1

Wie Veränderungen auf der Sonne unseren Regen beeinflussen

Die Zufallsentdeckung eines Agrarwissenschaftlers aus Münster deutet nun an, dass der Regen in Deutschland und anderen Teilen Europas in gewissen Monaten einem bislang verborgen gebliebenen Muster folgt. Im Rahmen der Agrarberatung durchforstete Ludger Laurenz die jahrzehntelangen Niederschlagsaufzeichnungen der Wetterstation Münster, wobei ihm besonders im Februar ein ständiges Auf und Ab im 11-Jahresrythmus auffiel. Nach eingehender Prüfung war klar, dass der Rhythmus eng mit der Aktivität der Sonne korrelierte, dem gut dokumentierten 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus.

Laurenz tat sich daraufhin mit zwei Kollegen zusammen, um zu überprüfen, inwieweit das beobachtete Muster aus Münster in anderen Teilen Deutschlands und Europas reproduzierbar ist und ob das Phänomen auch in anderen Monaten existiert. Horst-Joachim Lüdecke von der Hochschule HTW des Saarlandes besorgte sich daraufhin die gesammelten Niederschlagsdaten Europas seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Der emeritierte Physiker entwickelte einen Rechner-Algorithmus, mithilfe dessen die Ähnlichkeit der Veränderungen im Regen und der Sonnenaktivität bestimmt wurde. Alle 39 europäischen Länder und alle 12 Monate eines Jahres wurden über insgesamt 115 Jahre anhand mathematischer Korrelationen quantifiziert.

Um mögliche Verzögerungseffekte mit einzuschließen, wurden die Datenreihen von Regen und Sonnenflecken dabei auch systematisch auf Verschiebungen hin überprüft. Dazu wurden die Zeitreihen wie Kämme zeitlich gegeneinander schrittweise verschoben und die jeweilige Veränderung des Korrelationsmaßes notiert. Die auf diese Weise erhaltenen mehrdimensionalen Daten wurden vom Geowissenschaftler Sebastian Lüning auf systematische Trends hin ausgewertet und kartographisch visualisiert. Lüning ist mit dem schweizerischen Institut für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften (IFHGK) assoziiert und hat sich auf die Erforschung solarer Klimaeffekte spezialisiert.

Die auskartierten Ergebnisse zeigen, dass die ursprünglich in Münster entdeckte Verknüpfung von Februar-Niederschlägen und der Sonnenaktivität für weite Teile Mitteleuropas und Nordeuropas Gültigkeit und dort sehr hohe statistische Signifikanz besitzt. In Richtung Südeuropa schwächt sich die Korrelation hingegen deutlich ab. Die statistische Untersuchung konnte zudem systematische Phasenverschiebungen über den Kontinent hinweg nachweisen. In Deutschland und Nachbarländern waren die Februar-Niederschläge jeweils besonders gering, wenn die Sonne vier Jahre zuvor sehr stark war. Die Verzögerung scheint über die langsame Tiefenzirkulation des Atlantiks zustande zu kommen, wie frühere Arbeiten andeuten. Auf Basis des statistisch-empirisch ermittelten Zusammenhangs lässt sich nun auch der besonders niederschlagsarme Februar 2018 in Deutschland erklären, der einer besonders hohen Intensitätsspitze der Sonnenaktivität Anfang 2014 folgte.

Ähnliche Zusammenhänge zwischen Regen und Sonnenaktivität ließen sich in abgeschwächter Weise auch in einigen anderen Monaten feststellen, insbesondere im April, Juni und Juli, was einen Großteil der Vegetationsperiode in Mitteleuropa ausmacht. Es entstand ein komplexes Bild des Zusammenspiels von Sonne und Regen in Europa, welches deutliche Trends über 1000 km hinweg erkennen ließ und von Monat zu Monat teils stark variierte. Die Studie erhärtet damit das Konzept einer solaren Beteiligung an der europäischen hydroklimatischen Entwicklung, was sich bereits aus einer ganzen Reihe von lokalen Fallstudien anderer Autoren angedeutet hatte. Der genaue Mechanismus, mit dem das Sonnensignal Einfluss auf die Niederschläge nimmt, ist jedoch noch weitgehend unklar und erfordert weitere Forschungsbemühungen.

Der nun erstmals flächenmäßig über Europa auskartierte solare Niederschlagseffekt eröffnet neue Möglichkeiten für eine verbesserte Mittelfrist-Vorhersage von Niederschlägen. Insbesondere die Landwirtschaft, aber auch die Abwehr von Extremwetterschäden im Zusammenhang mit Starkregen und Dürren könnten davon profitieren. Nächster Schritt bei der Verfeinerung der Vorhersagemethodik ist eine genauere Quantifizierung von Effekten durch atlantische Ozeanzyklen, die für das Regengeschehen speziell in Westeuropa ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Originalpublikation

Ludger Laurenz, Horst-Joachim Lüdecke, Sebastian Lüning: Influence of solar activity on European rainfall. Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics, 185 (20129) 29-42, doi: 10.1016/j.jastp.2019.01.012

Das pdf kann bis Ende März 2019 kostenlos unter der folgenden URL abgerufen werden: https://authors.elsevier.com/a/1YXWZ4sIlkiVhv

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen online: Institute for Hydrography, Geoecology and Climate Science, Hauptstraße 47, 6315 Ägeri, Schweiz  (IFHKG): https://www.ifhgk.org/aktuelle-forschung-science-news/

 




Ablass fürs Klima

Als es im 6. Jahrhundert zu einer gravierenden Klimaverschlechterung infolge von Vulkanausbrüchen und eines Asteroideneinschlags an der Nordküste Australiens kam, wuss­te der byzantinische Kaiser Justinian sofort Bescheid: Das sei die göttliche Strafe für menschliches Fehlverhalten. Also unternahm er alles, um seine Untertanen zu mehr Frömmigkeit zu erziehen  – manchmal sogar vermittels Todesstrafe. Dabei erhielt er Unterstützung vom Bischof Johannes von Ephesos, der vor allem Sittenlosigkeit, Blasphemie und das Streben nach schnödem Reichtum für die Klimakapriolen verantwortlich machte.

Heute wird hingegen nur noch selten auf einen ungnädigen Gott verwiesen, wenn sich Wetter und Klima ändern. Trotzdem gibt es mentalitätsmäßige Parallelen. Schuld an der Misere sollen jetzt all die Frevler in den westlichen Industrieländern haben, welche verstockt genug sind, Fleisch zu verzehren, in den Urlaub zu fliegen oder gar Auto zu fahren.

Letzteres freilich auch, um die Steuergelder zu erarbeiten, die den Priestern der Klimareligion – pardon: den Klimaforschern – ein gutes Auskommen sichern. Aber das bewahrt die Sünder nicht davor, Buße tun zu müssen. Und zwar wiederum in Form von Geld, Geld und nochmals Geld.

Obwohl es inzwischen keine Figuren wie den Ablassverkäufer Johann Tetzel mehr gibt, auf deren Treiben Martin Luther mit seinem Thesenanschlag reagierte, lebt der von Tetzel perfektionierte Ablasshandel noch immer. Statt „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“, heißt es nun freilich „Klimaneutralität durch freiwillige Kompensation“.

Wessen „ökologischer Fußabdruck“ derart breit ist, dass er auf das eigene Gewissen drückt, der kauft sich finanziell frei, indem er als Ausgleich für die emittierte Menge des „Klimakillers“ Kohlendioxid in Klimaschutzprojekte investiert.

So kann der Mensch fast alles „klimaneutral“ tun:

Auto­fahren, bauen, campen, drucken, essen, fliegen, grillen, heizen, im Internet surfen, jodeln (nein, das leider noch nicht!), kochen, Lebensmittel produzieren, Mineralwasser trinken, Natur genießen, Öfen beheizen, Post versenden, Quartiere beziehen, Restaurants besuchen, Seereisen unternehmen, tanken, an Universitäten studieren, Veranstaltungen durchführen, wohnen und Zigarren rauchen.

Trotzdem ist nicht die Zeit für erleichtertes Aufatmen, denn kein noch so großzügig bemessener Obolus vermag die menschliche Erbsünde zu tilgen, die darin besteht, dass wir alle permanent CO2 ausstoßen: Der Anteil dieses Gases in der Ausatemluft des Homo sapiens ist teuflische einhundert Mal höher als in der geschundenen Atmosphäre um uns herum. Hiergegen gibt es letztlich nur ein probates Mittel: klima­neutraler Sex, wie ihn Stefanie Iris Weiss in ihrer Ratgeber-Bibel zum Thema grün-nachhaltiges Liebesleben propagiert. Denn das ökologisch korrekte Austoben von Trieben besteht ja nicht nur darin, mit dem Fahrrad zum Rendezvouz zu strampeln oder im Falle von dessen Misslingen auf mechanisches Sexspielzeug mit Handkurbeln statt Batterien auszuweichen, sondern beinhaltet auch den Verzicht auf jedwede Reproduktion.

Kein weiterer Mensch auf diesem Planeten, kein neuer Klimasünder! Oder ist diese Formel falsch? Vielleicht kann hier ja der Historiker Prokopios von Caesarea weiterhelfen, welcher ebenfalls zur Zeit von Kaiser Justinian und Johannes von Ephesos lebte und in seiner Chronik „Bella“ anmerkte: Gerade die Experten „für alle Phänomene, die aus dem Himmel niederfahren … pflegen häufig wunderbare Gründe, die kein Mensch nachvollziehen kann, anzugeben oder abwegige Naturlehren zu erdichten.“

=======================================================

)**  Anmerkung der EIKE-Readktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 08.02.2019, S. 12;  EIKE dankt der Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Kaufmann für die Gestattung der ungekürzten Übernahme.

=======================================================




Kindersoldaten der Linken

Zwar trete ihre Partei an der Klima-Demo «nicht sichtbar» auf, erklärte Maja Haus, Co-Präsidentin der Jungen Grünen, letzte Woche gegenüber SRF. Aber: «Wir haben unsere Mitglieder aufgerufen, in der ganzen Schweiz an diesen Protesten teilzunehmen.» Im Januar habe man bereits hundert neue Mitglieder anwerben können, frohlockte Haus, dreimal mehr als üblich. Welch ein Start ins Wahljahr.

Jonas Kampus, Gymnasiast aus Wetzikon ZH und einer der führenden Köpfe der Klimabewegung, mahnt derweil Zurückhaltung an. Zwar gehört auch Kampus den Jungen Grünen an. Doch das hängt er nicht an die grosse Glocke. Denn die Streiks und Demos sollen den Anschein eines spontanen, politisch unverdächtigen Aufstandes besorgter Jugendlicher vermitteln.

Doch auffallend viele der Wortführer, die via Medien den Klimafrevel anprangern, gehören den Jungsozialisten (Juso) oder den Jungen Grünen (JG) an. Meistens wird diese Bindung aber verschwiegen oder bestenfalls beiläufig erwähnt. Ob Gianna Strobel (Juso Biel), Lena Merz (JG Luzern), Leo Tinguely (Juso Freiburg), Miriam Rizvi (Juso St. Gallen), Gianna Catrina (JG Graubünden) oder Sandro Covo (Juso Aargau) – wenn die Grünschnäbel mit dem Megafon die Erwachsenen belehren und die klimatische Apokalypse beschwören, meiden sie die Erwähnung politischer Parteien.

Als sich am 30. Dezember 2018 rund 150 Klimaaktivisten in der Reitschule zu Bern trafen, um die nationale Demo vom vergangenen Wochenende zu organisieren, leitete die 21-jährige Nadia Kuhn die Versammlung. Nadia Kuhn ist Co-Präsidentin der Zürcher Juso. Womit nicht unterstellt sei, dass die Klimaaktivisten alle ferngesteuert wären. Ihre Radikalforderungen – Ausrufung des Klimanotstandes, Nullemission bis 2030 – wurden basisdemokratisch beschlossen.

Das ändert nichts daran, dass der Aufstand von unten von langer Hand geplant war, und zwar von Profis. Eine führende Rolle spielte die so genannte Klima-Allianz Schweiz. Es handelt sich dabei um einen Verbund von 78 zum Teil finanzkräftiger und einflussreicher NGOs wie Greenpeace, Brot für alle, Fastenopfer, Public Eye, Solidar Suisse, WWF, VCS, Heks, Helvetas, Myclimate, dem auch die Gewerkschaften und alle Linksparteien angehören.

Wenn man sich das geballte Mobilisierungspotenzial der diskreten Einflüsterer vor Augen hält, erstaunt höchstens, dass am vergangenen Samstag nicht mehr als 30 000 oder – je nach Quelle und ideologischer Schlagseite – 65 000 der 8,5 Millionen Einwohner dieses Landes auf der Strasse protestierten. Jede mittelprächtige Flugschau mobilisiert mehr Menschen (aber natürlich nicht so viele Journalisten).

Der Einsatz von Kindersoldaten im Kreuzzug gegen den drohenden klimatischen Weltuntergang wurde im Ausland bereits ausgiebig erprobt. Die Ikone dieser Bewegung ist der schwedische Teenager Greta Thunberg, Stargast bei der Uno-Klimakonferenz in Kattowitz. Mit ihrem Motto «Ich will, dass ihr in Panik geratet» stahl sie beim Weltwirtschaftsforum in Davos den angereisten Wirtschafts- und Politgrössen die Show. Eine von den Juso organisierte und von der nicht mehr ganz so jungen Jungsozialistin Tamara Funiciello angeführte Demo (Motto: «System change, not climate change») stimmte in Davos schon mal auf das ein, was noch kommen würde.

Die Parteien und NGOs bestreiten zwar, dass sie direkt Einfluss auf die Klimajugend nehmen. Wie Juso-Klima-Aktivist Jonas Kampus dem Tages-Anzeigeranvertraute, begnügen sich die etablierten Kräfte damit, die Aktionen mit Aufrufen auf ihren Websites, logistischem Support und einem gelegentlichen Zustupf aus der Spesenkasse zu unterstützen. Mehr ist für einen Schulstreik oder eine Demo allerdings auch nicht nötig. Das Protestieren muss man den meisten Teenagern nicht beibringen.

Politik an der Schule

Tatsache ist, dass die Klimawarner in den Schulen schon lange still, aber effizient Einfluss nehmen. Federführend ist in dieser Disziplin die via Klimaabgabe auf Flugtickets auch indirekt mit Steuergeldern finanzierte NGO Myclimate. Allein letztes Jahr wies Myclimate im Budget 1,59 Millionen Franken für «Klimaerziehung» aus. Damit drillte die NGO gemäss eigenen Angaben 24 002 Schüler/-innen zu «Klimapionieren». Professionelle Klimaprediger von Myclimate schwärmen Tag für Tag in die Volksschulen aus. Mit sogenannten Impulslektionen führen sie schon Kindergärtlern den Frevel vor Augen, den ihre Eltern am Klima begehen und begangen haben.

Richtig politisch wird es dann im Gymnasium. So wandte sich etwa eine Aktionsgruppe der Kantonsschule Zürcher Oberland unter der Leitung von Geschichtslehrer Daniel Wiedenkeller im vergangenen Dezember via Mail an alle «Parlamentarier*innen des Kantons Zürich» mit dem Betreff: «Klimazusammenbruch bedroht elementare Menschenrechte und CO2-Gesetz». Die unfrohe Botschaft endete mit einer unverhohlenen Drohung: «Und denken Sie daran: Viele von uns werden nächstes Jahr zum ersten Mal wählen – und wir sind gut vernetzt . . .»

Zu den Klima-Aktivisten um Lehrer Wiedenkeller gehört übrigens auch der bereits erwähnte Juso-Politiker Jonas Kampus. Man stelle sich vor, die Junge SVP würde zusammen mit einem Lehrer einen derartigen Aufruf gegen die Überfremdung lancieren. Eine Debatte über den Missbrauch von Schülern zu politischen Zwecken wäre garantiert.

=================================================================

)**  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Kindersoldaten der Linken | Die Weltwoche, Nr. 6 (2019)| 7. Februar 2019,  http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor ALEX BAUR  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

=================================================================




Entsorgung ungeklärt: Wohin mit den Flügeln ausrangierter Windturbinen ?

Die Konzepte dafür sind die Hersteller größtenteils noch schuldig. Während die Beton- und Metallteile wie Turm und Generator sich recht einfach verwerten lassen, sind die aus Kunststoffen gefertigten Rotorblätter eine echte Herausforderung. Denn diese enthalten Gifte.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) berichtete kürzlich, es mangele noch immer an standardisierten Verfahren für den ökologisch einwandfreien Rückbau. Bezeugte Fälle, in denen Windräder rücksichtslos auseinandergenommen werden, würden der Branche zusetzen.

„Wir steigen bei der einen Technologie aus – weil wir nicht wissen, was wir mit dem Atommüll machen sollen – und bei einer neuen Technologie ein, bei der wir auch nicht wissen, wie wir mit dem Abfall klarkommen“, klagt ein Sprecher des Recycling-Unternehmens Remondis.

Zahl der Rückbauten wird drastisch zunehmen

Der Bundesverband Windenergie (BWE) rechnet damit, dass der Abbau von Windkraftanlagen ab 2021 deutlich zunehmen wird. Denn viele Anlagen fallen ab diesem Zeitpunkt nach und nach aus der staatlich garantierten Einspeisegrundvergütung gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, die eine Laufzeit von 20 Jahren hat.

Eine Öko-Richtlinie müsse her, die vorschreibe, nur recyclingfähige, wiederverwertbare Rohstoffe zu verwenden, fordert Remondis. Darauf habe die Industrie bislang keine Antwort. Denn die Windfänger bestehen unter anderem aus glasfaserverstärkten Kunststoffen, einem Verbund aus einer Glasfaser, die das Stützgerüst bildet und einem Harz. Die Deponierung dieser Mischstoffe ist verboten, und bei der konventionellen Müllverbrennung entwickelt das Harz giftige Gase, die aufwendig gefiltert werden müssen.

Zur Industrievereinigung RDR-Wind haben sich kürzlich mehrere Unternehmen zusammengeschlossen, um nach Lösungen zu suchen. Ziel sei es, erstmalig verbindliche Rückbaustandards zu erarbeiten, sagt Martin Westbomke, Projektingenieur am Institut für Integrierte Produktion Hannover und Erster Vorsitzender der Vereinigung gegenüber der „FAZ“. Das Blatt berichtet auch von besonderen Problemen beim Rückbau von Windanlagen in der Nordsee. „Um das Leben, das sich um die Anlage herum gebildet hat, nicht zu beeinträchtigen, ist ein ungleich umsichtigeres Vorgehen als an Land vonnöten. Betriebsstoffe wie Öle dürfen zum Beispiel keineswegs ins Wasser gelangen“, erklärte Berthold Hahn vom Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme.

Ungeachtet der aktuellen Debatte fordert die Offshore-Windbranche von der Bundesregierung höhere Ausbauziele für Windräder in Nord- und Ostsee. Bis 2030 müss­ten mindestens 20 Gigawatt Leistung ans Netz gehen, teilte der BWE mit. Dies sei nötig, um wie geplant insgesamt 65 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Bislang will die Regierung bis 2030 nur Offshore-Wind­räder mit 15 Gigawatt anschließen. Laut dem BWE sind knapp 6,4 Gigawatt am Netz. Im vergangenen Jahr kam ein Gigawatt mit 136 Windrädern neu dazu. Rechnerisch entspricht ein Gigawatt etwa der Leistung des Blocks eines Kernkraftwerkes.

=============================================

)**  Anmerkung EIKE :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 01.02.2019, S.3;  EIKE dankt der Redaktion sowie dem Autor Peter Entinger für die Gestattung der ungekürzten Übernahme.

=============================================




Kernkraft gegen Sonne

Im Mai 2017 hat das Schweizer Volk mit der Zustimmung zum Energiegesetz im Prinzip ja gesagt zur sogenannten Energiestrategie 2050 (ES 2050), die einen Ersatz der Kernkraft primär durch Solar- und Windenergie vorsieht. Damals war heftig umstritten, wie teuer dieser Totalumbau werden würde. Die im Abstimmungsbüchlein offiziell dargestellten Kosten von 40 Franken pro Jahr und Haushalt kontrastierten stark mit unseren Berechnungen von 2014. Diese ergeben Investitionskosten von 100 Milliarden Franken. Noch greller war der Kontrast zu den 3200 Franken pro Jahr und Haushalt, die das Nein-Komitee als Kosten der Energiewende errechnet hatte. Weiss man heute mehr?

Natürlich sind solche Langzeitprognosen mit extremen Unsicherheiten verbunden. Die enorme Spannweite der Kostenschätzungen hätte jedoch dem Stimmvolk erklärt werden müssen. Alt Bundesrätin Leuthard betonte einfach immer wieder, die Kernkraft sei kostenmässig längst von Wind und Sonne verweht. Aus heutiger Sicht ist klar, dass der offizielle Betrag von 40 Franken pro Jahr und Haushalt nicht eine statistische Fehlleistung (wie bei der Heiratsstrafe) war, sondern eine bewusste Fehlleitung der Bevölkerung.

Wir legen hier die Grundzüge einer vernünftigen Kostenschätzung dar und beschränken uns dabei auf den Vergleich der Kernkraft mit der Solarenergie und einem geringen Anteil Windkraft (11 Prozent), welche wegen des riesigen Platzbedarfs, der schwachen Winde und des Landschaftsschutzes in der Schweiz eine Nische bleiben wird. Bis 2035 werden Geothermie sowie Biomasse und Wasser kein oder kaum zusätzliches Potenzial haben. Die folgenden Investitionsvergleiche stützen sich auf praxisbewährte Fakten und nicht auf Modellsimulationen. Die Datenbasis kann auf unserer Homepage abgerufen werden (www.c-c-netzwerk.ch).

Weniger für mehr

Direkte Kostenvergleiche zwischen verschiedenen Technologien zur Stromproduktion sind nur zulässig für die plan- und steuerbare Grundlast-Stromproduktion rund um die Uhr. Dazu eignen sich Energieträger wie Erdgas, Erdöl, Kohle, Kernkraft und Geothermie – aber nicht Solarenergie. Die reinen Produktionskosten (sog. levelized costs) sind für den Solarbereich nicht massgebend, weil dieser weitestgehend durch eine variable und nicht steuerbare Produktion geprägt ist, die pro eingesetzten Franken einen viel geringeren Wert für das Versorgungssystem aufweist. Anders gesagt: Solarenergie ist völlig instabil, wetterabhängig und erst noch «leistungsdünn». Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive sind Anlagen mit derart unsteter Produktion – bekannt auch als Flatterstrom – viel weniger wert als etwa gleich teure Investitionen, die eine konstante Grundlastenergie erbringen. Für die Verbraucher im Stromnetz heisst das: Entweder müssen sie mit Stromausfällen leben, oder eine einigermassen sichere Versorgung kostet viel mehr als vorher.

Die Lücke zwischen dem Marktwert von Solaranlagen und jenem von verlässlichen Energiequellen ist krass und wird zudem umso grösser, je höher der Anteil der unzuverlässigen Flatterkapazitäten im System ist – da können die Solarzellen noch so billig werden. Weil die Leistungsdichte der Sonne (bei uns rund 10 Watt pro Quadratmeter, über das Jahr gemittelt) nicht erhöht werden kann, braucht es eine steigende Unterstützung aus flexiblen und steuerbaren Ersatzkraftwerken oder aus Speicherkapazitäten. In Deutschland sind die Subventionszahlungen deutlich höher als die Markterlöse aus Solar- und Windstrom. Übers Jahr gerechnet, erreicht diese Differenz inzwischen über 25 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Dabei sind die deutschen Konsumentenpreise für Strom schon heute doppelt so hoch wie im kernkraftgeprägten Frankreich und dreimal höher als in den auf fossile Energieträger ausgerichteten USA.

Was heisst das für die Schweiz? Entweder verdoppeln wir wie die Deutschen die Produktionskapazitäten mit «fossilen» Kraftwerken, um trotz Dunkelflauten dennoch eine stabile Produktion zu garantieren – oder wir setzen voll auf Solarenergie und ersetzen die Jahresproduktion der Kernkraftwerke durch eine etwa zwölfmal grössere Solarleistung und speichern die Überschüsse. Denn das wäre nötig, um trotz Flatterhaftigkeit eine gewisse Verlässlichkeit zu erreichen. Wir nehmen Frau Leuthard beim Wort und legen die Voll-Solar-Lösung unseren Schätzungen zugrunde.

Dieses Szenario lässt sich so zusammenfassen: Ausgehend vom erwarteten landesweiten Stromverbrauch für 2035, schätzen wir die Nuklearproduktion, die zu ersetzen ist, auf 20 550 GWh pro Jahr (nur noch das KKW Leibstadt wird aktiv sein). Aus konventioneller Sicht könnte ein thermischer Kraftwerkspark (Betrieb mit Kohle, Öl, Gas oder Nuklearenergie) mit 2600 MW nomineller Leistung diese Lücke füllen. Aber die Energiestrategie 2050 verbietet Kernkraftwerke, und die CO2-Emissionsziele schliessen fossile Energie aus. Ohne den Ersatz aus thermischen Kraftwerken müssten deshalb die Solaranlagen bis 2035 pro Jahr 18 350 GWh und Windräder 2200 GWh ins Netz pumpen, um den Kernkraftausfall zu kompensieren.

Und was kostet das? Die Investitionskosten würden sich auf 93,8 Milliarden Franken für Sonnen- und Windanlagen summieren – gigantisch im Vergleich mit der Summe für neue Kernkraftwerke der modernen dritten und vierten Generation, die auf 18,7 Milliarden Franken zu stehen kämen, oder für Gaskraftwerke, die für 2,6 Milliarden Franken zu haben wären.

Woher kommen diese gewaltigen Unterschiede? Der Hauptgrund dafür sind die sogenannten Lastfaktoren. Bei Solaranlagen beträgt die in der Praxis tatsächlich produzierte Energie nur etwa 10 Prozent der gemäss Nominalleistung möglichen Jahresproduktion, thermische Anlagen dagegen kommen auf 90 Prozent – das Neunfache von Solar. Bei Windanlagen sind es auch lediglich 19 Prozent. Verlustleistungen für die Speicherung bei Solar- und Windanlagen sowie der Wirkungsgradabfall über die Betriebszeit der Solarpanels sind da mit eingerechnet.

Zwingend damit verbunden ist auch die Notwendigkeit der Speicherung der kurzzeitigen Produktionsüberschüsse zur Überbrückung von Dunkel- und Windflauten und vor allem auch für den saisonalen Ausgleich. In die genannten 93,8 Milliarden Franken sind diese Zusatzkosten für die solar- und windbedingten Pumpspeicheranlagen verursachergerecht als kostengünstigste Lösung mit einbezogen. Die bestehenden Pumpspeicheranlagen sind allerdings für die neue Betriebsart der Solarspeicherung ungeeignet und etwa achtmal zu klein.

Der Ausgleich über den Jahresverlauf ist deshalb entscheidend, weil zwei Drittel des Solarstroms im Sommerhalbjahr anfallen, der Stromkonsum im Winterhalbjahr aber 55 bis 60 Prozent des ganzen Jahresverbrauchs ausmacht, so dass schon heute steigende Importquoten im Winter die Versorgung sichern müssen. Ob aber auch 2035 mit Importen in noch grösserem Umfang gerechnet werden darf, ist mehr als fraglich, weil Deutschland den Kern- und eventuell sogar den Kohlekraftausstieg zu bewältigen hat und die Produktionsprognosen für Frankreich und Österreich ebenfalls auf eine Verknappung hindeuten. In Italien hat die Stromknappheit Tradition. Ein Stromabkommen Schweiz–EU hilft da wenig bis nichts.

Für Speicherung von Energie via Pumpspeicher-Stauseen rechnen wir mit einem Wirkungsgrad von 78 Prozent und für die alternative Speichermethode Power-to-Gas-to-Power (P2G2P) mit lediglich 25 Prozent, also einem massiven Verlust. Das heisst: Wenn wir statt der Pumpspeicherung im Sommer die Stabilisierung mit der Methode P2G2P wählen, also aus Strom Gas erzeugen und dieses im Winter wieder in Strom umwandeln, steigen die Investitionskosten für das Konzept «Solar und Wind» von 93 Milliarden auf 130 Milliarden Franken, und zwar ohne spezielle Investitionen in Gasspeicherung oder Ähnliches einzukalkulieren. Zur Erinnerung: Würden wir die erforderlichen Solarinvestitionen durch erdgasbetriebene Kombikraftwerk-Anlagen ersetzen, würden sich die Kosten auf 2,6 Milliarden Franken reduzieren.

Kernkraftwerke der vierten Generation

Das Fazit lautet somit: Solar- und Windkraftkapazitäten als Ersatz der Kernkraft würden rund fünfmal höhere Investitionskosten verursachen als neue Nuklearanlagen – die gegenüber Solaranlagen übrigens nur einen Siebtel an anrechenbarem CO2-Ausstoss brächten. Energie aus Erdgas käme nur auf etwa einen Dreissigstel der Solar-Lösung zu stehen, allerdings mit schwierig abschätzbaren Kosten für den CO2-Ausstoss.

Wie sind nun die vom Bund in die Welt gesetzten 40 Franken pro Haushalt und Jahr für die Energiewende zu beurteilen? Dieser Betrag wäre etwa am Platz, wenn Erdgasenergie als Kernkraftersatz eingerichtet würde. Etwas mehr, also über 200 Franken pro Haushalt, würde die Kernkraft kosten und rund 1600 Franken die Lösung mit Solar- und Windenergie mit der billigsten Speichervariante. Nach der Abschaltung von Leibstadt, aber mit zusätzlichen Netzausbaukosten sind 2000 Franken pro Jahr unsere vorsichtige Schätzung für eine durchschnittliche Familie. Das ist etwa fünfzigmal mehr, als der Bund vor der Abstimmung im Mai 2017 dem Stimmvolk vorgegaukelt hat. Dabei haben wir die Immobilienkosten, den Landverschleiss sowie andere Belastungen aus negativen Nebenwirkungen noch gar nicht berücksichtigt, weil diese schwierig abschätzbar sind.

Warum sind Investitionen in neue Nuklearanlagen kein Thema und im deutschsprachigen Europa (noch) nicht durchsetzbar? Der Grund liegt nicht in der Rentabilität, sondern im politischen Umfeld mit den schier unüberwindbaren Bürokratiehürden und den milliardenschweren Subventionen für Solar- und Windanlagen. Zudem wehrte sich unsere staatsnahe Strombranche bisher zu wenig.

Im heutigen Öko-Mainstream wäre auch das Wasserwerk auf der Grimsel chancenlos geblieben. Aber anderswo ist anderes möglich. In China wie auch in Russland sind kürzlich die ersten Kernkraftwerke der vierten Generation ans Netz gegangen. In den nächsten Jahren werden besonders in China weitere folgen, ebenso in den Golfstaaten. Im Gegensatz zu den wegen verlorengegangener Projekterfahrung und ständiger Regeländerungen pannenbelasteten Einzelprojekten in Europa wird sich die Bauzeit von chinesischen Werken deutlich verkürzen. Die Kosten werden entsprechend sinken.

Sobald diese Reaktortypen konstruktiv und auch bautechnisch standardisiert sind, werden unsere Kostenschätzungen rasch sehr viel realistischer als der ES-2050-Zauber dastehen. Und unsere Enkel werden sich die Augen reiben über die solare Verblendung und politische Naivität der sogenannten Energiewende.

============================================================
Emanuel Höheren, Dipl. Ingenieur ETH, und Silvio Borner, emeritierter Ökonomieprofessor der Universität Basel, sind im Vorstand des Carnot-Cournot-Netzwerks, einer Plattform für politische und wirtschaftliche Fragen.

============================================================

)**  Anmerkung der EIKE-Redaktion: Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich : Kernkraft gegen Sonne | Die Weltwoche, Nr. 3 (2019) | 17. Januar 2019,  http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und den Autoren Emanuel Höhener und Silvio Borner für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

============================================================




Nachrichten aus dem Paralleluniversum

Ältere Menschen erinnern sich noch, wie es war, als das Wetter sich noch einigermassen normal verhielt. Es hat im Winter geschneit, manchmal und ausnahmsweise noch in den Frühling hinein. Der Sommer zeigte sich mal nass, zuweilen trocken, mal kühl und zwischendurch auch heiss. Es schien uns nicht ungewöhnlich, wir kleideten uns entsprechend und wurden durch das Auftreten der Jahreszeiten nicht weiter überrascht. Es gab Kalender, und wir ahnten, was es bedeutete, wenn wir uns im Januar befanden.

Disentis als «Geisterstadt»

Heute sind diese früheren Selbstverständlichkeiten («Was das Grosi noch wusste») verlorengegangen. Herrschen völlig jahreszeitengemässe 5 Grad unter null am Morgen, erschreckt einen ein grosser Aufmacher im Online-Teil der früher ehrwürdigenFrankfurter Allgemeinen Zeitungmit dem Titel «Deutschland muss frieren». Die kürzlich in den Wintersportgebieten sehr willkommenen Schneefälle erfuhren ein Upgrade zur Schneekatastrophe, ein Schweizer Gratisblatt machte Disentis, das wegen Lawinengefahr für sehr kurze Zeit von aussen nicht mehr erreichbar war, zur «Geisterstadt», und wer regelmässig Radio hört, wird von sturzbetroffenen jungen Menschen an milden Wintertagen vernehmen, dass es draussen «frostige [plus] 10 Grad» kalt sei.

Vor allem Online-, immer häufiger auch Printmedien kreieren so ein Paralleluniversum, das wir jeden Tag bewundern dürfen. Zuletzt, als den staunenden Deutschen am vergangenen Wochenende beschieden wurde, sie würden vor einer vier Wochen dauernden Periode «sibirischen Winters» stehen. Das war von Anfang an frei erfundener Blödsinn, nur für den Klick, für den Augenblick.

Die moderne Medienwelt, in welcher das Anklicken einer Geschichte zum Mass aller Dinge und zur Basis der Bezahlung durch Werbekunden geworden ist, hat bei den meisten Journalisten jegliche Hemmungen fallen lassen, was den Umgang mit der Wahrheit angeht. Es gibt keinen Tag, an dem nicht im Zusammenhang mit Wetter und Klima völliger Humbug zu lesen ist. Die Spannweite reicht von grotesken Übertreibungen über falsche Einordnungen eines Ereignisses bis zu – wie bei den «sibirischen Wochen» – freien Erfindungen von Nachrichten. Diese werden häufig mit alliterationsaffinen Attributen garniert, die mit der Gründung des medialen Paralleluniversums einhergehen: «Russenpeitsche», «Kältekeule», «Schneeschelle».

Diese Wettergeschichten heute unterscheiden sich deutlich von den Zeiten boulevardesker Zuspitzungen, als etwa ein damaliger Chefredaktor mich beim Schlagzeilenmachen fragte, ob der von ihm bevorzugte Titel noch «im Streubereich der Wahrheit» sei.

Die Mehrheit der abgedruckten oder online gestellten Geschichten zum Thema Wetter oder Klima ist heute falsch.

Oder man könnte deutlicher formulieren : erlogen.

Erlogene Sibirien-Story

In diesem Klima des «anything goes» ist die Wissenschaftlichkeit auch beim wichtigen Thema des Klimawandels völlig auf der Strecke geblieben. Ein Teil derWeltwoche-Leserschaft muss kurz tapfer sein: Ja, es gibt einen Klimawandel, und Menschen haben auch einen Anteil daran. Inzwischen sind die Schützengräben des Stumpfsinns auf beiden Seiten so weit ausgehoben, dass auch beim Klimawandel jeder Stuss salonfähig geworden ist. Auf der einen Seite wird die Tatsache, dass einmal ein Elefant über die Alpen kam, als valides Argument gegen die Existenz eines menschenbeeinflussten Klimawandels betrachtet (als ob es etwas bedeutete, dass es auch früher schon mal warm war – was niemand bestreitet).

Schwerer als diese mittelmässig bahnbrechende Erreger-Software aus schwitzenden Facebook-Foren wiegt allerdings die Tatsache, dass Politiker, bei denen wir hofften, dass noch ein Hauch Ratio in ihnen wohnen möge, unwissenschaftlichen Unsinn aller Art absondern, sobald es ums Klima geht. Als sei ein Zetteli an jeder Wetterlage angeheftet, weil wir auf der Erde herummarodieren würden, gibt es inzwischen eine völlig abseitige Inflation an Zuordnungen alltäglichen Wetters zum Klimawandel :

Schneit es im Winter nicht:  Klimawandel.                                                                                                                                                                    Schneit es viel:  Klimawandel.                                                                                                                                                                                           Ist es kalt:  Klimawandel.                                                                                                                                                                                          Ist es warm: Klimawandel.

Die deutsche Grünen-Politikerin Bärbel Höhn lieferte diesbezüglich vor wenigen Tagen einen traurigen Höhepunkt durch ihren persönlichen Urknall, indem sie die vier Wochen «sibirischer Kälte», die an sich schon frei erfunden waren, einem nicht existierenden Schwächeln des Golfstroms zuordnete. Dadurch wurde das Paralleluniversum, das Medien erfunden haben, perfekt: Eine erlogene Sibirien-Story führte zu einer Reaktion tiefbestürzten Politiker mit völlig absurdem Inhalt, die wiederum die Sibirien-Story stützte. Der Hysterie-Fahrplan konnte so nach dem vorgeschriebenen Schema ablaufen:

1. Ein Wetterdienst kündet an, es bleibe nicht länger so mild wie zurzeit.

2. Online-Medium: «Sibirische Wochen drohen.»

3. Hilfsorganisationen warnen vor den Folgen für Obdachlose.

4. Online-Medien berichten über die Warnungen der Hilfsorganisationen.

5. Politiker ordnen die Wetterveränderung dem Klimawandel zu.

6. Es herrschen morgens minus 2 Grad. Radiomoderatoren erzählen, wie bitterkalt es auf dem Weg ins Studio gewesen sei.

7. Online-Medien verwenden die herrschende Temperatur auf der Glattalp (dort immerhin minus 20 Grad; bisheriger Temperaturrekord, der verschwiegen wird: minus 53 Grad), damit sie schreiben können, dass klirrende Kälte herrsche, Temperaturen «bis zu minus 20 Grad».

8. Ein Weltwoche-Kolumnist fragt, wo jetzt nun der Klimawandel sei.

9. Eine Doomsday-Sirene aus der Klimahysterie-Szene, die uns vor zwanzig Jahren sagte, dass es im Winter nie mehr Kälte und Schnee geben würde, sagt, dass es nun öfter so extreme Sachen gebe.

10. Am Nachmittag steigen die Temperaturen bis knapp über den Gefrierpunkt. Die OnlineMedien warnen vor gefährlicher Glätte abends und starten einen Sibirien-Liveticker.

11. Behörden ordnen an, dass man auf Seen die durch die «sibirische Kälte» entstandene Eisschicht von fünf Millimetern nicht betreten solle. Es wird ein Archivfilm von der Eisrettung eines Hundes von 1986 gezeigt und der Enkel des Besitzers interviewt.

Mediale Wettermärchen

An dieser Stelle ist es den Medien bereits gelungen, das sibirische Paralleluniversum vollständig auszustatten. Durch die Perfektionierung der potemkinschen alternativen Wahrheit, aufgrund der immer mehr Menschen auf etwas reagieren, was es nicht gibt, aber gleichzeitig so tun, als ob es da wäre, bleibt die freierfundene «sibirische Kälte» so lange erhalten, bis die Anzahl Klicks beim Liveticker deutlich sinkt und die «sibirische Kälte» durch ein neues Paralleluniversum ersetzt wird.

Dieses Verfahren wird heute von vielen Medien routinemässig angewandt und gibt Anlass zu höchster Besorgnis, weil es zeigt, dass Medien bereit sind, absichtlich und in vollem Wissen über die andersgeartete Realität völligen Blödsinn zu schreiben, und dass andererseits die Zeitgenossen in ihrer eigenen Wahrnehmung durch diese Lügengeschichten substanziell beeinflusst werden. Vor allem junge Menschen, die mit solchen medialen Paralleluniversen aufgewachsen sind, glauben inzwischen im Ernst, dass Frost und Schnee im Winter aussergewöhnlich seien, wie man in den Leserkommentaren zu Sibirien-Livetickern und in Sozialforen feststellen kann. Das hat dazu geführt, dass viele Leute nicht mehr wissen, dass die durchschnittliche Höchsttemperatur an einem Hochsommertag im Schweizer Mittelland bei rund 24 Grad liegt. Inzwischen werden, nach 734 Geschichten zur Frage, wo denn der «richtige Sommer» bleibe, 30 bis 35 Grad als Normalität angesehen, wobei die klickschlampesken Medien den Übergang zur unziemlichen «Sahara-Peitsche» bei über 35 Grad genau im Auge haben.

Die Bereitschaft der Medien, für Klicks geradeheraus zu lügen und dies konsequent und über längere Zeit durchzuziehen, besorgt einen insofern, als Menschen auf diese Lügengeschichten hereinfallen. Das mag bisher auf Wetter- und Klimathemen beschränkt sein, weil das Wetter sich vor Gericht nicht gegen die freierfundene Berichterstattung wehren kann. Es rüttelt dennoch an den Grundfesten des Journalismus, wenn Wettermärchen heute zur Normalität geworden sind.

Ich möchte nicht aufgeben, zu hoffen, dass die Paralleluniversen eines Tages nicht mehr da sein werden. Wehret den Anfängen.

========================================================

Jörg Kachelmann ist Unternehmer und Meteorologe für kachelmannwetter.com

=========================================================

)** Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich : 

Nachrichten aus dem Paralleluniversum | Die Weltwoche, Nr. 4 (2019) | 24. Januar 2019 / http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Jörg Kachelmann für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

==========================================================

Bei EIKE sind zu dem von Jörg Kachelmann behandelten Thema                                                „Mediale Wettermärchen“ jüngst erschienen: 

()  https://eike.institute/2019/01/12/alarm-sirenen-unter-wasser/

()  https://eike.institute/2018/09/05/sommer-witterung-2018-eine-maerchen-stunde-der-klima-alarmisten/

==========================================================




Der Klimawandel ist „schuld“ am Winterwetter – wirklich ?

von Helmut Klimmek (Dipl.-Met.)

=======================

Es ist Januar 2019, und es herrscht seit Mitte des Monats eine Witterung, die man in unseren Breiten als winterlich bezeichnen kann. Dabei ist es also vollkommen normal, dass es im Januar wie in den anderen Wintermonaten mal schneit und auch eine Reihe frostiger Tage gibt.

Genau solch eine typische Winter-Wetterlage dokumentieren die beiden Wetterkarten vom 24. Januar 2019 [2]:

Abb.1 DWD-Bodenwetterkarte 24.01.2019 [2]

Die Bodenanalyse zeigt ein Hochdruckgebiet über Westrussland mit einem nach Mitteleuropa gerichteten Keil. Gleichzeitig befindet sich ein mächtiges Tief über dem westlichen Mittelmeer. Aus dieser Druckkonstellation resultiert eine östliche bodennahe Strömung, die russische Kaltluft nach Deutschland lenkt. Das kräftige nach Norden sich ausdehnende Hoch über den Azoren blockiert die atlantischen Tiefdruckgebiete mit milder Meeresluft oder lenkt sie auf nördlichem Kurs über Island und die nördliche Nordsee nach Skandinavien.

Abb.2 Höhenwetterkarte 500 hPa 24.01.2019 [2]

Zum mächtigen Azorenhoch korrespondiert ein Höhenhochkeil über dem Ostatlantik mit Ausdehnung in Richtung Island. An der Ostflanke des Höhenhochs  entwickelt sich eine nordwestliche Höhenströmung, die  über die Biskaya, Spanien ins westlichen Mittelmeer und sogar bis Nordafrika verläuft. Zwischen diesem Ast der Höhenströmung und der über dem östlichen Mittelmeer wieder nach Nordosten gerichteten Höhenströmung liegt ein mächtiger Höhentrog über Deutschland und dem westlichen bzw. mittleren Mittelmeer, angefüllt mit hochreichender polarer Kaltluft.

F a z i t   Wetterlage : „Normales Winterwetter“ !

Jedoch – für die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn ist das alles andere als normal, und sie hat eine ganz eigene Erklärung dafür [1]:

„Die Klimakrise zeigt Wirkung; die nächsten Wochen soll kalte Polarluft unser Wetter bestimmen. Ein Zeichen, daß die Golfstromwirkung nicht mehr funktioniert. Ähnlich, wie wir es schon im Sommer erlebt haben…“.

Dabei bezieht sie sich auf “Klimaexperten“, die das vorausgesagt hätten.

Ist Frau Höhn von allen guten Geistern verlassen, solche unausgegorenen Schnellschüsse über Twitter zu verbreiten? Ja, sie hatte sicherlich mal etwas über Szenarien vom Versiegen des Golfstroms im Bereich des Nordatlantiks gehört, die von Wissenschaftlern unter bestimmten klimatischen Voraussetzungen entwickelt wurden. Das schwirrte wohl Frau Höhn im Hinterkopf, als sie sich zu solchem Twitter-Tweets veranlasst fühlte. Besser kann Bärbel Höhn ihre Unbedarftheit in Sachen Wetter und Klimawandel nicht zum Ausdruck bringen.

Sicherlich haben viele Twitter-User über die Äußerungen von Frau Höhn den Kopf geschüttelt und ihr auch geantwortet. Verbreitet öffentlich geworden ist der Antwort-Tweet von dem allseits bekannten Wetterexperten Jörg Kachelmann. Er rüffelt Frau Höhn auf  Twitter [1]:

“Frau Höhn phantasiert frei von jeglicher Verbindung zur Wissenschaft. Es ist nicht wahr, dass die Golfstrom-Heizung nicht mehr funktioniert“.

Dazu findet man weiterhin a.a.O. [1]:

„Das ist vollkommener Blödsinn, wird Höhn von Jörg Kachelmann, einem anerkannten Wetterexperten, abgekanzelt.“

Wir können Jörg Kachelmann dankbar sein, dass er den Mut aufgebracht hat – wenn auch in leicht rüdem Ton –  Frau Höhn abzukanzeln ob ihrer Unsachlichkeit und Unbedarftheit in Sachen Klima und Wetter

Seit einiger Zeit ist ohnehin zu beobachten :

Fast zu jedem Wetter wird der „anthropogene“ Klimawandel von selbsternannten “Klima-Experten“ herangezogen :

… ob WARM oder KALT … ob TROCKEN oder FEUCHT … ob REGEN, SONNE oder SCHNEE …                       in jedem Falle ist es die „mensch-gemachte“ Klima-Katastrophe.

Dabei wird übersehen :

Der Wechsel beim Wetter ist doch der Normalzustand. Schaut man in die Wetter-Annalen, findet man schnell diverse zu kalte Winter. Deutlich zu kalte Winter, also einzelne oder alle Wintermonate mit signifikanter negativer Abweichung der Temperaturen vom Normalwert waren, um hier nur einige zu nennen, die Winter 2005/2006 und 1995/1996, die drei kalten Winter 1984/85, 1985/86 und 1986/87, der schneereiche Winter 1978/79, der lang anhaltende Winter mit vielen Eistagen und starken Nachtfrösten 1962/63, der Winter 1955/56 mit dem bisher kältesten Monat Februar seit Wetteraufzeichnungen mit einem zugefrorenen Rhein und Bodensee, der lange kalte Nachkriegswinter 1946/47 und der kälteste Winter des vorigen Jahrhunderts von 1928/29.

Was sagen Sie  d a z u  – Frau Höhn? Knipst sich der Golfstrom immer wieder mal an und mal aus? Was waren dann die Ursachen für die oben angeführten kalten Winter? War das auch schon der „anthropogene“ Klimawandel, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts für extrem kalte Winter sorgte? … und in noch früheren Jahrhunderten auch ?

In diesem Zusammenhang ist es auch interessant, daß die Winter in Deutschland im Klima-Mittel der letzten 30 Jahre nicht wärmer werden, sondern – im Gegenteil – kälter :

Abb.3  30-jähriger Wintertrend Deutschland 1988-2018/19 (Dez – Jan – Febr.)

Die Variabilität des Wetters und der Witterung ist das Normale. Es wird immer mal wieder trockene warme Sommer oder nasse kühle Sommer sowie kalte trockene oder schneereiche Winter und nasse milde Winter geben. Die Gründe dafür sind vielschichtig und lassen sich im Chaos der multiplen Wechselwirkungen in der Atmosphäre nicht eindeutig benennen.

Daher lässt sich jedenfalls auch die aktuelle vorübergehende kalte Witterung nicht mit einem einfachen hypothetischen Argument begründen, wie es Frau Höhn mit einer Abschwächung des Golfstroms versucht.

Als Fazit  genügt hier die Einschätzung zweier Fach-Institute, welche die Golf-Strom-Debatte kurz und knapp auf den Punkt bringen:

  1. Das Max-Planck-Institut in Hamburg [3]:

„Kann die globale Erwärmung zum Abriss des Golfstroms führen? Kann dies eine neue Eiszeit hervorrufen? Die kurze Antwort ist: Nein. Einen Golfstrom wird es immer geben,solange der Atlantik von Kontinenten umgeben ist, sich die Erde dreht und die Passat- und Westwinde wehen. Der Golfstrom kann also nicht abreißen. Ebensowenig kann die menschen-gemachte globale Erwärmung eine globale Abkühlung, vergleichbar mit der letzten Eiszeit, nach sich ziehen.“

  1. Der Deutsche Wetterdienst [4]:

„Über eine Abschwächung des Golfstromes bei weiter zunehmender globaler Erwärmung wird immer wieder spekuliert. Bisher liegen jedoch keine verlässlichen Messungen über eine Abschwächung vor. Vorübergehende Schwankungen sind normal.“

=================================================================

Q u e l l e n :

[1] „Wetterexperte kanzelt Bundestagsabgeordnete der Grünen ab : »Frau Höhn phantasiert frei von jeglicher Verbindung zur Wissenschaft« ;“  https://www.freiewelt.net/nachricht/frau-hoehn-phantasiert-frei-von-jeglicher-verbindung-zur-wissenschaft-10076839/

[2]  http://www.wetterzentrale.de/topkarten.php?model=gfs&time=3&lid=OP

[3]MPI Hamburg : https://www.mpimet.mpg.de/kommunikation/fragen-zu-klima-faq/kann-die-globale-erwaermung-zum-abriss-des-golfstroms-fuehren-kann-dies-eine-neue-eiszeit-hervorrufen/

[4]  DWD, Gerhard Müller-Westermeier, Leiter DWD-Abt. „Nationale Klima-Überwachung“:  „Wetter ist nun mal chaotisch“, Sächs.Zeitg., 01.02.2011, S.5

=================================================================

Artikel-PDF  h i e r :

KLIMMEK




Alarm-Sirenen unter Wasser !

Ausgerechnet im Lande des global größten CO2-Emittenten China entdeckt man jetzt [1] :

„Die Weltmeere heizen sich immer schneller und immer stärker auf. Das geht aus einem Bericht der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in der Fachzeitschrift „Science“ hervor.“

Das hörte sich doch vor wenigen Jahren noch ganz anders an [2] :

Klimaforscher rätseln über Meereskälte Die Erde erwärmt sich. Aber das Meer? Klimaforscher vermuten, daß sich die Ozeane seit sieben Jahren nicht mehr erhitzen…“.

Nun plötzlich – wenigen Jahre später – ist alles ganz anders (?) [1] :

„Laut der Untersuchung habe die Temperatur der Ozeane in einer Tiefe von bis zu 2000 Metern zwischen 1971-2010 um 0,1 Grad Celsius zugenommen.“

Wie bitte, haben wir das richtig verstanden (?) :

In 40(!) Jahren hat die Temperatur der Meere um 0,1 Grad(!) zugenommen ? … in Worten: um „Null-Komma-Eins“ Grad !?

Jeder, der sich schon mal mit Messungen verschiedener    Meßinstrumente beschäftigt hat, der weiß: Genau in diesem Bereich liegt die Fehlergrenze jedweder Temperatur-Meßinstrumente!

Doch damit nicht genug [1] :

„Die starke(!?) Erhitzung der Ozeane lasse den Meeresspiegel weiter ansteigen, so die Forscher in dem „Science“-Beitrag. Der Grund dafür liegt in der wärmebedingt stärkeren Ausdehnung des Meereswassers. Allein dieser Effekt führe zu einem Anschwellen des Meeresspiegels um bis zu 30 Zentimeter.“ …

„Außerdem führt die Erwärmung des Meerwassers zu einer weiteren Zerstörung der Korallenriffe und reduziert den Sauerstoffgehalt in den Ozeanen.“

Darf man in einer „auf Klima-Katastrophe gleich geschalteten Welt“ überhaupt noch konkret nachfragen, ob das alles durch Messungen verifiziert ist (?) :

==>  WENN denn die Meere sich derart erwärmt hätten über 40(!) Jahre mit den publizierten Folgen [1] [3], dann „müßte/sollte“ man d a s doch wohl in den Meßwerten der Pegel und Satelliten über die genannten „40 Erwärmungsjahre“ wieder finden – oder ?

Wir schauen uns das in Folgendem kurz + knapp anhand von Meßwerten und Graphiken an:

(1) Nordsee-Pegel

(2) Globale Pegel

Eine Übersicht und Auswertung der global 1.200 Küsten-Pegel sowie der SAT-Daten kommt zu diesem Ergebnis [4] : 

„Zahlreiche Auswertungen von Küsten-Pegel-Messungen über 200 Jahre sowie neuerdings von Schwere-Messungen der GRACE-Satelliten ergeben immer wieder einen Meeres-Anstieg von etwa 1,6 mm/yr. Dagegen stehen die seit 1992 publizierten Altimeter-Messungen mit den Satelliten-Systemen TOPEX/POSEIDON/JASON mit doppelt so hohen Werten von 3,2 mm/yr. Die erhebliche Diskrepanz ist bis heute ungeklärt. Dabei stimmen jedoch immerhin die Trends überein: Der Meeres-Anstieg verläuft seit wenigstens 100 Jahren linear, es gibt keine Beschleunigung des Anstieges. Ein Signal durch anthropogenes CO2 (AGW) ist nirgends erkennbar. Das alles steht in krassem Widerspruch zu den Verlautbarungen und insbesondere zu den alarmistischen Prognosen des Klimarates IPCC und einiger Klima-Institute.“

Diese Arbeit [4] enthält zahlreiche Daten und Graphiken, eine mag hier genügen:

Meeres-Trend 1807-2009; 1277 Pegel [5]

In dieser Graphik ist zwar von den Autoren weder eine Regressions-Gerade eingefügt noch ein Polynom, aber auch so ist „durch Augenschein“ gut erkennbar:

()  In der ersten Hälfte des 19. Jh. ist der Meeresspiegel um ca. 15 cm abgesunken;

()  Seit ca.1860 steigt der Meeresspiegel wieder – wie schon vor 1800 über die Jahrtausende ;

()  Seit 1860 sind dekadale Phasen rascheren und verlangsamten Anstieges erkennbar, eine Trend-Beschleunigung über den Gesamtzeitraum seit 1860 ist nicht erkennbar.

Daher steht im Abstract der Arbeit [5] :

„The new reconstruction suggests a linear trend of 1.9 ± 0.3 mm/yr during the 20th century, with 1.8 ± 0.5 mm/yr since 1970.“

Daraus folgt:

Die mittlere jährliche Anstiegsrate für den Teil-Zeitraum ab 1970 ist geringer als die Anstiegsrate für das gesamte 20. Jahrhundert! Es hat folglich eine Verlangsamung des Anstieges im 20. Jahrhundert bis heute statt gefunden.

(3) Satelliten-Messungen

Auch die Satelliten-Messungen zeigen keine Beschleunigung beim Meeres-Anstieg :

F a z i t :

Alle diese realen vieljährigen Meßwerte sind im WEB verfügbar, für jeden einsehbar – auch für die deutschen Medien: An der deutschen Nordsee-Küste zeigen die Pegel eine säkulare Verlangsamung des Meeres-Anstieges. Auch zahlreiche Auswertungen von 1200 Pegeln global sowie der Satelliten-Daten zeigen keine Beschleunigung des Meeres-Anstieges. Für die von der Chinesischen Universität prognostizierten Folgen einer angeblich über 40 Jahren währenden Meeres-Erwärmung (0,1 Grad) gibt es keine Anzeichen in den weltweiten Messungen des Meeres-Anstieges.

Das hindert die geballte, freiwillig auf „Klima-Katastrophe geschaltete“ Medien-Landschaft nicht daran, die zitierte „Null-Komma-Eins-Katastrophe“ ungeprüft in die Welt zu blasen.

=======================================

)1 Aktueller Nachtrag :

Wie hatten wir doch gleich w.o. eingangs gesagt (?):

Mit den aktuellen Schnee-Lawinen in Deutschland und Österreich in diesem Januar 2019 läßt sich die anthropogene Erwärmungs-Katastrophe derzeit wohl nicht überzeugend unters Volk bringen.

Welch ein Irrtum unsererseits, den das PIK in bewährtem Schulterschluß mit den Medien soeben offen legt [6] [7] [8] :

FAZ-net [6] :

Winterlicher Klimawandel“ … „Tatsächlich läßt sich im Schnee inzwischen nicht nur sehr viel über die Konsequenzen der beschleunigten Erderwärmung erfahren…“

FOCUS-online [7] :

„Erst der Klimawandel führt zur Schnee-Zange, die Deutschland im Griff hat“.

Und nochmals Müller-Jung in FAZ-net [6] :

„Eigentlich sind die Luftmassen für den Januar viel zu warm …“.

DAS werden die betroffenen Menschen in den Schneegebieten wohl anders beobachten und empfinden [7] :

„Auch im übrigen Europa hatten die Menschen mit dem ungewöhnlichen Winterwetter zu kämpfen. …. In Griechenland herrschen Temperaturen von minus 20 Grad Celsius. Weiße Flocken sanken auf die Athener Altstadt samt der Akropolis. In Rumänien sank das Thermometer sogar bis auf minus 24 Grad.“

Und so sanken auch die Temperaturen auch in den deutschen und österreichischen Schneefallgebieten zeitweise unter minus 10 Grad.

Am 11.01.2019 ist auf ScienceScepticalBlog [8] von Michael Krüger eine meteorologisch kompetente Kritik publiziert, zu dem PIK- und Medien-Unfug. Dort [8] ist u.a. zu lesen :

„Neue Schreckensnachrichten aus Potsdam vom PIK. Das Schneechaos in den Alpen soll eine Folge des Klimawandels sein.“ …

PIK: „…wir hatten neun Monate von April an, die überdurchschnittlich warm waren. Das hat die Ozeane stärker als normal erwärmen lassen“, sagte Hoffmann“.

Dagegen (KRÜGER a.a.O.):

„Sowohl im Sommer, als auch im Herbst war es im Nordatlantik besonders kalt.“

Sein F a z i t :

„Mit der globalen Erwärmung hat das alles folglich nicht viel zu tun. Zumal der Klimafolgenforscher Stefan Rahmstorf vom PIK immer wieder auf einen sich abschwächenden „Golfstrom“ und eine Abkühlung über den Nordatlantik vor Grönland hinweist. Der Nordatlantik, also unsere Wetterküche, hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht erwärmt, sondern eher abgekühlt und kühlt sich in den Klimaprojektionen von Stefan Rahmstorf auch weiter ab.

Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Es sollten also bei uns weniger Niederschläge fallen, welche die Tiefs über den kalten Nordatlantik im Herbst und Winter mit sich bringen. Das PIK hat also wieder mal eine Kehrtwende um 180° gemacht. Einmal wird erzählt, der Nordatlantik hat sich abgekühlt und wird sich weiter abkühlen und das hängt mit einen sich abschwächenden „Golfstrom“ zusammen. Natürlich infolge des Klimawandels. Nun wird erzählt, die Ozeane werden wärmer, auch in unserer Wetterküche, die warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und bringt mehr Niederschläge und auch Schnee mit sich. Natürlich auch als Folge des Klimawandels. Gemäß dem Motto: Ich mach mir die Welt, widewidewitt, wie sie mir gefällt.“

So gilt denn längst ein ehernes Gesetz bei den Alarmisten :

Ob WARM oder KALT; ob TROCKEN oder FEUCHT; ob REGEN, SONNE oder SCHNEE –

stets ist es der mensch-gemachte Klimawandel. Hätte es noch eines Beweises bedurft – PIK und die Medien legen ihn vor!

=================================================

Q u e l l e n :

[1] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-ozeane-heizen-sich-immer-schneller-auf-a-1247512.html

[2] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/phaenomen-fehlende-waerme-klimaforscher-raetseln-ueber-meereskaelte-a-694719.html

[3] https://www.pnas.org/content/early/2019/01/04/1808838115

[4] https://eike.institute/2015/08/28/globale-ueberschwemmung-vor-paris-oder-eben-200-jahre-spaeter-oder-eben-nie/

[5] JEVREJEVA, S., et al.: Global Sea Level Behavior of the Past Two Centuries; Global and Planetary Change 113: 11-22; (2014); http://kaares.ulapland.fi/home/hkunta/jmoore/pdfs/Jevrejevaetal2013GPChange.pd

[6] https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/schneechaos-in-den-alpen-winterlicher-klimawandel-15977471.html

[7] https://www.focus.de/wissen/klima/was-den-extremwinter-beschert-erst-der-klimawandel-fuehrt-zur-schnee-zange-die-deutschland-im-griff-hat_id_10173974.html

[8] (a) http://www.science-skeptical.de/klimawandel/das-potsdam-institut-fuer-klimafolgenforschung-pik-schliesst-einen-zusammenhang-zwischen-den-aktuellen-schneemassen-in-den-alpen-und-dem-klimawandel-nicht-aus/0017346/ (b) https://eike.institute/2019/01/12/das-potsdam-institut-fuer-klimafolgenforschung-pik-schliesst-einen-zusammenhang-zwischen-den-aktuellen-schneemassen-in-den-alpen-und-dem-klimawandel-nicht-aus/

=====================================

PDF im Anhang dieses Beitrages verfügbar :

Puls.MSp.2019.Tx(X)kpl




Die Menschheit erwärmt auch die anderen Planeten

Walter Fett

Gemäß den inzwischen möglichen Messungen von erdumlaufenden Satelliten haben sich die Planeten – unser Mond eingeschlossen – während des letzten Dutzend an Jahren in ähnlichem Maße erwärmt wie die Erde [2] [3]. Auch die Polkappen des Mars schmolzen vergleichbar mit denen unseres Planeten. Auf Grund der Parallelität mit der Sonnenaktivität sind wir nun sogar auch an der Sonnenflecken-Änderung exorbitant schuld.

Wer hätte je gedacht, daß sich die Menschheit durch ihre aktive Klimaerwärmung derart sonnensystemweit schuldig machen würde? Um so dringender seien unsere Maßnahmen zum Klimaschutz zu steigern !

Regierungsseitig wurden nun zwar die Eigenschuld mindernde Betrachtungen darüber angestellt, inwiefern es die Mars-Männchen sein könnten, die sich ihrer eigenen Klima-Erwärmung schuldig machen – womit dann gleichzeitig der Beleg für ihre Existenz geliefert wäre.

Vorhaltungen der Art, daß in diesem Komplex der Erscheinungen lediglich Ursache und Wirkung irrtümlich vertauscht würden, seien aus klima-rettungs-schädlichen Gründen in der öffentlichen Diskussion fern zu halten. Unsere Presse verhält sich in diesem Sinne längst vorbildlich.

Seien wir daher stolz darauf, daß sich Deutschland – wie schon vorher in seiner Geschichte – an die Spitze der opfer-bereiten Weltenretter setzt.

==============================================================

Q u e l l e n :

[1] (a) https://eike.institute/2018/12/19/der-klimazirkus-ist-vorbei-hier-ein-blick-zurueck/ (b) http://diekaltesonne.de/der-unsinn-der-klimakonferenzen/

[2] (a) https://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/raetsel-nach-40-jahren-geloest-temperatur-des-monds-ist-gestiegen-nun-ist-klar-dass-apollo-missionen-schuld-sind_id_9112672.html (b) https://eike.institute/2018/06/25/wo-der-mensch-hinkommt-verursacht-er-klimawandel-sogar-auf-dem-mond/

[3] Auch auf dem Mars schmolzen die Polkappen in den letzten 14 Jahren, Pluto erwärmte sich um 2 Grad (27.11.2018), https://www.epochtimes.de/umwelt/der-co2-schwindel-teil-iv-a109369.html

==================================================================================




Klima: Optimale Betriebstemperatur *

Im Jahre des Herrn 1678 legten die Bewohner von Fiesch VS gegenüber dem Papst Innozenz XI. ein Gelübde ab: Sie wollten fortan tugendhaft leben und beten, damit der Aletschgletscher nicht mehr weiterwachsen möge. Ob Gott die Gebete erhörte, ist eine Glaubensfrage, jedenfalls schrumpft der Gletscher seit dem Ende der sogenannten Kleinen Eiszeit (zirka 1850). Heute ist es wieder etwa so warm wie im frühen Mittelalter.

Deshalb kehrten die Fiescher 2012 ihre Bitte an den Papst offiziell um. Seither beten die Walliser, damit der Aletschgletscher wieder wächst.

Was ist die ideale Temperatur? Was bedeutet eine Erwärmung der Erde um zwei oder auch vier Grad, wie es der Weltklimarat bis Ende dieses Jahrhunderts prognostiziert? Die Antwort lautet: Für die Schweiz und die meisten Industrieländer wären die Folgen überwiegend positiv. Das behauptet nicht irgendein Verschwörungstheoretiker. Es ist vielmehr das Fazit einer sehr umfangreichen, bisher kaum beachteten Studie des Internationalen Währungsfond (IWF) im «World Economic Outlook 2017».

Empirisch haben die IWF-Forscher die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsleistung und Durchschnittstemperatur sowie die Auswirkungen von Temperatur- und Niederschlagsänderungen auf das kurz- und mittelfristige Bruttoinlandprodukt analysiert. Erfasst wurden weit über 100 000 Daten aus insgesamt 189 Ländern. Eine der Schlussfolgerungen: Die Produktivität hängt stark von der durchschnittlichen Temperatur ab.

Die ökomonomisch optimale Betriebstemperatur für den Menschen liegt zwischen dreizehn und fünfzehn Grad. Darunter und darüber sinkt im statistischen Mittel der Wohlstand. Die Industrieländer liegen mehrheitlich einige Grad unter diesem Optimum, nämlich im Schnitt bei elf Grad. Ein paar Grad mehr würden insgesamt – nicht nur in Bezug auf die Produktivität – eine eher positive Wirkung zeitigen.

Bessere Gesundheit:

In den kalten Jahreszeiten sterben etwa 20 Prozent mehr Menschen an Infektionskrankheiten als in den heissen. Weltweit fordert die Grippe pro Jahr bis zu 500 000 Opfer. Auch eine Hitzewelle kann zwar zu einer erhöhten Mortalität führen, doch in den kalten Monaten sterben selbst in Südeuropa wesentlich mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als im Sommer.

Höhere Erträge bei der Landwirtschaft:

Der CO2-Gehalt in der Luft wirkt bei vielen Pflanzen als Dünger; längere Vegetationsperioden und höhere Temperaturen wirken sich im Schnitt positiv aus.

Weniger Heizbedarf:

Die Ausgaben für Brennstoffimporte sinken.

Erleichterungen im Strassen- und Flugverkehr:

Weniger Schnee und Eis bedeuten auch weniger Unfälle, neue Schiffsrouten über die Arktis verkürzen Wege.

Steigende Produktivität:

Vor allem Arbeiten im Freien lassen sich bei angenehmen Temperaturen besser erledigen.

Zwar hätte eine Erwärmung auch negative Effekte. So könnte ein prognostizierter Anstieg des Meeresspiegels um 0,6 Meter die Küstenbewohner vor gewaltige Herausforderungen stellen. Mögliche Wetterextreme – starke Regen wie Dürre – würden sich negativ auf die Landwirtschaft auswirken und könnten Waldbrände begünstigen. Hitzeperioden könnten zu Mehrkosten für Klimaanlagen führen. Doch selbst bei Berücksichtigung all dieser Faktoren wäre die Bilanz gemäss der IWF-Studie aus ökonomischer Sicht positiv.

Anders sieht es für die Schwellen- und Entwicklungsländer aus, wo die meisten Menschen bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 25 Grad leben. Ein weiterer Anstieg könnte hier schlechte bis katastrophale Auswirkungen haben. Allerdings nicht in jedem Fall. Das tropische Singapur beispielsweise, wo im Jahresschnitt 26 Grad gemessen werden, weist nach Japan eine der weltweit höchsten Lebenserwartungen aus. Aber die Bewohner in den meisten anderen Regionen dieser Klimazone sind arm. Für sie bringt die Klimaerwärmung Nachteile.

Nach den Berechnungen des IWF würde in den Industrieländern mit jedem Grad Temperaturanstieg die Wirtschaftsleistung mit einer Zeitverzögerung von sieben Jahren um rund 0,5 Prozent steigen. Die Schwellen- und Entwicklungsländer dagegen würden im Mittel zwischen 0,5 und 1,5 Prozent verlieren. In absoluten Zahlen ergibt das zwar Milliardenbeträge. Wenn man aber berücksichtigt, dass sich diese prognostizierten Gewinne oder Verluste bis ins Jahr 2100 über 82 Jahre verteilen, kommt man auf einen Wert von jährlich unter 0,1 Prozent – ein Grösse, die in einem kaum mehr messbaren statistischen Streubereich liegt.

Schwer lösbares Dilemma

Das wirtschaftliche Wachstum ist und bleibt der entscheidende Faktor für die Lebenserwartung und Lebensqualität in den Schwellen- und Entwicklungsländern, wie das Beispiel Singapur zeigt; die Klimaerwärmung hat darauf einen marginalen Einfluss. Wachstum führt aber unweigerlich zu einem erhöhten Energiebedarf. Fahrzeuge, Spitäler, Fabriken, Computer, Eisenbahnen oder TV-Geräte funktionieren nicht ohne Treibstoff oder Strom. Und es ist auch klar, dass arme Länder scharf rechnen und stets die preisgünstige Energie wählen. Und das sind immer noch Kohle und Erdöl. Umweltschutz muss man sich erst leisten können.

Geht man davon aus, dass der Mensch tatsächlich in der Lage ist, die Temperatur auf der Erde zu beeinflussen, stehen wir vor einem fast unlösbaren Dilemma. Wenn es das Ziel ist, möglichst vielen Menschen ein möglichst sorgenfreies und langes Leben zu gewähren, darf man ihnen den Zugang zu günstiger Energie nicht verwehren. Dies hat aber eine Zunahme von Treibhausgasen wie CO2 zur Folge. Einige Schwellenländer suchen den Ausweg mit eigener Kraft in der weitgehend CO2-freien und relativ günstigen Kernenergie, andere setzen auf Transferzahlungen aus dem Norden.

China hat dieses Jahr sein 39. Kernkraftwerk (4,7 Jahre Bauzeit) in Betrieb genommen, neunzehn weitere Meiler befinden sich zurzeit im Bau. Bis 2030 will das Reich der Mitte über hundert Atomkraftwerke (mit insgesamt 130 GW Leistung) in Betrieb haben. In Indien sind zwanzig neue Kernreaktoren geplant, sechs davon befinden sich im Bau. Die Deutschen und die Schweizer motten derweil ihre Kernreaktoren ein. Sie setzen, wie ihre Urahnen im Mittelalter, auf Sonne, Wind und Biomasse – und hoffen darauf, dereinst eine Technologie zu finden, mit der sich der unstete Flatterstrom in nützlichen Mengen speichern lässt.

Es würde sicher nichts schaden, wenn der Papst dieses physikalische Wunder in seine Gebete

für den Aletschgletscher mit einschliesst.

==========================================================

)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :  Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich : Optimale Betriebstemperatur |

Die Weltwoche, Ausgabe 49 (2018) | 5. Dezember 2018

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Baur für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

==========================================================================




Von PROMET zu PROMETHEUS

==============================================================

EIKE-Vorbemerkung …ff… :

Bei promet steht im Cover: „Meteorologische Fortbildung“. Diesem Anspruch ist promet auch durchaus über viele Jahre gerecht geworden, hat sich aber dann zunehmend in den Dienst des ausufernden Klima-Alarmismus gestellt. Dabei ist nun mit dem Heft 101 (2018) ein vorläufiger „Höhepunkt“ erreicht, Zitat: „Ausgewählte Beiträge des ‚K3-Kongresses zu Klimawandel, Kommunikation und Gesellschaft‘ vom September 2017 in Salzburg versuchen diesem Thema in seiner vollen Breite gerecht zu werden.“

Und in der Tat :

D e m  wird man „gerecht“ : Dieses 100-Seiten „lange“ Heft mit dem eh schon verschrobenen Titel „Klimakommunikation“ enthält (Zitat) „in seiner vollen Breite„, ohne Ausnahme endlose und wiederholende „Breitseiten“ und Tiraden gegen die ‚dummen blöden bösen volksschädigenden Klima-Skeptiker‘.

Dabei ist es dann auch nur allzu „logisch“ :

Nicht ein einziger von diesen „Verfemten“ war eingeladen. Kein einziger Skeptiker kommt auf den 100 Seiten „zu Worte“! Kein einziger von diesen durfte seine wissenschaftliche Sichtweise auf dem Kongreß in einem Vortrag darlegen.

Statt dessen sind in dem promet-Heft von den etwa 30 Autoren ca. 20(!) Ökologen, Soziologen, Psychologen – eine seltsame Quote an „Geisteswissenschaftlern“ für eine naturwissenschaftliche Fortbildungszeitschrift. Und so ist denn auch die Sprache in diesem promet derartig verschroben, derartig gespickt mit Sozio-Öko-Psycho-Kauderwelsch, derartig unverständlich, derart langatmig und langweilig, derart wiederholend, derart politisiert, derartig spaltend und polarisierend …, daß wohl – außer den Autoren selbst sowie den „üblichen Verdächtigen“ (CASABLANCA!) – sich das alles zu lesen wohl kaum jemand „antut“ !?

Im Sprachgebrauch nennt man daher so was auch „im Wolken-Kuckucks-Heim diskutieren“ !

Schade um’s Reisegeld von einigen Hundert(?) Teilnehmern, traurig für die Umwelt durch Auto, Flugzeug, Bahn … mit CO2, NOx, Feinstaub, promet-Hochglanzpapier … Oder – ist für die selbst-ernannten Klima- und Weltenretter alles erlaubt? Eine Video-Konferenz hätte es auch getan, hätte zu den gleichen ermüdenden Ergebnissen geführt. Was für eine Klima-Heuchelei!

Wie ist es möglich, daß eine einstmals (und über viele Jahre) wissenschaftlich seriöse Zeitschrift wie  promet zu einer ideologischen Propaganda-Postille mutiert ist ? Zu einer über viele Seiten und alle(!) Artikel durchgehend ideologisierten üblen Verleumdungs- und Diffamierung-Kampagne gegenüber Tausenden Wissenschaftlern, die sich konstruktiv-kritisch mit dem „Klima-Alarm“ auseinander setzen? Deren (peer-reviewte!) Publikationen und Erkenntnisse in diesem promet durchgehend als (Zitat) „Killer-Phrasen“ diffamiert werden ?   – wobei durchgehend die Gebetsmühle der längst unhaltbare „97%-Einigkeit“ der Klima-Weltenretter gedreht wird ? … in etlichen Fällen wohl sogar wider besseres Wissen(?).

Wie ist es möglich, daß sich eine solche „Fach“-Zeitschrift zum Handlanger von Politikern, NGO’s und ideologischen Fanatikern macht ? DAS alles unter dem „Deckmäntelchen“ allwissender und „endgültiger“ Forschungs-Ergebnisse ?

Wie ist es möglich, daß eine angeblich(!) der reinen Lehre und Fortbildung dienende Zeitschrift in fast allen diesen Aufsätzen die „Transformation“ von Wohlstand garantierenden hoch-entwickelten Gesellschaften hin zu einer lebensbedrohenden grünen „Steinzeit-Gesellschaft“ propagiert ??

Wo bleibt die wissenschaftliche Distanz und Unabhängigkeit gegenüber Politik und Ideologie?  Wo bleibt die im Zeitalter der Aufklärung über etwa drei Jahrhunderten gewahrte Distanz der Naturwissenschaften „Wetter & Klima“ zur Politik ?

                         Dieses Zeitalter, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch kluge und weitsichtige, universal gebildete Wissenschaftler begann ? … Das mit und nach der französischen Revolution eine Blütezeit hatte,   ==> mit der Vermessung der Erde, einem globalen metrischen Maß- und Rechensystem, Nullmeridian, Zeitzonen, Chronometer, Navigation, Vereinheitlichung der Zeitrechnung, Kalender-Ordnung … u.a.m. – bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Blüte hatte.… Danach kam um 1970 die Propagierung einer neuen Eiszeit, abgelöst ab etwa 1990 durch die Propagierung des naturwissenschaftlichen Gegenteils – einer „anthropogenen Hitze-Klima-Katastrophe“.

Das zuvor großartige Zeitalter der Wissenschaften ist – zumindest bzgl. „Wetter & Klima“ – zu einer intoleranten politischen Öko-Diktatur mutiert. Majorisiert und gesteuert von einer selbst-erwählten arroganten allwissenden Gilde. Rechthaberisch geprägt von Leuten voller Selbstüberschätzungen, rechthaberischer Arroganz, finanzieller Prostitution und auch von Eitelkeiten !

Zu solchen Verhaltensweisen  – u.a.  d a z u  –  gibt es ein großartiges Buch einer Soziologin :

Barbara Strohschein  ==> Die gekränkte Gesellschaft: Das Leiden an Entwertung und das Glück durch Anerkennung. Sicherlich ist es kein Zufall, daß (auch) diese kluge Soziologin auf  d e m  Kongreß, der diesem promet-Heft zugrunde liegt, n i c h t  eingeladen war, daher auch nicht zu Wort kommen konnte !

Dieser Kongreß nebst „seinem promet-Heft“ ist zum wiederholten Male ein Paradebeispiel dafür, wie die Klima-Alarmisten sich ihre wissenschaftliche Debatte vorstellen und betreiben :

Im Elfenbeinturm. Ohne Widerrede. Nur eine Meinung ist zugelassen.   

Andere wissenschaftliche Aspekte und gegenteilige Argumente stören nur !    Solange, bis das alarmistische Klima-Kartenhaus zusammen klappt.

Das alles kann man offensichtlich nur noch ertragen, wenn man es glossiert – wie das unser Gastautor Prof. Walter Fett in folgendem tut. Wir wünschen unseren Lesern gute Unterhaltung :

==================================================================

Von PROMET zu PROMETHEUS

von Walter Fett

Man blättere – harmlos und zufällig – in einem aktuellen Reihenheft, betitelt mit Klimakommunikation, weil der Begriff Klima obenan steht, zumal er im nicht ohne weiteres verständlichem Zusammenhang mit dem Begriff Kommunikation steht. Es wird über den „K3 – Kongreß zu Klimawandel, Kommunikation und Gesellschaft“ 2017 in Salzburg berichtet. Bereits im Editorial machen einen populistische Sentenzen wie „ehedem amerikanisch geglaubtes Phänomen“, „Leugnung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum mensch-gemachten Klimawandel“, „im Zuge des neuen Rechtspopulismus Europas“ und „Wissenschaftsleugnern“ kritisch neugierig.

Beim Überblättern fällt dann doch einiges Unerwartete auf:

Als Autoren treten nur ausnahmsweise solche auf, die zuvorderst einen beruflichen Zusammenhang mit der Meteorologie erwarten lassen. Sie werden vom Schriftleiter dennoch als „die wichtigsten Protagonisten dieses neuen, hochgradigen interdisziplinären Themas“ eingestuft. Vorherrschend in deren Tätigkeit ist der Bezug zu den Medien zu erkennen. Aufgrund dessen ist es auch verständlich, wie sich die Titelthemen in geradezu autokratischer Selbstentfaltung in endlos werdenden Themenschleifen um hinhaltende Länge bemühen. Man fragt sich dann, was die Texturheber denn vor allem sagen wollen?

Daß diese Autoren überwiegend weiblich sind, ist in unserer Branche zumindest ungewöhnlich. Dieses betonend wirkt aufgrund der mehrfachen Tatsache, sogar in kurzer Aufeinanderfolge die geschlechtliche Unterschiedlichkeit der Gesellschaft hervorzuheben: „Klimakommentatorinnen und Klimakommentaren“ und „Klimakritikerinnen und Klima-Kritiker“ innerhalb von nur drei Zeilen aufgeführt und an anderer Stelle wiederholt(!), – was schon an sexistische Abwehr von Diskriminierung grenzt. Hier wird einfach nur der Unterschied zwischen dem Genus (grammatikalisches Geschlecht) und dem Sexus (biologisches Geschlecht) mißachtet, was in großzügig entschuldbarer Weise einem Bildungsmangel geschuldet werden könnte. (Sollten dann etwa auch die Artikel für DIE Sonne und DEN Mond gerechterweise etwa jährlich wechseln? Doch auch hier handelt es sich doch lediglich um das grammatikalische Geschlecht.)

Mit Bemerkungen wie „konträre„, „weltanschauliche Motivation„, „die wenigen abweichenden Veröffentlichungen hingegen legen keine in sich stimmende Alternativerklärung für die Erderwärmung vor und sind nachweislich mit Fehlern oder Widersprüchen behaftet“ wird an der Tendenz und Überzeugung der Texter keinerlei Zweifel gelassen. Die bekannte „97%“-Mär der angeblich Gleichgesinnten taucht routinemäßig auf. Kritiker würden sich ihnen gegenüber nur lächerlich machen. Für diskutable Gedanken ist daher kein Platz vorgesehen. Die Akzeptanz einer zu erwartenden Klimakatastrophe ist durchgehend vorgegeben.

Nun ist das – auch öffentliche – Auftreten dieserart klimabezogener Meinungsmache nichts Neues. Es kann hierzulande schließlich jeder sich verbreiten, wie er mag, wie er überzeugt ist und wie er überzeugen will. Unter diesem Aspekt interessiert dann aber doch, wie privat oder wie mehr oder weniger offiziell solch eine Schrift Verbreitung findet. Also schaut man – vorn sich einführend – auf den Schriftleiter. Er ist tragend verantwortlich für den Inhalt, sofern er sich nicht von vornherein kritisch absetzt, was aber hier nicht der Fall ist.

Es mag nun erlaubt sein, die nachfolgende Kette vornehmlich von Assoziationen abzuspulen, die auch ein Fastnachtsredner in der Bütt nicht ungenützt sein lassen würde. Das Fastnächtliche entspräche dann dem nur Fastrichtigen, womit der Autor nunmehr vor offizieller Verfolgung von Verärgerten sich hinreichend geschützt hofft:

Denn man staune: Der – froh gestimmte und den US-Präsident Trump sattsam ironisierende – Schriftleiter ist verantwortlich für das Druckwesen des Deutschen Wetter­dienstes (DWD). Das besagte Heft ist ein periodisch erscheinendes amts-getragenes Druckerzeugnis. Damit trägt also auch der DWD mit die Verantwortung der vermittelten Denkweisen samt deren Niveau.  Der Schriftleiter wird nicht ohne Billigung der DWD-Offiziellen diese Textinhalte durchlassen, sondern im Gegenteil deren Förderung bedürfen. Und steht weitergehend etwa die DMG-Leitung unter dem amtsehrerbietigen Zwang des Ministers, dem das Amt unterstellt ist? Dieser aber wiederum erfüllt lediglich regierungskonform die Erwartungen der Bundeskanzlerin, die bekanntlich Deutschland – geschichtlich leider nicht neu – diesmal auf den ökoteuersten Platz eines Musterknaben der „welt-rettenden“ (Um)Weltgesellschaft führen möchte: Eine legale Weisungskette, wie wir sie am eindringlichsten zur Entwicklung des Dritten Reichs erlebt haben. Auch die Bundeskanzlerin entschied – ihrerseits zugegeben – schon mal aus nur eigener vermeintlicher Machtbefugnis heraus! – Was spricht gegen diese offensichtliche Vermutung?

Vielleicht sehen sich die einzelnen Vertreter dieser quasi amtlichen Durchlaufstrecke in ihrer Verantwortung nicht besonders eingeschlossen und operieren überwiegend nur als Weiterreichende. Das ist in einem hierarchischem System nur menschlich. Verantwortlichkeit läßt sich aber nicht verkleinernd aufteilen, sondern muß überzeugend voll mitgetragen werden. Das deutsche Volk nun nimmt das alles hin, sich dabei fast stolz auf die eigene Brust klopfend, dabei aber reichlich zahlend. Hatten wir derart Pseudoreligiöses nicht schon einmal in unserer Geschichte?

Angesichts all dessen verbliebe dem vorzeitig fastnächtlichen Plauderer nur noch die innere Emigration, sich also nicht mehr dieser Gesellschaft zugehörig zu fühlen und damit erlaubterweise gegen diese frei zu opponieren, und man kann nur warnen: ProMet-eus brachte das Feuer unter der Menschen Hintern und wurde dafür von Zeus zu ewiger Qual bestraft! – Der EnergieWende würde dann mit dem entweichendem W(eh) schließlich das EnergieEnde folgen!

Ende der Fastnachtsbeichte!

Literatur: DWD  promet  Heft 101 (2018)

=======================================================

 

 

 




Wärmerer Sommer – Kühlere Klimadebatte

Auch aktuell scheint der im nördlichen Zentraleuropa heiße und trockene Sommer/Herbst 2018 Wasser zu sein auf die (Gebets-)Mühlen der Klima-Alarmisten. Für sie ist nach wie vor das anthropogene CO2 die „Wurzel allen Übels“, also auch jeder besonderen Hitze wie jeder außergewöhnlichen Trockenheit. Doch jenseits dieses Ideologie-bestimmten Vordergrundes – in der ernsthaft und seriös arbeitenden „Wetter- und Klima-Community“ verläuft die Diskussion inzwischen deutlich anders:

(1.)  Dort hat das CO2-Argument weitgehend ausgedient. Ein unumstößliches Physikalisches Gesetz, das LAMBERT-BEER`sche Gesetz („Strahlungsbanden“) findet zunehmend Beachtung. Es sagt, dass der Treibhauseffekt der Treibhausgase (CO2, Methan usw.) im logarithmischen Maßstab abnimmt:

Für das nächste Grad globaler Erderwärmung muss der Zuwachs des Anteils der Treibhausgase an der Atmosphäre doppelt so groß sein, wie er für das vorangehende Grad an Erderwärmung war.
Wenn auch strittig ist, ob und wie viel zusätzliches CO2 die Erdatmosphäre wegen des zunehmenden Partialdrucks noch wird aufnehmen können – und wie viel ständig sowie zunehmend in den Weltmeeren versinken wird – lässt sich mit Blick auf die globale Erdwärme sagen:

Die Atmosphäre ist tendenziell gesättigt mit erwärmungsrelevantem CO2.

Außerhalb der Beobachtung, dass international die ernsthafte Klimadebatte „CO2-müde“ geworden ist, dass dementsprechend die „Decarbonisierungs-Hype“ abklingt, steht in Deutschland der „Hambacher Forst“. Er ist jenseits jeder realistischen Betrachtung und Behandlung zum Symbol und Fetisch geworden. Hier sind Gläubige, Ideologen, Katastrophiker und sogar Kriminelle am Werk, die nicht nachlassen, ihre irrationalen Süppchen mit extremen Wetterereignissen und Wetterfolgen wie Meeresanstieg, Kälte- und Hitzerekorden, Dürren und Überflutungen oder schmelzendem Gletscher- und Polareis zu würzen.

(Ergänzung/Anm. der EIKE-Readktion : Die weltweiten Wetterdienst finden keine signifikanten Trends: https://eike.institute/2018/11/11/der-juengste-ipcc-bericht-sr-15-von-2018-von-klimakatastrophen-keine-spur/ )

(2.)  Klima-Szientisten – und ihnen hörige Politiker – haben über viele Jahre die Bedeutung der weltweiten (globalen) Durchschnittstemperatur  bis zum Irrsinn überschätzt (vgl. das „Zwei-Grad-Ziel“). 

Vieljährige und globale Durchschnittswerte z. B. zu Temperaturen oder Niederschlägen taugen nicht zur Beschreibung, gar Erklärung der enormen regionalen Witterungs- und Wetterunterschiede und der extremen Wetterereignisse, die wir fast täglich an den unterschiedlichsten Orten der Erde beobachten. Die simple Wahrheit wird (wieder-)entdeckt: 

Leben vollzieht sich nicht in Durchschnitten. Gelebt wird ausschließlich in der Realität. Jeder Einzelne lebt an seinem Ort mit „seinem“ dortigen Wetter. Einige Kilometer entfernt kann es für die dort Lebenden völlig anders Wetter geben. Solche „Wetterbrüche“ sind im stochastischen Wetterverlauf vollkommen normal. 

Extreme Wetterereignisse gehören zur Erde. Es ist unmöglich, ihre Ursachen in weltweiten Vieljahresdurchschnitten zur Lufttemperatur zu erkennen. „Wetter“ ist und bleibt ein Zufallsprozess (stochastischer Prozess). Wetter geschieht, Wetter überrascht, Wetter hilft, Wetter schadet.

Meteorologisch sind die hohen Temperaturen und geringen Niederschläge in diesem Jahr im zentralen und nördlichen Europa einfach zu erklären:

Es gibt permanent eine starke und schnelle Luft-Höhenströmung (Jet-Stream), die warme Luft aus Süden in die kalte Polarzone trägt, aufgrund der Erddrehung (Corioliskraft) leicht nord-westlich bis westlich umlenkend und auf dem Rückweg aus der Polarzone leicht süd-östlich verläuft. Dieser Jet-Stream ist in diesem Jahr 2018 so gelagert, dass er wiederholt Hochdruckgebiete mit viel Sonnenschein und kaum Regen zwischen seinen beiden Flanken für unüblich lange Zeit in Mitteleuropa „eingeklemmt“ hielt. (==> https://eike.institute/2018/09/05/sommer-witterung-2018-eine-maerchen-stunde-der-klima-alarmisten/ ).

Klimatologisch dagegen ist es vollkommen unmöglich zu erkennen, ob und ggf. auf welche Weise sowie in welchem Maße derartige zyklische Jet-Stream-Verschiebungen darauf zurückzuführen sind, dass die weltweit gemessene Durchschnittstemperatur der erdnahen Luft während der letzten 100 Jahre um etwa ein Grad gestiegen ist. Insofern muss man „Intellektueller Hasardeur“ oder „Nachplappernder Laie“ sein, um „Klimawandel“ als Ursache unseres diesjährigen Sommer-Wetters anzuführen.

Etwa im Jahr 2015 haben mit den Verhandlungen zum Pariser Klimaabkommen politische Neuorientierungen eingesetzt: 

An die Stelle der einseitig auf CO2-Vermeidung konzentrierten Klimapolitik mit verbindlichen Emissionsvorgaben für die Nationen (Stichwort: Dekarbonisierung) treten vorausschauende wie nachsorgende, nationale wie internationale Umwelt- und Wetterfolgepolitiken, die an den tatsächlichen regionalen Gegebenheiten und den Schicksalen der dort lebenden Menschen orientiert sind (vom intensivierten Deichbau bis zur Züchtung und Anpflanzung Wasser-genügsamer Pflanzen).

Das „Zwei-Grad-Ziel“ ist heute bestenfalls noch zu verstehen als generelle Willensbekundung, sich auf den den Menschen und Regionen zugewandten, konkret benannten Politikfeldern intensiv zu engagieren. Daher ist zu erwarten, dass der weitaus größte Teil der von den USA im Pariser Klimaabkommen zugesagten konkreten Projekte und Maßnahmen Bestand haben, gar noch intensiviert werden wird, unabhängig von der Kündigung des Abkommens durch Präsident Trump. 

(3.)  Neben die sogenannten „Treibhausgase“ treten in der seriösen Forschung und wissenschaftlichen Diskussion gänzlich andere Faktoren des Einflusses auf „Wetter“ (und damit langfristig: “Klima“), beispielsweise Sonnen-Zyklen, Vulkanismus und Beschleunigung der Ströme von Eisen-Nickel (Magma) im Inneren der Erde.

Ein treffliches Beispiel zu Letzterem ist zu bestaunen unter:

https://www.wetter.com/news/ein-jetstream-unter-der-erde-rast-immer-schneller-auf-europa-zu_aid_5bc9c2b6a5b4b92bce463e64.amp.html

==============================================================

)*  Unser Gast-Autor Dr. Dirk Beckerhoff  hat schon früher Beiträge hier bei EIKE publiziert, z.B. :

(1) https://eike.institute/2015/08/18/abkehr-vom-klima-zurueck-zum-wetter/

(2) https://eike.institute/2013/12/04/klima-konkurs-der-modelle/

(3) https://eike.institute/2018/04/06/wetter-witterung-klima-das-hemd-sitzt-naeher-als-der-rock/

============================================================




„Auf Sonne folgt Regen“

=============================================================

Christoph Mörgeli (Red. WELTWOCHE Zürich)

Am letzten Wochenende hat es ein bisschen geregnet. Am Montag titelte der Blick in fetten Lettern: «So verregnet ist die Schweiz.» Am meisten Niederschläge gebe es auf dem Pass des Grossen Sankt Bernhard und auf dem Säntis. Dann folge in der Regenstatistik ein kleines Tessiner Dörfchen: «Dicke Tropfen prasseln auf die Steindächer von Mosogno.» Eine Einwohnerin erzählt von Tagen, an denen «es regnet wie aus Kübeln». Dann schiesse schon mal «das Wasser wie ein Sturzbach durch die Gassen und die Treppen hinab».

Noch letzte Woche lauteten die Schlagzeilen im Blick: 

«Noch so ein Jahr überleben wir nicht. In der Ostschweiz ist es so trocken wie seit 71 Jahren nicht mehr.» Oder so: «Sorgt die Trockenheit jetzt auch für Dürre im Portemonnaie?» Oder so: «Der trockene Rekordsommer macht den Schweizer Bauern auch im Herbst zu schaffen.» Oder so: «Am Rhein geht nichts mehr. Seit Freitag können auf dem Rhein bei Basel keine Frachtschiffe mehr verkehren. Grund dafür ist der tiefe Wasserstand.» Die Trockenheit sei schuld: «Nach einem regenlosen Sommer folgt nun auch ein trockener Herbst.»

Die Launen des Wetters und die Journalisten haben eines gemeinsam:

Es ist unmöglich, sie zu ändern. Da schreiben sie sich über Monate die Finger wund, um eine Dürrekatastrophe biblischen Ausmasses zu beklagen.

Und kaum fallen ein paar Regentropfen, lautet ihre Schlagzeile: «So verregnet ist die Schweiz.» Dies passt zu den in atemloser Spannung vorgetragenen Wetterprognosen unserer Fernseh-Meteorologen. Als es am Wochenende in höheren Lagen auch noch schneite, überschlugen sich beinahe ihre Stimmen vor Aufregung.

Egal, ob die Sonne brennt, der Regen prasselt oder Schneeflocken tanzen – hinter jedem Lächeln unserer Monopol-Wetterpropheten steht die kaum verhüllte Drohung: «Das habt ihr Menschen jetzt von eurem menschen-gemachten Klimawandel ! »

Also verkleinern wir unseren ökologischen Fussabdruck.

Also lassen wir uns eine planwirtschaftliche Energieversorgung aufs Auge drücken.

Also refeudalisieren wir uns zurück ins Mittelalter, als sich Mobilität nur die Reichen leisten konnten.

Also senken wir unseren Lebensstandard.

Also ändern wir unser Ernährungsmuster.

Dennoch haben wir weiterhin mit Sonne, Regen und Schnee zu rechnen. Es ist halt schon so: Alle schimpfen über das Wetter. Aber niemand unternimmt etwas dagegen.

 

Der Autor ist Historiker und ehemaliger SVP-Nationalrat.

===========================================================

 

 

 




Offener Brief an die MdB’s der CDU/CSU : „Politik für oder gegen Klimawahn ?“

Prof. Dr. Jürgen Andrä, im Oktober 2018

Offener Brief an die MdB’s der CDU/CSU

===================================

Sehr geehrte MdB’s der CDU/CSU-Fraktion,

Um die CDU/CSU wieder auf 40 % zu bringen, biete ich Ihnen folgendes Rezept :

Den grossen CO2-Schwindel der ökologisch orientierten Parteien und des Klimarates IPCC entlarven und sich selbst als wissenschaflich orientierte und nicht ideologisch verblendete Partei darstellen.

Sie dürfen die Wahrheit nicht der AFD überlassen, die damit bereits im Bundestag punktet !

Mehr CO2 in der Atmosphäre hat nämlich fast keinen Einfluss auf die Erdtemperatur !

Hier der Beweis auf drei Zeitskalen :

Über 550 Millionen Jahre :

Abb.1: Die Temperatur (schwarz) änderte sich völlig unabhängig vom CO2-Gehalt (grün) in der Atmosphäre !  

COwar nie die Ursache für die Temperaturänderungen !

Der Vulkanismus sorgte in früheren Zeiten für bis zu 20-mal mehr CO2 in der Atmosphäre, und trotzdem war die mittlere Temperatur nur maximal 2 Grad höher als heute.

Aktuell erholen wir uns seit 3 Millionen Jahren von einem CO2-Minimum (Abb.1 rechts).

Mehr COverstärkt die Vegetation (siehe CO2-Anreicherung in Gewächshäusern). Davon profitierten die Saurier von 200 bis 60 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Durch den CO2-Anstieg der letzten 30 Jahre haben die Grünflächen der Erde um mehr als 10 % zugenommen! (https://tinyurl.com/y8hvmqwj)

Über 800.000 Jahre :

Abb.2: Der „fast perfekte“ Gleichlauf von Temperatur und COin Eisbohrkernen liessen Al Gore mit seinem Film « Eine unbequeme Wahrheit » an die Ursache COglauben (Quelle: IPCC).

Falsch !!!

Seit dem Jahr 2000 zeigen genauere Datenanalysen, dass sich die Temperatur immer zuerst änderte und dann das COfolgte. Also ist COnicht die Ursache, sondern die Folge von Temperatur-Änderungen. Natürliche Einflüsse bestimmen die Temperatur.

Abb.3 : Temperatur-Zyklen der letzten 2000 Jahre :

(H.J. Lüdecke and C.O. Weiss, DOI :10.2174/1874282301711010044)

Vom Jahr 0 bis 1800 war COkonstant (kein industrieller Einfluss). Trotzdem änderte sich die Temperatur (graue Messwerte, blaues 31-Jahresmittel der Messwerte), und zwar zyklisch. COkann also nicht Ursache dieser Klimaänderungen sein. Sie beruhen auf natürlichen Vorgängen !

Die Autoren haben drei bekannte Sonnen-Zyklen (Abb.3 unten) überlagert und erhalten damit die rote Kurve, die den Messwerten sehr nahe kommt. Der Temperaturanstieg von 1850 bis heute ist also natürlich und nicht vom Menschen gemacht !

Die rote Kurve reproduziert das römische Maximum (die Römer eroberten Europa in Sandalen !) und das mittelalterliche Maximum um das Jahr 1100 (Ackerbau in Grönland !).

Kein Klimamodell des IPCC wagt sich bisher an diese Reproduktion ! Deshalb beschränken sich die Modellierer und das IPCC auf den Temperaturanstieg von 1850 bis heute und vernachlässigen die Vergangenheit. Das ist unwissenschaftlich und grenzt an Wisssenschaftsbetrug. Ein Modell, das die Vergangenheit nicht richtig beschreibt, taugt nicht für irgendwelche Vorhersagen.

Die Vorhersagen einer Klima-Hitze-Katastrophe des IPCC basieren auf solchen theoretischen Modellen und sind deshalb zu verwerfen ! Sie halten einer echten wissenschaftlichen Diskussion nicht stand.

Die rote Kurve ist dagegen die Analyse gemessener Temperaturen. Da niemand die natürlichen Sonnen-Zyklen beenden kann, werden die globalen Temperaturen in den nächsten 50 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit der roten Kurve folgen.

Da COin der Atmosphäre fast keine Auswirkungen auf die Temperaturen hat, sollte man sogar den Mut aufbringen, mehr COin die Atmosphäre zu blasen, um die Weltvegetation und damit die Weltenährung kommender Generationen sicher zu stellen.

COist ein Inertgas, chemisch träge und für Lebewesen völlig unschädlich !

Wir müssen uns von der gewaltigen Anmassung verabschieden, der Mensch könne durch Minderung der CO2-Emission das Klima konstant halten. Unser Klima wird nicht auf der Erde, sondern im Weltraum gemacht.

Trotz all dieser Erkenntnisse behauptet das IPCC weiter in seinem neuesten Report 2018, dass die Erwärmung seit 1950 vom Menschen gemacht sei und dass man durch eine massive Reduktion des CO2-Ausstosses die Temperatur konstant halten könne. Ein Schelm, der die politischen Absichten des IPCC nicht sehen will.

Sehr geehrte Damen und Herren,

reagieren Sie also, bevor noch mehr Schaden durch den Glauben an den menschen-gemachten Klimawandel angerichtet wird. Reagieren Sie vor allem, bevor die AFD mit ähnlichen Beweisen die Öffentlichkeit wach rüttelt. Die Bundesrepublik und die EU müssen schleunigst alle Klimaabkommen aufkündigen und die Energiewende neu überdenken ohne die entstandenen Industriezweige zu zerstören.

Stoppen Sie die Zerstörung unserer Industrie und Wirtschaft durch verblendete Ökologen, die kritiklos dem IPCC folgen.

Sollten Sie Zweifel an dieser Kurzdarstellung haben, laden Sie am besten die folgenden Spezialisten zu einer Anhörung und Konfrontation vor die CDU/CSU-Fraktion :

Gegen den CO2-Schwindel : Prof. Dr. O. Weiss (Carl.Weiss@ptb.de), Dr. K.-P. Dahm (kpdahm@web.de), Prof. Dr. W. Kirstein (kstein@rz-uni-leipzig.de), Dipl.-Meteorologe K.-E. Puls (klaus.heide.puls@t-online.de), Prof. Dr. H.J. Lüdecke (moluedecke@t-online.de)

Für den CO2-Schwindel : Prof. Dr. Schnellnhuber (emdir@pik-potsdam.de), Prof. Dr. Mojib Latif (mlatif@geomar.de), Prof. Dr. Marotzke (jochem.marotzke@mpimet.mpg.de)

Schlagen Sie allen Herren vor, bis zu drei ihrer Gefolgsleute mitzubringen.

gez. Prof. Dr. Jürgen Andrä (jur.andrae@gmail.com)

==================================================================

Zu meiner Person : Pensionierter Prof. der Physik. Durch eine Vorlesung über Energie-Versorgung schon im Jahr 2000 auf die CO2-Problematik aufmerksam geworden. Trotzdem kein Spezialist der Klimatologie, aber Physiker, der sich nur durch Messungen überzeugen lässt. Ich gehöre keiner politischen oder wirtschaftlichen Organisation an.

===================================================================




Klimawandel ohne Hysterie

von Silvio Borner (Red. WELTWOCHE)*

Dem Klimarat der Uno ist es gelungen, die Öffentlichkeit in aller Welt, vor allem aber in Europa und in der Schweiz, in eine neureligiöse Höllenangst zu versetzen und zu wahnwitzigen Massnahmen zu verleiten.

Der Historiker Yuval Harari hat in seinem Bestseller «Homo Deus» den Unterschied zwischen Menschenaffen und Menschen so beschrieben, dass ein Schimpanse niemals gegen das Versprechen eines künftigen Bananenhimmels auf den sofortigen Genuss einer Banane verzichten würde. Diesen Gedanken kann man so weiterspinnen, dass offenbar gerade hochgebildete und hochbezahlte Experten Mühe haben mit dem Abwägen zwischen heutigen und künftigen Nutzen und Kosten und besonders anfällig sind für einen moralisierenden Weltrettungsglauben. Wir gewöhnlichen Leute überlegen uns viel rationaler und konsequenter die realen und finanziellen Auswirkungen solchen Irrglaubens.

Klimaflüchtlinge

Halten wir uns an die Tatsachen:

Die Welttemperatur ist in den letzten anderthalb Jahrhunderten um etwa ein Grad Celsius gestiegen. In dieser Phase sind Einkommen und Wohlstand global so rasch gewachsen wie nie zuvor. Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich die absolute Armut der Menschen weltweit drastisch verringert. Nebst dem technischen Fortschritt trug die wachsende und billige Verfügbarkeit fossiler Energieträger wesentlich zu diesem Aufschwung bei. Diese Energieträger werden eines Tages, aber sicher erst in einem späteren Jahrhundert, ausgehen – nicht weil sie bis zum letzten Tropfen ausgeplündert sein werden, sondern weil wirklich revolutionäre neue Technologien sie überholt haben werden.

Fossile Energieträger haben viele Nachteile wie etwa Luftverschmutzung und sollten auf effiziente Weise gebremst werden, etwa gemäss Vorschlag von Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus in Form einer globalen Lenkungsabgabe. Aber was jetzt vorgeschlagen wird, ist ein Verbrennungsverbot für Kohle, Öl und Gas – und umsetzen soll man dies innerhalb einer Generation.

Das kann man nur als Wahnsinn bezeichnen. Bis 2035 soll die Welt jährlich 2400 Milliarden Dollar investieren oder eben verschleudern.

Dahinter stehen die Modelle der Klimawissenschaftler, die zum Einhalten der Klimaziele bis 2050 eine Reduktion der Emissionen auf null verlangen – nach dem Motto: Die bisherige Klimaerwärmung um ein Grad ging mit einem gewaltigen wirtschaftlichen Fortschritt einher, aber das nächste Grad Steigerung führt in den Weltuntergang.

Diese Modelle haben den menschengemachten Erwärmungseffekt systematisch überschätzt. Jüngste Zweifel von Forschern gelten daher nicht ihren Modellen, sondern den gemessenen Werten.

Ein absolutes Verbrennungsverbot bis 2050 würde die Welt wirtschaftlich um mehr als ein Jahrhundert zurückwerfen und einen Untergang der modernen Zivilisation einleiten. Man stelle sich Afrika, Asien oder Lateinamerika ohne Entwicklungschancen vor. Nicht nur die Amerikaner oder Australier sind sich bewusst, was ein sofortiger Verzicht auf fossile Energieträger für die Mobilität bedeuten würde, auch für die Chinesen oder Inder, die beim Thema CO2 immer mehr den Ton angeben. Wir Schweizer wollen durch einen Totalverzicht auf fossile Energieträger ein halbes Promille der globalen Emission einsparen und uns dabei weltrekordverdächtige Kosten aufladen. Klar, es wäre wünschenswert, wenn wir weltweit von der Kohle wegkommen und für die nächsten Generationen auf Gas und Nukleartechnologien setzen könnten. Was danach kommt, können wir nicht wissen, aber unseren Urenkeln überlassen.

Die Panikreaktion auf den Klimawandel ist um ein Vielfaches gefährlicher als die langsame Erwärmung, an die wir uns anpassen sollen und können.

=====================================================================

)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

Klimawandel ohne Hysterie  | Die Weltwoche, Nummer 42 (2018) | 18.10.2018, http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Silvio Borner für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.  Silvio Borner ist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft  [http://www.c-c-netzwerk.ch/].

=====================================================================