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Weltweit mehr Atomkraft: Einsames Deutschland

Bemerkenswert ist dabei besonders, dass China auch keiner Verzichtsideologie anhängt: Der Pro-Kopf-Verbrauch soll nämlich auf 10.320 kWh/a ansteigen (Deutschland in 2014: 7.035 KWh). Um diese Planzahlen zu bewältigen, geht man von einer Steigerung der Reaktoren von 26 GW im Jahr 2015 auf etwa 554 GW in 2050 bei einer Steigerung des Kernenergieanteils an der Stromerzeugung von derzeit 3 Prozent auf dann 28 Prozent aus. Also noch durchaus weit entfernt von dem Anteil von 75 Prozent in Frankreich. Es handelt sich wohl um eine realistische Annahme.

Will man dieses ehrgeizige Ziel erreichen, muss man von jetzt an jedes Jahr 10 Reaktoren ans Netz bringen. Die Bauzeit für ein Kernkraftwerk beträgt in China 4–5 Jahre. Das bedeutet, man muss gleichzeitig bis zu 50 Baustellen im Griff behalten. Aktuell beträgt die industrielle Kapazität etwa 22 Reaktoren gleichzeitig, oder anders ausgedrückt, muss die Kapazität verdreifacht werden, da Exporte auch noch vorgesehen sind. Ob dies gelingt, sei dahingestellt. Entscheidender Engpass sind auch dort die Fachkräfte.

Wenn man in solchen Größenordnungen und (kurzen) Zeiträumen denken muss, bleibt nur erprobte Technik. Dies sind Leichtwasserreaktoren der dritten Generation. Inzwischen gibt es Betriebserfahrungen mit folgenden Typen:

  • ABWR (fortschrittlicher Siedewasserreaktor) 4-mal in Japan (Kashiwazaki-Kariwa 6 und 7, Hamaoka 5 und Shika 2).
  • AP1000 (Druckwasserreaktor von Westinghouse) 4-mal in China (Haiyang und Sanmen).
  • VVER-1200 (Druckwasserreaktor) 2-mal in Rußland.
  • EPR (Druckwasserreaktor) 2-mal in China.
  • APR1400 (Druckwasserreaktor aus Korea) 2-mal in Korea.
  • ACPR1000 (Druckwasserreaktor als chinesische Eigenentwicklung) 2-mal in China.

Von diesen Typen sind darüber hinaus derzeit noch zahlreiche weitere weltweit in Bau: Finnland, Frankreich, Großbritannien, Vereinigte Arabische Emirate, Korea, Russland, Türkei, Bangladesh, USA und China. Man wird sehen, ob in China nur noch Eigenentwicklungen oder auch noch Importe zum Zuge kommen werden. Letztendlich eine Frage der Kosten, des Zeitdrucks und der Kapazitäten (insbesondere Fachkräfte).

Investitionskosten, ähnlich wie bei modernen Kohlekraftwerken

Wenn man sich – wie einst in Frankreich und Deutschland – auf wenige Typen beschränkt und diese in entsprechender Stückzahl nahezu baugleich herstellt, kann man auch die Investitionskosten für modernste Druckwasserreaktoren (z.B. AP1000) auf rund 3.000 $/kW begrenzen. Man bewegt sich damit in der Größenordnung moderner Kohlekraftwerke nach europäischen Umweltstandards (Entschwefelung, Entstickung etc.). Man kann die Kosten aber noch weiter senken, wenn man die bestehenden Konstruktionen sicherheitstechnisch „entrümpelt“. Dieser Weg wird sowohl in Frankreich (geplanter Neubau von sechs „weiterentwickelten“ EPR), wie auch in China (Hualong) beschritten.

In der Hochzeit der „Anti-Atomkraft-Bewegung“ war deren durchschlagendes Argument die „Reaktorkatastrophe“. Gegen die Propaganda von „Millionen Tote, für zehntausende Jahre unbewohnbar“ konnte keine rationale Argumentation ankommen. Das änderte sich – jedenfalls außerhalb Deutschlands – erst durch das Unglück in Tschernobyl. In Tschernobyl geschah der schwerste mögliche Schaden: Nahezu der gesamte radioaktive Inhalt wurde wie durch einen Vulkan ausgespien. Ein solches Szenario hatten sich nicht einmal Greenpeace und Konsorten ausgedacht. Das von Hollywood ersponnene China-Syndrom war schon vorher durch den Reaktorunfall in Three Mile Island widerlegt. Es gab zwar eine Kernschmelze, aber das Corium hat sich mitnichten bis China durchgefressen. Eher ein typischer Industrieunfall, bei dem keine Auswirkungen außerhalb des Werksgeländes zu verzeichnen waren. Der Gipfel war das Reaktorunglück von Fukuschima. Dort gab es gleich in drei Reaktoren nebeneinander eine Kernschmelze, und das Kraftwerk wurde überdies durch eine Wasserstoffexplosion zerstört. Auch dort alles andere als eine Katastrophe. Heute kann das Werksgelände (nicht die Reaktoren) bereits wieder ohne Schutzkleidung betreten werden. Folgerichtig steigt Japan – anders als Deutschland – nicht aus der Kernenergie aus. Die Propaganda von den „Reaktorkatastrophen“ hat sich als schlechte Propaganda erwiesen. Wer immer noch solchen Gruselgeschichten anhängt, zerstört lediglich seine Glaubwürdigkeit und outet sich als Ideologe, der offensichtlich ganz andere Ziele verfolgt.

In unmittelbarem Zusammenhang mit der Beurteilung von Risiken steht die „Strahlenangst“. Über die Wirkung radioaktiver Strahlung ist (auch) in diesem Blog schon genug geschrieben worden. Wichtig im Zusammenhang mit „Reaktorkatastrophen“ ist die realistische Bewertung von Strahlenwirkungen und die daraus abzuleitenden Pläne zu Schutzzonen und Evakuierungen. Es darf jedenfalls nie mehr passieren, dass auf Grund eines mittelalterlich anmutenden Gespensterglaubens über die Wirkung ionisierender Strahlung Menschen aus ihrem sozialen Umfeld gerissen werden oder sogar sterben müssen. Die indirekten Toten durch „Hilfsmaßnahmen“ im Umfeld von Tschernobyl und Fukuschima sollten ein für allemal genug sein.

Notwendige Entrümpelung

Der Bau von Kernkraftwerken hat heute längst das Optimum von Kosten und Sicherheitsgewinn überschritten. Man ist sehenden Auges in die Falle der „Atomkraftgegner“ getappt: Indem man glaubte, sich deren Wohlwollen erkaufen zu können, indem man jede Forderung erfüllen würde, hat man die Kosten in schwindelerregende Höhen getrieben und wird heute als Depp vorgeführt, der viel zu teure Energie produziert. Insofern weht nun aus China ein frischer Wind: Der Hualong ist soweit entschlackt worden, dass er sich in Großserie für etwa 2.000 $/KW bauen lassen wird. Ähnlich vielversprechend sind auch die aus dem AP1000 abgeleiteten Typen.

Wohlgemerkt, es geht nicht um mangelnde Sicherheit durch Kosteneinsparung. Es gehört lediglich jede Maßnahme auf den Prüfstand. Auf Gimmicks wie „Kernfänger“, die eine Hollywood Fiktion verhindern sollen oder doppelte Betonhüllen als Schutz gegen Terrorristen, kann getrost verzichtet werden. An erster Stelle steht ein sauber durchdachtes Grundkonzept (z.B. AP1000 oder passive Siedewasserreaktoren). Durch „Kernfänger“ aufgemotzte Reaktoren der II. Generation wie der EPR oder die Spagettitöpfe (mit liegenden Dampferzeugern) der Sowjetära, sind eine nicht länger konkurrenzfähige Sackgasse.

Wenn das nicht bald realisiert wird, werden zwei weitere „Reaktornationen“ vom Weltmarkt verschwinden. Alle Entwicklungsländer dürsten nach billiger elektrischer Energie. Wenn sie sich keine Kernkraftwerke leisten können, müssen sie Kohlekraftwerke bauen. Die Absatzmärkte – unter der Bedingung akzeptabler Investitionskosten – sind nicht nur vorhanden, sondern werden täglich größer. Nur China und die USA scheinen dies erkannt zu haben und sind bereit, das nötige „Kleingeld“ zu investieren. Frankreich ist viel zu klein, und die EU ist zerstritten über grüne Phantasien von Wind und Sonne. Kanada und GB kommen in diesem globalen Spiel die Rolle von Unterstützern zu, was durchaus auch profitabel sein kann.

Weiterentwicklung der Sicherheitskonzepte

Im Moment steht die Weiterentwicklung der Brennstäbe im Vordergrund. Das System aus Pellets aus Uranoxid und Hüllrohren aus Zirconium war die erste Barriere gegen die Freisetzung radioaktiver Stoffe. Leider nicht besonders belastbar. Hinzu kommt die Wasserstoffbildung bei einem Störfall. Hier ist die Anwendung der Forschung jahrelang hinterher getrödelt. Seit Fukuschima sind von verschiedenen Herstellern unterschiedliche Konzepte in der Erprobung. Ein Gewinn an Sicherheit in diesem Bauteil kann unmittelbar (bedeutet in der Kerntechnik in Jahren) auf vorhandene Reaktoren übertragen werden. Gerade an diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig eine unabhängige und funktionstüchtige nukleare Aufsicht ist. Hätte man dies in Japan früher beherzigt, wäre das Kraftwerk in Fukuschima nie so gebaut worden, und es wären somit nicht die immensen volkswirtschaftlichen Verluste zu tragen.

Heute stehen Programme und Rechner zur Verfügung, die gekoppelte Simulationen der thermodynamischen, strömungstechnischen, neutronenphysikalischen und mechanischen Beanspruchungen bei Unfällen erlauben, von denen die Konstrukteure der II. Generation nur träumen konnten. Man kann deshalb nicht nur viel genauere Ergebnisse erzielen, sondern auch unmöglich (erscheinende) Szenarien zeitnah untersuchen und vergleichen. Auch hier schreitet die Entwicklung beständig voran. Moderne Simulatoren (in jedem Kernkraftwerk vorhanden) erlauben es den Betriebsmannschaften stets auf dem neusten Stand zu bleiben, ihr Reaktionsvermögen auf unvorhergesehene Ereignisse zu schärfen und eigene Sicherheitsbedenken zu untersuchen. Der internationale Kontakt von Betriebsmannschaften und die unmittelbare Weiterverbreitung neuer Methoden sind ein scharfes Schwert insbesondere für junge Kerntechnik-Nationen.

Kernkraftwerke sollten möglichst einfach und passiv (z.B. Naturumlauf, Druckspeicher etc.) gebaut sein. Was nicht vorhanden ist, kann auch nicht kaputt gehen. Je komplexer die Anlage, um so komplexer muss auch die Steuerungs- und Regeltechnik werden. Die Anzahl der sich einschleichenden Fehler steigt bei Software überproportional mit den Programmzeilen an. Je höher die Anzahl von Stellgliedern ist, um so mehr steigt im Notfall die Abhängigkeit von elektrischer Energie. Je mehr Kabel und Schaltanlagen, um so höher die Gefahr von Feuer und Wasser (Fukushima). Die konsequente Verwendung von FPGA (Field-Programmable Gate Array) im Sicherheitsbereich schließt z.B. die Möglichkeit von Angriffen durch Hacker aus.

Mit jeder Betriebsstunde steigen die Erfahrungen

Als letzte Barriere zur Verhinderung der Freisetzung von Radioaktivität in die Umgebung dient das Containment. Wenn es groß und stabil genug ist, die gesamte freiwerdende Dampfmenge aufzunehmen und passiv in der Lage ist, die Nachzerfallswärme an die Umgebung abzugeben, stellt es das entscheidende Sicherheitsglied gegen die Umgebung dar. Es ist der Notnagel, der auch noch die letzten unvorhergesehenen Ereignisse abdeckt: Das Kraftwerk ist zwar anschließend Totalschaden, aber Auswirkungen außerhalb des Werksgeländes werden verhindert. Die Bedeutung dieses Bauteils hat sich in den Unglücken von Tschernobyl und Fukushima erwiesen. In Tschernobyl gab es überhaupt kein Containment, in Fukuschima nur ein unzureichendes.

Aus dem Unglück in Fukushima als Kombination von großflächiger Naturkatastrophe und Reaktorunglück hat man weltweit die Konsequenz von regionalen Sicherheitszentren gezogen. Sie funktionieren nach dem Prinzip einer Feuerwache. Dort sind alle möglichen Gerätschaften gelagert, die selbst bei einem Reaktorunglück verwendet werden können, bei dem am Kraftwerk schwerste Zerstörungen vorliegen. Hinzu kommen Rettungsteams aus trainierten Spezialisten, die die Bedienmannschaften in den Kraftwerken unterstützen und ersetzen (z.B. notwendige Ablösungen) können.

Für die Kerntechnik gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten wie z.B. für die Luftfahrt, Raumfahrt, Automobiltechnik etc. Mit jeder Betriebsstunde steigen die Erfahrungen und man gewinnt neue Erkenntnisse. Nur ein kontinuierlicher Betrieb gewährleistet Sicherheit. Stellt man eine bedeutende Lücke fest, beginnt die Nachrüstung der Altanlagen. Typisches Beispiel nach Three Mile Island war die Erkenntnis der Wasserstoffbildung aus den Brennstabhüllen. Die Ursache (Bildung von Wasserstoff aus Zirconium bei hohen Dampftemperaturen) konnte bei diesem Reaktortyp nicht unmittelbar an der Wurzel beseitigt werden, und man setzte zusätzliche Einrichtungen zur Beseitigung des Wasserstoffs ein (waren in Fukuschima nicht vorhanden, deshalb die verheerenden Explosionen).

An dieser Stelle stellt sich die Frage der „Lebensdauer“ oder eigentlich besser Nutzungsdauer eines Kernkraftwerks. Es ist keine technische Frage, sondern eine wirtschaftliche. Auch diesen Prozess kann man derzeit in Japan beobachten. Jedes einzelne Kraftwerk wird akribisch überprüft, daraus resultierende Nachrüstungen festgelegt und anschließend die Kosten ermittelt. Für viele Reaktoren bedeutet das den frühzeitigen Tod (keine Wiederinbetriebnahme) aus Kostengründen. Der Neubau eines Kernkraftwerks wäre schlicht weg billiger.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Achse des Guten und auch auf Klaus Dieter Humpichs Website




13. IKEK in München: Michael Schnell – Welchen Einfluß haben Treibhausgase auf die Lufttemperatur?

Die Idee des Treibhauseffektes stammt ursprünglich von dem französischen Wissenschaftler Joseph Fourier, der sie bereits 1827 publizierte.
Michael Schnell baute für seine Klimaforschung eine Versuchs-apparatur, die die Auswirkungen der erdnahen Infrarotstrahlung (IR), einem Teilaspekt des Treibhauseffektes, nachstellt.


 




Woher kommt der Strom? prozentualer Rekord

Hier und hier.

Insgesamt war die 50. Woche recht windstark. Allerdings fehlte Kontinuität, die Erzeugung der erneuerbaren Energieträger unter dem Strich schwankte stark. Sonnenstrom spielte kaum eine Rolle. Beide Sachverhalte sind im Herbst, im Winter allerdings nicht ungewöhnlich. Deshalb müssen in diesen Zeiten die konventionellen Stromerzeuger Schwerstarbeit leisten, um den Mittelweg zwischen einer massiven Stromübererzeugung und einer möglichen Stromunterdeckung hinzukriegen.

Die Koordination, die Nachführung der konventionellen Stromerzeugung, die Anpassung an den vorrangig eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energieträgern, bezogen auf den Strombedarf, funktionierte vergangene Woche recht gut. Auch diese Woche erfolgte die Anpassung angesichts der komplexen Aufgabe meines Erachtens zufrieden stellend. Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg ist sofort nach der Sicherstellung der Bedarfsdeckung am Ende immer der Strompreis, den der Markt bildet.

Die Detail-Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 8.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 73,68 Prozent

Da wurden die konventionellen Stromerzeuger kalt erwischt. Relativ geringer Strombedarf zum Sonntag und eine nach einer sich lediglich als Windstromdelle entpuppende wieder unerwartet ansteigende Windstromerzeugung führten zu einer massiven Stromübererzeugung. Dieser Überschuss musste nicht nur verschenkt werden. Es musste auch noch viel, viel Geld mitgegeben werden.

Montag, 9.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 57,83 Prozent

Heute, ab 7:00 Uhr, entspannt sich die Lage etwas. Die Strompreise liegen ab diesem Zeitpunkt zumindest wieder im positiven Bereich. Bis 20:00 Uhr liegen sie knapp unter 40.000 € pro GWh. Um dann wieder abzusinken. um 23:00 Uhr werden nur noch 14.080 € pro GWh erzielt.

Dienstag, 10.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 45,83 Prozent

Der erste Tag der Woche, in dem die Strompreise komplett im positiven Bereich liegen. Unter dem Strich werden die Gestehungskosten für den produzierten Strom dennoch kaum oder vielleicht gerade mal so erzielt.

Mittwoch, 11.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 39,76 Prozent

Heute ab 0:00 Uhr lässt die Windstromerzeugung zunächst langsam, ab 6:00 Uhr dann immer schneller nach. Um 16:00 Uhr wird der Tiefpunkt erreicht. Ab diesem Zeitpunkt werden nur noch gut 7 GWh in der Stunde erzeugt (00:00 Uhr = 31 GWh in der Stunde – jeweils onshore). Je knapper der Strom, bezogen auf den Bedarf, wird, desto höher steigt der Preis.

Donnerstag, 12.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,80 Prozent

Erst zum Abend zieht die Windstromerzeugung wieder an. Was zur Folge hat, dass die Strompreise rapide sinken.

Freitag, 13.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 47,43 Prozent

Heute das umgekehrte Bild zum Donnerstag. Ab 8:00 Uhr sinkt die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energieträger. Was zu einem (weiteren) Anstieg der Strompreise führt. 

Samstag, 14.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 67,76 Prozent

Es ist wieder viel Strom im Markt. Erneuerbar erzeugter Strom. Die Preise erreichen zu keinem Zeitpunkt die 40-€-Marke pro MWh. Die Konventionellen fahren die Produktion runter. Doch sie können nicht zu viel Stromerzeugung wegnehmen. Man weiß ja nicht, was gleich, was morgen kommt.

Erkennen Sie ein Muster? Immer, wenn die erneuerbaren Energieträger, insbesondere die Windkraft, besonders viel Strom erzeugt, wird der Strom billig. Was aber nicht an der Windkraft, sondern am Überangebot liegt. Je mehr kaum kalkulierbare Stromerzeugung durch Windkraft erfolgt, desto größer wird das Problem. Das Problem, dass in windschwachen Zeiten auch eine Verdoppelung, eine Verfünffachung der installierten Leistung Windkraft nicht ausreicht, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Es muss entsprechend viel installierte Leistung als Backup konventionell in Reserve gehalten werden. Weht der Wind gleichwohl stark, kommt es zu einer massiven Stromüberproduktion, die die Preise verfallen lässt. Am 8.12.2019 wäre es eine Strommenge von 3,4 TWh bei einer Verfünffachung der installierten Leistung Wind gewesen. In der gesamten 50. Woche 13,61 TWh. Dass es „passt“, dass erneuerbare Stromerzeugung und Strombedarf sich annähernd decken, wird relativ selten vorkommen.

Praktisch allein weltweit

Die Festtage – oft verbunden mit Brückentagen – sind da. Anlass, einen Jahresrückblick spezieller Natur anzubieten. Nein, keine Zahlenanalyse. Die kommt, wenn alle Werte relativ verlässlich vorliegen. Leider werden die Werte bei den Energy-Charts nicht zu einem Stichtag festgeschrieben, sondern auch noch sehr lange nach dem Wertedatum korrigiert. Die Zahlenanalyse 2019 wird deshalb frühestens Ende Januar 2020 erfolgen.

Woher kommt der Strom? Das war lange Jahre eine rein technische Frage. Mit der Havarie der Kernkraftwerke in Fukushima 2011 wurde die deutsche Energiewende dynamisiert. Der Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022 wurde von Kanzlerin Merkel festgelegt, vom Bundestag abgesegnet. Sieben Kernkraftwerke wurden sofort abgeschaltet. Die verbleibenden werden überprüft. Zum 1.1.2020 wird mit Philippsburg 2 in Baden-Württemberg das erste der im Jahr 2019 noch fünf verbliebenen Kernkraftwerke vom Netz gehen, abgeschaltet. Es werden 11 TWh CO2-freier Strom pro Jahr fehlen.

Das ist eine Strommenge, für deren durchschnittliche Erzeugung per Windkraft 1.666 Windkraftwerke notwendig sind (Abbildungbitte unbedingt anklicken. Sie öffnen alle weiteren Abbildungen und mehr).  In den kommenden 3 Jahren werden die letzten 4 Kernkraftwerke mit insgesamt 65 TWh CO2-freier Stromerzeugung pro Jahr vom Netz genommen. Da wären allein als Ersatz noch mal 9.845 Windkraftanlagen à 3 MW notwendig, nur um den Strom aus den verbliebenen und bis 2022 abgeschalteten Kernkraftwerken zu ersetzen. Man will CO2-freien Strom. Man schaltet CO2-freie Stromerzeuger ab. Praktisch allein, weltweit.

Soviel zum Widersinn einer Energiewende, die ideologisch stark aufgeladen ist. Ginge es tatsächlich um weniger CO2-Ausstoß, würden ein Abschalten der Kernkraftwerke wenigstens so lange hinausgezögert, bis genügend Ersatz für CO2-reiche Kohleverstromung installiert wäre. Kohleverstromung aber soll ebenfalls bereits bis 2022 um 12,5 GW installierte Leistung reduziert werden. Ausbau Windkraft: Fehlanzeige! Es bleibt also eine Verringerung des Stromverbrauchs (Abbildung 1) oder eine Steigerung des Stromimports. Irgendwoher muss der Strom ja kommen, mit dem zusätzlich die Millionen E-Autos betankt werden sollen. Aus erneuerbaren Energieträgern kommt er sicherlich nicht.

Faktisch ist die gesamte Energie- und Klimapolitik in sich widersprüchlich. Was nicht verwundert, denn wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Angefangen bei Windrädern, die Landschaften verschandeln, Vögel und Insekten schreddern, Windräder, die Gesundheit von Menschen gefährden. Bis hin zu Batterien für eine E-Mobilität, die nur vordergründige CO2-Freiheit verspricht. Rohstoffabbau und Transport erzeugen nicht nur sehr viel CO2. Auch die Gegenden, wo zum Beispiel Kobalt und Lithium gewonnen werden, verkarsten. Vor allem aber arbeiten in diesen Bereichen Menschen, auch Kinder (Abbildung 3), die extrem geschädigt werden. Weitere Beispiele schildert Stefan Aust ganz aktuell (Abbildung 4).

Die Motivation wird gegen Null tendieren

Der Aufwand, der in den vergangenen 20 Jahren getrieben wurde, der viele Energiewender reich gemacht hat, dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Meinen naive Menschen, durchschnittlich 40, 60 oder mehr Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern sei ein Fortschritt, belegt ein Blick auf den Anteil von Wind- und Sonnenstrom an der Primärenergie, die Deutschland benötigt, dass dieser Anteil nicht mal fünf Prozent beträgt (Abbildung 5). Sicher, die benötigte Primärenergie würde sinken, wenn die Energieversorgung komplett auf „Erneuerbar“ umgestellt werden könnte. Hohe Wärmeverluste fielen weg. Dennoch ist das bereits mit Milliardenaufwand Erreichte mager. Sehr mager.

All das ist gleichgültig. Es muss weiter gehen. Zumindest in Deutschland. Das Klimapaket 2030 (Abbildung 6) wird nachgebessert und verabschiedet. Damit verabschiedet sich die bundesdeutsche Politik endgültig von einer am Wähler orientierten, dem Bürger Nutzen bringenden Politik. Das von jedem Bürger – heizen muss letztendlich jeder, so stark erwärmt sich das Klima in Deutschland denn doch nicht – abgepresste Geld wird zu vielem führen, nur nicht zu einem Verhalten, dass den CO2-Ausstoß nennenswert senkt. Dafür sind die Alternativen viel zu teuer, wenn es sie denn überhaupt gibt.

Spätestens bei der Abstrafung von Vermietern mittels Mietendeckel und ähnlichem Unfug wird deren Motivation, auch nur irgendetwas an Hausmodernisierung – zum Beispiel effizientere Heizung einbauen – anzugehen, gegen Null tendieren. Unter dem Strich zahlt der kleine Mann. Beim Kraftstoff, beim Heizen, letztendlich bei allem. Denn es gibt kaum etwas, was nicht mit Energieaufwand, sprich mit CO2-Ausstoß und damit klimasteuerpflichtig, hergestellt werden muss.  Da kann noch so viel von „sozial gerecht“ geredet werden. Fakt ist, die ganzen Klimarettungsaktionen benachteiligen die normal- und weniger verdienenden Menschen.

Je mehr ans Licht kommt, dass Unmengen wirtschaftliche Ressourcen für die Schimäre „Rettung der Welt“ zum Fenster hinaus geworfen werden, desto mehr wird sich das Blatt wenden. Hin zu einer Politik mit einem realistischen Blick auf die Dinge. Insbesondere, wenn der Bürger merkt, dass der Nutzen der Dinge, für die er sein mühselig verdientes Geld hergeben muss, schlichter Unfug ist. Einen weltweiten Schwenk eingeläutet hat die COP25. Wirtschaftlich starke Staaten sind nicht mehr bereit, Geld zu bezahlen, weil es in Afrika heiß ist, der Monsun zu Überschwemmungen führt. Das war immer schon so. Auch ohne Klimawandel. Genauso entstanden immer schon neue Inseln in der Südsee. Andere gingen dafür unter. Das war auch schon immer so. Die Zeit der automatischen Melkkuh „Westen“ im Namen des Klimawandels scheint vorbei zu sein. Natürlich haben Klimaschützer andere, weitere Erklärungen (Abbildung 10). Dass der CO2-Ausstoß weltweit sinken wird, davon hat man sich ohnehin verabschiedet. Egal, ob Deutschland atmet oder nicht (Abbildung 11)

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Insgesamt war die 50. Woche recht windstark. Allerdings fehlte Kontinuität, die Erzeugung der erneuerbaren Energieträger unter dem Strich schwankte stark. Sonnenstrom spielte kaum eine Rolle. Beide Sachverhalte sind im Herbst, im Winter allerdings nicht ungewöhnlich. Deshalb müssen in diesen Zeiten die konventionellen Stromerzeuger Schwerstarbeit leisten, um den Mittelweg zwischen einer massiven Stromübererzeugung und einer möglichen Stromunterdeckung hinzukriegen.

Die Koordination, die Nachführung der konventionellen Stromerzeugung, die Anpassung an den vorrangig eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energieträgern, bezogen auf den Strombedarf, funktionierte vergangene Woche recht gut. Auch diese Woche erfolgte die Anpassung angesichts der komplexen Aufgabe meines Erachtens zufrieden stellend. Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg ist sofort nach der Sicherstellung der Bedarfsdeckung am Ende immer der Strompreis, den der Markt bildet.

Die Detail-Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart.

 

Mit freundlicher Genehmigung. Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

 

 




13. IKEK in München: Benny Peiser – EU-Klimapolitik und der Brexit

Besonders die europäische Schwer- und Automobilindustrie gerieten in die Krise. In China würden billige Elektroautos und Solarzellen für Europa hergestellt und keine idealistische Politik gemacht. Zollschranken von europäischer Seite brächten nichts, da die Gegenseite mit ebensolchen reagieren würde.
Durch die Klimaschutzpolitik würde in Europa die Energiearmut gefördert, die 50 Millionen Menschen hart treffen würde.


 




DER SPIEGEL über „marktradikale Thinktanks“ und Naomi Seibt auf der Weltklimakonferenz in Madrid

Die 19jährige Youtuberin Seibt, die auch Gast auf unserer Münchener Klimakonferenz war, wird gern mit der nur zwei Jahre jüngeren Greta Thunberg verglichen. Oberflächlich betrachtet ist das durchaus angebracht; bei näherem Hinsehen zeigen sich aber deutliche Unterschiede. Die schwedische Klimaaktivistin vertritt das hegemoniale Narrativ und wiederholt die politischen PR-Phrasen wie ein Papagei; ergänzt durch ein paar inhaltsleere Emotionalisierungen. How dare you! Eine Kassandra wie in Homers Ilias ist Greta sicher nicht; denn Priamos‘ seherische Tochter sagte die Wahrheit über das Trojanische Pferd und wurde dafür allgemein abgelehnt. Bei Greta ist es genau andersherum.

Ganz anders Naomi Seibt, die intellektuell genauso begabt ist wie Thunberg, aber ihren Verstand selbständig nutzt, was man ihren Ausführungen anmerkt. Naomi IST eine Kassandra: Sie ist realitätsbezogen und wird dafür vom Juste Milieu verabscheut.

Ein paar Kostproben zum Haß, den die Spiegel-Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres über Naomi auskübeln:

Naomi Seibt geriert sich dabei als einst „naive“ Umweltschützerin, die nun „aufgewacht“ ist und die „Klimalüge“ nun durchschaut hat.

Das übliche Framing der Qualitätsjournalisten also: Deutschland erwache, der Slogan der NSDAP, soll hier mental aufgerufen werden.

Gleichzeitig verbreitet die Youtuberin auf Deutsch und Englisch rechtskonservative Thesen: Sie wettert gegen „Staatsmedien“, die den Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen würden, gegen Abtreibung und gegen Seeneotrettung. (…) In den stets von vor einem weißen Kleiderschrank als Homevideo gedrehten Clips sagt sie Sätze in rechter Brachialrhetorik wie „Wunden sind keine Ausreden, sondern Indikatoren, wie weit du schon gekommen bist.“

Der Satz erinnert mich eher an Churchills Stil („Du hast Feinde? Gut, das zeigt, daß Du Dich für etwas eingesetzt hast.“). Brachialrhetorik hört sich anders an.

Mein Gott, was für eine Hetze gegen die arme Naomi. Haben Sie, Frau Götze und Frau Joeres, auch nur einen Rest von journalistischem, oder auch nur menschlichem Verantwortungsbewußtsein?

In München erzählte Naomi Seibt uns, daß linke Journalisten sie zu Hause in Münster spät abends schon aus dem Bett geklingelt und an der Tür gefilmt hätten. Es wird in den Massenmedien zu Recht beklagt, daß viele Trolle Haßmails oder Twitter-Nachrichten an die kaum für ihr Verhalten verantwortlich zu machende Autistin Greta schicken. Nur hat Thunbergs Familie sehr viel Geld und eine große Entourage, die sie körperlich wie medial abschirmt und schützt. Zumindest so lange, wie sie von ihren „Beschützern“ nicht mißbraucht wird – how dare you, Sie wissen schon.

Naomi Seibt hingegen ist eine Münsteraner Pflanze aus der Mittelschicht ohne Millionen Euros und Sicherheits-Cordon um sich herum. Die Antifa hatte z.B. in Hamburg nach einer regierungskritischen Demonstration schon einen alten Mann krankenhausreif geprügelt und der Demo-Organisatorin Farb-Bomben aus Einmachgläsern durchs Kinderzimmerfenster geworfen. Was würden unsere beiden Spiegel-Journalistinnen sagen, wenn Naomi derart physisch attackiert würde? Selber schuld, hat nichts mit Hetzartikeln im Spiegel zu tun? Schreibtischtäter, sage ich.

Noch ein paar Kostproben:

Die Youtuberin Seibt zeigt, wie Heartland mit Influencern nun in Europa Stimmung machen will: Seibt spricht nicht nur Rechtspopulisten wie der AfD aus dem Herzen, sondern auch neoliberalen Hardlinern. Als Siebzehnjährige erhielt sie einen Preis des marktradikalen Hayek-Institutes. […] Auch in der Familie Seibt treffen sich Klimawandel-Leugnung und Rechtspopulismus. [Ihre Mutter Karoline Seibt] … rief 2017 auf der rechten Website Philosophia perennis zur Wahl der AfD auf.

(Hinweis: P.P. ist ein konservativ-katholischer Blog des bekennenden Homosexuellen, Philosophen und Theologen David Berger; Red.)

Sehr schön, da haben antikapitalistische und antifaschistische Schläger die Auswahl, aus welchen Gründen sie Angriffe ausführen. Nicht vergessen: Die FFF-Demonstrationen in Hamburg und anderen Städten sind schon von linksextremen Kapitalismus-Hassern unterwandert worden, wie der Blog Große Freiheit TV zeigte. Daher kann ein solcher Artikel im Spiegel durchaus als Hinweis zur Feindbildsuche und -Bekämpfung gewertet werden.

Natürlich bekommen auch Heartland und EIKE ihr Fett weg im Artikel; aber immerhin haben es die Spiegel-Damen hinbekommen, nicht wie die Kollegen von Monitor Privatadressen zu nennen oder per Foto/ Video publik zu machen. Außerdem kann es uns recht sein, wenn die Massenmedien uns bekannt machen. Schon die medialen und örtlichen Aktivisten-Angriffe in München haben ein Rauschen im Blätterwald verursacht, das unsere Unterstützer nur noch entschlossener, und Leute, die uns noch nicht kannten, wütend macht. Also, um es mit den Worten Sebastian Leber vom Tagesspiegel zu sagen: Danke, liebe Antifa!




13. IKEK in München: Michael Limburg – Was Sie schon immer über den Treibhauseffekt wissen wollten ….

Dabei untersucht er die Grundlagen der Hypothese vom Treibhauseffekt und weist auf eine grundsätzlich unwissenschaftliche Herangehensweise sowohl bei der Definition der Randbedingungen, ebenso wie bei der Bestimmung der Unsicherheiten bei Modellen und deren Eingangs-Daten hin, die eine völlige Ahnungslosigkeit vieler Klimaforscher in Bezug auf Fehlerfortpflanzung und Meßtechnik vermuten lassen, wenn sie beispielsweise eine systematische Fehlerbetrachtung unterlassen.


 




13. IKEK in München: Lord Christopher Monckton, Viscount Monckton of Brenchley – Der Triumph der Unvernunft

Der Referent betont, daß der Triumph der Unvernunft nur vorübergehend sei, aber „weh tun“ werde. Heutige Extremisten arbeiteten mit Methoden, die vom NS-Ministerium unter Joseph Goebbels entwickelt und später vom sowjetischen KGB übernommen worden seien.

Als Gegenstrategie empfiehlt Monckton, wissenschaftliche Fragen zu stellen. Er bringt mehrere Beispiele dafür, unter anderem „Warum ist die Klimaerwärmung so viel geringer als vorhergesagt?“ und

„Warum ist CO2-Großproduzent China nicht im Pariser Klima-Abkommen? Warum ließ man das zu?“

Lord Christopher vermutet, daß ein Motiv die Zerstörung von Wohlstand und Demokratie sei.


 




13. IKEK in München: Horst-Joachim Lüdecke – Naturgesetzliche Schranken der Energiewende

Die erneuerbaren Energieformen wie Wind- und Solarkraft liefern zu wenig Leistung, gemessen am Flächenverbrauch. Der Kennwert „Leistungsdichte“ von Windrädern (Hessen) liegt bei nur etwa 45 Watt pro Quadratmeter; bei Uran-Kernkraft hingegen bei etwa 300.000 W/qm. Ein weiterer wichtiger Kennwert für Energie-Lieferanten ist der sogenannte Erntefaktor. Er wird definiert als das Verhältnis von erzeugter Energie zu investierter Energie über die gesamte Lebenszeit einer Anlage; analog dem finanziellen Gewinn einer Firma.
Kernkraftwerke haben einen mittleren Wert von 75; Gaskraftwerke 28; die erneuerbaren Energieträger hingegen geringe Werte unter 7, welches die Wirtschaftlichkeitsgrenze für OECD-Länder ist. Die deutsche Energiewende schafft also in Bezug auf die Energiewirtschaft mittelalterliche Verhältnisse.

Außerdem beschreibt Prof. Lüdecke die Probleme der Netz-Regelbarkeit im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien. Das deutsche Stromnetz muß mit einer Wechselstromfrequenz von 50Hz konstant gehalten werden. Nur sehr geringe Abweichungen davon sind tolerierbar. Um diese Frequenz nach Störungen überhaupt stabil halten zu können, benötigt man zwingend einen hohen Anteil von grundlastfähigen Kohle-, Gas- und Urankraftwerken. In deren oft bis zu 60 m lagen und mehrere hundert Tonnen schweren Rotationsmassen steckt dank der Massenträgheit die Energie, die benötigt wird um Schwankungen in Sekundenbruchteilen aufzufangen. Habe man nur schwankende EE zur Verfügung, die nicht zwischengespeichert werden, sei eine solche Regelung ausgeschlossen. Stattdessen benötigt man 30-50% klassische Kraftwerke. Bei einem realen Anteil von über 50% EE ist das nicht mehr möglich.


(Fehlerberichtigung, Videozeit 33 Minuten: Der in der Folie gezeigte graue Balken endet bei -22 GW, nicht bei -30 GW).




Australischer Parlamentarier widerlegt Panik-Argumente in COP25-Rede des UN-Generalsekretärs António Guterres

Das australische Englisch ist nicht so schwer verständlich; dennoch haben wir Übersetzungstitel eingefügt.

Craig Kelly ist vom konservativen Flügel der Liberal Party of Australia, vergleichbar mit der CDU-Werteunion.


 




Der Mittelstand in Zeiten der Energiewende – ein Beispiel aus Jena

Es mehren sich Nachrichten, daß die Netzagentur immer häufiger energie-intensiven Produzenten, zum Beispiel Aluminiumhütten, den Strom abdreht, wenn die Frequenz des Netzes zu weit unter 50 Hertz zu fallen droht. Man klemmt bei Energiemangel wohl lieber die Fabriken ab als die Städte und Ortschaften, weil dort Wähler wohnen, die bei einem Stromausfall zu viel sehr unruhig werden könnten.

Wie sieht es bei den mittelständischen Industrien aus, die mittelgroßen Energiebedarf haben?

ARG: Frau Dr. Bergner, mittelständische Unternehmen, die viel elektrischen Strom brauchen, berichten zunehmend von Stromausfällen, die sie dem instabiler werdenden Netz Deutschlands zuschreiben. Wie ist die Situation in ihrem Unternehmen, Vacom?

UB: Wir sind noch nicht von Stromabschaltungen betroffen gewesen, die aufgrund von Netzinstabilitäten erfolgt sind.

Unsere Stromausfälle waren meist durch mechanische Störungen im Trassensystem bedingt (umgefallener Baum zerreißt Oberleitung etc.). Mittlerweile sind wir auch redundant angebunden. Wir hatten im letzten Jahr einen Stromausfall.

ARG: Viele Unternehmen wollen „klimafreundlicher“ und nachhaltiger werden beim Energieverbrauch, oder zumindest unabhängig(er) vom öffentlichen Netz. Wie ist die Planung bei Ihnen?

UB: Wir bei Vacom haben schon viel in Photovoltaik-Technologie investiert und investieren weiter. Unsere jüngste Investition erzeugt so viel Strom, wie ein Vier-Personen-Haushalt im statistischen Mittel in 20 Jahren verbraucht. 80% des erzeugten PV-Stroms verbrauchen wir selbst. Wir nutzen schon Erdwärmespeicher sowohl als Tiefenbohrung als auch als Flächenspeicher. Es ist weder ausreichend noch vom Wirkungsgrad her effizient. Momentan fehlt es in der Tat noch an geeigneten Speichermedien, um wirklich unabhängig vom öffentlichen Netz werden zu können.

Photovoltaikdach, eigenes Werk Ute Bergner

ARG: Die großen Medien, aber auch viele Bürger sehen den menschgemachten Klimawandel als alternativlose Theorie an. Welche Maßnahmen zum Schutz der Natur würden Sie als Unternehmerin und Politikerin favorisieren?

UB: Im menschengemachten Klimawandel wird CO2 als Hauptursache gesehen. Ausgehend von den Hauptsätzen in der Physik sehe ich CO2 nicht als Schadstoff, sondern als Rohstoff. Deshalb sehe ich 3 wichtige Schritte, um einen ausgeglichenen CO2-Haushalt in der Atmosphäre sicherzustellen:

  1. CO2 in den Kreislauf bringen, anstatt in die Atmosphäre abzublasen
  2. Anteil der Energiegewinnung aus der Sonnenenergie erhöhen, da die Sonne die einzige externe Energiequelle ist, die unseren Planeten speist
  3. Die Energie sollte dort erzeugt werden, wo sie gebraucht wird, um zum Beispiel Übertragungsverluste zu minimieren.

CO2 in den Kreislauf bringen wir z.B. durch Bäume, die große CO2-Absorber sind. Ein Hektar Wald in unseren Breiten absorbiert im Jahr durchschnittlich 13t CO2. In Thüringen mit einer Waldfläche von 550.000 ha sind das 7,15 Mio. t CO2/Jahr. Wir müssen uns aber auch bewußt sein, dass die Bäume diese Menge CO2 zum Leben brauchen. Da in Thüringen nur 34% der Fläche bewaldet ist, sollte über eine Ausdehnung der Waldflächen nachgedacht werden.

Aber auch Bäume an den Stellen der CO2-Entstehung sind wirkungsvoll – machen wir unsere Straßen zu Alleen. Wir brauchen auch mehr Bäume in unseren Lebensräumen. Deshalb habe ich eine Baumpflanzaktion gestartet – www.thueringenpflanzt.de .

Die Energiegewinnung aus fossilen Materialien muss zurückgefahren werden bzw. das entstehende CO2 gezielt als Rohstoff genutzt werden, wie bei dem jüngst in Indien in Betrieb genommenen Kohlekraftwerk.

Moderne Photovoltaik–Anlagen verfügen über eine hohe Leistungsfähigkeit. Mit unserer neuen bifacialen PV-Anlage haben wir in sieben Monaten 434.000 kWh produziert und damit gegenüber Stromerzeugung aus fossilen Ressourcen 189 t CO2-Ausstoß vermieden. Es wäre sogar wirtschaftlich sehr interessant, wenn nicht auf den eigengenutzten regenerativen Strom EEG-Umlage abgeführt werden müßte. Diese Abgabe erhöht die Amortisationszeit der Investition um 50%. Durch wachsende Bürokratie werden die Investitionen in PV-Anlagen noch unattraktiver gemacht, da neuerdings von den Netzbetreibern bürokratische Zertifizierungen verlangt werden, deren Kosten im fünfstelligen Bereich liegen.

Aus meiner Sicht liegt die Zukunft in vielen kleinen dezentralen Stromnetzen. Hierfür brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen, für die ich mich im Ausschuss Umwelt und Energie im Thüringer Landtag einsetzen werde. Es bedarf aber auch der Beschleunigung des Fortschritts bei Speichermedien, damit sie schnellstmöglich nutzbar werden.

ARG: Kritiker der Energiewende und den anhängenden Klimaschutzmaßnahmen warnen vor einer Art „grünen Planwirtschaft“, da die Windradparks und Solaranlagen marktwirtschaftlich untragbar seien und nur durch steuerfinanzierte lebenslange Subvention errichtet und betrieben werden könnten. Ähnlich sieht es bei den Elektro-Autos aus, die nur durch steuerliche Anreize in großer Zahl abgesetzt werden könnten. Teilen Sie die Befürchtungen dieser Kritiker?

UB: Windparks und Solaranlagen sind nicht so uneffektiv, wie es ihnen nachgesagt wird. Die Vergütung bei Windkrafträdern liegt heute bei 5 – 8 ct./kWh.

Bei unserer PV-Anlage läge der Preis bei einer Abschreibung über zehn Jahre bei 4,1 ct/kWh, wären da nicht die vielen Abgaben und Steuern. Wir dürfen nicht vergessen, dass 55,1 % des Strompreises Steuern, Abgaben und Umlagen sind. Damit steht sich die Politik bei der erfolgreichen Energiewende selbst im Weg.

ARG: Wir danken für das Gespräch!

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Das Familienunternehmen VACOM-Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH hat seinen Sitz in Großlöbichau bei Jena und gehört seit über 25 Jahren mit derzeit etwa 250 Mitarbeitern zu den führenden europäischen Anbietern für Vakuumtechnik.

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Liebe Leser und Kommentatoren, leider haben im Kommentarbereich nicht wenige Dr. Bergner persönlich attackiert mit Begriffen „typisch Frau, Physikerin“ und so weiter. Dr. Bergner ist NICHT Angela Merkel und kann auch nichts für die Energiewende – im Gegenteil, sie muß selber mit dem zunehmend instabilen Netz kämpfen.
Daher die Bitte: Kritisieren Sie REIN inhaltlich, wenn Sie wollen, aber unterlassen Sie persönliche Adjektive und jede Äußerungen ad personam! EIKE ist ist kein Klima-Alarmisten-Blog, auf dem jeder „Abweichler“ persönlich diffamiert und beschimpft werden kann. ARG

 

 

 

 




Woher kommt der Strom? – Woche 49, weder Fisch noch Fleisch

Da besann sich der Wettergott und meinte, dass Nikolaustag ein Wind-Tag sein sollte. Und nicht nur zu Nikolaus, nein, auch die folgenden Tage waren sehr reich an Wind. Leider bedeutet reich an Wind im Dezember fast immer schlechtes Wetter. Die Sonne trug nicht mal 0,1 TWh pro Tag zum Stromergebnis Erneuerbare bei. Da kommt der Moment, wo sich die Sache mit der Windkraft in den Schwanz beißt. Weil trotz einer nahe an Spitzenwerte (um 1 TWh/Tag) reichenden Windstromerzeugung dieser Strom zusammen mit dem Strom der anderen erneuerbaren Energieträger nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Wegen des schlechten, nasskalten Wetters steigt der Strombedarf entsprechend an. Die früh einsetzende Dunkelheit tut das ihre dazu. Das Mehr an Windstrom wird durch den Mehrbedarf im Herbst, im Winter nivelliert.

Dieses Mehr an Windstrom am Nikolaustag führte zu einem Preisverfall an der Strombörse. Die konventionellen Kraftwerke konnten zwar runtergefahren werden, dennoch war insgesamt zu viel Strom – konventioneller Strom – im Markt. Am 6.12. waren die Preise, die erzielt werden konnten, noch recht moderat. Am 7.12.2019 musste für ein paar Stunden Strom praktisch verschenkt werden. Zum Teil mit einer Bonuszahlung.

Die Detailzahlen der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der aus diesen Werten generierte Chart zeigen die Entwicklung von der Woche in Zahl und Grafik.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 1.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 26,19 Prozent

Die Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger war heute recht schwach. Nun ist der Sonntag ein bedarfsarmer Wochentag, so dass es zu keiner Stromunterdeckung kam. Unter dem Strich exportierte Deutschland mehr Strom, als es importierte.

Montag, 2.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 33,74 

Wie abgesprochen, steigt passend zum Werktags-Mehrbedarf die Wind- und Sonnenstromerzeugung an. Bemerkenswert ist die Offshore-Stromerzeugung, die bereits am Sonntag angezogen hat. Sie flaut allerdings zur Nacht wieder etwas ab. Mit dem Strom, den Deutschland exportiert, werden zum Teil ordentliche Preise erzielt.

Dienstag, 3.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 29,27 Prozent

Der Tag beginnt mit recht wenig Windstromerzeugung. Im Verlauf des Tages zieht diese an und erreicht um 23:00 Uhr einen ersten Wochenhöhepunkt. Die konventionellen Stromerzeuger tragen dieser Entwicklung geschickt Rechnung. So liegt die Stromerzeugung gesamt immer etwas über Bedarf. Der Strom, der ins benachbarte Ausland verkauft wird, bringt gute bis sehr gute Erträge.

Mittwoch, 4.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 32,32 Prozent

Auch heute gelingt die Anpassung der konventionellen Stromerzeugung an den Bedarf und den vorrangig einzuspeisenden Strom aus Erneuerbaren Energieträgern. Der Tagesverlauf ist ziemlich gleichmäßig. Es gibt keine „Erzeugungssprünge“. Auch auf dem Meer ist die Stromerzeugung heute konstant. Das spiegelt sich wider in guten Stromverkaufspreisen.

Donnerstag, 5.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 38,24 Prozent & Freitag, 6.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 59,89 Prozent

Damit der Anstieg der Windstromerzeugung gut nachvollzogen werden kann, fasse ich diese beiden Tage zusammen. Man erkennt, dass die Stromerzeugung auf dem Meer (Offshore) nahezu gleichförmig verläuft. Onshore, auf dem Land hingegen, nimmt die Windstromerzeugung dynamisch zu. Die ohnehin recht schwache Sonnenstromerzeugung sinkt nochmal um etwa ein Drittel. Das Wetter ist schlecht. Und: Obwohl die konventionellen Stromerzeuger die starke Windstromerzeugung am 6.12. gut abfedern, ist das Zuviel an Strom insgesamt nur billig abzugeben. Immerhin werden am 5.12. noch recht ordentliche Preise erzielt. Hier der Im-/Exportchart für beide Tage.

Samstag, 7.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,88 Prozent

Bis um 6:00 Uhr muss der zu viel vorhandene Strom in Deutschland verschenkt, zu einem großen Teil mit Bonus, weitergegeben werden. Um allen Missverständnissen vorzubeugen. Es ist durchaus nicht zu viel erneuerbar hergestellter Strom, der heute zu Preisen abgegeben werden muss, die auch in der Spitze nicht mal die Unkosten decken. Der Mechanismus: Die Windstromerzeugung zieht an. Sie reicht aber durchaus nicht, um den Bedarf zu decken. Die unabdingbar notwendige konventionelle Stromerzeugung kann nicht schnell, nicht weit genug heruntergefahren werden. Deshalb ist ein Stromüberschuss vorhanden. Was am heutigen Tag sehr gut ist, denn die Windstromerzeugung lässt ab 8:00 Uhr etwas nach. Es wird wieder mehr konventioneller Strom benötigt. Der konventionelle Strom muss nicht mehr verschenkt werden und hält die Versorgungssicherheit aufrecht. Billig ist er aber immer noch zu haben.

Die starke Windstromerzeugung hält auch in der nächsten Woche zunächst an. Um dann in eine Art Achterbahn-Auf-und-Ab zu fallen. Dazu mehr am Heiligen Abend.

Wenn ein Professor Märchen erzählt…

Immer wieder gerne wird von der kompetenten Leserschaft darauf hingewiesen, dass Strom in dem Moment erzeugt werden muss, wenn er gebraucht wird. Deshalb seien Durchschnittsrechnungen wenig hilfreich. Zuletzt war dies bei meiner Aussage in Bezug auf die Abschaltungen von Kohlekraftwerken mit einer Minderung auf 30 GW installierte Leistung der Fall. Da im Jahr 2018 im Durchschnitt 23 GW Kohlestromleistung benötigt wurden, so meine Aussage, seien die 30 GW installierte Leistung immer noch mehr als ausreichend.

Aufmerksame Leser meinen, dies stimme so nicht. Es gab Zeiten im Jahr 2018, da seien mehr als 30 GW Leistung Kohlestrom nötig gewesen. Das stimmt (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es werden alle Abbildungen und Mehr geöffnet). Allerdings werden die 30 GW nur selten überschritten. Trotz des Abschaltens von 12,5 GW installierte Leistung Kohlekraft wird also keine relevante CO2-Ersparnis erreicht. Was ja die tiefere Sinngebung des Abschaltens von Kohlekraftwerken sein soll. Und: Ein Ausgleich des in der Spitze fehlenden Kohlestroms durch Gasstrom ist immer problemlos möglich. Fehlender erneuerbar erzeugter Strom hingegen kann immer nur konventionell ausgeglichen werden

Genau da liegt der Unterschied zu den Erneuerbaren Energieträgern Wind- und Sonnenkraft. Da kann nichts ausgeglichen werden. Jedenfalls nicht mit Erneuerbaren. Zwar sind Bestrebungen im Gange, verstärkt Energie aus Biomasse zu speichern und nicht sofort zur aktuellen Bedarfsdeckung zu verwenden. Die heutigen und künftigen Speichermöglichkeiten im Bereich Biomasse werden jedoch kaum ausreichen, um fehlenden Wind- und Sonnenstrom auch nur annähernd auszugleichen.  Eine Kurzvorstellung diverser weiterer Speicher finden Sie unter Abbildung 1. Diese würden aber allesamt nicht ausreichen, um genügend Strom zur Verfügung zu stellen, um den Tagesbedarf Deutschlands auch nur für einen Tag zu decken. Weder im Sommer und schon gar nicht im Winter. Deshalb ist es erstaunlich, dass ein Mann wie Professor Hanke-Rauschenbach meint, Strom in solchen Mengen speichern zu können, um damit Tage oder gar Wochen kalter Dunkelflaute (Abbildung 2) überstehen zu können (Abbildung 3). Solche Aussagen sind in den Bereich Sagen und Märchen einzuordnen und dienen offensichtlich dazu, dem Hörer/Leser Zuversicht in Sachen Energiewende einzuhauchen. Mit der technisch-physikalischen Realität hat so etwas nichts zu tun.

Gibt es 100 Prozent erneuerbar erzeugten Strom?

Solange Strom zur Deckung des Stromgesamtbedarfs in Deutschland nicht zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energieträgern hergestellt wird, ist folgender Sachverhalt zu beachten. Auch wenn Strom in Teilbereichen zu 100 Prozent, zum Beispiel für die Herstellung von Wasserstoff, verwendet wird, ist es nicht korrekt, zu behaupten, dieser Wasserstoff sei 100 Prozent Wasserstoff aus Erneuerbaren. Ein Beispiel: Die Stadt Düren möchte gerne Vorreiter in Sachen Wasserstofftechnologie sein. Deshalb soll der komplette Strom eines Windparks nahe Düren zur Wasserstoffherstellung verwendet werden. Mit diesem Wasserstoff sollen eine Regionalbahn und mehrere Busse ==> Ziel ÖPNV mit Wasserstoff betrieben werden. Eine prima Idee, sollte man meinen. Wenn man allerdings genauer hinschaut, sieht es so aus: Der Strom, der durch den Windpark erzeugt wird, wird dem allgemeinem Stromnetz vorenthalten. Deshalb muss dort mittels konventioneller Stromerzeugung der entgangene Windstrom ersetzt werden (Abbildung 4)

Hinzu kommt, dass die Umwandlung von Windstrom in Wasserstoff (Elektrolyse/Verflüssigung) und die Rückverwandlung in Strom (Brennstoffzelle) eine Menge Energie kostet (Abbildung 5). Eine Einheit Windstrom bringt nur eine Viertel Einheit Strom aus Wasserstoff. Würde der Windstrom direkt in einem Elektrofahrzeug mittels Batterie verwendet, stünden 90 Prozent des erzeugten Stroms zur Verfügung, um Bewegungsenergie (Bahn, Bus usw.) zu erzeugen. Wobei das zu Beginn meiner Überlegungen angesprochene Problem bleibt. Auch das ist kein komplett grüner Strom. Wenigstens wird er effektiver genutzt.

Bisher ausgeblendet wurde der Sachverhalt, dass Windstromerzeugung an sich schon höchst ineffizient ist. Es sind im Durchschnitt mindestens vier Windkraftanlagen gleicher Bauart notwendig, um die Nennleistung einer dieser Windkraftanlagen tatsächlich zu erzeugen. Eingedenk der Tatsache, dass die guten Windlagen in Deutschland praktisch belegt sind, ist ein weiterer Ausbau praktisch nur auf dem Meer (Offshore) sinnvoll. Zumindest, was den Stromertrag angeht. Kosten, Umweltschäden usw. seien hier nur erwähnt, nicht diskutiert. Ein weiterer Ausbau an Land (Onshore) erscheint wegen der im allgemeinen immer geringer werdenden Windhöffigkeit Richtung Süden der Republik wenig vernünftig. Hinzu kommt zusätzlich der immer größer werdende Widerstand der Bevölkerung, die nicht in hundert Jahren, sondern jetzt ein gutes Leben führen möchte. Ohne Windkraftindustrieanlagen vor der Haustür. Mit allen ihren Nachteilen.

Wasserstofftechnologie ist nichts Neues. Mercedes hat bereits vor Jahrzehnten intensiv in diesem Bereich geforscht. Man ist aber zu dem Ergebnis gekommen, dass sich angesichts des gewaltigen Energiebedarfs, des technischen, vor allem des sicherheitstechnischen Aufwands – Wasserstoff ist hochexplosiv und extrem flüchtig (Abbildung 6) –, dass sich der Aufwand in Sachen Wasserstoff insgesamt kaum rechnet. Entscheidend bleibt aber der wirklich gigantische Energiebedarf. Diese Mengen an „überflüssigem“ = Über-Bedarf vorhandenem, aus erneuerbaren Energieträgern erzeugtem Strom stehen schlicht nicht zur Verfügung. Auch nicht in mittlerer Zukunft. Deshalb „lohnt“ sich auch hier nur etwas, wenn kräftig subventioniert wird. Diese Subventionen räumen die Initiatoren des Dürener Projekts selbstverständlich ab. Überhaupt werden sie ein gutes Geschäft machen. Auch Daimler ist wieder mit dabei. Man will ja nichts verpassen. Dem Klima wird weder mit dem Projekt in Düren noch mit der Forschung beim Daimler geholfen. Wasserstofftechnologie ist heute vor allem gewaltige Energieverschwendung. Aber es hört sich alles gut und fortschrittlich an.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de  Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

 




Was wir gerne unter den Teppich kehren, Teil I

Ein paar Tage zuvor hatte Herr Mangini, Professor an der Uni Heidelberg, einen Artikel in der FAZ verfasst, mit dem Titel: Ihr kennt die wahren Gründe nicht

Weiter führte Herr Rahmstorf 2007 aus:

„Der IPCC-Bericht zeigt alle publizierten großräumigen Temperaturrekonstruktionen für die Zeit vor Beginn der Temperaturmessungen. Diese basieren auf Daten aus Baumringen, Eisbohrkernen, Sedimenten, Korallen oder der Ausdehnung von Gebirgsgletschern. Dass keine derartigen Rekonstruktionen aus Stalagmiten dabei sind, liegt nur daran, dass es sie bislang in der Fachliteratur nicht gibt. Dies liegt zum Teil an deren Problemen mit der Datierung und mit der Eichung des Zusammenhangs zwischen den gemessenen Isotopenwerten und der Temperatur; zudem gibt es noch zu wenige solcher Höhlendaten.“

Nun wollen wir ihn an seinen Aussagen messen:

  1. Datierung der Daten

„Mit der Thorium-Uran-Methode lässt sich das Alter der Stalagmiten bestimmen: Im Tropfwasser befinden sich Spuren von gelöstem radioaktiven Uran, es wird in das Kalkgitter des Stalagmiten eingebaut und zerfällt dort im Laufe der Zeit zu Thorium. Mit einem Massenspektrometer lassen sich die Isotope messen und das Alter einer Probe sehr genau bestimmen.“ Schreibt die Uni Heidelberg.

  1. Zusammenhang mit der Temperatur und Niederschlag

„… die stabilen Isotope 18O/16O und 13C/12C zu analysieren. Vor allem die Sauerstoffisotope können Auskunft darüber geben, welche Temperatur und welche Niederschlagsverhältnisse während der Bildungszeit des Stalagmiten vorherrschten …“

  1. Anzahl der Höhlen

„…Unsere Proben entnehmen wir den Stalagmiten vieler Höhlen …“

Sind Stalagmiten nach Rahmstorf völlig out? Mitnichten, nicht nur die Uni Heidelberg, sondern auch die Uni Mainz macht sich Stalagmiten aus Höhlen heute zu Nutze. Ebenso die Uni Bochum, die in der Bunkerhöhle herumkriecht.

„In einer Studie mit sieben Tropfstein-Proben aus Marokko, Indien, Frankreich, Spanien und der Hüttenbläserschachthöhle im Sauerland hat Wassenburg erstmals detailliert untersucht, in welcher Konzentration Spurenelemente in Aragonit eingebaut werden. »So konnten wir in dieser Untersuchung zeigen, dass die Konzentration von Uran in Aragonit-Stalagmiten als sehr effektiver Maßstab für Paläo-Niederschläge dienen kann«,

sagt Dr. Jasper Wassenburg Uni Mainz.

Das war zehn Jahre später. Der Wissenschaftler untersucht:

„Die Untersuchungsergebnisse der nordwestmarokkanischen Tropfsteinhöhle wurden mit Niederschlagsrekonstruktionen anhand von Höhlensintern aus der Bunkerhöhle, ebenfalls im Sauerland gelegen, verglichen. Dabei konnten die Klimaforscher erstmals die Nordatlantische Oszillation NAO über 11.000 Jahre zurückverfolgen, also bis zum Beginn der jetzigen Warmzeit.“

Er fand u.a. heraus, dass das Abschmelzen des großen Eisschildes, der Nordamerika während der Eiszeit bedeckte, die NAO veränderte und vermutet, dass ein massives Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes ähnliche Auswirkungen haben könnte.

Hm, richtig gelesen, die lt. Rahmstorf „untauglichen“ Informationen aus den Stalagmiten geben Rückschlüsse auf die NAO! Die NAO hat nur regionale Auswirkungen? Echt? Jedenfalls reichten sie bis Marokko.

Schauen wir weiter.

Wie war das doch gleich mit den Baumringen und Michael E Mann? Dass das auf ihn zukommt, wusste Hr. Rahmstorf 2007 noch nicht. Und wie war das mit den Sedimenten? Da gab es einen Herrn Marcott et al. 2013, der jede Menge Sedimente aus den Ozeanen hob und auswertete und zu ähnlichen Ergebnissen wie Hr. M. Mann kam. Alles verlief schön gleichmäßig und die Temperaturanstiege heute sind für das Holozän außergewöhnlich, ganz im Duktus des Hr. Rahmstorf.

„ Eine Rekonstruktion der regionalen und globalen Temperatur in den letzten 11.300 Jahren “ von Marcott, Shakun, Clark und Mix … In einer Schlagzeile der NY Times heißt es: “ Die globale Erwärmung ist die höchste in 4.000 Jahren „.

Und noch einen oben drauf:

„Die gegenwärtigen globalen Temperaturen des letzten Jahrzehnts… sind wärmer als in ~ 75% der gesamten holozänen Temperaturgeschichte.“

Die Eisbohrkerne von Grönland, die von Hr. Alley schon 2000 anhand der Sauerstoffisotope ausgewertet wurden, sagen jedoch etwas Anderes:

„Aus der Kurve Alley (2000) ist leicht ersichtlich, dass die Temperaturen vor 10.000 bis 1.500 Jahren praktisch während des gesamten Zeitraums wärmer waren als heute, und 85% der letzten 10.000 Jahre waren wärmer als heute. Die Kurve reicht bis vor 95 Jahren, aber selbst wenn wir im letzten Jahrhundert 0,7 ° C für die Erwärmung hinzufügen, waren die Temperaturen immer noch überwiegend wärmer als heute.“ Don Easterbrook 2013

Was hatte Marcott et al. gemacht?

„Zu diesen Schlussfolgerungen gelangten sie, indem sie „ regionale und globale Temperaturanomalien der letzten 11.300 Jahre aus 73 weltweit verteilten Aufzeichnungen rekonstruierten “, „die größtenteils aus Meeresarchiven stammen (~ 80%)“ einschließlich Paläoklima-Temperatur-Proxys wie Alkenon, Plankton-Foraminiferen Mg / Ca 23, fossilen Pollen, eiskernstabilen Isotopen und Mann et al. (2008) Baumringrekonstruktionen.“

Auch hier wurden keine echten Daten zur Verfügung gestellt und fragwürdige Analysemethoden verwendet.

Weiterhin bemerkte Herr Rahmstorf:

„Dass lokal und regional wesentlich größere Klimaschwankungen auftreten als in der globalen Mitteltemperatur.“

Nun fragt sich der geneigte Leser, wie wohl Hr. Rahmstorf und seine Kollegen die globale Mitteltemperatur in der Vergangenheit bis heute bis zwei Stellen hinter dem Komma „bestimmt“ haben? Es bleibt sein Geheimnis oder man nimmt „Bestimmen“ wörtlich.

Die Bewegungen der „kleinen Gletscher“ der Alpen hielt er für bedeutungslos und gibt Herrn Patzelt & Co. so einen mit. Gleichzeitig warf er einem „Mitarbeiter der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zu der Behauptung, Klimatologen würden vergangene Klimavariabilität gezielt herunterspielen, um den Einfluss des Menschen zu übertreiben. Abgesehen davon, dass dies einem ganzen Berufsstand weltweit Unredlichkeit unterstellt …“ Was er ja gar nicht tut … Herrn Delisle, das war der Klimatologe, kostete es damals den Job. Die Veröffentlichungen seines Teams gingen auf den Index. Von der Bundesanstalt hört man seitdem zu diesem Thema nichts mehr.

Hatte es sich Mangini zu leicht gemacht, „nur“ auf „regionale“Tropfsteine zu setzen?

Nein, man verglich sehr wohl überregionale Daten. Auch hier war die NAO im Blickfeld. Eisberge tragen Sedimente ihrer Herkunftsgebiete mit sich. Wie weit sie diese trugen, gibt Auskunft über die vorherrschenden Temperaturen und Strömungen der jeweiligen Zeit.

Mangini vertrat damals die Ansicht:

„Auch früher also hat es abrupten Klimawandel gegeben. Die Paläoklima-Rekonstruktionen des IPCC verharmlosen diese natürliche Klimavariabilität während der letzten zehntausend Jahre. Natürlich kann der vom Kohlendioxid verstärkte Treibhauseffekt mittlerweile die natürliche Erwärmung verstärken. Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen ist daher mehr als notwendig. Und ebenso ist es zwingend erforderlich, mit den verfügbaren fossilen Energiequellen sparsamer umzugehen. Jedoch die alleinige Schuld am Wandel dem Kohlendioxid zuzuschieben ist nicht korrekt.“

Sedimente aus dem Meerfelder Maar (GFZ Potsdam) und weiterer Eifelmaare (Moschen et al.) zeigen heftige und kurzzeitige Klimaänderungen im Holozän. Auch hier beeilte sich Hr. Feulner vom PIK, das Ganze als „regionale Besonderheit“ darzustellen und man betrachtete es als „interessante Arbeit“. Die Aufsehen erregende Besonderheit des Meerfelder Maares: Hier verlief eine Abkühlungsphase vor 2800 Jahren etwa 200 Jahre parallel zu einer solaren Schwächephase. Beides konnte in den Warven gleichzeitig nachgewiesen werden. Die Abkühlung verlief innerhalb weniger Jahrzehnte. Die Veröffentlichung fand in Nature Science fiel Beachtung.

Nimmt man jetzt noch an, dass die NOA durch solare Aktivitäten gesteuert wird, schließt sich der Kreis. Erforschungswürdige Themen!

Findet auch Dr. Lüning auf www.klimawandel-in-deutschland.de

„Die Ursache für den starken Erwärmungsschub in den späten 1980er Jahren ist noch nicht vollständig verstanden. Eine wichtig Rolle kommt wohl dem Ozeanzyklus der Nordatlantischen Oszillation (NAO) zu, die zu dieser Zeit maximal positive Werte einnahm, welche danach in ihrem Ausmaß nicht mehr erreicht wurden … Die NAO wird von der Sonnenaktivität mitbeeinflusst und ist ein wichtiger Steuerungsfaktor von Niederschlägen und Temperaturen in Teilen Europas.“

Noch mal die Uni Heidelberg:

„Die Ergebnisse der Stalagmitenforschung sowie deren Vergleich mit überregionalen Phänomenen belegen alles in allem eine hohe Variabilität des Klimas in den letzten 10 000 Jahren mit abrupten Wechseln und bedeutenden Konsequenzen für die Menschen. Welche Ursachen diese natürlichen Klimaschwankungen haben, ist noch weitgehend ungeklärt. Die Tatsache, dass viele Untersuchungen eine deutliche Korrelation des Klimas mit dem Kohlenstoffisotop 14C (es wird von der Sonnenaktivität beeinflusst) zeigen, deutet auf einen solaren Antrieb des Klimas hin.“

Bohrungen im Vansee der Türkei und im Toten Meer lassen die Richtigkeit dieser Daten vermuten.

Die Uni Bonn hat die 2010 gewonnen Bohrkerne aus dem Vansee analysiert und konnte anhand der Pollen, Temperaturverlauf und Niederschlag „sehr genau bestimmen“. „Das Klima ist viel sprunghafter als vorher geglaubt“. Prof. Litt: „Was uns besonders überrascht hat, dass die Phasenübergänge von Kaltzeiten zu Warmzeiten offenbar sehr schnell, sehr abrupt vonstatten gingen. … innerhalb von 10 bis 20 Jahren, das Klima sich dramatisch verändert haben kann.“ O-Ton des Berichts.

„Die ersten Untersuchungen führen in die Zeit bis vor 15.000 Jahren. Und zeigen deutlich wie schnell, trockene und feuchte, kalte und warme Perioden aufeinander gefolgt sind, ohne den Einfluss des Menschen!“ (3sat 2012)

Was sagte Herr Rahmstorf doch gleich:

„Die Rolle der Sonnenaktivität ist noch unzureichend verstanden. Doch eines wissen wir aus zahlreichen Messungen: Sie hat sich seit 1940 nicht signifikant verändert. Das gilt übrigens auch für die ebenfalls manchmal ins Spiel gebrachte kosmische Strahlung.“  (2007)

„Da werden dann Dinge behauptet, dass es im Holozän, also in den letzten 10.000 Jahren schon mal global mehrere Grad wärmer gewesen sein soll als heute. Was einfach wissenschaftlich falsch ist. Und wenn man nach den Belegen fragt, kommen Standardbehauptungen der Klimaskeptiker, die schlichtweg falsch sind.“ (2019)

Stalagmiten, Eisbohrkerne, Sedimente … alle falsch?

Die Gletscher der Alpen und Norwegens sind nicht nur 1-2mal zurückgegangen, sondern mehrmals! Bäume und Pflanzenreste bezeugen, dass da oft keine Gletscher waren und Menschen sogar Tierhaltung betrieben. Man weiß, dass auch die Gletscher der Rocky Mountains ähnliche Änderungen durchmachten.

Studien über die Eisbedeckung der Arktis (Caron et al., Berben et al., Harning et al. alle 2019) belegen:

„A new reconstruction of Arctic (NW Greenland) sea ice cover (Caron et al., 2019) reveals modern day sea ice is present multiple months longer than almost any time in the last 8000 years…and today’s summer sea surface temperatures  are among the coldest of the Holocene.“

„Regional (northwest Greenland) sea surface temperatures were about 2°C warmer than at present for most of the last 6000 to 8000 years.“

Spiegel ONLINE vermeldete: „Aus fast 9000 Holzstücken aus alten Häusern und Bäumen haben Forscher um Ulf Büntgen vom Schweizer Umweltforschungsinstitut WSL und Jan Esper von der Universität Mainz das Klima gelesen – ein weltweit einzigartiges Geschichtsarchiv ist entstanden. Die Wachstumsringe im Holz geben Auskunft über das Wetter früherer Zeiten: Jedes Jahr legt sich ein Baumstamm einen weiteren Ring zu, seine Breite bezeugt Temperatur oder Niederschlag – je nachdem, wo das Holz gewachsen ist.“

Sie rekonstruierten 2500 Jahre unserer Vergangenheit und kamen zu dem Schluss: Unsere Geschichte war durch abrupte Klimaänderungen stark beeinflusst! (veröffentlicht im „Science“).

Das fand auch lt. der Uni Heidelberg in Troja statt, welches mehrfach besiedelt und verlassen wurde. Diese Phasen stimmen gut mit den Daten der Tropfsteine überein.

Wenn wir diese Daten alle haben, warum lehnen sie Herr Rahmstorf & Co. ab? Kriechen die Wissenschaftler durch die Höhlen, frieren sich die Finger auf dem Eis ab und wühlen im Schlamm der Seen für EXXON MOBILE? Die Uni Bern erfindet doch keine Ablagerungen der Sommer- und Winterform der Goldalgen oder Zuckmückenköpfe in den Sedimenten der Alpenseen und die daraus folgenden Klimarekonstruktionen, weil EXXON sie sponsert!

Oeschger-Zentrum Bern, Klima-Millennium – Projekt:

„Die Modellläufe, die heute gebraucht werden, um zukünftige Klimaverläufe zu berechnen, die berücksichtigen die natürliche Klimavariabilität nicht. Das heißt, in Zukunft wird mit irgendeiner konstanten Sonne und konstanten Vulkanen gerechnet. Wie wir aus unseren Untersuchungen sehen, haben gerade die Sonne und die Vulkane einen sehr großen Einfluss auf unser Klima.“ (2013)

Es gab im Holozän überregional und global höhere Temperaturen als heute und schnelle Klimawechsel. Die kleine Eiszeit und die Mittelalterliche Wärmeperiode gab es weltweit.

Behauptungen, dass es nicht so war, sind „schlichtweg falsch“!

Das PIK u.a. können ja auf die Beeinflussung der Strahlungsbilanz durch menschenverursachtes CO2 als Klimatreiber bestehen. Wer ist jetzt „Skeptiker, Leugner und Verschwörungstheoretiker“?

Wer die Vergangenheit verbiegt, aber uns die Zukunft voraussagen will, ist was? Und warum?

Weil wir zweifeln könnten! Uns könnten Zweifel kommen, dass die Wissenschaftler es doch nicht 100%ig wissen. Was völlig normal wäre! Die Menschen könnten fragen, Moment mal, warum soll ich jetzt mein Leben umkrempeln? Warum werden jetzt Mrd. € ausgegeben und wofür? Mit dem Zweifel kommt dann eventuell die Skepsis. Mit skeptischen Menschen kann man keine Gesellschaft auf Links drehen. Die Skepsis als Motor neuer Erkenntnisse möchte man ausschließen und die Skeptiker gleich mit. Sie lassen sich auch nicht in einem Konsens zusammenschmieden. Deshalb werden sie mit dem allgemein Bösen verbunden, sind Rechts, Verschwörer, „Klimaschädlinge“ oder sogar Nazis.

Anstatt aus den Ereignissen der Vergangenheit zu lernen und sich z.B. mit Wasserreservoiren vor Trockenheit zu schützen. Mit Heizungen, die auch in Extremfällen funktionieren, mit einer Stromversorgung, die sicher ist, als Lebensversicherung bei Extremwetter und abrupten Klimaveränderungen. Nein, wir wollen das Klima schützen und steuern! Dann wird es uns so ergehen wie den Trojanern. Die hatten diese Daten nicht und/ oder konnten sie nicht an nachfolgende Generationen weiter geben.

Auf der EIKE-Konferenz 2014 sprach Herr Dr. Lüning von den versteckten Treibern des Klimawandels. Ein Herr Marotzke, IPCC- Leitautor, hatte damals „Kalte Sonne“ gelesen und dazu geäußert: „… viel gelesen, wenig verstanden …“. Herr Schellnhuber hatte uns wortreich erklärt, dass man das CO2 Budget bis 2040 sehr genau berechnet habe: 700 Mrd. Tonnen, wenig später waren es erst 770, dann lt. Herrn Edenhofer 800 Mrd. Tonnen bis Ende des Jahrhunderts.

2018 hat Herr Marotzke dann das CO2-Budget, welches uns bis zur Klimakatastrophe bleibt, nahezu verdoppelt. Dabei wird es wohl nicht bleiben …

Teppich hoch und …

Wenn unter dem Teppich mehr liegt als auf dem Tisch, der darauf steht …!

 

 

 

 




Die Klimakonferenz in Madrid ist zu Ende – was bleibt? 11.000 „Wissenschaftler“

Unser Pressesprecher Horst-Joachim Lüdecke besuchte letztes Jahr die Klimakonferenz in Kattowitz, die sich nicht ganz überraschend als rein politische Zusammenkunft naturwissenschaftlich überwiegend Ahnungsloser herausstellte. Nachdem Chile wegen der auch klimapolitisch bedingten Unruhen in Santiago nicht mehr als Ausrichter der diesjährigen Weltuntergangs-Messe zur Verfügung stand, bot sich ersatzweise die spanische Hauptstadt Madrid an.

Zu Beginn der COP25 (United Nations Framework Convention on Climate Change, 25th Conference of the Parties) , und gemeint als Einstimmung in den gewünschten Panik-Modus, vermeldete der portugiesische UN-General Guterres:

Klimabedingte Naturkatastrophen werden häufiger, tödlicher, zerstörerischer und verursachen steigende menschliche und finanzielle Kosten. In einigen Teilen der Welt schreitet die Dürre mit alarmierenden Raten voran, die den menschlichen Lebensraum zerstören und die Ernährungssicherheit gefährden.“
(Original am 2.12.19: „Climate-related natural disasters are becoming more frequent, more deadly, more destructive, with growing human and financial costs. Drought in some parts of the world is progressing at alarming rates destroying human habitats and endangering food security.“)

Völlig falsch, wie der letzte Bericht des IPCC, des UN(!)-Weltklimarates, eindeutig sagt: Naturkatastrophen wie Wirbelstürme (Taifune und Hurrikane) werden durch die Aufheizung der Atmosphäre nicht mehr, sondern fluktuieren ohne erkennbaren Trend.

Die Opfer von Naturkatastrophen werden zudem deutlich weniger:

https://cei.org/file/lomborg-global-deaths-climate-and-non-climate-catastrophes-1920-2018-figure-7

Außerdem sind auch die Schäden nicht unter Klimaveränderungen nicht angestiegen, au contraire:

Quelle. Global disaster losses as a percent of global GDP, 1990 to 2019. Data from Munich Re (black), Aon (grey) and World Bank. Updated from Roger Pielke (2019).

Und auch der Trend bei den Dürren („drought“) ist negativ:

Quelle: Global integrated drought monitoring and prediction system link: https://www.nature.com/articles/sdata20141?wptouch_preview_theme=enabled

Man muss sich also fragen, ob nun UN-Generalsekretär Guterres bewusst lügt, oder ob ihm seine Berater diese Lügen vorsetzen, und er sie ungeprüft und vertrauensselig nachplappert, weil sie ihm in den Kram passen, oder ob alle miteinander einfach das verkünden, was ihnen für den verfolgten Zweck gerade opportun erscheint. Falsch ist es auf jeden Fall, und nicht nur das, es ist auch jederzeit leicht nachprüfbar und damit widerlegbar.

Nun sind PR-Apokalyptiker wie Guterres, wie der geneigte EIKE-Leser weiß, nicht die einzigen Untergangspropheten. Medial fast noch wirksamer sind Internet-Erklärungen wie die der „11.000 Wissenschaftler“, die sich allerdings in der Masse als Nicht-Wissenschaftler herausstellten, da ihre Erklärung auch von Micky Maus und dem Vernehmen nach Dagobert Duck unterzeichnet wurde. Allerdings scheint sich sogar in der öffentlich-rechtlichen Medienwelt eine segensreiche Entwicklung anzukündigen, wie unser befreundeter Youtube-Kanal FMD in einem aktuellen Video zeigt. Darin hört man einen Journalisten ohne Scheu die amüsanten und peinlichen Details zur Erklärung der 11.000 aufzählen, nach denen die Internet-Aktion zunächst nur eine lokale Meinungsäußerung ohne Expertise gewesen sei, die von Klimaschützern aus Portland im US-Staat Oregon lanciert wurde. Weil die Aktion wie so viele Initiativen im Internetz-Zeitalter, aus welchen Gründen auch immer, viral ging, kamen am Ende über 11.000 Unterzeichner und Mickymäuse zusammen. Nicht wirklich der Rede wert, aber die deutschen Qualitätsmedien bliesen die Netzaktion zur quasi wissenschaftlichen Stellungnahme auf. Genau das wandte der Kollege unseres kritischen Journalisten im Interview-Video höchst erstaunt auch sofort ein und fragt fast schon inquisitorisch, wie der Kollege den offiziösen ARD-ZDF-Meldungen derart heftig widersprechen kann. Aber der tapfere Journalist hält sich mit der Kraft des Argumentes, hören Sie herein:


Wer des Englischen mächtig ist, kann in diesem Video von Ezra Levant vom widerständigen Kanal Rebel Media noch weitere phänomenale Details zur 11.000-Erklärung erfahren.


 




Tierarzt warnt: Klimawandel macht Pferde übergewichtig, weil zu viel Gras wächst!

 

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Trifft GroKo heimlich Vorbereitungen für flächendeckende Stromausfälle?

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sagte schon 2004, ein Jahr vor ihrer Kanzlerschaft, daß ein weiterer Ausbau der Windkraft so viele Profiteure schaffen werde, daß man irgendwann keine Mehrheiten mehr für die Einschränkung finden könne. Dieses Zitat brachte unser Referent Prof. Helmut Alt bei der Münchener Klimakonferenz 2019 mit einigen anderen, die verrieten, daß die leitenden Politiker schon lange um die Sinnlosigkeit und Gefahr der Erneuerbaren Energien EE wissen. Eine Auswahl:

„Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“ Sigmar Gabriel, 17.4.14 in Kassel

„Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht nur bei ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.“ Patrick Graichen, Agora, am 4.12.14, in der Zeit

Nun berichten mehrere alternative Medien wie der Kopp-Verlag, daß das Technische Hilfswerk THW, sozusagen die Bundes-Feuerwehr, über 30 Millionen Euro für Hochleistungs-Notstromaggregate erhält. Damit kann vor Ort in wichtigen Einrichtungen der Infrastruktur wie Krankenhäusern, Polizei-, THW- und Feuerwehrstationen die Arbeitsfähigkeit aufrecht erhalten werden.

Zusätzlich gehen über 35 Millionen Euro an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBZ, das dem Innenministerium untersteht. Diese Behörde arbeitet seit Jahrzehnten für den zivilen Katastrophenschutz und soll den Bürgern im Falle von Ausfall der Wasser- und Strom-Versorgung, Naturkatastrophen und Nahrungsmittelknappheit helfen. Vielleicht sind Sie schon einmal von Umfragern im Auftrag des BBZ angerufen worden, die wissen wollten, ob Sie im Falle einer Katastrophe oder einer Versorgungsknappheit wissen, was zu tun ist. Ich selbst habe vor Jahren einmal in einem entsprechenden Callcenter gearbeitet. Die Kurzversion der Vorsorge: Halten Sie Taschenlampen einschließlich halbwegs frischer Batterien bereit; kaufen Sie ein Radio, das netzunabhängig betrieben werden kann, um die Notinformationen der Behörden empfangen zu können; halten Sie etwa 100 Liter Frischwasser in haltbaren Gebinden (Flaschen) zum Trinken vor; abhängig von der Haushaltsgröße natürlich. Außerdem empfehlen sich haltbare Nahrungsmittel in Dosenform (etc.) und größere Wasservorräte zum Waschen und Toilettenspülen.

Der Staat hortet zu diesem Zweck übrigens auch Vorräte, um die Bevölkerung im Notfall einen Monat versorgen zu können. Dafür werden in regionalen Lagern zum Beispiel Getreide und Dosenfleisch in einem Umlagerungssystem vorgehalten. Die schmucklosen Fleischdosen finden Sie ab und zu im Supermarkt unter den Sonderangeboten, wenn der Bund die Lagerbestände erneuert.

Diese seit Jahrzehnten laufenden Maßnahmen wurden bislang nur sicherheitshalber vom Staat betrieben, dessen erste Aufgabe es ist, das Leben und die Sicherheit seiner eigenen Bürger zu schützen. Der (relative) Wohlstand in beiden deutschen Staaten und eine in diesen Belangen jahrzehntelang verantwortungsbewußte Politik der Regierenden machten eine Anwendung der Katastrophenprotokolle bislang überflüssig; Überschwemmungen wie in Hamburg 1963 einmal ausgenommen.

Die völlig verantwortungslose Haltung der deutschen Eliten in den Medien und der Bundesregierung, die nun schon seit über einem Jahrzehnt anhält, macht nun eine verstärkte Vorsorge notwendig. Wobei bei den Akteuren des Kabinetts Merkel IV nicht mehr davon ausgegangen werden kann, daß es tatsächlich um den Schutz der Bevölkerung geht; man will nur nicht am Pranger stehen, wenn es nach selbstverschuldeten und unnötigen flächendeckenden Strom- und Wasserausfällen Tote gibt und die Wähler gegen die wirklichkeitsfremde Klimapolitik auf die Barrikaden gehen.

Was den mitdenkenden Kritiker wundert, ist, daß bislang noch nichts passiert ist. Wir Deutschen haben Glück, daß wir in der Mitte Europas leben und die Nachbarn uns mit Kernkraft versorgen, beziehungsweise unsere Zappelstrom-Überproduktion abnehmen.

Was noch mehr wundert, sind die geringen Mittel, die bislang zur Verfügung gestellt werden. Rund 70 Millionen Euro fürs gesamte Bundesgebiet? Ein Witz. An Seehofers Stelle würde ich Hunderte Millionen investieren. Aber das Geld ist wegen der Wertevernichtungspolitik der Regierung wahrscheinlich schon nicht mehr vorhanden, oder müßte unter zu großer medialer Aufmerksamkeit beschafft werden.

Ein paar Tipps für Blackout-Vorsorge:

Perfekte Krisenvorsorge – von Gerhard Spannbauer

Ratgeber um im Krisenfall nicht zu den Krisenverlieren zu gehören. Er zeigt auf was Sie tun können, damit eine Krise nicht zur Existenzbedrohung wird.
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Bedrohung Blackout
T. C. A. Greilich 19,99 €  Verlag: Kopp

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Persönliche Notfallvorsorge