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Wo ist die Grippe geblieben?

Ein Kollege hat mich auf die WHO-FluMart aufmerksam gemacht. Sie finden auf dieser offiziellen WHO-Seite eine weltweite Influenza-Erhebung bezüglich der Grippehäufigkeit. Eine Standardisierungsplattform vieler Quellen, Labore, nationale Erhebungen etc. zum Thema Grippe. Wie man sich das vorstellen muss, zeigt diese Grafik. Dort ist die Influenza ab Frühjahr dieses Jahres einfach verschwunden. Dies war in keinem der vorangehenden Jahre der Fall. Die Influenza überlebt auf niedrigem Niveau im Sommer, um dann meist im Herbst wieder anzusteigen.

Wer es genau wissen und sehen will, muss leider folgenden komplizierten Weg gehen (oder einfach einen Absatz weiter unten weiterlesen). Da es keine direkte Verlinkung zu den Grafiken gibt, müssen Sie selbst bitte Folgendes tun: Folgen Sie diesem Link. Es öffnet sich eine Seite mit vier Feldern, die interaktiv sind.

Wählen Sie im 1. und 3. Feld jeweils 2020 und im 2. Feld: KW1 und im 4. Feld: KW 53. Wenn sie dann auf Display report klicken, dann sehen Sie eine Grafik, die die Messungen aller bekannten Influenzastämme weltweit darstellt und zwar ab der 1. Woche 2020 bis aktuell. Man erkennt, ab KW 13 wurden kaum noch Influenzafälle gemeldet und ab KW 17 gar keine mehr – bis heute. Tun Sie das Gleiche, indem Sie andere Jahre einstellen. Beispielsweise im 1. und dem 3. Feld das Jahr 2019. Und danach jeweils 2018 und so weiter.

Nun stellt sich die Frage: Gibt es eine plausible Erklärung dafür, dass nur im Jahr 2020 die Grippe ab KW 17 weltweit verschwunden ist? Die großen Medien stellen diese Frage meinem Überblick nach gar nicht erst.

Man warnt lieber alarmistisch vor der nächsten Grippewelle, und das mit den Bildern aus 2018. Damals war in der Tat eine echte Übersterblichkeit in Deutschland zu verzeichnen, und man konnte tatsächlich überall in Deutschland Betten auf den Gängen sehen, weil die Zimmer belegt waren. Doch war dies kaum eine Schlagzeile wert, geschweige denn kam jemand auf die Idee, einen Lockdown zu verhängen. Warum auch, es war ein mittelschweres, medizinisches Problem, welches einer medizinischen Diskussion von Fachleuten bedarf und besser gelöst werden sollte. Vorschläge dazu finden Sie weiter unten. Die eigentliche Frage bezüglich der Grippe lautet derzeit jedoch, ist es wirklich realistisch, dass sie seit Frühjahr komplett verschwunden ist, oder sind vielleicht ein Teil der als Covid gezählte Patienten in Wirklichkeit Grippefälle?

Auch scheint keinem der Verfasser solcher Grippe-Beiträge aufzufallen, dass sie in ihren Berichten indirekt zugeben, dass die Virensaison in Deutschland etwa 2018 viel schlimmer war als die Situation heute, etwa hier. Damals herrschte eine echte Übersterblichkeit, im Gegensatz zu heute. Das könnte Anlass sein, etwas beruhigter zu sein und für die Frage, ob die Maßnahmen überzogen und aufgrund ihrer Willkürlichkeit eine unzulässige Einschränkung unsere Grundrechte darstellen.

Viel dringlicher ist es, nach Lösungen innerhalb des Gesundheitssystems zu suchen. Wie beispielsweise die Ergänzung vieler Pflegeheime mit einer geriatrischen, palliativ ausgerichteten Intensiv-Pflegeabteilung unter ständiger ärztlicher Überwachung. Das würde viel besser dafür sorgen, dass alte Menschen ihr Lebensende nicht vereinsamt und getrennt von ihren Angehörigen an dem gefährlichsten Ort, in den sie verlegt werden können, verbringen müssen. Das Problem nosokomiale Infektionen bringt nach RKI-Schätzung 10.000 bis 20.000 Menschen jährlich in Deutschland um, in südlichen Ländern noch mehr. Hauptansteckungsort: die Intensivabteilung.

Die Behandlung ist Teil der Übersterblichkeit

Allerdings haben die Niederlande das Problem der nosokomialen Infektionen besser im Griff, aber dennoch verhältnismäßig mehr Covidtote zu verzeichnen. Ich persönlich glaube, dass alte Menschen mit Lungenentzündung vor allem durch eines bedroht sind, die viel zu frühe Intubationsnarkose bei Einweisung in ein Krankenhaus. Wie mir erfahrene Leiter von Lungenkliniken mitteilen, scheint das Problem der zu frühen Intubationsnarkose bei Viruspneumonien immer noch nicht durchgedrungen zu sein.

Es ist insbesondere für notärztlich sozialisierte Anästhesisten eine ungewohnte Vorstellung, bei einer sehr niedrigen Sauerstoffsättigung, aber Ansprechbarkeit des Patienten, von einer Intubation abzusehen. Eine Einstellung, die bei Unfallopfern Leben rettet. Bei einer viral geschädigten Lunge jedoch ist es ganz offensichtlich besser, abzuwarten, auch bei beängstigend niedriger Sauerstoffsättigung. Nach drei Tagen sei dann das Gröbste ausgestanden. Dazu braucht es keine Intensivabteilung, nur aufmerksames Pflegepersonal und einen Arzt vor Ort, der, falls die Ansprechbarkeit nicht mehr gegeben ist, dann die invasive Beatmung zügig durchführt.

Erfahrene Klinikleiter, die lungenfachärztlich geprägt sind, berichten mir, dass eine Verlegung auf Intensiv dann nur sehr selten notwendig wird und die kritische Phase allermeist nach 3 Tagen überstanden ist. Wer jedoch mit virengeschädigter Lunge invasiv beatmet wird, stirbt sehr häufig oder kommt meist nicht mehr gesund von der Beatmung los. Die schnelle Intubation scheint vor allem in den Ländern üblich zu sein, in denen auch eine Übersterblichkeit gemessen wird. Die Corona-Todesraten bei Intubation betragen in Wuhan 97 Prozent, in New York 80 Prozent und in Deutschland 54 Prozent. Die schnelle Intubation ist wohl besonders auch in Frankreich üblich. Diese Zahlen habe ich mündlich von Lungenärzten, eine entsprechende Publikation ist in Vorbereitung. Das wirklich Ärgerliche ist ein typisches Verhaltensmuster von leitenden Medizinern, auch bekannt als Semmelweis-Reflex.

So werden anscheinend aktuell Angebote, dieses Problem hochkompetent vor einem größeren Kreis vorzutragen, abgelehnt, mit dem Hinweis, dies würde nur verwirren. Es ist durchaus zu vermuten, dass die erhebliche Übersterblichkeit 2018 in Deutschland mit geschätzten 25.000 Toten zum Teil auf dieses antiquierte Revierverhalten zurückzuführen ist. Ich muss zugeben, dass mir dies auch nicht ausreichend bewusst war.

Grippesituation in Deutschland

In Deutschland erfasst das Robert-Koch-Institut im extra dafür entwickelten Projekt GrippeWeb die Situation. Dort werden Stichproben erfasst, um dann eine belastbare Vorstellung des aktuellen Grippeverlauf des jeweiligen Jahres zu bekommen.

Im Wochenbericht KW 43 kann man lesen.

„Die geschätzte Rate der die für die Bevölkerung in Deutschland neu aufgetretenen, akuten Atemwegserkrankungen (ARE) ist in der 43. Kalenderwoche (KW) (19.10. – 25.10.2020) gesunken ist. Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls gesunken. Alle Proben werden am RKI auf 21 verschiedene Atemwegserreger, darunter Influenzaviren und SARS-CoV-2, untersucht. Bisher sind 299 Probenpaare am RKI eingegangen (Datenstand: 26.10.2020). In keiner Probe wurden bisher Influenzaviren nachgewiesen.“

Dieser Bericht spricht dafür, dass die Schutzmaßnahmen die Ausbreitung von Krankheitserregern relevant eindämmen. Influenza ist nicht gefunden worden.

In den Sentinelberichten entwickeln sich aktuell die SARI und ARE Fälle so:

„Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 44. KW 2020 im Vergleich zur Vorwoche bundesweit stabil geblieben. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) wurden im Vergleich zur Vorwoche insgesamt mehr Arztbesuche wegen ARE registriert, die Werte befinden sich insgesamt über den Werten der Vorsaisons. Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance schwerer akuter respiratorischer Infektionen (ICOSARI) lagen validierte Daten bis zur 43. KW 2020 vor. Die Gesamtzahl stationär behandelter Fälle mit akuten respiratorischen Infektionen (SARI-Fälle) ist stark angestiegen. Dabei ist der Anteil an COVID-19-Erkrankungen bei SARI-Fällen weiter deutlich angestiegen und lag in der 43. KW 2020 bei 32%.“ 

Dieser Bericht spricht nun gerade nicht dafür, dass die Schutzmaßnahmen die Ausbreitung von infektiösen Atemwegserkrankungen relevant eindämmen. Wie im Frühjahr übrigens auch. Das widerspricht dem Grippeweb aus gleichem Hause. Der Grund hierfür ist für mich unklar.

Bezüglich der Influenza liest man weiter im Sentinel-Wochenbericht:

„Im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren wurden in der 44. KW 2020 in insgesamt 21 (51%) der 41 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 19 (46%) Proben mit Rhinoviren und zwei (5%) Proben mit SARS-CoV-2. Influenzaviren wurden nicht nachgewiesen. Aufgrund der geringen Zahl eingesandter Proben ist keine robuste Einschätzung zu derzeit eventuell noch zirkulierenden Viren möglich. Für die 44. Meldewoche (MW) 2020 wurden nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang 14 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut übermittelt (Datenstand: 3.11.2020). … Im europäischen Influenzanetzwerk berichteten 24 Länder (darunter Deutschland) für die 43. KW 2020 eine Influenza-Aktivität unterhalb des nationalen Schwellenwertes, drei Länder berichteten über eine niedrige Influenza-Aktivität. Für die 43. KW 2020 wurden in zwei (1%) von 236 Sentinelproben Influenzaviren detektiert.“ 

Demnach ist die Influenza-Aktivität in Deutschland derzeit sehr niedrig.

Aus meinem Netzwerk: Ein Chefarzt eines sehr großen Krankenhauses berichtet auf die Frage, ob die Influenza verschwunden ist:

„Nein, habe genügend ambulante Patienten, bei denen eine (Influenza) gefunden wurde, ich denke vor lauter Covid wird nicht dokumentiert, denke (weiß nicht) aber auch, dass durch Schutzmaßnahmen insgesamt weniger Influenza Fälle auftreten, sehe auch weniger „Grippe-Kranke“ im Zentrallabor.

Doppelinfektionen sind nicht ausgeschlossen, aber normalerweise wird bei „Grippe“ ja auch kein Influenza Test gemacht, man geht zum Hausarzt … Interessant, dass im Frühjahr weniger Antibiotika verschrieben wurden und keine vermehrten Toten durch bakterielle Pneumonie auffielen.“

Ein Epidemiologe schreibt dazu:

„Immerhin fast keine Influenzaviren. Die einfachen resp. Infekte sind endemisch. Die Influenza kommt oft aus dem Ausland, und da gibt es ungleich weniger Kontakt!“

Influenza weltweit

Ich halte es für ausgeschlossen, dass die Influenza zu Gänze seit der KW 17 verschwunden ist. Das Problem ist, dass virale Atemwegserkrankungen klinisch kaum voneinander zu unterscheiden sind. Alles, was zu Covid geschrieben wird, lässt sich auch auf Influenza übertragen, von den Symptomen wie zu den Langzeiteffekten. Die Diagnose Covid-19 ist definitiv nicht über den Test zu stellen, sondern klinisch zunächst über Symptome einer schweren Atemwegsinfektion, und dann anhand des einzigen wohl typischen Befundes: typische Infiltrate der Lunge, erkennbar nur im Rahmen eines CTs. Ein Herzinfarktpatient oder ein Unfallopfer ohne Lungenentzündung liegen definitiv nicht wegen Covid im Krankenhaus. Es ist grob irreführend, diese nur aufgrund eines positiven Tests als Covid-Patient zu listen.

Doch welche Länder haben ausreichend Computertomographen in jedem Krankenhaus, um für jeden Patienten die Diagnose Covid-19 durch den typischen CT-Befund abzusichern. Das dürfte in Ländern wie Brasilien, Indien, vielleicht auch Spanien und sicher in den County-Hospitals in den USA, wo die Nichtversicherten behandelt werden, eher die Ausnahme sein. Stimmt die WHO-Grippestatistik, ist die plausibelste Erklärung für das „Verschwinden“ der Grippe, dass weltweit viele Covid-Kranke in Wirklichkeit eine Grippe haben.

Fazit und Ausblick

In Deutschland ist die Rate an Influenzainfektionen derzeit niedrig. Die Annahme erscheint dennoch logisch, dass weltweit sehr viele als Covid-Patienten gezählte Erkrankte, sogar dann, wenn sie eine Lungenentzündung haben und/oder einen positiven SARS-CoV-2 Test aufweisen, kein Covid-19 haben, sondern aufgrund von Influenza symptomatisch wurden. Vereinzelt wird dies auch für Deutschland gelten.

Ceterum censeo: In keiner Weise, ganz egal unter welchen Maßnahmen auch immer, liegt in Deutschland medizinisch 2020 eine außergewöhnliche Situation vor. Ein Thema, welches ausschließlich anhand harter Statistik zu diskutieren ist. Punktuelle Überlastungen sind dagegen das tägliche Brot der Medizin in den Wintermonaten und systembedingt ganz und gar nicht außergewöhnlich. Entsprechende, hoch emotionalisierte Einzelberichte verstellen den Blick aufs Ganze. Viel geeigneter ist diese aktuelle Belegungsstatistik der Helioskliniken, die für 89 Krankenhäuser steht. Es spricht für sich, wenn ich den Verantwortlichen Mut konstatieren muss, diese zu veröffentlichen. Denn der geringe Covid-Anteil an der Belegung konterkariert die Panik.

Schauen sie insbesondere auf die obigen drei nebeneinanderstehenden Kästen. Die ersten beiden repräsentieren die harten Endpunkte Krankenhausbelegung in Bezug auf Normalstation und Intensivstation. Während der dritte Kasten lediglich den Ersatzparameter positive Testergebnisse repräsentiert. Dieser wird allgemein immer noch irreführend als Fälle aufgeführt und ohne Bezug zu einer belastbaren repräsentativen Aussage.

Die Belegungszahlen sind auch gar nicht das eigentliche Problem. Eine außergewöhnliche Situation entsteht allein durch die Panik, die symptomatische Menschen viel zu schnell in die Krankenhäuser treibt, den ständigen Quarantäneausfall positiv getesteten, aber symptomfreien Personals und die unglaublich schweren Arbeitsbedingungen infolge vermehrt unter Quarantänebedingungen zu pflegender Patienten, wo alleine schon eine einfache Blutabnahme wegen der Schutzmaterialien eine Stunde in Anspruch nimmt.

Das Positive

Die Medizin kann durch den Druck einer, meiner Meinung nach, künstlich geschaffenen, außergewöhnlichen Situation auch lernen:

1. Am dringendsten müssen wir darüber nachdenken, wie wir zukünftig besser mit viralen Atemwegserkrankungen bei alten, insbesondere pflegebedürftigen Menschen umgehen. Die wohl sinnvollste Antwort: Ergänzung der Pflegeheime mit einer geriatrischen, palliativ ausgerichteten, intensivmedizinischen Abteilung. Dies würde Unmengen von Krankenhausbetten ersetzen, wo immer noch alte Menschen viel zu invasiv behandelt werden mit dem hohen Risiko eines unwürdigen Todes. Wir dürfen uns diesem Drama, welches uns allen irgendwann droht, nicht verschließen durch wohlfeiles Euthanasiegefahr-Gerede.

2. Wie behandeln wir eigentlich Atemwegsinfektionen in der Hausarztpraxis? Offensichtlich ambulant immer noch viel zu häufig mit Antibiotika. Außerdem, das beziehe ich auch auf mich, haben viele Ärzte bisher zu sorglos infektiöse Patienten im Wartezimmer mit Nichtinfizierten auf engstem Raum platziert, anstatt sie voneinander zu trennen. Diese Trennung hat die Corona-Krise erzwungen, und dies sollte auch beibehalten werden.

3. In den Krankenhäusern sollte Revierverhalten und Semmelweis-Reflex schleunigst überwunden werden, um die Erkenntnisse der Pulmologie zum Thema stationäre Behandlung von Viruspneumonien durchzusetzen. Das wird zukünftig viele Leben retten. Wohin mit den unnötig bestellten Beatmungsgeräten? Das ist eine andere Frage.

4. Wir Ärzte müssen viel stärker als bisher darauf drängen, dass unsere medizinischen Funktionäre und Behördenleiter eine Grundkompetenz und -motivation besitzen, die es ihnen ermöglicht, frühzeitig und klar gegen panische Fehlentwicklungen im Namen der Gesundheit einzuschreiten. Vor allem, bevor die Deutung politisch-medial zementiert und die Wirklichkeit ausgeblendet wird. Wir dürfen es nicht zulassen, wenn angeblich im Namen der Gesundheit Grundrechte und Demokratie beschädigt werden. Das gilt auch dann, wenn eine schlechte Politik nicht mehr unmittelbar zu stoppen ist. Denn es wird wesentlich für den Ausgang juristischer Klagen sein, wenn sich möglichst viel Kompetenz frühzeitig öffentlich positioniert hat. In diesem Sinne Respekt vor den Kollegen, die dieses Positionspapier mit Unterstützung so vieler Fachgesellschaften initiiert haben.

Auch wenn nun versucht wird, die Verfasser in üblicher Weise zu desavouieren, solche öffentlichen Positionierungen sind, wie alle ärztlichen Aufrufe zur Vernunft, immens wichtig.

Nachtrag:

Thomas Maul machte mich auf folgende bemerkenswerte Statistik der zentralen amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC aufmerksam. Offiziell werden dort, Stand 10.11.2020, 220.199 „Corona-Tote“ gezählt. (https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/covid19/index.htm) Ganz abgesehen von den Begleiterkrankungen, sie wissen „mit oder an“, wiesen diese Verstorbenen den kritischen Verlauf einer Lungenentzündung ohne Influenza (sic) in einer Zahl von 101.119 auf. Von den anderen 119.000 Toten hatten 94.277 auch eine Influenza Infektion. Wie Influenza ermittelt wurde, z.B. durch einen Test, ist mir nicht bekannt. Das legt den Schluss ziemlich nahe, dass es einen beträchtlichen Anteil an Grippetoten unter den offiziell an Corona-Verstorbenen in den USA gibt. https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/covid_weekly/index.htm#Comorbidities

In eigener Sache:

Manche Leser merken bei meinen Beiträgen an, dass diese zu lang und damit schwer zu lesen sind, manche wiederum finden die Fülle von Information und Aspekten gut. Ich versuche mich kurz zu fassen, was zugegebenermaßen nicht immer gelingt. Im Zweifel geht es im Moment vor allem um breite Information, weil sie in den etablierten Medien einfach fast nur noch einseitig in Form von Panikmache vorkommt. Wenn es nur um meine Deutung der aktuellen Corona-Krise ginge, könnte ich dies in fünf Sätzen ausdrücken. Aber ohne Anspruch, die einzig richtige zu sein.

Deswegen möchte ich Ihnen die Chance geben, eine eigene Deutung zu finden aufgrund der zur Verfügung gestellten Informationen (wenngleich ich mir manchmal Klartext nicht verkneifen kann). Deswegen die Länge. Ich bitte auch zu bedenken, dass dies irgendwo zwischen Sprechstunde und Einschlafen erfolgt, also nebenberuflich. Wäre die Zeit grenzenlos, wären noch tiefergehende Analysen möglich. Ich finde jedoch, dass das, was man in wenigen Stunden recherchieren kann, völlig ausreicht, um das Irrationale der jetzigen Situation deutlich zu machen.

Auch meinen einige Leser, das Ganze sei prinzipiell verlorene Liebesmüh, da die, die es lesen müssten, dies eh nicht tun würden. Das stimmt wahrscheinlich, aber ich bin nun mal Optimist und möchte diesen Fatalismus nicht teilen. Sicher bewirken Berichte wie die meinen kurzfristig wenig. Aber seien Sie gewiss, die Wenigsten, die für den Murks des aktuellen Krisenmanagements verantwortlich sind, sind bösartige, totalitäre Schweinehunde. Vielmehr sitzen sie, aus Gründen, wie ich sie in meinem Moralismus-Beitrag beschrieben habe, in Bezug auf ihre Qualifikation einfach am falschen Platz.

Sie sind komplett überfordert. Ich bekomme so viele ganz hervorragende Rückmeldungen zu meinen Berichten mit eindrücklichen Schilderungen von Kollegen aus Ämtern und Ministerien, die diese Inkompetenz und die Feigheit ihrer obersten Vorgesetzen eindrucksvoll schildern. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen mit Teilnehmern aus Talkshows und Hintergrundgesprächen. Der Fall Stephan Kohn steht exemplarisch für die Unfähigkeit und Feigheit der Vorgesetzten eines gesamten Ministeriums.

Das bedeutet: dranbleiben. Nicht in die eigene Panik-Frustrations-Falle laufen. Wir leben in einer Demokratie, und wir haben eine leistungsfähige Justiz, wenn auch zu häufig mit Schlagseite. Doch die vielen juristischen Rücknahmen von Corona-Maßnahmen stimmen hoffnungsvoll, sind sie doch eine Ohrfeige für die Politik. Auch werden die Klagen gegen Facebook von Achgut stets gewonnen, dank Joachim Steinhöfel und den finanziellen Unterstützern.

Gegen Inkompetenz wird sich sachliches Dagegenhalten, wo immer man ist, langfristig auszahlen. Corona bietet eine große Chance für einen allgemeinen Stimmungsumschwung, weg von Moralismus hin zu Vernunft. Ich wage mich mal vor: Spätestens im Frühjahr werden die meisten das Panik-Inkompetenz-Corona-Krisenmanagement am eigenen Leib spüren, finanziell und psychologisch. Sie werden zunehmend fragen, wozu eigentlich. Dann wird die Bereitschaft, die wirklichen Zahlen endlich wahrzunehmen, deutlich zunehmen. Die Mühlen der Demokratie mahlen langsam, aber sie mahlen.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Die Elektrifizierung des Krieges

Bei diesen Gegnern hat man es weniger mit Kalaschnikows und „Panzerfäusten“, sondern mit präzisen Mittelstreckenraketen, einer funktionstüchtigen Luftabwehr und elektronischer Kriegsführung zu tun. Das alles vor allem in den Weiten des Pazifiks – für Amerikaner tauchen dabei sofort die Trauma von Perl Harbor, den Philippinen und dem blutigen „Inselhopping“ auf dem Weg nach Japan auf. In einer breiten Allianz zwischen den Parteien im Kongress und Senat ist bereits der Umbau der Teilstreitkräfte eingeleitet worden. An dieser Stelle kommt die Kernenergie mit riesigen Schritten ins Laufen.

Die Rolle der Stützpunkte

Stützpunkte (Flugbasen, Häfen etc.) haben den Bedarf von Kleinstädten an elektrischer Energie und Wärme. Sie müssen auch und gerade im Krieg sicher versorgt werden. Um welche finanzielle Größenordnung es sich dabei dreht, sieht man an den Energiekosten von 3,4 Milliarden US$ des US-Militärs (Fiskaljahr 2018) für seine 585 000 Einrichtungen und seine 160 000 Unterstützungsfahrzeuge. Damit im Kriegsfall diese Einrichtungen und die kämpfende Truppe sicher versorgt werden können, ist ein erheblicher logistischer Aufwand nötig. Nicht nur das, in den neun Jahren des Irak- und Afghanistan-Krieges sind 52% aller Opfer (18 700 Kriegsopfer) bei den Versorgungsfahrten eingetreten. Eine typische vorgeschobene Basis mit einer Grundlast von 13 MWel benötigt 16 000 Gallonen Diesel täglich. Das entspricht allein etwa sieben Tankwagen täglich. In den Weiten des Pazifiks unter feindlichen U-Booten und dem Beschuß durch Präzisionsmunition kaum zu leisten. Hier kommt die Idee des Einsatzes von Kernreaktoren. Durchaus keine neue Idee, aber mit neuer Technologie und neuen Randbedingungen.

Wie gewaltig die Stückzahlen sind, ergibt eine Studie der US-Army. Man hat zahlreiche Stützpunkte untersucht und kommt zum Schluß, daß man etwa 35 bis 105 Reaktoren mit einer elektrischen Leistung von 10 MWel und 61 bis 108 Reaktoren mit 5 MWel benötigt. Parallel hat das DOD („Verteidigungsministerium“) eine Untersuchung der Einrichtungen „in der Heimat“ (continental United States (CONUS)) durchgeführt. Es kommt zum Schluß, es sind 500 (!) Mini-Reaktoren sinnvoll. Abgesehen von den Einrichtungen in abgelegenen Regionen, werden die meisten Anlagen aus den öffentlichen Netzen versorgt. Man ist aber besorgt, daß die öffentlichen Netze immer anfälliger werden (Naturkatastrophen, Wind und Sonne etc.). Versorgungssicherheit ist aber für eine moderne Armee mit Radaranlagen, Raketenabwehr und totalem Kommunikationsanspruch überlebenswichtig. Im zweiten Weltkrieg konnte man notfalls einen Flugplatz noch mit Petroleumlampen betreiben – eine Abwehr von Interkontinentalraketen ohne Strom für das Rechenzentrum und das Phasenradar ist so wertvoll wie eine Steinaxt. Insofern stellen sich hier notwendige Investitionen anders dar: Da die Versorgungssicherheit im Vordergrund steht, muß auch beim Bezug „billiger Energie“ aus dem öffentlichen Stromnetz trotzdem die volle Leistung über Dieselanlagen vorgehalten werden.

Laserwaffen etc.

Seit dem (in Deutschland verlachten) „Krieg der Sterne“ Programm von Ronald Reagen, wird die Entwicklung von Hochenergie-Lasern mit Hochruck vorangetrieben. Die Klasse unter einem kW geht bereits an die Truppe, die Klasse bis 150 kW ist in der Erprobung. Die erste Anlage zur Abwehr von Drohnen ist bereits auf einem Schiff im Golf im Einsatz. Drohnen sind sehr billig und effektiv, wie man spätestens nach dem Einsatz durch den Iran gegen Ölanlagen in Saudi Arabien feststellen mußte. Weil sie so billig sind, kann man durch einen Sättigungsangriff schnell auch modernste Luftabwehr überfordern. Als Gegenmaßnahme bleiben nur Laser zum Schutz der Anlagen im Nahbereich – ohne teuere Raketen, sondern nur mit „Energie“.

Ein weiterer Schritt sind Geschütze (rail gun), die massive Geschosse mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit über große Entfernungen sehr präzise verschießen. Die erste Installation sollte auf den Zerstörern der Zumwalt-Klasse erfolgen. Dies sind vollelektrische Schiffe, die ein Gasturbinenkraftwerk zur wahlweisen Energieversorgung besitzen. Dieses Konzept hat sich aber nicht bewährt, da die elektrische Belastung (Trägheit des Bordnetzes durch An/Abschaltung so großer Leistungsspitzen, Wellenbildung im Bordnetz usw.) die gesamte Stromversorgung des Schiffes gefährdet. Man favorisiert z. Zt. deshalb sogar auf Schiffen separate „Mini-Reaktoren“.

Die Elektromobilität

Fahrzeuge mit Elektroantrieb besitzen zwei militärische Vorteile: Sie sind leise und haben nur sehr geringe Abwärme – sind also nur schwer zu orten. Erste Kleinlaster für den Einsatz bei Spezialeinheiten sind mit Elektroantrieb in der Erprobung. Grundsätzlich gilt auch hier, der Bedarf an elektrischer Leistung für Elektronik und (später) Bewaffnung nimmt stetig zu. Im Moment deutet sich deshalb ein Übergang zu hybriden Antriebssystemen an. Der immer größer werdende Bedarf an elektrischer Energie soll dann bei Stillstand (teilweise) aus Batterien gedeckt werden. Als Nebenprodukt ergibt sich noch der etwas geringere Spritverbrauch durch Vermeidung ungünstiger Teillast. Wenn es gelänge, hoch mobile Kleinstreaktoren in Frontnähe zur Verfügung zu haben, könnte bei einer Umstellung auf vollelektrische Fahrzeuge der erforderliche Nachschub auf ein Minimum begrenzt werden. Alle hierfür notwendigen Unterstützungseinheiten würden für den Fronteinsatz frei. Ganz besonders groß ist das Interesse bei den US-Marines: Bei einer Konfrontation mit China müßten deren Einheiten sich möglichst schnell auf unterschiedlichen kleinen Inseln bewegen, um einer Vernichtung durch Mittelstreckenraketen etc. zu entgehen. Die Logistik – tausende Meilen von der Heimat entfernt – ist dabei das zentrale Problem. Diese Problematik ergibt sich bereits bei der Abschreckung um den Frieden zu bewahren.

Die Finanzierung

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß es in den USA eine breite Unterstützung für die Kernenergie quer durch die Parteien gibt. Dies schließt sogar „Umweltschutzgruppen“ mit ein. Eine völlig andere Situation als in Merkelhausen. Widerstände kommen in den USA – wenn überhaupt – nur aus der fossilen Industrie. Selbst dort muß man noch deutlich unterscheiden: Die Kohleindustrie kämpft inzwischen selbst ums Überleben. Der „Feind“ ist nicht mehr nur die Kernenergie, sondern auch der Erdgassektor, der durch den Hype um Wind- und Sonnenenergie einen totalen Imagewandel erfahren hat. Jede neue Windmühle und jeder zusätzliche Sonnenkollektor fördert den Absatz von Erdgas (Dunkel-Flaute) bei der Stromerzeugung. Deutlich erkennt man diese Tendenz bereits in Texas: Kohlekraftwerke werden geschlossen und Gaskraftwerke neu in Betrieb genommen. Der Druck kommt über die „Alternativenergien“, für die Texas geradezu ideale Vorraussetzungen hat (dünne Besiedelung, recht stetige Winde vom Golf und jede Menge Sonnenschein). Hinzu kommen noch günstige Gaspreise (Begleitgas aus der Ölförderung) bei allerdings zunehmenden und preisstabilisierenden Exporten (nach Mexiko per Rohrleitungen und nach Übersee als verflüssigtes Erdgas).

Bisher haben die vom Kongress zugewiesenen Mittel sogar die Anforderungen der Verwaltung übertroffen. So wurden im Haushaltsjahr 2020 für das DOE’s Office of Nuclear Energy („Fachbereich Kernenergie des Energieministeriums“) nicht nur $1,49 Milliarden für die Kernenergie-Forschung bereitgestellt, sonder $230 Millionen Dollar zweckgebunden für ein „Programm zur Demonstration fortschrittlicher Reaktoren“. Im Rahmen dieses Programms wurden drei Wege für die Kooperation mit der Privatwirtschaft beschlossen: Förderung von zwei „Demonstrationsvorhaben“ innerhalb der nächsten 5–7 Jahre, Risikominimierung bei Vorhaben, die einen erwarteten Entwicklungsbedarf von 10 Jahren haben und „fortschrittliche Reaktorkonzepte“ die einen Zeithorizont von mehr als 15 Jahren besitzen.

Der Kongress (Mehrheit Demokraten) hat das DOD („Verteidigungsministerium“) bereits 2019 (also Während der Präsidentschaft von Trump) aufgefordert seine Stützpunkte durch „Minireaktoren“ unabhängiger von der öffentlichen Stromversorgung zu machen (siehe 2019 National Defense Authorization Act (NDAA) Section 327 ). Darin wird gefordert, mindestens einen Stützpunkt bis zum 31.12.2027 durch einen zugelassenen „Minireaktor“ zu versorgen. Das DOD’s Office of Acquisition and Sustainment („Beschaffungsstelle des US-Verteidigungsministeriums“) arbeitet dafür eng mit dem DOE („Energieministerium“) zusammen. Ebenfalls 2019 wurden $70 Millionen im Haushaltsjahr 2020 für ein Konstruktions- und Testprogramm für mobile Kleinstreaktoren zur Versorgung vorgeschobener Militärbasen eingestellt. Dies war der Start des „Projekt Pele“. Im März 2020 wurden knapp $40 Millionen für die Unternehmen BWXT, Westinghouse, und X-energy für einen zweijährigen Konstruktionszeitraum bewilligt. Danach soll ein Prototyp beim National Laboratory (INL) gebaut und 2024 mit einer C-17 zu einem Stützpunkt in Alaska geflogen werden, um die Mobilität und den Betrieb unter Praxisbedingungen zu demonstrieren. Damit es mit der Kerntechnik vorangehen kann, hat das DOD im Haushaltsjahr 2021 über $100 Milliarden für Forschung, Entwicklung, Tests, und Auswertung (RDTE) beantragt. Das ist der größte Betrag in der Geschichte des DOD. Allgemein wird geschätzt, daß für die Umsetzung des „Minireaktor-Programms“ insgesamt $500 Millionen benötigt werden.

Genehmigungsproblematik

Eigentlich kann das US-Militär Reaktoren bauen wie es will. Beispiel hierfür sind die zahlreichen Reaktoren für U-Boote und Flugzeugträger. Übrigens mit einer exzellenten Verfügbarkeit und Sicherheitsbilanz. Allerdings mit einem entscheidenden juristischen Unterschied: Die Schiffe sind amerikanisches Territorium. Man braucht mit ausländischen Häfen nur über eine Genehmigung zum Einlaufen bzw. den einzuhaltenden Regularien zu verhandeln. Für Stützpunkte in anderen Ländern geht das sicher nicht. Dort wird man sich den jeweiligen nationalen Genehmigungsverfahren unterwerfen müssen. Das gilt schon für den Transport mobiler Reaktoren dort hin. Insofern ist es folgerichtig, daß man von Anfang an eine Zulassung durch das NRC (Genehmigungsbehörde für kommerzielle Kernkraftwerke) anstrebt. Da immer noch die Zulassung durch das NRC als internationaler „Goldstandard“ betrachtet wird, wird dies die Genehmigung im Ausland stark vereinfachen und beschleunigen.

Ganz so einfach ist die Sache allerdings nicht. Das NRC ist bisher auf die Genehmigung von Leichtwasserreaktoren spezialisiert. Für „fortschrittliche Reaktoren“ mit anderen Kühlmitteln, Brennstoffen und Sicherheitssystemen sind noch erhebliche Vorarbeiten zu leisten, bis das Risiko qualitativ und quantitativ nachvollziehbar bemessen werden kann. Je mehr Unternehmen mit unterschiedlichen Konzepten kommen, um so mehr kommt das NRC an seine Kapazitätsgrenzen. In diesem Fiskaljahr beträgt ihr Etat rund $860 Millionen, wovon etwa $430 Millionen auf die Reaktorsicherheit entfallen.

Kommerzieller Ausblick

Das US-Militär arbeitet schon immer eng mit der Privatwirtschaft zusammen und man ging schon immer unkonventionelle Wege: In den 1950er Jahren entwickelte man die Sidewinder Flugabwehrrakete: Einmal abgeschossen, suchte sie sich selbst über ihren Infrarot-Suchkopf ihren Weg ins feindliche Ziel. Ein echter Gamechanger im Luftkampf. Die Sache hatte nur einen Harken: Man brauchte große Stückzahlen, was aber beim damaligen Stand der Halbleitertechnik schlicht zu teuer war. Man ging einen typisch kapitalistischen Weg: Um die Stückpreise zu senken, brauchte man zusätzliche Stückzahlen aus dem zivilen Sektor. Die Spielkonsole war geboren.

In Punkto „Mini-Reaktoren“ zeichnet sich der gleiche Weg ab. Man kann bereits Minengesellschaften für solche Reaktoren begeistern. Überall wo Diesel-Kraftwerke in abgelegenen Regionen im Einsatz sind, besteht wegen der hohen Stromkosten ernsthaftes Interesse. Ein weiteres Einsatzgebiet ergibt sich aus dem Hype für Elektrofahrzeuge. Will man Schwerlaster elektrifizieren, braucht man überall dort, wo man heute Tankstellen hat, Ladestationen. Diese brauchen aber enorme Leistungen, wenn man einen LKW auch in etwa 20 Minuten voll aufladen will. Hier kommen flugs Minireaktoren ins Spiel. Mit ihnen könnte man kontinuierlich Wärmespeicher beladen, die anschließend bei Bedarf große Spitzenleistungen über Dampfturbinen bereitstellen könnten. Es gibt bereits Pläne in Zusammenarbeit mit den Marketing-Genies von Tesla. Da freut sich doch das Grüne-Öko-Herz oder vielleicht doch nicht?

Der Beitrag erschien zuerst auf der Website des Autors hier




„Ce n’est pas le moment“ – jetzt nicht, liebe Bundesregierung

Das sind Trinkhalme, Rührstäbchen für den Kaffee, Einweg-Geschirr aus konventionellem Plastik und aus „Bioplastik“ sowie To-go-Becher und Einweg-Behälter aus Styropor (der gleiche Stoff übrigens, der wegen der Dämmvorschriften tonnenweise an die Häuser geklebt wird). Das Bundeskabinett hat das gerade beschlossen, und jetzt braucht es der Bundesrat nur noch abzunicken, dann ist es durch und wird im Lande der Weltretter zum ehernen Gesetz.

In welcher Blase müssen Politiker leben, die so etwas während des Lockdowns beschließen? Die Webseite der Bundesregierung schreibt dazu: „Immer mehr Menschen konsumieren Essen außer Haus oder lassen es sich liefern. Einen Kaffee ‚to go‘, ein Schnitzel oder asiatische Nudeln in der Styropor-Box – ausgetrunken, aufgegessen, Verpackung weggeschmissen. Das ist bequem, aber wir verursachen damit immer mehr Müll.“ Dieser Satz strotzt nur so von Arroganz der herrschenden Elite gegen ihre Bürger. Gehören doch genau sie selbst zu den Menschen, die ebenfalls Essen außer Haus konsumieren und dann die „Verpackung wegschmeißen“.

Die Bundesregierung verbietet das Material, das den Leuten zum Essen außer Haus dient, nachdem sie den Verzehr in Gaststätten untersagt hat. Ist in der politischen Blase in Berlin nicht bekannt, dass in Deutschland Plastikabfälle nicht einfach in die Weltmeere geschmissen werden, sondern von den meisten braven Bürgern im gelben Sack gesammelt und einer geordneten Verwertung zugeführt werden?

Mancher Gastronom überlebt mehr schlecht als recht die von der Regierung verordnete Zwangsschließung seiner Gaststätte dadurch, dass er Essen außer Haus verkauft. Soll er seine Gerichte künftig in die Alpenprawda wickeln, wie es einst in England mit Fish and Chips geschah?

Brutal die letzte Luft zum Überleben abwürgen

Was ist mit den Kellnern, Friseuren, Yogatrainern, Masseuren, Kleinkünstlern und Sonstigen, denen die Regierung die Ausübung ihres Berufes untersagt hat und die jetzt als „Essensboten“ mit ihrem Fahrrad den eingesperrten Bürgern das Restaurantessen an die Wohnungstür liefern, um sich damit ein schmales Auskommen zu ermöglichen? Sollen sie den Hackbraten mit Soße und Gemüse direkt in ihre Thermotransporttaschen kippen? Die Politiker bedenken in ihrem Elfenbeinturm offenbar nicht, wem sie da brutal die letzte Luft zum Überleben abwürgen. Nämlich denjenigen, die sich am striktesten an die Regeln der Gängelung gehalten haben.

Es gibt alle möglichen Gründe, nicht selbst zu kochen, in die sich Politiker nicht hineinversetzen können. Es gibt Menschen, deren einziger gesellschaftlicher Kontakt darin besteht, dass sie irgendwo in einer Gaststätte ein bescheidenes Mittag- oder Abendessen einnehmen. Ich kenne einen Witwer, dem es so geht. Die Frau ist ihm weggestorben, als er 83 war. Er hat nie kochen gelernt, er will es auch nicht mehr. Denn in seiner kleinen Kneipe trifft er den einen oder anderen Leidensgenossen zu einem Schwätzchen. Das darf er jetzt nicht mehr. Doch nun will ihn die Politik noch zu kaltem Dosenfutter verdonnern. Auch wenn sich Politiker das nicht vorstellen können, es gibt Leute, die in ihrer bescheidenen Bleibe keine funktionstüchtig eingerichtete Küche haben, und daher gar nicht kochen können. Nicht jeder verdient mehr als 10.000 Euro im Monat als „Abgeordneten-Diät“.

Politiker gefallen sich darin, Probleme zu lösen, die sie erst selbst geschaffen haben und von deren Krampflösungen sie selbst nicht betroffen sind. So bleibt die Kantine des Abgeordnetenhauses Berlin offenbar nur für externe Gäste geschlossen. Auf deren Webseite heißt es:

„Bitte beachten Sie: Da der Zugang zu unserem Haus derzeit stark eingeschränkt ist, ist auch der Besuch der Kantine ist für externe Mittagsgäste zunächst bis 31.12.2020  nicht möglich. Vielen Dank für Ihr Verständnis!“ 

Das bedeutet wohl, dass die Abgeordneten von richtigen Tellerchen mit richtigen Löffelchen essen können und kein Plastikgeschirr brauchen, Frühstück 8 bis 11 Uhr, Mittagstisch von 11:30 bis 14:15 Uhr. Bon Appétit.

Das dicke Ende kommt im nächsten Jahr

Ich wollte kürzlich in einer Autobahnraststätte einen Espresso trinken. Es gab eine wunderbare italienische Kaffeemaschine und hübsche kleine Porzellantässchen. Es gab auch einen Geschirrspüler unterm Tresen. Doch dann nuschelte die Servicekraft durch den Mund- und Nasen-Schutz, dass sie die Porzellantässchen „wegen Corona“ nicht benutzen dürfe und servierte mir den Espresso in einem diese widerlichen Pappbecher. Ja, was denn nun, liebe Politiker?

Doch das Plastikgeschirr-Verbot mitten im Lockdown ist nur ein Bespiel, wie unüberlegt die Politik in Deutschland handelt.

Das dicke Ende kommt im nächsten Jahr. Durch die Corona-Politik rollt 2021 die größte Wirtschaftskrise nach dem 2. Weltkrieg auf Deutschland zu. Es wird hunderttausende Pleiten mit zerstörten Lebenskonzepten geben, vielleicht Millionen neue Arbeitslose, und es wird zur Inflation kommen. Das wird zu einem erheblichen Absinken des Lebensstandards führen, bis hin zur Verelendung tausender unschuldiger Menschen. Von den sozialen Verwerfungen gar nicht zu reden.

Und was tut die Politik – außer Geld drucken?

Die deutsche Regierung führt zur Rettung der Welt am ersten Januar 2021 eine CO2-Steuer ein – mitten in der Krise. Da dies andere Länder nicht machen, verschafft die Politik den ohnehin schon angeschlagenen deutschen Unternehmen einen geharnischten Wettbewerbsnachteil und greift den gebeutelten Verbrauchern noch tiefer in die ohnehin schon leeren Taschen. Svenja Schulze sagt: „Ein gerechter CO2-Preis ist möglich“. Na dann…

Was bedeutet das für die Industrie und Verbraucher, eine CO2-Steuer? Bisher läuft das stark unterhalb des öffentlichen Radars, das ausschließlich auf Corona-Panik fokussiert wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Es ist der Politik erstmalig gelungen, die Luft zu besteuern. Am 20. Mai 2020 hat die Bundesregierung beschlossen, dass der Preis für eine Tonne CO2 ab Januar 2021 zunächst 25 Euro beträgt. Bis zum Jahr 2025 soll der Preis jedoch schrittweise auf bis zu 55 Euro steigen. Auch 180 Euro waren schon über den nach oben offenen Preisideen zur Klimarettung im Gespräch.

Dadurch werden am 1.1. 2021 erst mal Benzin und Diesel teurer. Das macht pro Tankfüllung bis zu zehn Euro aus, 2025 sind es schon 20 Euro. Die Leute sollen eben auf Elektroautos umsteigen. Doch auch Strom wird teurer, wie könnte es in der Energiewende anders sein. Damit die Verbraucher das nicht so merken, soll der Strompreis mit steuerlichen Entlastungen gestützt werden – rechte Tasche, linke Tasche für die Steuerzahler. Allerdings fürchte ich, dass die steuerliche Stützung den Strompreisanstieg nur für eine kurze Zeit unterbrechen kann, denn die Energiewende geht ja weiter voran und plant eine Verdoppelung der Windräder und Solaranlagen, genauso wie den weiteren, gigantisch teuren Netzausbau.

Es wird sich keiner trauen aufzumucken

Aber auch Gas und Heizöl werden teurer. Im Jahr 2025 kostet die neue CO2-Steuer eine Familie, die mit Gas heizt, 270 Euro pro Jahr mehr, bei Öl wird’s noch teurer. Sollen die Leute sich doch eine modernere Heizung kaufen, meinen Svenja Schulze und die FFF-Kinder.

Eigentlich wird durch die CO2-Steuer wohl alles teurer, vom Frühstücksbrötchen bis zur Urlaubsreise, da ja ohne Energieeinsatz nichts produziert und bewegt werden kann und die Unternehmen die höheren Preise weitergeben müssen. Die Teuerung ist durch die vorgesehene jährliche Steigerung des CO2-Preises progressiv. Eigentlich ist die „CO2-Bepreisung“, wie es verniedlichend heißt – aus Verbrauchersicht nichts weiter als eine zweite, ständig steigende Mehrwertsteuer auf die schon Bestehende obendrauf. Insgesamt gilt für die CO2-Bepreisung: Wer ohnehin schon wenig verdient, macht mehr minus, weil er keine der sogenannten „Vergünstigungen“ absetzen kann.

Wenn jemand in Frankreich etwas sehr, sehr Unpassendes tun will, etwas, das absolut nicht in die Situation passt, dann heißt es „Ce n’est pas le moment“. Das sagt die Frau des Hauses mit sehr bestimmten Gesichtsausdruck, wenn der Ehemann im Rotweinüberschwang bei der Party mit Freunden seine Lieblingsfilmchen aus dem ehelichen Schlafzimmer vorführen möchte.

Die Wähler sollten den Deutschen Politikern zu ihren Weltrettungsplänen mitten in Corona-Krisenzeiten Plastikverbot und CO2-Steuer mit dem gleichen Gesichtsausdruck sagen: „Liebe Bundesregierung, „Ce n’est pas le moment“. Nur, es versteht ohnehin kaum einer, was da gerade läuft. Und ich fürchte, daher wird sich keiner trauen aufzumucken. Ein guter Deutscher rettet die Welt, auch um den Preis der eigenen Verelendung.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Für den „Great Reset“ müssten Wind und Sonne erst einmal grundlastfähig werden

Die sogenannte Corona-Pandemie hatte zunächst auch den allgegenwärtigen Klimaalarm überrollt. Aber die in Aussicht gestellten Wiederaufbau-Milliarden nach dem ersten Lockdown haben dann sehr schnell Begehrlichkeiten geweckt, diese Mittel für den Klimaschutz zu requirieren. Denn nach der in Paris (2015) vereinbarten Dekarbonisierung der Welt bis 2100, oder der Deutschlands bis 2050, wird jetzt aus Angst vor einem vorgeblich „menschengemachten“ Anteil am „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ sogar gefordert, unser Land bereits bis 2035 „klimaneutral“ umzugestalten. Und dieser Klima-Aktionismus beruht allein auf einer Fehlanwendung (1895) des Stefan-Boltzmann-Gesetzes (1884). Denn „Tag“ ist nun mal weder im Sprachgebrauch noch in der Realität gleich „Nacht“, und daher ist die ganze Klimahysterie völlig unnötig. Als vieljährige Durchschnittsbetrachtung unserer realen Erde kann mein hemisphärisches S-B-Modell vielmehr alle drei räumlichen Dimensionen und die Tages-/Jahreszeit bei der Temperaturgenese auf unserer Erde ohne einen solchen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ abbilden, beispielsweise:

Abbildung 1: Räumliche und zeitliche Derivate aus meinem hemisphärischen Stefan-Boltzmann-Modell (nicht flächengetreu). Links: Jahresverlauf der maximalen solaren Strahlungsleistung mit den Beleuchtungsklimazonen. Rechts: Das maximale S-B-Temperaturäquivalent (~spez. Leistung W/m²) und die maximale örtliche Tageslänge (~Arbeit=Leistung x Zeit) im jeweiligen Sommerhalbjahr auf der Nord- und Südhalbkugel.

Anmerkungen: Overlays in der linken Abbildung: Die maximale temperaturwirksame spezifische Strahlungsleistung der Sonne MAX Si (rot=940W/m², schwarz=0W/m²) in Abhängigkeit von der geographischen Breite und der Jahreszeit. Für den Nordwinter (linke Seite) und den Nordsommer (rechte Seite) wurden darüber jeweils die Beleuchtungsklimazonen der Erde projiziert (von oben/unten zur Mitte: Polarzonen, Mittelbreiten, Tropenzone – Quelle: Wikipedia, Autor: Fährtenleser, Lizenz: GNU Free Documentation License)

Das hemisphärische S-B-Modell lässt also qualitative räumliche und zeitliche Aussagen über die tatsächliche Temperaturgenese auf unserer realen Erde zu, ohne einen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ als Erklärung für die ominöse Differenz von (33°C / 155W/m²) zwischen einer fehlerhaften S-B-Berechnung und der „gemessenen“ Realität zu benötigen.

Es gibt gar keinen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ von (33°C / 155W/m²)

Das gängige 24h-Tag=Nacht-THE-Flacherdemodell mit seinem vorgeblich „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ von (33°C/155W/m²) ist dagegen streng eindimensional und kennt keinerlei Unterschiede zwischen Tag und Nacht, Pol und Äquator oder Sommer und Winter. Bei ihrer Berechnung überspringen die Anhänger eines THE einfach die primäre Temperaturgenese auf der Tagseite unserer Erde durch eine S-B-Inversion (Strahlung=>Temperatur) und fokussieren ihre Betrachtung mit dem S-B-Gesetz (Temperatur=>Strahlung) auf die sekundäre Abstrahlung über die gesamte Erdoberfläche. Dabei geht man allerdings nicht physikalisch-systematisch vor, indem man die Abstrahlungsleistung aus der tatsächlich „gemessenen“ globalen Durchschnittstemperatur von ca. 15°C ermittelt (=S-B-Gesetz), sondern man viertelt einfach die Einstrahlungsleistung der Sonne (=S-B-Inversion). Die Grundlage einer solchen Betrachtung ist dann eine ominöse Faktor4-„Erde ohne Atmosphäre“ mit einer „natürlichen“ Temperatur von (-18°C), die im Arrhenius-Paradoxon von 33°C hängen bleibt. Aus dieser Differenz wird dann wiederum das Postulat für einen bisher immer noch unbewiesenen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ abgeleitet, der entgegen dem 2. HS der Thermodynamik aus einer „atmosphärischen Gegenstrahlung“ gespeist werden soll. Die zugrundeliegende fehlerhafte Faktor4-Inversion des Stefan-Boltzmann-Gesetzes erfolgt also durch eine Gleichsetzung von Tag und Nacht unter Einbeziehung unbestrahlter Flächen – und ignoriert zudem noch die Wärmespeicher unserer Erde.

Der sogenannte „natürliche atmosphärische Treibhauseffekt“ ist unser Ticket in eine noch teurere und noch bessere Welt

Dank fossiler Energien leben wir heute in der besten aller historischen Welten. Und der sogenannte „natürliche atmosphärische Treibhauseffekt“ ist nun unser Ticket in eine noch teurere und noch bessere Welt. Denn was einstmals Kometen waren, bei deren Erscheinen man unseren Vorfahren den Weltuntergang geweissagt hatte, das sind heute „dünntelligente“ Supercomputer-Spekulationen der alimentierten Wissenschaften, die uns aufgrund unseres anthropogenen CO2-Ausstoßes zwingen wollen, unsere „Beste aller Welten“ eigenhändig zu zerstören.

Zwischenfrage: Wäre es eigentlich statthaft, Benutzer des Ausdrucks „Klimaleugner“ mit der Endung „-lunken“ zu bezeichnen, beispielsweise als „Klimalunken“, „Politolunken“ oder „Journalunken“?

Der Glaube unserer Zeit ist die Angst vor freihändig extrapolierten Hochrechnungen à la Club of Rome, die für jede willkürliche politischen Maßnahme als Begründung herhalten müssen, geradeso, als hätte es einen Herrn Gompertz niemals gegeben. Am anfälligsten für solche Computerspekulationen ist offenbar eine universitär ausgebildete Mittelschicht, die gelernt hat, Aussagen aus dem eigenen Ausbildungsumfeld blind zu vertrauen, während man aus Handwerk und Gewerbe oft sehr schöne Beispiele von angewandter Intelligenz zu hören bekommt, was gemeinhin auch als „gesunder Menschenverstand“ bezeichnet wird. Und KI-erleuchtete Politiker*innen träumen sogar davon, mittels einer „erneuerbaren Planwirtschaft“, also auf Grundlage der gescheiterten sozialistischen Planwirtschaft bei gleichzeitiger Nutzung von „erneuerbaren Energien“, eine noch teurere und noch bessere Welt zu errichten.

Um „klimaneutral“ zu werden, sollen die „erneuerbaren Energien“ massiv ausgebaut werden

Die Anhänger eines „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“ zeigen üblicherweise eine „natürliche“ physikalische Schwäche bei der Unterscheidung von „Leistung“ [Watt] und „Energie“ [Joule=Watt*Sekunden]. Denn die installierte Leistung der sogenannten „erneuerbaren Energien“ liegt mit mehr als 100 Gigawatt bereits heute deutlich über unserem Bedarf von bis zu 80 Gigawatt, wie die nachfolgende Abbildung beweist:

Abbildung 2 (SMARD): Installierte Erzeugungsleistung, linke Skala „Erneuerbare“ 0 (grün) – 120GW (gelb)

Eigentlich wären wir also schon längst „klimaneutral“, wenn die Zeit hier nicht physikalisch brutal zuschlagen würde. Denn Leistung [Watt] ist nicht gleich Arbeit [Joule=WattSekunden, in diesem Fall WattStunden], und die volatilen EEG-Zufallsstromerzeuger sind nun mal von Sonne und Wind abhängig, wenn sie Arbeit verrichten sollen; im Zweifel schau‘n Sie sich einfach noch mal den „Autobahneffekt“ von Herrn Ordowski an. Die nachfolgende Abbildung stellt die Realität dar und ist ein schönes Beispiel für die immer noch existierende deutsche Ingenieurskunst:

Abbildung 3 (SMARD): Realisierte Erzeugungsleistung und tatsächlicher Stromverbrauch im Zeitraum 14.-25. September 2020

Wenn tagsüber die Sonne scheint und nachts Wind weht, haben wir schon heute ein Problem, weil dann über den 24h-Tag bereits zu viel EEG-Strom produziert wird. Die mit kräftiger Hilfe der EEG-Zufallserzeuger realisierte Erzeugungsleistung verlief zwischen dem 14. und 25. September 2020 meist deutlich über dem tatsächlichen Stromverbrauch. An ganz wenigen Tagen stimmten die Minima oder Maxima der Kurven von realisierter Erzeugungsleistung und tatsächlichem Stromverbrauch auch nur annähernd überein.

Die konventionellen Grundlastkraftwerke können die tageszeitlichen EEG-Erzeugungsschwankungen und die tageszeitlichen Verbrauchsschwankungen also schon heute nicht mehr komplett ausgleichen, es bleibt lediglich eine gewisse Parallelität im Anstieg und Abfall beider Kurven. Daher mussten in diesem Zeitraum sowohl im Maximum (Solar) wie im Minimum (Wind) erhebliche Strommengen, wahrscheinlich meist kostenpflichtig, ins Ausland „verklappt“ werden. Die geniale Ingenieursleistung besteht nun darin, dass der große Blackout bisher trotzdem ausgeblieben ist, und wir uns vorläufig noch auf das MINT-ferne Narrativ, „der Strom kommt aus der Steckdose“, verlassen können. Aber an der Zerstörung dieses Narrativs von einer sicheren Stromversorgung wird weiterhin ganz kräftig gearbeitet, Zitat:

Europa muss seine Offshore-Windleistung 10x ausbauen, um die europäischen Klimaziele für 2050 zu erreichen.“

Vergleichen wir also mal die installierte EEG-Erzeugungsleistung direkt mit dem Verbrauch und dem tatsächlichen Strommix:

Abbildung 4 (SMARD) für den Zeitraum 14.-25. September 2020. Oben: Installierte Erzeugungsleistung „Erneuerbare“ 0 (grün) – 120GW (gelb) Unten: Realisierte Erzeugungsleistung und tatsächlicher Stromverbrauch

Es fragt sich, mit welcher Transfer-Funktion die realisierte EEG-Erzeugungsleistung und der tatsächliche Stromverbrauch jemals in Übereinstimmung gebracht werden sollen, ein Faktor 10 bei der Offshore-Windkraft wird es jedenfalls ganz sicher nicht sein. Selbst die verbliebene deutsche Ingenieurskunst wäre bei einem solchen Faktor 10 heillos damit überfordert, Strom-Erzeugung und Strom-Verbrauch weiterhin versorgungssicher und ohne regelmäßige Blackouts in Übereinstimmung zu bringen. Und wenn eines Tages alle Atom- und Kohlekraftwerke in unserem Lande abgeschaltet werden, während die EEG-Strom-Erzeugung noch weiter ausgebaut worden ist, dann ist es auch mit unserer Versorgungssicherheit vorbei, wovor abseits des medialen Mainstreams schon seit vielen Jahren eindringlich gewarnt wird, beispielsweise hier, hier und hier. Das einzig sichere am EEG bleibt vielmehr der weitere kontinuierliche Anstieg unserer Strompreise. Die öffentliche Sicherheit in Gestalt einer zuverlässigen Stromversorgung wird dagegen durch den weiteren Ausbau und den gesetzlichen Einspeisevorrang der volatilen EEG-Strom-Erzeugung in immer stärkerem Maße gefährdet. Nur MINT-fernste Gestalten könnten daher auf die Idee kommen, dem EEG-Zufallsstrom als Zerstörer unserer elektrischen Versorgungsicherheit müsse jetzt gesetzlich auch noch ein „Öffentliches Interesse“ für seinen weiteren Ausbau eingeräumt werden.

Insanity is doing the same thing over and over again and expecting different results“ (Einstein)

Und während wir dem „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ zunehmend unsere Zukunft und unsere natürliche Umwelt opfern, behaupten erinnerungsferne Jugendliche sogar, es wäre in unserem Lande bisher noch gar nichts für die Umwelt getan worden und fordern eine ganz „andere“ Wirtschaftsordnung. Dabei wissen jene Jugendlichen nicht einmal, dass noch in den 1990-er Jahren kein Mensch freiwillig in eine plansozialistisch verseuchte Elbe gesprungen wäre. Als alter weißer Mann erlaubt sich der Autor hinzuzufügen, dass die Dystopie eines „Demokratiemoratoriums“ zwecks „Weltklimarettung“ die Lebensdauer von Herrn Kaisers Schaumweinsteuer locker übertreffen dürfte.

Und auf diesem intellektuellen Niveau will man uns jetzt auch noch vor unseren Bürgerrechten schützen. Denn die Corona-Krise bietet postnationalen Globalisten eine einmalige Gelegenheit für den Einstieg in die schon lange geforderte Große Transformation zu einer CO2-freien Welt – und das befürchtet man nicht nur hier bei uns. Auch dazu liefert die alimentierte Mainstream-Wissenschaft wieder entscheidende Beiträge, und eine solchermaßen beratene Bundesregierung versucht dann offenbar im Ermächtigungsmodus, 75% aller Kontakte zu unterbinden, anstatt 75% der Infektionsschwerpunkte auszuschalten. Der bekannte Rechtsanwalt Gerhard Strate führt im Hamburger Abendblatt (Paywall) aus, die Schließung der Gaststätten sei offensichtlich willkürlich; nach den vom RKI veröffentlichten Studien würden sich die meisten Infektionen im Umfeld von privaten Haushalten, Alten- und Pflegeheimen, Flüchtlings- und Asylbewerberheimen sowie Krankenhäusern ereignen. Die Forderungen nach Wohnungskontrollen, Denunziation und bewaffneten Coronawarten von Seiten demokratisch gewählter „Würdenträger“ lassen bereits Befürchtungen aufkommen. Und der eben noch konkret angekündigte Shutdown-II-Zeitraum wurde bereits am zweiten Tag aufgeweicht und relativiert. Die Gegner solcher angeordneten Zwangsmaßnahmen werden dann gerne in die Nähe von „antidemokratischen“ Verschwörungstheoretikern gerückt, wobei alle Spuren solcher Verschwörungstheorien schließlich in New York oder Davos enden.

Die mittelalterliche Landbevölkerung frönte der Verschwörungstheorie, eine Rückkehr der Wölfe würde vom Zerfall der staatlichen Ordnung künden

Vielleicht wird die Geschichte diese selbstzerstörerische Klimahysterie rückblickend einmal mit den Ereignissen des Jahres 999 vergleichen, als das Christliche Abendland zum ersten Jahrtausendwechsel Sein Jüngstes Gericht erwartet hatte; denn auch die Kirche liefert heute einen entsprechenden Beitrag zum aktuellen Tagesgeschehen. Zwecks Erhalt unserer gegenwärtigen Lebensqualität sollten wir daher sehr sorgsam mit unseren Freiheitsrechten und sehr nachhaltig mit unserer natürlichen Umwelt umgehen. Wir sollten also Erstere nicht aufgeben, nur um dann Letztere willkürlich mit wind- und tageslichtabhängigen Zufallsstromerzeugern zupflastern zu lassen, die lediglich in der Lage sind, diese natürliche Umwelt und deren Artenvielfalt zum Preis einer Vervielfachung unseres Strompreises zu zerstören. Denn politisch gewollte MINT-ferne Scheinlösungen können die hoch entwickelten technischen Anwendungen in unserer fossil betriebenen Industriegesellschaft gar nicht ersetzen. Und mittelalterliche Hans-im-Glück-Technologien zur Nutzung von Wind und Sonne können nun einmal systembedingt keinerlei verlässliche elektrische Grundlast liefern, sondern erfordern zwingend eine parallele „Zweitstromerzeugung“ durch fossile „Schattenkraftwerke“. Und wenn solche Kraftwerke dann irgendwann nur noch bei unseren Nachbarn stehen, dann wäre das eine Carte Blanche für den Zukauf von Atom- und Kohlestrom um jeden Preis – und das Ende des Industriestandortes Deutschland.

Im Angesicht des „Großen Neustarts“ im Dienste einer globalen Moral, von globaler Gerechtigkeit und des global-gesellschaftlichen Fortschritts passt die Erfahrung der mittelalterlichen Landbevölkerung, eine Rückkehr der Wölfe würde vom Zerfall der staatlichen Ordnung künden, wohl auch auf unsere demokratische Ordnung. Lassen Sie Sich also in dieser seltsamen Zeit nicht unterkriegen oder gar am selbständigen Denken hindern – und vor allem: Bleiben Sie gesund!




Wo verstecken sich die deutschen COVID-19 Toten?

Vorbemerkung: Im Gegensatz zu den bei EIKE vorherrschenden Stellungnahmen zu Corona/Covid-19 und den ‘Vorsorge-‘ Maßnahmen der Regierungen erweckten zunächst die weltweiten und besonders ostasiatischen Verläufe der Epidemie bei mir die Auffassung, dass der auslösende Erreger deutlich gefährlicher ist als die bekannten Influenza Viren. Die zunächst überhebliche bzw. arrogante und dann hektische Reaktion unserer Verantwortlichen sah ich als die Hauptursache für die im März/April zumindest lokal durchaus beängstigenden publizierten Sterberaten – vor allem in den Altersklassen ab 60. Von daher erschienen mir viele Kommentare bei EIKE als voreilig bis abwegig. Allerdings war auch mir bald bewusst, dass die amtlich wie halbamtlich publizierten ‘Fall-‘Zahlen mehrheitlich dazu dienen sollten, die Bevölkerung auf Linie zu trimmen. Die unkritische und kontextfreie Verbreitung jedweder Horrorzahl durch die wie immer diensteifrigen regierungstreuen Verlautbarungsmedien war allein schon ein ausreichender Grund für eine solche Bewertung. Zumindest was die aktuelle Entwicklung betrifft, muss ich mich – vorsichtig – der bei EIKE vorherrschenden Bewertung anschließen.

Angestoßen durch die neuen ‘Schutzmaßnahmen‘ ab November suchte ich nach Daten zu ‘harten‘ Endpunkten im Gegensatz zu den von den Medien verbreiteten PCR-Testergebnissen, die sinn- und rechtswidrig als Infektions-„Fälle“ den verängstigten Konsumenten um die Ohren geschlagen wurden und mit denen unsere Obrigkeit ihre Zwangsmaßnahmen zu rechtfertigen sucht. Dr. med. Gunter Frank hatte (hier) solche „harten Endpunkte“ diskutiert. Unbestreitbar die härteste aller denkbaren Gesundheitsdaten stellen die Todesfallraten dar. Stephan Kloss hatte (hier) verwiesen auf die amtlichen (DeStatis) deutschen Sterbedaten für die Jahre 2016 bis 2020 (bis einschließlich September).

Todesfälle in Deutschland: 2019 und 2020

Abbildung 1

Abbildung 1 gibt die in der DeStatis Excel Datei enthaltenen Sterbefälle in den ersten 9 Monaten von 2020 wieder. Abgesehen von den KWn 14 und 15 liegt die Zahl der wöchentlichen Todesfälle völlig unspektakulär unter 20000. In den zwei KWn 14 und 15 (30. März bis 12. April) liegen sie mit 20489 resp. 20630 knapp über 20000, um anschließend dem üblichen jahreszeitlichen (Erwärmungs-) Trend folgend in KW 28 (6. bis 12. Juli) auf ein Minimum von 16099 abzusinken. In KW 33 (10. bis 16. August) tritt ein kurzer (möglicherweise Hitze bedingter) Peak mit 19571 Todesfällen auf, zu einer Zeit, als aber von Corona noch wenig zu hören war. Bis zum 4. Oktober (KW 40) dümpelte die Gesamt-Sterberate dann wieder auf einem Niveau um 16000 bis 17000 Todesfällen pro Woche, ungeachtet der bereits im September durch die Medien gejagten Panikmeldung über eine zweite Welle.

Abbildung 2

Im Vergleich mit den wöchentlichen Sterberaten im Vorjahr, 2019 (Abbildung 2), stellt sich 2020 bisher als völlig normales Jahr heraus. Die Spätwinter Sterblichkeit trat in 2019 etwas früher mit jahreszeitlich, kältebedingter erhöhter Sterblichkeit in den vier KWn 7 bis 10 (zwischen 10. Februar bis 8 März) auf, mit wöchentlich höheren Todesfällen von 20150, 20349, 20790, und 20453. Dieser Peak trat 2020 in schwächerer Form, vier Wochen verspätet und verkürzt zwischen dem 30. März und dem 12. April auf (siehe oben). Wo haben sich dann hier die Corona Toten versteckt?

In den durch und durch normalen – selbst altersbezogen normalen – Sterberaten in 2020 sind ziemlich sicher auch – allerdings wohl nur schwer quantitativ zu ermittelnde – Todesfälle enthalten, die durch die zahlreichen Nebenwirkungen der Zwangsmaßnahmen verursacht worden sind. Insofern stellt sich Frage nach dem Verbleib der Corona Toten noch verschärft.

Im übrigen werden die längerfristigen Folgeschäden dieser vorsorglichen ‘Schutzmaßnahmen‘ die Lebensqualität auf Jahre hin beeinträchtigen und unvermeidlich weitere Todesfälle verursachen, die dann ebenfalls nicht dem Corona Virus sondern den Verantwortlichen zuzurechnen sind.

Influenza Mortalität

Abbildung 3

Neben dem Vergleich der Sterblichkeitsraten der Jahre 2019 und 2020 drängt sich der Vergleich mit Sterblichkeitsraten in anderen Pandemien auf, insbesondere in den ‘gewohnten‘ Influenza Pandemien. Abbildung 3 präsentiert die in verschiedenen Regionen und im zeitlichen Verlauf beobachteten Fall-Mortalitätsraten einer eher schwereren Influenza-A Pandemie von 2009. Neben ‘weichen‘ Schätzungen auf Grund von „geschätzten Infektionen“ oder „symptomatischen Fällen“ zeigen die ‘harten‘ Schätzungen auf der Basis von labortechnisch nachgewiesenen Infektionen eine Schwankungsbreite von mehr als zwei Größenordnungen mit im ‘Mittel‘ ca. 0.8 % Mortalität. Aktuelle Schätzungen der Fall-Mortalitätsraten für Covid-19 konvergieren zunehmend in einen Bereich, der sich nur unwesentlich von diesem Influenza-A Wert abhebt – wenn überhaupt. Somit ist die Covid-19 Pandemie auch hinsichtlich dieses „harten“ Endpunkts inzwischen ein eher normales Ereignis. Anomal sind nur die Reaktionen der vorgeblichen Lebensschützer (für die mehrheitlich menschliches Leben im Mutterleib ein zu beseitigender Störfaktor ist). Wer 2009/2010 einen Lockdown mit der Begründung hätte durchsetzen wollen, er wolle Leben schützen, der wäre aus dem Amt gejagt worden.

Wo verstecken sich die Toten?

Die gestellte Frage nach dem Verbleib der Corona Toten wird man wohl kaum belastbar beantworten können. Was man sagen kann, daß ihre landesweite Anzahl zu klein ist, um im stochastischen Rauschen nachweisbar zu sein. Das kann und soll keine Abwertung der ohne Frage schweren Schicksale in den ohne Frage existierenden Einzelfällen sein. Daß aber Einzelfälle der Obrigkeit zur Rechtfertigung der wahrscheinlich überwiegenden und alle bedrohenden Nebenwirkungen ihrer Zwangs-Therapie mißbraucht werden können, darauf mußte man warten bis zur gegenwärtigen Herrschaft des Gutmenschentums.

Angesichts (i) des bisher vergleichsweise normalen Verlaufs des „harten Endpunktes“ Sterblichkeit (ii) der normalen Mortalitätsraten, sowie (iii) der versteckten Nebenwirkungen stellt sich die Frage nach der wahren Motivation für die drakonischen, die Gesellschaft wie insbesondere die Volkswirtschaft und damit auch das Gesundheitssystem ruinierenden Zwangsmaßnahmen, die die uns beherrschenden Verantwortlichen der Bevölkerung aufoktroyieren – am Rande bis jenseits parlamentarisch demokratischer Legitimation! Letzteres ist um so alarmierender, als gleich mehrere unveräußerliche Grundrechte durch diese Maßnahmen de facto außer Kraft gesetzt sind.

Für die Degeneration der „vierten Gewalt“, deren Pressefreiheit Privilegien einzig mit dem Auftrag zu rechtfertigen sind, dass sie die Bevölkerung vor den Allüren der Regierenden zu schützen haben, bedarf es aber dieses erneuten Beleges ihres Versagens nicht mehr. Spätestens seit den Vertrags- Gesetzes- und Rechtsbrüchen zur Rettung Europas, des Euro, des Klimas weiß man, dass die Medien zu Claqueuren der Regierenden mutiert sind (von wenigen, isolierten Ausnahmen in den Printmedien abgesehen).




Die bessere Art der Krisenbewältigung. Mehr Kaufkraft statt Kaufprämien

Zusätzlich wurde in den letzten 20 Jahren nochmals die gleiche Leistung als Wind- und Solaranlagen installiert. Dazu kommen Biogasanlagen. Die Erzeugungskosten für diesen „grünen“ Strom sind zwei bis fünf Mal höher als für Kraftwerkstrom. Der „grüne“ Strom hat einen Anteil von über 30 Prozent im Netz erreicht. Die Kosten für diesen Anteil übersteigen 50 Milliarden Euro. Wind- und Solaranlagen werden vom Wetter gesteuert. Sie erreichen 0 bis 60 Prozent der installierten Leistung. Im Jahresmittel bringt Wind 20 und Sonne nur 10 Prozent Leistung. Regelkraftwerke müssen den wetterwendischen Strom an den Bedarf anpassen. Er ist daher weniger wert als Kraftwerkstrom. Doch die meisten Politiker behaupten, dies sei der Strom der Zukunft. Das ist technisch und wirtschaftlich nicht möglich. Die Bürger werden getäuscht (englisch: Fake). Der Stromverbraucherschutz NAEB bezeichnet daher den „grünen“ Strom als Fakepower.

Fakepower muss subventioniert werden, da die Gestehungskosten weit höher sind als ihr Wert. Mit dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) wurden die Subventionen auf die Stromverbraucher abgewälzt. Es sichert den Betreibern über 20 Jahre eine lukrative Vergütung und eine privilegierte Einspeisung ihres Stromes in das Netz. Der Strom wird dann über die Strombörsen zu Dumping-Preisen regelrecht verhökert. Die Dumpingkosten müssen die deutschen Stromverbraucher als EEG-Umlage bezahlen. Sie macht zurzeit gut 20 Prozent des Strompreises aus. Durch die Corona-Krise ist der Stromverbrauch gesunken und damit der Fakepower-Anteil gestiegen. Das erhöht die Vergütungen und führt zu mehr Stromüberschuss, der teuer entsorgt werden muss, weil es keine ausreichend großen und wirtschaftlichen Speicher gibt. In diesem Jahr wurden bereits über 200 Stunden mit negativen Strompreisen notiert.

Die EEG-Umlage liegt derzeit bei rund 25 Milliarden Euro im Jahr. Hinzu kommen Regelkosten für ein stabiles Stromnetz, der Ausbau des Stromnetzes für Fakepower, Vorhalten von Reservekraftwerken, Entsorgungskosten für Überschussstrom und wachsende Stromverluste durch längere Leitungen. Dies alles summiert sich auf gut 15 Milliarden Euro im Jahr zusätzlich. Tendenz steigend. Weiter gibt es zahlreiche unkoordinierte Förderungen für Fakepower durch Bundes- und Landesministerien, sowie Städten und Gemeinden. Selbst der Bundesrechnungshof konnte die Aufwendungen nicht ermitteln. Mit 10 Milliarden Euro pro Jahr sind sie nicht zu hoch geschätzt.

Die geplante Abschaltung der Kern- und Kohlekraftwerke muss zu einem weiteren Kostenanstieg führen. Der günstige Kraftwerkstrom soll durch teure Fakepower und neue Gaskraftwerke ersetzt werden. Damit steigen nicht nur die Strompreise. Es wird auch die sichere Stromversorgung aufgegeben. Erdgas muss importiert werden. Ohne Braunkohle werden wir abhängig und erpressbar von den Gaslieferanten. Die Kosten für die Abschaltung der intakten Kohlekraftwerke werden auf 10 Milliarden Euro pro Jahr für die nächste Dekade geschätzt.

Fakepower soll „wirtschaftlich“ werden. CO2-Zertifikate und Brennstoffsteuern sollen die Erzeugungskosten der Kraftwerke über die von Fakepower treiben. Dann steigen nicht nur die Stromkosten. Auch Autofahren und Heizen wird teurer. Die beschlossene Brennstoffsteuer steigt in den nächsten fünf Jahren auf über zehn Milliarden Euro pro Jahr. Der beste Beitrag zum Wiederaufbau der Wirtschaft ist, diese unsinnige Belastung von 60 Milliarden Euro pro Jahr abzuschaffen. Die Fakepower-Stützung zu beenden, ist weitaus besser und wirkungsvoller, als öffentliche Gelder zu verteilen. Wir brauchen weniger Staat und mehr Entscheidungsfreiheit für Bürger und Unternehmen. Der Wirtschaft muss freie Fahrt gelassen werden – erleichtert und angetrieben durch eine preiswerte und sichere Stromversorgung. Sie ist die Grundlage unseres Wohlstandes.

Die Bundesregierung mit der Kanzlerin als treibende Kraft will jedoch die teure Energiewende weiter in den Mittelpunkt der Hilfen zum Wiederanfahren der Wirtschaft nach der Korona-Krise stellen, obwohl das Ziel, die CO2–Emissionen zu mindern, trotz ein Drittel Fakepower in unserem Netz nicht erreicht wurde. Sie marschiert damit im Gleichschritt mit der Präsidentin der EU, die Europa zu einem „grünen“ Kontinent ohne wettbewerbsfähige Industrie machen will.

Unverständlich ist die Zustimmung von Herrn Otto vom Ottoversand und 68 weiteren Vorständen deutscher Konzerne zu der Weiterführung der Energiewende. Ihre Betriebe werden durch die steigenden Energiekosten zwangsläufig vom Weltmarkt abgehängt. Sie wollen offensichtlich die Welt retten. Dabei führen ihre Forderungen zum Niedergang ihrer Unternehmen. Das gilt auch für Herrn Dies, den Vorstandsvorsitzenden der Volkswagenwerk AG, der eine CO2-Steuer für Treibstoffe gutheißt und gleichzeitig Kaufprämien aus Steuergeldern für seine Autos von der Regierung fordert. Beides mindert die Kaufkraft seiner Kunden.




Schätze heben mit Wasserstoff

In Reinform ist er in Verbindung mit der Luft hochexplosiv. Um diese Reinform herzustellen, um zum Beispiel den Wasserstoff aus Wasser zu lösen, sind sehr energieintensive Prozesse notwendig, die am Ende der Transformation Strom – Wasserstoff – Strom einen Energieverlust von etwa 75% aufweisen. Kurz:  Ich stecke 100% Strom hinein und bekomme 25% Strom heraus. Detailliert nachzulesen in oben verlinktem Aufsatz. Diese Transformation macht nur dann im Rahmen einer Energiewende Sinn, wenn Unmengen überschüssiger – grüner = CO2-freier – Strom zur Verfügung stünden. Das ist, auch wenn Herr Aiwanger etwas anderes behauptet, nicht der Fall. Mit den etwa  6,5 TWh mittels erneuerbarer Energieträger möglichen, dann abgeregeltem Strom (2019), ließe sich bei einem Gesamtbedarf von aktuell um die 600 TWh pro Jahr kaum eine  bundesdeutsche Wasserstoffwirtschaft aufbauen.  Also geht man hin und nimmt zum Beispiel den Strom eines Laufwasserkraftwerks. Dieser wird zur Wasserstoffherstellung verwendet. Schwupp – di – wupp, fertig ist der grüne Wasserstoff. Nein, ist er nicht. Denn der Strom des Wasserkraftwerks fehlt im allgemeinen Stromnetz und muss konventionell ersetzt werden. Das nennt man rechte Tasche, linke Tasche und gilt überall. Der angeblich grüne Wasserstoff ist immer Strom-Mix-Wasserstoff. Die 25% Strom, die am Ende übrigbleiben, sind Strom-Mix-Strom. Wie jeder Strom, der hergestellt wird. Der Strom-Mix in Deutschland liegt aktuell bei gut 53% erneuerbarer, 47% konventioneller Stromerzeugung. Was man dem Strom gleichwohl nicht ´ansieht`. Physikalisch ist Strom eben Strom. Ganz gleich, wie er erzeugt wird. Erst wenn Strom komplett = 100% mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt worden wäre, erst dann wäre der über Bedarf erzeugte Strom grün. Jeder, der einen einigermaßen realistischen Blick für die Dinge hat, weiß, dass die andauernde 100 % Bedarfsdeckung mittels erneuerbarer Energieträger erzeugtem Strom nicht möglich sind. Das liegt allein schon in der Volatilität der Stromerzeugung und an den gewaltigen zukünftigen, zusätzlichen Strommengen, die im Rahmen der Sektorkopplung bereitgestellt werden müssen. Als Bundesregierung anzunehmen, dass im Jahr 2030 lediglich die gleichen Strommengen benötigt würden wie heute, ist Volksverdummung oder Naivität. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus beidem.

Zurück zum Wasserstoff. Da gibt es das sogenannte LOHC-Verfahren. Der Wasserstoff wird auf eine Trägerflüssigkeit gebracht und kann dann mit Tanklastern, Schiffen usw. problemlos transportiert werden. So gebunden verliert Wasserstoff seine Flüchtigkeit und Explosionskraft. Zurückverwandelt wird der Wasserstoff, wenn er gebraucht wird. Zum Beispiel, um in einer Brennstoffzelle zurück zu Strom gewandelt zu werden, der dann einen Elektromotor antreibt.  Neben dem bereits von Helmut Kuntz in seinem Artikel erwähnten Forschungs- und Technologiezentrum Westküste und anderen ist das Helmholtz-Institut in Erlangen, Ableger des Forschungszentrum Jülich, in Sachen Wasserstoff aktiv. Warum? Weil es sich immer wieder lohnt, Forschungsmittel abzugreifen. Forschungsmittel, die praktisch und faktisch eingedenk der unrentablen Herstellung von Wasserstoff herausgeworfenes Geld sind. Folgerichtig beantwortetet das Helmholtz-Institut in Erlangen trotz mehrmaliger Nachfrage eine Anfrage meinerseits, nach der Energie, die zur Realisierung des LOHC-Verfahrens eingesetzt werden muss, nicht. Das Aufsetzen und wieder herauslösen des bereits mit enormen Energieaufwand (s.o.) hergestellten Wasserstoffs verschlechtert die Energiebilanz ganz sicher nochmal. Als ich mich dann an den Leiter des Projektes wende, beantwortet  Prof. Wasserscheid, meine Frage, wieviel Energie es koste, den LOHC-Zwischenschritt durchzuführen, mit der Übersendung von 5 Fachaufsätzen, in ´denen alles drinstünde`. Ein m. E. vergiftetes Schreiben, mit dem sich der Herr Professor geschickt um die direkte und konkrete Beantwortung meiner Fragen drückt, wieviel Energie die Hydrierung/Dehydrierung per LOHC von Wasserstoff koste, und ob stark schwankender Strom zur Wasserstoffherstellung geeignet sei. Denn am Ende, so meine Vermutung, bliebe von der Menge des ursprünglich mühsam erzeugten Stromes (Anmerkung – eine Windkraftanlage, ein Windpark erzeugt im Schnitt etwa 22% onshore/37% offshore, gesamt also 25% Strom der insgesamt pro Jahr möglichen Strommenge, die durch die Nennleistung erzielbar wäre) und zur Wasserstoffherstellung eingesetzten Stroms wahrscheinlich nur sehr wenig (10%?), vielleicht sogar fast gar nichts übrig.

Das würde dann jedes noch so kluge Verfahren ad absurdum führen. Klug ist ´Wasserstoff-Forschung` – wie so viele ´Forschung` im Bereich Energiewende – nur in Sachen Gold- und Schatzsuche. Gold und Schätze liegen heutzutage in Form von Subventionen und Fördergeldern praktisch auf der Straße. Der Forscher muss sie nur heben. Ein Antrag mit der Darstellung der für die politischen Entscheider notwendigen Hoffnungspotentiale („Wir retten die Energiewende!“), und die Gelder fließen. Denn technisch lässt sich fast alles machen. Das LOHC-Verfahren ist schon recht lange bekannt. Prof. Wasserscheid und seine Mitstreiter verstehen es allerdings ausgezeichnet, LOHC in den Kontext Energiewende einzubauen. Damit wird er vermutlich sehr reicher Mann. Was ihm gegönnt sei. Aber: Er wird ein reicher Mann zu einem erheblichen Teil auf Kosten der Steuerzahler mit einem im Prinzip alten Hut, der niemals in großem Maßstab realisiert werden wird. Der Nutzen von Wasserstoff mit oder ohne LOHC ist durch den unter dem Strich insgesamt viel zu hohen Energiebedarf, vor allem aber wegen der nicht vorhandenen mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten überschüssigen Energie, mehr als fragwürdig. Die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur, und die am Ende dann doch zugrunde liegende fossile Basis der Trägersubstanz, der mögliche Ausstoß von Stickoxiden und anderen Schadstoffen bei der Verbrennung von Wasserstoff zum Beispiel direkt in einem Wasserstoffverbrennungsmotor plus weiterer Nachteile, verschärfen diese Fragwürdigkeit und lassen das Verfahren am Ende als Bestandteil einer überaus teuren, sehr aufwendigen und energieverschlingenden Luftnummer erscheinen. Von „Rettung der Energiewende“ kann überhaupt keine Rede sein.

Aachen, 13.10.2020




Deutsche Überheb­lichkeit und schwedische Lösung

Immer noch ist der aktuelle Lockdown mit Daten nicht zu begründen

Im letzten Corona-Artikel [2] wurde auf die Mortalitätskurve des Städtchens Fürth hingewiesen. Diese belegt, dass steigende Fallzahlen nicht „alternativlos“ zu höherer Mortalität führen müssen und die blinde Fortschreibung der Mortalitätszahl dann zu völlig falschen Schlussfolgerungen führt, wenn es (wie in Fürth) seit ca. vier Monaten trotz auf das Doppelte gestiegener Fallzahl keinen Todesfall mehr gibt (bis Juni bei gleicher Fallzahl waren es 38 Todesfälle).

Bild 1 Stadt Fürth, Infektionszahl. Quelle: corona in zahlen – landkreise

Bild 2 Coronadaten Fürth. Verlauf Covid-19-Erkrankte und Todesfälle. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

Bild 3 Tägliche Fallzahlen Fürth: Corona-Todesfälle, alle Todesfälle (aus dem Werte Bayern 2018 auf Fürth heruntergerechnet). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: corona-fallzahlen.landkreis-fuerth.de

Für Deutschland gesamt ist eine Corona-Mortalität seit dem Sommer in geringem Umfang vorhanden, und steigt nun leicht an, aber keinesfalls auch nur entfernt so hoch wie zu Anfang der „Pandemie“.

Bild 4 Deutschland, Covid-19 Infektionen kumuliert, Todesfälle kumuliert. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: RKI

Warum seitens unserer Politiker deshalb aktuell eine Coronahysterie ausgerufen wurde, kann allerdings nicht mit den gegenüber dem Frühjahr nur leicht angestiegenen Mortalitätszahlen begründet werden (sofern diese mit Verstand und nicht nur mit politischer Hysterie betrachtet werden).

Eher muss man dafür bewusste Panikmache anhand falscher Aussagen Interpretation vermuten, wie es beispielsweise Herr Lauterbach macht:
sciencefiles: Lauter Quatsch: Macht COVID-19 dumm? Karl Lauterbach und der IQ
BZ, 29. August 2020: Epidemiologin Angela Spelsberg – Karl Lauterbachs Ex-Frau stichelt gegen seine Corona-Politik
Das Problem ist allerdings nicht alleine Herr Lauterbach, sondern die, welche sich so etwas anhören, anstelle solche „Berater“ hinauszuwerfen. In Berlin will man seit langem jedoch wohl nur noch Berater, die nicht klüger sind als ihre politischen Auftraggeber. Und (nur) wer diese „Anordnung“ durchhält, wird befördert oder weitergelobt, wofür eine Frau von den Laien als exemplarisches Beispiel dienen kann.
Wie so oft ist das nicht nur die Ansicht des Autors:
Achgut 03.11.2020: Corona macht Panikpolitik im Zeitraffer überprüfbar
... Erst war im Februar das Virus rechts, weil die Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel im Bundestag vor der Epidemie warnte, um ab Mitte März, nach einer typischen 180-Grad-Wende, plötzlich als größte Bedrohung der Menschheit überhöht zu werden. Fortan waren maximale Schutzmaßnahmen ein Gebot der Menschenliebe und Kritik daran rechte Verschwörungstheorie. Das ist das Niveau unserer öffentlichen Diskussionskultur im Jahr 2020.
Aber diesmal haben die Moralisten überzogen. Denn den Murks dieses unfassbar kompetenzarmen Corona-Krisenmanagements spüren einfach zu viele und werden ihn vor allem noch spüren. Bisherige Fans des aktuellen Gruppenmoralismus werden ins Grübeln kommen, wenn Hartz 4 droht. Vieles, sehr vieles wird nicht mehr funktionieren, wenn eine sich immer schneller drehende Gelddruckmaschine Massenpleiten und Abbau sozialer Leistungen nicht mehr kaschieren kann. Dieses Urteil erlaube ich mir als Arzt. …

Man wird einen Verdacht nicht mehr los: Die Mortalität hängt vom „Wunsch“ der Nachfragenden ab.
Benötigt man „Verstorbene“, sind sie zu finden. Die Medien sind voll davon:
Berliner Kurier 03.11.2020: Fachmediziner schlagen Alarm: Corona: Immer mehr junge Menschen auf der Intensivstation
Es sind vor allem junge Menschen, die die zweite Corona-Welle in Deutschland angetrieben haben. Dieses Bild spiegelt sich nun offenbar auch auf den Intensivstationen der Republik wieder, wie Stefan Kluge Direktor der Intensivmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) berichtet.
„Passt“ das einem Betreiber nicht, angeprangert zu werden, ändern sich Darstellungen:
Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten am 03.11.2020: ... Leiter des xxx Seniorenheimes … 15 Bewohner und Bewohnerinnen sowie sieben Mitarbeiterinnen waren infiziert … Bei weiteren 40 Seniorinnen und Senioren wurden eine Covid-19-Erkrankung nachgewiesen, außerdem bei einigen der rund 70 Pflegekräfte … die lange Zeit, bis die Resultate vorlagen … er versteht allerdings nicht, warum die Proben aus einer Senioreneinrichtung nicht vorrangig ausgewertet wurden … Das Seniorenheim kann immerhin an einem Punkt aufatmen: Alle Infizierten zeigen nur leichte oder keine Symptome. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiter …
Ganz perfide sind die Vorverurteilungen:
Achgut 28.09.2020: Nachgefragt: War die Tönnies-Panik gerechtfertigt?
… Auffällig ist jedoch, dass die Vierte Gewalt nicht über die Folgen dieser furchtbaren Ereignisse bei Tönnies berichtet. Keine Toten, keine Bilder vom Abtransport von Särgen, keine Massengräber, keine überfüllten Intensivstationen, nichts, nirgends. Man musste nach ein paar Tagen die Satelliten-Schüsseln wieder einfahren und die Fernsehteams nach Hause schicken. Auch die Landräte, Bürgermeister und Chefärzte mussten keine weiteren Pressekonferenzen abhalten. Die als infiziert Getesten befanden sich in Quarantäne, meist ohne zu “erkranken”, und der NRW-Gesundheits- und Arbeitsminister Laumann von den CDU-Sozialausschüssen hatte sein Ziel erreicht und erfolgreich gegen die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen der Tönnies-Gruppe opponiert. Die wich dem gesellschaftlichen Druck und änderte ihr Geschäftsmodell. Nur wegen dem Virus hätte sie das nicht tun müssen.
… Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die 1.400 Tönnies-Mitarbeiter Bestandteil der 2.100 positiv auf den Virus getesteten Personen sind. Der Pressesprecher nennt die höchste Zahl der täglich erhobenen Hospitalisierten mit 38 Patienten. Zu den Intensivpatienten kann er keine Angaben machen, die sind nur tagesaktuell erfasst worden. Bei Stichproben einzelner Tage (in den Pressemitteilungen des Kreises) lagen diese gemeldeten Zahlen im niedrigen einstelligen Bereich.
Am 25. Juni heißt es:
“Laut Auskunft der vier Krankenhäuser werden derzeit 31 Patienten (24. Juni: 27) stationär behandelt. Davon werden 5 Personen (24. Juni: 5) intensivpflegerisch versorgt und 2 Personen (24. Juni: 3) müssen beatmet werden.”
Der letzte Corona-Tote im Kreis wurde Wochen vor dem “Ausbruch” registriert. Unter einem halben Prozent der als positiv Getesteten mussten auf die Intensivstation. Das wird bei den Teilnehmern an der Hochzeit in Hamm nicht andes sein.
Anders gesagt: Die exorbitanten “Infektions-Outbreaks” haben keine Relevanz für das tatsächliche Krankheitsgeschehen. Regionale Lockdowns sind vollständig unverhältnismäßig. Auch hier erweist sich die Zahl der positiven Tests als unzureichendes Kriterium, um den Verlauf der “Pandemie” zu beurteilen …
… Der Verlust der Verhältnismäßigkeit ist bereits seit Jahren das vorherrschende Merkmal politischer Entscheidungsträger. Die Pandemie hat einen gefährlichen Virus verbreitet: Panik. 

Wir dürfen nicht zulassen, dass die Verbreitung des Virus unsere Gesundheitsämter überfordert

Dieser Ausspruch unserer unfehlbaren Merkel wird vielleicht als der blödeste Satz des Jahres in die lange Liste merkelscher Fehlleistungen eingehen.

Vorher waren das Argument die „überlasteten“ Intensivbetten. Obwohl dieses von Herrn Söder weiterhin fast mantrahaft vorgebrachte der Zeit arg hinterherhinkt, traut es sich selbst unsere unfehlbare Kanzlerin nicht mehr, den aktuellen Lockdown damit zu begründen.

Bild 5 Deutschland Covid-19-Belegung Intensivbetten. Quelle. DIVI Intensivregister, Stand 02.11.2020

Im Gegensatz von Herrn Söder kennt sie vielleicht die Daten von Bild 5, oder hält die Untertanen nicht für ganz so dumm (wie Herr Söder, der den seinen schon gerne mal „die Zügel anzieht“, um zu zeigen, wer ihr Souverän ist).
Es musste also eine neue Begründung her. Und diese sind nun die „überlasteten Gesundheitsämter“.

Der SPIEGEL: Angela Merkel über Coronavirus-Maßnahmen:Das Virus bestraft Halbherzigkeit
… Bundeskanzlerin
Angela Merkel hat die am Montagmorgen inkraftgetretenen Corona-Maßnahmen verteidigt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Verbreitung des Virus unsere Gesundheitsämter überfordert“, sagte Merkel. „Das Virus bestraft Halbherzigkeit.“
Schon jetzt sei die Kontaktverfolgung in vielen Fällen nicht mehr möglich. „Wir müssen Kontakte reduzieren, wo immer das möglich ist“, sagte sie. „Wir haben lange abgewogen ob es einen besseren oder milderen Weg gibt, aber den haben wir nicht gesehen“, sagte Merkel. „Deshalb haben wir diese Regelungen schweren Herzens beschlossen.“

Auf eine solche Idee muss man erst einmal kommen. Weil Behörden mit der Kontrolle überlastet sind, muss vorsichtshalber das gesamte öffentliche Leben, die Gastronomie und auch unsere Kultur, die laut Merkel nicht mehr als „Freizeitvergnügen“ darstellt und mit Deutschland nichts zu tun hat (hat sie dies von den GRÜNEN nun auch noch anbiedernd übernommen?), totgefahren werden. Der Untertan kann – und darf – wenn die behördliche Fürsorge nicht mehr nachkommt, nicht mehr wie gewohnt weiterleben , sondern hat sein Verhalten konsequent und mit Strafandrohungen auf die „ behördliche Überwachungsfähigkeit“ zu reduzieren.
Auf die Idee, eine den Gesundheitsämtern selbst auferlegte Aufgabe bei erkennbarer – und zu erwartender, da bei fast jeder zusätzlichen Aufgabe üblichen – Überlastung oder Überforderung einfach auch wieder zurückzufahren, oder die Durchführung vielleicht mit technischen Mitteln zu beschleunigen (was ist eigentlich mit der teuren Corona-APP?), wäre man früher vielleicht gekommen.
Nun „geht“ das nicht, vielleicht, weil man dann den Unsinn solcher erkennen könnte …

Irgendwann erkennen sogar Personen in höheren Positionen unseren von der höchsten Politik verzapften Schwachsinn und jubeln „die Unfehlbare“ nicht mehr nur hingebungsvoll an. Und so sagen sie mittlerweile ganz, ganz vorsichtig im Konjunktiv Sätze, welche bis vor Kurzem als räääääächte Verschwörungstheorie einen medialen Shitstorm hervorgerufen hätten:
[3]So sprach der Ökonom Michael Hüther (Institut der Deutschen Wirtschaft) in Bezug auf Corona von einem „eindimensionalen Sicherheitsversprechen“, das die Politik nicht halten könne. Söder und Merkel bezeichnete er laut Handelsblatt in Frageform als „Auslaufmodelle“, die möglicherweise nicht am Allgemeinwohl interessiert seien, sondern nur an der eigenen Macht.
Das gilt natürlich nicht für unsere Presse. Kommentar in der Frankenprawda am 3.11. zum Lockdown: Merkel zeigt Verständnis – und ist damit Vorbild
… Die Kanzlerin vermittelt das Bild einer nachdenklichen Politikerin die zwar nach bestem Wissen und Gewissen entscheidet, dies aber auch selbst ständig hierfragt und von anderen hinterfragen lässt. Sie erklärte nachvollziehbar, warum es bei dem Teil-Lockdown Gastronmie, Kultur und Sport traf …
Dazu lässt sich nur sagen: Wirklich keine Ahnung vom Thema. Aber für das von jedem Journalisten*in täglich mindestens einmal geforderte Merkel-Lob in der Zeitung hat es gereicht.

Schweden, das (bisher) angeklagte Vorbild

Merkur.de 02.11.2020: Coronavirus: Schweden wieder mit Sonderweg – eigene Pläne in der zweiten Welle
Das skandinavische Land setzt auf die Vernunft und das konstruktive
Mitwirken der schwedischen Bevölkerung. Die Regierung sprach Empfehlungen aus und verzichtete auf Beschränkungen – die Schweden „sollen“ also und „müssen“ nicht.

Südwest-Presse 02. Nov.2020: Bleibt jetzt nur noch der schwedische Corona-Weg?
Im Umgang mit Corona ergreift Schweden lockerere Maßnahmen, als andere Länder, bei verhältnismäßig geringen Infektionszahlen. Kommt das Land jetzt sogar um die zweite Welle herum?
Das Land kam bislang ohne Lockdown durch das Jahr und scheint nun sogar von der zweiten Welle verschont zu bleiben. Zumindest steigen die Infektionszahlen nicht so dramatisch an wie in Frankreich, Belgien, Tschechien,
Österreich oder Deutschland. Mediziner führen das auf eine möglicherweise beginnende Herdenimmunität zurück. „Wir glauben, dass diese in Stockholm zwischen 20 und 40 Prozent liegt“, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell den Medien.
Unter älteren Menschen in Seniorenheimen zeigte sich eine höhere Sterberate als anderswo in Europa. Kritiker werfen den schwedischen Behörden vor, mit der verhältnismäßig lockeren Strategie Menschenleben zu gefährden. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie liegt in Schweden deutlich höher als in den Nachbarländern, wo strikte Beschränkungen gelten.

Kein Lockdown – und seit Langem fast keine Corona-Mortalität

Schweden hat eine sehr hohe Corona-Mortalität von 4,8 %. Allerdings nur bis zum April des Jahres (da war sie noch höher, weil die Infektionszahl im Verhältnis wesentlich niedriger war). Damit immer das gleiche Beispiel, wie die den Bürgern vorgesetzten Zahlen zu falschen Schlüssen Schlüssen führen (sollen).

Bild 6 Schweden Coronazahlen (Stand 02.11.2020)

Zum Vergleich die Mortalitätsverläufe von Schweden und Deutschland. Zuerst einmal findet man in Schweden und Deutschland eine zweite „Corona-Welle“ nur bei der Infektionszahl, nicht bei der Mortalität. Es stellt sich die Frage, ob diese „zweite Welle“ nicht hauptsächlich eine Folge der „Testungswelle“ ist.

Für Schweden sieht man deutlich, dass die relative Mortalität im Frühjahr erheblich höher war, dann jedoch trotz der vielen, nicht vorgenommenen Restriktionen und ohne Zerstörung ganzer Wirtschaftszweige und des öffentlichen Lebens sogar relativ niedriger als in Deutschland verläuft.

Bild 7 Schweden Mortalitätswerte allgemein, 2015-2019; 2020. Quelle: SCB

Bild 8 Deutschland Mortalitätswerte allgemein. Quelle: Statistisches Bundesamt

Trotzdem hat auch Schweden Infektionen. Wie im deutschen Städtchen Fürth führen diese jedoch zu keinem Anstieg der Mortalität (Bild 8).

Bild 7a Schweden Corona-Fallzahlen

Bild 8a Schweden, Corona-Mortalität

Wie erfolgreich das „Schwedische Modell“ bezüglich der Mortalität wirkt, zeigt Bild 9 der letzten zwei Monate. Man sollte denken, Delegationen von „Epidemie-Wissenschaftlern“ wären in Fürth und in Schweden und analysieren, wie das gelungen ist. Dem Autor ist leider nichts davon bekannt.

Bild 9 Confirmed cases and death by county, last 60 days. Quelle

Bekannter wird allerdings die Faktenignoranz – eher: Fakten gar nicht wissen wollen – von Politikern: Talk bei Anne Will mit Söder:
[5] Tichys Einblick, 02. November 2020: WIE NACHHALTIG WIRKEN ANTI-CORONA-MASSNAHMEN
… „Es gibt auf der ganzen Welt kein anders Konzept, als Kontakte zu reduzieren,“ lobt Söder sich und die Kanzlerin „Das Vollaufen der Krankenhäuser und am Ende hohe Todeszahlen“, fürchtet Markus Söder, so es keine Eindämmung der Kontakte gäbe, wie am Montag dann vorgeschrieben für fast alle Deutschen. …
… Nun ist Institutsdirektor Stefan Willich allerdings gar nicht so begeistert von den beschlossenen Maßnahmen. Und er weiß um „zwei wichtige“ neue Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Einmal dazu, wie gefährlich die Krankheit überhaupt sei, dabei wäre man auf eine Sterblichkeit von gerade einmal 0,2 – 0,3 Prozent gekommen, „was deutlich niedriger ist, als in der Öffentlichkeit immer angenommen wird“, so der Epidemiologe.
Und weiter hätte sich die WHO zur Frage nationaler Lockdowns und ihren Nebenwirkungen schlau gemacht und festgestellt, da gäbe es „gravierende Schäden, die Lockdowns haben können.“ …
Weil nun aber außerdem – selbst nach Robert Koch Institut – bei 75 Prozent der Ansteckungen nicht einmal klar wäre, woher diese denn kämen, will Anne Will von Söder wissen, was die Maßnahmen gegen Gastronomen und Kultur dann eigentlich für eine Logik hätten. „Es gibt aber auch keinen Gegenbeweis, man weiß es schlichtweg nicht.“, antwortet Söder auf die unbekannten Infektionsorte der überwiegenden Mehrheit der Infizierten …

Datenchaos und kein Ende

Man hätte es sich früher im High-Tech Deutschland nicht vorstellen können, dass es über ein dreiviertel Jahr weder gelingt, im Kern nicht einmal versucht wird, verlässliche Daten zu generieren, nur um sich als Wohltäter aufzuführen und vor einem Wahljahr Geld in geradezu exzessivem Maßstab zum Fenster hinauszuwerfen zu können.
[4]Telepolis, 29. Oktober 2020: Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?
… Gestern einigten sich Bund und Länder darauf, zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 ab dem 2. November strenge Kontaktbeschränkungen einzuführen und fast alle Freizeitaktivitäten herunterzufahren. Eine der zentralen Begründungen dafür lautet, dass eine nationale Gesundheitsnotlage vermieden werden muss. So sagte Kanzlerin Angela Merkel:
Wir müssen handeln, und zwar jetzt. Und zwar müssen wir handeln, um eine akute nationale Gesundheitsnotlage zu vermeiden.
Eines der zentralen Argumente dafür, dass eine nationale Gesundheitsnotlage drohen könnte, ist der berichtete Anstieg in der Anzahl der „COVID-19-Intensivpatienten“. So
erklärte beispielsweise Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz:
Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen verdoppelt sich derzeit alle acht Tage. Wenn wir diese Entwicklung nicht bremsen, dann sind die Intensivstationen in Deutschland bis zum Nikolaustag voll.
Die Problematik der Diagnostik bei den „COVID-19-Intensivpatienten“
In der Tat ist laut den
Tagesreporten des DIVI-Intensivregisters die Anzahl der Intensivpatienten mit Diagnose „COVID-19“ in den letzten Wochen stark gestiegen. Eine offizielle Antwort auf eine Anfrage an das DIVI-Intensivregister zur Diagnostik von „COVID-19-Intensivpatienten“ offenbart aber ein fundamentales diagnostisches Problem. Dort wird bestätigt, dass (1) jeder Intensivpatient – unabhängig von der Symptomatik – mit einem SARS-CoV-2-PCR-Test getestet wird und (2) jeder Intensivpatient – unabhängig von der Symptomatik – mit einem positiven SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis als „COVID-19-Intensivpatient“ geführt wird. Letzteres wird auch in einer offiziellen Antwort des RKI auf eine entsprechende Anfrage bestätigt. Selbst wenn demnach beispielsweise eine Person wegen eines Autounfalls auf Intensivstation liegen würde und ein positives SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis aufweist ohne jede weitere COVID-19-spezifische Symptomatik, würde diese Person als „COVID-19-Intensivpatient“ zählen.
Eine solche Art der Diagnostik bringt aber ein fundamentales Problem mit sich: Womöglich werden manche Intensivpatienten als „COVID-19-Intensivpatienten“ geführt, obwohl sie keinerlei COVID-19-spezifische Krankheitssymptome aufweisen und in Wirklichkeit aufgrund von anderen Ursachen auf der Intensivstation liegen.
Einfügung: So ist es auch in Fürth, wo wegen anderer Behandlungen im Krankenhaus eingewiesen Patienten bei denen zusätzlich Corona „entdeckt“ wurde, als Coronafälle gelistet werden.
… Der beobachtete starke Anstieg in der Anzahl der Intensivpatienten mit positiven PCR-Testergebnissen muss demnach nicht notwendigerweise einen starken Anstieg in der Anzahl der Patienten mit COVID-19-spezifischen Krankheitssymptomen bedeuten … Anmerkung: Weiterlesen im Originalartikel lohnt sich.

Die wundersame Verdopplung der Corona-Intensivpatienten in Bayern

Wie mit Coronadaten „jongliert“ wird, zeigte die Debatte im Bayerischen Landtag. Die Redner der Regierungskoalition nannten als Zahlen an Intensivpatienten: Gesundheitsministerin, Frau Hummel: 114 Intensivptienten mit Beatmung, Minister Aiwanger von 151 Patienten, die schon „an der Beatmung hängen“, während das DIVI-Intensivregister (Bild 5) an diesen Tagen lediglich 55 und 71 Intensivpatienten – also weniger als die Hälfte – meldete [6].

Wie erklärte sich diese gewaltige Differenz? Die Regierungsvertreter sagten nicht die Daten des DIVI-Registers, sondern die eines andes zählenden, namens „ivena“, welches die Bayerischen Gesundheitsämter verwenden. In dieser Datenbank zählen im Unterschied zum DIVI-Register (Bild 5) Patienten in Betten an denen beatmet werden kann (aber nicht wird) auch als Intensivbehandelte und kommt damit auf die doppelte Anzahl.
Ob das bei den Debatten alle wussten? Mit ziemlicher Sicherheit niemand von der Opposition, denn dann hätte es bei der gewaltigen Diskrepanz spontane Nachfragen geben müssen. Doch anhand solcher, plötzlich anders gezählten Daten wurde ein Lockdown begründet und entschieden – die neue Politik im „Söderland“. Auf Stadt- und Kreiseben ist es nicht anders, wie es das Beispiel der Debatte im Fürther Stadtrat zeigte. Auch dort kannte mit ziemlicher Sicherheit keiner der Stadträte*innen die wirklichen Zahlen [2].

Merkels Traum – eine Regierung wie in der DDR – wird immer mehr Wirklichkeit

Die Begeisterung und Abgehobenheit mit welcher Merkel und Söder inzwischen meinen, über ihre Untertanen alles selbstherrlich bestimmen zu dürfen, lässt einen erschauern:
MSN-Nachrichten 03.11.2020: Merkel mit Ankündigung: Deutschland droht Dauer-Lockdown!
Deutschland droht nach dem Lockdown-Light im November eine dauerhafte Stilllegung des öffentlichen Lebens …
… Wenn man den Worten von Angela Merkel folgt, dann droht Deutschland eine Art „Dauer-Lockdown“. Die aktuell verschärften Maßnahmen gelten nach jetzigem Stand bis Ende November, doch am 2. November 2020 machte die Bundeskanzlerin Andeutungen, die nun vielerorts aufgeregt diskutiert werden …
… Merkel weiter: „Wir müssen gucken, wie wir durch die Wintermonate kommen. (…) Es wird am 1. Dezember nicht die Normalität einkehren, wie wir sie vor Corona kannten.“
Zum kommenden Weihnachtsfest sagte die Kanzlerin: „Es wird ein Weihnachten unter Corona-Bedingungen sein, aber es soll kein Weihnachten in Einsamkeit sein.“ Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die Einhaltung der empfohlenen Schutzmaßnahmen, damit „wir uns zu Weihnachten mehr Freiheiten erlauben können“ …

Das Verfolgen kritischer Meinung funktioniert mittlerweile im „gesöderten“ Bayern auch bestens:
MSN News 3.11.2020: Coronavirus: Gesundheitsamts-Chef kritisiert Corona-Strategie und wird prompt versetzt
Sein „Verbrechen“: So etwas wie anklingende Kritik am Sinn von Maßnahmen:

Bild 10 Die „verbrecherischen“ Thesen des versetzten Gesundheitsamts-Chefs. Screenshots aus dem Video

Mittlerweile haben sich die „Verfolger des immerwährenden Räääächts“ ebenfalls darauf spezialisiert. Ein im Wesentlichen von einem sich als moderne Blockwartversion aufführendem Verdi-Funktionär geführter Verein „Nürnberger Bündnis Nazistopp“ erstellte ein Dossier über die schlimmen Umtriebe der Coronazweifler „Mit Nazis gegen den vermeintlichen Faschismus? Die „Corona-Rebellen“ Nürnberg: Rechtsoffen, unsolidarisch und wissenschaftsfeindlich“. Was darin angeprangert wird, ist im Wesentlichen hanebüchen banal (Bildunterschrift im Zeitungsartikel: Aus Platzgründen wurden Treffen von Kritikern der Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung nur noch an Orten wie der Wöhrder Wiese genehmigt – wo die Teilnehmer aber oft auch keine Abstände wahrten) und nicht entfernt mit dem Hass und Hetzte Linker Seiten zu vergleichen. Es erinnert beim Lesen deshalb stark an Dossiers der Stasi.
Der Autor konnte in diesem Dossier auch keine „Argumente“ finden, die nicht ähnlich von linken Vereinen publiziert und dort teils wortwörtlich „handfest“ umgesetzt werden. Interessant auch: Im ganzen „Dossier“ findet sich kein Hinweis auf Gewalttätigkeiten dieser Corona-Leugner-Scene.

Nur mal so zum Vergleich: Drei kaum bewaffneten Polizisten welche fast rein zufällig auf der Treppe des Reichtags standen, „gelang“ es, eine Menge, welche aus einer friedlichen Anti-Corona-Demo heraus für ein Selvi die Treppe zum Reichstag „stürmten“, vom mit Sicherheit folgenden Regierungsputsch abzuhalten (die Türe hinter den Polizisten war verschlossen). Dieser lebensmutige Einsatz (ohne Verletzte) wurde sofort mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Für die Räumung eines besetzten Hauses wurden 1.500 Polizisten zusammengezogen. Trotzdem gelang es nicht, die Zerstörung eines Straßenzuges durch Sympathisanten zu verhindern.

Trotzdem, der örtlichen Zeitung (Lokalausgabe der Frankenprawda) hat diese Aktion sichtlich gefallen. Nicht eine Spur kritischer Beurteilung ist in ihrer halbseitigen Information darüber zu finden, nur deren volle Unterstützung: „In einem erweiterten Bündnis suchen ver.di und die Nazistoppinitiative nun Ansätze, der „Corona-Rebellen“-Szene nicht länger die Straße zu überlassen. Statt simpler Gegenkundgebungen … wird über „kreative Aktionen“ nachgedacht sowie verstärkte Aufklärungsarbeit.“ dazu der Link zum Dossier.

Bild 11 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 12 Vom Autor auf einer Parents for Future Veranstaltung fotografiert

Bild 13 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 14 Mitteilungen auf der Antifa nahen Seite „de.indymedia.org

Bild 15 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 16 Screenshot aus dem Dossier von „Nürnberger Bündnis Nazistopp“

Bild 17 Mitteilungen auf der Antifa nahen Seite „de.indymedia.org

Bild 18 Mitteilungen auf der Antifa nahen Seite „de.indymedia.org

Grafiken der WHO

Bei der WHO lassen sich für alle Länder Corona-Verlaufsgrafiken ansehen.
Erkennbar gibt es welche, bei denen mit den Fallzahlen die Mortalität parallel steigt und solche, bei denen das nicht der Fall ist. Es wäre auch eine Aufgabe der WHO, das zu (er-)klären und beispielsweise die Daten von China zu prüfen. Denn würden diese stimmen, wäre die Coronabekämpfung in China im Weltvergleich geradezu genial erfolgreich).

Bild 19 Corona-Verlaufsgrafiken einzelner Länder. Quelle: WHO

Weitere Infos zu Corona:
[Link] EIKE 01.11.2020: Kann es sein, dass Corona nicht nur die Lunge, sondern bei Politikern auch das Hirn massiv angreift?
[Link] EIKE 28. Oktober 2020: In dem Land wo Herr Söder Corona-„bekämpft“, ist die Mortalität mit am höchsten
[Link] EIKE 18.10.2020: Corona, ein Alptraum (an Datenchaos)

Quellen

[1] WHO Coronavirus Disease (COVID-19) Dashboard, Data last updated: 020/11/1 (abgefragt am 02.11.2020)

[2] EIKE 01.11.2020: Kann es sein, dass Corona nicht nur die Lunge, sondern bei Politikern auch das Hirn massiv angreift?

[3] Südwest-Presse 02. Nov.2020: Bleibt jetzt nur noch der schwedische Corona-Weg?

[4]Telepolis, 29. Oktober 2020: Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?

[5] Tichys Einblick, 02. November 2020: WIE NACHHALTIG WIRKEN ANTI-CORONA-MASSNAHMEN – Anne Will: Markus Söder schaltet ab, bevor die verstimmte Jazz-Trompete laut wird

[6] Nordbayerische Nachrichten, Lokalausgabe vom 4. November 2020: Wirrwarr bei den Zahlen




`Fridays for future` will kleinere Wohnungen, um Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen

Wie Clemens Traub in Cicero kritisierte, wird die Fridays for future-Bewegung hauptsächlich von studierenden Bürgerkindern repräsentiert, die ihr Engagement als Ausgangspunkt für eine Karriere nutzen. Physikalischer Sachverstand und Wissen um Zusammenhänge sind daher bei den Demonstrationen, auf denen „gegen Kohle“ gehüpft wird, naturgemäß kaum vorhanden.

Um diesem Mangel Abhilfe zu schaffen, hat die Führung (FFF ist längst eine NGO und keine Bewegung mehr) das Wuppertaler Klima-Institut WIK beauftragt, konkrete Vorschläge für eine große Transformation von Wirtschaft und Zusammenleben in Deutschland zu erarbeiten. Das Institut in NRW ist eine Art Kopie des Potsdam-Instituts für Klimaforschungsfolgen PIK von Schellnhuber.

Im WIK war man besonders ehrgeizig, da das Ziel der Bundesregierung, bis 2050 „klimaneutral“ zu werden, um 15 Jahre unterboten werden soll, um das 1,5°C-Ziel einzuhalten, was nur mit Deutschland gar nicht geht, aber egal.

Eine Bank hat die Studie des WIK finanziert und umfaßt zentrale Bereiche des Landes: Verkehr, Gebäude, Energie und Industrie. Die Forderungen sind so heftig wie unrealistisch: Die Zahl der Personenkraftwagen soll um 50% fallen; der ÖPNV verdoppelt werden. Wärmekraftmaschinen unter der Haube sollen weitgehend der Vergangenheit angehören. Dafür soll den Bürgern das eigene Auto so mies wie möglich gemacht werden: Teurere Parkplätze, extreme Geschwindigkeitsbeschränkungen in Städten (Tempo 30).

Die aktuelle Wohnfläche von durchschnittlich 47 qm pro Person, die beheizt werden muß, soll gesenkt werden; außerdem neben den Öl- auch die Gasheizungen verboten werden. Um durch was ersetzt zu werden? E-Heizungen?

Ein pikanter Gedanke am Rande: Die Regierung und die Mehrheitspresse sind ja der Meinung, es grassiere eine tödliche Virusseuche in Deutschland, und wird dies auch sicherlich die nächsten Monate (und Jahre?) propagieren. Sind kleinere Wohnungen mit höherer Bewohnerdichte nicht gefährlicher wegen hoher Infektionsgefahr? Wie kann das WIK dann so etwas fordern?

Fazit: Die FFF-WIKler wollen uns in frühere Jahrzehnte zurückschießen, als West- und Ostdeutsche in kleineren Wohnungen und häufig ohne eigenes Auto lebten. Man darf davon ausgehen, daß das nur für den Steuerzahler-Hamster in seinem Rad gilt; Luisa Neubauer und Carla Reemtsma etc. werden selbstverständlich weiterhin in ihren Elbvorstadt-Villen oder großzügigen Berliner Altbauten logieren und einen großzügigen Tesla fahren. Und fernfliegen, wenn keiner guckt.

Da die herablassende Unsozialität der WIK-Studie viel zu offensichtlich ist und bei allgemeinem Bekanntwerden heftigen Widerspruch der Hamster erzeugen würde, winkt der neue Chef vom PIK, Ottmar Edenhofer, sofort ab und verweist auf Transformationsmethoden, die abstrakter und daher für den Steuerzahler nicht so leicht zu durchschauen sind. Konkret geht es dem Spezialisten für CO2-Bepreisung darum, die Konsumkosten für den Bürger immer teurer zu machen, und den Ertrag letztlich in die Taschen von klimarettenden NGOs und „klimarettenden“ Firmen umzuleiten (das PIK selber ist ein Millionen-.e.V., also eine steuerfinanzierte NGO):

„Die Einführung solcher Instrumente ist wichtiger als der Streit, ob Deutschland im Alleingang bis 2035 treibhausgasneutral werden kann.“

 

 

 

 

 

 

 

 




EEG Novelle 2021: Der Bock wird zum Gärtner gemacht

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für eine Novelle des Gesetzes über Erneuerbare Energien vorgelegt, der vom Bundestag noch in diesem Jahr 2020 verabschiedet werden und zum 01.01.2021 in Kraft treten soll (hier).

In § 1 EEG soll ein Absatz 5 angefügt werden mit folgendem Text:

„Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“.

Das Ziel, das der Gesetzgeber damit erreichen möchte, ist völlig klar. Der Ausbau von „erneuerbaren Energien“, also insbesondere von Windkraftanlagen, soll forciert werden, obwohl deren Nachteile und Belastungen inzwischen hinlänglich bekannt sind. Insbesondere soll mit diesem Satz den Genehmigungsbehörden und im Streitfall den Verwaltungsgerichten ein Instrument an die Hand gegeben werden, welches bei der Abwägung widerstreitender Interessen den Ausschlag zugunsten der jeweiligen Windkraftanlage oder sonstigen „Erneuerbaren Energie“ geben soll. Das liegt im politischen Trend. Die Merkel-Regierung hat ja auch schon ein Gesetz beschließen lassen, wonach Widerspruch und Anfechtungsklage gegen die Genehmigung von Windkraftanlagen keine aufschiebende Wirkung mehr haben (vgl. mein Artikel: Deutschlands neues Rechtsverkürzungsgesetz).

Aber ist der geplante Gesetzes-Text richtig? Dienen solche Anlagen wirklich der „öffentlichen Sicherheit“? Oder handelt es sich – wieder einmal – um blanken Populismus, den die Mehrheitsfraktionen des Bundestages in Gesetzesform gießen sollen?

I. Begriff der „öffentlichen Sicherheit“

Um diese Fragen zu beantworten, muss zunächst geklärt werden, was denn eigentlich der Begriff „öffentliche Sicherheit“ bedeutet. Da es sich um einen juristischen Fachbegriff handelt, muss sich der Gesetzgeber gefallen lassen, daran gemessen zu werden.

Bei dem Terminus „öffentliche Sicherheit“ (im Folgenden werden die Anführungszeichen aus Vereinfachungsgründen weggelassen) handelt es sich um einen sehr alten Rechtsbegriff. Erstmals in Deutschland gesetzlich erwähnt – nicht definiert – wird der Begriff im Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794, dort im Teil II Titel 17 § 10, wonach es Aufgabe der Polizei sei, die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten. Diese Regelung galt in Preußen noch recht lange fort und wurde erst im Jahre 1931 durch § 14 des Preußischen Verwaltungsgesetzes ersetzt. Nach 1949 haben die Bundesländer jeweils eigene Landesverwaltungsgesetze erlassen, in denen die Aufgaben der Polizei ganz ähnlich in einer jeweiligen Generalklausel bestimmt wurden, nämlich die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit.

Der Terminus öffentliche Sicherheit ist darüber hinaus ein sogenannter „unbestimmter Rechtsbegriff“, also ein Begriff, der im Gesetz selbst nicht definiert wird, aber dennoch juristisch vorhanden und für die Rechtsordnung relevant ist. Obwohl es sich bei der öffentlichen Sicherheit um einen unbestimmten Rechtsbegriff handelt, ist er wohl definiert und, was in der Juristerei selten ist, einhellig anerkannt.

Die öffentliche Sicherheit umfasst nach allgemein anerkannter Definition die Unversehrtheit der gesamten Rechtsordnung. Diese umfasst zum einen die darin verbrieften subjektiven Rechte, insbesondere die Individual-Rechtsgüter der Menschen wie Leben, Gesundheit, Freiheit und Eigentum sowie zum anderen den Staat selbst in Bestand und Funktionsfähigkeit seiner Institutionen (nachzulesen z.B. bei wikipedia).

II. Dienen die erneuerbaren Energien der öffentlichen Sicherheit?

Kommen wir zur Ausgangsfrage zurück. Dienen die erneuerbaren Energien also der öffentlichen Sicherheit? Um diese Frage zu beantworten, muss man die Lebenswirklichkeit, wie sie sich uns darstellt, mit dem Rechtsbegriff vergleichen und prüfen, ob sie unter ihn fällt. Juristen sprechen bei dieser Methode von Subsumtion.

1. Fangen wir an mit dem ersten Teil der öffentlichen Sicherheit. Werden die subjektiven Rechte, insbesondere die Individualrechtsgüter der Menschen wie Leben, Freiheit und Eigentum durch erneuerbare Energien gefördert oder beschützt? Hierauf kann man eine klare Antwort geben: Nein, die subjektiven Rechte der Menschen werden durch erneuerbare Energien nicht befördert. Die erneuerbaren Energien bewahren nicht unmittelbar das Leben von Menschen, sie fördern nicht deren Gesundheit und sie mehren nicht deren Eigentum. Bei einer genauen Betrachtung sieht man, dass zumindest Windkraftanlagen in vielen Fällen genau das Gegenteil machen: Wenn Grundstückseigentümer enteignet werden, um Windkraftanlagen zu bauen oder wenn eine Windkraftanlage in unmittelbarer Nachbarschaft einer Wohnsiedlung errichtet wird und dadurch zu einem erheblichen Wertverfall der Häuser und Grundstücke in der Siedlung führt, kann von der Mehrung oder Verbesserung des Eigentums keine Rede sein. Vielmehr wird hier sogar in das Eigentum einzelner Menschen eingegriffen.

Ähnlich sieht es bei der Gesundheit aus. Windkraftanlagen fördern nicht unmittelbar die Gesundheit von Menschen. Im Gegenteil: Durch Schattenwurf und Infraschall beeinträchtigen sie sogar die Gesundheit der Nachbarn und Anlieger.

Unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Individualrechtsgüter müsste man also im Gegenteil die Windkraftanlagen, die sich in der Nachbarschaft zu Wohnsiedlungen befinden, zum Schutz der öffentlichen Sicherheit verbieten und wieder abreißen! Denn Störer der öffentlichen Sicherheit ist in diesem Fall nicht der ruhige Bewohner eines Einfamilienhauses (der nichts Außergewöhnliches emittiert), sondern die Windkraftanlage bzw. deren Betreiber. Allerdings wird dieser Störer durch die Gesetzgebung der Merkel-Regierung sogar privilegiert. Das ist politisch gewollt. Mit dem Rechtsbegriff der öffentlichen Sicherheit hat das aber nichts zu tun.

Der juristische Laie kann sich vielleicht wenig darunter vorstellen, wann denn tatsächlich eine Verwaltungsbehörde im Rahmen der öffentlichen Sicherheit zum Schutz von Individualrechtsgütern tätig wird. Deshalb möchte ich zur Erläuterung ein Beispiel schildern. Es handelt sich um einen Fall, den jeder von Ihnen sicherlich schon einmal im Fernsehen gesehen hat: Der bewaffnete Bankräuber stürmt die Bank und fordert Geld. Als er nicht mehr fliehen kann, nimmt er die Bankangestellten und Kunden als Geiseln und droht damit, sie zu erschießen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden.
In diesem einfachen Fall ist der Bankräuber der Störer im verwaltungsrechtlichen Sinne, genauer gesagt der Handlungsstörer, weil er durch sein Handeln in fremde Individualrechtsgüter eingreift: Zum einen in die Freiheit der von ihm genommenen Geiseln (insoweit liegt schon eine Störung der öffentlichen Sicherheit vor) und zum anderen in deren Leben und Gesundheit (insoweit lieg eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit vor, weil der Bankräuber damit droht, die Geiseln ggf. zu erschießen).
Wenn in einem solchen Fall die Polizei die Bank stürmt oder sogar den Geiselnehmer mit einem gezielten Schuss tötet (sogenannter finaler Rettungsschuss), um die Geiseln zu befreien, handelt sie als allgemeine Verwaltungsbehörde zur Abwehr einer Störung bzw. einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Mit Strafverfolgung im Sinne des Strafgesetzbuches hat das nichts zu tun! Richtig ist zwar, dass der Bankräuber, sofern er überlebt hat, anschließend vermutlich festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht wird und dass sich ein Strafverfahren gegen ihn anschließt. Das passiert aber erst nach der Befreiung der Geiseln. Die eigentliche Befreiung der Geiseln hat mit strafrechtlichen Sanktionen nichts zu tun, sondern ist ausschließlich ein Verwaltungshandeln zur Abwehr einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und zur Wiederherstellung derselben.

2. Kommen wir zum zweiten Teil des Begriffes öffentliche Sicherheit. Dienen die erneuerbaren Energien dem Staat in seinem Bestand und in der Funktionsfähigkeit seiner Institutionen? Auch diese Frage ist einfach zu beantworten und zwar mit einem klaren Ja. Die Institutionen des Staates, also die Ministerien, Verwaltungsbehörden und Gerichte, aber auch das städtische Krankenhaus oder die Volkshochschule vor Ort benötigen Energie, um funktionieren zu können: Energie, um im Winter die Büros und Flure zu beheizen und zu beleuchten; Energie, um die Computer zu betreiben, ohne die die Verwaltung in Deutschland nicht mehr funktionieren würde; und Energie, um ihre eigentliche Aufgabe erfüllen zu könne, beispielsweise um in einem städtischen Krankenhaus die Beatmungsgeräte oder die Dialyse-Apparate zu betreiben. In allen diesen Fällen funktionieren die Institutionen des Staates nur, wenn sie ausreichend Energie zur Verfügung haben, insbesondere ausreichend und zuverlässig mit Strom beliefert werden. Es trifft also vom Wortlaut her zu, dass die Versorgung mit Energie, also auch die Versorgung durch erneuerbare Energien, der öffentlichen Sicherheit dient.

Aber die wörtliche Feststellung, dass die erneuerbaren Energien der öffentlichen Sicherheit dienen, ist nur die halbe Wahrheit. Betrachtet man den Gesamtzusammenhang, ist die Aussage einfach nur verlogen.

Da wir festgestellt haben, dass eine ausreichende Versorgung mit Energie, insbesondere mit Strom, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit erforderlich ist, um das Funktionieren der staatlichen Institutionen zu gewährleisten, drängt sich die Frage auf, wodurch denn die öffentliche Sicherheit insoweit gefährdet oder gestört werden könnte. Die Antwort ist klar: Die öffentliche Sicherheit würde durch einen großflächigen und längerfristigen Stromausfall gefährdet werden.

Die Gefahren eines großflächigen und längeren Stromausfalls sind der breiten Öffentlichkeit anscheinend nicht bewusst. Wenn in Deutschland ein längerfristiger Stromausfall eintreten würde, könnten die Menschen schon recht bald selbst ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr stillen: Die Versorgung der Bevölkerung mit Leitungswasser würde zusammenbrechen, weil man dazu Pumpen benötigt, die das Frischwasser in die Versorgungsleitungen pumpen. Auch die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln würde zusammenbrechen, weil die Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte geschlossen hätten. Denn die dortigen elektronischen Kassen würden nicht mehr funktionieren und man könnte dort auch nichts mehr in Kühlregalen oder Eisschränken kühlen. Die Supermärkte könnten auch gar nicht mehr mit Nahrungsmitteln beliefert werden. Denn auch der Kraftfahrzeug-Verkehr würde sehr schnell zusammenbrechen, da die Kraftfahrzeuge, insbesondere die Lkw an den Tankstellen nicht mehr betankt werden könnten. Es ist vielen Menschen anscheinend nicht klar, dass die Supermärkte in Deutschland nicht mit niedlichen kleinen Elektro-Autos beliefert werden, sondern noch immer mit großen Lastkraftwagen, die mit Diesel (!) fahren. Auch die Anlieferung von Waren über die Schiene käme zum Erliegen. Denn ohne Strom fährt kein Zug mehr in Deutschland. Es liegt auf der Hand, dass es im Falle eines längerfristigen Stromausfalls in Deutschland schon recht bald durch eine hungrige und unzufriedene Bevölkerung zu Plünderungen und Aufständen kommen würde.
Der Einzelne könnte sich dem Geschehen auch nicht mehr entziehen. Denn er könnte nicht mehr mit seinem Auto oder mit der Bahn fliehen. Und falls der eine oder andere dann zu Hause überfallen und ausgeraubt werden würde, könnte er auch keine Hilfe mehr holen. Denn man könnte nicht mehr per Telefon bei der Polizei anrufen oder sich per E-Mail irgendwo melden. Die gesamte Telekommunikation käme zum Erliegen.

Ohne Strom geht in Deutschland gar nichts mehr! Die bisherigen Einschränkungen für die Bevölkerung während der Corona-Krise sind „peanuts“ verglichen mit den Folgen, die ein längerfristiger Stromausfall in Deutschland haben würde.

Wenn also eine ausreichende und zuverlässige Versorgung mit Strom so existenziell wichtig für die öffentliche Sicherheit ist, stellt sich die Frage, ob insoweit eine Gefahr besteht. Leider muss man inzwischen auch diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Die Merkel-Regierung hat den totalen Ausstieg aus der Atomenergie und den totalen Ausstieg aus der Kohlekraft beschlossen. Der Gesetzgeber, also der Bundestag, hat das alles „abgesegnet“, obwohl keine ausreichenden zuverlässigen anderen Energiequellen zur Verfügung stehen. Es drohen also tatsächlich erhebliche Lücken bei der Energieversorgung, mit anderen Worten längerfristige Stromausfälle, die zu einem Zusammenbruch des Stromnetzes führen.

Bei der Windkraft hat sich schon längst erwiesen, dass sie nicht zuverlässig Strom liefert. Spätestens bei Windstärken von weniger als drei Beaufort oder bei Flaute produzieren Windräder wenig oder gar keinen Strom mehr! Ähnlich sieht es mit Solaranlagen aus. Wenn die Sonne nicht scheint oder wenn es nachts dunkel ist, produzieren diese Anlagen keinen Strom. Es gibt auch noch immer keine ausreichenden Speicher-Kapazitäten, mit denen man die aus Sonne oder Wind gewonnene Energie speichern könnte, um sie bei Dunkelheit oder Windflaute ins Stromnetz einspeisen zu können. Im Übrigen scheint die Sonne und weht der Wind zu wenig in Deutschland, als dass man allein mit diesen Energiequellen den gigantischen Energiebedarf der Industrienation Deutschland decken könnte. Wenn also der verheerende Kurs der Regierung unverändert fortgesetzt wird, ist spätestens ab 2038, wenn das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gegangen ist, mit Blackouts, also großflächigen und längerfristigen Stromausfällen in Deutschland zu rechnen.

Und diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit fiel nicht vom Himmel, sondern wurde von der Merkel-Regierung und dem Gesetzgeber gemacht, die zusammen einen Ausstieg aus der Atom- und der Kohlekraft beschlossen, ohne dass ein vollwertiger Energie-Ersatz zur Verfügung stand oder in Aussicht wäre.

Es ist daher einfach nur verlogen, wenn derselbe Gesetzgeber, der diese Gefahr für die öffentliche Sicherheit erst heraufbeschworen hat (und somit im gewöhnlichen verwaltungsrechtlichen Sinne der Störer ist), jetzt in das EEG hineinschreiben möchte, dass die erneuerbaren Energien zur Bekämpfung dieser Gefahr erforderlich seien und der öffentlichen Sicherheit „dienen“ würden.

Man kann nur hoffen, dass die Verwaltungsgerichte einen solchen Unsinn nicht mitmachen, sondern den beabsichtigten § 1 Abs. 5 EEG als das behandeln, was er ist: eine populistische und verlogene Worthülse, die die Ursachen und die Verantwortung der Regierung für zukünftige Stromausfälle verdecken soll. Da die Regierung und große Teile der Bevölkerung in Deutschland noch immer an den Endsieg der erneuerbaren Energien glauben (es ist tatsächlich ein fanatischer Glaube jenseits aller Tatsachen), wird vermutlich beim ersten großen Stromausfall auch wieder eine Dolchstoßlegende entstehen, dass die Kritiker und Zweifler der Energiewende schuld waren und dass man den Stromausfall hätte verhindern können, wenn man vorher noch schneller und noch mehr Windkraftanlagen und Solaranlagen errichtet hätte.

 




Werden jetzt die Grundrechte entsorgt?

Der Bundestag will uns damit unserer Grundrechte berauben. In Artikel 7 heißt es:

„Durch Artikel 1 Nummer 16 und 17 werden die Grundrechte der Freiheit der Person (Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes), der Versammlungsfreiheit (Artikel 8 GG), der Freizügigkeit (Artikel 11 Abs. 1) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13, Absatz eins) eingeschränkt.”  

So einfach geht das.

Darf der dat? Der darf dat. Dat der dat darf! Wehren sollten wir uns trotzdem. Denn nicht alles, was ein Parlament darf, ist deshalb auch richtig oder gerechtfertigt. Denn genau genommen legalisiert dieses Gesetz nur bisheriges Unrecht. Eingriffe in unsere Grundrechte bedürfen nämlich keiner Zweidrittel-Mehrheit. Aber eines Gesetzesvorbehalts. Nicht mal den hat man bisher gewahrt. Stattdessen war die Exekutive einfach zur Anordnung durch Verordnungen ermächtigt. Ohne Ermächtigungsgesetz.

Dieser Mangel wird nun geheilt. Denn man hätte das „Gesetz zum Schutz bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ auch einfach „Ermächtigungsgesetz“ nennen können. Dann hätten wir beschützten Staatsbürger das auch besser verstanden. Blöderweise war der Begriff schon durch ein entsprechendes Gesetz vom 24. März 1933 besetzt, das der deutsche Reichstag beschlossen hatte. Und im Zeitalter des Framings weiß man, dass Verständlichkeit nur unter der Nebenbedingung der „Political Correctness“ erlaubt ist.

Der Willkür sind Tür und Tor geöffnet

Das Gute daran: Sie können klagen. Wenn eine freundliche Abordnung der örtlichen Polizei vor ihrer Tür steht und mit Nachdruck nachfragt, wie vielen Hausständen die anwesenden drei Personen angehören, sind Sie in der Pflicht. Sonst fliegt mindestens einer raus, und wer ein veritables Bußgeld an der Backe hat, kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Aber immerhin geht der Gesetzgeber und die uns wohlmeinende, fürsorgliche Bundesregierung davon aus, dass bereits eine von den drei in Ihrer Wohnung befindlichen Personen die nationale Gesundheitslage erheblich verschärfen könnte. Wir wissen nur nicht welche (Person).

Bei der Feststellung der epidemiologischen Lage von nationaler Tragweite wird von einer Gefährdung des Gesundheitssystems und erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsraten ausgegangen. Wie die quantitativ aussehen, ist dem deutschen Bundestag überlassen.

In einer Stellungnahme des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages heißt es:

„Der Beschluss des Deutschen Bundestages ist somit konstitutiv für die Rechtsfolgen der § 5 und § 5a IfSG. Außer dem Beschluss müssen keine weiteren Voraussetzungen erfüllt werden, um eine epidemische Lage annehmen zu können. Zwar können mittels der Gesetzgebungsmaterialien einige Ansatzpunkte zur Auslegung des Begriffs der epidemischen Lage ermittelt werden, diese binden jedoch den Gesetzgeber selbst nicht. Der Deutsche Bundestag ist mithin frei, (jeweils) eigene Kriterien für die Ausrufung der epidemischen Lage zugrunde zu legen. Die in § 5 Abs. 1 S. 2 IfSG angesprochenen „Voraussetzungen für ihre Feststellung“ nach deren Wegfall die epidemische Lage aufzuheben wäre, sind nicht durch weitere Merkmale unterlegt. Der Beschluss des Bundestages ist also maßgebend, unabhängig davon, ob tatsächlich eine epidemische Lage angenommen werden kann. Für dieses Ergebnis spricht auch, dass nach Art. 80 GG keine inhaltlichen Bedingungen an durch Gesetz geschaffene Rechtsverordnungskompetenzen geknüpft sind. Mit Art. 80 GG werden lediglich allgemeine verfassungsrechtliche Bedingungen, wie der Vorbehalt des Gesetzes oder der Bestimmtheitsgrundsatz aufgestellt. Wenn der Deutsche Bundestag die Rechtsverordnungskompetenz nach Art. 80 GG aber auch ohne jegliche Bedingungen, wie den Bestand einer epidemischen Lage, erlassen kann, dann sind erst recht keine inhaltlichen Voraussetzungen für die nähere Definition der selbst auferlegten Bedingung zwingend.“

Mit anderen Worten: Der Willkür sind Tür und Tor geöffnet. Die Garantie der Grundrechte ist davon abhängig, dass die parlamentarische Mehrheit ihre Macht möglicherweise und subjektiv an die momentane Auslastung der Intensivbetten koppelt – oder auch nicht. Es wäre also möglich, aufgrund einer epidemiologischen Notlage von nationaler Tragweite etwa Bundestagswahlen wegen des erhöhten Infektionsrisikos auszusetzen. Dafür bleiben wir alle gesund.

Der Bundestag kann faktenfrei entscheiden

Betrachten wir die momentane Lage, dann sind derzeit 216.326 Menschen auf das Virus positiv getestet. Das sind 0,26 Prozent der deutschen Bevölkerung. Am 5. November wurden 21.757 Menschen neu positiv getestet (Worldometer/John Hopkins). Das sind 0,03 Prozent. Das Intensivregister meldet am 6.11.2020 um 00.00 Uhr 2.669 Patienten auf Intensivstation, die positiv getestet sind. Acht Monate nach Beginn der Pandemie ist das Robert-Koch-Institut nicht in der Lage, mitzuteilen, wie viele dieser Menschen auf das Virus positiv getestet wurden und aufgrund einer anderen Erkrankung dort versorgt werden müssen und wieviele an Covid-19 erkrankt sind. Das sind 9 Prozent aller verfügbaren Intensivbetten und 12 Prozent der belegten Intensivbetten. 19 von 20 Patienten mit Symptomen werden nach Angabe der Bundesvereinigung der Kassenärzte vom Hausarzt versorgt, 5 Prozent der als infiziert geltenden Patienten werden hospitalisiert. Bei insgesamt 500.000 Krankenhausbetten waren das in der letzten Woche 2.998, also 63 mehr als in der Vorwoche. Sagt das RKI. Wenn 216.329 Menschen positiv auf Corona getestet sind, dann sind das 83,9 Millionen nicht.

In der 36. Woche wurden 1 Millionen Menschen getestet, in der 44. Woche waren es fast 1,6 Millionen. Der Anteil positiver Tests wuchs von 0,74 Prozent (35. Woche) auf über 7 Prozent. Das kann aber auch schlicht an einer veränderten Teststrategie liegen. Da es keine ernsthafte systematische Studienlage gibt, weiß das keiner.

Das legt die Frage nach der Verhältnismäßigkeit nahe. Doch so einfach ist das nicht. Die reine Sicht auf die Zahlen würde belegen: Für die Annahme einer nationalen Notlage gibt es keinen Anlass. Das braucht aber den Bundestag nicht zu interessieren. Der kann faktenfrei entscheiden. Bleibt die Hoffnung auf die Gerichte. Aber auch das ist nicht so einfach. Und der Richter hat immer zunächst zwei Kriterien im Auge, bevor er sich das Mühsal eines Urteils auferlegt: “Wurden alle Fristen eingehalten?” Und wenn das nicht reicht, “Bin ich überhaupt zuständig?”.

Dass meine Grundrechte so schnell futsch sind, habe ich mir nicht vorstellen können

Wenn die 3. Ausgabe des Gesetzes also das Problem gelöst hat, weitgehende Grundrechtseingriffe zu legitimieren, bleibt die Frage, ob diese angemessen und mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Das zu prüfen, ist jede Instanz von Anfang an gehalten. Da deutsche Gerichte aber unabhängig sind, können sie sich aber auch wahlweise einen schlanken Fuß machen und die Sache zur nächsten Instanz durchwinken.

Schließlich hat der Staat einen Ermessensspielraum. Der ist noch halbwegs justiziabel, weil er sich an den gesetzlichen Rahmen halten muss. Anders ist es mit dem Beurteilungsspielraum, der dem Staat zugestanden wird. Und da kommt plötzlich das Robert-Koch-Institut ins Spiel. In eine vermeintlich fachliche Beurteilung mögen sich deshalb die meisten Gerichte gar nicht einmischen, wenn die fachlich zuständige Behörde halbwegs plausibel vorträgt. Welche Mondzahl da hervorgezaubert wird, ob die 50er”-Inzidenz” oder der auf der Pi mal Daumen Formel basierende, geschätzte R-Faktor, ist egal. Wissenschaft findet eben in der Wissenschaft statt und nicht vor Gericht. Das macht den Ausfall des Diskurses so gefährlich.

Ich muss sagen, das war mir nicht bewusst. Dass meine Grundrechte so schnell futsch sind, habe ich mir nicht vorstellen können. Aber zu dieser Einschätzung habe ich mir auch fundierten juristischen Rat eingeholt.

Es wird Zeit, dass das Parlament dem Volk seine Bürgerrechte garantiert, statt sie weiter einzuschränken. Wir müssen reden. Auch über das Grundgesetz.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Der Mythos von den grandiosen Erneuerbaren

Trotz ihrer kontinuierlichen Unterstützung der Weltwirtschaft sind diese fossilen Brennstoffquellen bei den Klima-sensiblen, anti-fossilen grünen Lobbyisten und Umweltenthusiasten inzwischen unbeliebt geworden. Sie haben fossile Brennstoffe als „böse“ gebrandmarkt und als Grund für den andauernden „Klima-Notstand“.

Als Alternative dazu fordern uns die Mainstream-Medien, Prominente und ein Teil der Wissenschaftler auf, Energielösungen wie Wind und Sonne anzunehmen, weil sie unsere Zukunft besser machen werden. Sie verlangen von uns, erneuerbare Energien als die Wunder-Energielösung zu akzeptieren, die den globalen Energiebedarf auf saubere und grüne Weise decken kann. Interessante Geschichten aus armen Ländern, in denen autonome erneuerbare Systeme sehr kleine Haushalte versorgen, werden oft als Beweis für die lebensverändernde Rolle der erneuerbaren Energien bei Menschen präsentiert, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind.

Die Frage des Ersatzes fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien ist für die amerikanischen Präsidentschaftswahlen wichtig. Der demokratische Herausforderer Joe Biden hat einen Clean Energy Plan vorgeschlagen, der darauf abzielt, Billionen Dollar für die Entwicklung erneuerbarer Energietechnologien auszugeben und die Nutzung fossiler Brennstoffe vollständig zu beenden.

Anti-Fossil-Aktivisten fördern diese neuen und beliebten erneuerbaren Energiequellen jedoch nicht aufgrund ihrer erwiesenen Wirksamkeit. Stattdessen fordern sie uns auf, blind auf die hypothetischen Vorteile zu vertrauen, von denen sie behaupten, dass sie in Zukunft erneuerbare Energien bringen werden.

Die Realität vor Ort steht im Widerspruch zu dem Ruhm, den die Mainstream-Medien den erneuerbaren Energien zuschreiben.

Intermittent und unzuverlässig

Das größte Problem bei den erneuerbaren Energien ist, dass sie unzuverlässig sind. Energetisch gesehen sind sie aufgrund ihrer Art der Energieerzeugung intermittierend. Windräder sind vollständig von der Windstärke abhängig, können bei unregelmäßigem Wind sehr unbeständig sein und stellen die Stromerzeugung an windstillen Tagen und zu windarmen Jahreszeiten ein.

Ebenso ist auch die Erzeugung von Sonnenenergie sehr variabel, wenn nicht genügend Sonnenlicht vorhanden ist, und hört nach Sonnenuntergang vollständig auf.

Daten zur jährlichen Veränderung der Energieerzeugung zeigen die Gesamtvolatilität bei der Erzeugung erneuerbarer Energien – Wasserkraft, Sonne, Wind, Geothermie, Wellen- und Gezeitenenergie sowie Bioenergie – auf Makroebene in den letzten Jahrzehnten. Diese Volatilität erhöht auch die Unvorhersagbarkeit zur Erzeugung erneuerbarer Energien, was zu einer allgemeinen Unsicherheit für Energieunternehmen und Verbraucher führt.

Graphik: Jährliche Änderung der Energieerzeugung durch Erneuerbare. Quelle: BP Statistical Review of World Energy Image: Our World in Data

[Bildinschrift: Gezeigt wird die Änderung der Energieerzeugung durch Erneuerbare im Vergleich zum Vorjahr, gemessen in Terawatt-Stunden. Es ist die Gesamtenergie durch Wasserkraft, Solar, Wind, Geothermie, Wellen- und Gezeitenkraftwerke sowie Bioenergie.]

Außerdem benötigen sowohl Wind- als auch Sonnenenergie ausreichende Energieunterstützung in Form von Batterien. Die derzeit verfügbare Batterietechnologie ist jedoch nicht in der Lage, große erneuerbare Systeme zu unterstützen. Daher ist die großmaßstäbliche Erzeugung erneuerbarer Erzeugie auf die Unterstützung durch andere Energiequellen (wie fossile Brennstoffe und Kernenergie) angewiesen, um den Verlust im Energienetz auszugleichen.

Die jüngsten Waldbrände in Kalifornien deckten die Ineffizienz der erneuerbaren Energien auf, wo weit verbreitete Stromausfälle für Tausende von Kunden das Leben zum Erliegen brachten. Gouverneur Newsom sagte, dass Lücken in den Systemen erneuerbarer Energien zum Stromausfall von Millionen Kaliforniern führten.

Immer mehr Bundesstaaten beginnen, dieses unausweichliche Problem der Unterbrechungen bei den erneuerbaren Energien zu verstehen. Im pazifischen Nordwesten fordert der Benton Public Utility District (PUD), der 55.000 Verbraucher versorgt, jetzt die Behörden der Bundesstaaten auf, von der Installation weiterer Windparks abzusehen.

„Wir schlagen weiterhin Alarm hinsichtlich des unannehmbar hohen Risikos, dass Stromausfälle im Nordwesten der USA durch eine allzu aggressive Politik für saubere Energie und eine zunehmende Abhängigkeit von Windkraft als Ersatz für stillgelegte Kohlekraftwerke ausgelöst werden“, heißt es in einer Erklärung der PUD Benton.

Sie betonten auch die Notwendigkeit einer kritischen Bewertung inmitten eines Erneuerbaren-Wahnsinns, der die Staaten erfasst: „Während die Entwicklung von Windparks politisch modisch sein mag und für viele in der breiten Öffentlichkeit als eine Harmonisierung der Natur mit der Stromerzeugung attraktiv ist, weisen Wissenschaft und Wirtschaft darauf hin, dass die Versorgung der modernen Zivilisation mit intermittierenden Erzeugungsressourcen wie Wind- und Sonnenenergie hohe finanzielle Kosten und massive ökologische Schäden verursacht.

Erneuerbare Energien belasten Ihre Bank

Analysen der Strommärkte in einigen europäischen Ländern haben gezeigt, dass die erneuerbaren Energien einen großen Anteil an der Erhöhung der Strompreise für Privathaushalte hatten. Gleiches gilt für die USA.

Kalifornien, Massachusetts, Vermont, Connecticut und New York sind nicht nur die führenden US-Bundesstaaten für erneuerbare Energien in den USA, sie weisen auch einige der höchsten Strompreise für Privathaushalte des Landes auf. Es könnte andere Faktoren geben, die diese hohen Preise beeinflussen, aber es ist sicher, dass erneuerbare Energien ihren Teil zur Erhöhung der Strompreise in diesen Bundesstaaten beigetragen haben.

In Großbritannien trieben die erneuerbaren Energien die Strompreise in die Höhe und machten den Zugang zu Energie für viele zum Luxus. Sogar die britische Regierung räumt dies ein, und Millionen von Kindern und älteren Briten leiden regelmäßig unter der Nichtverfügbarkeit von billigem Strom zum Heizen ihrer Häuser.

Dr. Alan Moran – ein angesehener Wirtschaftswissenschaftler aus Australien – bewertete die Auswirkungen der australischen Klima- und Erneuerbaren-Politik auf die Wirtschaft. Die pro-erneuerbare Klimapolitik kostete jeden Haushalt jährlich rund 933 US-Dollar, machte 39 Prozent der Stromrechnungen der Haushalte aus und führte zu einem Nettoverlust von Arbeitsplätzen in der Wirtschaft.

Es ist auch wichtig darauf hinzuweisen, dass die Kosten für den Betrieb von Windmühlen in den letzten zwei Jahrzehnten trotz gegenteiliger Behauptungen nicht gesunken sind. Eine Studie, die an 350 Onshore- und Offshore-Windparks in Großbritannien durchgeführt wurde, ergab, dass die Betriebskosten in den letzten zwei Jahrzehnten vielmehr deutlich gestiegen sind.

Erneuerbare sind schmutzig

Erneuerbare Energien sind schmutzig, aber die Mainstream-Medien geben das in der Regel nicht zu. Sie befassen sich nur selten mit der nachgewiesenen Giftigkeit von Rohstoffen, die bei der Herstellung von Wind- und Sonnenenergieanlagen verwendet werden.

Außerdem ist der Recycling-Faktor am Ende der Lebensdauer für Wind- und Sonnenenergie extrem schlecht. Stillgelegte Windturbinen werden in Massendeponien vergraben, da sie nicht recycelt werden können. Windturbinen sind auch dafür berüchtigt, dass sie jedes Jahr Tausende von Vögeln töten, darunter gefährdete Greifvogelarten.

Die Vorstellung, dass erneuerbare Energien „sauber und grün“ sind, ist nichts weiter als ein Mythos. Genauso wie die Behauptungen über ihre Fähigkeit, zuverlässig Strom für energieintensive kommerzielle Verbraucher und Haushalte in Städten zu produzieren. Auch der Glaube, dass sie in den nächsten anderthalb Jahrzehnten auf wundersame Weise fossile Brennstoffe ersetzen können, ist ein Mythos.

Vijay Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is a Research Contributor for the Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation and resides in New Delhi, India.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/26/the-myth-of-glorious-renewables/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Woher kommt der Strom? – durchwachsen windstark

 (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen & Mehr)  (Abbildung 1) (Abbildung 2).

Zum Vergleich: Der normale Stromkunde zahlt gut 0,30 € pro kWh. Klar, sind diverse ´Abgaben` drin. Dennoch sieht man doch sehr schön, wie die Preisverhältnisse sind. Es wird die ganze Woche so viel Strom in Deutschland erzeugt, dass per Saldo so gut wie keine Importe nötig werden. So ist Deutschland fast komplett Stromexporteuer. Zu welchem Preis, bei welchen Käufern (Abbildung 3)? Die Preise, die Deutschland für seine Überproduktion erzielt sind insgesamt nicht auskömmlich, wenn man einen konventionellen Einstandspreis von 40€/MWh + Zertifikatkosten zugrunde legt. Von den EEG-Preisen ganz zu schweigen. Da zahlt der Stromkunde immer drauf. Egal, ob über seine Stromrechnung oder in Zukunft über das Steuersäckel. Kosten tuts in jedem Fall viel Geld.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart (Abbildung 4) wurde beim Im- und Exportbereich um die Länder Belgien, Luxemburg und Norwegen erweitert. Hinter den auf 2 Nachkommastellen gerundeten Werten liegen jetzt faktisch 6 Nachkommastellen Rechenwerte. Rundungsdifferenzen sind deshalb denkbar.

Der Bereich Im-, Export kann unter Abbildung 5 aufgerufen werden. Er wird durch ergänzt durch eine Kostenanalyse für das Jahr 2020, Stand 1.11.2020.

Seit Anfang des Jahres 2020 wird eine angenommene Verdoppelung der Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraftwerke. Die ernüchternden Ergebnisse erfahren Sie nach den Tagesanalysen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 18.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,61 Prozent, davon Windstrom 29,92 Prozent, Sonnenstrom 6,30 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag ist bedarfsarm wie immer. Die konventionelle Stromerzeugung der mittels erneuerbarer Energieträger. Der Strompreis, den Deutschland erzielt, dümpelt um die 30€/MWh, ist wenig befriedigend. Von 17.00 bis 21:00 Uhr allerdings, am berühmten Vorabend, steigt der Preis auf knapp 50€/MWh (19:00 Uhr). Was den Tag ertragsmäßig mildert, aber nicht rettet. Diese Nachbarn kaufen den überschüssigen Strom. Bemerkenswert ist, dass Dänemark und Schweden Strom nach Deutschland liefern. Den ganzen Tag!

Montag, 19.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,56 Prozent, davon Windstrom 12,50 Prozent, Sonnenstrom 6,25 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montag, Werktag, höherer Bedarf. Die konventionelle Stromerzeugung reicht gleichwohl aus, um den Bedarf Deutschlands sicherzustellen. Komplett, nein, eine kleine Importlücke tut sich auf. Die kann um 17:00 Uhr mit knapp 50€/MWh geschlossen werden. Ansonsten liegt das Preisniveau mit um die 40€/MWh ab 6 Uhr morgens in einem akzeptablen Bereich. Um 8:00 Uhr werden sogar satte 70,3€/MWh kassiert. Die bezahlen diese Nachbarn.

Dienstag, 20.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,08 Prozentdavon Windstrom 32,69 Prozent, Sonnenstrom 5,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

In der Nacht zum Dienstag zieht die Windstromerzeugung an. Die Sonnenstromerzeugung ist gering. Das wird in den nächsten Monaten immer häufiger der Fall sein. Diese geringe Sonnenstromerzeugung bewirkt allerdings, dass der Strompreis über Tag unter 30€/MWh sinkt. Die konventionellen Stromerzeuger nehmen das in Kauf, denn ein Herunterfahren ihrer Kraftwerke hätte die berühmte Vorabendlücke zur Folge, deren Schließen mit Sicherheit erheblich teurer würde, als der Mittagstiefpreis an Ertrag kostet. Den überschüssigen Strom kaufen diese Nachbarn.

Mittwoch, 21.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,56 Prozentdavon Windstrom 38,46 Prozent, Sonnenstrom 3,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Mittwoch kommt wieder mit geringer Sonnenstromerzeugung daher. Dafür zieht über den Tag die Windstromerzeugung massiv an, so dass die konventionellen Stromerzeuger drosseln müssen. Zuviel Strom im Markt senkt die Preise, wie man gut erkennen kann. Wer kauft auch zum Vorabend günstig Strom?

Donnerstag, 22.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,97 Prozent, davon Windstrom 41,21 Prozent, Sonnenstrom 6,06 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,70 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am heutigen Donnerstag sieht man noch mal, wie sich Sonnenstromerzeugung in einem gesättigten Markt (1:00 Uhr und weiter) negativ auf den Strompreis auswirkt. Die Windstromerzeugung lässt über Tag nach. Am Vormittag werden Preise über 40€/MWh erzielt, am Vorabend sogar über 50€/MWh. Der Sonnenstrom hingegen drückt den Preis um 12:00 Uhr auf fast 20€. Wer kauft wann, zu welchen Preisen?

Freitag, 23.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,00 Prozent, davon Windstrom 21,33 Prozent, Sonnenstrom 3,33 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,33 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Am Freitag geht die regenerative Stromerzeugung in den Keller. Die konventionellen Stromerzeugen führen die Produktion so nach, dass keine Versorgungslücken entstehen. Entsprechend hoch liegt das Preisniveau ab 6:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Deutschland bekommt immer über 40€/MWh. Auch in der Mittagsspitze. Diese Nachbarn zahlen.

Samstag, 24.10.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 61,07 Prozent, davon Windstrom 41,98 Prozent, Sonnenstrom 6,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,98 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Einstieg ins Wochenende lässt die Strompreise wieder sinken. Wind- und Sonnenstromerzeugung ziehen an. Das Preisniveau sinkt wieder in 30€/MWh – Bereiche. Zwar werden auch mal über 40€ erzielt, dafür sinkt der Preis manchmal an die 20€/MWh – Grenze. Das Ganze rechnet sich für die konventionellen Erzeuger wahrscheinlich eher nicht. Doch sie müssen liefern. Sonst gehen die Lichter aus. Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke werden gedrosselt. Ihr Strom wäre zu teuer. Die Zertifikate wirken.

Eine angenommene Verdoppelung der Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft ergibt für das Jahr 2020 recht ernüchternde Erkenntnisse. So hätte von den 298 Tagen bis zum 24.10.2020 der mittels erneuerbarer Energieträger – Wind-, Sonnenkraft plus Biomasse und Wasserkraft, insgesamt erzeugte Strom – lediglich an 105 Tagen ausgereicht, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Wenn man den Chart analysiert, der unter Abbildung 6 als Excel-Tabelle heruntergeladen werden kann, wird man erkennen, dass an diesen 105 Tagen sehr, sehr oft eine erhebliche Stromüberproduktion bezogen auf den tatsächlichen Bedarf vorliegt. Da es nicht möglich ist, solche Strommengen zu speichern, bleibt nur das Abregeln insbesondere von Windkraftwerken oder das Veräußern dieses Stroms ins benachbarte Ausland. Die Erzeugung von Wasserstoff, wäre in einem gewissen Umfang sicher möglich. Da der überschüssige Strom aber sehr unregelmäßig und dazu noch in unterschiedlichen Größenordnungen anfällt, müsste trotz des erneuerbaren Stromüberschusses konventioneller Strom in die Wasserstofferzeugung einfließen. Grund ist kontinuierlich fließender Strom, der für die Wasserstofferzeugung benötigt wird. Der konventionell erzeugte Strom würde den mittels Wind- und Sonnenkraft erzeugten Strom glätten beziehungsweise dann Strom liefern, wenn solcher Strom nicht vorhanden ist. Das ist bei unserer auf tatsächlichen Werten beruhenden Annahme immerhin an 193 Tagen der Fall. Da muss ohnehin zusätzlich erzeugter, konventioneller Strom den zur Deckung des Strombedarfs fehlenden, erneuerbar erzeugten Strom ergänzen. Insofern ist die Kurzzusammenfassung der Werte oben rechts im Chart irreführend. Da sieht es so aus, dass der überschüssige Strom annähernd die Hälfte des fehlenden Stroms ausmacht. Angenommen der komplett-überschüssige Strom könnte, so wie er unregelmäßig anfällt, zu Wasserstoff verarbeitet werden. Lediglich gut 7,5 TWh stünden nach der Transformation Strom-Wasserstoff-Strom zur Verfügung. 7,5 TWh, die eben bei weitem nicht ausreichen, um die fehlenden 64,42 TWh auszugleichen. Warum bringen 30 TWh Strom lediglich 7,5 TWh Strom nach Wasserstoffspeicherung? Klicken Sie unter Abbildung 7 die Bossel-Ausarbeitung an. Dr. Ulf Bossel hat bereits vor 10 Jahren nachgewiesen, dass Wasserstoff faktisch ungeeignet ist, um Energieprobleme nachhaltig und energieeffizient zu lösen. Wasserstoffwirtschaft kann nur dann funktionieren, wenn Strom in gigantisch-überschüssigem Ausmaß vorhanden sein sollte. Das wird mittels Wind- und Sonnenenergie in wirtschaftlich tragbarer Form niemals gelingen!

Eine Alternative wäre Strom aus Kernkraftwerken, der Wasserstoff für die Bereiche erzeugt, wo er sinnvoll ist. Gasheizungen zum Beispiel könnten nach der Methanisierung des erzeugten Wasserstoffs mit CO2-frei erzeugter Energie betrieben werden. Denn der komplette Umbau der Heizungssysteme in Deutschland auf das strombetriebene Wärmepumpensystem erscheint doch etwas blauäugig. Nun ist der Zug „Kernkraft“ in Deutschland wegen einer vollkommen irrationalen Angst vor dem „Atom“, und wegen einer genauso irrationalen, um nicht zu sagen irrlichternd-einsamen Entscheidung der Bundeskanzlerin nach der Havarie von Fukushima abgefahren. Die Explosionen dort waren pikanterweise Wasserstoff- und keinesfalls Kernexplosionen (Abbildung 8). Wasserstoff bildet in Verbindung mit dem Sauerstoff der Luft ein hochexplosives Gemisch, genannt Knallgas (Abbildung 9). Leider stehen die verbliebenen Kernkraftwerke Deutschlands vor dem endgültigen ´Aus`. Letzte Versuche, noch irgendetwas daran aufzuhalten, kamen zu spät und viel zu halbherzig. Es scheint als hätten die Lobbyisten der Kernenergie nicht nur resigniert, sondern bereits das neues Geschäftsfeld „Die Erneuerbaren“ entdeckt (Abbildung 10). Wie es dabei der Stromversorgung Deutschlands ergeht, was den Bürger der „Spaß“ kostet, ist diesen Leuten offensichtlich vollkommen gleich. Hauptsache das Geld fließt in die richtigen Taschen. Die eigenen. 

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 4 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 

 




Shit happens – In eigner Sache!

Da in der angezeigten Liste nur „harmlose“ Plugins angezeigt wurden, klickte ich „alle updaten“. Und dann ging es los. Die angezeigten Liste war nämlich nur ein Auszug und das System ratterte alle Plugins durch und brachte sie auf den neuesten Stand. Darunter war leider auch das vielfach erweiterte sog. Theme, dass die Außenansicht (Frontend im Jargons) unserer Website mit Logo, Beschriftungen, Hauptartikel oben und darunter die Bühne mit den 4 aktuellsten Artikeln anzeigte.

Gleichzeitig war auch im Redaktionsteil (Backend) einiges verschlimmbessert worden. Kurzum, ich hatte aus Versehen mehrere dicke Fehler erzeugt.

Zum Glück wird unsere Website zwischen 2 und 3 Uhr morgens vollständig gesichert. Die letzte noch aktuellste Sicherungskopie war die zwischen dem 2. und dem 3. November.

Nach Rücksprache mit unserem Webmaster habe ich entschieden auf diesen Status zurück zu kehren, wissend, das dabei die Artikel vom gestrigen und vom heutigen Tag verloren gehen. Und, leider auch Ihre wertvollen Kommentare.

Ich bitte dafür um Verzeihung, habe soeben für 3o Minuten auf Erbsen gekniet und 50 mal mea culpa, me maxima culpa gerufen.

Wir werden uns bemühen, die Artikel nach und nach wieder einzsustellen, und Sie bitte ich, die Kommentare nochmals zu wiederholen.

Danke für Ihr Verständnis

 

Ihr

 

Michael Limburg

Vizepräsident EIKE

 




Corona macht Panikpolitik im Zeitraffer überprüfbar

Es tut gut, zu sehen, dass etliche von ihnen, wenn es darauf ankommt, auf Vernunft und Kompetenz anstatt auf Moralismus und seine Unterdrückungsmechanismen setzen. Am Ende dieses Beitrages werden Sie hervorragende Beispiel dafür finden. Das ist jedoch derzeit leider die Ausnahme. Denn das eigentliche Problem, welches nun durch die Corona-Krise in Gänze sichtbar wird, besteht in einem modernen Gruppenmoralismus, der wie eine wirklich gefährliche Pandemie die westlichen Gesellschaften durchdringt – ausgenommen sind allenfalls die Staaten, denen die Erfahrung, in totalitären Systemen zu leben, noch in den Knochen steckt. Seine Botschaft lautet: Der Westen und seine auf individuelle Freiheit setzende Gesellschaften sind schuld am Übel der Welt. Er kann nur durch Aufgabe seines bürgerlichen Kerns geheilt werden.

Dieser Gruppemoralismus grenzt die Fähigkeit mehr und mehr aus, wichtige Zukunftsfragen sach- und kompetenzgesteuert zu diskutieren. Aber nur eine solche freie Diskussion findet die besten Lösungen. Moralismus wirkt dem entgegen, weil er nicht an guten Lösungen interessiert ist, sondern ausschließlich daran, Macht über Andere zu erlangen. Den evolutionssoziologischen Hintergrund des Phänomens Gruppenmoralismus können Sie hier nachlesen.

Warum verhindern Moralisten gute Lösungen? Deshalb: Der natürliche Feind des Moralisten ist die Kompetenz. Denn Kompetenz entlarvt den Moralisten. Dies ist der eigentliche Grund, weshalb sich überall in unserer Gesellschaft Inkompetenz-Netzwerke breitmachen, die dann, wenn sie tatsächliche Probleme zu meistern haben, fachlich versagen müssen. Das gilt für Themenbereiche wie Klima, Energie, Geldwirtschaft, Einwanderung und weiten Teilen der medizinischen Prävention, in der inzwischen eine moralisierende Haltung bzgl. Ernährung, Übergewicht oder gesunden Lebensstil die öffentliche Deutungshoheit besitzt. Das wachsende Problem des Reizdarm-Syndroms beispielsweise entstand nicht ohne Grund.

Die Wissenschaft wurde nicht zuletzt deshalb entwickelt, um dem rein moralisch legitimierten, endgültigen Wahrheitsanspruch von Heilslehren einen möglichst sachlichen und objektiven Streit um die bessere Lösung entgegenzuhalten. Das hat den Westen in all seinen Brüchen so erfolgreich werden lassen. Weil konstruktiver Streit und Wettbewerb nur auf der Basis von individueller Freiheit, Rechtssicherheit und Beteiligung erfolgreich sein kann, streben die meisten Menschen außerhalb unserer Gesellschaftsform danach, in einer solchen zu leben.

Doch was passiert, wenn sich Moralisten in der Wissenschaft breitmachen? Genderstudies. Doch nicht nur. Jedes Forschungsgebiet, dessen Ergebnisse in die öffentliche Wahrnehmung gelangen, steht inzwischen unter Druck, Argumente für die aktuellen Schuld- und Erlösungsthesen zu liefern, egal wie falsch und absurd sie auch sind. Leitungspositionen werden zunehmend an Personen vergeben, die sich zumindest nicht dagegenstemmen. Meine Praxis liegt direkt an der Universität. Habe ich Forscher als Patienten, frage ich sie oft nach ihren Forschungsaktivitäten. Ist ein Vertreter eines solchen Fachs dabei, zum Beispiel Klimaforschung, endet die Antwort oft folgendermaßen: „Sagen sie nicht, dass ich das gesagt habe, sonst habe ich die students for future in meiner Vorlesung.“ Kommt es zum Konflikt, hat der Einzelforscher wenig Rückhalt von der Universität zu erwarten. Machen wir uns nichts vor, in weiten Teilen fällt die Universität inzwischen als Gegenpol einer moralisierenden Meinungsführerschaft aus.

Das Versagen hat System

Wenn solche Inkompetenz-Netzwerke auf reale Probleme treffen, ist das einzige, wozu sie dann in der Lage sind, sich krampfhaft an infantilen Slogans festzuhalten wie derzeit „Gesundheit vor Wirtschaft“ oder an dem wohlfeilen Appell, Solidarität zu üben. Mittels Gesinnungsethik und Political Correctness wird Menschen so suggeriert, auf der richtigen Seite zu stehen – alternativlos. Es gibt kaum etwas autoritär Wirkungsvolleres als die Aufforderung, dann für die „Gute Sache“ Grenzen zu überschreiten. Ich möchte dazu das berühmte Milgram-Experiment aus den 1960ern in Erinnerung rufen.

Wer sich immer noch nicht fügt, für den halten Moralisten völlig spekulative Horrorszenarien bereit. Wenn stolz berichtet wird, dass 80% aller Deutschen die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung für richtig finden, obwohl kaum jemand durch diese Erkrankung ein außergewöhnliches Problem erleben musste, geschweige denn die Wenigsten selbst Opfer kennen, sollte jeder Demokrat hellhörig werden. Eine solche monolithische Zustimmung erzielt eine Regierung nur durch Panikmache und Angst, die Verstand und eigenes Nachdenken ausschalten. Die diesbezüglichen Äußerungen der Spitzenpolitik sind so unfassbar wie wirklichkeitsfremd. Die etablierte Presse als Kontrolle fällt weitgehend aus. Sie spielt stattdessen dieses Spiel willig mit. Dazu muss man sie gar nicht zwingen. Die modernen Gesinnungsjournalisten*%?innen glauben inzwischen selbst, die Wirklichkeit biegen zu müssen, um die richtige Botschaft durchzusetzen. Das alles ist pures Gift für jede demokratische Debatte um die beste Lösung.

Die tatsächliche Brutalität der Heilsbringer

Werden sie dennoch einmal von tatsächlichen Fachleuten auf die Unsinnigkeit ihres Handelns hingewiesen, schlagen sie sofort wild um sich. Das hat zuletzt das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin erfahren, als es in einer Stellungnahme auf die fehlende wissenschaftliche Substanz der aktuellen Corona-Maßnahmen hinwies.

Beispiele für diese Mechanismen finden sich in den Beiträgen auf Achgut inzwischen zu Hunderten. Als letztes Mittel droht dann die Diskreditierung, der Rufmord, die Ausgrenzung. Ob dabei Leute Schaden nehmen, die Wirtschaft den Bach runter geht und das gesamte Land leidet, ist Moralisten völlig egal. Man muss sich die evolutionäre Kraft des Gruppenmoralismus bewusst machen, um zu verstehen, dass man mit ihr nicht diskutieren kann, sondern lediglich versuchen muss, sie regelmäßig in die Schranken zu weisen. Der amerikanische Zoologe George Williams schlussfolgert drastisch „die Präferenz für eine Gruppenmoral heißt nichts weiter, als den Völkermord dem einfachen Mord vorzuziehen.“ Der Begründer der modernen Psychologie Sigmund Freud beschreibt diese Kraft in „Das Unbehagen in der Kultur“ folgendermaßen: „(dass) es leicht möglich (ist), eine größere Menge Menschen in Liebe aneinanderzubinden, wenn nur andere für die Äußerung der Aggression übrig bleiben.“

Corona macht Symbolpolitik überprüfbar

Das Gute an Corona ist, dass dieses Problem schnell und unerwartet entstanden ist und die Folgen unmittelbar beurteilbar sind – auch die der Fehlentscheidungen. Es ist keine abstrakte Bedrohung wie die Klimaerwärmung oder das Kippen der Ozeane. Wird eine Pandemie ausgerufen, verbreitet sie sich innerhalb von Wochen und bedarf einer guten Lösung. Da wir jedoch als Gesellschaft gar nicht mehr anders können, als echte Probleme statt sachgerecht dann moralisierend anzugehen, fiel uns diese Fehlentwicklung gehörig auf die Füße. Erst war im Februar das Virus rechts, weil die Fraktionsvorsitzende der AfD Alice Weidel im Bundestag vor der Epidemie warnte, um ab Mitte März, nach einer typischen 180-Grad-Wende, plötzlich als größte Bedrohung der Menschheit überhöht zu werden. Fortan waren maximale Schutzmaßnahmen ein Gebot der Menschenliebe und Kritik daran rechte Verschwörungstheorie. Das ist das Niveau unserer öffentlichen Diskussionskultur im Jahr 2020.

Aber diesmal haben die Moralisten überzogen. Denn den Murks dieses unfassbar kompetenzarmen Corona-Krisenmanagements spüren einfach zu viele und werden ihn vor allem noch spüren. Bisherige Fans des aktuellen Gruppenmoralismus werden ins Grübeln kommen, wenn Hartz 4 droht. Vieles, sehr vieles wird nicht mehr funktionieren, wenn eine sich immer schneller drehende Gelddruckmaschine Massenpleiten und Abbau sozialer Leistungen nicht mehr kaschieren kann. Dieses Urteil erlaube ich mir als Arzt. Nicht zuletzt wurde und wird das Gesundheitssystem und die medizinische Forschung durch die panischen Fehlentscheidungen erheblich beschädigt. Jetzt schon geht ein großer Teil der in manchen Ländern gemessenen Übersterblichkeit auf Kosten dieser Panik, die Behörden, Patienten wie Ärzte irrational handeln ließen. Darüber wird noch genau zu berichten sein.

Jahreszeitübliche Normalität

Die aktuelle Situation in Deutschland ist an jahreszeitlich bedingter Normalität nicht zu überbieten trotz gleicher Horrorrhetorik wie schon im Frühjahr. Während die Tests ins Bodenlose gesteigert werden und die Rate an positiven Fällen eben nicht exponentiell, sondern mäßig ansteigt, ist die Situation in den Krankenhäusern so normal, wie sie nur normal sein kann. Michael Alberts hat in seinem Achgut.com Beitrag vom 30.10.20 dargelegt, dass die offiziellen Zahlen der RKI-Sentinel-Praxen und -Krankenhäuser, das Beste, was wir derzeit haben, um einigermaßen repräsentative Aussagen zu tätigen, diese Normalität eindeutig anzeigen. Erhellend auch dieser Achgut.com-Beitrag 

Vielleicht wird es hier und da zu Belegungsstress kommen, auch dies jahreszeitlich bedingt immer möglich. Davon abgesehen gehört es zum professionellen Berufsbild des Arztes, mit Mangelversorgung umgehen zu können. Auch ein Notarzt muss sich manchmal entscheiden, welches Unfallopfer er zuerst behandelt und welches warten muss, auch wenn es dabei stirbt. Damit muss man klarkommen, sonst hat man seinen Beruf verfehlt. Deshalb nun zu fordern, man müsse statt einem nun immer drei Notärzte bereithalten, um diese sogenannte Triage zu vermeiden, der hat nicht verstanden, worum es im Gesundheitssystem geht: den sinnvollen Einsatz von Ressourcen, um eine möglichst gute Versorgung hinzubekommen. Alles auf Covid zu fokussieren und alle anderen Krankheitsbilder zu vernachlässigen, richtet viel mehr Schaden an, als es das Virus könnte. Mit Grauen sehe ich schon wieder OP-Verschiebungen und Absagen von Untersuchungsterminen. Es ist zum Haare raufen.

Es ist schlicht irreführend, alle Intensivpatienten auf Corona zu testen, um dann die positiv Getesteten grundsätzlich als Covid-Fälle offiziell zu listen. Ein Herzinfarkt oder Polytrauma ohne schwere Covidsymptome bleibt ein Herzinfarkt und ein Polytrauma, auch mit positivem Test. Die eigenartige Beobachtung, dass die Zahl der Covid-Intensivpatienten ansteigt, während die Gesamtzahl der Intensivpatienten diesen Anstieg kaum wiedergibt, wird wohl dadurch plausibel. Das einzige, was Krankenhäuser derzeit wirklich zu fürchten haben, ist der Personalmangel infolge ständiger Mitarbeiterquarantäne. Schuld daran: der Test. Nirgendwann, weder im Frühjahr und erst recht nicht im Herbst, gab es auch nur annähernd eine Epidemie von nationaler Tragweite.

Nur der Vollständigkeit halber: Diese Feststellung hat nichts damit zu tun und leugnet erst recht nicht, dass Covid-19 für manche eine ziemlich gefährliche Erkrankung sein kann, an der man – wie bei einer Grippe auch – sterben kann. Aber wer eine gesellschaftliche Bedrohung erkennen will, muss auch in der Lage sein, statt emotionaler berichteter Einzelfälle und wilder wirklichkeitsfremder Modellrechnungen irgendwann reale Zahlen vorlegen zu können, die im Vergleich die außergewöhnliche Gefahr belegen. Und genau das ist, Gottseidank, nicht der Fall. Immerhin scheint es inzwischen common sense zu sein, anzuerkennen, dass der Rückgang der Infektionen bereits vor dem Beginn der strengen Schutzmaßnahmen im Frühjahr begann. So vernahm ich es dieser Tage erstaunt aus dem Mund von Maybrit Illner.

Warum sollte es diesmal anders sein?

Ergänzend noch ein paar eigene Vermutungen. Es ist eine Binsenweisheit, dass jedes Virus einer saisonalen Atemwegsinfektion – ob Influenza, Corona oder andere – über den Sommer mutiert und meist in abgeschwächter Form dann im Herbst noch sein Restunwesen treibt. Dagegen haben sich längst neue Influenza- oder Corona-Viren entwickelt, die dann die Todesraten im kommenden Frühjahr ansteigen lassen. Das ist pure Normalität. Da jedoch diese neuen Viren nicht komplett neu sind, reicht der Kontakt mit den Vorgängerviren bei Gesunden allermeist aus, um eine Kreuzimmunität zu bilden. Nur immungeschwächte, meist alte Menschen, sind dann gefährdet, ernsthaft zu erkranken.

Denkbar wäre auch, dass wir aufgrund des milden Virus-Frühjahres 2020 in Deutschland 2021 wieder bei denen sind, die eine Übersterblichkeit erleben. Oft ist es so, dass sich schwere und mildere Verläufe in den einzelnen Ländern abwechseln. Vielleicht, weil bei einer schweren „Grippewelle“ viele Menschen aus der Risikogruppe sterben und somit im nächsten Jahr als Opfer nicht mehr zu Verfügung stehen. So war es immer und so wird es sich wahrscheinlich auch mit SARS-CoV-2 verhalten. Alles spricht dafür. Dafür sprechen auch, leider nur mündliche Mitteilungen, dass es anscheinend ein auffallendes Problem im Rahmen der Corona-Testung gibt. Die Positive-Rate steigt zwar leicht an, es soll jedoch immer schwieriger sein, ein positives Testergebnis durch einen zweiten Test zu bestätigen. Eine Erklärungsmöglichkeit könnte sein, dass eben inzwischen neue Corona-Mutationen mit dem PCR-Test interagieren und so die Ergebnisse verfälschen.

Professor Dr. Beda Stadler, Professor für Immunologie, schrieb im Juni dazu auf Achgut:

„Das Virus ist erst mal weg. Wahrscheinlich wird es im Winter zurückkommen, das wird aber keine zweite Welle sein, sondern eben eine Erkältung. Wer als gesunder junger Mensch derzeit mit einer Maske herumläuft, sollte deshalb gescheiter einen Helm tragen, da das Risiko, dass einem etwas auf den Kopf fallen könnte, größer ist als eine schwere Erkrankung mit Covid-19.“ 

Überwachungs-App-China-Demokratie

Inzwischen betrachte ich Corona als Glücksfall. Er ist der richtige Schuss vor den Bug, durch den endlich die Mehrheit am eigenen Leib erkennen kann, dass das Schiff Bundesrepublik auf falschem Kurs fährt. Ein Kurs, der uns von der eigentlichen Stärke westlich geprägter Demokratien wegführt: von der freien, kompetenzgetragenen Debatte um die besten Lösungen hin zu moralbasierten, alternativlosen Fehlentscheidungen. Damit verlieren wir den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber totalitären Gesellschaften, die dann ohne die Last einer moraleifernden Öffentlichkeit überlegene Lösungen durchsetzen.

Wir verlieren unsere Widerstandskraft, um im globalen Kampf, und was ist es sonst, unsere auf individueller Freiheit, Rechtssicherheit und unternehmerische Kreativität setzende Gesellschaftsform weiter sichern zu können. Gruppenmoralismus und damit Gesinnungsethik und Political Correctness gefährden unseren westlichen demokratischen Rechtsstaat genauso, wie es andere totalitäre Ideologien vorher taten. Wir müssen endlich dagegen offen und gut sichtbar protestieren.

Wenn wir möchten, dass unsere Kinder nicht in einer Art Überwachungs-App-China-Demokratie leben müssen, wo das Kollektiv alles und das Individuum nichts ist, dann dürfen wir uns nicht mehr zurückziehen, wenn wir bei der Arbeit, im Freundes- und Bekanntenkreis und sogar in der eigenen Familie immer wieder auf eine Mauer der Ignoranz stoßen, die uns trotz guter sachlicher Argumenten in die Leugner-, Skeptiker- und rechte Verschwörungsecke drängen will. Mein Appell besonders auch an die Verantwortlichen des Mittelstandes ist, die Appeasement-Politik-aus-Furcht-vor-schlechter-Publicity zu verlassen und, egal ob Klima, Energie oder Corona, auf eine sachgemäße Debatte zu bestehen und Fehlentscheidungen klar und deutlich anzusprechen. Gerade Corona sollte sie mehr als deutlich erkennen lassen, was passiert, sollten wir den aktuellen Kurs beibehalten.

Deshalb: Akzeptieren wir das leere Moralgetöse nicht mehr und halten wir dagegen. Allerdings ruhig und sachlich. Denn Moralismus lässt sich nicht durch Moralismus bekämpfen, auch wenn er das Wort Liebe inflationär gebraucht – Sigmund Freud lässt grüßen. Etwas, was mich Abstand zu manchen „Anti-Corona“-Aktivitäten halten ließ. Vernunft hingegen einzufordern, reicht völlig aus und ist dringend notwendig. Denn wenn die Klugen immer nachgeben, werden die Anderen die Welt regieren. Die Coronakrise wird vielleicht einmal in die Geschichte als Wendepunkt eingehen, an dem sich entschieden hat, ob wir zurück auf den Kurs einer freien Gesellschaft finden oder die Umgestaltung in eine Art Überwachungs-Demokratie akzeptieren – um in Gänze im Dunstkreis Chinas aufzuwachen.

Die Aufrechten

Hier nun Beispiele für aufrechte, wie fähige Wissenschaftler, die sich aktuell angesichts der verfahrenen Corona-Situation zu Wort melden. Es ist ein Genuss.

Gerd Antes ist einer der versiertesten Medizinstatistiker und war Direktor des Deutschen Cochrane-Zentrums am Universitätsklinikum Freiburg, das medizinische Studien wissenschaftlich prüft und auswertet. Im Oktober meldete er sich in einem Interview mit dem SWR “Experte kritisiert Coronavirus-Strategie“ folgendermaßen zu Wort. „Alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann“

Auf die Frage, ob man mit den Schutzmaßnahmen der Bevölkerung falsche Hoffnung mache, sagte er:

„Eindeutig, ja. Nicht vorsätzlich und bösartig, sondern aus einer Mischung aus Inkompetenz, Ignoranz und Arroganz. Jetzt sind ja alle wieder geschockt, dass das, was man vielleicht im Winter erwartet hätte, schon im September auftritt. Das ist ein – so hart muss man es sagen – vorhersagbares Versagen. Es ist ja über den ganzen Sommer alles versäumt worden, was irgendwie versäumt werden kann. Das, womit wir im April hätten anfangen können, um ganz gezielt und schnell Daten zu erheben, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht gemacht worden. Das fällt uns jetzt auf die Füße. (…) Über allem schwebt aber der große, dunkle Schatten, dass die Zahlen nicht richtig sind, weil wir keine systematisch erfassten Zahlen haben. Das ist das große Problem gegenwärtig, dass wir das seit acht Monaten versäumt haben.“

„Die Tests liefern für allgemeine Aussagen keine belastbaren Zahlen. Deshalb sind alle Zahlen, die aus diesen Tests abgeleitet werden, grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und schlimmstenfalls grob falsch. Am auffälligsten kann man das an der Dunkelziffer erkennen: Wir erwischen nur einen gewissen und völlig unsystematisch erhobenen Anteil der Infizierten.“

„Die Strategie ist nicht falsch, weil es keine Strategie gibt. Das wird nach dem, was ich aus persönlichen Kontakten heraus weiß, überall anders gemacht und ist auch belastet mit einer großen Inkompetenz. Dieses Hochjubeln von Clustern als „Haupttäter“ ist aus meiner Sicht hochgradig inkompetent, weil das immer nur retrospektiv festgehalten werden kann. Hinterher ist es immer ein schönes „Erkenntnisfest“, wenn man sagt: Oh, da sind jetzt 200 Leute infiziert und jetzt können wir die in Quarantäne schicken und dann haben wir richtig was geleistet. Wenn man das mal aufaddiert, dann sieht man sehr schnell, dass der Anteil von sogenannten spontanen Übertragungen unglaublich groß sein muss. Sonst würde man nie auf die Gesamtzahl kommen. Wenn wir jetzt sehen, dass wir gegenwärtig tausende positive Tests haben und dann noch einmal eine große Dunkelziffer obendrauf – dann ist das, was wir über die immer wieder hochgejubelten Events zählen können, verschwindend gering.“

„Wenn man den Tunnelblick der Epidemiologen hat, die nur die Gesundheit interessiert, dann wird es wahrscheinlich gelingen, die Infektionen zu kontrollieren. Aber das sage ich mit extremer Zurückhaltung. Wenn man aber den gesamten gesellschaftlichen Bereich im Blick hat, dann richten wir damit über den langen Zeitraum wahrscheinlich horrende Schäden an. Da wird dann im Vordergrund immer nur der wirtschaftliche Schaden gesehen. Das ist aber ja nur der eine Schaden. Der andere ist der gesellschaftliche Schaden. Erstens glaube ich, dass die Einsamkeit wirklich Auswirkungen haben kann auf die Mortalität von alten Menschen. Das muss sehr ernst genommen werden. Genau wie die Auswirkungen auf Kinder oder Abiturienten, denen das, was vorher alle gemacht haben – also Work and Travel und Co. – auf unbestimmte Zeit unmöglich ist.“

„Zweifel ist die entscheidende Triebfeder der Erkenntnis““

Prof. Jürgen Windeler ist Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Er schrieb am 29. Oktober in der Süddeutschen Zeitung einen Beitrag mit dem Titel „Wir sollten einander wieder zuhören“

Zitate:

„Mitte September hat das deutsche Netzwerk für evidenzbasierte Medizin (DINEbM), eine etablierte wissenschaftliche Fachgesellschaft, eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit einer Reihe relevanter Fragen rund um die Covid-19 Pandemie befasste. Die Reaktionen waren bemerkenswert: ein Zwitter-Gewitter, Verschwörungsverdächtigungen, Verharmlosungsvorwürfe – das ganze Spektrum dessen, was man aus den letzten Monaten kennt.“

„Zweifel ist die entscheidende und, genaugenommen, neben Neugier die einzige Triebfeder wissenschaftliche Erkenntnis. Wer in den letzten Monaten Zweifel geäußert hat, der konnte erleben, dass das Fragen als solches bereits als eine Form von Häresie betrachtet wurde. Das konnte im Kleinen wie im Großen passieren und egal, ob man Zweifel an einzelnen Zahlen, Verlautbarungen oder Entscheidungen bzw. deren Begründung hatte, oder man es wagte auf einzelne Inkonsistenzen und Ungereimtheiten hinzuweisen, blitzschnell konnte man sich in der Kiste der „Relativierer“, „Verharmloser“  oder gleich der „Covidioten“ wiederfinden.“ 

„Qualitätsmedien gelang es zuweilen nicht mehr, Zwischenfragen und Verschwörung zu unterscheiden. Das hat Wirkung gezeigt: ich kenne eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr sorgfältig überlegen, ihre Fragen noch zu äußern, aus Sorge, mit den „Aluhüten“ in einen Topf geworfen zu werden. Man hätte meinen können, dass sich die Schärfe der Positionen und der gegenseitigen Unterstellungen und Vorwürfe mit der Zeit abschleift. Die heftigen Reaktionen auf die Stellungnahme des DINEbM belegen leider das Gegenteil.“

„Wissenschaft wird polarisieren und, wenn mit richtig und falsch auch gut und böse assoziiert wird“

„Nur in einem offenen Diskurs können Grundlage und Entscheidungen geändert und diese Änderung glaubwürdig begründet werden. Es ist von großer Bedeutung alle verfügbaren Möglichkeiten einer Verbesserung der Erkenntnis in den Diskurs einzubeziehen. Das wiederum setzt voraus das Fragen und Datenlücken thematisiert werden dürfen. Denn der geäußerte Zweifel ist es, der die intensive Suche nach der richtigen Antwort in Gang setzt.“

„Wir müssen nicht alle einer Meinung sein aber wir könnten uns über die Art der Auseinandersetzung verständigen und wir könnten uns wenigstens zuhören. Das ist im Übrigen der erfolgversprechende Weg, den Verschwörungsextremisten die Unterstützung zu entziehen.“

„Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen“

Die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Ingrid Mühlhauser veröffentlicht aktuell auf den Seiten des Deutschen Netzwerks evidenzbasierter Medizin den Beitrag: „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten – Zur Bewertung der Daten braucht es eine differenzierte und vergleichende Einordnung.“ (Die Originalquelle, zu der leider kein Link existiert: Ingrid Mühlhauser, „Risikokommunikation von COVID-19 Mortalitätsdaten“, Seiten 26–29, KVH-Journal 12/20. Hier der Link zu einer früheren Veröffentlichung mit gleichem Thema.)

Zitate:

„Zahlen ohne Bezugsgröße können nicht sinnvoll gedeutet werden. Das EbM Netzwerk hat seit Beginn der Pandemie in mehreren Stellungnahmen eine verständliche Risikokommunikation eingefordert. Dennoch werden diese Kriterien in der medialen Berichterstattung zu SARS-CoV-2/Covid-19 weiterhin nicht angemessen berücksichtigt.“

„Die öffentlichen Medienberichte zu SARS-CoV-2/Covid-19 liefern überwiegend Rohdaten ohne Bezugsgrößen. Vergleiche mit anderen Todesursachen fehlen.“

„Der direkte Vergleich zwischen Infektionen mit SARS-CoV-2/Covid-19 und Influenza-Viren ist nicht möglich, da es keine einheitliche Systematik zur diagnostischen Erfassung und Berichterstattung gibt, das gilt besonders für die Bestimmung der Todesursachen. …. So heißt es auf der Website des RKI: „die offizielle Todesursachenstatistik ist nicht aussagekräftig, sie beruht auf den Angaben auf dem Totenschein, auf dem Influenza praktisch nie als Todesursache eingetragen wird, sondern zum Beispiel die bakterielle Lungenentzündung oder eine fortbestehende Grunderkrankungen wie Diabetes oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die die Wahrscheinlichkeit eines schweren bzw. tödlichen Krankheitsverlaufs erhöht.“ Zur Berechnung wird die sogenannte Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) ermittelt.“

„In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 660.000 Menschen an einer ambulant erworbenen Pneumonie, ca. 300.000 von diesen werden stationär behandelt, 40.000 versterben an der Erkrankung…. Ein Vergleich mit Covid-19 Pneumonien wäre möglich, wenn sowohl für ambulant erworbene Pneumonien als auch für Covid-19 Pneumonien, aufgeschlüsselt für die unterschiedlichen Altersgruppen, Daten zur Rate an Testpositiven, Erkrankungshäufigkeit, Hospitalisierungsrate, Anzahl der Behandlungen auf Intensivstation sowie Sterberaten verfügbar wären.“

„Das RKI nennt mit Stand 20. Oktober 6179 Covid-19 Fälle, für die bekannt ist, dass diese Person eine Pneumonie entwickelt haben.“

„Nosokomiale Infektionen ziehen sich Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen zu, überwiegend in stationären Einrichtungen (Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen). Die höchsten Infektionsraten kommen auf Intensivstationen vor. Das RKI schätzt die Zahl nosokomiale Infektionen in Deutschland auf etwa 400.000–600.000 pro Jahr und die Todesfälle auf 10–20.000. Mit einer jährlichen Erkrankungsrate von 500-650 Patienten pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt (450–500 pro 100.000) das RKI betont dazu: „generell sind Todesfälle durch nosokomiale Infektionen schwer zu bestimmen, insbesondere, weil viele Betroffene an schweren Grunderkrankungen leiden, die bereits ohne Krankenhausinfektion häufig zum Tod führen.“

Als Fazit schreibt Frau Prof. Mühlhauser:

„Vergleiche mit anderen Infektionskrankheiten und Todesursachen können die Beurteilung von Krankheitslast und Sterberisiko durch SARS-CoV-2 Infektionen in einen Bezugsrahmen stellen, unterschiedliche Verfahren der Erfassung und Auswertung müssen dabei berücksichtigt werden. Die Berichterstattung durch das RKI und in den Medien sollte die Kriterien einer wissenschaftsbasierten Risikokommunikation berücksichtigen.“

Meine Anmerkung: Frau Mühlhauser beschreibt ein großes Versäumnis. Würde man den Menschen einen Bezugsrahmen ermöglichen, in dem Zahlen, wie sie Frau Mühlhauser vorschlägt, zusammen mit den Corona-Zahlen gemeldet würden, dann wäre sofort die übertrieben Panik erkennbar. Ein Segen für viele, die aufgrund der geschürten Ängste inzwischen schon monatelang leiden.

Die vorschnelle Beatmung von Corona-Patienten

Die aktuelle Unstatistik des Monats Oktober, unter anderem verfasst von den Professoren Krämer und Gigerenzer, wurde bereits vor ein paar Tagen auf Achgut,com veröffentlicht. Der für mich wichtigste Abschnitt lautet:

„Obgleich die Anzahl der Neuinfektionen derzeit rapide ansteigt, ist das Verhältnis der Verstorbenen zu den zwei Wochen zuvor Infizierten deutlich gesunken. Unter den Erwachsenen bis 60 Jahre ist der Anteil der Verstorbenen an den zuvor positiv getesteten um 90% zurückgegangen, unter den 60- bis 80-Jährigen um 80% und unter den noch älteren um 50%. Zwei Studien in den USA und Großbritannien berichten, dass der Anteil der Verstorbenen stark zurückgegangen ist und zwar gleichmäßig für alle Altersgruppen. (…) Ein Wert von 50 Fällen je 100.000 Einwohner heute hat eine gänzlich andere Bedeutung als vor einem halben Jahr. Hinsichtlich der zu erwartenden Intensivpatienten und Todesfälle dürfte ein Wert von 50 im Oktober maximal einen Wert von 15–20 im April entsprechen; vermutlich entspricht der einem noch geringeren.“

„In Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage“

Und zuletzt ein aktueller Beitrag „Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?“ von dem Psychologen Prof. Christof Kuhbandner, der das hier bereits Gesagte noch einmal eindrücklich argumentativ unterlegt.

Zitat:

„Es lässt sich kein wirklicher Anstieg in der Anzahl der insgesamt belegten Intensivbetten erkennen. Das einzige, was ansteigt, ist die Anzahl der Intensivpatienten mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Testergebnis.“ 

Dies ist äußerst seltsam, meine These ist, dass das Virus inzwischen mutiert ist zu einer harmloseren Variante, und andere neue Coronaviren interagieren. Herr Kuhbandner findet jedoch auch eine plausible Erklärung in der aktuellen Testpraxis der Labore, die zu einer Ausweitung falsch positiver Ergebnisse führt.

Seine Schlussfolgerungen:

„Die beschriebenen Befunde legen nahe, dass in Wirklichkeit keine nationale Gesundheitsnotlage droht. Weder ist die Gesamtanzahl der belegten Intensivbetten in den letzten Wochen gestiegen, noch die Gesamtanzahl der stationär behandelten SARI-Fälle, noch die Anzahl der Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung. Das einzige, was gestiegen ist, ist die Anzahl der Personen mit positiven SARS-CoV-2 Testergebnissen, was angesichts der sich häufenden Meldungen von falsch-positiven Testergebnissen daran liegen könnte, dass viele Labore Single-Target-Tests ohne Bestätigungstest einsetzen, so dass die erhaltenen positiven Testergebnisse womöglich zum Teil eher den üblichen saisonal bedingten Anstieg harmloserer Coronaviren widerspiegeln, als einen dramatischen Anstieg in SARS-CoV-2-Infektionen.

Da die zentrale Begründung für den drohenden „Lockdown 2.0“ ein Anstieg der SARS-CoV-2-Fallzahlen und eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems ist, wäre die politische Entscheidung zur Verordnung des Lockdowns fundamental zu hinterfragen.“

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier