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EIKE wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest

Auch wenn Ostern saukalt ist, kann es nur an der Klimaerwärmung liegen. Das jedenfalls meint der Potsdamer Klimafolgenforscher Prof. Dr. Stefan Rahmstorf. Wir meinen hingegen „es kütt, wie es kütt“ und „et is noch immer jot jegange“.

In diesem Sinne wünscht die EIKE Redaktion allen ein frohes Osterfest. Und erfolgreiches Ostereiersuchen. Vielleicht ist ja auch noch eins vom letzten Jahr dabei.




Die Desertec-Pleite

In seiner „Was-wurde-aus…“ Serie schaut SPON heute auf das Projekt Desertec, das 2009 voller Euphorie und mit großen Erwartungen gestartet war. Wüstenstrom für Europa sollte es sein, den man mittels Gleichstromleitungen über Gibraltar und Sizilien ins energiegewendete Europa schaffen wollte. Und wer da nicht alles eingestiegen war: E.On, RWE, Deutsche Bank, Siemens… ein Projekt im Volumen von 400 Mrd. Euro klingt nach einem Schlaraffenland für Investoren. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Warum das ganze scheiterte?

SPON bietet zwei Erklärungen an. Zum einen hätte es Streit gegeben, was mit dem produzierten Strom geschehen solle. Der Export nach Europa wäre angesichts des wachsenden Energiebedarfs in Afrika moralisch doch irgendwie untragbar. Das ist die altruistische Erklärung. Es gibt natürlich auch noch eine, in der ein böser Gegenspieler auftaucht – die Kohleverstromer! Die würden nämlich um ihre veralteten Kraftwerke bangen und deshalb den Fortschritt aufhalten. Ich halte beide Erklärungen für lächerlich und konstruiert.

Die erste deshalb, weil durch Handel immer Wohlstand entsteht, selbst wenn man nicht erst den heimischen Markt sättigt, sondern fast nur für den Export produziert. Den Strom nach Europa zu exportieren, wäre nämlich allemal lukrativer, als den heimischen Markt zu bedienen. In Maranello fahren ja auch weniger Ferrari herum als in München. Das zweite Argument ist noch bekloppter. Als wenn bei RWE oder E.On irgendwer an irgendeiner Technologie hängen würde! Dort will man nicht vordergründig Kohle verstromen, sondern Kohle verdienen. Man nimmt das Geld, das man kriegen kann, ganz gleich, welche Technologie man dafür einsetzen muss. Im überregulierten Deutschland nennt man das wirksamste Mittel der Gewinnerzielung deshalb auch nicht „Angebot & Nachfrage“, sondern Lobbyismus.

Im Bereich der Erneuerbaren muss man in Deutschland noch nicht einmal Marktpreise machen, da durch das EEG und angeschlossene Gesetze (ein „Lex Desertec“ wäre der Klimakanzlerin, den Grünen und den Trittbrettfahrern von der SPD ein Fest gewesen) die Subventionen nur so sprudeln. Man lebt nach dem Motto „Pecunia non olet“, und sobald das Geld dem Verbraucher zwangsweise aus der Tasche gezogen wurde, ist es genauso gut und schön, wie anstrengend auf funktionierenden Märkten verdientes. Man sollte endlich aufhören zu glauben, dass marktwirtschaftlich organisierte Unternehmen sich in einem hart umkämpften Markt wohler fühlen als in einem Umfeld aus Subvention und Protektionismus. Denn das haben Geld und Strom gemeinsam: Beide bevorzugen den Weg des geringsten Widerstandes.

Die wahren Gründe des Scheiterns

Zunächst zogen die Initiatoren von „Desertec“ nicht ins Kalkül, dass sich die politische Lage zwischen Marokko und Ägypten jemals ändern könnte. Man hatte sich so daran gewöhnt, dass die lokalen Diktatoren ihre wie Privatfarmen regierten Länder fest im Griff haben, dass man komplett verdrängte, von welcher Art die brodelnde Suppe war, auf der die schweren Deckel der Diktatur lagen. Der „arabische Frühling“ beendete die solaren Energieträume zuverlässiger, als das ein Sandsturm je tun könnte. Ein Funken Restverstand war bei den Projektinitiatoren wohl noch übrig, und die Idee, die europäische Energiesicherheit auf unbestimmte Zeit in die Hände islamistischer Banden vom Schlag der Muslimbrüder oder Boko Haram zu legen, wurde verworfen.

Zeitgleich mit dem Tod des Desertec-Projektes starb auch die deutsche Solarbranche immer schneller aus. Heute ist sie so tot wie Eisbär Knut. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass die Chinesen bei der Subventionierung ihrer eigenen Solarzellen-Produktion noch großzügiger waren als die grünstrombesessenen Deutschen. Das, was man also in den Wüstensand zu klotzen beabsichtigte, wären letztlich vermutlich chinesische Anlagen gewesen. Die Reihe der Unterstützer, die sich noch 2009 als Profiteure der Idee „Wüstenstrom“ sahen, lichtete sich angesichts dieser Aussichten schnell weiter. Den Todesstoß für das Projekt bilden allerdings zwei physikalische Tatsachen, an denen auch die deutsche Energiewende letztlich scheitern wird. Der Betrieb von Solarmodulen in einer Sandwüste hat eine höhere Degradation zur Folge. Es kommt zwar prinzipiell immer zu Leistungsverlusten der Zellen, weil diese gewissermaßen „altern“; die erhöhte UV-Strahlung und die staubig/sandig/salzige Umgebung von Wüsten ist allerdings Zellgift für die Module. Diese müssen regelmäßig gereinigt werden, weil sie pro Tag sonst 0,5% ihrer Leistung einbüßen. (Anmerkung der Redaktion: Das gilt prinzipiell auch für die vorrangig von DESERTEC geplanten Spiegelsysteme) Reinigt man sie allerdings zu oft, wirkt sich dies ebenfalls negativ aus. Egal was man also macht, es geht bergab mit der Leistung. Die „Verwüstungen“, die ein ordentlicher Sandsturm oder die wohlmeinende lokale Bevölkerung in einem Solarpark anrichten können, sind da noch nicht mitgezählt.

Bleibt noch das letzte große Problem, welches sich die schöne Desertec-Idee mit allen anderen Solar- und Windideen teilt: fehlende Speicher für Kurz- und Langzeitpufferung. Es sind auch keine in Sicht. Heute, am 25. März, geht in Hannover die Sonne 19:42 Uhr unter. Es wäre schön, dann die eine oder andere Lampe einschalten zu können. Hingen wir heute schon an Desertec, würde daraus leider nichts – aus der Sahara käme nämlich schon seit 18 Uhr kein Strom mehr. Dort geht die Sonne um diese Jahreszeit schon deutlich früher unter. Für SPON ist die Idee „Desertec“ allerdings noch nicht tot. Es gäbe hier und da kleine Nachfolgeprojekte. Doch die sind lokal begrenzt und sollen ihren Strom auch nicht nach Europa liefern. Dies hat also mit der ursprünglichen Idee nichts mehr zu tun. Statt also von diesem toten Pferd abzusteigen, erklärt man, dass kein Pferd so tot sein könne, dass man nicht wenigstens ein klein wenig darauf reiten könne. Und sicher wird auch bald gemeldet, dass es nun neue Sättel gäbe, mit denen sich tote Pferde noch besser reiten ließen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.




Große Leseraktion: Wie manipulieren Messstationen die Feinstaubmessung in Ihrer Stadt? – Teil 3

Überwältigend! Vielen Dank für Ihre Reaktion und Mitarbeit. Mit so vielen Einsendungen hatten wir nicht gerechnet. Darüber freuen wir uns. Mit Ihrer Hilfe ist es möglich, den Wahnsinn eindrucksvoll zu dokumentieren, der sich quer über Deutschland ausbreitet. Wir werden die Fotos und Berichte in einer Serie veröffentlichen.

Aus Hamburg, der Stadt mit den roten Chaoten im Rathaus, kommen Fotos von zwei Luftmessstationen in Hamburg. »Es handelt sich dabei um genau diejenigen Luftmessstationen,« schreibt TE-Leser Jan-Hendrik M., »die in Kürze zu einem Dieselfahrverbot auf den betroffenen Straßen führen werden: Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee.

Zur Stresemannstraße:

Hamburg leidet seit Jahren daran, dass es nördlich der Elbe lediglich zwei Querungen der Stadt in Ost-West-Richtung gibt, eine nördlich der Alster und eine südlich der Alster. Diejenige Querung südlich der Alster beinhaltet die Stresemannstraße in ihrer vollen Länge, sodass sich große Teile des Hamburger Durchgangsverkehrs durch diese Straße quälen. Die Stelle, an der sich die Luftmessstation befindet, ist nahe der Einmündung der Max-Brauer-Allee und des Neuen Flora Musicaltheaters gelegen.

Es ist eindeutig die engste Stelle dieser Straße, auf der im Grunde rund um die Uhr Stau herrscht. Der Grund: Die Brückenpfeiler der die Stresemannstraße überquerenden Bahnbrücke stehen mitten auf der Straße. Der Einfallsverkehr – auf dem Foto in einiger Entfernung sichtbar – macht mit einer Spur einen Schlenker um einen solchen Pfeiler herum. Der Ausfallverkehr – auf dem Foto hinter den Polizeiwasserwerfern versteckt – wird auf eine Spur eingeengt. Letzteres führt zu einem Rückstau direkt an der Messstation.«

In den Achziger- und Neunzigerjahren hat es hier mehrere Verkehrstote gegeben.
»Die damalige rot-grüne Regierung kam auf die sensationelle Idee, zwei der vier Spuren in Busspuren zu verwandeln, was selbstverständlich zu einem völligen Verkehrsinfarkt geführt hat. Die danach unter der Führung der CDU und Bürgermeister von Beust gewählte Regierung revidierte diese Entscheidung, erließ aber ein bis heute gültiges Tempolimit von 30 km/h auf dieser Strecke, das auch mittels zweier fester Geschwindigkeitskontrollen („Blitzer“) durchgesetzt wird, die die Luftmessstation auf beiden Seiten wunderschön einrahmen.«

»Die Fahrzeuge bremsen selbstverständlich vor dem Blitzer und beschleunigen danach wieder. Meine Fotos konnte ich heute übrigens völlig unbehelligt und unter Polizeischutz anfertigen. Die Stresemannstraße war aufgrund einer Demonstration von der Polizei gesperrt worden, sodass auf meinen Bildern lediglich Polizeifahrzeuge zu sehen sind. Muss darüber hinaus eigentlich betont werden, dass die Luftmessstation direkt am Fahrbahnrand steht und die Straße durch eine enge Häuserschlucht führt?«

Wiesbaden

Nach diesem kurzen Einblick in das lebendige, bunte und weltoffene Hamburg kommen wir in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, früher eher als Rentnerstadt verschrien, heute ebenfalls rot-grünes Experimentierfeld. Ergebnis: Immer mehr Geschäfte in der Innenstadt machen dicht.

TE- Leser Franz M. schickt uns Fotos der drei Messstationen.

In der Schiersteiner Straße steht die Messstation direkt an der sechsspurigen Schiersteiner Str. Hier wird die 270 Grad Regel der EU verletzt. Außerdem ist die Messstation mit ihrem Fahrbahnabstand von 20 cm nicht repräsentativ für einen größeren Luftbereich.

In Wiesbaden Süd steht die Messstation außerhalb des Stadtgebietes südlich der Autobahn A66. Adresse Am Hohen Stein. Das ist eine Sackgasse in einem reinen Wohngebiet ohne größere Verkehrsbelastung. Sie entspricht meiner Ansicht nach den EU-Regeln.«

Für TE-Leser Frank M. ist klar:

»Ich habe schon einiges zu dem Thema kommentiert und 5 Punkte herausgearbeitet, die zusammenfassen, was in der Fahrverbotsdiskussion schief läuft:

Fakt ist:

Unsere Autos werden immer sauberer.
Die Luft in den Städten wird immer sauberer.
Alle deutschen Städte halten die Grenzwertregelungen für Feinstaub ein.
Der 40µg/m3-Grenzwert für Stickoxide ist absurd niedrig (im Vergleich der MAK Wert in Deutschland 950µg/m3 und in der Schweiz 6000µg/m3. Er ist in dieser Höhe ohne jegliche medizinische Grundlage.
Würden die EU-Messregeln angewendet, gäbe es selbst mit diesem extrem niedrigen Wert in keiner deutschen Stadt eine Überschreitung der EU-Grenzwertregelungen.
Fahrverbote sind deshalb völlig überflüssig, ja sie sind durch NICHTS gerechtfertigt. »Verhältnismäßig« sind sie schon gar nicht.
Der Dieselskandal ist kein Umweltskandal, sondern ein Politikskandal und ein Medienskandal, denn die meisten Medien berichten falsch, lückenhaft oder verzerrt.«
Sein Fazit: »Mit der Gesundheit des Bürgers hat das alles nichts, aber auch gar nichts zu tun!«

Cottbus

In Cottbus steht eine Luftmessstation in der Bahnhofstraße vor Haus Nummer 56. Diese Straße ist eine der wichtigsten Nord-Süd Verbindungen mit teilweise prächtigen Bürgerhäusern aus der Jahrhundertwende.

Die Messstation steht an dem Straßenabschnitt mit der höchsten Verkehrsdichte und mit regelmäßigem Stau in der Cottbuser Innenstadt. Sie steht etwa ein Meter vom Fahrbahnrand entfernt im Mehrzweckrandstreifen für Parktaschen und Baumscheiben. Danach kommen Radweg und erst dann der Bürgersteig. Ca. 50 Meter von der Messstation kreuzt die Bahnhofstraße die ebenfalls stark befahrene Ost-West-Achse Karl-Liebknecht-Straße.

– je eine Richtungsfahrbahn mit integriertem Straßenbahngleis
– Mittelstreifen als Sperrfläche mit Querungsstellen
– Mehrzweckrandstreifen für Parktaschen, Baumscheiben und Haltestellen
– durchgängigem Radweg beidseitig
– Gehweg beidseitig

Das Ergebnis beschreibt TE-Leser Falko G.: Der Verkehr staut sich wochentags regelmäßig in den Spitzenzeiten vor der Messstation.

Dennoch: Für Stickstoffdioxid zum Beispiel meldet die Station allein in diesem Jahr keinerlei Überschreitung der Grenzwerte – wie übrigens auch alle anderen hier aufgeführten Messstationen im Land Brandenburg.

Dortmund

Bei Tilman K. hat diese seit 2003 existierende Luftmessstation schon immer Kopfschütteln hervorgerufen.

Er schreibt: »Ein 4-spuriger, autobahnähnlich ausgebauter Zubringer (B236 und L633n) verjüngt sich auf eine einspurige Straße, die in einen ampelgesteuerten Kreisverkehr (Borsigplatz) mündet. Davor gibt es eine enge vierstöckige Häuserflucht. Die Messstation steht genau da, wo es zu Rückstaus vor der Ampel kommt.

Bis vor paar Jahren waren hier noch LKW´s erlaubt; jetzt ist die Straße ab 2,8 Tonnen abgeriegelt. Angesichts des hohen Verkehrsaufkommens an dieser Einfallsstraße zur Stadt und den engen Straßen um den Borsigplatz war das eine richtige Entscheidung, hat aber nicht zum Unterschreiten der Grenzwerte geführt.«

Ein Blick in den Umweltbericht der damals noch rot-grünen Landesregierung hält fest:  »Der langfristig zu beobachtende Trend abnehmender Belastung durch Stickstoffdioxid und Feinstaub setzte sich im Jahr 2016 fort. Wie schon im Jahr 2015 konnten die Grenzwerte für Feinstaub PM10 und PM2,5 sowie die Grenz- und Zielwerte der Metallgehalte im PM10 bis auf eine Ausnahme in Bottrop eingehalten werden.«

Die Stellungnahme im alten Bericht dann nach dem Motto »Mehr Drama, Baby«:
»Verglichen mit den Vorjahren ist an den Verkehrsstandorten in NRW bei Stickstoffdioxid weiterhin nur ein geringfügiger Rückgang der Belastung feststellbar. Die Jahresmittelwerte verbleiben auf hohem Niveau. Bezogen auf die Anzahl und Höhe der Grenzwertüberschreitungen ist Stickstoffdioxid weiterhin als derzeit kritischster Luftschadstoff zu bewerten.«

Die Zahlen im Bericht dagegen sagen anderes: 51 µg/m3 des Grenzwertes von 40 µg/m3 – eine Größe, die angesichts der in Frage stehenden Wertes von 40 µg/m3 zu vernachlässigen ist.

Es scheint, als verändere sich zumindest die Tonart unter der neuen NRW-Regierung.

»Luftqualität hat sich im vergangenen Jahr 2017 weiter verbessert«, meldet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. »Abnehmender Trend bei Stickstoffdioxid-Belastung setzt sich fort. Die Schadstoffbelastung der Luft in NRW hat sich weiter verringert. Das zeigen die Ergebnisse der 2017er Luftqualitätsmessungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Auch in den verkehrsreichen Innenstädten war ein Rückgang der Schadstoffbelastung zu verzeichnen. In Dinslaken, Eschweiler, Halle, Langenfeld, Münster und Remscheid wurde erstmals der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) im Jahresmittel eingehalten.«

Die Daten aller Messstellen wurden vom LANUV validiert. Damit stehen die endgültigen Jahreswerte für das Jahr 2017 fest. Die höchsten NO2-Jahreswerte wurden im Jahr 2017 in Nordrhein-Westfalen wie auch in den Vorjahren in Köln (Clevischer Ring: 62 µg/m³), Düren (Euskirchener Straße: 58 µg/m³) und Düsseldorf (Corneliusstraße und Merowingerstraße: 56 µg/m³) gemessen.

Bedeutet: Die Luft ist also raus.

Unter rot-grün klang alles dramatischer: »Auch in 2016 wurden NO2-Grenzwertüberschreitungen ausschließlich an verkehrsnahen Messstellen registriert. Nach wie vor sind der Kfz-Verkehr und insbesondere die Diesel- Fahrzeuge als Hauptverursacher der hohen NO2-Belastung anzusehen. Ohne eine deutliche Reduktion der Kfz-bedingten Emissionen ist eine absehbare Einhaltung des Immissionsgrenzwertes nicht möglich.«

Also: Verkehrsstopp. Dagegen sagt jetzt die neue Umweltministerin Christina Schulze-Föcking deutlich: »Erklärtes Ziel bleibt es, Fahrverbote zu vermeiden.«
Nordrhein-Westfalen hat übrigens Stuttgart überholt. Das Land, so geht aus dem neuen Bericht hervor, ist sauberer als die Schwabenmetropole, feinstaubmäßig gesehen. Der NRW-Umweltbericht für 2017 stellt für Feinstaub fest: »Die Feinstaubbelastung lag im Jahr 2017 wie auch schon in den Vorjahren flächendeckend in Nordrhein-Westfalen unterhalb der Grenzwerte. Schon seit dem Jahr 2014 kam es in Nordrhein-Westfalen nicht mehr zu Feinstaub-Grenzwertüberschreitungen.«

München

In der bayerischen Landeshauptstadt München hatten wir die Verkehrssituation am Stachus hinreichend gewürdigt sowie die Bemühungen des Oberbürgermeisters, Fahrverbote einzuführen. TE-Leser Dieter F. hat sich gründlich noch in anderen Straßen umgesehen.

»Direkt neben allen Messstellen stehen Laubbäume (unzulässig gemäß 2008/50/EG; Anhang III /C) Diese umhüllen von Frühjahr bis Herbst manche Messstellen komplett. Dies gilt insbesondere für die Messstelle Lothstraße.«


Schicken Sie uns bitte an Tichys Einblick aus Ihrer Stadt Fotos der Messstationen. Bitte notieren Sie den genauen Standort. Aus einem weiteren Foto sollte das Umfeld der Messstation ersichtlich sein. Bitte schicken sie die Fotos an redaktion@tichyseinblick.de; Sie erteilen uns damit automatisch das Recht, Ihr Foto zu veröffentlichen. Wir freuen uns auch über Beiträge aus der Lokalpresse zu diesem Thema.

Vielen Dank!

Der Beitrag erschien zuerst bei Tichys Einblick hier


Hier geht es zu Teil 1 – Messstationen in Stuttgart, Leipzig, Fulda, Magdeburg, Rostock, Marburg und Tübingen

Hier geht es zu Teil 2 – Messstationen in Ludwigsburg, Hannover, München und Siegen




150.000.000.000 Euro für nichts

Deutschland ist Vorreiter bei der Energiewende – weltweit. Auf dem Weg in eine saubere und sichere Zukunft ohne Atomenergie soll unsere Energieversorgung immer umweltfreundlicher werden. Zugleich muss sie aber bezahlbar und verlässlich bleiben. Auch die Wirtschaft profitiert von dem enormen Modernisierungsschub, den die Entwicklung innovativer Technologien im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz auslösen“.

Dafür ist der Klimakanzlerin nichts zu teuer. Und ihr Kollege, der Herr Laschet (CDU) sagt dazu heiter:

„Wir machen praktisch zwei Energiewenden auf einmal, den Ausstieg aus der Kernenergie und zweitens die CO2-Ziele erreichen“.

Da frag ich mich: wenn ich zwei Wenden auf einmal mache, fahr ich dann nicht weiter in der alten Richtung?

Das große Vorreiten darf dann schon mal eben gerne 25 Milliarden Euro an Steuergeld kosten – pro Jahr. Die Stromkunden und die Steuerzahler zahlen es ja fröhlich für die gute Sache, gern auch mal die höchsten Strompreise der Welt, zusammen mit Dänemark.

Das Vorreiten hat sich bisher auf mindestens 150 Milliarden Euro aufsummiert. Und wenn es so weitergeht, kostet es bis 2050 eine Billion Euro. Das sagt kein geringerer, als der neue Superwirtschaftsminister Altmaier. Der kennt sich nämlich mit der Wirtschaft gut aus – er wurde schon des Öfteren in einer Wirtschaft gesehen.

Und was ist bei der deutschen Energiewende rumgekommen? Ich meine, so fürs Klima, für die Wirtschaft, für die Stromkunden?

Der Energiewende-Index betrachtet seit 2012 alle sechs Monate den Status der Energiewende in Deutschland entlang der drei Dimensionen des energiewirtschaftlichen Dreiecks: Klima- und Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Die aktuelle Entwicklung des Energiewende-Index zeigt: Nur fünf der 14 Kennzahlen werden in ihrer Zielerreichung als realistisch eingestuft: „Strom aus Erneuerbaren Energien“, „Arbeitsplätze in stromintensiven Industrien“, „Arbeitsplätze in erneuerbaren Energien“, „gesicherte Reservemarge“ sowie“ Ausfall der Stromversorgung“.

Für acht Indikatoren ist die Zielerreichung unrealistisch: „CO2-Ausstoß“, „Primärenergie- und Stromverbrauch“, „Kosten für Netzeingriffe“, „Haushalts- und Industriestrompreise“, „EEG-Umlage“ sowie „Ausbau Transportnetze“.

Doch es kommt noch dicker: international schneidet Deutschland beim Thema Energiewende noch schlechter ab, als beispielsweise Uruguay und Malaysia. Zu diesem Ergebnis kommt der neue globale Energiewende-Index (Energy Transition Index, ETI). McKinsey hat dafür in Zusammenarbeit mit dem WEF den Status der Energiewende in 114 Ländern anhand von 40 Indikatoren ermittelt. Das Ergebnis ist peinlich für diejenigen, die stets eine internationale Vorreiterrolle Deutschlands bei der Ökostrom-Transformation behauptet hatten, und niederschmetternd für jene, die das glaubten.

Im ETI-Gesamtranking belegt die Bundesrepublik Platz 16. Im europäischen Vergleich schneiden gleich elf Länder besser ab als Deutschland, darunter der weltweite Spitzenreiter Schweden, Norwegen, die Schweiz, Finnland, Dänemark, Österreich sowie Großbritannien und Frankreich.

Der Index zeigt: Deutschland steht vor größeren energiewirtschaftlichen Herausforderungen als viele andere Länder. Besonders deutlich wird dies mit Blick auf den Indikator „Struktur des Energiesystems“. Hier belegt Deutschland Platz 110 von 114. Das liegt vor allem an Deutschlands Abhängigkeit vom Kohlestrom: Dessen Anteil beträgt 42% – auch weil er seit der Entscheidung zum Kernenergieausstieg einen hohen Beitrag zur Grundlastversorgung leistet. In der Kategorie „Umwelt- und Klimaschutz“ kommt Deutschland weltweit nur auf Platz 61 – hauptsächlich wegen seines hohen CO2-Ausstoßes.

Der Gipfel der Energiewende-Peinlichkeit wurde erreicht, als gerade bekannt wurde, dass kein Land der Welt im Jahre 2017 mehr CO2 eingespart hat als ausgerechnet der (laut Spiegel) größte Klimasünder-USA mit ihrem eine Schwefelspur hinterlassenden Präsidenten Trump an der Spitze. Während im Vorreiter-Deutschland die CO2-Emissionen weiter anstiegen, gelang es den USA, Großbritannien, Japan und sogar Mexiko ihren CO2 Ausstoß zu senken.

Erfolgreichster CO2-Sparer in absoluten Zahlen: die USA. Nach den Zahlen der IEA gelang es den Vereinigten Staaten, die CO2-Emissionen 2017 um 0,5 Prozent oder 25 Millionen Tonnen auf 4810 Millionen Tonnen zu reduzieren. Damit verringern die USA ihre Emissionen schon im dritten Jahr in Folge.

Jetzt gibt es neben alternativen Fakten auch noch unliebsame Fakten. Leider hilft das aber wohl nicht gegen das Trump-Tourettesyndrom der meisten deutschen Journalisten. Schließlich haben die USA diesen Erfolg wohl mit dem Gottseibeiuns-Fracking erreicht.

Die Energiewende läuft für Deutschland so etwa, wie der Europäische Songcontest. Vorletzter Platz – Kommentator Peter Urban rief: „Wir haben nichts falsch gemacht“ und Barbara Schöneberger meinte: „Levina hat doch so gut gesungen“, die ARD nannte das Elend „einen eleganten Auftritt“. Im Ergebnis waren sogar die rumänischen Jodler besser. Großzahler ARD (Startgebühr 400.000€) sagte dazu offiziell: „Wir stellen uns dem Ergebnis und werden es analysieren“. Es sind die gleichen Worte wie 2013 (Platz 21), 2014 (Platz 18), 2015 (Letzter), 2016 (Letzter), 2017 (Vorletzter).

Was lehrt uns das? Ob Songcontest, Bundeswehr oder Energiewende: aus Blamagen lernen? Das muss nicht sein.

Im Koalitionsvertrag heißt es zur Energiewende: „Der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor soll von den jetzigen 38 % bis zum Jahr 2030 auf einen Anteil von 65 % steigen. Mit einer Energieeffizienzstrategie will die neue Regierung den Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 halbieren“. Bitte, hörn Sie auf zu lachen, die Sache ist ernst. Der Koalitionsvertrag passt zum Kernenergieausstieg, zum Kohleausstieg und nun zum Dieselausstieg. Nur – nach meinem bescheidenen Dafürhalten können solche weltfremden Ziele ausschließlich mit Gewalt erreicht werden.

„Großspurigkeit und Angst, das ist, nebenbei, die typisch deutsche Mischung. Ins Äußere gesprochen: Sentiment und Kaserne… Sie lieben Lieder und Munition, die Deutschen…“ (Tellkamp „Der Turm“)

Der Beitrag erschien zuerst auf ACHGUT hier

 

Manfred Haferburg ist Autor des autobiografischen Romans „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.

 




Earth hour: Spurlos im Stromverbrauch

Die Earth Hour, gestern von 20:30 bis 21.30 Uhr – eine Erfindung des Medienkonzerns des WWF (Wordwide Fund for Wildlife) zur Generierung von Spenden, mit viel PR Unterstützung, insbesondere seitens der Mainstream Medien, propagiert, hinterließ keine erkennbaren Spuren im deutschen Stromverbrauch.

Weltweit wohl auch nicht. Jedenfalls auch nicht im grünen Kalifornien

Insofern gleicht er den Bemühungen der Signatar-Staaten des Pariser Abkommens mit ihren Versprechungen zur Senkung ihrer Treibhausgas-Emissionen irgend einen erkennbaren Einfluss auf das Weltklima zu nehmen.

Trotzdem trauen sich die Schönredner des WWF ihre vergeblichen Bemühungen zum weltweiten Erfolg hoch zu reden.

So liest man auf der WWF – Website mit Erstaunen ob ihrer Realitätsverweigerung:

Die Earth Hour ist die größte Klimaschutzaktion der Welt. Am 24. März war es wieder soweit: Licht aus für einen lebendigen Planeten.

Earth Hour 2018: Teilnehmerrekord für einen lebendigen Planeten

Millionen Menschen rund um den Globus haben am 24. März 2018 an der weltgrößten Klimaschutzaktion, der WWF Earth Hour, teilgenommen. Pünktlich um 20.30 Uhr Ortszeit wurde für eine Stunde lang das Licht ausgeschaltet, um ein Zeichen gegen den Klimawandel und das weltweite Artensterben zu setzen.Niemals zuvor haben mehr Menschen an der Earth Hour teilgenommen. Allein in Deutschland zeigten fast 400 Städte ihr Engagement für einen lebendigen Planeten und schalteten für eine Stunde das Licht aus. Insgesamt verschwanden über 7000 Wahrzeichen in mehr als 180 Ländern im Dunkeln.

Auch im Land der tagträumenden Klimaschützer – also hierzulande-  jedenfalls, hinterließ die einstündige Abschaltung sonst gewohnter Beleuchtung keinerlei Spuren, außer in den Berichten von heute, Tagesschau und anderen Medienformaten. Wie gewohnt zeigten sie uns des Kaisers neue Kleider.

Es entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet die USA unter ihrem Gottseibeiuns der Klimalarmisten Präsident Donald Trump ihre CO2 Emissionen am drastischsten  senken konnten.

Und damit für 2017 die Weltbeste „Klimabilanz“ vorlegten.

Und noch schlimmer muss es für die Säulenheiligen der Klimakirche und der Poltischen Korrektheit gewesen sein, als sie erfuhren, dass dies ausgerechnet auf die intensive Nutzung der Fracking Technik zurückzuführen ist.




Große Leseraktion: Wie manipulieren Messstationen die Feinstaubmessung in Ihrer Stadt?

 Eine Reise durch das schöne Deutschland von Luftmessstation zu Luftmessstation. Es ist eine Reise, die zeigt, wie viel Phantasie Verwaltungen aufbringen können, um Luftmessungen so auszuführen, dass möglichst schlechte Werte herauskommen. Oder wollen wir annehmen, dass die meisten die genauen Vorschriften nicht kennen? Das ist gut möglich, denn das Durchwühlen durch ellenlange Richtlinien und Vorschriften ermüdet den Verwaltungsmenschen leicht; und wenn noch die Mittagspause hinzukommt, dann ist es um die Präzision geschehen, mit der er sonst seinen Aufgaben nachkommt.

Man merkt an Regelwerken, die das europäische Leben von Porto bis nach Palanga präzise vorschreiben wollen, wie der »RICHTLINIE 2008/50/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa« haben hunderte von hochbezahlten EU-Beamten wochenlang herumgesessen und darüber gesonnen, wie man in Worte fasst, was sich doch als so flüchtig erweist.

Zu Ozon mussten die EU-Beamten betrübt feststellen, dass der sich nicht an nationale Grenzen hält: »Ozon ist ein grenzüberschreitender Schadstoff, der sich in der Atmosphäre durch Emissionen von Primärschadstoffen bildet, die Gegenstand der Richtlinie 2001/81/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2001 über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe (3) sind.«Hoffen wir, dass der böse Stoff sich an die Richtlinie 1/13 hält: »Fortschritte im Hinblick auf die in dieser Richtlinie vorgesehenen Zielvorgaben für die Luftqualität und langfristigen Ziele für Ozon sollten anhand der Ziele und Emissionshöchstmengen der Richtlinie 2001/81/EG und gegebenenfalls durch die Umsetzung der in der vorliegenden Richtlinie vorgesehenen Luftqualitätspläne bestimmt werden.«

Keine Sorge, es gibt auch noch deutsche Ausführungen dazu, im Wesentlichen die »Neununddreißigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen (39. BImSchV)«. Die dient der »Umsetzung der Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa (ABl. L 152 vom 11.6.2008, S. 1), der Richtlinie 2004/107/EG« … nein, lassen wir das.

Durch die hat sich der Ingenieur Fred F. Mueller gewühlt. Spätestens jetzt kann unseren Verwaltungsmenschen leicht eine tiefgreifende Erschöpfung überkommen, verbunden mit einer leichten Hartköpfigkeit gegenüber der Frage, wo genau jetzt die Messstation platziert werden soll.

1. Stuttgart 

Reisen wir nach Stuttgart. Der Schwabe als solcher galt bisher als reinlich. Früher gab es keinen Feinstaub, dafür die Kehrwoche. Die Kehrwoche gibt’s kaum noch, dafür Feinstaub. Vor allem aber viele Kamine befeuert mit Holz, die für Feinstaub sorgen. Eine Großbaustelle, die für Feinstaub sorgt, und, ja, keine Wassersprengwagen mehr, die früher den Feinstaub weggespült haben. Dann soll Stickstoffdioxid die Stuttgarter zu Tausenden vorzeitig unter die Erde bringen.

In der schwäbischen Landeshauptstadt werden vor allem die Frauen zwar besonders alt, aber sie dürften es eigentlich nicht, wenn man dem Getöse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der grünen Gemeinde folgt. Denn hier ist die Luft schon höllengleich; dass überhaupt noch Bürger leben, ist ein Wunder.

Hier steht auch Deutschlands berühmteste Messstation für Stickoxide und die anderen üblichen verdächtigen Stoffe. Direkt im Talkessel neben der meistbefahrenen Straße Stuttgarts, dichter an den Auspuffrohren der Autos geht’s fast nicht mehr. Analytiker wissen: Wie bei jeder Probenahme spielt der Ort der Messung eine entscheidende Rolle. Deswegen darf auch die aktuelle plumpe PR-Methode der Deutschen Umwelthilfe, hunderte von Messröhrchen zu verteilen und damit die schreckliche Luftsituation Deutschlands zu dokumentieren, besonders hirnrissig. Die Aktivisten bei dem damals für die Aufstellung verantwortlichen UMEG, Zentrum für Umweltmessungen, Umwelterhebungen und Gerätesicherheit Baden-Württemberg, haben jedoch ganze Arbeit geleistet. Der Standort ist für deftige Messergebnisse gut gewählt: Die Autos stehen meist lange vor den roten Ampeln; der Stau reicht zielsicher bis vor die Station. Denn die Grünen wollen partout keinen flüssigen Verkehr, der den Abgasausstoß der Fahrzeuge senken würde.

Sie befindet sich seit 2003 dort und wurde mit einer Reihe weiterer Messstationen zusätzlich zu dem bereits bestehenden Netz von Messstellen aufgebaut. Mit aufgestellt wurde seinerzeit auch eine Station am vielbefahrenen Arnulf-Klett-Platz vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Die wiederum lieferte eher unauffällige Werte.

Die Anlage Neckartor steht schön kuschelig im Winkel eines Hochhauses, hält damit nicht den vorgeschriebenen Mindestabstand zur Bebauung ein und bietet auch nicht jenes freie Umfeld von 270 Grad. Das war allerdings in der zum Zeitpunkt der Aufstellung gültigen 22. Bundesimmissionsschutzverordung noch nicht geregelt. Hier können sich die Abgase wie in einem Spiegel schön sammeln, bevor sie konzentriert von der Anlage aufgenommen werden. Ebenso dürfte sich hier der Staub sammeln, bevor er gemessen wird.

Diese Station steht allein, es werden in der Umgebung keine weiteren Werte mit einfachen Passivsammlern aufgenommen, wie das bei allen anderen Stationen geschieht. Mit solchen weniger aufwendigen Passivsammlern können Mittelwerte über einen längeren Zeitraum gemessen werden, nicht aber Spitzenwerte. Sie ergänzen normalerweise die Werte der Messstationen. 2005 und 2006 erhob die Landesanstalt für Umwelt Kontrollmessungen auf der gegenüberliegenden Seite der Messstelle. Ergebnis: deutlich geringere NO2-Werte gegenüber der Messstation Neckartor.

Auffallend: Veröffentlicht wurden die schrecklichen Werte von Deutschlands auffälligster Messstation erst im August 2017. Musste da jemand mal Feuerholz auflegen?

Vor drei Jahren hat die CDU-Fraktion einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht, nachdem eine zweite Messstelle in der Nähe die Messungen der alten Messstelle überprüfen soll. (»Auch würde das Image der Stadt, die mit dem Neckartor als extrem dreckigem Ort in Sachen Feinstaub europaweit in den Schlagzeilen steht, bei einer sich möglicherweise ergebenden positiveren Gesamtdarstellung etwas weniger leiden.«)

Schon vor zwölf Jahren hatte die FDP im Stuttgarter Gemeinderat beantragt, die Messstelle zu verlegen. Die Bevölkerung werde durch die hohen Werte verunsichert; es seien jedoch die Daten wichtig, die tatsächlich an den Stellen gemessen werden, an denen die Menschen wohnen und arbeiten. Direkt am Straßenrand tut dies in der Regel niemand.

2. Leipzig 

Reisen wir nach Leipzig. Alexander A. findet die TE-Aktion super und wichtig: »Überall werden die Messstationen möglichst manipulativ aufgestellt. In Leipzig werden sogar »Bürgerumfragen« zu den Aufstellungsorten initiiert, mit dem Ziel möglichst manipulative Standorte zu finden.« Er hat eine Messstation in Leipzig auf der Kreuzung Willy-Brand-Platz / Am Halleschen Tor fotografiert. Sie liegt direkt am Innenstadtring, der Hauptverkehrsader von Leipzig, dicht neben der Ampelkreuzung und neben der Strassenbahnhauptstrecke. Allein durch das Bremsen der Straßenbahnen, so sagt er, werde der Feinstaubwert erheblich verfälscht (Bremsabrieb). Durch die direkt neben der Messstation an der Ampel stehenden Autos und den Verkehrsfluss der Hauptader natürlich ebenso.

3. Fulda

Es geht weiter nach Fulda. Hier hat Christoph M. die Luftmessstation in Fulda aufgenommen. Sie steht EU-widrig direkt an der Straße, dahinter ragt eine hohe Hauswand empor und erlaubt keine 270° Luftzirkulation, wie sie vorgeschrieben ist. Die Messstelle steht zumindest teilweise unter Bäumen; gut, jetzt ragen sie winterbedingt etwas dürr in den Himmel, sind aber schnell belaubt und bilden ein Dach, das die Luft abschottet. Auch das ist ein sicheres Verfahren, die Messwerte zu erhöhen. Und verstößt gegen Anhang 3 Buchstabe C der der 39. BImSchgV, der Bundesimmissionsschutzverordnung.

4. Magdeburg

TE-Leser Harald M. hat ein elegantes Beispiel einer Messstation direkt am Straßenrand geschickt. Hier stauen sich die Autos zu den Berufsverkehrszeiten hunderte Meter und blasen Abgase aus, teilweise direkt in die Messstation. In einer Straßenschlucht sollten Messstationen nicht stehen. Aber immerhin haben sie die Messstation schön angemalt.

5. Rostock

Eine saubere Arbeit hat die Verwaltung in Rostock bei der Aufstellung der Messstation an der Kreuzung am Strande Ecke Grubenstraße geleistet. Auch hier ist dafür gesorgt, dass die Auspuffgase möglichst direkt in die Messgeräte strömen.
Gleich zwei TE-Lesern in Rostock ist die merkwürdige Lage der Messstelle übel aufgestoßen – direkt am Fahrbahnrand und nur 30 Meter von der nächsten Kreuzung entfernt, wo sich die Autos immer so schön stauen. Wie Steffen H. und Frank S.. »Über die Positionierung der Messstation in Rostock an der Kreuzung »Am Strande« / »Grubenstraße« habe ich mich schon aufgeregt, als noch niemand das Wort »Dieselskandal« kannte.« schreibt dazu Frank S.. »Es handelt sich um die meistbefahrene Straße Rostocks, nirgendwo kommen Häuser dieser Straße so nahe wie hier. Dort stehen die Autos meist vor der großen Kreuzung und fahren nicht. Wenn es auch nur einen einzigen Ort im sonst ostseeluftreinen Rostock gibt, wo die Luft wirklich mal schlecht sein kann, dann hier. Und da steht das Ding. Unfassbar.

6. Marburg 

Gute Nachrichten kommen aus Marburg. Dort sind die Werte für Stickstoffdioxid auf einem Rekordtief, wie die Oberhessische Presse vermeldete. Erstmals, seitdem eine Luftmessstation in der Universitätsstraße aufgestellt wurde, liegt der Gehalt von Stickstoffdioxid in Marburg Luft unter dem Grenzwert von 40 µg NO2 pro Kubikmeter, schreibt die Oberhessische Presse weiter, beantwortet aber nicht die Frage, wie aus dieser punktuellen Messung auf die gesamte Marburger Luft geschlossen werden kann.

In Marburg freut man sich über die niedrigeren Schadstoffwerte. Liegen sie doch im Trend, der in ganz Hessen zu beobachten ist. Auf Deutsch: Die Luft wird seit Jahren deutlich sauberer.

Doch die Marburger haben noch etwas Originelles dazu beigetragen, dass bei ihnen die Messwerte deutlich niedriger ausfielen: Sie haben ihre Messstation umgestellt. Bisher stand sie in einer Art Straßenschlucht, soweit das in Marburg möglich ist, musste aber aufgrund von Bauarbeiten weggeräumt werden und steht nun vor der Juristischen Fakultät an einem deutlich freieren Platz.

Bemerkenswert der Kommentar des Leiters des Dezernats für Luftreinhaltung und Immissionen am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt umd Geologie, HLNUG, Professor Dr. Stefan Jacobi: »Wir hatten schon befürchtet, dass der neue Standort niedriger belastet sein könnte.«

Schade also: »Der Charakter einer sogenannten Straßenschlucht ist an dieser Stelle aufgebrochen. Die Belüftung ist besser als an dem früheren Standort«, bedauert der Professor die saubere Luft. Mit aller Gewalt versucht er, die erfreulichen Messwerte dramatischer zu machen: Mit sogenannten Passivsammlern möglichst nahe an der ursprünglichen Messstelle, an der jetzt die Baustelle ist, sollen weitere Luftmessungen vorgenommen werden. Die Messungen beider unterschiedlicher Systeme lassen sich zwar nur schwerlich miteinander vergleichen, aber was tut man nicht alles, um mehr Drama hineinzubringen und Gelder für die nächsten Forschungsaufträge locker zu machen.

7. Tübingen 

Das schöne Tübingen am Neckar, einst Heimat Hölderlins und vieler Geistesgrößen, ist – nach Marburg – auch so ein extrem bedenklicher Fall eines grün durchdrungenen Gemeinwesens. TE-Leser Günther P. schildert die Tricksereien bei den Messungen: »Die einzige Messstelle für die Stadt (die zweite steht im Vorort Unterjesingen an der auf 30km/h herunter gebremsten B28) ist in der Mühlstraße, die von Nord nach Süd verläuft, also quer zur Hauptwindrichtung. Durch sie wird der der gesamte Busverkehr der Stadt sowohl bergauf als auch bergab geleitet sowie bergauf auch der normale PKW und Leicht-LKW (unter 7,5 t) Verkehr. Die Straße ist schmal, zwei Stadtbusse kommen gerade aneinander vorbei, und ist auf der einen Seite nicht nur durch Häuser sondern auch einen Hang begrenzt und auf der anderen Seite durch eine hohe Stützmauer.«Busse und PKWs müssen, nachdem sie die Neckarbrücke überquert haben, relativ steil bergauf fahren, schalten dazu in einen niedrigen Gang. Der Schadstoffausstoß dürfte also wenig repräsentativ sein, und das, was die Anlage registriert, nicht viel mit der tatsächlichen Luftqualität zu tun haben. Zumal die Aufstellung gegen die Vorschrift verstößt, in einem 270 Grad Winkel freie Luftzufuhr zu haben. Messungen in Tübingen also für die Tonne.

In der nächsten Folge setzen wir unserer Reise zu den Luftmessstationen Deutschlands fort. Allerdings: Bilder von Google Maps können wir aus rechtlichen Erwägungen leider nicht nehmen.

Schicken Sie bitte an Tichys Einblick aus Ihrer Stadt Fotos der Messstationen. Bitte notieren Sie den genauen Standort. Aus einem weiteren Foto sollte das Umfeld der Messstation ersichtlich sein. Bitte schicken sie die Fotos an redaktion@tichyseinblick.de; Sie erteilen ihnen damit automatisch das Recht, Ihr Foto zu veröffentlichen. Wir freuen uns auch über Beiträge aus der Lokalpresse zu diesem Thema.




Generaldebatte: Bundesregierung will per Gesetz das Klima schützen und die Emissions-„Lücke“ damit bis 2030 schließen; AfD sagt der Irrlehre vom „Klimaschutz“ den Kampf an.

Die neue Umweltministerin Svenja Schulze, zuvor Wissenschaftsministerin  bei der im Juni 2017 abgewählten Rot-Grünen Regierung von NRW, war am Freitag dran.

Sie wolle die Vorreiterrolle Deutschlands beim Klimaschutz wieder herstellen, meldet die Deutsche Welle und ja, es stimme, dass Deutschland seine ehrgeizigen Klimaschutzziele bis 2020 – nämlich Senkung der Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber 1990- kaum noch schaffen würde. Es würde leider, leider eine „Lücke“ entstehen, die bis 2020 wohl nicht zu schließen wäre. Deswegen wolle man dies nun per noch zu schreibenden Gesetz, dass in 2019 von ihr vorgelegt werden würde, bis 2030, aber dann 55 %, erzwingen.

Svenja Schulze:„Wir werden in dieser Legislaturperiode zum ersten Mal ein Klimaschutzgesetz vorlegen, das verbindlich sicherstellt, dass wir unsere Klimaziele für 2030 erreichen werden“

Nun wissen wir alle, dass es auch Gesetze gibt, die verbieten, dass Menschen mit Messern angegriffen werden. Allein in Berlin geschieht das trotzdem und täglich sieben mal.

Wir wissen alle, dass es ein Gesetz gibt, sogar ein EU-weites, die Schulden anderer Länder nicht zu übernehmen (Bail-Out Klausel im Maastricht Vertrag). Gemacht wird es trotzdem. Bis heute.

Wir wissen alle, dass es Gesetze gibt ,die verbieten jemanden ins Land zu lassen, der sich nicht ausweisen kann. Geschehen  ist es trotzdem und zwar viele hundertausendfach.

Nun soll also ein Gesetz her, um das Klima zu schützen! Ein Gesetz gegen Naturgesetze, aber auch gegen einfachste Logik, denn das Klima lässt sich nicht schützen. Egal was den Politikern oder den sie treibenden anderen Ideologen dazu einfällt.

Auf alle Fälle soll nun ein Gesetz her, dass vielen Menschen im Lande viel wegnehmen wird. Weil mit ihm erzwungen werden soll, dass die im weltweiten Maßstab winzigen deutschen Treibhausgas-Emissionen, (rd. 2 % der gesamten technischen Emissionen, die wiederum nur 2 bis 5 % der natürlichen ausmachen) bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 abgesenkt würden. Das geht, wenn überhaupt, nur, wenn man massive Job- und damit Wohlstandsverluste in Kauf nimmt. Andere Regierungen im Lande wurden schon wegen geringerer Vorhaben abgewählt. Die neue Regierung sollte das wissen. Auf das Klima hat dieses Unterfangen jedenfalls überhaupt keinen Einfluss.

Mark Twain pflegte zu solchen Vorhaben zu sagen:

Als die Reisegesellschaft ihr Ziel aus den Augen verloren hatte, verdoppelte sie ihre Geschwindigkeit.

Auch von den Schildbürgern ist ein ähnliches Verhalten überliefert.

Und nun die neue Umweltministerin, welcher die damit verbundene groteske Absurdität ihres Vorhabens offensichtlich wg. akuter Betriebsblindheit, gar nicht auffiel. Jedenfalls lachte keiner ob dieser nur als Büttenrede zu verstehenden Ankündigung. Alle blieben bierernst und fast alle forderten stattdessen mehr davon.

Alle, nein! Nicht alle! Denn die beiden AfD Abgeordneten Karsten Hilse und Rainer Kraft wagten, und das sehr deutlich, auf die offensichtlichen Ungereimtheiten des gesamten Unterfangens, genannt Klimaschutz, hinzuweisen.

Und lösten damit prompt Schnappatmung bei einigen und „Empörung“ sowie „Gelächter“ bei anderen – mit Ausnahme der AfD- aus.

Ob das Ganze so lachhaft ist, wie einige Medien (hier und hier) und bei der Nachrichtenagentur Reuters abschrieben. Urteile Sie selbst.

Video nicht mehr verfügbar
Video der Rede von  AfD MdB Karsten Hilse am 23.3.18 im Deutschen Bundestag
und
Video nicht mehr verfügbar
Video der Rede von  AfD MdB Dr. Rainer Kraft am 23.3.18 im Deutschen Bundestag




Evolution der Brennstäbe

 Brennstäbe heute

Brennstäbe für Leichtwasserreaktoren haben eine Durchmesser von nur 11 mm bei einer Länge von fast 5 m. Sie sind deshalb so instabil, daß sie zu sog. Brennelementen fest zusammengebaut werden. Dort werden sie durch Abstandshalter und Befestigungsplatten in ihrer Position gehalten. Zusätzlich enthalten die noch Einbauten für Regelstäbe, Messeinrichtungen usw. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, daß solche Brennelemente mit sehr engen Toleranzen gefertigt werden müssen, da z. B. die sich ergebenden Abstände sehr entscheidend für die Strömungsverhältnisse (Kühlung) und die Abbremsung der Neutronen sind.

Die Brennstäbe bestehen aus Hüllrohren aus Zirkalloy mit Wandstärken von weniger als einem Millimeter und sind mit Tabletten aus Urandioxid gefüllt. Auf die Konsequenzen aus dieser Materialwahl wird später noch eingegangen werden. Die Tabletten sind gesintert („gebrannt“ wie eine Keramik) und anschließend sehr präzise im Durchmesser geschliffen; an den Stirnflächen konkav gearbeitet, um Ausdehnungen im Betrieb zu kompensieren usw. All dieser Aufwand ist nötig, um die Temperaturverteilung im Griff zu behalten.

Das Temperaturproblem

Brennstäbe dürfen nicht schmelzen, denn dann ändert sich ihre mechanische Festigkeit und ihre Abmessungen (Kühlung und Neutronenspektrum). Keramiken sind zwar chemisch sehr beständig, besitzen aber gegenüber Metallen nur eine sehr schlechte Wärmeleitung. Jeder kennt den Unterschied, der schon mal heißen Kaffee aus einem Metallbecher getrunken hat. Außerdem sind Keramiken sehr spröde.

Die gesamte Wärme kann nur über den Umfang an das Kühlwasser abgegeben werden. Sie entsteht aber ziemlich gleich verteilt innerhalb des Brennstabes, da er für Neutronen ziemlich durchsichtig ist. Dies hat zur Folge, daß es einen sehr starken Temperaturunterschied zwischen Zentrum und Oberfläche gibt. Zusätzlich verschlechtert sich auch noch die Wärmeleitfähigkeit mit zunehmender Temperatur. All das führt dazu, daß der Brennstab in seinem Innern bereits aufschmelzen kann, obwohl er an seiner Oberfläche noch relativ kalt ist. Die Temperaturdifferenz zwischen Oberfläche und Kühlwasser ist aber in dieser Phase die bestimmende Größe für die Wärmeabfuhr.

Steigt die Oberflächentemperatur über die Verdampfungstemperatur des Kühlwassers, fängt das Wasser (an der Oberfläche) an zu verdampfen. Die Dampfblasen kondensieren nach deren Ablösung im umgebenden „kalten“ Wasser. Durch dieses sogenannte „unterkühlte Blasensieden“ kann man sehr große Wärmemengen abführen. Tückisch ist nur, wenn die Wärmeproduktion durch Kernspaltung einen Grenzwert übersteigt, bildet sich eine geschlossenen Dampfschicht auf der Oberfläche, die auch noch stark isolierend wirkt. Als Folge steigt die Temperatur in der dünnen Brennstabhülle explosionsartig an. Dampf in Verbindung mit hoher Temperatur führt aber zur Oxidation des Zirkalloy. Die Hülle verliert schnell ihre Festigkeit.

Harrisburg und auch Fukushima

Bricht die Kühlung zusammen, überhitzen die Brennstäbe. Wie Fukushima gezeigt hat, kann das auch noch (kurz) nach dem Abschalten des Reaktors geschehen, da dann die Nachzerfallswärme noch sehr groß ist. Durch die hohen Temperaturen in den Brennstabhüllen in Verbindung mit Wasserdampf oxidieren die Hüllen und setzen dabei große Mengen Wasserstoff frei. Dieser Wasserstoff hat zu den fürchterlichen Explosionen in den Reaktorgebäuden geführt. In Harrisburg waren die Wasserstoffmengen zwar beherrschbar, aber auch damals schon zerfielen Teile des Reaktorkerns. Die Wiederbenetzung konnte zwar schlimmeres verhindern – aber man schrecke mal eine glühende Tasse mit Wasser ab.

Für alle Leichtwasserreaktoren bedeutet das, die zulässigen Temperaturen müssen bei allen Betriebsbedingungen in allen Teilen des Reaktorkerns sicher eingehalten werden. Mit anderen Worten, die Kühlung darf nie versagen. In diesem Sinne ist der Sicherheitsgewinn einer passiven (auf die natürlichen Kräfte, wie z. B. Schwerkraft beruhende) Kühlung zu verstehen.

Oberflächenschutz der Brennstäbe

Insbesondere nach den Ereignissen in Fukushima hat man unterschiedlichste Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit bestehender Kraftwerke weiter zu erhöhen. Außerhalb Deutschlands nach den üblichen Vorgehensweisen wie sie bei Flugzeugabstürzen, Schiffsunglücken etc. üblich sind: Akribische Untersuchung der Schadensabläufe mit dem Zweck Schwachstellen zu ermitteln und Lösungen dafür zu finden. Ein Weg war die Verbesserung der Brennstabhüllen. Zu diesem Zweck hat man z. B. in den USA das Entwicklungsprogramm „Enhanced Accident-tolerant Fuel programme“ gestartet.

Aus einer internationalen Zusammenarbeit haben sich zwei neue Konzepte – IronClad und ARMOR – entwickelt, deren Prototypen im Kernkraftwerk Hatch in Georgia, USA seit März 2018 im Normalbetrieb getestet werden. Der Test unter realen Bedingungen in einem laufenden Kernkraftwerk ist ein üblicher Entwicklungsschritt. Nur so kann man Fehlentwicklungen vermeiden.

IronClad sind Hüllrohre, die aus einer Eisen-Chrom-Aluminium-Legierung bestehen. Man glaubt damit einen wesentlich robusteren Werkstoff gefunden zu haben, der nicht so temperaturempfindlich ist, nicht so leicht oxidiert und kein Wasserstoffgas produziert.

ARMOR ist ein eher evolutionärer Ansatz. Man panzert konventionelle Hüllrohre mit einer Schutzschicht auf der Basis von Chrom. Es sind Produkte dreier Hersteller in der Erprobung: Global Nuclear Fuel-Japan Co (GE-Hitachi), Framatom mit zusätzlich mit Chrom geimpften Brennstofftabletten und EnCore Fuel (Westinghouse) mit Tabletten auf der Basis von Uran-Siliciden.

Ein ganz neues Konzept

Das Unternehmen Lightbridge hat das Bauelement Brennstab noch einmal ganz neu gedacht und bereits prototypenreif entwickelt. Inzwischen ist man eine Kooperation für die Weiterentwicklung und Serienproduktion mit Framatom eingegangen. Entscheidend war die Anforderung des Ersatzes von Brennstäben in konventionellen Leichtwasserreaktoren im Betrieb. Deshalb ist nicht nur ein Ersatz, sondern auch ein gemischter Betrieb mit konventionellen Brennelementen angestrebt worden.

Der Übergang von keramischem Uranoxid auf eine metallische Legierung aus Uran und Zirkon ist für Leichtwasserreaktoren revolutionär. Bisher wurde so etwas nur in schnellen Reaktoren mit Natrium – und nicht Wasser – als Kühlmittel gemacht. Ebenso neu ist die Form: Sie sind nicht mehr zylindrisch, sondern kreuzförmig. Diese Kreuze sind spiralförmig verdreht, sodaß sich vier gewindeähnliche Kanäle für das Kühlwasser bilden. Außen sind sie mit einer dünnen und fest verbundenen Schicht aus Zirkon versehen um eine übliche Wasserchemie zu gewährleisten. Diese „Gewindestäbe“ liegen in dem Brennelement dicht beieinander, sodaß keine Abstandshalter mehr erforderlich sind.

Metall verfügt über eine bessere Wärmeleitung als Keramik und die Kreuzform ergibt eine größere Oberfläche und dünnere Querschnitte. Beides führt zu geringeren Betriebs- und Spitzentemperaturen (starke und schnelle Lastschwankungen). Der Strömungswiderstand solcher Brennelemente ist kleiner, wodurch sich der Durchfluß durch den Kern bei gleicher Pumpenleistung erhöht. Man geht deshalb von einer möglichen Leistungssteigerung von 10% aus. Ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Anreiz, wenn man in einer bestehenden Flotte für „kleines Geld“ ganze Kraftwerke zusätzlich erhält.

Die neuen Lightbridge-Brennelemente vertragen alle Leistungstransienten besser, sind aber vom Prinzip her gegen längerfristige Kühlmittelverluste anfälliger, da Metalle einen geringeren Schmelzpunkt als Keramiken besitzen. Dies war der Hauptgrund für die ursprüngliche Wahl von Uranoxid als Werkstoff.

Bei einer Simulation eines Abrisses einer Hauptkühlmittelleitung bei einem VVER-1000 Druckwasserreaktor ergab sich eine maximale Kerntemperatur von 500 °C. Dieser Wert liegt weit unterhalb von der Temperatur, bei der überhaupt Wasserstoff (900 °C) gebildet wird. Durch die hohe Wärmeleitung stellt sich bereits wieder nach 60 Sekunden nach erfolgter Wiederbenetzung erneut die normale Betriebstemperatur ein. Bei konventionellen Brennelementen steigt die Temperatur auf über 1000 °C und erreicht erst nach acht Minuten wieder den stabilen Zustand. Dies hat einen erheblichen Druckanstieg im Reaktor zur Folge, der ein ansprechen der Sicherheitsventile erforderlich macht. Bei diesem Abblasen gelangen auch geringe Mengen von radioaktivem Jod und Cäsium (zumindest) in das Containment. Der Abriß einer Hauptkühlmittelleitung ist der Auslegungsstörfall, der sicher beherrscht werden muß. In diesem Sinne führen die Lightbridge-Brennelemente zu einem Sicherheitsgewinn.

Es sind aber noch etliche praktische Erfahrungen zu sammeln. Ein Reaktor ist ein komplexes physikalisches und chemisches System. Dies betrifft z. B. das Rückhaltevermögen für Spaltprodukte unter allen möglichen Betriebs- und Störfallbedingungen. In der Kerntechnik dauert wegen der besonderen Sicherheitsansprüche halt alles länger. Die Maßeinheit für die Einführung von Neuerungen ist eher Jahrzehnte als Jahre.

Ein weiterer vielversprechender Entwicklungsaspekt ist der Zusatz von Thorium als „abbrennbarer Brutstoff“ zur Ausdehnung der erforderlichen Ladezyklen auf vier Jahre. Um solch lange Ladezyklen zu erreichen, muß man den Brennstoff höher anreichern. Um diese Überschußreaktivität zu kompensieren muß man abbrennbare Neutronengifte zumischen. Würde man Thorium verwenden, kann man diese Überschußneutronen zum Erbrüten von Uran-233 verwenden. Längere Ladezyklen würden die Wirtschaftlichkeit bestehender Reaktoren weiter erhöhen.

Durch die Verwendung von metallischem Brennstoff ergeben sich auch völlig neue Perspektiven der Wiederaufbereitung. Durch den Übergang auf elektrochemische Verfahren – wie man sie bereits beim EBRII – erfolgreich ausprobiert hat, kann man zu kleinen Wiederaufbereitungsanlagen in der Nähe der Kernkraftwerke übergehen. Ein weiterer Lösungsweg für die angebliche Atommüllproblematik. Gerade im Zusammenhang mit der Wiederaufbereitung und Proliferation ist auch der Zusatz von Thorium besonders interessant.

Schlussbemerkung

Man sieht, daß die Leichtwasserreaktoren noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind. Insbesondere der Einsatz von metallischen Brennstäben ergibt nicht nur einen evolutionären Weg für bestehende Reaktoren, sondern auch für Neukonstruktionen. Im Zusammenhang mit passiver Kühlung kann ein erheblicher Sicherheitsgewinn erzielt werden. Irgendwann wird die Frage der Anpassung der Genehmigungsbedingungen gestellt werden müssen. Dann aber, beginnt das Kernenergiezeitalter erst richtig. Billige Energie im Überfluß. Egal, was in Deutschland darüber gemeint wird.

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Abgeordneten-Check Kampagne: Mitmachen bei Dieselfahrverbote stoppen!

Handwerker, Pendler und Zuliefererbetriebe wären von lokalen Fahrverboten massiv betroffen, da die meisten Nutz- und Lastfahrzeuge mit Diesel betrieben werden. Für die deutsche Automobilindustrie bedeuten die Diesel-Fahrverbote einen immensen wirtschaftlichen Schaden. Der extrem niedrige, von Brüssel vorgegebene Stickoxid-Grenzwert ist unwissenschaftlich, willkürlich und widersprüchlich. Die Bundesregierung muss daher seine Erhöhung fordern, statt durch rigorose Umsetzung der Brüsseler Regelung den deutschen Wirtschaftsstandort weiter zu schwächen. Bitte setzen Sie sich dafür ein.

Video des Interviews im swr 1.
Prof. Dieter Köhler: „Die Gesundheitsgefahren durch Feinstaub und Stickoxide werden bewusst aufgebauscht“, sagt Dieter Köhler. Der Lungenspezialist glaubt, dass es bei der Debatte um Autoabgase nicht um die Gesundheit der Bevölkerung gehe, sondern um Arbeitsplätze und Forschungsgelder. „Es sei kein Nachweis erbracht worden, dass Feinstaub in höherer Dosis mehr Schäden verursache als bei niedriger Dosis“, so Professor Dieter Köhler.

HINTERGRUND

Mit dem sogenannten Diesel-Urteil vom 27. Februar 2018 hat der siebte Revisionssenat des deutschen Bundesverwaltungsgerichts das Verkehrsverbot für Diesel-Kraftfahrzeuge für zulässig erklärt. Das bedeutet: Deutsche Kommunen dürfen eigenständig Diesel-Fahrverbote verhängen.

Damit wurde vom Bundesverwaltungsgericht die Verpflichtung Deutschlands zur schnellstmöglichen Einhaltung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte aus der Richtlinie 2008/50/EG über Luftqualität für Europa bestätigt. Begründet wurde diese Entscheidung mit der Rechtsprechung des EU-Gerichtshofs, nach welcher nationales Recht nicht angewendet wird, wenn dieses die volle Wirksamkeit des EU-Rechts verhindert.

Video des Interview Prof. Dr. Thomas Kraus zur Aachener NO2 Studie mit „Menschenversuchen“

Das Problem ist, dass sowohl die Festlegung der Grenzwerte für Stickoxide als auch die Methoden der Messung selbiger im Straßenverkehr höchst umstritten sind. Viele Kritiker sehen die Grenzwerte als unrealistisch und sogar widersprüchlich an: Während beispielsweise auf öffentlichen Straßen der Wert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft nicht überschritten werden darf, sind am Arbeitsplatz schon 60 mcg gesetzlich zulässig. In Industrie und Handwerk liegt er gar bei 950 mcg pro Kubikmeter Luft.

Die beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen waren aus diesen Gründen in Revision gegangen. Doch sind sie vor dem Bundesverwaltungsgericht gescheitert. Auslöser war unter anderem die Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Düsseldorf und Stuttgart. Die Städte, so die Anschuldigung, würden die neuen herabgesetzten EU-Grenzwerte nicht einhalten. Daher sollten die Städte im Zweifel die Straßen für Diesel-Autos sperren. Durch die Bestätigung des Bundesverwaltungsgerichtes sind nun in fast allen Städten und Gemeinden den Diesel-Fahrverboten Tor und Tür geöffnet, wenn die jeweiligen Kommunalverwaltungen dies beschließen.

Für Millionen deutsche Automobilfahrer könnte dies nicht nur eine Einschränkung ihrer Mobilität bedeuten, sondern auch erhebliche finanzielle Verluste nach sich ziehen. Denn je mehr der Diesel im Visier der DUH ist, desto mehr verlieren diese Autos an Wiederverkaufswert. Ausländische Fahrzeughersteller, die sich vom Diesel abwenden wollen, profitieren von dieser Entwicklung. So hat bereits Toyota beim Autosalon in Genf angekündigt, auf den Verkauf von Diesel-Fahrzeugen in Europa künftig verzichten zu wollen. Für die deutsche Automobilindustrie ist diese Entwicklung ein herber Rückschlag, da sie besonders viel in die Fortentwicklung der Diesel-Technologie investiert hat.

 




Ölsand, die nächste Ölquelle in den USA?

Peak Oil

Kann sich noch jemand erinnern, wie vor einigen Jahren die Anhänger der Mangelwirtschaft das baldige Ende des Ölzeitalters vorausgesagt haben? Man glaubte endlich ein Marktversagen gefunden zu haben, was die Wiedereinführung der Planwirtschaft ermöglichte. Ein seit nunmehr 200 Jahren anhaltender Irrtum. Wieder einmal hat ein Mangel – ausgedrückt in steigenden Preisen – den menschlichen Erfindergeist frei gesetzt. In diesem Fall war es die Entwicklung des „fracking“, die erst gigantische Mengen Erdgas und anschließend Erdöl zugänglich machte.

Ganz nebenbei, kann man an dieser Entwicklung auch die unterschiedliche Gesellschaftsauffassung sehen: In den USA ist Erfinden und Tüfteln immer noch eine angesehene Tätigkeit. Solange man nicht gegen Gesetze verstößt, kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen. Man findet auch relativ leicht Geldgeber, weil „Profit machen“ nichts anrüchiges ist, sondern im Gegenteil ein verbrieftes Recht für den, der wirtschaftliche Risiken eingeht. Niemand erwartet dabei eine Erfolgsgarantie, weil Chance und Risiko des Misserfolges immer die zwei Seiten derselben Medaille sind.

Ganz anders in Deutschland: Kaum war der Ruf „fracking“ als neu erschlossene Energiequelle erschallt, haben sich sofort die einschlägigen Kostgänger dieser Gesellschaft aus Politik und Medien zusammengerottet. In altbekannter Manier wurden jegliche Chancen sofort vehement geleugnet und dafür apokalyptische Gefahren beschworen. Die willfährigen Volksbeglücker aller etablierten Parteien haben sofort jede Entwicklung per Gesetz im Keim zu ersticken verstanden. Die gleichen Pharisäer, die – wenn es um ihre eigene Klientel geht – schamlos Wälder roden lassen und jeglichen Artenschutz leugnen, damit ihre Reichskrafttürme wie Pilze aus dem Boden schießen können.

Wurde Präsident Trump hier politisch korrekt belächelt, wenn er davon sprach, er wolle die Industriearbeitsplätze zurückholen, dämmert es mittlerweile auch jedem GEZ-Nachrichtenvorleser wo die Reise hingeht: Erst billige Energie im Überfluß, anschließend drastische Steuersenkungen und nun auch noch die Forderung nach „fairem Handel“ – von jedem wirtschaftsunkundigen gern als Protektionismus verunglimpft. Bald können deutsche Politiker sicherlich wieder die Schließung eines Stahlwerks oder die Verlagerung von Dieselmotoren etc. bejubeln – ist doch toll für den „Klimaschutz“.

Die Ölsände der USA

Wer so naiv war zu glauben, die USA hätten bald ihr Pulver verschossen, steht nun vor der nächsten Phase: Nach unkonventionellem Gas und Öl kommen jetzt die Ölsände hinzu. Die USA verfügen über mindestens 30 Milliarden Faß Öläquivalent. Davon befinden sich rund 50% im Uinta-Basin im nordöstlichen Utah. Leicht abbaubar, weil oberflächennah und dazu noch sehr schwefelarm. Im Dreieck von Utah, Colorado und Wyoming liegen wohl 1200 Milliarden Faß Rohöläquivalent.

Was sind Ölsände?

Ölsände – auch Teersände genannt – sind natürliche Umweltkatastrophen in grauer Vorzeit. Irgendwann sind Öllagerstätten bis an die Oberfläche durchgebrochen. Die leicht flüchtigen Bestandteile des Erdöls sind verdunstet und es ist Bitumen zurückgeblieben. Man unterscheidet zwei Typen: „water wet“ und „oil wet“. Der erste Typ ist von den kanadischen Ölsand Lagerstätten in Alberta bekannt. Bei ihm sind die Sandkörner von einer dünnen Wasserschicht umgeben auf der wiederum der Bitumen sitzt. Das Gewinnungsverfahren ist seit den 1920er Jahren bekannt: Der Sand wird in 80 °C heißem Wasser gewaschen, wodurch sich das Bitumen vom Sand ablöst. Durch einblasen von Luft bildet sich ein ölhaltiger Schaum, der aufschwimmt. Dieser Schaum ist das Rohprodukt. Es besteht zu etwa 60% aus Öl, 30% Wasser und 10% Feststoffen. Nach dessen Aufbereitung geht das Abwasser mit allen Chemikalien und Feststoffen in riesige Absetzbecken. Eine ziemliche Umweltbelastung. Anschließend muß das Bitumen noch zu synthetischem Rohöl verarbeitet werden, bis es auf dem Ölmarkt zu verkaufen ist. Eine ziemlich energieaufwendige Angelegenheit. Das ganze erfordert gigantische Anlagen mit einem immensen Kapitalaufwand.

Die Ölsände in Utah sind vom Typ „oil wet“, der sich nicht mit dem vor beschriebenen Verfahren verarbeiten läßt. Die Sandkörner sind direkt vom Öl umkleidet. Deshalb ist das Bitumen nicht mit Wasser abwaschbar. Es mußte ein geeignetes Lösungsmittel gefunden werden. Auch hier haben wieder mittelständische Unternehmen – nicht die großen Ölkonzerne – jahrzehntelang getüftelt und entwickelt. Es wurden (patentierte) Lösungen auf der Basis von Diesel, Propan und Gas-Kondensaten gefunden. Der Trick dabei ist, daß es sich um azeotrope (gleiche Zusammensetzung in der flüssigen und dampfförmigen Phase) Gemische handelt, die sich bei geringer Temperatur von 70 bis 75 °C durch einfache Destillation wieder von dem aufgelösten Bitumen trennen lassen. So erhält man einerseits ein reines Produkt und kann 99,9% des Lösungsmittels im Kreislauf laufen lassen (keine Abwasser-Seen!). Der Ölsand wird bei etwa 60 °C mit dem Lösungsmittel gewaschen. Der Sand ist anschließend so „sauber“, daß er problemlos auf Halde gelagert oder sogar als Baustoff verkauft werden kann. Ein energiesparendes und umweltfreundliche Verfahren.

Die Produktionskosten werden mit lediglich 22 $/barrel angegeben. Man muß etwa 1 to Ölsand zur Gewinnung eines barrel Öl verarbeiten. Das ist bei den geologischen Verhältnissen in Utah kein Problem. Das Lösungsmittel ist zwar recht teuer (ca. 35 $ pro barrel), hängt aber ganz unmittelbar von den jeweils aktuellen Ölpreisen ab: Billiges Rohöl, billiger Einstandspreis für das Lösungsmittel und umgekehrt. Das macht die Produktionskosten (anders als beim „fracking“) sehr stabil gegenüber Ölpreisschwankungen. Die Ölsände lagern in einem alten Ölfördergebiet, d. h. die Infrastruktur für Transport und Verarbeitung ist bereits vorhanden. Das Öl ist mit 14 API-Graden zwar sehr zäh (schwimmt kaum noch auf dem Wasser), aber „süß“ (geringer Schwefelgehalt und damit mit geringem Energieaufwand zu verarbeiten). Gut in lokalen und Schweröl-Raffinerien an der Golfküste zu verarbeiten, was weitere Ölmengen (z. B. Leichtöle aus Texas) für den Export freistellt.

Der entscheidende Antrieb für eine schnelle Umsetzung dürften aber die geringen Kapitalkosten sein. Inzwischen ist man bei einer Anlagengröße von 5000 Faß pro Tag angekommen. Eine solche Anlage kostet angeblich nur 70 Millionen Dollar. Für die Ölindustrie ein Trinkgeld.

Die politischen Konsequenzen

Seit Trump die Hindernisse für eine gesteigerte Produktion an fossilen Energien systematisch aus dem Weg räumt, explodiert die Öl- und Gasförderung. Für sich genommen, schon ein enormer Wohlstandsgewinn in der Form von (gut bezahlten) Arbeitsplätzen und steigenden Staatseinnahmen (trotz oder gerade wegen der Steuersenkung).

Hinter den neuen Produktionsverfahren verbergen sich eine Menge neuer Technologien. Unkonventionelle Öl- und Gasvorkommen gibt es aber überall auf der Welt. Die Schätze warten nur darauf, gehoben zu werden. Die amerikanische Zulieferindustrie wird weiterhin wachsen und international marktbeherrschend bleiben.

Preiswerte Energie ist der Lebenssaft einer jeden Volkswirtschaft. In den USA treffen billige Rohstoffe auf eine hochentwickelte Industrie. Eine einzigartige Kombination in der Weltwirtschaft. Ein Narr, wer glaubte, Trump wolle die Niedriglohngruppen aus China und Mexiko zurückholen. Die Stahlwerke und Aluminiumhütten, die sich Trump vorstellt, sind nicht die Museumsbetriebe aus den Hinterhöfen Chinas, Indiens oder Russlands. Die internationalen Investoren sind ausdrücklich aufgerufen, in den USA modernste Anlagen zu bauen. In der (hier ebenfalls ungeliebten) Chemieindustrie ist die Verlagerung bereits im Gange. Da bedurfte es noch nicht einmal Zölle und Steuersenkungen als Impuls.

Öl- und Gasexporte sind nicht nur volkswirtschaftlich sinnvoll: Ein Produkt mit weltweiter Nachfrage, welches gewaltige Summen in die eigenen Kassen spülen kann. Darüberhinaus besitzt es auch eine außerordentliche geostrategische Qualität. Man kann „wohlgesonnene Nationen“ mit ausreichend und billiger Energie versorgen. Gleichzeitig kann man „unfreundlichen Nationen“ die Deviseneinnahmen beschneiden und damit deren Aufrüstung zurechtstutzen. Besonders die „Alt-68er“ in Deutschland werden umdenken müssen: Wenn die USA angeblich nur wegen Öl Krieg geführt haben, droht ziemlich schnell ein böses Erwachen. Trump hat schon in seinem Wahlkampf immer gesagt (auch da hat offensichtlich niemand zugehört!), die USA haben nur zwei Interessen im Mittleren Osten: Terrorbekämpfung und Beistand von Israel. Alles andere sei Aufgabe der Europäer. Ob da wohl noch die Verteidigungsausgaben ausreichen werden? Deutschland schlittert schon heute sehenden Auges immer tiefer in den in den Sumpf des Irak und Nordafrikas hinein.

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Bild, Diesel, manipulierte Daten und die Wut der Leser

 Jetzt wird es also ernst. Jetzt schlägt auch die Bild-Zeitung zu: „Kein einziger Diesel-Toter wirklich nachweisbar“ schreibt sie in dicken Lettern ziemlich genervt von den Märchen Maria Krautzbergers, der Noch-Präsidentin des Umweltbundesamtes.

Jetzt fällt auch Bild der himmelschreiende Unsinn auf, den das Umweltbundesamt verbreitet. Das ist bekanntlich mit der Zahl von 6.000 Toten pro Jahr an die Öffentlichkeit getreten, die durch Stickoxidemissionen der Dieselfahrzeuge vorzeitig sterben würden. Fast alle Medien verbreiteten die Schreckensnachricht kritiklos und legten sogar noch drauf wie die Frankfurter Rundschau: „Auch Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfälle und Asthma stehen laut der Studie im Zusammenhang mit der Reizgas-Konzentration. So seien acht Prozent der Erkrankungen mit Diabetes mellitus in Deutschland 2014 auf Stickstoffdioxid in der Außenluft zurückzuführen: ‚Dies entspricht etwa 437.000 Krankheitsfällen‘, sagte Myriam Tobollik, Gesundheitswissenschaftlerin des Umweltbundesamtes.“

Die „Gesundheitswissenschaftlerin“ hat wohl mal auf ihrem Computer zu viel rumgespielt, heraus fielen die 6.000 Todesfälle, und damit ruinierte sie endgültig den Ruf dieses 1.500 Mitarbeiter großen Behördenmolochs.

Bild weiter: „Tatsächlich kann man keinen einzigen Toten klar dem Abgas von Dieseln zuschreiben“ und zitiert Prof. Dr. Joachim Heinrich von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP): „Ist eine Person an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung gestorben, kann dies nicht eindeutig etwa auf eine Belastung mit Stickstoffdioxid zurückgeführt werden.“

 

Bild kommentiert: „Wenn man etwas nicht genau weiß, ist es besser, nichts zu sagen – Diesel-Tote für politische Zwecke zu erfinden, ist krank!“ Bild drückt die Wut seiner Leser aus, die ihrerseits mit erheblichen Wertverlusten ihrer Diesel-Fahrzeuge aufgrund solcher Horrordiskussionen zu kämpfen haben:G. Lauterbach, Alsterbach-Hähnlein (Hessen)
„Der wahre Betrug geschieht nicht nur in Wolfsburg, sondern bei den Umweltverbänden und Ministerien, die nur so mit falschen und nicht bewiesenen Behauptungen um sich schmeißen.“

S. Stulle, Steinheim a. d. Murr (Baden-Württemberg)
„Die unverantwortliche Aussage des Umweltbundesamtes (angeblich 6000 Tote wegen Stickoxid) ist ein Skandal! Die Präsidentin des UBA sollte wegen Desinformation ihren Hut nehmen!“

Wolfgang Bügener, Oberhausen (NRW)
„Es ist doch eigenartig, wie unsere Politiker ihre Wähler veräppeln und belügen. Sie halten sich noch nicht einmal, wenn auch nur vor statistischen, Toten zurück.“

Bild ruft sogar dazu auf, stolz auf den Diesel als effektiver und sparsamer Antrieb zu sein und zitiert (was TE schon seit langem macht) aus den Statistiken des Umweltbundesamtes: „Der Ausstoß von Stickoxiden (und dazu zählen auch Industrie, Schiffe usw.) ist bundesweit von 2,9 Millionen Tonnen im Jahr 1990 auf 1,2 Millionen Tonnen 2015 gesunken – Tendenz weiter sinkend.“

Solche staatlichen Horrormeldungen bilden auch die geeignete Geschäftsgrundlage für die windigen Geschäftemacher der Deutschen Umwelthilfe. Die berufen sich formal auf Grenzwerte, die, wie sich im Falle Stuttgarts herausstellt, gerade mal an drei Tagen um einen geringen Betrag überschritten wurden. Die generellen Kurven weisen seit 25 Jahren stetig nach unten, die Luft in unseren Städten wird immer besser. Dies, obwohl die Position der Messstationen heftig in die Kritik geraten ist. Steht die Messstelle dicht am Straßenrand oder eher weiter entfernt? Das hat erheblichen Einfluß auf die gemessenen Werte.Bild findet auch deutliche Worte zum dubiosen Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe:
„Ein Abmahnverein, der Geld damit verdient, Rechnungen für nicht eingehaltene Vorschriften zu schreiben. Natürlich ist das nicht verboten. Aber Jürgen Resch, der Vorsitzende, der für eine Taxistudie von Toyota finanziell unterstützt wird (und einen von Toyota bezahlten Hybrid-Prius fährt), kämpft nicht für bedrohte Vögel, sondern gegen den Diesel. Hat Toyota das nötig, ein Weltkonzern, der in Europa mehr als eine Million Autos verkauft, der gefeierte Schrittmacher für Hybrid-Fahrzeuge, der zuletzt aber nur noch 13 Prozent Diesel verkaufte?“

Zum nächsten Konflikt könnte es in Düsseldorf kommen, wo der neue CDU-Ministerpräsident Armin Laschet Dieselfahrverbote notfalls mit seinem Weisungsrecht verhindern will. Er hält Diesel-Fahrverbote für unverhältnismäßig und somit rechtswidrig. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte bei seinem Urteil, ob Städte Fahrverbote verhängen dürften, auf die zu prüfende Verhältnismäßigkeit hingewiesen. Die Deutsche Umwelthilfe hält das für einen Rechtsbruch und droht mit einem erneuten Gang vor Gericht.

 

Auch keine Frage: Luftkurorte sind Hauptverkehrsadern in den Städten nicht. Hier wären die Stadtverwaltungen gefragt, für flüssigeren Verkehr zu sorgen. Der vermindert die Luftbelastung. Tempo 30 sorgt für zusätzliche Abgase, denn die Motoren müssen dann meist in einem anderen Gang höher drehen. Die Stadtverwaltungen machen in der Praxis das Gegenteil. Der ehemalige Wiener Verkehrsplaner Hermann Knoflacher hat jetzt in einem Spiegel-Interview offen die Schikanen für Autofahrer zugegeben: „Wir haben die Autofahrer genervt. Wir haben Straßen verengt und systematisch Stau erzeugt.“Der Spiegel wundert sich: „Herr Knoflacher, haben die Deutschen ein gestörtes Verhältnis zum Auto?
Knoflacher: Die Deutschen sind extrem. Es gibt immer noch kein allgemeines Tempolimit, die Autoindustrie darf ja fast alles machen, was sie will. Das Auto tötet Menschen – und erst ein Gericht ist in der Lage, diesen Wahnsinn zu stoppen. Das Problem liegt aber tiefer. Nicht der Deutsche ist irre, was das Auto angeht, es ist der Mensch überhaupt.“

Koflacher beschreibt wohl nach einem kräftigen Besuch beim Heurigen in Wien seine merkwürdige Sicht des grünen „Verkehrswissenschaftlers“: „Der Autofahrer hat mit einem Menschen, der zu Fuß geht, weniger gemeinsam als ein Mensch mit einem Insekt. Kein Insekt würde den Lebensraum seiner Nachkommen selbst systematisch vergiften. Der Autofahrer tut das.“ Demnach werde der Autofahrer erst wieder zum Menschen, wenn er aus dem Auto steigt.

Anstelle von flüssigem Verkehr mit entsprechend geringerer Belastung der Luft zu sorgen, schaffen sie Chaos, Baustellen und lassen Straßen und Brücken verwahrlosen. Ob sie sich dafür besonders anstrengen müssen, kann man sehr bezweifeln.

Der Beitrag erschien zuerst bei Tichys Einblick hier




Weil´s dann stinkt, wenn´s verheimlicht wird…

Der rbb (Rundfunk Berlin Brandenburg) echauffiert sich gern für seine Zuhörer und Zuschauer. Besonders bei Umweltthemen, wie dem derzeit aktuellen Grenzwertskandal mit dem man dem Dieselmotor den Garaus machen möchte, haut der rbb mächtig auf die Pauke, und sendet auf allen Kanälen und immer wieder vermeintlich Erschröckliches weil Gefährliches, ohne sich lange mit der Wahrheit, bzw. der Sinnhaftigkeit dessen, was als große Gefahr verkündet werden soll, aufzuhalten.

Bei der Darstellung dessen, über das sich der Sender aufregt und über das tunlichst sich auch alle Hörer wie Zuschauer aufregen sollen, wird jedoch nicht offen gelogen, sondern man verwendet die schon von alters her bekannte Kunst des Lügens durch Weglassen. So auch beim bekannten Klimathema. Nur ein Beispiel dafür ist die Sendung „Kontraste“ vom 18. Januar des Jahre. Ich war einer der darin gezeigten „Interviewten“.

Videoausschnitt der Kontraste Sendung vom 18.1.18

Über sich selbst und ihr Tun findet man bei der Redaktion von Kontraste die folgende Beschreibung (Hervorhebungen von mir):

KONTRASTE – das kritische Magazin aus Berlin. KONTRASTE bringt Gegensätze auf den Punkt. Keine Politikerphrasen, kein Infotainment: Das Magazin geht den Dingen auf den Grund, neugierig und mit sorgfältiger Recherche. KONTRASTE deckt Hintergründe auf, erklärt Zusammenhänge und bezieht Stellung. KONTRASTE steht für seriöse Information des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: investigativ, analytisch, kritisch

..KONTRASTE vermittelt Hintergrundinformationen, die von der aktuellen Berichterstattung nicht geboten werden können. Die Berichte lenken den Blick der Öffentlichkeit auf bisher unbekannte oder unzureichend betrachtete Probleme. KONTRASTE stößt mit kontroversen Thesen politische Diskussionen an und liefert neue Argumente.

KONTRASTE setzt seine Themen in unterschiedlicher Form um. Dazu gehören sowohl exklusiv recherchierte, investigative Beiträge und Hintergrundberichte über politische und gesellschaftliche Strukturen als auch Reportagen, Portraits oder Glossen. Die Länge der Beiträge variiert. Sie reicht von Spots bis zu 12 Minuten langen Berichten.

Um diese hehren Vorsätze an die Zuschauer zu bringen wird Kontraste in 3 wöchigem Turnus, abends zu besten Sendezeit, abwechselnd mit anderen ARD Anstalte,  ausgestrahlt.

Ein Beispiel dafür war die Sendung vom 1. Juni 2017, in der man sich bemüßigt fühlte, die Entscheidung von US Präsident Donald Trump das Pariser Klimaabkommen zu verlassen „kritisch“ unter die Lupe zu nehmen.

Schon der damals gewählte Titel erklärte die Absicht der Macher. Er lautete:

„Der US-Präsident als Verschwörungstheoretiker“.

Und bemühte sich dann unter Verwendung vieler Halb- und mancher Unwahrheit den US Präsidenten als einen von Verschwörungstheorie befallenen gefährlichen Trottel darzustellen. Beschwerden (hier und hier) bei den Verantwortlichen incl. Intendantin Patricia Schlesinger verpufften wirkungslos.

Einer der Macher dieses Beitrages war ein gewisser Markus Pohl. Und dieser Markus Pohl wurde dann ausersehen einen investigativen und exklusiv recherchierten Hintergrundbericht über „die Klimaleugner in der AfD“ zu produzieren, mit dem vielsagenden Titel

„Aus der Nische in den Bundestag“.

Um die „Einordnung“ für die Zuschauer zu erleichtern, schrieben die Kontraste Macher auf ihrer Mediathekseite ..

Sie leugnen die vom Menschen verursachte Erderwärmung, bestreiten den Treibhauseffekt und den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Klimawandel“. Was bislang eher in abseitigen Winkeln des Internets diskutiert wurde, bekam mit US-Präsident Trump plötzlich ungeahnten Aufwind. Jetzt sind die Klimaleugner auch in Deutschland Teil des politischen Alltags, mit der AfD haben sie eine Stimme im Bundestag.

So eingestimmt erlebten dann die Zuschauer eine rd. achtminütige Show über rechte Klimaleugner, denen man eigentlich überhaupt nichts glauben darf, weil ja alles ganz, ganz anders ist, nämlich genauso wie es von staatlicher Seite seit Jahrzehnten verkündet wird.

Aber das soll hier nicht mein Thema sein, denn darüber habe ich ja ausführlich am 20.1.18 berichtet. (hier). Mein Thema ist heute, was sich während des Interviews abspielte, und wie die Vor- und Nachgeschichte dazu war.

Markus Pohl wollte also mit mir – wie er in der ersten Email schrieb- ein längeres Interview führen und rückte am 29. November 2017 – nach längerem Hin- und Her- auch mit Kameramann und Ton-Ing bei mir an.

Schon damals dachte ich zwar schon, dass Pohl nicht neutral berichten würde, aber glaubte, dass es sich wirklich um ein längeres Interview handeln würde, denn nur dieses Format würde dem komplexen Thema Klima wenigstens ein bisschen gerecht. Andernfalls, wenn das aus Produktionsgründen nicht möglich wäre, wollten wir das Klimathema nicht berühren. Doch es kam anders. Das Klimathema war dominierend und es wurde entgegen der Absprache extrem gekürzt.

Es wurde ein längeres Interview – ein sehr langes sogar- von rd. 80 Minuten Dauer, von dem Pohl allerdings nur 41 Sekunden für sendenswert erachtete.

Und Interview ist auch nicht das richtige Wort, denn über lange Strecken wurde es ein Verhör geführt, über weitere Strecken dann als Diskussion, die aber auch mehr über den Interviewer preisgab, als es diesem im Nachhinein lieb war.

Zuvor – weil gewitzt durch die schlechten Erfahrungen, die ich bereits mit seiner Kollegin Katja Sodomann vom Hessischen Rundfunk gemacht hatte- hatte ich mit Pohl vereinbart, dass ich das Interview zur Sicherheit aufzeichnen würde. Allerdings nur als Tondokument. Das geschah dann auch.

Nach Erscheinen der – obwohl so erwartet- völlig entstellenden Kontraste Sendung am 18. Januar 2018 verteilte ich diese Aufzeichnung an einige Freunde und Bekannte, die es wohl ihrerseits an weitere Bekannte weitergaben.

Jedenfalls erfuhr ich vor einigen Tagen, dass es wohl bald bei Youtube ins Netz gestellt werden würde. Also wollte ich Herrn Pohl Gelegenheit geben Stellung zu nehmen, ggf auch ergänzende Bemerkungen zu machen.

Doch statt darauf einzugehen, gelebte Transparenz sozusagen, untersagte mir Herr Pohl das Interview ins Netz zu stellen. Und dies, obwohl er – als Journalist, wie er im Interview betonte- so vehement für Transparenz eintritt.

Denn Pohl sagte am Ende des Interviews wörtlich (ab Minute1:12:08)

.. „Es wird dann ein Bohay, wenn es nicht transparent gemacht wird, und etwas weiter „…eher wird´s interessant, wenn´s verheimlicht wird….weil´s dann stinkt, wenn´s verheimlicht wird“.

Nun, seinen eigenen Beitrag an diesem „Interview“ zu verheimlichen, schien ihm aber dann genau die angemessene Reaktion. Transparenz bei anderen zu fordern, „weil´s sonst stinkt“ ist eben nur bei anderen wohlfeil.

Also das übliche: „Wasser predigen und Wein trinken“.

Dieses Messen mit zweierlei Maß ist bei manchen Gutmenschen, die sich auf der moralisch richtigen Seite wähnen, leider gar nicht gar so selten.

Doch es hat wohl nichts genutzt, denn seit einigen Tagen ist das Interview online.

Darin wird die trockene Sprache mit vielen Graphiken und Erläuterungen angereichert, die zu zeigen, eigentlich Aufgabe des Herrn Pohl in seinem Beitrag bei Kontraste gewesen wäre. Da sie aber seine fast immer apodiktischen und oft auch unlogischen jedoch immer insistierende Behauptungen widerlegt hätten, wählte Markus Pohl vermutlich die Verkürzung auf die dann von ihm extrahierten 41 Sekunden.

Auf diese Weise kann man eben den unbedarften Zuschauer leichter auf die Rolle nehmen und zeigen wie blöd der Interviewte doch in Wirklichkeit ist. Exakt nach der Beschreibung des erfahrenen Journalisten und früheren Chefredakteurs der Welt, Roger Köppel, jetzt Inhaber und Chefredakteur der schweizerischen Weltwoche (ab Minute 7:10) :

„FakeNews ist ja nichts was die Journalisten einfach erfinden, irgend eine Lüge, sondern sie nehmen etwas was einer gesagt hat, nehmen es aus dem Kontext heraus, verdrehen es um dem einen ganz neuen Sinn beizulegen, mit dem Ziel dem Absender dieser Worte unmöglich zu machen“

Hochgeladen hat die Tonspur übrigens ein gewisser Pan Tau- über den Wikipedia schreibt

„Pan Tau“ deutsch „Herr Tau“ ist eine moderne Märchenfigur der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts“

Das mag in diesem Fall stimmen, oder auch nicht. Doch da mir untersagt wurde den Mitschnitt zu veröffentlichen, begnüge ich mich mit dem link, (hier) der zeigt, wo ihn der geneigte Leser finden kann.

Wegen der Dauer von 82 Minuten ist es nicht unbedingt ein kurzes Vergnügen es anzuhören. Aber wir sind ja nicht zum Vergnügen hier. Geduld ist daher gefragt.

Doch als Zeitdokument über die Arbeitsweise so mancher Journalisten, die sich nicht scheuen – obwohl sie sich selber den Guten zurechnen- Leute mit unliebsamer Meinung nach allen Regeln der Kunst in die Pfanne zu hauen, ist es meiner unbedeutenden Meinung nach, hoch interessant.

Der geneigte Leser möge es selber herausfinden.

 




Eine grüne Stromversorgung Deutschlands

Im Konsens errechnen dazu seit 1988 tausende sog. Klimawissenschaftler eine angeblich drohende dramatische Erwärmung der Erde, wenn denn die Menschheit zu ihrem Nutzen ein wenig vom Kohlendioxid wieder freisetzt, das die Flora zum Zwecke seiner Ernährung in Milliarden von Jahren in Kohlenstoff und Sauerstoff aufgetrennt hatte.

Diese vermeintliche Klimasensitivität des CO2 zerplatzt wie eine Seifenblase nur deshalb, weil „dem Konsens“ ein Vorzeichenfehler (!!) unterlaufen ist:  

https://de.scribd.com/document/372778420/Klimasensitivita-t-des-CO2-eine-Seifenblase

https://de.scribd.com/document/373094316/Der-CO2-Klimawandel-und-das-Vorzeichen-Science-is-not-settled

Es kommentiert die Visionen der Frau Baerbock ein „konventioneller Hinterbliebener“, der seit 1960 mit an einer Stromversorgung werkelte, die bis zur Jahrtausendwende Deutschland zuverlässig, umweltfreundlich und im internationalen Vergleich recht preiswert mit elektrischer Energie versorgt hatte.

„Netze und Speicher“

Eine Vision der Annalena Baerbock,

Ein Kommentar von Ulrich Wolff im Text kursiv

Der Strukturwandel in der Energieversorgung und der Einzug neuer, oftmals digitaler Technologien bieten uns in Zukunft neue und bessere Möglichkeiten zur Absicherung einer auf schwankenden Wind- und Solarenergie basierenden Stromversorgung.

„Noch gibt es dafür in Deutschland ersatzlos die Großkraftwerke, deren Beitrag zur Stromversorgung jedoch gegenwärtig bereits signifikant verdrängt wird, so dass ihre spezifischen Stromkosten steigen, erforderliche Gewinne schmelzen und so bei der Braunkohle sogar Rücklagen für Renaturierung gefährden können.“

Statt der alten Großkraftwerke werden künftig immer mehr kleinere, effiziente und flexibel einsetzbare Gas- und Biogas-Kraftwerke sowie zunehmend auch Speicher zur Sicherstellung der Stromversorgung eingesetzt.

Die Großkraftwerke existieren bereits, „kleinere“ müssen mit unvermeidbar größeren spezifischen Errichtungs- und Betriebskosten erst noch gebaut werden. Sowohl der Brennstoff Biomasse als auch Erdgas sind signifikant teurer als Braunkohle, importierte Steinkohle und Kernenergie.

Die vielen, dezentralen Anlagen werden über ein leistungsfähiges Stromnetz miteinander verbunden, das den Strom schnell und effizient vom Erzeugungs- zum Verbrauchsort transportiert.

Ein solches Stromnetz müsste erst noch installiert und bezahlt werden, Strom fließt allerdings auch dann weder schneller noch effizienter.

Strombedarf und Stromerzeugung werden so über eine intelligente Steuerung jederzeit und an jedem Ort zielsicher aufeinander abgestimmt.

Für ein solches Flatterstromnetz müsste eine solche Steuerung zunächst entwickelt, erprobt, installiert und bezahlt werden.

So wird die Stromversorgung der Zukunft aussehen. Speicher und Netze wirken darin funktional sehr ähnlich, auch wenn sie physikalisch völlig verschieden sind.

Elektrizität lässt sich leider nur in homöopathischen Mengen (z. B. im Kondensator) speichern. Daher kann im vermeintlichen Speicher lediglich die Art der Energie mehrfach und mit signifikantem Verlust gewandelt werden.

Denn beide tragen dazu bei, kurzzeitig auftretende Überschüsse und Engpässe auszugleichen. Damit nehmen sie eine Schlüsselstellung im künftigen Stromsystem ein.

Speicher, in denen sehr viel Energie „versickert“, könnten niemals eine Schlüsselstellung in einer wirtschaftlichen Stromversorgung einnehmen.

Zusätzlich bergen das Gasnetz und die daran angeschlossenen Gasspeicher ein großes Speicherpotenzial, das über „Power to Gas“ erschlossen werden kann.

Der Wirkungsgrad von „Power to Gas und Gas to Power” ist meist kleiner als 0.5, so dass auf diesem Weg jeweils mehr als die Hälfte des Stroms verloren geht. Die Investitions- und Betriebskosten solcher Technik sind gewaltig.

Hierdurch ist auch ein saisonaler Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch denkbar, da das Gasnetz eine größere Kapazität sowie eine höhere Reaktionsträgheit aufweist als das Stromnetz.

Das Stromnetz selbst hat keine Speicherkapazität! Eine entsprechende Erweiterung des Gasnetzes müsste entwickelt, erprobt, errichtet und bezahlt werden. – Vergleichsweise ist es „durchaus denkbar“, den Mond zu besiedeln. Doch wer will dort einziehen und wer will das bezahlen?

Durch eine Kopplung der beiden Netze kann „Power to Gas“ zu mehr Versorgungssicherheit beitragen.

„Mehr Versorgungssicherheit?“ War etwa die vor dem Einstieg in die sog. Energiewende mit den Großkraftwerken in Deutschland erreichte sehr große Versorgungssicherheit etwa nicht ausreichend?

Klar ist jedoch: Versorgungssicherheit kann inzwischen nicht mehr national, sondern muss im europäischen Kontext gedacht werden. Heute schon wird in jeder Sekunde im Jahr Strom über Deutschlands Grenzen im- und exportiert. Das entspricht europäischem Recht und kein EU-Staat darf dies be- oder gar verhindern.

Zu diesem Zweck wird seit Jahrzehnten ein europäisches Verbundnetz erfolgreich betrieben. Inzwischen macht es jedoch bereits „der Fuß in der Tür einer deutschen Energiewende“ für einige Staaten notwendig, ihre Netze durch Eingriffe vor dem deutschen „Flatterstrom“ zu schützen.

Der Vorteil: Durch die enge Kooperation mit den Nachbarstaaten kann man künftig die Stromversorgung deutlich kostengünstiger absichern. Denn statt die für Stromkunden teuren, nur selten gebrauchte Reservekraftwerke im eigenen Land vorrätig zu halten, kann man in Engpasssituationen preisgünstigen Strom aus dem Nachbarland beziehen.

Die in den Nachbarländern vorhandenen Reservekraftwerke reichen offenbar nicht einmal dafür aus, dass die Uhren in Deutschland richtig gehen.

Das nutzen vor allem die Nachbarstaaten Deutschlands, die unseren preiswerten Strom importieren.

Ist es etwa sinnvoll, Strom (sogar mit Zuzahlung) zu verschenken, nur damit bereits heute überschüssige Windkraft nicht abgeschaltet werden muss?

Aus deutscher Perspektive stellt die Stärkung des europäischen Energiebinnenmarktes letztlich eine Stärkung von Speicherkapazitäten dar.

Oder verlässt sich einer auf den anderen bei der Reserveleistung, denn Pumpspeicher, die mehr als Schwankungsspitzen glätten, hat doch ohnehin niemand?

Daher ist es längst überfällig, den europäischen Energiebinnenmarkt durch einen integrierten Netzausbau voranzutreiben und damit die Flexibilität in Bezug auf Verbrauch und Speicherung zu ermöglichen.

Die USA, Japan und unser Nachbar Frankreich bleiben ganz einfach glücklich und zufrieden bei ihren Großkraftwerken! – Blickt der Rest der Welt wirklich gebannt auf ein grünes Deutschland, um dann dem Versuch zu folgen, ihr Land mit Flatterstrom aus Kleinkraftwerken, zu versorgen?

 

 




UBA Dieselstudie als vorzeitiger Todesfall

von Dirk Maxeiner

Vorgestern meldete das Bundes-Umweltministerium 6.000 Tote pro Jahr durch Dieselabgase, gestern waren die dann wieder lebendig: „Kein einziger Diesel-Toter wirklich nachweisbar“, titelte Bild. Die Auferstehung der Sechstausend wird wohl ins Guinnessbuch der Rekorde eingehen. Christus brauchte nach seiner Kreuzigung immerhin drei Tage für diese Übung. Das wirft beim Laien (und auch beim Fachmann) die Frage auf, wem man bei aller christlichen Güte eigentlich noch trauen kann. Deshalb hier ein kleines Kompendium zu den Fragen: Wo werde ich wie beschissen und warum?

Die gute Nachricht zuerst: Man kommt mit dem Laienverstand in der Beurteilung von sogenannten „Studien“ oft recht gut zurecht. Vorausgesetzt, man lässt sich nicht ins Bockshorn jagen. Also keine Angst vor Professoren. Schon beim ersten Nachfragen stellt sich mitunter heraus, dass sie zwar Professor sind, aber leider auf einem anderen Fachgebiet. Die Tatsache, dass eine Untersuchung von einem Institut gemacht wurde, bedeutet ebenfalls nicht viel. Auch ein Massagesalon darf sich Institut nennen. Viele Institute führen die Bezeichnung „GmbH“ im Namen. Das heißt „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ und ist auch so gemeint. Und was den wissenschaftlichen Jargon anbetrifft, so handelt es sich in der Regel um schlechtes Deutsch und verschrobene Grammatik, beides kein automatischer Ausweis hoher Kompetenz. Scharlatane haben sich zu allen Zeiten hinter Wort-Ungetümen versteckt. Das soll den normalen Menschenverstand auf Distanz halten.

Im aktuellen Streit spielt beispielsweise der schöne Terminus „vorzeitige Todesfälle“ eine große Rolle. Wenn ich morgen beim Reinigen der Dachrinne von der Leiter falle, dann bin ich ein vorzeitiger Todesfall. Es gibt in Deutschland pro Jahr etwa 10.000 solcher vorzeitiger Todesfälle und da sind die rund 3.000 Verkehrstoten noch gar nicht mitgezählt. Das ist gewissermaßen der vorzeitige Tod erster Klasse, es gibt aber noch einen vorzeitigen Tod zweiter Klasse. Dabei handelt es sich nicht um tatsächliche Tote, sondern um hypothetische Tote. Die sind die allzeitbereiten Zombies der Alarmbranche. Und diese seltsamen Wesen errechnet die vom Umweltbundesamt und vom Umweltministerium verbreitete Studie „Quantifizierung von umweltbedingten Krankheitslasten aufgrund der Stickstoffdioxid-Exposition in Deutschland“.

Ein Viertel mehr Chianti und ich sterbe just in time

Aufgrund von Statistiken, auf die ich noch zurückkomme, geht man davon aus, dass Menschen, besonders wenn sie gesundheitlich geschwächt sind, noch früher sterben, wenn sie zu lange an einem Dieselauspuff schnuppern. Das interessiert mich natürlich brennend, schließlich sagt mein Arzt immer, ich soll endlich den Alkoholkonsum einstellen, damit ich nicht frühzeitig ablebe. Nun macht so ein Gläschen am Abend deutlich mehr Spaß als ein Spaziergang in der Stuttgarter Innenstadt. Wenn ich also nicht mehr spazieren gehe, darf ich jeden Abend ein Viertel mehr Chianti zu mir nehmen und sterbe just in time, na das ist doch mal eine gute Nachricht.

Was mich aber ein bisschen stört, ist die Tatsache, dass sie mir nicht sagen können, ob mein vorzeitiges Ableben nun mit 70, 80 oder 90 Jahren stattfinden wird. Vor allem kann mir diese hochmögende wissenschaftliche Ausarbeitung noch nicht einmal sagen, um wieviel der Selbstzünder mein irdisches Dasein konkret verkürzen wird: Um 30 Sekunden, drei Tage oder drei Jahre? Und was ist eigentlich mit dem vorzeitig-vorzeitigen Ableben? Falle ich wegen der Diesel-Emissionen 30 Sekunden früher von der Leiter? Über 30 Sekunden würde ich in jedem Fall mit mir reden lassen.

Einen Anhaltspunkt liefert die Angabe, die Deutschen hätten in einem Jahr rund 50.000 Lebensjahre verloren. Wenn 6.000 vorzeitige Dieseltote in ein einem Jahr 50 000 Lebensjahre verlieren, sinkt dann meine Lebenserwartung als Diesel-Opfer in einem Jahr um 8 bis 9 Jahre? Es kann sich dabei nur um höhere Mathematik handeln, möglicherweise haben die Forscher aber auch so eine Art umgekehrtes Raum-Zeit-Kontinuum entdeckt. Ich bin also womöglich schon vor einem Jahrzehnt vorzeitig am Dieselqualm gestorben aber habe es noch nicht gemerkt.  Was mich tröstlich stimmt: Es leben inzwischen vermutlich mehr Menschen von Dieselstudien, als daran sterben, alleine das Umwelt-Bundesamt in Dessau hat 1.600 Mitarbeiter.

Ein treffliches Kriterium zur Beurteilung von Studien ist auch der Zeitpunkt ihres Erscheinens. Fällt die Veröffentlichung in auffälliger Weise mit politischen Ereignissen zusammen, liegt der Gedanke auf der Hand, dass es dabei nicht um bloßen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn geht. Im vorliegenden Fall fällt ein ideologischer Streit um den Diesel mit dem Abdanken der bisherigen Umweltministerin zusammen. Verständlich, dass Barbara Hendricks und die ihr verbundene Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, nochmal zeigen wollen, wo der Hammer hängt. Da ist so eine Studie ein wunderbares Abschiedsgeschenk, man gönnt sich ja sonst nichts.

Svenja Schulzes Kügelchen

Barbara Hendricks legte in ihrer vierjährigen Amtszeit grundsätzlich nur Studien vor, die ihren politischen Zielen dienten. Und wenn sie das einmal nicht taten, dann wurden sie einfach umgedeutet. Dieser Tradition wird das Bundes-Umweltministerium auch weiterhin verpflichtet bleiben. Die neue, Svenja Schulze, hat sich im Zuge der Fukushima-Panikmache als NRW Landesministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung einen Namen gemacht. Ihr Meisterstück: Sie erklärte 2.285 Brennelementekugeln aus dem Zwischenlager am Forschungszentrum Jülich für fahrlässig abhanden gekommen. Einziger Schönheitsfehler: Die Kügelchen waren nie weg.

Kügelchen tauchen wieder auf und Tote kommen abhanden, was will man machen. „Forschung kostet Opfer“, sagte immer mein alter Physiklehrer. Und mein alter Mathematiklehrer vertrat zu meinem Leidwesen die Ansicht: Wer am Anfang einen logischen Fehler macht, kann danach noch so richtig rechnen, das Ergebnis ist trotzdem falsch. Wenn man sich die Annahmen der UBA-Studie zu den krankmachenden Stickoxiden zu eigen macht und sie dann auf Raucher überträgt, dann kommt in der Tat ein alarmierendes Ergebnis heraus: Raucher müssten spätestens nach ein bis zwei Monaten tot umfallen. „Das passiert aber nicht,“ sagt Professor Dieter Köhler, ein renommierter Lungenexperte, der von 2002 bis 2007 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie war und diese Rechnung hier aufmacht. Welch ein Glück, dass es in diesem Land noch ein paar renitente Pensionäre gibt.

Nun sollte man nicht davon ausgehen, dass das Umweltbundesamt für seine Studie tatsächlich geforscht hat. Das tun die nicht. Sie lassen forschen. In diesem Fall das Helmholtz Zentrum München GmbH, ich ahnte es. Aber auch die haben nicht geforscht. Die haben nur gelesen, das heißt, sie haben sich eine Menge anderer Studien zum Thema aus aller Welt angeschaut. Und dann haben sie – jetzt mal grob vereinfachend gesprochen – ein arithmetisches Mittel aus den vorhandenen Studien berechnet und auf das errechnete arithmetische Mittel der Verhältnisse in Deutschland übertragen. Ein Fehler oder ein logischer Kurzschluss in den Ausgangsstudien pflanzt sich dadurch fort. Aus einfachem Schwachsinn wird bei diesem Verfahren Schwachsinn hoch zwei. Der oben erwähnte Dieter Köhler vergleicht das Vorgehen mit dem Hexenhammer: „Darin wird ernsthaft erklärt: Wie und mit welchen Experimenten erkennt man eine Hexe. Aber die Grundfrage wird überhaupt nicht mehr gestellt: Gibt es überhaupt Hexen?“

Milch erzeugt Nazis

Einen kausaler Zusammenhang zwischen Stickstoffdioxid und den angeführten Erkrankungen gibt es nach wie vor nicht. Das UBA hat sich um diese Frage auch überhaupt nicht geschert. Es ließ ausschließlich epidemologische Studien vergleichen. Im Gegensatz zu toxikologischen Studien werden dabei Personen nicht gezielt Stickoxiden ausgesetzt, sondern es werden rein statistisch Personen mit einer hohen Stickoxid-Belastung mit solchen verglichen, die einer niedrigeren Belastung ausgesetzt sind. Also beispielsweise Menschen, die an vielbefahrenen Straßen wohnen, mit jenen,  die in einem Luftkurort beheimatet sind. Und es wird dann geschaut, ob es Unterschiede in der Lebenserwartung gibt. Nur ist ein statistischer Zusammenhang wissenschaftlich kein Beweis für eine tatsächliche Ursache-Wirkung-Beziehung. Im Dritten Reich wurden beispielsweise Kleinkinder mit Milch aufgezogen. Und eine große Zahl von denen wurde zu begeisterten Nazis. Rein statistisch liegt also der Verdacht nahe, dass Milch Nazis erzeugt und sofort vom Verfassungschutz beobachtet werden muss.

Das Problem an den beiden Gruppen, die in der UBA-Studie verglichen werden ist, dass man sie nicht vergleichen kann. Man kann beispielsweise davon ausgehen, dass an vielbefahrenen Straßen mit entsprechend niedrigeren Mieten eher weniger wohlhabende Menschen wohnen, während sich im Luftkurort die High-Society drängt. Wer reich ist, lebt im Schnitt länger, man achtet in diesen Kreisen mehr auf die Gesundheit und kann sich die beste medizinische Versorgung leisten. Plötzlich liegt die höhere Lebenserwartung nicht am fehlenden Stickoxid, sondern an der reichlich vorhandenen Kohle. Vice versa. Trennen lassen sich die verschiedenen Einflüsse leider nicht. Und schon ist das ganze Studien-Konstrukt reif für die Tonne.

Das soll jetzt nicht heißen, dass solche Studien grundsätzlich Humbug sind. Sie müssen allerdings sorgfältig durchgeführt werden. Und sie sollten nicht zur Bestätigung einer bereits vorgefassten Meinung angefertigt werden, ganz im Gegenteil. Beides scheint mir bei der UBA-Studie ein wenig vernachlässigt worden zu sein. Man muss wirklich nicht studiert haben, um zu erkennen, dass in der Diesel-Auseinandersetzung Wissenschaft und Vodooo verdammt eng aneinander bauen. Der Laie sollte deshalb nicht verzagen und munter die einfachen Fragen stellen. Und sich dabei mit dem weltberühmten Biochemiker Erwin Chargaff trösten, der ausdrücklich ein „Lob des Laien“ verfasste. Schließlich sei, so meint er, „in einer zunehmend verfachlichten Welt jedermann ein Laie, wenn manchmal auch nur zu 98 Prozent“. Chargaff brillierte im übrigen mit der zwingenden Logik: „Fachmann ist man meist nur wenige Jahre. Laie aber das ganze Leben lang“. Sofern man nicht vorzeitig abgelebt worden ist.

Übernommen von ACHGUT




AfD spricht Klartext zum Goldenen Kalb des 21. Jahrhunderts – dem „Klimaschutz

 

Unter der Annahme, dass CO2 tatsächlich einen Einfluss auf das Weltklima hätte, ist der deutsche Einfluss praktisch unbedeutend.

 
Video der Rede des AfD MdB Dr. Dirk Spaniel am 22.2.18 zum Unsinn des „Klimaschutzes“ und der hilflosen Versuche der Kartellparteien, mittels E-Mobilitätsförderung den deutschen CO2 Ausstoß zu senken.

Noch nie in den vergangenen Legislaturperioden des Deutschen Bundestages wurde der staatlich verordnete Unsinn des sog. Klimaschutzes so massiv angegriffen, ja regelrecht vorgeführt, wie in den letzten Wochen. Seit die AfD – jetzt sogar als stärkste Oppositionspartei- in diesen  Bundestag einzog, vergeht praktisch keine Sitzungswoche, in der die AfD nicht eine heilige Kuh der Kartellparteien schlachtet. Oft sogar mehrere.

Das Geheul der Ertappten ist daher riesig, doch nutzlos. Sind die Reden mit ihren unwiderlegbaren Argumenten erst einmal in der Welt, werden sie dank sozialer Medien rasant verbreitet. Wie auch diese Rede des Ingenieurs Dr. Dirk Spaniel. In den wenigen Wochen nach Erscheinen wurde diese Rede bereits bei YouTube – allein auf dem oben gezeigten Kanal – über 185.000 x angeschaut.

In der Rede nahm Spaniel Stellung zum (nicht messbaren) Einfluss des CO2 auf das Weltklima, dem deutschen CO2 mit seinem Mikroanteil im Besonderen und der irrigen Annahme der Altparteien und ihrer Einflüsterer, selbst diesen, in jeder Hinsicht völlig unwirksamen Anteil könne man mittels E-Mobilen verringern.

Wie nicht anders zu erwarten, waren die wenigen verbliebenen Abgeordneten der anderen Fraktionen selbst von diesen einfachsten Argumenten, zu deren Verständnis nicht einmal der Besuch einer Oberschule genügt hätte, völlig überfordert. Sie konnten oder wollten nicht verstehen und zugeben schon erst recht nicht, dass Sie selbstsüchtigen Leuten aufgesessen waren, die sich unter dem Mantel der Wissenschaft Einfluss und Pfründe sichern. Es lohnt sich, die Rede anzuhören. Wir können uns auf weitere dieser Art schon jetzt freuen.