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Die Infantilisierung Deutschlands

Am 3.8.2109 um 15:26 meldete ZDF-heute Erhellendes über einen nobelpreiswürdigen Ansatz von Alexander Dobrindt, als ehemaligem Verkehrsminister der GroKo und Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe: Die CSU will CO2-Einsparungen mit Anreizen für  Konjunkturwachstum verbinden.

Zitat ZDF: Das Ziel sei: „Mehr Wachstum und weniger CO2.“ Das sagte der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, der „Welt“. Die doppelte Herausforderung von Konjunktur und Klima könne „zu einer doppelten Chance werden, wenn wir beides miteinander verbinden.“ Die CSU will Arbeitnehmer entlasten und nachhaltige Mobilität fördern. Zudem sollen Milliarden in Klimainnovationen und Klimainvestitionen gesteckt werden. Zitatende ZDF.

Bei diesem genialen Plan kann nur göttliche Eingebung im Spiel sein, so wie sie schon der Dienstmann Aloisius nach seinem Ableben erfuhr. „Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggerament – – lu – uuu – iah!“ sang er im Himmel auf der Harfe so lange, bis ihn der Herrgott wieder ins Hofbräuhaus ließ, wo er noch heute zu finden ist.

Lieber Herr Dobrindt, falls Sie diese Zeilen lesen sollten, bedenken Sie bitte, dass Wachtum stets mit mehr Energieverbrauch verbunden ist – das ist so etwas wie naturgesetzlich. Und mehr Energieverbrauch, also, naja, naja, .. haben Sie’s? Ja, Heureka, Sie haben es, das bedeutet stets und unvermeidbar mehr CO2-Emissionen. Allenfalls mit weitgehend emissionsfreien Kernkraftwerken ließe sich das deichseln, aber die sind schließlich Teufelswerk – auch in Bayern. Lieber Herr Dobrindt, wir gratulieren daher schon einmal für Ihre göttliche Eingebung dieser genialen Verbindung von Weihwasser (CO2) mit dem Teufel (Wirtschaftswachstum). Hätte Sie damals bei der Maut doch auch die göttliche Eingebung geleitet – aber man kann ja nicht alles haben. Wir würden uns natürlich freuen, wenn Sie uns die technischen Details Ihres göttlichen Ratschlags mitteilten und gratulieren Ihnen schon einmal zum sicher kommenden Doppel-Nobelpreis in Physik-Ökonomie.

Nun zu Ihrem neuen Landesvater Markus Thomas Theodor Söder: In der Tagesschau 29.07.2019, Inland, Söders grüne Agenda verlangt Ihr Landesvater die Verankerung von Klimaschutz im Grundgesetz und folgt damit einer gleichlautenden Forderung der Grünen. Zur letztgenannten Partei fällt dem Autor nur noch der schöne Beitrag von „Robert von Loewenstern, Jede Batterie hat zwei Polen: Kathole und Synode“ in Achgut vom 04.08.2019 (hier) ein.

Lieber Herr Söder, wir erlauben uns nun in aller Höflichkeit, der bei einem Bayerischen Landesfürsten geboten ist, an ein paar unwesentlichen Einschränkungen Ihres Plans zu erinnern: Klima ist leider kein Wetter, sondern der lokale statistische Mittelwert von Wetter über mindestens 30 Jahre, so gemäß der Weltmeteorologieorganisation (WMO). Ein Globalklima gibt es nicht, nur Klimazonen von tropisch, subtropisch, gemäßigt bis polar. Welches Klima, lieber Herr Söder, gedenken Sie durchs Grundgesetz zu schützen? Das Bayerische oder das Deutsche, das der Sahara, das Sibirische, oder …..?

Dummerweise ändern sich die Klimata unterschiedlicher Erdregionen nicht einmal gleichsinnig. So wird die Antarktis aktuell kälter, die Arktis dagegen wärmer [1]. Immerwährender Klimawandel ist naturgesetzlich, konstantes Klima gab es noch nie. Weil diese Einwände ewiger Nörgler leider doch einige noch mitdenkende Verfassungsrichter in unserer Republik stören könnten, erlauben wir uns Ihren Grundgesetzvorschlag dahingehend zu vervollkommnen, besser den Schutz des Wetters im Grundgesetz zu verankern – denn Klima ist schließlich dessen statistisches Mittel. logisch, oder nicht, Lieber Herr Söder? Wir hoffen sehr, Ihnen damit weitergeholfen zu haben.

Da, ebenso wie bei Ihrem geschätzten Kollegen Dobrindt, auch bei Ihnen nur göttlicher Ratschlag à la Aloisius im Spiel gewesen sein konnte, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns mitteilten, wie diese himmlische Eingebung im Detail verwirklicht werden soll. Leider müssten Sie bei grundgesetzlicher Wirkung auch noch Fachleute, wie Prof. Dr. Heinz Miller, ehemaligen Vize-Direktor des Alfred-Wegener Instituts (AWI) in Bremerhaven wegen Widerspruch gegen das Grundgesetz einsperren lassen, der zu Klimaschutz sagte [2]:

Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen. Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert. Schlagworte wie Klimakollaps“ oder Klimakatastrophe“ sind irreführend. Klima kann nicht kollabieren, die Natur kennt keine Katastrophen“.

Quellen:

[1] P. Chylek et al., Geophys. Res. Lett. 37, L08703, 2010 (https://tinyurl.com/y8yg4nfw)

[2] ZEIT Online, 7.Juni 2007 (http://www.zeit.de/2007/24/P-Heinz-Miller)




Was Sie schon immer über CO2 wissen wollten: Teil 3 – der globale CO2-Kreislauf

Teil 2 befasste sich mit dem Konzentrationsverlauf von CO2 in der Atmosphäre. Zumindest zwischen einer Million Jahre zurück bis zum Beginn der Industrialisierung um 1850 folgte der armosphärische CO2-Gehalt den Ozeantemperaturen (SST). Die maximale CO2-Konzentrationsspanne zwischen dem Temperaturhöhepunkt eines Zwischenglazials und dem Temperaturtiefpunkt einer Eiszeit betrug grob 100 ppm (Bild 2 in Teil 2). Seit Ende der jüngsten Eiszeit betrugen dann die CO2-Schwankungen, entsprechend den geringen SST-Schwankungen, nur noch wenige ppm (Bild 2 ganz rechts). Erst die anthropogenen CO2-Emissionen haben dieses Gleichgewicht verschoben (s. Bild 1 in Teil 1). Im Folgenden geht es um die Folgen dieser Verschiebung für den globalen CO2-Kreislauf, dessen Quellen und Senken die drei Hauptakteure „Atmosphäre, „Ozeane“ und „Biospäre“ sind. Die Einzelheiten des globalen CO2-Kreislaus sind zwar beliebig komplex, dennoch stellt sich heraus, dass seine groben Züge recht gut mit einfachen physikalischen Modellen erfassbar sind.

Beginnen wir mit einer unzutreffenden Angstvorstellung, wie sie immer wieder nicht nur von den Medien, sondern sogar von Fachwissenschaftlern geschildert wird, die es in Wirklichkeit besser wissen: Weitere Kohleverbrennung der Menschheit würde den CO2-Gehalt der Atmosphäre generell immer weiter erhöhen. Das ist falsch. Die Schlüsselrolle beim CO2-Kreislauf spielen nämlich die Ozeane, die knapp die vierzigfache Menge der Atmosphäre an frei gelöstem CO2 enthalten [1]. Zwischen Ozeanen und Atmosphäre fand vor der Industrialisierung laufend ein in etwa gleichgewichtiger CO2-Austausch statt, wobei die Verweilzeit eines CO2-Moleküls in der Luft nur wenige Jahre beträgt. Dieses Gleichgewicht wurde durch die menschgemachten CO2-Emissionen immer stärker in Richtung ansteigender CO2-Konzentration der Atmosphäre verschoben.

Die Konsequenz dieses Anstiegs ist ein ansteigender CO2-Partialdruck in der Luft im Vergleich mit dem CO2-Partialdruck der Ozeane. Der CO2-Partialdruck der Ozeane bleibt nämlich konstant, denn die Ozeane enthalten, frei gelöst, etwa die vierzigfache Menge des in der Atmosphäre enthaltenen CO2. Die Ozeane „spüren“ das menschgemachte CO2 nicht, es ist für sie vernachlässigbar. Der stetig ansteigende CO2-Partialdruck der Luft drückt aber immer mehr CO2 in die Ozeane und das Pflanzenwachstum. Zu Beginn der Industrialisierung, als die CO2-Partialdrücke von Luft und Ozeanen noch im Gleichgewicht standen, wurden die ersten anthropogenen CO2-Emissionen ausschließlich von der Luft aufgenommen. Heute hat sich diese Situation grundlegend geändert. Von jeder Tonne anthropogenem CO2 verbleiben nur noch eine halbe Tonne in der Atmosphäre, eine viertel Tonne geht bereits in die Ozeane und das restliche Viertel wird von den Pflanzen aufgenommen (Bild 1).

Bild 1: Schematische, vereinfachte Darstellung der Quellen und Senken des globalen CO2-Kreislaufs zu Beginn der Industrialisierung A) verglichen mit heute B).

Die aus Bild 1 hervorgehende Entwicklung verschiebt sich mit weiter zunehmenden anthropogenen CO2-Emissionen hin zu einer immer stärkeren CO2-Senke „Ozeane“ und einer immer schwächeren CO2-Senke „Atmosphäre“. Die sich in dieser Richtung ändernden Werte des globalen CO2-Kreislaufs, d.h. die Quellen und Senken über die letzten Jahrzehnte werden seit wenigen Jahrzehnten vom Carbon Dioxide Information Analysis Center (CDIAC) akribisch gemessen und dokumentiert [2].

Was bedeutet nun die immer höhere CO2-Aufnahme von Ozeanen und Pflanzen konkret für die zukünftige CO2-Konzentration der Atmosphäre? Die Antwort: Um den CO2-Gehalt der Luft weiter zu erhöhen, müssen die CO2-Emissionen der Menschheit ebenfalls immer weiter erhöht werden! Würde die Menschheit ihre CO2-Emissionen dagegen einmal (hypothetisch) konstant halten, würde der CO2-Gehalt der Atmosphäre nach einer Einschwingzeit von mehreren Jahrzehnten ebenfalls konstant bleiben. Wohlgemerkt konstant, obwohl weiter anthropogenes CO2 erzeugt wird. Es stellt sich ein Gleichgewichtszustand ein, in welchem bei einem gleichbleibenden anthropogenen „CO2-Nachschub“ die gleichbleibende CO2-Partialdruckdifferenz zwischen Luft und Ozean für einen ebenfalls gleichbleibenden Zustrom von CO2 in die Ozeane sorgt. Dieser Zustand ändert sich auch nicht, denn die Ozeane können praktisch beliebig viel CO2 aufnehmen, ohne dass sich ihr CO2-Partialdruck verändert. Dies nicht nur ihrer riesigen Menge an gelöstem CO2 wegen, sondern weil das Kohlendioxid von Meereslebewesen zum Aufbau ihrer Kalkskelette verbraucht wird, zum Meeresboden absinkt und damit dem CO2-Kreislauf für immer entzogen wird.

Die hier in groben Zügen geschilderten Zusammenhänge sind in der Fachliteratur in detaillierter Beschreibung aufzufinden, wie zum Beispiel in [3] und weiteren Zitierungen in dieser Arbeit. Weil zum CO2-Kreislauf auch der Autor mit begutachteten Fachveröffentlichungen beteiligt war [4], seien einige weiteren Anmerkungen erlaubt. Die Messbasis aller Publikationen wird, wie bereits erwähnt, vom Carbon Dioxid Information Analysis Center (CDIAC) zur Verfügung gestellt in Form von EXCEL-Tabellen [5]. In ihnen sind ab dem Jahre 1959, mit Angabe der Fehlerbreiten, die folgenden fünf jährlichen Werte angegeben für: fossil fuel and cement emissions, land use change, atmospheric growth, ocean sink und land sink. Alle Fachpublikationen verwenden unterschiedliche Modelle und testen ihre Modellparameter am gemessenen CO2-Verlauf der Atmosphäre: Dies hat allerdings den Nachteil, dass mit dieser einzigen Messbasis (CO2-Anstieg) keine Unterscheidung möglich ist, welches Modell am besten die Realität wiedergibt. Die einzige Ausnahme davon macht die Publikation des Autors mit Koautoren [4], in welchem die hier zwei Modellparameter zusätzlich zum atmosphärischen CO2-Gehalt auch noch aus den gemessenen ocean-sink- und land sink-Daten von CDIAC ermittelt werden.

Ein Vergleich nur mit dem CO2-Anstieg der Atmosphäre erlaubt dagegen sogar Modelle, welche den rezenten CO2-Anstieg allein auf Ozeantemperatur-Werte (SST) zurückführen, siehe [6] und weitere Zitierungen in dieser Arbeit. Ob diese Modelle realistisch sind, kann nur die begutachtete Fachdiskussion entscheiden. Dennoch seien die am meisten ins Auge springenden Caveats zumindest erwähnt:

Wären die „SST-Modelle“ zutreffend, müssten sich in den Warmzeiten der letzten 10.000 Jahre, also in den beiden extrem warmen Holozän-Temperaturmaxima sowie dem römischen und mittelalterlichen Temperaturmaximum, ungewöhnliche atmosphärische CO2-Steigerungen zeigen. Solche sind aber weder in CO2-Messungen von Eisbohrkernen noch in Blatt-Stomata-Messungen auffindbar. Es erscheint ferner unwahrscheinlich, dass ausgerechnet in Zeiten von anthropogenen CO2-Emissionen der CO2-Gehalt der Atmosphäre in Schnelligkeit und Stärke auf natürliche Weise angestiegen sein soll, wie es in der letzen Million Jahre noch nie vorkam. Andere CO2-Quellen, wie Vulkanismus am Meeresboden etc., die solches natürlich ermöglicht könnten, werden zwar oft vermutet, sind aber bis heute nicht nachgewiesen.

Das für uns wichtigste Ergebnis des globalen CO2-Zyklus ist dagegen sehr leicht zu verstehen. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre kann eine obere Grenze von etwa 800 ppm grundsätzlich niemals überschreiten, weil, wie hier beschrieben, zu immer höherem CO2-Anstieg in der Atmosphäre zwangsweise auch immer höhere(!) anthropogenen CO2-Emissionen erforderlich sind. Damit hat es aber spätestens dann ein Ende, wenn die Kohle zu teuer geworden ist oder gar alle Kohleressourcen aufgebraucht wurden. Dann haben längst Kernkraftwerke der Generation IV die Energieversorgung der Menschheit übernommen.

Es gibt daher absolut keinen Grund, einen zu großen CO2-Anstieg der Atmosphäre zu befürchten.

 

Quellen

[1] W.M. Post et al, The global carbon cycle, http://www.as.wvu.edu/biology/bio463/globalcarbon.pdf

[2] https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/

[3] Joos et al., Carbon dioxide and climate impulse response functions .., https://www.atmos-chem-phys.net/13/2793/2013/acp-13-2793-2013.pdf

[4] W. Weber, H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss: A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dynamics Discussion, 6, 1-20 (2015),  http://www.earth-syst-dynam-discuss.net/6/2043/2015/esdd-6-2043-2015.pdf sowie H.-J. Lüdecke and C. O. Weiss: Simple Model for the Antropogenically Forced CO2 Cycle, Tested on Measured Quantities,  Journal of Geography, Environment and Earth Science International, 8(4), 1-12, 2016, DOI: 10.9734/JGEESI/2016/30532, http://www.sciencedomain.org/download/MTc0MzRAQHBm.pdf

[5] https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/GCP/carbonbudget/2016/

[6] H. Harde, What Humans Contribute to Atmospheric CO2: Comparison of Carbon Cycle Models with Observations, Earth Sciences, 8(3), 139-159, 2019 (hier)




Was Sie schon immer über CO2 wissen wollten: Teil 2 – CO2-Anstieg menschgemacht oder nicht?

Die Erdtemperaturen und den CO2-Gehalt der Atmosphäre über die letzten 500 Millionen Jahre zeigt Bild 1

Bild 1: Globaltemperaturen und atmosphärischer CO2-Gehalt in ppm über die vergangenen 550 Millionen Jahre; schwarz – Temperaturanomalie, grün – CO2-Konzentration, gestrichelte Linien – CO2-Konzentrationen von 800 ppm bzw. 400 ppm, letztere ist die aktuelle Konzentration, erstere ihre Verdoppelung. Rechtes Teilbild: atmosphärischer CO2-Anteil der letzten 3 Millionen Jahre. Bild erstellt aus den Daten von [1], [2].

Bild 1 zeigt, dass die aktuelle Konzentration von CO2 in unserer Atmosphäre, verglichen mit den letzten 500 Millionen Jahren, noch nie so niedrig war (300 Mio. Jahre vor uns ausgenommen). Ferner zeigt es

  • Die Grenze zwischen warm und kalt ist die zwischen Warm- und Eiszeitalter. Wir leben heute immer noch in einem Eiszeitalter, von der Wissenschaft definiert als Zustand gleichzeitiger Vereisung beider Erdpole.
  • Temperaturverlauf und CO2-Konzentration zeigen keinen Gleichlauf, oder fachlicher, sie sind sehr schlecht korreliert.
  • Die CO2-Konzentration war in der Erdgeschichte schon bis über 15-mal höher als heute, ohne dass es zu einem Wärmekollaps der Erde kam.

Die in Bild 1 eingetragenen Kurven sind methodischer Probleme wegen mit großen Unsicherheiten behaftet. Dennoch steht fest: Warmzeitalter und Eiszeitalter waren gleichermaßen die Erdnormalität. Ferner waren die CO2-Konzentrationen der Erdvergangenheit fast immer sehr viel höher als heute. In allen Zeiten gab es überreiches Leben auf unserer Erde – in den Warmzeiten besonders üppig – und natürlich auch in den Ozeanen, die keineswegs infolge höherer CO2-Konzentrationen an Versauerung krankten. Sämtliche CO2-verbrauchenden Vorgänge, wie die Bildung der fossilen Kohle-, Erdöl- und Gas-Vorkommen, haben der Erdatmosphäre zunehmend das für die Existenz von Pflanzen und Tieren unabdingbare CO2 entzogen. Wenn wir heute fossile Brennstoffe verfeuern, geben wir der Atmosphäre damit nur einen Teil dieses Kohlenstoffs wieder zurück.

Es gibt noch einen wichtigen Punkt, der in der CO2-Diskussion so gut wie nie zur Sprache kommt: Die minimale CO2-Konzentration in der Luft, bei der noch die für alles Leben auf der Erde unabdingbare Photosynthese funktioniert, wird in der Fachliteratur zwischen 50 und 100 ppm geschätzt [3]. Mit heute 400 ppm sind wir von dieser Todeszone nicht mehr so weit entfernt. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, die der Atmosphäre wieder das unabdingbare CO2 hinzufügt, optimistisch zu bewerten.

Seit ungefähr 2 Millionen Jahren sind die Erdtemperaturen Zyklen von grob 100.000 Jahren Länge unterworfen, den Eiszeiten oder Glazialen (nicht mit den Eiszeitaltern in Bild 1 zu verwechseln) und den Warmzeiten oder Interglazialen. Sie sind unter „Milankovich-Zyklen“ bekannt geworden. Zwei Millionen Jahre sind in Bild 1 natürlich viel zu kurz, um diese Einzelheiten hervortreten zu lassen. Wir dehnen daher die Zeitskala kräftig und kommen dann zu Bild 2, welches die letzten 400.000 Jahre zeigt.

Bild 2: Antarktische Temperaturen (blau) und CO2-Konzentrationen der Luft (grün), gewonnen aus Eisbohrkernanalysen der russischen Vostok-Station über die vergangenen 400.000 Jahre [8]. Der Wert 0 der Temperaturkurve entspricht etwa unserer heutigen globalen Durchschnittstemperatur. Bild erstellt aus den numerischen Daten der Originalveröffentlichung.

In der Zeitspanne der Eiszeiten, die bis etwa zwei Millionen Jahre zurück reicht, finden wir CO2-Konzentrationsänderungen in der Luft, die sich mit der temperaturabhängigen Löslichkeit von CO2 in Meerwasser erklären lassen. Bei wärmerem Wasser wird CO2 ausgegast, bei kälterem Wasser wird es gebunden. Jeder kennt diesen Effekt von einem Glas mit CO2-haltigem Mineralwasser. Die Zusammenhänge in der realen Natur sind komplex [4]. Über die Eiszeiten der letzten 400.000 Jahre beträgt die maximale Schwankungsbreite der CO2-Konzentration etwa 100 ppm (Bild 2). Am Ende der letzten Eiszeit, 10.000 Jahre vor uns, betrug die CO2-Konzentration der Luft etwa 260 ppm. Danach ging es nur noch um ca. 20 ppm aufwärts und blieb dann im Wesentlichen konstant. Seit 2000 Jahren bis zu Beginn der Industrialisierung schwankte die CO2-Konzentration um etwa 280 ppm herum nur sehr geringfügig [5]. Insbesondere die relativ konstanten Werte der letzten 2000 Jahre stehen in guter Übereinstimmung mit den ebenfalls nur relativ wenig variierenden Ozeantemperaturen. Mit „relativ“ sind die sehr viel größeren Temperaturschwankungen von Meerwasser über die Eiszeiten und Zwischeneiszeiten angesprochen.

Bleibt jetzt noch die Frage nach der Zuverlässigkeit der CO2-Eisbohrkerndaten. In den mikroskopisch kleinen Luftbläschen sind schließlich eine ganze Reihe von chemischen und physikalischen Reaktionen denkbar, welche die Konzentrationswerte verfälschen könnten. Zu dieser Fehlerproblematik gibt die Fachpublikation von Stauffer et al. Auskunft. In ihr wird die Zuverlässigkeit der Ergebniswerte aus Eisbohrkernen für die Gase CO2, CH4 und N2O ermittelt [6]. Für CO2 werden dabei max. 20 ppm Abweichung angegeben. Die ungenauere Methode, aus Blatt-Stomata in Sedimenten historische CO2-Konzentrationen zu ermitteln, weist dementsprechend größere Schwankungen auf als die Eisbohrkernmethode [7]. Von einem maßgebenden Widerspruch zwischen den CO2-Werten aus Eisbohrkernen und Blatt-Stomata kann aber keine Rede sein. Seit etwa 150 Jahren ist dann die atmosphärische CO2-Konzentration auffällig angestiegen – von etwa 280 ppm um das Jahr 1800 bis auf etwa 405 ppm im Jahre 2019. Auch ohne ein näheres Eingehen auf den globalen CO2-Zyklus, der in Teil 3 besprochen wird, sind bereits die Indizien für die anthropogene Ursache des rezenten CO2-Anstiegs zwingend. Andere Ursachen als der Mensch sind praktisch auszuschließen.

Quellen:

[1] T. Came et al., Coupling of surface temperatures and atmospheric CO2 concentrations during the Palaeozoic era, Nature 449, 2007

[2] R. A. Berner, The long-term carbon cycle, fossilfuels and atmospheric composition, Nature, 426, 2003

[3] D. N. Moss, The limiting carbon dioxide concentration for photosynthesis, Nature 192, 1962

[4] M. Gloor et al., Estimating net air-sea fluxes from ocean bulk data: Methodology and application to the heat cycle, Global Biogeochemical cycles, Vol. 15, No. 4, 767-782, 2001

[5] Epica-Dome, Eisbohrkernwerte sowie Vostok-Daten

[6] B. Stauffer et al., Discussion of the reliability of CO2, CH4, and N2O records from polar ice cores, Mem. Natl Inst. Polar Res., 57, 139-152, 2003

[7] F. Wagner et al., Reproducibility of Holocene atmospheric CO2 records based on stomatal frequency, Quaternary Science Review 23, 1947-1954, 2004

[8] J. R. Petit et al., Climate and atmospheric history of the past 420,000 years from the Vostok ice core, Antarctica, Nature, 399, 1999

 




Das blinde Auge der Klimaforscher an der Universität Bern

Zunächst einmal, liebe Journalisten der WELT, gibt es keine Leugner des Klimawandels. Zumindest sind keine solchen Leugner bekannt, die noch Reste von Gehirn zwischen den beiden Ohren aufweisen. Klimawandel ist naturgesetzlich, seit die Erde besteht, und dies hat noch nie jemand ernsthaft geleugnet. Konstantes Klima gab es noch nie.

Nicht zuletzt durch die Bemühungen von EIKE ist inzwischen auch vielen Laien bekannt, dass in der klimageschichtlich ungewöhnlich ruhigen Phase nach Ende der letzte Eiszeit (Holozän) Temperaturschwankungen statt fanden, die oft wesentlich stärker waren als die Schwankungen in den letzten 150 Jahren der Industrialisierung. Beispiele sind die mittelalterliche Warmzeit, das römische Klimaoptimum und vor allem die beiden sehr warmen Holzän-Maxim etwa 4500 und 6500 Jahre vor uns. Dies ließ die ihrer Katastrophenprophetie wegen berüchtigten Berner Klimaforscher nicht ruhen. In ihrer jüngsten Veröffentlichung „R. Neukom et al., No evidence for globally coherent warm and cold periods over the preindustrial Common Era, Nature 571, 550-554 (2019)“ verstiegen sie sich gemäß WELT zur Behauptung, es hätte, abgesehen von der jüngsten Klimaerwärmung seit 150 Jahren, keine Beweise für kalte oder warme Phasen gegeben, die um den ganzen Globus herum gleichzeitig stattfanden.

Der folgende Abstract der Arbeit von Neukom et al. (hier, bitte insbesondere auch die References beachten, auf die später noch Bezug genommen wird) bestätigt die Aussage der WELT, wobei die einschlägigen Behauptungen in blau markiert sind:

ABSTRACT: Earth’s climate history is often understood by breaking it down into constituent climatic epochs. Over the Common Era (the past 2,000 years) these epochs, such as the Little Ice Age, have been characterized as having occurred at the same time across extensive spatial scales. Although the rapid global warming seen in observations over the past 150 years does show nearly global coherence, the spatiotemporal coherence of climate epochs earlier in the Common Era has yet to be robustly tested. Here we use global palaeoclimate reconstructions for the past 2,000 years, and find no evidence for preindustrial globally coherent cold and warm epochs. In particular, we find that the coldest epoch of the last millennium—the putative Little Ice Age—is most likely to have experienced the coldest temperatures during the fifteenth century in the central and eastern Pacific Ocean, during the seventeenth century in northwestern Europe and southeastern North America, and during the mid-nineteenth century over most of the remaining regions. Furthermore, the spatial coherence that does exist over the preindustrial Common Era is consistent with the spatial coherence of stochastic climatic variability. This lack of spatiotemporal coherence indicates that preindustrial forcing was not sufficient to produce globally synchronous extreme temperatures at multidecadal and centennial timescales. By contrast, we find that the warmest period of the past two millennia occurred during the twentieth century for more than 98 per cent of the globe. This provides strong evidence that anthropogenic global warming is not only unparalleled in terms of absolute temperatures, but also unprecedented in spatial consistency within the context of the past 2,000 years.

Die Behauptungen von Neukom et al. sind freilich falsch, und man darf sich wundern, warum Nature diesen sachlichen Unsinn durchlässt. Sie sind deswegen falsch, weil genau zum behandelten Thema der globalweiten Gleichzeitigkeit von Temperaturerwärmungen bereits jüngst eine Reihe von begutachteten Fachpublikationen erschienen sind, die exakt das Gegenteil der Berner Behauptungen unwiderlegbar nachweisen. Es sind dies die folgenden drei Arbeiten:

  1. Lüning, M. Galka, IB Danladi, TA Agadunodo, and F. Vahrenholt, Hydroclimate in Africa during the Medieval Climate Anomaly, Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, 495, 2018 (hier)
  2. Lüning et al., M. Galka, FP Bamonte, FG Rodriguez, and F. Vahrenholt, The Medieval Climate Anomaly in South America, Quaternary International, 508, 2019
  3. Lüning, M. Galka, and F. Vahrenholt, The Medieval Climate Anomaly in Antarctica, Palaeogeography, Palaeogeoclimatology, Palaeogeoecology, 532, 2019

Sollte den Autoren der Berner Fachpublikation etwa keine dieser drei Arbeiten bekannt gewesen sein? – kaum denkbar. Die drei o.g. Fachpublikationen reichen jedenfalls aus, die Publikation von Neukom et al. zu widerlegen.

Besonders peinlich, dass keine der drei o.g. Arbeiten in den 80 References der hier kritisierten Berner Arbeit von Neukom et al. aufzufinden ist. Angesichts dieser Unverständlichkeit entsteht die Frage, wie tief wissenschaftliche Ehrlichkeit und Fairness noch sinken kann. Ferner darf man sich doch sehr darüber wundern, dass die fehlende Auseinandersetzung in der Berner Publikation mit den o.g. Arbeiten von Lüning et al. den Peer-Reviewern von Nature nicht auffiel. Es ist leider nicht das erste Mal, dass Nature Arbeiten, welche den Mainstream-Klima-Alarmismus stützen, ohne näheres Hinsehen einfach durchwinken.

In EIKE sind bereits am 27.07.2019 von Michael Klein (Science Files) (hier) sowie von Uli Weber (hier) vernichtende Fachkritiken an der hier behandelten Studie der Berner Klimaforscher erschienen. Insbesondere wurde von Michael Klein eine Karte aus der „kalten Sonne“ gezeigt, welche die ausführliche, globalweite mittelalterliche Warmzeit belegt. Dies kontrastiert geradezu schon in grotesker Weise mit der spärlichen Datenlage  der Neukom – Gruppe. Uli Weber geht dagegen in humoriger Weise auf die Zusammenarbeit von Medien und fragwürdigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen ein. Daher hier ein ausdrücklicher Dank an M. Klein und U. Weber.




Was Sie schon immer über CO2 wissen wollten: Teil 1 – der CO2-Untergrund

CO2 ist für sichtbares Licht durchlässig und somit unsichtbar. Es absorbiert in bestimmten Frequenzbereichen Infrarotstrahlung (IR), trägt daher zum sogenannten Treibhauseffekt [1] bei (einem fragwürdigen Begriff, denn die Erdatmosphäre ist kein Gärtnertreibhaus) und wird infolgedessen auch als „Treibhausgas“ bezeichnet. Aus physikalischen Gründen müssen Treibhausgasmoleküle aus mindestens drei Atomen bestehen. CO2 ist solch ein Molekül. Es ist linear, die beiden Sauerstoffatome und das Kohlenstoffatom liegen auf einer Linie. CO2 ist kein Dipol. Bei Infrarotabsorption schwingt es aber, wobei „temporäre“ Dipole entstehen. In der folgenden Tabelle 1 die wichtigsten Treibhausgase zusammengestellt.

Tabelle 1: die wichtigsten Treibhausgase, Daten aus [2].

CO2 ist schwerer als Luft, so dass man vermuten könnte, dass sich  CO2 am Boden ansammelt. Dies ist jedoch nur bei sehr hohen Konzentrationen der Fall. Atmosphärisches CO2 mit 0,04% ist dagegen ein Spurengas, welches sich im Prinzip gleichmäßig über fast die gesamte Höhe der Atmosphäre homogen verteilt. Bei sehr hohen Konzentrationen ist CO2 erstickend. Das Lake-Nyos-Unglück, dem viele Menschen und Tiere zum Opfer fielen, wurde von einem vulkanischen CO2-Ausbruch verursacht [3].

Auf die Konzentrationen des CO2 in der Erdatmosphäre, von Beginn der Industrialisierung um das Jahr 1850 an und bis 500 Millionen Jahre zurück, wird in den nächsten Teilen noch näher eingegangen. Hier interessiert zunächst nur die CO2-Konzentration der letzten 60 Jahre, wie sie in folgendem Bild 1 dargestellt ist.

Bild 1: CO2-Volumenkonzentration der Atmosphäre, gemessen auf Mauna Loa, Hawaii, rund 4100 müNN (hellbraun), Schauinsland (grün) und Zugspitze (blau), Grafik des Umweltbundesamts [4].  Der Welttrend ist in rot. Die auffälligen Fluktuationen, die sich dem Anstieg überlagern, sind Effekte jahreszeitlich und örtlich bedingter Schwankungen der Photosynthese, die sich mit zunehmender Höhe immer weniger bemerkbar machen.

Weitere Messungen auf Inseln oder in Gegenden ohne menschliche Besiedelung, bestätigen die in Bild 1 gezeigten Daten. Im Gegensatz zum steten Anstieg in Bild 1 schwankt aber der bodennahe CO2-Gehalt der Atmosphäre oft ungewöhnlich stark. Insbesondere in Städten kann er Werte erreichen, welche die Mouna-Loa-Konzentrationen weit übertreffen. Historische Messungen von bodennahen CO2-Konzentrationen, wie sie in den Unterlagen zahlreicher Universitätsinstitute aufzufinden sind, bestätigen diese Schwankungen auch für die letzten 100 bis 150 Jahre. Wie ist der Widerspruch von Bild 1 mit diesen starken Schwankungen zu erklären?

Tatsächlich hängt der CO2-Gehalt der Atmosphäre von der geodätischen Höhe und der lokalen Umgebung ab. Städte in Industrieländern weisen oft starke CO2-Quellen auf, wie zum Beispiel den Autoverkehr. Aber auch in der unberührten Natur können lokale Vegetation, Jahreszeiten und weitere örtliche Faktoren zu ungewöhnlich erscheinenden bodennahen CO2-Fluktuationen führen. Wenn man daher auf dem Mauna Loa, deutschen Bergen oder entfernten Inseln stets die gleich ansteigenden CO2-Konzentrationen auffindet, so misst man dort den CO2-Untergrund, dessen Konzentration ab ausreichend großer geodätischer Höhe bis weit über 20 km Höhe konstant ist. Dennoch haben die bodennahen starken CO2-Fluktuationen immer wieder zu Irritationen und Missverständnissen geführt. Ein ehemaliges und leider viel zu früh im Jahre 2010 verstorbenes EIKE-Mitglied war zuerst daran beteiligt und hat später umgekehrt wesentlich zur Klärung der Missverständnisse beigetragen.

Die Rede ist von Erst Georg Beck, Gymnasiallehrer in Freiburg und Gründungsmitglied von EIKE, als einem der vehementesten Verfechter der Hypothese, dass die Mauna LOA Messungen zu falschen Schlüssen über den realen CO2-Gehalt der Atmosphäre führen würden [5]. Beck hat mit bewundernswertem Aufwand unzählige chemische Messungen von CO2-Konzentrationen aus den Unterlagen von Universitäts-Instituten bis weit ins 19. Jahrhundert zurück der Vergessenheit entrissen, die Ergebnisse zusammengestellt und in einem begutachteten Fachjournal veröffentlicht [6]. Erst kurz vor Ende seines Lebens hat Beck dann seine Kritik revidieren können und zwar in einer ebenfalls als begutachtete Fachpublikation vorgesehenen Arbeit zusammen mit dem Hauptautor Dr. F. Massen. Das Manuskript findet sich glücklicherweise noch im Internet [7]. Vermutlich durch den frühen Tod von Beck kam es leider nicht mehr zur Veröffentlichung in einem begutachteten Wissenschaftsjournal.

Die Idee der beiden Autoren, Massen und Beck, war einfach und genial: Sie ergänzten die historischen CO2-Messungen durch gleichzeitige Messungen der Windgeschwindigkeiten am Ort der CO2-Messungen, was ausreichend oft möglich war. Ein stellvertretendes Resultat dieser Arbeit zeigt Bild 2. Bei kleinen Windgeschwindigkeiten schwankt die bodennahe CO2-Konzentration ganz erheblich. Es kommen Werte zwischen 350 bis über 600 ppm vor. Diese Schwankungen verschwinden bei starkem Wind. Anschaulich ausgedrückt, bläst der Wind die lokalen CO2-Fluktuationen weg und läßt nur noch den CO2-Untergrund übrig. Dessen Wert von etwa 380 ppm entspricht genau dem Mauna-Loa-Wert in Bild 1. Bei weiteren Messungen dieser Art finden die beiden Autoren eine maximal mögliche Abweichung von 10 ppm mit ihrer „Wind-Methode“, verglichen mit den Mauna-Loa-Daten .

Bild 2: Windgeschwindigkeit gegen CO2-Konzentration der Luft in Diekirch (Luxembourg) aus der Arbeit von F. Massen und H.-G. Beck. Der CO2-Untergrund stellt sich erst bei ausreichend hohen Windgeschwindigkeiten ein und passt bei der Diekirch-Messung bestens zum Mauna-Loa-Wert. 

Gemäß dieser Arbeit von Massen und Beck dürften nunmehr alle Zweifel an den zahlreichen „offiziellen“ Messungen des CO2-Gehalts der Atmosphäre seit 1958 ausgeräumt sein.

 

Quellen

[1] W. Roedel und T. Wagner, Physik unserer Umwelt: Die Atmosphäre, 5. Auflage, Springer. Die alte 4. Auflage ist im Internet frei erhältlich, https://tinyurl.com/y274fjes

[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Greenhouse_gas

[3] SPON, 19.08.2011, https://www.spiegel.de/einestages/lake-nyos-katastrophe-a-947305.html

[4] Umweltbundesamt, Atmosphärische Treibhausgaskonzentrationen, https://tinyurl.com/y6ercrs7

[5] EIKE-News, vom 27.2.2010, https://tinyurl.com/y3zx6c4e

[6] E.-G. Beck, 180 years of atmospheric CO2 Gas analysis by chemical methods, https://www.ddponline.org/beck.pdf

[7] F. Massen and E.-G. Beck, Accurate estimation of CO2 background level from near ground measurements at non-mixed environments, https://meteo.lcd.lu/papers/co2_background_klima2009.pdf




Universität Heidelberg: Findet eine Energiewende überhaupt statt?

Im Jahre 2017 erschien auf der Webseite der Universität Heidelberg ein kurzer Aufsatz unter dem Titel „Findet eine Energiewende überhaupt statt“? Der Aufbau dieses Aufsatzes, verfasst von Prof. Dr. Dr. h.c. Dirk Dubbers, Prof. Dr. Johanna Stachel (ehemalige Vorsitzende der deutschen physikalischen Gesellschaft) und Prof. Dr. Ulrich Uwer, war bemerkenswert. Es begann im ersten Drittel mit einer Eloge auf die Energiewende, welche an die von jeglicher technischen Sachkenntnis befreiten Aussagen einer Frau Claudia Kemfert erinnerte. Danach wendeten sich plötzlich Ton und Sachinhalt in der Schrift, sie wurde knallhart, sachlich und schonungslos. Ihr Schlussteil war dann wieder im gleichen Stil wie das erste Drittel gehalten.

Dieser alte Beitrag ist nun von den gleichen drei Autoren durch eine aktuelle und mutigere Version vom 15.7.2019 ersetzt worden und heißt jetzt „Energiewende: Fakten, Missverständnisse, Lösungen – ein Kommentar aus der Physik„, nachfolgend aufrufbar in   Energiewende_Web_2019. Die alte Version ist im Netz nicht mehr vorhanden (vielleicht noch in Netzarchiven).

Im Sachteil unterscheidet sich die neue Version um nichts von der alten. Lediglich das sehr hilfreiche EXCEL-Blatt Quellenangaben_Web_2019 mit den wichtigsten Energiedaten ist jetzt noch beigefügt. Es ist aber dennoch etwas höchst Bemerkenswertes passiert. Die an ehemalige DDR-Sitten erinnernden Ergebenheitsbekundigungen an die Politik fehlen in der neuen Version völlig.  Statt dessen bietet der neue Aufsatz  unter dem Abschnitt „Lösungen“ eine von jeder Ideologie freie und absolut vernünftige Zusammenstellung der erforderlichen Maßnahmen, um die deutsche Energieversorgung sicher, kostengünstig und naturschonend zu gestalten. Insbesondere wird die Kernenergie als Lösung ausdrücklich empfohlen.

Es soll an dieser Stelle Respekt für den Mut der drei Autoren Dubbers, Stachel und Uwer bekundet werden. Es ist wohl kein Geheimnis, dass die studentischen Vertretungen deutscher Universitäten mehrheitlich rot-grün gefärbt sind und selbst Professoren sich heute der Beurteilung ihrer „Schäfchen“ stellen müssen. Solche Beurteilungen schlagen sich dann zumindest in der neuen W-Besoldungsordnung in Gewährung oder Nichtgewährung von Besoldungszulagen nieder. Die Unabhängigkeit der alten C3- oder C4-Besoldung , der sich auch noch der Autor erfreuen durfte, sind Geschichte.

Es ist nicht zu erwarten, dass die hier besprochene neue Kritik an der Energiewende auf viel Gegenliebe in der Universität einer Stadt stoßen wird, die zusammen mit Freiburg und Tübingen stets den Vogel in Sachen grün-verrückter Ideologie abschießt (hier). Daher sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser alles daran setzen, den hier besprochenen jüngsten Bericht von drei renommierten und anerkannten Heidelberger Physikern Ihren parlamentarischen Volksvertretern und Bürgervertretungen zur Kenntnis zu bringen.




Keep cool: Was ist an „Wetterextremen“ dran?

Gar nicht! Die drei größten Fehler bei der allgemeinen Klima-Veralberung durch unsere Qualitätsmedien, angefangen von ARD, ZDF, FAZ, Süddeutsche bis herab zu BILD, sind

  1. Großwetterlagen werden mit Klimawandel assoziiert, nach dem Motto „merkt ohnehin niemand“.
  2. Lokale Großwetterlagen werden isoliert betrachtet und daher zwangsläufig falsch eingeordnet. Vielleicht nur zweitausend Kilometer weiter herrschen völlig entgegengesetze Großwetterlagen, die ignoriert werden.
  3. Recherchen zur Klimageschichte in den Medien sind leider Fehlanzeige – von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Zu 1.: Es hat sich noch nicht herumgesprochen, oder es wird von unseren Qualitätsmedien aus Unkenntnis verschwiegen, dass Klimaänderungen erst nach mindestens 30 Jahren als solche manifest werden. Dies gemäß Definition von „Klima“ der Weltmeteorologieorganisation (WMO).

Zu 2.: Hier reichen zwei stellvertretende Beispiele. Man spreche vielleicht einmal mit den etwas betuchteren deutschen Golfurlaubern, die sich Januar, Februar regelmäßig nach Florida absetzen, um dort bei angenehmeren Temperaturen als hierzulande den Schläger zu schwingen. Während bei uns ein relativ milder Winter in 2018/2019 bereits mit einer gefühlten Klimaerwärmung in Verbindung gebracht wurde, hatten die besagten Florida-Winterurlauber 2018/2019 wenig Freude – es war dort viel zu kalt und regnerisch für die Jahreszeit. Oder der aktuelle Frühling 2019, der bei uns ungewöhnlich(?) warm und trocken ausfiel, war beispielsweise in Portugal über fast die ganze Zeit noch winterlich und nasskalt. In der E-Mail-Korrespondenz des Autors mit einem Kollegen in Lissabon wurden seine Grüße aus dem fast sommerlichen Heidelberg regelmäßig mit Gegengrüßen beantwortet, die über das fürchterliche Wetter in Lissabon klagten – und dies über fast den ganzen Frühling lang.

Zu 3.:  Vermutlich kennen die Medien-Redakteure das schöne Büchlein des Biologen Prof. Josef H. Reichholf „Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends“ nicht. Schade, denn hier werden Zustände von Rhein und Donau in den heißen mittelalterlichen Sommern geschildert, die, falls sie heute wieder vorkämen, helle Panik erzeugen würden. Über die politischen Konsequenzen einer solchen Panik in einer jeder Rationalität entbehrenden Stimmungslage, wie aktuell in Deutschland (Klimanotstand in Städte, Friday for future – Afmärsche etc.), soll hier besser nicht spekuliert werden. Die Donau war in dieser Heißphase praktisch ohne Wasser, und die Fundamente der berühmten Regensburger Steinbrücke konnten ohne besonderen Aufwand auf trockener Erde gebaut werden. Wer einmal in Regensburg vorbeikommt, sei der Besuch dieser schönen Brücke und ein Blick herunter auf die starke Strömung der Donau empfohlen. Einige Hoch- und Niedrigwassermarken der Donau in Regensburg zur Info  hier und etwas allgemeiner hier.

Der extreme Hitzesommer 1540 ist inzwischen bekannter geworden (hier, hier, hier). Überflüssig zu erwähnen, dass menschgemachtes CO2 nicht die Ursache sein konnte. Die entscheidende Anmerkung dazu lautet: „Wer garantiert eigentlich, dass solche ganz natürlichen Wetter-Verhältnisse nicht wieder einmal vorkommen? Angesichts der hohen Variabilität von Großwetterlagen ist es nur eine Frage der Statisktik, bis wir wieder einmal Wetterkatastrophen, seien es nun Hochwasser oder Dürre, ertragen müssen.

Daher lohnt es sich, ab und zu die verfügbaren Wetter-Zeugnisse der Vergangenheit anzuschauen, etwa wie in folgendem Bild (zur Info: 80 F = 26,7 °C, 118 F = 47,8 °C und das in Frankreich, s. erster rot gefärbter Teil).

Abbildung: Auszug aus einer US-Zeitung des Jahres 1906 mit Dank an Michael Bernhardt, der den Autor auf diesen Artikel aufmerksam machte.

Das Wetter hat nun einmal eine Eigenschaft, die jedem Meteorologen geläufig ist und  populär wie folgt ausgedrückt werden kann: „Das natürliche am Wetter ist, dass es fast immer unnatürlich ist„. Wer dies zum Anlass nimmt, Katastrophenmärchen über irgend einen gefährlichen Klimawandel der letzten 150 Jahre zu verbreiten, ist schlicht unseriös.

Daher ein Vorschlag des Verfassers an die Zeitungsredaktionen: Liebe Redakteure, bevor ihr wieder einmal neue Klima-Säue durchs Dorf treibt, schaut zuerst einmal auf der Webseite des DWD nach. Hier sind die Monatsdaten aller in Deutschland gemessenen Temperatur- und Niederschlagswerte frei herunterladbar – in Tabellen- und Grafikform. Diese Information, falls genau angesehen und genutzt, ist geeignet, Eure Klima-Warnungen der Lächerlichkeit zu überführen.




Die Bekenntnisse des Klimaforschers Hans von Storch (HvS)

Beginnen wir mit seinen leicht zu identifizierenden Bekenntnissen in weitgehend wörtlicher Rede:

  • -die behauptete Klimakrise ist zur Allzweckwaffe verkommen, mit der -inzwischen ein regelrechter Kulturkampf geführt  wird
  • -dem Mainstream-Bemühen, alles an aktuellen Sachfragen, vom Plastikmüll bis zum Bienensterben, dem Klima-Framing zu unterwerfen
  • -keine belastbaren Hinweise auf verstärkte Extremwetter zu besitzen
  • -„Science is not settled“ da sind Hausaufgaben zu machen, zumindest für regionale Situationen
  • -der Rest der Welt wird der deutschen Vorreiterrolle nicht aus Idealismus folgen, sondern wenn, nur aus ökonomischen Gründen
  • -die Politisierung der Wissenschaften lässt sich empirisch belegen. Junge Klimawissenschaftler geben auf Befragung an, dass sie ihre Hauptaufgabe in der „Motivierung der Öffentlichkeit“ sehen. Die Frage ist, ob dieser gedient ist, wenn sie unter dem Banner vorgeblicher Objektivität bevormundet wird
  • -indem sich die Politik einer eigenen Gestaltungsverantwortung verweigert und gegenüber der Öffentlichkeit auf wissenschaftliche Vorgaben verweist, begibt sie sich auf das Terrain vermeintlicher Alternativlosigkeit. Das ist zutiefst undemokratisch

Mit letzterem Satz klagt HvS die weltweite Unfähigkeit von Politikern an, ihre Verantwortung wirklich wahrzunehmen- Ausnahmen bestätigen die Regel. Das Bundestagsmantra der 97%-Wissenschaft bestätigt die Malaise täglich.

Wo sind die Schwachstellen seiner  Argumentation?

Er schreibt „ die Wissenschaft bietet eine Erklärung für die beobachtbaren Klimaveränderungen an – , mit der auch künftige Entwicklungen beim Klima zumindest im Groben korrekt beschrieben werden.“

Wie passt eine monokausale Erklärung, die AGW-Hypothese, zusammen mit seiner Erkenntnis, dass es sich bei Klimaveränderungen um ein komplexes System handelt? Auf welcher Faktenlage redet er von „im groben korrekt“? Ist die Bandbreite der Klimasensitivitätsangaben von 0,5-4 °C korrekt genug, um daraus zu handeln?

HvS widerspricht sich selbst, wenn er die aktuell über 90-%-tige Zustimmung der Klimawissenschaftler zum menschgemachten Klimawandel anführt, um 2 Seiten später die Politisierung der nachwachsenden  Klimawissenschaftler empirisch zu belegen

In seiner Badewannen-Analogie will er erzählen, dass die bereits hochgefüllte CO2-Wanne sich mit jeder neu emittierten Tonne kumulierend füllt. Es ist die Vorhersage der im Gasmüll ertrinkenden Menschheit. Wie hoch kann denn die Wanne ansteigen, wenn sie  Überläufe im Sinne von Gleichgewichtsverschiebungen hat (hier und hier). Fördert CO2 nicht die Fotosynthese und den Pflanzen- und Algenwuchs? HvS sollte nicht blind auf den Zug der Schreckensszenarien aufspringen, wenn es plausible andere gibt.

Schlussendlich schließt sich HvS den ersehnten neuen Technologien an, die er mit dem Geld der „Reichen“ erschließen will. „Starten wir also damit, die Speicherung elektrischer Energie voranzubringen“ Lieber Klimaforscher HvS, seit der Erfindung des U-Bootes arbeiteten daran tausende von Batterieforschern und gegenwärtig wahrscheinlich einhunderttausend weltweit. Mit was wollen Sie denen noch in den „Hintern treten“ Nehmen Sie die naturgesetzlichen Grundlagen und deren Angaben über Machbarkeitsschranken zur Kenntnis (elektrochemische Spannungsreihe) und behalten Sie die Hoffnung auf Otto Hahn 2.0. Aber lassen sie vor allen dem halbreichen Teil der Bevölkerung die finanziellen Ressourcen zur hochwertigen Ausbildung des Nachwuchses!

Was verschweigt uns HvS? Seine Auslassungen:

Hvs erwähnt zwar den Kulturkampf um die „bessere Lebensweise“, verschweigt aber die bereits laufende  „GroßeTransformation“ der WBGU-Aktivisten um  Schellnhuber, Schneidewind und  Rockström. In  den Veröffentlichungen des WBGU und des Wuppertal-Instituts sind die politischen Maßnahmen detailliert beschrieben, die die  3. Stufe der Menschheitsentwicklung nach Steinzeit und Abschaffung der Sklaverei bewirken sollen. Kleiner geht es wohl nicht? Sie verkörpern sich in den Vorlagen des Klimaschutzgesetzes im Rat der (angeblich) alles wissenden Experten. Wissen Sie von all dem nichts, lieber HvS (hier)?

Was geschieht eigentlich mit der Wirtschaftsleistung in einer dekarbonisierten Welt oder im voranreitenden Deutschland? Bauen wir Windräder aus Bambusbüscheln oder brennen wir Zement mit nachwachsendem Holz? Wenn HvS auf den zu beweisenden  ökonomischen Vorteilen der deutschen Energiewende besteht, dann muss er erklären, wie er die mehrfachen Brennstoffkosten der Gaskraftwerke gegenüber den ach so schmutzigen Kohlekraftwerken kompensieren will. Mit den eindimensionalen Betrachtungen eines Klimaschützers geht das eben nicht.

Ein letzes, ironischerweise ganz Kleines,  zur Kunst des Verschweigens eines deutschen(!) Klimaforschers:

Was ist eigentlich mit der emissionsfreien Kernkraft, der höchstkonzentriertesten Energieform, die die Welt seit 70 Jahren wirklich bereichert hat? HvS, als auf diesem Felde völlig deutsch-politisch korrekter Mensch, widmet ihr kein Wort. Bei der angeblichen Größe seines Blickes ist diese Denkblockade unbegreiflich.

Dem CICERO sei Dank für soviel Aufhellung!

Nachtrag der Redaktion:

Hans v. Storch behauptete zudem, dass er zwei Tagungen von Klimaskeptikern in Deutschland besucht hätte und kommentierte die Veranstaltungen mit den Worten „Das Niveau war größtenteils katastrophal“ und „Ein wirkliches Interesse an einer Diskussion war nicht zu erkennen“.[22].

Da er nie auf EIKE Veranstaltungen angemeldet und auch nie gesichtet wurde, spricht v. Storch unzulässigerweise verallgemeinernd. Welche Veranstaltungen er gemeint hatte, sagte er nicht.

Umgekehrt darf festgestellt werden, dass v. Storch bei einer Veranstaltung  der Max-Plank Gesellschaft am 17.9.2009 in Berlin das Publikum mittels eines einfach erkennbaren Zirkelschlusses von der Richtigkeit der CO2 Hypothese zu überzeugen versuchte. Details dazu hier und hier




Klimaschutz: Alles nur heiße Luft? Das Video von Naomi Seibt

Es handelt sich um ein Youtube-Video, welches, angesichts der heutigen Zensurzustände, nicht mehr überraschend, kurz nach dem Erscheinen gesperrt wurde. Ein sachlicher Grund für die Sperre war nicht zu erkennen. Nun ist das Video wieder da, nachdem Anwältin Karoline Seibt juristisch gegen Youtube vorging.

Video einer jungen Klimarealistin

Wir beurteilen den sachlichen Inhalt des Videos als sehr gut, verzichten auf minimale Korrekturen, wie z.B. „Kernenergie“ anstelle von „Atomenergie“ und überlassen es der öffentlichen Diskssion. Offenbar ist das Video erst Teil I einer Gesamtbetrachtung, so dass wir auf Teil II sehr gespannt sind.

Bereits dieses Video (Teil I) ist geeignet, Unterrichts- und Diskussionsstoff in einem sachgerechten, nicht ideologisch geprägten Naturkunde-Unterricht gymnasialer Oberstufen zu werden. Die EIKE-Redaktion und der Verfasser wünschen der jungen Dame alles Gute für ihre weitere, vermutlich akademische Karriere und natürlich für ihre Arbeit am Teil II ihres Videoprojekts.




Große Transformation – der Gang in die Knechtschaft

Nicht Verelendung der Arbeiterklasse sondern Verelendung des Klimas ist diesmal das Fanal. Die Akteure sind ausgesucht und marschieren seit der ersten internationalen Klimakonferenz in Rio de Janeiro des Jahres 1992 zu ihrem Ziel. Der aktuelle Vernichtungsfeldzug, über die Köpfe der wehrlosen deutschen Bürger hinweg, belegt die kommende Diktatur. Nach Kernkraftwerken und Energieversorgern stehen deutsche Kohle und Auto-Individualverkehr als die nächsten Schritte zur Zerstörung an. Über die EU-Bande werden von der aktuellen Grossen Koalition“ Gesetze für Auto-Abgaswerte beschlossen, die technisch niemals realisierbar sind und unverhohlen der Abschaffung des Verbrennungsmotors dienen. Die wahnwitzigen EU-Bestimmungen wurden schließlich vom deutschen Parlament gehorsam-vorauseilend beschlossen. Früher noch neutral berichtende Medien sind in freiwilliger Selbstgleichschaltung zu Verfechtern der neuen Ökoideologie geworden.

Die große Transformation der Gesellschaft ….

Schärfer hinsehende Zeitgenossen haben zwar über die Richtung der geschilderten Entwicklung längst keine Zweifel mehr. Dennoch ist das ganze Ausmaß des Vernichtungsfeldzugs der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Er wurde seit Jahrzehnten vorbereitet und stetig weiterverfolgt. Inzwischen ist der erste Schritt zur Realität geworden, die rücksichtslos durchgezogene Energiewende. Diese Wende ist ein lupenreines Deindustrialisierungs-Programm unter dem fadenscheinigen Narrativ, das globale Klima sei durch konsequente CO2-Vermeidung deutscher, gerade einmal 2% globaler CO2-Emissionen zu schützen. Dieser sachliche Unsinn erfuhr bislang in der Bevölkerung Zuspruch. Dass es gar kein globales Klima gibt, nur Klimazonen von tropisch bis polar, dass unaufhörlich sich ändernde Phänomene wie Wetter und Klima nicht geschützt werden können und dass die erwärmende Wirkung des menschgemachten CO2 unbekannt (Fußnote, auf S. 16) ist, gerät zu langsam ins öffentliche Bewusstsein. Die Schäden der in der Öffentlichkeit noch unbekannten Fortsetzungen der Energiewende, von den Verantwortlichen euphemistisch als Große Transformation“ bezeichnet, werden die der Energiewende noch weit in den Schatten stellen.

Die Kunst gesellschaftlichen Wandels …..

Die Große Transformation“ basiert auf einer ökologischen, alle Menschen der Welt gleichmachenden Theorie des Umbaus der globalen Gesellschaften. Sie erinnert an das kommunistische Manifest mit all seinem begleitenden Wahnsinn. Insbesondere muss wieder ein neuer Mensch geformt werden, der sich begeistert für die ökologische Transformations-Idee einspannen lässt. Man erfährt es unmissverständlich und detailliert im Buch von Uwe Schneidewind „Die große Transformation: Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“ mit einem, vermutlich indirekt aus Steuermitteln gesponserten, Buchpreis von nur 12 € bei üppigen 500 Buchseiten. Schneidewind ist Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie mit grob geschätzten 40 Mitarbeitern.

Das Institut ist mit der globalen Ökoideologie-Szene bestens vernetzt, deren Verzweigungen und Ausmaße das Literaturverzeichnis des Buchs dokumentiert. Es genießt Subventionen der deutschen Politik und nimmt neben dem wissenschaftlichen Beirat der deutschen Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) und dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) eine Schlüsselrolle in der großen Transformation, Öko-Agitation und Wendepolitik ein. Bei den Akteuren handelt es sich keineswegs um fehlgeleitete Spinner, sondern um Fanatiker und/oder kühl berechnende Profiteure. Außer der bereits etablierten Energiewende sind nämlich folgende weitere Wenden in der Transformations-Pipeline“ zu finden

  • die Konsumwende,
  • die Ressourcenwende,
  • die Mobilitätswende,
  • die Ernährungswende,
  • die Urbane Wende,
  • die Industriewende und schließlich eine
  • transformative Wissenschaft“ (vulgo die Abschaffung der objektive-neutralen Wissenschaft).

Von freier demokratischer Entscheidung des deutschen Bürgers ist allerdings so gut wie nichts im Buch von Schneidewind, beim WBGU oder beim PIK zu finden. Nur von Überredung, Überzeugung, Glauben, Überwachung, Kontrolle und von Pionieren, die alles etablieren sollen, ist die Rede. Was davon zu halten ist, hatte bereits im Jahre 2011 der Historiker Prof. Wolfgang Wippermann (FU Berlin) anlässlich eines Interviews des FOCUSAuf dem direkten Weg in die Klimadiktatur?“ mit Blick auf das WBGU wörtlich so formuliert.

„Die sprechen sogar von der „internationalen Allianz von Pionieren des Wandels“. Und das erinnert mich an die faschistische oder kommunistische Internationale. Ob sie da hinwollen, weiß ich nicht. Aber die Sprache ist schon mal schrecklich und das macht mir Angst. Wer so spricht, der handelt auch. Das ist eine negative Utopie, eine Dystopie. Und wenn Utopisten am Werk sind, wird es immer gefährlich.“ Wippermann weiter: „Wir haben es mit wissenschaftlichen Fanatikern zu tun, die ihre Vorstellungen durchsetzen wollen. Ich wundere mich, dass wir da zum ersten Mal drüber reden und wie wenig das in der Öffentlichkeit bisher beachtet wurde“.

Die Akteure der großen Transformation werden im Buch von Schneidewind definiert als „organisierte Akteure der Gesellschaft, organisierte Zivilgesellschaft als Antriebskraft, transformationsbewusste Unternehmer als Gestalter, Politik als Gestalter und Weiterentwicklung demokratischer Prozesse, Wissenschaft mit neuem Gesellschaftsvertrag“ und schließlich „Pioniere des Wandels, ermächtigt durch den Dreiklang von Haltung, Wissen und Fähigkeiten„. Der letztgenannte Punkt zielt vor allem auf die junge Generation, so wie im dritten Reich, oder der DDR, kurz, wie in allen Diktaturen. Erstaunlicherweise hat man noch nichts von Maßnahmen des Verfassungsschutzes gehört, der doch für Verstöße gegen die deutsche Verfassung zuständig sein soll.

Und die Argumente der neuen Diktatur?….

Im klassischen Kommunismus war es die Idee sozialer Gerechtigkeit, um eine Herrschaft von Gemeineigentum und Kollektiv zu errichten. Das Resultat, nämlich über hundert Millionen Tote, ist bekannt. Kein kommunistischer Versuch, von Stalin, über Mao Tsedong, die roten Khmer, bis hin zu Kuba, Nord-Korea und Venezuela, vermochte es, sich dem kommunistischen Ideal zu nähern. Unterdrückung, komplettes Herunterwirtschaften der betroffenen Volkswirtschaften und im Extremfall das Beseitigen von Meinungsgegnern durch Genickschuss waren die wesentlichen Folgen so gut wie aller kommunistischen Versuche.

Die große Transformation nun führt zwei neue Kernargumente für ihre Rechtfertigung an:

  1. Der Ressourcenmangel erlaube es nicht, die bisherige Lebensweise von technisch/zivilisatorischem Fortschritt beizubehalten.
  2. Die menschgemachte Änderung des „globalen“ Klimas sei wissenschaftlich belegt, sehr schädlich und könne nur mit der Klimaschutzmaßnahme der CO2-Vermeidung in noch tolerierbaren Grenzen gehalten werden (1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens).

Wirtschaftliche Gleichheit und Gerechtigkeit für alle soll gleichzeitig mit der Lösung der Punkte 1 und 2 für die gesamte Menschheit erreicht werden, so dass in diesem Ziel klassischer Kommunismus und große Transformation identisch sind. Das Argument Klimaschutz“ ist naturgemäß primär, denn angesichts stetig ansteigender Reserven von Erdöl, Erdgas und Kohle – trotz gestiegener Förderung – kann nur noch schlecht vor Ressourcenmangel gewarnt werden. Der menschliche Erfindungsgeist hatte schon immer – und historisch stets zuverlässig – alle Ressourcenprobleme überwunden und brauchte nicht erst jüngst wieder die düsteren Vorhersagen des Club of Rome zu widerlegen. Erfindungsgeist setzt bereits bei Preissteigerungen einer Ressource ein, lange vor ihrem denkbaren Versiegen.

Er fand, findet und wird auch zukünftig stets neue und bessere Ersatzressourcen finden: Von Steinen über Kupfer, Bronze, Eisen bis hin zu Kohle, Erdöl und Uran ging bisher die Reise. Sie wird nie enden. Allein Uran aus dem Meer erlaubt mit bereits existierender Technik die komplette Energieversorgung von 10 Milliarden Menschen über viele Millionen Jahre. Es sind inhärent sichere und praktisch abfallfreie Brutreaktoren der Generation IV. Vom Kernbrennstoff Thorium aus dem Boden ist dabei noch nicht einmal die Rede.  Das Buch Kernenergie: der Weg in die Zukunft von Götz Ruprecht und Horst-Joachim Lüdecke schildert allgemeinverständlich und kurz (130 Seiten) diesen neuen Weg der Kernenergie, den inzwischen zwar die Welt anfängt zu beschreiten, den aber Deutschland in perfekter Dummheit und Eselssturheit nicht mitgehen will.

Daher verbleibt tatsächlich nur noch die freie Behauptung eines gefährlichen Klimawandels infolge zu CO2-aufwendiger“ Lebensweise. Würde dieser einzig noch verbliebene Pfeiler der großen Transformation zusammenbrechen, bleibt nur noch Lächerlichkeit übrig. Dies ist der Grund, warum das fadenscheinige Argument „Klimaschutz“ mit einer Verbissenheit verteidigt wird, die inzwischen nicht einmal mehr vor Kinderkreuzzügen halt macht. Ohne dieses Argument sind nämlich der neue diktatorische Spuk und die schon gedanklich eingestrichenen Profite der Profiteure obsolet.

Die Schriften des WBGU und das Buch von Schneidewind sind zwar überall erhältlich, ferner die Folgen der bereits etablierten Energiewende unübersehbar (Natur- und Anwohner-schädigende Windräder, teuerster Strom Europas ….). Dennoch ist der undemokratische Inhalt der Schriften des WBGU und des Wuppertaler Instituts in der Bevölkerung nahezu komplett unbekannt, ein Phänomen, welches an ein ähnliches vor knapp hundert Jahren in Deutschland erinnert. In den Jahren 2011 bis 2013 hat Philipp Rösler, Mitglied einer sich als frei und liberal bezeichnenden FDP, Wirtschaftsminister und Vizekanzler, kein Wort gegen den undemokratischen Inhalt der bereits im Jahre 2011 herausgegebene Schrift des WBGU  Hauptgutachten – Welt im Wandel, Gesellschaftsvertrag für eine große Transformationerhoben. Schließlich kennt unser Grundgesetz außer der demokratischen Willensbildung des deutschen Volkes keine andersartigen Gesellschaftsverträge“.

Ob sich Geschichte wiederholt, ist umstritten. Die charakterlichen Schwächen der geschichtlichen Akteure sind dagegen sichere Konstanten. Heute ist es die Willenslosigkeit, sich freiwillig und ohne Not der Zerstörung unserer industriellen Basis und einer kommunistisch geprägten Öko-Diktatur zu öffnen.




Stand 2019

A. Glatzle, Planet at risk from grazing animals?, Tropical Grasslands – Forrajes Tropicales, Vol. 2, p. 60-62 (2014)

A. Glatzle, Reconsidering livestock’s role in climate change, Journal of Fisheries and Livestock Production, 3:2 (2015)

A. Glatzle, Questioning key conclusions of FAO publications ‘Livestock’s Long Shadow’ (2006) appearing again in ‘Tackling Climate Change Through Livestock’ (2013), Pastoralism, Policy and Practice, 4:1 (2014)

A. Glatzle, Severe methodological deficiencies associated with claims of domestic livestock driving climate change, Journal of Environmental Science and Engineering B 2, p. 586-601 (2014)

M. Limburg, New systematic errors in anomalies of global mean temperature time-series, Energy & Environment, 25, No. 1 (2014)

R. Link and H.-J. Lüdecke: A new basic 1-dimension 1-layer model obtains excellent agreement with the observed Earth temperature, International Journal of Modern Physics C, Vol. 22, No. 5, p. 449 (2011), doi:10.1142/S0129183111016361

H.-J. Lüdecke: Long-term instrumental and reconstructed temperature records contradict anthropogenic global warming, Energy & Environment 22, No, 6 (2011)

H.-J. Lüdecke, R. Link, and F.-K. Ewert: How natural is the recent centennial warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records, International Journal of Modern Physics C, Vol. 22, No. 10 (2011)

H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records, Climate of the Past (European Geosciences Union), 9, 447-452 (2013)

H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Paleoclimate forcing by the solar de Vries / Suess cycle, Climate of the Past Discussion (European Geosciences Union), 11, 279-305 (2015)

H.-J. Lüdecke, C.-O. Weiss, X. Zhao, and X. Feng: Centennial cycles observed in temperature data from Antarctica to central Europe, Polarforschung (Alfred Wegener Institut Bremerhafen), 85 (2), 179-181 (2016)

H.-J. Lüdecke and C. O. Weiss: Simple model for the antropogenically forced CO2 cycle, tested on measured quantities, Journal of Geography, Environment and Earth Science International, 8(4), 1-12 (2016)

H.-J. Lüdecke and C. O. Weiss: Harmonic analysis of worldwide temperature proxies for 2000 years, The Open Atmospheric Science Journal, 11, p. 44-53 (2017)

W. Weber, H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss: A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dynamics Discussion (European Geosciences Union), 6, 1-20 (2015)

H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss, PPTX-Poster-Template-A0-1 auf der Konferenz der Europäischen Geophysikalischen Union in Wien (2018) in der Session CL0.00 „Past Climate“, von 9:00h bis 20:30 h am 9. 5.2018 unter Anwesenheit eines der beiden Autoren (Prof. Weiss) gezeigt und erläutert.

L. Laurenz, H.-J. Lüdecke, S. Lüning: Influence of solar activity changes on European rainfall, Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 185 (2019) 29-42 sowie Supplement

Die EIKE-Autoren sind: F.-K. Ewert, A. Glatzle, R. Link, M. Limburg, H.-J. Lüdecke und C.O. Weiss. Alle weiteren Autoren sind extern. Fast alle Arbeiten können in Google Scholar frei als HTML angesehen oder sogar als pdf heruntergeladen werden. Hierzu Autoren und Titel der Arbeit (jeweils mit Kommas getrennt) im Google Scholar Suchfenster eingeben und bei Bedarf unter „alle Versionen“ nachschauen.




Stand Juni 2019

A. Glatzle, Planet at risk from grazing animals?, Tropical Grasslands – Forrajes Tropicales, Vol. 2, p. 60-62 (2014) A. Glatzle, Reconsidering livestock’s role in climate

A. Glatzle, Planet at risk from grazing animals?, Tropical Grasslands – Forrajes Tropicales, Vol. 2, p. 60-62 (2014)

A. Glatzle, Reconsidering livestock’s role in climate change, Journal of Fisheries and Livestock Production, 3:2 (2015)

A. Glatzle, Questioning key conclusions of FAO publications ‘Livestock’s Long Shadow’ (2006) appearing again in ‘Tackling Climate Change Through Livestock’ (2013), Pastoralism, Policy and Practice, 4:1 (2014)

A. Glatzle, Severe methodological deficiencies associated with claims of domestic livestock driving climate change, Journal of Environmental Science and Engineering B 2, p. 586-601 (2014)

M. Limburg, New systematic errors in anomalies of global mean temperature time-series, Energy & Environment, 25, No. 1 (2014)

R. Link and H.-J. Lüdecke: A new basic 1-dimension 1-layer model obtains excellent agreement with the observed Earth temperature, International Journal of Modern Physics C, Vol. 22, No. 5, p. 449 (2011), doi:10.1142/S0129183111016361

H.-J. Lüdecke: Long-term instrumental and reconstructed temperature records contradict anthropogenic global warming, Energy & Environment 22, No, 6 (2011)

H.-J. Lüdecke, R. Link, and F.-K. Ewert: How natural is the recent centennial warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records, International Journal of Modern Physics C, Vol. 22, No. 10 (2011)

H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records, Climate of the Past (European Geosciences Union), 9, 447-452 (2013)

H.-J. Lüdecke, A. Hempelmann, and C.O. Weiss: Paleoclimate forcing by the solar de Vries / Suess cycle, Climate of the Past Discussion (European Geosciences Union), 11, 279-305 (2015)

H.-J. Lüdecke, C.-O. Weiss, X. Zhao, and X. Feng: Centennial cycles observed in temperature data from Antarctica to central Europe, Polarforschung (Alfred Wegener Institut Bremerhafen), 85 (2), 179-181 (2016)

H.-J. Lüdecke and C. O. Weiss: Simple model for the antropogenically forced CO2 cycle, tested on measured quantities, Journal of Geography, Environment and Earth Science International, 8(4), 1-12 (2016)

H.-J. Lüdecke and C. O. Weiss: Harmonic analysis of worldwide temperature proxies for 2000 years, The Open Atmospheric Science Journal, 11, p. 44-53 (2017)

W. Weber, H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss: A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dynamics Discussion (European Geosciences Union), 6, 1-20 (2015)

H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss, PPTX-Poster-Template-A0-1 auf der Konferenz der Europäischen Geophysikalischen Union in Wien (2018) in der Session CL0.00 „Past Climate“, von 9:00h bis 20:30 h am 9. 5.2018 unter Anwesenheit einer der beiden Autoren (Prof. Weiss) gezeigt und erläutert.

L. Laurenz, H.-J. Lüdecke, S. Lüning: Influence of solar activity changes on European rainfall, Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 185 (2019= 29-42 sowie Supplement.

Die EIKE-Autoren sind: F.-K. Ewert, A. Glatzle, R. Link, M. Limburg, H.-J. Lüdecke und C.O. Weiss. Alle weiteren Autoren sind extern.
Fast alle Arbeiten können in Google Scholar frei als HTML angesehen oder pdf heruntergeladen werden. Hierzu Autoren und Titel der Arbeit (jeweils mit Kommas getrennt) im Google Scholar Suchfenster eingeben und bei Bedarf unter „alle Versionen“ suchen.




Warum und wie ändert sich das Erdklima?

Eine detaillierte Rekonstruktion der Temperaturgeschichte der Erde für die letzten 2000 Jahre von H.-J. Lüdecke and C.-O. Weiss, 2017 sowie Zusammenfassung als Poster, 2018 ergibt jetzt genauer, dass das Erdklima von 3 schon bekannten, natürlichen, 200- bis 1000-jährigenZyklen, dominiert wird. Diese 3 Zyklen bewirkten insbesondere den Temperaturanstieg um ca. 0,7 Grad von 1870 bis 2000. Dieser Anstieg, welcher offiziell als bisher einziger, angeblicher Beweis für den Klimaeinfluss von CO2 angeführt wird, kann also keineswegs dem anthropogenen CO2 zugeordnet werden, sondern ist natürlichen Ursprungs. Dieser Hauptbefund wurde kürzlich unabhängig von J. Abbot and J. Marohasy, 2017 und M. Beenstock et al., 2012 bestätigt.

Die 3 Hauptzyklen des Erdklimas stimmen überdies gut überein mit 3 Zyklen der Sonnenaktivität. Damit ist belegt, dass das Erdklima dominant von der Sonnenaktivität auch für die letzten 2000 Jahre bestimmt wird. Die früheren Untersuchungen der letzten Jahrhunderte ergänzen sich somit mit unseren Ergebnissen der letzten 2000 Jahre. Weiter wurde vom N. Scafetta, 2012 gezeigt (später veröffentlicht in Solar-Terrestrial Physics; 80, 2012, 296 – 311), dass sich die Hauptzyklen der Sonnenaktivität aus der Bewegung der Planeten, speziell Jupiter und Saturn, ermitteln lassen. Anhand der Zyklen lässt sich das Erdklima also sowohl für die Vergangenheit als auch für die Zukunft berechnen.

Diese Einsichten gelten für das „Klima“ d.h. hier für das langfristige, nach Definition 30-jährige Mittel der Erdtemperatur. Unregelmäßige, kurzzeitige Einflüsse, wie z. B. Vulkanismus, entziehen sich natürlich der Berechnung. Kurzfristige Zyklen wie z.B. AMO/PDO lassen sich aber in verfeinerter Rechnung berücksichtigen. Im Gegensatz  zum offiziell vermittelten Bild ist infolgedessen das Klima nicht immer ein extrem komplexes System, sondern bestimmte Klimaparameter, hier Erdtemperaturen, können überraschend einfach zu verstehen und zu berechnen sein. In den letzten Jahrhunderten folgte die Erdtemperatur stets der Sonnenaktivität, gemessen etwa an der Zahl der Sonnenflecken bzw. für weiter zurückliegende Vergangenheit an der Häufigkeit von kosmischen Isotopen wie 10Be oder 14C (F. Steinhilber et al., 2012) und (F. Steinhilber et al., 2009). Auch die globale Erwärmung von 1870 bis 2000 welche offiziell dem anthropogenen CO2 zugeschrieben wird, folgte der Sonnenaktivität.

Zyklische ( periodische ) Temperaturvariationen auf der Skala von mehreren Jahrhunderten sind aus  lokalen Untersuchungen bekannt (J. A. Eddy, 1976). In kaum einer der vielen bisherigen Arbeiten über den globalen Klimawandel waren aber Zyklen untersucht worden. Wir rekonstruierten deshalb die Erdtemperatur der letzten 2000 Jahre aus veröffentlichten „Proxytemperaturdaten“ (s. die ausführlichen Beschreibungen der Datenquellen in unserer Arbeit). Diese beinhalten Hunderttausende Einzelmessungen, so dass zur Bestimmung von Jahrestemperaturen Messwerte gemittelt werden konnten. Dies ergibt eine substantielle Rauschreduktion für brauchbare Analysen, insbesondere Fourier-Analysen. Die so erhaltene rekonstruierte Temperaturgeschichte der Erde,  in Abb. 1 die grauen Jahreswerte, zeigt alle historisch bekannten Maxima und Minima, wie römisches Optimum ( 0 n.Chr. ), mittelalterliches Optimum ( 1000 n.Chr. ), kleine Eiszeit ( ca. 1500 bis 1850 n.Chr. ) und bemerkenswerterweise sogar Details wie das tiefe Minimum um 1450 n.Chr., bekannt aus der Biografie Ludwig des XI von P.M. Kendall.

Abb. 1: Globale Mitteltemperatur (grau) ab Jahr 0 n.Chr. bis heute, 31-jähriges gleitendes Mittel der globalen Mitteltemperatur (blau), Sinusrepräsentation mit den Zyklen 1003, 463, 188 und 64 Jahren (rot, s. dazu auch Abb. 2, 3).

Weiterhin zeigt die Rekonstruktion natürlich den Temperaturanstieg  1870 bis 2000 n.Chr., welcher offiziell dem Einfluss von CO2 zugeschrieben wird. Nach Definition von „Klima“, als 30 Jähriges Mittel von Klimaparametern, gibt die blaue Kurve von Abb. 1, als 31-Jähriges gleitendes Mittel über die grauen Jahres-Temperaturwerte, das Klimaverhalten in Gestalt von Temperaturen wieder. Die korrekte Wiedergabe der historisch bekannten Temperaturschwankungen lässt unsere Temperaturrekonstruktion realistisch erscheinen. Die Jahrestemperaturen ( grau ) wurden dann mit Hilfe der Fourier-Analyse auf Zyklen analysiert. Das so erhaltene Spektrum ( Abb. 2 ) zeigt drei auffallend dominante Zyklen von ca. 1000, 460, und 190 Jahren Periodendauer.

Abb. 2: Fourier-Spektrum der globalen Mitteltemperatur (graue Kurve in Abb. 1) mit false-alarm-lines (95% Signifikanz – grün, 99% Signifikanz rot). Markant sind die 3 Zyklen von etwa 1000, 460 und 190-Jahre Perioden.

Diese Zyklen waren bereits früher aus lokalen Untersuchungen bekannt. Dass gerade diese schon bekannten Zyklen als Hauptzyklen der Erdtemperatur gefunden werden, zeigt zusätzlich, dass die Temperaturrekonstruktion realistisch ist und diese Zyklen nicht etwa mathematische Artefakte sind. Abb. 3 zeigt die Darstellung der Zyklen im Zeitbereich.

Abb. 3: Die drei Hauptzyklen mit den Periodenlängen von 1003, 463 und 188 Jahren. Die in der roten Kurve von Abb. 1 zusätzlich verwendete Zyklus von 65 Jahren (AMO) ist hier nicht eingetragen.

Die Addition der simultan ablaufenden Zyklen ( rote Kurve Abb.1 ) gibt die über 31 Jahre gemittelte Erdtemperatur ( blau in Abb. 1 ) mit einer Pearson-Korrelation von 0,85 erstaunlich gut wieder. Sie zeigt die Dominanz dieser drei Hauptzyklen über das Erdklima auch im Zeitbereich. Bemerkenswerterweise gibt die Gesamtwirkung der drei Hauptzyklen auch den Temperaturanstieg 1870 bis 2000 wieder. Da dieser Anstieg den Zyklen zugeschrieben werden kann, ist er natürlichen Ursprungs. Womit die behauptete gefährliche Klimawirkung des anthropogenen CO2 widerlegt ist.

Natürlich ist die Analyse-Genauigkeit beschränkt. Sie kann eine geringe Klimawirkung des anthropogenen CO2, von vielleicht 10% der natürlichen Ursachen, nicht ausschließen. Der Temperatureinfluss des zusätzlichen anthropogenen CO2 ist aber wegen seiner vergleichsweise geringen Wirkung unbedeutend für das Leben auf der Erde. Anhand der Zyklen lassen sich die wesentlichen Schwankungen der Erdtemperaturen auch für die nähere Zukunft prognostizieren (s. Fortsetzung der roten Kurve in Abb. 1), falls man davon ausgeht, dass sie nicht plötzlich abbrechen.

Darüber hinaus kann natürlich auch die Frage nach der Ursache der beobachteten Klimazyklen interessieren. Es fand sich in der schon erwähnten Arbeit von N. Scafetta, 2012 ein weiterer Beleg, dass im Spektrum der Sonnenaktivität die drei Hauptzyklen im Rahmen der Genauigkeiten mit den drei Hauptzyklen der Globaltemperatur übereinstimmen, siehe Abb. 4, unteres Teilbild aus der Arbeit von Scafetta. Es folgt der Schluss, dass im Wesentlichen die Zyklen der Sonnenaktivität die Klimaentwickung der Erde bestimmen. Geht man eine Stufe weiter und fragt nach dem Mechanismus, wie das Sonnemagnetfeld Einfluss auf die Variation der Globaltemperatur nimmt, so sind an erster Stelle die Forscher H. Svensmark und N. Shaviv zu nennen, wie z.B. in H. Svensmark et al., 2017.

Abb. 4: Periodogramm, entnommen aus der Arbeit von N. Scafetta, 2012.

Unsere Zyklenanalyse  der Erdtemperatur der letzten 2000 Jahre ergänzt perfekt die Befunde des Gleichlaufes der Erdtemperatur mit der Sonnenaktivität, zumindest in der kürzeren Vergangenheit von 2000 Jahren. Man mag weiter nach der Ursache für das Auftreten der Zyklen der Sonnenaktivität fragen. Die Antwort wurde in der oben mehrfach erwähnten Arbeit von N. Scafetta sowie auch von F. Stefani, 2016 (veröffentlicht in Solar Physics, 291, 8, 2197-2212) gegeben. Dort wird gezeigt, dass sich die drei Hauptzyklen der Sonnenaktivität aus den Umlaufdaten der Planeten ( speziell von Jupiter und Saturn ) berechnen lassen, wenn man einen Gravitationseinfluss der Planeten auf den Sonnenmagnetfeldgenerator annimmt. Dieser Mechanismus, mit dem die Gravitation der Planeten die Sonnenaktivität beeinflusst,  wurde daher jetzt erstmals geklärt. Zur Illustration des starken Einflusses der Solaraktivität auf die Erde sei noch die Korrelation der europäischen Niederschläge mit dem Schwabe Zyklus erwähnt (Laurenz et al., 2019 und Supplement).

Mit den Ergebnissen all der hier genannten Arbeiten haben wir also ein vollständiges Bild erhalten, warum und wie sich die Globaltemperatur zeitlich ändert. Der Gravitationseinfluss der Planeten moduliert den  11-Jahreszyklus des Sonnenmagnetfeldes ( Schwabe Zyklus ) und damit die Sonnenaktivität. Dies erfolgt besonders stark, wenn die Planeten, von der Sonne gesehen, auf derselben Seite stehen. Stehen sie auf gegenüberliegenden Seiten, so hebt sich ihr Gravitationseinfluss teilweise auf. Im Spektrum ergeben sich damit Modulationsseitenbänder, also drei Frequenzen. In nichtlinearen Systemen treten stets Summen- und Differenzfrequenzen auf. Die Differenzen dieser drei Frequenzen ergeben gerade drei Sonnenaktivitätszyklen mit Periodendauern die mit den Erdtemperaturzyklen, welche praktisch alleine das Klima bestimmen, gut übereinstimmen.

Das Hauptergebnis unserer Arbeit ist der Befund, dass das Erdklima Zyklen enthält, und dass die drei Hauptzyklen im Wesentlichen alleine die Temperaturvariationen der Erde bewirken. Danach lässt sich die Globaltemperatur sowohl für die Vergangenheit ( wie gezeigt in Abb.1 ) als eben auch für die nahe Zukunft berechnen. Somit ist eigentlich über den aktuellen Klimawandel keine wesentliche Frage mehr offen. Natürlich sollten weitere unabhängige Arbeiten unsere Ergebnisse überprüfen. Erst nach solcher Überprüfung wird bekanntlich ein unerwartetes Ergebnis in der Wissenschaft als zuverlässig akzeptiert. Und natürlich gibt es außerdem sicher noch interessante Detailfragen. Die Fortsetzung der drei Hauptzyklen ergibt einen Temperaturabfall bis etwa 2070, siehe Abb. 1 ( rote Kurve ). Eine solche Voraussage erhalten auch andere Arbeiten. Auf die kommende Abkühlung weist ja auch schon das jetzige Temperaturplateau hin, welches etwa seit 2000 gemessen wird. Wir merken an, dass unser Ergebnis die Behauptungen über einen gefährlichen Klimaeinfluss des anthropogenen CO2 definitiv widerlegt.

Anmerkung zu den Quellen: in den meisten Fällen sind die Originalarbeiten über Google Scholar frei im Internet erreichbar. Dazu Autoren und Titel der Arbeit (mit Kommas getrennt) eingeben, und die pdf’s, falls nicht direkt angegeben, unter „alle .. Versionen“ suchen. 

 




Stand Juni 2020 (hier klicken)

Glatzle, A., (2014). Planet at risk from grazing animals?, Tropical Grasslands – Forrajes Tropicales, Vol. 2, p. 60-62.

Glatzle, A., 2015. Reconsidering livestock’s role in climate change, Journal of Fisheries and Livestock Production, 3:2.

Glatzle, A., 2014. Questioning key conclusions of FAO publications ‘Livestock’s Long Shadow’ (2006) appearing again in ‘Tackling Climate Change Through Livestock’ (2013), Pastoralism, Policy and Practice, 4:1.

Glatzle, A., 2014. Severe methodological deficiencies associated with claims of domestic livestock driving climate change, Journal of Environmental Science and Engineering B 2, p. 586-601.

Limburg, M., 2014. New systematic errors in anomalies of global mean temperature time-series, Energy & Environment, 25, No. 1.

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Lüdecke, H.-J., 2011. Long-term instrumental and reconstructed temperature records contradict anthropogenic global warming, Energy & Environment 22, No, 6.

Lüdecke, H.-J., Link, R., Ewert, F.-K., 2011. How natural is the recent centennial warming? An Analysis of 2249 Surface Temperature Records, International Journal of Modern Physics C, Vol. 22, No. 10.

Lüdecke, H.-J., Hempelmann, A., Weiss, C.O., 2013. Multi-periodic climate dynamics: spectral analysis of long-term instrumental and proxy temperature records, Climate of the Past (European Geosciences Union), 9, 447-452.

Lüdecke, H.-J., Hempelmann, A. Weiss, C.O., 2015. Paleoclimate forcing by the solar de Vries / Suess cycle, Climate of the Past Discussion (European Geosciences Union), 11, 279-305.

Lüdecke, H.-J. , Weiss, C.O., Zhao, X., Feng, X., 2016. Centennial cycles observed in temperature data from Antarctica to central Europe, Polarforschung (Alfred Wegener Institut Bremerhafen), 85 (2), 179-181.

Lüdecke, H.-J. , Weiss, C.O., 2016. Simple model for the antropogenically forced CO2 cycle, tested on measured quantities, Journal of Geography, Environment and Earth Science International, 8(4), 1-12.

Lüdecke, H.-J., Weiss, C.O., 2017. Harmonic analysis of worldwide temperature proxies for 2000 years, The Open Atmospheric Science Journal, 11, p. 44-53.

Weber, W., Lüdecke, H.-J., Weiss, C.O., 2015. A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth System Dynamics Discussion (European Geosciences Union), 6, 1-20.

Lüdecke, H.-J., Weiss, C.O., 2018. PPTX-Poster-Template-A0-1 auf der Konferenz der Europäischen Geophysikalischen Union in Wien (2018) in der Session CL0.00 „Past Climate“, von 9:00h bis 20:30 h am 9. 5.2018 unter Anwesenheit einer der beiden Autoren (Prof. Weiss) gezeigt und erläutert.

Laurenz, L., Lüdecke, H.-J. , Lüning, S., 2019. Influence of solar activity changes on European rainfall, Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 185, 29-42, sowie Supplement.

Lüdecke, H.-J., Cina, R., Dammschneider, H.-J., Lüning, S., 2020. Decadal and multidecadal natural variability in European temperature, Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 205, 105294.

Die EIKE-Autoren sind: F.-K. Ewert, A. Glatzle, R. Link, M. Limburg, H.-J. Lüdecke und C.O. Weiss. Alle weiteren Autoren sind extern.
Fast alle Arbeiten können in Google Scholar frei als HTML angesehen oder pdf heruntergeladen werden. Hierzu Autoren und Titel der Arbeit (jeweils mit Kommas getrennt) im Google Scholar Suchfenster eingeben und bei Bedarf unter „alle Versionen“ suchen.




Die Entlarvung der grün-roten Klima-Alarmisten in der Talkshow von ServusTV

Jeden Donnerstag Abend, so auch am 13.Juni 2019, war es wieder so weit: „Alle für den Klimaschutz: Aber zu welchem Preis?“ war das Thema in der Salzburger Talkshow von ServusTV „Talk im Hangar-7„. Leider sind diese Sendungen in Deutschland erst zeitversetzt um 23 Uhr 35 zu sehen, zu spät für die arbeitende Bevölkerung. Warum ServusTV dies macht, oder vielleicht sogar machen muss, wissen wir nicht. Es ist einfach schade. Immerhin, in der ServusTV-Mediathek sind diese Talk- Sendungen schon am nächsten Tage zu sehen, hier die besprochene Sendung .

Zuerst aber eine Entwarnung für EIKE-Leser(innen), die bei jedem Erscheinen einer ZDF-Talkshow auf dem Bildschirm von Brechreiz erfasst werden und sofort weiterzappen. Talk im Hangar-7 ist anders: keine bestellten Claqueure und nicht die unübersehbare Instrumentalisierung von Talkshows zur Durchsetzung einer herbeigesehnten rot-grünen Republik. Im Talk Hangar-7 gibt es nur das TV-Publikum zu Hause vor den Bildschirmen. Beim Moderator Michael Fleischhacker ist kaum Bevorzugung einer Seite zu bemerken, und es geht mit 2 gegen 2 fair zu. Das herabwürdigende Vernichten eines oder einer Eingeladenen von einer zahlenmäßigen Übermacht, wobei die AfD die bevorzugten Opfer stellt, gibt es bei ServusTV nicht. Auch sehr viel weniger das unerträgliche Dazwischengequatsche seitens der im ZDF nie fehlenden Grünen, wenn ihnen Gegenargumente nicht passen. Es ist eben eine grüne Spezialität, den Meinungsgegner nicht nur nicht anzuhören, sondern ihn möglichst erst gar nicht zu Wort kommen zu lassen. Man durfte also bei ServusTV gespannt sein. Und man wurde nicht enttäuscht.

Aber der Reihe nach: Die Vorstellung der Befragten ließ nur anfänglich wenig Gutes erwarten: Der junge grüne Politiker Stefan Kaineder, ein redegeschulter Polit-Karrierist mit dem Eingangsstatement „die Klimakrise ist da! Wollen wir unseren Planeten retten, müssen wir sofort handeln„, der Historiker und Unternehmer Dr. Rainer Zitelmann mit „ich bin Vielflieger und fahre ein Auto mit 560 PS. Für das Weltklima werde ich meinen Lebensstil sicher nicht ändern“ (mein Gott, haben da viele bei diesem provokativen Eingangsstatement gedacht, aber sein schelmisches Lachen und das T-Shirt mit einem Kapitalistenspruch drauf hätten warnen können), die hübsche, aber von Faktenkenntnis offenbar freie NGO-Aktivistin Laura Grossmann mit „Wir müssen den Kapitalismus überwinden, sonst können wir die Klimakatastrophe nicht verhindern“ und schließlich der Publizist Thomas Eppinger mit „Was Österreich tut, hat auf das Weltklima keinerlei Einfluss. Drosseln wir unsere Produktion, begeben wir uns sinnlos in die Armut“ (klang vernünftig, für Fachleute jedenfalls).

Der Talkmaster liess von Beginn an keine Zweifel daran, dass das Thema die aus der Klimahype folgende Politik und die Kosten sind. Die naturwissenschaftlichen Fakten wurden ausgespart, ein maßgebender Klimaeinfluss des menschgemachten CO2 hilfsweise von allen Diskutanten vorausgesetzt. Dies war angesichts der Diskussionszeit von nur einer Stunde vernünftig. Dennoch hätte ein kurzes Statement seitens Herrn Eppinger keine Zeit gekostet und schon Vieles im Vorfeld geklärt, etwa der Art:

Wir reden hier zwar über Klima-Politik und -Kosten, dennoch ist auf Folgendes hinzuweisen, Es gibt kein Globalklima, nur Klimazonen, es gibt keine Extremwetterzunahmen, dies hat das IPCC in Kap. 2.6 des AR5 ausführlich festgestellt, und schließlich ist die Klimawirkung des menschgemachten CO2 unbekannt, auch dies eine offizielle IPCC-Aussage“. Danach hätte eine kleine Entschuldigung beim Talkmeister folgen können, vom Thema abgewichen zu sein.

Im Grund war dies aber sogar unnötig, denn die beiden rot-grünen Vertreter wurden derart in die argumentative Zange genommen, dass sie einem fast leid taten. Der springende Punkt war: Die beiden rot-grünen Vertreter in der Runde wollte zur Verhinderung des „Klima-Weltuntergangs“ die Bevölkerung angeblich auf keinen Fall bevormunden oder gar zwingen, aber Steuern, Verbote und eine Abwendung vom Kapitalismus sollten es schon sein. Hmmm, fragte sich da bereits jeder Zuschauer, wie wollen die das denn machen? Um es vorweg zu nehmen, es kam keine befriedigende Antwort.

Von diesem hohen Ross kam rot-grün im Laufe der Sendung nicht mehr unbeschädigt herunter. Der Moderator M. Fleichhacker ließ nämlich nicht locker und wollte es immer wieder wissen: „Ok, in Ordnung, wir wissen es jetzt, aber dann erzählt uns doch bitte, wie Eure vielen Wenden konkret aussehen sollen“ (es war von Ernährungswende, Verkehrswende und natürlich Energiewende usw. die Rede). Die beiden Angesprochenen konnten es nicht sagen, weil sie selber keine konkreten Vorstellungen von den Folgen ihrer Hirngespinste hatten. Von S. Kaineder kam zwar fließend gesprochenes Sinnloses, so wie es auf grünen Parteitagen und Diskussionen anscheinend perfekt eingeübt wird. Es lief dennoch im Klartext immer wieder auf neue Steuern und Verbote hinaus, da konnte er noch so viel reden. Niemand nahm ihm etwas Anderes ab.

Frau Grossmann traf es noch schlimmer. Sie hatte überhaupt keine Antwort parat, die diese Bezeichnung verdient. Abkehr vom Kapitalismus war ihre Silberkugel, wie diese aussehen sollte, oder wie das funktionieren sollte, das blieb sie der Runde schuldig. Nun, die Dame ist noch blutjung und wird die Kunst dialektischer Diskussionen des Nichtssagens sicher mit der Zeit lernen.

Rainer Zitelmann lief dagegen zu argumentativer Höchstform auf: All die unzähligen Versuche von Antikapitalismus seien ausnahmslos brutal gescheitert, er hätte übrigens ruhig Kuba, Venezuela und Nord-Korea beim Namen nennen können. China habe dagegen eine Milliarde Menschen mit dem Kapitalismus aus der Armut geführt, denn vor der Wende zum Kapitalismus lebten in Chine 88% der Bevölkerung in Armut, heute sind es nur noch 2%. Vor allem entkräftete er das von Frau Grossmann hervorgebrachte Neid-Argument der wirtschaftlichen Ungleichheit, indem er auf den berühmten Nullsummenfehler der Antikapitalisten hinwies. Es ist eben nicht so, dass den Armen zu gute kommt, was man den Reichen einfach wegnimmt. Alle leiden, Kommunismus heißt, das betreffende Land herunter zu wirtschaften und zu zerstören. Gerade in China, wo sich eine Milliarde Menschen dem Zustand eines wohlhabenden Mittelstands annähern, gibt es die meisten Milliardäre. Warum auf diese Leute neidisch sein? – so Zietelmanns berechtigte Frage. Frau Grossmann ließ sich davon nicht beeindrucken, nach ihrer Meinung muss Gleichheit herrschen, egal auf welch tiefem wirtschaftlichem Niveau. Zietelmanns Coup war schließlich das Herzeigen seines Smartphones mit der Erklärung, dass dies ein Musterbeispiel kapitalistischen Fortschritts sei. Früher benötigte man jede Menge Geräte, vom Telefon über das FAX bis zum Fernseher, aber mit dem kapitalistischen Smart-Phone sei es nun „all in one“.

T. Eppinger war gegenüber R. Zitelmann leider farbloser, seiner Argumentation war aber ebenfalls nichts entgegen zu setzen. 0,2% österreichischer CO2-Emmissionen und 2% deutscher im globalen Maßstab würden das „Weltklima“ nicht retten (hier wieder der falsche Begriff „Weltklima“). Wie man aber die Chinesen, die USA, Indien und Afrika bei der CO2-Einsparung zum Mitmachen bewegen könnte, diese Antwort blieb die rot-grüne Fraktion der Runde schuldig. Eppingers Verdienst in der Sendung war es auch, über den wahren Sachverhalt des Pariser Klima-Abkommens aufzuklären. Leider war Herr Eppinger unnötigerweise zu defensiv. Im ersten Teil der Sendung ließ er sich ohne Gegenwehr andauernd von Kaineder in seiner Argumentation unterbrechen und sogar über den Mund fahren. Erst im zweiten Teil fasste er dann Mut und verbat sich energisch die dauernden Unterbrechungsversuche seines grünen Kontrahenten. Das wirkte, von Kaineder war nach dem Abstellen seiner Unart nicht mehr viel zu vernehmen.

Fazit: eine gute Sendung, viele Österreicher werden sie gesehen und sich ihren Reim auf die Klima-Hype gemacht haben. Etwas erschreckend, dass die österreichischen Liberalen beim Klima-Alarmismus mitmachen. Sie sollten noch einmal gründlich nachdenken.

Nun wird es vielleicht Zeit, endlich auch einmal mehr zum naturwissenschaftlichen Teil der Angelegenheit zu kommen. Dieser ist nämlich die Basis der ganzen Angelegenheit. Wie wäre es daher bei Talk im Hangar-7, einmal Lüning und Lüdecke gegen Knutti und Stocker antreten zu lassen? Es wäre uns ein Vergnügen. Dazu wird es aber garantiert nicht kommen, denn Knutti und Stocker werden kneifen. Mit Schellnhuber und Rahnstorf oder Marotzke und Latif wären wir selbstverständlich ebenso einverstanden. Aber auch die werden sich nicht trauen, eigentlich schade.