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Übersicht und Kommentar zu Wissen­schaft, Wirtschaft und Regierungs­politik im Zusammen­hang mit Klima­wandel

Die Hysterie um die globale Erwärmung hängt von einer Halbwertszeit von CO2 um 200 Jahre oder so ab, aber eine Auswertung von Atombomben-Tests hat ergeben, dass sie nur etwa 10 Jahre beträgt. Folglich dauert es nur 20 Jahre und nicht 400 Jahre, bis drei Viertel der heutigen Emissionen auf natürliche Weise aus der Atmosphäre entfernt werden.

Gouverneur Brown sagt, dass der Klimawandel die Ursache der Buschbrände in Kalifornien sei, aber die folgende Graphik entlarvt diese Behauptung als reine Propaganda:

In diesem Beitrag wird erklärt, warum die Regierungen für die Brände verantwortlich sind, weil sie gegen geordnetes Abbrennen von Totholz sind. US-Innenminister Ryan Zinke sagte: „Wenn eine Klage seitens radikaler Umweltaktivisten nach der anderen lieber das Abbrennen eines ganzen Waldes verlangt als einen einzelnen Baum zu fällen oder den Wald auszudünnen, dann ist es leicht zu erkennen, wer der Kläger ist und wer diese destruktive Politik macht. Man betrachte, wer klagt – jedes Mal geht es um ein Projekt der Ausdünnung“.

Und trotzdem prophezeien US-Katastrophen-Wissenschaftler (einschließlich restlicher Obama-Jünger) in einem anderen Report, welchem der Präsident nicht glaubt, den Untergang, falls der Klimawandel nicht zum Halten gebracht wird. Unter den Absurditäten dieses Reports findet sich die Prophezeiung, dass der fortgesetzte Verbrauch von Kohle und anderen fossilen Treibstoffen bis zum Ende des Jahrhunderts etwa 10% des BIP vernichten werde. Selbst wenn das stimmen würde, schreibt das Wall Street Journal, dann wäre die Wirtschaft bei einem Wachstum von 1,6% pro Jahr in 70 Jahren drei mal reicher als die anfallenden Kosten ausmachen. In dem Report wurden Daten ,übersehen‘, welche keine Änderung der Hurrikan-Aktivität nebst der von diesen verursachten Schäden während der letzten 120 Jahre belegen. Auch hat man Forschungen der Ikone in der wissenschaftlichen Gemeinschaft Judith Curry nicht berücksichtigt, deren Ergebnissen zufolge der Anstieg des Meeresspiegels den gleichen Trend aufwies wie Mitte des 19. Jahrhunderts.

Internationale Politik und Diplomatie

Während der nächsten Tage findet die nächste Runde globaler Klima-Gespräche in Katowice in Polen statt. Die Agitprop für das Treffen ist in vollem Gange, wobei grüne Gruppen behaupten, dass Kohle im Jahre 2016 7600 Menschen den Tod gebracht hat. Dem Treffen in Katowice geht der G20-Gipfel in Argentinien voraus, wobei das Paris-Abkommen nur geringe Unterstützung findet.

Es kommt nicht überraschend, dass auf einem Treffen von EU-Außenministern mit kleineren asiatischen Ländern die Vorzüge von Frieden, freiem Handel und Gleichstellung der Frau beschworen worden sind und man nach „dringenden und effektiven Maßnahmen rief, die auf einer Linie mit dem Paris-Abkommen liegen“. Die EU schreitet eifrig voran auf ihrem Weg zum ökonomischen Selbstmord mittels eines Planes für Null-Gesamtemissionen bis zum Jahr 2050. Natürlich wird dieser Plan begleitet von der normalen, auf Vermutungen basierenden Modellierung, welche zusätzlich zu den umweltlichen Vorteilen „beweist“, dass es ein höheres Einkommens-Niveau (2%) geben werde als Folge des Weges, den sie befürwortet.

Allerdings ist UN-Generalsekretär Antonio Guterres pessimistisch hinsichtlich des Ergebnisses der Katowice-Konferenz und macht dafür den Aufstieg von „Nationalismus“ verantwortlich. Die USA unterminieren die massiven Vereinbarungen bzgl. Hilfen, und jüngst wandte sich auch Brasilien gegen Emissions-Beschränkungen. Der neue Außenminister nannte Klimawandel einen marxistischen Betrug. Von den wesentlichen Unterzeichnern ($) des Paris-Abkommens ist nicht nur China eine massive Steigerung seiner Emissionen erlaubt worden, sondern auch, dass es sich an seine Versprechungen bzgl. der Einschränkung des Kohleverbrauchs nicht halten muss. Nur wenige Länder haben formelle Versprechungen abgegeben, ihren Verpflichtungen aus dem Pariser Deal nachzukommen. Dem UN-Umweltprogramm zufolge ist unter den 20 führenden Industrienationen nur Japan auf einer Linie, die versprochenen CO2-Reduktionen auch einzuhalten (obwohl man dort 30 neue Kohlekraftwerke zu errichten gedenkt!).

Das aktivistische World Resources Institute verbreitet diesen praktischen Leitfaden:

Im Vorlauf der Katowice-Gespräche bietet der UN-Report über die Monster-Lücke bzgl. Emissionen eine Agenda, eine Steuer auf alles und jedes zu erheben, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die IEA stellte Daten zusammen, die zeigen, dass es kaum eine Chance gibt, die Emissionen der Welt abnehmen zu lassen. Bloomberg zufolge ist das auch dann so, wenn es eine massive Zunahme der Elektrifizierung gibt mit Ausgaben für saubere Energie in Höhe von 2,4 Billionen Dollar pro Jahr (das sind 25% mehr als ALLE derzeitigen Ausgaben für Energie und 12% der gesamten Investitionen), und wenn Kohle eliminiert wird. Hier folgt eine Zusammenstellung der möglichen Trajektorien:

Als Teil der diplomatischen Auseinandersetzung zwischen China und dem Westen soll Papua-Neuguinea ($) Hilfe für die Elektrifizierung erhalten, aber man hat sich für Wasserkraft und Kohle entschieden mit angeblich kostengünstigen, aber stiefmütterlichen „modernen“ Wind- und Solaranlagen!

Nationale politische Entwicklungen

Die Wähler in Washington State [an der Pazifik-Küste gelegen] haben eine Initiative zurückgewiesen (56-44), eine Kohlenstoff-Steuer einzuführen, welche ihren Sponsoren zufolge Arbeitsplätze schaffen und die Verschmutzung bremsen würde. Der Gouverneur des Staates Jay Inslee ist als der „Klima-Knabe“ bekannt. Eine Zustimmung zu der Initiative hätte die erstmalige Einführung einer Kohlenstoff-Steuer in den USA zur Folge gehabt. Der linke Aktivist und Milliardär Tom Steyer finanzierte eine Eingabe in Arizona, um 50% der Stromerzeugung durch Wind und Solar ins Gesetz zu schreiben, doch ist auch dies von den Wählern zurückgewiesen worden (mit 70-30). In Colorado wurde ein Vorstoß zurückgewiesen (obwohl 43% dafür stimmten), welche die Fracking-Technologie beschnitten hätte, was 85% des Staates Grenzen gesetzt hätte.

Trotz all der massiven Ressourcen, welche diese Eingaben begünstigten, lautete das Credo von Vox: „Gelder von Big Oil haben Bürgerinitiativen zugunsten sauberer Energie im ganzen Land zerschlagen“.

In Quebec verklagen Anwälte der Aktivisten den Staat Ontario im Namen von Kindern. Ein ähnlicher Fall in Kalifornien löst sich gerade in Schall und Rauch auf. Der Fall in Kanada folgt der Zurückweisung einer Kohlenstoff-Steuer seitens der Provinz Ontario, wobei einige Ärzte in die Verurteilung einstimmen. Unklugerweise jedoch überlegt man sich in Ontario eine Variation der „direkten Maßnahmen“ Australiens einschließlich des Managements von Emissionen, real oder eingebildet. Mehr dazu hier.

Die EU ist besorgt, dass der Brexit bedeuten könnte, UK würde seine Vorschriften bzgl. der Verhinderung des Mythos‘ eines vom Menschen verursachten Klimawandels aufweichen, und um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden besteht die EU darauf, dass UK weiterhin der EU-Politik folgt. Das Risiko eines Abschieds aus derselben unter der Ägide von UK-Umweltminister Michael Gove ist vermutlich gering, benennt dieser doch den WWF als eine glaubwürdige Quelle, bedient sich der üblichen Litanei von Klimakatastrophen (Überschwemmungen, Dürren, Hurrikane, steigender Meeresspiegel usw.) und bewilligt 6 Milliarden Pfund, um den Entwicklungsländern dabei zu helfen, diese Auswirkungen zu vermeiden oder abzuschwächen.

Aber in Frankreich sind spontane Gelbwesten-Demonstrationen ausgebrochen, und zwar gegen die fortwährend steigenden Treibstoffpreise zur Reduktion der Kohlendioxid-„Verschmutzung“. Bei der Verfolgung einer „Energie-Transition“ von Fossilen und Kernkraft hat die Macron-Regierung auch Fracking und jedwede Ausbeutung fossiler Treibstoffe verboten.

Irland könnte selbst vor Unruhen stehen, hat man doch dort entdeckt, dass man die Pro-Kopf-Kohlenstoffsteuer von gegenwärtig 100 Euro auf 1500 Euro anheben müsste. Das basiert auf einer CO2-Steuer von 300 Euro pro Tonne, obwohl die Formalien des IPCC-Berichtes zeigen, dass die erforderliche Steuer im Jahre 2030 zwischen 135 und 5500 US-Dollar pro Tonne schwanken muss, um dem 1,5°C-Ziel zu folgen (bei der 2013 gestrichenen Kohlenstoff-Steuer in Australien handelte es sich lediglich um 24 Dollar pro Tonne).

Die Wähler in Australien stehen Kohle allgemein feindlich gegenüber, und unter der Politik der Grünen wäre es nach dem Jahr 2030 nicht mehr legal, nach thermischer Kohle zu graben, diese zu verbrennen oder zu exportieren. Aber selbst wenn die ambitioniertesten Pläne zur Einführung von Erneuerbaren umgesetzt werden würden, müsste man wirtschaftlich verheerende 35% Emissions-Kürzungen im Landwirtschafts- und Transportsektor vornehmen. Australien folgte seinen Verpflichtungen zur Reduktion von Emissionen unter dem Kyoto-Protokoll, welches im Jahre 2007 ratifiziert worden war, mittels Planwirtschaft auf Kosten von Landwirten und der Landwirtschaft allgemein. Dieses Verfahren würde jetzt Kürzungen der landwirtschaftlichen Produktion erfordern und die Landwirte zwingen, ihre Äcker in Wildnis umzuwandeln.

Die Hälfte der Zunahme australischer Emissionen geht auf das Konto eines Erdgas-Projektes (Gorgon), dessen Produktion bislang keine unendlich teure und wertlose Kohlenstoff-Speicherungs-Verpflichtung auferlegt worden ist. Die Grünen favorisieren es, auf die 80 Milliarden Dollar an Investitionen in das Projekt und die 100 Milliarden Dollar an Steuern zu verzichten. Australien ist der weltgrößte Erzeuger verflüssigten Erdgases, welches nur halb so viel CO2-Emissionen zeitigt wie Kohle.

Die sich der Wählergunst sicher wähnende Australische Labour Party startete ihre Energie- und Umweltpolitik. Sie weist massive neue Subventionen für Erneuerbare aus, um deren Marktanteil auf 50% zu hieven, sowie eine skurrile Unterstützung für Haushalts-Batterien. Die Maßnahmen sollen außerdem den politischen Schaden begrenzen, indem man arbeitslos werdenden Mitarbeitern von Kohlekraftwerken Ausgleichszahlungen leistet. Ich habe dazu hier und hier kommentiert.

Launen

Es heißt, dass Hitzewellen Käfer zum Aussterben bringen mittels Reduktion von deren Fruchtbarkeit, wovon der Guardian sagt, dass dies „auch eine Warnung für die Menschheit sein könnte“ und – wie könnte es anders sein – mit der globalen Erwärmung verknüpft ist. Die Anzahl von Spermien ist in warmen Ländern geringer, und doch zeigen gerade diese eine Zunahme der Population! Hier folgt eine Liste der Länder mit den höchsten Fruchtbarkeits-Raten – es sind alles warme Länder:

Jene lästigen Eisbären, welche vermeintlich durch die globale Erwärmung bedroht sind, wachsen sich zur Landplage aus, und in Kanada zieht man Pläne in Betracht, überschüssige Bestände zu erlegen.

Anderswo ist zu hören, dass ein Akademiker eine Zuwendung erhalten hat zu beweisen, dass der Klimawandel nachteilige Auswirkungen auf den Nährwert der Pazifischen Auster hat, obwohl Forschungen zuvor ergeben hatten, dass der Geschmack der Pazifischen Auster nicht ungünstig beeinflusst wird.

Dem australischen Wissenschaftler Terry Hughes hat man die Forschungsgelder inzwischen gestrichen, aber er wurde mit dem John Maddox-Preis des Guardian ausgezeichnet wegen seiner Arbeiten zum Ausbleichen des Great Barriere Reef und wegen seiner Verurteilung der Adani-Kohlemine (derzeit im Gange). Der Preis ist benannt nach einem Wissenschafts-Journalisten, welcher seinerzeit AIDS als ein „vielleicht nicht existentes Problem“ beschrieben hatte.

Link: https://shoutout.wix.com/so/7fMTUeGLO?cid=82f6ce04-104a-4522-9485-41c9ead648a0#/main

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Monitor hetzt wieder: Klimawandel durch kosmische Strahlung? Klimawandel-Leugner im parlamentarischen Alltag

Im Ankündigungstext findet man:

In den USA sprechen prominente Politiker von der „Lüge“ des menschengemachten Klimawandels, in Dokumenten des europäischen Parlaments werden kosmische Strahlen als Grund für den Klimawandel genannt, und bei einem Fachgespräch im deutschen Bundestages tritt ein prominenter Skeptiker des Klimawandels auf. Vor allem rechtspopulistische Parteien in Europa greifen krude Theorien auf und erschweren so eine globale Klimaschutzpolitik. MONITOR zeigt, wie ein weltweites Netzwerk vermeintlicher Experten den wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Klimawandel bekämpft.

Den Bericht verantworten: Susanne Götze, Annika Joeres, Jochen Taßler, Lutz Polanz.

Frau Dr. Susanne Götze und Frau Annika Joeres sind EIKE aus schlechter Erfahrung gut bekannt. Mit von der Partie ist auch ein Herr Achim Pollmeier. Frau Joeres versuchte sich unter falschen Angaben zu ihrer Tätigkeit Zugang als Journalistin für 12.IKEK in München zu akkreditieren. Ebenso Herr Pollmeier, wenn auch ohne falsche Angaben. Dies wurde nicht nur von EIKE abgelehnt, sondern dem wdr wie auch seinem Team Hausverbot erteilt.

Das hinderte ein wdr Team -geführt von eben diesem Herrn Pollmeier- nicht daran, trotzdem zu erscheinen und in den Vorraum der Veranstaltung widerrechtlich einzudringen und von dort aus zu filmen, bis in den Tagungsraum hinein.

Erst mit Hilfe des Hotelmanagers konnten die ungebetenen Gäste hinausgedrängt werden. Dabei lief deren Kamera die ganze Zeit mit.

EIKE erstattete inzwischen Strafanzeige wg. Hausfriedensbruch und versucht eine Einstweilige Verfügung gegen die Verwendung der unserer Meinung nach illegalen Filmaufnahmen zu erwirken.

Im Deutschen Bundestag erschien dann – mit Kameramann- Koautor Jochen Taßler. Er gab sich Herrn Limburg gegenüber  zunächst als ARD Journalist aus, allein um zu verschleiern für welches Format des wdr er arbeitet. Erst auf Nachfrage gab er zu dass er für monitor arbeitet. Über die von EIKE eingereichte Klage gegen den wdr insbesondere Monitor gab er sich uninformiert. Später interviewte er Prof. Nir Shaviv. Dessen zurecht geschnittene Äußerungen werden vermutlich im angekündigten Beitrag zu hören bzw. Prof. Nir Shaviv zu sehen sein.

Kameramann von monitor bei der illegalen Aufnahme in Vorraum der Konferenz IKEK 12 am 23.11.18 in München. Bild EIKE

Bald ist zu hören und zu sehen, wie weit der wdr gehen wird, um seine Diffamierungskampagne gegen EIKE und vorzugsweise sein reales oder vermutetes Umfeld fortzuführen. Die „Haltung“ des Chefs des Formats Monitor lässt jedenfalls nicht auf ehrliche, neutrale, objektive und umfassende Berichterstattung hoffen, wie es der Rundfunkstaatsvertrag eigentlich vorschreibt.

Mit Haltung statt als neutraler Beobachter

 

 




G20 leisten „Kotau“ vor Präsident Trump bzgl. Klimawandel

G20-Statement verwässert die Klima-Verpflichtungen von Paris

26.11. 2018 – Argentinische Funktionäre sagen, dass Unklarheiten bzgl. des Paris-Abkommens eingebracht werden müssen, um einen Bruch mit den USA zu vermeiden. Das kam einige Tage vor dem Beginn entscheidender UN-Klimagespräche.

Karl Mathiesen

Ein Entwurf des Kommuniqués der G20-Führer zeigt, dass der Wille, das Pariser Klima-Abkommen gegen kritische Stimmen wie z. B. aus den USA zu verteidigen, abnimmt.

Das Dokument, welches CHN vorliegt, ist die jüngste Version eines Textes, der vor der Veröffentlichung noch geändert werden könnte, wenn sich die Führer demnächst treffen.*

[Der Beitrag datiert vor dem G20-Gipfel. Anm. d. Übers.]

Anders als in den letzten G20-Statements fehlt diesmal die volle Unterstützung für das Paris-Abkommen. Man „räumt lediglich die unterschiedlichen Umstände ein, einschließlich der Umstände jener Länder, welche das Pariser Abkommen umzusetzen gedenken“.

In einer Verbeugung vor jenen Ländern, die ihre Kohle-Industrie verteidigen, heißt es in dem von der argentinischen Präsidentschaft vorbereiteten Text, dass es „verschiedene“ Energie-Ressourcen gebe sowie „unterschiedliche mögliche nationale Vorgehensweisen“.

Ein grundlegender wissenschaftlicher, im Oktober veröffentlichter Report des IPCC wird nicht erwähnt, ebenso wie die COP24-Klimagespräche in Katowice nicht angesprochen werden, die unmittelbar nach Ende des G20-Gipfels beginnen sollen.

Mehr: http://www.climatechangenews.com/2018/11/26/draft-g20-statement-waters-paris-climate-commitment/

Clean Technica glaubt, dass dies ein Beweis für einen „Kotau“ anderer Länder vor Präsident Trump ist:

G20-Nationen leisten dem Vernehmen nach einen Kotau vor Präsident Trump bzgl. Klimawandel

27, November 2018, Joshua S. Hill

Ein bekannt gewordener Entwurf eines Kommuniqués, welches von den G20-Führern in Argentinien formuliert werden sollte, ist keine Stütze des Pariser Klima-Abkommens 2015 und erwähnt auch nicht den Sonderbericht des IPCC bzgl. einer globalen Erwärmung um 1,5°C, worin davor gewarnt wird, dass „die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C rapide, weitreichende und beispiellose Änderungen aller Aspekte der Gesellschaft erfordern würde“.

Mehr: https://cleantechnica.com/2018/11/27/g20-nations-reportedly-set-to-kowtow-to-trump-on-climate-change/

Grüne wie Clean Technica und Climate Home News erwecken den Eindruck, dass Präsident Trump Druck auf andere Länder ausübt, damit diese ihren Bedenken hinsichtlich des Klimawandels keinen Ausdruck verleihen.

Aber es gibt eine viel einfachere Erklärung:

Präsident Obama hatte nichts Besseres zu tun als ungeheure Summen der US-Steuerzahler auszugeben (hier), und zwar jedem, der bereit ist zu Heulen und Zähneklappern bzgl. der Klima-Nöte.

Präsident Trump hat die Zahlungen an die Klima-Clowns eingestellt. Schon hören diese auf zu hampeln.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/11/30/g20-kowtows-to-president-trump-over-climate-change/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




UBA-Klimastudie: Aus weniger Hitzeopfern mehr machen

Es gibt ja diese Themen, bei denen die Bereitschaft, sich auf sie einzulassen, nur sehr zögerlich wächst. Im vorliegenden Fall erfolgte die erste gezielte Kontaktaufnahme bereits im April 2018 durch die Lektüre eines Artikels in einem Organ namens Frankfurter Rundschau: „Die psychischen Folgen des Klimawandels – Hitzewellen, Überflutungen und andere Auswirkungen steigender Temperaturen hinterlassen nicht nur sichtbare Spuren.“ Einige Monate später dann der nächste Kontakt, wiederum eher zufällig, in Gestalt eines ähnlich gelagerten Artikels von zwei Mitarbeitern aus dem Umweltbundesamt (UBA) – jetzt allerdings in einer überwiegend wissenschaftlichen Zeitschrift.

Nach der Durchsicht war klar: gesundheitliche, physische und psychische Folgen des Klimawandels sind international mittlerweile tatsächlich ein bedeutsamer Forschungsgegenstand. Nicht nur das UBA macht sich Sorgen und Gedanken darüber, was uns in näherer oder etwas fernerer Zukunft gesundheitlich so alles erwartet. Nach Einschätzung der UBA-Autoren auf jeden Fall nichts Gutes. Damit diese Rechnung aufgehen kann, müssen die Gesundheitsapokalyptiker natürlich die hinlänglich bekannten katastrophischen Klimaperspektiven pflegen, auch wenn die wenig oder auch nichts mit der tatsächlichen Entwicklung zu tun haben, wie man zum Beispiel hier und auch hier nachlesen kann.

Nun ist das UBA sicherlich nicht unbedingt der Hort von begnadeten Wissenschaftlern, sondern eher von denjenigen, bei denen es zu einer universitären oder ähnlich gelagerten Forschungskarriere nicht gereicht hat. Dafür dürfte man im Amt in besonderem Maße auf Haltungsakademiker treffen, die etwas bewirken wollen, indem sie beispielsweise Politik und Medien zweifelhafte Hochrechnungen zur Verfügung stellen, um Fahrverbote wegen vorzeitiger Todesfälle durch Stickoxide an unseren Straßen wissenschaftlich zu legitimieren zu versuchen.

Gesinnung hin, Haltung her: Wer sich in die Welt der Wissenschaft begibt, muss sich auch an ihren Maßstäben und Kriterien messen lassen. Und da machen die UBA-Autoren Dipl.-Psych. Maxie Bunz und Dr. med. H.-G. Mücke alles andere als eine bella figura. Ihre Literaturübersicht Klimawandel – physische und psychische Folgen kann schon deshalb nicht überzeugen, weil die Kriterien für die Literaturauswahl – immerhin 85 Publikationen – nicht offen gelegt werden. Genau das sollte man aber, und zwar möglichst genau und nachvollziehbar. Also etwa: Unter welchen Stichworten wurde in welchen Datenbanken für welchen Zeitraum nach welcher Art von Literatur gesucht, nur nach Originalarbeiten oder vielleicht auch nach politisch getönten Besinnungsaufsätzen, nur nach Arbeiten, die sich auf das beziehen, was ist oder war, oder auch nach solchen, deren Ergebnisse auf Klimaprojektionen oder -szenarien basieren? Der diese Vorgaben anwendende Leser sollte also zur gleichen oder einer zumindest sehr ähnlichen Literaturauswahl kommen.

Wenn man und vor allem frau den Klimawandel spürt

Es ist zwar zunächst durchaus ehrenhaft, wenn die Autoren auf das eigentlich Selbstverständliche hinweisen, dass „mit der Klimaerwärmung z.B. die Wahrscheinlichkeit für kältebedingte Gesundheitsrisiken abnehmen wird“. Aber weder bei der ausgewählten Literatur noch beim abschließenden Resümee spielt dieser Gedanke dann noch irgendeine Rolle. Vielmehr wird „der Klimawandel als größte globale Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet, und Deutschland sollte sich unter anderem schon mal auf „eine Ausweitung der psychologischen Betreuungs- und Therapiemöglichkeiten“ einstellen. Denn „anhand von Beispielen aus Ländern, bei denen die Folgen des Klimawandels aktuell bereits stärker zu spüren (!) sind, lässt sich erkennen, dass die gesundheitliche Bedeutung des Klimawandels, physisch wie psychisch, nicht zu unterschätzen ist.“

Auch wenn man natürlich nie gut beraten ist, etwas zu unterschätzen, ist die Datengrundlage für solche recht vollmundigen Schlussfolgerungen ausgesprochen mau. Denn die psychologische Forschung macht es sich ganz überwiegend sehr einfach, indem schlicht umetikettiert wird: Einzelne Extremwetterphänomene wie (tropische) Stürme und Überschwemmungen – bekanntlich auch laut jüngstem IPCC-Bericht nicht häufiger geworden –, die für die Betroffenen natürlich grundsätzlich das Potenzial für einen psychischen Schaden in sich tragen, werden schlicht zu Symptomen des Klimawandels erklärt, zum Beispiel der Hurrikan Katrina 2005 in New Orleans. Wenn ein Haus oder ein ganzes Stadtviertel unter dramatischen Umständen absäuft oder durch einen Sturm zerstört wird, man vielleicht gar Angehörige verloren hat und buchstäblich vor dem Nichts steht, kann das natürlich zu Depression oder Ängsten führen und unter bestimmten Umständen auch zu einer posttraumatischen Belastungsstörung. Da kann man nur konstatieren: Für die Betroffenen zweifelsohne fatal, aber diese Gefährdung begleitet die Menschheit letztlich durch ihre gesamte bisherige Geschichte.

Außer Extremwetterereignissen führen die Autoren noch einen anderen psychogenen Schädigungsmechanismus auf. Beim Klimawandel handele es sich um einen „chronischen Umweltstressor“, der darüber hinaus in den Medien zunehmend präsent sei. Bereits diese andauernde Konfrontation könne – man bezieht sich auf eine kleine australische Studie – „Besorgnis, Ängste, Disstress und depressive Symptome hervorrufen, insbesondere bei jungen Frauen mit hohem Umweltbewusstsein.“ Unterschlagen wird ein weiterer Prädiktor, nämlich vorbestehende ängstliche Persönlichkeitszüge. Wie wäre es, wenn unsere Politiker und Medien bei ihren Klima-Verlautbarungen künftig stärker diese Befindlichkeiten berücksichtigen, sich also etwas zurückhalten und auch bei diesem Thema sich mehr dem volkspädagogischen Betreuungsgedanken verpflichtet fühlen, auch wenn es ihnen in diesem Fall schwer fallen mag.

Unterstellt man, wie es die UBA-Autoren tun, dass der seit mehreren Jahrzehnten durch „die Klimaerwärmung forcierte Klimawandel“ in vielen Regionen schon stärker „spürbar“ ist als bei uns, hätte man sich eigentlich vorrangig auf epidemiologische Studien aus eben solchen Ländern oder Regionen fokussieren müssen, um dort – auch unabhängig von einzelnen Extremwetterereignissen – nach einem Anstieg der in Betracht kommenden psychischen Störungen zu fahnden. Vielleicht haben sie das auch gemacht und es dem Leser nur vorenthalten. Denn da kann man lange suchen, belastbare Daten solcher Art gibt es nicht. Das gesamte Thema der psychischen Schäden durch den Klimawandel bleibt wahlweise ein wissenschaftlich verbrämter Etikettenschwindel oder heiße Luft.

Die Neigung zur Katastrophisierung

Leider fällt auch der Teil zu den physischen gesundheitlichen Folgen des Klimawandels nicht wirklich solider aus. Auch hier wird deutlich die Neigung zur Katastrophisierung erkennbar. Anstatt zum Beispiel im Hinblick auf Erkrankungen der Atemwege nüchtern abzuwägen zwischen positiven und negativen Folgen einer Klimaerwärmung, wird lediglich auf den für Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen ungünstigen, weil die Schleimhäute austrocknenden Effekt von Hitze und den möglicherweise länger andauernden Pollenflug hingewiesen. Dass gleichzeitig durch mildere Herbste und Winter virale Infektionen der Atemwege samt Komplikationen abnehmen dürften, bleibt dagegen unerwähnt.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass die klimagetriebenen Gesundheitsalarmisten mit einem gravierenden strukturellen Handicap zu kämpfen haben: Der eigentliche Bösewicht, der es auf unsere Gesundheit abgesehen hat, sind nämlich nicht die wärmeren, sondern die kühleren Temperaturen. Sie sind – im Vergleich zu den wärmeren – weltweit im Jahresverlauf wesentlich stärker assoziiert mit einem Anstieg von Herzinfarkten, Schlaganfällen, Atemwegserkrankungen oder auch der allgemeinen Sterberate. Daran ändert auch die in extremen Hitzephasen unstrittig zu beobachtende erhöhte Sterblichkeit nur wenig.

Für ein umfassenderes Verständnis der Umgebungstemperatur als Risikofaktor für Krankheit und Tod ist noch ein Aspekt wichtig: Zwischen kühlen und warmen Temperaturen liegt ein Bereich, sozusagen ein thermisches Optimum, das mit der relativ niedrigsten Sterblichkeit einhergeht. Hier fühlt der menschliche Organismus sich ganz offensichtlich am wohlsten – möglicherweise ein evolutionärer Hinweis auf die Wiege der Menschheit, die ja bekanntlich in warmen Gefilden stand. Allerdings darf auch die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Organismus nicht unterschätzt werden, denn dieses Temperaturoptimum variiert ganz erheblich von Klimazone zu Klimazone, wie eine ungewöhnlich aufwändige, hochkarätige aktuelle Studie zeigt, die – wie auch die beiden weiter unten gewürdigten Untersuchungen – von den UBA-Autoren jeweils nicht berücksichtigt wurden.

Anhand der Analyse von über 74 Millionen Todesfällen in vier Kontinenten, dreizehn Ländern und 384 Orten konnte gezeigt werden, dass insgesamt 7,7 Prozent der Todesfälle auf eine nicht optimale Umgebungstemperatur zurückzuführen sind. Um Missverständnissen vorzubeugen: Damit sind nur zu einem sehr geringen Anteil direkt temperaturbezogene (tödliche) Ereignisse wie Hitzschlag oder Erfrierung gemeint. In der Regel handelt es sich um die üblichen Todesursachen, die bei einer optimalen Temperatur aber gar nicht oder erst später eingetreten wären. So überhaupt nicht ins Weltbild der Wissenschaftsaktivisten aus dem UBA dürfte passen, dass der Löwenanteil  der insgesamt 7,7 Prozent temperaturbedingten „zusätzlichen“ Todesfälle auf Temperaturen unterhalb des Optimums zurückzuführen ist (7,3 Prozent versus  0,4 Prozent), was einem Verhältnis von 17:1 entspricht! Auch interessant: Das mit dem geringsten Sterberisiko verbundene Temperaturoptimum beträgt in London 19,5 Grad (Celsius), in Barcelona 21,0 Grad, im subtropischen Brisbane 22,8 Grad und im tropischen Bangkok beachtliche 29,9 Grad.

Hitzebedingte Todesfälle im Sommer gehen zurück

Eine ebenfalls qualitativ sehr hoch einzuschätzende Untersuchung an einem nur unwesentlich kleineren Datensatz – 305 Orte, neun Länder, vier Kontinente – konnte nachweisen, dass zwischen 1985 und 2012 oder in etwas kürzeren Intervallen das Risiko für einen hitzebedingten Tod während des Sommers für alle Länder substanziell und statistisch signifikant abgenommen hat – nur für Kanada ließ sich lediglich ein entsprechender Trend beobachten. Das örtliche Temperaturoptimum hat erwartungsgemäß zugenommen. Die wesentlichen Ursachen für diese Ergebnisse, so wird vermutet, seien physiologische Hitzeanpassung und ein gesundheitsbewussteres Verhalten. Auch eine nur auf die USA bezogene Untersuchung – Vergleich 1987 mit 2005, 105 Städte mit insgesamt 106 Millionen Einwohnern – ergab ebenfalls eine Minderung der hitzebedingten Übersterblichkeit um deutlich mehr als die Hälfte, besonders stark ausgeprägt bei den über 74-Jährigen, also einer besonders vulnerablen Gruppe.

Aus der Arbeitsmedizin ist bekannt, dass sich die Toleranz gegenüber Hitzebelastung durch Akklimatisation verbessert. Diese Akklimatisation setzt schon nach etwa zehn Tagen in nennenswertem Umfang ein, und nach etwa vier Wochen ist im Arbeitsleben mit einer vollständigen Akklimatisation zu rechnen. Diese ist unter anderem verbunden mit einem effektiveren Schwitzen, einer starken Reduktion des Elektrolytgehalts des Schweißes und einer Steigerung des Herzschlagvolumens. Im normalen Leben – also nicht unter den täglichen Bedingungen eines Hitzearbeitsplatzes – dürfte sich diese Akklimatisation allerdings deutlich langsamer vollziehen.

Ohne sich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, wie wär’s mit folgender –politisch allerdings nicht ganz korrekter – Erklärung: Während des moderaten Temperaturanstiegs über gut zwei Jahrzehnte bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts ist es bei der betroffenen Bevölkerung zu einer physiologischen Anpassung an die wärmeren Verhältnisse gekommen. Das brauchte seine Zeit. Weil seit etwa zwanzig Jahren die globale Mitteltemperatur auf etwa gleichem Niveau verharrt, profitieren die Menschen mittlerweile von dieser physiologischen und vielleicht auch psychologischen Anpassung – und die hitzebedingte Übersterblichkeit geht zurück. Auch ist zusätzlich denkbar, dass die medizinische Versorgung qualitativ zugelegt hat.

Schönfärben durch Weglassen

Es ist zumindest im Hinblick auf den medizinischen Coautor H.-G. Mücke schlicht nicht vorstellbar, dass ihm die eben referierten drei zentralen Studien zu hitzebedingten Todesfällen nicht bekannt waren. Denn bei jeder halbwegs zielgerichteten Internetrecherche springen sie den Suchenden quasi an. Aber Kollege Mücke hat es in seiner Übersicht – die laut Verlag den „state of the art“ des Themengebietes darstellen soll – ganz offensichtlich vorgezogen, sich des Stilmittels des Schönfärbens durch Weglassen zu bedienen.

Doch damit nicht genug. Zu allem Überfluss folgt man auch noch dem Mantra der Klima(folgen)forscher – geht die solide Forschung in die Hose, versuch’s doch mal mit ‚ner Prognose – und jubelt dem gutgläubigen Leser das Ergebnis einer UBA-Auftragsstudie aus dem Jahr 2015 unter: „Modellrechnungen prognostizieren für die Zukunft häufigere und intensivere Hitzeereignisse von längerer Dauer mit einem Anstieg der Mortalität von ca. 1-6% pro Grad Celsius, was für Deutschland bereits bis Mitte des Jahrhunderts ca. 5000-8000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr durch Hitzestress bedeuten kann.“ Es lohnt sich, zumindest einen kurzen Blick auf diese vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit geförderte und von H.-G. Mücke redaktionell betreute medizin-meteorologische Studie zu werfen.

Die Autoren gehen in die Vollen, haben aber natürlich auch einen entscheidenden Vorteil: Wenn der Endpunkt der Prognose – das Ende des 21. Jahrhunderts – erreicht ist, schauen sich die Verantwortlichen ganz entspannt die Radieschen von unten an. Dann können sie bewerten, ob ihre neunzehn regionalen Klimamodelle für Deutschland samt genauer Angaben (u.a.) zu Windgeschwindigkeiten, Sonnenscheindauer und Phasen hohen Luftdrucks irgendetwas mit der Realität zu tun haben und ob sich die Belastung durch hohe Temperaturen tatsächlich mehr als verdoppelt hat.

Immerhin wird der aufmerksame Leser – wenngleich äußerst knapp – auf ein wichtiges Problem aufmerksam gemacht: Kommt es in Hitzephasen zu einer Übersterblichkeit, ist es für die öffentliche oder Volksgesundheit von nicht unerheblichem Belang, um wieviel früher das Ableben eintritt: Hat es die Betroffenen um mehrere Lebensjahre oder nur um wenige Stunden oder Tage gebracht, weil sie ohnehin bereits todgeweiht waren?

Zumindest eine ungefähre Antwort ist in Abbildung 24 der Studie enthalten (S. 73): Klar zu erkennen ist, dass die während einer Hitzewelle erhöhte Sterblichkeit mindestens gut zur Hälfte kompensiert wird durch eine länger als zwei Wochen andauernde Phase von anschließender Untersterblichkeit – ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein Großteil der während der Hitzephase Verstorbenen ohnehin sehr bald das Zeitliche gesegnet hätte. Es versteht sich von selbst, dass die Prognostiker weder diesen Effekt noch die Anpassung der Bevölkerung an (eventuell) steigende Temperaturen in ihrem Vorhersagemodell berücksichtigt haben.

Wie konnte das passieren – wir leben doch in einem freien Land?

So weit, so schlecht. Aber die ganze Geschichte über eine Literaturübersicht aus dem Umweltbundesamt ist auch ein kleines Lehrstück zu einem sehr großen Thema: Warum setzt sich bei der Diskussion um den Klimawandel und seine Folgen oder auch Nicht-Folgen die Ratio nur so zögerlich oder auch gar nicht durch? Eigentlich hätte die Kernbotschaft in der Literaturübersicht doch in etwa lauten müssen: Entwarnung – Todesfälle durch Hitze gehen weltweit zurück. Stattdessen wird die gegenteilige Botschaft verbreitet und von künftig bis zu 8.000 zusätzlichen Hitzetoten pro Jahr in Deutschland schwadroniert.

Warum? Der Antwort am nächsten dürfte man kommen, wenn man sich Gedanken macht, welche Konsequenzen eine solch öffentliche Entwarnung für die Autoren, ganz besonders für den Mediziner Dr. Mücke wohl haben würde. Bekanntlich kämpfen außer der AfD und ein paar ganz überwiegend stummen Abweichlern in der CDU alle Parteien geschlossen Seit‘ an Seit‘ mit vielen Wissenschaftlern und der ganz, ganz großen Mehrheit der Medien verbissen und abweichende Meinungen massiv ausgrenzend um die Aufrechterhaltung ihrer klimatischen Deutungshoheit. Vor diesem Hintergrund ist es schlechterdings nicht vorstellbar, dass ausgerechnet in einem Umwelt- und Klimakloster wie dem UBA die Grenzen des ungestraft Sagbaren weiter gezogen sind als zum Beispiel in öffentlich-rechtlichen Talkshows.

Gerade jetzt, wo „Klimaleugner“ in Washington regieren und auch noch in den Bundestag eingezogen sind, Klima-Kipppunkte jederzeit überschritten werden können, sich das Zeitfenster für die Klimarettung langsam und unaufhaltsam schließt, darf man doch nicht zurückweichen oder durch Äußerungen, selbst wenn sie nicht ganz falsch sein sollten, noch Wasser auf deren Mühlen lenken. Für ein solches Verhalten hätte bestimmt kein Vorgesetzter des Kollegen Mücke Verständnis. So oder so ähnlich mögen seine Gedanken gelagert gewesen sein. Aber das Gemeine ist: Es reicht oft schon eine diffuse, bei bestimmten Gedanken aufsteigende Angst, um den Gedankenstrom zu unterbrechen beziehungsweise wieder in die sozial erwünschte Richtung zu lenken.

Oder will man wirklich alles aufs Spiel setzen, was man sich in vielen Jahren erarbeitet hat? Etwa den Status als EU- und WHO-Berater, die vielen interessanten Reisen und Auftritte auf Symposien – mit oder ohne Gelegenheit für einträgliche Nebentätigkeiten oder gar einen sich vielleicht abzeichnenden lukrativen beruflichen Karrieresprung? Mal ganz abgesehen von dem Szenario, demnächst vielleicht ganz alleine am Tisch in der UBA-Kantine zu sitzen und dann zu registrieren, wie sich nach und nach auch die privaten Freunde und Bekannten abwenden. Schlussendlich landet man möglicherweise als Amtsarzt in der ostdeutschen Provinz. Also, besser kein Risiko eingehen, weiterhin überall anerkanntes und respektiertes Mitglied der Klimakirche bleiben und deren Dogmen – zumindest öffentlich – nicht anzweifeln!

Der Autor Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie und apl. Professor für Psychiatrie. In den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger im sozial- und zivilrechtlichen Bereich.

https://www.achgut.com/artikel/uba_klimastudie_aus_weniger_hitzeopfern_mehr_machen




Winter 2018/19 – Kälte oder Milde nach Rekord-Sommerhalbjahr?

1. Die Bauernregeln und die „Milde Oktober – kalte Winter“-Regel

Der zeitweise sehr milde Oktober 2018 ruft die Regel „Ist Oktober mild und fein (trocken- sonnig), wird ein harter Winter sein“ auf den Plan. Der Zusammenhang zwischen Oktobertemperaturen und denen des Folgewinters ist in Deutschland seit 1761 bis 2017 aber eher positiv, was der Regel widerspricht, jedoch mit einem Bestimmtheitsmaß von nur etwa 1% untauglich für Vorhersagen. Korrekter formuliert, lautet die Regel folgendermaßen: „Ist der Oktober in Deutschland wesentlich (mehr als 1,5 Kelvin) zu warm und gleichzeitig merklich zu trocken, beides bezogen auf den Langjährigen Mittelwert, so wird der Folgewinter mit etwa 80%iger Wahrscheinlichkeit zu kalt ausfallen.“ Die genannten 1,5 Kelvin entsprechen etwa der einfachen Standard-Abweichung des DWD-Temperaturmittels für Oktober, beim Niederschlag beträgt diese knappe 30 mm – grob gesagt, erfüllen alle Oktober ab etwa 10°C und mit nicht mehr als 31mm Niederschlag im DWD-Mittel dieses Kriterium. Der Oktober 2018 erbrachte diese Voraussetzungen. Mit gewissen Abstrichen traf diese Regel seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Niederschlagsaufzeichnungen, aber nur sehr selten (1906/07, 1953/54, 1969/70, 1995/96) zu; vielen Strengwintern, so dem von 1928/29, allen Strengwintern der 1940er oder dem Winter 1962/63 (Bodensee zugefroren), ging ein entweder nasser oder kalter Oktober voraus. Außerdem war der Oktober 2018 eben nicht durchgängig zu warm und zu trocken; am Monatsanfang und in der letzten Dekade wies er auch herbstlich kühle Phasen auf. Wesentlich ist nun, dass bei den genannten vier Fällen der vorangehende September zu kühl oder etwa temperaturnormal verlief. Aber 2018 ging dem insgesamt milden, sehr trockenen Oktober ein deutlich zu warmer September voraus. In solchen Fällen könnte die Regel „Ist der September gelind, bleibt der Winter ein Kind.“ dominant sein (Vergleichsfall nur 1949/50, als dem sehr milden September 1949 mit 16,3°C ein mild-trockener Oktober mit 10,6°C und nur 23mm und dann ein Mildwinter mit +1,7°C folgten). Noch aufschlussreicher ist der Zusammenhang der Kombination „zu hoher Luftdruck und zu warmer September“ zum Folgewinter. In Potsdam liegen diese Daten seit 1893 vor; der merklich zu warme September 2018 wies einen auffallend zu hohen Luftdruck auf:

In der Tabelle sind zu milde Winter (9 Fälle) rot, normale (1 Fall) grau, zu kalte (2 Fälle) blau hinterlegt; die Original-Luftdruckmonatsmittelwerte Potsdams sind nicht auf Meeresspiegelhöhe reduziert. Nur in einem Fall (1989/90) überschritt die Wintertemperaturabweichung die einfache Standardabweichung; und nur 2009/10 wurde sie knapp unterschritten. Die September mit Überschreitung der einfachen Temperatur-Standardabweichung in Potsdam sind orange markiert. Mit mehr als 80% Wahrscheinlichkeit folgt also einem merklich zu warmen September mit hohem Luftdruck ein milder bis normaler Winter; allerdings ist die Zahl der Vergleichsfälle relativ gering.

Fällt das Laub sehr schnell, ist der Winter rasch zur Stell‘.“ Die relativ frühe Laubfärbung und der Blattfall sind eine Folge der kalten Nächte Ende September/Anfang Oktober 2018. Sie werden nämlich durch Kältereize ausgelöst, wobei die Temperaturen mehrmals unter Werte von etwa 7 bis 4°C absinken müssen. Besonders prächtig wird die Färbung, wenn es nach sehr kalten Nächten mit manchmal schon schwachen Frösten, die das Laub aber noch nicht erfrieren lassen, wieder sehr mild und sonnig wird, so wie Anfang Oktober 2015. In diesem Jahr beeinträchtigten die anhaltende Dürre und ein überreicher Fruchtbehang zusätzlich die Färbungsintensität und deren Dauer; nur stellenweise gab es leuchtende Farben. Wesentliche Hinweise auf den Charakter des Winters liefern Zeitpunkt und Intensität der Laubfärbung und des Blattfalls also nicht. „Ist Martini (10./11.11.) trüb und feucht, wird gewiss der Winter leicht.“ Um den 10.11.2018 herrschte nur teilweise trübes, feuchtes, überall merklich zu mildes Wetter; stellenweise schien reichlich die Sonne. Wegen der Kalenderreform von 1583 (10 Tage Verschiebung aller Lostage) ist auch die Witterung um den 20.11. beachtenswert, welche feucht-kalt war. „Elisabeth (19.11., diesmal nasskalt) sagt an, was der Winter für ein Mann“. „Wie’s Wetter an Kathrein (25.11., diesmal etwas zu mild, kaum Regen), so wird es auch im Januar sein.“ Solche Regeln treffen keinesfalls immer zu. Insgesamt deutet die Mehrzahl der Bauernregeln auf einen milden bis normalen Winter hin.

2. La Nina oder El Nino – was bedeutet das?

Bislang herrschen 2018 im tropischen Südost- Pazifik einschließlich der Südamerikanischen Küste vorwiegend etwas zu niedrige Meeresoberflächentemperaturen; am Äquator im Ostpazifik etwas zu hohe – nichts Auffälliges also. Die meisten Prognosen deuten aber einen Übergang zu „El Nino“ an; ob das eintritt, ist noch unklar. Direkte Auswirkungen auf die Winterwitterung in Deutschland lassen sich daraus aber nur schwer ableiten; schwache El Ninos gehen möglicherweise aber mit einer erhöhten Neigung zu höherem Luftdruck über Grönland/Island einher, was Kaltwinter begünstigt.

3. Nachlassende Sonnenaktivität – Menetekel der Abkühlung

Direkte Sonnen- und Infrarotstrahlung schwanken nur wenig, umso mehr aber das solare Magnetfeld, die Teilchenstrahlung („Solarwind“, verantwortlich u.a. für Polarlichter), die Radiostrahlung und die von der oberen Erdatmosphäre weitgehend absorbierte kurzwellige Strahlung (Röntgen, kurzwelliges UV). Sie beeinflussen Wetter und Klima wesentlich; allerdings besteht noch Forschungsbedarf. Die Sonnenfleckenanzahl bildet die Sonnenaktivität grob ab; je mehr Sonnenflecken, desto höher die Sonnenaktivität. Die Sonnenaktivität wirkt auf verschiedenen Zeitskalen; hierzu wird intensiv geforscht. Im Jahr 2018 nahm die Fleckenzahl tendenziell weiter ab; oftmals war die Sonne völlig fleckenlos, was Kältewellen in den kommenden Monaten begünstigen könnte.

Dem noch intensiven 23. folgte der schwache 24. SCHWABE- Zyklus. Dieser ist mit maximal nur gut 100 Flecken einer der schwächsten Sonnenfleckenzyklen seit 200 Jahren:

Nach dem absoluten Zyklus-Maximum (Februar 2014) sank die Fleckenzahl. Der Winter 2018/19 ist der fünfte nach dem Maximum des SCHWABE- Zyklus. Die 23 Vergleichswinter seit 1760/61 liegen mit etwa +0,3°C etwas über dem Wintermittel dieses 258ig-jährigen Zeitraumes, wobei aber auffällt, dass die letzten acht, beginnend mit 1934/35, allesamt mehr oder weniger zu mild waren. Sehr kalte Winter treten ohnehin bevorzugt zum Minimum des Schwabe-Zyklus oder 1 bis 2 Jahre nach diesem auf; letztmalig 2009/10, davor 1995/96 und 1996/97 sowie 1986/87. Dreizehn der zwanzig kältesten Winter nach 1945 in Deutschland traten in der Nähe des Sonnenminimums auf, nur sieben in der Nähe des Maximums. Hier zeigt sich schon eine gewisse Verzögerung, mit der die Wintertemperaturen der solaren Aktivität folgen. Möglicherweise hat der SFZ Nr. 25, der ebenfalls sehr schwach ausfallen soll, im Herbst 2018 bereits begonnen. Eine bessere Aussagefähigkeit hat der solare Ap-Index, welcher die magnetische Wirkung der solaren Teilchenstrahlung beschreibt. Er hatte sein Minimum zwischen 2008 und 2010, was die damaligen Kälte-Winter mit erklären könnte. Gegenwärtig ist aber der Ap-Index, im Gegensatz zur Anzahl der Sonnenflecken, noch etwas höher, was für einen eher normalen Winter spricht:

Während der kommenden Jahrzehnte sinkt die Sonnenaktivität aber vermutlich weiter (neues Dalton- oder Maunder-Minimum), was weltweit abkühlend wirkt und in Mitteleuropa meridionale Lagen (im Winter oft kalt) begünstigt. Das träge Klimasystem reagiert nur mit Verzögerungen von etwa 10 bis 30 Jahren auf die schon nach 1990 beginnende tendenzielle Abschwächung der Sonnenaktivität, so dass sich negative Auswirkungen erst ab den 2020er Jahren deutlicher zeigen werden. Vermutlich gab es deswegen bereits in den letzten 20 Jahren nur noch eine gebremste Erwärmung in Deutschland; in Zentralengland kühlte es sich gar leicht ab:

Bei globaler Betrachtungsweise (die „Erdmitteltemperatur“ ist strenggenommen ein wertloses Kunstgebilde) fehlt, trotz des starken El Ninos 2015/16, nun schon seit gut 20 Jahren eine signifikante „globale“ Erwärmung. Insgesamt lässt die geringe Sonnenaktivität 2018 einen eher normalen bis zu kalten Winter erwarten.

4. Die Zirkulationsverhältnisse: Zumindest zeitweise Rückkehr der Westlagen?

Westliche Luftströmungen (Zonale Großwetterlagen) bringen milde Atlantikluft nach Deutschland, nördliche und vor allem östliche Kaltluft. Bei Süd- und Zentralhochlagen muss ein starker Wind die bodennah aus Ost einsickernde oder vor Ort immer wieder neu entstehende Kaltluftschicht vertreiben, ansonsten können auch sie im Tiefland bitterkalt sein, während es auf den Berggipfeln sehr mild ist. Der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Luftströmungen mit Westanteil (Großwettertypen W, SW und NW) sowie den Wintertemperaturen in Deutschland ist sehr eng (folgende Grafik):

Für längerfristige Vorhersagen muss man die Zirkulationsverhältnisse vorhersehen können, was kaum möglich ist. Im Herbst 2018 war die Zonalzirkulation fast durchgängig viel zu schwach, wie schon seit Februar, was aber nur dann einen Kaltwinter nach sich ziehen kann, wenn sie sich weiterhin nicht beschleunigt. Ob die seit der Jahrtausendwende zu beobachtende leichte Abnahme der Westlagenhäufigkeit in diesem Jahr eine Rolle spielt, ist mehr als fraglich. Wegen der aktuell abklingenden Ostwind-Phase der QBO (Erklärung siehe Punkt 7) kann eine Zonalisierung Richtung Winter vermutet werden. Die zwei folgenden Kartenbeispiele (Quellen: wetterzentrale.de) zeigen, wie die Zirkulation über Europa Anfang Dezember für einen Kaltwinter in Deutschland in etwa zumindest zeitweise aussehen müsste. Sie sind freilich idealtypisch und können in großer Variationsbreite auftreten. Die erste Möglichkeit wäre ein markanter troposphärischer Kältepol, kenntlich an den blauen bis violetten Farben, deutlich östlich von Grönland im europäischen Sektor der Arktis; aus dem es massive Kälteausbrüche, verbunden mit Austrogungen nach Süden, geben kann, so wie im Dezember 1981:

Die zweite Möglichkeit ist die allmähliche, „ruhige“, aber oft sehr wirkungsvolle, anhaltende Kaltluftzufuhr aus Osten. Dazu muss kein ausgeprägter troposphärischer Kältepol in unserer Nähe liegen; es reicht eine massive Meridionalisierung der Höhenströmung, und zwar so, dass ein markanter Höhenkeil über dem Ostatlantik/Westeuropa Richtung Nordmeer/Arktis weist, der auf seiner Ostseite ein kräftiges „Skandinavien- Hoch“ stützt, so wie Anfang Dezember 2002:

Zumindest bis Ende der ersten Dezemberdekade deuten sich derartige Situationen nicht vordergründig an; siehe folgendes Kapitel „Die Mittelfristigen Modelle“. Danach sind sie freilich nicht gänzlich auszuschließen. Die Zirkulationsverhältnisse geben momentan also eher Hinweise auf normale bis milde Winterwitterung.

5. Die mittelfristigen Modelle: Lauer Frühwinter-Auftakt?

Die verbesserte Kurzfrist-Vorhersagegüte (etwa 1 bis 4 Tage im Voraus) resultierte aus der Entwicklung und Verfeinerung numerischer Modelle, basierend auf Gleichungen der Thermodynamik, in Verbindung mit immer schnelleren Computern sowie mehr und besseren Mess- oder Beobachtungsdaten per Satelliten und Automaten. Für längerfristige Vorhersagen dienen sogenannte Ensemble-Modelle, bei denen man die Ergebnisse mehrerer Modell-Läufe (gerechnet mit leicht variierten Anfangsparametern) mittelt. Sie liefern keine detaillierten Vorhersagen, doch gute Abschätzungen der Luftdruckverhältnisse für etwa eine Woche im Voraus und vage für bis zu 15 Tagen. Die Ensemble-Vorhersagekarte des NOAA (US-Wetterdienst) vom 25.11. für den 10.12.2018 zeigt tiefen Luftdruck südlich von Grönland bis zum Nordmeer, hohen Luftdruck westlich von Frankreich (Quelle: NOAA). Sollte das so eintreten (noch sehr unsicher), so würde über Mitteleuropa eine relativ milde West- bis Nordwestströmung herrschen; nach Winter sieht das nicht aus:

In den Modellrechnungen entstehen bei derart langen Vorhersagezeiträumen aber oft gravierende Differenzen der einzelnen, gerechneten Läufe, oben das amerikanische GFS von 24.11., 00 UTC, unten nur 12 Stunden später, jeweils für den 10. Dezember 2018 berechnet (Quelle). Man erkennt deutliche Unterschiede:

Die obere Karte ähnelt einer Skandinavien-Hochlage mit trockener Kälte, die untere einer antizyklonalen, milden Westwetterlage. Letztere ist wahrscheinlicher, weil sie auch von den meisten Modell-Läufen am 25.11.2018 so gezeigt wurde. Bis etwa Mitte Dezember wird es also mit erhöhter Wahrscheinlichkeit keinen „richtigen“ Winter geben; leider auch nur wenig vom dringend benötigten Niederschlag; Nachtfröste mit Glätte sind zeit- und gebietsweise aber durchaus möglich.

6. Die aktuelle Tendenz der Wintertemperaturen in Deutschland

Trends erlauben nie Rückschlüsse auf den Einzelfall und keine Extrapolation in die Zukunft. Die Wintertemperaturen entwickelten sich in den letzten gut 30 Jahren folgendermaßen:

Trotz der sehr milden Winter 2013/14 und 2015/16 und kontinuierlich steigender CO2-Konzentration (obere, grüne Linie) fiel das Wintermittel seit 31 Jahren, wenngleich nicht signifikant, weil die schon erwähnte nachlassende Sonnenaktivität und schwächere Zonalzirkulation bereits Wirkung zeigen. Und die DWD-Daten sind nicht wärmeinselbereinigt. Einen deutlicher fallenden Trend zeigt die wärmeinselarme Station Amtsberg/Erzgebirge:

Aber die „richtige“ Kälte dürfte indes wegen der Trägheit des Klimasystems erst in wenigen Jahren bis Jahrzehnten zuschlagen („Kleine Eiszeit“). Die seit einigen Jahren wieder leicht steigende Zahl von Nebeltagen weist gleichfalls auf eine sehr langsam beginnende Abkühlung hin.

7. Die Nordatlantische Oszillation (NAO), die AMO, die QBO und der Polarwirbel

Der NAO-Index ist ein Maß für die Intensität der Westströmung über dem Ostatlantik im Vergleich zum Langjährigen Mittel. Positive NAO-Werte bedeuten häufigere und intensivere, im Winter eher milde Westwetterlagen. Bei negativen NAO-Werten schwächt sich die Intensität der Zonalströmung ab, bei stark negativen Werten kann sie gar in eine Ostströmung umschlagen oder meridional verlaufen. Die NAO war im Sommer und bis weit in den Herbst fast durchweg positiv; erst ab dem Spätherbst zeitweise negativ (Quelle):

Mitunter verändert sich die NAO sprunghaft (schwere Vorhersagbarkeit). Die AMO (ein Maß für die Wassertemperaturschwankungen im zentralen Nordatlantik) beendet gegenwärtig ihre Warmphase. Ein kompletter AMO-Zyklus dauerte seit Beginn regelmäßiger Messungen immer etwa 50 bis 80 Jahre, somit ist in naher Zukunft ein Wechsel in die Kaltphase wahrscheinlich. Mehr zum Zusammenhang von AMO, NAO und den Temperaturverhältnissen in Deutschland unter anderem hier http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/im-takt-der-amo-und-der-nao-3-das-haeufigkeitsverhalten-der-grosswetterlagen-und-dessen-auswirkungen-auf-die-deutschland-temperaturen/ . Die folgende Abbildung beginnt mit dem 10-jährigen Gleitmittel ab 1880/81 unter Einbeziehung der Werte ab 1871/72. Die AMO (grün) verhält sich fast spiegelbildlich zu NAO (obere schwarze Kurve), der Westwetterlagenhäufigkeit (unterste, violette Kurve) und den Wintertemperaturen in Deutschland. Die Gleitmittel wurden dann nochmals 15-jährig geglättet (fette Linien).

AMO-Warmphasen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen kalten Winter leicht, weil diese Konstellation kalte, nordöstliche Strömungen („Wintermonsun“) begünstigen könnte. Und die sogenannte QBO (Windverhältnisse in der unteren Stratosphäre der Tropen, die etwa alle 2,2 Jahre zwischen West und Ost wechseln) war im Oktober in den tieferen Schichten noch in der Ostwind-Phase, scheint aber momentan von der oberen Stratosphäre her in die Westwind-Phase zu drehen. Wenn sich diese Westwind-Phase auch in der unteren Stratosphäre einstellen sollte, könnte das Zonale Lagen und damit einen Mildwinter forcieren. In diesem Zusammenhang lohnt noch ein Blick auf die mögliche Entwicklung des Polarwirbels. Ein ungestörter, sehr kalter Polarwirbel im 10-hPa-Niveau (gut 25 Km Höhe, Stratosphäre) ist kreisrund und in der Arktis extrem kalt, was Westwetterlagen begünstigt, welche in Deutschland mild sind. Für den 11. Dezember wird ein Polarwirbel vorhergesagt, der gut entwickelt und kaum gestört ist; in seinem Zentrum über Island herrschen unter minus 84°C – leider ein wichtiges Vorzeichen für milde Witterung über Mitteleuropa (Quelle: Französischer Wetterdienst):

Ein schönes Beispiel für einen massiv gestörten Polarwirbel mit starker Stratosphären-Erwärmung über der Arktis findet sich Mitte Februar 2018; knappe zwei Wochen später folgte in Deutschland eine markante Kältewelle aus Nordost:

NAO, QBO, AMO und das Verhalten des Polarwirbels deuten also auf einen eher normalen bis milden Winter hin.

8. Verursacht das angeblich verschwindende Arktische Meereis kältere Winter? Für die relativ kalten Winter 2009/10 und 2012/13 wurde das schwindende arktische Meereis, speziell im September, verantwortlich gemacht. Mit etwa 4,7 Millionen Km² gab es im Septembermittel 2018 eine größere Eisfläche, als zum bisherigen Negativ-Rekordmittel von 3,57 Millionen Km² (Sept. 2012) (Daten: NSIDC, National Snow and Ice Data Center der USA). Bei AMO-Warmphasen wird mehr Wärme in die europäische Arktis eingetragen. Die minimale Eisausdehnung und die geringere Westlagenhäufigkeit der 2000er Jahre „passen“ gut zum AMO-Maximum. Genaueres Zahlenmaterial zur Eisausdehnung liegt leider erst seit 1979 vor (Einführung der flächendeckenden, satellitengestützten Überwachung). Zumindest in diesem relativ kurzen Zeitraum von mehr als 35 Jahren bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der AMO und der Fläche des winterlichen Arktis-Meereises:

Ähnlich wie in den 1930er Jahren, als während der damaligen AMO-Warmphase ebenfalls ein Meereisrückgang sowie vor allem ein starkes Abschmelzen der Grönland-Gletscher herrschte. Näheres dazu hier. Die These „weniger Arktiseis – mehr Winterkälte in Deutschland“ ist unhaltbar; tatsächlich fehlt jeglicher Zusammenhang:

Auch bei Betrachtung anderer Bezugszeiträume besteht keine Korrelation. Die aktuelle Meereisbedeckung im Vergleich zu den Vorjahren auf der Nordhalbkugel kann man hier abrufen. Laut einer Fehlprognose von Al Gore sollte der Nordpol schon im Spätsommer 2013 eisfrei sein. Näheres hier. Im Herbst 2018 setzte das Eiswachstum relativ spät und verhalten ein, aber nur kurzzeitig gab es weniger Eisflächen, als im Spätherbst 2012, ab Anfang November wuchs die eisbedeckte Fläche dann stark; das könnte den Temperaturgegensatz zwischen niederen und hohen Breiten verstärken und milde Westlagen im Frühwinter begünstigen. Insgesamt hat das komplizierte, wenig erforschte Zusammenspiel zwischen Meeresströmungen, AMO, Meereis und Großwetterlagen wahrscheinlich großen Einfluss auf die Witterungsverhältnisse. Die Ausdehnung der Schneebedeckung im Spätherbst (Okt/Nov) in Eurasien hat ebenfalls keine eindeutigen Auswirkungen auf die deutsche Winterwitterung. So bedeckte der Schnee in den Spätherbsten 1968, 70, 72, 76, 93, 2002, 09, 14,15 und 16 auf der größten zusammenhängenden Landmasse der Erde eine deutlich überdurchschnittliche Fläche, doch nur die 3 Winter 1968/69, 2002/03 und 2009/10 waren danach zu kalt, während die anderen 7 zu mild ausfielen; letztmalig der von 2016/17, trotz des kalten Januars. Eine große Überraschung bot dieser Analyseteil trotzdem. Im Herbst und Winter wächst nämlich die mit Schnee bedeckte Fläche Eurasiens; nur im Frühling und Sommer nimmt sie ab. Sollte es Dank des „Klimawandels“ nicht immer weniger Schneeflächen in allen Jahreszeiten geben?? Und die wahre Ursache für die Abnahme im Frühjahr/Sommer ist nicht das CO2, sondern vermutlich mehr Sonnenschein (siehe folgende Abbildung):

9. Analogfälle (ähnliche Witterung wie 2018)

Bei dieser Methode werden die dem Winter vorangehenden Monate hinsichtlich ihres Witterungsverlaufs untersucht. Erschwerend dabei ist das Fehlen mehrerer Vergleichsfälle für das ungewöhnlich trocken-warme Sommerhalbjahr 2018; allenfalls 1947, 1982 und 2003 ähneln diesem, jedoch mit großen Abstrichen. Deren Folge-Winter 1947/48, 1982/83 und 2003/04 verliefen mehr oder weniger deutlich zu mild. Betrachtet man alle mehr oder weniger zu kalten Winter der vergangenen 4 Jahrzehnte inklusive solcher, die bei milder Gesamtwitterung mindestens eine mehrwöchige Kälteperiode aufwiesen, so gingen diesen Wintern bis auf die Ausnahme von 2011 Herbste voraus, die schon mindestens einen auffälligen Kälteeinbruch hatten. Dabei war nur selten der Herbst insgesamt zu kalt, aber er wies dann mindestens einen zu kalten Monat oder wenigstens eine markante Kaltphase auf (November 1978, 1980, 1981, 1984, 1985, September 1986, September 1990, November 1993, November 1995, September 1996, September/Oktober 2002, November 2005, September 2008, Oktober 2009, November 2010, Oktober 2012, 2015, Oktober/November 2016, September 2017). Schneite es bereits im Oktober stellenweise bis ins Flachland (2002, 2009, 2012 und 2015), so war in den ersten 3 Fällen der gesamte Winter zu kalt; 2015/16 kam es nur im Januar besonders in Nordostdeutschland zu längeren, winterlichen Phasen. Vor den meisten fast durchgängig milden Wintern (1973/74,1974/75,1987/88,1988/89,1989/90, 2006/07, 2007/08, 2013/14, 2014/15) waren die Herbste entweder rau, gemäßigt oder extrem mild; markante Kälteeinbrüche fehlten jedoch oder waren so wie auch 2018 nur kurz (November 1988 und 1989). Das Witterungsverhalten im September/Oktober 2018 (beide zu mild und zu trocken) ähnelte, freilich nur sehr grob, dem im Jahre 1949 und 2006; der Folgewinter 1949/50 verlief etwas, der von 2006/07 extrem mild.

Zu warmen Sommern folgen meist milde statt kalte Wintern (positiver Zusammenhang). Für seriöse Vorhersagen ist diese Beziehung freilich auch viel zu schwach. Zwischen den Herbst- und Wintertemperaturen findet sich sogar ein etwas deutlicherer positiver Zusammenhang. Schon der August liefert aber manchmal erste Hinweise. Er wies 2018 nach der Objektiven Wetterlagen-Klassifikation des DWD (seit 1979 verfügbar) mit 26 Tagen etwas zu viele mit Westanteil, darunter 19 mit Südwestanteil und nach der HESS/BREZOWSKY-Klassifizierung mit 6 Tagen etwas zu viele mit Südanteil auf. Ähnlichen Augusten folgten in der Vergangenheit zu 50 bis 60% milde und nur zu 10 bis 25% kalte Winter; die restlichen waren normal; auch nach dem August 2017 traf diese Regel zu. Auch die zu geringe Anzahl der Wetterlagen mit nördlichem Strömungsanteil zwischen Juli und September 2018 ist ein gewisser Hinweis auf einen eher milden Winter. Aber der dem Winter vorausgehende März (2018 zu kalt) lässt einen zu kalten Winter mit erhöhter Wahrscheinlichkeit noch möglich werden. In den 125 Fällen seit 1761, bei denen der Vor- März im Deutschlandmittel weniger als +3°C erreichte, also merklich zu kalt war, verlief der folgende Winter in 57 Fällen zu kalt, in je 34 Fällen normal und zu mild. Fast allen der kältesten Winter mit unter minus 4°C im DWD-Mittel, so denen von 1783/84, 1798/99, 1829/30, 1837/38, 1840/41, 1928/29, 1939/40 und 1962/63, gingen kalte Märzen voraus; lediglich der Winter 1946/47 hatte einen normalen Vormärz. Ähnliche Beziehungen ergeben sich zwischen Vormärz und Januar. Seit fast 60 Jahren hat es jedoch keinen derartigen Strengwinter mehr gegeben; und es bleibt fraglich, ob diese „Vormärzregel“ in unserem momentanen „Klimaoptimum“ noch von Bedeutung ist; vielleicht kündigt sie wenigstens einen einzelnen, kalten Wintermonat an. Sehr widersprüchliche Signale sendete auch der zweigeteilte November 2018. Dessen erste, extrem milde Hälfte mit hohem Luftdruck über Osteuropa (viele Südlagen) deutet eher einen Kaltwinter an; während die kalte zweite Hälfte mit hohem Luftdruck, der von Skandinavien nach Island/Grönland abzog, eher auf einen Normalwinter schließen lässt. Insgesamt deutet sich nach den Analogfällen also eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen normalen bis zu milden Winter, aber vielleicht trotzdem mit einer längeren Kaltphase oder einem kalten Wintermonat, an.

10. Die Hurrikan-Aktivität (Nordatlantik) und Zyklonen-Aktivität (nördlicher Indik)

Mit gewissen Abstrichen (mangelnde Beobachtungsmöglichkeiten vor Einführung der Satellitentechnik) ist die jährliche Anzahl der Tropischen Wirbelstürme im Nordatlantik (Hurrikane) und der Zyklone (nördlicher Indischer Ozean) etwa bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Die verheerenden, meist wenige Tage bis selten länger als zwei Wochen existierenden Hurrikane gelangen nie nach Mitteleuropa. Aber sie beeinflussen unsere Witterung. Sie schwächen bei bestimmten Zugbahnen das Azorenhoch oder kommen bei Einbeziehung in die Westdrift als normale Tiefs nach Europa, wo sie im Spätsommer/Frühherbst mitunter einen Witterungsumschwung einleiten. Auch die Anzahl der im nördlichen Indischen Ozean jährlich vorkommenden Wirbelstürme (Zyklone) könnte einen gewissen Einfluss auf unsere Winterwitterung haben; es gibt von 1890 bis 2014 eine leicht negative Korrelation (tendenziell kältere Winter, wenn dort viele Zyklone auftraten). Im Mittel von 1851 bis 2017 sind gut 5 Hurrikane pro Jahr (die Saison beginnt meist erst zwischen Mai und Juli, doch 2016 gab es schon im Januar einen Hurrikan, und endet spätestens Anfang Dezember) aufgetreten. Erreichte ihre Zahl mindestens 10 (1870, 1878, 1886, 1887, 1893, 1916, 1933, 1950, 1969, 1995, 1998, 2005, 2012 und 2017), so waren von den 14 Folgewintern 11 zu kalt, und nur 3 (1998/99, 1950/51 und 2017/18, da aber kalter Februar!) zu mild. Bei fast all diesen Fällen brachte allerdings schon der Spätherbst markante Kältewellen; selbst vor zwei der milden Wintern waren diese zu beobachten; besonders markant 1998, und 2017 war der September zu kalt. Bei deutlich übernormaler Hurrikan-Anzahl besteht eine erhöhte Neigung zur Bildung winterlicher Hochdruckgebiete zwischen Grönland und Skandinavien. In diesem Jahr gab es bislang erst 8 Hurrikane und damit nur etwas zu viele, was undeutlich für einen kalten Winter spricht. Im Indischen Ozean war die Zyklonen-Aktivität 2018 auch leicht überdurchschnittlich, was ebenfalls auf einen eher kalten Winter hindeutet. Die Wirbelsturm- Aktivität weist diesmal also, wenn auch nur sehr vage, auf einen Kaltwinter in Deutschland hin.

11. Die Langfrist- Vorhersagen einiger Institute, Wetterdienste und Privatpersonen:

UKMO (Großbritannien): Stand 11.11.2018 Winter (D, J, F) mit gering erhöhter Wahrscheinlichkeit in Deutschland zu mild (folgende Karte):

Anmerkung: Hier wird nur die erste UKMO- Karte gezeigt. Es gibt zwei weitere, eine mit der Probability (Wahrscheinlichkeit) für einen normalen Winter und eine für einen zu kalten; erstere weist eine Wahrscheinlichkeit von 20 bis 40% auf; während ein zu kalter Winter zu etwas über 20% wahrscheinlich ist.

Neuerdings wird auch eine Median-bezogene Wahrscheinlichkeitsaussage angeboten; sie zeigt eine partiell leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für über dem Median liegende Wintertemperaturen besonders in Süd- und Mitteldeutschland:

Die aktuellen Karten jederzeit hier.

Meteo Schweiz Stand Nov. 2018: Gering erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu milden Winter. Zu kalter Winter zu knapp 30% wahrscheinlich; normaler zu 33%. Die „doppelten T“ sind die Fehlerbalken; die Prognose gilt nur für die Nordostschweiz:

LARS THIEME (langfristwetter.com) Vorhersage von Anfang November 2018: Dezember normal, Januar sehr kalt, Februar etwas zu mild. Winter insgesamt etwa normal. Die Prognose bezieht sich vorrangig auf Mittel- und Nordostdeutschland:

IRI (folgende Abbildung), Vorhersage vom Nov. 2018: Kaum Aussagen für Deutschland; lediglich in Ostsachsen und Südbayern leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu kalten Winter; zu mild in weiten Teilen Nord- und Osteuropas:

DWD (Offenbach): In Deutschland 0,5 bis 1°C zu mild, bezogen auf den Mittelwert der Jahre 1990 bis 2017 (Stand Nov. 2018):

NASA (US-Weltraumbehörde) Karten vom November 2018: Alle drei Wintermonate und Winter insgesamt zu mild:

Donnerwetter Berlin (Quelle). Neben den Aussagen für Berlin werden auch gesamtdeutsche getroffen, freilich ohne Bezugswert; Stand Nov. 2018:

Alle 3 Wintermonate in Deutschland zu kühl; in Berlin soll der Winter um 2 bis 3 Kelvin zu kalt ausfallen; wobei der Januar 2019 die stärksten negativen Abweichungen bringen soll.

CFSv2- Modell des NOAA (Wetterdienst der USA, folgende 3 Abbildungen, Eingabezeitraum 14. bis 23.11. 2018): Winter insgesamt zu mild. Dezember (links) normal, nur in Südwestdeutschland etwas zu mild, Januar (rechts) besonders in Ostdeutschland sehr mild, Februar (unten) besonders an den Küsten sehr mild. Die vorhergesagten Temperaturabweichungen beziehen sich auf die Mittelwerte der Periode 1981 bis 2010. Diese experimentellen, fast täglich aktualisierten, aber leider oft falschen Prognosen gibt es hier (Europe T2m, ganz unten in der Menütabelle; E3 ist der aktuellste Eingabezeitraum):

Die Mehrzahl dieser experimentellen, nicht verlässlichen Langfristprognosen deutet einen eher normalen bis zu milden Winter an.

Fazit: Eindeutige, verlässliche Anzeichen für einen Winter sowohl in die extrem kalte als auch in die extrem milde Richtung fehlen. Die Prognosesignale sowie die Vorhersagen der Wetterdienste und Institute tendieren bei großer Unsicherheit in Richtung eines normalen bis zu milden Winters. Gegenwärtig kündigen sich keine markanten Kälteeinbrüche bis mindestens zum 10. Dezember an. Insgesamt fällt der Winter 2018/19 nach momentanem Stand also in etwa normal bis mäßig-mild aus und wird im Deutschland- Mittel auf -0,5 bis +2,5°C geschätzt (LJM 1981 bis 2010 +0,9°C); bei den sehr widersprüchlichen Prognosesignalen muss die weitere Entwicklung aber noch abgewartet werden. In den Kategorien „zu kalt“, „normal“ und „zu mild“ stellen sich die Wahrscheinlichkeiten des Winters 2018/19 folgendermaßen dar:

Die Schneesituation für Wintersport besonders in Lagen unter 1.500m bleibt zumindest in der ersten Dezemberdekade meist mangelhaft, weil intensive Niederschläge fehlen und es zeitweise auch hier zu Plustemperaturen kommen kann. Geschätzte Dezember- Monatsmitteltemperatur für Erfurt- Bindersleben (Mittel 1981- 2010 +0,5°C) 0,0 bis +2,5°C (normal bis zu mild). Für Jan/Feb. 2019 lässt sich noch kein Temperaturbereich schätzen; doch deuten manche Signale auf einen eher kalten Januar 2019 und einen eher sehr milden Februar hin. Das Schneeaufkommen nach Mitte Dezember ist kaum vorhersehbar (langfristige Niederschlagsprognosen sind besonders unsicher). Zur Winterlänge fehlen bisher ebenfalls noch Hinweise. Die Hochwinterwitterung (Jan/Feb.) kann erst anhand des Witterungstrends zum Jahreswechsel etwas genauer abgeschätzt werden; momentan ist ein normaler bis milder Hochwinter deutlich wahrscheinlicher, als ein durchgehend zu kalter. Wegen eines möglichen Wechsels zur Westwindphase in der unteren Stratosphäre (QBO) sind nämlich längere, sehr milde Phasen noch nicht völlig ausgeschlossen; sie stehen im Widerspruch zu einigen Prognosesignalen für einen kalten Januar. Sollte der Dezember zu mild ausfallen, so erhöht das die Wahrscheinlichkeit für einen milden Hochwinter 2019 noch weiter.

Dieses Fazit wurde aus 10% der Tendenz der Bauernregeln, 10% Sonnenaktivität, 20% Zirkulationsverhältnisse, 10% Mittelfrist- Modelle, 10% NAO, AMO,QBO, Polarwirbel, 15% Analogfälle, 5% Wirbelsturm-Aktivität und 20% der vorwiegenden Tendenz der Langfristprognosen gewichtet. Aktualisierung voraussichtlich Ende Dezember.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 25.11. 2018




Die Energiearmut

Armut hat viele Facetten. Armut an Geld, Kleidung, Essen fällt einem wohl als erstes ein, wenn man das Wort hört. Man kann auch arm an Mitgefühl, Ideen oder Wortschatz sein. Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Erde können keine Elektroenergie nutzen, weil es sie an ihrem Ort nicht gibt oder sie unbezahlbar ist. Ob sie sich dadurch arm fühlen, sei dahingestellt. Oft sind die Menschen in einfachsten und ärmlichen Verhältnissen lebensfroher als beispielsweise verwöhnte Europäer, die eifernd auf der Suche nach Klima- und Gendergerechtigkeit durch die Gegend miesepetern.

Aber auch in hochentwickelten Ländern gibt es Armut, sichtbar im Straßenbild an einer zunehmenden Zahl Obdachloser, unsichtbar in den Haushalten, wo es am Nötigsten mangelt. Mit den europaweit höchsten Strompreisen greift in Deutschland auch Energiearmut um sich. Kostete den Haushaltskunden die Kilowattstunde Strom im Jahr 2000 noch 14 Cent, darf er heute etwa 30 Cent löhnen auf einer Rechnung, die inzwischen 10 Positionen umfasst. Auf diese fällt dann noch die Mehrwertsteuer an, auch auf die enthaltene Stromsteuer und die Zwangsumlagen. Die reine Strombeschaffung samt Vertrieb macht nur noch weniger als 20 Prozent des Rechnungsbetrages aus. Nur in diesen 20 Prozent spiegelt sich noch Marktgeschehen wider, dies als Hinweis an jene, die glauben, über ein Smartgrid und variable Strombezugspreise ließen sich Verbraucherpreise verhaltenswirksam senken.

In Deutschland wurde 2017 etwa 344.000 Haushalten der Saft abgedreht, 14.000 mehr als 2016. Die meisten Abschaltungen gab es in NRW (98.000).

Das ist keine Bosheit der Versorger. Es gibt mehrstufige Verfahren, die rechtssicher eingehalten werden müssen. Auf mehrere Mahnungen, auch mit dem Angebot der Ratenzahlung, folgt die Androhung der Abschaltung. Wenn dann der Blaumann vor der Tür steht, gibt es immer noch die Möglichkeit zur Zahlung. Letzten Endes bekommen nur sieben Prozent der Säumigen den Saft wirklich abgedreht. Das heißt auch, dass fast fünf Millionen Haushalte akut von Energiearmut bedroht sind. Somit lebt jeder achte Haushalt in Deutschland in gefährlicher Nähe des energetischen Bettelstabs.

Übrigens haben die Blaumänner auch keinen angenehmen Job, sie nennen sich „Nach- und Sperrkassierer“. Niemand empfängt sie freundlich, oft müssen sie sich beschimpfen lassen von Leuten, die einfach ihr Geld nicht einteilen können, andere ertragen es stoisch, weil sie wirklich blank sind. Nein, auch Mitleid dürfen die Exekutanten der Versorgungsunternehmen nicht haben. Ein willkommenes Thema für Linkspopulisten, wieder „Freibier für alle“ zu fordern. Auf die Idee, die Profiteure der Energiewende zur Solidarität heranzuziehen, kommen sie nicht.

Die latente und echte Energiearmut in einem angeblich so reichen Land wirft ein deutliches Licht auf die in der Öffentlichkeit und medial völlig unterbelichtete soziale Komponente unserer nationalstaatlichen Energiewende. Diese führt zu massiver Umverteilung von unten nach oben. Vereinfachend kann man sagen, dass der Hartz-IV-Empfänger im Marzahner Plattenbau dem Anwalt am Starnberger See hilft, eine solide Rendite mit seinem Solardach zu erzielen. Insgesamt kassierten die Ökoanlagen betreibenden Bayern 2016 zirka 5,34 Milliarden Euro an fester Einspeisevergütung und so genannter Marktprämie für regenerative Einspeisung. Aus föderaler Sicht mag man das sogar begrüßen, schließlich zahlte das Land mit 5,82 Milliarden Euro auch den Löwenanteil am Länderfinanzausgleich. Das Geld des Landes kommt von den Bürgern, fließt aber nur an einen auserwählten Kreis der ohnehin Besserverdienenden zurück.

Tatsache ist, die Energiewende macht die Armen ärmer und die Reichen reicher.

Die Armen sind unter uns

Natürlich führt die Energiewende nicht zwangsläufig in die Armut, sie führt aber zu asymmetrischen Belastungen bis in die Mittelschicht.

Wenden wir uns Jens zu. Er ist Mitte 40, angesehener Chirurg an einer angesehenen Klinik in Berlin-Mitte, wohnt im Speckgürtel südlich der Stadt in einem schicken Eigenheim mit Solardach und Wärmepumpe, er fährt Tesla und sein Arbeitgeber lässt ihn als begehrte Spitzenkraft kostenlos tanken. Gedanken an einen Wechsel in eine andere Klinik sollen nicht erst aufkommen. Jens ärgern die Staus auf dem Arbeitsweg, so gesehen lassen ihn die Dieselfahrverbote auf Entspannung hoffen. Sein Solardach bekam er über ein kommunales Agenda-21-Programm gefördert und für das Wärmepumpenaggregat zahlte ihm das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) 6.000 Euro Zuschuss. Sein Windkraftfonds läuft auch ganz gut.

Dann ist da noch Kathrin. Sie ist die erste und beste OP-Schwester an Jens` Seite, sein „Goldstück“, wie er in echter Anerkennung sagt. Sie wohnt im selben Ort wie Jens, in einem Mehrfamilienhaus aus DDR-Zeiten. Der Vermieter ist einer von der sozialen Sorte, er hat die Miete bisher nur moderat erhöht. Den Gedanken an die Heizungsmodernisierung hat er vorerst aufgegeben, weil eigentlich eine komplette Reko des Hauses fällig wäre, die Mieter aber mehrheitlich die dann unumgängliche Mieterhöhung ablehnen. Kathrin muss flexibel sein, sie hilft auch beim Notdienst aus. Nicht nur deshalb fährt sie nicht mit den Öffentlichen in die Klinik. Eine Fahrgemeinschaft mit Jens geht nicht, selbst wenn sie Tagesdienst hat. Er fängt später an und arbeitet länger. Mit Bus, S- und U-Bahn wäre sie zu lange unterwegs und abends oder nachts käme das für sie ohnehin nicht in Frage. So muss der alte Astra Diesel noch eine Weile halten, er läuft noch gut, ist aber nur Euro 4. So einfach kann sie nicht wechseln, die Kinder sind noch in der Ausbildung, da bleibt wenig zum Zurücklegen. Sie fürchtet Fahrverbote in der Innenstadt, aber es wird schon irgendwie gehen. Wenn sie nicht mehr durch Kreuzberg darf, muss sie halt östlich über den Prenzlauer Berg fahren. Das ist zwar weiter und damit stauriskanter, aber was soll sie sonst machen?

Jens ist aus dem Urlaub zurück, er war auf den Malediven schnorcheln. Er ist zufrieden mit sich und der Welt. Eine CO2-Steuer würde ihn nicht sorgen, er ist bezüglich Heizung und Mobilität gut elektrifiziert. Bei den nächsten Wahlen wird er wohl wieder die Grünen wählen.

Kathrin ist auch aus dem Urlaub zurück, sie war am Schwielowsee, das sind nur ein paar Kilometer. Nun ist sie gut erholt und muss Montag wieder los mit ihrem Opel, den sie liebevoll „mein kleiner Stinker“ nennt. Eine CO2-Steuer würde sowohl die alte Gasheizung im Mehrfamilienhaus als auch ihr Auto treffen – also am Ende natürlich sie selbst. Bisher kam sie finanziell gut über die Runden, sie zweifelt, ob es so bleiben wird. Zu den nächsten Wahlen wird sie wohl wieder nicht gehen. Ändert sich ja doch nichts, die Weltrettung durch die Klimaschutzeinheitsparteien wird weitergehen.

Natürlich sind Jens und Kathrin erfunden. Ähnlichkeiten zu echten Menschen sind möglich, sogar wahrscheinlich. Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland sind Profiteure der Stromwende, 72 Millionen zahlen drauf.

Wir haben auch Armut in der Regierung. Es mangelt an sozialer Verantwortung, sie wurde verdrängt durch die „Klimaverantwortung“. Kein Mangel besteht indes an Hinweisen, dass künftig mehr abgegeben und geteilt werden müsse.

Die Ökoprofiteure sind damit nicht gemeint.




„Wir haben es wirklich vermasselt“ – Wissen­schaftler räumt Fehler in der hochge­jubelten Studie bzgl. globaler Erwärmung ein.

Der Studie von Laure Resplandy et al. zufolge, welche diesen Monat in dem angesehenen Journal Nature veröffentlicht worden ist, ist eine große Menge der fehlenden Wärme aus der globalen Erwärmung – 60% mehr als bislang gedacht – von den Ozeanen absorbiert worden.

Natürlich löste diese schockierende Entdeckung in den Mainstream-Medien viel Begeisterung aus. Umwelt-Korrespondenten auf der ganzen Welt sprachen von dem Beweis, dass die Globale-Erwärmung-Krise viel schlimmer als jemals ist.

Allerdings war diesem so bejubelten Untergangs-Szenario nur ein kurzes Leben beschieden. Ein unabhängiger Analyst, nämlich Nic Lewis, nahm die Studie unter die Lupe und erkannte sofort, dass sie auf einer völlig falschen Mathematik beruht.

Das Global Warming Policy Forum berichtet:

Der unabhängige Klimawissenschaftler Nicholas Lewis hat einen grundlegenden Fehler entdeckt in einer wissenschaftlichen Studie aus jüngster Zeit, welcher in den englisch-sprachigen Medien breiter Raum zur Verfügung gestellt wurde. Die Studie, durchgeführt von einem Team unter Leitung des Ozeanographen bei Princeton Laure Resplandy, behauptet, dass sich die Ozeane schneller erwärmt haben als ursprünglich gedacht. In den Nachrichten vieler Medien, darunter BBC, der New York Times, der Washington Post und des Scientific American, wurde berichtet, dass die Bedeutung dieses Ergebnisses darin liegt, dass sich die Erde sogar noch schneller erwärmen könnte als gegenwärtig eingeschätzt.

Allerdings hat Lewis herausgefunden, dass der Erwärmungstrend in der Resplandy-Studie erheblich von dem Trend abweicht, welcher sich aus den der Studie beigefügten Daten ergibt. Lewis hat viele begutachtete Studien zum Thema Klima-Sensitivität durchgeführt und mit einigen führenden Klimawissenschaftlern der Welt zusammengearbeitet.

Berechnet man den Trend korrekt, ist der Erwärmungstrend keineswegs schlimmer als gedacht – er liegt vielmehr sehr auf der Linie früherer Schätzungen“, sagt Lewis.

Lewis zufolge sind tatsächlich auch einige andere Behauptungen in der Studie, die ebenfalls Eingang in die Medien gefunden hatten, ebenfalls falsch.

Ihre Behauptungen zu der Auswirkung einer schnelleren Ozean-Erwärmung auf Schätzungen der Klima-Sensitivität (und damit der zukünftigen globalen Erwärmung) sowie bzgl. des Kohlenstoff-Budgets sind sowieso falsch, aber das ist ein zweitrangiger Punkt verglichen mit ihrem Berechnungsfehler, von dem wir jetzt wissen“.

Inzwischen hat einer der Ko-Autoren der Studie, nämlich Ralph Keeling, die Flucht nach vorn angetreten und den Fehler eingeräumt – und darauf hingewiesen, dass dieser Fehler die ganze Studie effektiv invalide macht:

Unglücklicherweise haben wir hier Fehler gemacht“, sagte Ralph Keeling, ein Klimawissenschaftler beim Scripps und Ko-Autor der Studie. „Ich denke, die hieraus zu ziehende Hauptlehre ist, dass man so schnell wie möglich den Fehler fixieren muss, wenn man ihn gefunden hat“.

Keeling zufolge besteht das zentrale Problem darin, wie die Forscher mit der Unsicherheit in ihrem Messungen umgegangen waren. Als Folge davon werden die Ergebnisse beeinträchtigt durch zu große Zweifel, um definitiv die Schlussfolgerung der Studie darüber zu stützen, wie viel Wärme die Ozeane nun wirklich mit der Zeit absorbiert haben.

Die zentrale Schlussfolgerung der Studie – nämlich dass die Ozeane sogar noch mehr Energie zurückhalten als das Klimasystem der Erde in jedem Jahr – liegt auf einer Linie mit anderen Studien, welche zu ähnlichen Ergebnissen gekommen waren. Und das hat sich trotz der Fehler kaum geändert. Aber Keeling sagt, dass die falschen Berechnungen der Autoren bedeuten, dass tatsächlich eine viel größere Fehlerbandbreite in den Ergebnissen vorhanden ist. Das wiederum bedeutet, dass die Forscher diesen Ergebnissen viel weniger Gewicht beimessen dürfen als gedacht.

Ich übernehme die Verantwortung für das, was hier geschehen ist, weil es meine Aufgabe ist sicherzustellen, dass jene Art von Details bekannt gemacht wird“. Soweit Keeling.

Es gibt hier aber noch weitergehende Lehren, welche – wie schon so oft zuvor – wahrscheinlich vom Klima-Alarmisten-Establishment vollständig verloren gehen.

Eine Lehre lautet, dass Klimaskeptiker keine wissenschaftlichen Ignoranten sind. Sie weisen eine große Vielfalt unabhängiger Experten auf wie Nic Lewis. Sie alle haben sich bei vielen Gelegenheiten als intellektuell gewandter und besser informiert erwiesen bzgl. Klimawissenschaft als die alarmistischen „Konsens“-Torwächter in Akademien und Institutionen wie NASA und NOAA.

Eine weitere Lehre ist – wie schon seit Klimagate klar ist – dass das Begutachtungs-Verfahren für wissenschaftliche Studien, besonders wenn diese etwas mit Klimawandel zu tun haben, ad absurdum geführt worden ist. Zu oft war es einfach ein kumpelhaftes Begutachtungs-Verfahren, in welchem man sich gegenseitig auf die Schultern klopfte ob der hervorragenden Leistungen. Der Appetit der Alarmisten auf „Beweise“, welche ihre Untergangs-These stützen ist: je ängstigender die Ergebnisse sind, umso wahrscheinlicher ist deren Veröffentlichung.

Eine dritte Lektion lautet, dass man den Mainstream-Medien einfach nicht vertrauen kann, dass sie irgendwie gearteten Zweifeln an alarmistischen Studien Raum geben. Kein Umwelt-Korrspondent verfügt über die erweiterten mathematischen Kenntnisse, welche Nic Lewis an den Tag legte beim Auffinden der Fehler in der Studie.

Aber es bleibt die Tatsache, dass es keinen einzigen Wissenschafts- oder Umwelt-Korrespondenten gibt in Verbindung mit einer Veröffentlichung in den Mainstream-Medien, der darauf vorbereitet ist, Angst erzeugende Studien bzgl. globaler Erwärmung angemessen zu beurteilen. Sie sind allesamt dem alarmistischen Konsens so verhaftet, dass sich fast nie die Mühe machen, eine Presseerklärung zu korrigieren.

Und schließlich, man erwarte nicht, dass dieser beschämende Widerruf auch nur ansatzweise so hervorgehoben wird wie die Original-Story. Genau so funktioniert nämlich die Angst-Masche: Die Hysterie wird stets nur gesteigert, aber niemals zurück gefahren.

Link: https://www.breitbart.com/politics/2018/11/14/delingpole-we-really-muffed-it-scientist-admits-error-in-hyped-global-warming-study/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimawandel muss endlich weltweit als Asylgrund anerkannt werden

Beispielsweise ist der Klimawandel mittlerweile eine Fluchtursache

PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber: [5] Im Mittelpunkt des Politikpapiers steht die Frage, wie eine zeit–gerechte Transformation gestaltet werden kann … Verursacher des Klimawandels in die Pflicht nimmt… Rechtsschutz schaffen für all jene Menschen, die von den Folgen des Klimawandels geschädigt werden; einen Klimapass für die menschenwürdige Migration derer, die aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlassen müssen sowie einen Transformationsfonds für einen gerechten Strukturwandel..
So steht es im aktuellen WBGU-Politik-Strategiepapier [5]: Zeit–gerechte Klimapolitik: Vier Initiativen für Fairness,
welches die an die Unkenntnis und Faktenignoranz ihrer Vorgängerin nahtlos anknüpfende Svenja Schulze (Langzeitstudium: Germanistik und Politikwissenschaft) und der Staatssekretär im BMBF, Georg Schütte (Studium: Medien- und Kommunikationswissenschaftler) vom Forschungsministerium, trotz seiner teils abstrusen Aussagen huldvoll annahmen.

Wissenschaftliche Grundlagen

Dieses WBGU „Strategiedokument“ behauptet im Kapitel „Klimawissenschaftlicher Hintergrund“, dass alleine der menschliche CO2-Ausstoß für die jüngeren Klimabewegungen verantwortlich ist, obwohl sich die abrupt seit ca. einer Millionen Jahre ca. alle 100.000 Jahre regelmäßig wiederkehrenden Eiszeiten ohne CO2-Einfluss entwickelten:
[18]Die Deglaziation wird nicht durch CO2, sondern durch Orbitalzyklen angestoßen.
CO
2 verstärkt jedoch das Ausmaß der Erderwärmung, das nicht durch Orbitalzyklen allein erklärt werden kann und sorgt zudem für eine Verteilung der Erwärmung über den gesamten Globus.

Und obwohl inzwischen bekannt ist, dass die häufige Aussage, in neuerer Zeit beobachtete Wetteränderungen seien in Häufigkeit und Geschwindigkeit in der Vergangenheit „noch nie dagewesen“, oft lediglich auf falschen Analysen beruhen. Das Strategiepapier jedoch „belegt“ dessen angeblich schlimmen Auswirkungen anhand von Studien, welche teils nichts anderes bieten, als neu parametrierte Simulationen, welche immer neue, noch schlimmere Klimazukunftsvisionen als alle bisher bekannten auszuspucken vermögen.

So sehen „Belege“ aus

Extremereignisse

WBGU, Zeit-gerechte Klimapolitik: [5]: … Ein Beispiel für die schädlichen Auswirkungen sind Extremwetterereignisse. Global betrachtet haben in den letzten Jahrzehnten die Stärke und die Häufigkeit solcher Ereignisse zugenommen (Herring et al., 2018).
„Herring et al., 2018“ ist eine Publizierung von 166 Seiten, in denen verschiedenste, weltweite Wetter-Extremereignisse auf statistische Signifikanz menschengemachten Temperatureinflusses analysiert wurden. Oft, indem mittels Simulationsläufen das „wirkliche“ Ereignis (ohne Klimawandel-Einfluss) „ermittelt“ und die Differenz als Beleg für einen menschengemachten Einfluss ausgewiesen wird. Allerdings kann in vielen Fällen keine Signifikanz ausgewiesen werden, was in der Studie dann steht, allerdings nicht im WBGU-Papier.
Herring et al., 2018 (Auszüge):
Model simulations indicate that anthropogenic climate change has made extreme snowstorms less likely over the mid-Atlantic United States. Empirical evidence shows no decline since 1901, with recent storms colder than before.
Grob übersetzt: Modellsimulationen zeigen, dass der anthropogene Klimawandel extreme Schneestürme in den mittelatlantischen Vereinigten Staaten weniger wahrscheinlich gemacht hat. Empirische Beweise zeigen keinen Rückgang seit 1901, wobei die jüngsten Stürme kälter waren als zuvor.
Northeast Brazil experienced profound water shortages in 2016 due to a five-year drought. Using multiple methods, we could not find sufficient evidence that anthropogenic climate change increased drought risk.
Grob übersetzt: In Nordostbrasilien herrschte 2016 aufgrund einer fünfjährigen Dürre ein ausgeprägter Wassermangel. Mit mehreren Methoden konnten wir keine ausreichenden Beweise dafür finden, dass der anthropogene Klimawandel das Dürrerisiko erhöhte.

A warm winter 2015/16 followed by a wet spring enabled exceptionally high ecosystem gross primary productivity on the Iberian Peninsula. Climate-ecosystem model simulations show warming winters and increased CO2 availability benefit ecosystem productivity, but no increase in spring precipitation.
Grob übersetzt: Ein warmer Winter 2015/16, gefolgt von einem nassen Frühling, ermöglichte auf der Iberischen Halbinsel eine außergewöhnlich hohe Bruttoproduktivität des Ökosystems. Klima-Ökosystem-Modellsimulationen zeigen wärmende Winter. Eine erhöhte Verfügbarkeit von CO2 wirkt sich auf die Ökosystemproduktivität positiv aus. Die Niederschlagsmenge im Frühling steigt nicht an.
Das wundert nicht, denn so ist es auch dem IPCC seit dem AR5 (2014) [15] und aktuell wieder bekannt:
EIKE 11. November 2018: Zum jüngsten IPCC-Bericht SR-15 von 2018: Von Klimakatastrophen keine Spur!

Der WBGU vermittelt davon vollkommen unbeeindruckt, jedoch ausschließlich eine Aneinanderreihung alarmistischer Aussagen:
WBGU [5]: … Die bis heute beobachtete globale Erwärmung bringt bereits schwerwiegende Veränderungen mit sich, die
sich ganz unmittelbar auf die Lebensbedingungen der Menschen auswirken. Auch in einer 2°C-Welt sind besonders die ärmsten Bevölkerungsgruppen, die bislang am wenigsten von den Vorteilen der Moderne profitieren konnten, am heftigsten betroffen (King und Harrington, 2018).
Diese Studie (King und Harrington, 2018) nimmt einfach an, dass Extremereignisse zunehmen und simuliert darauf aufbauend „Betroffenheiten“:
King und Harrington, 2018 [13]: [12]Climate change is increasing the frequency of heat waveschanging rainfall patternsraising sea levels and damaging coral reefs through increasing bleaching events.

Aus Daten, wie sie das folgende Bild aus der Studie zeigt, „gelingt“ es den Studienautoren, zunehmende „Betroffenheiten“ zwischen einer Temperaturerhöhung von 1,5 Grad und 2 Grad „auszuweisen“.

Bild 1 [13] S/N Ratio (local change in average temperature (the “signal”) and the variability in temperature (the “noise”)) und Bruttoinlandsprodukt (GDP) verschiedener Länder. Grafik vom Autor um die Hilfslinien 1,5/2 °C und Umrahmung von drei Länderbereichen zwischen 1,5 und 2 Grad Globaltemperatur-Erhöhung ergänzt
Weiter geht es mit Extremwetter.
WBGU [5]: Zudem wird erwartet, dass die Stärke tropischer Wirbelstürme mit der Erwärmung weiter zunimmt – sowohl im Mittel als auch hinsichtlich der Zunahme von Stürmen der obersten Kategorie (Sobel et al., 2016).
Diese Studie „entdeckt“, dass derzeit zwar kein Trend mit zunehmender Intensität messbar ist. Aber sie „weiß“, dass dies nur daran liegt, weil in der Vergangenheit zu wenig Intensität vorlag. Und sie weiß auch den Grund: Aerosole haben die „wahren“ – also ohne die Aerosole viel höher ausgefallenen – Intensitäten unterdrückt. Die Studienautoren wissen angeblich ganz genau, was ihre Vorgänger falsch annahmen. Leider finden deren Nachfolger heraus, dass auch deren Annahmen noch viel falscher sein können:
Kaltesonne 15. November 2018: Klimamodelle rechnen mit falschen Rußdaten
Wie wurden die „richtigen“ Daten in „Sobel et al., 2016 „ermittelt? Durch Rückwärtssimulation. Da „klar“ ist, dass die Intensität mit steigender Temperatur zunehmen muss, fällt die simulierte Wirbelsturmzukunft nun natürlich viel schlimmer aus.
Irgendeine Reflexion, geschweige Erwähnung von Studien mit anderen Feststellungen dazu, ist im WBGU-Strategiepapier nicht zu finden, obwohl es davon ebenfalls genügend gibt:
kaltesonne 3.12.2013: Wer hätte das gedacht: Studien können keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme im Indischen und Pazifischen Ozean feststellen
kaltesonne 21.12.2017: Neue Modellierungsergebnisse: Wirbelstürme werden in Zukunft wohl seltener und weniger intensiv

Meeresspiegel

Weiter geht es mit den „Belegen“. Zum Meeresspiegelanstieg ist es nicht anders. Das „Wissensgremium“ textet dazu, dass die meisten Studien davon ausgehen, „dass sie bis mindestens Ende des 21. Jahrhunderts nur minimale Auswirkungen auf die Überschwemmungen haben werden“. Das entspricht allen Messungen, ist aber nicht alarmistisch. Also werden wieder Studien gelistet, welche es alarmistischer ausweisen.

WBGU [5]: … Alleine das Schmelzen des antarktischen Eisschilds könnte bis zum Jahr 2100 über 1 m und bis 2500 über 15  m zum Meeresspiegelanstieg beitragen (DeConto und Pollard, 2016). Die höchsten Werte sind für die
Tropen zu erwarten, wo unter einem Business-as-usualSzenario ein Großteil der Atolle durch zunehmende
Überflutungen bereits bis Mitte des 21. Jahrhunderts unbewohnbar sein könnte (Storlazzi et al., 2018).
Liest man die zitierte Studie „DeConto und Pollard, 2016“, trifft man auf die Annahmen der Studienautoren, dass die Antarktis mit einer mittleren Landtemperatur von ca. -40 °C und einer bisher gemessenen Temperaturerhöhung von 1,2°C in hundert Jahren [11] auch vom Land her zu schmelzen beginnen könnte. Die Studienautoren geben zwar selbst zu, dass ihre Simulationsergebnisse rein spekulativ sind, aber als „Beleg“ ist so eine „Simulations-Spekulativstudie“ für die WBGU ausreichend, wissend, dass unsere Umweltministerin sicher niemals fachliche Hintergründe nachprüfen würde:
[6] DeConto and co-author David Pollard, a palaeoclimatologist at Pennsylvania State University in University Park, developed a climate model that accounts for ice loss caused by warming ocean currents — which can eat at the underside of the ice sheet — and for rising atmospheric temperatures that melt it from above.
Ultimately, he and Pollard tested how well different versions of their model simulated the past, and then used the ones that performed best to project future sea-level rise. They found that over time, atmospheric warming would become the main driver of ice loss.
“I think their processes
are still a bit speculative, … suggests that Antarctic ice melt driven by rising greenhouse-gas emissions could boost global sea levels by up to 39 centimetres by 2100, and by as much as 3 metres by 2300.

Um die Verschlimmerung zu erreichen mussten die Autoren das Extremszenario RCP8.5 zusätzlich um alarmistische Annahmen erweitern. Das entsprechende Bild in „DeConto und Pollard, 2016“ sieht wie folgt aus:

Bild 2 Figure 5 (Auszug a) Large Ensemble model analyses of future Antarctic contributions to GMSL. a, RCP ensembles to 2500. Quelle: DeConto und Pollard, 2016

Für das typische – zum Beispiel vom DWD in seinem Klimaatlas immer angezeigte – Szenario RCP2.6 liefert auch diese Studie für das Jahr 2100 nur einen simulierten Pegelanstieg von +11 (+-11 cm) und trifft damit gut den Wert, welchen der renommierte – aber nicht alarmistisch geneigte – Pegelfachmann, Prof. (Emeritus) Mörner als wahrscheinlichen Wert angibt.

Was in der Studie – aber nicht beim WBGU – steht: In vergangenen Warmzeiten war der Meeresspiegel bei gleicher CO2-Dichte auch schon 10 … 30 m höher als derzeit. Ohne auch nur entfernt zu wissen, woran das wirklich lag, wird einfach davon ausgegangen, dass bei den aktuellen, etwas über 400 ppm CO2 damit 30 m „zu wenig“ Pegel herrschen. Steigt das CO2 (oder auch nicht), „explodiert“ nach der CO2-Theorie folglich der Seepegel in den Simulationen.
Eine Kausalität, welche allerdings keinesfalls stimmen muss. Und auch nicht naheliegt, da es einen anderen Schluss zulässt: Der CO2 Gehalt hatte in der Vergangenheit (und damit auch heute) keinen signifikanten Einfluss auf den Meerespegel. Seine gravierenden Veränderungen um weit über 100 m haben andere Ursachen. Läge der Pegel im Jahr 2500 wirklich bei +15,65 m, würde sich lediglich wiederholen, was in vergangenen Eiszeiten ohne jegliches menschliche Zutun schon geschehen ist. Im Kampf gegen das CO2 wäre dann allerdings jeder Cent nutzlos vergeudet.

Hemmungslos wird nun allerdings wirklich alles gelistet, wenn es nur irgendwie einen Klimaalarm „belegen“ kann. Auf die Qualität der „Belegführung“ wurde dabei leider wenig geachtet:
WBGU
[5]: … Auch der Anstieg des globalen Meeresspiegels hat sich durch die globale Erwärmung weiter beschleunigt (Chen et al., 2017; Nerem et al., 2018) und wird in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten die Lebensbedingungen vieler Millionen Menschen entscheidend prägen (IPCC, 2014)
Nehme man die Studie „Nerem et al., 2018“. Dieser „gelingt“ es wie üblich mit statistischen Tricks – eher Falschanwendung -, aus lange bekannten Daten „neue, bisher unbekannte Inhalte“ herauszurechnen, welche bisher angeblich alle Fachpersonen übersehen haben. Das Ergebnis: viel mehr Klimaalarm, als bisher geahnt wurde.
In einem Artikel wurde das vom Autor bereits rezensiert:
EIKE 06.03.2018: Flashcrash Klimaalarm. Wer Klimaalarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 1)
kaltesonne informierte ebenfalls darüber: Der Meeresspiegel
Mitte Februar ging eine erschreckende Mitteilung durch alle Medien, auch die
Tagesschau mahnte: Der Pegel steigt nicht linear sondern quadratisch und bis Ende des Jahrhunderts haben wir 65 cm zu erwarten! Bei linearem Anstieg mit den heutigen Raten von ca. 3mm/a wären es nur beherrschbare 25 cm. Was steckte dahinter? Die Eilmeldungen gingen zurück auf diese Arbeit unter Führung von  Robert S. Nerem von der Universität Boulder/Colorado. Darin hatten die Autoren die Schwankungen des Meeresspiegels die ENSO erzeugt, aus den Beobachtungen heraus rechnen sollen. Ein ElNino lässt es im Ostpazifik viel mehr regnen und das viele Wasser im Ozean führt zu einem temporären Anstieg des globalen Meeresspiegels. Umgekehrt, bei einer LaNina, wird viel Regenwasser auf Land (besonders Australien)  zwischengespeichert und dieser vorübergehende Mangel im Ozean ist auch global deutlich sichtbar.
Wie Sie in Abb. 6 gut sehen können, hatten wir nahe dem Beginn der Satellitenaufzeichnungen 1998 einen Wasserüberschuss, nach 2010 einen Mangel und 2017 wieder zu viel. Die beteiligten Autoren entfernten jedoch diese natürlichen Schwankungen nicht vollständig, wie sich bald
herausstellte. Dadurch ging der jüngste El Nino zumindest teilweise in die Rechnungen ein und beeinflusste den Trend, ebenso die LaNina 2011/12 und der ElNino 1997/98. Diese zeitliche Verteilung muss einen wachsenden Trend produzieren. Mit diesem Lapsus in den Daten legte man in Nerem et al (2018) einen quadratischen Fit und extrapolierte flugs bis 2100. Ein solches Verfahren impliziert einen Anfängerfehler, den man „Overfitting“ nennt. Eine viel zu kleine  Datenbasis von 1993 bis 2017, hier auch noch fehlerbehaftet, erzeugt einen viel zu sicher geglaubten Trend bis 2100.

Weil auch dies immer noch nicht immer für einen großen Alarm „reicht“, dürfen beim WBGU Studien auch neue, schlimmer als die schlimmsten IPCC-Szenarien simulierende Zukunftsannahmen fabulieren: „scenarios, respectively (2223); and RCP8.5+icesheet collapse“ ..

Klimaflüchtlinge

Entsprechend sind die Ableitungen der Anzahl Klimaflüchtlinge:
WBGU [5]: … Obwohl allein schon die Definition einer Migrationsentscheidung aufgrund des Klimawandels schwierig ist und deshalb auch die Zahlen in der Literatur stark voneinander abweichen (Adger et al., 2014), soll hier beispielhaft eine Abschätzung der Weltbank zu Binnenmigration genannt werden: Bis zum Jahr 2050 könnten in Afrika südlich der Sahara, Südasien und Lateinamerika mehr als 143 Mio. Menschen klimabedingt zum Aufbruch gezwungen werden (Rigaud et al., 2018).
Von der in der wissenschaftlichen Wirklichkeit diskutierten Problematik solcher Zählungen findet sich wieder keine Spur:
kaltesonne 14.3.2018: ETH Zürich zum Konzept eines klimawandelbedingten Flüchtlingsanstiegs: Spekulativ und nicht ausreichend durch solide Daten untermauert
kaltesonne: Ausführliche Kritiken an der Asyl-Prognose in „Science“
… In der aktuellen Ausgabe von „Science“ hatte ich eine Studie entdeckt, die mir seltsam vorkam. Anhand einer simplen statistischen Korrelation sagen die beiden Autoren die Auswirkung der globalen Erwärmung auf die Zahl von Flüchtlingen vorher, die aus Nordafrika nach Europa ziehen.
Meine Recherche ergab, dass die Studie tatsächlich äußerst zweifelhaft ist. Ich zitiere
in meinem Artikel auf SPIEGEL ONLINE diverse Experten. Weil ich naturgemäß jeweils nur kleine Teile ihrer Aussagen zitieren konnte, stelle ich die interessanten Stellungnahmen der von mir befragten Wissenschaftler hier in voller Länge vor:
Weiterlesen im Blog von Axel Bojanowski.
Teil 2 des Weihnachtswunders steuerte der ansonsten in Klimafragen so unkritische Focus bei.
Auch dort lehnte man die neue Arbeit ab und verwahrte sich gegen aktivistisch gefärbte Forschung. War Michael Odenwald bereits im Weihnachtsurlaub? Focus am 22. Dezember 2017:
“Hochspekulativ und dumm”: Forscher zerlegen Studie, die neue Flüchtlingswelle prognostiziert
[..] Doch nun regt sich in der wissenschaftlichen Gemeinde Zweifel an der Studie. William Briggs von der Universität Cornell sagte gegenüber dem “Spiegel“: “Die dümmste, idiotischste Anwendung von Statistik, die ich seit Langem gesehen habe.” Auch Tobias Ide vom Georg-Eckert-Institut in Braunschweig warnt davor, “den Zusammenhang zwischen wärmeren Temperaturen und Migration derart vereinfacht darzustellen”. Die Wissenschaftlicher der Columbia University hatten demnach lediglich analysiert, wie hoch und lange die Temperatur in den Maisanbaugebieten bestimmter Länder über 20 Grad gestiegen war – und dann festgestellt, dass in solchen Zeiten mehr Asylanträge aus diesen Ländern gestellt wurden.
Ganzen Artikel auf focus.de lesen.

Auffällig ist, dass das Hauptproblem vieler in den Vulnerabilitätssimulationen betrachteten Länder – die extreme Geburtenrate und zunehmend auch „Sozialleistungsmigration“ [16] – (bewusst?) keine Erwähnung und Betrachtung findet. Für die WBGU gilt für alle aktuellen und zukünftigen Übel als Ursache alleine das anthropogene CO2.

Die Klima-Flüchtlingskrise

Zur Begründung wiederholt das Strategiepapier einfach alle bekannten Allgemeinplätze:
WBGU
[5]: .. Im 21. Jahrhundert stehen wir am Beginn einer Flüchtlingskrise, die sich bezüglich Ursache und Dynamik nicht mit der des frühen 20. Jahrhunderts vergleichen lässt, aber schlussendlich zu noch größerem Leid führen könnte. Die Rede ist von der anthropogenen Erderwärmung, die den Meeresspiegel steigen lässt, den globalen Wasserkreislauf verändert, die Extremwetterregime verschärft ganze Vegetationszonen verschiebt und dadurch die Lebensgrundlagen von hunderten Millionen Menschen bedroht. Bereits heute, da die planetare Oberflächentemperatur nur um etwa 1°C gestiegen ist, kommt es zu klimabedingten Migrationsbewegungen (Ionesco et al., 2017; IDMC und NRC, 2017).
Die durch den Bürgerkrieg in Syrien ausgelöste Flüchtlingskrise im Nahen Osten und Europa dürft schon ursächlich mit dem Klimawandel verknüpf sein, denn eine Jahrtausenddürre im „Fruchtbaren Halbmond“ verschärft ab 2011 die sozialen und politischen Spannungen in der Region (Kelley et al., 2015, 2017).
Auch dazu keinerlei Erwähnung kritisch eingestellter Darstellungen:
EIKE 22.02.2016: SPIEGEL ONLINE: Der Klimawandel ist nicht für den Syrienkrieg verantwortlich
EIKE 21.09.2016: Ist der „Arabische Frühling“ wirklich wegen unserem CO2 gescheitert? Eine von Herrn Rahmstorf begrüßte Studie legt es nahe
kaltesonne 29.2.2016: Deutsches Klimakonsortium pfeift Rahmstorf zurück: Klimawandel ist nur ein Treiber von vielen im Syrienkonflikt
Und weiter geht es im ausschließlich klimaalarmistischen Stil.
WBGU
[5]: .. Völlig unbestreitbar ist der kausale Zusammenhang zwischen dem menschengemachten Klimawandel und der Existenzbedrohung flacher Inselstaaten. Selbst wenn die Begrenzung der Erderwärmung auf 2°C gelingen sollte, dürft ein Meeresspiegelanstieg im Meterbereich ganze Territorien versenken – und damit nationale Identitäten im konventionellen völkerrechtlichen Sinn auslöschen (Storlazzi et al., 2018). Die entsprechenden Staatsvölker können ihr Überleben dann nur durch Verlassen ihrer schwindenden Länder sichern.

Während aktuell keine AGW-zuordenbare Bedrohung festgestellt werden kann:
EIKE 27. April 2018: SOS Südsee – Der Ozean steigt nicht übernatürlich, dafür umso stärker die Propaganda in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung (Teil 2)
„gelingt“ es dieser zitierten Studie „Storlazzi et al., 2018“ in Simulationen und unter Annahme besonders schlimmer Randbedingungen und Verstärkungseffekte, Zukunftsbedrohungen zu erzeugen.

Bild 3 Storlazzi et al., 2018: Fig. 5 The projected percentage of Roi inundated because of SLR and flooded annually because of the combined effects of waves and SLR through time for different SLR and climatic scenarios.

Eine solche, rein tendenzielle „Studie“ müsste man ablehnen

Jeder Vernünftige (zumindest der Autor) würde das Papier postwendend zurückweisen und dem Beirat auferlegen, erst einmal eine neutral bewertende und damit glaubhafte Darlegung zu erarbeiten, beziehungsweise diesen Beirat als für solche Aufgaben wohl ungeeignet in Frage stellen. Dazu muss man kein Fachmann sein, sondern nur eben einige der zitierten, „belegenden“ Studien orientierend sichten und sich über den wirklichen Wissensstand, vor allem die weltweiten Messdaten informieren.

Wenn es um Klimapolitik geht, sucht man solches im Berliner Politikbetrieb leider vollkommen vergeblich. Und die Auswahl der Beiratsmitglieder erklärt es auch: Die „Fachwissenschaft“ Klima – hier allerdings nur im Rahmen von Klima-Simulationen, denn das PIK forscht nicht wirklich übers Klima – ist alleine durch Herrn Schellnhuber vom PIK repräsentiert, der Rest sind wohl ohne Übertreibung „Nachläufer“ zur Umsetzung seiner Visionen [10].
Beirat des WBGU
Prof. Dr. Sabine Schlacke (Vorsitzende): Rechtswissenschaftlerin
Prof. Dr. Dirk Messner (Vorsitzender): Politikwissenschaftler
Prof. Dr. Martina Fromhold-Eisebith: Wirtschaftsgeographin
Prof. Dr. Ulrike Grote: Agrar- und Entwicklungsökonomin
Prof. Dr. Ellen Matthies: Psychologin
Prof. Dr. Karen Pittel: Ökonomin
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber CBE: Physiker
Prof. Dr. Ina Schieferdecker: Digitalisierungswissenschaftlerin
Prof. Dr. Uwe Schneidewind: Nachhaltigkeitswissenschaftler

Doch das Gegenteil passiert

C. Roth ist dafür nur eines der vielen möglichen Beispiele. Wohl überall, wo man das Hirn abschalten und einem GRÜNEN, oder Antifa-Mainstream hinterherlaufen kann, ist sie dabei. Da dürfen die Klimaflüchtlinge nicht fehlen.
WELT 09.11.2018: [1] Vor dem Parteitag der Grünen hat Claudia Roth eine Ausweitung des Asylrechts etwa für Klimaflüchtlinge gefordert.
Vor dem Grünen-Parteitag in Leipzig fordert die frühere Vorsitzende Claudia Roth, das Asylrecht zu erweitern. „Wir müssen die Kriterien für das Recht auf Asyl ausbauen. Beispielsweise ist der Klimawandel mittlerweile eine Fluchtursache“, sagte die Bundestagsvizepräsidentin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die EU müsse als eine Hauptverursacherin der Klimakrise mit einer Initiative zur Aufnahme bedrohter Menschen vorangehen.

Der GRÜNE Nachwuchs ist nicht besser

WELT 09.11.2018: [1]Unterstützung bekam sie von Grüne-Jugend-Chefin Ricarda Lang. Erstes Ziel müsse sein, dass durch eine „radikale Klimapolitik“ Menschen am besten erst gar nicht in die Lage gebracht werden sollten, ihre Heimat zu verlassen. Für Inselstaaten wie Kiribati reiche das aber nicht mehr aus, sie würden bald unbewohnbar. „Diese Menschen müssen die Chance zur frühzeitigen und würdevollen Migration erhalten“, sagte sie …
Man würde meinen, im Zeichen von Internet und google kämen solche Personen irgendwann doch noch auf die Idee, sich die leicht erreichbaren Fakten anzusehen. Wenn es allerdings die WBGU-Beiratsmitglieder, welche sich alle als Professoren ausweisen schon nicht machen, und Umweltminister*innen, sowie die regelmäßig auf Spesen zu den Klimagipfeln eilenden ca. 30.000 „Fachpersonen“ ebenfalls nicht:
[17] EIKE 27.11.2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 1 (2)

Wie kann man es dann von politischen (möchtegern-)Größen erwarten. Leider summiert sich Halbwissen statistisch nicht und damit bleibt ideologiebedingt bestehen, was wir aktuell schon haben.
EIKE 15.04.2017: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert
EIKE 12.06.2017: Fake News: Zuerst der SWR, nun der BR: Ein Südseeparadies versinkt im Meer. Öffentlich-Rechtliche Klimawandel-Agitation in Endlosschleife
Es lässt sich zeigen, dass ausgerechnet das laut dieser Frau Lang „bald unbewohnbare“ Kiribati mit einem gemessenen Pegelanstieg von 0,58 mm/pa (5,8 cm in hundert Jahren) die niedrigste Anstiegsrate aller Pazifikinseln (und weit unter dem Weltdurchschnitt) aufweist. Einfach nur unverschämt, wie daraus abgeleitet wird, dass diese Atollgruppe „bald unbewohnbar“ würde (und es die Redaktion der „WELT“ unkommentiert weitergibt).

Bild 4 [14] Tidenpegel Kiribati und eine längere Pegelreihe von Neuseeland. Alle Pegel vom Autor auf das Jahr 2012 normiert. Quelle: PSMSL Viewer
Immer mehr tropische Stürme können auch nicht sein:

Bild 5 [14] Anzahl von Wirbelstürmen der Kategorie 5 in der Region Südpazifik/Australien. Quelle: Paul Homewood / Wikipedia
Und ein „noch nie“ in der jüngeren Klimageschichte dagewesener Pegel ebenfalls nicht:

Bild 6 [14] Langfristiger globaler Meerespegelverlauf und CO2-Konzentration. Quelle: No Tricks Zone: AGW ‘Disaster’ Predictions RecycledVerlauf eines Proxis der Marshall-Inseln im westlichen Pazifik

Es gibt kein Problem, welches GRÜNE nicht erkennen und lösen

Jeder sollte sich die 10 Minuten Zeit nehmen und das Video der Präsentation dieser GRÜNEN Europawahl-Kandidatin ansehen.

Bild 7 GRÜNE Europawahlkandidatin. Rede (und Link zu YouTube) Ska Keller – Rede auf dem Bundesparteitag 2018 in Leipzig

Man muss sich allerdings trotzdem fragen, ob die GRÜNEN nicht zuletzt noch von einer inzwischen außer Kontrolle geratenen Kanzlerin überholt werden:
Tichys Einblick 13. November 2018: Migration – einklagbares Recht unter dem Dach der Bundesrepublik

Quellen

[1] WELT 09.11.2018: Claudia Roth fordert eine Ausweitung des Asylrechts

Stand: 09.11.2018

[2] Achgut 09.11.2018: Wenn das Klima in die Flucht treibt

[3] NDR Talkshow: Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock

[4] ScienceScepticalBlog 28. September 2018: Der Meeresspiegelanstieg

[5] PIK Nachrichten 31.08.2018:Zeit-gerechte Klimapolitik: vier Initiativen für Fairness

[6] DeConto und Pollard, 2016, Nature 2016: Antarctic model raises prospect of unstoppable ice collapse Sea levels could rise by more than 15 metres by 2500 if greenhouse-gas emissions continue to grow.

[7] EIKE Der jüngste IPCC-Bericht SR-15 von 2018: Von Klimakatastrophen keine Spur!

[8] Storlazzi et al., 2018: Most atolls will be uninhabitable by the mid-21st century because of sea-level rise exacerbating wave-driven flooding

[9] WBGU Politikpapier 9, 2018: Zeit–gerechte Klimapolitik: Vier Initiativen für Fairness

https://www.wbgu.de/de/pp9/

[10] EIKE 25.05.2018: Zu jedem Parteitag eine Freifahrt in der Klima-Geisterbahn

[11] Umweltbundesamt: Das Klima der Antarktis

[12] Resilience: King und Harrington, 2018 Exceeding 1.5C of Global Warming will Hit Poorest the Hardest

[13] King und Harrington, 2018: The Inequality of Climate Change From 1.5 to 2°C of Global Warming

[14] EIKE 12.06.2017: Fake News: Zuerst der SWR, nun der BR: Ein Südseeparadies versinkt im Meer. Öffentlich-Rechtliche Klimawandel-Agitation in Endlosschleife
[15] EIKE, 20.06.2017: Gegen Klimaflüchtlinge helfen nur noch C. Juncker und der Pariser Klimavertrag Alternativ: Nicht der Klimawandel bedroht uns, sondern unsere Politiker

[16] EIKE 09. Juli 2018: Überbevölkerungsprobleme bekämpfen wir ganz aktiv – durch noch mehr CO2-Reduktion

[17] EIKE 27.11.2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 1 (2)

[18] Klimafakten.de: Behauptung: „Der CO2-Anstieg ist nicht Ursache, sondern Folge des Klimawandels“




FACTFULNESS: Eine Buchre­zension

Es enthält fabelhafte Übersichten:

„Inspirierend und aufschlussreich sowie angefüllt mit lebendigen Anekdoten und bewegenden Stories ist Factfulness ein eindringliches und grundlegendes Buch, welches die Art und Weise, wie man die Welt sieht, ändern wird, und welches einen in die Lage versetzt, auf die Krisen und Gelegenheiten in der Zukunft zu reagieren“.

In Factfulness bietet der Professor für Internationale Gesundheit und das globale TED-Phänomen* Hans Rosling zusammen mit seinen vieljährigen Mitarbeitern Anna und Ola eine radikal neue Erklärung, warum dies passiert. Sie enthüllen die zehn Instinkte, welche unsere Perspektive verzerren – von unserer Neigung, die Welt in zwei Lager zu teilen (normalerweise irgendeine Version von uns und denen) bis hin zu der Art und Weise, mit der wir Medien konsumieren (wo Angst regiert) und wie wir Fortschritt aufnehmen (indem wir glauben, dass es mit den meisten Dingen immer schlechter wird).

[*TED = Technology, Entertainment and Design. Daraus wurde das hier angesprochene weltweite TED-Phänomen. Mehr zu TED hier. Anm. d. Übers.]

Unser Problem ist, dass wir nicht wissen, was wir nicht wissen, und selbst unsere Vermutungen basieren auf ungewissen und vorhersehbaren Verzerrungen.

Es stellt sich heraus, dass die Welt mit all ihrer Unvollkommenheit in einem viel besseren Zustand ist als wir denken. Das heißt nicht, dass es keine realen Probleme gibt. Aber wenn wir uns die ganze Zeit über alles Sorgen machen anstatt eine auf Fakten basierende Weltsicht zu begrüßen, können wir unsere Fähigkeit verlieren, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die uns am meisten bedrohen“.

Hans Rosling, der vor seinem Tod im Februar 2017 ein vielgefragter Mann in den TED-Gesprächskreisen war, sagte: „Dieses Buch ist mein letzter Kampf in meiner lebenslangen Mission, verheerende Ignoranz zu bekämpfen“.

FACTFULNESS erregt viel Aufmerksamkeit und viele Hinweise auf dasselbe an vielen bedeutenden Stellen. Bill Gates hat einen You-Tube-Film produziert, in welchem das Buch empfohlen wird. (Ich gebe zu, dass die Empfehlung ausgerechnet von Bill Gates mich zunächst davon abgehalten hat, das Buch überhaupt anzuschauen).

Es ist ein wunderbares Buch – meine Frau und ich haben es gemeinsam gelesen. Wir sind seit 45 Jahren Lebensgefährten – und vertreten dennoch immer noch erheblich voneinander abweichende Standpunkte bzgl. der Welt um uns herum. Wir beide jedoch empfinden das Buch übereinstimmend als informativ und – ja, dass die Lektüre einfach auch Spaß macht.

Rosling war sein Leben lang Pragmatiker – er sieht und trachtet nach pragmatischem Verständnis und pragmatischen Lösungen. Er sieht, dass alles besser wird, nicht schlechter. Sein Hintergrund ist der eines Profis für öffentliche Gesundheit in weltweitem Maßstab – er bekämpft Epidemien und katastrophale endemische Krankheiten an weit entfernten Stellen.

Er warnt uns vor zehn geistigen schlechten Gewohnheiten oder „Instinkten“:

10 „Daumenregeln“ in FACTFULNESS:

  1. Gap Instinct [Gap = Lücke, Graben]

  2. Negativity Instinct

  3. Straight Line Instinct

  4. Fear Instinct [Fear = Angst, Furcht]

  5. Size Instinct

  6. Generalization Instinct

  7. Destiny Instinct [Destiny = Schicksal]

  8. Single Instinct [single = einzig, {einzigartig}]

  9. Blame Instinct [Blame = Schuld]

  10. Urgency Instinct [Urgency = Dringlichkeit]

Ich habe hier bei WUWT viele Beiträge zu den gleichen Themen gepostet – in welchen ich die Fallstricke beim Ausweiten von Trends über die Daten hinaus beschrieb, ebenso wie den Missbrauch von Mittelwerten (und von Mittelwerten der Mittelwerte); ich habe die Neigung beklagt zu versuchen, komplexe Dinge in eine einzige Zahl zu pressen; wie Äpfel und Orangen mit einander verglichen (und gemittelt!) werden; ich habe gegen die Instinkte der Medien angekämpft, „Fake News“ zu verbreiten und die guten Nachrichten zu ignorieren, und auch den Trugschluss, grob vereinfachte Lösungen für komplexe Probleme anzubieten.

Rosling erzählt interessante Anekdoten aus der Zeit seiner Reisen und der Untersuchung von gesundheitsbezogenen Dingen auf der ganzen Welt, was die Lektüre so interessant macht.

Die Al Gore-Story

Hans Rosling war zur gleichen Zeit im TED-Gesprächskreis aktiv wie unser Freund Al Gore. Rosling erzählt die folgende interessante Story in seinem Buch (in der Erstausgabe auf Seite 229):

Eine bequeme Dringlichkeit

Wir müssen Angst erzeugen!“ Genau das sagte Al Gore zu mir gleich zu Beginn unserer ersten Unterhaltung darüber, wie man den Klimawandel unter die Leute bringt. Das war im Jahre 2009, und wir befanden uns hinter den Kulissen einer TED-Konferenz in Los Angeles. Al Gore forderte mich auf, ihm zu helfen und Gapminder’s bubble graphs zu verwenden, um den Worst Case einer zukünftigen Auswirkung steigender CO2-Emissionen an die Wand zu malen …

Ich stimmte mit ihm völlig überein, dass rasche Maßnahmen bzgl. Klimawandel erforderlich seien, und ich war begeistert von dem Gedanken, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Aber ich konnte mich nicht dem anschließen, was er gefordert hatte.

Ich mag keine Furcht … Furcht plus Dringlichkeit führen zu dummen, drastischen Entscheidungen mit unvorhersehbaren Nebeneffekten. Klimawandel ist dafür zu wichtig. Dafür braucht es systematische Analysen, durchdachte Entscheidungen, inkrementelle Entscheidungen und sorgfältige Evaluierungen. Und ich mag keine Übertreibungen, unterminiert diese doch die Glaubwürdigkeit gut belegter Daten: in diesem Falle, dass die Daten zeigen, dass der Klimawandel real ist, dass er großenteils durch Treibhausgase infolge menschlicher Aktivitäten verursacht ist und dass die Ergreifung rascher und umfassender Maßnahmen jetzt billiger wäre als zu warten, bis ein kostspieliger und inakzeptabler Klimawandel da ist. Ist die Übertreibung erst einmal entdeckt, wenden sich die Leute vollständig ab.

Sieh mal an, trotz all der Lügen der AGW-Aktivisten-Bande lag Michael Crichton nicht verkehrt mit seinem Buch State of Fear. Wir haben hier einen direkten Beweis dafür, dass Al Gore aktiv Hilfe und Zusammenarbeit suchte bei der Erzeugung eines Zustands der Angst in der allgemeinen Öffentlichkeit mittels der Verbreitung übertriebener Worst Case-Szenarien.

Zu seinen Gunsten und obwohl er kein Klimawandel-Leugner ist (wie ich auch) oder in seinem Falle nicht einmal ein Klimaskeptiker ist, besteht Hans Rosling darauf, dass …

er niemals ein Worst Case-Szenario beschwören würde ohne auch ein mögliches Best Case-Szenario darzulegen. Verbreitet man nur Worst-Case-Szenarien und – noch schlimmer – geht man damit über wissenschaftlich basierte Vorhersagen hinaus, würde das außerhalb der Gapminder-Mission liegen, den Menschen zu helfen, die grundlegenden Fakten zu verstehen. Al Gore machte unermüdlich weiter, seine Angstblasen jenseits der Experten-Vorhersagen durchzudrücken. Das kam in vielen Gesprächen zum Ausdruck, bis es mir zu viel wurde und ich die Diskussion beendete: „Mr. Vizepräsident. Keine Zahlen, keine Blasen“.

Hans Rosling selbst wies darauf hin, dass obwohl in der Ich-Form geschrieben, dieses Buch tatsächlich im Wesentlichen die Arbeit seines Sohnes und seiner Schwiegertochter war. Die Autoren stützen sich schwer auf „Experten-Meinungen“ und „von Experten genannte Statistiken (Zahlen)“. Das tat er trotz seines Ratschlags, sich vor Experten in Acht zu nehmen und euphemistisch feststellte: „Manchmal sind ,Experten‘ nicht einmal Experten auf ihrem eigenen Gebiet. Viele Aktivisten gerieren sich als Experten. Ich habe auf allen möglichen Konferenzen Vorträge gehalten, weil ich glaube, dass gebildete Aktivisten absolut entscheidend sein können, die Welt zu verbessern … Fast jeder Aktivist, den ich je kennen gelernt habe, übertreibt das Problem, dem sie sich verschrieben haben, ob nun freiwillig oder – wahrscheinlicher – unwissentlich“.

Meiner Ansicht nach hat das Team von Rosling, welches viele Jahre lang direkt mit Gesundheits-Organisationen der UN gearbeitet hatte, nicht erkannt, dass das UNFCCC und das IPCC selbst zu „Aktivisten“-Gruppen geworden sind und genau so agieren, wie er es oben beschrieben hat. Kleine Sache: nach den Faustregeln von Roßling in FACTFULNESS müssten die IPCC-Forderungen absolut und vollständig zurückgewiesen werden, und zwar als „törichte, drastische Entscheidungen mit unvorhersehbaren Nebeneffekten.

Unter dem Strich

Das ist ein großartiges Buch, leicht zu lesen und aufklärend – man wird es genießen, während man gleichzeitig einige neue Erfahrungen bzgl. kritischem Denken erfährt (oder auffrischt). Mit weniger als 15 Dollar ist es gutes Geschäft für die Wohnung, und ein noch besserer Handel ist es, wenn man sich das Buch „absolut gratis“ in der öffentlichen Bücherei vor Ort ausleiht.

Schlussbemerkung des Autors

Ich empfehle dieses Buch, aber man werfe mir nicht vor, mit allem einverstanden zu sein, was Roßling darin schreibt.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/11/14/factfulness-a-book-review/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung von Michael Limburg: Ich habe mir das Buch auch sofort gekauft und auch in einem Zug durch gelesen. Deshalb kann ich die Meinung des Rezensenten – ungeachtet der Meinung von Hans Rosling zum Klimawandel nur voll bestätigen.




Wie geht es weiter mit der Klima- und Energiepolitik der USA?

Die „Blaue Welle“ war nie wirklich siegreich. Der US-Senat ist immer noch in republikanischer Hand, im Repräsentantenhaus haben die Demokraten die Mehrheit erreicht, die Liberalisierung der Trump-Ära sowie Bemühungen zur Produktion fossiler Treibstoffe gehen weiter, und viele [US-]Staaten wechselten von rot nach blau – und fast sämtliche Bürgerinitiativen in fast allen Staaten bzgl. erneuerbarer Energie lösten sich in Rauch auf.

Trotz herkulischer Bemühungen seitens des IPCC und von Aktivistengruppen, den Begriff „Klimawandel“ umzudefinieren und ängstigende Kobolde zu beschwören, zerschellt die globale Besessenheit hinsichtlich globaler Erwärmung, „grüner“ Energie und des Pariser Abkommens auf den harten Klippen der Realität.

Was bedeutet das alles nun für die Energie- und Klimapolitik der USA? Diese kurzen Analyse kann einem gespaltenen Kongress, Gouverneuren und staatlichen Behörden bei der Entscheidungsfindung helfen ebenso wie einer oftmals verwirrten oder fehlgeleiteten Wählerschaft und Menschen auf der ganzen Welt.

Urgrüne Vorschläge wurden krachend zurückgewiesen

Trotz über 150 Millionen Dollar der Milliardäre Tom Steyer, Michael Bloomberg, George Soros und vielen Umweltgruppen sind urgrüne Initiativen krachend gescheitert:

Eine Initiative in Colorado hätte fast im gesamten Staat das Bohren und Fracking unbegrenzt verhindert. Eine in Washington eingebrachte Maßnahme hätte Treibstoffe auf Kohlenstoff-Basis und Kohlendioxid-Emissionen mit einer saftigen Steuer belegt. Eine Gesetzesänderung in Arizona hätte verlangt, dass die Hälfte allen erzeugten Stromes bis zum Jahr 2050 mit „erneuerbarer Energie“ erzeugt werden muss (aber nicht durch Kern- oder Wasserkraft) – „koste es die Verbraucher, was es wolle“. Anti-Öl-und-Bergbau-Initiativen in Alaska und Montana wurden ebenfalls zerschlagen. In Nevada hat man ein Gesetz über „50% erneuerbare Energie bis 2030“ gebilligt, aber es muss im Jahre 2020 noch einmal bestätigt werden, bevor es in Kraft treten kann.

Die Wähler haben auch die Hälfte der republikanischen Mitglieder im „Ausschuss für Klima-Lösungen“ im Repräsentantenhaus aus dem Amt gewählt.

Einige demokratische Gouverneure und Gesetzgeber haben angesprochen, dass sie dem Beispiel Kaliforniens folgen könnten – und einfach die Steuergesetze bzgl. Wind, Solar und Kohlenstoff einführen, welche widerspenstige Wähler gerade zurückgewiesen haben – unabhängig davon, was diese Steuern bzgl. Energiepreise, Arbeitsplätze und Familien mit geringem Einkommen bedeutet hätten.

Beweise in der realen Welt bzgl. eines „menschengemachten Klima-Chaos’“ werden schmerzlich vermisst

Vielleicht verstehen die Wähler besser, was ideologischer motivierte Gesetzgeber und Aktivisten nicht verstehen:

Sorgen der Bevölkerung hinsichtlich Klima und erneuerbare Energie liegen weit hinter Sorgen bzgl. Ökonomie, Beschäftigung, Gesundheit, Einwanderung, nationale Sicherheit und einer Vielzahl anderer Bedenken. Fossile Treibstoffe decken immer noch 80% unseres Energiebedarfs. Beweise für ein „menschengemachtes Klima-Chaos“ aus der realen Welt werden schmerzlich vermisst. Und trotz wiederholter Versicherungen des Gegenteils tun nur wenige Länder irgendetwas, um den Verbrauch von Öl, Gas und Kohle zu reduzieren – oder deren Treibhausgas-Emissionen.

Die Wähler wissen sehr wohl um eine funktionierende Wirtschaft, um Fabriken, Krankenhäuser, Behörden, Internet und Familien – und dass all diesen bezahlbare Energie zur Verfügung stehen muss, wann immer sie welche brauchen – und nicht, wenn sie zufällig gerade verfügbar ist zu Preisen welche Budgets sprengen und Arbeitsplätze vernichten.

Einem Report der Europäischen Medien-Plattform Euractiv zufolge haben von den 197 Nationen, welche so begeistert 2015 das Pariser Klima-Abkommen unterzeichnet hatten, „nur 16 nationale Klima-Maßnahmenpakete beschlossen, die ambitioniert genug sind, um ihre versprochenen Ziele zu erreichen“. Aber auch das ist sehr dehnbar. Kanada ist immer noch eine Supermacht bzgl. fossiler Treibstoffe, und der neue Premier von Ontario hat versprochen, das Grüne Energie-Gesetz sowie Wind- und Solarprojekte zu annullieren – während in Japan Dutzende neuer Kohlekraftwerke gebaut werden, um die Kernkraft zu ersetzen.

Ökonomische Kraftzentren“?

Damit verbleiben 14 „ökonomische Kraftzentren“ mit ausreichenden Klima-Maßnahmen-Plänen: Algerien, Costa Rica, Äthiopien, Guatemala, Indonesia, Mazedonien, Malaysia, Montenegro, Norwegen, Papua New Guinea, Peru, Samoa, Singapur und Tonga. Ob einer dieser Staaten tatsächlich irgendetwas tut, ist fraglich. Und alle anderen, welche das Paris-Abkommen unterzeichnet haben, weil sie den Verbrauch fossiler Treibstoffe nicht reduzieren müssen und Anteil haben wollen an den Billionen Dollar für „Klima-Anpassung und Reparationen“, welche industrialisierte, wohlhabende Nationen einfach nicht zahlen werden.

Außerdem: In ganz Asien sind rund 2000 Gigawatt von Kohlekraftwerken bereits in Betrieb oder im Bau – und viele davon verbrennen den Treibstoff sehr ineffizient und emittieren ungeheure Mengen CO2.

Sowohl Australien als auch Japan haben IPCC-Forderungen zurückgewiesen, den gesamten Kohleverbrauch bis zum Jahr 2050 einzustellen. Deutschland walzt historische Städtchen und Wälder platt, um Braunkohle abzubauen für dessen neue Kohlekraftwerke. Polen verbrennt immer mehr Kohle und bereitet sich außerdem darauf vor, Schiefergas aus den USA zu importieren.

Präsident Trump trat aus dem Paris-Abkommen aus – und der neue Präsident Brasiliens hat Gleiches versprochen.

Die USA sind inzwischen der weltgrößte Ölproduzent und ein Haupt-Ölexporteur. Tatsächlich steigt die Ölproduktion in vielen großen US-Gebieten mit Schiefergas-Lagerstätten immer weiter. Experten zufolge wird die Gesamt-Ölproduktion der USA im Jahre 2025 55 Dollar pro Barrel ausmachen. Auch die Erdgaserzeugung der USA steigt rasant. All das wird zehntausende Arbeitsplätze schaffen oder erhalten und den Staaten Einnahmen in Höhe von Zehner-Milliarden bescheren. Und all das sollen wir aufgeben?

Inzwischen haben sich Land- und Meereis in Arktis und Antarktis erholt und weisen eine normale oder sogar übernormale Ausdehnung auf, während der Meeresspiegel um kaum wahrnehmbare 18 cm pro Jahrhundert steigt. Tuvalu und andere Inselnationen im Pazifik behaupten, dass sie schon bald vom steigenden Meeresspiegel überspült werden – obwohl dieser seit den letzten Pleistozän-Gletschern um über 120 m gestiegen ist … ohne auch nur eine einzige Insel zu verschlingen. Die Korallen wachsen nämlich auf der Suche nach Nährstoffen mit dem steigenden Meeresspiegel mit.

Inseln versinken unter dem Gewicht der auf ihnen errichteten Hochhäuser

Das Kabinett der Malediven hielt im Jahre 2009 geschickterweise eine Unterwasser-Sitzung ab, um ihre vermeintliche Notlage zu unterstreichen. Aber jedwede Überschwemmung durch Meerwasser ist dem Versinken der Inseln unter dem Gewicht der auf ihnen errichteten Hochhäuser geschuldet (hier).

Diese und andere Fakten aus der realen Welt helfen zu erklären, warum das gesamte Paris-Kartenhaus schon bald kollabieren könnte. Und das bringt uns zurück zu den IPCC-Schikanen sowie deren Behauptungen, dass Wind und Solar fossile Treibstoffe ersetzen können.

Seit über 20 Jahren gab es keinen Erwärmungstrend mehr außer während kurzzeitiger El Nino-Ereignisse, welche aber nichts mit Klima zu tun haben. Man entferne sie aus dem Bild, dann ist der Erwärmungstrend minimal, nämlich nicht messbare und bedeutungslose 0,02°C pro Dekade – weit unterhalb der Fehlerbandbreite.

Also definiert das IPCC gerissen und im Geheimen „globale Erwärmung“ und „Klimawandel“ so um, dass damit eine Kombination gemessener (jedoch oftmals „homogenisierter“ und manipulierter) Temperaturen der letzten 15 Jahre gemeint ist – plus hypothetischer, mutmaßlicher und von Computern modellierter Projektionen der nächsten 15 Jahre!

Und auf dieser betrügerischen 30-Jahre-Grundlage soll die Menschheit ein Klima-Armageddon verhindern mittels des Ersatzes aller fossilen Treibstoffe durch vermeintlich „saubere, grüne, erneuerbare“ Energie bis zum Jahr 2050! Das wird nie geschehen.

Allein um den gegenwärtigen Strombedarf in Amerika zu decken, wäre es notwendig, „ein Gebiet doppelt so groß wie Kalifornien mit Windturbinen zu überziehen“, schätzt Robert Bryce. Teilweise liegt das daran, dass Windturbinen einen größeren Abstand voneinander haben müssen, damit die eine nicht im Windschatten einer anderen Steht. Das bedeutet, dass die mittlere Energieerzeugung pro Turbine bis zu 100 mal geringer ist als von prominenten Energie-Experten, Windenergie-Unternehmen und Befürwortern behauptet.

Meine eigenen Berechnungen ergeben, dass wir mindestens eine doppelt so große Landfläche brauchen. Je mehr wir uns nämlich auf Windenergie stützen, desto öfter müssen wir Windräder an weniger windigen Stellen errichten – was die Windschatten-Problematik verschlimmert. Und sogar noch mehr Landfläche ist erforderlich für Backup-Batterie-Komplexe, ultralange Überlandleitungen zu entfernt liegenden Städten sowie konventionelle Rohmaterialien, welche zum Bau von Windrädern, Übertragungsleitungen und Batterien erforderlich sind. Nichts davon ist „frei“ oder „grün“.

Und wie das so ist, Windräder töten auch Bussarde, Greifvögel und Fledermäuse. Eine neue Studie bei Windparks in Indien kam zu dem Ergebnis, dass 75% aller Greifvögel in den Gebieten um die Turbinen zu Tode kommen. Das schlägt natürlich hohe Wellen in lokalen Nahrungsketten. Berücksichtigt man all dies, müssen wir fragen:

Warum sollten die USA auch nur in Erwägung ziehen, wieder in das Paris-Abkommen einzutreten, irgendeine Kohlenstoff-Steuer einzuführen, Kohlenstoff-Abscheidungs-Programme aufzulegen, mehr Landflächen für Windräder zu opfern oder in jeder anderen Hinsicht vor dem IPCC und Umwelt-Aktivisten-Banden in die Knie zu sinken?

Warum sollten irgendwelche US-Unternehmen, Krankenhäuser oder Familien gefesselt werden?

Warum sollte man US-Unternehme, Krankenhäuser, Schulen oder Familien fesseln durch diese teure, unzuverlässige, Arbeitsplätze vernichtende und umweltlich sich verheerend auswirkende „erneuerbare“ Energie, was diese Vorschriften nach sich ziehen würde – ohne jede Auswirkung auf das Klima, selbst wenn die Menschen es tatsächlich fertig gebracht haben, die mächtigen natürlichen Kräfte, die immer den Klimawandel getrieben haben, zum Erliegen zu bringen?

Paul Driessen is policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow and author of articles and books on natural resource issues. He has degrees in geology, ecology and environmental law.

Link: https://www.iceagenow.info/what-next-for-u-s-climate-and-energy-policies/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Waldbrände in Kalifornien

Er fuhr fort:

Das ist nicht das ,neue Normal‘. Es ist das ,neue Anomal‘. Und dieses neue Anomal wird sich fortsetzen, mit Sicherheit während der nächsten 10 bis 15 bis 20 Jahre … und unglücklicherweise sagt uns die beste Wissenschaft, dass Trockenheit, Wärme, Dürre und all das sich intensivieren werden. Prophezeiungen einiger Wissenschaftler zufolge ist es bereits ein Grad wärmer geworden; ich denke, dass wir ein weiteres halbes Grad erwarten können während der nächsten 10 bis 12 Jahre, was katastrophal ist. Wir haben es also hier mit einer echten Herausforderung zu tun, die unsere gesamte Lebensart bedroht“.

Und welche brillante Lösung schlägt er vor? Nun … zu meiner Überraschung und meinem Erschrecken will er mehr und immer noch mehr Steuergelder hineinpumpen:

Und wir werden mehr und immer mehr in Anpassung investieren müssen. Wenn wir von Dingen wie Klima sprechen und das sich erwärmende Klima und wir außerdem das Wort ,Anpassung‘ in den Mund nehmen, dann ist es das, worüber wir reden. Und es sind nicht Millionen, sondern Milliarden, Zehnermilliarden und vielleicht sogar hunderte Milliarden selbst innerhalb nur weniger Jahre“.

Nun also … haben Wissenschaftler tatsächlich „prophezeit“, dass die Temperaturen in der Vergangenheit um 1 Grad gestiegen sind? Können Wissenschaftler wirklich die Vergangenheit prophezeien? Und können wir wirklich ein halbes Grad Erwärmung im nächsten Jahrzehnt erwarten? Um hierüber Aufschluss zu bekommen, schaute ich genauer auf die Aufzeichnungen. Ich fand eine interessante Website, nämlich die vom Western Regional Climate Center (WRCC), wo man eine Vielfalt von wetterbezogenen Daten für einzelne Staaten hat. Also ohne weitere Umschweife – hier die mittlere Temperatur in Kalifornien von 1895 bis zur Gegenwart, Oktober 2018:

Abbildung 1: Monatliche mittlere Temperatur in Kalifornien nach dem WRCC. Die jahreszeitlichen Schwankungen wurden entfernt.

Ist nun also die Temperatur um ein Grad gestiegen, wie der Gouverneur behauptet hatte? Kaum. Seit 1895 ist es mit einer Rate von etwa 0,02°C pro Jahrzehnt wärmer geworden – zwei Hundertstel Grad.

Wie viel sind zwei Hundertstel Grad Celsius? Nun, wie man weiß, nimmt die Temperatur mit der Höhe ab. Das fühlt man bei jeder Fahrt mit einer Seilbahn auf einen höheren Berg. Die Rate der vertikalen Temperaturabnahme beträgt etwa 1°C pro 100 Meter.

Und das bedeutet, dass die 0,02°C-Änderung etwa dem Höhenunterschied entspricht zwischen … Moment … den Zehen und dem Kopf eines Menschen. Viel zu gering, um es auch nur fühlen zu können.

Offensichtlich redet der Gouverneur also dummes Zeug, wenn er sagt, dass ein anthropogener Temperaturanstieg die Ursache für die Brände ist. Der Temperaturanstieg in Kalifornien ist trivial gering – zwei Zehntelgrad über 100 Jahre.

Und wenn es nicht die Temperatur ist – was ist mit der Regenmenge? Macht Klimawandel den Staat trockener? Glücklicherweise gibt es beim WRCC auch dazu Daten. Die monatliche Regenmenge in Kalifornien stellt sich so dar:

Abbildung 2: Jährlich aufgetragene monatliche Regenmenge in Kalifornien laut WRCC. Da die Regenmengen-Daten in Inches pro Jahr angegeben werden und nicht pro Monat, habe ich alle Werte mit 12 multipliziert, um den Trend in den Daten zu einem Jahrestrend zu

machen.*

[Zum

[Verständnis: die rote waagerechte Linie bei 24 Inches entspricht etwa 610 mm, 50 Inches etwa 1570 mm. Anm. d. Übers.]Nimmt die Niederschlagsmenge ab? Ja … mit absolut bedeutungslosen 1,1 mm pro Dekade. Das ist also eindeutig nicht die Ursache der Brände.

Aber welche Gründe gibt es dann für die Zunahme der Brände? Nun, tatsächlich gibt es ein paar.

Erstens, unsere Wälder sind seit einigen Jahren nicht mehr ordentlich bewirtschaftet worden. Dies ist die Folge verschiedener Gerichtsverfahren, wobei eines das Fällen in vielen Gebieten seit 1994 verbietet. Dies war ein vergeblicher Versuch, den Fleckenkauz zu schützen. Unglücklicherweise war das aber nur ein grünes Luftschloss – das Ende der Fällarbeiten hatte keinerlei Einfluss auf die Abnahme dieser Spezies. Stattdessen scheint es, als hätte eine andere Eule den Platz des Kauzes eingenommen, nämlich der Streifenkauz (hier). Na sowas … und es gab eine ganze Reihe weiterer Verfahren, welche das Fällen verboten oder stark begrenzt haben.

Und weiter. Die Gesetze in Kalifornien verbieten sowohl Fällungen als auch die Ausdünnung von Wäldern. Nach den Bränden in Redding sagte Gouverneur Brown, er werde daran arbeiten, die Gesetze zu ändern (hier) … doch war das bisher nur Schall und Rauch.

Wenn man aber keine Bäume fällt und den Wald nicht ausdünnt, bildet sich das, was man die „Treibstoff-Ladung“ [fuel load] nennt. Darunter versteht man die Menge brennbaren Zeugs pro Acre. Und wenn es dazu kommt, würde ein ansonsten kleines Feuer rasch zu einem riesigen Brand werden.

Und schließlich, vor einigen Jahren gab es ein El Nino/La Nina-Ereignis. Dies führte zu einer Folge wärmerer und trockenerer Jahre. Dafür gibt es eine Bezeichnung. Sie lautet nicht „Klimawandel“, sondern – „Wetter“.

Inzwischen kursiert im Internet ein Memo des Inhalts, dass Präsident Trump fälschlich den Staat [Kalifornien] verantwortlich macht, weil dem Memo zufolge 98% der Wälder in Kalifornien der Nation [= den USA] gehören und nur 2% davon dem Staat Kalifornien. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Die Fakten sehen so aus: 43% des Waldes befinden sich in Privatbesitz, und der restliche Anteil ist zu 98% im [US-]Bundesbeseitz und 2% in Staatsbesitz. Insgesamt werden also 44% des Waldes in Kalifornien nach den staatlichen [kalifornischen] Gesetzen bearbeitet.

Aber Moment, laut Fernsehberichten ist da noch etwas … beide Feuer der jüngsten Zeit, nämlich das Camp Fire in Paradise und das Woolsey Fire in Thousand Oaks, ist in Wäldern im Privatbesitz ausgebrochen. Das bedeutet, dass die [US-]Bundesregierung nichts mit den Vorschriften zu tun hatte, welche zu diesen Bränden führten.

Sollte Präsident Trump so aggressiv sein? Natürlich nicht, das war ein Fehler … aber ich kann seinen Ärger verstehen, wenn der kalifornische Gouverneur Brown behauptet, dass die Brände nichts mit den Vorschriften in Kalifornien zu tun haben.

Aber keine Sorge! Der Gouverneur sagte, dass Schritte zum Kampf gegen die globale Erwärmung immer noch – vielleicht – „das Wetter dahin bringen, wo es historisch war“.

Ach so, zurück zu dem, wie es historisch war, zum mythischen Garten Eden also, wo das Wetter Jahr für Jahr für Jahr immer das Gleiche ist …

Where once it never rained till after sundown
By 8 a.m the morning fog had flown
Don’t let it be forgot that once there was a spot
For one brief shining moment
That was known as Camelot

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/11/12/forest-fires-in-the-golden-state/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wärmerer Sommer – Kühlere Klimadebatte

Auch aktuell scheint der im nördlichen Zentraleuropa heiße und trockene Sommer/Herbst 2018 Wasser zu sein auf die (Gebets-)Mühlen der Klima-Alarmisten. Für sie ist nach wie vor das anthropogene CO2 die „Wurzel allen Übels“, also auch jeder besonderen Hitze wie jeder außergewöhnlichen Trockenheit. Doch jenseits dieses Ideologie-bestimmten Vordergrundes – in der ernsthaft und seriös arbeitenden „Wetter- und Klima-Community“ verläuft die Diskussion inzwischen deutlich anders:

(1.)  Dort hat das CO2-Argument weitgehend ausgedient. Ein unumstößliches Physikalisches Gesetz, das LAMBERT-BEER`sche Gesetz („Strahlungsbanden“) findet zunehmend Beachtung. Es sagt, dass der Treibhauseffekt der Treibhausgase (CO2, Methan usw.) im logarithmischen Maßstab abnimmt:

Für das nächste Grad globaler Erderwärmung muss der Zuwachs des Anteils der Treibhausgase an der Atmosphäre doppelt so groß sein, wie er für das vorangehende Grad an Erderwärmung war.
Wenn auch strittig ist, ob und wie viel zusätzliches CO2 die Erdatmosphäre wegen des zunehmenden Partialdrucks noch wird aufnehmen können – und wie viel ständig sowie zunehmend in den Weltmeeren versinken wird – lässt sich mit Blick auf die globale Erdwärme sagen:

Die Atmosphäre ist tendenziell gesättigt mit erwärmungsrelevantem CO2.

Außerhalb der Beobachtung, dass international die ernsthafte Klimadebatte „CO2-müde“ geworden ist, dass dementsprechend die „Decarbonisierungs-Hype“ abklingt, steht in Deutschland der „Hambacher Forst“. Er ist jenseits jeder realistischen Betrachtung und Behandlung zum Symbol und Fetisch geworden. Hier sind Gläubige, Ideologen, Katastrophiker und sogar Kriminelle am Werk, die nicht nachlassen, ihre irrationalen Süppchen mit extremen Wetterereignissen und Wetterfolgen wie Meeresanstieg, Kälte- und Hitzerekorden, Dürren und Überflutungen oder schmelzendem Gletscher- und Polareis zu würzen.

(Ergänzung/Anm. der EIKE-Readktion : Die weltweiten Wetterdienst finden keine signifikanten Trends: https://eike.institute/2018/11/11/der-juengste-ipcc-bericht-sr-15-von-2018-von-klimakatastrophen-keine-spur/ )

(2.)  Klima-Szientisten – und ihnen hörige Politiker – haben über viele Jahre die Bedeutung der weltweiten (globalen) Durchschnittstemperatur  bis zum Irrsinn überschätzt (vgl. das „Zwei-Grad-Ziel“). 

Vieljährige und globale Durchschnittswerte z. B. zu Temperaturen oder Niederschlägen taugen nicht zur Beschreibung, gar Erklärung der enormen regionalen Witterungs- und Wetterunterschiede und der extremen Wetterereignisse, die wir fast täglich an den unterschiedlichsten Orten der Erde beobachten. Die simple Wahrheit wird (wieder-)entdeckt: 

Leben vollzieht sich nicht in Durchschnitten. Gelebt wird ausschließlich in der Realität. Jeder Einzelne lebt an seinem Ort mit „seinem“ dortigen Wetter. Einige Kilometer entfernt kann es für die dort Lebenden völlig anders Wetter geben. Solche „Wetterbrüche“ sind im stochastischen Wetterverlauf vollkommen normal. 

Extreme Wetterereignisse gehören zur Erde. Es ist unmöglich, ihre Ursachen in weltweiten Vieljahresdurchschnitten zur Lufttemperatur zu erkennen. „Wetter“ ist und bleibt ein Zufallsprozess (stochastischer Prozess). Wetter geschieht, Wetter überrascht, Wetter hilft, Wetter schadet.

Meteorologisch sind die hohen Temperaturen und geringen Niederschläge in diesem Jahr im zentralen und nördlichen Europa einfach zu erklären:

Es gibt permanent eine starke und schnelle Luft-Höhenströmung (Jet-Stream), die warme Luft aus Süden in die kalte Polarzone trägt, aufgrund der Erddrehung (Corioliskraft) leicht nord-westlich bis westlich umlenkend und auf dem Rückweg aus der Polarzone leicht süd-östlich verläuft. Dieser Jet-Stream ist in diesem Jahr 2018 so gelagert, dass er wiederholt Hochdruckgebiete mit viel Sonnenschein und kaum Regen zwischen seinen beiden Flanken für unüblich lange Zeit in Mitteleuropa „eingeklemmt“ hielt. (==> https://eike.institute/2018/09/05/sommer-witterung-2018-eine-maerchen-stunde-der-klima-alarmisten/ ).

Klimatologisch dagegen ist es vollkommen unmöglich zu erkennen, ob und ggf. auf welche Weise sowie in welchem Maße derartige zyklische Jet-Stream-Verschiebungen darauf zurückzuführen sind, dass die weltweit gemessene Durchschnittstemperatur der erdnahen Luft während der letzten 100 Jahre um etwa ein Grad gestiegen ist. Insofern muss man „Intellektueller Hasardeur“ oder „Nachplappernder Laie“ sein, um „Klimawandel“ als Ursache unseres diesjährigen Sommer-Wetters anzuführen.

Etwa im Jahr 2015 haben mit den Verhandlungen zum Pariser Klimaabkommen politische Neuorientierungen eingesetzt: 

An die Stelle der einseitig auf CO2-Vermeidung konzentrierten Klimapolitik mit verbindlichen Emissionsvorgaben für die Nationen (Stichwort: Dekarbonisierung) treten vorausschauende wie nachsorgende, nationale wie internationale Umwelt- und Wetterfolgepolitiken, die an den tatsächlichen regionalen Gegebenheiten und den Schicksalen der dort lebenden Menschen orientiert sind (vom intensivierten Deichbau bis zur Züchtung und Anpflanzung Wasser-genügsamer Pflanzen).

Das „Zwei-Grad-Ziel“ ist heute bestenfalls noch zu verstehen als generelle Willensbekundung, sich auf den den Menschen und Regionen zugewandten, konkret benannten Politikfeldern intensiv zu engagieren. Daher ist zu erwarten, dass der weitaus größte Teil der von den USA im Pariser Klimaabkommen zugesagten konkreten Projekte und Maßnahmen Bestand haben, gar noch intensiviert werden wird, unabhängig von der Kündigung des Abkommens durch Präsident Trump. 

(3.)  Neben die sogenannten „Treibhausgase“ treten in der seriösen Forschung und wissenschaftlichen Diskussion gänzlich andere Faktoren des Einflusses auf „Wetter“ (und damit langfristig: “Klima“), beispielsweise Sonnen-Zyklen, Vulkanismus und Beschleunigung der Ströme von Eisen-Nickel (Magma) im Inneren der Erde.

Ein treffliches Beispiel zu Letzterem ist zu bestaunen unter:

https://www.wetter.com/news/ein-jetstream-unter-der-erde-rast-immer-schneller-auf-europa-zu_aid_5bc9c2b6a5b4b92bce463e64.amp.html

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)*  Unser Gast-Autor Dr. Dirk Beckerhoff  hat schon früher Beiträge hier bei EIKE publiziert, z.B. :

(1) https://eike.institute/2015/08/18/abkehr-vom-klima-zurueck-zum-wetter/

(2) https://eike.institute/2013/12/04/klima-konkurs-der-modelle/

(3) https://eike.institute/2018/04/06/wetter-witterung-klima-das-hemd-sitzt-naeher-als-der-rock/

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Strom bitte nur aus der Region auf meinen Tisch

Bei dieser Konsequenz ist es naheliegend, dass man das auch vom Stromlieferanten erwartet.

Das Umweltbundesamt ließ nachfragen

Das Umweltbundesamt ließ durch die von einer externen Firma durchgeführte Befragung einiger Bürger ermitteln, wie das Volk über die glorreiche Energiewende denkt und ob die ständige Propaganda beim Volk ausreichend Wirkung zeigt [1].

Wie inzwischen üblich, werden in solchen „Studien“ keine Verfahrensdetails, tiefer reichende Daten oder gar die Fragen selbst gelistet. Man muss also das glauben, was ein Dienstleister für Steuergelder im politischen Auftrag aus irgendwelchen Befragungsdaten für seinen öffentlichen, politischen Auftraggeber durchgeführt und dann „herausgelesen“ hat.

Die Meisten wissen zwar nicht, um was es geht, aber GRÜN wäre nicht schlecht, wenn es nicht mehr kostet

Befragungsstudie: [1] … Der Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist die Stromkennzeichnung nicht bekannt … Kernerkenntnisse sind, dass die Stromkennzeichnung bei dem Großteil der Deutschen nicht bekannt ist … Als Wechselbarrieren hin zu Ökostrom werden vor allem zu hohe Preise und zu wenig Informationen benannt.

Nur 6 % haben scheinbar wirkliche Ahnung, aber für 70 % ist die Energiewende wichtig

Befragungsstudie: [1]
Kenner haben die Stromkennzeichnung beim Produktvergleich genutzt. Dies sind lediglich 6 % der Gesamtbevölkerung.
Einer deutlichen Mehrheit von knapp 70 % der Deutschen ist eine gelingende Energiewende in Deutschland wichtig.

Gerade einmal 20 % beziehen Ökostrom und 25 % interessieren sich dafür

Befragungsstudie: [1] … Insgesamt geben 20 % der Befragten an, dass sie aktuell ein Ökostromprodukt beziehen.
… Deutliches Potenzial für vermehrten Ökostrombezug: Jeder vierte Deutsche interessiert sich für ein entsprechendes Produkt ….

Doch die Hälfte der „Interessierten“ haben sich noch gar nicht darüber informiert

Befragungsstudie: [1] … Prinzipielles Interesse an Ökostrom für den eigenen Haushalt bekunden insgesamt 25 %, wobei über die Hälfte der „Interessierten“ noch keine Ökostromkunden sind und sich bisher auch nicht darüber informiert haben

Aber 40 % sehen im Kauf von Ökostrom einen wichtigen Energiewende-Beitrag

Befragungsstudie: [1] … Überraschend hoch ist mit 40 % der Anteil von Verbrauchern, die den Kauf von Ökostrom als eigenen wichtigen Beitrag zur Energiewende wahrnehmen.

Zwar kaum Interesse und fast keine Ahnung, doch eine feste Überzeugung: Kein Atomstrom und kein Kohlestrom

Befragungsstudie: [1] … Wichtigste Anforderung an Ökostrom ist dabei aus Sicht der Verbraucher, dass dieser nicht in Atom- oder Kohlekraftwerken erzeugt wird.
Gefragt nach den wichtigsten Anforderungen an Ökostrom zeigt sich, dass den Verbraucherinnen und Verbrauchern der Ausschluss von Atomstrom (64 %) und Kohlestrom (58 %) am wichtigsten ist.

Und dann den Strom bitte nur regional erzeugt

Befragungsstudie: [1] … Aber auch der Anspruch an regionale Stromangebote ist ein deutliches Kriterium: Für mehr als die Hälfte der Deutschen ist es sehr oder eher wichtig, dass der Strom aus Deutschland kommt – 47 % fordern hier sogar eine Stromerzeugung in der umliegenden Region.
Welch ein Glück, dass die Befrager nicht nachhakten, ob die Probanden wissen, wie das konkret gelöst werden soll, oder ob sie wissen, was dieser Wunsch kostet und ob sie es dann auch bezahlen würden.

Allerdings wird dieser Wunsch von regionalen Versorgern gerne aufgenommen und umgesetzt, denn er erzeugt lokale Abhängigkeit und erschwert den Anbieterwechsel.
Und wie sieht diese „lokale Erzeugung“ in Wirklichkeit aus:
Nordbayerische Nachrichten 06.11.2018: Volle Kraft für dezentrale Energieversorgung
Modernes Heizkraftwerk in Nürnberg steht für den Trend, nahe am Verbraucher zu produzieren … Die Zukunft der regionalen Energieversorgung ist denzentral: Nicht mehr alleine Großanlagen versorgen … sondern immer häufiger denzentrale Einheiten. Diesem Weg folgt konsequent auch die N-Ergie….

Was macht der Versorger: Er baut Gaskraftwerke – die teuerste Art, Strom zu erzeugen. Dabei kommt der Strom zwar aus einem lokalen Generator, das Gas aber von weit, weit her. Zudem ist es wie Kohle und Erdöl ebenfalls nicht erneuerbar. Macht aber nichts. Erdgas ist eben nicht braun wie Braunkohle. Der Fachmann erkennt den Grund jedoch sofort: Die Grundlasterzeugung fehlt inzwischen und muss teuer neu aufgebaut werden, auch braucht man wegen der Volatilität schnelle Regelleistung:
Artikel: Paasch (Vorstandsmitglied) benennt noch einen weiteren Vorteil dezentraler Anlagen … Die Leistung kann in Sekundenschnelle angepasst werden ...
Was ist aber, wenn dann niemand die Wärme – welchen alleine den rechnerisch hohen Wirkungsgrad bedingt – benötigt?

Anstatt diesen Unsinn eines dritten, teuren und neu aufzubauenden Stromerzeugungssystems zu hinterfragen, ist die Redaktion des Lobes voll:
-Biomasse und Wasserkraft würden lokal ausgebaut (gerade hat der WWF beanstandet, dass die vielen Wasserkraftwerke die Biologie der Flüsse zerstört. Und ein weiterer Ausbau von Biogas ist längst ein Zankapfel für die Umweltschützer)
-Es mache Stromtrassen überflüssig (was macht der Norden dann mit seinem immer höher werdenden Windstromaufkommen?)
-sagenhafte Wirkungsgrade werden suggeriert. Es handelt sich um ein Heizkraftwerk: Mit einem Wirkungsgrad von etwa 90 Prozent Wärme und Strom ...
Dass dieser Wirkungsgrad ein rein rechnerischer Spitzenwert ist, welcher im Sommer, wenn fast niemand die Wärme benötigt, in den Keller geht, merkt der Redakteur nicht. Und auch nicht überall lohnen sich Heizkraftwerke.
-Und es rettet unglaublich viel am Klima. Bedeutungsvoll wird mitgeteilt: Durch moderne Technik würden jährlich rund 13.500 Tonnen CO2 eingespart.
Beim Kampf gegen das sich ständig ändernde Klima ist jedenfalls kein Unsinn zu teuer.

Im Artikel wird zwar erwähnt, dass der Versorger auch deutschlandweit Photovoltaik- und Windparks aufbaut – sich, wenn Geld ruft, sofort von der hochgelobten, lokalen Versorgung sofort verabschiedet – , fragt aber nicht, wie dieser Strom dann ohne Trassen dorthin transportiert werden soll, wo er wirklich gebraucht wird. Wenn es ein Vorstand sagt, wird ja alles Erzählte stimmen …

Was hat die Befragung ermittelt?

6 % der Gesamtbevölkerung bezeichnet man als Kenner“, denn sie lesen die Stromkennzeichnung …
Nur diese 6 % informieren sich angeblich wirklich, welchen Strommix sie beziehen.
20 % der Befragten beziehen ein Ökostromprodukt …
meinen also zumindest, dass sie wohl „guten“ Strom beziehen, wobei 14 % davon es allerdings nicht nachgeprüft haben.
… Weiterhin sieht ein beachtlicher Teil der Bevölkerung die Möglichkeit, durch den Bezug von Ökostrom einen eigenen konkreten Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten …
wobei den eigenen Beitrag dazu allerdings nur 11 % als „sehr hoch“ einschätzen. 29 % meinen dazu, ihrer sei „eher hoch“.
Die Studie summiert diese zwei Gruppen auf 40 % „beachtlichen Bevölkerungsanteil“ zusammen, obwohl nur 20 % Ökostrom wirklich beziehen.

Trotz dieses niedrigen Bevölkerungsanteils an „Wissenden“ und an wirklichen Ökostrombeziehern konnte die Befragung ermitteln, dass für knapp 70 % eine gelingende Energiewende in Deutschland wichtig ist; es für 35 %, sogar sehr wichtig sei, dass in Deutschland die Energiewende gelingt und CO₂-neutrale Stromversorgung sicherstellt.

Allerdings ist dieses Ergebnis vollkommen unwichtig. Die lokalen Versorger machen sowieso, was sie (und die in den Vorständen sitzenden Politiker) wollen. Sie liefern einfach ungefragt „Ökostrom“. Der Versorger des Autors macht das ungefragt und kann diesen Ökostrom wie er versichert, „ohne Mehrkosten“ aus norwegischer Wasserkraft beziehen. Komischer Weise wird auch sein Strom immer teurer.

Im Kern bestätigt die Studie, was auf EIKE längst bekannt ist: Die Meisten haben keine Ahnung, aber die ideologisch geforderte Überzeugung

Das Umweltbundesamt kann mit dem Ergebnis zufrieden sein. Zwar ist das Ergebnis der Studie eher chaotisch und nicht konsistent, was auf eklatante, methodische Mängel schließen lässt.
Die wichtigste Frage ist aber positiv beantwortet: Selbst die keine Ahnung haben, „haben“ zumindest die richtige, politikkonforme Überzeugung. Die jahrelange Indoktrinierung trägt demnach ausreichend Früchte.

Das gilt natürlich nicht nur für das gemeine Volk, sondern auch für die „Intelligenz“:
EIKE: Herr Hofreiter ist sich sicher, dass es keine Dunkelflauten geben kann. Doch das Wetter führt vor, dass es solche regelmäßig auch über ganz Europa erzeugt
Am Wochenende vom 3. November wurde Italien von schlimmen Unwettern heimgesucht. Das passiert in Italien im Herbst regelmäßig. Herr Reinhold Messner wusste dazu (in einem Artikel der Lokalzeitung des Autors) aber zu sagen, dass die Heftigkeit diesmal am zu zaghaften Kampf gegen den Klimawandel lag.

Strom ist wie Gott und Globuli

Zur Abrundung lohnt es sich, die folgenden Artikel zu lesen:
Achgut 04.11.2018: [3] Danke, Angela! Und Annalena! Und E.ON!
EIKE 6. November 2018: Erneuerbar sind nur Illusionen Die „Zukunftstechnologie“ Windkraft steht vor unlösbaren Problemen Teil 2
EIKE: Herr Hofreiter ist sich sicher, dass es keine Dunkelflauten geben kann. Doch das Wetter führt vor, dass es solche regelmäßig auch über ganz Europa erzeugt

ScienceSkepticalBlog 8. November 2018: Annalena Baerbock und die Dunkelflaute. Das Stromnetz fungiert als Speicher, das ist alles ausgerechnet!
Annalena Baerbock: Und natürlich gibt es Schwankungen. Das ist vollkommen klar. An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet. Ich habe irgendwie keine wirkliche Lust, mir gerade mit den politischen Akteuren, die das besser wissen, zu sagen, das kann nicht funktionieren.
Blogkommentar dazu: Man muss doch den Strom nur lange genug in den Netzen im Kreis flitzen lassen, bis er gebraucht wird… Bei Grünen nennt man das dann vermutlich Drehstrom.

Man erkennt vor allem: Die GRÜNEN sind sorgfältig. Sie lassen alle ihre Aussagen vorher prüfen. Komisch nur, dass sie trotzdem so häufig vollkommen falsch sind.

Quellen

[1] Umweltbundesamt, Befragung: CLIMATE CHANGE 10/2018 Verbrauchersicht auf Ökostrom Ergebnisse einer repräsentativen Verbraucherbefragung im Rahmen des Forschungsvorhabens „Marktanalyse Ökostrom und Herkunftsnachweise“

[2] EIKE: Herr Hofreiter ist sich sicher, dass es keine Dunkelflauten geben kann. Doch das Wetter führt vor, dass es solche regelmäßig auch über ganz Europa erzeugt

[3] Achgut 04.11.2018: Danke, Angela! Und Annalena! Und E.ON!




Aus dem neuesten Rundbrief der GWPF vom 7. November 2018

1.) Wähler in Washington lehnen zum zweiten Mal eine Kohlenstoff-Steuer ab

Die Wähler in Washington hatten über eine Maßnahme zu entscheiden, welche von einer großen Koalition linker Gruppen gestützt wurde, nämlich die Besteuerung von Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe in ihrem Staat. Die Maßnahme mit der Bezeichnung Initiative 1631 ist der dritte Versuch, eine Kohlenstoffsteuer in Washington State einzuführen. Die Wähler hatten einer ähnlichen Maßnahme bereits im Jahre 2016 eine Abfuhr erteilt, und eine Gesetzgebung bzgl. einer Kohlenstoffsteuer ist schon Anfang 2018 gescheitert. – Michael Bastasch, The Daily Caller, 7. November 2018 (paywalled)

2.) Ein schlechter Tag für grüne Republikaner: Im Klima-Ausschuss erleiden Sie eine Serie von Wahlschlappen

Der Republikaner aus Florida Carlos Curbelo, welcher eine Kohlenstoff-Steuer befürwortet, war unter den Verlierern der Republikaner im Weißen Haus, welche Teil eines Volksentscheids bzgl. politischer Maßnahmen gegen globale Erwärmung waren.

Curbelo gestand seine Niederlage gegen die Kandidatin der Demokraten Debbie Mucarsell-Powell am Dienstag ein. Konservative sagen, dass die Schlappe von Curbelo, der als ein „Führer“ der Republikaner bzgl. globale Erwärmung bezeichnet wird, zeigt, dass Kohlenstoffsteuern nach wie vor „politisch giftig“ sind. – Michael Bastasch, The Daily Caller, 7.November 2018

3.) Klimawandel ist aus den Köpfen der Wähler verschwunden

Das Thema Klimawandel geht bei den Wählern unter in anderen Prioritäten, und eine breite Mehrheit sagte, dass dieses Thema ihre Wahl nicht beeinflussen werde. Im besten Falle ist Klimawandel eines von vielen Themen im Bewusstsein der Wähler, welche bei ihrer Wahl eine Rolle spielen. Im schlimmsten Falle hat es überhaupt nichts mit dem Wählerverhalten zu tun, wie aus einer Umfrage von Reuters hervorgeht. – John Siciliano, The Washington Examiner, 6. November 2018

4) Erneuerbare-Energie-Initiative von Tom Steyer scheitert in Arizona

Einer Initiative bzgl. erneuerbarer Energie haben die Wähler am Dienstag eine Absage erteilt. Dies ist ein schwerer Schlag gegen Umweltaktivisten, die gehofft hatten, in dem Staat die Entwicklung von Wind- und Solar-Ressourcen voranzutreiben.

Proposition 127, eine Erneuerbare-Energien-Initiative in Arizona, haben die Wähler ABC Arizona zufolge am Dienstag eine deutliche Abfuhr erteilt. Allgemein wurde erwartet, dass sich dieser Vorschlag am Wahltag in Schall und Rauch auflöst.

Trotz Millionen Dollar, welche der linke Aktivist Tom Steyer locker gemacht hatte, ist Proposition 127 in den Wahlkabinen abgelehnt worden. Die Initiative hätte von den Versorgungsunternehmen des Staates [Arizona] verlangt, bis zum Jahr 2030 50% des gelieferten Stromes aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Solar zu erzeugen. Wäre die Initiative erfolgreich gewesen, hätten die Vorschriften bzgl. erneuerbarer Energie dramatisch zugenommen. Gegenwärtig lautet die Gesetzgebung auf 15% bis zum Jahr 2025.




Warum Windkraft nicht die Antwort ist

Vier Tage zuvor veröffentlichten zwei Forscher bei Harvard mit viel weniger Getöse eine Studie, die zeigte, dass der Versuch, unsere Energie-intensive Gesellschaft allein durch Erneuerbare zu versorgen, den Verbrauch ungeheurer Landflächen erfordert. Wie ungeheuer? Man überlege: Um die Deckung der derzeitigen Nachfrage allein nach Strom in Amerika zu decken – ohne Benzin oder Kerosin oder Erdgas – würde ein Territorium zweimal so groß wie Kalifornien beanspruchen, welches mit Windturbinen zugepflastert werden müsste.

Das IPCC und andere Klimawandel-Aktivisten heben Solar- und Windenergie in den Himmel, und linksextreme Politiker wie Alexandria Ocasio-Cortez haben nach einer nationalen Mobilisierung wie zu einem Krieg verlangt, um zu einem Verbrauch von 100% erneuerbarer Energie überzugehen (hier). Aber dieses Credo ignoriert eine fundamentale Wahrheit: Energiepolitik und Landverbrauch-Politik sind unvereinbar.

Die Ausschließlich-Erneuerbare-Befürworter haben keine Schwierigkeiten, gegen den Landverbrauch durch die Förderung von Kohlenwasserstoffen mobil zu machen. Man denke nur an die Schlacht in Colorado über den Vorschlag 112, welchem zufolge Öl- und Gasbohr-Aktivitäten in einem Umkreis von ca. 760 m um Häuser, Krankenhäuser, Schulen und „verwundbaren Gebieten“ verboten werden. Umweltgruppen wie 350.org, der Sierra Club und Greenpeace haben diese Initiative begrüßt, welche auch Thema bei den [inzwischen erfolgten] Wahlen am 6. November sind. Falls die Initiative durchkommt, würde Vorschlag 112 effektiv die weitere Öl- und Gaserzeugung in Colorado verbieten, dem fünftgrößten Erdgas-Produzenten.

Oder man denke an die Monate langen Demonstrationen, welche im vorigen Jahr bzgl. der Dakota Access-Pipeline stattgefunden haben. Über 700 Klimawandel-Aktivisten und Andere wurden während der Proteste festgenommen. Sie hatten behauptet, dass die Pipeline die kulturellen und spirituellen Rechte des Stammes der Sioux-Indianer verletzen würde, weil sie über deren traditionelles Stammesgebiet verläuft. Diese Schlachten bzgl. Energie und Landverbrauch wurden von Klimaaktivisten und Umweltgruppen angezettelt, deren Absicht es ist, die Kohlenwasserstoff-Industrie zu zerschlagen. Die meisten dieser Gruppen, darunter 350.org und der Sierra Club, behaupten routinemäßig, dass die amerikanische Ökonomie ohne Weiteres allein auf Basis von Erneuerbaren laufen kann. Außerdem hat der Sierra Club 74 US-Städte zusammengetrommelt, welche versprochen haben, ihre gesamten Strom aus erneuerbarer Energie zu beziehen.

Aber die neue, in den Environmental Research Letters veröffentlichte Studie zeigt erneut, dass die Achillesferse der Windenergie deren minimale Energiedichte ist. „Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die mittlere Energiedichte – also die Rate der Energieerzeugung dividiert durch die umgebende Landfläche des Windparks – bis zu 100 mal geringer war als Schätzungen einiger führender Experten“, sagte Leitautor Lee Miller. Das Problem ist, dass die meisten Schätzungen des Windenergie-Potentials den „Windschatten“ ignorieren. Zu diesem Effekt kommt es, wenn Turbinen zu nahe beieinander stehend errichtet werden: die windaufwärts stehenden Turbinen nehmen denselben im Windschatten einfach den Wind.

Die Studie untersucht Daten der Energieerzeugung aus dem Jahr 2016 von 1150 Solarprojekten und 411 Festlands-Windparks. Die kombinierte Kapazität der Windprojekte belief sich insgesamt auf 43.000 Megawatt oder grob die Hälfte der gesamten US-Windkapazität in jenem Jahr. Miller und Keith zeigten, dass Solarpaneele etwa 10 mal mehr Energie pro Einheit Landfläche erzeugen als Windturbinen – ein signifikantes Ergebnis. Aber ihre Arbeit verlangt nach Beachtung von zwei anderen Gründen: erstens, es werden Daten der realen Welt herangezogen und nicht Modelldaten, um zu ihren Ergebnissen zu kommen, und zweitens zeigt die Arbeit, dass die Energiedichte der Windenergie weitaus geringer ist als den Behauptungen des Energieministeriums, des IPCC und zahlreicher anderer Akademiker zufolge.

Und weiter: „Während ein verbessertes Design der Windturbinen den Kapazitätsfaktor hat zunehmen lassen (und die Kosten erheblich reduziert hat), ist die geringe Energiedichte immer noch die Gleiche“. Mit anderen Worten, obwohl Big Wind Größe und Effizienz der Turbinen hat zunehmen lassen – die jüngsten Modelle sind über 200 Meter hoch – konnten sie dennoch nicht mehr Energie aus dem Wind erzeugen. Infolge des Windschatten-Effektes müssen diese großen Turbinen immer weiter voneinander platziert werden, was einen immer größeren Landverbrauch bedeutet. Die immer größeren Turbinen mit immer mehr Landverbrauch werden von immer mehr Menschen gesehen.

Stadtbewohner sind gegen Wind-Projekte, weil sie den Wert ihres Eigentums erhalten wollen. Sie wollen die rot blinkenden Lichter auf den Spitzen der massiven Turbinen nicht sehen, die jede Nacht die ganze Nacht über für den Rest ihres Lebens blinken. Auch wollen sie nicht dem gesundheitsschädlichen Lärm ausgesetzt sein – sowohl hörbar als auch unhörbar – welchen diese Turbinen erzeugen.

Der Kampf gegen Big Wind wird in der gesamten Nation von Küste zu Küste ausgefochten. In New York, wo man bis zum Jahr 2030 den Verbrauch Erneuerbarer um 50% vorgeschrieben hat, kämpfen die Städte Yates und Somerset gegen Lighthouse Wind, ein 200-MW-Windprojekt, geplant an den Ufern des Ontario-Sees. In Oklahoma kämpft die Kleinstadt Hinton unverändert gegen NextEra Energy, den weltgrößten Windenergie-Erzeuger, bzgl. der Errichtung von Windprojekten in unmittelbarer Nähe. In Kalifornien, wo man jüngst bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 60% Erneuerbaren am Energieverbrauch vorgeschrieben hat, sind Windturbinen so unpopulär, dass die Industrie dort von neuen Projekten Abstand genommen hat. Im tiefblauen Vermont [blau = Farbe der Demokraten] sind beide Gouverneurs-Kandidaten – Amtsinhaber Phil Scott von den Republikanern und ihre Herausforderin Christine Hallquist von den Demokraten – im Prinzip für erneuerbare Energie, wenden sich aber gegen einen weiteren Ausbau der Windenergie in ihrem Staat.

Die ganze Story steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/robert-bryce-why-wind-power-isnt-the-answer/

Übersetzt von Chris Frey EIKE