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DER TAG DES EISBÄREN

Es könnte sein, dass Sie dieses Jahr bei all dem Corona Trubel einen wichtigen Termin übersehen haben: den 27. Februar, den Internationalen Tag des Eisbären. Er wurde von „Polar Bears International (PBI)“ ins Leben gerufen, einer Non-Profit Organisation, die laut Wikipedia im Jahr 2018 rund 6 Millionen Dollar Einnahmen hatte, gegenüber 3 Millionen Ausgaben.

Mission von PBI ist es, das Bewusstsein der Menschheit für die missliche Lage des polaren Bären zu wecken, dem die Eisschollen unter den Tatzen wegschmelzen. Besorgten Firmen oder Personen wird die Möglichkeit gegeben, durch eine Spende an PBI ihr Konto und ihr Gewissen zu erleichtern.

Bevor Sie nun ihr Scheckbuch zücken möchte ich Ihnen ein bisschen über die sympathischen Wuscheltiere des hohen Nordens erzählen.

Das arktische Eis

Es heißt also, dass die Erderwärmung auch die Arktis betrifft, und damit den Lebensraum der Eisbären. Wird es da tatsächlich wärmer? Am Nordpol ist es im Sommer etwa so kalt ist wie bei uns in einem sanften Winter. Mit einem Thermometer und ein paar Flaschen Scotch bewaffnet könnte es sich ein Meteorologe dort oben gemütlich einrichten und messen, ob es wärmer wird.

Seine Station stünde dann auf meterdickem Eis, mit vier Kilometern Wasser darunter, auf dem es mehr oder weniger frei driftet. Weniger frei im Winter, weil es dann an die Nordküsten diverser Kontinente stößt.

Das hat übrigens nichts mit Eisbergen zu tun, es ist polares Eis. Eisberge sind Bruchstücke von Gletschern, die vom Festland ins Meer gerutscht sind. Sie bestehen aus Süßwasser und dümpeln dann im Salzwasser. Das passiert z. B. an den Küsten von Grönland, Patagonien oder der Antarktis. Wir interessieren uns hier für das Eis, welches entsteht, weil das Meerwasser im Winter friert. Dabei wird die Oberfläche des Polarmeeres mit einer zunehmend dicken Eisschicht bedeckt, die sich wie ein riesiger Pfannkuchen um den Nordpol herum ausdehnt um dann im drauffolgenden Sommer wieder zu schrumpfen.

Bedenken Sie, dass die Sonne hier im Winter nie scheint, während sie im Sommer andauernd am Himmel steht. Die polare Eisfläche wächst und schwindet also im Jahresrhythmus, und zwar etwa um den Faktor 2. Die Eisbären haben ihr Dasein in Jahrmillionen diesem Zyklus angepasst, sonst hätten sie nicht überlebt.

Das Eis schrumpft – wie schon vor 200 Jahren

Will man den Einfluss einer möglichen Erderwärmung beobachten, dann muss man offensichtlich die Fläche des Eises immer im gleichen Monat messen und mögliche Veränderungen über einen langen Zeitraum beobachten. Dazu nimmt man den September, da hat das Eis nach einem halben Jahr Sonne seine minimale Ausdehnung. Die Ergebnisse sind hier dargestellt.

Die Fläche des September-Eises hat von 1979 bis 2015 offensichtlich von 8 auf 5 Millionen km2 abgenommen. Wenn das eine Scheibe wäre, dann wäre ihr Durchmesser von 3200 km auf 2500 km geschrumpft. Das ist sicherlich ein deutlicher Indikator für die Veränderung der Temperatur da oben, und der eingangs erwähnte Meteorologe kann sich seine Mühen sparen. Aber sind „wir“ daran schuld? Statt in diese Diskussion einzusteigen und damit eine Dose voller Würmer aufzumachen, zitiere ich lieber aus einem Brief des Präsidenten der ehrwürdigen Royal Society of London an die Admiralität seiner königlichen Hoheit Goerge III, geschrieben am 20.11.1817.

„Ihre Lordschaft wird zweifelsohne vernommen haben, dass in den zirkumpolaren Regionen ein beträchtlicher Klimawandel stattgefunden haben muss, der für uns derzeit unerklärlich ist.  Die schwere Kälte, die seit Jahrhunderten die Meere dort oben in eine undurchdringliche Barriere aus Eis eingeschlossen hatte, ist während der letzten zwei Jahre stark zurückgegangen.“

Das war 200 Jahre bevor Al Gore und Greta die Bühne betraten.

 

Kein Lebensraum?

Egal warum das heute wieder passiert, das Eis schrumpft auf jeden Fall. Wir wollen uns fragen, was das für die Eisbären bedeutet. Geht ihr Lebensraum verloren? Zur Zeit vermutet man um die 30.000 Bewohner auf 5 Millionen km2 arktischen Sommereises, also mehr als 100 kmpro Bär. Aus diversen Gründen ist das wohl nicht die richtige Betrachtungsweise, denn die Bären leben nicht von Quadratkilometern Eis, sie leben von Robben.

Und da gibt es einen ganz anderen, wichtigen Zusammenhang. Die Robbe ernährt sich ihrerseits von allerlei Fisch, von dem wir manchen auch gerne auf dem Teller haben. Die Fische leben von kleinen und noch kleineren Fischen und die wiederum essen gerne Krill, das sind winzige Krebse, die im Wasser driften. Die wiederum ernähren sich vom Zooplankton, dem kleinsten Getier der Meere. Das sind diese bizarr geformten Winzlinge im Millimeter Bereich. Kleiner geht’s nicht. Und was sollen die nun essen?

Sie essen pflanzliches Plankton, und das lebt nicht von Luft und Liebe, sondern von Licht und CO2. Weniger arktisches Eis bedeutet – erinnern Sie sich, wir sprechen hier von Millionen Quadratkilometern – dass mehr Sonne ins arktische Meer fällt. Das fördert die Photosynthese im pflanzlichen Plankton; ja, und ein bisschen mehr CO2 im Wasser kann dabei auch nicht schaden.

 

Gute Zeiten

Da haben wir sie also, die aquatische Nahrungskette. Sie beginnt mit Licht und CO2 und endet beim Eisbären. Der hat nun keine natürlichen Feinde – keine die noch leben. Und auch der Mensch, zumindest der böse weiße Mann, darf ihn nicht mehr jagen. Nur noch der Inuit, der schon immer mit ihm und von ihm gelebt hat.

Unter diesen günstigen Bedingungen sollte dann doch die Population der Bären deutlich anwachsen. Tut sie das? Die furchtlose Forscherin Susan J. Crockford hat das untersucht. Sie hat weder Angst vor den Klauen und Zähnen der weißen Riesen, noch vor Greta oder Al Gore. Ihre Beobachtungen hat sie hier veröffentlicht.

Sie schätzt, dass die Gesamtzahl der Bären zwischen 2015 und 2020 von 26.000 auf mindestens 30.000 zugenommen hat. Aber nicht nur das. In der Barents See hat sie beobachtet, dass auch der Leibesumfang der Bärinnen zugenommen hat. Sie sind hübscher und fetter als je zuvor und haben genügend Reserven, um zwei bis drei Bärchen zur Welt zu bringen und aufzuziehen. Das passiert Ende des Winters, meist in einer Art Iglu auf dem Festland. Wenn die Kleinen dann laufen und schwimmen können, dann geht’s wieder aufs Eis.

Die Bären kommen aber auch sonst an Land, etwa in die Umgebung der Stadt Churchill an der Hudson Bay. Das ist ihr südlichstes natürliches Habitat. Die rund 1000 Churchill-Bären sind quasi kanadische Staatsangehörige, ebenso wie die 900 Menschen, die schon länger dort leben.

 

Die Natur ist kein Streichelzoo

Das sind doch alles gute Nachrichten – zumindest für die Bären. Schlechte Nachricht allerdings für Robben, denn für jeden neuen Bären müssen ein paar hundert ihrer Babys herhalten, um ihn durchzufüttern. Die Natur ist eben kein Streichelzoo, auch wenn viele das nicht wahr haben wollen.

Der Rückgang des Eises wird außer Fischreichtum und Bärenglück mit Sicherheit noch andere Folgen für das arktische Leben haben. Aber die Zusammenhänge sind viel zu komplex, als dass man es wagen könnte, darüber Prognosen und Modellrechnungen anzustellen. Nur unsere grünen Klimajünger haben da keine Scheu; sie wissen immer, wie alles wird, nämlich immer schlimmer.

Die brauchen weder Fakten noch Logik. Mit der typischen Selbstüberschätzung von Halbgebildeten bedienen sie einen Zeitgeist, der ihnen mit williger Infantilität in die absurdesten Sackgassen folgt.

 

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazonerhältlich.

 




Susan Crockford – DEUTSCHE VERSION – Die Eisbärenkatastrophe, die nie stattfand

13. Internationale EIKE-Klima- und Energiekonferenz (IKEK-13) am 22. und 23. November 2019 in München.

Sie führte aus, daß die Eisbären durch intensive Bejagung in den 1960ern ihre geringste Zahl erreicht hatten (einige Tausend) und sich seitdem prächtig erholten (max. 58.000 aktuell). Die sommers zeitweilig geringe Bedeckung des arktischen Meeres mit Eis führe nicht zu Hungertoten, da die Frühjahrsjagd der Bären auf Robben viel wichtiger für die Energiezufuhr sei.


 




10 Irrtümer über arktisches Meereis & Überleben der Eisbären: Lehrer & Eltern, aufgepasst!

Hintergrund bzgl. Meereis:

Sommerliches Eis-Minimum 2018 (Quelle: NSIDC):

Winterliches Meereis-Maximum 2019:

Meereis am 7. Juli 2019: Ausdehnung im Frühsommer:

Trotz der Tatsache, dass im Jahre 2019 die zweitgeringste Ausdehnung im Juni seit 1979 verzeichnet wurde (hier), gab es Anfang Juli immer noch genügend Eis in allen Eisbären-Gebieten der Arktis (hier). In vielen Gebieten kommen Eisbärinnen, die im Dezember ihre Jungen geboren haben, im Sommer auf das Festland, bis ihre Jungen alt genug sind, um im folgenden Frühjahr wieder auf das Eis zurückzukehren. Mehr dazu: Andersen et al. 2012; Ferguson et al. 2000; Garner et al. 1994; Jonkel et al. 1978; Harington 1968; Kochnev 2018; Kolenosky and Prevett 1983; Larsen 1985; Olson et al. 2017; Richardson et al. 2005; Stirling and Andriashek 1992.

Zehn Irrtümer und Falschinformationen über Meereis:

1. Meereis ist für die Arktis das, was Erde für einen Wald ist (hier). Falsch: Diese Alles-oder-nichts-Analogie ist ein trügerischer Vergleich. Tatsächlich gleicht das arktische Meereis einem großen See in einem Feuchtgebiet, welcher jeden Sommer etwas austrocknet. Damit wird die Größe des Habitats zum Erhalt von Wasserpflanzen, Amphibien und Insekten etwas verkleinert, ohne aber vollständig zu verschwinden. Lebewesen in diesen Feuchtgebieten sind an dieses Habitat angepasst: Sie sind in der Lage, das reduzierte Wasserangebot in der trockenen Jahreszeit zu überleben, weil es in jedem Jahr auftritt. Genauso wird sich auch immer Meereis im Winter neu bilden und bis zum Frühjahr erhalten bleiben. Während der etwa 2 Millionen Jahre, in denen sich Meereis in der Arktis bildet, gab es immer Eis im Winter und Frühjahr (sogar in noch wärmeren Interglazialen als heute). Außerdem weiß ich nichts von auch nur einem einzigen Klimamodell, welches prophezeit, dass sich während der nächsten 80 jahre oder so kein neues Wintereis bildet. Mehr dazu hier: Amstrup et al. 2007; Durner et al. 2009; Gibbard et al. 2007; Polak et al. 2010; Stroeve et al. 2007.

 

2. Eisbären brauchen sommerliches Meereis um zu überleben (hier). Falsch: Eisbären, die im Vorfrühling ausreichend Nahrung in Gestalt junger Seelöwen zu sich genommen haben, können von ihrem Fett fünf Monate oder länger zehren (hier) bis zum Herbst, egal ob sie den Sommer auf dem Festland oder im arktischen Packeis verbringen. Eisbären fangen nur sehr selten Seelöwen im Sommer (hier), weil nur erwachsene Seelöwen mit viel Erfahrung, Raubtieren auszuweichen, vorhanden sind. Außerdem bieten die vielen Löcher im sommerlichen Packeis den Seelöwen viele Fluchtmöglichkeiten (siehe BBC-Video unten). Eisbären und die Seelöwen der Arktis brauchen das Eis nur vom Spätherbst bis zum Vorfrühling (hier). Mehr dazu: Crockford 2017, 2019; Hammill and Smith 1991:132; Obbard et al. 2016; Pilfold et al. 2016; Stirling 1974; Stirling and Øritsland 1995; Whiteman et al. 2015.

3. Eis-Algen sind die Grundlage allen Lebens in der Arktis (hier). Nur teilweise richtig: Plankton gedeiht während des arktischen Sommers auch im offenen Wasser und bildet dort die Nahrungsgrundlage für die Fisch-Spezies, von denen Ringel- und Bartrobben abhängig sind, um sich für den langen arktischen Winter ausreichend Fettreserven anzufressen. Jüngere Forschungen haben nachgewiesen, dass weniger Eis im Sommer Gesundheit und Überlebenschancen von Ringel- und Bartrobben verbessert hat (hier) im Vergleich zu den Bedingungen während der achtziger Jahre (mit einer kürzeren eisfreien Saison und weniger Fischen als Nahrungsgrundlage): Als Folge davon waren üppige Robben-Bestände ein Segen für die Eisbären, sind diese doch von den Robben als Nahrung im Vorfrühling abhängig. Zum Beispiel prosperieren Eisbären in der Barents-See um Spitzbergen (hier), ebenso wie die Eisbären der Tschuktschen-See – und das trotz eines ausgeprägten Rückgangs des sommerlichen Eises in der Arktis. Beides steht im Widerspruch zu Prophezeiungen aus dem Jahr 2007, was dazu führte, die Eisbären als ,gefährdet‘ einzustufen. Mehr dazu: Aars 2018; Aars et al. 2017; Amstrup et al. 2007; Arrigo and van Dijken 2015; Crawford and Quadenbush 2013; Crawford et al. 2015; Crockford 2017, 2019; Frey et al. 2018; Kovacs et al. 2016; Lowry 2016; Regehr et al. 2018; Rode and Regehr 2010; Rode et al. 2013, 2014, 2015, 2018.

4. Offenes Wasser im Vorfrühling ist ebenso wie die sommerliche Eisschmelze seit 1979 unnatürlich und dem Überleben der Eisbären abträglich (hier). Falsch: Schmelzendes Eis ist eine ganz normale Phase jahreszeitlicher Änderungen in der Arktis. Im Winter und Frühjahr erscheinen ein paar Flächen offenen Wassers, weil Wind und Strömungen das Packeis umverteilen – das ist kein Abschmelzen, sondern die ziemlich normale Bildung von Polynyas* sowie deren Ausweitung. Polynyas sowie sich verbreiternde Streifen an Küsten (hier) sind eine vorteilhafte Mischung von Eis-Plattformen und offenem Wasser mit reichlich Nährstoffen (hier). Dies zieht die Robben der Arktis an und bietet exzellente Jagdmöglichkeiten für Eisbären. Die folgende Karte zeigt kanadische Polynyas und küstennahe Streifen offenen Wassers während der siebziger Jahre. Ähnliche Flächen offenen Wassers bilden sich im Frühjahr regelmäßig vor der Küste Ostgrönlands und entlang der russischen Küsten des arktischen Ozeans (hier). Mehr dazu: Dunbar 1981; Grenfell and Maykut 1977; Hare and Montgomery 1949; Smith and Rigby 1981; Stirling and Cleator 1981;  Stirling et al. 1981, 1993.

[*Polynyas = Als Polynja (auch Polynya, Polynia) bezeichnet man eine große offene Wasserfläche oder dünne Meereisschicht im arktischen oder antarktischen Meereis, die eine Fläche von mehreren Tausend Quadratkilometern erreichen kann. Quelle]

Periodisch auftretende Polynyas und offene Wasserflächen während der 70-ger Jahre. Nach Smith and Rigby 1981.

5. Klimamodelle sind für Prognosen von Eisbär-Habitaten gut geeignet (hier). Falsch: In meinem jüngsten Buch The Polar Bear Catastrophe That Never Happened erkläre ich, dass der Rückgang sommerlichen Meereises um fast 50%, der nicht vor dem Jahr 2050 erwartet worden war, bereits 2007 aufgetreten und seitdem konstant geblieben ist (und trotzdem gedeihen die Eisbären). Das ist eine außerordentlich schlechte Leistung der Vorhersage von Meereis. Außerdem hat erstjähriges Eis bereits eine Menge vieljährigen Eises in den südlichen und östlichen Gebieten des kanadischen Arktis-Archipels ersetzt (hier) – zum Vorteil der Eisbären. Mehr dazu: ACIA 2005; Crockford 2017, 2019; Durner et al. 2009; Hamilton et al. 2014; Heide-Jorgensen et al. 2012; Perovich et al. 2018; Stern and Laidre 2016; Stroeve et al. 2007; SWG 2016; Wang and Overland 2012.

Vereinfachte Prophezeiungen im Vergleich zu Beobachtungen bis zum Jahr 2007 (nach Stroeve et al. 2007). Im Jahre 2012 war das Meereis sogar noch geringer ausgedehnt und lag in allen Folgejahren unter dem prophezeiten Niveau.

6. Das Meereis wird immer dünner, was für die Eisbären ein Problem ist (hier). Falsch: Einjähriges Eis (weniger als 2 Meter dick) ist das beste Habitat für Eisbären, weil es auch das beste Habitat für die Robben ist. Sehr dickes vieljähriges Eis, welches durch erstjähriges Eis ersetzt worden ist und das in jedem Sommer vollständig abtaut, bietet noch bessere Lebensbedingungen für Robben und Eisbären im Frühjahr, wenn beide es am dringendsten brauchen. Dies ging besonders in den südlichen und östlichen Gebieten des kanadischen arktischen Archipels vor sich (Karte der Meereis-Verteilung im September 2016 unten). Infolge derartiger Änderungen der Eisdicke hat sich die Eisbär-Population im Kane-Becken vor Nordwest-Grönland seit Ende der neunziger Jahre mehr als verdoppelt. Mehr dazu: Atwood et al. 2016; Durner et al. 2009; Lang et al. 2017; Stirling et al. 1993; SWG 2016.

7. Eisbären in der westlichen und südlichen Hudson-Bay haben das größte Risiko, infolge der globalen Erwärmung auszusterben (hier). Falsch: Der Eisrückgang in der Hudson Bay war in der gesamten Arktis der Geringste. Die Meereis-Abnahme in der Hudson Bay (siehe die Graphiken unten) erfolgte an weniger als einem Tag pro Jahr seit 1979 im Vergleich zu über 4 Tagen pro Jahr in der Barents-See (hier). Außerdem war es zu dem Rückgang in der Hudson Bay einmalig als plötzlicher Sprung im Jahre 1998 gekommen: es gab keinen langsamen und stetigen Rückgang. Seit dem Jahr 1998 ist die eisfreie Saison in der westlichen Hudson-Bay insgesamt etwa drei Wochen länger als es während der achtziger Jahre der Fall war. Während der letzten 20 Jahre jedoch gab es keine darüber hinaus gehende Verlängerung (hier) trotz der Abnahme des arktischen Meereises insgesamt und trotz gestiegener Kohlendioxid-Emissionen (hier). Mehr dazu: Castro de la Guardia et al. 2017; Regehr et al. 2016.

Verlust sommerlichen Meereises pro Jahr von 1979 bis 2014. Nach Regehr et al. 2016

8. Das Aufbrechen von Meereis in der westlichen Hudson Bay erfolgt jetzt drei Wochen früher als während der achtziger Jahre (hier). Falsch: Das Aufbrechen erfolgt jetzt 2 Wochen früher im Sommer als während der achtziger Jahre. Die Gesamtlänge der eisfreien Saison ist jetzt etwa 3 Wochen länger (mit sehr großer Variation von Jahr zu Jahr). Mehr dazu: Castro de la Guardia et al. 2017; Cherry et al. 2013; Lunn et al. 2016 sowie im folgenden Video. Dieses zeigt den ersten entdeckten Bär außerhalb des Eises in Cape Churchill, westliche Hudson Bay am 5. juli 2019 – fett und gesund nach guter Ernährung im Frühjahr:

9. Winterliches Meereis hat seit 1979 abgenommen, was das Überleben der Eisbären gefährdet (hier). Nur teilweise richtig: Während das winterliche Meereis (März) graduell seit 1979 abgenommen hat (siehe die Graphik der NOAA unten), gibt es keine Hinweise darauf, dass dies negative Auswirkungen auf Gesundheit und Überleben der Eisbären hat, war doch der Rückgang ziemlich minimal. Die Graphik mit der Meereis-Verteilung zu Beginn dieses Beitrags zeigt, dass im Jahre 2019 immer noch sehr viel Eis vorhanden war – mehr als genug, um den Bedürfnissen der Eisbären und deren primärer Beute (Ringel- und Bartrobben) zu genügen. Und das, obwohl die Ausdehnung die siebt-niedrigste war seit 1979.

10. Experten sagen, dass es mit 19 verschiedenen Unter-Populationen von Eisbären in der Arktis 19 Szenarien bzgl. des Meereises gibt (hier und hier), was impliziert, dass dies genau das ist, was sie die ganze Zeit prophezeit hatten. Falsch: Um das zukünftige Überleben von Eisbären vorherzusagen, ordneten Biologen des US Geological Survey im Jahre 2007 Eisbär-Untergruppen verschiedenen Meereis-Arten zu (was sie dann ,Eisbär-Ökoregionen‘ nannten; siehe folgende Graphik). Ihre Prognosen bzgl. Überleben der Eisbären basierten auf Vermutungen, wie sich die Eisverhältnisse in diesen vier Meereis-Gebieten mit der Zeit verändern würden (wobei violett und grün gefärbte Gebiete gleichermaßen extrem verwundbar sind durch die Auswirkungen des Klimawandels). Allerdings zeigt sich, dass die Variationen viel größer sind als erwartet: Im Gegensatz zu den Prognosen gab es in der Barents-See einen viel stärkeren Rückgang sommerlichen Meereises als in jeder anderen Region. In der westlichen und südlichen Hudson Bay war der Rükgang relativ gering (siehe auch Punkt 7). Mehr dazu: Amstrup et al. 2007; Crockford 2017, 2019; Durner et al. 2009; Atwood et al. 2016; Regehr et al. 2016.

References

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Aars, J., Marques,T.A, Lone, K., Anderson, M., Wiig, Ø., Fløystad, I.M.B., Hagen, S.B. and Buckland, S.T. 2017. The number and distribution of polar bears in the western Barents Sea. Polar Research 36:1. 1374125. doi:10.1080/17518369.2017.1374125

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Atwood, T.C., Marcot, B.G., Douglas, D.C., Amstrup, S.C., Rode, K.D., Durner, G.M. et al. 2016. Forecasting the relative influence of environmental and anthropogenic stressors on polar bears. Ecosphere 7(6): e01370.

Castro de la Guardia, L., Myers, P.G., Derocher, A.E., Lunn, N.J., Terwisscha van Scheltinga, A.D. 2017. Sea ice cycle in western Hudson Bay, Canada, from a polar bear perspective. Marine Ecology Progress Series 564: 225–233. http://www.int-res.com/abstracts/meps/v564/p225-233/

Cherry, S.G., Derocher, A.E., Thiemann, G.W., Lunn, N.J. 2013. Migration phenology and seasonal fidelity of an Arctic marine predator in relation to sea ice dynamics. Journal of Animal Ecology 82:912-921. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1365-2656.12050/abstract

Crawford, J. and Quakenbush, L. 2013. Ringed seals and climate change: early predictions versus recent observations in Alaska. Oral presentation by Justin Crawfort, 28th Lowell Wakefield Fisheries Symposium, March 26-29. Anchorage, AK. Abstract below, find pdf here:http://seagrant.uaf.edu/conferences/2013/wakefield-arctic-ecosystems/program.php

Übersetzung der Tafel:

Ringelrobben und Klimawandel: Frühe Prognosen vs. jüngste Beobachtungen in Alaska.

Das arktische Meereis hat sich während der letzten Jahrzehnte dramatisch verändert und nimmt weiterhin an Ausdehnung und Dicke ab. Auch spätere Eisbildung und früherer Rückzug werden erwartet. Es wurde prophezeit, dass sich ändernde Eisverhältnisse die Lebensbedingungen für Meeressäugetiere mit Abhängigkeit von den Eisverhältnissen verschlechtern. Am Beispiel der Ringelrobben, den am meisten an das Eis angepassten Meeressäugern, werden wir erkunden, wie sich jüngste Beobachtungen im Vergleich zu den Prognosen machen. Prognose Nr. 1: Es wird erwartet, dass eine Abnahme des Schnees auf dem Eis das Überleben von Jungen reduziert mit der Folge einer insgesamten Abnahme der Ringelrobben. Prognose Nr. 2: Ein Eisrückgang wird wichtige Beutetiere abnehmen lassen mit der Folge einer schlechteren körperlichen Verfassung. Prognose Nr. 3: Eine längere Saison mit offenem Wasser und höheren Wassertemperaturen wird neue Krankheiten mit sich bringen, die das Überleben der Ringelrobben ebenfalls gefährden. Unser Verständnis des Verhältnisses von Ringelrobben zu Meereis und Schnee stammt von Studien mit den derzeitigen Schnee- und Eisverhältnissen. Unglücklicherweise wollen wir aber wissen, wie es den Robben mit weniger Eis und Schnee geht, aber die Möglichkeiten für diese Forschungen sind begrenzt. Wir können untersuchen, wie sich Ringelrobben verhalten am südlichen Ende ihres Verbreitungsgebietes, wo es gegenwärtig weniger Eis und Schnee gibt, und wir können die Reaktionen auf die umweltliche Variabilität in der Vergangenheit untersuchen. Um erste Auswirkungen des Klimawandels auf Ringelrobben zu erkennen, mag es noch zu früh sein. Bis heute jedenfalls passen die Beobachtungen in Alaska nicht zu den Prognosen.

Ende Übersetzung der Tafel

Crawford, J.A., Quakenbush, L.T. and Citta, J.J. 2015. A comparison of ringed and bearded seal diet, condition and productivity between historical (1975–1984) and recent (2003–2012) periods in the Alaskan Bering and Chukchi seas. Progress in Oceanography 136:133-150.

Crockford, S.J. 2017. Testing the hypothesis that routine sea ice coverage of 3-5 mkm2 results in a greater than 30% decline in population size of polar bears (Ursus maritimus). PeerJ Preprints 19 January 2017. Doi: 10.7287/peerj.preprints.2737v1 Open access. https://peerj.com/preprints/2737/

Crockford, S.J. 2019. The Polar Bear Catastrophe That Never Happened. Global Warming Policy Foundation, London. Available in paperback and ebook formats.

Derocher, A.E., Wiig, Ø., and Andersen, M. 2002. Diet composition of polar bears in Svalbard and the western Barents Sea. Polar Biology 25 (6): 448-452. http://link.springer.com/article/10.1007/s00300-002-0364-0

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Link: https://wattsupwiththat.com/2019/07/15/10-fallacies-about-arctic-sea-ice-polar-bear-survival-teachers-parents-take-note/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Neue Untersuchung: Den Eisbären geht es weiterhin gut

Die Autorin des Berichts, die Zoologin Dr. Susan Crockford, erklärt, es gibt nur sehr wenige Hinweise, die die Annahme stützen könnten, dass der Eisbär durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht ist.

„Wir wissen jetzt, dass Eisbären sehr einfallsreiche Kreaturen sind. Sie haben es in der Vergangenheit durch warme Zeiten geschafft und scheinen auch die derzeitige Erwärmung mit Vorteil zunehmen.“

Tatsächlich sind es eher die Einheimischen Bewohner des Polarkreises, die sich am meisten Sorgen machen müssen. Bei immer mehr Bären in der Gegend zu jeder Jahreszeit gibt es beunruhigende Berichte, dass Menschen von Bären bedroht, verletzt und sogar getötet wurden, insbesondere aus Nunavut im Norden Kanadas.

Dr. Crockford erklärt,

„Die Menschen in Nunavut sehen keine hungernden, verzweifelten Bären – im Gegenteil. Sogenannte Eisbärenspezialisten behaupten jedoch, dass diese Bären Probleme verursachen, weil sie nicht genug Meereseis haben, um genügend zu fressen zu finden. Die Tatsachen vor Ort lassen ihre Behauptungen angesichts der Fülle an wohlgenährten Bären jedoch dumm aussehen. Die Einwohner drängen ihre Regierung auf eine Politik, die dem Schutz des menschlichen Lebens Priorität einräumt. “

Wesentliche Erkenntnisse

Die seit 2017 veröffentlichten Daten zeigen, dass die Zahl der Eisbären in der Welt seit 2005 weiter leicht angestiegen ist, obwohl sich das Meereseis im Jahr 2018 wieder auf einem niedrigen Niveau befand, welches erst Mitte des Jahrhunderts erwartet wurde: Der behauptete Rückgang der Eisbären um 67% fand nicht statt.

Trotz des starken Rückgangs des Sommereises gedeihen die Eisbären am Chukchi Sea weiterhin gut. Berichte der ersten Schätzung der Eisbärenpopulation für die Region, die 2016 durchgeführt wurde, zeigen, dass Bären in der Region reichlich vorhanden sind (fast 3000 Individuen) und gesund sind und sich gut fortpflanzen.

Das Journal National Geographic erhielt eine derart tiefgreifende Gegenreaktion auf ihr Video mit dem ausgehungerten und kranken Eisbären: „So sieht der Klimawandel aus“, das Ende 2017 veröffentlicht wurde, dass National Geographic in 2018 um eine formelle öffentliche Entschuldigung für die Verbreitung von Fehlinformationen nicht herumkam. [Redaktionmitglieder in Deutschland sind u.a. Frau Prof. Kemfert, Prof. Rahmstorf, Reinhold Messner].

In Kanada, wo vielleicht zwei Drittel der Eisbären der Welt leben, hat das „Komitee für den Status gefährdeter Wildtiere“ (COSEWIC) im Jahr 2018 beschlossen, die Einstufung „Besorgnis Erregend“ für Eisbären weiterhin beizubehalten, anstatt ihn auf „Bedroht“ zu verbessern.

Die Angriffe der Eisbären sorgten 2018 für Schlagzeilen: Zwei tödliche Attacken im kanadischen Nunavut und ein knapp abgewendeter Tod durch zerfleischen im Norden von Svalbard überraschten die Welt.

Auszüge aus der Studie [vom Übersetzer]

Die Autorin beschreibt, dass seit 1987 und nachfolgend, die Art der Erfassung und Abschätzung von Eisbärpopulationen sich mehrfach verändert haben. Ein Vergleich der Zahlen und eine Trendaussage sind daher nicht möglich.

(Im Original S.14: In addition, differences in survey methodology used to arrive at particular subpopulation estimates have led to numbers that are not considered comparable, so a trend cannot be established.)

Abbildung 7: Nahrungsangebot der Eisbären nach Saison.

Das intensivste Nahrungsangebot besteht im Frühling, gefolgt vom Herbst. Obwohl einige Individuen Schwierigkeiten haben, im Frühjahr genug zu fressen zu finden, wegen Unerfahrenheit, Konkurrenz, Alter, Verletzung oder Krankheit, sind Eisbären normalerweise im späten Winter am hungrigsten und nicht im Sommer, wie manche Leute glauben.193 Basierend auf Daten aus der Eisbärenliteratur, wurden die Jahreszeiten von Pilfold und seinen Kollegen 2015 definiert.194

 

Robben sind die bevorzugte Nahrung für Eisbären

Während Ringelrobben und Bartrobben 2012 unter dem US Endangered Species Act als „bedroht“ eingestuft wurden, gibt es keine Hinweise darauf, dass eine der beiden Arten zurückgegangen ist. Auch wurden keine negativen Auswirkungen aufgrund des verringerten Sommereises registriert.196 Der Status „bedroht“ beruht ausschließlich auf der Vermutung, dass zukünftiger Schaden durch weiteren Rückgang des Sommer-Eises verursacht werden könnte.197 Allerdings hat keine andere arktische Nation diesen Schutzeintrag für Ring- und Bartrobben unternommen und auch nicht die Rote Liste der IUCN, dort als „wenig bedenklich“ bezeichnet.

 

Weiterhin wird über die ausgezeichnete Fähigkeit der Eisbären berichtet, auch lange Strecken – bis zum nächsten Land bzw. Eisscholle, schwimmend zurückzulegen. Die seit den 1960er Jahren in der Polarregion tätige Ölexploration hat ebenfalls keine negativen Auswirkungen gezeigt,  im Gegenteil, man nimmt „gegenseitig Rücksicht“ aufeinander.

Susan Crockford: State of the Polar Bear Report 2018 (pdf)

Gefunden auf The Global Warming Policy Foundation

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://www.thegwpf.org/new-report-polar-bears-continue-to-thrive/




Schocker: National Geographic gibt zu, bzgl. eines Videos über einen „verhun­gernden Eisbären“ unrecht gehabt zu haben

National Geographic ist beim Zeichnen eines definitiven Zusammenhangs zwischen Klimawandel und einem einzelnen verhungernden Eisbär zu weit gegangen, und zwar in der Anfangs-Sektion unseres Videos über das Tier. Wir sagten damals „so sieht der Klimawandel aus“. Während die Wissenschaft festgestellt hat, dass es einen starken Zusammenhang gibt zwischen schmelzendem Polareis und Eisbären-Schwund, gibt es keine Möglichkeit, mit Sicherheit zu ergründen, warum dieser Bär dem Tode nah ist. Wir bringen eine aktualisierte Version des Videos.

Dr. Susan Crockford sagt in einem Beitrag:

Erinnert man sich noch an das Video eines ausgemergelten Eisbären auf Baffin Island (hier), welches im Dezember vorigen Jahres um die Welt ging? In einem unerwarteten Folgebeitrag („Starving-Polar-Bear Photographer Recalls What Went Wrong“; Ausgabe August 2018 in National Geographic) äußert die Photographin Cristina Mittermeier einige erstaunliche Eingeständnisse, welche einen krank machen können.

Es stellt sich heraus, dass sie dem sterbenden Bär nicht an dem Tag begegnet waren, an welchem sie ihn gefilmt haben. Er war vielmehr mindestens zwei Tage zuvor bereits entdeckt worden, und zwar von Paul Nicklen. Er musste ein Satelliten-Handy dabei gehabt haben, als er den Bären entdeckte, aber der einzige Anruf, den er tätigte, war einer an sein Filmteam – er machte keinen Versuch, einen Beamten des Naturparks zu finden, der den Bär hätte einschläfern können. Dabei wäre das das Richtige gewesen.

Der ausgemergelte, dem Tode nahe Zustand des Bären* war einfach zu verlockend, um ihn links liegen zu lassen (ein Video muss ,Action‘ zeigen: ein ausgemergelter toter Bär wäre nicht annähernd so effektiv gewesen). Mittermeier behauptet, dass sie beim Filmen schon wussten, dass der Bär krank oder verwundet war, aber Nicklen stellte ihn nichtsdestotrotz als ein Opfer des Klimawandels dar. Mittermeier sagt jetzt, dass National Geographic einfach „zu weit gegangen war“ mit dieser Video-Betitelung („So sieht Klimawandel aus!“) und dass sie und Nicklen „die Kontrolle des Narrativs verloren hätten“.

Was sie wirklich verloren hatten, war ihre Menschlichkeit.

* Wie ich in meinem Eisbären-Zustandsbericht (hier; Crockford 2018) beschrieben habe, kann Krebs genau die Art von Muskelschwund hervorrufen, dem dieser Eisbär zum Opfer gefallen war. Muskelschwund ist mehr als nur einfach nicht genug zu essen zu haben: vielmehr verbraucht sich der Körper selbst. Er zieht sämtliche Energiereserven heran, um die Krankheit zu bekämpfen zu versuchen.

Hier folgen einige Auszüge (Hervorhebungen von mir {Watts}):

Der Photograf Paul Nicklen und ich folgten einer Mission, um Bilder zu erhaschen, welche die Dringlichkeit des Klimawandels belegen. Die Dokumentation von dessen Auswirkungen auf Flora und Fauna war nicht einfach. Mit diesem Bild dachten wir einen Weg gefunden zu haben, den Menschen eine Vorstellung davon nahe zu bringen, wie die Zukunft des Klimawandels aussehen könnte. Vielleicht waren wir naiv. Das Bild ging um die Welt – und die Leute nahmen es als absolute Wahrheit.

Paul entdeckte den Bären vor einem Jahr auf einer Erkundungsreise zu einer isolierten kleinen Bucht auf Somerset Island in der kanadischen Arktis (August 2017). Er forderte mich sofort auf, unser SeaLegacy SeaSwat Team zusammen zu rufen. Die Organisation SeaLegacy, welche wir im Jahre 2014 ins Leben riefen, verwendet Fotos, um die Botschaft der Erhaltung der Ozeane zu verbreiten. Das SeaSweat-Team ist eine einsetzbare Einheit von Geschichtenerzählern, welche sich über dringende Angelegenheiten auslassen. Am Tag nach seinem Anruf flog unser Team zu einem Dorf der Inuit an der Resolute Bay. Wir wussten nicht sicher, ob wir den Bären dort finden würden oder ob er noch am Leben war.

Erst als er seinen Kopf hob, konnten wir ihn am Boden liegend entdecken. Er lag da wie ein ausrangierter Teppich, nahezu leblos. Seiner Körperform nach musste es sich um ein großes männliches Tier handeln.

Wir mussten näher heran. Dazu stiegen wir in ein Motorboot und fuhren hin. Starke Winde und Gerüche umwaberten uns. Aus dem Schutz von einem der leerstehenden Gebäude heraus beobachteten wir den Bären. Fast eine Stunde lang bewegte er sich nicht. Als er endlich aufstand, musste ich den Atem anhalten. Paul hatte mich bezüglich des Zustandes des Bären gewarnt, aber nichts hätte mich auf das vorbereiten können, was ich sah. Das einst weiße Fell des Bären war gemausert und schmutzig. Seine einst respektable Gestalt bestand nur noch aus Haut und Knochen. Jeder seiner Schritte war langsam und von Schmerzen gezeichnet. Wir merkten, dass er krank oder verwundet war und dass er hungerte. Wir konnten sehen, dass er vermutlich seine letzten Tage erlebte.

Ich machte die Fotos, und Paul drehte das Video.

Als Paul das Video auf Instagram postete, schrieb er: „So sieht Verhungern aus“. Er verwies auf den Verdacht von Wissenschaftlern, dass Eisbären im nächsten Jahrhundert aussterben würden und fragte sich, ob die globale Population von 25.000 Eisbären auf die gleiche Art und Weise zugrunde gehen würde wie dieser Bär hier…

National Geographic übernahm das Video und fügte Untertitel hinzu. Es wurde zum meistgesehenen Video auf der Website von National Geographic – jemals. … Die Mission war ein Erfolg, aber es ergab sich ein Problem: Wir hatten die Kontrolle über das Narrativ verloren. In der ersten Zeile des Videos hatte National Geographic geschrieben: „So sieht Klimawandel aus“, wobei der Terminus „Klimawandel“ im grellen Gelb des Journals erschien. Rückschauend ist National Geographic hiermit zu weit gegangen.

Vielleicht haben wir einen Fehler gemacht, als wir nicht die ganze Story erzählten – dass wir nach einem Bild suchten, welches in die Zukunft weisen würde.

Wir hatten ein herzzerreißendes Bild in die Welt gesetzt. Wir hätten vielleicht nicht überrascht sein sollen, dass die Menschen nicht die Nuancen erkannt haben, welche wir damit aussenden wollten. Dennoch waren wir über die Reaktion geschockt.

Der Rest steht hier.

Was sind das für Menschen, die tagelang herumsitzen in dem Wissen, dass ein Tier einem qualvollen, langsamen Tod entgegen geht, und nichts anderes zu tun haben als zu planen, wie man dieses leidende Tier ausschlachten könne, um Geld zu machen? Es sind gefühllose und arrogante Menschen.

Nicht nur, dass Nicklen und Mittermeier kaltblütig ein hilfloses, leidendes Tier ausbeuteten, ohne einen Gedanken zu verschwenden, wie man dessen Leiden beenden könnte, sondern auch, dass sie immer noch glauben, dass ihr Tun nobel und aufopferungsvoll war (sie befanden sich „auf einer Mission“). Sie glauben offenbar, dass ihr Eintreten für Klimawandel sie von ihrer Verantwortung befreite, menschlich zu sein.

Sie verstehen einfach immer noch nicht, dass viele Menschen durch ihre Gefühllosigkeit genauso angewidert sind wie durch den Film selbst. Die Menschen waren auch erbost, weil Nicklen und Mittermeier die Lage falsch darstellten: ihrem eigenen Eingeständnis zufolge wussten sie, dass der Bär krank war, aber dennoch suggerierten sie ihre Bilder als eine Klimawandel-Tragödie.

Ihre Reaktion auf die öffentlichen Proteste („National Geographic ist zu weit gegangen“) war einfach nur lächerlich. Sie begreifen es einfach nicht: Ihr Tun fügte ihrer Causa echte Schäden zu.

Unter dem Strich: Ein Eisbär starb einen langsamen, elenden Tod, weil herzlose Klimawandel-Propagandisten nichts besseres zu tun hatten als es auszuschlachten, und es machte die Menschen wütend.

REFERENCES

Crockford, S.J. 2018. State of the Polar Bear Report 2017. Global Warming Policy Foundation Report #29. London. pdf here.

——————————–

Dr. Crockford hat auch in einem sehr lesenswerten Beitrag zusammengefasst, warum sterbende Eisbären zumeist Fake News sind: Cooling the polar bear spin

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/07/26/shocker-national-geographic-admits-they-were-wrong-about-starving-polar-bear-video/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Realitäts-Check: Der Manager des Naturre­servats Nunat­siavut sagt: Die Eisbären hungern nicht, die Öffent­lichkeit ist falsch infor­miert.

Jedes Jahr vergibt die Nunatsiavut-Regierung [die Selbstverwaltung der kanadischen Inuit, Anm. d. Übers.] Eisbär-Lizenzen an die im nördlichen Labrador lebenden Inuit. Die Inuit setzten in diesem Winter eine Quote von 12 Bären. Der Manager des Reservats Nunatsiavut Jim Goudie sagte, dass alle 12 während der ersten sieben Tage der Saison genommen wurden.

Goudie weiter: „Das ist ein weiterer, der jüngste Beleg, dass sich die Eisbär-Population im nördlichen Kanada erholt – ein Trend, der bereits seit Jahren amtlich festgestellt worden ist. Es gibt viele Anzeichen dafür. Es sind viele Bären, und es ist eine Fortsetzung dessen, was wir während der letzten drei bis vier Jahre beobachtet haben“.

Die Jagd in Nunatsiavut erstreckt sich über ein Gebiet vom Cape Chidley an der Nordspitze von Labrador bis zum Fish Cove Point im Süden nahe Rigolet.

Gesunde Zahlen, falsch informierte Öffentlichkeit

Goudie sagte, dass vor einer Zählung im Jahre 2007 die Anzahl der Eisbären im nördlichen Labrador und in der nördlichen Provinz Quebec mit 880 geschätzt worden ist. Die Zählung 2007 ergab dann jedoch 2152 Tiere, also eine bedeutende Zunahme gegenüber den früheren Schätzungen.

Forscher arbeiten seit nunmehr zwei Jahren an einer neuen Studie, und Goudie sagte, dass sich dem Hörensagen nach die Population weiter erholt. „Ich denke, dass unsere Eisbär-Population in einem sehr, sehr gesunden Zustand ist“, sagte er. „Die Eisbär-Population im Gebiet der Davis-Straße ist vermutlich eine der Gesündesten in Kanada und mit Sicherheit weltweit“.

Goudie verweist auf einen Beitrag, den er jüngst bei National Geographic gelesen hatte. Dieser enthielt ein Foto, das einen hungernden Eisbär suggerieren sollte. In Wirklichkeit war das Tier aber krank.

Die ganze Story steht hier bei CBC. Ein ergänzender Beitrag steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/04/23/reality-check-nunatsiavut-wildlife-manager-says-polar-bears-not-starving-public-misinformed/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Königspinguine sind die Eisbären der Antarktis

Ob die Königspinguine den durch den Klimawandel erzwungenen Umzug schaffen, ist fraglich

Wieder ist eine Tierart vom Aussterben bedroht. Eine aktuelle Studie [7] hat es ermittelt und der Welt mitgeteilt. Wie üblich, wurde die Meldung von praktisch allen deutschen Medien (und welchen im nahegelegenen Ausland) sofort übernommen:
Wildtiere CH, 1. März 2018: Klimaerwärmung 70 Prozent der Königspinguine bedroht
Die Klimaerwärmung bedroht rund 70 Prozent der Königspinguin-Bestände. Sollten die Treibhausgas-Emissionen nicht zurückgehen, müssten rund 1,1 Millionen Brutpaare ihre Brutplätze verlassen oder würden verschwinden.
WELT, 27.02.2018: [10] Den Königspinguinen wird es zu warm zum Brüten
Jahrtausendelang war für Königspinguine klar: Die antarktische Polarfront serviert ihnen den Fisch dort, wo sie ihn brauchen. Der Klimawandel ändert auch für die Frackträger alles. Ob sie einen Umzug schaffen, ist fraglich. Der Klimawandel bedroht mehr als 70 Prozent der Kolonien der Königspinguine … Die Tiere müssen demnach in südlichere und damit kältere Gebiete umziehen … Es werde sicherlich Verluste geben, weitreichende Schutzmaßnahmen seien nötig.

Dabei ist die Überschrift der Meldungen nicht ganz richtig. Nicht den Pinguinen wird es zu warm zum Brüten. Sie vertragen dabei mehr Wärme, aber der nahrungsreiche Kaltwassergürtel um die Brutinseln verlagert sich aufgrund der Meereserwärmung wohl Richtung Süden, so dass die Pinguine zur Nahrungssuche weiter schwimmen müssen.

Bild 1 Antarktis mit der antarktischen Konvergenzzone (blaue Linie). Vom Autor eingezeichnet die Brutinseln der Königspinguine. Bildquelle: WIKIPEDIA

Das Umweltbundesamt weiß noch mehr darüber zu berichten

Umweltbundesamt 25.04.2015: [13] Am 25. April ist Weltpinguintag
Was der Eisbär für den Nordpol ist, ist der Pinguin für den Südpol … Eisbären und Pinguine haben – abgesehen von ihrem kalten Lebensraum – eine weitere Gemeinsamkeit: Sie sind durch den Klimawandel bedroht. Mehrere Forschungsergebnisse deuten auf zum Teil dramatische Einbußen bei Pinguinbeständen hin. Schuld ist der klimabedingte Rückgang des Meereises, der wiederum zu geringeren Krillbeständen geführt hat.

Früher haben die Pinguine solche Veränderungen überlebt, doch wegen des Klimawandels …

Immer interessant ist, wie nach einer anscheinend eindeutigen Überschrift die Einflussfaktoren innerhalb der Artikel jongliert werden. Im Artikel ist die Verlagerung des Kaltwasserstromes nicht mehr das Hauptproblem, sondern die beginnende Überfischung dieser Zone und die Überpopulation der Antarktis durch andere Pinguinarten, welche wohl vom Klimawandel besonders stark profitieren.
WELT 27.02.2018: [10] … Über Jahrtausende habe sich der Königspinguin auf die antarktische Polarfront verlassen können, schreiben die Forscher. Das ist ein Strömungssystem, das Wassermassen aus der Tiefe an die Oberfläche transportiert und für große Fischvorkommen in einem relativ kleinen Gebiet sorgt. Wegen des Klimawandels verlagere sich diese Polarfront aber nach Süden und entferne sich von den Crozetinseln, den Kerguelen und der Marion-Insel, auf denen die Pinguine wohnen.
... Forschungen hätten ergeben, dass die Königspinguine schon in der Vergangenheit Klimaveränderungen überlebt hätten, zuletzt vor rund 20.000 Jahren. „Die Königspinguine sind sehr gut darin, neue sichere Brutstätten zu finden, wenn es für ihre bisherigen Kolonien schlecht aussieht“ … Nun seien es erstmals menschliche Einflüsse, die zu besonders schnellen und möglicherweise unumkehrbaren Veränderungen auf der Erde führten. Obendrein habe der Fischfang im Südpolarmeer stark zugenommen, was die Nahrungssuche der Pinguine zusätzlich erschwere. Bei der Suche nach neuen Brutstätten und Nahrungsquellen konkurrierten die Königspinguine nicht nur mit Fischern, sondern auch mit anderen Pinguinarten wie Zügelpinguin, Eselspinguin oder Adeliepinguin.

Die Spezies gilt als nicht gefährdet, außer durch Überfischung

Nachschau zeigt, dass die Königspinguine nirgendwo offiziell als gefährdet gelten. Eigentlich alle Quellen berichten von positiven Bestandsentwicklungen. Der ominöse Klimawandel scheint ihnen wenig zuzusetzen, sogar neue Brutgebiete werden von ihnen „erobert“. Die Angaben zum Bestand differieren allerdings gewaltig:
[5] RED LIST: Aptenodytes patagonicus English- King Penguin
Justification: This species has an extremely large range, and hence does not approach the thresholds for Vulnerable under the range size criterion. The population has begun to stabilize over the past decade, and the global population is estimated at 1.6 million annual breeding pairs (range 1,584,320–1,728,320) (Bost et al. 2013).
Current Population Trend: Increasing

VdZ: Königspinguin
Mit einem geschätzten Weltbestand von 2 Millionen Individuen ist der Königspinguin keine gefährdete Tierart (Rote Liste: LEAST CONCERN). … Verbreitung: Brutgebiete in der Subantarktischen Region, namentlich in Südargentinien und Südchile, den Falklandinseln … Die Vögel wandern von der Antarktis bis nach Australien und Neuseeland, Südafrika, St. Helena, Uruguay und Brasilien …

WIKIPEDIA: Bestand
… Der Bestand in der Subantarktis wurde 2004 auf rund drei Millionen Königspinguine geschätzt. Der Bestand gilt mittlerweile als stabil. Die Bestände haben in den letzten Jahren in allen Brutkolonien zugenommen, nachdem es während des 19. und 20. Jahrhundert aufgrund der Seehundjagd und dem Abschlachten der erwachsenen Tiere zur Ölgewinnung aus der reichen Fettschicht zu deutlichen Bestandsrückgängen kam … Auf der Macquarie-Insel nahm die Zahl der in einer Brutkolonie gezählten Küken zwischen 1930 und 1980 sogar um das 78-fache zu. Königspinguine gelten derzeit als nicht gefährdet, allerdings besteht in Südgeorgien die Möglichkeit, dass sich die dortige Fischerei ungünstig auf das verfügbare Nahrungsangebot auswirken könnte.

Pinguinwissen: Pinguine und Klimawandel
Durch unsere Fischindustrie sind in manchen Regionen die Sardellen (Schwarmfische) stark zurückgegangen. Die modernsten Fangtechniken sind viel effizienter und fangen eine viel größere Menge an Fisch, sodass den Pinguinen, aber auch vielen anderen Meerestieren wie Robben und Pelikane, nichts mehr übrig bleibt. Diese Überfischung ist der Grund dafür, dass schon sehr viele Meerestiere verhungern mussten.
Oft verfangen sich Pinguine auch in den Fischernetzen, was dazu führt, dass sie leichter von Feinden gefressen werden, sich verletzen oder sogar ertrinken.
An den Küsten der Antarktis wird es immer wärmer …
Für die Königspinguine seien die ganzen klimatischen Veränderungen und ihre Folgen kein Problem, weil sie schon an wärmeres Wasser gewöhnt seien und auf festem Land brüten. Ihr Bestand sei die letzten Jahre sogar gestiegen.

Far South Expedition: [8] King Penguins of Tierra del Fuego

Bild 1.1 [8] Darstellung der Flexibilität der Königspinguine bei der Brutplatzsuche

Wo sich nichts finden lässt, finden sich bestimmt Korrelationen …

Um über etwas zu forschen, was nicht vom Klimawandel akut bedroht ist, bekommt man bestimmt sehr schwer Forschungsmittel. Also muss sich eine Bedrohung finden. Diese begann schon vor zehn Jahren:
Céline Le Bohec at al. 2007: [4] King penguin population threatened by Southern Ocean warming
… Seabirds are sensitive indicators of changes in marine ecosystems and might integrate and/or amplify the effects of climate forcing on lower levels in food chains … We show that warm events negatively affect both breeding success and adult survival of this seabird. However, the observed effect is complex because it affects penguins at several spatio/temporal levels.
Auf Basis einer 9-jährigen Beobachtungszeit gelang es damals, ganz genau den Einflussfaktor der Temperatur auf die Königpinguin-Überlebensrate zu ermitteln:
[4] … The derived population dynamic model suggests a 9% decline in adult survival for a 0.26°C warming. Our findings suggest that king penguin populations are at heavy extinction risk under the current global warming predictions …

Ins Grübeln bringt einen dabei nur, dass sich das antarktische Meerwasser im Beobachtungszeitrum der Studie abgekühlt hat:
kaltesonne 9. Mai 2015: Keine Erwärmung in der Antarktis. Südlicher Ozean kühlt sich ab
Bob Tisdale hat die Temperaturkurve auf Basis der KNMI Climate Explorer-Daten zusammengestellt:
Wiederum keine Erwärmung. Im Gegenteil, der Südliche Ozean hat sich während der letzten 35 Jahre sogar abgekühlt. Marshall et al. bestätigten im Juni 2014 den Abkühlungstrend in einem
Paper in den Philosphical Transactions A

Bild 2 Relativer Verlauf der antarktischen Meerestemperatur seit 1980

… Welche für die Pinguine allerdings auch sehr positiv sein können

Die aktuelle Studie legte nun zum Pinguin-Alarm nach [7] [6]. Mit fünf Seiten ist sie recht kurz und leider bezahlpflichtig. Beim „Hineinsehen“ in das, was man darüber ohne Bezahlung erfahren darf, meint man aber zu erkennen, dass es im Wesentlichen die Wiederholung und Weiterführung zweier Studien aus dem Jahr 2014 [1] und 2016 [11] ist. Und diese sind nicht bezahlpflichtig.
Die erste Studie: Trucchi at al. 2014: [1]
King penguin demography since the last glaciation inferred from genome-wide date …,
ermittelte auf Basis einer umfangreichen Analyse den folgenden Zusammenhang zwischen antarktischer Temperatur-Anomalie und Populationsgröße:

Bild 3 [1] Populationsentwicklung der Kaiserpinguine (rote Linie)
Im Bild ist schön zu sehen, wie die zunehmende Erwärmung seit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 20.000 Jahren die Population der Königspinguine auf das 100fache explodieren ließ.

Doch simuliert man dann weiter in die Zukunft, sieht diese düster aus

Die zweite Studie zwei Jahre später ermittelte einen ähnlichen – positiven – Zusammenhang:
Robin Cristofari at al. 2.2016: [11]
Climate-driven range shifts in fragmented ecosystems

Bild 4 [11] Rekonstruktion Königspinguine Populationsentwicklung und relative Temperatur seit 150.000 Jahren
Der große Unterschied zwischen dieser und der vorhergehenden Studie besteht nun darin, dass zusätzlich die Verlagerung des nährstoffreichen Kaltwassergürtels simuliert wird (Bild 5). In den Simulationen entfernt sich dieser dann immer weiter von den Brutinseln weg. Als Folge müssen die Pinguine immer weiter bis zur Nahrung schwimmen, was sie hungern lässt und laut den Studienautoren ein „Aussterben“ einleitet. Früher wusste man dies nicht so genau – und es fehlten die Zukunftssimulationen -, so dass dieses Problem erst jetzt in seiner vollen Tragweite erkannt ist..
[11] …
As a continuously growing number of species are reduced in anthropogenically fragmented landscapes47, our integrative method can be extended to all those cases where habitat fragmentation increases the risk of divergent trends in the different portions of a species’ niche, while reducing corridors that may allow continuous niche tracking. By forcing species to undergo tipping point range shifts, habitat fragmentation has the double effect of aggravating the impact of environmental change, but largely masking it, placing populations in a situation of climatic debt well before the critical threshold is reached. Using our approach, we were able to readily identify the most vulnerable areas and to predict the location of potential refugia for a cold-adapted species in a fragmented and rapidly changing environment.

Bild 5 zeigt dazu einen Ausschnitt der Simulationsergebnisse und Bild 6 die Auswirkungen auf die Population im Jahr 2100.

Bild 5 (Bildauszug) Simulation des Klimawandel-Einflusses auf die Population der Brutgebiete. [11]
Extended Data Figure 2. Foraging distance from single models. Projected distance between 10 (eight are currently occupied and two are currently empty but potentially suitable colony locations) subantarctic archipelagos and the Antarctic Polar Front in February estimated from 15 global coupled ocean-atmosphere general circulation models taken separately (from Coupled Model Intercomparison Project, Phase 5 – CMIP5), over the 21st century, under three different greenhouse gas concentration trajectories: Representative Concentration Pathways +2.6 Watt/m2 (RCP-2.6: green), +4.5 Watt/m2 (RCP-4.5: orange), and +8.5 Watt/m2 (RCP-8.5: red). Dashed line represents the 700-km limit. Yearly projection (first column of panels); density distribution per RCP scenario, at three different time steps (2nd-4th column of panels).

Bild 6 (Bildauszug) Anzahl Klimamodelle mit Vorhersage von teils fast totalem Populationsverlust zum Jahr 2100, abhängig vom RCP-Scenario. [11]
Extended Data Figure 3. Proportion of models predicting extinction of King penguin colonies. Proportion of the 15 global coupled ocean-atmosphere general circulation models predicting a February foraging distance > 700 km for 20% of the decade, at three different time points. Three different greenhouse gas concentration trajectories are shown: Representative Concentration Pathways +2.6 Watt/m2 (RCP-2.6: green), +4.5 Watt/m2 (RCP-4.5: orange), and +8.5 Watt/m2 (RCP-8.5: red).

Grob übersetzt: Anteil der Modelle, die ein Aussterben von Königspinguinkolonien vorhersagen. Anteil der 15 globalen, gekoppelten Ozean-Atmosphäre-Zirkulationsmodelle, die für 20% des Jahrzehnts eine Futtersuchdistanz von> 700 km im Februar zu drei verschiedenen Zeitpunkten vorhersagen. Drei verschiedene Treibhausgas-Konzentrations-Trajektorien werden gezeigt: +2,6 Watt / m2 (RCP-2.6: grün), +4,5 Watt / m2 (RCP-4.5: orange) und +8.5 Watt / m2 (RCP-8.5: rot ).

Was passiert, wenn man anstelle von Simulationen den Verstand einschaltet

Pressemitteilungen zu (Klima-)wissenschaftlichen Studien haben heutzutage oft den Charakter von Bildzeitungs-Überschriften.
Uni Wien Pressemitteilung: [7] More than 70 percent of the global King penguin population, currently forming colonies in Crozet, Kerguelen and Marion sub-Antarctic islands, may be nothing more than a memory in a matter of decades, as global warming will soon force the birds to move south, or disappear. This is the conclusion of a study

Nichts an der bisherigen oder vergangenen Populationsentwicklung bestätigt die Folgerungen der Studie für das Jahr 2100. Schaltet man den Computer aus und den Verstand ein, kommt man auf die Idee, die Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren. Das lässt sich mit den Populations-Verlaufsdaten der Bilder 3 und 4 orientierend leicht durchführen. Bild 7 zeigt das Ergebnis.

Bild 7 Königspinguin, relative-Populationsentwicklung (Rot: Bild 3; Ocker: Bild 4) über den Temperatur-Verlauf der letzten beiden Eiszeiten kopiert. Anmerkung: Der rot gepunktete Verlauf entspricht dem durchgehenden, wurde aber vom Autor dazu kopiert. Er ist nicht in der Studie [1] enthalten. Grafik vom Autor erstellt
Wärme auf die Population dieser Pinguine ist nicht mehr vorstellbar. Warum nun vielleicht ein Grad Temperatur mehr zu deren fast-Aussterben führen soll, weiß wohl nur ein Computer und wer diesen programmiert hat. Anhand von Bild 7 würde man eher vermuten, dass noch etwas mehr Wärme zu noch mehr Population führen würde, deren Begrenzung dann nicht ein Klimawandel, sondern ganz einfach die Überpopulation mit mangelndem Platzangebot und dadurch beginnende Krankheiten bilden könnte.
Und natürlich kommt heutzutage der Nahrungskonkurrent Mensch dazu. Um diesen „loszuwerden“, nutzt die teure Vermeidung von CO2, wie es die Studienautoren suggerieren, jedoch bestimmt nichts:
[11] … placing populations in a situation of climatic debt well before the critical threshold is reached.

Parallelen

Wieder stellt sich die Frage, ob eine 9-jährige Beobachtungszeit von Populationsentwicklungen einzelner Brutkolonien [4] wirklich ausreicht, das Ergebnis solcher Langzeit-Plausibilitätsbetrachtungen und aktuelle Bestandsbesichtigungen zu ersetzen, mehr noch: Zu verwerfen.
Verdächtig erinnert die ganze Geschichte an die regelmäßigen „Expertenerkenntnisse“ über die Eisbären [14], welche ebenfalls meistens mit viel Getöse publiziert werden:
EIKE 4.03.2016: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (T2)

Nicht nur die Königspinguine sind vom „Simulationstod“ betroffen

Das sind auch die Kaiserpinguine …

Anbei Beispiele, wie extrem ungenau die Populationszahlen sind, auf die hin in der Klimawandel-Pseudowissenschaft Überleben oder Aussterben kalibriert und anschließend simuliert wird.
kaltesonne 2014: [2]
Spiegel Online brachte am 30. Juni 2014 eine fragwürdige Tierstory vom Südpol (Fettsetzung im Text ergänzt):
Erderwärmung: Lebensraum der Kaiserpinguine ist bedroht
Er gilt als eine Ikone der Antarktis: der bis zu 1,20 Meter große Kaiserpinguin. Doch seine Zukunft ist ungewiss. Der Klimawandel verändert seinen Lebensraum, die Packeisgrenze der antarktischen Zone.
Bis zum Jahr 2100 wird die derzeit 600.000 Individuen umfassende Population der Kaiserpinguine um mindestens ein Fünftel reduziert. “Das sind keine guten Neuigkeiten für den Kaiserpinguin”, sagte Hal Caswell von der amerikanischen Woods Hole Oceanographic Institution, Co-Autor der Studie in der Zeitschrift “Nature Climate Change”. Der Grund für die Veränderung ist die Erderwärmung. Sie macht die Eisschicht instabil. Wird es im Frühjahr wärmer, können Wellen die Eisdecke aufbrechen und Pinguinkolonien spalten. In der Studie fordern die Forscher deshalb, den Kaiserpinguin als gefährdet einzustufen. Nur so könne der Bestand vor weiteren Bedrohungen durch Tourismus und Fischfangindustrie geschützt werden. Doch dieses Ziel durchzusetzen, wird nicht einfach sein. Denn zunächst geht der Trend in die entgegengesetzte Richtung: Bis 2050, erwarten die Forscher, wird die Zahl der Kaiserpinguine in den 45 bekannten Kolonien zunächst sogar leicht ansteigen. Denn trotz der Erwärmung hat das Eis der Antarktis sich in den vergangenen Wintern ausgedehnt. Mehr Eis bedeutet auch mehr Algenwuchs auf der Unterseite der Eisschicht. Mehr Algen können mehr Krill ernähren, und Krill wiederum steht auf dem Speiseplan der Kaiserpinguine.
Weiterlesen auf
SPON.
Im SPON-Artikel selbst steht dazu ergänzend:
… Die Kaiserpinguine haben gegenüber den anderen Arten den Vorteil, dass sie auch vom All aus gut zu untersuchen sind. Denn ihr Kot hinterlässt auf dem Eis dunkle Spuren, die auf Satellitenaufnehmen klar erkennbar sind.

Diese Information scheint eher ein Gerücht zu sein, denn die gemeldeten Populationszahlen unterscheiden sich drastisch:
Spectrum.de
6.06.2014: [3] Kaiserpinguine sind flexibler als gedacht
Bisher hielt man den Kaiserpinguin für extrem konservative Tiere: Jedes Jahr, dachte man, kehrt Aptenodytes forsteri an seinen angestammten Brutplatz zurück. Doch die Vögel wechseln anscheinend regelmäßig die Standorte. Wissenschaftler identifizierten in der Antarktis anhand von Satellitenbildern neue Brutkolonien, die in den Jahren davor nicht existierten. Dagegen blieben einige bestehende Kolonien in den Folgejahren verlassen, und nur Kot und Federn zeugen von der einstigen Gegenwart der Vögel. Diese Neigung zum Tapetenwechsel könnte den Tieren in Zukunft gut zupasskommen, falls irgendwann auch das antarktische Meereis durch den Klimawandel verschwindet.
Vermutlich reagieren die Pinguine mit den Standortwechseln flexibel auf die wandelbaren Bedingungen auf dem sich ständig verändernden Eis. Mit ihrer bislang unerkannten Flexibilität schlugen sie sogar den Forschern immer wieder ein Schnippchen, wie diese jetzt erkannten: Bei bisherigen Zählungen galt stets die Annahme, dass die Kolonien über die Jahre Bestand haben und Tiere aus einer Brutkolonie nicht plötzlich woanders auftauchen. Unter Berücksichtigung dieser neuen Erkenntnisse schätzt nun André Ancel von der Université de Strasbourg die Zahl der Kaiserpinguine in der Antarktis auf insgesamt 260.000.
WIKIPEDIA: KaiserpinguinDer Bestand gilt als stabil. Die Zahl der geschlechtsreifen und damit fortpflanzungsfähigen Kaiserpinguine wurde bisher auf 270.000 bis 350.000 Individuen geschätzt. Neuerdings ist nach Auswertung von Satellitenaufnahmen von einer Zahl von 595.000 Tieren in 46 Kolonien auszugehen …

… und die Adeliepinguine

Noch schlimmer mit der Zählung ist es bei den Adeliepinguinen. Es stört aber nicht. Basierend auf vollkommen falschen Zahlen werden „genaue“ Simulationsergebnisse verkündet:
WELT 17.03.2014: Zahl der Adelie-Pinguine geht dramatisch zurück
Pinguine CH: Adéliepinguine Die Population der Adélie an der antarktischen Halbinsel hat seit Mitte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts dramatisch abgenommen … Man geht jedoch davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten mit steigenden Temperaturen dieser Trend ins Negative dreht und die Populationen um bis zu 30 Prozent einbrechen dürften.
Polar News 29. Juli 2016: Adéliepinguine könnten Rennen gegen den Klimawandel verlieren
Aber jetzt hat die Erwärmung gemäss einer neuen Studie von Forschern der Universität Delaware einen Kipppunkt erreicht. … In einer neuen Studie der Fachzeitschrift Scientific Reports, errechnen Forscher, dass rund 30 Prozent der gegenwärtigen Kolonien bis 2060 einen Rückgang verzeichnen werden und bis 2099 sogar rund 60 Prozent. „Wir wissen es seit wenigen Jahren, dass die Rückgänge bei Adéliepopulationen mit der Erwärmung zusammenhängen. Dies suggeriert, dass viele Regionen Antarktikas sich zu stark erwärmt haben und das eine weitere Erwärmung nicht mehr sich positiv auf die Tiere auswirkt“, erklärt Hauptautorin Megan Cimino von der Universität Delaware.
Das Ziel der Forscher war das Verständnis über die Effekte des Klimawandels auf die Kolonien von Adéliepinguinen. Die Studie baute auf frühere Arbeiten auf und nutzte Satellitendaten und globale Klimamodellvorhersagen, um die gegenwärtigen und zukünftigen Populationstrends über den ganzen Kontinent zu errechnen. „Unsere Studie nutzte unglaubliche Datenmengen, um Habitatstauglichkeitsmodelle zu erstellen. Als wir diese Daten mit den Satelliteninformationen und zukünftigen Klimavorhersagen zur Meeresoberflächentemperatur und Meereis verbunden haben, konnten wir so einen Blick auf die vergangenen und zukünftigen Veränderungen in der Habitatstauglichkeit für Adéliepinguine erhalten“, erklärt Cimino das Vorgehen.

Innerhalb eines Tages ändern sich die Populationszahlen dramatisch – nach oben:
AFP 02. März 2018: Riesige Pinguinkolonie in der Antarktis entdeckt
Die Entdeckung riesiger Pinguinkolonien in der Antarktis hat Wissenschaftler überrascht: Auf den abgelegenen Danger Islands im Osten der Antarktischen Halbinsel fanden sie Kolonien von insgesamt 1,5 Millionen Adeliepinguinen. Nur 160 Kilometer westlich des Archipels gehe diese Art wegen der Eisschmelze zurück, heißt es in dem am Freitag in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ erschienenen Artikel.
Dass die kleinen Pinguine mit dem weißen Bauch, dem schwarzen Kopf und den weiß umrandeten Augen auf mindestens neun Inseln im Weddell-Meer leben, war bekannt. Doch nun stellte sich heraus, dass ihre Zahl weitaus größer ist.

Lösungswege

Sofern Pinguine aufgrund des Wegfischens ihrer Nahrung durch Trawlerflotten doch noch dezimiert werden sollten, werden unsere „Klimaeliten“ mit Stolz verkünden, durch ihre CO2-Kasteiungen wenigstens einen Rettungsversuch unternommen zu haben. Der Vorteil ist dabei, dass jeder seinen Rettungserfolg sofort im Internet sichtbar und öffentlichkeits-wirksam publizieren kann.
Bereits letztes Jahr zeigte sich diese Klimarettung durch CO2-Kasteiung als äußerst erfolgreich:
EIKE, 22.03.2017: Klimamönche*, alternativ: die Klimaelite unserer Behörden,
weshalb sie dieses Jahr auf noch breiterer Basis weitergeführt wird.

Bild 8 Screenshot von der BR Homepage

Fastenstaffel Plastikfrei und ohne Auto
Die Teilnehmer der CO2-Fasten-Staffel wollen zeigen, dass es auf allen Ebenen und in allen Lebensbereichen des Alltags möglich ist, Klimaschutz aktiv zu leben. Das Ziel: Im Alltag so wenig CO2 wie möglich verursachen und herausfinden, in welchen Lebensbereichen sich ressourcenschonendes Verhalten umsetzen lässt. Die Herausforderung wird individuell gewählt. Beispielsweise verzichten die Fastenden auf das eigene Auto, kaufen plastikfrei ein, ernähren sich vegetarisch, tauschen anstatt zu kaufen oder verzichten auf den Wäschetrockner.

Wären die Pinguine wirklich vom AGW-Klimawandel akut bedroht, hätte dieses CO2-Klimafasten genau den gegenteiligen Effekt, da ihnen die „CO2-erfastete“ Kälte eher schaden würde (siehe Bild 7).
Nur, wie will man das Klimamanager*innen vermitteln? Den Pinguinen könnte es helfen, aber ihr Job erwiese sich als überflüssig.
Dabei werden diese Jobs gerade erst weiter ausgebaut:
Ulrike Scharf (bayerische Umweltministerin und Sprechpuppe der klimahysterischen Frau Hendricks): Impulsgeber für den Klimaschutz
Pressemitteilung Nr. 202/17, 06.12.2017: Neues Weiterbildungsangebot Betrieblicher Klimaanpassungsmanager für Unternehmen
… Das Weiterbildungsangebot zum betrieblichen Klimaanpassungsmanager ist ein Projekt im Rahmen des Umweltpakts Bayern. Es richtet sich an bayerische Unternehmen, die ihren Betrieb fit für den Klimawandel machen wollen. Die Teilnehmer lernen, wie sie relevante wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel sowie dessen standortspezifischen und regionalen Auswirkungen für die Entscheidungsträger im Unternehmen verständlich aufbereiten, individuelle Anpassungsmaßnahmen für den eigenen Betrieb entwickeln und diese umzusetzen. Im Mittelpunkt steht dabei die Identifizierung von Chancen und Risiken, die klimatische Veränderungen für das Unternehmen auf allen Stufen der Wertschöpfungsketten mit sich bringen. Die Weiterbildung, die zwei Seminartage sowie ein Praxismodul umfasst, eröffnet den Unternehmen der bayerischen Wirtschaft die Möglichkeit, den unvermeidlichen Folgen des Klimawandels mit dem erforderlichen Wissen und den notwendigen Anpassungsmaßnahmen zu begegnen …

Quellen

[1] Trucchi at al. 2014: King penguin demography since the last glaciation inferred from genome-wide date

[2] kaltesonne 30. Juli 2014: Streit um Kaiserpinguine: Spiegel Online hält sie für vom Klimawandel bedroht während Spektrum der Wissenschaft ihre Robustheit gegenüber klimatischen Veränderungen hervorhebt

[3] Spectrum.de 6.06.2014: Kaiserpinguine sind flexibler als gedacht

[4] Céline Le Bohec at al. 2007: King penguin population threatened by Southern Ocean warming

[5] RED LIST: Aptenodytes patagonicus

[6] Robin Cristofari at al. (Trucchi), MARCH 2018: Climate-driven range shifts of the king penguin in a fragmented ecosystem

[7] Uni Wien Pressemitteilung 26. Februar 2018: King penguins may be on the move very soon

[8] Far South Expedition: King Penguins of Tierra del Fuego

[9] THE VERGE Feb 26, 2018: As climate change worsens, king penguins will need to move — or they’ll die

[10] WELT 27.02.2018: Den Königspinguinen wird es zu warm zum Brüten

[11] Robin Cristofari at al. 2.2016: Climate-driven range shifts in fragmented ecosystems

[12] EIKE 11. Februar 2018: Eisbären benötigen 1,6 Mal mehr Energie als bisher bekannt und deshalb werden sie am Klimawandel untergehen

[13] Umweltbundesamt 25.04.2015: Am 25. April ist Weltpinguintag

[14] EIKE 11. Februar 2018: Eisbären benötigen 1,6 Mal mehr Energie als bisher bekannt und deshalb werden sie am Klimawandel untergehen
EIKE 06.03.2017: Beim Klimawandel bleiben Fake-News wohl „politisch korrekt“

EIKE 4.03.2016: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (2)




Eisbären benötigen 1,6 Mal mehr Energie als bisher bekannt und deshalb werden sie am Klimawandel untergehen

Klimawandel lässt Eisbären abmagern

Seit es den Hype um das sich stetig wandelnde Klima gibt, überschlagen sich unermüdliche Forscher geradezu mit neuen Erkenntnissen. Und nun traf es auch den bisher anscheinend immer noch weitgehend unverstandenen Eisbären. Was selbst die vielen Zoos bisher nicht herausgefunden haben (weltweit lebten 1980 um die 630 Eisbären und 2012 immer noch 330 Eisbären in Zoos [9]) – wie viel Futter ein Eisbär braucht, um seinen body-mass-Index zu halten -, ist endlich einer unermüdlich nach den letzten Weisheiten schürfenden Forschergruppe mit einer jeweils 10-tägiger Beobachten von 9 Eisbären gelungen festzustellen: Eisbären benötigen genau 1,6 Mal mehr Energie, als bisher bekannt war. Und sie haben dabei zusätzlich noch ermitteln können, dass einige Eisbären deshalb nicht richtig satt werden – mit allen schlimmen Konsequenzen.
SZ 1. Februar 2018: [1] Klimawandel lässt Eisbären abmagern
Aus den gesammelten Informationen berechneten die Forscher den Energieverbrauch der Eisbären. Sie stellten fest, dass er in der Studienzeit 1,6 Mal höher war als Wissenschaftler bisher angenommen hatten.

Die wissenschaftliche Schlussfolgerung daraus war unvermeidbar: Der Klimawandel kann (vielleicht) doch noch mit dem Eisbär sein Opfer finden. So ganz genau wurde es nicht gesagt, die Leser sollen es anhand der Aussagen aber so denken:
SZ: [1] Eisbären werden nicht richtig satt … wie die Ergebnisse der Forscher zeigen, bekommen die ohnehin schon gefährdeten Bären immer größere Probleme, ausreichend Beute zu erjagen und Fett anzusetzen. Denn durch den Klimawandel gehe das Eis weiter zurück und die Tiere müssten länger wandern oder schwimmen, um geeignete Jagdstellen zu finden. Diese Entwicklung werde in Zukunft noch weiter voranschreiten.

Für diese „bahnbrechende Erkenntnis“ und Ableitung reichte es, 9 Eisbären je 10 Tage zu beobachten

Zusätzlich lernt man daraus: Ohne fundiertes Wissen über einen AGW-Klimawandel „im Hintergrund“ sind heutzutage wirkliche, „wissenschaftliche Erkenntnisse“ und der dazu obligatorische „Blick in die Zukunft“ kaum mehr möglich. Während man sich früher für Forschungsergebnisse Zeit nehmen musste – die wegen des „immer schneller voranschreitenden Klimawandels“ allerdings nicht mehr vorhanden ist -, sind nur dank diesem „Hintergrundwissen“ die erforderlichen, schnell-taktenden „Wissenserkenntnisse“ möglich.

Alternativ interpretiert man solche „Studienaussagen“ auch anders, als die sich für besonders investigativ haltende Süddeutsche Zeitung und bezeichnet es als ein aktuelles Beispiel für die „Verwahrlosung“ der Klimawandel-bezogenen „Wissenschaften“ und der Berichterstattung unserer Medien darüber.
So sah es auch die Betreiberin des Blogs „Polar Bear Science“ und brachte eine kritische Sichtung dieser Studie, welche mit der folgenden Einleitung beginnt:
Polar Bear Science February 1, 2018: [2] Polar bear specialists double-down on message of future starving bears
The really significant content of a new paper being heavily-hyped by the media is what wasn’t said rather than what the authors discovered about metabolic rates and weight maintenance of a small sample of nine Southern Beaufort Sea bears in 2014 to 2016 (Pagano et al. 2018; Whiteman 2018).
Grob übersetzt:Der wirklich wichtige Inhalt eines neuen Papiers, das von den Medien hochgespielt wird, ist das, was nicht gesagt wurde, und nicht das, was die Autoren über Stoffwechselraten und Gewichtserhalt einer kleinen Stichprobe von neun südlichen Beaufort-Seebären in 2014 bis 2016 herausgefunden haben.

Was die Studie nicht ermittelte, wäre das Interessante gewesen

Polar Bear Science informiert, dass Eisbären um diese Jahreszeit die Robben gar nicht nur über Eislöcher jagen – die Annahmen der Forscher demnach (bewusst?) falsch sind. Wirklich interessant wäre es deshalb gewesen, zu erfahren, warum die beobachteten Eisbären nicht die einfachere Jagd nach den in Massen vorhandenen Robbenbabys in ihren Geburtshöhlen vorzogen.

Polar Bear Science: [2] … This paper does not document starving or dying bears but merely found some (5/9) that lost weight when they should have been gaining, given that early April is the start of the ringed seal pupping season (Smith 1987) and the intensive spring feeding period for polar bears (Stirling et al. 1981).
The question is, why were Southern Beaufort Sea polar bears off Prudhoe Bay (see map of the study area below), still hunting and capturing only adult and subadult ringed seals from sea ice leads when newborn ringed seal pups and their mothers should have been plentiful and relatively easily available in their
birth lairs on the sea ice (see below)?

Bild 1 Schemabild der „Geburtshöhle“ von Ringelrobben

Grob übersetzt: Dieses Papier dokumentiert nicht verhungernde oder sterbende Bären, sondern fand nur einige (5/9), die abgenommen haben, als sie hätten Gewicht zunehmen sollen, da Anfang April der Beginn der Ringelrobbensaison (Smith 1987) und damit ein starkes Frühjahrs-Futterangebot beginnt (Stirling et al. 1981).
Die Frage ist, warum diese südlichen Beaufort See-Eisbären vor der Prudhoe Bay immer noch jagen und nur erwachsene und halbwüchsige Ringelrobben aus dem Meereisgebiet fangen, wenn neugeborene Ringelrobbenwelpen und ihre Mütter um diese Zeit dort reichlich und relativ leicht jagdbar in ihren Geburtslagern auf dem Meereis … hätten vorhanden sein müssen.
Polar Bear Science: [2] … “Using video collar data, we documented bears’ hunting behavior and foraging success. Bears used sit-and-wait tactics to hunt seals 90% of the time, and stalking comprised the remaining 10% of hunts (movies S1 to S4) (19). Bears that successfully killed and ate adult or subadult ringed seals either gained or maintained body mass, whereas bears that only scavenged or showed no evidence of eating lost mass.”
Grob übersetzt: Mit Hilfe der Daten von Videohalsbändern haben wir das Jagdverhalten der Bären und den Erfolg der Jagd dokumentiert. Bären nutzten Sit-and-Wait-Taktiken, um die Robben zu 90% der Zeit zu jagen, und Verfolgung (Pirschen, Anschleichen) umfasste die restlichen 10% der Jagden. Bären, die erfolgreich erwachsene oder halbwüchsige Ringelrobben töteten und fraßen, gewannen oder behielten ihre Körpermasse, während Bären, die nur Aas fraßen oder keine Jagderfolge hatten, an Körpermasse verloren.

Um diese Zeit ist nicht das Eis, sondern vor allem die Schneehöhe wichtig

Diese (In-)Fragestellung hat einen Hintergrund. Im Frühjahr ist nicht nur das Eis wichtig, sondern auch die Schneehöhe, mit der die Geburtshöhlen der Robben bedeckt sind. Ist der Schnee zu dick, finden die Eisbären die Robben nicht. Als Folge schwankt die Eisbärenpopulation (teils gewaltig) in Abhängigkeit von der Schneehöhe.
Polar Bear Science May 14, 2015: [3] Snow depth over spring sea ice affects polar bear feeding success and ringed seal survival
Snow depth over sea ice in spring affects the hunting success of polar bears on ringed seal (Phoca hispida) pups, but the relationship is more complicated than you might think and there is less data on this phenomenon than you would believe.
Deep snow over birthing lairs (diagram above, see also Lydersen and Gjerz 1986) means ringed seal pups are well protected from polar bear predation – the seals do well but the polar bears do not. For example, deep snow over ice was suspected to have negatively impacted the body condition of Western Hudson Bay polar bears in 1983, a year that Churchill had a spike in problem bears, bears in poor condition were documented, and cub survival was lower than average (Calvert et al. 1986:19, 24; Derocher and Stirling 1996:1247; Ramsay and Stirling 1988:627)
Grob übersetzt: Die Schneehöhe über dem Meereis im Frühjahr beeinflusst den Jagderfolg der Eisbären auf Ringelrobben (Phoca hispida), aber die Beziehung ist komplizierter als Sie vielleicht denken und es gibt weniger Daten über dieses Phänomen als Sie glauben würden.
… Tiefschnee über Geburtshöhlen (Bild 1, siehe auch Lydersen und Gjerz 1986) bedeutet, dass Ringelrobbenjunge vor der Eisbärenjagd gut geschützt sind – für die Robben ist das gut, für die Eisbären nicht. Zum Beispiel wurde 1983 angenommen, dass Tiefschnee über Eis sich negativ auf den Körperzustand der Eisbären in der Western Hudson Bay ausgewirkt hatte, ein Jahr, in dem (die Stadt) Churchill einen Anstieg an „Besuchen“ von Problembären hatte, Bären in schlechtem Zustand dokumentiert wurden und das Überleben der Jungtiere unter dem Durchschnitt lag …

Obwohl die Komplexität der Nahrungsgewinnung mit Eis, aber eben auch Schneehöhen schon lange bekannt ist, findet sich nichts davon in der von der SZ so reißerisch beschriebenen „Studie“ hinterlegt, oder gar diskutiert. Um jedoch einen Zusammenhang zwischen „Klimawandel“ und Population abzuleiten, hätte man es betrachten müssen – und dann sicher viel mehr Zeit und Aufwand gebraucht, verbunden mit der (großen) Gefahr eines negativen Ergebnisses).

Damit bleibt erst einmal alles beim bisher bekannten: Die Eisbären vermehren sich prächtig

Kürzlich konnte der Autor eine Reportage von Spitzbergen sehen. Die Forscher konnten nicht an Land gehen, weil überall Eisbären waren. Das äußert sich auch in den Populations-Daten.
NoTricksZone: 2 New Papers: 92% Of Polar Bear Subpopulations Stable, Increasing…Inuit Observe ‘Too Many Polar Bears Now’
In fact, the long-term observations suggest that polar bear subpopulations are currently faring quite well, with 92% of  the subpopulations studied either remaining stable or growing in recent years. According to Inuit observers, there may even be “too many” bears now.

Bild 2 Eisbär-Populations-Zählbereiche mit Wachstumskennzeichnung. Quelle: York et al., 2016, Journal of Ecology and Evolution.

Bild 3 [5] Eisbärpopulation(Schätzungen) seit 1960. Grüne. gestrichelte Linie. Eisbärpopulation ohne die Bejagung von ca. 1.000 Eisbären pa (keine Nachkommen eingerechnet)

Eisbärdaten, ein Beispiel für Klimahysterie-Doping

Wie die Daten manipuliert werden, wurde einst auf Polarbearscience und kaltesonne beschrieben:
Polarbearscience February 14, 2014: [12] Polar bear population now officially 13,071-24,238 says IUCN Polar Bear Specialist Group
kaltesonne 15. Dezember 2014: Eisbären-Statistik-Gruppe räumt ein: Veröffentlichte Eisbärenzahlen sind lediglich eine “qualitative Vermutung mit dem Ziel das öffentliche Interesse zu befriedigen”
Details dazu lassen sich aufbereitet nachlesen:
[5] EIKE 4.03.2016: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (2)
[6] EIKE: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (1)
[7] EIKE 09.04.2017: Klima-Lügendetektor: Wer der Bildzeitung sagt, Eisbären würden nicht durch den Klimawandel sterben, ist ein schlimmer Demagoge

Zur Aktualisierung hat der Autor einen Datenvergleich nach der IUCN Eisbären-Populationstabelle von 2014 und 2017 [10] erstellt:

Tabelle Eisbärdaten 2014 / 2017. Vom Autor aus den IUCN-Daten erstellt

Eindeutig ist, dass sich die Eisbären vermehren. Rechnet man die typisch 1.000 von der IUCN gelisteten, jährlichen Abschüsse dazu, vermehren sie sich sogar ganz erheblich.
Die Ökokirche – in Verbindung mit der einzig Wahren – halten solche Zahlen natürlich nicht davon ab, diese Spezies zum Klimawandel-Märtyrer zu erklären:
EIKE 24.03.2017: Ein Eisbär wird vom Erzbischof als Märtyrer des Klimawandels gesegnet

Wie man das Positive beschreibt, ohne vom Klimaalarm abzulassen

Nur in Norwegen dürfen Eisbären grundsätzlich nicht gejagt werden [5]. Als Folge „explodiert“ dort die Population. Der Autor konnte im Fernsehen einen Reportagebeitrag sehen, in dem die Forscher bei Spitzbergen nicht an Land gehen konnten, weil überall Eisbären waren. Die „WELT“ berichtete ebenfalls darüber und schaffte es dabei problemlos, die Eisbärpopulation wachsen und gleichzeitig untergehen zu sehen.
WELT 20.07.2016: Die Rückkehr der Eisbären auf Spitzbergen
Der Klimawandel bedroht den Lebensraum zahlreicher Tiere in der Arktis. Doch nun haben Forscher auf Spitzbergen und in Gebieten der Barentssee mehr Eisbären entdeckt als bei der Zählung von 2004.

Zahl der Eisbären auf fast 1000 gestiegen

Durch die globale Erwärmung ist der Lebensraum der Eisbären mehr und mehr bedroht. Niemand weiß jedoch, wie sich das Tauwetter am Nordpol langfristig auf deren Bestand oder auch auf denjenigen anderer Tierarten auswirken wird.
Einer Studie des Norwegischen Polarinstituts zufolge sind die Eisbären auf Spitzbergen in einem guten körperlichen Zustand. Und es seien trotz des massiven Eisverlustes sogar mehr Eisbären als noch im Jahr 2004.
Die Norweger um den Wissenschaftler Jon Aars haben im Jahr 2015 die Eisbären auf Spitzbergen und im norwegischen Gebiet der Barentssee gezählt. Nach ihren Berechnungen besteht die Population in dieser Gegend aus insgesamt 975 Eisbären. Elf Jahre zuvor waren es nur 685
(Anmerkung: Das sind +42% oder +4 % pa).

Meereis in der Arktis stark zurückgegangen

Auf Spitzbergen sind Eisbären seit 1973 eine bedrohte Art, zuvor wurden sie 100 Jahre legal gejagt. Ein Anstieg der Population sei deshalb keine große Überraschung, erklärt Aars. Die Studie der Norweger zeigt, dass die Eisbären der schwierigen Situation aufgrund des massiven Eisverlustes im Sommer gut trotzen konnten.

Trotz des Klimawandels kein totaler Eisverlust erwartet

Gemäß Klimasimulationen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI) ist aber zumindest für die nähere Zukunft auch nach einem Sommer mit extrem wenig Eis kein totaler Eisverlust zu erwarten.
Der Wissenschaftler Aars berichtet, dass auch die Eisbären sich anpassen könnten. In guten Jahren würden sie mehr fressen und danach von ihren Reserven zehren. Sie könnten sogar ein halbes Jahr ohne Fressen überleben und kämen auch mit dem momentanen Eisverlust gut zurecht. Doch wenn mehrere Jahre hintereinander solche schlechten Bedingungen herrschen, könne die Situation für Eisbären wieder sehr kritisch werden.

Was die Zukunft bringt, weiß wohl niemand, aber an dieser Zukunft zu zweifeln ist nicht erlaubt

kaltsonne: Neuer Eisbärenhappen: Die Sache (Anmerkung [8]) nimmt immer abstrusere Züge an. Die Sprecherin der Aktivisten-Organisation verstieg sich zu der Aussage, dass die Inuit Klimawandelleugner seinen weil sie das Video kritisiert hatten, nachdem eingeräumt wurde, dass der Bär mit großer Sicherheit nicht am Klimawandel gestorben ist.
“Es ist völlig egal woran der Bär starb, der Klimawandel wird Bären sterben lassen und das ist das was zählt”. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde ein zufällig (?) sterbender Bär gefilmt statt entsprechend zu handeln und die offiziellen Stellen zu informieren. Wer dieser billigen Reklameaktion widerspricht (wie die im Norden ansässigen Bewohner und Kenner der Materie), wird kurzerhand als Klimawandelleugner gebrandmarkt. Leider hört und sieht man in deutschen Medien von der Aufarbeitung dieses ungeheuerlichen Vorganges nichts.

Quellen

[1] SZ 1. Februar 2018: Klimawandel lässt Eisbären abmagern

[2] Polar Bear Science February 1, 2018: Polar bear specialists double-down on message of future starving bears

[3] Polar Bear Science May 14, 2015: Snow depth over spring sea ice affects polar bear feeding success and ringed seal survival

[4] EIKE 13.05.2017: Für Spendengelder müssen Eisbären den Klimatod sterben

[5] EIKE 4.03.2016: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (2)
[6] EIKE: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (1)

[7] EIKE 09.04.2017: Klima-Lügendetektor: Wer der Bildzeitung sagt, Eisbären würden nicht durch den Klimawandel sterben, ist ein schlimmer Demagoge

[8] t-online.de 09.12.2017: Herzzerreißendes Video Eisbär verhungert vor laufender Kamera in Kanada

[9] vdz: Eisbär

[11] IUCN: Summary of polar bear population status per 2017

[12] Polarbearscience February 14, 2014: Polar bear population now officially 13,071-24,238 says IUCN Polar Bear Specialist Group




Die Eisbären-Saga: Wie ein Bild tausend Lügen erzählen kann – Paul Niklen und Michael Mann vs. Susan Crockford

Also setzte der CBD auf seine Forderungen noch eins drauf und reichte bei der Obama-Regierung eine Petition ein, die Bären als gefährdet einzustufen. Die Klimawissenschaftler [?] Ken Caldeira und Michael Mann stellten sich hinter die Bemühungen des CBD. Sie warnten: „Den Projektionen zufolge wird das Meereis in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts oder noch eher verschwunden sein“, und der Verlust des Meereises sei sowohl in Zukunft „als auch derzeit eine Bedrohung für dieses für den Eisbären so wichtige Habitat“. Die Polar Bear Specialist Group (PBSG) unter Leitung von Forschern wie Andrew Derocher, Steve Amstrup und Ian Stirling warnte die Welt davor, dass „zwei Drittel der Bären der Welt bis Mitte des Jahrhunderts infolge des Klimawandels verschwunden sein werden“. Die PBSG veröffentlichte eine Status-Tabelle für alle Eisbär-Subpopulationen, von denen 8 rückläufig waren.

Allerdings lösten sich jene Prophezeiungen ab dem Jahr 2010 in Luft auf. Sämtliche Beweise zeigen inzwischen, dass die Eisbären aufblühen und deren Zahl rasant zunimmt, und die jüngste Status-Tabelle der PBSG zeigt genau das. Forschungen von Chambellant und Stirling ergaben, dass es das starke Frühjahrs-Eis war, dass am schädlichsten für die Bären und ihre Hauptbeute, die Ringelrobben, war. Der Verlust sommerlichen arktischen Meereises ging schneller vonstatten, als die CO2-getriebenen Modelle angenommen hatten, was zeigt, dass die Modelle falsch waren. Andere Forschungen zeigten, dass im Zuge der natürlichen arktischen Oszillation das dicke Eis in den wärmeren Atlantik getrieben wurde infolge einer direkten Änderung der kalten Winde. Außerdem wurde jüngst gezeigt, dass weitere Eisverluste in der Arktis auf das Konto von Zyklen eindringenden wärmeren Wassers aus dem Pazifik und dem Atlantik gehen – eine Dynamik, die nicht akkurat in die Klimamodelle Eingang gefunden hat. Entsprechend hat sich der Verlust von Meereis nicht beschleunigt, sondern im Gegenteil deutlich verlangsamt.

Skeptiker argumentierten, dass derartige Beweise die vorherrschende Hypothese über den Untergang der Eisbären in Frage stellen, und sie hinterfragen die Behauptung, dass Treibhausgase die primäre Ursache für Meereis-Fluktuationen seien. Angetrieben durch die Hybris von Wissenschaftlern wie Michael Mann, deren Laufbahn sich total in „düsteren Prophezeiungen“ bzgl. eines steigenden CO2-Gehaltes erschöpft, wurde das normale Vorgehen in der Wissenschaft, eine Hypothese zu hinterfragen, als ein „Angriff auf die Wissenschaft“ apostrophiert.

Ebenfalls im Jahre 2010 schrieb Peter Gleick in seiner Studie Climate Change and the Integrity of Science: „Wir sind zutiefst verstört ob der jüngsten Eskalation politischer Angriffe auf Wissenschaftler allgemein und auf Klimawissenschaftler im Besonderen“. Begleitet wurde seine Studie von einer Fotomontage, welche einen auf einer schrumpfenden Eisscholle gestrandeten Eisbären zeigte. Ein Betrug, den Skeptiker rasch aufdecken konnten.

Also wurde die Online-Version der Studie wie folgt korrigiert:

„Infolge eines Fehlers des Herausgebers war das Originalbild in Verbindung mit diesem Letter nicht eine Fotografie, sondern eine Collage. Das Bild wurde von den Editoren (der Wissenschaft, das Journal der American Association for the Advancement of Science) ausgewählt, und es war ein Fehler, es zu zeigen. Das Originalbild wurde in den Online-Versionen HTML und PDF des Artikels ersetzt durch eine nicht veränderte Fotografie von National Geographic“:

Dieses Ersatzbild (oben) stammt von dem National Geographic-Fotograf Paul Nicklin, der sich bald einen Namen machen sollte als infamer Spezialist zur Anfertigung von Fotos toter oder abgemagerter Eisbären. Falls Gleick oder seine Editoren Fotos aus einem Archiv (von National Geographic?) gezogen haben, erhebt sich die Frage, ob diese Fake-Collage auch das Werk dieses Fotografen war. Falls ja, warum wurde so ein Betrugsfoto überhaupt hergestellt? Das Timing des Artikels und des Fake-Fotos kam den Skeptikern auch deswegen verdächtig vor, weil es zusammenfiel mit der Kampagne des Center for Biological Diversity, die Gefährdung der Eisbären von „bedroht“ auf „gefährdet“ hochzustufen.

Trotz seiner „fahrlässigen“ Verwendung eines Fake-Fotos wurde Gleick als Vorsitzender der neuen Task Force zu „wissenschaftlicher Ethik und Integrität“ gesalbt für die American Geophysical Union im Jahre 2011. Im Jahre 2012 wurde Gleick auf frischer Tat ertappt bei dem Versuch, anonym den Klimaskeptizismus des Heartland Institutes zu verunglimpfen, indem er ungerechtfertigt erhaltene Dokumente verbreitete einschließlich eines schmähenden und gefälschten Memos. Dies konnte von Internet-Skeptikern jedoch rasch aufgedeckt werden, so dass Gleick den Tatbestand schließlich einräumen musste. Obwohl das gefälschte Dokument nur von Gleick in Umlauf gebracht worden sein konnte, leugnete er jedwede Beteiligung an der Fälschung, und die Beweise, ihn der Fälschung zu überführen, reichten nicht aus. In einem Interview mit der Fernsehstation KQED spielte Michael Mann, vermutlich um sich selbst zu schützen, Gleicks Aktionen herunter als „schlechte Beurteilung“. Mann argumentierte dann, dass die Veröffentlichung der Klimagate-E-Mails, welche Manns eigene Machenschaften bloßstellten, eine viel niederträchtigere Angelegenheit waren. Bis auf den heutigen Tag weiß man nicht, ob die Veröffentlichung der Klimagate-E-Mails das Werk eines Whistleblowers oder eines Hackers war.

Allerdings äußerte Mann, konsistent mit seinen Bemühungen, die Eisbären als ein Symbol einer katastrophalen globalen Erwärmung hinzustellen, keinerlei Bedenken über das Fake-Foto von Gleick. Tatsächlich versuchte Mann aktiv, auf die Tränendrüsen zu drücken, indem er in der CBD-Veröffentlichung jammerte: „Als ich Mitte November an die Hudson Bay reiste und die unterernährten Eisbären mit ihren Jungen sah, wie sie an der Küste der Hudson Bay herumsaßen und auf das schon seit Monaten überfällige Eis warteten, damit sie endlich nach Nahrung jagen konnten, war das für mich ein plötzliches Aha-Erlebnis. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich, wie sich der Klimawandel vor meinen Augen entfaltete. Es war ein ernüchterndes Erlebnis, das ich nie vergessen werde“.

Im Gegensatz zu derartigen Märchen zeigten die unveröffentlichten Forschungsdaten von Stirling und Lunn, dass sich der Body Condition Index der Eisbären an der Hudson Bay seit 1998 stetig verbessert hat (Landscapes and Cycles, S. 217). Die verbesserte Körperkondition war auch konsistent mit der steigenden Zahl der Hudson-Bay-Eisbären, wie sie sich aus nachfolgenden Studien ergab.

Susan Crockford betreibt die Website polarbearscience.com,, auf der sie die aktuellsten und begutachteten Veröffentlichungen von Eisbär-Forschern in Wissenschaft und Medien zusammenstellt. Beispielsweise berichtete Crockford von der jüngsten Zählung, welche eine gesunde Erholung der Population an der Hudson Bay ergab, und zwar Monate, bevor die PBSG-Forscher die Zunahme publizierten. Die PBSG hatte fälschlich eine dramatische Abnahme der Eisbären an der Hudson Bay hinaus posaunt, so dass die Verzögerung der PBSG verständlich ist, um ihre eigene Schwäche zu verstecken. Crockford sprach auch von dem fehlenden Konsens unter den Eisbärforschern. Während Environment Canada sich hinter die jüngste Zählung der Eisbären an der Hudson Bay stellte (1030 Exemplare), war der PBSG-Alarmist Andrew Derocher eifrig darum bemüht, eine viel niedrigere Zahl zu kolportieren, nämlich 800, um den Medien einzutrichtern, dass die Bären dem Untergang geweiht waren. Auch das ist verständlich, hatte doch Derocher schon früher prophezeit, dass „zur Mitte des Jahrhunderts zwei Drittel der Eisbären verschwunden sein werden, verglichen mit der heutigen Population“.

Trotz der zahlreichen Zählungen, die eine große und weiter zunehmende Zahl von Eisbären zeigte, versuchten Andere, die Beweise zu leugnen und zu suggerieren, dass die Eisbären hungern und immer noch am Rande des Aussterbens stünden. Im Jahre 2015 wurden Fotos von Kerstin Langenberger und wieder einmal Paul Nicklin in die sozialen Medien gepumpt, welche belegen sollen, dass die Bären unter der Klimakatastrophe leiden. [Gab es da nicht vor ein paar Tagen einen weiteren Fall dieser Art, der in der BILD-Zeitung hinausgeschrien wurde? Anm. d. Übers.] Wer waren die Fotografen?

Der sterbende Eisbär auf obigem Bild wurde von Kerstin Langenberger auf Facebook gepostet, von der es lediglich hieß, sie sei eine Fotografin aus Deutschland. Aber ein wenig Nachforschung enthüllte, dass sie eine Greenpeace-Aktivistin aus Deutschland ist, was konsistent ist mit ihrem Katastrophen-Narrativ, welches ihr Foto begleitete und welches unseren besten wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprach. Sie sagte: „Mit dem immer weiteren Rückzug des Packeises nach Norden von Jahr zu Jahr stecken die Bären auf dem Land fest, wo es nicht genug Nahrung für sie gibt“ und „oftmals habe ich erschreckend dünne Eisbären gesehen, ausschließlich weibliche Tiere – wie dieser hier“ und „Nur einmal habe ich einen Bären der Kategorie 5 gesehen, aber viele Male habe ich tote Bären oder Bären wie diesen gesehen: eine bloße 1 auf der Skala, dem Tode geweiht“. (Der körperliche Zustand der Eisbären wird oft eingeteilt in eine Skala von 1 {gefährlich mager} bis 5 {fett}).

Der Forscher Kit Kovacs am norwegischen Polarinstitut widersprach dem Narrativ von Langenberger und stellte fest, dass es gute Gründe gibt, Behauptungen in Frage zu stellen, dass die Anzahl der Tiere mit solchen Schwierigkeiten zunimmt. Unser Monitoring zeigt, dass Bären der Svalbard-Population [= bei Spitzbergen] NICHT abgenommen haben während der letzten beiden Jahrzehnte – auf der Grundlage der Body-Maßzahlen und des Gewichtsniveaus“. Genauso hat sich bei der Population in der South Beaufort Sea der körperliche Zustand der weiblichen Tiere trotz des reduzierten sommerlichen Eises verbessert.

Ebenfalls im Jahre 2015 postete Nicklin das Foto eines toten Bären, welches sich virusartig ausbreitete. Der Journalist Andrew Freedman förderte das Bild in Mashable mit den Worten: „Die globale Erwärmung hat zum Tod dieses Eisbären geführt“. Er zeigte einen dünnen Schleier von Objektivität, als er den Eisbärforscher Ian Stirling zitierte, welcher gesagt hatte, dass Nicklens Foto einen Bären zeigte, der höchstwahrscheinlich, aber nicht mit Sicherheit verhungert ist als Folge der Meereis-Schmelze. Aber Stirlings Bemerkungen müssen sehr vorsichtig aufgenommen werden, gibt es doch absolut keinerlei Hinweise, warum dieser Bär starb. Außerdem hat sich Stirling jüngst als leicht schizophren herausgestellt, wie hier detailliert dargestellt. Beispiel: Trotz seiner Forschungsergebnisse, die zeigen, dass starkes Frühjahrs-Eis höchst nachteilig für Robben und Bären war, zogen Stirling and Derocher bei ihrer Begutachtung der Eisbären-„Wissenschaft“ genau die gleichen Forschungsergebnisse heran, die fälschlich impliziere, dass vermindertes sommerliches Eis das Problem war.

Im Kontrast zu diesen Fotos aus dem Jahr 2015 war Crockfords Website eine der wenigen Stellen, an denen wissenschaftliche Forschungen mit dem Ergebnis einer gesunden Population gefunden werden können. Außerdem widersprach sie den Lügenmärchen von Langenberger und Nicklin über tote Bären in Spitzbergen wegen des Klimawandels. Sie postete Links zu aktuellen Forschern am Norwegischen Polarinstitut, welche von fetten Bären in Spitzbergen berichtet hatten.

Diese Forscher berichteten:

Die Eisbären von Spitzbergen sind gut genährt dank eines guten Eisjahres und guter Jagdmöglichkeiten“. Und: „…die Eisbären waren fett, viele sahen wie Schweine aus“, sagte der Polarforscher Jon Ars. Außerdem sind die Spitzbergen-Bären Teil der Population der Barents-See, und in diesem Jahr 2017 verlinkte Crockford die jüngsten Daten, welche zeigen, dass die Bären der Barents-See zunehmen. Aber derartige Fakten haben nicht den emotionalen Appeal wie die abstrusen, bebilderten Lügenmärchen von Nicklin.

Die Polarbären-Spezialistengruppe (PBSG) hat eine Statustabelle im Jahre 2009 erstellt, um die Trends einer jeden Eisbärpopulation zu illustrieren. Oben steht die Version aus dem Jahr 2010. Die Trends sind rot gezeichnet bei abnehmender und grün bei zunehmender Population. Acht Populationen werden als abnehmend gelistet, wovon bei sechs mit einer weiteren Abnahme gerechnet wird. Nur drei Populationen wurden als stabil angesehen und nur eine als zunehmend. Diese PBSG-Schätzungen eines Rückgangs fanden ebenfalls Verbreitung. Auf Websites wie der des Psychologen John Cook, inzwischen Teil des üppig finanzierten Center for Climate Change Communication, wurden Artikel gepostet, in welchen er schlussfolgerte: „Aktuelle Analysen von Subpopulationen dort, wo ausreichend Daten zur Verfügung stehen, zeigen eindeutig, dass jene Subpopulationen hauptsächlich rückläufig sind“, was zu der ESA-Einstufung der Eisbären als gefährdet führte. Im Gegensatz dazu habe ich bei Landscapes and Cycles dokumentiert, wie die Bären-Populationen seit dem Jahr 2010 den jüngsten Forschungen zufolge definitiv zunehmen. Diese Analysen sind bestätigt worden, während der PBSG-Hype um abnehmende Populationen und eine Spekulation hinsichtlich des Aussterbens den Test der Zeit nicht bestanden haben.

Glücklicherweise hat Susan Crockford auf ihrem Blog die Eisbären-Wissenschaft ununterbrochen angesprochen und den Populationen-Trend diskutiert, wie der von Bären-Experten beschrieben wurde, ergänzt durch Aktualisierungen seitens der PBSG. Während die PBSG ihre alten Tabellen entfernt hat, fungiert Crockfords Website als ein Archiv, welches es der Bevölkerung erlaubt, die Zunahme der Anzahl von Bären jederzeit zu verfolgen. Zum Beispiel zeigt die Tabelle aus dem Jahr 2014 (unten) die gute Nachricht, dass in nur drei der letzten 8 Populationen weiterhin ein Rückgang zu verzeichnen ist, in einer immer noch eine Zunahme und wie stabile Populationen sich auf 6 verdoppelt haben.

Merkwürdigerweise hat die PBSG die Trends aus ihrer Populations-Tabelle in diesem Jahr 2017 eliminiert. Der wahrscheinlichste Grund hierfür ist wohl, dass in keiner der Bären-Populationen derzeit eine Abnahme erkennbar ist. Jede Population müsste entweder grün dargestellt werden oder als mit fehlenden Daten behaftet. Trotz des steigenden CO2-Gehaltes der Luft und geringerem sommerlichen Meereis geht es den Eisbären ziemlich gut, was den Prophezeiungen des Untergangs diametral entgegensteht.

Von den 3 Populationen, die einst in der Tabelle 2014 als abnehmend gelistet waren, verzeichnete die Population an der Baffin Bay eine Zunahme von 1546 im Jahre 2004 auf 2826 bei der jüngsten Zählung. Die Bären des Kane Basins, welche unter starkem Eisgang gelitten haben, wurde 1997 mit 167 Exemplaren geschätzt, die Population in der South Beaufort Sea blieb unverändert, doch wurde dies stark kritisiert wegen poor analyses of mark and recatpure data [ich habe keine vernünftige Übersetzung gefunden. Anm. d. Übers.]

Angesichts der rapiden Zunahme der Bären-Population an der Baffin Bay scheint die Welle von Nicklins hungerndem Bär auf der Baffin-Insel ein weiterer konzertierter Versuch der sozialen Medien zu sein, die scheiternde Behauptung, dass nämlich der Klimawandel Eisbären tötet, am Leben zu halten. National Geographic sponserte Nicklins Berichte mit der Meldung, dass „Nicklin hofft, eine grundlegende Botschaft zu vermitteln, indem er die Story eines einzelnen Eisbären bekannt macht, nämlich die Botschaft, dass ein sich erwärmendes Klima tödliche Konsequenzen hat“. Die New York Times bewarb das Video mit ähnlichen Schlagzeilen: „Video über verhungernde Eisbären ,trifft uns mitten ins Herz’“ (hier). Die Washington Post hob den Bären auf den Schild als Beweis einer Umweltkatastrophe, und zwar mit der Schlagzeile [übersetzt] „Wir stehen hier und heulen: Abgemagerter Eisbär in einem ,herzzerreißenden‘ Video und Photos“ (hier). Falls man im Internet nach einer objektiven wissenschaftlichen Untersuchung sucht mit dem Suchbegriff „hungernde Eisbären“ [starving polar bears], erhält bei Google als ersten Link den Appell des WWF, Geld zur Rettung der Eisbären zu spenden, und vielleicht eine Verletzung der Netzneutralität.

Bei Snopes, der sich selbst ein Fakten-Checker beschreibt, wird Nicklins Video mit dem hungernden Eisbären als „WAHR“ gelistet. Aber der Bias von Snopes tritt bei seiner Diskussion über die Relevanz des Photos zutage, in welcher die Spekulation eines katastrophalen Klimawandels vorangetrieben wird. Snopes zitiert den Eisbär-Forscher Steve Amstrup, der bei verschiedenen Themen bzgl. Bären während seiner ganzen Laufbahn einen Zick-Zack-Kurs verfolgt hat und dessen „Experten-Modell“ scharf in veröffentlichten E-Mails seitens Kollegen kritisiert worden ist. Amstrup preist das Photo mit dem hungernden Bären auf seiner Website an, wiederum mit dem obligatorischen schwachen Schimmer der Objektivität in Gestalt der Äußerung „Wir können aufgrund dieses Bildes nicht sagen, dass die globale Erwärmung und der damit einher gehende Verlust von Meereis ursächlich für die Unterernährung war“. Dann verbreitet er seine spekulative Katastrophen-Botschaft: „Das Problem ist, dass eine immer wärmere Zukunft bedeutet, dass Eisbären immer weniger Beute in Gestalt von Robben finden, weshalb die Rate der Sterbefälle von Bären durch Hunger zunehmen wird. Darum bedeutet dieses herzzerreißende Photo unabhängig von der primären Ursache eine Warnung vor der Zukunft für uns“. Kein Wort jedoch über die Zählung der Bären an der Baffin Bay, welche eine robuste Zunahme von 1546 im Jahre 2004 auf 2826 heute.

Amstrup und Mann stehen vor einem blamablen professionellen Dilemma. Angesichts der Tatsache, dass alle Bären-Populationen eine zunehmende oder stabile Anzahl von Individuen zeigen, sind ihre Prophezeiungen eines Verschwindens von zwei Dritteln aller Bären bis zur Mitte dieses Jahrhunderts drauf und dran, grandios zu scheitern. Sie mussten etwas tun, denn wer würde schon einem Arzt vertrauen, dessen Diagnosen in der Vergangenheit immer absolut falsch waren? Also haben sich Harvey, Stirling, Amstrup, Mann und ein Professor des psychobabble namens Stephan Lewandowsky zusammengetan und die Studie Internet Blogs, Polar Bears, and Climate-Change Denial by Proxy erstellt, welche rein zufällig unter Nicklins Photo mit dem hungernden Bären gepostet wurde.

Zwar werden in der Studie Beobachtungen eingeräumt, dass die Eisbären noch der Schädigung harren, und zwar mit den Worten: „…obwohl die Auswirkungen der Erwärmung bei einigen Eisbär-Populationen noch nicht dokumentiert sind, und es anderen Sub-Populationen offenbar immer noch gut geht, …“. Aber dann vermengen sie Spekulationen mit nachgewiesenen Tatsachen, wenn sie schreiben: „die fundamentale Beziehung zwischen dem Wohlergehen der Eisbären und dem Vorhandensein von Meereis ist gut belegt“. Eindeutig bedeuten die wachsenden Bären-Populationen eine unleugbare Herausforderung jedweden Glaubens an die „Erfordernis“ des Vorhandenseins sommerlichen Meereises.

Weiter führen sie in ihrer Studie aus: „eine zunehmende Zahl von Berichten wissenschaftlicher Forschungen zeigt die breite Palette negativer Auswirkungen von AGW auf die Biodiversität“. Angeführt werden dabei die falschen Behauptungen von Parmesan hinsichtlich der negativen Auswirkungen des Klimawandels auf Flora und Fauna, welche angeblich gut dokumentiert seien. Harey, Stirling, Amstrup und Mann vermengen dann spekulative Hypothesen mit „grundlegenden Beziehungen“. Veröffentlichte Beobachtungen haben gezeigt, dass starker Eisgang im Frühjahr für Robben und Eisbären viel schädlicher ist. Beobachtungen von Arrigo zeigten, dass eine reduzierte Menge von Meereis, ob nun natürlichen oder anthropogenen Ursprungs, die Phytoplankton-Aktivität hat zunehmen lassen, was die Nahrungskette in der Arktis verbessert, während Fischerei-Experten zu dem Ergebnis kommen, dass weniger Eis und höhere Temperaturen die Vielfalt von Dorschen in der Arktis zunehmen lässt, was erforderlich zum Gedeihen der Robben ist, was wiederum zum Gedeihen der Eisbären erforderlich ist.

Weil skeptische Websites wie polarbearscience.com von Crockford, WUWT von Anthony Watts und viele andere die beste Quelle für alternative Erklärungen sind, welche die Katastrophen-Hypothese in Frage stellen, werden sie durch jene angeblich objektiven Wissenschaftler verleumdet und verunglimpft. Angesichts der immer weiter zunehmenden Beweise gegen ihre vorherigen Prophezeiungen bzgl. Eisbären, geht Harvey, Stirling, Amstrup, Mann und Lewandowsky immer mehr die wissenschaftliche Munition aus. Also haben sie jetzt ein Pamphlet veröffentlicht, das einzig darauf abzielt, die Skeptiker abzuschießen. Sie haben keinerlei wissenschaftliche Fakten hinsichtlich Eisbären im Gepäck, welche irgendetwas von Crockford Veröffentlichtem widersprechen. Ihre Argumente basieren ausschließlich auf dem Trugschluss ihrer Autorität – auf Autoritäten, deren Prophezeiungen sich in Luft auflösen. Ihr Pamphlet ist nichts weiter als eine Schmierenkampagne, verbunden mit der Hoffnung, die aufkommenden Rufe nach weiteren Debatten zu unterdrücken. Derartige Taktiken, welche jedwede Beweise zu verschleiern trachten, die eine Hypothese zum Scheitern bringen, sind die wirklichen Angriffe auf das wissenschaftliche Verfahren. Darum wurde Mann von Einigen als eine Schande für seinen Beruf bezeichnet. Und ob nun das jüngste erbärmliche Eisbären-Photo von Nicklin Teil eines konzertierten Versuchs ist, ihre gescheiterten Prophezeiungen wiederzubeleben oder nicht – der Medien-Hype zeigt, dass derartige Photos, aus dem Zusammenhang gerissen, tausende von Lügen wert sind.

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Jim Steele ist Autor von Landscapes & Cycles: An Environmentalist’s Journey to Climate Skepticism

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/12/15/the-polar-bear-gate-saga-how-a-picture-is-worth-a-thousand-lies-paul-nicklen-and-michael-mann-vs-susan-crockford/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Für Spenden­gelder müssen Eisbären den Klimatod sterben

Und es ist vielleicht noch verständlich, wenn kleinere, wenig potente Organisationen in ihrer Not die Eisbäranzüge aus ihren Fundi für die obligatorischen Fußgängerzonen-Auftritte noch auftragen, bis neue Anzüge wirklich bedrohter Tierarten angeschafft werden können (wobei zu wünschen ist, dass es nicht ein nacktes Käfighuhn wird),

Bild [9] BUND Kreisgruppenveranstaltung zum Klimagipfel 2015 mit Aktivisten im Eisbärkostüm
doch dass die gewiss nicht unter Geldsorgen leidende Organisation Greenpeace (Jahresbudget 348 Millionen EUR [1], 220 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 187 vollen Stellen [2]) bedenkenlos das Märchen der klimawandel-leidenden Eisbären weiter singt, um Spendengelder einzusammeln, zeigt, dass diese Organisation – wenn es ihren Interessen dient – wenig Wert auf Seriosität legt.

Und ausgerechnet auf der Inselgruppe, vor der Greenpeace ein besonders rühriges Klimawandel-Schauspiel gab,

Bild Screenshot vom Greenpeace-Video vor Spitzbergen

gibt es den besten Beweis, wie gut es den Eisbären wirklich geht und wie rasant sie sich vermehren können, wenn man sie nur in Ruhe lässt:

kaltesonne: [6] Nicht Wärme sondern Schrotflinten sind die größten Feinde der Eisbären,


Bild [7] Ein wohl genährter Svalbard Eisbär im Herbst 2015. Sea. Photo: Jon Aars / Norwegian Polar Institute

[4] Im Sommer 2015 wurde eine offizielle Eisbärzählung durch das norwegische Polarinstitut über die Barents-See (mit Spitzbergen) durchgeführt. Und die kam zu einem vollkommen anderen Ergebnis als dem der Greenpeace-Aktivistin [10].
Norwegisches Polarinstitut [8]:
The Barents Sea polar bear population was counted over 4 weeks in autumn 2015, in Svalbard and in Norwegian parts of the Barents …The scientists now estimate that there are around 975 polar bears in the Norwegian region, whereas they estimated a number of 685 in 2004. – The bears were in good physical condition, …
[7] Susan J. Crockford:
… Die Ergebnisse der Barentssee Populationsuntersuchung von diesem Herbst wurden vom Norwegischen Polarinstitut freigegeben und sie sind phänomenal: Trotz einiger Jahre mit schlechten Eisbedingungen, gibt es um Svalbard jetzt mehr Bären (975) als noch im Jahr 2004 (685) (
ein Anstieg von 42%) und die Bären waren in gutem Zustand,

aber auch ein Beispiel, welche überraschenden Ergebnisse herauskommen können, wenn Greenpeace sich darum „kümmert“.
Eine Greenpeace-Aktivistin [10] war zur gleichen Zeit (Hilfestellung: vor dem damaligen Klimagipfel) in der gleichen Gegend und berichtete genau das Gegenteil:
[4] MERKUR.de, 01.12.15: Der Klimawandel verurteilt diese abgemagerte Eisbärin zum Tode
München – Wenn es ein Bild gibt, das einem die Folgen des Klimawandels ins Gesicht klatscht, dann hat es die deutsche Fotografin Kerstin Langenberger geschossen. Sie lichtete eine völlig abgemagerte Eisbärin ab.
Das Foto des abgemagerten Eisbären ging in den vergangenen Tagen um die Welt. Forschern ist das Problem schon bekannt. Sie sagen:
Eisbären sind in 50 Jahren ausgestorben.
Fotografiert hat Langenberger die Eisbärin auf einer Tour nahe des norwegischen Spitzbergen. Die völlig abgemagerte Eisbärin ist kein Einzelfall: „Nur selten habe ich schön fette Mütter mit schön fetten Jungen gesehen. Oft habe ich furchtbar dünne Bären gesehen, und das waren ausschließlich Bärinnen – wie diese hier. Ein bloßes Skelett, am vorderen Bein verletzt – möglicherweise von einem verzweifelten Versuch, ein Walross zu jagen“, schreibt Langenberger. Bären wie diese seien „zum Tode verurteilt“… Schuld daran, ist sich die Fotografin sicher, sei der Klimawandel …

Quellen

[1] GREENPEACE INTERNATIONAL ANNUAL REPORT 2015

[2] Greenpeace Deutschland Jahresbericht 2015

[3] EIKE 09.04.2017: Klima-Lügendetektor: Wer der Bildzeitung sagt, Eisbären würden nicht durch den Klimawandel sterben, ist ein schlimmer Demagoge

[4] EIKE 4.03.2016: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (2)

[5] WUWT: Ten dire polar bear predictions that have failed as global population hits 20-31k

[6] kaltesonne: Nicht Wärme sondern Schrotflinten sind die größten Feinde der Eisbären

[7] EIKE 28.12.2015: Fette Eisbären: Population der Svalbard Eisbären ist in den letzten 11 Jahren um 42% gestiegen.
http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/fette-eisbaeren-population-der-svalbard-eisbaeren-ist-in-den-letzten-11-jahren-um-42-gestiegen/

[8] Norwegian Polar Institute, December 23 2015: Polar bears in Svalbard in good condition – so far
http://www.npolar.no/en/news/2015/12-23-counting-of-polar-bears-in-svalbard.html

[9] EIKE: Klimarückblick 2015

[10] Kerstin Langenberger: arctic dreams. About me
http://www.arctic-dreams.com/en/about;3.0.0.0.html




Klima-Lügen­detektor: Wer der Bildzeitung sagt, Eisbären würden nicht durch den Klima­wandel sterben, ist ein schlimmer Dema­goge

Womit dieser „Klima-Lügendetektor“ voll in die Fußstapfen der Kirche tritt, welche ebenfalls wieder dabei ist, Wissen durch vorgegebenen Glauben zu ersetzen: Ein Eisbär wird vom Erzbischof als Märtyrer des Klimawandels gesegnet und beginnende Beispiele liefert, was die neue Gesetzgebung gegen Fake News des Herrn Maas anrichten wird.

Wer unsere Regierung berät, weiß genau zwischen Wahrheit und falsch zu unterscheiden

Anlass für „klimaretter“ ist ein Artikel in der Bild-Zeitung, in dem ungeheuerlicher Weise anhand von Beispielen Kritik an der Klimahysterie zu äußern gewagt wird.

Bild 1 Bildausschnitt des Bild-Artikels. Quelle: Klima-Lügendetektor

Nun hat der Interviewte in diesem Bild-Artikel auch noch bereits in früheren Publizierungen klima „skeptische“ Thesen verbreitet Und dies, in Verbindung mit dem aktuellen klimakritischen Artikel, ist – so hat man den Eindruck – für „klimaretter“ die wohl schlimmste Provokation seit dem letzten Thesenanschlag vor 500 Jahren.

Klima-Demagogie

Mit einem solch schlimmen Fall von „Fake-News“ und Anschlag gegen die allein seligmachende Klimakirche muss die Homepage einer Regierungsberaterin natürlich ins Gericht gehen und aufzeigen, dass wer „vermutlich ganz gut“ von seinen Artikeln leben kann – sofern er nicht der Meinung von klimaretter ist – bereits Prinzip bedingt seine Glaubwürdigkeit verspielt hat und Fake-News verbreitet:
Klimaretter.info: Bild-schöne Klima-Demagogie, mit Verlinkung auf die Seite des Klima-Lügendetektors:
Klima-Lügendetektor, 15. März 2017: [1] Das Boulevardblatt bietet dem „streitbaren Buch-Autor, Doku-Filmer und Naturschützer Michael Miersch (60)“ eine große Bühne für eine ganze Reihe irreführender und falscher Aussagen. Aber wir wollen hier nur die drei krassesten Passagen genauer anschauen.
Michael Miersch hat einen neuen Job. Miersch, Miersch, wer war das nochmal? Genau, die eine Hälfte des Autorenduos Maxeiner & Miersch, das seit mittlerweile zwei Jahrzehnten (vermutlich ganz gut)
vom Öko-Bashing lebt. Vor ein paar Jahren war Miersch mal Ressortleiter beim Focus (eine Titelstory damals: „Prima Klima: Die globale Erwärmung ist gut für uns“). Davor hat er in der Welt klima„skeptische“ Thesen verbreitet. Dasselbe tat er lange Zeit auf dem Provokanten-Blog Achse des Guten, den er dann aber – dazu eine ehrliche Gratulation! – unter Protest gegen dessen immer stärkeren Rechtsdrall verließ.

Eine ganz schlimme Eigenschaft dieses Autor ist: Er lässt sich nicht von (teils korrupten) Autoritäten und Institutionen blenden (Anmerkung des Autors: Ein Verhalten, welches klimaretter.info, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich fremd ist).

Er widerspricht ganz kühn der weltweiten Autorität IUCN

Klima-Lügendetektor:
[1] So fragt Bild-Reporter Albert Link zum Beispiel nach der Zukunft der Eisbären: (Bild 2)

Bild 2 Bildausschnitt mit den Antworten zur Zukunft der Eisbären. Quelle: Klima-Lügendetektor

Lügendetektor: [1] Nun, wer sich hier auf dünnes Eis begibt, ist vor allem der „Leiter Naturbildung“ Michael Miersch. Denn er widerspricht hier ganz kühn der weltweiten Autorität auf dem Gebiet des Artenschutzes, der Weltnaturschutzunion IUCN, die den Eisbären seit langem auf ihrer Roten Liste führt. Und er verbreitet eines der, gähn, ältesten Pseudo-Argumente der Klimawandel-Leugnerszene: Denn die Zahl von weltweit 5.000 Eisbären aus den 1950er Jahren war erstens schon damals umstritten und wurde zweitens im Nachhinein ausdrücklich revidiert.
Zudem hat
die zwischenzeitliche Zunahme des Eisbären-Bestandes nichts damit zu tun, dass der Klimawandel übertrieben wird – sondern damit, dass parallel die Jagd auf Eisbären weitgehend verboten wurde. Vor wenigen Wochen erst kam ein Team renommierter Forscher erneut zu dem Ergebnis, dass der Schwund des arktischen Meereises zu einem drastischen Rückgang der Eisbären-Population führen werde.

Für klimaretter haben (zustimmende) „renommierte“ Forscher schon aus Prinzip recht

Die „Klimaretter-Redaktion“ macht das, was sie am besten kann: Allein wichtig ist die erwünschte Tendenz-Information. Und vorsichtshalber wird nicht hineingesehen, ob diese überhaupt glaubhaft ist, denn dann könnte es (oft) sein, dass man sie eher nicht veröffentlichen sollte – ein Risiko, welches man bei „zustimmender Aussage“ nicht eingehen will. Zudem ist bei klimaretter wohl jeder ganz schnell „weltweite Autorität“, wenn er nur ihre Vorgaben kritiklos teilt.

Der im Lügendetektor angegebene Beleg „ … erst kam ein Team renommierter Forscher erneut zu dem Ergebnis“ [8],
erweist sich bei der Nachschau jedenfalls als eine höchst primitive Computersimulation, ausgehend von einer angeblichen Korrelation zwischen linear verlaufendem Meereisschwund und Eisbärpopulation, bedenkenlos weit in die ferne Zukunft projiziert. Ein Verfahren, dessen methodischer Schwachsinn beim Klimawandel leider bewusste Methode hat, obwohl diese bereits für eine schier endlose Zahl falscher Weltuntergangsvorhersagen „renommierter Forscher“ verantwortlich ist:
-Malthus mit seiner falschen Ernährungsprognose der Erdbevölkerung,
-der Club of Rome mit seinen immer neu verschobenen Apokalypsen, unter anderem 1972 das Ende von:
Erdöl im Jahr 1992 oder 2001; Kupfer für 2006; Goldvorräte 1981 erschöpft; Quecksilber 1983; Silber 1986; Zinn seit 1987
und so geht es mit vollkommen falschen „Vorhersagen“ weiter [18],
was ihn (den honorigen Club of Rome) nicht daran hindert, immer neue (falsche) Prognosen zu verkünden (und trotzdem, wie der Autor in seinem Bekanntenkreis feststellen muss, hoch geachtet zu sein),
-Al Gore, der bis zum Jahr 2009 wusste, dass das Sommer-Arktiseis im Jahr 2013 ganz verschwunden sei, wobei er sich auf die „ganz genauen“ – und „vorsichtshalber noch sehr konservativ angegeben“ – Berechnungen von Supercomputern und Fachleuten wie diesen stützte:
-[14] BBC News, 12 December 2007: Arctic summers ice-free ‚by 2013‘
Scientists in the US have presented one of the most dramatic forecasts yet for the disappearance of Arctic sea ice. Their latest modelling studies indicate northern polar waters could be ice-free in summers within just 5-6 years.
„Our projection of 2013 for the removal of ice in summer is not accounting for the last two minima, in 2005 and 2007,“ the researcher from the Naval Postgraduate School, Monterey, California, explained to the BBC. „So given that fact, you can argue that may be our projection of 2013 is already too conservative.“

Auch die Daten des IUCN weisen keinen Eisbären-Populationsverlust aus. Man muss gar nicht von dem kritisierten (aber eben damals so gemeldeten), Populations-Bestand von 5.000 ausgehen, sondern kann auch die später revidierten Daten verwenden, um trotzdem zu einem steigenden Ergebnis zu gelangen:
[4] Die Rote Liste des IUCN nennt am 27.08.2009 einen Bestand von 20.000 bis 25.000 Eisbärenindividuen. Von nur noch 16.000 Eisbären kann also keine Rede sein. Auch ein Blick auf die Bestandserhebungen seit 1950 lässt erkennen, dass sich der Bestand von vormals 5.000 Eisbären bis heute erheblich erhöhte und seit 2001 recht stabil blieb. 1950 gab es bis zu 5.000 Eisbären 1965–1970 gab es 8.000-10.000 Eisbären 1984 gab es 25.000 Eisbären 1997 gab es 22.000-27.000 Eisbären 2001 gab es 21.500-25.000 Eisbären 2005 gab es 20.000-25.000 Eisbären
Zufügung des Autors: Aktuell wird der Bestand auf zwischen 20 … 31.000 geschätzt Ohne Bejagung (ca. 1000 Stück / pa) läge der Bestand aktuell bei ca. 60.000 Stück (Nachkommen noch nicht eingerechnet). Eine umfangreiche Darstellung dazu findet sich auch bei kaltesonne: [20] Eisbären-Statistik-Gruppe räumt ein: Veröffentlichte Eisbärenzahlen sind lediglich eine “qualitative Vermutung mit dem Ziel das öffentliche Interesse zu befriedigen.

Bild 2.1 [20] PBSG-Schätzung des Eisbärpopulationsverlaufs (Startwert 1960: 5.000 – 15.000 St). Grüne, gestrichelte Linie: Eisbärpopulation ohne die Bejagung von 1.000 Eisbären / pa. (keine Nachkommen eingerechnet) vom Autor ergänzt

… und (zustimmenden) „weltweiten Autoritäten“ muss man bedingungslos glauben

Klar, dass klimaretter auch nicht über das Wichtigste informiert, die Fälschung und massiven Fehler der offiziellen Eisbär-Populationsdaten durch genau dieser „ … weltweiten Autorität auf dem Gebiet des Artenschutzes“, der IUCN Polar Bear Specialist Group (PBSG),
wie es im Artikel: [4] Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (1) und [20] beschrieben ist:
[4] Mehr durch einen Zufall kam heraus, dass die Polar Bear Specialist Group (PBSG) welche die Zahlen zum Eisbären-Bestand veröffentlicht nicht wirklich zählte, sondern die Populationsdaten einfach vermutete:
Derzeitiger Vorsitzenden der PBSG, Dr. Dag Vongraven: qualitative Vermutung mit dem Ziel das öffentliche Interesse zu befriedigen”.
Außerdem wurden in den „Erhebungen“ gleich fünf wichtige Eisbärgebiete ausgespart. Die bisherigen Meldungen zu den Beständen waren also reine, alarmistische Schätzwerte.

Auf Spitzbergen gibt es 40 Prozent mehr Eisbären, als bei der letzten Zählung vor elf Jahren

Im Teil 2 des Artikels: [10] Der Eisbär vermehrt sich stetigaber sein Aussterben simulieren darf man doch (2),

sind weitere, aktuelle Studien gelistet und eine Zukunfts-Bestandssimulation nachgerechnet – mit niederschmetternden Ergebnis für die „Verfechter“ einer (simulierten) Bestandsminderung. Die Differenzen sind so groß, dass es sogar Medien in Deutschland aufgefallen ist:
[10] Stuttgarter Zeitung: „ … Doch Jon Aars berichtet etwas Erfreuliches. Der norwegische Polarforscher hat im Sommer die Eisbären auf Spitzbergen gezählt. Ihre Zahl ist deutlich gestiegen: 972 Eisbären leben auf der norwegischen Inselgruppe am Polarkreis, etwa 40 Prozent mehr als bei der letzten Zählung vor elf Jahren. „Die Bären befinden sich in einem guten Zustand“, sagt Jon Aars“.
Repräsentativ ist dies deshalb, weil im norwegischen Spitzbergen durch eisernen Schutz für die Bären vollkommen „natürliche“ Verhältnisse herrschen und es dazu noch eine Gegend ist, welche als Sinnbild des Klimawandels gilt [19], den Eisbären also nach der „reinen Lehre“ am meisten schaden müsste.

Der Klimawandel vollzieht sich zu schnell, als dass sich Tiere und Pflanzen einfach daran anpassen können

Lügendetektor: [1] Auf die nächste Frage antwortet Miersch ähnlich zweifelhaft: Text Bild 3

Bild 3 Bildausschnitt. Quelle: Klima-Lügendetektor

Lügendetektor: [1] An dieser Antwort ist mehrerlei irreführend:

Erstens wird es beim Klimawandel zwar in der Tat „Gewinner und Verlierer“ geben – aber die Zahl der Verlierer dürfte überwiegen, so die übereinstimmende Einschätzung von Forschern und Naturschützern.
Zweitens mag es zwar in Warmzeiten eine größere Artenvielfalt gegeben haben als in Kaltzeiten – aber der gegenwärtige
Klimawandel ist weniger wegen seines absoluten Temperaturanstiegs ein Problem für viele Arten, sondern wegen seines Tempos: Er vollzieht sich schlicht zu schnell, als dass sich Tiere und Pflanzen einfach daran anpassen könnten.

Interessant ist, dass wenigstens „akzeptiert“ wird, dass Warmzeiten eine größere Artenvielfalt hatten. Dabei war die Erde in der Vergangenheit fast immer wärmer und wir befinden uns aktuell in einer der wenigen – aber sehr kalten – Phasen (in dieser jedoch zum Glück in einer kurzen, zyklischen Zwischenerwärmung), aus der lediglich Computersimulationen einen Weg zu mehr Wärme weisen, während die Zyklik viel eher auf eine kommende Eiszeit zeigt (Bild 5):
EIKE 25.12.2016: Man sollte schon langsam an die nächste Eiszeit denken, denn wenn die neuesten Hypothesen sich als falsch erweisen, kann sie schnell da sein

Bild 4 Welt-Klimageschichte. Quelle: WIKIPEDIA Klimageschichte (vom Autor ergänzt)

Bild 5 Temperaturverlauf der letzten 450.000 Jahre. Quelle: climate4you.com – Ole Humlum – Professor, University of Oslo Department of Geosciences. Vom Autor um Angaben zu den letzten vier Eiszeiten der Alpen ergänzt

Arten müssten sich bis Ende dieses Jahrhunderts mehrere Tausend mal schneller anpassen, als sie es in der bisherigen Erdgeschichte taten

Die Argumentation mit dem extremen Tempo des anthropogenen Klimawandels scheint auch nicht mehr ausrottbar zu sein.

Selbst wenn „Wissenschaftler“ ermittelt haben wollen (auf diese Studie verweist der „Beleglink“ des Lügendetektors):
Klimafakten.de: … Um mit dem zu erwartenden Tempo der Erderwärmung schrittzuhalten, müssten sich Arten bis Ende dieses Jahrhunderts mehrere Tausend mal schneller anpassen, als sie es in der bisherigen Erdgeschichte taten …,
fragen sich klimaretter-Redakteure und auch die von Klimafakten.de nicht, ob es überhaupt möglich ist, oder auch nur ein Minimum an Wahrscheinlichkeit hat, nach dem Motto: So viel Irrsin muss doch schon wieder Wahrheit haben, so schlimm kann ein „Fachmann“ doch gar nicht daneben liegen.

Der Autor fragt es sich jedoch und widerspricht ganz kühn mit einer Behauptung: Bei der Klimawissenschaft geht „immer schlimmerer Irrsinn“ problemlos, gerade auch durch „namhafte Wissenschaftler“, man denke nur an die Herren Schellnhuber [23] und Rahmstorf vom PIK. Trotzdem bleibt es Schwachsinn, verbrämt durch pseudowissenschaftliche Darstellung und wie immer: Computer(Spiel)Simulationen. Immer neue Beispiele dafür gibt es zuhauf:
Ruhrkultour: [22] Brexit, Dürre und Diabetes – der Klimawandel war’s!

Man sehe sich nur Bild 5 an und versuche aktuell einen „mehrere Tausend mal schneller … “ Anstieg überhaupt physikalisch möglich zu machen, geschweige denn zu finden. Eher käme man darauf, dass das aktuelle Klimaverhalten seit 11.500 Jahren, wie auch seit 1750 zum Beispiel in Deutschland (Bild 6) und seit 1979 der Welt (Bild 7) gegenüber den Schwankungen und auch Geschwindigkeiten früherer Zeiten ziemlich langweilig ist.
Das folgende Bild 6 lokaler, klimatischer Veränderungen der letzten 40.000 Jahre, zeigt ebenfalls, dass die Vergangenheit nie so „ruhig“ war, wie es von AGW-„Klimawissenschaftlern“ behauptet wird. Die „Ruhigstellung“ erscheint erst durch die Mittelungen möglichst vieler Proxis, weil dadurch die teils extremen Verlaufsdifferenzen geglättet werden und auch dadurch, dass viele Proxis hohe Änderungsgeschwindigkeiten gar nicht abbilden können
[22].

Bild 6 [17] Klimatische Veränderungen im Golf von Aden (Somalia) in den letzten 40.000 Jahren. Anmerkung: YEAR 0 ist unser Zeitalter
In den vielen Klimarückblicken des Autors sind deshalb auch ganz bewusst immer die Temperaturverläufe seit 1750 dargestellt. In solchen Bildern kann man einmal spaßeshalber versuchen, Anstiegsraten zu finden, die „mehrere Tausend mal schneller … “ sind und an die sich gegenüber früheren Zeiten deshalb kein Lebewesen mehr anpassen kann.

Bild 7: Deutschland-Temperaturen. Übereinander gelegte Temperaturverläufe der drei Wintermonate seit dem Jahr 1750, mit Normierung auf den Endwert 0. Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Bild 8 RSS Satelliten-Temperaturdaten der Hemisphären (bis ca. 3 km Höhe). Temperaturverläufe der von Satelliten abgedeckten Breitengrade ohne North Polar. Die Temperaturen der Regionen sind auf den Endwert 0 normiert und übereinander gelegt. Grafik vom Autor aus den RSS-Daten erstellt.

Was der Lügendetektor „genau“ weiss: Die Temperatur im Jahr 2100, wissen die Klimawissenschaftler nicht im Entferntesten. Jedes Mal, wenn sie neue Parameter in ihre Simulationen eingeben, kommen andere Zielwerte heraus.

Bild 8.1 Temperatur-Vorhersagevarianten. Quelle: NoTricksZone: Scientific Papers Predict Cooling In Coming Decades

Auch das Waldsterben darf nicht sterben

Klima-Lügendetektor: [15] … Als weiterer Beleg für die vermeintliche Öko-Hysterie gilt Miersch, dass das Waldsterben „ausgeblieben“ sei und es dem deutschen Wald ja heute „besser denn je“ gehe:
Letzteres ist Quatsch, wie ein schneller Blick in
den letzten Waldzustandsbericht zeigt (zwar hat sich die Lage bei einigen Nadelbäumen verbessert, bei Laubbäumen hingegen haben die Schäden seit Beginn der Erhebungen 1984 stark zugenommen). Und das Ausbleiben eines noch dramatischeren Waldsterbens ist – wie das kleiner werdende Ozonloch – kein Beleg für ungerechtfertigte Panikmache, sondern ein positives Ergebnis genau dieser Kampagnen der Umweltbewegung.

Nicht auszudenken, ein klimaretter-Redakteur*in hätte einmal wirklich in solche Waldschadens-Berichte hineingesehen und über die Daten nachgedacht, wie es der Autor schon mehrmals intensiv getan hat.
Dann wäre ihnen vielleicht aufgefallen, dass es dem Wald nie besser ging und „Kampagnen der Umweltbewegungen“ wohl wenig Einfluss darauf hatten, inzwischen schon negativ wirken, weil Schädlinge nicht ausreichend bekämpft werden dürfen und GRÜNE Windindustrie große Waldgebiete zerschneidet (Bilder 9; 10)– allerdings auch, dass der berichtete Waldzustand und Übersehen von drastischen Erfassungsfehlern teilweise mit bestimmten Parteien korreliert, sowie Daten vor ca. 1990 entweder nicht vorliegen oder wegen anderer Erfassungsmethodik nicht vergleichbar sind:
EIKE 22.12.2016: Der Wald muss wegen der Ideologie weiter leiden: Macht DIE LINKE den Wald in Thüringen kaputt und gar nicht der Klimawandel?
EIKE 05.08.2015: [16] Nicht ewig leiden die Wälder– Wie der deutsche Wald innerhalb von drei Monaten genesen ist

Bild 9 [16] Waldzustandserhebung 2014, alle Schadstufen-Einzelkurven und auf den Wert von 2014 normiert
Die GRÜNEN (und klimaretter) vergessen dabei auch, dass der Deutsche Wald alleine durch die verteufelte Kohle gerettet wurde. Hätte man deren Energieinhalt nicht früh genug erkannt, sähen weit mehr Gegenden so wie die ehemals waldbestandene Lüneburger Heide aus.

So wie der Wald im Mittelalter durch Energiemangel durch großflächige Abholzung in vielen Gegenden verschwand, ist er es heute durch GRÜN verursachten Energiemangel wieder. Was GRÜNE Ideologie und die Klimaschutzverbände dabei anrichten (dürfen), hätte man sich davor nie vorstellen können. Aber wie man am Bildtext von Bild 9 lesen kann, ist der große Vorteil GRÜNER Waldzerstörung, dass dabei wirklich auf jede schutzwürdige Spezies sorgfältig geachtet wird.

Bild 10 Windradgründung im Wald. Quelle: Kölner Stadtanzeiger

Bild 11 Energiepark Morbach. QUELLE: WKIPEDIA Autor: Toksave 2007

Fazit

Klimaretter ist aufgrund ihres erschütternd niedrigen Argumentationsniveaus, welches sich eher durch Häme und Härte, als durch Inhalt auszeichnet, keinen Deut „besser“ als eine weltweite Riege von Klimaaktivisten:
EIKE 27.09.2016: Der Krieg des Klimas gegen die Menschheit (über den angeblich berühmtesten Klimaaktivisten der Welt, McKippen).
Schlimm jedoch, dass solches bei einer offiziellen Beraterin unserer Regierung ohne Folgen bleibt, beziehungsweise, dass diese (und die vielen „honorigen“ Betreiber der Seite) selbst sich nicht dafür schämen. Unverständlich zudem, dass ein so anklagender und teils bewusst gehässig geschriebener Artikel ohne Hinweis auf Verfasser*in erscheint. Es erinnert mehr als ein bisschen an die Hexenverfolgungen, wo ebenfalls grundsätzlich anonym angeklagt wurde.
Schützer des Klimas stört das alles jedoch nicht: Preise bekommen „gute Taten fürs Klima“ immer. Und ein dafür (mindestens für die Verlinkung zum „Lügendetektor“) mit-verantwortlicher Redakteur das Bundesverdienstkreuz
[24].


Bild 12 Preise des Klima-Lügendetektors: Quelle: Homepage Klima-Lügendetektor

Quellen

[1] Klimaretter.info: Bild-schöne Klima-Demagogie, mit Verlinkung auf die Seite des Klima-Lügendetektors:

[3] EIKE 06.03.2017: Beim Klimawandel bleiben Fake-News wohl „politisch korrekt“

[4] EIKE: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (1)

[6] kaltesonne: Totgesagte leben länger: Schöne Grüße vom Eisbären, es geht ihm gut

[7] kaltesonne: Nicht Wärme sondern Schrotflinten sind die größten Feinde der Eisbären

[8] Eric V. Regehr at al.: Conservation status of polar bears (Ursus maritimus) in relation to projected sea-ice declines

[10] EIKE 4.03.2016: Der Eisbär vermehrt sich stetig – aber sein Aussterben simulieren darf man doch (2)

[11] EIKE 06.03.2017: Beim Klimawandel bleiben Fake-News wohl „politisch korrekt“

[12] EIKE 23.07.2016: Der Unterschied in der Klimawandel-Berichterstattung

[13] EIKE 19.11.2016: Desorientierung ist Preis-Wert: Umwelt-Medienpreis für klimaretter.info

[14] BBC News, 12 December 2007: Arctic summers ice-free ‚by 2013‘

[16] EIKE 05.08.2015: Nicht ewig leiden die Wälder– Wie der deutsche Wald innerhalb von drei Monaten genesen ist
[17] SCIENCE VOL 342 15 NOVEMBER 2013, Jessica E. Tierney and Peter B. deMenocal: Abrupt Shifts in Horn of Africa Hydroclimate Since the Last Glacial Maximum

[18] TYCHIS EINBLICK: Das Märchen von den Grenzen des Wachstums

[19] EIKE 06.12.2016: Am Nordpol ist es 20 Grad Wärmer als sonst

[20] kaltesonne: Eisbären-Statistik-Gruppe räumt ein: Veröffentlichte Eisbärenzahlen sind lediglich eine “qualitative Vermutung mit dem Ziel das öffentliche Interesse zu befriedigen”

[21] Ruhrkultour: Kafkaeske im Fake-State

[22] Ruhrkultour: Brexit, Dürre und Diabetes – der Klimawandel war’s!

[22] EIKE 26.03.2016: Rekonstruierte Temperaturverläufe der vergangenen zwei Jahrtausende. Eine Literatursichtung von 1990 bis ganz aktuell

[23] EIKE 17.10.2015: Fällt die nächste Eiszeit aus? PIK Chef Schellnhuber behauptet: Ja, so sicher wie das Amen in der Kirche!

[24] Frankfurter Rundschau: Joachim Wille „Mal kurz die Welt retten – das dauert“




Zehn düstere Prophezeiungen bzgl. des Unterganges von Eisbären sind gescheitert: jetzt wieder 20.000 bis 30.000 Exemplare

Während Eisbären durch abnehmendes Meereis irgendwann in der Zukunft negativ betroffen werden könnten, gibt es aber keinen überzeugenden Beweis, dass sie derzeit unnatürlichen Schädigungen ausgesetzt sind. Tatsächlich hat die globale Anzahl (von Funktionären als vorläufige Schätzung beschrieben) anscheinend während dieser Zeit leicht zugenommen, hatte man doch im Jahre 1993 28.370 Tiere gezählt (Wiig and colleagues 1995; range 21,470-28,370), während im Jahre 2015 31.000 Tiere gezählt worden sind (Wiig and colleagues 2015, [pdf here] aka 2015 IUCN Red List assessment; range 20,000-31,000).

Diese ominösen Prophezeiungen wurden hauptsächlich durch Ian Stirling, Steven Amstrup, Andrew Derocher und einige andere in einer IUCN Polar Bear Specialist Group (PBSG) kolportiert, und ironischerweise sind es von deren Kollegen gesammelte Daten, die ihre Botschaft des Untergangs widerlegen.

Hier folgen diese Prophezeiungen (in beliebiger Reihenfolge):

Prophezeiung 1: Die Anzahl von Eisbären im Gebiet der Western Hudson Bay (WHB) wird weiterhin abnehmen über das Jahr 2004 hinaus, und zwar infolge des früheren Aufbrechens des Eises und des immer späteren Zufrierens.

Gescheitert: Eine Zählung aus der Luft, durchgeführt im Jahre 2011 von Seth Stapleton und seinen Kollegen (2014) kam zu einer Schätzung von etwa 1030 Bären. In ihrem Bericht schreiben sie:

Diese Zahl ist ähnlich einer Schätzung aus dem Jahr 2004, aber deutlich höher als Projektionen, die eine Abnahme der Bären seitdem zeigen“.

Diese Zahl von 1030 ist diejenige, die vom IUCN PBSG sowie Environment Canada für WHB genannt wird, hat doch eine Studie aus dem gleichen Jahr (Lunn und Kollegen 2014) nicht die gesamte WHB-Region erfasst, so dass deren Zahl nicht mit dem Jahr 2004 verglichen werden konnte.

Prophezeiung 2: Das Aufbrechen des Meereises in der WHB erfolgt zunehmend früher und das Wiederzufrieren zunehmend später (nach 1999), da das CO2-Niveau durch das Verbrennen fossiler Treibstoffe die globalen Temperaturen steigen lässt.

Gescheitert: Der Forscher Nick Lunn und seine Kollegen (2014) konnten nachweisen, dass es zwischen 2001 und 2010 keinen Trend hinsichtlich der Zeitpunkte von Aufbrechen und Zufrieren gab. Während seit 2010 keine Analysen von Aufbrechen oder Zufrieren im Gebiet WHB veröffentlicht worden sind, scheint sich diese Lage bis mindestens 2015 fortgesetzt zu haben (hier).

Prophezeiung 3: Die Eisbären in der Tschuktschen-See werden am stärksten geschädigt werden durch sommerliche Abnahme von Meereis, weil sie einige der größten Meereis-Verluste erleben als jede andere Unter-Population (und folglich die längste Saison mit offenem Wasser in jedem Jahr).

Gescheitert: Eine Studie aus jüngster Zeit bzgl. der Bären der Tschuktschen-See ergab, dass es ihnen besser geht als in den achtziger Jahren, als die Perioden offenen Wassers sehr kurz waren.Tatsächlich waren nur die Bären im Foxe Basin [?] fetter als die Tschuktschen-Bären. Sie vermehrten sich auch gut (Rode et al. 2010, 2013, 2014), wobei einige Weibchen Drillingsgeburten erlebten (siehe Bild oben rechts!) – außerhalb der WHB ein seltener Anblick.

Prophezeiung 4: Kannibalismus wird zunehmen, da die sommerliche Eisabnahme immer schlimmer wird.

Gescheitert: Kannibalismus ist ein natürliches Phänomen bei Eisbären, und bei keinem der wenigen bekannt gewordenen Vorfälle waren offensichtlich abgemagerte oder hungernde Bären beteiligt (selbst nicht beim jüngsten Beispiel, das Mitte August in der Baffin-Bay gefilmt worden ist, als in dem Gebiet das Meereis sehr ausgedehnt war), und das trotz der Tatsache, dass im Jahre 2012 die geringste Meereis-Ausdehnung seit 1979 beobachtet worden war. Von einer Zunahme der Vorfälle von Kannibalismus kann man nicht reden (hier), weil es keine wissenschaftliche Grundlage gibt, mit der man jüngste Vorfälle vergleichen kann.

Prophezeiung 5: Todesfälle von Bären durch Ertrinken werden zunehmen angesichts der weiter schrumpfenden sommerlichen Eisbedeckung (aufgekommen nach einem weithin beachteten Vorkommnis im Jahre 2004 hier).

Gescheitert: Es gab keine weiteren bestätigten Berichte über Todesfälle von Bären durch Ertrinken, die im Zusammenhang mit exzessivem Schwimmen in offenem Wasser standen seit dem umstrittenen Ereignis im Jahre 2004, obwohl seitdem in zwei Sommern die niedrigste sommerliche Eisausdehnung seitdem registriert worden ist (2007 und 2012). Eine gründlichere Studie über das Schwimmvermögen von Eisbären (hier) kam zu dem Ergebnis, dass Eisbären einschließlich der Jungtiere erfolgreich über weite Strecken schwimmen können. Tatsächlich schwimmen sie nicht nur im Sommer weite Strecken: Ende März 2015schwamm ein Polarbär durch offenes Wasser vom Packeis vor Neufundland zu der Hibernia-Ölplattform weit vor der Küste.

Prophezeiung 6: Es wird immer mehr Probleme an Land geben durch hungernde Eisbären infolge der geringeren Eisausdehnung.

Gescheitert: Es gab im Sommer im Gebiet der WHB, aber auch anderswo mehr Problem-Bären, aber kaum einer dieser Bären hungerte oder war abgemagert (hier). Eine groß publizierte Attacke erfolgte in Churchill im Herbst 2013, stand aber in keinerlei Zusammenhang mit einem besonders frühen Aufbrechen von Meereis und auch nicht mit spät zufrierendem Meerwasser. Bei Vorfällen im vorigen Sommer in der Kara-See (Russland) waren nur Bären in guter Verfassung beteiligt (hier). Eisbären sind potentiell gefährlich, egal wie es ihnen gerade geht, aber Todesfälle durch Verhungern junger und älterer (oder verwundeter) Bären sind natürliche Ereignisse, die oftmals auftreten. Sie sind kein Beweis für abnehmendes Meereis.

Prophezeiung 7: Die Eisbären in der südlichen Beaufort-See können als Indikator herangezogen werden zu prophezeien, wie es den Bären in der Tschuktschen-See und der Barents-See gehen wird, weil die ,Meereis-Ökoregionen‘ ähnlich sind. Dies sagt der Circumpolar Action Plan für zukünftige Forschung, der von Dag Vongraven und Kollegen im Jahre 2012 vorgestellt worden ist.

Gescheitert: Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass es den Bären der Tschuktschen-See tatsächlich besser ging während der besonders langen Zeiträume offenen Wassers Ende der Nuller-Jahre als während der kurzen Zeiträume der achtziger Jahre. Im Gegenteil, die Bären der südlichen Beaufort-See haben ausgesprochen stark gelitten durch periodische Episoden dicken Eises im Frühjahr (etwa alle 10 Jahre seit den sechziger Jahren, hier). Dieses Phänomen ist typisch für jene Region. Tatsache ist: die Unterschiede der Eisbedingungen in der Tschuktschen-See und der südlichen Beaufort-See könnten kaum größer sein. Während die Bären in letzterem Gebiet verwundbarer sind durch natürliche Variationen der Eisausdehnung, ist der Plan, beide Regionen als äquivalent anzusehen, eine Farce und unterminiert total den von IUCN PBSG vorgestellten Circumpolar Action Plan.

Prophezeiung 8: Die Polarbären in der WHB können herangezogen werden um zu prophezeien, wie die Bären im Fox-Basin und der Davis-Straße leben, weil dies alles ähnliche ,Eis-Ökoregionen‘ sind. Dies sagt der Circumpolar Action Plan für zukünftige Forschung, der von Dag Vongraven und Kollegen im Jahre 2012 vorgestellt worden ist.

Gescheitert: Die Bären in der WHB haben es nicht nur mit variablen Zeiten von Eisschmelze und erneutem Zufrieren zu tun, sondern müssen gelegentlich auch Jahre aushalten mit dickem Frühjahrs-Eis sowie mit Frühjahren mit einer entweder sehr hohen oder sehr dünnen Schneedecke, was starke Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Ringelrobben hat, ihrer Nahrungsgrundlage (hier). Die Bären der Davis-Straße andererseits haben es mit einiger Variabilität der Meereis-Bedingungen zu tun, doch haben sie Zugang zu einer Überfülle von Sattelrobben im Frühjahr (hier). Während Bären in der WHB weitaus verwundbarer durch natürliche Variationen des Meereises und bzgl. der Verfügbarkeit von Nahrung als die Bären der Davis-Straße, ist der Plan, diese beiden Gebiete als äquivalent anzusehen, eine Farce und unterminiert total den von IUCN PBSG vorgestellten Circumpolar Action Plan.

Prophezeiung 9: Die fortgesetzte späte herbstliche Eisbildung vor Spitzbergen in der Barents-See wird sich verheerend auf Eisbären auswirken, die traditionell in diesem Gebiet hausen.

Gescheitert: Vorläufige Ergebnisse der jüngsten Eisbär-Zählung im Spitzbergen-Gebiet zeigten eine Zunahme um 42% gegenüber der Schätzung aus dem Jahr 2004 (hier), trotz sehr später Eisbildung im Herbst 2013. Andere Forscher haben nachgewiesen, dass Bären regelmäßig zwischen Spitzbergen, Norwegen und Franz-Josefs-Land hin und her pendeln (wo sich bislang das Meereis immer erst spät im Herbst bildet). Dies bedeutet, dass die Spitzbergen-Eisbären leicht in der Lage waren, sich an die gegenwärtigen Bedingungen geringer Eisausdehnung anzupassen.

Prophezeiung 10: Das sommerliche Meereis wird mit dem weiteren Anstieg des CO2-Gehaltes abnehmen. Das Jahr 2007 markierte den Beginn einer ,Todesspirale‘ von Meereis (hier), die sich immer weiter drehen wird.

Gescheitert: Das Meereis im September war seit dem Jahr 2007 variabel, aber es gab keinen Abnahme-Trend. Meereis-Experten räumen ein, dass dies noch 10 Jahre oder mehr über 2014 hinaus der Fall sein kann, selbst wenn die Vorhersagen bzgl. Eisrückzug zutreffend sein sollten (Swart et al. 2015). Mit anderen Worten, der CO2-Gehalt war kein Kontroll-Schalter für die Gesundheit der Eisbären.

Schlussfolgerungen

Eisbären sind keine fragile Angelegenheit im arktischen Klimawandel-Szenario, sondern sie sind widerstandsfähige Raubtiere, die bemerkenswert gut ausgestattet sind, um in ihrem hoch variablen Habitat zu leben.

In einer abgeschätzten Roten Liste aus dem Jahr 2015 (Wiig et al. 2015) heißt es:

Der vorherige Status ,verwundbar‘ blieb zwar bestehen, doch wurden keine Projektionen über das Jahr 2050 hinaus erstellt. Sie sagten, dass es nur eine 70-prozentige Chance gibt, dass die Anzahl während der nächsten 35 Jahre um 30% abnehmen wird. Dies ist kaum höher als 50 : 50. Es bedeutet auch, dass es eine 30-prozentige Chance gibt, dass die Anzahl während der nächsten 35 Jahre NICHT um 35% abnehmen wird. Explizit wird festgestellt, dass das Risiko eines Rückgangs der Population um 80% oder mehr bis zum Jahr 2050 praktisch Null ist (S. 16).

Mit anderen Worten: der Vermerk ,verwundbar‘ basiert nur auf einer möglichen Abnahme der Population (hier), trotz der gegenwärtig sehr großen Anzahl von Bären, und sie sind nicht unmittelbar in Gefahr auszusterben. Der gegenwärtige Trend der Population wird als UNBEKANNT gelistet.

Link: http://wattsupwiththat.com/2016/02/25/ten-dire-polar-bear-predictions-that-have-failed-as-global-population-hits-20-31k/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis des Übersetzers: Dieser Essay steht auch hier. Am Ende findet sich eine ausführliche Liste mit Referenzen.




Fette Eisbären: Population der Svalbard Eisbären ist in den letzten 11 Jahren um 42% gestiegen.

Denkwürdig ist, dass in einem Bericht vom September, direkt nach der Zählung, der Biologe Jon Aars berichtete, sie sind in "ausgezeichneter" Verfassung, einige von ihnen "so fett wie Schweine." Ich glaube, "gut" ist das gleiche wie "hervorragend".

Im russischen Teil der Barentssee wurden Bären in diesem Jahr nicht gezählt, weil die Russen es nicht erlauben würden; die bisherige Gesamtzahl von 2004, war 2650 (Bereich ~ 1.900 bis 3.600) für die gesamte Region.

 

In der Karte (mit freundlicher Genehmigung der IUCN Polar Bear Specialist Group) ist der Svalbard-Archipel auf der linken Seite (norwegisches Hoheitsgebiet) und den Inselgruppen von Franz Josef Land und  Novaya Zemlya auf der rechten Seite (russisches Territorium).

Merkwürdig ist, dass die Kommentare des leitenden Forschers Jon Aars gegenüber einer norwegischen Zeitung (in Englisch), die dieses gestern verbreitet hat ("Eisbären kommen zurück"), viel positiver waren als die in der Pressemitteilung (wahrscheinlich liegt das daran, was westliche Medien sehen wollen).

Hier, was Aars in der Pressemitteilung erklärte (pdf hier):

Ein Anstieg der Population kam nicht als große Überraschung¸ da die Populationszahlen zuvor niedrig gewesen waren, aufgrund der Tatsache, dass diese Bären bis vor 40 Jahren gejagt wurden, ergänzte Dr. Aars."

 [Außer dass Eisbären Spezialisten gesagt haben, das die Population fast sicher nur wegen der Meereisbedingungen zurückgegangen waren, doch trotz der schlechten Bedingungen in den letzten Jahren, machen sich die Bären besser als je zuvor]

Aber hier ist das, was lokale Reporter (NTB: Nachrichten in Englisch aus Norwegen) am 23. Dezember 2015 veröffentlicht haben, die ihn für ein Interview kontaktierten:

"Forscher vom Norsk Polarinstitutt in Tromsø haben ihre erste Zählung von Arten seit 2004 in Bezug auf die Eisbärenpopulation auf Spitzbergen und im norwegischen Teil der Barentssee durchgeführt. "Die Population hat zugenommen", so Projektleiter Jon Aars des Polarinstituts gegenüber NTB. "Die norwegische Eisbärenpopulation wird nun auf rund 975 Bären gerechnet, im Vergleich zu 685 vor 11 Jahren."

Aars betonte, dass es eine gewisse Toleranz in den Zahlen gibt, aber er glaubt, dass die Forscher die notwendige Grundlage haben zu behaupten, dass es eine Zunahme der Gesamtzahl gibt.

Er sagte auch, die Eisbären die gesichtet und gezählt wurden waren in "guter Form." Er sagte das Eis "kam früh im Herbst 2014 und dauerte eine lange Zeit." Das bedeutet eine Menge für die Bären, stellte er fest.

Die Eisverhältnisse in der Barents waren in den meisten Jahren seit 2000 schwach gewesen und Forscher waren sehr besorgt über den Zustand der Eisbär Population. "Es ist positiv zu sehen, dass die Eisbären mit diesen Bedingungen gut zurechtkamen, die für einige Jahre noch schlimmer hätten kommen können", sagte Aars NTB. 

[Hervorhebung durch WUWT]

Also noch einmal, ungeachtet der jüngsten Rückgänge in Sommer-Meereseis, bestehen die Eisbär-Spezialisten in ihrem Gutachten darauf, dass dieses den Eisbären zum Verhängnis ist, aber den Bären geht es gut. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung, was das bedeutet.

Der Beweis ist jetzt sehr stark, dass die jüngsten Rückgänge in der Meereseisbedeckung im Sommer / Herbst wenig bis gar keine negativen Auswirkungen auf die Eisbärenpopulationen haben: Die wirkliche Bedrohung für Eisbären ist dickes Eis im Frühjahr (Crockford 2015).

Referenzen

Crockford, S.J. 2015. “The Arctic Fallacy: sea ice stability and the polar bear.” GWPF Briefing 16. The Global Warming Policy Foundation, London. Pdf hier.

["Der Arktis Irrtum:. Meereis Stabilität und der Eisbär"]

Erschienen auf WUWT am 23.Dezember 2015

Gast Essay von Dr. Susan J. Crockford von polarbearscience.com

Übersetzt durch Andreas Demmig

More scientific evidence that polar bears are doing just fine – a 30 42% increase in population with some of them “as fat as pigs.”

* Anmerkung der Redaktion:

Frau Prof. Crockford war für die 9. IKEK als Referentin vorgesehen, und hatte dann kurzfristig ohne nähere Angaben abgesagt. Wir vermuten, dass sie aufgrund ihrer veröffentlichten Ergebnisse Schwierigkeiten mit ihrem (öffentlichen) Arbeitgeber vermeiden wollte.




Die neueste Eisbären-Ente

Der österreichische Kurier jammerte in seiner Ausgabe vom 18. November 2014:

40 Prozent weniger Eisbären
Der Klimawandel bedroht den Lebensraum des Königs der Arktis, des Eisbären – das ist nicht neu. Neu ist jetzt aber eine Studie, die das Bedrohungsszenario in Zahlen gießt. Wissenschaftler aus Kanada und den Vereinigten Staaten haben die weißen Bären mehr als zehn Jahre lang beobachtet und kommen in einer Studie zu dem Schluss, dass ihre Zahl zwischen 2001 bis 2010 nördlich von Alaska um etwa 40 Prozent gesunken ist.

Einige Tage später sprang auch Die Welt in den Ring und schrieb am 23. November 2014:

Klimaerwärmung: Eisbären in Alaska sind vom Aussterben bedroht
Der Klimawandel macht den Eisbären stark zu schaffen. Ohne das Packeis auf dem Meer fehlt den Tieren ihre Plattform zum Jagen. Die Folge ist ein dramatischer Rückgang des Bestandes.
Den Eisbären schmilzt langsam, aber sicher ihr Lebensraum davon: Nur noch 900 Eisbären leben derzeit in der Beaufortsee in Alaska und im Nordwesten Kanadas, wie eine jetzt im Fachjournal “Ecological Applications” veröffentlichte Studie zeigt. Im Jahr 2004 waren es dagegen noch 1500 Tiere, wie das Forschungsteam unter der Leitung von Jeffrey Bromaghin vom Alaska Science Center schreibt.
Weltweit gibt es noch etwa 20.000 bis 25.000 Eisbären. Ursache für den Rückgang des Bestandes ist vor allem das fehlende Eis im Sommer. “Der Klimawandel macht den Tieren zunehmend zu schaffen”, sagt die WWF-Expertin Sybille Klenzendorf.

Das klingt dramatisch, und wenn sich die Todesspirale weiter fortsetzt, dann sind schon bald alle Eisbären tot. Diesen Eindruck bekommt man jedenfalls beim Lesen der beiden Presseartikel. Nun lohnt es sich jedoch durchaus, einmal in die Originalarbeit selber hineinzuschauen. In der Zusammenfassung schreiben die Autoren nämlich einige Dinge, die die Zeitungen ihren Lesern leider vergaßen mitzuteilen:

Die geringe Überlebensrate von 2004 bis 2006 führte zu einem Rückgang um 25% bis 50%. … Aus nicht geklärten Gründen hat sich jedoch die Überlebensrate von adulten und Jungtieren ab 2007 wieder verbessert, und der Bestand war von 2008 bis 2010 vergleichsweise stabil mit etwa 900 Bären im Jahre 2010.

Die Studie umfasste die Jahre 2001 bis 2010. In den Jahren 2004-2006 ging die Population stark zurück, allerdings erholte sie sich ab 2007 wieder, und die Eisbärenzahlen gingen wieder nach oben. Diese seit nunmehr 7 Jahren andauernde positive Entwicklung wird in der medialen Katastrophenberichterstattung doch glatt unterschlagen. Zudem passt der Trendumschlag im Jahr 2007 so gar nicht zur angebotenen Erklärung, das schwindende Sommer-Meereis könnte etwas mit dem Eisbärensterben zu tun haben. In jenem Jahr schrumpfte das arktische Meereis im Sommer auf ein Rekordminimum. Trotzdem nahmen die Eisbären zu jener Zeit wieder zu. Die schwierigste Zeit erlebten die Eisbären 2004-2006, als das Eis noch viel ausgedehnter war als 2007.

Abbildung: Entwicklung des polaren Meereises in der Arktis (blaue Kurve) und Antarktis (rote Kurve) während der vergangenen 35 Jahre. Quelle: Climate4You-Newsletter, September 2014, nach NSIDC-Daten.

Ähnliche Einbrüche der Eisbärenpopulation wie 2004-2006 hatte es in der Beaufortsee in der Vergangenheit stets gegeben, wie die Zoologin Susan Crockford in ihrem Blog Polar Bear Science am 18. November 2014 in einer Besprechung der neuen Arbeit berichtete:

Hier kommen ein paar weitere gute Nachrichten hinsichtlich der Eisbärenpopulation, diesmal aus einer umfangreichen Studie aus der Südlichen Beaufort-See. Eine jüngst veröffentliche Studie zeigt eine Abnahme um 25% bis 50% zwischen 2004 und 2006 (stärker als ursprünglich berechnet). Allerdings hat sich die Population bis zum Jahre 2010 deutlich erholt (obwohl das vorherige Niveau noch nicht erreicht ist). Alle Schlagzeilen in den Medien (z. B. in The Guardian) sind den Pressemitteilungen gefolgt, die sich auf das Ausmaß des Rückgangs konzentriert haben. Dabei ist die Erholung des Bestandes der Teil der Studie, der wirklich eine neue Nachricht ist, basiert dies doch auf neuen Daten. Diese Erholung ist ähnlich einer solchen, die Ende der siebziger Jahre dokumentiert worden ist. Davor war es zwischen 1974 und 1976 zu einer starken Abnahme der Population gekommen, verursacht durch besonders starken Eisgang im Frühjahr (hier). … Allerdings zeigte sich in der Studie keinerlei Korrelation zwischen Rückgang der Population und Eisbedingungen. Eine solche Korrelation konnte nicht gefunden werden, weil man nicht die Dicke des Eises im Frühjahr in die Modelle eingegeben hatte – man hatte lediglich die sommerlichen Eisbedingungen betrachtet. Ich finde das ziemlich merkwürdig, da frühere Beispiele dieses Phänomens, das etwa alle 10 Jahre seit den sechziger Jahren zu beobachten ist, allesamt mit dicken Eisbedingungen im Frühjahr zusammenhingen (Die Rückgänge von 1974 bis 1976 sowie von 2004 bis 2006 waren die schlimmsten). Ein weiterer Vorgang dieser Art könnte sich im Frühjahr dieses Jahres ereignet haben (April 2014 hier), doch wurde dieser Vorgang bislang nicht bestätigt.

Das zyklisch alle 10 Jahre auftretende Eisbärensterben hat laut Studien eher mit den Meereisbedingungen im Frühling zu tun und gar nicht so sehr mit der Eislage im Sommer. Das Frühlingseis war jedoch gar nicht Thema der neuen Studie von Jeffrey Bromaghin und Kollegen und blieb somit unberücksichtigt. Die zeitlichen Diskrepanzen zwischen Eisverlauf und Eisbärenentwicklung fielen letztendlich auch den Autoren auf. In der Kurzfassung ihres Papers erklären sie explizit, dass hier wohl ganz andere Faktoren abseits des Meereises eine Rolle spielen:

Allerdings zeigen unsere Ergebnisse im Kurzfristzeitraum, dass andere Faktoren als das Meereis das Überleben beeinflussen können. Ein verbessertes Verständnis der ökologischen Grundlagen als Basis für die Dynamik der Eisbärenpopulation ist notwendig, um Projektionen ihres Status‘ in der Zukunft zu verbessern und zur Entwicklung von Management-Strategien zum Schutz der Eisbären.

Peinlich für Sybille Klenzendorf vom WWF, die im Gespräch mit der Welt weiterhin ihr Sommermeereismärchen verkündet. Offenbar hat sie das Paper gar nicht gelesen. Vorwürfe muss man jedoch auch den Autoren der Studie selber machen. In ihrer Pressemitteilung zur Studie schüren sie die Klimaangst, indem sie einleitend die alarmistische Richtung vorgeben:

In einer neuen, heute veröffentlichten Studie über Eisbären haben Wissenschaftler aus den USA und Kanada herausgefunden, dass die Anzahl der Polarbären in der Südlichen Beaufort-See während der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts stark zurückgegangen ist, und zwar um etwa 40%.

Ein paar Absätze weiter unten werden dann doch Zweifel ausgedrückt, die es nicht in die deutschsprachige Presse geschafft haben:

Das Überleben der adulten Tiere und ihres Nachwuchses begann sich ab 2007 zu verbessern, und die Population stabilisierte sich bei etwa 900 Bären im Jahre 2010, dem letzten von der Studie abgedeckten Jahr. … Die geringe Überlebensrate kann verursacht sein durch eine Kombination von Faktoren, die schwierig zu erkunden sind, und warum sich die Population zum Ende der Studie erholte, ist unbekannt. Forschung und Überwachung für ein besseres Verständnis der das Überleben beeinflussenden Faktoren gehen weiter.

Die Pressemitteilung stammt vom 17. November 2014. Zu jenem Zeitpunkt hätten die Autoren jedoch bereits wissen müssen, dass sich die Eisbärenpopulation nach Ende des Untersuchungszeitraums sogar noch weiter erholt hat. Weshalb erwähnen Jeffrey Bromaghin und seine Mitstreiter dies nicht, fragte sich auch Susan Crockford in einem weiteren Beitrag vom 19. November 2014 in ihrem Blog:

Warum hat man mit der Überwachung der Eisbärenpopulation in der Südlichen Beaufort-See im Jahre 2010 aufgehört? Klar ist, dass die kürzlich veröffentlichte und verbreitet in den Himmel gelobte neue Studie zu einem Zeitpunkt beendet worden ist, bevor die Erholung aus einem bekannten Rückgang vollständig war. Die Forscher der jüngst veröffentlichten Studie wussten schon vor Beginn ihrer Arbeit im Jahre 2007, dass ein Rückgang der Population erfolgt war. Sie wussten auch, warum es dazu gekommen war und dass auf frühere Rückgänge, verursacht durch ähnliche Bedingungen, jedes Mal eine vollständige Erholung gefolgt war. Haben sie wirklich geglaubt, dass es zu einer vollständigen Erholung des Bestandes in nur vier Jahren kommen würde, innerhalb einer Zeitspanne also, in der 2007 geborene Jungtiere noch gar nicht das Fortpflanzungsalter erreicht hatten? Tatsächlich hat eine Fallstudie des US Fish and Wildlife Service (USFWS) in der Südlichen Beaufort-See höhere Bestände gefunden hat als jemals in einem Jahrzehnt. … Allerdings berichtet der USFWS im Eisbären-Newsletter 2013/2014 (pdf hier, Seite 17 unten rechts) dass dessen Überwachung aus der Luft gezeigt hat, dass die Population im Jahre 2012 in der Südlichen Beaufort-See „hoch“ war im Vergleich zu früheren Jahren, und dass sich die Bären in „normaler“ Kondition befanden.

Die Anzahl der im Jahre 2012 beobachteten Eisbären war im Vergleich zu früheren Erkundungen während des vergangenen Jahrzehnts hoch. Die Körperkonstitution schien relativ normal zu sein für diese Jahreszeit, fand man doch die meisten Bären in normaler Körperkonstitution vor.

Warum sollten die Autoren der Studie aus dem Jahr 2014 hinsichtlich ihres Endzeitpunktes Rosinenpickerei betreiben, wenn sie doch zum Zeitpunkt der Einreichung ihrer Studie zur Veröffentlichung wissen mussten, dass sich die Erholung der Population über das Jahr 2010 hinaus erstreckt hat? … Unter dem Strich: Die Autoren wussten, dass es Daten gibt, die zeigten, dass sich die Erholung des Bestandes auch nach 2010 noch fortgesetzt hatte, aber sie haben diese Tatsache in ihrer Studie weggelassen, ebenso wie in der Presseerklärung oder in ihren Presseinterviews.

Ein erschreckendes Resultat: Bewusst unvollständige Berichterstattung in den Medien, Unterschlagung von positiven Trends, Ausblendung von wissenschaftlichen Zweifeln und geschickt gewählte Endpunkte von statistischen Untersuchungen. Haben Journalisten und Wissenschaftler in den letzten Jahren wirklich nichts dazugelernt?

Link: http://www.kaltesonne.de/die-neueste-eisbaren-ente/

Artikel zuerst bei der Kalten Sonne erschienen. Übersetzung der englischen Passagen von Chris Frey EIKE




Auch das noch: Warmduscher gefährden Eisbären