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(Nicht nur) Minister Altmaier wieder ohne jegliche Ahnung worüber er spricht

Ein herrliches Beispiel, was daraus folgt, „erlebte“ kürzlich (wieder) das Bundestags-Parlament.

Deutschland erzeugt 1000 Mal mehr Energie als die Messdaten anzeigen

Jeder kann sich mal versprechen. Bei den GRÜNEN ist das geradezu ein „Qualitäts-Standard“ in der Führungsmannschaft. Allerdings nicht, wenn man vom Blatt abliest und für das Thema auch noch zuständig ist.

In der Bundestagsdebatte am 30.10.2020 las Wirtschaftsminister Altmaier vom Blatt ab und berichtete freudig, dass Deutschland an dem Tag um 10 Uhr 71.760 Gigawatt Strom aus Erneuerbaren und 31.526 GW aus Konventionellen erzeugt hätte .
Anbei der Protokollauszug seiner Rede:

Bild 1 [1] Bundestagsprotokoll der Sitzung vom 30.10.2020 (Auszug)
Leider sind Altmaiers im Bundestag so freudig-ernst vorgetragenen „Erfolgszahlen“ 1.000 Mal mehr, als im Netz wirklich gemessen wurde.

Erschütternd ist, dass mit Sicherheit hochbezahlte „Fachpersonen“ in einem Ministerium (denn nur solche dürfen solche Reden vor-schreiben) solchen Unsinn ihrem Minister vorlegen. Erschütternd ist, dass es einem Wirtschafsminister bei seiner Vorbereitung zu dieser Fachveranstaltung nicht auffällt (oder ist es ein Zeichen, dass er sich gar nicht vorbereitet hat?). Doch sollte man meinen, ein solch hochgradiger Irrsinn an Falschaussage würde dann zumindest den Abgeordneten auffallen.

Leider weit gefehlt: Ein Abgeordneter (Politologe, war schon energiepolitischer Sprecher und hatte einen Job beim Vorstand der SMA Solar Technology AG, aktuell ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie) klatscht dazu noch Beifall.

Bild 2 Altmaier bei seiner Bundestagsrede am 30.10.2020. Bearbeitetes Bild aus dem NAEB-Strom-Newsletter 2020/11. (Link zum Redebeitrags-Auszug mit Untertiteln: NAEB)

Niemandem der (wenigen) anwesenden Abgeordneten schien das aufzufallen. In keinem der vielen und umfangreichen Redebeiträge hörte man eine Erwähnung dazu. Bis auf die AfD kamen lediglich „Beweihräucherungen“ der EEG-„Erfolge“ und Forderungen, mehr davon und es noch schneller weiter zu machen.

Rosinenpickerei verschleiert das wirkliche Desaster

Dass man im Parlament nicht mehr bemerkt, wenn ein Minister absolute Schwachsinnszahlen erzählt, ist das Eine, dass die Rede bewusst Probleme verschleiert und auch das niemand bemwerken will, das Andere.

Die Agoradaten am 30.10.2020, 10 h:
Verbrauch: 75,906 GW
– Erzeugung gesamt: 81,199 GW, davon
– Konventionelle Erzeugung: 37,771 GW
– GRÜNE Erzeugung: 43,428 GW

Dazu der Verlauf am 30.10.2020:

Bild 2a Leistungs/Angebotsverlauf im Deutschen Stromnetz am 30.10.2020. Quelle: Agora-Viewer

Was 58 % aus Erneuerbaren für einen Energiemangel bedeuten, zeigt die folgende Grafik mit Bedarf und Ökoenergie-Angebot:

Bild 3 Daten von Bild 2 ohne konventionelles Energieangebot am 30.10.2020. Quelle: Agora-Viewer

Und welche Rosinenpickerei Herr Altmaier in seinem Vortrag den Abgeordneten zumutete, zeigt das folgende Bild. Den gesamten Monat herrscht Ökoenergie-Mangel, zeitweise wird fast überhaupt keine geliefert. Wären die Konventionellen bereits abgeschaltet, gingen für Tage schon jetzt die Lichter aus. Obwohl es dafür noch nicht einmal im Ansatz eine Lösung (nur Hoffnungen) gibt, ging kein Redner der Abgeordnetenseite auf dieses Problem ein.

Bild 4 Leistungs-Angebotsverlauf im Deutschen Stromnetz im Oktober 2020. der 30.10., ca. 10 h gekennzeichnet. Quelle: Agora-Viewer

Redeschnipsel“

Anbei noch aus dem Protokoll [1] ein paar Redeauszüge:

Altmaier:

Bild 5, „Redeschnipsel“ aus dem Redeprotokoll

Altmaier:

Bild 6, „Redeschnipsel“ aus dem Redeprotokoll

Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Bild 7, „Redeschnipsel“ aus dem Redeprotokoll

Für Frau Dr. Verlinden steht bei WIKIPEDIA: Julia Maria Kornelia Verlinden ist eine deutsche Umweltwissenschaftlerin und Abgeordnete im Deutschen Bundestag.
Ihre Dissertation lautet: Energieeffizienzpolitik als Beitrag zum Klimaschutz Analyse der Umsetzung der EU-Gebäude-Richtlinie in Deutschland (Bereich Wohngebäude)
Der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg zur Erlangung des Grades Doktorin der Philosophie – Dr. phil.
Es stellt sich die Frage, wie (nicht nur) „WIKIPEDIA“ darauf kommt, dass diese Dissertation einen Anspruch als Umweltwissenschaftlerin begründet. Die Dissertation ist eine reine Fleißarbeit folgsamer Umsetzungsbeschreibungen der von verschiedenen Seiten angeordneten CO2-Reduzierungen. Irgendeine Umwelt-, gar Klima-Einflussabschätzung und/oder Wirkungs-/Nutzenabschätzung findet sich darin nicht.
Die gesamte Dissertation argumentiert rein juristisch: Was ist vorgegeben, wie kann es umgesetzt werden. Fragen nach einem Sinn werden nicht gestellt.
Wohl deshalb wurde auch im Fachbereich Kulturwissenschaft zur Doktorin der Philosophie promoviert.
Anmerkung des Autors: Beim Nachsehen von Promotionen unserer Politiker und auch sonstiger „Fachpersonen“ fällt auf, dass in solchen Fakultäten Dissertationen zu anspruchsvollen, aber fremden Fachgebieten möglich scheinen, wenn das Niveau für eine Durchführung im eigentlich zuständigen Fachbereich wohl nicht ausgereich hätte (rein persönliche Vermutung des Autors, die nicht belegt ist).

Ergänzend:
Johann Saathoff (SPD, Diplom-Verwaltungswirt (FH)) wusste die gesamte Litanei des schauerlichen Klimas zu berichten. Nur vergaß er zu erwähnen, dass es diese Probleme seit vielen Tausend Jahren gibt und wir aktuell vergleichsweise eher wenige davon haben. Aber vielen Abgeordneten hat es gefallen. Schließlich weiß jeder Abgeordnete der Altparteien, wie schlimm es um unser Klima steht, kann man ja täglich in der Zeitung lesen … :

Bild 8, „Redeschnipsel“ aus dem Redeprotokoll

Hinweis: Information und Anregung zu diesem Artikel kamen von: NAEB-Strom-Newsletter 2020/11

Fazit

Damit ist offensichtlich, dass sich die Koalitionsparteien endgültig auf das Niveau der GRÜNEN „erniedrigt“ haben, wie es die unfehlbare Merkel fordert und Herr Altmaier wohl schon vorbeugend gehorsam im Parlament „übt“. In einer künftigen Koalition wäre es auch mehr als hinderlich, über das was man verbietet Ahnung zu haben.

Und so reiht sich Herrn Altmaiers Aussage vorbildlich zu der führender, GRÜNER Politiker*innen:
– jeder Deutsche emittiert „pro Kopf 9 Gigatonnen CO2“,
– Stromnetze sind Speicher,
– Kobolde benötigt man für Akkus,
– das EEG produziert Gigabyte an Strom,

– der Atomunfall in Fukushima … haben gezeigt, dass man den Klimawandel nicht mehr leugnen kann,
– (Merkels Zitteranfälle) „Bei der Bundeskanzlerin wird deutlich, dass dieser Klimasommer gesundheitliche Auswirkungen hat“

Mama, fängt jedes Märchen mit: ‚Es war einmal…‘ an?“. „Nein, viele fangen an mit: ‚Wenn die Grünen gewählt werden…’“

Quelle: Die Grünen Witz

Quellen

[1] Plenarprotokoll 19/187 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 187. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Oktober 2020




Globale Mitteltemperatur steigt an? Nicht im Oktober 2020

Der 25. Solarzyklus ist im Oktober mit einer starken Entwicklung der Sonnenflecken in Erscheinung getreten. Lag die Sonnenfleckenzahl im September noch bei 0,7, belief sie sich im Oktober schon bei 14,4. Es wird nun spannend, zu verfolgen, ob der Zyklus so schwach wird, wie prognostiziert.

Die Energiewende wird an der Windenergie scheitern

Die Ziele der deutschen Energiewende sind energiepolitisch schlicht: Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 folgt der Ausstieg aus der Kohle bis 2035, parallel und vollständig bis 2050 erfolgt der Verzicht auf Öl und Gas. Die Energie für Strom, Wärme, Mobilität und Industrielle Prozesse des klimaneutralen Deutschland sollen geliefert werden durch Windenergie, Solarenergie und wenige Prozente an Wasserkraft und Biomasse, so jedenfalls die Pläne der Bundesregierung, die von allen wesentlichen gesellschaftlichen Akteuren unterstützt werden.

Ist das realistisch?

Heute liefern Wind und Photovoltaik etwas weniger als 30 % der 600 Terawattstunden an Strom (1 Terawattstunde Twh sind 1 Milliarde Kilowattstunden Kwh). 126 Twh liefert die Windenergie und 46 Twh die Photovoltaik.

Für 600 TWh werden bei gleichem Mix 439 Twh Wind und 161 Twh Solar benötigt. Wir nehmen der Einfachheit halber an, dass diese Menge an Strom mit den größten Anlagen, nämlich 5 Megawatt-Anlagen erzeugt werden solle, die in einem Abstand von 1000 m platziert werden. Bei einem Jahresnutzungsgrad von 25 % produziert eine Anlage durchschnittlich 5 MW x 0,25 x 8760(Stunden) = 10950 Mwh =0,01095 Twh. Für 439 Twh benötigt man also 40 000 Anlagen. Dafür benötigt man eine Fläche von 200 km x 200 km.

Aber wir sind noch nicht am Ende.

Die Windenergie wird produziert, wenn der Wind bläst, nicht wenn der Verbraucher ihn benötigt. Bei einer Stromversorgung in Deutschland, die sich allein auf volatile Quellen stützt, können 36 % des jährlich erzeugten Stroms direkt verbraucht werden (Quelle: Dr. Ahlborn). Der Rest ist Überschusstrom, der gespeichert werden muss. Hier bietet sich aus wirtschaftlichen Gründen allein die Speicherung in Wasserstoff an. Dazu müssen eine gigantische Zahl an Elekrolyseuren errichtet werden. Es ist aber völlig unwirtschaftlich, die Kapazität nach den extremen Spitzen der Starkwindereignisse zu dimensionieren, daher müssen etwa 12 % der Windenergie abgeregelt werden. So verbleiben 52 % des erzeugten Stromes, der in Wasserstoff gespeichert werden kann. Durch Elektrolyse von Wasserstoff, Speicherung/Methanisierung und Rückverstromung bleiben von den 52 % nur 15,6 % übrig. Die Kette erzeugt einen Verlust von 2/3 der eingesetzten Strommenge.

36 % plus 15,6 % ergeben rd. 50 % des erzeugten Windstroms, die nutzbar sind. Wir brauchen also doppelt so viele Anlagen. Die Fläche für die 80 000 Windkraftanlagen beträgt 80 000 km², das entspricht einer Fläche von sind 283 km x 283 km.

Aber wir sind noch nicht am Ende.

Bislang haben wir mit 2 x 439 Twh nur den Strombedarf, aber nicht Verkehr und Wärmeversorgung abgedeckt.

Auch beim Verkehr (heute 600 Twh) und Wärme(heute 1200 Twh) gibt es Speicher- und Umwandlungsverluste, wenn der dafür notwendige Strom durch Wind und Solar erzeugt wird.

Wir betrachten hierfür nur noch den Wind, denn bei der Photovoltaik ist der Jahresnutzungsgrad mit 10 % Jahresvolllaststunden deutlich kleiner und der Flächenverbrauch um ein Vielfaches höher.

Wir nehmen zugunsten der Energiewendeplaner an, dass der Verkehr tatsächlich durch Batterieautos erfolgen kann, woran füglich gezweifelt werden kann. Schwerlastverkehr, Schiffsverkehr oder den Flugverkehr auf Strom umzustellen, ist schon abenteuerlich. Eher werden hier synthetische Kraftstoffe eingesetzt werden müssen. Aber auch hier ist die Strombilanz vernichtend. Wie Detlef Ahlborn zeigen konnte, verbraucht allein der Frankfurter Flughafen vor Corona 14,7 Millionen Liter Kerosin am Tag, das sind umgerechnet 4,3 Millionen Tonnen im Jahr. 4,3 Millionen Tonnen Kerosin entsprechen einem Energiewert von 47 Twh. Wollte man Kerosin aus Strom mit Hilfe von Wasserstoff synthetisieren (angenommener Wirkungsgrad 50 %) , werden also 100 Twh Strom benötigt. Allein für den Frankfurter Flughafen also fast so viel, wie die deutsche Windenergie heute erzeugt (126 Twh).

Wir nehmen zugunsten der Energiewende-Vertreter an, dass sich sämtlicher Verkehr mit Strom durchführen lässt und somit nur ein Viertel der heute von 600 Twh verbrauchten Energiemenge benötigt wird (da Stromautos um diesen Faktor effizienter sind) So werden aus 600 Twh 150 Twh. Wir wollen allerdings auch Auto fahren, wenn kein Wind weht. Daher muss auch dieser Strom, wie oben gezeigt, größtenteils über die Kette Wasserstoff, Speicherung, Wiederverstromung geführt werden, so dass sich der Strombedarf verdoppelt: 300 Twh.

Wir nehmen weiter an, dass sich der heutige Wärmebedarf von 1.200 Twh durch Elektrifizierung (Wärmepumpe) auch auf ein Viertel reduzieren lässt, so dass auch hier wegen der notwendigen Zwischenspeicherung des Windstroms über Wasserstoff die notwendige Verdoppelung der Windenergie zu 600 Twh führt. Nützt man synthetisches Gas aus Windstrom/Wasserstoff/Gas direkt, kommt man zu einer noch schlechteren Ausbeute, da hier die Effizienz der Wärmepumpe wegfällt.

Verkehr und Wärme führen also im günstigsten Fall zu einem Windstrombedarf von 900 Twh. Das ergibt einen Flächenbedarf von weiteren 80 000 km², so dass wir bei 160 000 km² angekommen sind.

Aber wir sind noch nicht am Ende, denn der schwierigste Teil ist noch ungelöst.

Die Prozessemissionen aus Stahl-, Chemie- und Zementindustrie (10 % des CO2-Ausstoßes) erfordern nach Schätzungen der Industrie 600 Twh. Das ist leicht nachvollziehbar, wenn man sich an das obige Beispiel des Frankfurter Flughafens erinnert. Und Kunststoffe, Pharmaka, Dämmstoffe, Farben, Lacke, Klebstoffe, Wasch-und Reinigungsmittel sind dann nur noch auf dem Wege CO2 plus Wasserstoff herstellbar.

Der Ersatz der industriellen CO2-Emissionen führt somit noch einmal zu 55 000 km² Windkraftanlagen, so dass wir bei 215.000 km² angekommen sind. 2/3 von Deutschland sind nun in einem Abstand von 1000m mit 200 Meter hohen Windkraftanlagen bestückt, egal ob da eine Stadt steht, eine Fluss oder eine Autobahn verläuft, ob es dort einen Wald, einen See oder ein Naturschutzgebiet gibt.

Können wir uns, kann die Politik sich ein solches Deutschland vorstellen?

Wer wissen will, welche Auswirkungen Windkraftwerke in großer Zahl auf das Aussterben von Greifvögeln, Fledermäusen, dem Rückgang von Insekten schon heute haben, kann dies in unserem Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ nachlesen. Dort findet er auch die verschwiegene Tatsache, dass Windparks zu einer erheblichen Erwärmung in ihrem Einwirkungsgebiet führen von etwa 0,5° Celsius, da die rotierenden Flügel der Windkraftanlagen das starke Temperaturgefälle in der Nacht ausgleichen und wärmere Luft zurück zum Erdboden schaufeln. Zahlreiche Studien belegen eine erhebliche Austrocknung der Böden in den Windfeldern.

Doch die Politik verweigert die Diskussion über die Umweltverträglichkeit eines massiven Ausbaus der Windkraftanlagen. Kürzlich hat der Deutsche Bundestag beschlossen, dass bei Klagen gegen Anlagen, die höher als 50 Meter sind, die sogenannte aufschiebende Wirkung von Widerspruch und Anfechtungsklage entfällt. So kann Deutschland ohne lästigen Widerspruch zu einem einzigen großen Windfeld gemacht werden.

Es ist fast überflüssig darauf hinzuweisen, daß wir über astronomische Kosten sprechen. Elekrolyseure und Power-to-gas-Anlagen sind ja nicht kostenlos zu betreiben. Aus heutiger Sicht muss mit einem zehnfach höheren Strompreis gerechnet werden.

Die Folgen für Arbeitsplätze und Wohlstand kann sich jeder selbst ausmalen.




Gigafabrik von Tesla bei Berlin zahlt „Kracher“-Gehälter – von welchem Geld?

Das Arbeitsamt in Frankfurt/Oder vermeldet, daß die neuen Angestellten in der entstehenden Gigafaktorei von Tesla „Kracher“-Gehälter verdienen werden. Heißt, Einstiegsgehalt für Ungelernte beträgt schon rund 2.700,- brutto. Mit Ausbildung geht es ab 3.500,- los. Zunächst sollen etwa 7000 unbefristete Vollzeitstellen geschaffen werden.

Das ist schön, das ist Wertschätzung für die Mitarbeiter.

Oberflächlich gesehen. Denn wovon bezahlt Tesla seine Mitarbeiter? Die Firma produziert weniger Autos als Lada und lebt bislang eigentlich nur von Milliarden-Subventionen, die es in den USA vom Staat gab. Was Musk in Brandenburg von der Regierung an Steuergeldern bekommt, wurde noch nicht abschließend bekannt. Peanuts werden es sicher nicht sein, da Minister Altmaier die Elektromobilität, vor allem in Form von Teslas Luxusboliden aus Grünheide, als Werbemittel für die krachende Energiewende benutzte.

Der Potsdamer Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) traf sich kürzlich persönlich mit Musk und versicherte, daß der Produktionsbeginn 2021 beginnen könne.




Der Lockdown-Denkfehler, den bisher keiner entdeckte

Seit einiger Zeit treibt mich ein Widerspruch um, zu dem ich mich noch nicht öffentlich geäußert habe. Das hat zwei Gründe. Erstens war ich unsicher, wie groß die praktische Bedeutung dieser, sagen wir mal, „Unstimmigkeit“ ist. Zweitens fiel das Problem offenbar niemandem auf außer mir.

Genau das war mein Problem mit dem Problem. Es ist nämlich so offensichtlich, dass es mir nicht in den Kopf wollte und will, warum es keiner sieht. Meine Überlegung ist weder besonders originell noch gar preisverdächtig. Im Gegenteil, sie drängt sich auf, liegt quasi auf der Hand. Um den Fehler zu erkennen, muss man nicht die hellste Leuchte sein, auch kein Experte in Sachen Seuche.

Nun gibt es diese seltenen Fälle, in denen jemand einen Gedanken formuliert, worauf die anderen rufen: Holla, die Waldfee, stimmt! Ist doch klar! Hätte ich auch drauf kommen können! Das Wesen dieser Ausnahmen ist leider, dass sie die Ausnahme sind. Langer Rede Sinn: Mittlerweile bin ich ziemlich sicher, dass nicht ich der Geisterfahrer bin, sondern die Hundertschaft, die mir entgegenkommt. Daher also dieser Beitrag.

Logisch, nicht ideologisch

Eine weitere Vorbemerkung: Es geht hier um ein logisches Problem, kein ideologisches. Was ich Ihnen darlege, bewegt sich vollständig innerhalb der Matrix unbestrittener, allgemein bekannter und anerkannter Umstände. Daher ist es vollkommen egal, ob Sie sich eher Team Streeck, Team Drosten oder gar Team Lauterbach zugehörig fühlen. Selbst wenn Sie Fan von Team Attila sind und Covid-19 nur für einen Schnupfen halten, dürfen Sie weiterlesen.

Nachdem ich dieses Stück nun über die Maßen angeteasert habe, ein Dämpfer zur Klarstellung: Ich behaupte nicht, dass mit den folgenden Ausführungen alles auf den Kopf gestellt wird, was man zum Thema Corona weiß oder zu wissen glaubt. Allerdings, einiges ändert sich doch.

So manche Alarm-Argumentation erweist sich als heiße Luft. Unzählige Statements von Politikern und Experten erscheinen im Nachgang sinnfrei. Vor allem: Der politisch bedeutendsten Kennzahl ist die Grundlage entzogen. Diese Kennzahl diente nicht nur als Hauptargument für den jetzigen Lockdown. Sie ist zugleich erklärtermaßen der einzige handfest bezifferte Maßstab, den die Entscheider anlegen wollen, um entweder die aktuellen Einschränkungen weiter zu verschärfen oder sie zu lockern.

Quizfrage: Wo liegt der Fehler?

Wenn diese besagte Kennzahl wegen Untauglichkeit entfällt, ergeben sich eine Menge Fragen. War der November-Lockdown in seiner konkreten Ausgestaltung überhaupt gerechtfertigt? Genügen die restlichen, von der Politik nur allgemein formulierten und nicht näher spezifizierten Ziele, um die angeordneten Maßnahmen aufrechtzuerhalten?

Hätte die Politik unter Berücksichtigung valider Aspekte zu einem anderen Vorgehen, einer anderen Strategie finden können oder sogar müssen? Last but not least: Wenn die offizielle Messlatte für die Aufhebung der aktuellen Einschränkungen obsolet ist – nach welchen Kriterien ist nun zu entscheiden?

Genug der Vorrede. Bevor wir uns über Konsequenzen Gedanken machen, gibt es noch etwas Arbeit. Legen wir also los, und zwar am praktischen Beispiel. Während Sie die folgenden Statements lesen, haben Sie die letzte Chance, sich am großen Finde-den-Fehler-Quiz zu beteiligen: Was ist der fundamentale Irrtum, der all diesen Aussagen innewohnt? Und welches eine Wort bringt die Sprechblasen zum Platzen?

Modellierer und Experten

Stellvertretend für Myriaden vergleichbarer Aussagen sei zunächst Dr. Viola Priesemann zitiert. Frau Priesemann ist Leiterin einer Max-Planck-Forschungsgruppe an der Uni Göttingen und beschäftigt sich unter anderem mit Computer-Modellen, die die Corona-Ausbreitung vorhersagen sollen. Ihr Job ist also ähnlich wie der von Prof. Michael Meyer-Hermann in Braunschweig. Sie erinnern sich? Das war der Lockdown-Radikalinski, den die Kanzlerin Mitte Oktober zum Corona-Kränzchen geladen hatte, um die Ministerpräsidenten zu manipulieren.

Das soll natürlich nicht unser Urteil über Frau Dr. Priesemann beeinflussen. Wir wollen nicht ausschließen, dass es auch Seuchen-Modellierer gibt, die zu irgendwas gut sind. So oder so, jedenfalls war Viola P. einen Tag vor Lockdown-Beginn zu Gast bei „Anne Will“.

Neben Priesemann saß ein richtiger Seuchenexperte, nämlich Stefan Willich, Professor für Epidemiologie an der Berliner Charité. Willich plädierte kurz vor Schluss der Sendung dafür, „auf die intensivmedizinische Kapazität zu schauen“, statt sich undifferenziert auf „die Zahl der Neuinfektionen“ zu konzentrieren.

„Ganz massiv widersprechen“

Priesemann unterbrach Willich erregt (hier ab Min. 56:26): „Da möchte ich einmal massiv widersprechen, wirklich ganz massiv widersprechen. Wir können entweder auf die Krankenhäuser gucken und die Intensivkapazität. Oder wir schauen drauf, ob die Ausbreitung unter Kontrolle ist oder nicht unter Kontrolle ist. Und das ist die Einigkeit von Leopoldina, von Max-Planck-Gesellschaft, Leibniz-Gesellschaft und so weiter, das ist nicht [nur] meine Meinung.“

„In dem Moment, wo wir die Kontakte nachverfolgen, gibt es fast niemanden, der nicht weiß, dass er Träger ist. In dem Moment, wo wir die Kontakte gut unter Kontrolle haben, wie das im Juli, August und am Anfang des Septembers der Fall war […] Aber, das würde ich echt gern für … dass das verstanden wird: Wenn wir diesen Punkt überschreiten, das ist ein Kipp-Punkt! In dem Moment, wo wir die Kontrolle verlieren, dann wird der Anstieg dieser Fallzahlen selbstverstärkend! […]

So und ähnlich äußern sich landauf, landab Entscheider und Experten. In derselben Talkshow zum Beispiel auch der zugeschaltete bayerische Ministerpräsident Söder (Min. 24:38): „Ab einer bestimmten Infektionszahl ist die Rückverfolgung so kaum mehr leistbar, deswegen müssen wir ja wieder auf ein Level kommen, in dem diese Rückverfolgung dann eben gut funktioniert.“

Verfolgung ist gut, Kontrolle ist alles

Oder Kanzleramtsminister Helge Braun, ebenfalls bei „Anne Will“ (ab Min. 51:06): „Wenn wir in Deutschland jeden Tag 5.000 Fälle haben, dann können wir die Kontaktnachverfolgung über die Gesundheitsämter noch schaffen, und dann können wir auf Beschränkungen ansonsten weitestgehend verzichten.“

Fassen wir zusammen. Das alles bestimmende Wort ist „Kontrolle“. „Kontrolle“ über die Entwicklung des Infektionsgeschehens besteht, solange die Gesundheitsämter alle (oder fast alle) Infektionsketten nachvollziehen und unterbrechen können. Dies erreichen sie per Ermittlung, Unterrichtung und Isolierung der potenziellen Virenverbreiter.

In dem Moment, in dem die Ämter nicht mehr umfassend nachverfolgen können, gerät die Situation „außer Kontrolle“. Das Virus verbreitet sich „unkontrolliert“, die Folge ist exponentieller Anstieg der Infektionen. Um nach „Kontrollverlust“ wieder in eine „kontrollierte“ Lage zu kommen, sind mannigfaltige Einschränkungen des täglichen Lebens zu verordnen – und zwar so lange, bis die Fallzahlen wieder in einem „kontrollierbaren“ Bereich sind.

Und? Haben Sie’s erraten?

So lautet also die herrschende Meinung – wobei die Superspreader dieses Narrativs davon ausgehen, dass es sich keineswegs um eine Meinung handelt, sondern um einen quasi naturgesetzlichen Umstand. Das ist natürlich Quatsch.

Und? Haben Sie erraten, welcher Trugschluss all diesen und vergleichbaren Äußerungen zugrundeliegt? Ich spare mir an dieser Stelle tiefergehende Überlegungen zu den Abgründen der Volksseele. Ob die Sehnsucht nach Kontrolle „typisch deutsch“ ist, sei dahingestellt. Ob es einen Zusammenhang zwischen Kontrollsucht, Waschzwang und Fesselungsphantasien gibt, kann ebenfalls offenbleiben. Das Psychologisieren sollen Berufenere als ich übernehmen. Konzentrieren wir uns auf die Fakten. Und zwar auf die echten.

Die Fakten besagen – und das ist der erste Teil der Auflösung in unserem kleinen Ratespiel –, die vielbeschworene „Kontrolle“ des Infektionsgeschehens bestand zu keinem Zeitpunkt. Wenn im Sommer das Infektionsgeschehen auf niedrigem Niveau stabil war, ist dies jedenfalls nicht einer angeblich umfassenden Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter zuzuschreiben.

Die Auflösung ist banal

Warum, fragen Sie? Ganz einfach. Eine vollständige (oder annähernd vollständige) Kontaktnachverfolgung fand niemals statt. Was den Gesundheitsämtern an Positiv-Testungen mitgeteilt wurde, war immer nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Infektionen. Das weiß jeder – oder sollte jeder wissen, der sich auch nur ein bisschen mit Corona beschäftigt hat.

Damit sind wir beim zweiten Teil der Lösung unserer Quizfrage. Ein einziges Wort lässt die heiße Luft aus den oben zitierten (und zahllosen weiteren) Äußerungen. Dieses Zauberwort ist – Tusch! – „Dunkelziffer“. Sagen Sie jetzt bloß nicht, Sie seien enttäuscht. Enttäuschung findet legitimerweise dort statt, wo übertriebene Erwartungen geweckt wurden. Ich habe von Anfang an betont, dass nichts Spektakuläres zu erwarten ist, sondern Banales.

Die Corona-Dunkelziffer, also die Zahl unerkannter Sars-CoV-2-Infektionen, ist hoch. Das ist unstrittig und einfach zu erklären. Nehmen wir zum Beispiel Ebola. Wer sich mit hämorrhagischem Fieber infiziert, hat vergleichsweise schlechte Karten. Ebola produziert im Normalfall heftige Symptome und ist ziemlich tödlich. Deshalb gibt es – jedenfalls in zivilisierten Ländern – bei einem Ebola-Ausbruch keine nennenswerte Dunkelziffer.

Epidemie light

Corona hingegen ist eine Epidemie light. Covid-19 hat eine relativ geringe Sterblichkeitsrate, die irgendwo zwischen unter 0,2 und einem Prozent der Infizierten liegt. Außerdem verlaufen die Infektionen laut RKI in rund 80 Prozent der Fälle mit nur leichten Symptomen oder völlig asymptomatisch. Wer nichts oder kaum etwas von seiner Infektion spürt, geht auch nicht zum Arzt. Daher ist das Dunkelfeld unerkannter Infektionen hoch, solange nicht die gesamte Bevölkerung regelmäßig durchgetestet wird.

Wie hoch genau, weiß man nicht. Diverse Studien legen einen Wert zwischen ungefähr Faktor 4 und Faktor 20 nahe, um den das tatsächliche Infektionsgeschehen höher ist als das bekannte. Ich habe mir vor einiger Zeit den Spaß gemacht, die mögliche Dunkelziffer anhand der Zahlen des Seuchen-Gurus John Ioannidis auszurechnen. Wenn man für Deutschland eine Infektionssterblichkeit von 0,2 Prozent ansetzt, landet man unter Berücksichtigung der Corona zugeordneten Todesfälle etwa bei einem Faktor 15.

Aber wir müssen uns hier gar nicht darüber streiten, wie hoch die Dunkelziffer wirklich ist. Einig sind sich alle darin, dass es sie gibt und dass sie erheblich ist. Das genügt, um alle Aussagen über „Kontrolle durch vollständige Nachverfolgung“ im Zusammenhang mit Corona als Bullshit zu entlarven. Genau wie die Behauptung vom „Kontrollverlust“. Wer etwas nicht unter Kontrolle hat, kann sie auch nicht verlieren.

„Kontaktverfolgung ist praktisch nicht vorhanden“

Erinnern wir uns an die Aussage von Merkel-Adlatus Helge Braun: „Wenn wir in Deutschland jeden Tag 5.000 Fälle haben, dann können wir die Kontaktnachverfolgung über die Gesundheitsämter noch schaffen, und dann können wir auf Beschränkungen ansonsten weitestgehend verzichten.“

Selbst wenn wir nur den eher niedrigen Dunkelziffer-Faktor 4 ansetzen, bedeutet das, dass statt der von Braun genannten 5.000 ans RKI gemeldeten Infizierten real 20.000 neue Virenträger an einem Tag durch Deutschland laufen. Die Nachverfolgung kann also in diesem Beispiel maximal 25 Prozent des Infektionsgeschehens erfassen. Bei einem Faktor 10 wären es sogar 50.000 potenzielle Virenschleudern, von denen nur jede Zehnte einen Anruf vom Gesundheitsamt bekommen könnte.

Apropos „könnte“: Es gibt diverse Berichte, wonach die Ämter eine zügige und vollständige Nachverfolgung selbst bei niedrigen Fallzahlen nicht hinkriegen. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer offenbarte vor ein paar Tagen bei „Markus Lanz“ (hier ab Min. 27:30): „Kontaktverfolgung – sag ich Ihnen jetzt aus der Praxis – ist in Deutschland praktisch nicht vorhanden. Wenn wir Kontakte ermitteln, ist die Infektion in der Regel schon weitergegeben.“ Ein weiterer Hinweis darauf, dass „Kontrolle durch Nachverfolgung“ bei Corona hierzulande eine Mär ist.

Was folgt daraus?

Fassen wir zusammen: Es gibt ein großes Dunkelfeld von nicht erkannten Sars-CoV-2-Infektionen. Alle Behauptungen, bei einer bestimmten Zahl gemeldeter Fälle könne man vollständige (oder nahezu vollständige) Nachverfolgung des realen Infektionsgeschehens erreichen, entsprechen daher nicht der Wahrheit. Die umfassende Nachverfolgung ist eine Illusion – egal, wie niedrig die Fallzahl ist, die das Robert-Koch-Institut erfasst.

Na und? Die Erkenntnis, dass Politiker und sogenannte Experten eine Menge dummes Zeug reden, wenn der Tag lang ist, ist nicht neu. Was also folgt daraus für die Praxis, werden Sie sich und mich fragen. Hier die Antworten.

Zunächst einmal ist die derzeit für die politische Entscheidungsfindung bedeutendste Kennzahl kaputt, die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz. Dieser Richtwert wurde bereits im Mai eingeführt. Überschreitet die Anzahl der „Neuinfektionen“ (genauer: der gemeldeten Positiv-Testungen) pro 100.000 Einwohner auf lokaler Ebene innerhalb von sieben Tagen bestimmte Obergrenzen, sollen verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung quasi automatisch in Kraft treten.

Sieben-Tage-Inzidenz: Willkürlich

Auf welche Einschränkungen sich Bund und Länder Mitte Oktober bei Überschreitung der Richtwerte verständigten, können Sie hier nachlesen. Die konkreten Obergrenzen der Sieben-Tage-Inzidenz liegen bei 35 und 50 „Neuinfektionen“ pro 100.000 Einwohner pro Woche. Sowohl die 35 als auch die 50 sind nicht unmittelbar epidemiologisch begründet. Sie wurden allein aufgrund der Kapazitäten der Gesundheitsämter festgelegt.

Die Festsetzung der Richtwerte beruhte also einzig auf der Annahme, dass bei diesen Zahlen noch eine „vollständige“ Aufklärung durch die Ämter möglich ist. Diese Annahme unterlag einem fundamentalen Irrtum, wie wir nun wissen. Egal, ob 35 oder 50 gemeldete Corona-Positive pro Woche – wegen der nicht berücksichtigten Dunkelziffer kann in keinem Fall das postulierte Ziel erreicht werden.

Da die Prämisse falsch war, ist den unter eben jener Prämisse ermittelten Grenzwerten die Grundlage entzogen. Ohne faktische Grundlage sind die Grenzwerte objektiv willkürlich. Das ist kein kleines Problemchen. Wer hierzulande in großem Umfang Grundrechte einschränkt, braucht verdammt gute Gründe dafür. Und Willkür ist das exakte Gegenteil von einem guten Grund.

Luftnummer Nachverfolgbarkeit

Die praktische Folge ist, dass Rechtsanwälte in ganz Deutschland ab sofort „Rotkäppchen extra trocken“ palettenweise ordern können. Jede obrigkeitliche Verfügung, die sich ausschließlich oder ganz überwiegend auf die Sieben-Tage-Inzidenz oder allgemeiner auf die Luftnummer „Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten“ stützt, sollte mit guten Erfolgsaussichten anfechtbar sein.

Wer nicht glaubt, welch überragende Rolle die Sieben-Tage-Inzidenz bei den politischen Entscheidungen spielt, möge sich den Auftritt der Kanzlerin vor der Bundespressekonferenz zu Gemüte führen. Am Tag, als der jetzige „milde Lockdown“ in Kraft trat, begründete Angela Merkel die beschlossenen Einschränkungen noch einmal ausführlich. Aus der Mitschrift:

„Deshalb müssen wir wieder in eine Situation kommen, in der die Gesundheitsämter Kontakte nachverfolgen können; sonst nimmt das exponentielle Wachstum immer weiter zu. […] Wir müssen wieder in eine Region von 50 Infektionen in sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern kommen; denn bis zu dieser Zahl können die Gesundheitsämter das einigermaßen nachvollziehen. Das Ziel der Maßnahmen der nächsten vier Wochen ist also, wieder in diese Region zu kommen.“

„Entscheidend ist die Sieben-Tage-Inzidenz“

Frage: „Zu dem Treffen mit den Ministerpräsidenten in zwei Wochen: Nach welchen Kriterien soll dann entschieden werden? Welche epidemiologischen Kennzahlen sind entscheidend?“

BK’in Merkel: „Entscheidend ist die Sieben-Tage-Inzidenz. […] Wir müssen wieder in den Bereich von unter 50 kommen, weil wir dann sagen können, dass die Gesundheitsämter die Kontaktnachverfolgung hinbekommen. […] Das Ziel ist, wieder in den Bereich der Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter zu kommen.“

Bereits am Tag zuvor hatte auch Kanzleramtsminister Braun in der „Will“-Sendung unmissverständlich klargestellt, dass es nur eine Zahl gibt, an der sich die Regierung orientiert, wenn es um Verschärfung, Lockerung oder Aufhebung von Maßnahmen geht.

Frage der ehemaligen FDP-Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger: „Was ist denn die Marschroute, welche Zahl ist es denn, wo man sagen kann, jetzt kann man wieder lockern?“ Antwort Braun: „Unter 50 müssen wir, unter die Inzidenz von 50. Das ist die ganze Zeit unser Maßstab, bundesweit. Da müssen wir hin, dann ist die Kontaktnachverfolgung sicher möglich.“

Allgemein formulierte Absicht genügt nicht

Wir fassen zusammen: Derzeit gibt es nur ein einziges konkret beziffertes Kriterium, an dem sich die Verantwortlichen bei ihren Corona-Entscheidungen orientieren. Diese Kennzahl, die Obergrenze von „50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche“, taugt jedoch nicht als Maßstab, weil sie auf einer irrigen Annahme beruht.

Damit wir uns nicht missverstehen: Daraus folgt nicht, dass die Exekutive ohne diese Kennzahl keinerlei Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens mehr verfügen könnte. Allerdings wird es deutlich schwieriger. Die Politik benötigt für Art, Umfang und Dauer von Einschränkungen eine neue Begründung – und zwar eine nachvollziehbare, tragfähige und hinreichend konkrete.

Ein allgemein formuliertes Bestreben à la „Wir wollen die Infektionen so weit wie möglich reduzieren“ genügt nicht – genauso wenig, wie die Regierung den Straßenverkehr verbieten kann, um „die Zahl der Verkehrstoten so weit wie möglich zu reduzieren“. Wer massivste Grundrechtseinschnitte rechtfertigen will, muss sich etwas Besseres einfallen lassen.

Höchst umstrittenes Gesetz

Die Zielsetzung, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, wäre ein tauglicher Ansatz. Dafür müssten die Veranwortlichen allerdings überzeugend darlegen, ab welcher Infektionsrate sich diese Gefahr tatsächlich realisiert. Möglicherweise stellt sich bei unvoreingenommener Prüfung heraus, dass wir statt mit 5.000 auch mit 20.000 oder 30.000 Positivfällen pro Tag umgehen können.

Vielleicht käme man gar zu der Einsicht, dass die starre Fixierung auf „Neuinfektionen“ ohnehin nicht der Königsweg ist, sondern ein Strategiewechsel hin zu differenzierten Schutzmaßnahmen angeraten ist, wie ihn etwa Boris Palmer oder Julian Nida-Rümelin vorschlagen.

Derartige Überlegungen weisen die Entscheider jedoch von sich. Lieber jagt man weiterhin der Schimäre von der „Kontrolle durch Nachverfolgung“ hinterher. Derzeit versucht die Regierung sogar, im Eiltempo eine Novelle des Infektionsschutzgesetzes durchzupeitschen – trotz massiver Kritik von Opposition, Verbänden und Juristen. In den Verhandlungen „sei auch über andere Kennziffern diskutiert worden, etwa die Belegung von Intensivbetten“heißt es„Insbesondere das Kanzleramt habe aber darauf gedrungen, am Kriterium der Neuinfektionen festzuhalten.“ Und so wird wohl die Sieben-Tage-Inzidenz von 35 beziehungsweise 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gesetzlich verankert werden.

Das ist wirklich kompletter Nonsens, wie ich Ihnen hoffentlich überzeugend dargelegt habe. Und? Wer ist nun Geisterfahrer? Ich oder die regierenden Kontrollfreaks?

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Neue Abstandregelung Windräder und Ausblick Biogas

Das die Generierung von Windstrom alles andere als Naturschutz und Tierschutz darstellt, wissen unsere Leser schon, ebenso das es genügend Studien gibt, die nachgewiesen haben: Infraschall macht krank. In Bayern gab es mal die 10-mal-Höhe- Regelung, die dann bei den gut 200m hohen Windrädern (Incl. Flügel), zu 2000m Abstand zum nächsten Wohnhaus führte.

Allerdings haben sich einige Gemeinden nicht daran gehalten, „…. Bereits im Plan seit … vor der Regelung…“ und andere Ausflüchte mehr, kam bei mir in der Nachbarschaft, um weitere Windräder hinzubauen.

Als Entscheidungshilfe für die Gesetzgeber kann diese Grafik des DIW angesehen werden, in dem die Auswirkungen der bayrischen 10H Regelung im Vergleich dargestellt wird.

DIW Wochenbericht 48-2019

In GRÜN – andere Bundesländer, In ORANGE – Bayern, nach Inkrafttreten der 10H Abstandsregelung

Die Abstandsregelungen für WKAs zu Wohnhäusern, waren schon immer ärgerlicher Punkt für die Investoren von Windparks- die selbst natürlich „meilenweit“ entfernt davon wohnen.  Außerdem sollen die vielen Einsprüche der Anwohner und Gegner der WKAs mundtot gemacht werden.  Dazu lasen Sie vor u.a. kurzen auf Eike Unantastbarer Sonderstatus für Windräder und EEG Novelle 2021: Der Bock wird zum Gärtner gemacht.

Nun hatten sich die Parteien in der Regierung darauf geeinigt, 1000 Meter Mindestabstand bundesweit verpflichtend zu machen,  was den Befürwortern der Windkraft aber immer noch nicht gering genug ist.

https://www.topagrar.com/energie/news/neue-studie-mindestabstaende-bremsen-windenergie-aus-11919859.html?utm_source=topagrar

Nach letzter Einigung (s.o.) sollen / wollen die Länder nun selbst entscheiden, ob mindestens 1000 Meter Abstand zwischen Siedlungen und Windrädern bei ihnen eingehalten werden müssen.

Irgendwie ist es nicht zum Wundern, nun jubelt die Tagesschau: Einigung bei Mindestabstand für Windräder.

… Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze begrüßte die Einigung. „Ich bin sehr erleichtert, dass es eine Einigung zwischen den Koalitionsfraktionen gegeben hat, wie wir nun bei Windenergie an Land und Photovoltaik richtig durchstarten können“, sagte sie dem „Spiegel.“

… Nun könnte eine sogenannte Opt-in-Regelung kommen: Wer 1000 Meter Abstand will, muss sich dann aktiv dafür entscheiden.

In ähnlicher Weise schreibt die Kreiszeitung  (Bremen, Niedersachsen)

Wut aufs Windrad: Ökostrom? Ja, klar – aber bitte ohne Windpark vor der Nase

Die 1000m Regel wurde gekippt, um dem Windstrom neuen Schwung zu geben.

… „Eine pauschale Festlegung von 1.000 Metern Mindestabstand zu Wohnsiedlungen würde unseren Zielen widersprechen.“ Beim Klimaschutz könne man den Ausbau der Windenergie nicht abwürgen. Nur jedes achte Windrad hat einen Mindestabstand zu Siedlungen. 1582 Windräder sind dichter als 400 Meter an Wohnsiedlungen dran.

Ein interessantes Detail am Rande: Im vorstehend verlinktem Artikel steht, dass „der Windparkentwickler PNE“ … seine fertiggestellten Projekte nicht an Investoren verkaufen konnte.

Im Klartext, da gibt es  Typen, die bauen Windräder auf Vorrat und suchen dann Dumme, die Anteile kaufen. Wie oft bekannt, werden alle Anteile verkauft (nennt sich dann Bürgerwindräder) – damit sind dann alle Risiken weg. Natürlich nicht ohne mit der eigenen Firma vorher einen Wartungsvertrag abzuschließen. Die Wartung fällt dann unter Kosten und wird immer bezahlt.

In diesem, von den Gebührenzahlern zwangsfinanziertem Medium, finde ich keinerlei Hinweise auf Schutz der Anwohner.

 

Biogasanlagen

Auch hier gilt in Zukunft das Ausschreibungsverfahren. Der durchschnittliche Preis lag im letzten Jahr bei 14 ct/kWh.  Vor knapp 20 Jahren (Förderzeitraum) wurden noch 25 ct/ kWh gezahlt. Über 9.000 Biogasanlagen sind im Deutschland verteilt. Nachdem ursprünglich mit der Verwertung der „Brennstoffe“ Gülle, Mist und Abfälle Reklame gemacht wurde, sieht man heutzutage vor allem die Bauern gehäckselten Mais oder  andere frische Energiepflanzen heranfahren. Bei der Besichtigung einer großen Anlage im Westen von Fürth wurde uns  erzählt, dass der Radius der Zulieferbetriebe inzwischen mehr als 50km erreicht hat, weil einfach nicht genügend mehr in der Nähe verfügbar ist.

Die Biogasbesitzer stöhnen natürlich über das Auslaufen der lukrativen Fördersätze. Der im Interview von DW vorgestellte Landwirt, klagt dass er einen Finanzierungsbedarf hat, um seine Anlage wirtschaftlicher auszubauen und evtl. auch ins Erdgasnetz einspeisen zu können. Sein Hof ist zu weit entfernt von anderen Gebäuden, um die anfallende Wärme ebenfalls zu vermarkten. Er sagt auch: „Am Anfang hatten wir eine Überförderung und jetzt wird der Geldhahn abgedreht“. Seine Äcker sind zu klein, um die Menge der benötigten Pflanzen selbst anzubauen, so dass er zukaufen muss.

Der Interviewpartner der FH Münster schätzt das 30 bis 40% der Biogaswirte nun Pleite gehen. Er hält Biogas für einen wichtigen Baustein der Energiewende.

Video (lässt sich nicht einklingen) auf Deutsche Welle: https://www.dw.com/de/biogasanlagen-vor-dem-aus/av-55324293

Über Europa erfährt man in einem anderen Beitrag der DW, dass es Biobauern gibt, die Abfälle der Lebensmittelindustrie vergären, darunter auch Kosmetika und Schokolade.

Mais bleibt jedoch die Energiepflanze Nr 1., jedoch ist nach dem neuen EEG nur noch 50& Mais in Biogasanlagen erlaubt. Andere Energiepflanzen wie Miscanthus, Ackergras sind teurer und werden nicht mehr unterstützt.

https://www.dw.com/de/biogas-in-der-eu-vor-unklarer-zukunft/a-19406884

Interessant auch, das nun die Biobauern in Konkurrenz zu Biogasbauern stehen. Die Subventionen für Biogas und den Strom daraus summieren sich auf höhere Summen als Bio-Lebensmittel-Bauern einstreichen  können. Die Preise für landwirtschaftliche Nutzflächen haben stark zugenommen.

https://www.dw.com/de/%C3%B6ko-energie-contra-bio-landbau/a-17435588

Die Produktion von Bio-Energiepflanzen für Biogas oder aucvh Kraftstoffe, bedroht die biologische Vielfalt. Bereits in 2013 klagten US- Wissenschaftler bei der Obama Regierung, dass der Ausbau von Gräser-Arten für die Produktion von Biokraftstoffen die Artenvielfalt drastisch reduzieren würde. Die aus Asien stammende und als Futtermittel eingeführte „Kudzu“-Kletterpflanze, die Pflanzen und Bäume überwächst und dabei gleichsam erstickt.

https://www.dw.com/de/der-anbau-von-energiepflanzen-bedroht-die-biologische-vielfalt/a-16665361

Zusammengestellt von Andreas Demmig




Welche Auswirkungen würde ein Leben ohne fossile Treibstoffe auf die Gesellschaft haben?

Der größte Teil der Weltbevölkerung lebt bereits ohne die Produkte und Treibstoffe aus Erdöl, während die gesünderen und wohlhabenderen Länder ihre Anstrengungen auf die Reduzierung ihrer Emissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Erdgas und Kohle konzentrieren und mittels umfangreicher Subventionen die intermittierende Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie in ihren Ländern beschleunigen. Bevor sie zu schnell in die sprichwörtliche Schlangengrube der „grünen“ religiösen Bewegung springen, sollten sich die Grünen Zeit nehmen, um zu antworten: Wie können wir unseren Lebensstil und unsere Wirtschaft aufrechterhalten, ohne wieder zu dem zurückzukehren, wie die Welt vor dem Jahr 1900 aussah?

Es ist fast unmöglich zu verstehen, dass fast die Hälfte der Welt – über drei Milliarden Menschen – von weniger als 2,50 Dollar pro Tag lebt. Heute gibt es in ganz Südasien, Teilen Europas sowie Teilen Afrikas und Australiens Familien, die sich abmühen, von praktisch nichts zu leben.

Ein komplexer Kompromiss im Zusammenhang mit politischen Entscheidungen, zu schnell in den GND einzusteigen, besteht darin, dass der Verzicht auf fossile Brennstoffe den 6 Milliarden Menschen auf dieser Welt, die von weniger als 10 Dollar pro Tag leben, den Zugang zu den 6.000 Produkten weiter erschwert und/oder verzögert, die wir in den wohlhabenden und gesunden Ländern genießen und die alle aus Ölderivaten hergestellt werden, von denen die meisten vor 1900 in den entwickelten Ländern noch nicht einmal existierten.

Zur Anschauung gibt es ein Diagramm von Leben ohne Öl und ein kurzes YouTube-Video von Leben ohne Öl, d.h. es ist nicht so einfach, wie man vielleicht denkt. Es ist vielleicht an der Zeit, an die unbestreitbare Wissenschaft zu glauben. Erneuerbare Energien können nur Strom erzeugen, und auch das allenfalls nur intermittierend. Absolutes Faktum ist, dass erneuerbare Energien KEINE der Ölderivate herstellen können, welche die Grundlage für Tausende von Produkten sind, auf deren Basis heute Gesellschaften und Volkswirtschaften auf der ganzen Welt leben.

Wenn man fossile Brennstoffe zu schnell eliminiert, führt das dazu, dass jedes Jahr 11 Millionen Kinder auf der Welt an vermeidbaren Ursachen wie Durchfall, Malaria, Neugeborenen-Infektionen, Lungenentzündung, Frühgeburt oder Sauerstoffmangel bei der Geburt sterben. Diesen Kindern in armen Ländern mangelt es noch immer an sauberem Trinkwasser, Abwasserentsorgung, angemessener Ernährung, zuverlässiger Elektrizität (wenn überhaupt), angemessener Gesundheitsversorgung und den Infrastrukturen und Produkten, die wir als selbstverständlich erachten und die alle auf Mineralien und Brennstoffen aus den Tiefen der Erde basieren. Übrigens leben die Erwachsenen in diesen armen Ländern kaum länger als 40 Jahre.

Man sollte sich darauf konzentrieren, all jene Produkte, für die wir seit fast 200 Jahren noch keine Klone oder Generika entdeckt haben, mit den unterentwickelten Ländern zu teilen, damit sie einen ähnlichen Lebensstil wie die wohlhabenden und gesunden Länder genießen können. Die wohlhabenderen entwickelten Länder haben auch Zugang zu Heizung, Klimaanlagen und Isolierung, wodurch wetterbedingte Todesfälle praktisch ausgeschlossen werden konnten.

Die gegenwärtige Leidenschaft, sich eine Welt mit intermittierender Elektrizität zu erschaffen, ist sich der unbeabsichtigten Folgen einer Welt ohne fossile Brennstoffe nicht bewusst. Die Unterzeichner der grünen Bewegung haben es versäumt, sich vorzustellen, wie das Leben ohne jene Industrie sein könnte, also vor dem Jahr 1900: KEINE Medikamente und medizinische Geräte, KEINE Impfstoffe, KEINE Wasserfiltersysteme, KEINE Abwassersysteme, KEINE Düngemittel, die Milliarden von Menschen ernähren könnten, KEINE Pestizide zur Bekämpfung von Heuschrecken und anderen Schädlingen, KEINE Kommunikationssysteme, einschließlich Handys, Computer und I-Pads, KEINE Fahrzeuge, KEINE Fluggesellschaften, die jetzt 4 Milliarden Menschen um die Welt befördern, KEINE Handelsschiffe, die jetzt monatlich Produkte im Wert von Milliarden Dollar um die Welt transportieren, KEINE Reifen für Fahrzeuge und KEIN Asphalt für Straßen und KEIN Weltraumprogramm. Wenn wir nur auf ein paar kurze Jahrhunderte zurückblicken, haben wir seit den Pioniertagen einen langen Weg zurückgelegt. Der Klimawandel mag ein wichtiges Thema sein, aber die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit ist es auch.

Falls nicht mehr erinnerlich, wir hatten vor 1900 auch praktisch keine militärischen Flugzeugträger, Zerstörer, U-Boote, Flugzeuge und Panzer auf der ganzen Welt. Ein Hauptgrund dafür, dass sowohl der Erste als auch der Zweite Weltkrieg von den Alliierten gewonnen wurden war, dass sie über mehr Öl, Petroleum und Kohle verfügten als die Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan, um ihre militärische Ausrüstung an Flugzeugträgern, Schlachtschiffen, Zerstörern, U-Booten, Flugzeugen, Panzern und Panzerungen, Lastwagen, Truppentransportern und Waffen zu betreiben.

Außerdem hatte die Welt vor 1900 nur sehr wenig Handel, und ohne Transport gibt es keinen Handel. Die beiden Zugpferde, die mehr für die Sache der Globalisierung getan haben als alle anderen sind der Dieselmotor und die Düsenturbine. Beide beziehen ihre Energie aus Öl. Straßen- und Flugverkehr dominieren heute das Leben der meisten Menschen.

Nach 1900 verfügen wir heute über Medikamente, Elektronik, Kosmetika, Kunststoffe, Düngemittel, Verkehrsinfrastrukturen und Tausende von Produkten, die aus den Derivaten des Rohöls gewonnen werden, darunter alle Teile* von Sonnenkollektoren und Windturbinen sowie die verschiedenen Brennstoffe, mit denen Flugzeuge, Lastwagen, Baumaschinen, Handelsschiffe, Kreuzfahrtschiffe und Autos weltweit betrieben werden.

[*Dieser Beitrag stammt zwar schon aus dem Jahr 2016, doch sollte man den darin beschriebenen Umstand lauthals immer wieder verkünden: Ohne fossile Treibstoffe gibt es keinerlei Solarpaneele und Windmühlen! Anm. d. Übers.]

Die Fragen, für deren Beantwortung sich Demonstranten gegen fossile Brennstoffe sowohl von der Demokratischen als auch von der Republikanischen Partei Zeit nehmen sollten, sind zweifacher Art: 1) Wie können wir zulassen, dass jedes Jahr 11 Millionen Kinder auf der Welt in den Entwicklungsländern an vermeidbaren Ursachen sterben? und 2) Wie werden wir uns an Lebensstile anpassen, wie sie vor dem Jahr 1900 gang und gäbe waren – also ohne Zugang zu den Tausenden von Produkten, die heute aus Erdölderivaten hergestellt werden, und zu den Brennstoffen, die von Fluggesellschaften, Handelsschiffen, Verkehrsinfrastrukturen und dem Militär benötigt werden und die es vor 1900 noch nicht gab?

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Autor: Ronald Stein, P.E. is the co-author of the newly released book, “Just GREEN Electricity,” an internationally published columnist, and a policy advisor for The Heartland Institute.

Full Bio

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/how-would-life-without-fossil-fuels-impact-society

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimaschutz aus Ilmenau: Energiewende-Durchbruch dank künstlicher Photosynthese?

Unweit von EIKEs Heimstatt Jena liegt das kleine Ilmenau, eine renommierte Hightech-Schmiede seit DDR-Zeiten, wo hervorragende Ingenieure für Maschinenbau und IT ausgebildet werden. Sogar Klimalesch beehrte die kleine-feine Uni dort schon mit einem Hörsaalvortrag, währenddessen er einen unbotmäßigen Kritiker zur Schnecke machte.

Der Forscher Thomas Hannappel und sein Team entwickeln dort eine Art spezielle Fotozelle, die mit Hilfe von Sonnenlicht etwas Ähnliches macht wie die Pflanzen bei der Fotosynthese: Wasser spalten, und die gewonnene Energie speichern. Nun ja, so ganz kann man die Natur nicht nachstellen, denn Pflanzen und einige Bakterien erzeugen keinen hochexplosiven und extrem flüchtigen Wasserstoff, sondern speichern die gewonnene Energie in extrem haltbaren organischen Molekülen:

Wasser + Kohlenstoffdioxid + Lichtquanten Traubenzucker + Sauerstoffgas

Gottes Weisheit ist eben noch lange nicht zu toppen; vor allem, wenn man vor lauter Hybris seine Demut verliert und „das Klima retten will“. Vielleicht will Hannappel aber gar nicht das Klima retten, sondern einfach nur Technologien beforschen und verkauft sein Projekt halt „sexy“. Mit dem Etikett Klimaschutz kann man heute bekanntlich alles beforschen. Immerhin wird Hannappels Technologie nicht erst seit Beginn der Klima-Energiewende beforscht, sondern schon seit 17 Jahren. Und die ursprüngliche Idee stammt von 1912. Wer an Einstein und die Deutung des photoelektrischen Effektes denkt, weiß, wie man darauf kam.

Zur Technik, die durchaus fasziniert: Die biologische Fotosynthese ist frappierend ineffizient, wenn man bedenkt, daß große Teile des Planeten grün sind. Rund 1% des Sonnenlichtes werden über Chlorophyll und andere Sammelmoleküle eingefangen. Wer sich schon immer fragte, warum Pflanzen sich meist nicht aktiv bewegen können, weiß es jetzt; sie haben schlicht keine Energie dafür. Da bietet es sich für Ingenieure natürlich an, im Sinne der Bionik den biologischen Enzym-abhängigen Prozeß zu optimieren. Das künstliche Blatt des Ilmenauer Teams, das mit Kollegen aus dem Helmholtz-Zentrum Berlin und aus den USA zusammenarbeitet, besteht aus extrem dünnen Halbleiterflächen – Photoelektrochemische Zelle PEC genannt. Hochinteressant an der Technik ist, daß man die PEC nur ins Wasser legen und bescheinen muß – schon entsteht Wasserstoffgas. Keine Kabel und keine Energiezufuhr zum Starten der Reaktion nötig. In dem künstlichen Blatt stecken Solarzellen, die Quanten verschiedenster Wellenlängen (Farben) einfangen und an den Elektroliseur weiterleiten. Die bisher erreichte Effizienz wird vom Team mit 19% angegeben, was bei 1.000 Watt Einstrahlungs-Leistung pro Quadratmeter also 190 Watt entsprechen soll. Allerdings korrodieren die verwendeten Materialien im Wasserbad recht schnell – mehr als 100 Stunden Betriebsdauer schafft die PEC noch nicht, ohne daß der Abbau einsetzt.

Die Regierung fördert und schätzt die Technologie natürlich, erkennt sie hierin doch eine mögliche Rettung für die eigene wirklichkeitsfremde Politik. Immerhin erkennen die Politiker an, daß bis zur Marktreife noch einiges an Wasser die Ilm herunterfließen wird – viele Stromausfälle später, wie der Klimawende-Kritiker ergänzen würde.

Auch Hannappel sieht seine Entwicklung erst in zehn Jahren am Markt. Dann könnten bei Serienreife große Flächen damit bedeckt werden; ähnlich wie bei geförderten Photovoltaik-Paneelen.




Will man während eines Stromausfalls nicht im Dunkeln sitzen, sollte man daheim immer einen Grundvorrat an Kerzen und Teelichtern haben! – Frohmutsphrasen zum Blackout

Wenn es nach der Presse geht, sollen die Deutschen gefälligst vor den richtigen Dingen Angst haben. Corona-Angst ist richtig, bitte zittern und kuschen, nur nicht demonstrieren. Der Klima-Tod ist nah, bitte zittern und zahlen, auch für die Luft zum Ausatmen. Der Atomtod durch den GAU kommt gewiss, bitte zittern und stromlos frieren, passt ja auch gut zusammen. Der Feinstaub bringt 400.000 EU-Bürger um, bitte zittern und zu Fuß gehen, neues Diesel-Auto verschrotten, Nitrat wird uns alle vergiften, bitte zittern und Grenzwerte auf unmöglich erreichbar setzen. Die Liste ist beliebig verlängerbar. Angst ist seit Jahren das Mittel der Wahl, wenn es um Politik geht.

Dann aber gibt es reale Gefahren, da wird entwarnt und verharmlost, was das Zeug hält. Die Energiewende in ihrem Lauf, halten weder Corona noch die Wirtschaftskrise auf, schon gar kein Blackout.

Im weiteren Lauf der Energiewende ist die Stromversorgung ohne Blackout ungefähr genauso sicher, wie es beim seligen Norbert Blüm die Rente war und beim unseligen Peter Altmaier die Arbeitsplätze nach Corona-Lockdowns sind. Und vielleicht genau so glaubwürdig, wie Angela Merkels: „Niemand wird gezwungen werden, sich impfen zu lassen“. Es hatte ja auch niemand die Absicht, eine Mauer zu bauen, schon gar nicht Walter Ulbricht.

Von DPA inspiriert, titelt n-tv: „Keine Angst vorm Blackout – gut gerüstet für den Stromausfall“. Ein Bild mit einer Familie, gemütlich beim Kerzenschein mit Hund und Kind sitzend, illustriert die Verharmlosung der Blackout-Gefahr perfekt. Dann wird eine Statistik bemüht: „Statistisch gesehen ist bei uns jeder Stromkunde jährlich nur 14 Minuten vom Stromnetz getrennt.“ Tja, liebe NTV-Journalisten, statistisch gesehen können die Erneuerbaren Energien schon bald den Strombedarf decken. Wozu brauchen wir dann eigentlich noch die ganzen blöden Kraftwerke? Und relativiert der Autor die eigene Verharmlosung: „Längere Stromausfälle sind in Deutschland zwar sehr selten, aber nicht völlig ausgeschlossen. Mit etwas Vorbereitung ist man für diesen Ernstfall gerüstet.

Wie sieht diese Vorbereitung nach der Vorstellung des n-tv-Schreibers aus? Der „Experte“ rät bei einem Stromausfall vor allem: „Ruhe bewahren! Man sollte unbedingt Taschenlampen, Kerzen und Feuerzeuge in der Wohnung haben, ebenso ein batteriebetriebenes Radio und genügend Ersatzbatterien. Und man muss wissen, wo diese Dinge im Ernstfall griffbereit sind. Auch ein Smartphone und eine aufgeladene Powerbank sind wichtig“. Na, wenn’s weiter nichts ist. Tun es vielleicht Streichhölzer statt des Feuerzeugs?

Der sogenannte Blackout

Doch dann treibt den Autor die Sorge um den Inhalt des Gefrierschrankes um. Daher wird bei n-tv aus dem Blackout schnell mal ein „sogenannter Blackout“, so wie einst aus der DDR eine „sogenannte DDR“ wurde.

„Die Inhalte von Kühlschränken und Gefriertruhen scheinen besonders anfällig für die Folgen eines sogenannten Blackouts zu sein. Bei modernen Geräten müssen die Auswirkungen eines Netzausfalls kurzfristig aber keine größeren Schäden verursachen, beruhigt Ellen Großhans vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): „Je nach Energie-Effizienzklasse verfügen Kühl- und Gefriergeräte über eine eingebaute Kältedämmung, die beim Ausfall der Energieversorgung den Temperaturanstieg im Inneren verlangsamt.“ Wenn dann Türen und Deckel möglichst geschlossen bleiben, überstehen selbst empfindliche Lebensmittel mehrere Stunden ohne Strom unbeschadet“. 

Und wenn es dann doch ein bisschen länger dauert mit dem Blackout, hat man immer noch die „Katastrophenschutz-Expertin Julia Höller vom Bundesamt für Katastrophenschutz“ vorrätig, die eine längere Störung der Energieversorgung „grundsätzlich für plausibel“ hält:

In diesem Fall würden in Häusern und Wohnungen alle elektrisch betriebenen Geräte wie Lampen, Heizung, Kühlschrank und Kommunikationsgeräte dauerhaft ausfallen. Ampeln und Straßenbahnen funktionieren dann nicht, auch wird man nicht wie gewohnt einkaufen können.“ 

Soso, die Straßenbahn fährt nicht mehr? Man kann nicht einkaufen?

Kein Wort vom kompletten Zusammenbruch der gesamten Gesellschaft, vom Zusammenbruch der Verkehrs- und Handelsstrukturen, von Bränden, die nicht mehr gelöscht werden können, vom Kommunikationsnetz, das zusammenbricht, kein Wort vom Zusammenbruch des Gesundheitswesens. Kein Wort vom Zusammenbruch der inneren Ordnung und von marodierenden Banden.

Alles paletti, wenn „Haushalte darauf vorbereitet sind, bis zu zehn Tage lang ohne fremde Hilfe auszukommen“, sagt Höller. Das BBK empfiehlt einen ausreichend großen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln, Getränken sowie Hygiene- und Gebrauchsgegenständen, ebenso genügend Bargeld. Je nach Lebenssituation sollten auch genug Babynahrung, dringend benötigte Medikamente und Futter für die Haustiere sicher gelagert sein. Gerade im Winter dürfen auch warme Kleidung und ausreichend Decken nicht fehlen, da mit dem Strom auch die Heizung ausfällt.

Die Krux mit dem „bis zu…“

Immer wenn jemand einen Satz mit „bis zu…“ sagt, werde ich misstrauisch. Das jüdische Sprichwort sagt: Alles vor dem „aber“ ist eine Lüge. Ich sage: Alles nach dem „bis zu“ ist eine Lüge.

Die Kosmetikfirma meint, dass ihre Gesichtscreme Falten bis zu 87 Prozent beseitigt? Der Autoverkäufer meint, das sein Elektroauto eine Reichweite von bis zu 500 km hat? Spahn sagt, dass „bis zu 40 Prozent der Deutschen zur Corona Risikogruppe gehören“?  Die Grünen sagen, „dass eine Vollversorgung des Strombedarfs bis zum Jahre 2030 möglich ist“? Alles nach dem „bis zu“ ist eine freche Lüge.

Beim Blackout braucht die Familie nur ein paar Vorräte, um „bis zu“ 10 Tagen ohne fremde Hilfe auszukommen? Bis zu 10 Tagen, wenn nicht geheizt werden kann, wenn das Klo nicht mehr funktioniert, kein Wasser mehr läuft, die Oma nicht zur Dialyse fahren kann und das Fläschchen fürs Baby nicht mehr warm gemacht werden kann? Und wo lagert die Familie dauerhaft Vorräte für „bis zu“ 10 Tage? Und wie schafft sie die Logistik des ständigen Umwälzens der Vorräte?

Ich versuche mir gerade vorzustellen, was bei einem „sogenannten“ Blackout in Corona-Zeiten passieren würde. Aber leider ist die Flasche Pastis leer, also lasse ich es lieber. Vielleicht ein anderes Mal.

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Woher kommt der Strom? Je mehr Windstrom, desto billiger – für unsere Nachbarn

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen & mehr)

Denn der Wind weht. Auf See recht kontinuierlich, an Land schwankend. Plus über Tag die insgesamt schwache Sonnenstromerzeugung. Die im Winter immer unterdurchschnittlich ist. Im Sommer hingegen überdurchschnittlich. Das liegt auch in der Natur der Sache: Des Sonnenstandes in der jeweiligen Jahreszeit.  Sonne scheint so gut wie nie durchschnittlich. So wenig, wie Wind durchschnittlich weht. Im Winterhalbjahr mal sehr stark, mal recht wenig. Insgesamt aber immer mehr als im Sommerhalbjahr. Daran liegt es, dass die konventionelle Stromerzeugung (Abbildung 1) so anspruchsvoll und schwierig geworden ist. Sie muss dann hochgefahren werden, wenn es so aussieht, dass regenerativ erzeugter Strom über einen längeren Zeitraum fehlt. Und umgekehrt. Wegen der starken Erzeugungsschwankungen der Regenerativen ist eine Kalkulation kaum verlässlich möglich. Es bleibt immer ein Vabanquespiel. Denn eines darf keinesfalls geschehen: Dass der Strom ausfällt.  Versorgungssicherheit muss immer gewährleistet sein. Oder soll der Strom demnächst zugeteilt werden? Wir werden sehen.

Die 44. Woche (Abbildung 2) bescherte unseren europäischen Nachbarn jedenfalls eine Menge günstigen Strom und die Möglichkeit zu einigen profitablen Preisdifferenzgeschäften (Abbildung 3)

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle (Abbildung 4) plus die beiden Im- Exportcharts Woche und Jahr (Abbildung 5) vervollständigen die Datensammlung dieser Woche. Abbildung 6 bringt zeigt die Auswertung der Im- und Exportpreise für Strom. Datenquelle ist Agora-Energiewende.

Vor den Tagesanalysen noch der Hinweis auf den Chart mit der Auswertung einer angenommenen Verdoppelung der Wind- und Sonnenstromerzeugung dieses Jahres (Abbildung 7). Am 30.10.2020 waren Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger und der Bedarf über den Tag verteilt identisch. Was nicht bedeutet, dass es auch zu jeder Stunde, Viertelstunde oder Minute ausgereicht hätte. Es vielmehr so, dass die Stromschwankungen mal für eine Überversorgung, mal eine Unterversorgung bezogen auf den Bedarf sorgen. Meine Hochrechnung ist lediglich ein Anhalt.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 25.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,19 Prozent, davon Windstrom 45,93 Prozent, Sonnenstrom 6,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,59 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Bis 15:00 Uhr ist viel zu viel Strom im Markt. Dieser wird praktisch verschenkt oder sogar mit einem Bonusscheck (3:00 bis 7:00 Uhr) abgegeben. Erst zum Abend werden etwas höhere Preise erzielt. Dafür muss die konventionelle Stromerzeugung ganz schön bullern. Denn die Windstromerzeugung lässt nach. Diese Nachbarn kaufen günstig ein.

Montag, 26.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,71 Prozent, davon Windstrom 26,43 Prozent, Sonnenstrom 2,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die bereits am Sonntag sinkende Windstromerzeugung bleibt schwach. Für den Herbst. Deutschland kauft – trotz hochgefahrener konventioneller Erzeugung – fast den ganzen Tag über Strom ein, um den Bedarf zu decken. Die Preise liegen vom frühen Morgen und ab 21:00 Uhr immer über 40€/MWh. Wenigstens müssen keine Preisspitzen (60€/MWh und mehr) hingenommen werden. Der Stromhandel ist heute recht ´dünn`.

Dienstag, 27.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,27 Prozentdavon Windstrom 39,02 Prozent, Sonnenstrom 4,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,98 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Windstromerzeugung zieht heute über Nacht an und legt am Abend noch mal zu. Dennoch muss wie immer Strom konventionell hinzu erzeugt werden, damit der Bedarf gedeckt werden kann. Hier das Preisniveau und die Nachbarn, die den Strom abnehmen. Der Vormittag und der Vorabend bringen erkleckliche Erträge. Bemerkenswert ist, dass Dänemark und Schweden den ganzen Tag über Strom nach Deutschland importieren.

Mittwoch, 28.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,97 Prozentdavon Windstrom 41,82 Prozent, Sonnenstrom 4,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,91 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom am Mittwoch. Als über Tag der Wind etwas nachlässt, scheint die Sonne. Was genau von 11:00 bis 13:00 Uhr die Preise unter 40 €/MWh fallen lässt. Ansonsten werden am Vormittag und am Vorabend Preise über 40€/MWh erzielt. Die konventionelle Stromerzeugung und die Nachbarn, die unseren Überschuß abnehmen.

Donnerstag, 29.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,83 Prozent, davon Windstrom 41,72 Prozent, Sonnenstrom 3,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Preisniveau liegt heute vom Vormittag und Vorabend abgesehen unter 30€/MWh, teilweise sogar unter  20, ja sogar unter 10€/MWh. Immerhin muss kein Strom nicht verschenkt werden. Die konventionelle Stromerzeugung und die Nachbarn, die den Strom abnehmen. 

Freitag, 30.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,84 Prozent, davon Windstrom 42,21 Prozent, Sonnenstrom 1,95 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,69 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Zum Abend des Freitags deutet sich eine Windflaute an. Die Windstromerzeugung nimmt rapide ab. Die konventionellen Stromerzeuger können folgen, so dass zum Vorabend noch ein nominal auskömmlicher Exportpreis erzielt werden kann, während in der Nacht zum Freitag nochmal mit um die 5€/MWh, die 0€-Grenze fast gekratzt wird. Diese Nachbarn bekommen den Strom.

Samstag, 31.10.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 48,74 Prozent, davon Windstrom 27,73 Prozent, Sonnenstrom 6,72 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am frühen Morgen des Samstags kommt es tatsächlich zu einem Einbruch der Windstromerzeugung. Glücklicherweise bringt die aufgehende Sonne etwas Ausgleich. Auch zieht die Offshore-Windstromerzeugung wieder an, so dass die Stromunterdeckung gegen Mittag vorüber ist. Die Preise, welche Deutschland für den Importstrom zahlen muss, sind moderat, was am Zeitraum der Lücke liegt. Dass sie zur Mittagsspitze, als Deutschland überschüssigen Strom, absinken, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die konventionelle Stromerzeugung könnte morgens mehr bringen. Sie bleibt eingedenk der erwartbar niedrigen Preise faktisch konstant. Was sich als richtig erweist. Diese Nachbarn liefern Strom, nehmen Strom ab.

Oben erwähnte ich, dass Strompreise nominal auskömmlich sein können. Wo aber liegt der tatsächliche Preis des Stroms. Der Preis, der unter Berücksichtigung aller Faktoren und Aspekte der realistische ist. Ist regenerativ erzeugter Strom tatsächlich so günstig, wie Freunde der Energiewende behaupten. Unter dem Strich? Meine Analysen lassen da schon Zweifel aufkommen. Je mehr regenerativ erzeugter Strom im Markt ist, desto niedriger wird das Preisniveau. Fehlt hingegen Strom, muss er in aller Regel teuer hinzugekauft werden. Jedenfalls im Verhältnis zum Exportstrompreis.

Sehr ausführlich und umfassender hat sich. Dr. Björn Lomborg mit diesem Themenfeld beschäftigt. Björn Lomborg ist Präsident des Copenhagen Consensus Centers und Visiting Fellow an der Hoover Institution, Stanford University. Die Ergebnisse können Sie unter Abbildung 8 aufrufen.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

Schon erschienen auf der Achse des Guten.

 

 




Schilda pur: Die Stromtrasse Deutschland – Belgien – Deutschland

Dort steht ebenfalls ein Konverter.

1 GW Leistung kann also mittels Gleichspannung über die Trasse transportiert werden. Die Konverter dienen zur Umwandlung von Gleichstrom (Transport) in Wechselstrom (Netz) und umgekehrt. Damit werden die Übertragungsverluste vermindert.

https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/eine-verbindung-voller-energie_aid-54523643 Quelle

Quelle grün-kursives Zitat & kompletten Artikel lesen: Hier klicken

Der belgische Ministerpräsident

De Croo betonte, die Strombrücke verkörpere die Verbindung zwischen den von beiden Ländern getroffenen strategischen Entscheidungen, nämlich auf Kernenergie zu verzichten und dafür klimaneutrale Energiequellen zu nutzen.

„Strategisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang: nicht sofort. Belgiens Energieministerin Tinne van der Straeten, die wie NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zum Festakt in Aachen angereist war, nannte Alegro dementsprechend einen wichtigen Schritt hin zur Umsetzung des Green Deal, in dessen Rahmen Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden will. Auch Laschet denkt gezwungenermaßen in größeren Zeiträumen, wurde aber etwas konkreter: Die Strombrücke zwischen beiden Ländern ermögliche „langfristig die Stilllegung von Tihange und Doel“. Sie sei „ein Meilenstein für die grenzüberschreitende Stromversorgung“. […]

Jetzt ist die Trasse fertig. Sie kann die Menge Strom transportieren, welche mit der möglichen Erzeugung in Tihange II, also eines Kernkraftblocks identisch ist. Tihange II hat eine Nennleistung von ebenfalls einem GW. Theoretisch könnte der umstrittene Block II  in Belgien, welcher nach der qualifizierten Meinung von Prof. Allelein, Inhaber des Lehrstuhls für Reaktorsicherheit und -technik an der RWTH Aachen, sicher ist, sofort abgeschaltet werden.  Dann aber müsste Braunkohlestrom nach Belgien geliefert werden. Lässt man die Leitung, die übrigens sehr zügig gebaut wurde, also ungenutzt liegen? Bestimmt nicht. Schließlich will der Netzbetreiber seine Investition „in´ s Verdienen“ bringen.

Oberzier liegt allerdings nicht in einer Windparkgegend, sondern mitten im rheinischen Braunkohlegebiet. Dort wird trotz aller Ausstiegsbeschlüsse noch über Jahre Strom mittels Braunkohleverbrennung produziert werden (müssen).  Nach Belgien wird also Braunkohlestrom geliefert. Oder Belgien liefert Atomstrom nach Deutschland.

Das ist im Sinne der Energiewende plus Atomausstieg Schilda pur!

 




Saisonale Viren-Todesfälle in Deutschland in 2020 sind erheblich niedriger als in 2017 und 2018.

Datenbasis

Wie im vorhergehenden Beitrag wird die Zahl der pro Zeiteinheit Verstorbenen zugrunde gelegt als der mit Abstand ‘härteste‘ Endpunkt eines ‘Gesundheits-‘ bzw. Krankheitsindikators. Fehler sind hier nur noch bei der zeitlichen Einordnung des Todesfalls möglich – wenn man absichtliche Unterschlagung oder Erfindung von Todesfällen bei den Meldeämtern sowie bei der datentechnischen Weiterverarbeitung ausschließt. Die Zahl der möglichen Fehler bei der ärztlichen Zuordnung von Todesursachen geht demgegenüber in die Myriaden. Sie können beruhen auf ‘ehrlichem‘ Irrtum, unzureichender Sorgfalt bzw. auch Fähigkeit – persönlich bedingt oder mangels Ausrüstung und Kapazität – bis hin zu tendenziöser bis bewusst falscher Diagnose. Wie viele der gemeldeten Influenza Opfer hauptursächlich an Influenza und nicht nur mit Influenza verstorben sind, das wird und kann in der Regel nie mit vertretbarem Aufwand diagnostiziert werden. Gleiches wie bei Influenza gilt für „an“ bzw. „mit“ Covid-19 Verstorbene. Somit bleibt die Gesamtzahl der Sterbefälle allen anderen Zahlen haushoch an Qualität überlegen.

Sterblichkeit insgesamt, Deutschland 2016 bis 2020

Im vorhergehenden Beitrag (hier) wurden die von DeStatis veröffentlichten Sterbefälle (hier) mit logarithmischer Skalierung der Y-Achsen präsentiert, weil nur so die Aufteilung der Sterblichkeit auf die verschiedenen Altersklassen optisch überhaupt erst sichtbar gemacht werden kann. Dem einen oder anderen Leser sowie Kommentator war die Interpretation dieser Kurven möglicherweise nicht geläufig. Abbildung 1 präsentiert jetzt die wöchentlichen Todesfälle der Jahre 2016 bis 2020 (2020 bis erste Oktoberwoche), und zwar diesmal nur die Todesfälle insgesamt in linearer Skalierung der Y-Achse. Die gestrichelten Geraden sind grobe Schätzungen des Verlaufs, den man erwarten würde, wenn die Sterblichkeit nur dem kalenderjährlichen Trend ohne die typischen winterlichen (meist) Virus bedingten Todesfälle verliefen und wie er auch während des Anstiegs in der zweiten Jahreshälfte in Erscheinung tritt.

Abbildung 1: Pro Kalenderwoche gemeldete Todesfälle insgesamt in Deutschland der Jahre 2016 bis 2020 (bis KW 41 in 2020). Gestrichelte Linien schätzen den Verlauf der Sterblichkeitbei Abwesenheit einer ‘Grippe‘ Welle. (eigene Graphik)

Überschuss-Sterblichkeit

Die gelbe Linie in Abb. 2 zeigt einen solchen jahreszeitlich typischen Verlauf der Sterblichkeit in den U.S.A. für die Jahre 2017 bis 2020. Um eine signifikante Zahl für die Überschuss Sterblichkeit schätzen zu können, ist dem tatsächlichen Verlauf noch die statistische Schwankungsbreite zu addieren. Nur das, was diese statistische Schwankung übersteigt, kann statistisch gesichert als Überschuss Sterblichkeit interpretiert werden. In Abb. 2 wurden entsprechende Wochen mit Überschuss Sterblichkeit vom US Center of Disease Control mit roten „+“-Zeichen markiert. Im Januar 2017 und 2018 wurden diese zusätzlichen Todesopfer durch Influenza Epidemien verursacht. In 2020 sind sehr markant die (mutmaßlichen) Opfer der Corona-CoV-2 Epidemie in den U.S.A. zu erkennen. Die Ende 2017/Anfang 2018 erkennbare Überschuss-Sterblichkeit war auch in Deutschland mit einem erheblichen Anstieg der Sterblichkeit zu registrieren.

Abbildung 2: Wöchentliche Gesamtsterblichkeit in den U.S.A der Jahre 2017 bis 2020. Die gelbe Linie stellt die Basis dar für die Schätzung der Exzeß Sterblichkeit in den mit roten „+“-Zeichen markierten Epidemien. Der markante Überschuß in 2020 wird der Covid-19 Epidemie zugeordnet. (Graphik modifiziert aus dieser Quelle [8. 11. 2020])

Überschuß Sterblichkeit Deutschland

Der in Abb. 2 realistische, gekrümmte Verlauf der gelben Linie wurde in Abb. 1 wie auch in Abb. 3 durch gerade Verbindungslinien zwischen den Fußpunkten der Peaks vergröbernd approximiert. Durch diesen geraden Verkauf sowie durch die Vernachlässigung der Schwankungsbreite werden die daraus ermittelten Überschuß Todesfälle überschätzt. Neben den Winter/Frühjahrs Toten unterbrachen in Deutschland im Hochsommer 2017, 2019 und 2020 weitere Sterblichkeitsgipfel den ansonsten mit der Erwärmung abnehmenden Trend der Sterblichkeit wie er in Abb. 2 erscheint. Diese Sterblichkeitsgipfel wurden mutmaßlich durch extreme Hitzeperioden mitverursacht.

Abbildung 3: Überschuss-Sterblichkeit in der jeweiligen ‘Grippe-Saison‘ der Jahre 2016 bis 2020. Für das Jahr 2018 demonstriert die logarithmische Darstellung die für Grippe Wellen typische Altersabhängigkeit der Sterblichkeit. Die Unsicherheit der grob geschätzten Zahlen in den Feldern unten links könnte bei einigen Hundert liegen. (eigene Graphik)

Die in den Feldern der Abb. 3 unten links gezeigten Zahlen geben die Summe der dort mit senkrechten gestrichelten Linien gezeigten Differenzen zwischen den Zahlen der gemeldeten Toten und den gemäß der gestrichelten Geraden zu erwartenden Zahlen der Toten bei ‘normalem‘, ungestörtem Verlauf der Sterblichkeit wieder. Mit anderen Worten, es ist eine Schätzung der durch diese ‘Grippe-‘ Wellen verursachten Überschuß Sterblichkeit. Die ‘Welle‘ Anfang 2017 begannt schon im Dezember 2016, weswegen die gestrichelte Linie nicht den Beginn trifft.

Die 15.361 für das Frühjahr 2020 geschätzten überschießenden Toten übersteigt noch deutlich die am 12.11.2020 in der Presse (z.B. hier) für das ganze Jahr 2020 bisher vermeldeten 11.618 Corona Todesfälle. Von einem Anstieg der Todesfälle ist im übrigen in den DeStatis Daten Anfang Oktober immer noch nichts zu erkennen. Im Gegenteil, die am 06.11. zuletzt veröffentlichten Zahlen zeigen für KW41 zunächst einen weiteren Abfall von 17.241 auf 16.925 Todesfälle insgesamt pro Woche. Die Altersabhängigkeit der Sterblichkeit, die ja charakteristisch für Viren Epidemien ist, wird für 2018 zusätzlich für die Altersklassen ab 50 bis über 95 Jahre gezeigt (Abb. 3, unten Mitte, wieder mit logarithmischer Y-Achse). Sie zeigt den für Viren Epidemien typischen Anstieg der Sterblichkeit mit dem Lebensalter während der ‘Grippe Welle‘. Unter 50 Jahren ist ein solcher Trend nicht erkennbar, weswegen er ausgeblendet wurde.

Rangordnung der Überschuss-Sterblichkeit der Jahre 2016 bis 2020

Abbildung 4: Überschuss-Sterblichkeit der während der winterlichen ‘Grippe‘ Wellen der letzten 5 Jahre verstorbenen Virenopfer. (eigene Graphik)

Ungeachtet der erheblichen Fehlerbreite dieser Schätzung lässt sich eine klare Rangfolge der Jahre anhand Zahl der Todesopfer aufstellen, die in den vergangenen fünf winterlichen ‘Grippe-Wellen‘ einem Virus zum Opfer fielen. Vor 2020 waren das keine SARS-CoV-2 Viren! Daß ausgerechnet in 2020 Influenza Viren völlig unbeteiligt gewesen sein sollen, das ist im übrigen sehr fraglich. Insofern sind unter den 15.361 Toten in Frühjahr 2020 sicher einige (wenige) Tausend der üblichen Influenza Opfer zu vermuten. Die Zahl dieser bisherigen Todesopfer des Jahres 2020 entspricht – gemessen an den Jahren 2019, 2018 und 2017 – nicht nur die Anzahl eines absolut (stink-) normalen oder durchschnittlichen Jahres. Die Zahl der Nicht-Covid-19 Toten der anderen drei Jahre übertraf sie deutlich um Faktoren, um bis zu beinahe einem Faktor 3.

Fragen ohne Antworten

Angesichts dieser Zahlen drängen sich einige Fragen auf: Warum haben in den Vorjahren die verantwortlichen, vorgeblichen Lebensschützer keinen Lockdown zur Vermeidung dieser insgesamt über 100.000 Todesopfer verordnet? Ein Lockdown hätte – ihrer eigenen gegenwärtigen Logik zufolge – in 2017, 2018 und 2019 weitaus mehr Menschen das Leben retten können, als bisher in 2020 an (oder auch nur mit) Corona verstorben sind. Wer zieht die Verantwortlichen für diese Vernachlässigung ihrer Sorgfalts- und Schutzpflicht für das Leben ihrer Untertanen in diesen vorhergehenden ‘Katastrophen-‘Jahren zur Verantwortung? Was motiviert 2020 bei bisher weitaus weniger Viren-Opfern die Verantwortlichen zu ‘Schutzmaßahmen‘, deren negative Nebenwirkung die Schutzwirkung sehr wahrscheinlich deutlich übertreffen wird?

Was führte zum Ausfall der Kontrollfunktion der für das Handeln oder Unterlassen der Regierungen verantwortlichen Parlamentariern? Der gleichen Parlamentarier, die die aktuellen Maßnahmen zur Strangulierung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens mit ihren noch gar nicht absehbaren Spätfolgeschäden frag- und kritiklos so abnickten, wie sie ihnen von den Regierungen als alternativlos vorgesetzt wurden – inzwischen gewohnheitsmäßig wie in den letzten Jahren eingeübt. In der gleichen kritiklosen Manier, in der sie die alternativlosen Rettungsmaßnahmen des Klimas, des Euros (der Großbanken), Europas … abgenickt hatten. Was bewegt die Volksvertreter, dem an die Notverordnung unseligen Angedenkens erinnernden Abbau des Rechtsstaates und der Grundrechte zuzustimmen? Es scheint Zeitverschwendung zu sein, danach zu fragen.

Vollends Zeitverschwendung wäre es, nach der Kontrollfunktion der vierten Gewalt, der Verlautbarungsmedien zu fragen. Folglich wird auch kein Wähler danach fragen, so daß das ungehemmt weiter gehen wird – bis zum unvermeidlichen bitteren katastrophalen Ende. Mit Sicherheit wird es keine Klima-Katastrophe sein.




Die Qual der Wahl

Diese Privilegien müssen umso weitreichender sein, je größer die Gemeinschaft ist, die es zu organisieren gilt; das ist insbesondere so, wenn es um ein ganzes Land geht. Da besteht dann das Risiko, dass die Erwählten ihre Privilegien weniger zum Wohl der Gemeinschaft einsetzen, als zum persönlichen Vorteil.

Um das zu vermeiden müssen die Eliten so ausgewählt werden, dass sie den hohen moralischen und professionellen Anforderungen ihrer Rolle gerecht werden. Mein Eindruck ist nun, dass dies heutzutage immer weniger gelingt. Es kommt mir vor, als wären unsere Eliten weder in sachlicher noch in ethischer Hinsicht ihren Aufgaben gewachsen.

Vielleicht sagen Sie jetzt, meine Forderung sei utopisch und weltfremd; wo Menschen sind, da menschelt es eben. Zugegeben, wir sind noch nicht so weit wie im alten Rom, als Kaiser Caligula sein Pferd zum Konsul machte, aber zwischen Utopia und einem Irrenhaus gibt es doch einen gewissen Spielraum, und der aktuelle Trend geht zu Letzterem.

Selbstverwirklichung

Wenn ein Chirurg oder ein Flugkapitän seiner Aufgabe nicht gewachsen ist, dann akzeptieren wir das nicht, denn seine Untauglichkeit könnte fatale Konsequenzen für uns haben.

Als Bürger sind wir den Politikern in gleichem Masse ausgeliefert. Fakt ist nun leider, dass es hier keinerlei Garantie für deren Qualität gibt; dass die fachliche Untauglichkeit unserer Minister und Ministerinnen immer ungenierter zur Schau gestellt wird; dass man ihnen Milliarden an Steuergeldern zur Verfügung stellt, die dann großzügig für die persönliche Selbstverwirklichung in Form von Lufttaxis oder Genderstudien ausgegeben werden.

Noch schlimmer aber wird es, wenn die politische Macht dem Ausleben von nicht verheilten Ressentiments aus der jugendlichen Entwicklung dient. Wenn etwa höchste deutsche Beamte ihren pubertären Groll gegen die USA dann als Repräsentanten des deutschen Volkes abreagieren. Oder wenn frustrierte Politikerinnen ihre Feindseligkeit gegen Männer zur Staatsraison machen. Oder wenn Neid auf erfolgreiche Unternehmer dazu führt, dass der Industrie immer mehr Steine in den Weg gelegt werden.

Des Pudels Kern

Wie ist solch eine Fehlentwicklung in einer Demokratie denn möglich? Das kann doch von der Allgemeinheit nicht so gewollt sein!

Und voila: hier stoßen wir auf des Pudels Kern: Nicht die Regierungen handeln gemäß unserer Wünsche und Bedürfnisse, sondern sie reden uns ein, welche Wünsche wir haben müssen. Wie soll das gehen? Über die von Steuern und Abgaben finanzierten Medien, welche uns ein Bild der Welt präsentieren, das auf die Absichten der Mächtigen maßgeschneidert ist. Und dieses Bild wird uns so oft gezeigt, bis in der Vorstellung für ein anderes Bild kein Platz mehr ist.

So kommt es dann, dass wir den Klimawandel, den Rassismus und das CO2 allen Ernstes für unsere zentralen Probleme halten, während Erfahrungen, die wir  am eigenen Leibe machen, nicht mehr wahrgenommen werden: extreme Steuern und Abgaben, Verfall des Bildungssystems, Anstieg der Gewaltkriminalität, Verlust an innerer Sicherheit, Verlust an Meinungsvielfalt, Zensur alternativer Medien, Verlust der technisch-industriellen Kompetenz, Angst und Misstrauen in der Bevölkerung: „man kann heute nicht mehr alles sagen“.

Dieser Verfall ist weitestgehend hausgemacht; er hat kaum externe oder globale Ursachen, er ist nicht Folge von „höherer Gewalt“, er ist das – gewollte oder gebilligte – Resultat jahrelanger verfehlter Politik.

Wie kann es sein, dass angesichts dieser desolaten Bilanz die Kanzlerin so hohe Beliebtheit bei den Bürgern genießt?

Zweimal dasselbe Kleid

Vor einiger Zeit fragte ich eine Bekannte, warum sie Angela Merkel so gut fände. „Weil sie zwei Jahre hintereinander dasselbe Kleid bei den Bayreuther Festspiele anhatte; das ist doch sympathisch“. Ich erklärte besagter Bekannten, immerhin eine Ärztin, dass das vielleicht nicht das richtige Kriterium für die Beurteilung der Regierungschefin sei. Man würde doch den Chirurgen für seine Knieoperation auch nicht danach aussuchen, was er für ein Auto  fährt.

Und hier liegt das Dilemma: Wir sind mit zwei unabhängigen, manchmal sich widersprechenden Navigationssystemen ausgestattet: Vernunft und Gefühl. Je nach Situation ist das eine nützlicher als das andere. Und es kann sehr teuer werden, wenn wir dem falschen Kompass folgen. Das ist dann die „Anna Karenina Falle“.

Die wunderhübsche Anna war eine Frau nach dem Geschmack der Männer. Sie hatte die Wahl, wem sie einmal ihre Hand fürs Leben reichen würde. Nach gründlicher Überlegung traf es dann Graf Karenin, der ihr ein Dasein in Luxus und Sicherheit bieten würde.

Sie hatte ihre Schönheit zu angemessenem Preis verkauft, doch sie war unglücklich, denn sie liebte den Gatten nicht. Schließlich begann sie eine amouröse Beziehung zu dem jungen Alexej Bronski. Ihr Ehemann erfuhr von der Liaison und bereitete ihr die Hölle auf Erden, bis sie schließlich ihrem Leben ein Ende setzte. Was hatte sie falsch gemacht?

Sie hatte eine Todsünde begangen, die das Leben nicht verzeiht: In einer Situation, wo das Gefühl hätte entscheiden müssen, da hatte sie ihrem berechnenden Verstand nachgegeben und den Grafen geheiratet. Und in einer Situation, wo der Verstand sie dringend warnte, da hörte sie auf ihr Herz und ließ sich mit Bronski ein.

Unermessliches menschliches Leid entsteht, weil Fragen, die nur das Herz beantworten kann, vom Verstand entschieden werden; und umgekehrt, dass dann, wenn der Verstand die Lösung hätte, die Gefühle dominieren. Politische Ansichten wachsen bei vielen Menschen auf der Gefühlsebene, und das ist nicht gut so.

Das Herz folgt nicht der Logik

Entscheidungen des Herzens werden noch gefährlicher, wenn sich Gruppen bilden, in der alle das Gleiche empfinden. In solchen Massen wird der Verstand total ausgeschaltet und man genießt das „Wir-Gefühl“. Die Menschen werden für die primitivsten Lügen empfänglich. Sie erliegen der Magie der Vereinfachung, welche jeglichen logischen Widerspruch platt macht.  Im Extremfall sind sie dann bereit, ihrem Anführer ins eigene Unheil zu folgen.

An Beispielen dafür mangelt es in der deutschen Geschichte nicht. Und auch wenn wir daraus vielleicht gelernt haben, die menschliche Psyche ist dieselbe geblieben.

So feiern die Deutschen heute die wunderbare Einigkeit darüber, dass Donald Trump ein Gangster ist, oder ein Idiot, oder beides. 90% sind dieser Ansicht, obwohl nur wenige genug Englisch können, um seine Reden zu verstehen. Von ihrem Urteil lassen sich die 90% auch nicht abbringen, wenn sie hören, dass die Hälfte der Amerikaner ihn gewählt haben. Nein, Logik wäre hier fehl am Platz. Dann sind die Amis eben auch alle Idioten.

Aber Vorsicht, was auch immer wir von den Amis halten, eines haben die uns in Sachen Demokratie voraus: Ihre Regenten sind maximal acht Jahre an der Macht*; schlimmstenfalls gibt es dann ein Ende mit Schrecken. Wir aber haben die Option auf einen Schrecken ohne Ende.

Unsere Kanzlerin genießt heute das Vertrauen von 81% der Bevölkerung, trotz der oben erwähnten Unannehmlichkeiten, die wir ihr zu verdanken haben. Dieses Votum kann kaum das logische Resultat kritischer Beobachtung sein. Es kommt aus dem unbestimmten Gefühl, dass „Sie eine kluge Frau ist, die ihre Sache doch gut macht“.

Die Klugheit des Fuchses wird oft überschätzt, weil man ihm auch noch die Dummheit der Hühner als Verdienst anrechnet (Hans Kasper). Wenn es ein Gebiet gibt, wo da Herz schweigen muss, dann ist es die Politik, denn das Herz hört lieber eine sanfte Stimme die lügt, als eine kalte, welche die Wahrheit sagt.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ und anderes ist bei Amazon erhältlich.

*Ein schönes Zitat von Samuel Clemens alias Mark Twain:

Politiker und Windeln sollte man möglichst häufig wechseln. Aus demselben Grund.

 




Zuverlässiger Strom? Ach was, Humbug!

Jetzt haben sie offenbar auch beschlossen, dass wir das intermittierende Fasten zu unserer Energiediät hinzufügen müssen, weil die Elektrizität in entwickelten Ländern wie den Vereinigten Staaten einfach zu zuverlässig ist, als dass es zu unserem eigenen Wohl wäre! Das Licht muss ab und zu ausgehen, oder, nun ja, der Planet ist dem Untergang geweiht.

Laut Hughes „könnte für diejenigen, die ernsthaft über den Klimawandel besorgt sind, der Umkehrschluss – die Forderung nach elektrischer Kontinuität – das eigentliche Problem sein“. Ja, Sie haben das richtig gelesen, der Wunsch, rund um die Uhr Strom zur Verfügung zu haben, ist die Ursache unserer globalen Klimakatastrophe, und wir müssen lernen, mit intermittierender Energie zu leben wie die glücklichen Camper in Simbabwe und Puerto Rico, die „Modelle für das liefern, was wir als Elektrizität voller Unterbrechungen bezeichnen könnten“.

Und wer ist der Erste auf der neuen Stromdiät? Warum Sie, Sie Einfamilienhaus-Umweltketzer? Hughes erklärt, dass „…jeder Haushalt, der kontinuierlich Strom nachfragt, die Klimakrise geringfügig verschärft. Vielleicht ist es dann entscheidend, dass wir keine Energie für diese Häuser speichern. Zumindest sollten wir dies nicht in einer Weise tun, die den Übergang von fossilen Brennstoffen behindert. Wir sollten erwägen, einige Jahre auf die Speicherung zu warten, die weit mehr als sechs Stunden Ausfallzeit pro Jahr ausmacht – um den Übergang weg von fossilen Brennstoffen zu beschleunigen“.

Sicherlich können Sie „ein paar Jahre“ mit zeitweiligen Stromausfällen und Stromausfällen umgehen, nicht wahr, Vorstädter?

Diese Energie-Rationierungsagenda wurde bisher durch eine Vielzahl von Scheinversprechungen verdeckt, die den Umstieg auf erneuerbare Energien erleichtern würden. Die Batterien, so wurde uns gesagt, werden sich so schnell anpassen, dass wir einfach Wind- und Solarenergie ausbauen können, während wir konventionelle Kraftwerke verkümmern und sterben lassen, und jeder wird seinen Kuchen haben und ihn auch essen! Leider ist die Realität der Einschränkungen bei der Batteriespeicherung für Menschen, die Tag für Tag die Realität der Batterien sehen, einfach zu offensichtlich: Sie werden mit der Zeit nicht mehr so viel stärker. Mark Mills vom Manhattan Institute weist auf Folgendes hin (und es empfiehlt sich, alles zu lesen!):

 Etwa 60 Pfund Batterien werden benötigt, um das Energieäquivalent von einem Pfund Kohlenwasserstoff zu speichern.

 Für jedes hergestellte Pfund Batterie werden mindestens 100 Pfund Material abgebaut, bewegt und verarbeitet.

 Für die Speicherung des Energieäquivalents von einem Barrel Öl, das 300 Pfund wiegt, werden 20.000 Pfund Tesla-Batterien (im Wert von 200.000 Dollar) benötigt.

Die Beförderung des Energieäquivalents des Flugbenzins eines Flugzeugs, das nach Asien fliegt, würde Batterien vom Typ Tesla im Wert von 60 Millionen Dollar erfordern, die fünfmal schwerer sind als dieses Flugzeug.

Und selbst Hughes gibt jetzt zu, dass die Herstellung von Batterien umweltschädlich ist, und Umweltschützer wollen nicht, dass Sie das tun, selbst wenn Sie es können. Schließlich sind Batterien einfach nicht umweltfreundlich:

Lithium-Ionen-Batterien sind auf dem besten Weg, diese Beschränkung zu überwinden, aber sie schaffen eigene Probleme. Wie bei den meisten Formen des Bergbaus entstehen auch bei der Lithiumgewinnung Giftstoffe, die in diesem Fall bei den einheimischen Abwicklern in Chile anfallen. Wie der Bergbau konzentriert auch der Lithiumhandel Macht und Reichtum in den Händen weniger Konzerne. Dieser Prozess, der manchmal als „Engpass“ bezeichnet wird, verwandelt eine Ressource, die zu reichhaltig für Profit ist – wie Sonnenlicht – in ein knappes und lukratives Gut. Nicht einmal der Umweltretter Elon Musk ist vor Missbrauch sicher, denn, so scheint es, Tesla „scheint auf dem Weg zu sein, einen kontrollierenden Anteil an jedem intelligenten Stromnetz zu erlangen, das an Elektrofahrzeuge angeschlossen ist; seine Powerwall-Batterie ist den weniger giftigen Technologien überlegen, und sie könnte sich schließlich mit einer Software verzahnen, die als ‚Reaktion auf die Nachfrage‘ bekannt ist“.

Oh, mein Gott! Sie meinen, Elon Musk ist ein Geschäftsmann? Nicht doch!

Die Moral dieser Geschichte ist, wenn die Typen „grüne“ Energie, „grüne Wirtschaft“, „Green New Deal“ sagen, dann drücken sie damit nur aus, dass Sie weniger haben sollen. Weniger Menge, weniger Zuverlässigkeit, weniger Erschwinglichkeit und weniger Flexibilität für die Verbraucher. Und das können Sie an die Wahlurne bringen.

Autor: Kenneth Green has studied energy and environmental policy at free-market think tanks in North America for over 20 years. He holds a Doctoral degree in Environmental Science and Engineering from UCLA, and has over 850 publications to his credit.

Link: https://www.cfact.org/2020/11/01/reliable-electricity-bah-humbug-kpg/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Impfstoff: Viel Lärm um fast nichts

Was ist und wie wirkt BNT162b2?

BNT162b ist ein mRNA-Impfstoff. Ein Fragment der RNA des Virus wurde als mRNA in ein Lipid-Nanopartikel als Trägersubstanz eingebracht. Das Fragment kodiert für ein Stück Eiweiß, die Rezeptorbindungsstelle des SARS-CoV-2 Spike-Glykoproteins, mit dem sich das Virus an Zellen des Atemwegsepithels anheftet. Wenn man die Partikel intramuskulär spritzt, werden sie von Zellen aufgenommen. In den Zellen synthetisieren Ribosomen aus der mRNA das Eiweißfragment des Spike-Glykoproteins, das dann in kleinere Stücke zerlegt und von den Histokompatibilitätskomplexen MHC I und II an der Zelloberfläche dem Immunsystem präsentiert werden. Das Immunsystem reagiert darauf mit der Vermehrung passender T- und B-Zellen seiner zellulären und humoralen Komponenten, es bildet sich eine Immunität gegen das Eiweißfragment aus. Man kann die entsprechenden Antikörper gegen das Fragment im Serum des Blutes messen.

BNT162b2 wäre bei seiner Zulassung der erste mRNA-basierte Impfstoff; es gibt mit dem Nutzen-Risiko-Profil der Technologie noch keine breiten Erfahrungen. Die Hersteller haben aber zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die potenziell toxische Wirkung der mRNA auf den Organismus zu vermeiden (gründliche Aufbereitung der mRNA, um nur Einzelstrang-RNA zu erhalten, Verpackung in Lipidpartikeln).

Wie ist die klinische Studie aufgebaut, und was kam bisher raus?

Für BNT162b sind bei clinicaltrials.gov drei Studien gemeldet, zwei davon mit Kaukasiern (das sind die Menschen, die derzeit in Europa und Nordamerika noch die rassische Mehrheit bilden: Weiße) laufen, eine Studie für Japaner (die Asiaten des zahlungskräftigsten Marktes im fernen Osten), die notwendig ist, weil Rassen unterschiedlich auf Pharmaka reagieren, rekrutiert noch nicht.

Die laufenden, von der zuständigen US-Behörde FDA im Eilverfahren genehmigten Studien haben einen unkonventionellen Aufbau. Normalerweise werden die drei Phasen 1, 2 und 3 nacheinander und aufeinander aufbauend durchgeführt. In der Phase 1 wird die elementare Sicherheit und die Pharmakokinetik (Aufnahme, Verteilung und Metabolisierung) des Arzneimittels etabliert. In der Phase 2 wird festgesellt, ob und wie stark das Pharmakon hinsichtlich eines messbaren Endpunkts wirkt, in Phase 3 werden die Ergebnisse an einer großen Zahl von Patienten validiert. Jede Phase wird nur begonnen, wenn die vorherige Phase erfolgreich war; oftmals werden die Phasen noch aus Sicherheits- und Kostengründen unterteilt. Bei Krebsmitteln werden die Phasen 1 und 2 manchmal kombiniert, um sie schneller zu entwickeln.

Hier wurden, wohl um der globalen Corona-Panik gerecht zu werden, gleich alle drei Phasen kombiniert, ein bisher präzedenzloses und in vielerlei Hinsicht törichtes Vorgehen, da auf diese Weise das Nutzen-Risiko-Profil des Stoffes viel schlechter ermittelbar ist und für die Probanden erhöhte Risiken in Kauf genommen werden; das klassische Studienschema gibt es nicht umsonst, denn klinische Studien sind Menschenversuche, das darf man nie vergessen.

Bei BNT162b2 wurden alle Phasen zusammengelegt. Die wichtigsten zu untersuchenden Eigenschaften (Endpunkte) sind laut Studienprotokoll: Reaktionen an der Injektionsstelle, systemische Reaktionen wie Fieber, Kopfschmerz, Grippegefühl sowie sonstige (potenziell ernste) unerwünschte Wirkungen (auch solche, die man anhand paraklinischer Tests ermittelt), Anteil der Studienteilnehmer mit und ohne COVID-19-Erkrankung vor der Impfung, sowie – und zwar nur als sekundärer Endpunkt (!) – Antikörpertiter nach erster und zweiter Impfung und im weiteren Verlauf. Es gibt keinen Endpunkt zur Messung der klinischen Wirksamkeit des Impfstoffs, der Verhinderung einer Infektion. Eine solche Messung ist sehr aufwändig und nur über Jahre zu ermitteln, indem man Impflinge und lediglich mit Trägerstoff behandelte (nicht geimpfte) Probanden beobachtet und vergleicht. Man muss dann feststellen, ob tatsächlich weniger Impflinge als Vergleichsprobanden erkranken.

Eine solche prospektive Studie ist logistisch aufwändig und statistisch anspruchsvoll, da Dropouts (Patienten, die aus der Studie verschwinden, weil sie versterben oder sich einfach nicht mehr melden) und vor allem Krankheitsbilder genau festgestellt und verglichen werden müssen. Für klassische Erreger wie Masern, Mumps oder Röteln hat man das gemacht und Impfstoffwirkungen von 99,9 Prozent festgestellt, bei Influenza-Impfstoffen liegen die Quoten je nach Alter zwischen 5 und 25 Prozent, die alten Risikopatienten profitieren kaum.

In der Phase 1/2-Studie wurden zwei intramuskuläre Impfdosen à jeweils 10, 30 oder 100 Mikrogramm gegeben, im Vergleichsarm der Studien sind wie üblich mit Placebo behandelte Patienten. Die ersten Ergebnisse liegen bereits seit August vor. Es zeigte sich, dass BNT162b2 bei 45 Patienten gut verträglich war und zu einer starken Immunreaktion mit Bildung von Antikörpern gegen das Spike-Protein-Fragment führte, was aber nichts über die klinische Wirksamkeit aussagt. Weitere Ergebnisse wurden noch nicht publiziert.

Die Jubelmeldungen, die uns erreicht haben, beziehen sich nicht auf publizierte Studienergebnisse, sondern auf mündliche Mitteilungen von Pfizer und Biontech, die eine baldige Veröffentlichung der Daten ankündigen, denn die Messung der klinischen Wirksamkeit ist gar nicht Ziel der Studien und kann in so kurzer Zeit auch nicht durchgeführt werden.

Keine Erlösung vom Wahn

Der in den Medien berichtete Hype wird sich sicherlich noch einmal verstärken, wenn die Studiendaten vorliegen, denn Uğur Şahin, der Chef von Biontech, wäre kaum vor die Presse getreten, wenn er die Daten nicht hätte. Doch wissen wir aufgrund der Antikörpertiter nichts über die klinische Wirksamkeit. Diese dürfte allenfalls moderat sein wie bei Influenza, obwohl Coronaviridae immerhin langsamer mutieren als diese, was Hoffnung gibt, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs besser sein könnte. Das werden wir jedoch erst in einigen Jahren wissen, genauso lange wird es noch dauern, bis man weiß, wie oft der Impfstoff zu schweren Nebenwirkungen (Impfunfällen) führt, wie riskant er also ist. Ein gewisses Risiko besteht, da RNA im Extrazellulärraum sehr toxisch ist.

Vielleicht planen unsere Politiker und ihre Qualitätsmedien mit der Zulassung des Impfstoffs aber auch, den „Krieg gegen das Virus“ für gewonnen zu erklären – egal wie wirksam er ist. Wir werden es sehen.

Viel wichtiger ist es für uns alle aber, sich klarzumachen, dass SARS-CoV-2 lediglich eine etwas geringere Letalität als Influenza hat und epidemiologisch bedeutungslos ist: Durch SARS-CoV-2 hat sich die weltweite Zahl der Viruspneumonietoten pro Jahr nicht verändert. Es ist einfach nur ein weiterer Erreger grippaler Atemwegsinfekte zu den Dutzenden, die wir schon haben, hinzugekommen, und hat dafür andere ein wenig vom Futtertrog der infizierbaren Wirte verdrängt. Die Leute, die an SARS-CoV-2 sterben, sind zu weit über 99 Prozent alt und so schwer krank, dass sie 6 bis 12 Wochen nach dem Tod an COVID an etwas Anderem gestorben wären (das ist der Zeitraum, nach dem die ohnehin sehr geringe Übersterblichkeit eines Erkrankungsgipfels verschwindet). Bei ihnen ist COVID eine natürliche Todesursache. Ihnen hilft der Impfstoff nicht. Ob er den Anderen wenigsten nicht schadet, werden wir in den nächsten Jahren erfahren. Ich werde nächste Woche 50 und lasse mich nicht impfen, obwohl ich bei wirksamen Impfstoffen ein Impffanatiker bin und so ziemlich alle Impfungen frisch habe, die in unseren Breitengraden wirksam sind.

 

Der Autor ist Arzt,  Mathematiker und Publizist.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Sie wollen zuverlässigen Strom? – Sie schädigen unseren Planeten!

Laut Hughes kann „für diejenigen, die ernsthaft über den Klimawandel besorgt sind, das Gegenteil – die Forderung nach elektrischer Kontinuität – das eigentliche Problem sein.“

 Ja, Sie haben richtig gelesen, der Wunsch, rund um die Uhr Strom zur Verfügung zu haben, ist die Ursache unserer globalen Klimakatastrophe, und wir müssen lernen, mit intermittierender Energie zu leben, wie die glücklichen Camper von Simbabwe und Puerto Rico, die „Modelle für das liefern, was wir als pausenreiche Elektrizität bezeichnen könnten“.

Und wer wird zuerst auf die neue Stromdiät gesetzt? Sie fragen noch- Sie sind es, Sie mit dem Einfamilienhaus sind Umwelt Ketzer. Hughes erklärt: „… Jeder Haushalt, der kontinuierlichen Strom benötigt, verschärft die Klimakrise geringfügig. Vielleicht ist es dann entscheidend, dass wir keine Energie für diese Häuser speichern. Zumindest sollten wir dies nicht so tun, dass der Übergang weg von fossilen Brennstoffen behindert wird. Wir sollten in Betracht ziehen, einige Jahre auf die Stromspeicherung zu warten – und dabei jedes Jahr mehr als sechs Stunden Ausfallzeit zu haben – um schneller von fossilen Brennstoffen wegzukommen.

Sicherlich können Sie mit „ein paar Jahren“ intermittierender Stromausfälle und Stromabschaltungen umgehen, richtig, Vorstädter?

Diese Agenda der  Energierationierung wurde bisher durch eine Vielzahl falscher Versprechungen verborgen, die den Wechsel zu erneuerbaren Energien erleichtern würden. Uns wurde gesagt, dass sich Batterien so schnell anpassen werden, dass wir Wind- und Sonnenenergie aufbauen können, während konventionelle Kraftwerke verdorren und sterben, und jeder wird seinen Kuchen haben und ihn auch essen [müssen]! Leider ist die Realität der Beschränkungen  von Batteriespeichern für Menschen, die Tag für Tag mit der  Realität von Batterien konfrontiert sind, einfach zu offensichtlich: Sie werden mit der Zeit nicht viel besser. Mark Mills vom Manhattan Institute weist darauf hin:

[die Übersetzung belässt pound ~ Pfund, was in der genauen Gewichtsbestimmung unerheblich ist, hier geht es nur um die Verhältnisse der Massen]

  • Etwa 60 Pound Batterien werden benötigt, um das Energieäquivalent von einem Pfund Kohlenwasserstoffen zu speichern.
  • Für jedes hergestellte Pound Batterie werden mindestens 100 Pfund Material abgebaut, bewegt und verarbeitet.
  • Für die Speicherung des Energieäquivalents eines Barrels Öl mit einem Gewicht von 300 Pound sind 20.000 Pound Tesla-Batterien (im Wert von 200.000 US-Dollar) erforderlich.

Um das Energieäquivalent des Flugkraftstoffs zu transportieren, der für einen Flug nach Asien notwendig ist, wären Tesla-Batterien im Wert von 60 Millionen US-Dollar erforderlich, die fünfmal so schwer sind wie überhaupt dieses Flugzeug.

Und selbst Hughes gibt jetzt zu, dass die Herstellung von Batterien umweltschädlich ist, und Umweltschützer wollen nicht, dass Sie diese herstellen, selbst wenn Sie könnten. Schließlich werden Batterien nicht einfach geerntet:

[Die Entwickler von] Lithium-Ionen-Batterien versuchen, diese Eigenschaften zu überwinden, [letztere] verursachen jedoch eigene Probleme. Wie die meisten Formen des Bergbaus produziert die Lithiumgewinnung Toxine, die in diesem Fall den einheimischen „Down-winders“ in Chile auferlegt werden. [~die in der giftigen Abluft leben]. Ebenso wie der Bergbau konzentriert der Lithiumhandel Macht und Reichtum in den Händen weniger Unternehmen. Dieser Prozess wird manchmal als „Engpass“ bezeichnet und wandelt eine zu gewinnbringende Ressource – wie Sonnenlicht – in eine knappe und lukrative Ware um. Nicht einmal der Umweltretter Elon Musk ist vor Missbrauch sicher, denn Tesla scheint „auf dem richtigen Weg zu sein, einen kontrollierenden Anteil an jedem an Elektrofahrzeuge angeschlossenen Smart Grid zu erlangen. Die Powerwall-Batterie ist weniger konkurrierend mit weniger toxischen Technologien und könnte sich möglicherweise mit Software kombinieren, die als „Demand Response“ bezeichnet wird.

Die Moral dieser Geschichte lautet: Wenn die Typen Ihnen „grüne“ Energie, „grüne Wirtschaft“ und „grüner New Deal“ sagen, ist alles, was sie wirklich wollen, dass Sie weniger davon haben. Weniger Quantität, weniger Zuverlässigkeit, weniger Erschwinglichkeit und weniger Flexibilität der Verbraucher. Und denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal zur Wahlurne gehen dürfen.

 

Autor

Kenneth Green studiert seit über 20 Jahren Energie- und Umweltpolitik an marktwirtschaftlichen Think Tanks in Nordamerika. Er hat einen Doktortitel in Umweltwissenschaften und -technik von der UCLA und verfasste mehr als 850 Veröffentlichungen.

https://www.cfact.org/2020/11/01/reliable-electricity-bah-humbug-kpg/

Übersetzt durch Andreas Demmig