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Bildungsministerin: Klima-Wasserstoff soll jetzt aus Afrika kommen

In einem Artikel für das Handelsblatt darf Karliczek ihren Beitrag zu Merkels vergeigter Energiewende liefern. Im Rahmen der Nationalen Strategie Wasserstoff, die bald verabschiedet werden soll, soll mit afrikanischen Partnern ein „Potentialatlas“ erstellt und analysiert werden, wo man auf dem Kontinent im industriellen Maßstab H2 für Deutschland produzieren kann.

Da die Lithium-Akkus allgemein bereits als verbrannt gelten (nur noch nicht bei den Grünen), propagiert die Ministerin, deren Kompetenz von Anfang an bezweifelt wurde, daß Wasserstoffgas bald ein Hauptenergieträger für „alle Lebensbereiche“ sein werde. Stahlindustrie, Chemiewerke, Schiffs- und Flugverkehr (???) und die deutsche Wärmeerzeugung sollen durch das Wundergas „Klimaneutralität“ erreichen.

Karliczek rechnet mit einem Anteil von etwa 70% Wasserstoffautos um 2050. Immerhin ist sie so realistisch, zu schreiben, daß Deutschland grüne Energie in großen Mengen importieren muß. Das liest man zum ersten Mal. Außer des fehlgeschlagenem Desertec aus dem Islamgürtel habe ich noch nie von „umweltfreundlicher“ Energie gehört, die von weit her kommen soll.

Auch Kommentatoren unter unseren Artikeln betonten, daß der Zappelstrom der Windspargel und Fotopaneele ja immer dann für Elektrolyseure genutzt werden kann, wenn gerade zu viel Saft reinkommt, der sowieso nicht in die schmalen deutschen Leitungen paßt. Fragt sich nur, wer teure Elektrolysewerke betreiben will, deren Arbeitsplan nur ein paar Tage im voraus erstellt werden kann, weil Wettervorhersagen nur kurzfristig sicher sind. Also – was können die Afrikaner besser als wir?

Zunächst einmal hat Deutschland gar nicht genug Wind und Sonne, um unseren hochmodernen Industriestandort versorgen zu können. Kein Wunder bei der geringen Energiedichte. Zumindest Sonne hat der Schwarze Kontinent genug; meist sogar zuverlässig das ganze Jahr über jeden Tag. Und wo will Karliczek die Elektrolyseure aufstellen? Gibt es schon aussichtsreiche Partner? Gibt es Zusagen von deutschen Firmen? Sagt sie nicht. Stabile Staaten des G20-Compact als Standort werden vorgeschlagen. Außerdem meint sie, daß die Chinesen schon da seien und wir uns beeilen müßten. Da hat sie schon wieder recht, denn die unideologischen Chinesen, denen erfundene Klimakatastrophen völlig gleich sind, wollen ganz einfach und kapitalistisch Geld verdienen und tun dafür das richtige: Infrastruktur schaffen. Also das, was die deutsche Entwicklungshilfe, staatlich oder von NGO-Seite, mit Abermilliarden noch nicht geschafft hat, weil die Heuchler sich nur die eigenen Taschen füllen wollen und es ihnen letztlich gleich ist, in welchem Diktatoren-Rachen die pauschalen Überweisungen landen. Der Chinese schaut hingegen ganz genau hin, was mit seinem Investment passiert; und er will Profit daraus schlagen: maximale Kontrolle.

Insofern sollte es den deutschen Leser beunruhigen, wenn die Ministerin in ihrem PR-Artikel mehrfach betont, daß die Wasserstoffgas-Produktion für Deutschland eine „nachhaltige Entwicklung“ für den Kontinent befördere. Bei der Parole „nachhaltig“ wird dem parolen-allergischen Leser meist mulmig, so auch mir. Es steht zu befürchten, daß Karliczek und andere Kompetenz-Bolzen nun mit viel, viel deutschem Steuergeld und viel, viel Medientamtam superteure Anlagen in afrikanischen Ländern errichten, die kaum Profit erwirtschaften, wenn überhaupt.

Denn: Wie soll der Wasserstoff, sagen wir, vom stabilen Namibia (wo man uns sehr mag – noch), in riesigen Mengen ins Klimaretterland nach Europa geschafft werden? In riesigen Drucktanks? Und der Transport – mit dem Zug quer durch Afrika, mit dem Containerschiff nach Hamburg? Oder gleich mit dem Frachter von Windhoek aus? Wäre am sichersten, weil die rollenden Bomben nicht unbedingt durch etliche Staaten mit unsicherer Gleistechnik geschafft werden sollten. Aber was sagen die Reedereien? Werden die ein ganzes Containerschiff mit Wasserstoff-Druckbehältern volladen wollen? Nicht vergessen: Das winzige Molekül gast allmählich aus, weil kein Behälter eine langfristige Barriere darstellt.

Daher darf man davon ausgehen, daß das ganze Projekt entweder nur eine PR-Totgeburt ist, oder nur mit gewaltigen Subventionen durch deutsches Steuergeld zu verwirklichen sein wird, ohne, daß jemals etwas für das Land oder die Bürger dabei herumkommt. Modell Windkraftanlagen: Verdoppelten die Strompreise, zerstören die Natur, und der CO2-Ausstoß wird auch nicht geringer.




Woher kommt der Strom? Irreführung, oder was?

von Rüdiger Stobbe

Die komplette Woche produzierte Deutschland genügend Strom, um den eigenen Bedarf zu decken. Wind- und Sonnenkraft trugen dazu bei. Allerdings reichte deren Stromproduktion auch nicht nur annähernd, um den Strombedarf Deutschlands alleine zu decken. Es war konventioneller Strom, der in relativ großem Umfang exportiert wurde. Der Strompreis schwankte zwischen gerundeten 67.000 und 25.000 Euro pro Gigawattstunde (GWh).

Werfen wir einen Blick auf die Zusammensetzung des konventionell erzeugten Stroms nach Energieträgern. Braunkohlestrom und Strom aus Kernenergie bilden das Fundament der Stromerzeugung in dieser Woche, praktisch des ganzen bisherigen Jahres.

Der Strom aus Kernenergie ist praktisch CO2-frei. Da müssen sich Verantwortliche in der Regierung in den Parlamenten schon fragen lassen, ob sie es wirklich ernst meinen, mit der Rettung des Klimas mittels Dekarbonisierung und der gleichzeitigen Sicherstellung der Stromversorgung. Oder ob es 2011 nicht nur eine Macht konservierende Schnapsidee zunächst einer Einzelperson war, den Atomausstieg Deutschlands zu beschließen. Und ob es nicht einfach dusselige Sturheit, gepaart mit ideologischer Verbrämung, ist, diesen Atomausstieg weiter voranzutreiben. Und bis 2022 mit dem Abschalten von 30 Gigawatt installierter Leistung zusätzlich noch den Kohleausstieg zu beginnen. Energiepolitik darf kein Wunschkonzert sein.

Die Tabelle zur 46. Woche mit Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 10.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 28,91 Prozent

Der bedarfsarme Sonntag offenbart eine Besonderheit im Zusammenhang mit der mehr als bedarfsdeckenden Stromproduktion Deutschlands. Offensichtlich verlassen sich unsere Nachbarn mittlerweile auf Stromüberproduktion und den sich daraus ergebenden Stromexporten Deutschlands. Just in dem Moment (13:00 Uhr), wo die Überproduktion sinkt, steigen die Strompreise. Um erst ab 20:00 Uhr wieder zu sinken.

Montag, 11.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 39,35 Prozent

Die Stromerzeugung mittels Windkraft steigt an diesem Montag kontinuierlich an. Die Sonne scheint nur schwach auf die Solarpaneele. Nicht mal ein Drittel des im Sommer erzeugten Stroms/Stunde wird erzeugt. Die Konventionellen passen sich der Entwicklung der Erneuerbaren gut an. Hier noch der Im-/Exportchart.

Dienstag, 12.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 44,58 Prozent

Die Stromerzeugung der Erneuerbaren bleibt heute bis 12:00 Uhr auf hohem Niveau, um dann etwas zurückzugehen. Was durch konventionelle Stromerzeugung problemlos ausgeglichen wird. Auch heute wieder das Phänomen, dass der Preis steigt, wenn der Export etwas nachlässt.

Mittwoch, 13.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,19 Prozent

Die Stromerzeugung verläuft nahezu konstant. Etwas weniger Windstrom über Tag wird heute durch schwachen Sonnenstrom ausgeglichen. Die Mittags- und die Abendspitze werden durch die Konventionellen ausgeglichen. So liegt die Stromerzeugung immer etwas über dem Bedarf. Das ist der Netzausregelungsreserve geschuldet. Hier noch der Im-/Exportchart.

Donnerstag, 14.11.2019:  Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 34,94 Prozent

Der Donnerstag dieser Woche zeichnet sich durch ein Auf und Ab aus, welches durch die Konventionellen gut austariert wird. Lediglich zum Abend wird mehr Strom erzeugt, als kalkuliert notwendig war. Was zum Preisabsturz ab 17:00 Uhr führt. Dieser ist dem Anstieg der Windstromerzeugung ab 16:00 Uhr geschuldet und dem Verbleiben auf recht hohem Niveau.

Freitag, 15.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 43,21 Prozent

Dank 26,66 GWh Stromerzeugung Wind onshore in der Zeit von 6:00 bis 7:00 Uhr erreichten die Erneuerbaren mit fast 40 GWh in dieser Woche die höchste Stromerzeugung innert einer Stunde. 40 von gut 69 benötigten GWh in dieser Stunde. Auch heute haben die Konventionellen den Ausgleich zwischen Stromerzeugung, Erneuerbare und Bedarf wieder recht ordentlich hinbekommen. Es gab keine Unterdeckungen. Es musste nur wenig Strom verschleudert werden. „Verschleudert“ ist nicht der richtige Ausdruck. „Unter 30.000 € pro Gigawattstunde verkauft“, wäre besser.

Samstag, 16.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 37,32 Prozent

Wochenende. Zum Glück. Es kommt in der Nacht von Freitag auf Samstag zu einem massiven Einbruch der Windstromerzeugung. Es ist eine kurze Dunkelflaute. Nicht mal 25 Prozent des in der Nacht geringen Strombedarfs von zwischen 2:00 und 3:00 Uhr benötigten 50 GWh bringen die Erneuerbaren. Zum Sonnenaufgang steigt auch die Windstromerzeugung wieder an, um mit dem Sonnenstrom ab 12:00 Uhr den Rest des Tages in etwa auf gleichem Niveau zu bleiben. Zur Nacht wird es weniger. Was aber wegen des sinkenden Bedarfs nicht weiter schlimm ist. Die Konventionellen gleichen etwas mehr aus als nötig. Es bleibt aber alles im grünen Bereich.

Keine Idee bei den Entscheidungsträgern

Was planen unsere Energiewender eigentlich, wenn die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet sind und 30 GW installierte Leistung Braunkohle vom Netz genommen wurden? Mit diesen 30 GW ist mehr Stromerzeugung in einer Stunde möglich, als auf dem Land per Windkraft am 15.11.2019 mit dem Spitzenwert 26,66 GWh dieser Woche erreicht wurde. Ich befürchte, es gibt keine Idee bei den Entscheidungsträgern, wie das Problem gelöst werden kann. Ich empfehle, zumindest Philippsburg 2 am Netz zu belassen und das moderne Kohlekraftwerk Datteln 4 in Betrieb zu nehmen.

Darüber hinaus sollten die restlichen Kernkraftwerke am Netz bleiben. Genau wie die Braunkohlekraftwerke. Das entstehende CO2 sollte gespeichert werden (CCS). Auf kurze und mittlere Sicht sollten die Entwicklung und der Bau modernster Kernkraftwerke neuester Bauart in Angriff genommen werden. Damit der Budenzauber mit der Windkraft und mit der Photovoltaik endlich ein Ende hat.

Es ist mal wieder so weit. Die Preiserhöhungsrunde „Strom“ steht an (Abbildung 1, bitte unbedingt anklicken, alle weiteren Abbildungen & mehr werden geöffnet). Um es mal einfach und ausdrücklich zu sagen. Mich persönlich trifft die Erhöhung nicht sonderlich. Nicht weil ich wohlhabend oder gleichgültig wäre. Mein Stromverbrauch liegt weit unter dem Durchschnitt. Außerdem suche ich regelmäßig jedes Jahr den für mich günstigsten Stromversorger heraus und wechsele gegebenenfalls.

Für mich ist wichtig, dass der Strom sicher geliefert wird. Egal, ob mit oder ohne Erneuerbare Energieträger, ob mit oder ohne Energiewende. Was ich aber absolut nicht leiden kann, ist, wenn ich verschaukelt werde. Wenn – wie vor 2 Wochen an dieser Stelle analysiert – teuer honorierte sogenannte Forscher erklären, wie Transformationspfade zur 95-prozentigen CO2-Ersparnis im Jahr 2050 geschaffen und begangen werden können. Dabei aber mit Energieimporten und sagenhaften Energieeinsparungen kalkulieren. Das ist weder seriös noch irgendwo realistisch.

Kritik ist erwünscht, Kritik führt weiter

Gleichwohl – und das ist gut so, können Unklarheiten beseitigt werden – gibt es Kritik an meiner Analyse. So kommentiert Leser Rudi Tarantik auf der Webseite des Europäischen Instituts für Klima & Energie (EIKE), welches meinen Artikel vom 12.11.2019 am 18.11.2019 übernommen hat:

„Davon werden durch Wind- und Sonnenkraft bereits knapp 5 Prozent realisiert.“ „Es fallen 6 Prozent Kernenergiestrom bis 2022 weg“. Kernenergie produzierte in 2018 ca. 72 TWh Strom, Wind und Sonne ca. 156 TWh. Daraus folgt, dass obige Prozentzahlen eindeutig falsch sein müssen. Vermutlich entstehen solche Fehler durch das Vermischen von Endenergieverbrauch, Stromerzeugung und Primärenergieverbrauch. Das aber ist grundsätzlich falsch, denn bei der Stromerzeugung aus Fossilen und Kernenergie werden beim Primärenergieverbrauch immer die ca. 70% sinnlose Verlustwärme durch Kühltürme miteingerechnet. Sonne und Wind müssen diese Verlustwärme aber nicht ersetzen. Sollte das der Autor wissen, kann man von einer bewussten Irreführung des Lesers ausgehen. Ebenso fehlerhaft ist auch immer der Vergleich von Endverbraucherpreisen mit Stromgestehungskosten. Ebenso fehlerhaft ist auch immer der Vergleich von Stromgestehungskosten der alten abgeschriebenen Kraftwerke mit neuen Kraftwerken.

Zunächst ist zu sagen, dass Energie benötigt und genutzt – nicht verbraucht – wird. Die Energieformen sind je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Selbstverständlich hat Herr Tarantik vollkommen recht, wenn er darauf hinweist, dass bei der Gewinnung von Energie für diverse Anwendungszwecke (z.B. Mobilität, Wärme, Strombedarf usw.) Energie im Sinne „Nutzbar für den Menschen“ zum Beispiel und meistens in Form von Wärme „verloren“ geht. Dass diese nicht nutzbare Energie von anderen Energieträgern, zum Beispiel Wind und Sonne, nicht erzeugt werden muss, leuchtet ein.

Entscheidend ist, dass die erneuerbaren Energieträger die Energie in Form von Strom liefern, die nötig ist, um den gewünschten Zweck zu erfüllen. Dabei ist zu bedenken, dass Windkraft im Durchschnitt etwa 25 Prozent, Sonnenkraft sogar nur 12,5 Prozent Wirkungsgrad haben. Um die Nennleistung eines Windrades zu erzielen, sind deshalb vier dieser Windräder (Konkretes Beispiel: Berg/Oberbayern) nötig. Bei Solarpaneelen sind es 8 dieser Teile (Abbildung 2). Was eine unverhältnismäßig hohe installierte Leistung = viele, viele Windräder, riesige geschlossene Flächen mit Solaranlagen erfordert, wenn die gewaltigen Energiemengen, die heute mittels Kernenergie und fossiler Verbrennung erzeugt werden, ersetzt werden sollen.

Hinzu kommt, dass Strom – vor allem wenn er transportiert wird – ebenfalls durch Wärmeentwicklung weniger wird. Entscheidend aber ist, dass überall da, wo der Strom nicht direkt verwendet werden kann, Umwandlungsprozesse stattfinden müssen, die ein Mehrfaches an Energie benötigen, um eine Einheit Energie verfügbar zu gewinnen. Ein schönes Beispiel ist der Wasserstoff, der von vielen Menschen als die eierlegende Wollmilchsau der Energiewende gehalten wird. Diese Menschen wissen eben nicht, dass der Wasserstoff erstens ein hochexplosives Gas ist, das aufwändig so aufbereitet werden muss, dass es verfüllt und transportiert werden kann. Und dass zusätzlich die Herstellung von Wasserstoff mittels Strom (Elektrolyse) und die Rückverwandlung in Strom mittels Brennstoffzelle – und damit die Nutzung in wasserstoffbasierten E-Autos, Flugzeugen oder Schiffen – einen vierfachen Energie- sprich Stromaufwand notwendig macht (Abbildung 3).

Um also eine Einheit Stromenergie aus Wasserstoff herzustellen, sind vier Einheiten Stromenergie aus Erneuerbaren notwendig. Um diese vier Einheiten zu gewinnen, sind 4 x 4 = 16 Windkraftanlagen nötig, wenn man davon ausgeht, dass unsere Einheit Stromenergie aus Wasserstoff gleich der Nennleistung, sprich der theoretisch möglichen Stromerzeugung eines Windrades, entsprechen soll. Bei den neudeutsch E-Fuels genannten synthetischen Kraftstoffen sieht es noch schlechter aus. 13 Prozent ist da der Wirkungsgrad der eingesetzten Stromenergie (Abbildung 4). Das könnte sich in Zukunft zwar verbessern. Dennoch wird der Strombedarf erheblich und immer höher, als bei der Strom-zu/aus-Wasserstoff-Herstellung bleiben. Etwas besser sieht es bei der Power-to-Gas, der Methanisierung aus. 33 bis 40 Prozent ist dort der Wirkungsgrad des eingesetzten Stroms (Abbildung 5).

Wie auch immer, wenn bei Kernkraftwerken und fossiler Verbrennung Energie durch Wärmeverluste nicht nutzbar ist, so wird auch bei den erneuerbaren Energieträgern Wind und Sonne unter dem Strich erneuerbarer Strom in vielfacher Menge benötigt, um die erneuerbar gewonnene Energie für die diversen Anwendungen eines mobilen und hochtechnisierten Industrielandes verfügbar zu machen. Das dürfte sich unter dem Strich ausgleichen.

Im Bereich des absolut Unmöglichen

Ein Wort zu den von Herrn Tarantik  monierten sechs Prozent Kernenergieerzeugung, die 2022 zumindest nach Gesetzeslage komplett weg fallen werden. Den Wert habe ich der offiziellen UBA-Grafik (Abbildung 6) zur Primärenergie entnommen. Bis 2022 fallen laut UBA 230 Terawattstunden weg, wovon in der Tat nur 76 TWh auf die Stromversorgung entfallen. Immerhin ist das weitgehend CO2-freie Energie. Woher das UBA/Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen diesen Wert hat, habe ich nachgefragt (Abbildung 7). Unter dem Strich ist es aber vollkommen gleich. 76 TWh sind weg. Im Jahr 2022. Sollten diese 76 TWh Kernenergiestrom zumindest durchschnittlich durch Windkraftstrom ersetzt werden, sind allein dafür 6.946 Windkraftanlagen à fünf MW Nennleistung bis 2022 zusätzlich nötig. Was aktuell im Bereich des absolut Unmöglichen liegt.

Armin Laschet, seines Zeichens Ministerpräsident NRW, sieht die Inbetriebnahme von Datteln 4, einem hochmodernen Kohlekraftwerk positiv (Abbildung 8). Er weiß genau: Ohne Kohlestrom geht es nicht. Der Industriestandort NRW wäre energieversorgungstechnisch am Ende. Da nutzen auch keine Entschädigungen nach Abschaltungen von Braunkohlekraftwerken. Außerdem muss Strom nach Belgien und nach Baden-Württemberg geliefert werden. Zum 1.1.2020 wird dort das Kernkraftwerk Philippsburg 2 vom Netz genommen. 11 TWh CO2-freier Strom wird dann durch Kohlestrom ersetzt werden müssen. Oder importiert man Atomstrom aus Frankreich? Es wird eine Mischung aus beidem sein. Eine Mischung, bei welcher der Betrachter aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommt. Denn die gut 1.000 Windkraftanlagen à 5 MW, welche die 11 TWh Strom zumindest im Durchschnitt ersetzen könnten, die gibt es am 1.1.2020 nicht.

Von einer bewussten Irreführung, wie Herr Tarantik meint, kann keine Rede sein. Besonders eingedenk der Schönrederei der Energiewende im Allgemeinen (Abbildung 9), und im Besonderen der erwähnten Studie des Forschungszentrums Jülich. Ich habe das Forschungszentrum Jülich, sprich die Macher der Studie, vor Veröffentlichung des Artikels angeschrieben und auf die Analyse aufmerksam gemacht. Bis jetzt habe ich keinerlei Rückmeldung erhalten. Ich gehe davon aus, dass meine Einwände und Berechnungen korrekt sind. So korrekt, wie man es im Rahmen eines journalistischen Artikels, wo die Beherrschung der Grundrechenarten und des Dreisatzes zum Verständnis ausreichen sollen, erwarten darf.

Bleiben noch die angeblich unzulässigen Vergleiche, die mein zitierter Kritiker anführt. Ich habe solche Vergleiche niemals angestellt. Ich nehme die Zahlen des Agorameters (Abbildung 10), ziehe daraus meine Schlüsse und schreibe diese mit Quellenangaben in meine Artikel. Wenn Fehleinschätzungen oder auch Rechenfehler meinerseits vorliegen: Ich freue mich auf Hinweise. Diese werden von mir und befreundeten Experten analysiert, dann wird gegebenenfalls korrigiert, und ich antworte dem Hinweisgeber.

Die echten Stromgestehungskosten der Erneuerbaren

Noch ein Wort zu den Stromgestehungskosten der Erneuerbaren. Diese sind immer schöngerechnet. Hinter den Windkraftwerken, hinter den Photovoltaikanlagen müssen Gaskraftwerke als Backup stehen. Auch dann, wenn die installierte Leistung der Erneuerbaren – was wahrscheinlich nicht mehr geschehen wird – vervielfacht werden sollte, ist diese konventionelle Reserve mit allen Kosten, mit allem Drum und Dran (Größenordnung genau so groß, als müsste Deutschland damit alleine mit Gasstrom versorgt werden) auszubauen und bereit zu halten. Erzeugen die Erneuerbaren – aus welchen Gründen auch immer – nicht genügend Strom, um den Bedarf zu decken, muss Deutschland zur Not eben mit diesem Gasstrom ganz oder teilweise versorgt werden. Die Kosten für Gas, das in der Reserve nicht benötigt wird, diese Kosten fallen nicht an. Alle anderen Kosten müssen zu den Gestehungskosten der Erneuerbaren hinzugerechnet werden.

Die Energiewende war bisher nicht nur sehr teuer, sie wird noch viel, viel teurer. Wobei die Sicherheit der Stromversorgung Deutschlands immer geringer wird. Ganz sicher. Mein Tipp: Lassen Sie sich nicht einlullen. Kontrollieren Sie Ihren Stromanbieter und wechseln Sie zu einem, der für Sie günstiger ist. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass die Macht des Faktischen die Energiewende scheitern lässt. Eine Deindustrialisierung wird die Bevölkerung nicht mitmachen.

Allein schon der gewünschte massenhafte Umstieg auf E-Autos wird nicht erfolgen. Reichweitenangst, mangelnde Lade-Infrastruktur, hoher Anschaffungspreis trotz hoher Subventionen, wachsende Erkenntnis der Umweltschädlichkeit (rollender Sondermüll) von E-Mobilität und nicht zuletzt der schlechte Wiederverkaufswert, welcher mit dem Batterieverschleiß zusammenhängt, der die monatlichen Unterhaltskosten in die Höhe treibt (Abbildung 11).

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Sehen Sie, wie viel CO2 der Tschad, China, Kanada oder die USA ausstoßen. Pro Kopf, als Land. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de.

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über drei Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.




Ökosozialismus bei VW? Neuer Golf soll Ausgaben für Elektromobil erwirtschaften

Statt sich gegen den unrealistischen Unfug der grünen Politiker, der physikalisch derzeit und wahrscheinlich auch in Zukunft nicht umsetzbar ist, zu wehren, machen deutsche Autohersteller fleißig mit und propagieren ihrerseits nutzlose Technologien. Volkswagen will, wie wir berichteten, das neue Elektroauto ID.3 in den Markt pressen und beendet dafür im Werk Zwickau/ Sachsen die Produktion klassischer Verbrenner. Für den ID.3 wird VW gemeinsam mit der schwedischen Firma Northvolt Akkumulatoren in Salzgitter produzieren und baut dafür ein Werk für zunächst eine Milliarde Euro.

Um den Golf 8 zum Verkaufsschlager zu machen, rüstet der Konzern die Wagen mit zahlreichen steuerbegünstigten Ökospielereien aus. Einige Modelle mit der Bezeichnung eTSI erhalten Fahrrad-Akkus, die Bremsenergie speichern und beim Anfahren wieder abgeben. Fahrzeuge mit der Bezeichnung eHybrid haben größere Akkumulatoren und Elektromotoren, die am Starkstromnetz geladen werden (sofern vorhanden) und angeblich Strom für 60 Kilometer Reichweite liefern. Dadurch sinkt rein rechnerisch der Ausstoß des „Klimagases“ Kohlendioxid unter 50 Gramm pro Kilometer, so daß der Wagen ein E-Kennzeichen erhalten kann. Das spart Steuern für Selbständige und Angestellte, die ihren Dienstwagen privat nutzen. Zudem bezahlen der Fiskus und der Hersteller selbst einen „Umweltbonus“ von 3.000 Euro. Der Hersteller auch? fragt sich der kritische Leser. Ja – denn durch den geringeren Ausstoß von CO2 bleiben Strafbefehle der sozialistischen EU aus.

Sind die Manager unserer heimischen Autohersteller zu klimarettenden Sozialisten geworden, oder rechnen die besser, als man vermuten würde? Auch wenn der Zeitgeist letztlich immer den Geist der Oberschichtler erreicht, wirkt der Zwang, Geld zu verdienen, disziplinierend, und daher darf das Zweite angenommen werden. Die vielen Steuervergünstigungen locken wahrscheinlich viele Golf-Kunden, was dem Konzern die Milliarden bringt, mit denen er seinen ID.3 quersubventioniert; unterstützt von weiteren Steuergeldern. Der gelernte Ökonom möge mich korrigieren, aber für mich riecht das nach einer wirtschaftlichen Sackgasse. Die neuen Elektro- und Hybridautos will eigentlich keiner bauen oder kaufen; man tut es aber doch, weil es dafür Subventionen gibt, die man mit seinen Steuern letztlich aber wieder selber bezahlt. Ein Nullsummenspiel, wie die Wirtschaftswissenschaft es nennt. Nun, nicht ganz: Nullsumme gilt nur für den, der das Sinnlos-Auto kauft. Wer einen Verbrenner oder mit dem ÖPNV fährt, zahlt den Spaß. Verdienen hingegen tun zum Beispiel die Schweden von Northvolt, deren Produkt vom deutschen Steuerzahler gekauft wird.




Die apokalyptischen Reiter der Klimapolitik – zum ersten

Wer sich seinen eigenen Weg in der großen Klima-Verwirrung finden will, kommt nicht umhin sich ein paar grundsätzliche Gedanken über Wissen und Bildung zu machen und sich beispielsweise den kleinen Unterschied zwischen Fakten und Daten klar zu machen. Beginn einer kleinen Serie zur geisteswissenschaftlichen Ertüchtigung des staunenden Publikums im großen Klima-Theater.

„Der anthropogene (durch den Menschen verursachte) Treibhauseffekt ist seit über drei Jahrzehnten zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und öffentlicher Diskussionen. Trotz der mittlerweile fundierten wissenschaftlichen Basis melden sich immer wieder Skeptiker zu Wort, die den anthropogenen Treibhauseffekt anzweifeln oder sogar leugnen.“ (Umweltbundesamt)

„Es kommt die Zeit, da wir alle fort und vergessen sind, und das Einzige, was dann von uns übrig ist, sind die Treibhausgase, die wir mehr oder weniger unwissentlich in die Atmosphäre gepustet haben.“ (Szenen aus dem Herzenvon Greta Thunberg, Svante Thunberg, Malena Ernman, Beata Ernman)

Fanatismus, meine Damen und Herren, Fanatismus … – Kennen Sie Greta? Alle kennen Greta, „wir alle“ kennen sie, vielleicht nicht gerade in Person, aber ganz gewiss ihr Medien-Abziehbild. Dieses Bild, über das separat zu sprechen wäre, hat, so scheint es mittlerweile, durch die Heftigkeit des New Yorker UN-Auftritts vom 23. September einen Knacks bekommen. Das muss nicht schlecht sein. Der Ikone der Klimabewegung widerfährt damit nur, was schon Andere vor ihr hinnehmen mussten. Sie spaltete die Wohlmeinenden, und die Bewegung geht über sie hinweg. Genug ist nicht genug. Der Leitsatz der Bewegung gilt nicht bloß im Reich der PS-Boliden und Fernreisen, er gilt genauso für Exponenten einer Weltsicht, in der für derlei Luxus kein Platz vorgesehen ist.

Der Star, der, wie man hier und da lesen konnte, „seine Emotionen nicht im Griff hat“, ist plötzlich wieder Kind: Wer sind die Eltern? Wo sind die Eltern? Die seriöse Welt, in der Entscheidungen gefällt und Mehrheiten organisiert werden müssen, trennt sich, die Gelegenheit nutzend, ostentativ von den lunatics, den überspannten Rebellen des Weltgewissens, das bekanntlich bei Bedarf in jedem Mainstream-Politiker tickt. Und die Rebellen? Sagen wir, die Situation kommt ihnen entgegen, nachdem „Greta“ erfolgreich die Botschaft vom drohenden Untergang in den Köpfen der Mehrheitsgesellschaft und der ihr verpflichteten Politik verankert hat. Konkurrenz belebt das Geschäft und Feindschaft gegen das System garantiert einen langen Atem. Währenddessen wird die Ikone, ausstaffiert mit allerlei Auszeichnungen, ins öffentliche Nirwana all der Kämpfer für eine bessere Zukunft entrückt, an die von Zeit zu Zeit ein bebilderter Zeitungsartikel erinnert.

Fanatismus der Unwissenheit

Die junge Dame, die, wie sie bereits mehrfach andeutete, ihre Bildung auf dem Altar der Menschheit opfert, da sie etwas weiß oder zu wissen glaubt, das keinen Aufschub duldet, weiß offenbar nicht, dass Bildung und Wissen in einem engen Zusammenhang stehen oder, um es weniger schlicht zu formulieren, einander bedingen: keine Bildung ohne Wissen, kein Wissen ohne Bildung. Vor allem der letzte Teil dieses Satzes verdient Beachtung. Man muss wissen – oder eine Ahnung davon haben –, was Wissen heißt und wie es zustande kommt, um sich seiner halbwegs angemessen bedienen zu können. Es gibt einen Fanatismus der Unwissenheit und des Wissens, die einander in ihren Folgen nicht nachstehen – allein schon deshalb nicht, weil letzterer gleichfalls auf Unwissenheit beruht (den Fall der wissentlichen Unwissenheit, des Selbstbetrugs oder der bösen Absicht einmal beiseitegesetzt).

Daher kann keine Unterrichtseinheit den Bildungsgang ersetzen, innerhalb dessen sie angesetzt wurde: Eine Banalität unter Pädagogen, zusehends ausgehebelt durch die grassierende Bildungsverachtung von Leuten, die der Ansicht sind, sie wüssten genug, um die Welt von ihrem schlimmen Tun abhalten zu müssen – hier und jetzt, denn die Sache selbst duldet … siehe oben. Die Sache selbst. Ganz recht, die sechzehnjährige Greta kann es nicht wissen, da eine skrupellos agierende Umgebung ihr ein Dasein als Medium nahelegt, dazu verurteilt, anderer Leute Wahrheiten unter die Leute zu bringen – flächige Projektionen eines „Wissens“, das in seinem Kern vielleicht Wissenschaft, vielleicht ein Hoax (oder ein guter Mix aus beidem) ist, in jedem Fall aber über eine Tiefendimension verfügt, die sich ihr und ihren Mitkämpferinnen entzieht.

Falls dieses Kind, das kein Kind mehr ist, ein „Missbrauchsopfer“ genannt zu werden verdient, so weniger wegen einer ausgeplauderten Asperger-Diagnose als deswegen, weil ihm die akklamierende Erwachsenenwelt, in der es sich offensichtlich bewegt, das Recht auf Bildung abschneidet. Damit scheint es das Schicksal einer Generation von Jugendlichen zu teilen, deren Erzieher und Lehrer es vorziehen, einem wahnhaften Purismus die Ehre zu geben, statt ihren Schützlingen die elementare Kenntnis dessen zu vermitteln, was eine frühere Generation „la condition humaine“ nannte, die menschliche Weise, in der Welt zu sein und, unter anderem, eine Flut widersprüchlicher Gewissheiten zu generieren, deren Schicksal darin besteht, wieder kassiert zu werden, sobald es an der Zeit ist. Denn noch immer ist der Mensch das Tier, das tief in seinem Inneren weiß, dass es nichts weiß, während es fest zu wissen glaubt, was Andere ihm suggerieren.

Fakten werden gemacht

Die Berufung auf Fakten besitzt, zumindest in der Wirkung auf Laien, etwas Furchteinflößendes. Sie erscheinen ihnen unumstößlich gegeben: „Widerstand zwecklos!“ Das freut die Blender unter den Wissenschaftlern, die sich gern im Licht der Öffentlichkeit sonnen. Denn sie wissen: Nichts in ihren Disziplinen ist so umkämpft wie just diese „Fakten“. Wie das Wort bereits andeutet: Fakten werden gemacht. Sie sind das Ergebnis einer praktischen („Fakten schaffen!“) oder theoretischen Anstrengung. Das unterscheidet sie von „Daten“, die erhoben und interpretiert werden müssen, um auf irgendeine Weise (zum Beispiel in Archiven, etwa zum Klimawandel, wo sie, rein theoretisch, auch zurechtgebogen werden könnten) auf Abruf gegeben zu sein.

Wer demnach, öffentlich sein Renommee als Wissenschaftler in Anspruch nehmend,  behauptet, jene einer wissenschaftsfernen Umgebung aufs Auge gedrückten „Fakten“ seien – bloß gleichsam für Laien verständlich aufbereitet – die Daten selbst, der beurlaubt sich – an dieser Stelle wenigstens – aus dem wissenschaftlichen Diskurs. Manche seiner Kollegen dürften es mit Erleichterung quittieren. Einige allerdings auch mit verstecktem oder offenem Groll, weil sie gern beides hätten: die wissenschaftliche Reputation und das öffentliche Etikett des/der „führenden Forscher(s)*in“.

Wie eine Probe auf diesen Mechanismus liest sich die Karriere der neueren Klimaforschung, deren „führende Vertreter“ seit Jahr und Tag einer dankbar-betroffenen Öffentlichkeit ihre unumstößlichen Fakten präsentieren und dabei nicht selten auf ihre Vergesslichkeit spekulieren, da gerade die furchterregendsten unter den aufgebotenen „Fakten“ alle naslang nachjustiert werden müssen.

Immerhin könnte die Behauptung der Forschesten unter ihnen, irgendwer habe „das Schlimmste“ schon seit Jahrzehnten vorhergesagt, bei klügeren Zeitgenossen eher Zweifel am Fleiß und an der Gewissenhaftigkeit der über allerlei Disziplinen verstreuten, aber im politischen Impetus vereinten Zunft erwecken. Also wird ein gewisser Teil der durch Forschungsfortschritte notwendig werdenden Korrekturen am obligaten Horrorszenario mit der Maßgabe publiziert, in Wahrheit sei alles viel schlimmer, als bisher angenommen. Das imponiert aufmerksameren Zeitgenossen zwar nicht sonderlich. Aber angesichts der allgemeinen Betroffenheit verschließt es ihnen den Mund.

Dies ist der erste Teil einer vierteiligen Serie. Zuerst veröffentlicht auf der Achse des Guten. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.




Artikel-Krieg auf Wikipedia – Andreas „Andol“ Lieb übt bittere Vergeltung

Daß EIKE-Repräsentanten überhaupt eigene Artikel bei Wikipedia haben, ist ja eigentlich eine Ehre – viele Normalverbraucher kennen uns nicht einmal, weil die Medien solche Uruk-Hais (siehe Foto) wie uns sonst eher verschweigen; es könnte ja jemand unsere Informationen lesen und nachdenken. Werden wir doch einmal in den Quantitätsmedien erwähnt, fehlt natürlich nie die „richtige“ Einordnung unseres Wirkens, damit das Denken der Zuschauer auch gut betreut ist. Ein hervorragendes Beispiel ist der aktuelle ORF-Beitrag über „Gretas Feinde“, zu dessen Erstellung eine junge politisch zuverlässige Journalistin aus Wien nach Potsdam eilte (mutmaßlich per Flugzeug), um mit dem leicht angewiderten Gesichtsausdruck der Rechtgläubigen den Häretiker Limburg zu interviewen.

Ein eher im Hintergrund tätiger Kollege des ORF-Klimateams, politisch aber genauso zuverlässig, ist der wohl weniger kamerataugliche Andreas Lieb, der als Andol richtig gute PR-Arbeit für die Church of Global Warming leistet. Wie Kollege Baur herausfand, ist Lieb rund acht Stunden täglich und mehr in der „demokratischen“ Wikipedia unterwegs, um die ihm verhaßten Klimaleugner und ihre Aussagen möglichst schlecht dastehen zu lassen. Die Gründer von Wiki (hawaiianisch für „schnell“) warben damit, daß ihre Internet-Enzyklopädie jedem offenstehe und das Wissen der Welt zusammentrage. Die Realität sieht wie immer ganz anders aus: Die Wikipedia ist nicht demokratisch, sondern im schlechtesten Sinne politisch: Wer am lautesten schreit, gewinnt. Dabei zeigt sich, daß eine alte Erfahrung aus Parteien auch beim Schreiben von Wiki-Artikeln gemacht werden kann. Jan Fleischhauer beschrieb einmal, daß sich marxistische Studenten in der SPD durchsetzen konnten, weil die wohlhabenden Bürgerkinder im Gegensatz zu den bodenständigen Arbeiter-Genossen auf Parteitreffen ewig ausharren und somit Abstimmungen dominieren konnten. War der Genosse Arbeiter abends gegangen, machten die Edelmarxisten, was sie wollten. Morgens um sechs arbeiten mußten sie nicht; und Geld hatten sie genug.

Ähnlich läuft es in der Wikipedia: Die „Offenheit“ zieht zahlreiche Weltanschauungskrieger geradezu magisch an. Da sie mutmaßlich vom Sozialstaat und/oder von linken NGOs mit Steuergeld vollversorgt werden, haben sie 24 Stunden am Tag Zeit, gemeinschaftlich aus ihrer Sicht falsche Ansichten oder Informationen aus Artikeln herauszulöschen und stattdessen exklusiv ihre Weltsicht zu verewigen. Die deutsche Wikipedia ist (noch) die zweitgrößte der Welt – was für eine Macht! Ein gescheiterter grüner Kandidat ohne (klassischen) Job aus einer Provinz-Ortschaft kann bestimmen, was deutschsprachige Leser auf der ganzen Welt über böse Klimaleugner wissen und denken sollen.

Wie sieht das aus? Im persönlichen Artikel von Michael Limburg versuchte ein Klimaskeptiker mit dem Pseudonym Schnappi92, der Kontakt zu uns aufnahm, wenigstens etwas Schärfe aus dem diffamierenden Text zu nehmen, indem er Formulierungen wie „Leugnung der menschgemachten Erwärmung/ Abstreiten der menschgemachten globalen Erwärmung“ durch „Kontroverse um die globale Erwärmung“ ersetzte. Außerdem wurden Beschimpfungen wie „Klimaleugner“ (das nicht von ungefähr wie „Holocaustleugner“ klingt), durch „Klimaskeptiker“ ersetzt. Und „Verein zur Klimaleugnung“ (wir) wurde gelöscht. Andol-Lieb machte das per Revert-Taste ganz bequem rückgängig. Änderte Schnappi92 den Text erneut, wird das als Editwar, sinngemäß Artikel-Krieg, gewertet und die Bearbeitung von den Admins, den Schiedsrichtern der unteren Ebene, daraufhin gesperrt. Da die Admins mittlerweile zum Gutteil auch schon Vollzeit-Schreibaktivisten sind, wird das Schnappi-Konto gleich mitgesperrt. Schreibt ein Kritiker wie Schnappi dann mit anderem Konto weiter, wird seine IP-Adresse, die einmalige Identifizierung eines Rechners im Internet, von einem Admin ausgelesen und ebenfalls gesperrt. Es mag auch noch neutrale oder kritische Admins geben; aber die halten sich von den politisch „heißen“ Artikeln meist fern. Vor allem, wenn sie einmal erlebt mußten, daß radikale Gruppen aus lauter dauerpräsenten Andols nach einer unliebsamen Entscheidung sie stunden- und tagelang, gern auch bis spät in die Nacht nervten. Hinzu kommt, daß die Schiedsrichter nicht ernannt, sondern „demokratisch“ gewählt werden. Der geneigte Leser kann leicht erraten, wer den Wahltermin einmal im Jahr garantiert nicht verpaßt und vorher ganz spezielle „Wahlwerbung“ macht. Neben der turnusgemäßen Wahl gibt es außerdem noch die Möglichkeit, eine Art Absetzungsverfahren zu initiieren, wie das Impeachment bei Donald Trump.

Legt sich ein unparteiischer Admin also mit Lieb oder einem anderen Schreibaktivisten an, macht er danach keine normale Arbeit in Artikeln mehr, sondern muß sich laufend mit nervtötenden Beschwerden einer ganzen Schar konzertiert handelnder Gläubiger und diversen Absetzungs- und Verwaltungsverfahren herumärgern. Ist der/die neutrale Admin nicht selber ein NGO-steuerfinanzierter Zeitbesitzer, sondern ein Hobby-Enzyklopädist mit Job, Familie, Haus und eigenem Leben in der wirklichen Welt, ist klar, daß er (oder sie) schnell keine Lust mehr hat und aufgibt oder sich in ruhigere Gewässer zurückzieht.

Einen Eindruck, wie Andol-Lieb und seine Mitstreiter arbeiten, gibt die aktuelle Diskussionsseite zu „Michael Limburg“. Auf einer solchen Hintergrund-Plattform können Interessierte Vorschläge machen und Probleme klären. Mit Kalibern wie Andol ist das Diskutieren natürlich sinnlos, weil die Aktivisten entweder mit ihrer unbegrenzten Zeit meterweise Seiten füllen, oder politisch zuverlässige Admins mit ihrem besonderen Gewicht jede Kritik sofort abschmettern.

Beispiel:

„Es gab von mehreren Usern Kritik an dem tendenziös formulierten Artikel über Michael Limburg. Anstatt sachlich darauf einzugehen, gab es persönliche Angriffe, falsche Unterstellungen von Andol & Co. Und dann wurde der Diskussionsabschnitt kommentarlos gelöscht. Ich bitte um Klärung, wie ein Konsens auf der Diskussionsseite, bei solch einem fragwürdigen Vorgehen, erreicht werden kann. Danke.“–Schnappi92 (ein Klimaskeptiker)

„Hast du die Kontrahenten daraufhin angesprochen? Ich kann das leider nicht erkennen. Das ist aber vor dem Beginn eines Editwar notwendig. Hier auf dieser Diskussionsseite geht es um die Verbesserung des Artikels, hier können auch Wünsche und sonstige Unzulänglichkeiten angesprochen werden, damit ein Konsens mit den Autoren hergestellt werden kann. Gruß“ —Regi51  (ein Admin)

„Gleich in deinem ersten Beitrag hier hast du glatt die Existenz des Treibhauseffektes bestritten, eines wissenschaftlich völlig unstrittigen Faktes, der bereits im 19. Jahrhundert entdeckt wurde. Anschließend wurden deine Beiträge noch deutlich absurder. Auf solch einer Basis kann hier kein Konsens möglich sein. Der kann nur auf dem Fundament der Wissenschaft beruhen. Solange du wissenschaftlich eindeutige Sachverhalte kategorisch bestreitest werden wir und nie annähern.“ Andol

Schauen Sie sich den aktuellen Personenartikel von Michael Limburg an – die Diffamierungen wie „Klimaleugner“ stehen immer noch drin – gleich mehrfach.

Was kann man gegen solche üblen Nachreden im Netz-Lexikon tun? Zum Beispiel juristisch klagen, und zwar laufend, weil jede herausgeklagte Diffamierung von der Aktivistenschar schnell ersetzt wird. Das ist teuer und zeitaufwändig, da sitzen die über diverse Töpfe steuerfinanzierten Schreibkrieger am längeren Hebel.

Die Wikipedia-Organisation könnte schon einiges tun, um ihre Artikel neutral zu halten, was seit Jahren auch gefordert wird. Ein guter Ansatz wäre die Abschaffung des anonymen Schreibens. Wenn alle Redakteure, Admins und höheren „Beamten“ von Wikipedia gezwungen wären, unter Klarnamen zu schreiben; und zudem ihre angemeldete Wohnadresse ähnlich wie bei Ebay hinterlegen müßten, wäre das anonyme Beleidigen aus dem virtuellen Hinterhalt zumindest deutlich schwieriger. Typen wie Lieb, dessen Identität, Parteizugehörigkeit und Herkunft von Rechercheuren wie Alex Baur schon lange publiziert wurden, kann man damit natürlich nicht bremsen. Sie wären dann aber alleine in ihrem Bereich, weil viele virtuelle Heckenschützen wie auch Antifaschläger und Hooligans letztlich nicht den Schneid haben, als Individuum mit offenem Visier zu fechten.

Und nicht zu vergessen: Sind Adressen und Klarnamen bekannt, kann man wegen übler Nachrede auch persönlich verklagt werden. Das könnte richtig teuer werden und sogar zu Haft führen, aber nur in einem Rechtsstaat.

 

 




„Wie ich klimagläubig wurde!“ Große Freiheit TV auf Abwegen?

Nachdem ich in den letzten Monaten mit sehr vielen Klimaalarmisten gesprochen habe und tiefer in das Thema eingestiegen bin, muss ich hier öffentlich meine Position revidieren. Wie ich genau dazu gekommen bin, siehst du in diesem Video.


 




„Wie dumm von mir!“ Es geht nicht ums Klima, es geht um die totale Veränderung der Gesellschaft

Auf ein Kernfaktum traf ich schon in den ersten Tagen nach dem Themenwechsel, als ich kreuz und quer durch die Republik die Szene der Klima-Experten abtelefonierte. Ich wurde mit der Behauptung konfrontiert, dass es in der Szene zwei Parteien gibt, die nicht miteinander sprechen, weil die eine, sehr starke Partei, das nicht wolle, ja schon länger als seit einem Jahrzehnt systematisch unterband.

Bei den beiden „Parteien“ handelt es sich um die „Klima-Alarmisten“ einerseits und die „Kli­ma-Skeptiker“ andererseits.

Es gibt nicht viele Mitbürger, denen die beiden Begriffe bekannt sind, aber die Personen sind bekannt, die dafür stehen, zumindest eine, Greta Thunberg, nicht gerade eine wissenschaftliche Größe, aber sie führt im Bewusstsein der Öffentlichkeit aktuell die Riege der Klima-Alarmisten an. Sie bewegt mit ihrer Initiative zur Rettung der Welt in der Tat die Gemüter, wenn auch nicht überall in der Welt, aber immerhin vielerorts.

Die Riege der Klima-Skeptiker zu personalisieren, fällt schon schwerer. Der bekannteste Amateur auf diesem Gebiet, also durchaus mit Greta vergleichbar, ist der amerikanische Präsident Do­nald Trump, der sich durch den Ausstieg aus dem Pariser Klima-Abkommen auf diesem Gebiet pro­filiert hat.

Aber genau diese Tatsache ist für die Diskussion typisch, denn es fällt einem zur Seite der Kli­ma-Skeptiker in Deutschland kein öffentlich bekannter Name ein. Anderes gilt für die Seite der Kli­ma-Alarmisten, denn deren Front-Institut ist das in der Presse häufig genannte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Wenn man allerdings die Szene der Skeptiker, auch Klima-Leugner genannt, durchleuchtet, trifft man auf überwiegend männliche Emeriti mit grauen Haaren, die sich in Jahrzehnten auf renommierten deutschen Universitäten einen ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf erarbeitet ha­ben, deren Stimme aber komischerweise stets im Nichts verhallt.

Durch die Bank erzählen sie einem, dass es in Jahrzehnten nicht gelungen ist, mit den wissenschaftlichen Protagonisten des Potsdamer Instituts, immer wieder genannt werden die Namen Schellnhuber und Rahmstorf, ins Gespräch zu kommen. Selbst wenn gemeinsame Termine für einen Diskurs verabredet waren, stets wurden sie kurzfristig abgesagt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

„Selbst schuld“, mag manch einer der Beobachter denken, denn die Riege der Klima-Skeptiker spricht – anders als die geschlossene Riege der Alarmisten – nicht mit einer Stimme. Die Experten der Wissenschaft tun das, was Experten – vor allem im Bereich der Universitäten – schon immer tun: Sie streiten sich, sie sind sich nicht einig, sie verhaken sich in Details und sind unfähig, zurückzustecken.

Ich habe mir von allen Seiten Empfehlungen geholt, mit wem ich über dieses und jenes Thema sprechen sollte, und hörte immer wieder: „Aber bitte nicht mit dem Herrn …!“ Vor wenigen Wochen fand ein gut gemeinter Versuch statt, die Riege der Skeptiker in einem Verband zu organisieren. Die Folge war, dass sich einzelne Experten auf dem E-Mail-Verteiler schon nach we­nigen Tagen hin bis zu übelsten Beschimpfungen bekämpften – für Wissenschaftler mancher Diszi­plin nichts Ungewöhnliches. So gewinnt man aber keinen Krieg.

Hinter den Klima-Alarmisten steht die Staatsmacht

Abgekürzt kann man sagen, die Klima-Alarmisten dominieren die Medien und sie haben ein weiteres pre: Ihre Argumentation ist simpel – je mehr CO2 in der Atmosphäre, desto wärmer wird es auf der Erde. Und: Hinter ihnen steht zuvorderst das vorgenannte Potsdamer Institut, das Bundes­umweltamt, die Umwelthilfe e. V., das Bundesumweltministerium, die EU, die UN und ihr IP­CC-Weltklimarat, also alle zuständigen öffentlichen Institutionen, die geballte globale bürokratische Staatsmacht.

Sie alle berufen sich auf die angeblich wissenschaftlich fundierte Wahrheit vom CO2-ursächli­chen, von Menschen gemachten Klimawandel.

Die Skeptiker haben es doppelt schwer: Zum einen werden sie offensichtlich gezielt von den Mainstream-Medien verschwiegen, sodass sie niemand kennt, zum anderen fallen diesen Experten, bestehend aus Geologen, Astro-Physikern und Meteorologen so viele Klima-Faktoren ein, die alle zusammenwirken, dass sie nicht so simpel sagen können, wohin die Reise geht.

Sie haben keine einfache Wahrheit. Sie reden vom Einfluss der Sonnenzyklen, vom Einfluss der Meere (72 Prozent der Erdoberfläche!) und der Wolken, also von wahrlich unfassbare Größen und sagen: So wenig, wie der Mensch einen Sturm aufhalten kann, so wenig hat der Mensch Einfluss auf das Klima. Wie will man sich daran festhalten? Geht nicht.

Die Position klingt nach Inkompetenz, noch einmal verstärkt durch die Simplizität der Gegenmeinung – die für das gemeine Volk mundgerecht zubereitete Schädlichkeit von CO2, wie sie von den vorgenannten staatlichen Institutionen Propaganda-mäßig gesteuert wird.

Die Geschichte dahinter: Die Große Transformation

Die Geschichte dahinter lässt sich einfach erzählen. Sie hat eine Überschrift: „Die Große Transformation“. Der Begriff ist aus dem Jahr 1944 und stammt vom österreichischen Sozialöko­nomen Polanyi, der in einem gleichnamigen Buch den Weg in einen neuen Sozialismus beschrieb.

Der Titel wurde vom damaligen Leiter des Potsdam-Instituts, Hans Joachim Schellnhuber im Jahr 2007 in sein Potsdam-Memorandum übernommen, aus dem im Jahr 2011 ein 446-seitiges Hauptgutachten entstand, die „Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“, mitunterzeichnet von acht weiteren Wissenschaftlern, unter anderem dem Potsdamer Professor Stefan Rahmstorf. Doch, um die doch parteiische Potsdamer-Instituts-Quelle nach außen zu neutralisieren – nicht abwegig wäre zu sagen:

Um die Öffentlichkeit zu täuschen – institutionalisierte die Bundesregierung unter Angela Mer­kel den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Dieser scheinbar neutrale Beirat WBGU fungiert als Autor und Organisator diverser Veranstaltun­gen, seit 2013 ausgestattet mit einem millionenschweren Fördertopf.

Jedoch, dieses Geld wurde und wird nicht für neutrale Forschung eingesetzt, sondern im Zusammenwirken mit dem PIK dafür, einseitig CO2-Klimawandel-gerechte Forschung zu fördern und zugleich bundesweit mit aller Macht dafür zu sorgen, dass ergebnisoffen praktizierte Forschung unterblieb und, sobald Gegenmeinungen auftauchten, deren Protagonisten, nicht selten angesehenste Wissenschaftler, zu desavouieren und ihnen Forschungsetats wegzunehmen, Universitäten und Presseorgane unter Druck zu setzen, also alle Mittel eines totalitären Staates zu nutzen.

Reihenweise sprach ich in den vergangenen Monaten mit Unternehmern, Wissenschaftlern, Fachjournalisten und anderen, die mir ihre Entmutigung schilderten, weil sie über mehr als ein Jahrzehnt hinweg in haarsträubender Weise bei dem Versuch, ihre Wahrheit, also ihre ehrlich erarbeiteten Erkenntnisse, unter die Leute zu bringen, gescheitert sind.

 

Auf dem Weg in die DDR 2.0

Ergo, so scheint es zu sein: Alles, was zurzeit von der Bundesregierung als Druckprogramm zu Lasten der Automobilindustrie, zur Steuerung der Energieerzeugung und zur unnatürlichen Regulierung der Landwirtschaft auf dem Wege ist, ist langfristig in Potsdam geplant und auch offen am Ka­binettstisch der Bundesregierung beschlossen.

Erst am 23. März 2018 hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) noch einmal mit Stolz in einer Rede auf das Programm hingewiesen, als sie unter anderem sagte,

„Wir sind noch lange nicht am Ende des Weges. Vor uns liegen grundlegende Strukturveränderungen, oder wie es eben auch genannt wird, eine Große Transformation. Das gilt für neue Mobilitätssysteme, unsere Energieversorgung, neue industrielle Prozesse, die Digitalisierung und natürlich auch für neue Formen der Landwirtschaft.“
Siehe ab Minute 1:20 im Link hier.

Und ich dachte seit Monaten, es geht in Form einer sachlichen Auseinandersetzung nur ums Klima. Wie dumm von mir!

Der ganze Umbau der Wirtschaft soll von der Wissenschaft entwickelt und mehrheitlich, also vermeintlich demokratisch, beschlossen werden, mit anderen Worten, unter Ausschaltung der menschengesteuerten, natürlichen und stets mit Fehlern behafteten Entwicklung betrieben – entsprechend der gutachterlichen Empfehlung des WBGU!

Kein Zweifel, das ist der Fahrplan für einen langfristig und vor langer Zeit programmierten Weg in den wissenschaftlichen Sozialismus – hin zur DDR 2.0 oder venezolanischen Verhältnissen eben –, ausgedacht vom Chefideologen Schellnhuber und durchgesetzt von der ihm hörigen Kanzlerin.

Zuerst erschienen bei der EPOCH Times. Mit freundlicher Genehmigung.




Kann das Gasauto das Klima retten?

Wer schon einmal mit einem Auto mit verflüssigtem/komprimiertem Gas (zB. Methan) im Zusatz-Drucktank gefahren ist, weiß, daß die Reichweite geringer ist als mit vergleichbarer Menge Benzin/Diesel. Kein Wunder, daß die Kunden nicht zum Kauf neigen; zudem kann nicht überall Methan getankt werden. Daß es trotzdem rund 100.000 Gasautos gibt, ist der Steuervergünstigung geschuldet, die bis 2026 verlängert wurde.

Das verwundert, weil Gasverbrenner nur etwas weniger CO2 ausstoßen als Motoren, die längerkettige C-Moleküle verbrennen wie Oktan (angeblich bis zu 25%). Passend dazu vermeldet der verschriene Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe, der die Politik (und die Medien) am Nasenring durch die Manege führt:

„Die energiebedingten CO2-Emissionen aus Gas betrugen im Jahr 2017 in Deutschland rund 176 Millionen Tonnen CO2. Diese und alle weiteren Emissionen müssen spätestens bis 2050 vollständig vermieden werden.“

Der ADAC hingegen sieht den Methanverbrenner als „klimafreundlich“ an, da die Kohlendioxidbilanz der gesamten Lebenszeit günstiger als beim Akku-Auto sei. Nun, das gilt auch für den Diesel, wie der kritische und mitdenkende Leser weiß, der nicht nur die Süddeutsche SZ und ähnliche Organe liest. Immerhin gibt die SZ zu:

„Fakt ist, daß die Kunden durch immer neue Studien über die Antriebsalternativen und ihren Umweltbilanzen verunsichert werden. Kaufzurückhaltung ist die logische Folge.“

Da die DUH, die Grünen und die Medien den Methanverbrenner bislang noch nicht so richtig auf dem Schirm haben, kann die Regierung das Gasauto (noch) als Alternative für das Erreichen der „Klimaziele“ 2030 anpreisen. Das Bundesministerium für Wirtschaft BMWi sieht daher drei Millionen als Potential der Gasautos an. Hersteller wie VW, Škoda und Audi sehen es ähnlich und bieten zahlreiche Gasautos an. Ausländische Produzenten hingegen, die nicht auf den immer riskanter werdenden deutschen Markt angewiesen sind, halten sich deutlich zurück.

Was die CO2-Bilanz angeht, sei erwähnt, daß ein Teil des an Tankstellen angebotenen Methans an Tankstellen aus nachwachsenden Quellen stammt, Bakterien-Produktion in der Kläranlage etc.




Woher kommt der Strom? Vom Schönrechnen

von Rüdiger Stobbe

Die 44. Woche war zu Beginn und zum Ende windstark. Dazwischen gab es knapp 4 Tage Flaute. An zwei dieser Tage erzeugten die Kraftwerke der Erneuerbaren so wenig Strom, dass nicht mal eine Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraftwerke rechnerisch ausgereicht hätte, um den Bedarf Deutschlands zu decken. Am 29.10.2019 hätten trotz dieser exorbitanten theoretischen Mehrleistung 0,29 TWh Strom gefehlt. Da hätte sogar nicht mal eine volle Speicherfüllung des angedachten Großspeichers „Hambacher Loch“ ausgereicht, um die Lücke auszufüllen. Am 30.10.2019 fehlten 0,22 TWh. Da hätte der Großspeicher zumindest rechnerisch gereicht. Der war aber nun mal leer. Wegen des Vortags. Dieses Beispiel aus dem echten Leben zeigt, was starke Schwankungen, was hohe Volatilität im Bereich erneuerbar erzeugter Strom bedeutet. Zu den Im-/Exportwerten mehr in den Tagesanalysen. Wie immer hier die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 27.10.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 62,41 Prozent

Der Sonntag ist windstark. Der Abschwung ist allerdings bereits erkennbar. Wohl auch für die konventionellen Stromerzeuger. Die fahren zum Montag die Stromerzeugung hoch. Heute wird der überschüssige – konventionelle – Strom nahezu komplett exportiert. Um 1:00 Uhr wird richtig Geld mitgegeben.

Montag, 28.10.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,06 Prozent

Bereits um 10:00 Uhr beträgt die Windstromerzeugung nur noch 5,89 GW. 24 Stunden vorher war es fast der vierfache Wert. Gut 3 Tage wird die Flaute andauern. Weil die konventionellen Stromerzeuger den Rückgang der Windstromerzeugung gut ausgleichen, wird weiter Strom exportiert. Zu meist auskömmlichen Preisen.

Dienstag, 29.10.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 25,17 Prozent

Zur Tagesmitte nimmt die Windstromerzeugung nochmals ab. Nur noch gut 3 GW werden um 12:00 Uhr erzeugt. Zu Glück gleicht Sonnenstrom das Manko etwas aus. Dennoch: Wind-/Sonnenstrom mal 5 plus Strom aus Biomasse/Wasserkraft würden nicht ausreichen, um den Bedarf Deutschlands an diesem Dienstag zu decken. Es fehlen über den Tag unter dem Strich 0,29 TWh erneuerbar erzeugter Strom. Aber: Die konventionellen Stromerzeuger sind gut vorbereitet. Exporte zu auskömmlichen Preisen sind auch heute wieder möglich.

Mittwoch, 30.10.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 26,17 Prozent

Die einzige Versorgungslücke dieser Woche gab es heute von 16:00 bis 18:00 Uhr. Der Bedarf stieg verstärkt an. Grund: Früherer Feierabend und Vorbereitung auf den bevorstehenden Fußballabend? Ich weiß es nicht. Knapp 3 GWh Strom mussten importiert werden. Ansonsten alles im grünen Bereich.

Donnerstag, 31.10.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 31,97 Prozent

Am Nachmittag zieht die Windstromerzeugung an. Heute ist ein guter Tag für den bundesdeutschen Stromkunden. Die konventionellen Stromerzeuger haben die Lage im Griff. Heute werden Gewinne eingefahren. Jedenfalls interpretiere ich den Im-/Exportchart so. Sollte es jemand anders sehen, bitte ich um Rückmeldung.

Freitag, 1.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 47,01 Prozent

Die Windstromerzeugung steigt weiter recht kontinuierlich an. Die konventionellen Stromerzeuger schaffen es, das Gleichgewicht zwischen Erneuerbaren, Bedarf und eigener Stromerzeugung zu wahren. Wäre jeder Energiewendetag so wie heute … Der Im-, Exportchart ist recht volatil. Es ist Bewegung im Markt. Die Preise für den Exportstrom sind nicht mehr so hoch wie an den Vortagen. Die Stromversorgung Deutschlands aber ist gesichert.

Samstag, 2.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 61,19 Prozent

Das Wochenende beginnt. Die Windstromerzeugung liegt auf dem Niveau Wochenanfang. Es ist, obwohl konventionelle Stromerzeugung heruntergefahren bzw. auf Reserve gestellt wurde, zu viel Strom im Markt. Es werden nicht einmal 40 € pro MWh erzielt.

Der Vorteil von Strom

Eines der Hauptprobleme für das Verständnis, ob eine Energiewende in Richtung nahezu CO2-freier Energiegewinnung (2030 = 65 Prozent, 2050 = 95 Prozent weniger CO2-Ausstoß als 1990. Aber Prozent wovon?) gelingen kann oder nicht, liegt in den ungeheuren Mengen Energie und deren zahlenmäßige Erfassung. Die allermeisten Menschen haben nicht mal eine annähernde Vorstellung davon, wie viel Energie eine, hundert oder gar tausend Terawattstunden Strom bedeuten. Wobei Strom ein sogenannter sekundärer Energieträger ist. Er wird aus Primärenergieträgern (aus Kohle, Kernkraft, Windkraft, Biomasse usw.) gewonnen.

Strom hat den Vorteil, dass er im Moment der Nutzung – von etwas Wärme- und leichter Geräuschentwicklung abgesehen – praktisch emissionsfrei ist. Nahezu CO2-frei insgesamt ist er jedoch nur, wenn er von erneuerbaren Energieträgern (Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse) erzeugt wurde. Wobei insbesondere bei Wind- und Sonnenkraftanlagen der CO2-Ausstoß unterschlagen wird, der für die Herstellung, die Installation, die Wartung der Anlagen und schließlich für den Rückbau, das Recyceln anfällt.

Wenn sich da das Verhältnis im Ergebnis so darstellt wie der CO2-Ausstoß eines modernen Dieselfahrzeugs zu einem reinem E-Mobil vergleichbarer Größenordnung, stünde der zu bewerkstelligende Gesamtaufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zum Gewinn, sprich zur CO2-Ersparnis. Abbildung 1 belegt (Bitte unbedingt anklicken, es erscheinen wie immer alle weiteren Abbildungen zum Beitrag), dass die CO2-Ersparnis eines E-Autos erst spät (nach 100.000 Kilometern Laufleistung) anfängt und sich dann auch noch insgesamt sehr in Grenzen hält (17 Prozent gegenüber einem modernen Diesel-PKW.

Wissenschaftler nicht vor Fehleinschätzungen gefeit

Dass bei den Größenordnungen auch Wissenschaftler nicht vor Fehleinschätzungen gefeit sind, belegt eine Studie des Forschungszentrum Jülich (Zusammenfassung der Studie siehe Abbildung 2), die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Transformationspfade aufzuzeigen, berechenbar zu machen, die für eine 80- beziehungsweise 95-prozentige  CO2-Freiheit bis 2050 bei der Energienutzung nötig sowie technisch/ökonomisch mach- und brauchbar wären. Die Energiewendeforscher des Forschungszentrums (FZ) Jülich: Im SZENARIO 95 erreicht der Nettostromverbrauch in 2050 einen Wert von 1008 TWh, was einem Anstieg von über 80% gegenüber dem heutigen Stromverbrauch entspricht. Haupttreiber für diese Entwicklung sind vor allem der massive Einsatz von Wärmepumpen zur Raumwärmeerzeugung und der zunehmende Stromverbrauch in der Industrie. Ein weiterer Grund ist der zunehmende Stromeinsatz für die Elektrolyse, dessen Anteil am gesamten Stromverbrauch im SZENARIO 95 im Jahr 2050 ca. 26% beträgt (Seite 25 der Zusammenfassung)

Reichen 1.008 Terawattstunden Strom im Jahr 2050? Um es kurz zu machen: Das reicht vorne und hinten nicht. Der Nettostrombedarf (öffentlicher Strom „aus der Steckdose“)  lag 2018 bei 540 TWh (Abbildung 3), der Bruttostrombedarf (Nettostrombedarf plus Kraftwerkseigenbedarf plus Industrieeigenerzeugung) bei 649 TWh (Abbildung 4). Der gesamte Primärenergiebedarf lag 2018 bei 3.583 TWh (Abbildung 5). Laut Studie oben soll der Anteil der Biomasse/Biogas/Wasserkraft am Primärenergiebedarf von heute insgesamt etwa 10 Prozent auf sehr ambitionierte 25 Prozent steigen. Und das angeblich ohne eine Teller-Tank-Problematik. Was meint, dass keine potenziellen Lebensmittel (z.B. Weizen, Mais oder Raps) zur Herstellung von Kraftstoff usw. verwendet werden.

Nehmen wir aber mal an, das gelänge so. Es bleiben noch 75 Prozent Primärenergie, die vor allem mit Windkraftwerken (Zusammenfassend ist festzustellen, dass in beiden Reduktionsszenarien die Stromerzeugung aus Windkraftwerken das Rückgrat der zukünftigen Stromversorgung ist. Zusammenfassung Studie, Seite 26) erzeugt werden müssten. Gehen wir davon aus, dass bis 2050 optimistische Energieeinsparungen durch Energieeffizienzmaßnahmen sowie weniger Bedarf in Höhe von 25 Prozent realisiert werden könnten, wären 50 Prozent des heutigen Primärenergiebedarfs erneuerbar zu ersetzen. Es fallen 6 Prozent Kernenergiestrom bis 2022 weg. Also müssen 56 Prozent Primärenergiebedarf zu 95 Prozent erneuerbar dargestellt werden. Davon werden durch Wind- und Sonnenkraft bereits knapp 5 Prozent realisiert (Abbildung 6). Bleiben 51 Prozent von 3.583 TWh gleich 1.827 TWh. Davon 95 Prozent macht 1.736 TWh.

Wie man da mit einer Steigerung der Stromerzeugung von 649 TWh brutto auf 1.008 TWh bis 2050 hinkommen will, bleibt das Geheimnis der Forscher. Der Strommehrbedarf der Industrie ist ausdrücklich in den Wert 1.008 TWh eingeschlossen. Genau dieser Wert wird denn auch z.B. von der Deutschen Presseagentur medial kommuniziert (Abbildung 7). Dabei sind die 1.008 Terawattstunden Strom, die komplett erneuerbar erzeugt werden müssten, nicht geeignet, um das 95 Prozent-Ziel auch nur annähernd zu erreichen. Da wird zwar von Energieimporten und von Wasserstoff (-importen) sowie von Power to X (PtX) und als letztes Regulativ von Einsparungen gesprochen.

Dennoch, allein um Wasserstoff erneuerbar herzustellen, ist Strom für die Elektrolyse vonnöten. Etwa die 4-fache Menge erneuerbar erzeugten Stroms wird benötigt, um eine Einheit Strom, z.B. für Brennstoffzellenautos, aus Wasserstoff zu gewinnen (Abbildung 8). Beispiel: Es soll Wasserstoff mit einer nutzbaren Energie von einer Terawattstunde (TWh) erzeugt werden. Dafür werden 4 TWh Strom benötigt. 914 Windkraftanlagen (siehe unten) werden zur durchschnittlichen Erzeugung von 10 TWh Strom gebraucht. Macht für 4 TWh exakt 366 Anlagen à 5 MW Nennleistung (Abbildung 9) mit erheblichem Auf- und später Abbauaufwand (Abbildung 10).

Die Hälfte Strom wird unterschlagen

In der Übersichtsgrafik der Studie (Abbildung 11) wird nur die Hälfte an Strom, nämlich die Hälfte zur Herstellung von Wasserstoff, gebraucht. Dabei wird eben nicht berücksichtigt, dass der hochexplosive Wasserstoff so aufbereitet werden muss, dass er sicher transportiert und verfüllt werden kann, und dass er anschließend mittels Brennstoffzelle wieder in Strom gewandelt werden muss. Was den Wirkungsgrad eben nochmals halbiert, wie das Video in Abbildung 8 belegt. Was zur Folge hat, dass zusätzlich zu den 1.008 TWh noch alleine zwecks eigener Erzeugung von Strom aus Wasserstoff 8.235 Windräder à 5 MW Nennleistung zu den weiter unten kalkulierten Windkraftanlagen für die 1.008 TWh hinzukämen. Selbstverständlich müsste der Strom, mit welchem der Wasserstoff im Ausland hergestellt wird, ebenfalls erneuerbar sein. Was weitere … jetzt wird es spekulativ, denn da wird auch mit Wasser- und Kernkraft gearbeitet. Deshalb hier von mir keine Berechnung.

Nehmen wir mal an, die 1.008 Terawattstunden Strom wären für das 95 Prozent CO2-Ziel im Jahr 2050 tatsächlich ausreichend. Alleine die Steigerung auf diese Menge Strom mit komplett erneuerbar erzeugtem Strom wäre bereits eine Mammutaufgabe. Wobei praktisch nur die Windkraft bleibt. Biomasse haben wir bereits oben abgezogen. Photovoltaik hat einen noch geringeren Wirkungsgrad – die Hälfte – als Windkraft. 2018 wurden 222 TWh Strom (ohne biogenen Hausmüll) erneuerbar erzeugt. Es gab etwas Zuwachs. Also sagen wir, 2019 werden großzügige 235 TWh Strom erneuerbar erzeugt. Bis 2050 müssten demnach 773 TWh zusätzlich erneuerbar – vor allem durch Windkraft – erzeugt werden.

Über 100.000 Windkraftwerke bis 2050

Wie bereits hier gezeigt, sind 914 5-MW-Windkraftanlagen notwendig, um Jahres-durchschnittlich 10 TWh Strom zu erzeugen. Allein um die 1.008 TWh zu erreichen, müssten bis 2050 77,3 x 914 gleich 70.653 stattliche 5 MW-Anlagen (3 MW WKA = 117.753) zusätzlich zu den bestehenden 30.000 Stück hergestellt (Stahl/Karbonfaser), installiert (Beton/Stahl), gewartet (Inspektionsanfahrten usw.) und etwa 20 Jahre später wieder zurückgebaut, recycelt und erneuert werden. Jedes Jahr ab 2020 inklusive wären es 2.310 Windkraftanlagen, wobei die 2020 aufgestellten Windkraftanlagen im Jahr 2040 wieder abgebaut und ersetzt werden müssten. Selbstverständlich und ab sofort müssen die aktuell „abgeschriebenen“ Anlagen aus den Jahren 1999 und später ersetzt und recycelt werden. Was wohl enorme Probleme mit sich bringt, wenn man dem Umweltbundesamt (Abbildung 12) glauben darf.

Falsch bleibt falsch

Zur Studie lässt sich abschließend sagen: Da kann – auch mit der fehlerhaften Grundannahme: 1008 TWh mehr Strom reichen aus –  rumgerechnet werden, da können Transformationspfade aufgezeigt, da kann empfohlen werden (Abbildung 13). Das wird nichts. Das kann nichts werden. Weil die Grundannahme, dass 1.008 Terawattstunden Strom aus Erneuerbaren im Jahr 2050 ausreichen würden, um 95 Prozent weniger CO2 als 1990 in Deutschland auszustoßen, schlicht falsch ist. Schließlich wird Strom auch für die Erzeugung weiterer Energieträger – siehe Beispiel Wasserstoff oben – in großen Umfang benötigt. Wobei es vollkommen gleich ist, ob in Deutschland oder anderswo.  Es ist meines Erachtens einfach nur billig, wenn Wissenschaftler überall da, wo es nicht passt, „Einsparungen“ (siehe Grafik Abbildung 11 unten) ansetzen. Oder mit Strom-, Wasserstoffimporten kalkulieren, deren Verfügbarkeit mehr als zweifelhaft ist (Abbildung 14). Mit solch einer Methodik kann ich alles und jedes beweisen.

Die Rechnung geht nicht auf, es sei denn …

Es sei denn, man – Politik, Medien, Zivilgesellschaft – nähme eine weitgehende Deindustrialisierung und Verarmung Deutschlands in Kauf. Es gibt etliche Länder mit sehr geringem CO2-Ausstoß. Beispielhaft seien der Tschad, Mali, Kenia und der Sudan zu nennen. Die interaktive CO2-Karte der KfW ist sehr aussagekräftig und kann weiter unter aufgerufen werden. Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass die FfF-Kinder und Jugendlichen, die XR-Panikmacher und andere Klima-/Weltenretter das Leben in diesen Ländern meinen, wenn sie von einer Rettung der Welt vor der Klimakatastrophe sprechen. Für diese Länder ist die Welt noch nicht mal aufgegangen. Zumindest nicht wirtschaftlich. In diesen Ländern leben große Teile der über 800.000.000 Menschen auf der Erde, die massiv und täglich Hunger haben. Diese Menschen interessiert kein Klimawandel, die kämpfen um Trinkwasser, um das tägliche Brot, sprich den Maisbrei oder ähnliches. Diese Menschen kämpfen um das Überleben. Ihr eigenes und das ihrer Kinder.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Sehen Sie, wie viel CO2 der Tschad, Mali, Kenia oder der Sudan ausstoßen. Pro Kopf, als Land. Sind z.B. diese Staaten Vorbild für CO2-freies Leben? Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Zum Schluss noch einige weitere interessante Hinweise. So möchte ich auf ein Video verweisen, welches unter Abbildung Nachklapp aufgerufen werden kann. Sie sehen den Ausschnitt (6:55 Minuten) einer eineinhalb Stunden dauernden, sehr empfehlenswerten Naturdokumentation über den Schwarzwald, welche Harold Woetzel für den SWR erstellt hat. Behandelt werden in diesem Ausschnitt die Probleme, die sich aus den Windparkanlagen im Südschwarzwald ergeben. Auf der Achse wurde vergangene Woche darüber berichtet.

Abbildung 15 enthält brandaktuelle Informationen zur Machbarkeit und Ausbaulage von E-Mobil-Ladesäulen. Gutgedankliche Zivilgesellschaft und die – noch – zahlungskräftige Politik können schnell etwas beschließen. Ob das dann technisch so ohne Weiteres auch umsetzbar ist, wird nicht geprüft. Abbildung 16 befasst sich mit dem Quasi-Zusammenbruch der Windkraftwerksindustrie. Das Thema ist bereits im Mainstream angekommen. Es kann nicht mehr verschwiegen werden, dass diese Industrie – bald womöglich auch die Autoindustrie? – ohne Subventionen nicht überlebensfähig ist.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über drei Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten, mit freundlicher Genehmigung.




Kaum wird es kälter, geht niemand mehr zu Fridays for Future


 




Elektro-Autos: rollender Sondermüll?

Der Walchseer Dominik Freymuth fuhr am 4. Oktober 2019 mit seinem Batterie-Boliden gegen einen Baum und mußte erleben, daß das Fahrzeug trotz Abwesenheit von jeglichem brennbaren Fossil-Kraftstoff in Flammen aufging. Für die ADAC-Mitarbeiter unter unseren Lesern: Brennen Motor-Autos nach schweren Unfällen eigentlich? Mir sind nur wenige Fälle bekannt; die üblichen telegenen Explosionen in Hollywood-Krachern oder Alarm für Cobra 11 bei RTL entspringen mehr der Fantasie von Drehbuchautoren als den realen Eigenschaften von Benzin oder Diesel, das in flüssiger Form fast gar nicht brennbar ist.

Wir haben nicht die Rechte an den Fotos des ausgebrannten Tiroler Teslas, aber hier können Sie sich das Ergebnis des Brandes ansehen. Das klimaschützende Gefährt sieht aus, als wenn antikapitalistische Antifanten aus Hamburg es anläßlich einer demokratischen Demonstration gegen den G20-Gipfel abgefackelt hätten. Wie kann ein Akku-Auto so schnell brennen, oder überhaupt brennen? Ganz einfach: Was der Laie meist nicht weiß, ist, daß die elektrochemisch gespeicherte Energie einer Ionen-Batterie unter geeigneten Bedingungen schlagartig freigesetzt werden kann. Ist genug Luftsauerstoff vorhanden (meist der Fall), findet eine heftige und schlagartige Oxidationsreaktion statt. Auf deutsch: Die Kiste explodiert oder verbrennt wenigstens.

Der Teslafahrer aus Tirol konnte zum Glück von Unfallhelfern schnell genug aus dem brennenden Auto gerettet werden. Trotzdem lag er zwei Wochen im Spital. Seinen Kauf bereut Unfallopfer Freymuth bitter, und nicht nur er. Die Feuerwehr hat das verkohlte und teils geschmolzene Wrack in einen dichten Container gesteckt und diesen mit Löschwasser geflutet, weil man befürchtet, daß die Lithium-Batterie erneut entflammt. Als Biologe staunt man, was elektrochemisch möglich ist. Organisch gespeicherte Energie ist absolut anwendungs- und feuersicher; denken Sie nur an Holz oder Zellstoff, oder an Ihren eigenen Körper. Wir Menschen können Energie in hoher Dichte einfach noch nicht praktikabel speichern, gestehen wir es uns ein.

Das Tesla-Wrack steht nun seit Wochen in seinem Wasserbad am Rande des Parkplatzes vom örtlichen Abschleppdienst; der Unternehmer befürchtet, daß der Akku trotz der Feuerwehr-Maßnahmen wieder anfängt zu brennen und die anderen abgestellten Fahrzeuge mit entzündet.

Natürlich hat man den Hersteller Tesla, dessen Chef Elon Musk in Brandenburg bald eine „Giga-Fabrik“ für Fahrzeuge und Batterien errichten will (da freuen wir uns schon), kontaktiert und um Rat und Hilfe gebeten. Antwort: Eine „problemlose“ Entsorgung wurde zugesichert, und dann kam nichts mehr. Der Abschlepp-Unternehmer hakte nach und wurde an einen nationalen Entsorgungspartner verwiesen, ÖCAR Autoverwertungs-GmbH. Die Pointe: ÖCAR ist nicht autorisiert, Teslas zu entsorgen, trotz anderslautender Behauptung auf der Tesla-Internetseite. Daher weigern sich die Verantwortlichen von ÖCAR, das brandgefährliche und giftige Wrack abzuholen. Ein Grund: Man wisse nicht, wo der Akku-Batterie im Auto „anfinge und wo sie aufhöre“. Liegt wohl daran, daß die Ingenieure jeden Kubikzentimeter freien Platz in der Karosserie mit Akku vollgestopft haben. Hinzu kommt, daß die Hersteller sich aus Wettbewerbsgründen weigern, die Inhaltsstoffe zu benennen. Umso interessanter ist das Löschwasser des Walchseer Teslas, das den Giftcocktail des Akkus enthält und nun von Wissenschaftlern der Montanuniversität Leoben untersucht wird. Dort gibt es eine Abteilung für Abfallverwertungstechnik, deren Chef Roland Pomberger aber bislang auch nicht weiß, wie man die Autobatterien entsorgt. Seiner Einschätzung nach habe die Firma versäumt, sich über die Rezyklisierung ihres Produktes ausreichend Gedanken zu machen. Von der Computer- und Elektronikindustrie kennt man das Problem; deren Altprodukte landeten und landen daher in indischen oder afrikanischen Slums, wo sie unter unsäglichen Bedingungen „verwertet“ werden. Von einem Hersteller ausdrücklich klimarettender und umweltschützender Produkte sollte man allerdings erwarten, daß die saubere Entsorgung schon vor dem Markteintritt geregelt ist.

Es gibt in Europa zwei Entsorger, die alte Akkus, sofern unbeschädigt, zerlegen und deren wertvolle Bestandteile rückgewinnen können; vor allem Nickel, Kupfer und Annalena Baerbocks Lieblings-Metall „Kobold“. Das Lithium, Hauptbestandteil der modernen Akkumulatoren, wird hingegen nicht neu verwendet, sondern mutmaßlich irgendwo auf eine Deponie gepackt, weil die Rückgewinnung schlicht zu teuer ist. Wenn man bedenkt, daß der Rohstoff in der extrem trockenen Atacama-Wüste und im Flamingo-Gebiet in Argentinien unter enormem Wassereinsatz gewonnen werden muß, fragt man sich, wie ein Tesla-Käufer sich ernsthaft noch für moralisch und umweltschützend halten kann. Man sieht, die „Klimarettung“ ist ein reines Statussymbol von Ökobürgern; was sie der Umwelt und den Bewohnern der Abbaugebiete antun, ist den Bessermenschen völlig gleichgültig.

Kann die Walchsee-Batterie nun zu den Entsorgern in Deutschland oder Belgien gebracht werden? Nein, da ist ausgerechnet die Bürokratie der klimarettenden Europäischen Union vor. Für die große Entfernung bräuchte die Spedition eine EU-Gefahrgut-Genehmigung, die für die Alpenrepublik noch nicht existiert. Und wenn der Walchsee-Akku so gefährlich ist, wieso können dann überall in Europa Elektroautos herumfahren?

Der örtliche Abschlepp-Unternehmer will das Problemwrack natürlich endlich loswerden. Laut Hersteller soll ein Spezialist aus den Niederlanden zu ihm kommen und den kaputten Lithium-Akku entladen. Ist keine Energie mehr drin, kann auch nichts mehr brennen. Gekommen ist der Spezialist aber bislang noch nicht (Stand 13.11.). Unfallopfer Freymuth ist desillusioniert und nennt sein zerstörtes Auto eine „Zeitbombe“. Noch mal kaufe er sich keinen Tesla.




Schon wieder ein Wunder-Akku für die Elektromobilität: Nickel!

Die Lithium-Akkus heutiger Elektro-Autos brauchen Stunden, um vollgeladen zu werden; gegenüber einer zweiminütigen Benzinbetankung inakzeptabel. Man stelle sich im tiefsten Winter einen langen Stau auf der Autobahn vor, und die ganzen Teslafahrer drehen die Heizung auf. Die Akkus haben sowieso weniger Energie als Fossiltreibstoff, sind schnell leer und können dann nicht in kurzer Zeit vom Nachbarauto oder dem ADAC flottgemacht werden. Und dann? Soll der ADAC mit Dieselgeneratoren anrücken und einen Tesla nach dem anderen laden, während die Fahrgäste ins Warme evakuiert werden?

Dem Problem soll mit einer Erfindung von Forschern der Staats-Universität von Pennsylvania (da, wo auch Michael E. Mann sitzt) begegnet werden. Handelsübliche Akkumulatoren mit Lithium-Ionen dürfen nicht so schnell geladen werden, weil sonst Elektronen die positive Ladung, die „Fehlstelle“ in der Hülle des Ions ausgleichen und so metallisches Lithium erzeugen, das unbeweglich wird und sich auf der Elektrode im Akku abscheidet.

Die neuen Pennsylvania-Akkus besitzen zusätzlich dünne Nickelfolien, mit denen das Innere vor dem Ladungsvorgang auf 60°C aufgeheizt wird, was eine De-Ionisierung verhindert. Nun haben hohe Temperaturen im Akku auch ihre bekannten Nachteile; sie verringern die Kapazität der Zelle, weswegen die Batterien im Auto grundsätzlich gekühlt werden, wenn es zu heiß wird. Der Aufheiztrick soll laut den Forschern trotzdem nach 2.500 Ladevorgängen nur 10% der Kapazität kosten.

Das Ganze ist bislang rein akademisch – Hersteller sind noch nicht beteiligt. Viel Lärm um nichts also. Aber die Hoffnung der Klimaretter stirbt zuletzt. Man kann nicht pauschal sagen, daß die Nickelfolien-Heizung nichts für den Alltag ist. Es stellt sich aber schon die Frage, ob die schrittchenweise Verbesserung der Akkumulatortechnologie ähnlich der Dampfmaschine irgendwann zum durchschlagenden Erfolg führen wird, oder ob die Ionen-Batterie für Fahrzeuge grundsätzlich ungeeignet ist, und mit Verbesserungen nur Symptom-Doktorei betrieben wird. Ich würde sagen, zweites. Die Lithium-Ionen-Batterie wurde für datenverarbeitende Geräte ohne energiefressende Mechanik oder Heizung entwickelt. Der Einsatz als Hauptspeicher in Fahrzeugen ist keiner wirtschaftlichen oder technischen Notwendigkeit geschuldet, sondern nur dem Weltbild betuchter Kunden mit irrationalen Motiven; beziehungsweise der planwirtschaftlichen Förderung unfähiger Politiker, die die irrationalen Motive ihrer Wähler bedienen.

Die Erfindung und Entwicklung der Dampfmaschine zum Beispiel hatte hingegen ganz andere Triebkräfte: Denis Papin in Marburg baute das erste Wärmekraft-Aggregat der Neuzeit, um sein Flussboot anzutreiben, mit dem er auf der Lahn und dem Rhein nach Holland fahren wollte (was von zornigen Flussschiffern ganz unmarktwirtschaftlich mit Gewalt verhindert wurde). Thomas Newcomen übernahm das Konzept Papins, um das Grubenwasser aus seinen Kohleminen zu pumpen (Kohle und Wasser standen ihm vor Ort ja im Überschuß zur Verfügung). James Watt, der als Mechaniker Dampfmaschinen wartete und reparierte, verbesserte die Technologie während seiner Arbeit so weit, daß sie wesentlich effizienter und in Fahrzeugen einsetzbar wurde. So geht Marktwirtschaft, so geht Technik: Findige Tüftler müssen sich am Markt ohne (laufende) staatliche Förderung behaupten und ein breites Interesse bedienen. Die Energiewende-Technologien der Klimaretter hingegen funktionieren völlig anders; das wird voraussichtlich nie etwas, was sich selber trägt.

Nebenbei, der oben zitierte Artikel des Klimaretter-Magazins Spiegel stellt ein neues Modewort vor: „Reichweitenangst“. Eine Emotion wie „Flugscham“ oder „Klima-Depression“, die EIKE-Lesern mutmaßlich völlig unbekannt ist.

 

 




Der Volks-Elektro-Wagen: Schießt VW sich damit selber ab?

Der bis 1991 in Zwickau-Mosel gefertigte Trabant war ein selbst von DDR-Bürgern verlachtes (aber dennoch geliebtes) Auto. Die Konstruktion war in den 1950ern einmal zeitgemäß; wurde dann aber immer weiter verlängert, weil die sozialistischen Betonköpfe der SED keine Ahnung von technischen Fortschritt hatten. Interessanterweise sieht eine Konstruktion der Sachsenring-Werke aus dem Jahr 1967 dem VW-Erfolgsmodell Golf verblüffend ähnlich. Da es den VW Golf noch nicht gab, reißen die Gerüchte nicht ab, daß ostdeutsche Ingenieure hier ein wegweisendes Auto konstruiert haben, dessen Pläne aber von ideologisch verbohrten Politikern für Devisen ins kapitalistische „Ausland“ verkauft wurden („brauchen wir nicht“).

Wiederholt sich nun die Geschichte, oder reimt sie sich, wie Markt Twain sagte? Produziert das Werk Zwickau wieder eine ideologische Totgeburt?

Die Umorientierung auf Elektro wird wohl auf Kosten der Mitarbeiter gehen, da E-Motoren im Vergleich zu Verbrennern sehr einfach konstruiert sind. Da VW zudem das Werk modernisiert, also digitalisiert und mehr Roboter einsetzt, wird weniger Personal gebraucht.

Immerhin wird in Mosel nicht wie zu DDR-Zeiten nur ein Modell produziert, sondern derer vier: Neben dem ID.3 werden der Seat el-Born, der SUV ID Crozz und der Audi Q4 E-Tron im Werk gebaut, alles Elektro-Autos. Ab Juni 2020 sollen zumindest aus einer Werkhalle nur noch Stromer kommen; über 800 Autos am Tag.

Der Konzern muß mit dem Volks-Elektrowagen unbedingt Erfolg haben: Die EU-Auflagen zur Reduktion der CO2-Emissionen zwingen zum umfangreichen Angebot von E-Autos. Außerdem hat die Umrüstung des Werkes einschließlich Umschulung der Mitarbeiter rund eine Milliarde und 200 Millionen Euro gekostet; zudem soll der Standort einschließlich Zulieferer CO2-neutral werden.

Ist das alles realistisch, was die grünen Manager da planen? Kaum, da dem geneigten Leser und der EIKE-Redaktion die Daten ja bekannt sind. Die E-Autos haben sehr schwere Lithium-Akkumulatoren mit relativ geringer Energiedichte an Bord, die sich zudem nur über Stunden volladen lassen. Dafür stehen längst nicht genügend E-Tankstellen im Lande zur Verfügung. Dasselbe gilt für den elektrischen Strom, der zunehmend aus unzuverlässigen erneuerbaren Quellen kommt, und jetzt schon die Netzstabilität gefährdet. Was wird wohl passieren, wenn da einige Tausend Elektro-VWs am Tag zusätzlich Starkstrom wollen?

Und dann die Preise: E-Autos sind deutlich teurer als vergleichbare Verbrenner. Wer soll die alle kaufen? Der bodenständige Werktätige schaut ganz sachlich auf die Daten, bevor er den Kaufvertrag unterschreibt. So viele Ökobürger, die unbedingt „grün“ fahren wollen, gibt es realiter nicht. Der Staat müßte ordentlich subventionieren, um den Unsinn am Leben zu halten.

Und dann ist da noch die von uns berichtete Sache mit dem Lithium-Abbau, weswegen selbst Klimaprofessoren wie Harald Lesch die Stromer ablehnen. Was haben die VW-Planer ihrem Konzern und den Mitarbeitern da aufgebürdet? DDR2.0, in Elektro-Version.




CO2-Flottenemissionen: Die Europäische Union will die E-Mobilität planwirtschaftlich durchdrücken

In den westeuropäischen EU-Ländern haben Elektroautos (nur E-Motor und Plugin-Hybrid) einen Anteil von bis zu 2,5% am Gesamtmarkt, in Deutschland rund 2%. Zum Glück, muß der Fachmann sagen, da unser volatiles Stromnetz schon jetzt Ausfälle hat. Dem Vernehmen nach verbot ein französischer Stromanbieter einer von ihm mitversorgten deutschen Gemeinde, Stromtankstellen zu errichten, weil sonst extra dafür das Kraftwerk höher gefahren werden müßte. Würden bei uns noch mehr klimabewegte Bessermenschen ihren Tesla, der mit Atom- und Kohlestrom geladen wurde, durch die Innenstadt steuern, würden drumherum bald die Lichter ausgehen. Gut, für den Teslafahrer wäre es eine Lernerfahrung, aber viele andere müßten auch bluten, auch solche klimaleugnenden Fahrradfahrer wie ich.

Die EU will aber unbedingt. 2020 und 21 gelten nach Brüsseler Regeln sogenannte Flottenemissions-Grenzen; heißt, die Wagen eines Herstellers dürfen insgesamt, rein rechnerisch, nicht mehr als einen bestimmten CO2-Wert erreichen. Kommen sie darüber, hagelt es Strafen in Milliardenhöhe. Schon aus diesem Grund machen Konzerne wie Volkswagen bei der Klima-Propaganda mit und wollen ihren Käufern unbedingt Vollelektroautos und E-Hybride andrehen. Das Zwickauer Werk, vor 30 Jahren noch Standort der realsozialistischen Trabi-Produktion, wird zu diesem Zweck komplett auf ökosozialistische ID.3-Fertigung umgestellt. Der ID.3 ist sozusagen die elektrifizierte Version des Trabant 601: Keiner will das Ding wirklich, aber der Staat, beziehungsweise dessen Einheits- und Blockparteien, machen Alternativen weitgehend unmöglich.

Nach einer fachlichen Einschätzung könnten auf die europäische Automobilindustrie bei kompletter Überschreitung der CO2-Grenzen rund 36 Milliarden Euro (!) Strafzahlungen zukommen. Das wäre das Doppelte des zu erwartenden Gewinns und würde die Hersteller zwingen, die Preise um bis zu 10% anzuheben.

Die Kunden interessieren sich, wie die Zahlen oben zeigen, für die Elektroautos kaum. Im Gegenteil, die Nachfrage nach den riesigen Edel-Geländewagen SUV steigt und steigt. Werden die etwa von grünen Ökobürger*innen gekauft? Ehrlich gesagt wundert mich der Faible von Stadtbürgern für die spritfressenden Riesenautos, die man schlecht parken kann. Als sparsamer Schwabe würde ich einen schlanken Golf I bevorzugen, sofern der alte Motor nicht mit horrenden Steuern bestraft würde (Oldtimer-Bonus?). Bei dem Modell macht auch das Schalten noch Spaß.

Die Automobilindustrie will sich daher nicht auf die Zugkraft der Klimarettermobile verlassen. Gerade D/A/CH-Käufer neigen nach aller Erfahrung zum kalten Rechnen beim Autokauf. Das zeigten die Absatzzahlen des neuen VW Käfers Beetle, der sich in den USA wegen seiner knuffigen Form und seines Hippie-Image bestens verkaufte; im Heimatland jedoch nicht, da die Kosten im Vergleich zu ähnlich leistungsfähigen Autos viel höher waren.

Die Konzernbosse fordern daher Hilfe vom Staat. Der Chef des Autohersteller-Verbandes ACEA, Eric-Mark Huitema, meint:

„Mobilität muß für alle Schichten der Gesellschaft zugänglich sein. Daher fordern wir die Regierungen auf, bessere und nachhaltigere Anreize zu setzen, um die Verkäufe EU-weit zu stimulieren.“

Heißt, Steuergeld ausgeben, damit die steuerzahlenden Bürger die wirtschaftlich wie klimapolitisch sinnlosen Elektro-Trabis kaufen. Nicht, daß das nicht schon geschähe: In Deutschland und Großbritannien erhält der E-Kunde etwa 4000 Euro Bonus, in Frankreich sogar 8000 Euro, und auch in Trumps USA gibt es Steuererleichterungen in Höhe von 7000 Euro.

Durch den großen Druck der Planwirtschaftler in Berlin und Brüssel will Volkswagen bis 2025 weltweit den Anteil seiner E-Motoren auf 25% steigern. Illusorisch; Marktforscher wie IHS Markit sagen nur rund 10% vorher; und bis 2030 nur knapp 15%. Heißt, die Autobauer werden 2021 wahrscheinlich Milliardenrechnungen aus Brüssel erhalten und dann die Preise ordentlich erhöhen müssen.

Schlechte Zeiten für Autokäufer also. Wenn sich Kobold-Baerbock und ihre Träumerpartei durchsetzen, wird es schon in zehn Jahren keine Verbrenner mehr neu zu kaufen geben; und die vorhandenen Diesel-Benzin-Super-Fahrer werden vom Finanzamt gejagt werden. Wobei das noch die günstige Variante des ökosozialistischen Wahnsinns ist. Steigt nämlich der Absatz von E-Autos durch die Erpressung der Brüsseler DDR-Fans, werden sich Schlangen vor den zu wenigen E-Tankstellen bilden. Und die Ingenieure der Netzagentur werden verzweifeln, weil sie nicht wissen, wie sie den massiv erhöhten Strombedarf in der Region mit dem Flatterstrom der Windspargel und Sonnenkollektoren decken sollen. „Jetzt gehen in Europa die Lichter aus“, sagte der britische Außenminister Lord Grey am Beginn des Ersten Weltkrieges, den er selber mit verantwortet hatte. Ähnlich dürfte es den Schlafwandlern in Berlin und Brüssel gehen. Merkel ist Physikern und wurde schon vor fast zehn Jahren auf die Folgen ihrer plötzlichen Energiewende hingewiesen. Sie heißt nicht Baerbock und hat verstanden, was man ihr sagte. Egal, es wird immer mehr von dem gemacht, was jetzt schon Probleme bereitet. Brennt die Hütte, ordentlich Benzin reinschütten. Das scheint das Motto der Politiker und Manager unserer Tage zu sein. Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich, wie der weise Mark Twain sagte.




Annalena Baerbock fordert, „Klimaleugner“ aus den Medien zu verbannen

Das Ergebnis ist ein Jahr später deutlich zu erkennen: Zwar ist die BBC noch ein ganzes Stück vom öffentlich-rechtlichen Indoktrinationslevel in Deutschland entfernt, doch schaffen es kritische Stimmen zum Postulat des menschengemachten Klimawandels heute dort nicht mehr ins Programm. In Einspielern und Reportagen wird dafür umso kräftiger für die gängige Theorie getrommelt. Nun ist die radikale Doktrin auch bei uns angekommen: Schon im Mai hatte die Co-Vorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, dazu aufgerufen, dem Vorbild des britischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu folgen und „Klimaskeptiker“ aus den Programmen von ARD und ZDF zu verbannen.

Erstaunlicherweise verpuffte ihre Forderung damals, was auch daran gelegen haben mag, dass sie sich mit kuriosen Wortmeldungen immer wieder selbst disqualifiziert. Legendär ist ihre Aussage, man könne Strom im Netz speichern, die eine erschütternde Unkenntnis einfachster physikalischer Grundlagen offenbarte. Und auch im „Sommerinterview“ der ARD machte Baerbock eine eher unglückliche Figur, als sie den Batterierohstoff Kobalt mit „Kobold“ verwechselte.

Nun hat die ehemalige Trampolinturnerin nachgelegt und sprang dabei offenbar noch ein wenig höher als im Mai: Beim Kongress des Verbandes der deutschen Zeitschriftenverleger in Berlin machte sie sich Teilnehmern zufolge dafür stark, dass die Redaktionen „Klimaskeptiker“ konsequent ins Abseits stellen. Wer wissenschaftliche Fakten leugne, solle in den Medien nicht mehr stattfinden dürfen, so ihr Wunsch. Damit überschreitet Baerbock eine weitere Hemmschwelle. Einmal mehr wird deutlich, dass es den Grünen zur Durchsetzung ihrer Ideologie darum geht, den Meinungspluralismus abzuschaffen.

Ein Coup wird zum PR-Desaster

Baerbocks radikale Order stieß nicht nur Christian Schmidt-Hamkens, dem Sprecher des Deutschen Landwirtschaftsverlags, sauer auf. Er stellte öffentlich die Frage, wer dann entscheide, über was Medien überhaupt noch berichten dürften. Natürlich weiß sich die Ober-Grüne mit ihrer Maulkorbforderung auf sicherem Terrain, hat die deutsche Berufspolitik doch längst den gesetzlichen Rahmen für den Kampf gegen Meinungsabweichler geschaffen. Da ist der Weg zu einem „Wahrheitsministerium“ nicht mehr weit, das „ungeeignete“ Wortbeiträge aus dem öffentlichen Diskurs entfernt.

Mit der Wahrheit über das Klima ist das allerdings so eine Sache: Immer und immer wieder wird auf den Stand der Wissenschaft verwiesen, doch es reicht ein Blick auf die Vorhersagen der vergangenen Jahrzehnte, um festzustellen, dass die Trefferquote sogar schlechter ist, als es nach dem Zufallsprinzip zu erwarten wäre. Alle Endzeitprognosen waren falsch, angekündigte „Eiszeiten“ blieben ebenso aus, wie das Versiegen von Ölvorkommen oder der Untergang von Inseln.

Unterdessen haben 11.000 „Wissenschaftler“ in einem dramatischen Appell vor dem „Klimanotstand“ gewarnt. Bei genauem Hinsehen entpuppen sich diese allerdings als eine Ansammlung auch von Vertretern prominenter Umweltverbände und Unterstützern, die ohne Berufsbezeichnung unterschrieben haben oder nicht in der Klimaforschung tätig sind. Neben ein paar Hundert tatsächlichen Wissenschaftlern hat ein Spaßvogel die Katastrophenwarnung gar als „Mickey Mouse“ mitgezeichnet. Der als Coup zur nächsten Weltklimakonferenz geplante Aufruf wurde damit zum PR-Desaster, das die Glaubwürdigkeit der Klimawissenschaft schwer beschädigt hat.

Schlimmer noch ist, dass die in anderen Fällen auf akribische Recherche bestehenden Journalisten auf die Fake News von angeblich 11.000 Wissenschaftlern hereinfielen und diese ungeprüft wiedergaben, von den inhaltlichen Mängeln der unwissenschaftlichen Postille ganz zu schweigen. Denn statt darum, ihre Aussagen mit Fakten zu untermauern, scheint es den Urhebern des Manifests vielmehr darum zu gehen, extreme Forderungen zu erheben. Wer angesichts der Vielzahl von Angriffspunkten behauptet, hier habe eine überwältigend große Wissenschaftlergruppe einen Weckruf verfasst, agiert unseriös und macht sich zum Komplizen radikaler Ideologen.

Doch wen kümmern schon Fakten, wenn ein neues Gesellschaftsmodell etabliert werden soll? Da stören offenbar nicht einmal die eklatanten Wissenslücken der grünen Vorturner, bei denen sich der Eindruck aufdrängt, dass sie gerade von jenen Technologien am wenigsten verstehen, die sie so gerne verbieten wollen. Kritik am „grünen Expertentum“ gilt als Blasphemie und soll also am liebsten aus den Medien verbannt werden. Zu groß scheint die Angst, als Gaukler entlarvt zu werden.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis Liberale Warte und der Achse des Guten.

Ramin Peymani ist Wirtschaftsiunformatiker und hat für die Citibank, Goldman Sachs und für den Deutschen Fußballbund gearbeitet. Er veröffentlicht Artikel bei der Achse des Guten, TheEuropean, dem Online-Magazin Novo und eigentümlich frei. Ramin Peymani ist FDP-Mitglied. Er hat mehrere Parteifunktionen inne und ist Kreistagsabgeordneter im Main-Taunus-Kreis. Er ist Mitglied der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft

Seine Thesen hat der Autor in seinem Buch Chronik des Untergangs- Ist es für uns wirklich erst 5 vor 12? ausführlich dargelegt.