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Krisenbewältigung – Mehr Kaufkraft statt Kaufprämie

Die derzeitige Stromversorgung

Die Kraftwerke in Deutschland können jederzeit den Strom erzeugen, der gebraucht wird. Zusätzlich wurde in den letzten 20 Jahren nochmals die gleiche Leistung durch Wind- und Solaranlagen installiert. Dazu kommen Biogasanlagen. Die Erzeugungskosten für diesen „grünen“ Strom sind 3- bis 5-mal höher als für Kraftwerkstrom. Hinzu kommt, dass die Leistung der Wind- und Solaranlagen von der Wetterlaune abhängt. Sie schwankt zwischen Null bei windstiller Nacht und maximal 60 Prozent bei Sonnenschein und Starkwind. Im Jahresmittel liegt die Leistung der Windkraftanlagen  bei 20 Prozent und der Solaranlagen nur bei 10 Prozent der installierten Leistung. Regelkraftwerke müssen diesen wetterwendischen Strom an den Verbrauch anpassen. Der Wind- und Solarstrom ist daher wertloser als Kraftwerkstrom, weil er weder planbar noch regelbar ist. Doch die Bundesregierung und die meisten Parteien behaupten, dies sei der Strom der Zukunft. Das ist technisch und wirtschaftlich nicht möglich. Die Bürger werden getäuscht (englisch: Fake). Der Stromverbraucherschutz NAEB bezeichnet daher den „grünen“ Strom als Fakepower.

Fakepower muß  subventioniert werden, damit Betreiber von Wind-, Solar- und Biogasanlagen nicht insolvent werden. Dafür wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erlassen, das den Betreibern über 20 Jahre eine sichere und lukrative Vergütung und eine privilegierte Einspeisung ihres Stromes in das Netz garantiert. Der Strom wird dann über die Strombörsen zu Dumping-Preisen verhökert. Die Dumpingkosten, die Differenz zwischen Vergütung und Börsenpreis muss der deutsche Stromverbraucher als EEG-Umlage bezahlen. Die Umlage macht gut 20 Prozent des Strompreises aus und wird im kommenden Jahr deutlich weiter steigen, weil der Stromverbrauch in Deutschland durch die Corona-Krise deutlich zurückgegangen ist, aber die Fakepower unverändert  teuer bleibt. Zwangsläufig steigt damit die EEG-Umlage. Immer häufiger wird zu viel Fakepower produziert. Der überschüssige Strom muss entsorgt werden, weil es keine ausreichend großen und wirtschaftlichen Speicher gibt und auch in absehbarer Zeit nicht geben wird. Entsorgung kostet Geld. Das gilt auch für Strom. Sichtbar wird dies an negativen Börsenpreisen. Im vergangenen Monat April wurden siebenmal negative Preise notiert, im Durchschnitt jeden vierten Tag. Die Stromkäufer bekamen  für die Stromabnahme also noch Geld dazu. Es sind Geschenke, damit der Überschuß-Strom überhaupt  abgenommen wird. In diesem Jahr war das bereits über 170 Stunden der Fall. Diese Geschenke muss der normale Stromverbraucher ebenfalls bezahlen. Damit steigt die EEG-Umlage sogar über die Vergütungskosten der Fakepower.

Die Kosten von Fakepower

Die direkte Stützung von Fakepower, die EEG-Umlage, liegt derzeit bei rund 25 Milliarden Euro im Jahr. Hinzu kommen die ständig steigenden Regelkosten für ein stabiles Stromnetz, der Ausbau der Stromleitungen zum Sammeln und Verteilen von Fakepower, Vorhalten von Reservekraftwerken und wachsende Stromverluste durch immer längere Leitungen. Dies alles summiert sich auf gut 40 Milliarden Euro im Jahr. Tendenz weiter steigend.

Die geplante Abschaltung der noch laufenden Kern- und Kohlekraftwerke, die den günstigsten Strom liefern, muss zu einem weiteren kräftigen Kostenanstieg führen. Der günstige Kraftwerkstrom soll durch teure Fakepower und neue Gaskraftwerke ersetzt werden. Damit steigen nicht nur die Strompreise. Es wird auch die sichere Stromversorgung aufgegeben. Erdgas muss importiert werden. Mit der Aufgabe der Braunkohlenverstromung werden wir abhängig und erpreßbar von den Gaslieferanten.

Fakepower soll wirtschaftlich werden. Um das zu erreichen, sollen die Kosten der Kraftwerke über die Erzeugungskosten von Fakepower künstlich hinausgetrieben werden. Geschehen soll das mit Abgaben auf Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen. Diese Abgaben sollen auf alle Brennstoffe vom nächsten Jahr an ausgeweitet werden. Dann steigen nicht nur die Stromkosten. Auch Autofahren und Heizen wird deutlich teurer. Weil immer größere Entsorgungskosten für den wachsenden Überschußstrom anfallen und dafür die Geldgeschenke benötigt werden, werden unsere Politiker die dafür nötige EEG-Umlage nicht abschaffen. Die beschlossene Brennstoffsteuer steigt in den nächsten fünf Jahren auf jährlich etwa zehn Milliarden Euro.

Hilfe zum Wiederaufbau

Die unnötige Belastung mit diesen 50 Milliarden Euro endlich aufzugeben, wäre der beste Beitrag zum Wiederaufbau der Wirtschaft,  um die durch die Corona-Hysterie-Maßnahmen ausgelöste Wirtschaftskrise zu bewältigen. Die Fakepower-Stützung zu beenden, ist weitaus besser und wirkungsvoller, als öffentliche Gelder zu  verteilen, die später unsere Nachkommen bezahlen müssen. Wir brauchen weniger Staat und mehr Entscheidungsfreiheit für die Bürger und Unternehmen. Gerade diese Freiheit wird derzeit von der Politik zu stark beschnitten. Die freie Entscheidung zum Beispiel zum Öffnen eines Geschäftes oder auch zu einem Restaurantbesuch ist durch staatliche Anordnung unterbunden.  Sogar die Reisefreiheit ist massiv eingeschränkt. Alles dies muss kurzfristig beendet werden und der Wirtschaft freie Fahrt gelassen werden – erleichtert und angetrieben durch eine preiswerten und sichere Stromversorgung. Sie ist die Grundlage unseres Wohlstandes.

Die Bundesregierung mit der Kanzlerin als treibende Kraft will jedoch die teure Energiewende weiter in den Mittelpunkt der Hilfen zum Wiederanfahren der Wirtschaft nach der Korona-Krise stellen. Dies soll weitergehen, obwohl das Ziel, die CO2 –Emissionen zu mindern, trotz ein Drittel Fakepower in unserem Netz nicht erreicht wurde. Sie marschiert damit im Gleichschritt mit der Präsidentin der EU, die Europa zu einem „grünen“ Kontinent machen will. Damit koppelt sich Deutschland und Europa von der Weltwirtschaft ab.

Unverständlich ist die Zustimmung von Herrn Otto vom Ottoversand und 68 weiteren Vorständen deutscher Konzerne zu der Weiterführung der Energiewende. Ihre Betriebe werden durch die steigenden Energiekosten zwangsläufig vom Weltmarkt abgehängt. Diese Wirtschaftsführer, die wohl alle Einkommensmillionäre sind, dürften den Ideen des Club of Rome anhängen. Sie wollen in ihren Betrieben die CO2 –Emissionen mindern und fordern dazu Steuergelder. So soll die Welt gerettet werden. Das gilt auch für Herrn Dies, den Vorstandsvorsitzenden der Volkswagenwerk AG, der eine CO2-Steuer für Treibstoffe gutheißt und gleichzeitig Kaufprämien aus Steuergeldern für seine Autos von der Regierung zu fordert. Beides mindert die Kaufkraft seiner Kunden.

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel

Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz




Klima gerettet, Planet tot – Neue Studie zeigt, wie Erneuerbare Energien Biodiversität zerstören

Zuerst veröffentlicht bei Sciencefiles

Wenn Rechtsextremismus-Gewinnler Steuergelder in den Hunderten von Millionen Euro abgreifen, um damit Dienste zu finanzieren, die man nicht benötigt, dann fehlen die Hunderte von Millionen Euro da, wo man sie sinnvoll einsetzen könnte.  Nullsummenspiele oder Zero-Sum-Games finden sich auch an öffentlichen Plätzen, wenn ein Kind im Park schreit, dann ist die Ruhe, die eine Vielzahl von anderen dort gesucht hat, zerstört, der Schreigewinn steht dem Ruheverlust gegenüber.

José Andrès Rehbein, Joe Lane, James E. M. Watson und Laura Sonter, die letzten drei Genannten von der University of Queensland in Australien, der Erstgenannte von der Weltbank, haben ein weiteres Beispiel für ein Nullsummenspiel beschrieben. Die Spieler: Erneuerbare Energien und Biodiversität. Das Ergebnis: Je mehr erneuerbare Energieproduktion, desto weniger Biodiversität.


Eigentlich ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich der immense Landverbrauch erneuerbarer Energien, ihr unmittelbar tödlicher Einfluss auf Vögel, Insekten und andere Tiere, die großflächige Versiegelung von Boden NICHT positiv auf die Biodiversität auswirkt. Leser in der Uckermark, die vor Ort mit den Segnungen dieser letzten kollektiven Manie der Menschheit konfrontiert sind, können davon ein Lied singen. Die Studie von Rehbein et al., die in der Märzausgabe von Global Change Biology veröffentlicht wurde, geht indes einen Schritt weiter. Die Autoren zeigen, dass die gierige Erneuerbare Energien Industrien auch nicht davor zurückschreckt, ihren minderwertigen technologischen Schrott in Naturschutzgebieten, selbst in solchen mit striktem Verbot von irgendeiner Veränderung, in den letzten auf dieser Erde verbleibenden Wildnissen und selbst in Gebieten aufzustellen, die für die Biodiversität auf der Erde von herausragender Bedeutung sind, so genannte Key Biodiversity Areas (KBAs).

Was noch erschreckender ist als die Tatsache, dass Wind- und Solarparks sowie Wasserkraftanlagen in geschützten Gebieten errichtet werden, ist der Umfang, in dem dies geschieht. Selbst die vier Autoren, die trotz ihres Themas um politische Korrektheit bemüht sind, können nicht anders als festzustellen, dass der nach Ansicht der UN notwendige Ausbau erneuerbarer Energien, unweigerlich eine Zerstörung der Biodiversität auf diesem Planeten nach sich ziehen würde.

Um das Ausmaß der Übergriffe von Erneuerbaren Energienprofiteuren auf Naturschutzgebiete und Gebiete, die für die Biodiversität von zentraler Bedeutung sind (KBAs), bestimmen zu können, sind natürlich Daten notwendig. Die vier Autoren veranstalten ein wahres Feuerwerk des Datensammelns aus

  • der World Database on Protected Areas;
  • der World Database of Key Biodiversity Areas;
  • der Last of the wild map;
  • der Global Power Database

In ihre Analyse gehen 41.083 Naturschutzgebiete weltweit ein, 18.268 Gebiete, die für die Biodiversität von besonderer Bedeutung sind, 93% der vorhandenen Kapazität in Stromerzeugung durch Wasserkraft, Wind- oder Solarenergie und 99% der derzeit sich im Bau befindenden Anlagen. Die Analyse ist auf Anlagen mit einer Kapazität von mindestens 10 Megawatt beschränkt, was dazu führt, dass nur 29% der derzeit errichteten, aber 78% der im Bau befindlichen Anlagen erfasst sind. Bereits diese Daten zeigen, dass der Trend in Wind- und Sonnenenergie und bei Hydro-Energie zu immer größeren Anlagen geht, die immer mehr Boden versiegeln, Landschaft zerstören usw..

Insgesamt zählen die Autoren 12.658 Anlagen erneuerbarer Energiegewinnung, 2.206 davon befinden sich in einem Naturschutzgebiet oder in einem Gebiet, das für die Biodiversität von besonderer Bedeutung ist oder in einer der letzten Wildnisse weltweit. Die Folgen, die ein Solarpark oder ein Windpark oder ein Staudamm auf die Biodiversität in diesen Gebieten hat, muss man nicht beschreiben, die sollte jeder eigentlich kennen.


Was die Analyse der Autoren auch zeigt:

  • Derzeit sind es vor allem europäische Länder, die auf Naturschutzgebiete pfeifen, um ihren Wahn in erneuerbarer Energie auszuleben. Hier finden sich die meisten bereits existierenden Anlagen.
  • Das Gewicht wird sich in Richtung Südostasien, Südamerika und Afrika verschieben, dort befinden sich die meisten Anlagen, die in für die Biodiversität wichtigen Gebieten gebaut werden;
  • Dabei geht der Trend, wie gesagt, zu immer größeren, sich immer katastrophaler auf die Umwelt auswirkenden Anlagen;
  • Derzeit sind 2.830.387 Quadratkilometer Naturschutzgebiet oder für die Biodiversität zentraler Flächen vom Erneuerbare-Energien-Wahn erfasst. Die inkubierte Fläche wird bis 2025 um 4.449.010 Quadratkilometer auf 7.279.397 Quadratkilometer steigen.

Die beiden folgenden Tabellen zeigen das Ausmaß, der Übergriffe auf die letzten Orte, an denen sich Tiere und Pflanzen bislang ohne menschliche Nachstellung entwickeln konnten. Die erste Tabelle gibt den derzeitigen Stand wieder. Die zweite Tabelle stellt die Anlagen zusammen, die im Bau sind. Dabei zeigt sich deutlich, dass Hemmungen, die vielleicht einmal bestanden haben könnten, wenn es darum geht, mutwillig Flora und Fauna in einem Naturschutzgebiet mit minderwertiger Technologie zur Stromerzeugung zu zerstören, längst gefallen sind. Die Anzahl der Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie in Gebieten, die für die Biodiversität wichtig sind, hat stark zugenommen.

Die folgende Abbildung zeigt für bestehende Anlagen das Ausmaß, in dem Naturschutzgebiete durch Anlagen erneuerbarer Energiegewinnung zerstört werden. Dass die Gewinnler dieser minderwertigen Technologien über Leichen gehen, ist lange bekannt. Das Ausmaß, in dem sie das tun, ist erschrecken. Alleine in Deutschland finden sich 42 Wasserkraft-, 42 Solarenergie- und 193 Windenergieanlagen in Naturschutzgebieten, in denen sie nichts zu suchen haben (Zum Vergleich: Im viel größeren China gibt es 90 Wasserkraft-, 90 Solarenergie- und 37 Windenergieanlagen in Naturschutzgebieten – Zur Erinnerung: Es sind nur Anlagen mit mehr als 10 Megawatt Leistung berücksichtigt). Aber wo die Gier regiert, bleibt der Lebensraum von Tieren und Pflanzen auf der Strecke. Es ist eben ein Nullsummenspiel, das hier gespielt wird. Wenige gewinnen, aber sehr viele verlieren.

Wenn Sie das nächste Mal einen Grünen oder einen anderen aus der Riege der Bigotten hören, wie er den Verlust der Artenvielfalt beklagt, dann erinnern Sie sich bitte daran, dass einer der größten Killer von Arten derzeit von genau den Grünen vertrieben wird, die seine Folgen beklagen: Es sind in Europa vor allem die Wind- und die Solarenergie-Betreiber, die die Artenvielfalt zerstören. Und wenn Sie das nächste Mal einen dieser Beseelten von der Gefahr, die Pestizide für die Artenvielfalt darstellen, reden hören, dann wissen Sie, die ganze Geschichte ist eine abgekartete Sache, um die Aufmerksamkeit abzulenken, abzulenken von denen, die mit ihren Pylonen und ihren Solarzellen, maximal zwei Dekaden Gewinn einfahren, ihren Giftmüll dann bei anderen (in der Regel bei Afrikanern) und ohne dafür die Kosten zu übernehmen abladen, die verantwortlich für die Zerstörung der Artenvielfalt sind, 2.206 Anlagen mit mindestens zehn Megawatt Leistung weltweit, die in Naturschutzgebieten und für die Biodiversität wichtigen Gebieten errichtet wurden, ohne einen Pfifferling für die davon ausgehende Zerstörung zu geben, sind mehr als genug Beleg dafür.

2.206 Belege für Gier, Wahn und Bigotterie.


Rehbein, José Andrès, Watson, James E., Lane Joe & Sonter, Laura (2020). Renewable Energy Development Threatens Many Globally Important Biodiversity Areas. Global Change Biology 26(5): 3040-3051.


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Haßobjekt: die westliche Kultur – Eine Nachbetrachtung zur Sprengung der Kühltürme in Phillipsburg

Es kommt die Stunde, in der jeder,
der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten.“
(Joh 15, 26 ff.)

9/11 – daran schieden sich die Geister

Die Dauerschleife von Bildern der in die Twin Towers von New York rasenden Passagiermaschinen im Fernsehen ist nicht vergessen. Die Welt stand unter Schock. Deutschland präsentierte sich damals noch als verlässlicher Freund der Vereinigten Staaten von Amerika. Bundeskanzler Schröder interpretierte den islamistischen Anschlag, ganz faustisch-pathetisch, als Anschlag auf das, „was unsere Welt im Innersten zusammenhält“, als eine „Kriegserklärung“ an die „zivilisierte Völkergemeinschaft“. Das Protokoll vermerkt „Beifall im ganzen Hause“.

Die arabische Welt sah das anders

Nicht alle, die der Gemeinschaft der Völker angehören, teilten diese Interpretation des Geschehens aus der Sicht unseres Kulturhintergrundes, der in der Wertschätzung von Freiheit und Menschenwürde wurzelt. Im Gegenteil. In der arabischen Welt brach vielerorts Jubel aus, es herrschte Volksfeststimmung. In Ostjerusalem, wie auf Youtube nachzusehen, war die Freude auf arabischer Seite grenzenlos.

Im Bericht der Tagesthemen v. 11.9.2001 sagt ein junger Mann:

„Wir sind heute nicht traurig. Wir wollen noch mehr Terroranschläge.“

Das Framing hinter diesen Kundgaben und Äußerungen ist bekannt: der Westen, verkörpert durch den „großen Satan“, die USA, wurde bestraft für die Werte, die seine Kultur auszeichnen. Es sind in den Augen der Gegenkultur Zeichen von Dekadenz, die es zu beseitigen gilt: Trennung von Religion und Staat, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Hochschätzung individueller Freiheit, allesamt basierend auf Menschenwürde und Toleranz.

Die Sprengung der Kühltürme in Phillipsburg – „Applaus und Jubelschreie“

Die Bruchsaler Rundschau vom 14. Mai berichtet, wie Zeugen den Fall der Kühltürme aufnahmen: „Um 6.07 brandet Applaus auf, Jubelschreie, die Türme sind planmäßig gefallen, die Menschen freuen sich.“ Ein Bürger aus Reinsheim: „Es wäre doch schade, wenn man so etwas nicht miterlebt“. Die naheliegende Assoziation, in den Medien meines Wissens nicht hergestellt, äußert ein Zeuge:

„Wie die Türme des World Trade Centers.

Und Greenpeace? Vermutlich versorgt mit Strom aus einem traditionellen Kraftwerk, Gas, Kohle oder Atom, beamte man an die Kühltürme: „Platz schaffen für die Energiewende. Kein Geld für Gestern.“ (Und dafür bekamen sie von der Polizei aber auch einen deutlichen „Platzverweis“.)

Statistisch irrelevant, aber untypisch?

Die in die Suchmaske von Twitter eingegebenen Stichwörter Philippsburg und Sprengung zeigt ein wohl privat aufgenommenes Video der Sprengung der Kühltürme. Was man dazu hört: Gelächter der Gesinnungsgemeinde vor Ort sowie die glucksende Bemerkung „geil“.

New York und Philippsburg – ein legitimer Vergleich?

Es wäre abwegig, das historische Verbrechen in New York mit dem Abriß der Kühltürme in Philippsburg gleichzusetzen. In New York verbrannten Tausende Verbrechensopfer, in Philippsburg kam, soweit bekannt, niemand zu Schaden, zumindest nicht gewollt.

Dennoch: Die Begeisterung, die diese verantwortungslose, ein Milliardengrab verursachende Zerstörung eines funktionierenden Kernkraftwerks, eines Produkts exzellenter Ingenieurskunst, bei den Gegnern hervorruft, muss dennoch im Kontext ihrer ideologischen Verortung gesehen werden.

Der Exodus von Naturwissenschaft

Die bewusste Entmachtung fortschrittlicher Technik in nahezu allen naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen in Deutschland ist einzigartig im weltweiten Vergleich. Dies ist unter rationalen Gesichtspunkten nicht nachvollziehbar. Der Exodus der Eliten in den Bereichen Physik, Chemie, Biologie/Gentechnik hat sich herumgesprochen. Wer etwa will in Deutschland noch Strahlen- und Kernenergietechnik studieren?

Arroganz in zweierlei Gestalt

Und hier liegt ein Vergleich der Vorgänge in New York und Philippsburg, gewissermaßen deren Schnittmenge, nahe. Dort die Arroganz eines kulturell-religiösen Weltherrschaftsanspruchs, wie er im Terrorgeschehen 2001 zum Ausdruck kam. Hier die Arroganz eines – ebenfalls ideologisch motivierten – säkularen, dennoch quasireligiösen Weltverbesserungsbewußtseins, dessen Vertreter den ökonomischen, technologischen und gesellschaftspolitischen Umbau der freiheitlichen Gesellschaft beabsichtigen. Sie (schein-)legitimieren sich selbst unter Berufung auf Verantwortung für die gesamte Menschheit und den Planeten.

Die Triebfeder beider Ideologien ist eine totalitäre Gesinnung.

Zuerst erschienen bei Vera Lengsfeld – mit freundlicher Genehmigung.




Woher kommt der Strom? steigende Durchschnittswerte für Ökostrom

Anteil der erneuerbaren Energien pro Jahr, Monat, Woche, Tag an der Stromerzeugung

Was nutzen mir fast 70 Prozent Anteil Strom mittels erneuerbarer Energieträger, wenn der Bedarf – wie immer am Sonntag – gering ist und die konventionellen Stromerzeuger bereits auf niedrigem, nicht weiter absenkbarem Niveau produzieren. Da nutzen nahezu 70 Prozent im Durchschnitt am Tag gar nichts. Außer den benachbarten Ländern, die den Strom mit Bonus geschenkt bekommen. So geschehen in dieser Woche. Ebenfalls diese Woche gab es zwei Tage, an denen die Stromerzeugung mittels der erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft zeitweise gegen Null ging. Sonnenstrom nachts sowieso, Windstrom leider über Tag und Nacht ebenfalls: Fast Null. An Land, auf See. Was nutzen da irgendwelche Durchschnittswerte? Nichts!

Um zusätzlich einen bitteren Tropfen in den süßen Wein der Durchschnittswerte zu träufeln, sei angemerkt, dass diese immer auch 15 bis 20 Prozent Strom aus Biomasse und Wasserkraft enthalten. Diese grundlastfähigen erneuerbaren Energieträger sind keine Kinder der Energiewende, sondern immer schon Bestandteil des deutschen Strommix‘. Wird mittels Biomasse und Wasserkraft erzeugter Strom prozentual herausgerechnet, ergeben sich entsprechend geringere Durchschnittswerte, häufig unter 50 Prozent, manchmal unter 10 Prozent.

70 Prozent der Energie durch Umwandlungsprozesse verloren

Da Biomasse und Wasserkraft am Limit ihrer Ausbaufähigkeit stehen, muss jeglicher Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung faktisch mittels Wind- und Sonnenkraftwerke erfolgen. Und deren Stromerzeugung kann zeitweise eben gegen Null gehen. Oder so stark sein, dass der Strom einfach nicht benötigt wird. Ein Ausgleich dieser Pole durch Speicher, Power-to-X usw. steht im benötigten Umfang nicht, noch lange nicht zur Verfügung. Ich behaupte sogar, dass dieses Unterfangen praktisch unmöglich ist.

Nehmen wir die grüne Wasserstoffproduktion. Diese benötigt viel Energie. Nun ist bis heute nicht ein einziges Mal auch nur eine Stunde überschüssiger Strom mittels Wind- und Sonnenkraft plus Biomasse und Wasserkraft erzeugt worden. Wenn dies denn irgendwann mal der Fall wäre, gingen 70 und mehr Prozent der Energie durch Umwandlungsprozesse verloren. Aus einer  Terawattstunde (TWh) Strom wird beim Umweg über den Wasserstoff 0,3 TWh Strom. Das ist ist keine überzeugende Rechnung. Zumal es zusätzlich notwendig ist, beispielsweise 4 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 3 MW in Betrieb zu nehmen, um am Ende faktisch den möglichen Strom einer 3 MW-Anlage zu erzeugen. Dieser Chart belegt das eindrucksvoll mit diesmal durchaus sinnvollen Durchschnittswerten der realen Stromerzeugung des Jahres 2019 plus Bezug zur installierten Leistung.

Die 21. Woche ist ein weiteres Beispiel für die Tücken einer Stromversorgung, die immer mehr auf die erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft setzt und konventionelle Stromversorger abschalten will. Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts, der daraus generierte Chart sowie die Import-/Exportdaten für das aufgelaufene Jahr 2020 und der 21. Woche vervollständigen die Analyse.

Wenn Sie den Chart des jeweiligen Tages in den Tagesanalysen öffnen, kann der prozentuale Anteil von Wind- und Sonnenstrom einfach ermittelt werden. Der absolute Anteil „Wind-/Sonnenstrom“, der dort ausgeworfen wird, muss lediglich durch den Wert „Strom gesamt“ dividiert und mit 100 multipliziert werden. Vorteil gegenüber der Addition der prozentualen Werte. Eine Einschätzung der Prozentwerte gegenüber den absoluten Werten des jeweiligen Tages wird möglich. Noch ein Hinweis zu den Durchschnittswerten der Energy-Charts und den von mir ermittelten. Es können geringfügige Differenzen vorliegen, weil die Werte der Energy-Charts praktisch jederzeit angepasst werden (können). Die von mir verwendeten Werte sind Stichtagswerte und werden nicht nachträglich verändert.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 17.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,64 Prozent, davon Windstrom 28,57 Prozent, Sonnenstrom 25 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sonntag: Wenig Bedarf (12:00 Uhr = 60 GW) – Viel regenerativ erzeugter Strom (12:00 Uhr = 53,2 GW knapp 90%) – Überangebot ==> Negative Strompreise. Zum Abend fehlt Strom. Da wird dieser importiert. Für schlappe 23,95 €/MWh um 21:00 Uhr. Aus der Schweiz, aus Frankreich, aus Dänemark. Länder, die den Strom am Mittag mit Bonus geschenkt bekamen.

Montag, 18.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,86 Prozent, davon Windstrom 24,58 Prozent, Sonnenstrom 22,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,41 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Fast die gleiche regenerative Stromerzeugung wie gestern. Allerdings ist der Bedarf = kein Überangebot etwas größer. Deshalb keine negativen, sondern nur im Verhältnis zu den Importpreisen morgens und abends geringe Strompreise, die Deutschland für seinen Exportstrom erzielt.

Dienstag, 19.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,39 Prozentdavon Windstrom 17,54 Prozent, Sonnenstrom 21,93 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,91 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wind lässt nach, die Sonne scheint kräftig. Zum Abend wird viel Strom benötigt und gut bezahlt. Der am Morgen benötigte Strom fällt preislich nicht so stark ins Gewicht.

Mittwoch, 20.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,19 Prozent, davon Windstrom 4,67 Prozent, Sonnenstrom 18,69 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,82 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Strombedarf um 12:00 Uhr gut 70 GW. Regenerative Stromerzeugung gut 31 GW. Konventionelle Stromerzeugung gut 33 GW. Es fehlen 6 GW Strom, um den Bedarf zu decken. Der gleiche Tag um 3:00 Uhr: Strombedarf gut 48 GW. Regenerative Stromerzeugung gut 9 GW, davon Windstrom 1,7 GW. Konventionelle Stromerzeugung gut 29 GW. Die Strompreise, welche Deutschland an die Nachbarn bezahlt. Das Wetter war sonnig, es wehte kaum Wind in Deutschland. Ein herrlicher Vorsommertag.

 Donnerstag, 21.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,45 Prozent, davon Windstrom 6,38 Prozent, Sonnenstrom 31,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,15 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Noch sonniger, noch weniger windig ist der Donnerstag. Es wird so viel Sonnenstrom erzeugt, dass dieser für um die 12–15 €/MWh exportiert werden kann. Dennoch: Es bleibt so, dass Deutschland beim Export regelmäßig geringere Preise erzielt, als es den Nachbarn für den Stromimport bezahlen muss.

Freitag, den 22.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,08 Prozent, davon Windstrom 31,07 Prozent, Sonnenstrom 16,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,50 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Die Sonnenstromerzeugung halbiert sich fast. Deutschland benötigt den ganzen Tag per Saldo Importstrom.

Samstag, 16.5.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 70,48 Prozent, davon Windstrom 41,90 Prozent, Sonnenstrom 11,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Weniger Bedarf als Montag bis Freitag. Die regenerative Stromerzeugung zieht an. Wenig Bedarf, viel Bedarf interessieren Wind und Sonne wenig, gar nichts. Von Deutschland benötigter Strom wird höher bezahlt als Strom, der abgegeben wird. Wie gehabt.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Woher kommt der Strom? permanente Minderstromerzeugung

Ein Kraftwerk-Insider berichtet: “Die Einschläge häufen sich”.

Wobei ich noch mal ausdrücklich betonen möchte, dass ich hier nicht beurteilen will, ob die Preise wirklich günstig sind. Kraftwerke, die keinen Strom produzieren, haben außer in der Ersparnis von Brennstoffkosten/CO2-Zertifikate keinen Vorteil. Der laufende Betrieb geht weiter, die Kosten dafür entstehen auch, wenn eben kein Strom produziert wird. Was allerdings bei Stromerzeugern mittels fossiler Energieträger nicht anfällt, sind die Kosten für die CO2-Zertifikate. Die tragen die ausländischen Stromproduzenten, deren Strom Deutschland importiert.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart ergänzen die Analyse. Die Charts mit dem Import/Export der 20. Woche und des aufgelaufenen Jahres 2020 belegen, dass Deutschland in erster Linie Strom aus Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden und Dänemark importiert. Es ist alles dabei: Strom aus Kernkraft, Kohle- und Gasstrom, Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Wobei bemerkenswert ist, dass der Anteil des Stroms aus Kernkraft am Strommix der Schweiz und Frankreich wesentlich höher ist als der Deutschlands. Die Niederlande beziehen ihren Strom vor allem aus der Verstromung von selbst im Land gefördertem Gas, welches noch Hauptenergieträger des Landes ist. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern, weil die Gasförderung wohl erhebliche tektonische Probleme bereitet.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 10.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,21 Prozent, davon Windstrom 26,32 Prozent, Sonnenstrom 18,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,95 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der tiefste Preis des Tages ergibt sich, als Deutschland das bisschen an Strom, welches über die Mittagsspitze überschüssig ist, exportieren muss. Ansonsten zieht die Windstromerzeugung an, was am Montag, zu einem Windstrombuckel führt.

Montag, 27.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,44 Prozent, davon Windstrom 51,18 Prozent, Sonnenstrom 7,09 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,17 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Entwicklung zum bereits erwähnten Windstrombuckel führt in der Nacht zum Montag zu Strompreisen nahe Null. Deutschland verfügt im Zeitraum von 00:00 bis 4:00 per Saldo über etwas zu viel Strom, den es praktisch verschenken muss. Den Rest des Tages importiert Deutschland Strom zu Preisen zwischen 8 und 25 €/MWh.

Dienstag, 12.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,84 Prozentdavon Windstrom 24,59 Prozent, Sonnenstrom 19,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,57 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mit dem Abbau des Windstrombuckels kehrt die nahezu vollständige Stromunterdeckung wieder ein. Über die Mittagsspitze sind Stromimport/Stromexport nahezu ausgeglichen. Um 7:00 gibt es mit gut 33 €/MWh eine Preisspitze. Ansonsten liegt der Importpreis zwischen 17 und 29 €/MWh.

Mittwoch, 13.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,69 Prozent, davon Windstrom 15,52 Prozent, Sonnenstrom 13,79 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Relativ schwache Stromerzeugung durch regenerative Energieträger. Die Wind- und Sonnenstromerzeugung schwächelt. Der Importstrompreis zieht an. Frankreich und die Schweiz liefern den meisten Strom.

 Donnerstag, 14.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,86 Prozent, davon Windstrom 18,10 Prozent, Sonnenstrom 16,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute liefern die Niederlande einen Großteil des Stroms, den Deutschland benötigt, um die Nachfrage zu befriedigen. Natürlich sind die Schweiz, Dänemark und Frankreich ebenfalls dabei. Österreich und Tschechien machen kleine, aber feine Preisdifferenzgeschäfte.

Freitag, den 15.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,61 Prozent, davon Windstrom 26,79 Prozent, Sonnenstrom 18,75 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute führt etwas mehr Windstrom zu einer Erzeugungskante über die Mittagszeit. Am Morgen und Abend gibt es Preisspitzen. Stromlieferanten für Deutschland: Wie gehabt.

Samstag, 16.5.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 69,16 Prozent, davon Windstrom 27,10 Prozent, Sonnenstrom 25,23 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,82 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenende: Relativ wenig Strombedarf, leichter Wind und viel Sonne bedeuten viel Strom über die Mittagszeit. Strom, der um die 8–10 €/MWh exportiert wird. Morgens und abends wird Strom benötigt. Da werden höhere Preise aufgerufen.

Der Stillstand, wenn nicht das Ende der Energiewende

Es war nicht das große Thema in den Medien. Es war nur eine kleine EEG-Novelle, die beschlossen wurde. Der Auszug aus der Zusammenfassung der Bundestagsverwaltung zur Debatte vom 14.5.2020 belegt, wie komplex das EEG mittlerweile geworden ist:

Mit der Annahme des Koalitionsentwurfs (19/18964) werden das Privileg für Bürgerenergiegesellschaften, ohne immissionsschutzrechtliche Genehmigung an den Ausschreibungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 teilnehmen zu dürfen, sowie die darauf aufbauenden Regelungen dauerhaft gestrichen. Im Übrigen bleibt die Bürgerenergie mit ihren Regelungen (etwa das sogenannte Einheitspreisverfahren) unverändert. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie wird es im Antragsverfahren 2020 für die Besondere Ausgleichsregelung ermöglicht, die Wirtschaftsprüferbescheinigung und das Zertifikat zur Energieeffizienz bis 30. November 2020 nachzureichen. […] Die Grünen wollten mit ihrem Änderungsantrag (19/19215) den sogenannten 52-Gigawatt-Deckel ersatzlos streichen, um den aus ihrer Sicht absehbaren Markteinbruch bei der Neuinstallation von Fotovoltaik im Segment bis 750 Kilowatt-Peak abzuwenden. Dies hätte zur Folge gehabt, dass die Regelungen des EEG unverändert weitergelten und eine Vergütung nach dem EEG für Fotovoltaik-Anlagen im Segment bis 750 Kilowatt-Peak, die nicht an einer Ausschreibung teilnehmen, weiterhin in Anspruch genommen werden können. Quelle: Hier klicken.

Die Ablehnung bzw. die Verzögerung (Versprochen für den Herbst!) des Wegfalls Förderdeckel Photovoltaik zeigt hingegen noch etwas. Der Bundestag räumt nicht bedenkenlos alle Hindernisse in Sachen Begünstigung erneuerbarer Energieträger weg. Was die Verfechter der Energiewende selbstverständlich zum Kochen bringt. Keine Förderung in Sachen Photovoltaik bedeutet den Einbruch des weiteren Ausbaus nicht nur wie bereits der Windkraft, sondern nun auch noch von Photovoltaikanlagen. Was praktisch den Stillstand, wenn nicht gar das Ende der Energiewende bedeutet. Denn ob im Herbst der Förderdeckel fällt, ist angesichts der katastrophalen Gesamtwirtschaftslage wegen der Lockdown-Maßnahmen mehr als fraglich.

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Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




„Organic-Flow“-Batterie: ökologisch Strom speichern wie Benzin oder Heizöl?

Um die von vorn herein nicht funktionierende Energiewende der Angela Merkel noch zu retten, treiben Journalisten eine Energiespeicher-Sau nach der anderen durchs Dorf; vom Wasserstoff bis zur Alu-Luft-Batterie. In einem aktuellen Artikel stellt das Handelsblatt den „Organic Flow“-Akkumulator vor, der mit Lignin funktionieren soll.

Für die Nicht-Biowissenschaftler unter uns: Das Material wird vor allen von Bäumen in die Zellulosewände ihrer Wasserleitgefäße eingelagert und somit massiv stabilisiert – so entsteht Holz. Lignin fällt in großer Menge in der Papierindustrie an, wo das es von der Zellulose getrennt wird.

Eingesetzt werden soll der „Abfallstoff“ in einer Flußbatterie als flüssiger Elektrolyt, nach dem Prinzip einer Redox-Flow-Batterie. Das Ergebnis ist nicht brennbar wie ein Lithiumakku, dafür aber auch nicht sehr fix, da die Energie nur sehr langsam abgegeben werden kann. Die Leistung und der Energieinhalt sollen zudem „fast beliebig“ skaliert werden können. Im Auto erscheint ein solch träger Akku nicht sinnvoll; daher sei die Batterie günstig als Zwischenspeicher von Ökostrom aus Windkraft etc, um „Lastspitzen im Stromnetz abzufedern“, wie ein Experte vom Fraunhofer-Institut meint.

Man könne mit der Flußbatterie „Lücken schließen“, für kleine Heimspeicher (von Leuten mit Solarpanneele auf dem Dach) oder im Vorfeld der Power-to-X-Projekte wie grünem Wasserstoff, den unsere Wissenschaftsministerin Anja Karliczek aus Afrika importieren will. Auch in EIKEs Heimstatt Jena will nun eine Firma namens Jena Batteries die organischen Batterien bauen.

Nun können wir Menschen bekannterweise Energie lange nicht so gut so gut speichern wie die Natur – als Folge thermodynamischer Beschränkungen. Es gibt grundsätzlich immer mindestens einen Faktor, der unsere Bestrebungen völlig zunichte macht. Wo ist also der Haken der „Ökobatterie“? Einer ist der hohe Preis, der aber nur daher rühre, daß die Batterien halt nicht im großen Maßstab produziert würden. Dennoch sind sich die Unternehmer aus Alzenau und Jena sicher, daß ihr Produkt langfristig konkurrenzfähig werde. Dann aber bitte ohne Subventionen über die Forschungsphase hinaus – dann glauben wir es. Ich befürchte aber eher, daß die verantwortlichen Politiker neben der Technik zur Gewinnung von Ökostrom bald auch die Zwischenspeicher fördern werden; schon, um die Energiewende wenigstens ein paar Jahre länger aufrecht erhalten zu können.




Die Angst vor dem Atom

In der Unterwelt

Radioaktivität, woher sie auch kommen mag, beschert uns mit „ionisierender Strahlung“, und die kann tatsächlich gefährlich sein. Um das zu verstehen müssen wir uns furchtlos hinab in die Unterwelt der Atome begeben.

Hier scharen sich negativ geladenen Elektronen um einen positiven Atomkern, und zwar immer so viele, dass sich die elektrischen Ladungen kompensieren. Wenn man versuchen würde, eines der Elektronen zu entfernen, dann würde man schnell merken, dass das nicht einfach ist, denn plus und minus ziehen sich bekanntlich an.

Mit Pfeil und Bogen

Wir könnten es mit elektromagnetischer Strahlung versuchen, mit Licht etwa. Wir könnten mit einer Lampe auf die Atome einstrahlen; also mit Lichtteilchen, genannt Photonen, auf das Atom schießen. Doch das ließe die Elektronen unbeeindruckt. Sie blieben fest an ihrem Kern. Würden wir das Licht jetzt doppelt so stark machen, dann passierte immer noch nichts. Es wäre so, als würden wir mit Pfeil und Bogen auf Panzer schießen. Egal wie viele Schützen wir hätten, wir kämen nie durch. Erst mit panzerbrechender Munition hätten wir eine Chance.

Zum Panzerknacken müssen wir kleinere Wellenlängen verwenden, nämlich ultraviolettes, unsichtbares „Licht“. Diese Lichtteilchen sind andere Kaliber, die können ein oder mehrere Elektronen aus dem Atom katapultieren. Was dann übrig bleibt ist ein „Ion“, ein Atom, dem Elektronen fehlen. Zurecht wird die UV-Strahlung daher als „ionisierend“ bezeichnet. Röntgen- und Gammastrahlen haben noch kürzere Wellenlängen, sie sind die großkalibrigen Waffen, die Bazookas der ionisierenden Strahlung.

Rettet die Moleküle

Häufig finden wir mehrere Atome, die sich zu einem schönen Molekül arrangiert haben. Da würde ionisierende Strahlung ziemliches Unheil anrichten, denn die Elektronen sind gewissermaßen der Klebstoff in dem ganzen Arrangement.

Besonders komplizierte und filigrane Strukturen aus Tausenden von Atomen aber finden wir in lebenden Zellen, also auch in uns höchstpersönlich. Und der heilige Gral aller Moleküle residiert im Kern dieser Zellen, in Form einer Doppel-Helix. Hier sind der Bauplan der Zelle selbst und das Programm für ihren Tagesablauf gespeichert.

Falsch programmiert

Würde nun, aus welchem Grund auch immer, ionisierende Strahlung in unsere Zellen eindringen und dort Moleküle zerschlagen, dann würde die Zelle absterben; jeder komplexe Mechanismus hört auf zu funktionieren, wenn man brutal auf ihn einschlägt. Die tote Zelle würde dann in einem Routineprozess vom Körper entsorgt werden, ohne große Formalitäten. Würde die Strahlung in den Kern der Zelle eindringen, und dort Programme und Daten für die Selbstorganisation der Zelle verändern, so würde sie auch das kaum überleben.

Aber eben nur kaum! Da bleibt noch eine winzige Wahrscheinlichkeit, dass besagte Programme durch Strahlung derart abgewandelt werden, dass die Zelle weiterlebt, ab jetzt aber mit zufällig verfälschten Parametern. Und das ist die Gefahr! Würde etwa in das Programm für die Zellteilung eingegriffen, dann könnte es passieren, dass die Instruktion für das spontane Ableben der Zelle unterdrückt wird, dass eine „unsterbliche“ Zelle entstünde. Deren Zellteilung ginge ungebremst weiter. Und auch die identischen, unsterblichen Tochterzellen würden sich ungezügelt vermehren, Generation nach Generation. So entstünde ein Tumor.

Fatale Folgen

Die Wahrscheinlichkeit für genau dieses zufällige Ereignis ist extrem niedrig, aber die ionisierenden Teilchen – woher sie auch stammen mögen – wirken in solchen Mengen auf uns ein, dass genau diese dramatische Veränderung tatsächlich eintreten kann. Und es genügt, dass eine einzige der Billionen von Zellen des Körpers diese Veränderung erfährt, um Krebs auszulösen. Das Risiko im Verlauf des Lebens eine solche, durch ionisierende Strahlung ausgelöste Erkrankung zu erleiden wird auf etwa 1% geschätzt.

Das ist nicht viel, dennoch wird man versuchen, ionisierender Strahlung aus dem Weg zu gehen, wo immer möglich. Und hier kommen wir zum Thema Kernkraftwerk. In dessen Innerem herrscht mörderische ionisierende Strahlung, und auch der verbrauchte Brennstoff strahlt noch lange vor sich hin. Davon sollte man sich fern halten. Aber Angst haben?

Sie war nie unbefleckt

Uns wird suggeriert, die Erde sei in Sachen Radioaktivität jungfräulich gewesen, bis da ein paar verrückte Doktor Frankensteins mit ihren Bomben und Meilern kamen, um dem friedlichen Idyll für immer ein Ende zu setzen. Das ist nicht der Fall. Die Erde war niemals unbefleckt.

Schon unsere Vorfahren seit Adam und Eva waren dieser Strahlung ausgesetzt, denn der Schöpfer hat buchstäblich alle möglichen Substanzen zum Bau von Himmel und Erde verwendet, und viele davon waren radioaktiv. In den Milliarden Jahren seither sind zwar die meisten zerfallen, sie haben sich unter Abgabe von ionisierender Strahlung schrittweise in „normale“ Stoffe verwandelt, aber einige hartnäckige Substanzen haben bis heute überlebt, als „natürliche Radioaktivität“.

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“.




Stefan Rahmstorf wehrt sich gegen seine mediale Verdrängung durch das Virus: katastrophale Prognosen von CMIP6

Rahmstorf hatte im März bereits Furore gemacht, als er sich in einem Artikel in Scilogs-Spektrum in die Debatte um „Coronaleugner“ oder „Wissenschaftsleugner“ wie Wolfgang Wodarg einschaltete. Die Pointe: Wodarg hatte 2010 mit seiner Kritik an Seuchen-Alarmisten wie Christian Drosten absolut recht behalten; während politiknahe Wissenschaftler wie Rahmstorf oder Drosten von der Realität wiederholt Lügen gestraft werden.

Unter seinem Spektrum-log-Artikel erntete Rahmstorf denn auch ordentlich Kritik, bis er entnervt die Kommentarfunktion abschaltete. Dafür durfte er im Mai nun einen eigenen Artikel bei Relotius online schreiben. Darin beklagt er zwischen den Zeilen den Aufmerksamkeitsverlust für seine Panikmache zur Klimakatastrophe durch die Panikmache zum SARS2-Virus.

Schon heute feststellen läßt sich allerdings, dass Corona in der öffentlichen Wahrnehmung fast alle anderen Themen verdrängt. Dabei hat die Dringlichkeit des Klimaschutzes nichts an Aktualität eingebüßt, im Gegenteil.

Um die Notwendigkeit der üppigen Weiterfinanzierung des „grünen Umbau(s)“, also auch von Rahmstorfs Institut PIK, zu unterstreichen, behauptet er nun wieder einmal eine „deutlich stärkere globale Erwärmung“ vorher. Den „Beweis“ liefern die berüchtigten Klimamodelle bzw. die Modellsammlung CMIP6 der An-Institute des Weltklimarates IPCC, die zu den „wichtigsten Werkzeugen der Klimaforschung“ gehörten.

Eher das einzige, sollte Rahmstorf sagen, denn andere Methoden lassen sich nicht so schön für die Sage vom Weltuntergang manipulieren. Zur Erinnerung der Funktionsweise eines Klimamodells: Es handelt sich um eine nicht-lineare, also chaotische Berechnung, die auf Annahmen beruht.

Diese Annahmen werden natürlich so gewählt, daß etwas möglichst Katastrophales herauskommt. Denken Sie an den berühmten „Schmetterlings-Effekt“, nach dem der Flügelschlag eines kleinen Flattermanns in der Sahara einen Wirbelsturm vor Peking auslösen kann. Das ist aber nur mathematisch möglich und wird in der Realität mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geschehen. Genauso gut könnten Sie einen Stapel Skatkarten in die Luft werfen und darauf hoffen, daß die Asse, Zahlen und Figuren sich genau in der richtigen Reihenfolge auf dem Boden einfinden.

Natürlich bemüht Rahmstorf auch wieder seine geliebte „Klimasensitivität“, die finanzpraktisch natürlich sehr hoch ist, was heißen soll, daß ein bissel CO2 mehr in der Luft sofort zu einer gewaltigen Erhitzung der bodennahen Luftschichten führe. Nach „neuester Analyse“ liege sie im Bereich von mehr als 4,5°; um diesen Betrag stiege also die mittlere Lufttemperatur. Im abgeschlossenen Experiment ohne jede andere Einflußgröße mag das funktionieren; allerdings mit jedem Gas, das mehr als zwei Atome hat. Daß die Erdatmosphäre ein gewaltiges nicht abgeschlossenes System mit etlichen Einflußgrößen ist, wird ignoriert. Womit die Klimamodelle aus dem CMIP6-Topf obsolet werden.

Interessanterweise gibt Rahmstorf ein paar Schwächen der Modelle zu und fragt, welches „näher an der Wahrheit“ liege. Tatsächlich geht es dabei aber nur um die Frage, wie schlimm die Katastrophe ausfalle. Denn:

„Auch auf der Basis der bisherigen, etwas weniger hohen Abschätzung der Klimasensitivität brauchen wir sehr rasch eine ganz erheblich ambitioniertere Klimapolitlitk, um die Paris-Ziele noch einzuhalten und teure Folgeschäden, massives menschliches Leid und unwiederbringliche Verluste von Tier- und Pflanzenarten zu verhindern.“

Es ist nicht zu fassen. Die Corona-Volksquarantäne, die eine Ahnung auf die dekarbonisierte Wirtschaft nach Rahmstorfs Geschmack vermittelt, erzeugt durch sinnlose Isolation und Arbeitsplatz-Vernichtung „massives menschliches Leid“, und dieser Mann will noch mehr davon!

 

 




Woher kommt der Strom? gewollte Stromunterdeckung

19. Woche

Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart

Lediglich am Dienstag und Mittwoch wurde unter dem Strich etwas mehr ex- denn importiert. Die Strategie der Stromunterdeckung hat für Deutschland den Vorteil, dass in jedem Fall weniger CO2 ausgestoßen wird. Alle Emissionen werden dem Land angerechnet, welches den Strom herstellt. Auch wenn er anschließend verkauft wird. Bei der Kernkraft kommt ein ähnlicher Effekt zum Tragen. Importiert Deutschland (Jahreswerte: Hier klicken) unter anderem Strom aus Frankreich, enthält der Strommix ca. 70 Prozent Kernenergiestrom. Strom aus der Schweiz enthält um die 30 Prozent Kernenergiestrom (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr). Das ist jeweils mehr als der Anteil der Kernenergie am deutschen Strommix.

Dennoch kann von sogenannten Atomgegner-Klimaschützern gesagt werden, dass Deutschlands Strommix demnächst, genau in 2 Jahren, frei von Atomstrom ist. Weil Deutschland den Atomstrom nunmehr importiert. Lieber Sankt Atomian, verschon mein Land, verseuch die Schweizer und das Frankreichland. Wie zynisch die Sache mit dem deutschen Atomausstieg ist, belegt der Ausschnitt aus den ZDF-Heute-Nachrichten (Abbildung 1). Das Umspannwerk, das für lockere 30 Millionen Euro auf dem Gelände des Kernkraftwerks Philippsburg gebaut wird, dient dazu, Kohlegleichstrom aus NRW in Wechselstrom für Baden-Württemberg umzuwandeln. Die Kosten (Abbildung 2) für den Netzknoten Philippsburg liegen insgesamt bei einer Milliarde Euro. Kohlestrom ist gleich CO2-Strom.

Das ist genauso bigott wie die Stromleitung aus dem rheinischen Braunkohlerevier nach Belgien (Abbildung 3). Da soll Braunkohlestrom den Atomstrom aus Tihange ersetzen. Die beiden Beispiele belegen, dass die Ideologie „Atomkraft: Nein danke!“ weit vor der Weltenrettungsideolgie CO2 muss weg, sonst verbrennt die Welt steht. Der Gipfel dabei ist: Der wegfallende Atomstrom wird durch Atomstrom aus dem Ausland ersetzt. Eine feine Leistung der Volksverdummung und Entlarvung auf dem Weg zur Deindustrialisierung Deutschlands.

Tagesanalysen

Sonntag, 3.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,61 Prozent, davon Windstrom 16,30 Prozent, Sonnenstrom 21,74 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,57 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Strombedarf Deutschlands ist gering. Der Wind weht schwach und schwächer. Der Strompreis ist im Keller. Der Lediglich zum Abend zieht er etwas an. Da benötigt Deutschland besonders viel Strom zusätzlich. Die Schweiz, Dänemark und Frankreich liefern. Wie den ganzen Tag über. Tschechien und Österreich machen Strompreis-Differenzgeschäfte.

Montag, 27.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,85 Prozent, davon Windstrom 16,22 Prozent, Sonnenstrom 14,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Um 8:00 Uhr zahlt Deutschland eine Spitzenpreis für etwa 9 GW. Den ganzen Tag importiert Deutschland Strom. Auch wenn die Windstromerzeugung über Tag anzieht: Es reicht nicht. Nach Sonnenuntergang steigt der Preis etwas, liegt aber – vom Morgen abgesehen – im Niedrigbereich. Diesmal liefern die Niederlande neben Frankreich und der Schweiz den fehlenden Strom.

Dienstag, 5.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,17 Prozentdavon Windstrom 20,83 Prozent, Sonnenstrom 18,33 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute insgesamt etwas mehr Windstrom. Frankreich, die Schweiz und die Niederlande liefern den fehlenden Strom. Zu insgesamt moderaten Preisen.

Mittwoch, 6.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,26 Prozent, davon Windstrom 19,35 Prozent, Sonnenstrom 23,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,52 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute exportiert Deutschland über die Mittagsspitze Strom. Selbstverständlich zu Billigpreisen. Höre ich da ein: „Aber wenigstens muss nicht noch Geld mitgegeben werden“? Ja richtig, das ist ein Trost. Der bittere Beigeschmack: Der Wind- und Sonnenstrom muss den Erzeugern gemäß EEG voll vergütet werden.

Donnerstag, 7.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,28 Prozent, davon Windstrom 11,97 Prozent, Sonnenstrom 23,93 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Morgen ist der Importstrom vergleichsweise günstig. Am Abend kostet er richtig Geld. Frankreich, die Schweiz und andere liefern. Frankreich macht – wie Tschechien und Österreich – rentable Preisdifferenzgeschäfte.

Freitag, den 8.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,18 Prozent, davon Windstrom 6,36 Prozent, Sonnenstrom 25,45 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,36 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute gibt es fast keinen Windstrom. Dafür erzeugen die Photovoltaikanlagen Strom, als gäbe es kein Morgen. In der Spitze fast 35 GW. Das ist schon was. Hier zeigt sich schön, dass mit mehr regenerativ erzeugtem Strom der Preis fällt. Leider profitiert Deutschland kaum davon. In dem Moment allerdings, als Deutschland Strom benötigt sprich importiert, liegt der Preis relativ höher.

Samstag, 9.5.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 62,17 Prozent, davon Windstrom 7,61 Prozent, Sonnenstrom 25,00 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,57 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung geht heute wieder gegen Null. Auch und vor allem auf See. Deutschland importiert den fehlenden Strom insgesamt günstig. Lediglich am frühen Abend kostet es über 35 €/MWh. Die üblichen Verdächtigen – Frankreich, Schweiz, die Niederlande – liefern. Österreich und Tschechien greifen ein paar hunderttausend € ab. Die Stromunterdeckungssaison hat in Deutschland begonnen. Wie vergangenes Jahr (Abbildung 4). So kann man seine Klimaziele erreichen. So kann man den Atomausstieg organisieren. Dabei ist es nur Augenwischerei und Vernichtung von Vermögen (Abschalten der KKW in Deutschland).

Null Wind, null Sonne ergibt null Strom

Zum Schluss noch eine kurze Antwort auf die Frage, wer denn eigentlich in welchem Umfang vom oben beschriebenen Stromhandel in den jeweiligen Ländern und in Deutschland im Einzelnen profitiert beziehungsweise Verluste macht. Diese Analyse kann und will ich nicht leisten. Eines aber ist gewiss. Der deutsche Stromkunde ist der große Verlierer der Energiewende, welche faktisch eine Stromerzeugungswende ist. Er zahlt immer drauf. Egal, ob der Strom an der Börse günstig oder teuer gehandelt wird.

Da gibt es den einen oder anderen Zeitgenossen, der immer wieder und gerne sehr erfreut darauf hinweist, dass doch 60, 70 oder noch mehr Prozent des benötigten Stroms mittels regenerativer Energieträger erzeugt wurden. Das mag schön und richtig sein. Entscheidend sind gleichwohl nicht die hohen Werte, sondern die niedrigen. Da muss der Strom in entsprechend hohem Umfang konventionell hinzu erzeugt werden. Die entsprechende installierte Leistung konventionell muss kostspielig bevorratet werden. Lediglich Brennstoff wird eingespart. Hinzu kommt, dass die verlässliche Stromerzeugung mittels Biomasse und Wasserkraft naturgemäß begrenzt ist. Wind- und Sonnenkraft hingegen sind Energieträger, die im ungünstigsten Fall Null Strom erzeugen. Was ein paarmal pro Jahr der Fall war, ist und auch in Zukunft immer sein wird.

Das ist der Preis der gemäßigten Klimazone, in der Deutschland liegt: Da können noch so viele Wind- und Sonnenkraftanlagen installiert sein. Null Wind, null Sonne ergibt Null Strom. Sie können einen Fuhrpark mit 150 ganz fabelhaften Sportwagen besitzen. Wenn kein Kraftstoff zur Verfügung steht, bewegt sich keines dieser Fahrzeuge. Kraftstoff kann man heranschaffen. Wind und Sonne hingegen nicht. Deshalb wird das mit der Energiewende nichts. Außer einem: Teuer. Ist doch irgendwie ganz einfach, oder?

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de

Titelbild:

Hongkonger Forscher haben an Hamstern nachgewiesen, dass sich durch OP-Masken die kontaktlose Übertragung des Coronavirus deutlich verringern lässt. Die Übertragungsrate wurde durch den Einsatz der Masken um mehr als 60 Prozent reduziert, wie aus einer am Sonntag vorgestellten Studie der Universität Hongkong hervorgeht. Ohne chirurgische Maske infizierten sich zwei Drittel der Hamster binnen einer Woche.

 




CNN befragt Greta Thunberg als Virus-Expertin?

„Wir müssen auf die Wissenschaftler hören“, sagte Greta vor drei Tagen im CNN-Interview. Damit meinte sie aber wohl sicher nicht die schwedischen Wissenschaftler um den Staatsepidemiologen Anders Tegnell. Denn gerade in Schweden gibt es keine Volksquarantäne, sondern einen lockeren Umgang mit der Virusinfektion, deren Folgen aus medizinischer Sicht harmloser sind als die der jährlichen Grippewelle.

Nein, Greta dachte wohl eher an Wissenschaftler Christian Drosten, der schon vor zehn Jahren im Rahmen der Schweinegrippe völlig haltlose panikmachende Aussagen tätigte (und dafür von einem gewissen Wolfgang Wodarg kritisiert wurde, der recht behielt).

Warum lud man eigentlich gerade Greta in die Diskussionssendung „Town Hall special“? Die Schülerin, die seit Jahren laufend die Schule schwänzt und überhaupt keinen Bildungsabschluß hat, besitzt weder eine Expertise in Meteorologie und Klimaphysik, noch in Epidemiologie oder Virologie. Behauptet sie auch selber nicht, denn sie sagte auf Twitter:

„Ich bin keine Expertin. Ich bin eine Aktivistin. Die einzigen, die mich als „Expertin“ bezeichnen, sind die, die mich lächerlich machen wollen. Meine Botschaft war immer, daß wir vereint für die Wissenschaft stehen und auf die Experten hören.“

Quelle Gretas Twitter-Konto

Ob Greta Thunberg wahrnimmt, daß in ihrer zweiten Heimat, Deutschland, bereits seit einiger Zeit eine viel größere Zahl von Wissenschaftlern gegen das Grüppchen Corona-Warner um Drosten argumentiert? Eher nicht, denn ihre Aussagen bei CNN klingen genau wie ihre altbekannten ahnungslosen Polit-Sprechblasen zum Thema Klimakollaps und soziale Gerechtigkeit:

„In jeder Krise sind immer die am stärksten gefährdeten Menschen am härtesten betroffen, und das sind Kinder. Besonders im globalen Süden leben Menschen in den ärmsten Teilen der Welt, insbesondere Menschen in Konfliktgebieten und Flüchtlingslagern“.
Zu der Annahme, das Covid19-Virus schädige nur ältere Patienten:

„Ja, dies betrifft ältere Menschen sehr, aber wir müssen uns auch daran erinnern, dass dies auch eine Kinderrechtskrise ist“, warnte sie, „weil Kinder in Gesellschaften am anfälligsten sind. Kinder bekommen das Virus und verbreiten es auch.“

An einer Stelle versucht sie sich doch ein bißchen als Wissende darzustellen:

„Viele Menschen bemerken nicht einmal, dass sie Symptome haben, und dann können sie das Virus verbreiten, ohne es zu wissen. Deshalb müssen wir besonders vorsichtig sein, denn unser Handeln kann für viele andere den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.“

„Wir reden darüber, unsere Hände zu waschen und zu Hause zu bleiben, aber für viele Menschen auf der Welt haben sie keinen Zugang zu sauberem Wasser oder sanitären Einrichtungen, zu Seife. Sie haben vielleicht nicht einmal ein Haus, in dem sie zu Hause bleiben können. Deshalb müssen wir den Menschen, die am anfälligsten für diese Krise sind, auf eine Weise helfen, an die wir im globalen Norden möglicherweise nicht denken.“

„Die Leute beginnen zu erkennen, dass wir tatsächlich von der Wissenschaft abhängig sind und dass wir Wissenschaftlern und Experten zuhören müssen. Und ich hoffe wirklich, dass das so bleibt“, sagte sie und hoffte, dass dies auch für andere Krisen gilt, „wie die Klimakrise und die Umweltkrise“.

Man merkt, es tut der erkrankten minderjährigen Greta nicht gut, seit zwei Jahren wie ein Tanzbär am Nasenring durch die Manege geführt zu werden. Irgendwann glaubt jedes Kind selber, besonders erleuchtet zu sein. Insofern wundert es nicht, daß es auch kritische Stimmen aus den Medien gibt, die nichts davon halten, Greta nun auch für die SARS2-Krise zu instrumentalisieren. So vermeldet Sky Australien, das schon beim Thema Klimakrise als dissidentisch bekannt ist:

Die Glaubwürdigkeit von CNN wurde durch die Entscheidung erschüttert, die Aktivistin für den Klimawandel, Greta Thunberg, in das Coronavirus-Rathaus-Special aufzunehmen, so Gemma Tognini, Mitarbeiterin von Sky News.

CNN hat erhebliche Gegenreaktionen für seine Entscheidung erhalten, die 17-jährigen Aktivistin in sein Panel aufzunehmen, das am Donnerstag, US-Zeit, ausgestrahlt wird. [15. Mai]

Frau Tognini sagte Sky News, es sei „beschämend“, den Teenager in das Panel aufzunehmen.

Schande über CNN, Schande über den Produzenten dieses Programms, weil er es für angemessen hält, einen 17-jährigen Klimaaktivisten in einem Panel über diese globale Pandemie zu haben „, sagte sie.

Der Sohn von US-Präsident Donald Trump äußert sich ebenso zu Gretas Auftritt:
Greta Thunberg hat bereits als Teenager eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Heute ist sie eine weltbekannte Spezialistin für Infektionskrankheiten und Epidemiologin UND eine führende wissenschaftliche Stimme in Bezug auf die globale Klimapolitik.
Wow, einfach beeindruckend.

Quelle: Twitterkonto von Donald Trump

Nebenbei: CNN ist seit 1980 der erste reine Nachrichtensender der Welt und wurde im zweiten Golfkrieg 1991 international sehr bekannt. Die politische Ausrichtung ist heutzutage eindeutig links und grün; vergleichbar mit der BBC oder ARD/ZDF.



KKW Philippsburg II, Restwert etwa 3 Milliarden Euro, gesprengt!

Westdeutsche Kernkraftwerke waren die ergiebigsten und sichersten der Welt. Westdeutsche/ gesamtdeutsche Umweltfans sind die militantesten der Welt. Deutsche Grüne sind die zerstörerischsten der Welt.

Kernkrafthasser jubeln: Vor laufenden Kameras fielen die Kühltürme des KKW Philippsburg II kürzlich. Wir berichteten, daß das rentable und sichere Kraftwerk am 1. Januar 2020 stillgelegt wurde.

Laut Achse soll das Kraftwerk noch rund drei Milliarden Euro wert gewesen seien. Da der Ökostrom nicht regel- und speicherbar ist, droht ganz Deutschland anhaltender Stromausfall. Man hätte also Philippsburg II für den Notfall einmotten können, um im Falle einer echten Pandemie oder eines Netzzusammenbruches in zwei drei Tagen wieder hochfahren zu können.

Aber nichts da, die Bilder- und Maschinenstürmer der „Grünen Khmer“ (Zitat Achse) machen keine halben Sachen. Es scheint, als wollten die grünen Sozialisten in den Altparteien CDUCSUSPDSEDFDPB90 verhindern, daß auch nur technisch die Möglichkeit besteht, in alte Sünden zurückzufallen.

 




Verschwörungstheorie? taz meint, Klimaleugner leugneten Corona

Die Berliner Tageszeitung taz berichtet, daß ein US-amerikanischer Blog namens Desmog die Strategien von „Klimaleugnern“ und „COVID-Leugnern“ als identisch identifiziert habe. Konkret genannt werden zum Beispiel unsere Partner vom Heartland Institute; wir von EIKE auch (stellen „die Corona-Politik mit teilweise wirren Verschwörungstheorien als falsch, unwissenschaftlich und gefährlich“ dar).

Unrecht haben die taz und Desmog noch nicht einmal, weil Panikmacher in Medien, Politik und Wissenschaften natürlich jede Krise zu ihrem Vorteil nutzen, ob nun frei erfunden wie Waldsterben und Klimakollaps; oder tatsächlich existent wie die SARS2-Infektion. Da tut es nicht Wunder, daß die Kritiker der elitären Selbstbedienungsmentalität sämtliche Tricks der Abzocker benennen.

Interessant ist allerdings, daß die tazler und ihre Kollegen aus Übersee die Covid-Volksquarantäne als Teil ihrer Ideologie betrachten. In Deutschland gab es zu Beginn der weltweiten Berichterstattung sogar politmediale Stimmen, die behaupteten, die Angst vor dem SARS2-Virus sei eine „rechte“ Angelegenheit. Drosten und Regierungsmitglieder lehnten Atemschutzmasken und andere Maßnahmen ab, um dann plötzlich umzuschalten, weil sie merkten, daß man die Infektion prima für politische oder mediale Zwecke nutzen kann. Daß die AfD in Deutschland zunächst kaum gegen die Maßnahmen opponierte, tat dem keinen Abbruch.

Da aber mittlerweile einige Kritiker aus dem rechten Lager wie Corinna Miazga (MdB, AfD) oder Ken Jebsen, in Österreich Politiker wie Ex-Innenminister Kickl (FPÖ), und natürlich Medien wie die Achse oder Tichy harte Argumente gegen die Volksquarantäne vorbringen, sind Linke fast schon automatisch für die Corona-Panik. Das Feindbild ist am wichtigsten, hat man manchmal den Eindruck.

In Deutschland enthüllt die Plattform „klimafakten.de“ die Strategien von Corona- und Klimaleugnern: “PLURV“: Pseudo-Experten, Logikfehler, unerfüllbare Erwartungen, Rosinenpickerei und Verschwörungsmythen. Zitat der taz:

So heißt es mit teilweise abstrusen Begründungen, die Rechenmodelle der Wissenschaft seien unzuverlässig und Corona sei nicht schlimmer als eine Grippe.Die zentrale Erzählung der Leugner wirft den Regierungen vor, mit der Pandemie und der Klimakrise Angst zu erzeugen, um die Bevölkerung zu unterdrücken.

Was von den Rechenmodellen von Klimaalarmisten und bestimmten Epidemiologen/Virologen zu halten ist, bedarf hier wohl keiner Erläuterung. Und daß man mit Angst die Massen in eine bestimmte Richtung lenken kann, ist keine weltbewegende Neuigkeit.

 




Woher kommt der Strom? fast durchgängiger Stromimport

Die 18. Woche ist durch fast durchgängigen Stromimport aus dem benachbarten Ausland gekennzeichnet. Ursache ist die praktisch zu Erliegen gekommene Windstromerzeugung. Ist die Sonnenstromerzeugung für die Jahreszeit in den ersten zwei Wochentagen noch rekordverdächtig, lässt sie ab Dienstag etwas nach, was, verbunden mit der schwachen Windstromerzeugung, hohen Importbedarf mit sich bringt. Der ab Dienstag etwas auffrischende Wind führt nicht zu einer Windstromerzeugung, die das Weniger an Sonnenstrom ausgleichen könnte. Also wird Strom importiert. Frankreich und die Schweiz, aber auch Dänemark und die Niederlande liefern den Strom, der nötig ist, um den Bedarf in Deutschland zu decken. Sogar Österreich exportiert zu einem Zeitpunkt nach Deutschland. Das Land nutzt, wie die anderen nach Deutschland Strom exportierenden Staaten, die Strompreisdifferenz: günstig in Deutschland überschüssigen Strom aufkaufen. Wenn Deutschland Strom benötigt, wird dieser zu relativ erheblich höheren Preisen geliefert.

Die konventionellen Stromerzeuger Deutschlands jedenfalls verzichten darauf, die eigene Produktion so weit hochzufahren, dass der Bedarf gedeckt wird. Sie haben immer die Sorge, dass ein plötzlicher Wetterwechsel die Windstromerzeugung – womöglich in Verbindung mit starker Sonnenstromerzeugung – massiv ansteigen lässt. Was selbstverständlich nicht unbegründet ist. In der 18. Woche kam der Anstieg in der Nacht vom 29. auf den 30. April. Die Windstromerzeugung verdreifachte sich. Die konventionellen Stromerzeuger fuhren die Stromerzeugung herunter. Am Abend des 30.04.2020 brach die Windstromerzeugung um ein Drittel ein, was mit 34 €/MWh den zweithöchsten Preis der Woche für Importstrom begründete. Nur am Abend des 28.04.2020 wurde mit 43,31 €/MWh ein höherer Preis aufgerufen. Am 30.04. handelte es sich allerdings nur um eine Winddelle. Zum 01. Mai – Feiertag mit wenig Verbrauch – erreichte die Windstromerzeugung die höchsten Werte der 18. Woche. Mit der Folge, dass die Preise abrupt in den Keller fielen. Wohlgemerkt die Preise, die Deutschland beim Export seines Stromüberschusses erzielt/nicht erzielt. Bekam man am 01.05.2020 noch 5,50 €/MWh musste von 8:00 bis 11:00 Uhr noch Geld mitgegeben werden. Der höchste Preis lag um 20:00 Uhr bei 28,43 €/MWh. Der allerdings musste von Deutschland bezahlt werden, weil nach Sonnenuntergang nunmehr fehlender Strom hinzugekauft werden musste.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart, sowie die Im-/Exportdaten der 18. Woche und die Daten des bisherigen Jahres runden die bisherige Analyse ab.

Tagesanalysen

Sonntag, 26.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,85 Prozent, davon Windstrom 5,49 Prozent, Sonnenstrom 28,57 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Wind, viel Sonne bringt der Sonntag. Mit der Folge, dass der über die Mittagsspitze zu viel erzeugte Strom günstig abgegeben werden muss. Der morgens und abends fehlende Strom hingegen recht relativ teuer importiert wird. Diverse Länder machen „kleine“, aber profitable Preisdifferenzgeschäfte. Schauen Sie sich den IMEX-Chart mal genau an.

Montag, 27.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,71 Prozent, davon Windstrom 8,26 Prozent, Sonnenstrom 22,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,51 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Im Prinzip das gleiche Bild wie gestern. Ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied liegt im höheren Bedarf. Da reichen viel Sonnenstrom und eine etwas stärkere Windstromerzeugung auch in der Mittagsspitze nicht aus, um den Bedarf zu decken. Für den Rest des Tages sowieso nicht. Morgens und abends werden zwar die Pumpspeicher geleert. Dennoch muss Strom importiert werden. Es fällt auf, dass Tschechien und Österreich die Preisdifferenzen geschickt nutzen.

Dienstag, 28.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,20 Prozentdavon Windstrom 11,93 Prozent, Sonnenstrom 14,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,60 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Sonnenstromerzeugung lässt nach, die Windstromerzeugung verharrt auf niedrigem Niveau. Die konventionellen Stromerzeuger liefern. Sie liefern aber auch heute nicht genug, um den Bedarf zu decken. Hier der IMEX-Chart.

Mittwoch, 29.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,54 Prozent, davon Windstrom 17,86 Prozent, Sonnenstrom 11,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute liegt die Sonnenstromerzeugung auf dem Tiefpunkt der Woche. Auch die nunmehr etwas größere Windstromerzeugung kann die Stromunterdeckung nicht verhindern, das können nur die konventionellen Stromerzeuger. Die aber wollen nicht. Der Zukauf von Strom scheint sich mehr zu lohnen.

Donnerstag, 30.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,17 Prozent, davon Windstrom 37,50 Prozent, Sonnenstrom 11,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mehr Windstrom, aber noch immer wenig Sonnenstrom. Es fällt auf, dass der auf See gewonnene Windstrom endlich mal ansteigt. Der ging in den vergangenen Tagen fast durchgängig gegen Null. Was zeigt, dass Windkraftanlagen Offshore auch nicht unbedingt die „Bringer“ der Energiewende sind, wenn man bedenkt, was für ein Aufwand betrieben werden muss, welche Eingriffe in die Meeresbiologie nötig sind, um solche Anlagen zu errichten. Die Strompreise waren recht niedrig, der Im-/Exportsaldo schwankte lange um die Null. Erst ab 15:00 Uhr kam es zum Preisanstieg. Als der wenige Sonnenstrom Stück-um-Stück weniger wird, tut sich die schon übliche Deckungslücke auf. Deutschland importiert zum Tageshöchstpreis.

Freitag, den 1.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,47 Prozent, davon Windstrom 36,94 Prozent, Sonnenstrom 15,32 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Feiertag und massiver Anstieg der Windstromerzeugung. Mit der Folge sehr geringer, teilweise negativer Strompreise. Das, obwohl die konventionellen Stromerzeuger die Stromerzeugung stark zurückfahren. Geringe, negative Strompreise bedeuten in aller Regel: Deutschland exportiert Strom. Zumindest bis zum frühen Abend. Da wird zwar Pumpspeicherstrom hinzu erzeugt. Doch das reicht bei weitem nicht. Folge: Ab 17:00 Uhr importiert Deutschland Strom. Der Preis steigt von 7,88 €/MWh (17:00 Uhr) auf 28,43 €/MWh um 20:00 Uhr. Schauen Sie sich die Strompreise bis 17:00 Uhr an. Klicken Sie hier und fahren Sie mit Maus oder Finger über die blaue Preislinie. Sehen Sie auch, wie clever die Schweiz die Preisdifferenzen nutzt und gutes Geld verdient.

Samstag, 2.5.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,35 Prozent, davon Windstrom 33,65 Prozent Sonnenstrom 15,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,31 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Wochenende wieder eine zufriedenstellende Windstromerzeugung. Bis 18:00 Uhr reicht die Stromerzeugung Deutschlands annähernd aus. Dass am Mittag und später zu viel Strom im Markt ist: nichts Neues. Die Preise sinken unter 10 €/MWh. Erst zur bereits bekannten Vorabendzeit herrscht Strommangel. Da ziehen die Preise an. Denn Deutschland benötigt Strom. Das können auch die Pumpspeicher nicht verhindern. Deren Betreiber, das sollte nicht vergessen werden, damit gutes Geld verdienen.

Negative Strompreise

Auch diese Woche gab es wieder negative Strompreise. Deutschland, der Stromkunde, musste den Strom nicht nur verschenken, es wurde sogar noch Geld mitgegeben. Insbesondere dann, wenn sehr viel Strom aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird, kommt es zum rapiden Verfall der Strompreise. Jörg Machan fragte in diesem Zusammenhang vergangene Woche: … Warum schaltet man Wind- und Solarkraftwerke bei zu viel Strom nicht einfach ab? Das Argument der Netzfrequenzstabilität fällt doch hier weg. Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt wird, ist vorrangig in das Stromnetz einzuspeisen. Damit soll genau das verhindert werden, was eigentlich, wenn man wirtschaftlich denkt, auf der Hand liegt. Dass der Preis des Stroms für die Versorgung eine Rolle spielt. Deutschland aber will schließlich die Welt retten. Koste es, was es wolle. Da muss der Bürger schon einsichtig sein und richtig zahlen für den Einspeisevorrang, oder? Immerhin nimmt sich der Gesetzgeber des Problems an, wie energate-messenger am 24.4.2019 schreibt:

Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien und KWK-Anlagen ließ den Netzbetreibern bislang wenig Spielraum. Zwangsabschaltungen dieser Anlagen vor fossilen Kraftwerken sind nur ausnahmsweise erlaubt, falls sonst die Stromversorgung gefährdet wäre. In Zukunft könnten die Ausnahmen zur Regel werden – und zwar aus Kostengründen. Denn mit der Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (Nabeg 2.0) Anfang April wurde der Einspeisevorrang relativiert. Ab Oktober 2021 ist es demnach zulässig, EEG- und KWK-Anlagen ab 100 kW installierter Leistung immer dann abzuregeln, wenn andernfalls ein „Vielfaches“ an konventioneller Erzeugung vom Netz gehen müsste. Ein Vielfaches bedeute „mindestens das Fünffache und höchstens das Fünfzehnfache“. Die genaue Höhe dieses Mindestfaktors soll die Bundesnetzagentur bis Dezember 2020 per Verordnung festlegen, im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt. 

2019 hat man angefangen, ab Oktober 2021 soll dann gespart werden dürfen:

Ziel des Eingriffs ist, die Gesamtkosten für das Redispatch von derzeit rund einer Mrd. Euro zu senken: „Die moderate Relativierung des Einspeisevorrangs hilft, den Umfang in einem für die Übertragungsnetzbetreiber noch handhabbaren Maß zu halten und so Risiken für die Elektrizitätsversorgung zu verringern“, heißt es in der Gesetzesbegründung. Dem gegenüber stünden zwar eine leichte Erhöhung der CO2-Emissionen und eine leicht verringerte Ökostromerzeugung. Doch diesen würden durch die gesetzlichen Vorgaben in engen Grenzen gehalten und in Abwägung mit den Vorteilen für die Systemsicherheit als „vertretbar“ angesehen. Diese Einschätzung basiert auf einer Studie für das federführende Bundeswirtschaftsministerium (energate berichtete). […] Zur Studie: Hier klicken

Dass sich „rot-grün-guter“ Widerstand bildete, verwundert nicht wirklich:

[…] Gegen ein Aufweichen des Einspeisevorrangs formierte sich Widerstand, etwa von Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) (energate berichtete). Im September forderten neun Landesminister in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), beim Einspeisevorrang keine Abstriche zu machen (energate berichtete). Und die Bundesrats-Ausschüsse forderten in ihrer Beschlussempfehlung zum Nabeg 2.0, die „erhebliche“ Einschränkung des Einspeisevorrangs zu streichen. Dies stehe den Zielen der Energiewende entgegen, zumal wirksame Alternativen zur Netzentlastung zur Verfügung stünden. […] Quelle der 3 energate-messenger Zitate: Hier klicken

Bleibt abzuwarten, was am Ende übrig bleibt von der Novellierung des Gesetzes.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Kernfusion: die Hoffnung stirbt zuletzt

Es lebe das Plasma

So ziemlich alles was uns umgibt besteht aus Molekülen, wobei letztere nichts anderes sind, als Atome, die sich nach bestimmten Regeln zusammengerottet haben. Moleküle bauen einen festen Gegenstand auf, so wie die Ziegelsteine ein Haus: sie haben dort einen angestammten Platz und geben dem Ganzen seine Gestalt.

Im Gegensatz zu Ziegeln aber zittern die Moleküle unentwegt vor sich hin. Für dieses Zittern sind wir Lebewesen mit Sensoren ausgestattet: bei Berührung empfinden wir Wärme. Es kommt nun vor, dass Moleküle so sehr zappeln, dass sie ihren Platz verlassen und sich auf die Reise machen. Der Gegenstand verliert dadurch seine Gestalt, er schmilzt.

Wird die Bewegung noch wilder, dann fangen die Moleküle an zu fliegen, und wir haben es mit einem Gas zu tun. Da sausen die Teilchen in der Gegend herum, prallen aufeinander wie Pingpong-Bälle, und wenn sie auf eine Oberfläche stoßen, dann üben sie eine Kraft aus, genannt „Druck“. Das Maß für die Bewegung der Atome oder Moleküle ist die Temperatur.

Erhitzen wir das Gas weiter, dann gehen zunächst die Moleküle kaputt und wir haben nur noch einzelne Atome vor uns, und bei einigen 10.000 Grad °C fangen die Elektronen an, sich von ihrem Kern zu trennen, aus dem Gas wird jetzt ein „Plasma“.

Nackte Atomkerne und freie Elektronen fliegen jetzt wirr durcheinander. Gehen wir mit der Temperatur noch höher, sagen wir zehntausend Mal so hoch, dann kann es vorkommen, dass Kerne so stark aufeinanderprallen, dass sie miteinander verschmelzen. Bei dieser „Kernfusion“ werden enorme Mengen an Energie frei, mehrere Millionen mal so viel wie bei Verbrennung von Kohle oder Gas. So erzeugt die Sonne ihre Energie.

Die kleine Sonne

Mit einer kleinen Sonne auf Erden könnten wir unseren Energiehunger stillen und wären alle Sorgen los. Aber da gibt es ein Problem. Während wir ein Stück Metall auf den Tisch stellen, Flüssigkeit in eine Schale gießen und Gas in eine Flasche einsperren können müssen wir beim Plasma darauf achten, dass es mit der Wandung seines Behälters nicht in Berührung kommt. Da würde es sich abkühlen und wäre dann kein Plasma mehr.

Die Sonne hält ihr Plasma durch die eigene Schwerkraft zusammen. Aber was sollen wir machen? Da gibt es nun einen Trick: Magnetismus. Die Atomkerne und Elektronen sind ja elektrisch geladen und sie bewegen sich sehr schnell. Magnetische Felder lenken sie von ihrer Flugbahn ab, und zwar immer quer zur momentanen Bewegung und quer zu den Magnetlinien, so dass sie sich letztlich im Kreis bewegen oder auf einer Spirale.

Anders ausgedrückt: nur parallel zu Magnetlinien können die Atome und Elektronen ungestört geradeaus fliegen. Man nehme also ein Rohr, lege es längs in ein Magnetfeld, und jetzt kann das Plasma nur ganz mühsam an die Wände des Rohres driften, während es sich in Längsrichtung frei bewegen kann. Wenn das Plasma allerdings an die Stirnflächen des Rohres stößt, dann hat die Magie ihr Ende. Dumm gelaufen.

Kluge Forscher haben nun so ein Rohr zu einem Ring gebogen und die offenen Enden zusammengeschweißt. Das sah dann so aus wie eine leckere Fleischwurst, ohne die abgeschnürten Zipfel, dafür aber mit einem kreisförmigen Magnetfeld. Das waren russische Forscher und sie nannten das Ganze „toroidalnaya kamera s‘magnitnym polem“, abgekürzt Tokamak.

Die Mutter aller Tokamaks

In solch einen Tokamak füllt man also etwas Gas, legt ein Magnetfeld an, heizt das Ganze auf 50 oder hundert Millionen Grad und wartet auf die Kernfusion. Seit sechs Jahrzehnten wurden bisher in verschiedenen Ländern mehrere Dutzend solcher Maschinen gebaut. „Und“, werden Sie jetzt fragen „hat man tatsächlich Kernfusion bekommen? Hat es geklappt?“

Im Prinzip ja, allerdings hat man immer weniger Energie herausbekommen, als man zum Heizen des Plasmas reingesteckt hat. Dieses Verhältnis, der Q-Faktor, war immer kleiner als eins. Dennoch hat man die Hoffnung nicht aufgegeben. Man hat gelernt, dass die Chancen umso besser sind, je größer man das Ding macht, so groß, dass eine Nation alleine das Projekt nicht mehr stemmen konnte.

1985 dann initiierten zwei recht vernünftige Männer, Michail Gorbatschowund Ronald Reagan, ein Projekt zum Bau des Jumbos unter allen Tokamaks, der hoffentlich kein weißer Elefant wird. Die EU und viele weitere Nationen folgten dem Projekt und 2008 starten die Erdbewegungen für das ITER genannte Projekt in Cadarache in Südfrankreich.

Die Physik hinter dem Projekt

Wenn dann also alles gut geht und der Drache eines Tages Feuer speit, dann passiert Folgendes:

Das auf 150 Millionen Grad aufgeheizte Plasma besteht aus den Kernen von Wasserstoff – Deuterium (D) und Tritium (T), die sich als besonders fusionsfreudig geoutet haben. Das sind Wasserstoff-Atomkerne, tragen aber im Gegensatz zur landläufigen Sorte noch ein bzw. zwei Neutronen mit sich herum. D besteht also aus einem Proton und einem Neutron, also 1p1n und T ist 1p2n. Die Fusion sieht dann so aus:

1p+1n0 + 1p+2n02p+2n0 + 1n0 + Energie

Das Fusionsprodukt 2p2n ist der Atomkern des Gases Helium, das wir auch auf der Sonne finden, und n ist ein einzelnes Neutron, welches mit mörderischer Geschwindigkeit davon fliegt und den Löwenanteil der Energie E mit sich nimmt.

Einstein-Fans behaupten nun, dass bei diesem Prozeß Materie in Energie verwandelt würde. Stimmt nicht: vor und nach der Fusion haben wird insgesamt zwei Protonen und drei Neutronen, nichts ging verloren, zählen Sie selbst nach. Würden wir allerdings die Teile vor und nach der Fusion wiegen, dann wäre da ein Unterschied! Die Energie die bei dem Prozeß frei wurde ist jetzt nicht mehr in den Kernen vorhanden. Diese Energieverlust hat selbst eine Masse: m = E/c2 und die fehlt jetzt auf der Waage; es ist der „Massendefekt“.

Dem freien Neutron können die wahnsinnigen Magnetfelder, die das Plasma im Torus gefangen halten, gestohlen bleiben; es ist nämlich, wie der Name schon sagt, elektrisch neutral und fühlt nichts von dem ganzen Magnetismus. So fliegt es also geradeaus bis es auf eine Barriere trifft, die es abbremst. Diese Barriere heizt sich dann auf und die Hitze kann man irgendwie, eines Tages, dazu benutzen um Turbinen anzutreiben und Elektrizität zu gewinnen.

Das ist aber bei ITER noch nicht geplant. Die Anlage hat nur das Ziel, ein Plasma aufzubauen, welches 1000 Sekunden lang mehr Energie durch Fusion erzeugt, nämlich 500 Megawatt, als die die Heizung des Plasmas verbraucht, nämlich 50 MW. ITER soll ein „Proof of Concept“ sein; der Beweis, dass das Verfahren „Kernfusion“ einen netto Gewinn an Energie bringen kann.

Und wann bekommen wir endlich den sauberen Strom?

Vergleichen wir den Weg zur kleinen Sonne auf Erden mit der Entwicklung der Luftfahrt. Von ersten bescheidenen Gleitflügen Otto Lilienthals zu Ende des 19. Jahrhunderts dauerte es 60 Jahre, bis das Jet- Zeitalter durch die Boeing 707 eingeläutet wurde. Der aktuelle Entwicklungsstand der Fusion entspricht in dieser Analogie der Phase zwischen den ersten Motorflügen der Gebrüder Wright und der Nonstop-Überquerung des Atlantik durch Charles Lindbergh. Das war sozusagen der „Proof of Concept“ für die Luftfahrt und dem entsprächen die 1000 Sekunden Fusion in unserem ITER. Vom Jet-Zeitalter, d.h. vom routinemäßigen Betrieb industrieller Fusionskraftwerke, sind wir noch ein gutes Stück entfernt.

Erste Bauarbeiten für ITER begannen 2013 und man plant, dass 2025 zum erstem Mal Plasma zwischen den Magnetfeldern der Anlage wabert, das ist der Meilenstein “First Plasma“.

Warum so langsam alles? Nun, der Torus hat zwar nur zwölf Meter Durchmesser, er würde also gut in Ihr Wohnzimmer passen, aber mit all dem Drum und Dran wird daraus dann doch wieder eine komplizierte Angelegenheit, wie hier gut zu sehen ist.

Das oben erwähnte „First Plasma“ heißt aber nicht, dass dann schon Kernfusion stattfindet. Dafür sind ja viel höhere Temperaturen nötig. Diese Arbeiten sollen ab 2035 stattfinden, also ein halbes Jahrhundert nach dem Reagan – Gorbi Deal. Nehmen wir an, dass wiederum zehn Jahre später, also 2045, so eine Deuterium – Tritium Fusion stattfindet und für 1000 Sekunden aufrecht erhalten werden kann, dann hätte ITER seine Schuldigkeit getan, dann hätte man den Atlantik überquert. Im nächsten Schritt würde dann eine erste experimentelle Anlage gebaut, die Strom erzeugt, aber noch nicht ins Netz einspeist. Falls das klappt würden die Erfahrungen aus dieser Anlage die Basis für das erste industrielle Fusionskraftwerk, gewissermaßen der Einstieg ins Jet Zeitalter.

Vorsichtig gerechnet könnten also nach 2045 noch mal 25 plus 25 Jahre vergehen, bis sauberer Fusions-Strom aus der Steckdose kommt. Mit anderen Worten, liebe Leserin, lieber Leser, weder Sie noch ich werden in diesen Genuß kommen! Tut mir leid, aber meine Schuld ist es nicht.

Und noch ein Wermutstropfen: So ganz sauber ist die Fusion nicht, denn die erwähnten schnellen Neutronen können allerlei Unheil anstellen. Wenn sie auf Materie treffen können sie radioaktive Substanzen erzeugen, und das Tritium selbst, die eine Hälfte des Treibstoffs, ist von Haus aus schon radioaktiv, mit einer Halbwertszeit von zwölf Jahren; allerdings mit harmloser Strahlung, nicht zu vergleichen mit den Spaltprodukten unserer heutigen Reaktoren.

Quo Vadis?

Neben den technologisch – wissenschaftlichen Herausforderungen lauert da noch eine ganz andere Gefahr. Es könnte sein, dass nachdem viele Milliarden Dollars, unendliche Stunden an Geisteskraft und der lebenslange Einsatz brillanter Professionals schließlich zum Erfolg geführt haben, wenn die Sonne auf Erden dann also angeknipst wird, dass dann eine Stimme ertönt: „Fusionskraft – nein danke“. Und dass auch dann, am Ende des 21. Jahrhunderts, die Vernunft sich von Ideologie geschlagen gibt und die mühsam errichteten Anlagen verschrottet werden.

Einen zögerlichen Versuch, dem zuvorzukommen hat es schon gegeben. Man erkannte, dass die Bezeichnung des gigantischen Vorhabens „International Thermonuclear Experimental Reactor“ ein rotes Tuch für Atomkraft Gegner sein musste; es war eine Ansammlung offensiver Vokabeln und eine Zumutung für die zarte grüne Seele. Eine pfiffige Mitarbeiterin kam dann darauf, dass das Akronym ITER das lateinische Wort für „der Weg“ ist.

So wurde die von unsensiblen Ingenieuren in den achtziger Jahren zusammengeschraubte Bezeichnung uminterpretiert in: „iter, der Weg, für die Menschheit“. Stellt sich nur noch die Frage, wohin der führen soll. Quo Vadis humanitas?

Dieser Artikel erschien zuerst bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“ https://think-again.org/product/grun-und-dumm/




Nein zur Rückkehr zur Normalität! Robert de Niro, Madonna, Juliette Binoche und rund 200 weitere Promis und Wissenschaftler appellieren

Die bekannte Schauspielerin Juliette Binoche (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins) und der unbekannte Physiker Aurélien Barrau fordern in einem Appell in Le Monde, daß es nach Corona-Sars2 bei der neuen Normalität bleiben müsse. Was soll das heißen? Die neue Normalität ist ja das alte Bekloppt.

Im Text wird das hier gesagt (Übersetzung von mir und Google):

Die „Anpassungen“ reichen nicht mehr aus, das Problem ist systemisch.
Die aktuelle ökologische Katastrophe ist Teil einer „Meta-Krise“: Das massive Aussterben des Lebens auf der Erde ist nicht mehr zweifelhaft und alle Indikatoren deuten auf eine direkte existenzielle Bedrohung hin. Im Gegensatz zu einer Pandemie, so schwerwiegend sie auch sein mag, handelt es sich um einen globalen Zusammenbruch, dessen Folgen unermeßlich sein werden.

Wir fordern daher die Staats- und Regierungschefs und die Bürger feierlich auf, aus der noch unhaltbaren Logik herauszukommen und endlich an einer umfassenden Überarbeitung der Ziele, Werte und Volkswirtschaften zu arbeiten.
Der Konsumismus hat uns dazu gebracht, das Leben an sich zu leugnen: das der Pflanzen, das der Tiere und das einer großen Anzahl von Menschen. Umweltverschmutzung, globale Erwärmung und die Zerstörung natürlicher Räume bringen die Welt an einen Kippunkt.
Aus diesen Gründen, zusammen mit den immer größer werdenden sozialen Ungleichheiten, erscheint es uns undenkbar, „zur Normalität zurückzukehren“.
Die radikale Transformation, die auf allen Ebenen erforderlich ist, erfordert Kühnheit und Mut. Es wird nicht ohne ein massives und entschlossenes Engagement geschehen. Wann wird gehandelt werden? Es ist eine Frage des Überlebens, ebenso wie der Würde und der Beständigkeit.

Versteht der geneigte Leser, was die wollen? Die Unterzeichner selber wohl nicht so genau. Das Geschwurbel liest sich wie ein Erguß von Roger Hallam, dem Gründer von Extinction Rebellion XR, der verschärften Form von Fridays for future. Passend dazu wurde Hallam letztes Jahr nach einer Holocaust-Leugnung intern kaltgestellt.

Offiziell nimmt der Appell Bezug auf die nicht existierende Sars2-Pandemie, will aber in Wirklichkeit irgend etwas zur nicht existierenden Klimakrise aussagen. Das paßt überhaupt nicht zusammen; und so tut es nicht Wunder, daß der aktuelle Appell ein Aufguß einer Aktion von 2018 ist, die einen ähnlichen Text in Le Monde publizierte, die teilweise von denselben Leuten unterzeichnet wurde, von denen 2020 aber einige fehlten (Alain Delon etc).

Man wollte offensichtlich das Medien-Tamtam um Sars2 ausnutzen, um den erkalteten Brei wieder aufzuwärmen. Lesen Sie sich einmal die Unterzeichnerliste durch (Auszug unten). Hätten Sie gedacht, daß unsere geliebten Promis und Stars sich für diese seltsame Aktion hergeben? Daß Prominente, in der Öffentlichkeit gefragt, sich gegen Krieg und Hunger und für Frieden und Naturschutz aussprechen, ist so bekannt wie belanglos. Was sollten sie auch anderes sagen, ohne zu einer fünfminütigen Rede anzusetzen?

Daß der Wahnsinn einer planetaren Volksquarantäne wegen einer Infektionskrankheit, die weniger schlimm als die alljährliche Grippe ist, einschließlich wirtschaftlichen Selbst-Boykotts, nun zur Rettung der Erde vor dem Klimakollaps und anderer ausgedachter ökologischer Katastrophen genutzt werden soll, das kann man nur noch als brutal bezeichnen. Ging es den millionenschweren Promis in ihren Villen nicht schlecht während der Quarantäne? Vermutlich nicht; Superschauspieler wie Robert de N. können sowieso kaum vor die Tür in New York und müssen in Limousinen von Paparazzi unerkannt umhergekarrt werden.

Hollywood-Größen wie de Niro und Javier Bardem sind überdies schon bekannt für ihre grüne Gesinnung (aber nicht für ihr grünes Verhalten). De Niro lästerte 2016 über „Klimakiller“ Donald Trump; und Bardem war Sprecher auf einer Gretademo bei der COP25 in Madrid. Stars haben sich immer schon auf Benefizgalen u.ä. engagiert; aber die heutige penetrante Propaganda für die politischen Ansichten extremer Lobbygruppen ist etwas Neues. Im Englischen spricht man schon von „Virtue signalling“, Tugend-Signalisierung. Oppositionspolitiker wie Petr Bystron (AfD, MdB) drücken es noch etwas deutlicher aus: „Hofnarren des Systems“.

Hier die Namen der Unterzeichner (Auswahl):

Isabelle Adjani, Schauspielerin ;

Pedro Almodovar, Regisseur ;

Javier Bardem, Hollywood ;

Emmanuelle Béart, Schauspielerin ;

Monica Bellucci, Schauspielerin ; Matrix

Juliette Binoche, Schauspielerin

Cate Blanchett, Schauspielerin ;

Marion Cotillard, Schauspielerin ;

Penélope Cruz, Schauspielerin ;

Willem Dafoe, Hollywood ;

Cécile de France, Schauspielerin ;

Robert De Niro, Hollywood ;

Lars Eidinger, Hollywood ;

Olafur Eliasson, Künstler

Marianne Faithfull, Sängerin ;

Abel Ferrara, Regisseur ;

Ralph Fiennes, Hollywood ;

Jane Fonda, Schauspielerin ;

Eva Green, Schauspielerin ;

Jim Jarmusch, Regisseur ;

Naomi Klein, antikapitalistische Globalisierungskritikerin

Mélanie Laurent, Schauspielerin ; Inglorious Basterds

Madonna, Sängerin ;

Rooney Mara, Hollywood ;

Julianne Moore, Schauspielerin ;

Michaël Ondaatje, Der englische Patient

Thomas Ostermeier, Theaterregisseur

Vanessa Paradis, Sängerin, Schauspielerin

Joaquin Phoenix, Hollywood ; Der Joker

Iggy Pop, Sänger

Radu Mihaileanu, Regisseur ; Zug des Lebens

Charlotte Rampling, Schauspielerin ;

Isabella Rossellini, Schauspielerin ;

Sting, Sänger ; Inschallah

Barbra Streisand, Sängerin, Schauspielerin,

Jean-Louis Trintignant Schauspieler

Rufus Wainwright, Sänger ;

Wim Wenders, Regisseur ;

Olivia Wilde, Schauspielerin ;

Muhammad Yunus, Nobelpreis für Mikrokredite an Frauen

Aktualisierung: Ein Leser wies darauf hin, daß der skandalöse Kommentar von Rainald Becker am 6.5. in den Tagesthemen („Es wird keine Normalität mehr geben, Ihr Spinner und Wirrköpfe!“) auf die Aktion der 200 Promis referiert. Interessant: Schon 2016 wurde Becker für seine Hofberichterstattung kritisiert:

„Der ARD-Chefredakteur Rainald Becker bejubelt das Regierungshandeln regelmäßig auf eine Weise, die sogar Regierungssprecher Steffen Seibert peinlich wäre.“