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Aussterben für die gute Sache

Wölfe, lautet das gängige Stereotyp, hätten, unter Menschen zumindest, ein schlechtes Image. Stimmt das? Keineswegs. Das schlechte Image, vulgo: Die auf früheren Kulturstufen eingeübte, „tief verwurzelte“ Angst davor, ihnen in freier Wildbahn zu begegnen, ist irgendwann zur dringend benötigten Negativfolie des Guten mutiert. So geht Werbung. Sie reicht von der nötigen Aufklärung in Bezug auf arteigenes Verhalten über die strikte Zurückweisung der alten, noch immer im Umlauf befindlichen Märchen bis hin zur prototypischen, allgegenwärtigen Opfer-Verklärung. Der Schaden, wenn davon unbedingt die Rede sein soll, bleibt an ein paar Bauern hängen, die es versäumen, ihren Viehbestand zweckdienlich zu schützen. Härter soll es umherwandernde Hirten treffen – auch eine vom Aussterben bedrohte Art. Für einen der ihren kann die nächtliche Begegnung mit dem wieder eingebürgerten Medienstar leicht das ökonomische Aus bedeuten. Das sind exotische Zielkonflikte, die der zeitunglesende Mitmensch betroffen zur Kenntnis nimmt, um sie umgehend wieder zu vergessen.

Mufflons ohne Chance

Um auf den Kern des Berichts zu kommen, der meine Aufmerksamkeit fesselte: Der norddeutsche Mufflon, kommentierte der eilends befragte Förster und Wolfsberater, hat es in der Kürze der Zeit nicht für nötig befunden, sich an die neue Mitpopulation anzupassen. Vielleicht war er dazu, aus der Arroganz des schon länger in den hiesigen Wäldern Lebenden heraus, nicht bereit. Vielleicht reichte seine Intelligenz nicht aus, um Einsicht in die Notwendigkeit der Anpassung an die neuen Gegebenheiten zu gewinnen und damit Schillers vergessener Freiheitsdefinition Genüge zu leisten. Vielleicht – hier nähern wir uns den dunklen Bereichen des biologistischen Weltbildes und denken schaudernd an das Schicksal, das die genbereinigte SPD in diesen Tagen dem Altgenossen Thilo Sarrazin bereitet – reichte die Zeit nicht für die benötigten Genmutationen, um dem wolfsbeständigen Mufflon in den niedersächsischen Wäldern zu einem wissenschaftlich gesicherten Dasein zu verhelfen.

Vielleicht. Vielleicht? Vielleicht! Gesichert erscheint allein, dass der norddeutsche Bauer in der Regel besser mit der entstandenen Situation umzugehen weiß als der tumbe Mufflon. Gewiss liegt das auch an seinen Genen, wenngleich darüber nicht laut spekuliert werden sollte. Hauptsächlich jedoch liegt es an gewissen kulturellen Besonderheiten seines Berufsstandes, bei dem das Klagen vor der Schadensermittlung steht, während die Kompensation im Fall der Fälle längst eingespeist und in die Wege geleitet wurde. Sicher liegt es nicht an seiner fixen Mutationsfertigkeit. Insofern stoßen wir hier auf ein Mufflon-Problem, das nicht durch den obligaten Verweis auf positive Beispiele von Integration hätte gelöst werden können – denn nun ist es ohnehin zu spät. Der dumme Mufflon, spezialisiert auf die falschen, im gegebenen Fall nicht zielführenden Sprünge, hatte nie eine Chance, dem über seinesgleichen im Zuge der Pflege der Artenvielfalt verhängten Schicksal zu entgehen: der einzelne ohnehin nicht, die „Art“ genauso wenig.

Wo Bio- und Sozio-Slang sich die Felder teilen

Das Reizwort „Integration“ steht an dieser Stelle nicht ohne Bedacht. Des Försters Statement erinnert daran, wo überall heute Bio- und Sozio-Slang sich Felder teilen, auf denen teilnehmende Zeitgenossen sich lange Zeit vor ihnen sicher wähnten. Immerhin wird eher selten behauptet, der nordamerikanische Bison habe es seinerzeit versäumt, sich in Windeseile an die flintentragenden Jagdgesellschaften anzupassen, bevor sie ihm den Garaus machten. Der ganze mühsam ins Leben gerufene, noch immer lückenhafte Artenschutz soll schließlich der Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten durch menschliche Unbedachtheit, sprich: die Folgenkette ignorierende ökologische Blindheit Schranken setzen, sie am besten ganz unterbinden. So schien und scheint es. Doch wo etwas geschieht, geschieht stets auch etwas Anderes. Die künstlich ins Werk gesetzte „Rückkehr“ der Wölfe in einstmals angestammte Reviere geschah und geschieht, oft willentlich ausgeblendet, vor der Kulisse zwischenzeitlich gewandelter und neu besiedelter Kulturräume. In ihnen hätte auch der wehrlose Lüneburger Mufflon ein Recht auf sein zweifellos gegebenes Dasein reklamieren können, hätte er nur die passenden Dolmetscher oder überhaupt eine Berufungsinstanz finden können. Nun gut, es gab professionelle Hilfestellung vor Ort, aber sie allein konnte das Desaster nicht abwenden.

Wie soll man eine Denkweise nennen, in der sich Prozesse biologischer Anpassung, sprich Evolution, hemmungslos mit sozialen Praktiken mischen (unwillkürlich denkt hier mancher an die berühmt-berüchtigte „Armlänge Abstand“, welche die Kölner Oberbürgermeisterin nach der Kölner Silvesternacht ihren entsetzt-amüsierten Mitbürger*innen empfahl)? Denn um eine Denkweise handelt es sich, kein Zweifel. Davon legt die Selbstverständlichkeit, mit welcher die Fachperson ihre Erklärung ausrollt und die recherchierende Seite sie „akzeptiert“, ohne sich die naheliegende Frage zu gestatten, wie die Anpassung der Mufflons an die menschengeschaffene neue Konstellation denn hätte vonstatten gehen sollen, ein beredtes Zeugnis ab. Es waren ja Menschen, die sie in die Region einführten – durften sie das überhaupt?

Damals Mufflons, heute Wölfe: insofern sind „wir ein ganzes Stück weiter gekommen“, um es im Jargon der Weitergekommenen zu formulieren. Wer zuletzt kommt, passt am besten. Systemforscher nannten dergleichen einst nüchtern „Konzeptualismus“, die peinliche Verwechslung von Plan und Realität. Dabei wird unter Realität im theoretisch schlichtesten Fall der Umstand verstanden, dass zu jedem System, also auch dem planmäßig installierten, sich umgehend eine passend-unpassende, im besten Fall eher freundliche, im schlimmsten Fall todbringende „Umwelt“ einstellt.

Das Wörtchen „todbringend“ erinnert daran, dass Fallen, wo immer sie appliziert werden, ein Analogon zur biologischen Selektion schaffen. Wem sie zum Verhängnis werden und wem nicht, hängt einerseits von ihrer Beschaffenheit – und der des potenziellen Opfers –, andererseits von der Umwelt ab. In diesem Fall heißt das: In einer anderen Umwelt hätte der Mufflon vielleicht überlebt. Wer das Glück hat, unbehelligt zu bleiben, nimmt die Falle, aus Mangel an Gründen, vielleicht nicht einmal wahr. Fallen sind „Selektoren“. Wer sie auslegt und gleichzeitig darauf vertraut, die „Natur“ der nicht gemeinten Mitwesen werde sich schon durch Anpassung helfen, der erhebt, ob er will oder nicht, Langzeitprozesse, die meist erst nachträglich konstatiert und analysiert werden können, in den Stand abrufbarer sozialer Praktiken (der berühmten skills, auf die Personalchefs so großen Wert legen). Die Gestaltbarkeit der Welt wird ‒ jedenfalls auf dem Monitor ‒ dadurch überaus gesteigert. Kein Wunder, dass eine profilsüchtige Politik mit dem Klugsprech liebäugelt, wann immer sich Gelegenheit dazu findet.

Die größte Illusion von allen

Umweltpolitik beschäftigt sich bekanntlich nicht allein mit dem Aufstellen von Fallen, sondern auch mit ihrer Beseitigung, wie der anhaltende Glaubenskrieg um das Agrargift Glyphosat ad oculos demonstriert. Glaubenskrieg deshalb, weil die Kosten-Nutzen-Rechnung augenscheinlich in solchen Fällen versagt: Wer den Schaden hat (landwirtschaftliche Betriebe, die um ihre Erträge fürchten), muss nach dem Willen der Reformer durch – praktische, nicht biologische, aber biologisch wirksame – Anpassung besser werden oder zugunsten besserer Anbaumethoden verschwinden. Ähnlich rigoros geht es im Kampf um Stickoxide und CO2-Werte zu. Jedes Mal soll die Gesellschaft den Nutzen davontragen, während die Produzentenseite zu ihrem Glück gezwungen, sprich: in Konkurrenz- und Existenzkämpfe getrieben wird, aus denen einige als Sieger, andere als Verlierer hervorgehen werden.

Die homogene Gesellschaft als solche steht hier der real zerklüfteten, von Interessen zerfurchten Gesellschaft gegenüber, in der sich stets Gewinner und Verlierer unterscheiden lassen. Wer gewinnt, wer verliert, das bemisst sich nicht ausschließlich an der Geschicklichkeit der Bewerber. In Boom-Zeiten wächst die Zahl der Gewinner, in Zeiten der Rezession oder des Niedergangs die der Verlierer, womit keineswegs nur oder vorrangig Aktionäre gemeint sind.

Im Kampf der Interessen gilt das Gemeinwohl als nicht verhandelbar. Allerdings ist dies die größte Illusion von allen. Die Berufung aufs Gemeinwohl ist stets gezinkt: In jedem Kampf ist sie das finale, von beiden Seiten rituell ins Spiel gebrachte Überredungsmodell, vom Konsumenten in den meisten Fällen mit einem soliden Wir wollen beides quittiert, es sei denn, die ungleiche Werteverteilung – bloße Logik reicht in der Regel nicht – lässt nur die Kapitulation einer Seite zu. Top-Gewinner ist, wer glaubhaft das Überleben der menschlichen Spezies ins Spiel zu bringen versteht. An dieser Grenze endet jeder Aushandlungsspielraum und es beginnt das Diktat der Vernunft. Denn der in jedem Gutgläubigen sich zu Wort meldende „Mensch“, der pariert, sobald das eigene Gattungsschicksal ins Spiel kommt, aber nichts dabei findet, um eines flüchtigen räumlichen Verteilungsseffekts willen die Existenz einer anderen Gattung zu opfern, wird in diesem Fall selbst das Opfer eines einfachen biologischen Mechanismus: der Angst.

Der Weg zur Leibsteuer

Man kann die Angst mit Fug und Recht eine Falle nennen ‒ einen Selektor, der mit dem rationalen Diskurs gerade an einer Stelle kurzen Prozess macht, an dem die Notwendigkeit, ihn zu führen, ihren höchsten Grad erreicht. Wer das politische Spiel mit der Angst beherrscht, der beherrscht seine Mitmenschen … und über kurz oder lang auch den Staat. Aus diesem und keinem anderen Grund wird es immer Bewegungen geben, die Ängste in der Gesellschaft schüren und dabei nach jeder Wahrscheinlichkeit greifen, so unwahrscheinlich sie auch sei. Angst lässt jede entfernte Möglichkeit zur Wahrscheinlichkeit reifen und diese fast zur Gewissheit – fast, denn als pure unbezweifelbare Gewissheit ließe sie nur den Sturz in den Defätismus zu und büßte damit die motivierende Kraft ein, auf die es den Profiteuren der Angst gerade ankommt.

Sehr schön lässt sich das bei Fridays for Future beobachten, einer Schülerbewegung, die den biologisch angelegten Generationenkonflikt ausbeutet, um Zuversicht in der Verzweiflung zu kommunizieren: Hört auf die Jugend und alles wird gut. Gut ausmachen lässt sich bei dieser Bewegung auch, wo die wirklichen Profiteure der Angstmacherei zu suchen sind. Neben Teilen der Wirtschaft, die rein zufällig die passende Produktpalette anbieten können, mit der sich Angst in Lifestyle verwandeln lässt, beeilt sich der Staat, über eine Zusatzsteuer die angstinduzierte Willfährigkeit seiner Bürgerinnen und Bürger abzuschöpfen – ein wahrhaft zukunftsweisender Akt, der unverzüglich neue Hoffnung für alle keimen lässt. Man kann das Ablasshandel nennen, aber es ist anders und mehr: die Art und Weise, in der Gesellschaft für ihr Überleben in geordneten Bahnen zahlt. Je stärker die Einzelnen ums Überleben bangen, je stärker sie sich mit ihrer gegenwärtigen Lebensform identifizieren, desto mehr sind sie für ihren Erhalt zu zahlen bereit, selbst um den Preis, sie just damit zu verspielen.

Eine Leibsteuer ist eine staatlich erhobene Abgabe auf die physische Existenz seiner Bürger. Betrachtet man die CO2-Steuer unter diesem Gesichtspunkt, so stellt man fest: Sie ist eine Leibsteuer (jeder Mensch atmet mehr CO2 aus, als er einatmet), bei welcher der Staat – vorerst – großzügig darauf verzichtet, sie außerhalb gewisser Anwendungen zu erheben. Unter dem nicht zu verachtenden Gesichtspunkt der Steuergerechtigkeit ergibt es keinen Sinn, einzelne CO2-Quellen gegenüber anderen zu bevorzugen bzw. zu benachteiligen. Ebensowenig unter dem Gesichtspunkt der Effizienz: Sieben Milliarden Menschen verfügen über ein gewaltiges Emissionspotenzial, das jeden regulativen Eingriff rechtfertigt. Es ist also Willkür, wenn der Staat Verbrennungsmotoren besteuert und die sich ihrer bedienenden Menschen nicht. Es ist Willkür, wenn der Staat ‒ was nicht sicher ist ‒ Flugbenzin besteuert und den fliegenden Teil seiner Bürger nicht. Es ist Willkür, wenn der Staat, wie gefordert, den Methanausstoß von Rindern besteuert und die Steakesser, falls die längst erhobene Forderung sich nicht durchsetzt, ungeschoren davonkommen lässt. Es ist Willkür, wenn der Staat in einem Rundumpaket seinen Bürgern einen tiefgreifenden Industrieumbau zumutet und um des lieben Friedens willen vorerst darauf verzichtet, das bevölkerungspolitische Instrument der CO2-Abgabe auf das lebende Individuum in Anschlag zu bringen. Willkür aber, so lautet der Grundsatz der Billigkeit, muss früher oder später gerechten Lösungen weichen.

Das Ende der Macht

An dieser Stelle erhebt sich vermutlich ein müdes Gelächter: Das ist ja, das wäre ja… Was gilt, unter Juristen und Finanzexperten, ein ungläubiges Staunen? Nichts. Vielmehr weniger als nichts ‒ als potenzieller Überrumpelungsort für den Fall, dass die Umstände entsprechende Beschlüsse nahelegen. Was also wäre so befremdlich (um das Wort „furchtbar“ zu vermeiden) an einer CO2-Leibsteuer? Wie gesagt, gerechtfertigt wird sie (oder ihr unvollständiger Vorläufer) als Steuerungsinstrument zur Erzwingung von Anpassung ‒ survival of the fittest ‒, die damit aus dem sozialen Raum in den biologischen zurückkehrt, aus dem die Gesellschaftsplaner sie entlehnt haben. In diesem Fall gilt sie der Auswahl derer, die sich das Atmen dann noch leisten können – eine unfreundliche, überaus polemische Beschreibung, die gleichwohl den Nagel auf den Kopf trifft. Darüber hinaus allerdings brandmarkt jene Steuer, wenn sie denn kommt, das einfache biologische Verhalten des Menschen als zu vermeidendes, wenngleich nicht vermeidbares Fehlverhalten. Diese gewollte Eigenschaft markiert sie, pardon, als tendenziell rassistisch. Ihr Objekt ist nicht der aufgeklärte oder aufzuklärende Mensch, sondern der Mensch als naturgeschaffenes, mit unabstellbaren tierischen Funktionen ausgestattetes Lebewesen. „Dass Emissionssteuern oder Verbote zurzeit schwer umsetzbar erscheinen, liegt auch daran, dass vielen Menschen der Zusammenhang zwischen dem Konsum tierischer Produkte und dem Klimawandel nicht bewusst ist“, tönte die FR noch im Januar 2019. Ein halbes Jahr später ist der obligate „Bewusstseinswandel“ in der Bevölkerung vorhanden und die Bepreisung der Grundbedürfnisse staatlicherseits kann beginnen.

Es ist nicht ganz richtig, wenn behauptet wird, Steuern stellten ganz allgemein eine Bestrafung für Fehlverhalten dar. Fehlverhalten kann und muss rechtlich geahndet werden. Allenfalls wird es ‒ stillschweigend oder lautstark, siehe den Fall der Abtreibung ‒ vom Gesetzgeber oder den Organen der Rechtspflege geduldet. Steuern hingegen zählen zu den Bedingungen, unter denen gemeinverträglich gewirtschaftet werden darf, weil, nun, weil gewirtschaftet werden muss. Niemand zahlt Steuern, um sich dafür zu schämen. Strafsteuern des oben genannten Typus sind Maßnahmen zur Eindämmung von Aktivitäten, die nicht ohne Schaden für die Wohlfahrt eines Landes und das Wohlergehen seiner Bürger abgestellt werden können. Der Staat, der sie einführt, bekundet mit ihnen ein doppeltes, in sich widersprüchliches und diesen Widerspruch auf das Handeln der Bürger überwälzendes Interesse, sowohl am Fortbestand jener Aktivitäten als auch an ihrer Einstellung. Im Fall der CO2-Steuer bedeutet das: Das Wohl und Wehe der Gesellschaft wird dem Gesetz der Auslese, dem survival of the fittest unterworfen, ohne dass einzusehen wäre, inwiefern das Überleben gerade derjenigen, die sich ihren CO2-Ausstoß dann noch leisten können, einen Gewinn für die Gesellschaft darstellen soll. Denn prämiert, wirklich prämiert wird in diesem Fall – vorausgesetzt, die CO2-Vermeidung sei ein über jeden Zweifel erhabenes Gemeinziel – nicht der vermeidende Teil der Gesellschaft, sondern derjenige, der es sich dennoch leisten kann, seine asozialen Aktivitäten auszuleben. Dieser Effekt lässt sich auch nicht kompensatorisch dadurch beheben, dass der Gesetzgeber Meideverhalten – etwa durch Steuererstattung – belohnt, weil ein solches Verfahren den Sinn der Erhebung einer solchen Steuer insgesamt ins Gegenteil verkehrt: Wer mehr Geld in der Tasche hat, kann sich mehr leisten, ergo…

Fanatischen Weltrettern ist das Dasein des Individuums Hekuba. Genauer gesagt: Sie nehmen es, Grundgesetz hin oder her, gar nicht wahr. Abgesehen davon, dass sie den Eigencharakter (und die Eigeninteressen) der Wissenschaft verkennen, auf deren Erkenntnisse ihr Fanatismus sich stützt, scheinen sie nicht zu wissen, dass zwischen ihren verwaschenen Zielen und den von ihnen ausgelösten Prozessen ein Graben verläuft, den keine Gesinnung auf Dauer zu überbrücken vermag. Was sie überhaupt nicht begreifen wollen, ist das zynische Kalkül, das ihrem Wunsch, Schöpfung (oder Evolution) zu spielen, unerkannt als Muster zugrunde liegt: Evolution kennt weder Menschenrecht noch Menschenwürde, sie ignoriert großflächig den einst von Kant formulierten kategorischen Imperativ, den Menschen jederzeit als Zweck, nicht als Mittel zu begreifen. Ernüchterte wissen: Jede Großorganisation, jeder Staat verfügt über seine Mufflons ‒ Kreaturen, die zu allerlei, auch propagandistischen Zwecken vorgehalten werden, um sie im gegebenen Fall preiszugeben. Doch solange der bürgerliche Staat für den Menschen da ist, endet seine Macht an dem, was nun einmal die biologische Existenz des Menschen ausmacht. Es ist, um das schöne Wort hier zu benützen, unverhandelbar. In diesem Fall gilt der Satz: Besser man kämpft ums Prinzip, als, ein paar Schraubendrehungen weiter, um die Existenz.

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen auf: Iablis, Jahrbuch für europäische Prozesse und auf der Achse des Guten

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.




Der deutsche Urwald

Anders als der deutsche Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit will der brasilianische Ministerpräsident, der – wie es wenig später hieß – der Agrarlobby nahesteht, „weitere Rodungen aus wirtschaftlichen Gründen zulassen“, um Platz für Ackerbauern und Rinderzüchter zu schaffen. Damit ist der deutsche Minister gar nicht einverstanden, denn Deutschland investiert bereits „für den Schutz des Urwalds und indigener Völker“.

Man könnte sagen: So wie die deutsche Freiheit am Hindukusch verteidigt wird, so schützt Deutschland auch das Weltklima am Amazonas. „Der Regenwald ist von herausragender Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität und insbesondere des Weltklimas“, sagt der Minister.

Entwaldungsfreie Lieferketten für Soja

Deswegen fordert Müller einen „nachhaltigen Handel, besonders bei Soja“, beim Handel mit Brasilien und anderen südamerikanischen Staaten werde es „darum gehen, entwaldungsfreie Lieferketten zu vereinbaren; der Druck von Sojaanbau und Rinderhaltung darf nicht weiter in den tropischen Regenwald hineingetrieben werden“.

Unter normalen Umständen würde man eine solche Stellungnahme eines deutschen Ministers als Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates ansehen. Aber die Umstände sind eben nicht normal.

Richtete sich der deutsche Ehrgeiz mal darauf, im Handel „Exportweltmeister“ und im Fußball „Weltmeister der Herzen“ zu sein, so will man heute eine „Führungsrolle“ beim Klimaschutz und bei der Aufnahme von Flüchtlingen übernehmen. Kein Politiker sagt zwar „Germany first“, aber genau das ist gemeint, wenn von einer „Führungsrolle“ die Rede ist. Mit weniger geben sich deutsche Politiker nicht zufrieden.

Mögen daheim Wälder für den Anbau von Windrädern geopfert und tausende von Vögeln geschreddert werden, wir schützen den Regenwald am Amazonas und sorgen uns um den Lebensraum der Eisbären in der Arktis.

Mit Dank an Henryk M. Broder – zuerst erschienen bei der Achse des Guten und der Zürcher Weltwoche.




Linken-Chef: „Kapitalismus und Klimaschutz passen nicht zusammen“

Führende Mitglieder des ökosozialistischen Juste-Milieu machen immer häufiger deutlich, worum es ihnen wirklich geht. Kevin Kühnert von der SPD forderte die „Vergemeinschaftung“ von Unternehmen, was in den Medien, zum Beispiel in der heute-show auf viel Verständnis stieß („er hat ja nur überlegt…“).

Genosse Habeck schloß sich in Prechts Interview-Sendung an und dachte verklausuliert über die Vorteile der chinesischen Lösung nach. Precht selber plauderte aus dem stalinistischen Nähkästchen und meinte, ganz ohne Angst gehe es in der Politik auch nicht. „Die Menschen lieben Verbote.“
Vielflieger-Luisa deutete in einem Interview ebenfalls an, daß die Demokratie die dringend nötigen Lösungen zur Rettung der statistischen Größe „Klima“ nicht schnell genug bereit stelle. Und die ist gerade einmal 22. (Gymnasiale Erziehung?)

Nun wird Linkspartei-Chef Bernd Riexinger noch deutlicher und erklärt quasi halbamtlich,

„Fluggesellschaften gehören in staatliche Hand – genauso wie die Energieversorgung oder die Bahn. Kapitalismus verträgt sich nicht mit Klimaschutz.“

„Hundert Konzerne seien für 71 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen weltweit verantwortlich, sagte Riexinger. Der Markt regele das nicht“, so in der Welt zu lesen. Wo er diese Erkenntnis wohl her hat? Von „Mister 97%“, John Cook?

Mal sehen, wer aus dem Juste-Milieu als nächstes mit totalitären Ideen um die Ecke kommt. Lange dauern wird es nicht, würde ich wetten.

 

 




„Guru der Apokalypse“: heftiger Protest gegen Greta Thunbergs Auftritt im Pariser Parlament

Am Montag bekam Greta Thunberg am Omaha Beach einen „Friedenspreis“ für das Gedenken der am 6. Juni 1945 in der Normandie gefallenen alliierten Soldaten, warum auch immer. Einen Tag später war sie zu Besuch im Pariser Parlament und versuchte in einer halbstündigen Rede wieder, faktenfrei und IPCC-basiert Panik zu verbreiten. Eine große Gruppe von 162 Abgeordneten verschiedener linker Parteien mit der Eigenbezeichnung Laßt uns schneller werden! hatte die 16jährige Klima-Expertin eingeladen. Das wäre im Bundestag nicht möglich gewesen, da dort nur Staatsoberhäupter als Gast reden dürfen. Was in Klimadeutschland allerdings auch nicht möglich wäre, war der heftige Widerstand der rechten Parteien in der Assemblée Nationale gegen den Propaganda-Auftritt der Ikone. Einige Kommentare:

„Wir brauchen hier keine apokalyptischen Gurus, um auf intelligente Weise gegen die Klimaerwärmung zu kämpfen.“ (Guillaume Larrivé, Republikaner)

Nobelpreis für Angstmache“, „Rechnet nicht mit mir, um einer Prophetin in kurzen Hosen Beifall zu spenden.“ (Julien Aubert, Republikaner)

„Wir sagen NEIN zu dieser aufklärungsfeindlichen Infantilisierung und zur Panikmache. Die Assemblée macht sich lächerlich, indem sie Greta Thunberg einlädt.“ (Jean-Louis Thiériot, Republikaner)

„Justin Bieber der Ökologie“ (Sébastien Chenu, Rassemblement National)

„Der Platz von Greta Thunberg ist nicht auf einer Bank in der Nationalversammlung, sondern auf der Schulbank“ (Jordan Bardella, Rassemblement National)

„Gut-Böse-Schema“ helfe nicht weiter, in komplexer Welt Probleme zu lösen (LREM, Regierungspartei)

Einsicht in die eigenen Handlungen oder Annahme von Kritik ist von Greta Thunberg nicht bekannt, was man angesichts ihrer Entwicklungsstörung aber auch nicht verlangen kann. Sie ist dazu wahrscheinlich gar nicht in der Lage und kann genau deswegen von der eiskalten Klima-Kamarilla ihrer Eltern und der Medien missbraucht werden.

Erwartungsgemäß keult die Aktivistin (oder ihr Ghostwriter?) zurück und meint, FFF sei mit „unglaublichem Haß und Drohungen“ konfrontiert.

„Die haben ja mehr Angst vor mir als vor dem Problem“.

Nun ja, kein Wunder, liebe Greta, wenn Du, FFF und die Klima-Kamarilla den Westen desindustrialisieren und uns in Armut stürzen wollen, sollte man sich ja auch fürchten.

Weiter meint die Aktivistin:

„Wir sind Kinder, wir übertreiben, wir sind alarmistisch. Ihr müsst nicht auf uns hören. Aber Ihr müsst auf die Wissenschaftler hören. Und das ist alles, worum wir bitten.“

Nun ja, diese Aussage ist zumindest halbwegs diplomatisch. Vielleicht hat der kollektive Widerstand der Assemblée-Rechten wenigstens ein wenig Eindruck hinterlassen.

Mal sehen, welches Land als nächstes auf der Europatour-Liste von Gretas Kamarilla steht. Osteuropa und Italien fallen schon einmal aus, das dürfte ein Bumerang werden. Wahrscheinlich Belgien, wo Greta am 10. Oktober ihren Ehrendoktrix-Titel in Empfang nehmen wird. Niederlande oder Dänemark gingen auch. Und auf jeden Fall immer Deutschland, wo trotz sinkender Demo-Teilnehmerzahlen wenigstens kaum jemand meutert.

Ich frage mich, wie die Klima-Kamarilla den Missbrauch von Greta eigentlich noch verantworten kann. Ein 16jähriges Mädchen mit einer sichtbaren Entwicklungsstörung mit Preisen zu überhäufen und für Profit und PR durch die Welt zu scheuchen, das kann sie doch gar nicht verarbeiten. Das können selbst Erwachsene nicht immer. Ein Kind, das wegen nichts mit 16 Doktortitel und Nobelpreise bekommt, muß doch völlig abheben und völlig verwirrt werden. Man kann nur hoffen, daß die Mitglieder der Kamarilla für ihr Verhalten bald zur Verantwortung gezogen werden.




Der „Spiegel“, das Sturmgeschütz der Postdemokratie, über Greta und Svenja

„Ich will, daß Ihr in Panik geratet!“ Diesen vernünftigen und optimistischen Rat gab die 16jährige Klimaaktivistin Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg der jungen um eine statistische Größe besorgten Generation und hat damit erstaunlichen Erfolg – zumindest laut Spiegel. Die vergleichsweise sachliche deutsche Umweltministerin Svenja Schulze liefere statt gefühltem Wissen „Fakten“ zum bevorstehenden Weltuntergang.

„Fakten? Gähn! Über den Erfolg einer Idee entscheiden ganz andere Dinge. Was Sie von Greta Thunberg lernen können – und von Bundesumweltministerin Svenja Schulze besser nicht kopieren“, schreibt Klaus Werle vom Spiegel.

Rein strategisch hat er damit Recht, aber ist die Klimaforschung von Schellnhuber und Rahmstorf nicht eine knallharte Wissenschaft, die keine Reklamemätzchen braucht? Einer von Rezos 90 Räubern meinte doch auch ganz klar, die Bürger sollten sich der sachlichen Wissenschaft und den „Fakten“ anvertrauen und nicht auf unwissende Klimaleugner und so hören.

Und jetzt kommt ein Redaktionskollege von Claas Relotius daher und empfiehlt die emotionale Aufladung des Themas statt einer kühlen Auseinandersetzung mit den Daten.

Als „Klimaleugner“ ist man immer wieder platt, wenn man so etwas liest. Bemerken die Aktivisten in den Redaktionen der ehemaligen Qualitätsmedien ihr Orwellsches Doppeldenk eigentlich noch? Wohl kaum – sie können und wollen aus ihrer Filterblase nicht mehr heraus und sehen in der Existenz von EIKE & Co. sogar noch einen Beweis für die moralische und sachliche Richtigkeit ihrer entrückten Ideologie.

Und, falls Sie mitlesen, Herr Werle, Gretas überdrehtes emotionales Panik-PR-Tamtam mag ein paar minderjährige Schulschwänzer und abgehobene ARD/ZDF-Journalisten begeistern; der Masse der strukturkonservativen Bevölkerung geht der künstliche Hype um den Eisbär-Ersatz zunehmend auf die Nerven und treibt uns „Klimaleugnern“ die Leser nur so zu. Seit Beginn der Gretamanie explodieren unsere Zugriffszahlen.

Ich freue mich daher schon auf Gretas Verleihung der Ehrendoktorwürde am 10. Oktober und die mutmaßliche Verleihung des Friedensnobelpreises einen Tag später. Eine derart ins Extreme abgleitende Glorifizierung eines 16jährigen Mädchens kann kaum noch einem Bürger als gesund vorkommen. Wer die Propaganda nicht langsam riecht, würde die Heißzeit-Theorie wohl auch dann noch verteidigen, wenn Gletscher die Zufahrt zum Hamburger Hafen blockierten. Also, liebe Kollegen vom Spiegel, nur weiter so.

 




Was hat der D-Day mit Greta Thunbergs „Klimarettung“ zu tun?

Die Kollegen der Achse melden gerade, daß Greta Thunberg und die FFF-Bewegung am Montag in der Normandie, ausgerechnet am Omaha Beach, den erstmals verliehenen Friedenspreis in Erinnerung an den „längsten Tag“, den 6. Juni 1944, erhielten. Preisgeld 25.000 Euro.

Der D-Day war die größte amphibische Landungsoperation aller Zeiten. Briten, Franzosen, Australier, Kanadier und US-Amerikaner brachen in Hitlers stark befestigten Atlantikwall ein und errichteten flugs einen Brückenkopf. In fast allen Kampfbereichen der Landezone konnten sich die Westalliierten schnell durchsetzen, aber im Abschnitt Omaha Beach verbluteten Hunderte (Tausende?) GIs im Dauerfeuer der Wehrmacht-MGs.

Der Film „Der Soldat James Ryan“ hat den Opfern ein Denkmal gesetzt.

Diese Soldaten starben tatsächlich für die Freiheit Europas, im Kampf gegen ein totalitäres System.

Greta Thunberg ist nur ein minderjähriges, behindertes, mißbrauchtes Mädchen. Sie kann nicht beurteilen, was sie da tut und was mit ihr angestellt wird.

Aber das Klimaschwindel-System, dem sie dient, zielt darauf ab, die Freiheit des einzelnen abzuschaffen.

Die Freiheit, zu fliegen.

Die Freiheit, Auto zu fahren.

Die Freiheit, Klimaschwindler Klimaschwindler zu nennen.

Die Freiheit der Meinungsäußerung. („Es gibt nur EINE legitime Einstellung!„)

Die Freiheit der demokratischen Wahl. („Belegplätze für Klimaforscher im Bundestag“)

Die Freiheit der Wissenschaft.

Die Freiheit des Denkens.

Die Freiheit, zu leben, wie man leben will.

Ein Veteran des D-Days, Charles Norman Shay, hat laut Welt einen Zusammenhang zwischen der Strandschlacht und den FFF-Klimaprotestlern hergestellt:

„Als Soldat habe ich für (…) die Befreiung Europas und der Welt von den Nazis gekämpft“, sagte der D-Day-Veteran. Aber das wäre alles umsonst gewesen, wenn die Natur jetzt „tief verletzt“ würde. Er sei „sehr glücklich“, dass „die junge Generation für diese edle Sache kämpft“. 
(Tipp: Lesen Sie die Kommentare!)

Es ist unfaßbar, wie leicht politische Propaganda selbst bei einem derart alten und eigentlich weisen Mann verfängt. Man sollte vermuten, daß ein Veteran, der die Kugeln der „Hitlersägen“ am Omaha Beach überlebt hat, sich nicht so leicht täuschen läßt. So leicht kann man sich täuschen.




Greta Thunberg bei FFFF in Berlin: „Wir müssen unsere Ausbildung vernachlässigen“

Sie haben es schon wieder getan: Greta und Langstrecken-Luisa haben eine Demonstration für den Klimaschutz in der Hauptstadt absolviert, organisiert hat sie das FFF-Team um Luisa. Warum gerade jetzt, ohne äußeren Anlaß? Nun ja, den Anlaß gab es schon: Kritiker im In- und Ausland machen sich seit Wochen darüber lustig, daß neben Gretas Öko-Säuglingen auch der Klimawandel Urlaub macht, da gerade zur Ferienzeit das klimaschützende Juste Milieu in Großraum-Flugzeugen mit vier Strahltriebwerken hockt und seine Illusion vom grünen Weltbürgertum mit Fernst-Reisen aufrechterhält. Natürlich meist im Viersterne-Hotel.

Insofern wundert es nicht, daß Gretaluisas Auftritt im Invalidenpark in Berlin-Mitte vergleichsweise schlecht besucht war; die Medien und Veranstalter sprachen von nur 1.000 oder 3 -4.000 Demonstranten, die offenbar auch zum Gutteil von weit her kamen, sogar aus der Schweiz. Zudem waren Gruppen wie die Omas gegen rechts anwesend. Im März, außerhalb der Ferienzeit, waren gut 25.000 Klimaschützer vorm Brandenburger Tor.

Ein anderer Grund mag sein, aber das ist nur Spekulation, dass die Klimaretter in den letzten Wochen medial von anderen Stars des politmedialen Komplex wie Carola Rackete verdrängt wurden. Der Klimaschutz ist zwar das Top-Thema der grünen Massenmedien, es gibt aber ein noch wichtigeres Anliegen. Dennoch konkurriert man auch (und vor allem) im selben politischen Lager, und da muß man sich schon Gehör verschaffen.

Bemerkenswert an der FFFF-Demo in Berlin waren ansonsten nur einige Zitate von Greta und der Jubelperserpresse, die die allgemeine Bevölkerung eigentlich eher gegen die Klimaretter-Bewegung einnehmen, so destruktiv und totalitär, wie sie daherkommen. Nebenbei: Der Invalidenpark liegt in Ost-Berlin.

Völlig erfolglos scheint Gretas Auftritt aber nicht gewesen zu sein: Merkel sprach sich in ihrer Sommerpressekonferenz für eine Bepreisung von Kohlendioxid aus. Treibt eine 16jährige die Regierung vor sich her? Eine Horrorvorstellung. Aber doch: Merkel kündigte für den 20. September eine Entscheidung über ein Maßnahmenpaket an. Da freuen wir von EIKE uns schon auf noch mehr Leser.

Klimakämpferin Greta Thunberg appelliert im Wettlauf gegen die Zeit an die Machthabenden

Greta Thunberg ruft zum Durchhalten auf

 

Greta: „Wir müssen unsere Ausbildung vernachlässigen“

„Wir machen trotz der Ferien weiter, weil die Klimakrise auch nicht aufhört, weil wir im Urlaub sind.“

„Ich werde nicht aufhören, für das Klima zu kämpfen, denn es ist ein Kampf um Leben und Tod.“

„Als junger Klimaaktivist hat man manchmal das Gefühl, der Druck der ganzen Welt lastet auf den eigenen Schultern und dass man nicht genug tut. Doch es sind nicht wir, die nicht genug tun, es sind die Politiker dieser Welt, die nichts für den Klimawandel tun.“




Die Selbstwahrnehmung der Klima-Alarmisten in Wissenschaftsmagazinen

Im Artikel Wissenschaft und die Öffentlichkeit: Debatte, Leugnung und Skeptizismus untersuchen die vier Alarmisten die Strategien von uns “Klimaleugnern”, vor allem gemünzt auf unsere Kollegen von Thinktanks wie Heartland, CFACT und Heritage, beleuchten dabei allerdings eher ihre eigene Psychologie und Strategie. Und die hat es in sich: Die Alarmisten zeigen im Artikel, daß sie kaum noch zu einer realistischen Einschätzung der Öffentlichkeit oder ihrer selbst fähig sind. Ganz im Gegenteil, sie zeichnen das übliche ideologische Schwarzweißbild der gläubigen undemokratischen Klimaleugner auf der einen Seite und der demokratischen streng wissenschaftlichen Klimaretter auf der anderen Seite.

Wie sieht das im Einzelnen aus?

Die Autoren meinen, daß wissenschaftliche Entdeckungen, die den Lebensstil oder die Weltanschauung der Bürger bedrohten, eine heftige negative Reaktion in der Politik oder der Öffentlichkeit hervorriefen. Mit den „Entdeckungen“ meinen Lewandowsky, Mann et al. ihre überhaupt nicht neue Erfindung der Klimakatastrophe, die in der politischen Öffentlichkeit der westlichen Staaten aber überhaupt keine größere negative Reaktion hervorruft. Im Gegenteil, Regierungschefs von Obama bis Merkel gerieren sich als oberste Klimaschützer, und die Massenmedien hauen dem Bürger einen inhaltsleere Propaganda-Veranstaltung mit Luisa und Greta um die Ohren. Ausnahmen wie Donald Trump und Fox News bestätigen die Regel.

 

„Die öffentliche Debatte und die Klimaleugnung“

Im ersten Kapitel zu den Methoden des weltanschaulichen Feindes betonen die Autoren, daß eine öffentliche Debatte und Skeptizismus „essentiell für eine funktionierende Demokratie“ seien. Ja, da stimmen wir von EIKE unbedingt zu. Man fragt sich allerdings, wieso die Wissenschaftsmagazine im deutschen Fernsehen um 2.000 herum aufgehört haben, der alarmistischen die skeptische Position zum Klimawandel gegenüberzustellen; und wieso fachlich versierte „Klimaleugner“ wie Michael Limburg oder Dirk Maxeiner seit rund zehn Jahren nicht mehr in Diskussionsrunden der GEZ-Sender eingeladen werden und sich nur noch im Internet bei der Achse oder RT äußern können. Im GEZ-Umfeld wird sich seit Merkels Energiewende höchstens noch diffamierend über unseren Vizepräsidenten lustig gemacht; oder die Klima-Antifa von Monitor überfällt uns trotz offiziellem Teilnahme-Ausschluß auf unserer Konferenz.

Lewandowsky, Mann et al. vergleichen die Methoden der „Klimaleugner“ mit denen der Tabakindustrie, der Impfgegner & der HIV-Leugner, und beschimpfen Wissenschaftler, die die Klimaapokalypse als „Hoax“ (Trick, Scherz) bezeichnen, als „korrupt“. Eine interessante Sicht, wenn man bedenkt, wie viele Millionen Euro oder Dollar die Panikmacher für ihre Geschichten so kassieren. Wenn Sie, geneigter Leser, einmal im schönen Potsdam sind, schauen Sie sich doch das Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf dem Telegrafenberg unweit der Innenstadt an. Wenn Sie davor stehen und die aufwändig sanierten schönen wilhelminischen Gebäude bewundern, seien Sie sich gewahr, daß das PIK, genau wie EIKE, nur ein „e.V.“ ist (Finanzierung des PIK hier).

Nachdem die Autoren uns Skeptiker so freundlich mit Impfgegnern und kriminellen Industrielobbyisten verglichen haben, beschweren sie sich im Artikel darüber, daß sie Opfer von „persönlichen und professionellen Attacken“ der Klimaleugner, öffentlich und hinter den Kulissen, würden. Konkret: Sie bekämen böse Emails. Ob das stimmt, weiß man nicht; es wundert aber auch nicht im Internetzeitalter. Fast jeder im politischen Bereich bekommt böse Emails; also hört auf zu jammern. Was das Argument aber wirklich lächerlich macht, ist das eigene Vorgehen der Klimakatastrophiker. Der Geologe Augusto Mangini aus Heidelberg kann ein Lied davon singen: An wissenschaftlichen Diskurs gewöhnt, nahm er „naiverweise“ an, seine Kollegen aus der Alarmistenfraktion kritisieren zu können, woraufhin man ihn zur Schnecke machte. Daß die Weltuntergangspropheten gewiefte Politiker sind, zeigte der Kommunikationsforscher Mathias Kepplinger von der Universität Mainz, als er untersuchte, wie viele Forscher aus dem Klimabereich tatsächlich an die Geschichte vom menschgemachten Klimawandel glauben. Es waren nur 50%; die seien aber politisch ausgesprochen umtriebig. Das gilt, nebenbei gesagt, für alle Pseudowissenschaften, die sich an den westlichen Universitäten wie ein Tumor ausbreiten; und deswegen sind die ja auch so erfolgreich.

Nachdem sich Lewandowsky und Co. als verfolgte Unschuld dargestellt haben, verweisen sie auf die gigantisch gute Finanzierung der Klimaskeptiker-Institutionen, die angeblich bis zu einer Milliarde US-Dollar jährlich erhielten. Man fragt sich, wieso die Erzählung von der Klimakatastrophe immer noch derart dominant in den Medien und der politischen Welt halten kann, wenn der Gegner doch so viel Geld für Propaganda hat. Könnte es daran liegen, daß es sehr viel weniger ist, und daß die Klimaapokalyptiker tatsächlich selber bestens mit Steuermitteln ausgestattet sind? Die Finanzierung des PIK habe ich ja oben angesprochen. Das ist allerdings nur ein winziger Ausschnitt der öffentlichen Finanzierung von privaten und vor allem universitären „Klimaforschungs“-Instituten. Gleich, welche Partei in der Landesregierung sitzt, akademischen Klimawahn finanzieren alle von der CSU bis zu den Grünen.

 

„Öffentlicher Skeptizismus und wissenschaftlicher Prozeß“

Im zweiten Kapitel ihres Artikels betonen die Autoren, daß in einer Demokratie der „Ruf nach öffentlicher Debatte willkommen sein und ernst genommen werden muß“. Weil wissenschaftliche Forschung weitreichende politische und technologische Folgen haben kann, könne eine „stärkere Einbeziehung der Öffentlichkeit nur willkommen sein und zu besserem politischen Ergebnis führen“. Ja, in einer Demokratie schon; aber in einer Postdemokratie, in der Interessensgrüppchen und linke NGOs ein ungesundes Zuviel an Macht erlangt haben, geschieht das natürlich nicht mehr. Man schaue sich die typische ARD/ZDF-Talkshow an, in der höchstens noch ein Dissident sitzt, der natürlich allein kaum gegen die zahlreichen ihm gegenübersitzenden Vertreter des hegemonialen Zeitgeistes ankommt. Daher ist das Bekenntnis zur Demokratie nichts anderes als ein Lippenbekenntnis; denn Typen wie Mann und Lewandowsky fürchten die Meinungsäußerung des Skeptikers wie der Teufel das Weihwasser, da sie die Deutungshoheit und den Wohlstand der Panikmacher massiv gefährden.

Ein roter Faden im vorliegenden Artikel ist die Betonung des Unterschiedes zwischen Leugnern und Skeptikern. Letztere, so die Autoren, seien natürlich hochwillkommen, weil die Wissenschaft von Kritik lebe. Was sie allerdings unter „Skepsis“ verstehen, zeigen die Autoren am Beispiel einer eigenen Veröffentlichung aus dem Bereich der „positiven Psychologie“ (auch so ein halbseidenes Fachgebiet – man sieht, die Klimaforschung zieht bestimmte Persönlichkeiten an). Einer von ihnen, der nur einfache akademische Weihen erhalten hat, habe ein bißchen am Text kritisiert, und trotz seines geringen Ranges sei eine „fruchtbare“ Zusammenarbeit mit dem Ergebnis von fünf Publikationen entstanden.

Na und? kann man da nur fragen. So funktioniert Wissenschaft immer; es ist sogar vorgeschrieben (Begutachtungsprozeß). Zwischen den Zeilen steht natürlich, daß ein Skeptiker jemand ist, der nur ein bißchen Kritik äußert und nicht gleich die ganze Erzählung in Frage stellt. „Mit dem Florett“ kämpfen statt mit dem Vorschlaghammer, wie es der ZDF-Journalist Ulrich Kienzle in ähnlichem Zusammenhang einmal forderte. Jemand, der allerdings mit dem Programm grundsätzlich nicht einverstanden ist, der wäre dann natürlich ein „Leugner“, und kein Skeptiker mehr.

 

„Die Notwendigkeit einer lebendigen Debatte“

Trotzdem unterstreichen Lewandowsky, Mann & Co. im nächsten Kapitel, daß „viel Raum für eine ehrliche und lebendige Debatte“ in der Wissenschaft sei. Als Beispiel dient erneut das vierköpfige Autorenkollektiv, dessen Mitglieder zum Beispiel beim Thema Gentechnik ganz unterschiedlich tickten. Mag sein, aber was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Die Gentechnik ist in den vergrünten Massenmedien zwar allgemein diskreditiert; da das Thema allerdings machtpolitisch und finanziell längst nicht so bedeutend ist wie der Klimawandel, ist hier tatsächlich noch einiger Spielraum für nichtlinke Ansichten.

Um nicht völlig unglaubwürdig zu wirken, behaupten die Autoren, daß zwei von ihnen die Klima-Computermodelle für nicht ausreichend validiert hielten. Immerhin; aber Rahmstorf und der Weltklimarat gaben auch schon offen zu, daß ihre Modelle nur irgendwelche Szenarien und keine langfristigen Vorhersagen liefern könnten. Allein dieser Punkt hätte das Geschäftsmodell „Klimakatastrophe“ ja schon beerdigen müssen; aber Weltuntergangsfantasien werden nun mal nicht vom Verstand verarbeitet, sondern vom Gefühl. Daher ist es einfach, unliebsame Fakten diskret verschwinden zu lassen. Es ist egal, ob sie irgendwann einmal erwähnt wurden; selbst, wenn es Rahmstorf selber war.

 

„Die Zuverlässigkeit des wissenschaftlichen Projektes verbessern“

Im weiteren erwähnt die Autorengruppe, daß das Vertrauen der Bürger in die Wissenschaften laut Umfragen durchgehend hoch sei. Noch, muß man wohl sagen, weil die Heißzeit-Alarmisten wie die Eiszeit-Apokalyptiker, Waldsterbens-Propheten und Ozonlochwarner vor Ihnen fleißig daran arbeiten, die Wissenschaften beim Steuerzahler nachhaltig zu diskreditieren. Das gilt vor allem dann, wenn sich maligne pseudowissenschaftliche Theorien wie Klima-Alarmismus oder Genderismus in andere noch nicht politisierte Disziplinen ausbreiten. Da Lewandowsky und Cook Kognitionspsychologen sind, ist die akademische Psychologie in Australien wohl schon weitgehend infiltriert.

Dementsprechend folgt die Selbstwahrnehmung unserer vier Autoren auch in diesem Kapitel Orwellscher Logik. Sie meinen, daß das Image der Wissenschaft als neutrale, nicht interessensgeleitete Institution langwierig verdient werden musste und nicht als gegeben angenommen werden darf. Außerdem sollten Wissenschaftler „sorgsam die möglichen Folgen ihres Handelns abwägen; nicht nur für sich selbst, ihr Labor oder ihr Institut, sondern auch für die Wissenschaft im allgemeinen.“

Solche Sätze von politisch geförderten Pseudo-Wissenschaftlern, die um des eigenen Vorteils willen die Bürger mit Endzeitmärchen in Angst und Schrecken versetzen, und helfen, die Finanzen und die Industrie unserer Länder zu ruinieren, das hat schon etwas. Als „Beweis“ für ihre wissenschaftliche Zuverlässigkeit führen Lewandowsky et al. Artikel von ihnen an, die kleine irrelevante Fehler enthielten und öffentlich korrigiert wurden. Das ist im wissenschaftlichen Publikationsprozeß aber nicht ungewöhnlich und müßte daher gar nicht erwähnt werden. Außerdem ist das Zugeben eines nicht Ergebnis-relevanten Fehlers ebenfalls irrelevant. Interessant würde es werden, wenn Klimaforscher einmal grundsätzliches Versagen zugäben, was in seltenen Fällen durchaus sogar geschieht, aber anschließend natürlich nicht mehr erwähnt wird.

 

Konklusio

Abschließend erklären unsere vier Autoren, „Wissenschaft ist Debatte“, und Kritiker könnten in der Öffentlichkeit daran teilnehmen, wie der vorliegende Artikel angeblich zeige.

Es ist nicht zu fassen, was dieser Artikel an Fremd- und Selbsttäuschung offenbart. Als „Klimaleugner“ fragt man sich, ob die Autoren eiskalte Zyniker sind, die sich äußerst geschickt eine Verleumdungsstrategie gegen den ideologischen Feind ausdenken, oder ob sie wirklich daran glauben, was sie hier schreiben.

Ich tendiere eher zur zweiten Annahme. Ideologien sind durch ein erfundenes Wertesystem gekennzeichnet, das den Ideologen moralisch, uneigennützig und klug erscheinen lässt. Fast noch wichtiger ist das Feindbild, hier der „Leugner“, der unmoralisch, egoistisch und dumm sei. Die Ideologen glauben daher, alles Recht zu besitzen, den bösen Feind mit allen Mitteln zu bekämpfen und, wenn möglich, zu vernichten.

Da wundern Aussagen wie „es gibt nur eine legitime Einstellung“ in Rezos Diktatur-Werbevideo überhaupt nicht. Tapfere Neue Welt.




Spendenaufruf

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Selbst wenn Details erst nach den Landtagswahlen verraten werden, ist jetzt schon sicher, dass Heizen, Fliegen oder Autofahren wesentlich teurer werden.

Auch dieses Mal wird der Aufschlag höher sein als die berüchtigte Kugel Eis.

Genau deshalb intensivieren wir ständig unsere Arbeit. So erreicht die EIKE-Website mittlerweile rund eine Million Aufrufe, was allerdings nicht allen gefällt und sich in Angriffen auf unsere Website oder „Beschwerden“ beim Thüringer Datenschutzbeauftragen äußert.

Solche Zensurversuche binden wichtige Ressourcen, die wir lieber in unsere kommende Klimakonferenz am 22. und 23. November 2019 in München investieren würden. Denn allein die Veranstaltungstechnik kostet uns gut 10.000 Euro.

Außerdem müssen wir uns weiter juristisch gegen NDR und WDR (Monitor) und die Wikimedia-Foundation (Wikipedia) wehren. Diese Verfahren sind noch nicht abgeschlossen und Anwälte und Gerichte kosten ebenfalls Geld.

Wer gegen eine CO2-Steuer ist, muss das natürlich auch begründen können. Deshalb betreiben wir seit unserer Gründung genuine Forschung, die in begutachteten („peer review“) Fachzeitschriften veröffentlicht wird. Unsere Konferenzen, Publikationen und Newsletter geben sehr vielen Menschen die Möglichkeit, sich außerhalb des Mainstreams zu informieren. Auf unseren Veranstaltungen vernetzen wir zudem Wissenschaftler, die sich der Wissenschaft und nicht der herrschenden Klimameinung verpflichtet fühlen und bieten ihnen eine Plattform.

Trotz aller Erfolge bleibt viel zu tun. Deshalb bitten wie Sie einmal mehr EIKE zu unterstützen, damit die Stimmen der Vernunft eine noch größere Verbreitung und auch ihren Weg in die politische Debatte finden!

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Klima-Gaga: Jetzt ist es doch wieder die Arktis!

Die FAZ und die Welt waren unter den Massenmedien in den letzten Jahren fast die einzigen, die den verbreiteten Weltuntergangs-Kulten noch etwas Kritik entgegensetzten. Die FAZ scheint sich allerdings immer mehr der Weltsicht der taz-Redaktion anzuschließen und fantasiert nun fleißig mit bei den Öko-Katastrophen.

Aktuell vermeldet sie, daß die Torfböden der Arktis in Flammen stünden. Zwar wird erwähnt, daß die Torfbrände im Sommer nichts ungewöhnliches seien, aber wegen Klimawandelblabla sei der Torf besonders trocken und von besonders vielen brennbaren Pflanzen bewachsen. Und, nicht vergessen: „Der Juni [2019] war in vielen Regionen der Welt der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.“ Aha, sonst sind die „heißesten Jahre seit Ende des Maunder-Minimums“ doch immer global-durchschnittsbasiert, nun plötzlich auch lokal. Ist der laue Julei 2019 dann eigentlich der kälteste seit Beginn der Aufzeichnungen?

Damit die Torfbrand-Geschichte beim Leser auch richtig schön Panik auslöst, vergißt der FAZ-Autor nicht, darauf hinzuweisen, daß die Flammen Folge-Effekte haben, die den Klimawandel zum Selbstläufer machten. Dahinter steht mutmaßlich, wenn auch nicht ausdrücklich genannt, Gretas berühmter „Kipp-Punkt“, irgendwann demnächst, oder so. So würde zum Beispiel der schwarze Ruß der Torfbrände mit dem Wind um die Erde gefegt und helle Schnee- und Eisflächen anderswo abdunkeln. Diese reflektierten dann deutlich weniger Sonnenlicht, erwärmten sich schneller, und so weiter, der geneigte EIKE-Leser kennt die Rhetorik der Panikmacher. Man fragt sich allerdings, wie gerade die FAZ als ehemals kritisches Organ ihren Stammlesern diesen grünen Gesinnungsjournalismus noch verkaufen will.

 




„Wer nicht anerkennen will, daß der Klimawandel menschengemacht ist, hat beim Kirchentag nichts zu suchen“

Totalitarismus ist dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens politisch-weltanschaulich gleichgeschaltet sind. In unserer Vergangenheit geschah dies, der Begriff „gleichgeschaltet“ deutet es an, durch eine Zentralpartei wie die NSDAP oder die SED. Selbst der Romancier Eric Blair (Orwell) konnte sich keinen anderen Mechanismus vorstellen, da in „1984“ die Bürger durch die Inglish Socialist Party (INGSOC) geknechtet werden.

Die westlichen Postdemokratien hingegen werden von einer unscharfen, nicht zentral organisierten Interessensgruppe in Richtung einer totalitären Gesellschaft entwickelt.

Übertreibe ich? Dann schauen Sie sich den gerade zu Ende gegangenen Evangelischen Kirchentag an. Neben zivilreligiösen Abseitigkeiten wie „Vulven malen“ wurde auch dem sicher nicht christlichen Weltuntergangskult des Klimakatastrophismus gehuldigt. Es soll sogar eine eigene Veranstaltungslokalität gegeben haben, in dem nur dieses Thema bearbeitet wurde. Besonders besorgniserregend ist aber ein Satz des Kirchentagspräsidenten Hans Leyendecker, der laut Tichys Einblick* gesagt haben soll,

„Wer nicht anerkennen will, daß der Klimawandel menschengemacht ist, hat beim Kirchentag nichts zu suchen“.

Warum sagt er das? Was hat der Klimawandel mit dem Evangelium zu tun? „Sola scriptura“ sagte einst Martin Luther. Wenn Leyendecker gesagt hätte, daß jemand nichts auf dem Kirchentag zu suchen hätte, der die Auferstehung Jesu leugne, nun gut, das wäre auf einer christlichen Konferenz zu erwarten. Aber Klima?

Hinzu kommt, daß Leyendecker kein Unbekannter ist. Wäre er ein politisch-klerikaler Apparatschik, würde es nicht wundern, wenn er das Lied dessen singt, dessen Brot er ißt. Leyendecker ist aber einer der renommiertesten investigativen Journalisten Deutschlands, der unter anderem die Flick-Affäre aufgeklärt hat. Warum hat er es nötig, sich als Faktotum des Zeitgeistes selbst zu entwürdigen? Die Psychologie des Totalitarismus lässt einen kritischen Zweifler immer wieder staunen.

Ergänzend muß man hinzufügen, daß Leyendecker natürlich nicht der einzige Ober-Evangelische ist, der, aus welchen Gründen auch immer, der politischen Macht nach dem Munde redet. EIKE und andere Seiten wie Tichy hatte schon mehrfach darauf hingewiesen, daß das Führungspersonal der EKD, namentlich vor allem Bischof Bedford-Strohm, die Klima-Zivilreligion an Stelle des Evangeliums predigen. Deus lo vult?

*Tichys Einblick, Nr.8 (2019) S.12; F.VAHRENHOLT u. R.TICHY, in: „1.600 Milliarden fürs Klima“.

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Anmerkung der EIKE-Redaktion :

mittlerweile wurden an Hans Leyendecker zahlreiche kritische Briefe bezüglich seiner intoleranten Äußerung auf dem Kirchentag geschrieben,  z w e i   davon hier anbei :

2019.Brief.Puls.EKD.KiTag.2019

BECKERHOFF.vs.L

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Faktencheck für Quaschnings Klima-Illusionen

Dank auch an Leser Matthias Grimm für den schnellen Hinweis. Man sieht: Durch das Internet wird der Journalismus pluralisiert und demokratisiert, wodurch er im Saldo an Qualität gewinnt, und nicht verliert, wie Quantitätsjournalisten und Politiker gern behaupten.

In medias res: Ob ein Zusammenhang mit unserem Artikel besteht oder nicht, Quaschnings Video mit dem Essigsäure-Natron-Versuch hat offenbar eingeschlagen wie eine Bombe. Ich beobachte die Reaktionen unter dem Video schon ein paar Wochen und wundere mich, wie viele „Klimaleugner“ dort ganz trocken chemisch-physikalisch basiert kritisieren. Die Unterstützer des Energiesysteme-Professors hingegen (auch hier auf Twitter) äußern sich überwiegend allgemein (Weiter so! Prima!).

Daß Quaschning ausgerechnet den ARD-Begriff „Faktencheck“ verwendet, verwundert, weil dieser wegen des umstrittenen Personals nicht den besten Ruf genießt. Außerdem sollte ein Wissenschaftler nicht seine eigenen „Fakten“ checken, sondern die Überprüfung einer eindeutig neutralen und kompetenten Instanz überlassen. Aber da Q. dann wahrscheinlich den Kollegen Lesch o.ä. beauftragen würde, machen Prof. Lüdecke und ich den EIKE-Faktencheck.

Quaschning stellt den kritischen Kommentaren bei Youtube jeweils seine Position („Fakten“) gegenüber, welche wir dann wieder kommentieren.

1. Der Versuchsaufbau kann gar nicht die Verhältnisse in der Atmosphäre nachbilden.

Q.s Fakten: Das war nie das Ziel des Versuchs. Bei dem Versuch geht es lediglich um den qualitativen Nachweis, dass sich eine kohlendioxidreiche Luft bei ansonsten identischen Bedingungen durch eine Strahlungsquelle stärker erwärmt als kohlendioxidarme Luft. Dieser Versuch soll Behauptungen entkräften, dass Kohlendioxid keinerlei Einfluss auf das Klima hat. Um das zu zeigen, ist es ausreichend, dass die Temperatur steigt. Natürlich ist der Anstieg ein anderer wie in der realen Erdatmosphäre. Um den gleichen Effekt wie in der Realität zu erzeugen, ist der Versuchsaufbau viel zu klein.

EIKE: Wir stimmen zu, daß dieser Versuch rein qualitativ (d.h., grundsätzlich, nicht zwingend relevant) zeigen könnte (beachte den Konjunktiv), daß CO2 in der Luft via „Treibhauseffekt“ einen Einfluß auf die Temperatur der bodennahen Luftschichten hat. Was Quaschning aber nicht anspricht: Es geht noch nicht einmal um den Treibhauseffekt des CO2. Es geht um den Treibhauseffekt, den zusätzliches (!), menschgemachtes CO2 erzeugt. Dieser Effekt ist ungleich schwächer, weil die Infrarotabsorption des CO2 bereits bei weitaus geringeren CO2-Konzentrationen der Luft, als aktuell vorhanden, weitgehend gesättigt war. Gegenüber den anderen Klimafaktoren wie Erdsonne, Erdmond, die schweren Planeten im Sonnensystem, die kosmische Hintergrundstrahlung, den Vulkanismus und die Meeresströmungen ist der Effekt des zusätzlichen, anthropogenen CO2 vernachlässigbar. Der Versuch zeigt also nichts, was in der Wirklichkeit von Belang ist.

 

2. Die Atmosphäre hat keine Käseglocke.

Q.s Fakten: Das würde ich nie bestreiten. Der einzige Grund der Kunststoffhaube ist die räumliche Begrenzung des Versuchs. Alternativ hätte man die Kohlendioxidkonzentration im gesamten Raum erhöhen und den Versuch dann mit Sauerstoffmaske durchführen können. Das wäre eine schöne Idee, um das Risiko des Klimawandels noch besser bildlich darzustellen. Anderseits war für viele Kommentatoren die jetzige sachliche Darstellung schon viel zu dramatisch.

EIKE: Der unterkomplexe Versuchsaufbau entspricht in etwa dem eines Treibhauses im Garten und ist komplett ungeeignet, reale Prozesse in der gigantischen Atmosphäre der Erde zu simulieren.

 

3. Die Kohlendioxidkonzentration im Versuch ist ungleich höher als in der echten Atmosphäre.

Q.s Fakten: Für den Versuch ist eine höhere Konzentration zwingend erforderlich. Bei der Absorption der Strahlung kommt es nämlich auf die Konzentration UND die Strecke der Strahlung im Ausbreitungsmedium an. In der echten Atmosphäre beträgt die Strecke, die dem Kohlendioxid zur Absorption zur Verfügung steht, viele Kilometer in der Versuchsatmosphäre wenige Zentimeter. Kleines Rechenspiel: In der Atmosphäre befinden sich 3.000 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, das bei Normaldruck eine Dichte von rund zwei Kilogramm pro Kubikmeter hat. Würde man das gesamte Kohlendioxid der Atmosphäre direkt auf die 510 Millionen Quadratkilometer große Erdoberfläche verteilen, gäbe es sogar eine 30 Meter hohe Säule an reinem Kohlendioxid.

EIKE: Es kommt sehr wohl auf die Konzentration des Klimagases CO2 an, weil in der Natur oft genug ein Schwellenwert überschritten werden muß, damit eine relevante Wirkung eintritt. Quaschning bringt dieses Argument interessanterweise selber, als er weiter unten den Dosis-Effekt von Paracelsus aufgreift. Mit seinem Experiment hätte Quaschning also nur bewiesen, daß sich die Temperatur in der Atmosphäre eines Planeten deutlich erhöht, wenn der Anteil riesig ist, z.B. 50 oder 90%.

 

4. Bei der Herstellung von Kohlendioxid aus Waschsoda entsteht Wärme.

Q.s Fakten: Das spielt für den Versuch keine Rolle. Wir haben natürlich vor dem Versuch gewartet, bis sich ein Temperaturgleichgewicht eingestellt und das Gas die Umgebungstemperatur angenommen hat. Die wirklich gemessenen Temperaturen sind im Übrigen im Video dokumentiert. Außerdem kommt es bei dem Versuch nur auf die Temperaturdifferenz und nicht die Starttemperatur an. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir aber darauf geachtet, dass die Startbedingungen nahezu identisch waren.

EIKE: Im Video wird nicht deutlich gezeigt, daß die Startbedingungen identisch waren. Es gibt keine Kontrollmessung der Temperatur der entstehenden Reaktionsgase. Warum nicht?

 

5. Kohlendioxid ist ja kein Giftgas, sondern für die Pflanzen sehr wichtig. Mehr Kohlendioxid führt zu mehr Pflanzenwachstum und ist gut für die Umwelt.

Q.s Fakten: Die Dosis macht das Gift wußte schon Paracelsus im 16. Jahrhundert. Die aktuelle Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre liegt bei 410 ppm (parts per million, 100 ppm = 0,01 %). In Innenräumen gilt Raumluft nur bei einer Kohlendioxidkonzentration von weniger als 800 ppm als gut. Bei höheren Konzentrationen nimmt die Luftqualität ab und wird zunehmend als unangenehm empfunden. Solche Konzentrationen könnten ohne Klimaschutzmaßnahmen schon in der zweiten Jahrhunderthälfte auftreten. Eine Konzentration von 5 % (50.000 ppm) führt zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen, 8 % und mehr sind tödlich. Gesundheitsschädliche Extremwerte sind aber auch bei einem ungebremsten Klimawandel nicht zu erwarten.
Eine geringfügig erhöhte Kohlendioxidkonzentration kann sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Höhere Konzentrationen sind aber auch für Pflanzen schädlich und es kommt zu Veränderungen bei der Nährstoffzusammensetzung. Durch den Klimawandel kommt es aber auch zu mehr Dürren und temperaturbedingten Streß für Pflanzen, sodass dieser trotz eines möglichen Düngeeffekts des Kohlendioxids unter dem Strich zu einer spürbaren Abnahme der Ernteerträge führen wird.

EIKE: Genau wie Quaschnings Kollege von den Scientists for future, Eckart von Hirschhausen, war Paracelsus Arzt und bezieht sich auf Substanzen im menschlichen Körper. Das „Dosis“-Argument ist hier also völlig fehl am Platze, genau wie der Fiebervergleich von Hirschhausen oder das „Blausäure“-Argument von Stefan Rahmstorf. Die Erdatmosphäre ist ein riesiges, vergleichsweise offenes und ungesteuertes System; unser Körper ist ein im Vergleich dazu winziges geschlossenes hochreguliertes System. Die Wirkung eines Spurenmoleküls wie CO2 oder Blausäure in diesen beiden unterschiedlichen Systemen zu vergleichen, ist unwissenschaftlich. Pflanzen und Algen benötigen CO2, sind also CO2-Senken und produzieren hierbei, zusammen mit Sonnenenergie, Sauerstoff. Nahrungspflanzen, insbesondere die C3- und C4-Pflanzen[i], liefern bei höherer CO2-Konzentration höhere Erträge, wobei bei der gegenwärtigen CO2-Konzentration der Erdatmosphäre noch längst keine Sättigung dieses Effekts erreicht ist. Das „C“ bezeichnet die Anzahl der Kohlenstoffatome im Molekülaufbau der betreffenden Pflanzenart. C3-Pflanzen sind viele Getreidepflanzen, Raps, Zuckerrübe, Kartoffel, Reis; zu den C4-Arten gehören Mais, Zuckerrohr, Hirse und tropische Savannengräser. Bei C4-Pflanzen steigert sich die Nettophotosynthese ab etwa 400 ppm CO2 in der Luft nicht mehr. Dagegen nimmt das Wachstum von C3-Pflanzen bis über 1000 ppm noch zu[ii]. Eine ausführliche Literaturübersicht  zum Thema CO2 und Pflanzenwachstum findet sich bei I. Goklany[iii].

 

6. Kohlendioxid ist schwerer als Luft, sinkt nach unten ab und kann darum nicht zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen.

Q.s Fakten: In Deutschland wurden im Jahr 2017 pro Jahr 798 Millionen Tonnen an Kohlendioxid emittiert*. Wenn man diese Kohlendioxidmenge gleichmäßig über die Landesfläche Deutschlands verteilt, würde Deutschland schon in einem Jahr mehr als einen Meter tief im Kohlendioxid versinken. Ab einer Konzentration von 8 % führt Kohlendioxid zum Tod durch Ersticken. Würde Kohlendioxid wirklich am Boden verbleiben, wären wir inzwischen also alle tot.

EIKE: Dieses Argument von Quaschning ist sinnloser Unfug! CO2 in der Luft ist ein Spurengas und wird es auch beim Verbrennen aller fossilen Brennstoffe bleiben.

 

7. Der Anteil der deutschen Kohlendioxidemissionen am weltweiten Ausstoß beträgt nur gut zwei Prozent. Deutschland alleine kann die Welt nicht retten.

Q.s Fakten: Der Anteil von China liegt inzwischen bei über 25 Prozent. Aber selbst wenn China komplett kohlendioxidfrei wird und der Rest der Welt sich nicht verändert, werden extreme Klimaveränderungen auftreten. Weltweiter Klimaschutz kann also nur funktionieren, wenn auch Deutschland seinen Anteil am Klimaschutz erbringt. Der Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen ist in Deutschland doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Unter den Ländern mit den höchsten Kohlendioxidemissionen liegt Deutschland derzeit weltweit an sechster Stelle, und berücksichtigt man die historischen Emissionen, kommt Deutschland unter den Klimasünderländern sogar auf Platz vier. Das ist eine extrem negative Bilanz für ein so kleines Land wie Deutschland und daraus entsteht auch eine sehr große Verantwortung, notfalls bei den Klimaschutzbemühungen auch voranzugehen. Aber nicht einmal das macht Deutschland. Im Klimaschutz-Index (Climate Change Performance Index) von German Watch nimmt Deutschland nur einen traurigen 27. Platz ein.

EIKE: Extreme Klimaveränderungen sind in der Erdgeschichte laufend aufgetreten. Ein ursächlicher Zusammenhang mit CO2-Konzentrationen der Art, dass CO2 diese Klimaänderungen verursacht hätte, ist nicht bekannt. Wenn Herr Quaschning die Prozentrechnung beherrschen würde, wäre ihm klar, dass die globale Temperaturerhöhung infolge des 2% CO2-Beitrags Deutschlands praktisch Null ist – egal, was diese CO2-Konzentrationen in seiner blühenden Phantasie nun bewirken sollen. Dass Deutschland mit konsequenter CO2-Vermeidung seine Energie-Versorgungssicherheit opfert und Wirtschaft ruiniert, lässt Herrn Q. offenbar ungerührt. Die Chinesen kommen nicht auf solch verrückte Aktionen.

[i] https://www.chemie.de/lexikon/C3-Pflanze.html

[ii] Hamburger Bildungsserver, Auswirkungen höherer CO2-konzentration, Abb. 1, https://tinyurl.com/y555fjdr

[iii] I.M. Goklany, Carbon Dioxide The Good News, http://tinyurl.com/zng6ymt

* Umweltbundesamt UBA: Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. 25.04.2019. Internet.




Klima-Gaga: Sagt die Arktis nicht mehr die Katastrophe vorher, ist es jetzt eben die Antarktis

Wie wir berichteten, wachsen die Gletscher in Grönland wieder, was der Klimapanik-Fraktion gar nicht passte und daher mit wachsweichen Erklärungen bedacht wurde, die das Weltbild nicht gefährden.

Da der Meeresspiegel aber nur steigt, wenn die Eispanzer auf dem Land, und nicht die schwimmenden Eisberge, schmelzen, muß sicherheitshalber eine andere Katastrophenmeldung her, die das „klimaleugnerische“ Verhalten des Grönlandeises kompensiert. So meldet Julia Merlot von Spiegel online nun, daß das Abschmelzen der antarktischen Gletscher „gefährlich“ zunehme.

Ähnlich der angeblichen Situation im Norden habe 2017 das südliche Meereis die „geringste Ausdehnung seit 40 Jahren“. Ob das stimmt oder nicht – während eines natürlichen Wärme-Optimums schmilzt das Eis im Sommer nun mal.

Aber nun komme auch noch der kontinentale Eispanzer hinzu. Ein Team vom Georgia Institute of Technology (GIT) habe über Jahrzehnte einige Gletscher, darunter den Florida-großen Thwaites, beobachtet und festgestellt, daß diese heute im Vergleich zu 1990 „fünf mal so schnell“ Eis verlören. Wenn dieser Trend sich fortsetze, wäre bald einer der berühmten Horror-Kipp-Punkte erreicht, nach dem die Gletscher auf jeden alle abschmelzten, auch wenn der menschgemachte Klimawandel gestoppt würde.

Dieser Umschlagpunkt würde aber nicht wie bei Greta in elf oder zwölf Jahren schon erreicht sein, sondern erst in 150 Jahren (beim Thwaites). Wie praktisch, da sind die GIT-Forscher lange tot und können nicht mehr belangt werden. Abgesehen davon: Was denken Sie, lieber kritischer Leser? Wie geht der Trick der Klima-Illusionisten diesmal? Ich würde sagen, es liegt am Vergleichszeitpunkt 1990. Hätte man ein irgendein anderes Vergleichsjahr gewählt, zum Beispiel 1980 oder 2010, sähe die gigantische Abschmelzrate wahrscheinlich weniger dramatisch aus. Außerdem: wie immer, Klima-Optimum, Gletscher schmelzen nun einmal….

Interessanterweise hat die NASA diesmal beim Panikmachen geholfen: Eine Forscherin  meint, dass nur das Abschmelzen von Thwaites den Meeresspiegel um einen halben Meter erhöhen würde. Würde der Westen des Antarktika-Kontinentes komplett abschmelzen, würde sich der Meeresspiegel sogar um fünf Meter heben. Aber wo? Vor Antarktika, oder überall?

Im Artikel steht auch, wie die Klimaforscher zu ihren Ergebnissen gekommen sind. In „500 verschiedenen Modellen“ habe man die Thwaites-Schmelze über maximal 800 Jahre simuliert und kam „auf immer andere Werte“, nach denen dem Gletscher noch 200 bis 600 Jahre blieben. Oder so.

Ich erspare mir einen eigenen Kommentar zu solch konkreten und exakten Aussagen und lasse lieber meinen Lieblingskabarattisten Vince Ebert sprechen:

„Dazu muß man wissen, dass die Klimaforschung alles andere als eine exakte Wissenschaft ist. In der Fachwelt gelten die Klimaforscher son bißchen als die Homöopathen. Beweisführung, Methoden, Modelle, das ist alles son bisschen huschi-pfuschi.“

 




„Künftig wahrscheinlich jeden Sommer über 40 Grad“

Laut Wikipedia habe Otto ihr Fachgebiet mitbegründet und sei eine der wichtigsten Vertreterinnen der „Attributs- oder Zuordnungsforschung“. Sie ist Direktorin des Environmental Change Institute ihrer Akademie. „Attribut“ heißt, wie wir aus der Schulgrammatik wissen, „Eigenschaftszuordnung“; im Zusammenhang mit der Klimaforschung bedeutet der Begriff, daß man genau berechnen will, welcher Anteil der „menschgemachte Klimawandel“ an extremen Wetterereignissen habe. Die „Klimatologin“ hat einen Studienabschluß, also Diplom oder Master, in Physik, promovierte dann aber wie Robert Habeck in Philosophie. Das ist ungewöhnlich; üblicherweise müssen Naturwissenschaftler in ihrem oder einem benachbarten Fach studiert und promoviert haben, um eine Professur oder verwandte Position zu erhalten. Da aber die Elite-Universitäten der angelsächsischen Welt üblicherweise Vorreiter weltanschaulicher Verirrungen sind (denken Sie an die UC Berkeley), ist die Einstellung fachfremder, inkompetenter Ideologen nicht verwunderlich.

Der Berliner Tagesspiegel befragte Friederike Otto zum heißen Juni, aber nicht zum kalten Mai 2019. Erwartungsgemäß antwortet die „Klimatologin“, daß es keine „europäische Hitzewelle in der heutigen Zeit“ gäbe, bei der der „Klimawandel keine Rolle“ spiele. Die Wahrscheinlichkeit für hohe Temperaturen sei „mindestens fünffach wahrscheinlicher“ geworden.

Wie Otto zu dieser Einschätzung kommt, wird im Artikel nicht so recht deutlich. Überhaupt können weder der Journalist, noch die Klimaforscherin im Interview vermitteln, was die Attributionsforscher in Oxford da überhaupt machen. Interessanterweise haben auch die Leser in den Kommentaren auf der Tagesspiegel-Seite offenbar den Eindruck, daß Otto keine Ahnung hat, wovon sie redet. Die Widersprüche und Unstimmigkeiten des Interviews werden denn auch gnadenlos aufgespießt. Ein paar Kostproben:

Putzig diese Klimaforscher. Irgendwie eine Mischung aus Theologie, Esoterik und Wahrsagerei.

Wir müssen das Ganze mal positiv sehen. Dadurch dass es wärmer wird, sind die ganze Flugreisen während der Ferien nicht mehr notwendig.

Also durch den Klimawandel werden wir automatisch weniger Treibhausgase in die Luft blasen. Und was wir im Winter weniger heizen (Durchschnittstemperatur im Winter 18C) kann dann im Sommer für die Airco eingesetzt werden.
Die Mieten gehen auch runter, da niemand mehr energetische Vollfassadenisolierung braucht.
Ein weiterer Vorteil ist im Bereich der Textilindustrie zu erwarten. Warmes Wetter – weniger Baumwolle notwendig – weniger Dünger für die Baumwollfelder.
Ach ja – Antarktis wird bewohnbar. Die ersten Jahrzehnte für die Skifahrer (die nicht mehr die Vegetation in den Alpen kaputt fahren), danach für ganz normale Leute (Extra Tipp – noch heute einen Claim dort abstecken).
Man sehe – alles nur Vorteile.

Und dann lese ich den Artikel nochmal und komme zur Kernaussage:

<<Das war ein besonderer Fall, ein sogenanntes „Cut-Off-Low“, ein Tiefdruckgebiet vor der Iberischen Halbinsel, das warme Luft aus der Sahara gebracht hat. Für diesen Fall sehen wir bisher keine Hinweise, dass sich diese meteorologische Situation künftig häufen würde.>>

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist – ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Paßt denn Heißluft aus der Sahara in die Klimamodelle? Kann man sich ein so multfaktorielles, hochkomplexes Phänomen wie Klima (soll der Schnitt von dreißig Jahren sein) stringent zusammen basteln?
Welches Modell kann denn hier überzeugen, da die Phänomene erst künftig auftreten? Klima ist kein Labor, nicht einmal das Wetter, das wir allenfalls für 3-5 Tage prognostizieren können.
Wir sind doch in den Wissenschaften längst von monokausalen Erklärungen abgerückt.

<< […] auch in Deutschland die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Hitzewellen erhöht. Wie viel genau, das müsste man im Detail analysieren, das haben wir bisher nicht getan.>>

Schade, aber immerhin vermutet hat man. Ist ja auch schon was. Aber zum Schluss wirds dann nochmal so richtig konkret.
<<[…] das kann dazu führen, dass man an einem bestimmten Ort noch mehr Hitzewellen bekommt – oder auch weniger.>> Vielen Dank, keine weiteren Fragen.

Fazit: Die Klima-„Zuordnungsforschung“ ist ein typisches Fachgebiet aus dem Bereich der Arbeitsbeschaffung für Leute mit der richtigen Gesinnung und dem richtigen Stallgeruch. Sobald einem der Stelleninhaber auf den Zahn gefühlt wird, und sei es nur durch einen wohlwollenden Zeitungsaktivisten, wird schnell deutlich, daß dessen „Forschung“ nur aus heißer Luft besteht.
Wortspiel nicht beabsichtigt. Die Dame ist außerdem Autorin eines Buches mit dem passenden Titel „Wütendes Wetter“. Aus der Beschreibung erfahren wir:

Die Physikerin Friederike Otto hat die Attribution Science mitentwickelt. Mittels dieser revolutionären Methode kann sie genau berechnen, wann der Klimawandel im Spiel ist.

Schon der geniale Fürst der Mathematiker Carl Friedrich Gauss, wusste um die Schwächen auch genauestens berechneter Zahlen und ihrer Verursacher. Er sagte dazu lapidar:

„Übergenaues Rechnen ist das Kennzeichen schlechter Mathematiker“




Steigende Durchschnittstemperaturen – stimmt das, und wenn ja, ist das relevant?

Wie der kluge EIKE-Leser weiß, leben wir derzeit in einer Phase des Warmzeit-Optimums, die seit etwa 1850 andauert, zwischen 2030 und 2040 zu Ende gehen und vom Shaviv-Svensmark-Minimum* abgelöst werden wird. Es wäre also nicht erstaunlich, wenn seit mindestens 150 Jahren die Temperaturen gestiegen wären.

Was sagt die Statistik dazu? Der philosophische Youtube-Kanal von Thomas Wangenheim betrachtet zu diesem Thema eine Temperatur-Meßreihe in der alten Universitätsstadt Jena, der Heimstatt von EIKE. Setzt man die historische Methodik als zuverlässig voraus, zeigt sich eine leichte Erwärmung von 1824 bis heute.

Standbild https://www.youtube.com/watch?v=r2Xc_uhlo0s

Im Graphen ist diese Aufheizung auf den ersten Blick schlecht ablesbar, weswegen man zum Beispiel das Verfahren der linearen Regression einsetzen kann, um eine Trendgerade zu erzeugen, die entweder steigt oder fällt. (Dem Laien sei versichert, daß die Regression keine große Kunst ist und mit jedem Büro/Office-Programm durchgeführt werden kann.)

Problematisch ist, daß sich die Meßmethode über die Jahrzehnte technisch und örtlich verändert hat, was Wangenheim in seinem Video auch sehr schön dokumentiert. So lag der Messpunkt in Jena vor 200 Jahren am Stadtrand in einem Gartenareal; 100 Jahre später in bebautem Gebiet, und heute mitten in der Innenstadt. Die verwendeten Meßgeräte machten ebenfalls eine Evolution durch; die Technik entwickelte sich vom Gas- übers Quecksilber- hin zum elektronischen Thermometer; und heute kommen noch die Satelliten hinzu.

Aber lassen wir diese Betrachtung einmal im Raume stehen und nehmen die Meßwerte so, wie sie sind. Wangenheim ermittelt in seinem Video (unbedingt seine reiche Quellenlage beachten!) für Jena und Kremsmünster, einem Kloster in Österreich, einen Temperaturanstieg von rund 0,5°C in 250 Jahren. „Das ist nichts“, wie er lakonisch bemerkt.

Neben Jena haben wir in Deutschland eine Temperaturreihe aus Berlin-Dahlem und dem benachbarten Potsdam, die lückenlos von 1701 bis 2008 dokumentiert. Schaut man sich die Dah­le­mer Rei­he an, die nur 14 km Luft­li­nie vom Landtag in Potsdam ent­fernt ist (Bild unten), dann er­kennt man, dass jetzt eine Tem­pe­ra­tur in Ber­lin gemessen wird, wie am An­fang des 19. Jahr­hun­derts. Und dazu noch ohne jede CO2-Korrelation. Dieser sehr geringe Anstieg kann nur  durch den wissenschaftlich unumstrittenen Urban Heat Island-Effekt ausgelöst worden sein, denn seit dem Startjahr 1701 hat sich die Bevölkerung im Bereich beider Städte von einigen Zehntausend auf fast vier Millionen erhöht, was bedeutet, dass die Stadterwärmung der dominante Faktor sein muss.

Abb. 2 Temperaturverlauf der Dahlemer Reihe von 1701 bis 2008. Zur Verfügung gestellt von Prof. Dr. Horst Malberg, ehem. Direktor des Meteorologischen Instituts der Freien Universität Berlin. Der lineare Trend der Dahlemer Reihe zeigt einen Anstieg von nur 0,08°C/Jahrhundert. Die Temperatur steigt in diesen 300 Jahren von ca. 8,75°C auf 9°C. Das ist statistisch völlig irrelevant.

Zum Thema Temperaturmessung und ihre Probleme sei an den Vortrag von Dipl.-Ing. Limburg auf unserer Konferenz erinnert:

*Ich habe mir erlaubt, das Minimum nach unseren beiden Referenten zu benennen.