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Michael E. Mann, ein Star der Klimaforschung, scheitert vor Gericht

Was nach einem ganz miesen Spiel klingt, ist die Realität. Der Spieler, der „sehen“ wollte heißt Timothy Ball, ein kanadischer Geograph, der Typ mit dem „geheimen Blatt“ ist Michael Mann, ein amerikanischer Paläoklimatologe. Das „Spiel“ fand vor wenigen Tagen am obersten Gericht von British Columbia in Kanada statt. Fall Sie von dieser Partie bisher nichts gehört haben, liegt das jedoch nicht daran, dass sie nur von „lokaler Bedeutung“ wäre. Die Bedeutung des Spiels ist groß, auch deshalb, weil sein Ausgang ein aus Angst errichtetes Gebäude ins Wanken bringt und dessen Fundament sich gerade in Treibsand verwandelt hat: die Mär vom ausschließlich menschengemachten Klimawandel und ihre graphische Inkarnation, die wie ein Hockeyschläger steil nach oben abknickende Temperaturkurve, auch als „Hockeystick-Kurve“ einschlägig bekannt geworden.

Die Hockeyschlägerkurve: Angeblich waren die Temperaturen bislang fast stabil; erst der weiße Mann mit seiner Industrie „kocht“ den Planeten.

Michael Mann ist niemand anderes als der Vater dieser Hockeystick-Kurve, einer Grafik der globalen Durchschnittstemperatur, die seit tausend Jahren angeblich nur so vor sich hin dümpelte, bis der Mensch mit der Industrialisierung dafür gesorgt hätte, dass die Temperatur rasant anstieg. Das sieht dann aus, wie ein Eishockey-Schläger, dessen Blatt in Richtung Klimakalypse weist. Beweis erbracht, Panik erzeugt! Und das lange vor Greta! Denn erst mal kam Al Gore, der die Kurve in seinem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ dramaturgisch einbaute. Ein Ex-Vizepräsident der Demokraten zeigt uns in einem Oscar-prämierten Film ein Diagramm, von dem ein Wissenschaftler sagt, es beruhe auf Daten und Fakten, und Gore erhält dafür auch noch den Friedensnobelpreis… was kann da schon schief gehen!

Doch Wissenschaft funktioniert nicht so, es sei denn, sie fällt der Politik in die Hände. Oder den Tatortreinigern und Türstehern bei Wikipedia. Dort ist zu lesen, dass „…In der wissenschaftlichen Literatur die grundsätzliche Korrektheit des Hockeyschläger-Diagramms nahezu durchgehend bestätigt“ wurde. Das Wörtchen „nahezu“ ist putzig, weil es eine ganze Reihe von Wissenschaftlern gibt, die das ganz anders sehen. Zum Beispiel jene 386, die auf einer „speziellen Liste“ stehen, damit deren Arbeiten nicht versehentlich im Fachblatt Nature erscheinen (Sie ahnen es sicher: alles Leugner und Zweifler).

Den Namen Tim Ball werden Sie dort ebenso finden wie den Physiker Freeman Dyson oder den niederländischen Umweltökonomen Richard Tol, der 2014 aus Protest gegen das Abgleiten des IPCC in blanken Alarmismus den Weltklimarat verlassen hat. Tols Idee, die Menschheit könne wegen des Klimawandels Anpassungsmaßnahmen ergreifen, verschwand aus dem Zustandsbericht des IPCC (Weltklimarat).

Der Beweis der Hockeyschläger-Kurve bleibt aus

Was nun die wikipedieske These der „Bestätigung“ des Hockeystick-Diagramms angeht, gibt es eine allgemein anerkannte Methode, der sich jede wissenschaftliche Publikation unterziehen muss, um (vorbehaltlich späterer Falsifizierung) als anerkannt gelten zu können: Peer-Review. Man muss sich gefallen lassen, dass Fachkollegen (nicht nur ausgewählte) Daten und Methode unter die Lupe nehmen und hoffen, dass diese zu denselben Ergebnissen kommen (Verifizierung). Die alchemistische Methode, der Konkurrenz die eigenen geheimen Formeln und Beschwörungen vorzuenthalten, ist unzulässig, ebenso wie das Beharren auf einem wie auch immer gearteten „Konsens”. Wäre das anders, würden wir heute noch durch Untertauchen feststellen, ob eine Frau eine Hexe ist – das war nämlich auch einst „wissenschaftlicher Konsens”.

Wer Hockeystick-Kurven zeichnet, muss Daten, Algorithmen und die Hände vorzeigen, mit denen er beides in die gewünschte Form geknetet hat. Womit wir wieder bei der Pokerpartie vor dem kanadischen Gericht wären.

Timothy (Tim) Ball ist Wissenschaftler, ein vorlauter noch dazu und er tut das, was Wissenschaftler nun mal so tun: Er zweifelt. (Etwas, dass man auch am Inhalt des Wikipedia-Artikels über ihn tun sollte.) Er kam nämlich bei der Auswertung der Klimadaten der letzten 2.000 Jahre zu ganz anderen Ergebnissen als Mann. Für Mann und seine Hockeykurve hat es sowas wie die römische Warmzeit, das mittelalterliche Klimaoptimum oder die „kleine Eiszeit“ nicht gegeben, was Ball dazu veranlasste, zu kalauern, Mann gehöre wohl eher in ein Staatsgefängnis als an die Universität von Pennsylvania (orig. “belongs in the state pen, not Penn. State“), was zwar schlagfertig und witzig ist, ihm jedoch eine Verleumdungsklage von Mann einbrachte, über welche nun entschieden wurde.

Um es kurz zu machen: Der Prozess zog sich über Jahre hin und war für Ball nicht der einzige dieser Art. Erst 2018 wurde eine andere Klage gegen ihn abgewiesen. Das IPCC schickt seine Besten, um Ball sein freches Mundwerk zu stopfen, was aber nicht sonderlich gut gelingen will. Das Gericht in Kanada jedenfalls wollte Ball Gelegenheit geben, seine Betrugs-Anschuldigungen zu beweisen – und natürlich auch Mann, diese zu widerlegen. Die Sache sei ganz einfach, Mann solle dem Gericht die Daten offenlegen, die zu seiner Hockeystick-Kurve führten. Eine schon häufig gestellte Forderung, welcher Mann bislang – wohl in guter Alchemistentradition – und auch vor Gericht nicht nachkam.

Hockeystick-Michael-Mann muss die Gerichtskosten tragen

Thomas Lifson drückt es in „American Thinker“ so aus: „Real science, not the phony ‚consensus‘ version, requires open access to data, so that skeptics (who play a key role in science) can see if results are reproducible.“ 

Mann weicht dem Vorwurf der Geheimniskrämerei jedoch aus, er behauptet, es sei lediglich eine Frist verstrichen. Balls Behauptung, Manns Algorithmus würde immer einen Hockeyschläger auswerfen, ganz gleich, womit man ihn füttere, konnte Mann so jedoch nicht widerlegen. Was das für Schlüsse über den Algorithmus oder die Daten oder Manns Methoden zulässt, darüber mag sich jeder eigene Gedanken machen.

Es darf angenommen werden, dass Mann, dessen Rolle in der Klimakirche noch am ehesten mit einem Evangelisten oder Kirchenvater zu vergleichen ist, sich die Gelegenheit kaum hätte entgehen lassen, einem frechen „Klimaleugner“ die wahre Botschaft der Apokalypse gerichtlich in die Vita einbrennen zu lassen. Doch er konnte es nicht, weil er offenbar um sein „mieses Blatt“ wusste und so nicht nur den Prozess verlor, sondern auch noch die Gerichtskosten tragen muss. Seine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit ist längst dahin, auch wenn die Klimakirchler ihn immer noch als Helden verehren.

Seit ihrer ersten Publikation 1998 ist die „Hockeystick-Kurve“ als Folterwerkzeug der Selbstbezichtigung fester Bestandteil der prophezeiten Klima-Apokalypse. Das Zustandekommen dieser Kurve scheint aber einem Wunder zu verdanken zu sein, dass sich nur in der Gegenwart Manns manifestierte. Reproduzieren lässt es sich offenbar nicht. Auch wenn die ominöse Kurve heute anderen „Klimawundern“ Platz macht und nicht mehr so oft als „knallharter Beweis“ herangezogen wird, ist sie doch ein entscheidender Auslöser einer sich ins Unermessliche steigernden pseudoreligiösen Panik, die ganze Volkswirtschaften zu verschlingen droht. Klimadebatte, Energiewende, Schulstreiks, Sozialistische Tagträume, Flugscham, Autoscham, Fleischscham, Verzicht auf Kinder… die Liste ist endlos.

Doch wenn nach der manipulativen „97-Prozent-Cook-Studie“ nun schon der zweite Gründungsmythos als Betrug (O‑Ton Trump: Hoax) enttarnt ist, wann bricht die ganze Hysterie endlich und endgültig in sich zusammen? Wann kehren wir endlich zu dem guten Prinzip zurück, dass Zweifel keine Ketzerei, sondern Mittel der Erkenntnis ist? Wann erkennen wir wieder an, dass politischer „Konsens“ den Tod wissenschaftlicher Neugier bedeutet? Wann treten wir endlich einen Schritt zurück und betrachten das ganze Bild? Wann erkennen wir an, dass es nicht darum gehen kann, der Erde eine willkürlich ausgedachte „Wohlfühltemperatur“ zu verpassen, sondern jeder Veränderung im Klima mit Anpassung zu begegnen, während wir gleichzeitig menschliches Fehlverhalten abstellen, dessen Auswirkungen heute gern pauschal dem Klimawandel zugeschlagen werden?

Die Küstenerosion lässt die Hauptinsel der Fidschis „versinken“, nicht ein Anstieg des Meeresspiegels, und eine beliebige korrupte und kleptokratische Regierung in Afrika treibt millionenfach mehr Menschen in die Flucht, als es der Klimawandel je könnte. Ja, der Klimawandel ist real, das war er immer. Was uns die Hockeystick-Kurve und ihr Erfinder aber einreden wollen, ist das genaue Gegenteil. Die Stabilität wurde zum Normalzustand erklärt und die Veränderung zur Katastrophe. Wenn das kein Grund zum kalauern ist: Klimaleugner!

Ein Optimist ist ein Pessimist, der die Finger von Google lässt

Schaut man sich das mangelnde mediale Echo auf das Gerichtsurteil in Kanada an, könnte man jedoch verzweifeln. Überall Schweigen im Walde. Mit Ausnahme einiger kleiner Journale und Blogs in den USA und Kanada (hierhier und hier) ist die Niederlage Manns keine Meldung wert, dabei ist die Tragweite noch gar nicht abzuschätzen. Zwanzig Jahre „Klimaforschung“ in eine einzige, verengte Richtung stehen auf der Kippe und mit ihnen hunderte Milliarden Euro und Dollar, die teils schon ausgegeben wurden, teils zugesagt sind.

Bedenkt man, wie viel für Aktivisten und Profiteure der Klimahysterie auf dem Spiel steht, war Manns Gegenwehr vor Gericht – die ja die Gegenwehr des gesamten Klima-Establishments hätte sein müssen – geradezu erschreckend schwach. Das ausbleibende Medienecho zeigt jedoch wieder einmal, dass es in der Klimadebatte längst nicht mehr um Fakten geht, auch nicht um gerichtsfeste. Viele Medien hecheln nun schon seit mindestens zwei Jahrzehnten so begierig der Apokalypse entgegen, dass man sich die Entschuldigungstexte gar nicht ausdenken mag, welche die Klebercläuse und Gausegundulas vom Teleprompter ablesen müssten, würde der ganze Klimazirkus in sich zusammenbrechen: „Ähm, ‚tschuldigung, war gar nicht so schlimm wie wir immer sagten, wir hatten da einen kleinen Fehler bei der Grundannahme… sorry“. Und weil das nie geschehen wird, werden die Zuschauer von Lesch & Lanz nichts vom Urteil eines kanadischen obersten Gerichts erfahren und auch nichts von seiner Tragweite. Tim Ball rief „Der Klimagott ist tot“, dessen Verteidiger Michael Mann schwieg, und keiner hat etwas mitbekommen.

Und nun das Wetter. Heute 32 Grad in Deutschland, die Klimakatastrophe ist da! Wir werden alle sterben! Mea Culpa! CO2-Steuer jetzt!

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt und bei der Achse des Guten. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Unser befreundeter Kanal FMD hat sich der Informationen zum Skandal ebenfalls angenommen.

Video-Podcast über den verloreneren Prozess des Michael Mann gegen Tim Ball in Kanada. Mann „versäumte“ es – nach eigenen Angaben- seine Daten dem Gericht zur Überprüfung vorzulegen. Dieses „Versäumnis“ zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte dieses Wissenschaftlers der die Hockeyschägerkurve erfand, und der diese Daten bisher niemandem vorlegen wollte (konnte).




Kinder in die Schlacht!

Eine beachtliche Leistung für eine 16-Jährige aus einer schwedischen Mittelstandsfamilie, die wahrscheinlich keine Zeile von Max Weber, Karl Marx, Sigmund Freud oder Theodor W. Adorno gelesen hat. Wozu auch?

Greta hat alle hinter sich gelassen. Über keine Person des öffentlichen Lebens ist so viel in einer so kurzen Zeit geschrieben und berichtet worden. Sie hat vor dem Europa-Parlament gesprochen, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos und der Klimakonferenz in Katowice. Jean-Claude Juncker hat sie umarmt, der Papst auf dem Petersplatz begrüßt. Und sollte sie demnächst den Friedensnobelpreis bekommen, wäre das nur ein weiterer Schritt auf dem Wege zu ihrer Seligsprechung zu Lebzeiten.

Natürlich ist Greta ein Artefakt, ein „von Menschen hergestellter Gegenstand“, in der Sprache von Archäologen, ein „unechtes, durch Eigenschaften der Methode hervorgerufenes Ergebnis“, wie es ein Zauberer sagen würde, der einen vollbesetzten Bus von der Bühne verschwinden lässt.

Ein Eimer für alle

Bevor sie an Bord einer Rennyacht zu einer klimaneutralen Atlantiküberquerung aufbrach, wurde sie auch gefragt, ob ihr eine eigene Toilette zur Verfügung stehen würde. Worauf Greta einen Plastikeimer ins Bild rückte, der sowohl ihr als auch den Mitreisenden als Sickergrube dienen sollte. Bei jedem normalen Menschen würde eine solche Aussicht für sofortige Konstipation sorgen, Greta allerdings fand das lustig und versicherte, der Verzicht auf den letzten Rest einer Privatsphäre mache ihr nichts aus. Die Frage, ob der Eimer, den Greta benutzt hat, nach der Reise bei Sotheby’s versteigert oder in den Räumen der Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgestellt wird, kann derzeit nicht beantwortet werden. Ebenso unklar ist, wie sie nach ihrer Amerika-Tournee nach Schweden heimkehren will, mit einem Paddelboot, einem Passagierschiff oder einem Heißluftballon. Es hängt vom jeweiligen CO2-Ausstoß ab.

So, wie man das Licht nur mit dem Wellen- oder dem Korpuskelmodell erklären kann, wobei das eine das andere ausschließt, gibt es auch für Greta nur zwei Auslegungen. Entweder ist es eine Produktion, mit der die Monty Python-Truppe ein Comeback feiern möchte oder ein Experiment, was alles von einer Gesellschaft goutiert wird, die sich von jeder Rationalität verabschiedet hat. Die nur noch durch den Gedanken an den eigenen Untergang erregt wird und ein verhaltensgestörtes Mädchen wie eine Heilige verehrt, die über Wasser wandeln kann.

Eine durch und durch infantile Gesellschaft geht vor einem infantilen Wesen in die Knie. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Infantilität, die sowohl in der Politik wie in der Kultur prägend geworden ist.

Erwachsene Menschen nennen ihre Kanzlerin „Mutti“, Kinder, die noch mit ihren Teddybären kuscheln, protestieren dagegen, dass man ihnen die Zukunft raubt, und die sogenannten Erwachsenen können vor Begeisterung kaum noch stehen. Eine Prophezeiung von Herbert Grönemeyer wird endlich wahr: „Die Armeen aus Gummibärchen, die Panzer aus Marzipan, Kriege werden aufgegessen einfacher Plan, kindlich genial…“

Propheten des Untergangs

Aber die Begeisterung für die Jungen und Mädchen, die sich auf einmal „politisch engagieren“, ist reine Heuchelei. Kein Mensch, der seine Sinne beisammen hat, würde sich von einem 16-Jährigen, dem die Eltern zu Weihnachten einen Anatomieatlas geschenkt haben, den Blinddarm rausnehmen lassen. Kein Mensch, der für sich und seine Familie ein Haus bauen will, würde einen 16-jährigen Architekten anheuern, der bis jetzt nur Sandburgen gebaut hat. Und kein Mensch, der einen Hedgefond von einem Bausparvertrag unterscheiden kann, würde einem 16-Jährigen sein Vermögen anvertrauen. Aber wenn es um das Klima und die Welt, in der wir leben, geht, mutieren lärmende Kinder plötzlich zu geschätzten Propheten eines bevorstehenden Untergangs.

Schnell noch einen neuen Audi gekauft und eine Reise auf die Malediven gebucht. Morgen könnte es schon zu spät sein. Und gegen die Flugscham hilft eine kleine Spende an Greenpeace oder die Umwelthilfe.

Der Greta-Hype wird noch eine Weile weitergehen. Er wird erst vorbei sein, wenn ein Film namens „GRETA“ in die Kinos kommt, der alle Stationen ihres Lebens dokumentiert. Wenn alles gutgeht, wird die Klimakatastrophe kurz nach der Premiere eintreten. Wenn nicht, sollte Gretas Eltern wegen Missbrauchs von Abhängigen der Prozess gemacht werden.

Zuerst erschienen in der Zürcher Weltwoche und auf der Achse des Guten. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.




Regenwald-Schwindel: Klöckner will Einfuhrzölle für Brasilien erhöhen, Sozialist Morales von Kritik verschont

Einen guten Eindruck zu den angeblich flächendeckenden Bränden in Südamerika gibt das deutsche Auswanderer-Ehepaar Grunow in Paraguay, das südwestlich an Brasilien grenzt. Im Youtube-Video witzeln die beiden, daß sie im Herz der Flammen stünden, aber um sie herum gibt es höchstens Regenwald-Dunst. Blickt man hingegen auf die FIRMS-Karte der NASA und schaut sich die Gegend an, sollte man meinen, daß das ganze Land unter Rauchschwaden verschwindet. Die beiden Pioniere klären das Phänomen damit auf, daß jeder Nutzer der Karte selber Feuer eintragen kann und selbständig entscheidet, welche Größe er dem Feuer zuordnet, zum Beispiel durch einen fetten roten Punkt. (FIRMS: Fire Information for Resource Management System, das Feuer-Alarmsystem der NASA.)

Was dabei herauskommt, zeigt die Karte der brennenden Nordsee, die im vorigen Artikel schon zu sehen war:

Standbild von NASA-FIRMS https://earthdata.nasa.gov/earth-observation-data/near-real-time/firms

Kollege Michael Limburg meinte im Scherz, da benutzt wohl jemand Griechisches Feuer, also antikes Napalm. Da in der Nordsee gegenwärtig keine Kriegshandlungen stattfinden, dürfen wir davon ausgehen, daß jemand die Rauchfahnen Diesel-getriebener Großfrachter als „Brand“ eingetragen hat. Waren das übereifrige Klimaretter?

Der Vollständigkeit halber, eines der obersten Journalistengebote, sei hier angeführt, daß die brasilianische Metropole São Paulo gegenwärtig tatsächlich unter einer schwarzen Smogwolke liegt (bzw. vor kurzem lag). Ein Freund, der aus der Stadt stammt, bestätigte mir, daß das Phänomen nur dieses Jahr auftritt; in den Jahren zuvor gab es das nicht. Auch wenn die NASA klar sagt, daß die diesjährigen Brände nur wenig stärker sind als im Jahresmittel, scheinen sie zumindest im Süden des Landes nahe an die Großsiedlungen wie São Paulo heranzureichen. Vielleicht ein Grund für die heftige mediale Wahrnehmung.

Ein weiterer Grund, der als gesichert angesehen werden darf, ist die Politik. Präsident Jair Bolsonaro gilt als der südamerikanische Donald Trump und wird von den westlichen Politikern ähnlich geschätzt. Der linksextreme Bananendiktator Evo Morales aus Bolivien, der fleißig die Abfackelung seiner Wälder fördert, wird nur auf der Achse des Guten und The European kritisch erwähnt. Wolfram Weimer verlinkt dieses Video, das zeigt, wie Morales seine Brandoffensive in geradezu heroischer Geste ankündigt und sich von Bauern bejubeln läßt.

Immerhin protestiert im Lande die römisch-katholische Kirche, einschließlich des Vatikan, heftig. Weimer hat seine Information zum Glück auch bei Markus Lanz im Fernsehen verbreiten können. In derselben Sendung konnte der unvermeidliche Harald Lesch leider auch wieder seine Weltuntergangs-Weltsicht unters Volk bringen.

Da Bolsonaro vorgeworfen wird, daß er die ausgedehnten Brandrodungen quasi befohlen habe (die Macht hat er gar nicht) und damit die „grüne Lunge“ des Planeten und – natürlich – das Weltklima via CO2 zerstöre, will die Bundesministerin für Landwirtschaft, Julia Klöckner (CDU), ihm nun via Zollpolitik Einhalt gebieten.

Zitat aus der Welt:

„Brasilien hat sich mit Abschluß des Mercosur-Abkommens zu einer nachhaltigen Waldwirtschaft bekannt. Das Abkommen beinhaltet ein Nachhaltigkeitskapitel mit verbindlichen Regelungen. Wenn sie nicht eingehalten werden, kann es die vereinbarten Zollerleichterungen nicht geben“

Geht es da in Wirklichkeit um andere Interessen, die hinter dem Ökothema versteckt werden sollen? Da die Klimaschutzpolitik in Deutschland aber seit acht Jahren bittere Realität ist, wären alternative Gründe gar nicht nötig; denken Sie nur daran, was Klöckners Unions-Kollege Söder gerade im ehemals vernünftigen Bayern veranstaltet.

Nebenbei: Der Regenwald in Südamerika ist gar nicht die „grüne Lunge“ des Planeten. Höhere Pflanzen leben nämlich nicht nur von der Photosynthese, sondern können genau wie wir atmen und verbrauchen damit nachts den tagsüber produzierten Sauerstoff wieder. Es sind nicht die Bäume auf dem Land, sondern die Plankton-Algen und die Cyanobakterien im Ozean, die die Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre unseres Planeten vor Milliarden Jahren herstellten und immer noch herstellen. Zitat Wikipedia:

Vor etwa 2,5 Milliarden Jahren veränderten die sich im Wasser massenhaft verbreitenden Vorläufer der heutigen Cyanobakterien [Blaualgen] entscheidend die Lebensbedingungen auf der Erde. Sie nutzten das Sonnenlicht zur Photosynthese und setzten als Abfallprodukt Sauerstoff (O2) frei. Diese massenhafte Produktion von Sauerstoff führte schließlich zu einer entscheidenden Veränderung der sauerstofflosen Atmosphäre in eine sauerstoffhaltige Atmosphäre (Große Sauerstoffkatastrophe).

Daher wäre es besser, wenn unsere regierenden Klimaretter endlich die Plastikmüll-Kontinente aus dem Ozean fischten, statt nur darüber zu lamentieren. Ich schätze, damit wären sogar 100% der EIKE-Leser einverstanden, und nicht nur 97%.




„Klimaleugnermaschine“: Die Verschwörungstheorie der Klimasoziologen

Ein öffentlich weniger bekannter Akteur des klima-politwissenschaftlichen Komplexes, der Soziologie-Professor Riley E. Dunlap von der Oklahoma-Staats-Universität (USA), verfasste strategische Artikel zu den amerikanischen „Klimaleugnern“ und deren Vorgehensweise. Daß er aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich kommt, der eigentlich gar nichts mit dem Klimawandelthema zu tun hat, überrascht nicht, da die Soziologen (u.a.) als besonders anfällig für zeitgeistige Themen gelten. Da sie zudem in der Wirtschaft nur schlechte Chancen haben, bietet sich ein Job im Klimakomplex an, der wie viele andere Zeitgeist-Narreteien mit Steuergeldern üppig finanziert ist.

In einem Artikel in der Zeitschrift American Behavioral Scientist (Amerikanische Verhaltenswissenschaft, ein Magazin zur Psychologie) meint Dunlap, die Komplexität des Klimathemas und die typischen Unsicherheiten in der wissenschaftlichen Forschung hätten den „Klimaleugnern“ ermöglicht, eine organisierte Desinformationskampagne zu starten und Unsicherheit zur Theorie des menschgemachten Klimawandels zu erzeugen. Dieses Argument hat durchaus etwas für sich, auch wenn es eine typische Projektion der eigenen Fehler ist. In der Tat gab es in der Klimatologie immer offene Baustellen, was ja auch sein soll. Wissenschaft ist das Eingeständnis, daß „ich weiß, daß ich nichts weiß“ (Sokrates?).

Die Unbewiesenheit des Treibhauseffektes, der dennoch eine Rolle spielen könnte, ist ein typisches Beispiel. Die Klima-Apokalyptiker nutzten den Fachstreit darüber, um einfach zu behaupten, CO2-Effekt ist so und ist der Hauptprozeß im Klima, fertig. Ich will nicht behaupten, daß ein Fox-Kommentator, der von Physik nichts versteht, nicht über die Stränge schlagen kann. Zudem ist Präsident Donald Trump auch nicht gerade als präziser Zitierer bekannt, da müßte er häufig gründlicher sein. Aber Fox & Co. verdienen kein Geld mit dem „Klimaschutz“, die Apokalyptiker hingegen schon, und zwar nicht schlecht.

Dunlap behauptet, daß eine Desinformations-Kampagne von einer losen Koalition aus fossiler Energie-Industrie, konservativen Thinktanks (Heritage, Heartland etc) und einigen „konträren Wissenschaftlern“ organisiert worden sei. Diese Koalition nennt er die „Klimaleugner-Maschine“. Die Aussage stimmt halbwegs in bezug auf die Thinktanks (es ist ja deren Job) und die Fossil-Industrie (klar, die wollen sich nicht das Geschäft verbieten lassen). Was die Dissidenten in der Wissenschaft angeht, ist Vorsicht geboten, da, wie der Kommunikationsforscher Mathias Kepplinger von der Universität Mainz feststellte, die unpolitischen Wissenschaftler eher ruhig sind; die Öko-Alarmisten hingegen politisch äußerst umtriebig. Allerdings gab es natürlich hin und wieder mutige Protest- und Aufklärungsaktionen wie die Oregon-Petition und den Hacker-Leak an der Universität von East Anglia (die Climate gates).

Dunlap meint, der „Klimaleugner-Maschine“ sei lange wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Seit etwa 2008 aber (nach dem ersten Klimahype mit Nobelpreis und Oscar™) werde die Klimawissenschaft von Seiten der Journalisten und der Sozialwissenschaftler verteidigt. Dunlap hält den Kern der „Maschine“ nicht für skeptische Wissenschaftler, sondern für harte Leugner, die kein „Beweis für den menschgemachten Klimawandel“ von ihrem Tun abbringen kann. Es gebe nach der Sozialwissenschaftlerin Myanna Lahsen auch einige „echte“ Skeptiker, meist empirische oder theoretische Meteorologen, die sauer seien, daß sie von Klimawandel-Modellierern ersetzt wurden. Aber diese Gestalten würden durch Rente und Tod ja allmählich aussterben.

Wenn man das liest, kann man als „Klimaleugner“ eigentlich nur noch lachen. Uns wird stets eine Verschwörungstheorie vorgeworfen, und der Mann spricht seinerseits von einer Leugner-Maschine. Die Klima-Alarmisten haben schon vor Jahrzehnten nach dem Prinzip von Helmut Schelsky begonnen, das Thema „Heißzeitkatastrophe“ langsam in das Bewusstsein der Bürger einzuschleichen. Immer mehr Politiker, Journalisten und Sozialwissenschaftler, die merkten, daß man mit Panik Geld und Macht erwerben kann, haben sich angeschlossen. Ein sich selbst organisierendes System, wie unser Vizepräsident Michael Limburg so treffend formuliert. Oder: Wer ähnliche Interessen hat, handelt ähnlich.

Man merkt also, daß die Profiteure des Alarmismus wie Dunlap ihre eigene egoistische wie arglistige Strategie dem Gegner vorwerfen. Tun sie das eigentlich bewusst? Ich würde sagen, nein, weil das Phänomen nicht neu oder Klimapanik-typisch ist. Der kritische Psychologe Steven Pinker hatte einmal ähnliche Erfahrungen machen müssen, als er sich mit linken Sozialwissenschaftlern über das Vorhandensein einer vererbten menschlichen Natur stritt. Man meint, daß den Klimaprofiteuren und anderen Schelmen ihr Trick bald einmal auf die Füße fallen müßte. Es wird so schnell nicht passieren, wenn überhaupt, da die Steuergeld-Schnorrer politisch bestens vernetzt sind und mit ihrer „Alarmisten-Maschine“ bis auf weiteres die Köpfe kontrollieren. Glücklicherweise gibt es das Internet, in dem wir aufmüpfigen Ego-non-Bürger die Profit-Maschine immer mehr sabotieren können (Sabot = frz. Holzschuh, den protestierende Arbeiter in die Zahnradmaschinerie von Fabriken warfen, um die Maschine zu blockieren).

Zum Ende seines Artikels befasst sich Riley Dunlap etwas genauer mit den Climategate-Skandalen, in deren Rahmen interne Emails einiger Klimawandel-Propheten von Hackern veröffentlicht wurden. Diese Skandale werden in den Medien und vor allem von den Klimaapokalyptikern heutzutage nach Möglichkeit ignoriert, was auch nicht wundert, da sie deutlich machten, wie die Profiteure ihre errechneten Klimamodelle zurechtschneidern, damit sie irgendwie zur beobachteten und gemessenen Realität passen. Dunlap behauptet, es seien nur „hochgradig selektiv“ Emails der Klimaprofessoren veröffentlicht worden (ja, die Mails, die das Problem auf den Punkt bringen). Und diese selektierten Mails hätten einen Absturz des öffentlichen Glaubens („belief“) an die Theorie von der Klimakatastrophe bewirkt. Abgesehen, davon, daß der Begriff „belief“ die Assoziation zur Church of Global Warming hervorruft, soll solch ein „Gate“-Skandal ja auch den Unglauben befördern. Lange dauerte der Zweifel sowieso nicht an, da die politisch bereits felsenfest im Sattel sitzenden Alarmisten es schafften, rund 100 Nobelpreisträger zu mobilisieren, ihnen die Solidarität zu erklären. Zusätzlich haben die Journalisten in den Medien den peinlichen Skandal schnellstmöglich der Damnatio memoriae anheim fallen lassen; ihn also zum Vergessen verdammten.

Ja, das nenne ich mal eine „Klimaschwindel-Maschine“.

 

 

 

 




Broders Spiegel: Elektroroller-Politik

 

Mit freundlicher Genehmigung von Henryk Broder. Zuerst erscheinen bei der Achse des Guten bzw. Achgut.pogo.




Ausweitung der Pseudowissenschaft: „Klima-Ärztin“ an der Berliner Charité

Manche Informationen tun wirklich weh. Als „Klimaleugner“-Journalist ist man einigen Irrsinn gewohnt; außerdem kennt jeder, der studiert hat, wohl die irrationalen Revoluzzer in bestimmten ungenannten Fachbereichen der Universitäten, die bis vor einigen Jahren nicht allzu gefährlich waren, weil ihr Fach meist nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Leistungsunwillige mit Ambitionen darstellt. „Akademisches Hartz4“, wie Michael Klein es einmal so sarkastisch wie treffend bezeichnete.

Wenn sich dann die betreffenden Leute oder deren Theorien aber in den für Infrastruktur und Wirtschaft lebenswichtigen Fakultäten breit machen, wird es richtig gefährlich für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Man denke nur an die Philosophie-Physikerin in Oxford, die angeblich den Anteil des „menschgemachten Klimawandels“ am Wetter berechnen kann.

Im Juni 2019 berief die renommierte Berliner Charité gemeinsam mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK die (weltweit?) erste Klimamedizin-Professorin, die Epidemiologin Sabine Gabrysch (43). Eigentlich ist so etwas in Zeiten, in denen der Zeitgeist Achterbahn fährt, zu erwarten. Wer unserem Gesundheitssystem als Patient vertraut, sollte jetzt aber langsam nervös werden.

Was sagt die junge Klimaärztin im Spiegel-Interview (Nr. 32/ 3.8.2019, Seiten 98f)? Ein paar Kostproben:

Die Klimakrise ist ein Thema, das erste Priorität haben muß.

[„Priorität“ heißt bereits „das vordere, vorrangige“, also noch darüber?]

 

Wir haben es hier […] mit einem planetaren medizinischen Notfall [zu tun].

 

Laut Robert-Koch-Institut hat der so genannte Jahrhundertsommer von 2018 allein in Berlin rund 490 Menschenleben gefordert.

Durch den Klimawandel haben wir es aber häufiger mit Extremwetter zu tun,…

[Dem widerspricht sogar der Weltklimarat IPCC.]

 

Der Klimawandel verschärft die weltweite Ungerechtigkeit, denn jene, die am wenigsten beigetragen haben zum Ausstoß von Treibhausgasen, werden am stärksten von den Folgen betroffen. […]

[..] in Indien, ist es jetzt schon oft so heiß, daß man da tagsüber noch rauskann.

Wenn Ernten ausbleiben, drohen Millionen Menschen Hunger und Unterernährung.

Die Klimakrise könnte außerdem eine neue Dimension von Flüchtlingsbewegungen bringen.

Heute brauchen wir eine massive Mobilisierung aller Kräfte der Gesellschaft, um diese Krise zu meistern. Die ökologischen Grenzen unseres Planeten sind nicht verhandelbar. Unser Wirtschaftssystem, unser Verhalten – das ist veränderbar.

Im März war ich auf der [Greta-]Demo in Berlin, und das war für mich das inspirierendste Erlebnis seit Jahren. Ich war überrascht, wie gut viele dieser jungen Menschen informiert sind. [???]

Greta Thunberg ist erstaunlich, sie spricht glasklar und sagt, wie es wirklich ist.

„I want you to panic“, ja, das ist glasklar. Im Interview läßt Gabrysch einige Allgemeinplätze zum Thema Hitzschlag vom Stapel, Binsenweisheiten. Ansonsten drischt die Ärztin, wie die Zitate zeigen, eher die üblichen Phrasen über die angebliche Klimakatastrophe, die wir schon von den Eiszeit-Panikmachern in den 1970ern, und natürlich von Schellnhuber & Co., kennen. Da ist selbst SfF-Hirschhausen mit seiner Fieber-Analogie noch origineller. Und die Gretabegeisterung einer 43jährigen Professorin wirkt seltsam mädchenhaft, kindlich. Ich frage mich oft, wie Wissenschaftler es hinbekommen, ein forderndes Studium zu absolvieren, den Doktor rer. nat. oder Facharzt schaffen, aber dann in kindliche Gretamanie abdriften. Allerdings hat Frau Dr. med. Gabrysch mit Anfang 40 die Professur nur über das Klimaticket erhalten. Wäre sie bei klassischer Epidemiologie geblieben, was wäre sie dann heute? Wäre sie je zum Charité-Professor berufen worden?

Gabrysch ist übrigens wohl nicht unschuldig zum Kinde gekommen. Sie ist Aktivistin bei der Lobbyorganisation KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. und hat im Vorfeld mutmaßlich schon einige „Wühlarbeit“ geleistet.

Wie ihr Arbeitsalltag aussieht, lässt sich angesichts der Prof.-Denomination schlussfolgern. Ich kenne viele Uniklinik-Ärzte, die sich ab frühs um sieben wundarbeiten und ihre Patienten bestmöglich versorgen. Um dann abends geschafft ins Bett zu fallen. Das wird den immer zahlreicher werdenden Pseudowissenschaftlern an unseren Universitäten (und Unikliniken) wohl nie passieren.




Klima-Medizin: Herzinfarkte in Augsburg, Irresein in München

von Wolfgang Meins

Gerade noch wurde die Wissenschaftskultur in der Medizin – im Vergleich zu Geisteswissenschaften und dem Mainstream der Klimawissenschaft – auf achgut.com als überwiegend intakt gelobt und nun so etwas: Das Deutsche Ärzteblatt (Auflage 315.000) hat es schwer erwischt. Es hat sich mit dem Klima-Hype-Virus infiziert. Ausbaden dürfen das jetzt die Leser. Ihnen wird in Heft 31/32 das Schwerpunktthema „Erderwärmung und Gesundheit in Deutschland“ zugemutet.

Das Elend fängt gleich beim Editorial an, wo man den Lehrstuhlinhaber für Sozial- und Umweltmedizin am Klinikum der Universität München zu Worte kommen lässt. Der allerdings hat nicht mehr zu bieten als die öffentlich-rechtlichen Nachrichtensprecher:

„Die Erderwärmung hat zur Folge, dass Hitzewellen und Waldbrände häufiger und in extremerem Maße als bisher auftreten. Extremniederschläge nehmen zu, der Meeresspiegel steigt und derzeit bewohnte Inseln verschwinden.“

Es folgen dann eine überwiegend sachliche Übersicht zur Behandlung bei Hitzschlag und Sonnenstich sowie zwei Forschungsberichte. Einen davon hat bereits ScienceFiles gewürdigt, der andere soll hier näher unter die Lupe genommen werden.

Es geht um die „Zukünftige Häufigkeit temperaturbedingter Herzinfarkte in der Region Augsburg“. Zu verantworten haben diese Arbeit neun Autoren, wobei der Erstautor aus dem Helmholtz-Zentrum München stammt. Offensichtlich will man die tragende methodische Säule der Lehre von der globalen Erwärmung – Hochrechnungen, Prognosen oder auch Spekulationen jeglicher Art – in die Medizin transplantieren. Also eine Art „Was-wäre-wenn-Wissenschaft“ etablieren.

Die Temperaturentwicklung im Augsburger Winter zeigt nichts auffälliges. Daten DWD, Grafik J. Kowatsch

Eher die Kälte ist der Feind des Herzkranken

Zielsetzung der Autoren war es, die Zahl künftiger temperaturbedingter Herzinfarkte für bestimmte „Klimawandel-Szenarien“ zu prognostizieren, „ausgehend von einer globalen Erwärmung um 1,5 Grad, 2 Grad oder 3 Grad Celsius“.

Sollte es gelingen, so ein Ergebnis der Studie, die „globale Erwärmung auf 1,5 Grad“ zu begrenzen, würden unter den ca. 400.000 Einwohnern von Augsburg und Umgebung pro Jahrzehnt sechs Herzinfarkte weniger auftreten als im Vergleichszeitraum 2001 bis 2014. Ein abnehmendes Herzinfarktrisiko bei steigender Temperatur ist allerdings nicht besonders überraschend, da nach bisherigem medizinischen Kenntnisstand eher die Kälte der Feind des Herzkranken ist, nicht aber wohlige Wärme.

Aber das dicke Ende kommt natürlich noch, jedenfalls wollen die Autoren das den Ärzteblatt-Lesern unterjubeln: Ab einer bestimmten Temperaturzunahme würde sich dieser günstige Effekt nämlich umkehren, weil dann die „hitzebedingte“ (!) Zunahme von Infarkten größer sei als deren Abnahme durch „wärmere Winter“. Bei einer Erwärmung um 2 Grad Celsius müssten die Augsburger pro Jahrzehnt mit einer „Nettoveränderung“ von 18 zusätzlichen und bei 3 Grad von 63 zusätzlichen Herzinfarktfällen rechnen. Die ebenso messerscharfe wie beinharte Schlussfolgerung der Forscher angesichts dieser Ergebnisse:

„Die Erfüllung des Übereinkommens von Paris mit Eindämmung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad C ist daher essentiell, um durch den Klimawandel verursachte zusätzliche Herzinfarkte zu vermeiden.“

Das Forscherteam wäre allerdings gut beraten gewesen, den Ball flach, aber ganz flach zu halten. Denn die eben erwähnten Ergebnisse für die drei Temperaturszenarien sind naturgemäß jeweils nur grobe, also fehlerbehaftete Schätzungen. Es ist dementsprechend unwahrscheinlich, dass die wahre Größe des Effektes exakt diejenige ist, die in der Studie beobachtet wurde. Deshalb benötigt man in der empirischen Forschung ein zusammenfassendes Maß für die statistische Genauigkeit der Schätzung, also den Wertebereich, der mit (z.B.) 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit die wahre Effektgröße einschließt. Diese Wertebereiche – die Vertrauens- oder, etwas vornehmer, Konfidenzintervalle – geben die Autoren auch an. Allerdings berücksichtigen sie die Konfidenzintervalle bei ihrer vollmundigen Interpretation überhaupt nicht, denn ansonsten könnten sie ja ihre in Wirklichkeit unbegründete Kernbotschaft – steigende Temperaturen führen unterm Strich zu mehr Herzinfarkten – nicht unter den statistisch unbedarften Teil der Ärzteschaft bringen.

Statistische Signifikanz deutlich verpasst

Warum trifft die Botschaft der Herzinfarktforscher nicht zu? Ganz einfach: Die entscheidende Größe, die jeweiligen Nettoveränderungen pro Jahrzehnt – also die temperaturabhängige Zunahme von Herzinfarkten minus der temperaturabhängigen Abnahme von Herzinfarkten –, fällt für alle drei Temperaturszenarien statistisch schlicht nicht signifikant aus. Das verraten uns eindeutig die von den Autoren angegebenen Konfidenzintervalle: Die wahren Nettoveränderungen bei einer Temperaturzunahme um 1,5 Grad liegen mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen minus 60 und plus 50, bei 2 Grad zwischen minus 64 und plus 117 und bei 3 Grad zwischen minus 83 und plus 257. Ein statistisch signifikantes Ergebnis hätte aber vorausgesetzt, dass die Null nicht im Vertrauensintervall enthalten ist, Ober- und Untergrenze des Vertrauensintervalls sich also entweder nur im positiven oder aber nur im negativen Bereich befinden.

Schaut man sich die Vertrauensbereiche unter diesem Gesichtspunkt noch einmal an, muss man zudem feststellen, dass statistische Signifikanz hier nicht etwa haarscharf verpasst wurde, sondern sehr deutlich. Damit ist es unter keinen Umständen statthaft, die Ergebnisse zu interpretieren oder gar irgendwelche Empfehlungen daraus abzuleiten. Angemessen wären allenfalls Überlegungen, warum es nicht gelang, statistische Signifikanz zu erreichen. Im Übrigen wäre angesichts des internationalen Forschungsstandes eine temperaturabhängige Netto-Zunahme von Herzinfarkten auch sehr unwahrscheinlich, wie man hier nachlesen kann.

Aber vielleicht liegt diese Ignoranz gegenüber dem kleinen Einmaleins der empirischen Forschung daran, dass es sich bei dem Autorenteam – und bei denjenigen, die die Arbeit für das Deutsche Ärzteblatt begutachtet und für gut befunden haben – weniger um Wissenschaftler, sondern eher um Aktivistenkollektive handelt. So lassen es sich die Autoren beispielswiese nicht nehmen, dem Klimakampf in ihrem Artikel ein eigenes Kapitel zu widmen, was in dieser Art für eine medizinisch-wissenschaftliche Publikation ausgesprochen ungewöhnlich ist.

Fachkräfte im Gesundheitswesen als Klimakämpfer

Die Autoren formulieren dort vollmundig und völlig losgelöst von den tatsächlichen (nicht signifikanten) Ergebnissen:

„Mit der Fähigkeit, sich effektiv gegen die Gesundheitsgefahren des Klimawandels einzusetzen, sollten Fachkräfte im Gesundheitswesen eine führende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen.“ Diese sollten „die Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger über die potenziellen gesundheitlichen Risiken des Klimawandels und die Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen (…) informieren“.

Da muss man sich für die Zukunft ja wohl auf einiges gefasst machen, zumal der Klimawandel Schwerpunkt beim Ärztetag im nächsten Frühjahr sein wird.

Die Studie hat aber noch mindestens einen weiteren Haken, der sich in einer anderen, englischsprachigen Veröffentlichung  des Autorenteams findet. Denn vor ihrem virtuellen Ausflug in verschiedene Temperaturszenarien künftiger Jahrzehnte galt es, noch zwei Probleme zu lösen. Zunächst musste in dem seit mehreren Jahrzehnten in Augsburg angesiedelten Herzinfarkt-Register, wo zahlreiche medizinische und soziale Merkmale von Herzinfarkt-Patienten gespeichert sind, für jeden einzelnen Fall nachträglich die jeweilige Umgebungstemperatur zum Erkrankungszeitpunkt ermittelt und eingefügt werden. Außerdem galt es noch, die Frage zu beantworten, ob die Temperatur das Herzinfarktrisiko überhaupt beeinflusst und wenn ja, in welchem Maße. Dieses Problem lässt sich nämlich nicht „virtuell“ lösen, sondern nur anhand von Originaldaten, aus denen die sogenannte Dosis-Wirkungs-, also Temperatur-Herzinfarkt-Beziehung zu berechnen ist. Die aus dieser Berechnung resultierende Größe ist dann später eingegangen in die Prognosen zur künftigen Herzinfarkthäufigkeit für die drei verschiedenen Temperaturszenarien.

Leider hat das Forscherkollektiv damals einen Wink des Schicksals leichtfertig ignoriert. Denn, große Überraschung, die mittlere Temperatur für die bei diesen Berechnungen zu vergleichenden zwei Zeiträume – 1987 bis 2000 gegenüber 2001 bis 2014 – unterschied sich gerade mal um sagenhafte 0,1 Grad: 9,6 gegenüber 9,7 Grad. Die dadurch ausgelöste Depression unter den Forschern kann man sich ja lebhaft vorstellen.

Der menschengemachte Klimawandel als Basis der Karriereplanung

Seriöse Wissenschaftler jedenfalls hätten damals innegehalten, überlegt, diskutiert und dann ihr Vorhaben beerdigt – und zwar aus drei Gründen: weil sich unübersehbar die Erwärmung offenbar sehr stark abgeschwächt oder eine Pause unbekannter Dauer eingelegt hat, weil die seinerzeit gängigen Klimaprojektionen die tatsächliche Temperaturentwicklung völlig falsch vorhergesagt haben und es eher unwahrscheinlich ist, dass das bei den aktuellen Prognosen anders sein wird, und weil es bei dieser geringen „Dosis“ von 0,1 Grad über einen Zeitraum von immerhin vierzehn Jahren wenig erfolgversprechend erscheint, daraus eine relevante Wirkung auf das Herzinfarktrisiko ableiten zu können.

Aber so funktioniert Wissenschaft bei Gläubigen eben nicht. Und wenn dann noch der menschengemachte Klimawandel wesentliche Basis der Karriereplanung ist, natürlich erst recht nicht. Dann heißt es nicht nur Augen zu und durch, sondern es sind jetzt auch alchemistische Fähigkeiten gefragt. Da ist dann die Versuchung groß, die Daten mit verschiedenen Verfahren so lange zu quälen, bis es gelingt, aus dem Temperaturunterschied von lediglich 0,1 Grad doch noch eine verwertbare statistische Funktion herauszuquetschen.

Bleibt zum Abschluss nur die traurige Feststellung, dass die eigentlich gut etablierten wissenschaftlichen Standards und Ideale in der Medizin offenbar dann rasch zur Disposition stehen, wenn sie in Berührung geraten mit einem unter der Flagge der politischen Korrektheit segelnden Thema.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors. Der Artikel erschien zuerst bei der Achse des Guten.

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie und apl. Professor für Psychiatrie. In den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger im sozial- und zivilrechtlichen Bereich.   




Die grüne Rezession

Mikroskopische 0,02 Prozent standen auf diese Weise zu Buche. Grund für den Taschenspielertrick war das Vorquartal: In den drei Monaten von Juli bis September 2018 war das sogenannte Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent geschrumpft. Weil zwei Minusquartale in Folge eine Rezession definieren, sollte mit der Ausweisung einer „schwarzen Null“ vermieden werden, dass über die zugrundeliegenden Ursachen diskutiert wird. Nun lässt sich das böse „R-Wort“ jedoch nicht mehr verscheuchen.

Nach Jahren der Fokussierung auf links-grüne Wohlfühlthemen zahlt Deutschland den Preis dafür, dass die Bundesregierung jede Sachpolitik vermeidet. Statt Reformen anzupacken und die sprudelnden Steuereinnahmen in Digitalisierung, Bildung und Infrastruktur zu investieren sowie den Arbeitsmarkt weiter zu liberalisieren, um das enorme Potenzial des Dienstleistungssektors zu heben, kreist die Berufspolitik um sich selbst. Es scheint nur noch darum zu gehen, Partikularinteressen zu befriedigen und Dogmen durchzusetzen – vor allem aber um das Wohl der eigenen Partei.

Populistische Augenwischerei

Deutschland liegt auf dem vorletzten Platz in Europa. Selbst Italien, dessen tief zerstrittene Regierung deutsche Beobachter gerne als handlungsunfähig abqualifizieren, hat ein Minus vermeiden können. Überhaupt wies im zweiten Quartal 2019 kein einziges Land im Euroraum einen Wirtschaftsrückgang auf. Um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs die Eurozone. Nimmt man die restlichen Länder Europas hinzu, belief sich das Wachstum gar auf 1,3 Prozent. Hierzulande scheint man sich unterdessen zunehmend weniger für den Wirtschaftsstandort zu interessieren. Umso mehr aber für die Frage, wie gendergerechte Toiletten zu gestalten sind, welche Verbote sich wohl noch erfinden lassen oder wo unentdeckte Rechtspopulisten schlummern. Nutzenstiftend ist keine dieser Fragen.

Dabei waren die Voraussetzungen für Investitionen nie besser: Gestützt auf die nicht enden wollenden Freibierrunden der Europäischen Zentralbank zahlt Deutschland seit Jahren so gut wie keine Zinsen mehr, wenn es sich neu verschuldet. Es ist sogar die groteske Situation entstanden, dass der Bundesfinanzminister mit der Kreditaufnahme Geld verdient, weil Investoren für sichere Anlagen Minuszinsen in Kauf zu nehmen bereit sind. Möglich macht dies eine Zentralbankpolitik, die den Wert des Geldes abgeschafft hat und gefährliche Spekulationsblasen entstehen lässt. Doch wohin fließt das ganze Geld, das Jahr für Jahr in die Kassen des Fiskus gespült wird? Wäre nicht spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, um sich dem drohenden Abschwung entgegenzustellen? Bundesarbeitsminister Heil will den Eindruck entschlossenen Handelns erwecken, indem er in die Werkzeugkiste aus der Finanzkrise greift.

Andere verantwortlich machen

Seine angekündigten Maßnahmen sind aber nichts weiter als populistische Augenwischerei. Denn der Arbeitsmarkt ist nicht das vordringliche Problem. Vom Schrecken der Jahre 2009/2010 sind wir weit entfernt. Vielmehr müsste die Bundesregierung aufhören, unsere Schlüsselindustrien immer weiter zu schwächen. Vor allem wegen der grünen Zwangsvorstellungen, die eine regelrechte Treibjagd auf die Automobilbranche ausgelöst haben, leidet der deutsche Export inzwischen so sehr, dass Fachleute den Anteil an entgangenem Wirtschaftswachstum auf mehr als ein halbes Prozent pro Jahr schätzen. Der hiesige Industriesektor ist im zweiten Quartal um zwei Prozent geschrumpft.

Viele Journalisten machen dafür allerdings gerne andere verantwortlich: Sie suchen die Schuld bei Donald Trump, den Befürwortern des „Brexit“ und ganz generell bei allen, die sie des Rechtspopulismus verdächtigen. Und während die internationalen Handelskonflikte sowie die Unsicherheit über die künftige Beziehung der Europäischen Union zu Großbritannien sicher einen negativen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung auch in Deutschland haben, ist das Problem in erster Linie hausgemacht.

Wer keinerlei Konzept für die Wohlstandssicherung künftiger Generationen hat, Gleichmacherei an die Stelle von Chancengleichheit setzt und bedingungslose Zuwanderung für Wirtschaftsförderung hält, muss sich nicht wundern, wenn am Ende das Gesamtsystem ins Wanken gerät. Totalitärer Kollektivismus, naive No-Border-Utopien und fanatischer Ökologismus haben eine ehemalige Wirtschaftsmacht zur Gefahr für Europas Stabilität werden lassen. Wenn Merkel abtritt, wird dies ihr grausames Vermächtnis sein.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis Liberale Warte und der Achse des Guten.

Ramin Peymani ist Wirtschaftsiunformatiker und hat für die Citibank, Goldman Sachs und für den Deutschen Fußballbund gearbeitet. Er veröffentlicht Artikel bei der Achse des Guten, TheEuropean, dem Online-Magazin Novo und eigentümlich frei. Ramin Peymani ist FDP-Mitglied. Er hat mehrere Parteifunktionen inne und ist Kreistagsabgeordneter im Main-Taunus-Kreis. Er ist Mitglied der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft

Seine Thesen hat der Autor in seinem Buch Chronik des Untergangs- Ist es für uns wirklich erst 5 vor 12? ausführlich dargelegt.




Klima-Unfug auf t-online: Kipp-Punkte und Forderungen nach mehr „Koordination“

Da ich der Redaktionsbeauftragte für die pointierte Darstellung offensichtlichen Unfugs bin, bat mich Kollege Demmig, mich dreier Artikel anzunehmen. Über die „unverhältensmäßige Sichtbarkeit von Klimaleugnern in den Medien“ hatte sich der geneigte Leser schon amüsieren können. Die beiden restlichen klingen im Titel erst einmal erstaunlich vernünftig und sogar „klimaleugnerisch“.

In Warum Warnungen vor der Klimakrise stets gleich enden verweist der Autor überraschend offen auf die immer wieder neu justierten Fristen, den Weltuntergang zu verhindern, die berühmten Kipp-Punkte, nach denen nichts mehr zu retten sei. Die bekanntesten darunter sind die „100 Monate“ von Al Gore aus dem Jahr 2006, und aktuell die „elf Jahre“ (oder waren es zwölf?) von Greta Thunberg. Die Weltrettungsfristen, für die auch Charles, der Fürst von Wales, bekannt ist, werden selten als ungefähre Angabe kommuniziert, sondern stets als unumstößlicher Point-of-no-return. Der Betrug ist also offensichtlich, wenn immer neue Kipp-Punkte definiert, und die alten „vergessen“ werden.

Der Autor im t-online-Artikel entschuldigt den Schwindel damit, daß „methodologischer Optimismus“ dahinter stecke. Die Wissenschaftler, „die besten ihres Fachs“, bäten darum, ihre Forschung als „neue Realität“ (eine schöne Freudsche Fehlleistung…..) ernst zu nehmen, und wechselten dann zur „notwendigen Beschwörung“. Dies sei laut t-online auch gerechtfertigt, da die Klimakrise keine „kategorische“ Katastrophe sei, an oder aus, sondern eine „graduelle“; der Mediziner würde sagen, eine Stück für Stück fortschreitende Krankheit, die man in jedem Stadium anhalten könne.

Geschickt, oder? Wenn ich kein „Klimaleugner“ wäre, würde ich erst einmal drauf hereinfallen; bin ich früher auch. Das muß man unseren Redaktions-Aktivisten lassen: Sie haben keine Ahnung von der Wirklichkeit (geschweige denn Naturgesetzen und physikalischen Formeln), aber wie man Informationen in Orwellscher Weise geschickt verdreht und ins sogar Gegenteil verkehrt, das wissen sie ganz genau. Ich glaube, die können das deswegen so gut, weil sie das mit sich selbst genau so machen. Evolutionsbiologe Robert Trivers spricht hier von „Selbstbetrug“. Zudem seien die „Gebildeten“ besonders gut in der Lage, wie eine auf der Achse besprochene Studie einmal nachwies.

 

Ein weiterer eigentlich Hoffnung machender Artikel bei t-online trägt den Titel Die CO2-Wende wird Billionen kosten. Davor warnen wir ja auch laufend: Der Klimaschwindel ist lediglich ein Umverteilungsprogramm von unten nach oben, das der Mehrheit der Bürger ihren Wohlstand kosten wird. Je nach Quelle kostet uns der Unfug sieben Billionen Euro bis 2050; also die Gesamt-Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik von sieben Jahren. Der Cicero hatte die Merkelsche Wohlstandsvernichtung auch schon einmal in einem interessanten Artikel beleuchtet.

Bei t-online ist davon natürlich wenig zu lesen. Die Klimakrise wird dogmatisch als Realität verkauft; für die wir natürlich fleißig zahlen müssten: Um 80% der Emissionen von Klimakillergasen zu reduzieren, seien bis zu 2,3 Billionen Euro bis 2050 nötig. Fast schon bescheiden, wenn man bedenkt, daß die Rechnung mit den 7 Billionen oben eher konservativ ist.

Ehrlicherweise stellt der t-online-Artikel fest, daß die Treibhausgas-Emissionen trotz „33 Milliarden Euro“ Subventionskosten für die erneuerbaren Energien (derentwegen immer mehr armen Kunden der Strom abgeschaltet wird) kaum sinken. Statt aber den Schwindel in Frage zu stellen, fordert der Artikel die Abschaltung der Kohlekraftwerke. Heißt: Die Hütte brennt, also Benzin draufschütten. Eine aktuell häufig geäußerte Strategie zur Lösung von Problemen.

In der Conclusio schlägt die Autorin, eine Wirtschaftsjournalistin aus Berlin, vor, die Koordinierung der Klimaschutzmaßnahmen zu verbessern. Bislang sei sinngemäß zu viel Stückwerk in Form isolierter Förderprogramme gemacht worden.

Auch hier würde ich sagen: gute Propaganda. Es werden tatsächliche Probleme, explodierende Kosten und die Wohlstandsvernichtung, benannt, aber Roß und Reiter natürlich nicht. Stattdessen wird der möglicherweise um seinen Wohlstand bangende Leser mit Geschwurbel beruhigt. Mal sehen, wie lange diese Taktik trägt, wenn zum Beispiel die Banken unter der €-Last krachen (2020?) oder unsere Realwirtschaft noch weiter schwächelt.

 

 

 




„Klimaleugner kommen öfter zu Wort als Klimaforscher“

Kollege Andreas Demmig wies mich auf einen lustigen Artikel bei t-online hin, da ich der Redaktionsbeauftragte zur pointierten Aufarbeitung offensichtlichen Unsinns bin. Letzteres stimmt beim angegebenen Artikel des Massenportals t-online auf jeden Fall: Wir sind ja einiges an Schwindel und Schwachsinn gewohnt, aber manche Publikationen hauen selbst uns noch vom Sitzmöbel.

Drei Wissenschaftler (z.T. Physiker) in Paris und in Merced (Universität von Kalifornien (UC), zu der auch der berüchtigte Campus Berkeley gehört), analysierten ca. 200.000 englischsprachige Fachartikel und ca. 100.000 englischsprachige journalistische Artikel und Blogbeiträge (Druck & Internet) aus den Jahren 2000 bis 2016. Sie „juxtaposierten“ (verglichen), wie oft ausgewählte 386 „Klimaleugner“ aus Forschung, Wirtschaft und Politik im Vergleich zu 386 Klima-Apokalyptikern Erwähnung fanden. Ergebnis: Zitate der Leugnerfraktion waren in den Medien 49% häufiger, sogar in der linken New York Times und dem linken Guardian!

Die „unverhältensmäßige Sichtbarkeit skeptischer Argumentation und ihrer Akteure in den Medien verdrehe die tatsächliche Verteilung von Expertenmeinungen“ zu den Ursachen des Klimawandels.

Die hohe Aufmerksamkeit für die Positionen von Klimakrisen-Skeptikern untergrabe die Autorität von Klimawissenschaftlern und „verstärkt den Trend, daß Klimakrisen-Leugner den öffentlichen Diskurs anführen.“

Facebook und Twitter seien mit schuld daran.

Und, da hört man Rezos „es gibt nur EINE legitime Einstellung“ trapsen:

„Diese Ergebnisse zeigen, warum Klimawissenschaftler zunehmend ihre Autorität in Wissenschaft und öffentlichem Diskurs ausüben sollten, und warum professionelle Journalisten und Redakteure das unverhältnismäßige Widmen von Aufmerksamkeit für die Gegner einstellen sollten.“

Da ist man doch wirklich überrascht. Der erste Klimahype um Al Gore mit Oscar™ und Nobelpreis 2007 und der zweite aktuelle Klimahype um Greta Thunberg mit ihrem lächerlichen Schulstreik und ihrem grotesken Segeltörn sagen uns Klimarealisten eigentlich etwas ganz, ganz anderes. Zudem wurden die beiden „Climate-Gates“ 2009 und 2010 von den Massenmedien effizient verschwiegen oder nur „invertiert“ berichtet. Sogar mir entgingen die Informationen damals (Asche auf mein Haupt).

Was also haben unsere tüchtigen Klimaforscher aus Kalifornien da gelesen? Die enorme Zahl  der analysierten 100.000 Artikel aus Medien und 200.000 aus Fachmagazinen erinnert an die berüchtigte „97%“-Studie des Psychologen John Cook, in der 120.000 Fachartikel von Greenpeace-Leuten analysiert wurden. Dem Methodenteil der Nature Communications-Veröffentlichung ist zu entnehmen, dass die drei Klimatologen computergestützt Datenbanken durchsuchten. Für die Publikationen der Katastrophenfraktion wurden diese beiden Quellen genutzt; für die Veröffentlichungen der Klimaskeptiker die Seite unseres US-Partners Heartland. Auf der stehen auch EIKE-Mitglieder und -Referenten wie Horst-Joachim Lüdecke, Sebastian Lüning, Tom Wysmüller, Viscount Monckton, Nils-Axel Mörner, Nir Shaviv, Helmut Alt…. Die Ergebnisse der Datenbanksuchen wurden dann, typisch für unsere Klimaforscher, aufwändig und möglichst unverständlich mit irgendwelchen Programmen prozessiert und die Ergebnisse mit bunten dreidimensionalen Grafiken präsentiert. Wer es sich antun möchte, die pdf-Datei ist kostenlos.

Daß von Steuergeld bezahlte und von interesse-geleiteten Politikern geförderte Wissenschaftler kontrafaktische Propaganda produzieren, ist Legion. Norbert Bolz hat das akademische Korruptions-Phänomen in einer Rede kürzlich treffend beschrieben.

Daß renommierte Wissenschaftsmagazine mit enorm hohen Einflussfaktoren (impact, die „Währung“ der Wissenschaftler) wie Nature die Spielchen mitmachen, ist mir unverständlich. Sie riskieren ihren Ruf, wenn die Klimaschwindelblase platzt; und sie haben mit echten naturwissenschaftlichen Publikationen eigentlich genug zu tun. Da würde ich als Hauptschriftleiter oder Herausgeber einen großen Bogen um den Polit-Hype machen. Aber wahrscheinlich arbeiten in der Redaktion längst genügend Indoktrinierte; und/ oder der Verlag bekommt politisch und über die Geldschiene erheblichen Druck. Was für eine Schande.

 

 




Wo Wissenschaft noch Wissenschaft ist – und wo nicht. Universitäre Klimaforschung

Dieser Wissenschafts-Prozess hakt allerdings in den Geisteswissenschaften, wo 80 Prozent der in Fachjournalen publizierten Arbeiten von der entsprechenden Wissenschaftsgemeinde überhaupt nicht zur Kenntnis genommen werden. Das heißt, dass 80 Prozent aller publizierten geisteswissenschaftlichen Ergüsse nicht ein einziges Mal von einem anderen Forscher zitiert werden. Diese Arbeiten enthalten also ganz offensichtlich weder Erkenntnisse, die geeignet sind zur Begründung weiterführender oder vertiefender Untersuchungen, noch erscheinen sie anderen Wissenschaftlern als so relevant oder interessant, dass sie sich kritisch mit ihnen auseinandersetzen oder sie gar widerlegen wollten.

In den Naturwissenschaften verhält es sich glücklicherweise meist anders. Obwohl es natürlich auch hier Forschung für den Papierkorb gibt, aber eben in deutlich kleinerem Maßstab als in den Geisteswissenschaften. Unter der Überschrift „Wenn Bewährtes scheitert“ hat kürzlich das Deutsche Ärzteblatt auf ein gutes Beispiel für eine funktionierende Wissenschafts-Kultur hingewiesen. Es handelt sich dabei um eine in zweierlei Hinsicht bemerkenswerte Studie aus den USA: Zum einen ist die systematische und anspruchsvolle Fleißarbeit des Autorenteams zu loben, zum anderen der Gegenstand dieser Fleißarbeit, nämlich klinische Studien aus ganz verschiedenen medizinischen Gebieten, in denen zwar gängige, aber nicht gut oder auch gar nicht belegte Therapien einer kritischen Prüfung ihrer Wirksamkeit unterzogen wurden.

Denn nicht selten sind Mediziner mit dem Problem konfrontiert, dass es für den gerade vor ihnen sitzenden oder liegenden Patienten mit seinem gesundheitlichen Problem keine durch methodisch einwandfreie Forschungsergebnisse belegte Therapie gibt. Was macht man in einer solchen Situation? Man entscheidet sich für das, was unter Berücksichtigung des übrigen medizinischen Wissens und der eigenen Erfahrung plausibel erscheint. Das kann durchaus funktionieren – oder eben auch nicht.

Liebgewordene Erkenntnisse über Bord werfen

Die Forschergruppe hat nun für den Zeitraum von 2001 bis 2017 aus den weltweit führenden drei Medizinjournalen mehr als 3.000 randomisierte klinische Studien herausgefiltert und näher analysiert. Dabei ermittelten sie 396 Treffer, also Studien, die gängige Therapien im Vergleich zu anderen Therapien oder Placebo als unwirksam, unnötig oder gar schädlich identifizierten. Bei den untersuchten Therapien geht es vor allem um verschiedene medikamentöse Behandlungen einschließlich der Einnahme von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln, aber auch um invasive Verfahren wie die Anlage eines Stents bei bestimmten Herzerkrankungen. Ein Nebenergebnis dieser Analyse belegt zudem die Notwendigkeit unabhängiger Forschungsförderung: Während der Anteil von industriegesponserten Studien insgesamt gut 40 Prozent betrug, traf das auf nur 9 Prozent der erwähnten 396 Studien zu.

In der klinischen Medizin herrscht also ganz offensichtlich nicht die Meinung, dass es ewige therapeutische Wahrheiten gibt, die sozusagen unantastbar und sakrosant sind. Etwa weil die überwältigende Mehrheit der einschlägigen Fachärzte, Lehrstuhlinhaber oder Fachgesellschaften von der Wirksamkeit dieser Methoden restlos und frei von vernünftigen Zweifeln überzeugt sind. Wissenschaft ohne Offenheit für Neues, ohne Bereitschaft, auch sehr, sehr liebgewordene Erkenntnisse durch bessere, widerspruchsfreiere über Bord zu werfen, würde nicht mehr die Bezeichnung Wissenschaft verdienen und alle Beteiligten schlussendlich ins Abseits führen.

Natürlich gibt es auch in der Medizin, wie in allen Wissenschaften, so etwas wie die Grundlagen oder Basics, die sinnvollerweise nicht mehr zur Diskussion stehen. Aber bereits bei der Frage, wo genau die Grenze zwischen diesen kristallisierten Basics und den beginnend fluiden fachlichen Grundlagen des Faches zu ziehen ist, wird man keine hundertprozentige Übereinstimmung unter Medizinern mehr herstellen können. Ganz zu schweigen von den offen geführten kontroversen Diskussionen, die es zu zahllosen speziellen, aber auch grundlegenden Fragen des Faches gibt.

Manchmal allerdings dauert es in der Medizin lange oder vielleicht auch zu lange, bis ein einmal eingeschlagener Forschungspfad aufgegeben wird. Ein solches Beispiel betrifft die bisher weitestgehend erfolglose Suche nach medikamentösen Therapien für die Alzheimer-Krankheit. Wie mittlerweile klar geworden ist, hatten sich die führenden Forscher nahezu geschlossen, vorschnell und einseitig auf eine bestimmte und durchaus gut untersuchte Theorie – fast schon ein Basic– – zur Krankheitsentstehung festgelegt, die aber ganz offensichtlich nur einen Teilaspekt des Geschehens erklärt. Aber, wie es sich für eine Wissenschaft nun einmal gehört, hat das ständige Scheitern mit verschiedenen – theoretisch immer überzeugenden – Pharmaka im praktischen Versuch an echten, nicht an virtuellen, Patienten schließlich zu einem Umdenken geführt, es geradezu erzwungen.

Wenn Wissenschaft sich der Politik andient

Ungeachtet dieses letzten Beispiels möchte ich trotzdem behaupten, dass die Erkenntnisse der Medizin über ihren Haupt-Forschungsgegenstand – die Krankheiten des Menschen – umfassender, detaillierter und abgesicherter sind, als es beispielsweise in der Klimawissenschaft in Bezug auf den Klimawandel der Fall ist. Das gilt nicht zuletzt deshalb, weil man es in der Medizin im Gegensatz zum Klimawandel nicht „mit einem gekoppelten, nichtlinearen und chaotischen System“ (IPCC) zu tun hat.

Wieso man angesichts dieser Voraussetzungen und einer von steten Klimawandeln geprägten Erdgeschichte den aktuell vor sich gehenden Klimawandel de facto monokausal glaubt erklären zu können, wird zweifellos als großes Rätsel in die Wissenschaftsgeschichte eingehen. Und dass Vertreter einer Wissenschaft und sogenannte Wissenschaftsjournalisten sich trauen zu behaupten, es gäbe unter den Klimaforschern zu einem so komplexen Problem wie den Treibern des gegenwärtigen Klimawandels einen grundlegenden Konsens von 97 Prozent, lässt tief, ja geradezu in Abgründe blicken. Unberücksichtigt bleiben soll ausnahmsweise, dass diese Prozentangabe nicht stimmt, denn das ist hier nicht der entscheidende Punkt.

Vielmehr zeigt das Prahlen mit dieser vermeintlich exorbitant hohen Übereinstimmung innerhalb der Wissenschaftsgemeinde zweierlei: wie weit man sich in der Mainstream-Klimawissenschaft bereits von herkömmlichen Wissenschafts-Idealen und -Standards entfernt hat und in welchem Maße das Schicksal des Faches – meist auch des eigenen – mittlerweile verwoben ist mit der Politik. Denn die Politik würde nicht Riesensummen über einen längeren Zeitraum auf der Grundlage von offen als unsicher deklarierten, sehr kontrovers und ergebnisoffen diskutierten Hypothesen für die Forschung und die gesellschaftliche Transformation bereitstellen.

Um so etwas machen zu können, braucht die Politik vielmehr nicht zu komplizierte, sondern auf den ersten Blick plausibel erscheinende und zumindest dem Anschein nach abgesicherte und unstrittige Ergebnisse. Wenn dann die Agenda der Wissenschaftler noch zeitgeistkompatibel ist, vielfältige Möglichkeiten für die Lieblingsbeschäftigung der meisten Politiker – regulieren und neue Steuern erlassen – eröffnet und zudem ein sogar im globalen Maßstab sinnstiftendes Potenzial bietet, steht einer wunderbaren Zusammenarbeit nichts mehr im Wege.

Die durch die mediale, politische und finanzielle Protektion mittlerweile übermächtig und omnipräsent erscheinende Mainstream-Klimawissenschaft hat es jedenfalls geschafft, dieses Anforderungsprofil der Politik zu erfüllen – und es mit Hauen und Stechen zu verteidigen. Die Klimawissenschaft hat seinerzeit die Gunst der Stunde genutzt und sich unter sehr wohlmeinender Beobachtung der Medien der Politik angedient, sich ihr geradezu prostituiert. Allerdings werden die Mainstream-Klimaforscher nun die Geister nicht mehr los, die sie riefen. Sie sind dazu verdammt, Politik und Medien jeden Wunsch zu erfüllen. Also: immer mehr vom Gleichen zu liefern und die sogenannte Klimakrise dabei immer bedrohlicher erscheinen zu lassen. Gibt die Empirie das nicht her, wird bei der Computer-Modellierung eben scaling betrieben, vulgo: nachgebessert.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors. Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.




Broders Spiegel: Willkommen in der neuen klima-ökologischen Klassengesellschaft!

Mit freundlicher Genehmigung von Henryk Broder. Zuerst erscheinen bei der Achse des Guten bzw. Achgut.pogo.

 




„Klimaschädlicher Klimaschutz“: Greta Thunbergs Seereise pumpt mehr CO2 in die Atmosphäre als ein Langstreckenflug

Die Berliner Tageszeitung/ taz ist von Anfang an das Hausblatt der Grünen. Umso erstaunlicher ist, daß das Organ Gretas Törn aufs heftigste kritisiert. So soll die Seereise so viel Emissionen verursachen wie sechs Transatlantikflüge. Hätte das Mädchen sich gleich selber in den Airbus gesetzt, wärs weniger gewesen.

Der Grund für den hohen Ausstoß ist die Infrastruktur einer modernen Reise, egal ob mit Strahlturbine oder Segel. Auf den Fotos sind zwar Greta, ihr Vater und ihre Skipper zu sehen, die Yacht aber wird von fünf Kollegen ohne die Aktivistin zurückgefahren werden. Hinzu fliegen die fünf natürlich. (Hätten die nicht auf einem Frachter eine Mitfahrgelegenheit buchen können? Hätte ich schon aus PR-Gründen gemacht.) Mit Rückflug des einen Skippers fallen also sechs Flüge an, wenn man Gretas Entourage und den Medientroß außer acht läßt, die wohl auch den Flieger nehmen.

Hinzu kommt eine Reihe von unappetitlichen Begleiterscheinungen, die von der alternativen Medienszene rund um Weltwoche und Youtube (Charles Krüger, Miro Wolsfeld etc…) kommuniziert wurden. Die Yacht Malizia II gehört dem Jetset-Mitglied Pierre Casiraghi aus dem Hause Grimaldi, den Herrschern von Monaco. Dem Vernehmen nach gehört dem Adelsgeschlecht eine Hubschrauber-Taxi-Fluglinie, die Superreiche vom Flieger zu ihren Edeldestinationen bringt. Boris Herrmann, der eine von Gretas Skippern, soll dort in leitender Funktion arbeiten.

Unsere Leser wiesen im Kommentarbereich darauf hin, daß die unglaublich teuren Regatta-Yachten ihre Polymer-Segel je nach Einsatz häufig wechseln müssen; Lebensdauer meist unter einem Jahr. Das Boot selbst existiert auch nur zehn Jahre und ist dann verschlissen. Segel und Schiffsrumpf bestehen überwiegend aus sehr leichtem Kunststoff oder Kompositmaterial, das kaum rezyklisiert werden kann; ähnlich den Windradflügeln. Heißt: verbrennen.

Meine Recherche zum Schiffstyp hat noch mehr Verblüffendes zu Tage gefördert: Regattayachten sind nicht die Schiffe mit den Champagner-schlürfenden Millionären und ihren Badenixen drauf, die sich auf dem Bugdeck sonnen. Nein, es sind Renn-Yachten, sozusagen Formel1-Schiffe mit Segel statt Wärmekraftmaschine. Extrem leicht und schnell, für lange Strecken auf hoher See konstruiert, wie ein Leser uns schrieb. Deswegen ist Greta auch nach nur zwei Wochen schon in New York. Das Personal an Bord besteht daher wie in der Formel 1 üblicherweise aus hartgesottenen bestens trainierten Männern. Frauen oder gar Mädchen findet man auf den Yachten während der Fahrt kaum, was neben der erforderlichen Kraft und Ausdauer der Skipper auch dem Umstand geschuldet ist, daß es zur Gewichtsverringerung weder richtige Schlafkojen noch eine Toilette an Bord gibt (ähnlich die Tour de France – da fahren nur Männer, weil es keine Austrittspausen gibt; es wird auf dem Rad erledigt).

Die Eltern von Greta mußten dem Regatta-Törn mit Sicherheit juristisch zustimmen, da das Mädchen erst 16 ist. Und selbst wenn nicht, ist das Verhalten der Ernman-Thunbergs völlig unverantwortlich. Greta ist minderjährig und offensichtlich biologisch jünger, als ihr Geburtsdatum anzeigt. Zusammen mit ihrem Morbus Asperger ist sie kaum in der Lage, selbstverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Die Eltern und ihre Berater hetzen das Mädchen durch die Medien und dulden, daß Greta alle möglichen unverdienten Preise entgegennimmt. Nun dieser knüppelharte Segeltörn. Was soll dabei herauskommen? Wenn das Mädchen 20 ist, müßte sie mit den Nerven völlig fertig sein.

Abschließend möchte ich die Frage in die Runde werfen, wieso die taz und mittlerweile viele andere Sprachrohre das Tamtam um Greta auseinandernehmen und zumindest teilweise Klartext reden. Der eine Grund mag sein, daß den ganz Scharfen der rosarote Kinderkult um ein Mädchen mit Zopf auf die Nerven geht. Man will doch kämpfen und nicht geistig im Kinderzimmer herumhocken. In dem Zusammenhang sei dringend darauf hingewiesen, die Kommentare unter dem verlinkten taz-Artikel zu lesen.

Der andere Grund mag sein, daß die Indoktrinierten in den Regierungs-Kapellen nur teilweise zynisch sind, viele aber auch auch rechtgläubig. Diese Frommen ärgern sich dann natürlich darüber, wenn ihre „Verbündeten“ das Gegenteil dessen tun, was sie predigen. Exemplarisch dafür ist der Kontraste-ARD-Beitrag über den Grünen-MdB Janecek, der vorschlug, begrenzende Flugkonten für jeden Bürger einzurichten, was Annalena Baerbock sofort kassierte, weil die eigene Klientel Hauptbetroffene wäre.

 

 




Ist die CO2-Steuer verfassungswidrig?

Was mag die Unabhängigkeit des wissenschaftlichen Dienstes im Reichstag hervorrufen? Ich vermute, die alteingesessene Führungsebene dort achtet streng darauf, keine halbseidenen Polit-Wissenschaftler einzustellen, die sich an den Unis festgesetzt haben.

Gerade ging die erstaunliche Nachricht durch die Massenmedien, daß die Wissenschaftler im Bundestag sich erdreisteten, die von allen Parteien (außer der AfD) gewünschte oder geduldete Kohlenstoff-Abgabe als nicht vereinbar mit dem Grundgesetz zu bezeichnen. Zur Begründung führten die Gutachter aus, daß der Steuertypenkatalog des Grundgesetzes ein Steuer-Findungsrecht, aber kein Steuer-Erfindungsrecht vorsehe. Eine grüne Weltuntergangsverhindungssteuer muß sich also in vorhandene Kategorien einfügen. „In Betracht kommt damit die Schaffung einer CO2-Steuer als Verbrauchs-, Aufwands-, oder Verkehrssteuer.“ Gasemissionen seien aber nicht als Verbrauch eines Verbrauchsgutes, als Besitz oder Rechts-/Wirtschaftsvorgang einzuordnen. Daher seien sie „steuerverfassungsrechtlich ausgeschlossen“.

Aber freuen Sie sich nicht zu früh, lieber Leser, das Klimaschutzministerium von Svenja Schulze stört sich wie der Rest der Regierung nicht an solchen Albernheiten wie Verfassung und Gesetzen. Ein Sprecher des Ministeriums meinte, daß die Kohlenstoffsteuer eine „Energiesteuer“ sei, die um eine „CO2-Komponente“ ergänzt werden soll. Die Orwellsche Rhetorik findet immer einen Weg.

Falls es doch zu viel Widerstand geben sollte, müßte man die Verfassung ändern. Die derzeit verfügbaren Stimmen der schwarzroten Regierung plus Grüne und Linkspartei (?) wären nicht ausreichend. Die FDP stellt sich quer; die AfD sowieso. Auch Rest-Konservative aus der Union melden Protest an: Der Berichterstatter der Unionsfraktion für Energiebesteuerung, Sebastian Brehm, will keine zusätzlichen Steuern zur „Bestrafung“ der Bürger.

Bis zum 20. September will die Regierung über ein „Maßnahmenpaket“ entscheiden, das wohl den Fahrplan zur Einführung der zweiten Mehrwertsteuer enthalten wird. Was geschehen wird, ist schwer abzuschätzen. Die Union wird unter dem Eindruck des medialen Greta-Klima-Hypes wohl eine Kohlenstoffabgabe durchdrücken wollen, um den Höhenflug-Grünen etwas von ihren angeblich 20% abknapsen zu können. Söder nutzt diese verantwortungslose Strategie gerade in Bayern mit seinem Ökoprogramm; und Merkel handelt seit 2011 so.

Die verzwergende SPD will eine CO2-Steuer angeblich nur mitmachen, wenn sie sozial verträglich sei. Das hieße aber, die Klimaschutzabgabe nicht auf sämtliche Preise zu schlagen, sondern nur den Besserverdienern, also den rot-grün-roten Wählern, exklusiv vom Gehalt abzuziehen. Das machen die aber nicht; für die Folgen der elitären Heilslehren haben erfahrungsgemäß die einfachen Bürger aufzukommen.

Daher wird es spannend. Setzen die Regierungsparteien ihre herostratische Idee, auch mit GG-Änderung, durch, wird die Schweigende Mehrheit immer weniger bereit sein, zu schweigen, und den opportunistischen Eliten ihren Profit finanzieren.

Ein launiger Kommentar von Bernd Zeller, Senior-Influencer der Online-Satirezeitung https://zellerzeitung.de.

 




ARD-Presseclub nachgefragt: unwissenschaftliche Wissenschaftsjournalisten verbreiten Panik

Unter dem Titel Fleischverzicht, Flugscham, CO2-Steuer: Was hilft dem Weltklima wirklich? diskutierten Moderator Volker Herres, Programmdirektor der ARD, Patrick Bernau von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, der erwähnte Bojanowski, Kathrin Hartmann, freie Autorin, und Marlene Weiß von der Süddeutschen. Allein der Einleitungsfilm war eine billig-sensationalistische Panikmache der untersten Kategorie. Alle altbekannten Wetterphänomene, die gerade zur Verfügung standen und das hegemoniale Klima-Narrativ bedienen, wurden sturmgewehr-artig abgefeuert. Brennende sibirische Bäume, angebliche Hitzerekorde in Europa, Gegenargumente Fehlanzeige. Die anwesenden Schreibaktivisten waren sich alle einig, auch der Mann von der „konservativen“ FAS.

Worüber sprach man dann eigentlich noch? Der Hauptstreitpunkt war die Frage, wie die deutschen Klimarettungsbemühungen zu bewerten seien und was man noch alles tun müsse. Es wurde erklärt, daß trotz der sündhaft teuren Maßnahmen immer noch sehr viel CO2 von deutschen Produzenten ausgestoßen werde. Kein Wunder, würde ein „Klimaleugner“ sagen, der Ausbau der erneuerbaren Energien war von Anfang an ungeeignet für alles, außer zur Wohlstandsverteilung von unten nach oben. Einige Diskutanten räumten ein, daß die Energiewende der Bundesregierung schlecht gelaufen sei. Das liege aber natürlich nur an Fehlern wie einer schlechten Abstimmung mit dem Emissionshandel etc. Ein grundsätzlicher Fehler wurde nicht gesehen, nicht im Ansatz.

Interessanterweise wurde das deutsche Strom-Desaster von „Wissenschaftsredaktörin“ Marlene Weiß sogar noch gelobt, weil es gelungen sei, so viele „schwankende“ alternative Energiequellen in das bestehende Netz zu integrieren. Von zahlreichen flächendeckenden Fast-Stromausfällen wurde nichts erwähnt. Auch nichts davon, daß unser Zappelstrom nur durch die zentrale Lage Deutschlands bislang noch keine Ausfälle gezeitigt hat, da wir zu hohen Kosten Überschußstrom zu den Nachbarn umleiten oder deren Atomstrom kaufen müssen.

Stattdessen bemängeln Weiß und Hartmann, daß Deutschland viel zu langsam aus der Kohleverstromung aussteige. Man kann nur hoffen, daß das Presseclub-Video häufig geteilt wird, wenn die Strompreise völlig explodiert sind und die Stromausfälle unsere Metropolen lahmlegen.

Im Verhältnis zu Weiß zeigte sich Bojanowski noch moderat und warnt vor übereifrigem Aktivismus. Die SZ-Frau hingegen meint allen Ernstes, daß Deutschland mit seinem mickrigen Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen von 2% „historisch“ sehr wohl große Schuld an der Klimakatastrophe trage. Überhaupt, wenn man China in 20 Teile teile, hätte jeder davon auch nur geringe Anteile am CO2-Ausstoß. Nur, warum sollte man einen zentralistischen Staat in 20 Teile teilen? Dann ist Webersche Gesinnungsethik vermengt mit Orwellscher Logik – Brauchbares kann dabei nicht herauskommen.

So weit, so typisch. Richtig interessant wird es aber im „Nachgefragt“-Teil des Presseclubs. Da fragt ein Anrufer aus Gießen den zukünftigen Chefredakteur von Bild der Wissenschaft (BdW), wie hoch der Anteil von Kohlen-zwei-Sauerstoff in der Luft sei, wie hoch die Zunahme in den letzten Hundert Jahren sei und wie viel davon tatsächlich von menschlicher Tätigkeit herrühre.

Axel Bojanowski, seit 25 Jahren Klimajournalist, antwortete darauf mit der politischen Bewertung, daß da wohl ein Klimaskeptiker am Rohr sei. Dann führte er aus, daß nicht die absolute Menge an CO2 relevant sei, sondern deren Zunahme. Außerdem gäbe es eine Wirkung auf die Wasserkreisläufe, die das Problem verschlimmerten. Vermutlich meinte er damit, daß die Zunahme der CO2-Menge die Temperatur erhöhe, dadurch verdampfe mehr Meerwasser, und der Wasserdampf wiederum wirke als zusätzliches Klimakillergas.

Er hat die Frage also gar nicht beantwortet bzw. beantworten können, wie die Kommentatoren im angegebenen FMD-Video anmerken. Wenn Weiß und andere Redaktionsaktivisten, die sich mit Physik und ähnlichem langweiligen Kram milieutypisch nicht auskennen, überrascht das nicht. Aber ein sich selbst so bezeichnender Klimajournalist? Der designierte Chefredakteur einer Wissenschaftszeitschrift? Der Mann ist Geologe („Nach Selbsteinschätzung verfügt er über eines der größten privaten geowissenschaftlichen Publikationsarchive.„). Ob die BdW den Mann nach dem Debakel wirklich noch einstellt? Wahrscheinlich ja; ich lese seit Jahren in renommierten Wissenschafts-Organen Artikel, die mehr oder minder schlecht getarnt das hegemoniale grüne/linke Narrativ verbreiten; vor allem zu den Themen Klimawandel und Genderismus.

Wer liest diese Zeitungen dann eigentlich noch? Ein hin und wieder guter Artikel zu weltanschaulich nicht relevanten Themen wie Mäusegenetik oder Tumormedizin macht doch die Klima-Propaganda nicht wett?! Die Wissenschaftszeitungen sind zudem nicht billig, wenn man sie am Kiosk kauft. Ich würde zumindest annehmen, daß durchpolitisierte Halb-Wissenschaftsmagazine sich ökonomisch selber terminieren. Nicht korrupt zu sein ist das zentrale Produkt einer Zeitung, wie der philosophische Karikaturist Bernd Zeller mir gegenüber kürzlich so treffend formulierte.

Vielleicht terminiert sich BdW ja bald wie die Kollegen aus der politischen Presse, wir behalten das im Auge.

AKTUALISIERUNG: Wie im Fall Quaschning aus Berlin zeigt sich via Twitter, daß Axel Bojanowski et alumni die Texte von EIKE zeitnah mitlesen. Warum eigentlich? Wir seien doch, wie Axel sagt, nur ein geschmierter Desinformations-Lobbyverein. Versteckt sich hinter der Emotionalität die BEfürchtung vor davonschwimmenden Fellen?

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Erstausgabe    1964

Verkaufte Auflage      74.412 Exemplare (IVW 2/2019)

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