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Kältereport Nr. 9

Arktische Meereis-Ausdehnung die höchste seit 8 Jahren

11. Mai: Seit dem Jahr 2013 war die arktische Eisausdehnung im Mai so groß wie in diesem Jahr.

Dies geht aus den jüngst veröffentlichten neuesten Zahlen des National Snow and Ice Data Center (NSIDC) hervor.

Betrachtet man das 21. Jahrhundert, dann ist die Ausdehnung für diese Zeit größer als in jedem Jahr seit 2013 und auch größer als in den Jahren 2006 und 2004.

Die Arktis sollte inzwischen eisfrei sein, zumindest im Sommer.

Hunderte düsterer Prophezeiungen sind über die letzten Jahre über uns herein gebrochen, von denen viele die Wirtschaftspolitik beeinflussten, mit der wir es heute zu tun haben – und alle sind gescheitert!

Link: https://electroverse.net/arctic-sea-ice-extent-highest-in-8-years/

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Neuseeland: von Rekord-Hitze zu Rekord-Kälte

12.Mai: In Neuseeland ist der Herbst in diesem Jahr ausgefallen, und auf Sommer folgte direkt der Winter.

Nach einer kurzen Hitzewelle wurde das Land jetzt von einem Kaltluftausbruch aus der Antarktis betroffen. Verbreitet gab es außerordentlich früh Frost und starke Schneefälle.

Link: https://electroverse.net/new-zealand-swings-to-cold-study-shows-antarctic-ice-is-growing/

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Winter kehrt plötzlich in manche Gebiete Russlands zurück

12. Mai: Die atmosphärische Kaltfront brachte den südlichen Regionen Russlands Schneefälle und einen deutlichen Temperatursturz. In Adygea, Inguschetien und Dagestan kam es am 10. Mai zu regelrechten Schneestürmen.

Schnee und Frost wurden auch in den Regionen Stawropol und Krasnodar sowie in Karatschai-Tscherkessien beobachtet.

Link: https://www.iceagenow.info/winter-suddenly-returns-to-russia/

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12. Mai: Winter-Wetterwarnung: Ungewöhnlich kaltes Wetter mit Schnee

Für das Gebiet um Colorado Springs wurde eine Warnung vor winterlichem Wetter ausgegeben. National Weather in Pueblo sprach von möglichen Schneefällen.

Rekord-Schnee für Mai

Am Montag wurde in Colorado Springs ein neuer Schneehöhen-Rekord aufgestellt: es waren ca. 3 cm Schnee gefallen. Der bisherige Rekord für den 10. Mai datiert aus dem Jahr 2006 mit ca. 1 cm.

And the Colorado Avalanche Information Center is warning of “considerable” avalanche danger for the northern mountains.

Der Lawinen-Warndienst warnt vor einer „erheblichen“ Lawinen.Gefahr in den nördlich gelegenen Bergen.

Mai-Schnee [outtherecolorado.com].

Link: https://www.iceagenow.info/colorado-springs-sets-snowfall-record/#more-35503

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Denver: Längste Schneefall-Saison seit Beginn von Aufzeichnungen

Am 11. Mai hat es in Denver noch einmal geschneit.

Damit dürfte die Stadt die zweitlängste Schneefall-Saison ihrer Geschichte erlebt haben. Der erste Schnee war am 8. September gefallen, wodurch sich eine Saison von 245 Tagen ergibt. Darin enthalten ist auch der schneereichste März jemals.

Rekord-Kälte in Jackson Hole, Wyoming

In der Stadt Jackson Hole in Wyoming war es am vergangenen Wochenende ungewöhnlich kalt, selbst nach den Verhältnissen dort, wo Mai-Frost während der letzten Jahre nichts Unbekanntes ist.

Erst im vergangenen Oktober, am 25. Oktober, wurde an der Klimastation von Jackson eine Tageshöchsttemperatur von nur -7,8°C gemessen – ein Wert, der den Rekord für die kälteste jemals gemessene Höchsttemperatur im Monat Oktober brach.

Der Abkühlungstrend ist eindeutig.

In einer Welt, die sich angeblich linear erwärmt und am Rande einer Katastrophe steht, erlebte Jackson, WY, 2019 das kälteste Jahr aller Zeiten. 2020 wurde dann die kälteste Oktobertemperatur aller Zeiten und der früheste Schneefall aller Zeiten registriert.

Und jetzt, im Mai 2021, berichtet buckrail.com, dass die Temperatur in Jackson am Sonntag, den 9. Mai, auf nur 12 Grad gefallen ist – ein Wert, der einen neuen Rekord-Tiefstwert für dieses Datum darstellt und den alten Richtwert von 13 Grad aus dem Jahr 2002 bricht.

Und man beachte: Der 9. Mai 2021 ist jetzt der kälteste 9. Mai in der Geschichte der Aufzeichnungen, in Büchern, die weit über ein Jahrhundert zurückgehen, bis 1905 (das Centennial Minimum).

Link: https://electroverse.net/co-breaks-cold-records-denvers-longest-snowfall-season-on-record/

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Ungewöhnlich früher Blizzard in Australien – mächtiger kaltlufteinbruch aus der Antarktis vorhergesagt

13.Mai: „Atemberaubender Blizzard trifft australische Skigebiete einen MONAT zu früh“, berichtet die Daily Mail, was zwar stimmt, aber vergisst zu erwähnen, dass es auch schon vor einem ganzen Monat geschneit hat!

Bereits am 11. April setzte auf dem tasmanischen Cradle Mountain starker Schneefall bis auf 600 m hinabein:

Photo: Cradle Mountain Hotel (12. April)

Ebenfalls am 11. April sammelte sich Schnee unterhalb von 900 Metern im gesamten Bundesstaat Victoria an. Regionen wie Mt Buller und Mt Baw Baw meldeten Mitte April Schneesummen von 22 cm, wobei der Schnee immer noch fällt:

Video: https://twitter.com/i/status/1381106737403490305

Quelle

Und jetzt, am 12. Mai, hat ein weiteres eiskaltes System Zentimeter um Zentimeter der globalen Erwärmung in die höheren Lagen von Tasmanien, Victoria und New South Wales (NSW) gebracht.


Während der letzten Jahre hat sich das Klima Australiens verändert – zum Kälteren und Nasseren.

Link: https://electroverse.net/early-season-blizzard-hits-australia/

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Rekord-Kälte in North Carolina

13.Mai: Um 4.08 Uhr morgens [Ortszeit] sank die Temperatur in Raleigh auf 2,7°C. Meteorologe Zack Maloch: „Es ist ziemlich kalt für Mai, und der bisherige Rekord aus dem Jahr 1960 von 4,4°C ist gebrochen worden“.

Link: https://www.iceagenow.info/record-cold-in-north-carolina-piedmont/

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Rocky Mountain-Nationalpark: dritthöchste Schneemenge jemals

14.Mai: „Man würde hiervon nichts in den MSM hören“, sagt ein Leser. „Bei uns in Colorado war es schon jetzt nasser als im gesamten vorigen Jahr, aber alles, was man hört, ist Dürre“.

„Fast eine Rekordschneedecke im Rocky Mountain Nationalpark (RMNP), weil es bisher kalt war“, sagt Ryan. „Es ist übrigens Mitte Mai, und Sie werden nichts davon hören. Ich musste extra danach suchen.“

In Bear Lake im RMNP liegen immer noch knapp 150 cm Schnee, das ist die dritthöchste Schneedecke in den Aufzeichnungen

„Nur“ die dritthöchste.

Allerdings liegt das an dem kalten Wetter, nicht unbedingt am Schneefall, obwohl es in letzter Zeit sicher auch Schnee gegeben hat. Ein Teil von Colorado hat bereits mehr Nässe als im gesamten letzten Jahr abbekommen, dennoch hört man nur von Dürre. Vielleicht gibt es jetzt welche, die verzweifelt irgendwo nach Dürre suchen.

Artikel:
https://kdvr.com/news/local/bear-lake-in-rmnp-still-has-58-inches-of-snow-on-the-ground-third-deepest-snowpack-on-record/

Link: https://www.iceagenow.info/rocky-mountain-national-park-third-deepest-snowpack-on-record/

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Wale gefangen im arktischen Eis – beispiellos seit den eisigen 1980er Jahren

16.Mai:

Vom Eis eingeschlossene Wale am 14. Mai 2021. Bild: FSBI National Park Beringia

Fünfzig Belugawale sitzen in der Penkigngei-Bucht fest. Vermutlich sind sie schon seit Januar in Eisgefangenschaft, aber Spezialisten entdeckten sie erst im April. Die Tiere werden gefüttert und ständig überwacht.

Link: https://www.iceagenow.info/whales-trapped-by-ice-in-the-arctic-unprecedented-since-the-icy-1980s/

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USA: 17.450 neue TIEFST-Temperaturrekorde in diesem Jahr im Vergleich zu 13.886 neuen HÖCHST-Temperaturen

17.Mai: Heißester Tag – Woche – Monat – Jahr JEMALS … stimmt’s? Das will man uns glauben machen …

Schaut man sich die offiziellen Daten der NOAA an – einer Behörde, die für ihre wärmelastige Voreingenommenheit bekannt ist – so zeigt die Zusammenfassung der US-Tagesrekorde seit Jahresbeginn, dass insgesamt 17.450 neue Tiefsttemperatur-Rekorde aufgestellt wurden, verglichen mit 13.886 neuen Höchsttemperatur-Rekorden.

Link: https://electroverse.net/17450-low-temperature-records-vs-13886-high-sinabung/

wird fortgesetzt …

Zusammengestellt und übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Massenmedien: „Wir müssen“ steht für „Ihr zahlt“ – CO2-Steuer ist nur finanzielle Umverteilung

Im Focus war 2019 schon ein erstaunlicher Kommentar von Sebastian Viehmann zur Besteuerung deutscher CO2-Emissionen zu lesen, der entgegen den üblichen Verschleierungen klar sagte, worum es wirklich geht. Daß es keinen menschgemachten Klimawandel durch atmosphärische Spurengase wie Schwefeldioxid („Eiszeitkatastrophe“) oder Kohlendioxid („Heißzeitkatastrophe“) gibt, ist nicht nur EIKE-Lesern mittlerweile bestens bekannt. Man muß tatsächlich aber gar nicht so grundsätzlich argumentieren, um darauf zu kommen, daß die Klimahypothese nur eines der üblichen Narrative ist, um privilegierten Interessensgruppen einen möglichst großen Anteil am gesellschaftlichen Kuchen zu verschaffen.

Im Focus wird daher deutlich gesagt, daß politische Parolen wie „wir schaffen das“ oder „wir müssen“ im Klartext „Ihr müßt zahlen“ bedeutet, wobei „Ihr“ die schrumpfende Mittelschicht ist, die noch in Jobs der Infrastruktur oder der Wirtschaft statt in Unis oder NGO arbeitet.

Wer ein Auto mit Benzin- oder Dieselantrieb fährt oder als Mieter oder Hausbesitzer mit normalen Brennstoffen heizt, bekommt eine Art Staffelmieterhöhung aufgedrückt: Tanken und Heizen wird ab 2021 jedes Jahr empfindlich teurer. 47 Millionen Autofahrer (in der BRD) werden sich bedanken.

Das DIW sekundiert:

Arbeitnehmer mit mittlerem Einkommen haben kaum was davon, sie zahlen drauf

Nun ja, nicht alle: Die R2G-Wähler, die einen Tesla als Zweit- oder Drittauto fahren, haben meist genug Geld, um sich über Förderungen oder „klimaschützende“ Geldanlagen die höheren Kosten wieder hereinzuholen.

Viehmann betont, daß die deutsche CO2-Steuer inhaltlich überhaupt keinen Sinn macht, da der globale Anteil der sowieso schon umweltschonenden Industrie an den weltweiten Emissionen gerade einmal 2% beträgt – „homöopathischer Ausstoß“.

Wieso wird es dann trotzdem gemacht. Viehmann formuliert süffisant:

Je schlechter das Produkt ist, desto besser muss natürlich das Marketing sein. Deshalb wird die CO2-Steuer den Bürgern auch als „Preis“ verkauft, den man als „Klima-Sünder“ eben zu zahlen habe.

Er warnt daher vor einen Bundesregierung mit grünem Anteil, die die CO2-Bepreisung in „schwindelerregende Höhe“ treiben werde. Die Klima-NGO scharrten daher schon mit den Hufen; der BUND zum Beispiel freue sich auf Beträge von 200 Euro pro Tonne Kohlendioxid.

Die Beruhigungs-Entlastungen für Pendler nutzten nicht der Allgemeinheit, da es praktisch kein CO2-freies Produkt (bzw. keine Dienstleistung) gibt und daher jeder Handwerker und jeder Logistiker seine Preise erhöhen muß. Das Argument, halt dem grünen Zeitgeist zu folgen und sich zum Beispiel ein E-Auto zu kaufen, nützt der Mehrheit nichts, da die Stromer trotz erheblicher Subventionen unerschwinglich und zudem nicht alltagstauglich sind. Nebenbei gefragt: Ist der Strompreis pro 100 Kilometer nicht viel höher als der fürs Benzin?

Auch andere Angebote für „klimafreundliches“ Handeln wie der Einbau einer Photovoltaik-Anlage gelten nicht für die Mehrheit, da nur wenige Deutsche überhaupt ein Eigenheim besitzen.

Daher schließt der Focus, daß die nur schlecht camouflierte Interessenspolitik den „Erfolg der Elektromobilität nicht befördern“ werde, sondern eher gefährden (neben den Hauptsätzen der Thermodynamik, wie wir von EIKE ergänzen würden). Wenn der Pendler vom Land dem Grünwähler im Metropolen-Altbau das PV-Modul und den Tesla finanzieren darf, dafür noch ein monströses Windrad hinters Haus gestellt bekommt (und vielleicht noch als Wissenschaftsleugner und Rechtsradikaler beschimpft wird), ist jede grüne Argumentation schnell als Betrug entlarvt. Dennoch, ganz so stark will auch der Kommentator vom Glauben abweichen, und legt eine kapitalistische Lösung nahe, die der Leser von der NZZ kennt.

Wer dann wie ein trotziges Kind mit Verboten und Strafsteuern arbeitet und gleichzeitig auch noch den Erfolg der erhofften Technologie mit immer höheren Summen meint herbeifördern zu können, der hat den Boden der Marktwirtschaft offenbar längst verlassen.



Fakten-Check der von Steven Koonins Kritikern genannten „Fakten“

Die Redaktion des Wall Street Journal protestierte gegen diese Praxis mit einem stark formulierten Leitartikel. Sie wiesen darauf hin, dass der so genannte „Faktencheck“ nichts überprüft, sondern einfach gegen Koonins Analyse argumentiert. Mit Koonin zu argumentieren ist in Ordnung, argumentieren ist ein wichtiger Teil der Wissenschaft, aber man nenne es nicht einen Faktencheck. Der „Faktencheck“-Blogpost widerspricht oder bestreitet nichts in Koonins Buch. Koonin bietet eine Widerlegung in der heutigen WSJ hier.

Koonins detailliertere Punkt-für-Punkt-Widerlegung des Faktenchecks ist hier.

Am Samstag bemerkte ich, als ich auf Amazon.com nach Koonins Buch suchte, dass ich zu Büchern geführt wurde, die Koonins Buch kritisch gegenüberstanden, aber nicht zu seinem Buch. Amazon schien einen Bestseller „gestrichen“ zu haben. Später am selben Tag begann die Suche auf Amazon wieder richtig zu funktionieren, hoffentlich war es ein einfacher Programmierfehler und nicht der Versuch einer Unterdrückung durch einen schurkischen Mitarbeiter.

Sie können zu seinem Buch auf Amazon.com unter diesem Link gelangen, falls die Suche wieder fehlschlägt. Das Buch ist auch auf BarnesandNoble.com zu finden. Beide Käufe werden eBooks sein, die Printausgabe ist ausverkauft, wahrscheinlich bis Juni. Koonins Buch ist jetzt auf zwei der WSJ-Bestsellerlisten.

Wir haben uns schon früher mit betrügerischen Faktenchecks und Fake News beschäftigt, sie sind zahlreich. Siehe hier und hier. Wir haben auch schon eklatante Lügen über klimawissenschaftliche Debatten im Internet durch ansonsten seriöse Organisationen gesehen, wie Intelligence Squared (IQ2US), siehe hier. In diesem Fall zeigt die Aufzeichnung, dass die Klimaskeptiker, Michael Crichton, Richard Lindzen und Phillip Stott eine öffentliche Klimawandel-Debatte in New York entscheidend gewonnen haben. Ihre Gegner waren Brenda Ekwurzel, Gavin Schmidt, und Richard Somerville. Die korrekten Ergebnisse blieben zehn Jahre lang nach der Debatte von 2007 auf der Website, doch jemand bei IQ2US änderte die klaren und gut dokumentierten Ergebnisse irgendwann nach 2017, laut der Wayback Machine. Jetzt sagt die IQ2US-Website das Gegenteil, sie sagen, die Klimaalarmisten hätten gewonnen. Beschämend, aber wahr. Wir informierten sie über ihre fehlerhafte Berichterstattung im Dezember, aber die wild falschen Ergebnisse waren immer noch auf ihrer Website, Monate später, am 15. Mai 2021. Es ist wahrscheinlich immer noch da.

Den Nachrichtenmedien und unseren Institutionen kann man nicht mehr trauen. Ihre Faktenchecks zitieren eine Aussage, sagen, sie sei falsch, ändern sie dann subtil in eine wirklich falsche Aussage und widerlegen diese. Dann behaupten sie, das Original widerlegt zu haben. Zum Beispiel sagen Koonin und die Überprüfung: „Der grönländische Eisschild schrumpft heute nicht schneller als vor achtzig Jahren.“ Das ist richtig, Grönland schmolz 1940 sehr schnell, viel schneller als heute. Dennoch behauptet Twila Moons „Widerlegung“, dass Grönland von 2003 bis 2010 mehr Masse verloren hat als von 1900 bis 2003, was wahr sein mag, aber nicht das ist, was Koonin schrieb. Außerdem hat die Eismasse Grönlands in der Zeit von 1900 bis 2003 zu- und nicht abgenommen. Das Herauspicken einer siebenjährigen Periode ist klimatologisch nicht relevant.

Frederikse et al. zeigen deutlich, dass die schmelzenden Gletscher in Grönland von den späten 1930er bis Mitte der 1940er Jahre einen großen Beitrag zum Meeresspiegelanstieg leisteten, in den letzten Jahrzehnten aber nur noch einen geringen Einfluss hatten. Insgesamt ist die Rate des Meeresspiegelanstiegs in letzter Zeit durchaus vergleichbar mit der Rate, die in den späten 1930er bis Mitte der 1940er Jahre zu beobachten war. Diese trügerische Art der „Widerlegung“ ist im gesamten „Faktencheck“ verwendet, und Koonin nimmt sie alle auseinander in seinem detaillierten Beitrag. Dies ist der modus operandi der heutigen Faktenchecker, hüten Sie sich vor ihnen.

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2021/05/16/fact-checking-steven-koonins-fact-checkers/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Was wollen Grünwähler? Fliegen und SUV fahren! Baerbock ist dagegen

Die Bürger und Medienkonsumenten wissen es eigentlich schon lange – Grünenpolitiker und Grünwähler predigen gern Verzicht und befürworten Verbote, handeln aber ganz anders. Gerade im Urlaub will die kosmopolitische Klasse ihre ungeliebte Heimat gern möglichst weit hinter sich lassen und fliegt daher gerne viel und weit. Typisches Beispiel ist Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth, die 2019 dabei erwischt wurde, wie sie auf einer einzigen Reise mit zwei Kollegen rund 40.000 Kilometer zurücklegte (das ist der Erdumfang), um sich angebliche Folgen des menschgemachten Klimawandels in Indonesien und Kiribati anzuschauen. Ein EIKE-Leser meinte dazu, das sei die in Zukunft zu erwartende Argumentation: Den meisten Bürgern würde Mobilität oder nur das Verlassen des Hauses mit Hilfe von Klima, Corona &Co. untersagt, während die 2% der inneren Partei (Orwell, 1984) mit der Ausrede des „Kampfes gegen Klima, Corona & Co.“ leere Autobahnen und Flugzeuge genössen.

Insofern erstaunt nicht, daß gerade herauskam, daß die SUV-Käufer in Deutschland am häufigsten Grünwähler sind – man hat eben das Geld und will es zeigen. Eigentlich dachten Soziologen, daß im Zeitalter der politischen Korrektheit materielles Geprotze im oberen Einkommensdrittel nicht mehr en vogue sei, weil man heuer seinen Status mit kostenträchtiger „Moral“ demonstriert. Stimmt offenbar nur zum Teil.

Erstaunlich ist aber, daß sogar der Kurzstreckenflug gerade bei Grünpolitikern besonders attraktiv ist. Schon 2019 wurde darüber berichtet; und heuer wieder. Offenbar reisen die Anhänger der Partei der Besserverdienenden, die die Grünen schon seit der Jahrtausendwende sind, auch innerhab der DACH-Länder und Mitteleuropas gern schnell und bequem statt sich mit der Plebs stundenlang auf Autobahnen oder in ICE zu quetschen.

Unpassend dazu kündigte Annalena Baerbock in der Bild am Sonntag an, als Kanzlerin „perspektivisch“ Kurzstreckenflüge verbieten zu wollen. Was die Wirtschaft oder das untere Drittel der Gesellschaft dazu sagt, dürfte der Kandidatin wie in ihrer Partei üblich herzlich egal sein. Wenn aber Grünfliegern ihr Hobby par ordre de Annalena bald untersagt werden wird? Es geht hier, wohlgemerkt, nicht nur um eine Preiserhöhung.

Zudem kündigte Baerbock an, daß „Dumpingpreise“ für Mittelstreckenflüge wie 29 Euro nach Mallorca durch eine ordentliche Klimabesteuerung auch der Vergangenheit angehören sollten. Das stört den Grünwähler wohl weniger; im Gegenteil, ist man in der Kabine unter sich. Deswegen mahnte sogar der Tourismusbeauftragte der Regierung, Bareiß (CDU):

„Ich finde, Reisen und Fliegen müssen auch in Zukunft für jeden Geldbeutel möglich sein und nicht zum Luxus von einigen wenigen werden. Klimaschutz und CO2-Reduktion müssen intelligent und durch neue Technologien erfolgen. Wer glaubt, Verbote und unverhältnismäßige Preiserhöhungen sind das richtige Mittel, ist auf dem Holzweg“

Neben der Durchsetzung der Grünmobilität will die Kanzlerkandidatin ein sogenanntes „Klimasofortprogramm“ auflegen, das unter anderem Solaranlagen für jeden Neubau verpflichtend macht. Gute Idee, das Wohnen in Städten ist ja nicht teuer genug. Außerdem sollte Baerbock sich einmal mit Feuerwehrleuten unterhalten, die die Erfahrung machten, daß man im Außenbereich mit Wasser am besten nur Häuser ohne Solaranlage löscht; bei denen mit PV kann es tödliche Schläge setzen. Die im Innenbereich verbreiteten CO2-Löscher für Elektrobrände sind auf Feuerwehrfahrzeugen vermutlich nur selten anzutreffen. Die brennenden E-Autos lassen grüßen…….

Immerhin will Baerbock der Bild gegenüber das Autofahren nicht verunmöglichen und kündigt an, daß Käufer, die sich kein E-Fahrzeug leisten könnten, unterstützt würden, da die Grünen bis 2030 den Verbrenner abschaffen wollen.

Die grünen Weltrettungspläne stießen endlich auf teils heftige Empörung der Konkurrenz und der Verbände. So meinte der FDP-General Wissing, eine Abschaffung der Verbrenner sei wegen der Möglichkeit, synthetische Kraftstoffe zu produzieren, unnötig. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, Hildegard Müller, sagte:

„Es hilft dem Weltklima nichts, wenn wir die innovative Industrie in Deutschland zerstören und die Produktion in Regionen abwandert, in denen für das gleiche Ergebnis wesentlich mehr Kohlendioxid ausgestoßen wird“




Antwort auf eine Rezension der Arbeit von Seim und Olsen: „Der Einfluss von IR-Absorption und Rück-Streu­strahlung von CO2

Das Experiment

Der Zweck des simulierten Erde/Atmosphäre-Experiments war es, a) die IR-Strahlung messen zu können, b) die thermischen Energieverluste an die Umgebung zu reduzieren und c) die Temperatur genauer zu messen.

Der Versuchsaufbau ist in Abbildung 1 dargestellt: Die vordere Wölbung wurde hinzugefügt, um das CO2-Gas von der Luft in der hinteren Kammer zu trennen. Dies reduziert den Wärmeverlust aus der hinteren Kammer durch die beiden Fenster aufgrund von Wärmeleitung.

Abbildung 1: Der Experiment-Aufbau

Die einen Meter lange, 50 cm breite und 30 cm hohe Box mit einem Volumen von 150 Litern besteht aus isolierenden 5 cm dicken Styroporplatten. Die beiden Kammern sind durch eine 0,03 mm dünne transparente Kunststofffolie getrennt. Das Fenster an der Vorderseite der Box wurde ebenfalls aus dieser Folie gefertigt. Die Innenwände der Kammern (außer der Rückwand) sind mit dünner, polierter Al-Folie verkleidet. Die Al-Folie reflektiert den größten Teil der IR-Strahlung und reduziert dadurch den Wärmeverlust durch die Wände. Die Länge der hinteren und vorderen Kammer beträgt 30 bzw. 70 cm. Die IR-Strahlung wurde durch Erhitzen einer schwarz lackierten Metallplatte (oder einer dünnen, schwarz lackierten Al-Folie) auf 100°C durch eine 500-W-Halogenlampe erzeugt. Ein Thermometer, das die Gastemperatur misst, wurde in jeder Kammer in der Nähe des Daches platziert und von der direkten Strahlung der Heizplatte abgeschirmt.

Ein IR-Strahlungsdetektor befindet sich vor dem Fenster an der Box (IR1). Ein weiterer Detektor befindet sich hinter der Box (IR2) und misst die IR-Rückstreustrahlung über ein 6×6 cm großes Fenster in der Rückwand. Um die Erwärmung der Innenseite der Styroporrückwand mit hoher Genauigkeit zu messen, wurden acht in Reihe geschaltete und schwarz lackierte Thermoelemente an der Rückwand angebracht.

Um lokale Konvektion und Temperaturgradienten in den beiden Kammern zu vermeiden, wurde in jeder Kammer ein kleiner Ventilator mit reduzierter Drehzahl angebracht. Die Energiezufuhr zu den Ventilatoren war gering, nur 0,6 Watt. Da sich das Gas während der Erwärmung ausdehnt, hat jede Kammer eine kleine 5 mm große Öffnung (abgedeckt mit einem Stück Kunststoff) im „Dach“, um eine Druckerhöhung zu vermeiden. Um zu überprüfen, ob die Infiltration aus der Umgebungsluft die CO2-Menge in der Front verändert, wurde der CO2-Pegel nach dem Experiment kontrolliert. Die Kammer war noch mit CO2 gefüllt.

Konstruktion, Kalibrierung und Anwendung der IR-Sensoren

Zur Messung der IR-Strahlung und der von CO2 erzeugten Rückstreuung haben wir zwei IR-Detektoren konstruiert, die breitbandige (3 bis 24 μm) Thermopil-Schaltungen mit einem nahezu flachen Frequenzgang verwenden.

Kalibrierung: Um ein Strahlungsspektrum zu erhalten, das dem eines schwarzen Heizkörpers nahe kommt, verwendeten wir eine schwarze Eisenpfanne, die mit 100°C heißem Wasser gefüllt war, und ließen die Temperatur auf 15°C fallen. Die gemessene Beziehung zwischen der Temperatur der Strahlungsquelle und dem Ausgang des Detektors (in mV), ist in Abbildung 2 dargestellt:

Abbildung 2: Temperatur-Kalibrierung

Wir sehen, dass die Beziehung nicht linear ist, wie vom Seebeck-Effekt erwartet. Stattdessen stellen wir fest, dass die Spannungsantwort linear von der Energiedichte der Strahlung der IR-Quelle abhängt. Wir berechneten die von der Pfanne abgegebene IR-Energiedichte E (W/m²) unter Verwendung der Gleichung E = σT4 (das Stefan-Boltzmann-Gesetz), wobei σ = 5,67 *10-8 W/(m²K4) und T die Temperatur in Kelvin ist. Das Ergebnis ist in Abbildung 3 dargestellt.

Abbildung 3: Kalibrierung der IR-Strahlung

Eine lineare Beziehung zu erhalten unterstützt die Annahme, dass wir die S-B-Gleichung verwenden können, um die IR-Strahlung mit dem Detektor zu quantifizieren. Der Gutachter wies jedoch darauf hin, dass die IR-Quelle kein perfekter schwarzer Körper ist und die emittierte IR-Strahlung dann etwas geringer sein könnte als durch das S-B-Gesetz angegeben (wahrscheinlich um ca. 5 % reduziert).

Der Gutachter wies auch darauf hin, dass es einen Spannungsoffset von ca. 20 – 30 mV im Ausgang der Detektorschaltung gibt. Dieser Offset ist sehr klein, verglichen mit dem Arbeitsbereich des IR-Detektors von mehr als ± 5 Volt. Die verwendete Schaltung ist bekannte, z. B. von Hamamatsu.

Der Rezensent schreibt: „Der Sensor enthält zusätzlich zu einer Thermosäule einen hochgenauen NTC-Thermistor (negativer Temperaturkoeffizient) zur Unterstützung beim Aufbau einer Temperatur-Kompensationsschaltung“.

Wir wurden davor gewarnt, den NTC- und den Thermopile-Schaltkreis zu kombinieren, um Schwankungen der Gerätetemperatur zu kompensieren. Es ist viel besser, separate Schaltungen für die Thermosäule zu erstellen und dann die Temperaturkorrektur im Rechenverfahren durchzuführen.

Blickfeld

Das Blickfeld des Detektors ist in Abbildung 4 dargestellt. Eine gängige Methode zur Definition des Blickfeld ist die Verwendung des Halbwinkels, d. h. des Wertes, bei dem die Empfindlichkeit auf 50 % des Maximalwertes reduziert wird. Abbildung 4 zeigt, dass der Halbwinkel nahe bei ±5 Grad liegt. Bei ±10 Grad sind ca. 98% des Blickfeldes eingeschlossen.

Bei einer Länge der Box von einem Meter „sieht“ der Detektor IR1 einen kreisförmigen Bereich mit einem Durchmesser von 35 cm, der die Heizplatte und den größten Teil der Rückwand abdeckt. Wenn der Detektor vor das Fenster gestellt wird, „sieht“ er dann einen 35 cm großen kreisförmigen Bereich der 30 x 50 cm großen Rückwand. Die komplette Metallplatte wird innerhalb des halbwinkligen Blickfeldes „gesehen“.

Wenn der Detektor IR2 die IR-Strahlung aus dem Inneren der Box misst, „sieht“ er hauptsächlich die vordere Kammer, in der das beheizte Gas und die Fenster strahlen. Die Strahlung ist homogen über die beiden Kammern verteilt, so dass die Messsituation ähnlich wie bei der Kalibrierung ist.

Abbildung 4

Wie der Rezensent anmerkt, „sieht“ der IR1-Detektor mehr als die Heizplatte, aber die Platte deckt den Hauptteil dessen ab, was das FOV misst.

Temperatur-Messungen

Der Temperaturanstieg in den beiden Kammern während der Erwärmung war gleich (innerhalb der Messgenauigkeit) mit Luft oder CO2 in der vorderen Kammer. Siehe Abbildung 5. Dies ist das wichtigste Ergebnis in unserer Studie.

Abbildung 5: Dargestellt ist die Erwärmung der Luft (mit ca. 400 ppm CO2) in der hinteren Kammer (obere Kurve). Die Kurve ist nahezu identisch, wenn Luft (schwarze Punkte) durch nahezu 100 % CO2 (rote Punkte) in der vorderen Kammer ersetzt wird. Die Erwärmung von Luft (graue Punkte) und CO2 (lila Punkte) in der vorderen Kammer folgt ebenfalls einer gemeinsamen Erwärmungskurve für beide Gase. Dargestellt sind Durchschnittswerte aus fünf Messungen.

Der Rezensent scheint Abbildung 5 falsch zu interpretieren:

Dieses Experiment wird nun wiederholt, wobei die vordere Kammer mit 100% CO2 gefüllt ist. Nun wird die von der Aluminiumplatte emittierte IR-Strahlung teilweise von CO2 absorbiert, wodurch die Temperatur des vorderen Fachs auf etwa 33 °C ansteigt. Dadurch sinkt die Strahlung, die durch die Frontscheibe hindurchgeht, vorübergehend“.

Dies ist definitiv nicht das, was wir sagen. Die hintere Kammer erwärmt sich von 20°C auf 46°C (obere zwei Kurven) und in der vorderen Kammer von 20°C auf 32°C (untere zwei Kurven). Der Punkt ist, dass die Kurven für reine Luft und für 100% CO2 in der vorderen Kammer identisch sind. Dies war für uns überraschend, da die NASA (und Al Gore) behaupteten, dass wir eine zusätzliche Erwärmung durch 100 % CO2 haben sollten. Auch die Strahlung, die durch das vordere Fenster hindurchgeht, fällt nicht vorübergehend ab, sondern nähert sich einem konstanten Wert. Siehe Abbildung 6.

Es wird vermutet, dass die fehlende IR-Strahlung in Richtung des hinteren Bereichs umgeleitet oder reflektiert wird“.

Wir messen und vermuten nicht, dass die CO2-IR-Strahlung in den hinteren Innenraum umgeleitet oder reflektiert wird.

IR-Messungen

Der IR1-Detektor misst die reduzierte IR-Leistung durch das Frontfenster mit CO2 in der vorderen Kammer.

Abbildung 6: Absorption von IR-Strahlung. Bereich: 2,5 – 20 µm. Die Heizung erfolgt mit der Al-Platte.

Der Detektor ist auf die Mitte der 100 oC Heizplatte gerichtet. Mit CO2 in der Vorkammer nahm die IR-Strahlung um 29,8 W/m² oder ca. 10% ab. Dies liegt nahe an den Werten aus der HITRAN-Datenbank, d.h. 11,6% für eine 70 cm lange Röhre. Die etwas geringere gemessene IR-Wert könnte darauf zurückzuführen sein, dass das Sichtfeld des Detektors etwas größer als die Heizplatte ist. Wie auch immer, ein Fehler von ein paar % wird unsere Ergebnisse und Schlussfolgerungen nicht wesentlich beeinflussen.

Um herauszufinden, wie viel IR-Strahlung durch das Frontfenster austritt, müssen wir wissen, wie stark sie an verschiedenen Positionen variiert. Hierfür haben wir einen Thermopile-Detektor ohne Linse verwendet, der ein breites Sichtfeld hat. Der Detektor wurde verwendet, um die IR-Leistung entlang des 50 cm breiten Frontfensters zu messen. Die spektrale Empfindlichkeit ist ein schmales Band im 4 μm-Bereich, in dem CO2 IR-Strahlung absorbiert/emittiert. Das Ergebnis ist in Abbildung 7 zu sehen. Es zeigt, dass die Leistung nahezu konstant ist, mit einer Abweichung von etwa ±4 %.

Abbildung 7: IR-Ausgangsverteilung entlang der Frontscheibe.

Der IR2-Detektor misst erhöhte IR-Strahlung, die auf die Rückwand mit CO2 in der vorderen Kammer trifft. Siehe Abbildung 8.

Abbildung 8: Die Rückstreuung (erhöhte IR-Strahlung, gemessen mit IR2), die von der Rückwand der Box empfangen wird, stieg um 17 W/m² mit CO2 in der vorderen Box. Die Erwärmung erfolgt über die Al-Folie.

Der IR2-Detektor „sieht“ hauptsächlich das von den beiden Fenstern und dem Gas innerhalb der beiden Kammern reflektierte IR. Die Verteilung des reflektierten IR ist relativ homogen in den Kammern verteilt, was durch Abbildung 7 bestätigt wird. Die Messsituation unterscheidet sich also nicht wesentlich von der, die zur Kalibrierung des Detektors verwendet wurde.

Die Begutachter haben einige Einwände:

Wenn die Apparatur in Betrieb ist, strahlt die Aluminiumplatte bei 100C IR ab und bewirkt, dass die Rückwand eine konstante Temperatur von etwa 46C erreicht. Die Autoren ‚berechnen‘ die Bestrahlungsstärke der Rückwand mit dem Stefan-Boltzmann-Gesetz.  Wenn die vordere Kammer mit Luft gefüllt ist, soll die gesamte „berechnete“ IR-Leistung aus dem vorderen Fenster austreten“.

Was wir tun: Wir verwenden den kalibrierten IR-Detektor IR1, um die IR-Menge zu messen, die durch das Frontfenster austritt, mit Luft und dann mit CO2 in der vorderen Kammer. Wir stellen fest, dass mehr IR-Energie in der Box mit CO2 in der vorderen Kammer absorbiert wird. Wir verwenden den kalibrierten IR-Detektor IR2, um die IR-Menge zu messen, die auf die Rückwand trifft. Wir stellen fest, dass mehr IR-Energie von der Rückwand mit CO2 in der vorderen Kammer empfangen wird.

Falsche Anwendung von Stefan-Boltzmann?

Kommentar des Begutachters:

„Der Apparat hier ist kein Hohlraum. Es ist transparent an einem Ende und teilweise auch am anderen. Da ein wesentlicher Teil der Oberfläche transparent ist, kommt es auf die Anordnung der Materialien und ihre detaillierten Strahlungseigenschaften an.“[2] Die erste Annäherung an die IR-Strahlung von etwas, das kein Hohlraum und nicht isotherm ist, besteht darin, das Stefan-Boltzmann-Gesetz zu verwenden, aber den verschiedenen Materialien geeignete Emissionsgrade von weniger als 1,0 zuzuweisen. Der geschwärzte Aluminiumstrahler hat einen Emissionsgrad nahe bei 1,0. Er liegt vielleicht bei 0,96, aber das blanke Styropor ist bei IR-Wellenlängen bei weitem nicht schwarz. Eine akzeptierte Schätzung des Emissionsgrades dieses Materials ist 0,60; d.h. bei jeder Temperatur strahlt es nur 60% so stark, wie das Stefan-Boltzmann-Gesetz vorhersagt“.

Der Rezensent stellt fest, dass wir den Emissionsgrad ε in die S-B-Gleichung einbeziehen müssen, um die richtige Beziehung zwischen Temperatur T und IR-Energiefluss E zu erhalten:

E = εσT4

Wir sind in einer vorteilhaften Situation, da wir die IR-Strahlung und die Temperatur von Styropor messen können, wenn es erwärmt wird! Dies wurde getan und wir fanden heraus, dass in unserem Versuchsaufbau der Wert von ε mit 1,0 ± 0,025 gemessen wurde, nicht mit 0,6! Vielleicht verhalten sich die Kammern also doch ein wenig wie ein Hohlraum… Dieses Ergebnis negiert auch die Kritik an der Verwendung der S-B-Gleichung bei der Kalibrierung.

Energiebilanz

Unter Energiebilanz behauptet der Gutachter, dass wir Energieverluste haben. Ja, das stimmt natürlich. Die Strahlungs- und Wärmeenergie fließt von der Rückwand durch das vordere Fenster (wie IR von der Erdoberfläche in den Raum). Nach 30 Minuten hat sich ein annähernd stationärer Zustand eingestellt. Die IR-Energie vom CO2 in der vorderen Kammer geht teilweise durch das vordere Fenster verloren, teilweise wird sie in die hintere Kammer zurückgeführt. Der Punkt ist, dass wir keine zusätzliche Erwärmung in der hinteren Kammer beobachten, trotz der dort gemessenen erhöhten IR-Strahlung. Deshalb sagen wir, dass die Theorie der Erderwärmung durch Rückstreuung falsch sein könnte.

Energiegehalt in Gasen

Der Rezensent präsentiert eine alternative Theorie:

Eine Atmosphäre, die 70 cm von 100% CO2 bei einem Druck von 100kPa enthält, hat einen effektiven Emissionsgrad von etwa 14%. Sobald dieses Gas seinen Grenzwert von 14% der IR-Strahlung aus der hinteren Kammer absorbiert (d.h. 14% von 80 Watt) und eine Gleichgewichtstemperatur erreicht hat, strahlt es diese nicht nach hinten ab, sondern in alle Richtungen. Es wird viele Male von der Aluminiumfolie reflektiert, wobei bei jeder Reflexion 4 % absorbiert werden, ein Teil geht durch das vordere EDTA-Fenster, ein Teil durch das dazwischen liegende EDTA-Fenster und erreicht den hinteren Raum. Dies könnte leicht nur 10% dessen sein, was im vorderen Fach absorbiert wurde“.

Es scheint, dass der Gutachter glaubt, dass die Energie einfach durch die Wände und Fenster verschwindet. Er suggeriert, dass nur 10 % des Energiestroms, der von CO2 in der vorderen Kammer absorbiert wurde, die hintere Kammer erreicht, das sind ca. 2W/m² von 20W/m². Wir messen jedoch einen erhöhten Energiestrom von 17 W/m², nicht 2 W/m², der in die hintere Kammer zurückkehrt.

Das Gas in der hinteren Kammer enthält so wenig CO2, dass sein Emissionsgrad (der seinem Absorptionsgrad entspricht) wahrscheinlich in der Nähe von nur 1% liegt. Daher sollte das Nullergebnis dieses Experiments, anstatt eine Überraschung zu sein, völlig erwartet werden“.

Es ist richtig, dass die Luft (wie auch die Fenster) IR-Strahlung absorbiert (und emittiert), aber die Absorption in Luft ist viel größer als 1%. Dies wurde von uns in einer 30 cm langen Styroporbox mit einem einzelnen Fenster getestet. Die IR-Emission aus der Luft in der Box stieg linear mit der Temperatur im Bereich von 15 – 35°C an. Der Anstieg der von der Luft emittierten IR-Strahlung war signifikant, etwa 30% der erhöhten Strahlung von den Styroporwänden. (Die relative Luftfeuchtigkeit betrug ca. 30 – 35%).

Bei der Messung der IR-Emission mit/ohne Fenster stellten wir fest, dass etwa 30% des Anstiegs der gemessenen IR-Strahlung vom Fenster emittiert wurde. Da die Temperatur der Fenster mit Luft und CO2 gleich ist, ist auch der IR-Beitrag von ihnen gleich.

In Abbildung 8 ist die Menge an IR-Strahlung dargestellt, die zurück zur Rückwand abgestrahlt wird, wobei sich in beiden Kammern Luft befindet (schwarze Kreise). Dies ist die IR-Strahlung, die von der erwärmten Luft und den beheizten Fenstern empfangen wird. Der gemessene IR-Zuwachs beträgt ca. 65 W/m², während der Zuwachs mit CO2 in der vorderen Kammer 17 W/m² beträgt, was einer Steigerung von ca. 25 % entspricht. Die von der Luft absorbierte Strahlung wird in alle Richtungen zurückgestrahlt und von den Al-Folienwänden reflektiert, wobei ein Teil der Strahlung absorbiert wird. Durch die Zugabe von CO2 in der vorderen Kammer verlässt weniger IR von der Heizplatte die Box durch das Frontfenster. Der IR2-Detektor zeigt, dass der IR-Pegel in der hinteren Kammer deutlich ansteigt – und hoch bleibt!

Ein abschließender entscheidender Kommentar:

Ein weiterer Fehler bei der Anwendung des Stefan-Boltzmann-Gesetzes tritt bei der Übersetzung der Kalibrierungsübertragungsfunktion in einen Bestrahlungsstärke-Wert auf. Die im Zitat erwähnte Berechnung über das Kalibrierverfahren impliziert eine einseitige Übertragung von der geschwärzten Pfanne zum Sensor, während die Übertragung in Wirklichkeit in beide Richtungen zwischen Sensor und Pfanne erfolgt“.

Theoretisch könnte dies zu einem Fehler führen, aber er ist zu klein, um messbar zu sein. Die mit Wasser gefüllte Pfanne wiegt 7 Kilo, während der kleine Detektor ca. 200 Gramm wiegt. Er wird nur wenige Sekunden vor die Pfanne gestellt und nach der IR-Messung wieder entfernt. Die Temperatur des Detektors liegt nahe an der des umgebenden Raumes. Die Detektorbox ist aus Aluminium gefertigt. Bei den Messungen reflektiert die Box hauptsächlich IR aus dem Raum, was die schwarze Pfanne zwischen den Messungen „sieht“!

Lektionen gelernt

Alle Aussagen des Gutachters zum Missbrauch des S-B-Gesetzes wurden widerlegt.

Wir waren in der Lage, die IR-Strahlung mit einer Genauigkeit von ±2,5 % zu messen.

Die IR-Rückstreuung von CO2 in der vorderen Kammer in die hintere Kammer erhöht nicht die Temperatur der Rückwand und der Luft in der Kammer, anders als von den Klimamodellen angenommen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/05/15/answer-to-a-review-of-seim-and-olsen-paper-the-influence-of-ir-absorption-and-backscatter-radiation-from-co2/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Warum geistig gesunde Menschen ein Feindbild brauchen und warum globales Denken an sich schon totalitär ist

Die neuesten Früchte dieses nihilistischen Alles-oder-Nichts-Denkens sind die von den Milliardären des „World Economic Forum“ (WEF) verfochtene Konzeption des „Great Reset“ und bei uns in Deutschland beziehungsweise Klein-Europa die Manifeste „ZeroCovid“ bzw. „Contain Covid 19“

Ich habe die Berufung auf „ganzheitliche“ Konzepte bzw. den Anspruch, etwas „ganzheitlich“ verstanden zu haben, immer für verlogen gehalten, weil ich weiß, dass naturwissenschaftliche Erkenntnisse immer auf der Untersuchung isolierter Zusammenhänge unter kontrollierten Randbedingungen beruhen. Wir können solche Erkenntnisse nur mit großer Vorsicht und mit erheblichen Vorbehalten zu einem Bild vom großen Ganzen zusammenzusetzen versuchen. Alle wissenschaftliche Erkenntnis ist nach dem Wissenschaftsphilosophen Sir Karl R. Popper mehr oder weniger hypothetisch, das heißt vorläufig. Sie kann und muss durch geeignete Real- oder Gedankenexperimente auf die Probe gestellt werden und wird eines Tages wahrscheinlich widerlegt oder (wie die Newtonsche Gravitationstheorie durch Einstein) zumindest relativiert. Das hat machthungrige Politiker nicht davon abgehalten, den Anspruch zu erheben, die ganze Gesellschaft in Richtung angeblich wissenschaftlich begründeter Ziele wie „Klimaneutralität“ oder „Nachhaltigkeit“ steuern zu wollen.

Tiefere Ursache dieser Anmaßung ist die seit der „Aufklärung“ im 18. Jahrhundert fortschreitende Entchristlichung Europas bzw. das gesamten Westens. Denn in der Scholastik des christlichen Mittelalters stand es außer Frage, dass Gott und nur Gott für das große Ganze zuständig ist, während die Menschen nur wenige Zusammenhänge durchschauen und in ihrem Handeln nur begrenzten Interessen nachgehen können. Das hat der Dominikaner und Kirchenlehrer Thomas von Aquin auf den Punkt gebracht: „Das Gut der ganzen Welt ist nun aber das, was von Gott erfasst wird, der ja der Schöpfer und Lenker der Welt ist. Daher will er alles, was er will, im Blick auf das allen gemeinsame Gute, das sein Gutsein selbst ist; dieses ist nämlich das Gut der ganzen Welt. Die Erfassungsweise des Geschöpfes geht aber seiner Natur gemäß auf ein besonderes Gut – wie es seinem Wesen entspricht.“ (Zit. n: Summa theologiae I-II q. 18-21 „Über sittliches Handeln“, übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Rolf Schönberger, Philipp Reclam jun. Stuttgart 2001, S. 135)

Hienieden „ganzheitliche“ Problemlösungen bzw. das absolut Gute anzustreben, galt deshalb als blasphemisch. Wer so handelte, musste mit der Strafe Gottes rechnen, denn die meisten Menschen gingen nicht ohne Grund davon aus, dass jeder Versuch, Gott zu spielen, im Chaos enden würde. Die Menschen sollten sich stattdessen auf das Wohl ihrer Familie, ihrer Kommune und ihrer Nation, d.h. (in den Worten der Bibel) „die Nächsten“ konzentrieren. Wir wissen heute nicht zuletzt aus den Erfahrungen mit der von politisch-ideologischem Wunschdenken angestoßenen Umwandlung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) in die Europäische Union (EU), dass die Nation bzw. der Nationalstaat die größte Gemeinschaft ist, mit der sich Individuen noch identifizieren können. Probleme, die anscheinend zu groß sind für einzelne Nationalstaaten, können kein Argument für den Aufbau internationaler oder gar globaler Verwaltungsstrukturen in Form eines Weltstaates sein. Dieser wäre notwendigerweise totalitär. Mit der Wahrung der individuellen Freiheit und Eigenverantwortung vereinbar wäre nur die Anerkennung unlösbarer Probleme wie des Klimawandels (bzw. der Wetterlaunen) oder auch der Verbreitung potenziell gefährlicher Viren als „höhere Gewalt“, mit der die Menschen irgendwie leben lernen müssen.

In seiner „Theorie des Politischen“ (1932, 1963) hat der „umstrittene“ Staatsrechtler Carl Schmitt hergeleitet, dass jedes staatliche Gebilde eines Feindbildes bedarf. Das gilt auch für offene, freiheitliche Gesellschaften und ihre politische Organisation. Karl R. Popper hat in seinem Klassiker „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ schon mit der Wahl des Titels klar gestellt: Wer gegen die offene Gesellschaft steht, ist kein Gegner in einem mehr oder weniger sportlichen Wettkampf, sondern Feind. Fehlt ein solches Feindbild, bleiben nur öffentliche Verwaltungsaufgaben wie der Straßenbau, die Wasserversorgung oder die Abfallentsorgung, die man auf der kommunalen oder kantonalen Ebene auch privatwirtschaftlich lösen kann. Aufgaben wie die Pflege von Geburts- und Sterberegistern sowie Bildung und Erziehung wurden im alten Europa ohnehin nicht von der weltlichen, sondern von der kirchlichen Verwaltung übernommen. Geht es aber nur noch um Verwaltung, dann gibt es keinen Grund mehr, zwischen privaten und öffentlichen Aufgaben zu unterscheiden.

Nur wer davon überzeugt ist, in der Welt keine wirklichen Feinde zu haben, wird seine Wirtschaft mit der Energieverteuerung durch Gesetze und Abgaben auf einen Schrumpfkurs zwingen und die nationalstaatlichen Grenzen soweit für Migranten öffnen wie Angela Merkel. Nicht wenige halten heute allerdings die Definition und Pflege von Feindbildern für ein Wesensmerkmal faschistischer Ideologien. Das genaue Gegenteil ist freilich richtig. Die vernünftige, nachvollziehbare Feindbildbestimmung ist eines der Elemente, die ein auf die individuelle Freiheit und Verantwortung gegründetes Gemeinwesen von einem totalitären Herrschaftssystem unterscheiden. Nicht von ungefähr beginnt der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, seine originelle Fortschreibung von George Orwells Dystopie „1984“, unter dem Titel „2084. Das Ende der Welt“ damit, dass der Machthaber Abi den Begriff „Feind“ aus dem Lexikon streichen lässt, sobald der äußere durch den inneren Feind des Regimes abgelöst worden war.

Carl Schmitt vertrat bekanntlich die Meinung, ein Volk höre auf, politisch zu existieren, sobald es die Fähigkeit verliert, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Jesu Worte in der Bergpredigt „Liebet Eure Feinde“ bezögen sich nicht auf den öffentlichen, den politischen Feind (lat. hostis), sondern nur auf den persönlichen Feind (lat. inimicus), schrieb Schmitt. Der Heidelberger Theologe Klaus Berger stritt übrigens in seinem Buch „Die Bibelfälscher. Wie wir um die Wahrheit betrogen werden“ ab, dass die Bergpredigt überhaupt im Sinne einer idealistischen Tugendethik verstanden werden kann. Jesus lehre dort vielmehr, wie die Gläubigen trotz fortwährender Misshandlung durch Ungläubige der Nähe Gottes gewiss bleiben können. Wie dem auch sei. Schmitt betonte jedenfalls, man dürfe dem Feind die Eigenschaft, Mensch zu sein, in keinem Fall absprechen, das heißt nicht auf seine physische Vernichtung hinarbeiten. Man brauche also den öffentlichen Feind nicht hassen, sondern müsse nur klarstellen, dass er Ziele anstrebt, denen sich das eigene Gemeinwesen nur um den Preis der Selbstaufgabe unterordnen könnte. Deshalb müsse der öffentliche Feind so definiert werden, dass er unter anderen Umständen auch zum Verbündeten taugt.

Das Politische könne nur im Plural existieren, unterstrich Schmitt, wobei er sich lediglich einer Einsicht anschloss, die vor der Verbreitung der Weltstaats-Idee durch amerikanische Philanthropen im christlichen geprägten Abendland Gemeingut war. Denn solange es überhaupt noch Gründe für eine politische Organisation der Gesellschaft oberhalb des kommunalen oder kantonalen Niveaus gibt, könne es wegen der nationalen Eigenheiten keinen die ganze Erde und die ganze Menschheit umfassenden Weltstaat geben. Den französischen Frühsozialisten Pierre Joseph Proudhon zitierend, schloss Schmitt daraus: „Wer Menschheit sagt, will betrügen.“

Totalitäre Bewegungen zielen demgegenüber darauf ab, Politik durch die Verwaltung der „einen Welt“ zu ersetzen. Das ist auch das uneingestandene Ziel der EU. Totalitarismus ist der Tod des Politischen. Der amerikanische Historiker Timothy Snyder hat das in seinem im Jahre 2015 erschienenen Buch „Black Earth. Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann“ am Beispiel von Hitlers „Barbarossa“-Feldzug aufgezeigt. Snyder ist überzeugt, dass Hitler kein Nationalist, sondern ein rassistischer Anarchist war. Der Massenmord an Millionen von Juden und Kriegsgefangenen im eroberten Osten geschah in Abwesenheit jeglicher Staatlichkeit. Carl Schmitt stand diesem Trend zunächst leider ambivalent gegenüber.

Hitlers Feldzug gen Osten zeigt aber klar: Totalitäre Bewegungen haben kein Feindbild. Carl Schmitt hat das im Zusammenhang mit seiner Kritik am Versuch der Legitimierung imperialistischer Expansion durch die Idee des Weltstaats aufgezeigt: „Der Gegner heißt nicht mehr Feind, aber dafür wird er als Friedensbrecher und Friedensstörer hors-la-loi und hors de l’humanité gesetzt“,schrieb er. Es wird dabei nicht mehr wie im Römischen Recht zwischen Privatem und Öffentlichem unterschieden. Der Friedensstörer wird seiner Eigenschaft, Mensch zu sein entkleidet, dem Lynch-Mob ausgeliefert. Genau so verfährt heute das in Deutschland herrschende Parteien-Kartell mit jenen, die sich gegen das „Energiewende“-Abenteuer, den Missbrauch einer mittelschweren Corona-Epidemie für die dauerhafte Aussetzung von Menschenrechten und die Kapitulation gegenüber der muslimischen Masseninvasion wenden. In Form der „medialen Hinrichtung“ von Kritikern wird der in allen Stammesgesellschaften wirksame archaische „Sündenbock-Mechanismus“ (René Girard) reaktiviert. Die Opferung von Sündenböcken sorgte und sorgt im Prinzip noch heute in Stammesverbänden dafür, dass in einer durch Zwietracht in ihrem Bestand gefährdeten Gemeinschaft wieder für eine gewisse Zeit Friede einkehrt.

Ähnlich sah das übrigens auch die weitaus weniger umstrittene jüdische Politik-Theoretikerin Hannah Arendt in ihrem grundlegenden Werk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“. Arendt zeigte, dass totalitäre Massenbewegungen immer statt von einem klaren Feindbild von einer vollkommen gegenüber der Realität abgedichteten Fiktion ausgehen. Die Juden waren nicht die Feinde der Nazis. Vielmehr bedurfte die nationalsozialistische Massenbewegung der Fiktion einer jüdischen Weltverschwörung. Wirklich gemeingefährlich werde die krankhafte Realitätsverleugnung, wenn sie vom moralischen Nihilismus des „Alles ist erlaubt“ zur Hybris des „Alles ist möglich“ fortschreitet, erkannte Hannah Arendt. Die Frage nach Erfolg oder Misserfolg sei dann nicht mehr beantwortbar. „Denn es liegt im Wesen der totalitären Fiktion, dass sie nicht nur das Unmögliche möglich macht, sondern vor allem auch alles, was sie nach ihrem ideologisch geleiteten Schema ‚voraussieht’ – und Voraussehen heißt hier lediglich Berechnen -, bereits als wirklich in Rechnung stellt. Da die Geschichte in der totalitären Fiktion voraussehbar und berechenbar verläuft, muss jeder ihrer Möglichkeiten auch eine Wirklichkeit entsprechen. Diese ‚Wirklichkeit’ wird dann nicht anders fabriziert als andere ‚Tatsachen’ in dieser rein fiktiven Welt.“ Da denkt man unwillkürlich an Angela Merkels Beschwörung „Wir schaffen das!“ oder aktuell an ihre Durchhalteparolen in der politischen „Corona-Krise“.

Aber auch die Grünen glauben, sich auf Hannah Arendt berufen zu können, wenn sie im Begriff der Nation eine solche Fiktion sehen und ihr/unser Heil in deren Überwindung suchen. In Wirklichkeit ist die Nation, nach der klassischen Definition durch den französischen Philologen Ernest Renan (1882), alles andere als eine Fiktion. Leben heißt diskriminieren. Das gilt schon für die einfachste Zelle. Ließe sie undifferenziert Stoffe durch ihre Membran passieren, wäre sie schlicht tot. Renans Diktum „La nation, c’est un plébiscite de tous les jours“ (Die Nation ist eine tägliche Volksabstimmung) drückt aus, dass sich Menschen aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft und/oder gemeinsam erlebter bzw. erlittener historischer Ereignisse spontan zusammengehörig fühlen. Es geht dabei nicht nur um verklärte Erinnerungen an Siege und Feste, sondern ebenso sehr um das Vergessen von Niederlagen und Enttäuschungen. „Eine Nation ist eine Seele, ein geistiges Prinzip“, sagt Renan. Sie hat nichts mit der biologischen Konstitution, d.h. der Rasse zu tun. (Allerdings wissen wir heute, dass verschiedene Mentalitäten sich durchaus in der Genstruktur einer Bevölkerung niederschlagen können.) Fazit: „Eine Nation ist eine große Solidargemeinschaft, getragen vom Gefühl der Opfer, die man gebracht hat, und der Opfer, die man noch zu bringen bereit ist.“ Eine gemeinsame Sprache, Religion oder Hautfarbe hielt der polyglotte Bretone, der lange im Nahen Osten tätig war und die Beispiele Schweiz und USA vor Augen hatte, dagegen für die Konstitution einer Nation nicht so wichtig.

Es geht bei der Nation in erster Linie um Gefühle, um Liebe zu Volk und Vaterland. Im heutigen Frankreich wird das durch die Personifizierung der Nation („la France“ oder auch durch die in jedem Rathaus aufgestellte Gipsfigur der „Marianne“) unterstrichen. (Beiden Frauenbildern ist übrigens wenig Mütterliches eigen.) Erst in einem zweiten Schritt erfahren diese Gefühle eine rationale oder ideologische Begründung. (So funktioniert auch unser Hirn, in dem das für Gefühle zuständige limbische System gegenüber dem rational verschalteten Cortex immer die Oberhand behält.)

Der liberale französische Ökonom Pascal Salin sieht deshalb in der Nation eine „spontane Ordnung“ im Sinne Friedrich August von Hayeks, bedauert allerdings, dass Hayek selbst dazu kaum etwas ausführte, weil sein Fokus woanders lag. Salin betont in seinem grundlegenden Werk „Libéralisme“ auch, dass der Nation gegenüber dem Staat das Primat zukommt. Die Nation kann sich im Prinzip gegen ein gegebenes politisches System wenden, wenn sie ihre Identität bedroht sieht. Im modernen Nationalstaat wurde sie allerdings von der Staats- und Sozialbürokratie usurpiert. Wer wirklich Eigentümer eines Stückes Land ist, bleibt im modernen Wohlfahrtsstaat unklar, denn Schürf- und Baurechte gehören nicht dazu. Infolgedessen gibt es hier auch keine vernünftige Lösung des Problems massenhafter Zuwanderung auf privatwirtschaftlicher Grundlage. (Salin plädiert für Eintrittsgebühren wie bei einem Club mit restriktiven Statuten.)

Brauchen die Anhänger der Freiheit heute ein neues Feindbild? Es sieht nicht danach aus. Zumindest die großen Kirchenväter und ihre Anhänger hatten seit Irenäus von Lyon und Augustinus von Hippo bis ins 20. Jahrhundert immer das gleiche Feindbild: den Gnostizismus oder Manichäismus in allen seinen Spielarten. Das hat sich erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil etwas geändert. Der heilige Augustinus hat in seinem Meisterwerk „De Civitate Dei“ (Vom Gottesstaat) alles hergeleitet, was man auch heute noch für eine rationale Feindbildbestimmung braucht. Hauptanliegen dieses Werkes war nicht nur die Verteidigung eines authentischen Christentums, sondern auch die Rettung der Errungenschaften des Römischen Rechts aus der Zeit der Republik nach der Eroberung Roms durch die Goten unter Alarich. Der am häufigsten zitierte Satz des über 1000-seitigen Werkes lautet: „Denn wenn die Gerechtigkeit vertrieben ist, was sind dann Reiche (bzw. Staaten) anderes als große Räuberbanden…“ Kein geringerer als Karl der Große bzw. sein angelsächsischer Berater Alkuin hat sich auf Augustinus berufen, wobei die Art, wie er Augustinus‘ Ideen umzusetzen suchte, heute vielen sicher nicht gefällt. Aber man darf die Vergangenheit nicht mit den moralischen Maßstäben der Gegenwart beurteilen. Jedenfalls gelang es dem fränkischen Herrscher, wichtige Ansätze des römisch geprägten Christentums ins europäische Mittelalter hinüber zu retten. Wichtig ist vor allem Augustinus‘ Erb- oder besser Ursünde-Lehre, das heißt die Einsicht, dass der heutige Mensch nicht von Natur aus gut ist. Etliche Anthropologen, Althistoriker und Politische Ökonomen gehen heute sogar davon aus, dass Homo sapiens sapiens von Natur aus Kannibale ist (so zum Beispiel Hans-Hermann Hoppe in seiner kurzen Geschichte der Menschheit) und bestätigen damit Augustinus. (Beim ausgestorbenen oder ausgerotteten Homo neanderthalensis scheint es sich hingegen um den Menschen vor dem Sündenfall gehandelt zu haben.)

Bis heute nicht überall überwundene Formen des Kannibalismus sind auch rituelle Menschenopfer durch Steinigen, Enthaupten oder Verbrennen sowie nicht zuletzt die Sklaverei. Beides verurteilte Augustinus ausdrücklich und zeigte auf, dass sich die Menschen nur in der Nachfolge Christi vom Fluch Kains befreien können. Augustinus sah die Ursache von Rückfällen in den Kannibalismus in der Selbstliebe und im Hochmut der Herrschenden sowie im gnostischen beziehungsweise manichäischen Denken. Die Kirche nahm diese Diagnose so ernst, dass sie mitunter militärische Kreuzzüge gegen gnostische Häretiker ausrief: so im Hochmittelalter gegen die Katarer und Albingenser, gegen die muslimischen Seldschuken oder gegen die Münsteraner Wiedertäufer. Nicht zufällig haben die Nazis in den Katarern Seelenverwandte und Vorläufer ihrer Bewegung gesehen und während der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg begonnen, die Restauration von Katarer-Burgen in Südfrankreich vorzubereiten.

Das Wesen des gnostischen Denkens besteht in der Verdrängung der Unterscheidung zwischen „wahr“ und „falsch“ durch die starre und gedankenlose Gegenüberstellung von „gut“ und „böse“, „Helldeutschland“ und „Dunkeldeutschland“ beziehungsweise „halal“ und „haram“ oder auch „erneuerbar“ und „fossil“. Es kommt dem Gnostiker nicht darauf an, ob und inwieweit etwas wahr ist, sondern dass es als gut gilt. Nach dem Religionswissenschaftler Eric Voegelin, der den Begriff „politische Religion“ geprägt hat, zeichnet sich der Gnostiker durch sechs Merkmale aus: Er ist erstens unzufrieden mit seiner Lage. Er hält zweitens die Welt für schlecht, den Menschen an sich aber für gut. Er glaubt drittens an die Möglichkeit innerweltlicher Erlösung und viertens an die Veränderbarkeit der natürlichen Seinsordnung im historischen Prozess des Fortschritts. Er muss deshalb die Vergangenheit schlechtmachen. Er glaubt fünftens an die Möglichkeit der Selbsterlösung durch eigene Anstrengung. Schließlich glaubt er sich im Besitz des dafür nötigen Erlösungswissens. Die beste deutsche Übersetzung für den bei uns wenig gebräuchlichen Begriff „Gnostiker“ ist übrigens „Gutmensch“. Insofern haben sich die freiheitsliebenden Menschen nicht geirrt, als sie darin spontan ihren Feind erkannten.

In der Tat finden wir bei den heutigen Gutmenschen alle Attribute der Gnosis beziehungsweise des Manichäismus. Ihre Heilsgewissheit äußert sich in einer eigenartigen Mischung vom Narzissmus, Selbsthass und Hochmut beziehungsweise von Dämlichkeit und Skrupellosigkeit. Der Applaus für Angela Merkels Entscheidung, die zuverlässige, aber „böse“ Kernenergie im Hauruck-Verfahren durch die „guten“ Zufallsenergien Wind und Sonne zu ersetzen und Deutschland mit jungen männlichen muslimischen Migranten zu fluten, liefern dafür genügend Anschauungsmaterial. Überzeugt, auf der Seite des „Fortschritts“ zu stehen, übersehen die „helldeutschen“ Gutmenschen, dass sie sich einer archaischen Denkweise und der Menschlichen Urangst vor der Freiheit bedienen, die Kannibalismus, das heißt Menschenopfer in Form der sozialen Ausgrenzung und Existenzvernichtung von Kritikern oder auch in Form der Versklavung, der Steinigung oder der Tötung von „Ungläubigen“ rechtfertigt.

Der an der Universität von Lausanne lehrende Wissenschaftsphilosoph Michael Esfeld (Mitglied der Akademie Leopoldina, auf die letztlich der Corona-Lockdown zurückgeht)  hat in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag mit dem Titel „Die offene Gesellschaft und ihre neuen Feinde“ dargelegt, dass die von der Politik herbeigeführte „Corona-Krise“ in diesem Jahr genutzt wird, um eine grundlegende Weichenstellung in Richtung eines totalitären Regimes nach chinesischen Vorbild durchzusetzen. Auch Esfeld wählt darin, in Anlehnung an Sir Karl R. Popper, (m.E. zu recht) bewusst die Freund-Feind-Rhetorik. „Es gibt keinen moralischen Wert, der über der Würde jedes einzelnen Menschen steht,“ erklärt Esfeld in seinem noch vor dem aktuellen Bundesverfassungsgerichtsurteil zum „Klimaschutz“ veröffentlichten Artikel. Werde ein Ziel wie Gesundheits- oder Klimaschutz durch CO2-Reduktion über die Menschenwürde und die grundlegenden Freiheitsrechte gesetzt, dann zerstöre man nicht nur diese Grundrechte, sondern erziele im Endeffekt auch schlechtere Ergebnisse im Hinblick auf diese Ziele. Die bisherige Bilanz der deutschen „Energiewende“ spricht da Bände! Und der angeblich für die effektive Bekämpfung der Corona-Epidemie verhängte Lockdown erwies sich, wie der Vergleich mit Schweden zeigt, als völlig überflüssig, wenn auch für das herrschende Parteienkartell nicht nutzlos. „Zu einer offenen Gesellschaft gehört eine Wissenschaft, die ebenso offen ist in ihrer Forschung und Lehre wie die Gesellschaft, genauso wie Vertragsfreiheit und die mit ihr verbundene wirtschaftliche Freiheit“, betont Professor Esfeld, der sich damit vom Mehrheits-Votum der Akademie Leopoldina, der er angehört, distanziert. Zur Erinnerung: Das Votum der Leopoldina diente maßgeblich als Begründung für den Lockdown und für den Ermächtigungsparagrafen 28b des novellierten Infektionsschutzgesetzes, der den verfassungsmäßigen Föderalismus durch den zentralistischen Dirigismus ohne rechtliche Einspruchsmöglichkeit ersetzt.

Doch damit nicht genug. „Künftig“, so sagt der erörternde Text zum jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungsbeschwerde von Greta-Anhänger*innen, „können selbst gravierende Freiheitseinbußen zum Schutz des Klimas verhältnismäßig und verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein“. Damit verabschiedet sich das inzwischen dem Parteienkartell unterworfene hohe Gericht wohl endgültig vom freiheitlichen Anliegen der Väter des deutschen Grundgesetzes, die Lehren aus der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte gezogen hatten. Mit diesem Urteil lassen sich beliebige Ausgangssperren sowie Reise- und Berufsverbote im Namen des „Klimaschutzes“ begründen. Leider hat die große Mehrheit der Deutschen bislang noch nicht erkannt, dass damit die Feinde der offenen Gesellschaft gesiegt haben. Sie werden bald lernen müssen: Nicht Freiheit, sondern Knechtschaft macht krank.




Die Alten und der Umweltschutz!

Beim Bezahlen an der Kasse im Supermarkt schlägt die Kassiererin der vor mir stehenden alten Dame vor, beim nächsten Einkauf ihre Einkaufstasche mitzubringen. ..denn Plastiktüten seien schlecht für die Umwelt.

„Da haben Sie recht“, entschuldigt sich die alte Dame „doch leider war ich in Eile und habe sie entgegen meiner Gewohnheit zu Hause vergessen.“

Die junge Frau erwidert: Ja, wissen Sie, unser Problem ist nämlich, dass Ihre  Generation sich keine Gedanken darüber gemacht hat, in welch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns und den zukünftigen Generationen hinterlässt. Umweltschutz ist sicherlich ein Fremdwort für Sie!

„Das stimmt. Unsere Generation kannte keinen Umweltschutz. Das war auch gar nicht nötig, denn Sprudel- und Bierflaschen gaben wir an den Laden zurück, in dem wir sie gekauft hatten. Von dort gingen sie an den Hersteller, der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte, sodass jede Flasche unzählige Male benutzt wurde. Die Milch holten wir beim Milchhändler in unserer eigenen Milchkanne ab.“

Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnetze, für den Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Vergaßen wir sie, so packte uns der Händler den Einkauf  in braune Papiertüten, … die wir Zuhause für viele Zwecke weiter verwendeten, z.B. zum Einpacken der Schulbücher, die uns von der Schule unter der Auflage,   dass wir sie gut behandeln, kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.

Nach Beendigung des Schuljahres wurden sie wieder eingesammelt und in gutem Zustand an den nachfolgenden Jahrgang weiter gereicht.

Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltreppen gab es nicht. Wir gingen zu Fuß die paar Schritte zum nächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten keinen 300 PS starken Geländewagen.

Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

Damals wuschen wir Babywindeln, weil es keine Einwegwindeln gab. Wir trockneten die Wäsche nicht in einem Strom fressenden Trockner, sondern mit Wind auf der Wäscheleine.   Die Kleidung der Kinder ging stets an die jüngeren Geschwister, denn neue Kinderkleidung konnten wir uns nicht leisten.

Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

Im Haus hatten wir ein einziges Radio und einen kleinen Fernseher mit einem Bildschirm in Taschentuchgröße. In der Küche gab es keine elektrischen Maschinen.

Als Polstermaterial für Päckchen oder Pakete benutzten wir alte Zeitungen, kein Styropor oder Plastik. Der Rasenmäher wurde mit der Hand geschoben,  machte keinen Krach und keinen Gestank. Das war unser Fitnesstraining, weshalb wir keine Fitnessstudios mit elektrischen  Laufbändern und anderen Energie fressenden Unsinn benötigten.

Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

Das Wasser tranken wir aus der Leitung und benötigten keine Plastikflaschen. Unsere leeren Schreibfüller wurden wieder mit Tinte gefüllt, anstatt neue zu kaufen.

Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

Damals fuhren unsere Kinder mit dem Bus, der Straßenbahn, dem Fahrrad oder gingen zu Fuß zur Schule. Einen24-stündigen Taxiservice mit einem 50.000 Euro teuren Auto gab es nicht.

Aber Umweltschutz kannten wir nicht.

Aber bedenken Sie: Es ist traurig, wenn die junge Generation sich darüber beklagt, wie verschwenderisch wir Alten gelebt haben, nur weil wir keinen Umweltschutz kannten?

Glauben Sie wirklich, wir Alten brauchten solche Belehrung? Und dann nochvon einem Mädchen, das mir nicht das passende Wechselgeld geben kann, ohne die elektronische Kasse zu befragen?

Verfasser mir unbekannt .

Mit Dank an Prof. Appelt der diese Geschichte verbreitet hat. Sie könnte wahr sein.




Das bislang eher kühle Jahr 2021 in Deutschland – Hintergründe und weitere Aussichten

Enorme Temperaturkontraste seit Anfang Februar – warum?

Während seit dem Beginn der massiven, (vielleicht) solar bedingten Zirkulationsstörungen im Februar 2018 zunächst warme, südliche Großwetterlagen überwogen, zeigt sich seit dem Jahr 2021 ein ganz anders Bild: Zwar gab es noch einzelne, sehr warme Süd- und Südwestlagen, doch gewannen mehr und mehr kalte, nördliche Lagen und solche mit niedrigem Geopotential über Deutschland die Oberhand. Dabei verlief besonders die Februar-Witterung so extrem gegensätzlich, wie das noch niemals seit Aufzeichnungsbeginn 1881 beobachtet wurde, doch auch in den Folge-Monaten wechselten längere, teils sehr kühle Phasen mit kurzen, sehr warmen:

Abbildung 1: Täglicher Verlauf der Maximum-Temperaturen an der DWD-Station Erfurt/Weimar zwischen Ende Januar und Mitte Mai 2021. Immer wieder ereigneten sich rapide Abkühlungs- und Erwärmungsphasen; auch im „Wonnemonat“ stürzte die Maximum-Temperatur von hochsommerlichen fast 27 Grad auf kalte 12 Grad innerhalb von nur drei Tagen ab.

Diese jähen Temperatursprünge resultieren aus meridionalen Wetterlagen mit sich rasch abwechselnden Kalt- und Warmluftvorstößen. So brachte der Februar erst bergeweise Schnee und Nachtfröste weit unter minus 20°C, aber keine 14 Tage später mildestes Frühlingswetter mit um die 20 Grad und viel Sonnenschein, der aber oft durch Sahara-Staub getrübt wurde:

Abbildungen 2a und 2b: Enorme Schneemassen am 8. Februar 2021 im normalerweise sehr schneearmen Weimar. Das öffentliche Leben und der Verkehr brachen teilweise zusammen; viele Besitzer suchten verzweifelt ihr Auto (2a, oben). Nur 2 Wochen später war aller Schnee verschwunden; tagsüber herrschte T-Shirt-Wetter; die Sonnenuntergänge sahen in der Luftmasse cS wie in der Sahara aus.

Nachdem es Ende März erneut ein paar schon fast sommerliche Tage gab, überraschte der April mit anhaltender Kälte; in Erfurt/Weimar wurden 15 Frostnächte registriert. Näheres zur April-Kälte 2021 und deren Ursachen hier und hier. Auch im Mai setzten sich diese Kapriolen – wenngleich in etwas abgeschwächter Form, weiter fort. Es würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen, die Ursachen dieser ungewöhnlichen Wetterlagen zu erörtern. Drei mögliche seien aber zumindest erwähnt: Die nachlassende Sonnenaktivität, die wohl bald endende AMO-Warmphase (im April lag der AMO-Index deutlich unter den Werten des Vorjahres; für den Mai ist Ähnliches zu erwarten), und der eventuelle Beginn einer Abkühlungsphase. Ähnlich wie am Übergang zur „Kleinen Eiszeit“ ab etwa 1300, könnten starke Schwankungen ein Hinweis dafür sein. Es gibt zeitweise (noch) das sehr warme Wetter des Klimaoptimums, zunehmend aber schon kältere Phasen. Für endgültige, seriöse Rückschlüsse ist es aber noch viel zu früh.

Häufig höhenkalte Luft im Januar 2021 – ein erster Hinweis auf eine kühlere Jahreswitterung?

In diesem Januar bestand oft ein großes Temperaturgefälle zwischen dem fast normal temperierten Flachland und den deutlich zu kalten Bergen. Schon kleinere Erhebungen präsentierten sich oft mit einer Schneehaube, während in tieferen Lagen der Schnee rasch wieder schmolz:

Abbildung 3: Starke Temperaturabnahme in der Luftmasse mP mit der Höhe: Nicht nur am 23. Januar 2021 war diese in der hügeligen Landschaft deutlich sichtbar. Der Gipfel des schneebedeckten Hügels (Großer Ettersberg bei Weimar) liegt nur etwa 200 Meter höher, als der Standort des Beobachters an einem Getreidefeld. Geschneit hatte es überall etwa gleich viel, aber nur oberhalb von 300 Metern blieb der Schnee auch liegen. Foto: Stefan Kämpfe

Die Höhenlage von etwa 5395 Metern der 500-hPa-Fläche über der Mitte Deutschlands war wegen der höhenkalten Luft in diesem Januar deutlich niedriger, als im Langjährigen Mittel (1948 bis 2020 am Gitterpunkt 50°N, 10°E 5481 Meter). Letztmalig war das so ähnlich im Januar 2004 zu beobachten; auch damals folgte ein eher verhaltener Jahresrest.

Abbildung 4: Tendenziell positiver Zusammenhang (Korrelation) zwischen der Höhenlage der 500-hPa-Fläche im Januar am Gitterpunkt 50°N, 10°E und dem Deutschland-Flächenmittel der Lufttemperatur im Jahresrest (Feb.-Dez.). Der Korrelationskoeffizient r ist nicht berauschend hoch, überschreitet aber das Signifikanzniveau. Die Streuung ist aber hoch, so dass allein mit diesem Zusammenhang noch kein kühler Jahresrest sicher prognostiziert werden kann! Einige charakteristische Jahre sind markiert, und für den Zeitraum bis zum Mai 2021 traf die Regel schon mal wieder zu.

Wie’s im April und Maien war, wird es auch so im restlichen Jahr?

Auch hier zeigt sich ein tendenzielles, freilich niemals generelles Zutreffen der Regel:

Abbildung 5: Positive Korrelation zwischen dem Deutschland-Temperatur-Flächenmittel im April und Mai (waagerechte Achse) und dem der folgenden sechs Monate (Sommer und Herbst, senkrechte Achse) im Zeitraum 1881 bis 2020. Die beiden Mittelwerte 1881 bis 2020 der Zeiträume (senkrechte für April und Mai, waagerechte für Sommer und Herbst) teilen das Diagramm in 4 Quadranten. Nur für alle Punkte, welche im linken, unteren und im rechten, oberen Quadranten liegen, trifft die Regel zu. Auch hier gilt also: Sichere Langfrist-Prognosen sind anhand dieser statistischen Zusammenhänge zwar nicht möglich, aber grobe Abschätzungen der weiteren Witterungstendenz schon.

Das experimentelle Langfrist-Vorhersagemodell CFSv2 des amerikanischen Wetterdienstes NOAA hatte uns lange einen eher warmen Sommer prophezeit; mittlerweile schwenkte es für die Monate Juni bis einschließlich Oktober auf „normal“ um:

Abbildung 6: Vorhersagen des CFSv2-Modells (Eingabezeitraum 6. bis 15. Mai) für die Monate Juli bis November 2021. Es dominiert die Farbe „Weiß“ für normale Temperaturen; erst der November soll wieder zu warm werden. Die Unsicherheit dieser Prognosen ist jedoch sehr hoch. Bildquelle: NOAA

Bliebe noch anzumerken, dass die Hochsommer-Witterung erst einigermaßen anhand des Witterungsverhaltens im „Siebenschläfer-Zeitraum“ (Ende Juni/Anfang Juli) abgeschätzt werden kann. Und freilich kann es auch bei verhalten temperierter Gesamtwitterung Hitzewellen oder einzelne, zu warme Monate geben; viel wird davon abhängen, ob die Zirkulationsstörungen weiter andauern; ohnehin tendiert die zweite Jahreshälfte eher zu warmen Süd- und Südwestlagen, als die erste.

Verspätungen 2021 in der Natur – Menetekel der Abkühlung?

In den vergangenen 20 Jahren kehrten die Mauersegler nicht selten schon um den 1. Mai nach Weimar zurück; letztmalig 2018 gar schon am 29.April. Doch in den letzten 3 Jahren verspäteten sie sich; in diesem Jahr wurden sie erst am 9. Mai gesichtet. Auch der in den letzten Jahrzehnten beobachtete, meist aber nicht sehr deutliche Verfrühungstrend in der Pflanzenwelt scheint gestoppt: Die den Frühsommerbeginn markierende Holunderblüte wird in diesem Jahr für Weimar erst so um oder gar nach dem 25. Mai erwartet:

Abbildung 7: Kein Verfrühungstrend mehr beim Einzug des Frühsommers in Weimar. Für 2021 wurde der Beginn optimistisch auf den 25.Mai geschätzt.

Dabei wird in den Mainstream-Medien doch stets von der angeblich immer schnelleren, immer schlimmeren Klimaerwärmung berichtet – ein Blick auf das Verhalten der Frühlingsmonate in dem etwa 1988 begonnenen „Klimaoptimum“ zeigt jedoch ein differenzierteres Bild:

Abbildung 8: Keine eindeutigen, signifikanten Trends beim DWD-Flächenmittel der Frühlingsmonate trotz stark steigender CO2-Konzentrationen. Während der April noch eine leichte Erwärmung, bedingt durch die stark zunehmende Besonnung, zeigt, stagnieren die Märzwerte; der Mai kühlte gar minimal ab. Das Mai-Mittel für 2021 wurde optimistisch auf 12°C geschätzt; es könnte auch etwas kühler ausfallen.

Ist der Mai kühl und nass – füllt’s dem Bauern Scheun‘ und Fass

In den meisten Teilen Deutschlands ließ die bislang recht feuchte Mai-Witterung die Getreidebestände üppig sprießen – sie sehen besser als in den Vorjahren um diese Zeit aus. Sollte es bis Ende Juni häufiger regnen, steht eine sehr gute, vielleicht gar rekordverdächtige Ernte ins Haus – dabei sollte es doch durch den „Klimawandel“ angeblich immer schlechtere Ernten geben. Nur bei Spargel- und Obstbauern herrscht – freilich bei weitem nicht überall – eher Katerstimmung: Spätfröste und anhaltende Kühle schmälern ihre Ertragsaussichten.

 




Klimapolitik: Was das Land „klimaneutrale“ Stahlerzeugung kosten würde*

Die Diskussion, welcher Industriezweig durch die von EU und Bundesregierung forcierten „Klimaschutzziele“ besonders gefährdet ist, drehte sich bislang meist um die deutschen Autobauer. Mindestens genauso groß ist aber der Druck auf die hiesigen Stahlhersteller. Die Branche sieht sich in einer aufgeheizten Diskussionsatmosphäre um Klimapolitik in der sehr undankbaren Rolle, in Deutschland einer der größten Kohlendioxid-Produzenten überhaupt zu sein. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums gehen im Bereich der Industrie mehr als 30 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen auf das Konto der Stahlkocher. Abhilfe soll nach den Vorstellungen der Bundesregierung eine zügige Umstellung der Stahlproduktion auf wasserstoffbasierte Technologien schaffen.

Gefahr von Handelskriegen

In Deutschland wird weniger als ein Drittel des Stahls in der sogenannten Elektrostahl-Route durch Einschmelzen von Stahlschrott erzeugt. Beim weitaus größeren Teil, bei der Primärstahlerzeugung, kommen Kohlenstoffträger wie Koks zum Einsatz. Deren Ersatz durch Energieträger wie Wasserstoff geht mit extrem hohen Kosten einher.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier selbst beziffert die nötigen Gesamtinvestitionen für den Umbau zu einer Kohlendioxid-freien Stahlproduktion in Deutschland auf insgesamt 35 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die deutsche Stahlindustrie erzielte 2019, also noch vor der Corona-Krise, einen Umsatz von rund 39 Milliarden Euro.

In ihrem „Handlungskonzept Stahl“, das im vergangenen Herbst vorgelegt wurde, schätzt die Bundesregierung, dass ein erheblicher Teil der Umstellungskosten schon bis zum Jahr 2030 anfallen wird. Nach einem Treffen mit Vertretern von Stahlherstellern und der IG Metall kündigte der Bundeswirtschaftsminister vorletzten Montag Finanzhilfen für den Umbau der Stahlproduktion in Deutschland an. Um die Stahlproduktion „klimafreundlich“ zu machen, will der Bund für die Jahre 2022 bis 2024 zusätzlich rund fünf Milliarden Euro bereitstellen. Insgesamt kann die Stahlbranche nach derzeitigem Stand in den kommenden 30 Jahren auf zehn bis zwölf Milliarden Euro aus der Staatskasse hoffen.

Die hohen Anfangsinvestitionen zur Umstellung der Stahlerzeugung sind allerdings nur ein Problem: Auch die laufenden Kosten sind bei den dekarbonisierten Verfahren deutlich höher als bei der herkömmlichen Stahlherstellung. Zumindest unter den derzeitigen Bedingungen kann die Stahlproduktion nicht so wirtschaftlich betrieben werden, dass die deutschen Stahlhersteller im harten internationalen Wettbewerb noch standhalten könnten.

Steigende Preise für Stahlprodukte

Die Prognos AG hat Ende vergangenen Jahres eine Studie namens „Klimapolitische Herausforderungen der Stahlindustrie in Deutschland“ vorgelegt, die von der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Auftrag gegeben wurde. Im Fazit der Untersuchung heißt es, dass die Umstellung auf sogenannte treibhausgasarme Verfahren der Stahlherstellung „aus einzelwirtschaftlicher Sicht heute und auf absehbare Zeit für die Stahlhersteller nicht rentabel“ sei. Das Beratungsunternehmen wies vor diesem Hintergrund auf die Gefahr hin, dass es mit der Verteuerung der Stahlproduktion in Deutschland zu einer Produktionsverlagerung ins Ausland kommt. Langfristig besteht damit die Gefahr, dass es nicht bei einer Anschubfinanzierung mit Steuergeldern bleibt.

Bereits seit 2017 hat die EU Importquoten für Stahl aus China, den USA und anderen Nicht-EU-Ländern eingeführt, mit dem der europäische Stahlmarkt weitgehend abgeschirmt wird. Nach diesem Vorbild könnten künftig auch Importquoten oder Einfuhrzölle für Stahlprodukte kommen, die außerhalb der EU unter „nichtklimaschonenden“ Bedingungen produziert wurden.

Belastung des Steuerzahlers

Dies wäre zwar ein Mittel gegen das Abwandern von Industrieproduktion in Regionen der Welt mit einer weniger restriktiven „Klimapolitik“, sofern denn die Produktion für den Binnenmarkt der EU und nicht für den Weltmarkt erfolgt. Allerdings müssten sich die europäischen Verbraucher dabei auf steigende Preise bei allen Produkten einstellen, in denen Stahl steckt: vom Auto bis hin zum Baustahl. Zudem müsste mit Gegenmaßnahmen aus dem Nicht-EU-Ausland gerechnet werden, was insbesondere die besonders vom Export abhängige Volkswirtschaft Deutschlands treffen würde.

Eine Alternative zum Schutz der Stahlindustrie durch eine Erhöhung der Importzölle wäre die laufende Subventionierung einer Kohlendioxid-armen Stahlproduktion auf Kosten des Steuerzahlers.

Wie bei anderen staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft gäbe es auch diesmal Profiteure. So rechnet sich der niederländische Hafen Rotterdam große Chancen aus, zu einer zentralen Drehscheibe beim Import von Wasserstoff aus den verschiedensten Weltregionen zu werden, darunter auch Australien. Die Niederländer gehen davon aus, dass Deutschland und andere EU-Mitgliedsstaaten auf absehbare Zeit gar nicht genug „regenerativer“ Strom aus Wind und Solarkraftanlagen zur Verfügung steht, um die benötigten Mengen von „grünem“ Wasserstoff zu erzeugen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :  Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  14. Mai 2021, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Norman Hanert für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Unsinn vom Nordatlantik

Rahmstorf und seine Potsdamer Kollegen hämmern schon lange an diesem Thema herum.[2] Ihr neues Papier ist kurz und präsentiert ein Bündel von Proxies, die zeigen sollen, dass sich die Strömung des Golfstroms in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt hat und damit das gleichmäßige maritime Klima Europas gefährdet.

Aber das ist eine irreführende Vereinfachung: In Wirklichkeit ist der Golfstrom nicht mehr als ein kurzes Segment des windgetriebenen Subtropischen Wirbels des Nordatlantiks und, wie Wyville-Thompson 1871 über den Golfstrom schrieb, „nach dem Verlassen der Straße von Florida … bei etwa 42°N wendet sich ein großer Teil … ostwärts und südwärts und verschmilzt, um die Sargassosee herumwirbelnd, mit dem nördlichen Rand des Äquatorialstroms und schließt sich wieder der Hauptzirkulation an.“[3]

Der Nordatlantikstrom, der weiter in Richtung Europa fließt und schließlich in den Arktischen Ozean eintritt, führt also nur einen sehr kleinen Teil des Wassers mit sich, das zuvor als Golfstrom an der Küste Floridas vorbeigezogen war, zusammen mit Hang- und Schelfwasser aus den Meeren um Neufundland und dem Sankt-Lorenz-Golf.

Langfristige Änderungen der SST sind schwer zu quantifizieren, aber die Entwicklung der Meeresoberflächentemperatur, die das HadNMAT2-Archiv für die nördlichen Ozeane anzeigt, ist unten dargestellt.[4] Obwohl die Autoren dieser Studie meinen, dass diese Daten „bestehende Schätzungen der globalen Erwärmung“ unterstützen, ist es schwer vorstellbar, dass sie ein fortschreitendes anthropogenes Signal enthalten: Die Daten werden dominiert (i) von den Folgen der Anzahl der Schiffe auf See, (ii) von der Ungenauigkeit der frühen Eimer-über-die-Seite-Beobachtungen und (iii) vom Aufkommen automatisierter freidriftender Instrumente. Diese Beobachtungen unterstützen nicht den Verlauf der nordatlantischen Temperatur-/Zirkulationsindizes, die von Potsdam angeboten wurden, um ihren Ansatz für eine außergewöhnliche Verlangsamung der nordatlantischen Zirkulation während ungefähr des gleichen Zeitraums zu unterstützen.[5]

Und das Muster der SST-Änderungen auf viel kleinerer Skala, das durch Küstenproben an Leuchttürmen, Pegelstandorten und so weiter erhalten wurde, legt nahe, dass sich die Südostküste der USA, die vom Golfstrom umspült wird, in der Tat nicht progressiv erwärmt hat. Hier sind die Daten für drei Regionen des westlichen Atlantiks.[6] Sie unterstützen nicht die Trends, die von den Potsdamer Proxies über die letzten 150 Jahre angezeigt werden.

Solche Aussagen bedürfen eines Beweises – die in diesem Fall nicht schwer zu finden sind: Die Folgen der fortschreitenden Anpassung, Bereinigung und Homogenisierung der ursprünglichen Beobachtungen, die zuvor als individuell eingefärbte Datenplots bei NASA Goddard gezeigt wurden, wurden kürzlich auf ihrer öffentlichen Website so bearbeitet, dass es schwierig wurde, irgendetwas außer den endgültigen homogenisierten Daten zu visualisieren. Zum Glück für uns, scheinen sie die Arbeit von Hand gemacht zu haben, und zwar schlampig.

So war ich in der Lage, die Originalplots für zwei Stationen zu finden – und wiederherzustellen – die für diese Diskussion sehr relevant sind: Valentia Observatory an der Küste von Galway und Vestmannaeyjar auf einer Insel südlich von Island. In beiden Fällen wurden die dunkleren Linien des früheren Jahres der homogenisierten Daten sehr deutlich nach unten verschoben, um eine signifikante Erwärmung einzuführen, wo es in den helleren Linien, die die unangepassten Daten repräsentieren, keine gab. Die NOAA führt nur eine sehr bescheidene Anpassung ihrer GHCN-all-Daten durch, indem sie nur die letzte Dekade erwärmt, um ihr GHCN-M (angepasstes) Archiv zu erstellen.

Das Muster der Galway-Daten, mit wärmeren Perioden um 1940 und auch am Ende des Jahrhunderts, wiederholt sich an ländlichen Stationen in Westeuropa; es spiegelt auch perfekt den wechselnden Wert der NAO und die Entwicklung des atmosphärischen Druckfeldes über dem Nordostatlantik wider.

Aber Warnungen wie die aus Potsdam hatten trotz Widerlegung eine lange Vorgeschichte: Die vermeintlichen Auswirkungen einer Verlangsamung der nordatlantischen Tiefenkonvektion auf das Klima, insbesondere auf Europa, wurden 2005 in Nature kurz vor einem Post-Kyoto-Klimatreffen in Bezug auf Beobachtungen der Tiefenströmung in niedrigeren Breiten diskutiert.[8] Diese Vorstellung wurde schnell durch einen Kommentar von Carl Wunsch mit dem Titel „The Atlantic Conveyor may have slowed, but don’t panic yet!“ in Frage gestellt. Und es ist nicht überraschend, dass er so dogmatisch reagierte, wie er es tat: „Europäische Leser sollten beruhigt sein, dass die Existenz des Golfstroms eine Folge des großräumigen Windsystems über dem Nordatlantik und der Natur der Flüssigkeitsbewegung auf einem rotierenden Planeten ist. Die einzige Möglichkeit, eine Ozeanzirkulation ohne Golfstrom zu erzeugen, besteht darin, entweder das Windsystem abzuschalten oder die Erdrotation anzuhalten oder beides.“[9]

Wunsch hätte auch bemerken können, dass der stärkste Wärmefluss vom Golfstrom in die Atmosphäre im westlichen Ozean südlich von Nova Scotia stattfindet, wo sonnenerwärmtes Wasser aus niedrigen Breiten auf sehr kalte Polarluft trifft. Dieser Prozess wird von der latenten Verdunstungswärme dominiert und ist eine Anomalie von globalem Ausmaß – aber entlang der Küsten Westeuropas bleibt wenig oder gar keine Wärme im Ozean, die an die Atmosphäre abgegeben werden könnte.[10]

Folglich ist es klar, dass das populäre Bild eines breiten Golfstroms, der bei etwa 45oN ostwärts über den Atlantischen Ozean fegt und die in den Tropen gewonnene Wärme trägt, um Europas maritimes Klima aufrechtzuerhalten, nicht hilfreich ist.

Tatsache ist, dass alle vergessen zu haben scheinen, dass an der Pazifikküste Nordamerikas – wo es kein Äquivalent des Golfstroms gibt – in ähnlichen Breitengraden ein perfektes maritimes Klima herrscht: Tatsächlich stammt die kalte Wassermasse, die entlang dieser Küste etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Europa liegt, aus dem Golf von Alaska und bringt keine Wärme mit sich. Aber die Winter sind hier warm und die Sommer kühl, wie Richard Seager, ein scheinbar naiver englischer Ozeanograph, bei seinem ersten Besuch an der US-Westküste zu seiner Überraschung feststellte. Dieses maritime Klima, dem ein Golfstrom-Analogon fehlt, ist die Folge der Wärme, die von südwestlichen Winden aus dem fernen subtropischen Wirbel über die kalte Küstenströmung getragen wird.[11]

Die Wärme, die diese Winde mit sich bringen, geht dem Ozean beim Überqueren des kalten Küstenwassers von Alaska nicht verloren, da der sensible Wärmefluss zwischen Ozean und Atmosphäre fast überall ein Verlustterm ist. Das liegt an der Mikrostruktur der ozeanischen Hautschicht, in der die molekulare Diffusion dominiert; nur im Herbst und Winter in hohen Breiten, wenn starker Windstress brechende Wellen erzeugt, die die molekulare Hautschicht unterbrechen, gibt es einen signifikanten Fluss von fühlbarer Wärme vom Ozean zur Atmosphäre.[12]

Wenn diese „Anti-Passat“-Winde die Rocky Mountains überqueren, wird ihre Gyralstruktur vertikal gestaucht und horizontal ausgedehnt, um den Drehimpuls zu erhalten. Das zwingt die Sturmbahnen dazu, sich über dem Kontinent nach Süden zu krümmen, so dass sie auf einem deutlich niedrigeren Breitengrad wieder auf den Ozean treffen – in der nördlichen Karibik und östlich von Florida, wo die sensible Wärme sehr schnell an die kühle Atmosphäre abgegeben wird. Während ihrer nordöstlichen Bewegung über den Atlantik in Richtung Europa nimmt die oberirdische Luftmasse dann weitere Wärme von der Oberfläche des Ozeans durch fühlbaren Wärmefluss auf und transportiert sie mit einer Rate, die die im Ozean transportierte deutlich übersteigt.[13] Würden diese Winde den Ozean nach Europa auf demselben Breitengrad überqueren, auf dem sie auf die westlichen Rocky Mountains treffen, wäre ihre Auswirkung auf das europäische Klima viel weniger positiv.

Diese Bilder aus Ventusky-Simulationen für (links) die Lufttemperatur in Oberflächennähe am 30. November 2011 und (rechts) für den 31. Juli 2020. wurden gewählt, um die klassische Aufweichung des westeuropäischen Winterklimas durch warme Südwestwinde (links) und auch eine ganz andere Situation zu zeigen, über die in Bezug auf das europäische Klima nicht oft gesprochen wird und die unsere sehr ungemütlichen südlichen Nachbarn, Nordafrika und die Wüste Sahara, betrifft.

Solche Bedingungen können sich auch im Winter entwickeln wie am 6. Februar dieses Jahres, als mein Auto und alle anderen in der Stadt mit rosinengroßen Klecksen aus feuchtem Saharaschlamm besprenkelt waren, der sich aus Staubpartikeln zusammensetzte, die von einer niedrigen Altocumulusdecke heran getragen wurden.[14]

Der Mythos vom maritimen, ausgeglichenen Klima, das der Golfstrom nach Europa brachte, muss also wirklich als das gesehen werden, was er ist – ein Mythos. Er ist vielleicht für die Britischen Inseln und Skandinavien zutreffend, aber sicher nicht für den gesamten Subkontinent. Und dieser „Golfstrom auf dem niedrigsten Stand seit 1000 Jahren“ aus Potsdam, der von einer sensationslüsternen Presse hinaus posaunt wurde, ist vielleicht auch ein Mythos – aber sicherlich nicht hilfreich, um zu verstehen, wie die reale Welt tatsächlich funktioniert.

Aber ich fürchte, dass wir noch mehr, und wahrscheinlich noch viel mehr, vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hören werden, weil sie sich für einen versiegenden Golfstrom und ein abschreckendes Europa einsetzen – ein Konzept, das einer näheren Betrachtung nicht standhält: Sie werden schließlich finanziert, um die Bereiche „globaler Wandel, Klimaauswirkungen und nachhaltige Entwicklung“ zu untersuchen, und ich schließe aus ihren Schriften, dass dies nicht als Auftrag interpretiert wird, zu versuchen, die natürliche Welt zu verstehen – und so liegen sie immer wieder wie in diesem Fall falsch.

[1]Caesar, L e al.; (2021) . Nature Geoscience, 14, 118-120. 10.1038/s41561-021-00699-z.

[2]Rahmstorf, S. et al. (2015) Nature Climate Change 5, 475-480, DOI.10.1038NCLIM2554

[3]Nature (1871) vol. 4, 251-253.  Image from Tomczac and Godfrey’s indispensible “Regional Oceanography” of 2002, freely available on-line.

[4] Kent, E.C. et al. (2013)J. Geophys. Res. 118, 1281-1298.

[5]Rahmstorf, S. et al. (2015) Nat. Clim. Change 6, DOE. 10.1038/NCLIMATE2554

[6] from Shearman, R.K. and S.J. Lutz (2010) J. Phys. Oceanogr. 40, 1004-1017

[7]Neto, A.G. et al. (2021) Communications Earth Envir.| https://doi.org/10.1038/s43247-021-00143-

[8] Bryden, H.L. et al. (2005) Nature, 438, 655-657.

[9] Wuntsch, C. (2004) Nature, 428, 601.

[10] Broecker, W.S. (1991) Oceanography 4, 79-89; images, left – Tomczac and Godfrey again and, right, from  Bedford Inst. Oceanogr. Rev. 1984.

[11]Seager, R. et al. (2002) Quart. Roy. J. Meteor. Soc. 128, 2563-2586.

[12]images from  Seager, R.  (2006) Am. Scient. 94, 334341 and from Tomczak (2003).  Annual mean ocean-to-atmosphere heat flux (W.m2)

[13]Seager, R. et al. (2002) Quat. J. Roy. Met. Soc. 128, 2563  doi.10.1256/qj.01.128

[14]Cuadros, J. et al. (2015) Atmosph. Envir. 120, 160-172

Link: https://judithcurry.com/2021/05/12/north-atlantic-nonsense/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Plädoyer für eine realistischere Planung der Energiewende




Die Eisheiligen werden schon lange kälter in Deutschland

Damit ist auch nicht verwunderlich, dass die Klimaerwärmungs-Glaubenskirche sich vornehm zurückhielt. „Eisheiligen werden zu Heißheiligen“ und dergleichen Schreckensmeldungen als Beweis einer sich stetig fortsetzenden Erwärmung suchte man vergebens in der deutschen Medienlandschaft.

Allerdings sind wir weit entfernt von einer realistischen Berichterstattung. Siehe die Zeilen auf der DWD-Homepage vom 13.05.21: „… Nix los in Sachen Eisheiligen – zumindest wenn man den eigentlich für sie „vorgesehenen“ Zeitraum betrachtet. In der ersten Maidekade dagegen reichte es gebietsweise immer wieder mal für Luftfrost, Frost in Bodennähe gab es mitunter sogar verbreitet. Spätestens der Beginn des Sommerintermezzos am vergangenen Sonntag, das im Osten bis letzten Dienstag anhielt, läutete dann aber rasch das Ende dieser Frostperiode ein…“ Diese DWD-Beschreibung gilt wohl nur für den Osten Sachsens und Brandenburgs. Im restlichen Bundesgebiet war nur der erste Eisheiligentag noch einigermaßen warm und der Apfelbaum oben begann mit der Blütenöffnung.

Das PIK Potsdam, das deutsche Glaubenszentrum einer menschengemachten CO2-Erwärmung, lässt schon per Satzung alle Fakten außer Acht, die nicht in ihr Glaubensbild der CO2-Erwärmungssatzung passen.

Deshalb ziehen wir für diesen Artikel just jene Potsdamer DWD-Klimastation heran und fragen uns, wie entwickelten sich die fünf Eisheiligentage dort a) seit Bestehen der Station? und b) seit Bestehen des PIK?

PIK-Potsdam: Station des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung, es wird also keine Klimaforschung betrieben. Der Schnitt der fünf Tage betrug dort 2021: 13,3°C, und damit unwesentlich über dem Schnitt seit 130 Jahren.

Eisheiligen in Potsdam seit Bestehen der Klima-Station

Grafik 1: In dieser Grafik sind nicht die Schnitte der fünf Tage aufgelistet, sondern jeder einzelne Tag, für jedes Jahr also fünf Eintragungen pro Jahr. Wir sehen über die fast 130 Jahre keine Tendenz. Der Schnitt liegt bei 13,1°C. Die Eisheiligentagesrekorde, sowohl Minimum als auch Maximum liegen weit zurück.

Erg: Obwohl Potsdam seit 1893 stark in die Fläche gewachsen ist und der städtische Wärmeinseleffekt sich damit vergrößert hat, ebenso der CO2-Ausstoß der brandenburgischen Landeshauptstadt stark angestiegen ist, konnte Kohlendioxid keine Erwärmung der Eisheiligen bewirken. Wie der DWD müsste auch das PIK Potsdam verkünden: Die Eisheiligen sind CO2-resistent.

Ein längerer Nachkriegszeitraum:

Die Kohlendioxid-Erwärmungsgläubigen behaupten jedoch, dass insbesondere in den letzten Jahrzehnten die Temperaturen grundsätzlich gestiegen wären, da nach dem Kriege der CO2-Ausstoß schon aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums und des Wohlstandes besonders zugenommen hat. Deshalb stellen wir uns die Frage:

Wie verhalten sich dabei die Eisheiligen? Wohin ging beispielsweise der Trend seit der Mitte des letzten Jahrhunderts, bzw. der letzten 40 Jahre?

Grafik 2: Seit 1943, also seit fast 80 Jahren zeigen die Eisheiligen bei der DWD-Station Potsdam eher eine leichte Tendenz zur Abkühlung, die aber nicht signifikant ist. Und just in diesem Zeitraum sind die CO2-Konzentrationen weltweit stark angestiegen. Die Eisheiligen sind somit CO2-resistent, siehe Keeling-Kurve, Stand April 2021

Grafik 3: Die Keeling-Kurve mit den Messwerten des atmosphärischen Gehalts an Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre, gemessen am Mauna Loa. Quelle Wikipedia

Eisheilige seit 1981 in Potsdam

Grafik 4: Die fünf Eisheiligentage wurden in der Landeshauptstadt Brandenburgs seit 1981 eindeutig kälter. So kalt wie zur Kleinen Eiszeit sind sie allerdings in den Städten noch nicht, da kalte Nächte einfach herausgeheizt werden.

Die Flora und Fauna außerhalb der Ortschaften, also in der grünen Landschaft, zeigte ein verspätetes Frühlingserwachen wie z.B. die Apfelbäume, die Erlen, die Eschen und die Eichen, sie warteten einfach die 2. Maihälfte ab. (siehe Grafik 6)

Ergebnis: Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün. Diese Aussage galt schon zu Mozarts Zeiten. Und sie gilt uneingeschränkt für diese erste Hälfte dieses Mai 2021. Außerhalb der Städte waren die fünf Tage noch wesentlich kälter, weil der kalte Nordwind uneingeschränkt Zugang hatte, bis auf einen kleinen Flächenteil im Osten Deutschlands.

Die Eisheiligen in der Gegenwart

Eine Klimaeinheit umfasst die letzten 30 Jahre. Als Gegenwart bezeichnen wir den Zeitraum der letzten 20 Jahre innerhalb der letzten Klimaeinheit. Die Gegenwart zeigt entgegen der globalen CO2-Zunahme einen erstaunlichen gegenläufigen Zusammenhang zwischen Temperaturen und CO2-Anstieg:

Die Statistik zeigt: Die Kohlenstoffdioxidkonzentrationen sind in Deutschland in der Gegenwart stark gestiegen, die Eisheiligen wurden deutlich kälter.

Grafik 5a: In der Gegenwart, also seit der Jahrtausendwende werden die Eisheiligen bei der PIK-Station Potsdam deutlich kälter.

Frage an denkende Mitleser: Hat der starke CO2-Anstieg in Deutschland gerade in der Gegenwart die starke Abkühlung der Eisheiligen bewirkt?

Jedenfalls gibt es auch natürliche Gründe des sich ständig ändernden Klimas. Baritz und Seiffert fanden heraus, dass die die fünf Tage vor den Eisheiligen und die 5 Tage danach deutlich wärmer sind, siehe Grafik 5b (Arbeit wird noch veröffentlicht)

Nun ist Potsdam nur eine singuläre Klimastation in einer Wärmeinsel, zur Bestätigung greifen wir auf eine weitere, sehr ländliche Wetterstation zurück, wo die Kälte der Eisheiligennächte weniger aus der Ortschaft rausgeheizt wird wie in einer Landeshauptstadt.

Goldbach: Goldbach ist ein kleiner ländlicher Vorort von Bischofswerda im Osten Sachsens. Die Wetterstation gibt es erst seit 25 Jahren, und der Wetteramtsleiter hat uns die Eisheiligenwerte freundlicherweise bereitgestellt. Im Gegensatz zur Stadt dringt der kalte Nordwind in die kleinen Orte ein und wird vom Thermometer miterfasst. Und auf dem Lande wurden die Eisheiligen keinesfalls zu Heißheiligen. Allerdings liegt der kleine Ort ganz im Osten Sachsen und die Eisheiligen waren 2021 mit 13,6°C wärmer als im restlichen Bundesgebiet. Trotzdem ist die Trendlinie stärker fallend als die von Potsdam.

Grafik 6: In dem kleinen Ort Goldbach bei Bischofswerda wurden die Eisheiligen in der Gegenwart fast schon bedenklich kälter, trotz der Ausnahme 2021

Da der kleine Flächenteil im Osten Deutschlands keine besonders kalten Eisheiligen hatte, soll der Artikel durch einen ländlichen Ort im Westteil Deutschlands ergänzt werden.

Nürnberg/Netzstall. Die DWD Station Netzstall steht seit 17 Jahren bei einem Aussiedlerhof außerhalb der Stadt, davor am Stadtrand, kalte Tage werden nicht mehr weggeheizt.

Grafik 7: Weil die Eisheiligen im Jahre 2021 im Westteil Deutschlands kälter waren als im Osten, liegt der letzte Wert nur knapp über der noch deutlicher fallenden Trendlinie im Vergleich zu Goldbach.

Was könnten die Gründe sein für das fast beängstigende Kälter werden der fünf Eisheiligentage in der Gegenwart?

Wie man an den Grafiken des Artikels erneut erkennt, hatte die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre keinerlei wärmenden Einfluss auf den Schnitt der fünf Eisheiligentage. Im Gegenteil, die Eisheiligen werden kälter. Allerdings soll auch nicht behauptet werden, dass CO2 kühlend wirkt.

Einige der Gründe für das Kälter werden haben wir schon vor 4 Jahren ausführlich bei EIKE hier beschrieben.

Demnach haben sich die Großwetterlagen für Mitteleuropa geändert, das sind natürliche Gründe der ständigen Klimaänderungen, die Nordwinde haben zu- und die Sonnenstunden abgenommen. Bestimmt gibt es noch weitere Gründe, dieser Artikel soll die Leser zur Ursachenforschung anregen. Immerhin sind die Eisheiligen auch in anderen Ländern, z.B. im ungarischen Sprachraum namentlich bekannt. (jég szent). Sie sind also keinesfalls nur auf Deutschland beschränkt. Die Frage ist nur, ob diese Tage auch in den anderen Ländern seit 40 Jahren bzw. seit der Jahrtausendwende kälter werden.

Fazit: Dem DWD sei empfohlen, seine Eisheiligenartikel irgendwann mit Grafiken zu belegen, und zwar auch mit Grafiken ländlicher DWD-Stationen, die der EIKE-Leser kostenlos erhält. Auffallend: Selbst in Städten wie Potsdam, Freiburg, Hamburg, Gießen und Dresden zeigen die Eisheiligen eine fallende Tendenz seit 40 Jahren.

Es wird Zeit, dass mit dem Irrglauben einer permanenten Erwärmung, verursacht durch CO2 endlich Schluss gemacht wird. Es gibt viele Faktoren, die das tägliche Wetter und damit das Klima bestimmen. Klima sind 30 vergangene Wetterjahre, so die Definition. Falls wie behauptet, Kohlendioxid der Hauptfaktor bzw. gar der alleinige Faktor des Wettereinflusses sein sollte, dann hätte CO2 bei den Eisheiligen eindeutig eine kühlende Wirkung. In Wirklichkeit zeigen auch die Grafiken des Artikels wiederum, dass CO2, wenn überhaupt, eine unbedeutende Rolle spielt. Menschen verursachte Wärmeinseleffekte wirken viel stärker. Es kommt auf die Gesamtwirkung der vielen klimabestimmenden Faktoren in Deutschland an. Und bei den fünf Eisheiligentagen heißt die Gesamtwirkung momentan eindeutig Abkühlung. Das kann sich auch wieder ändern.

Anzumerken bei Grafik 1 – keine Änderung seit 1893 ist aber, dass nur der steigende Wärmeinseleffekt der Stadt die ebene Trendlinie von Potsdam hält. Wäre Potsdam so klein geblieben wie 1893 mit der damals noch kümmerlichen Wärmeinselwirkung, dann würde die Trendlinie von Potsdam bereits seit 1893 nach unten gehen.

Fazit: Es wird Zeit, dass wieder Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gerückt werden und nicht der Irrglaube eines CO2 Treibhauseffektes. CO2-Steuern schützen kein Klima.

Saubere Luft, sauberes Wasser, gesunde und unversiegelte Böden, sowie der Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft als Ganzes sollten ein vordergründiges Ziel bleiben.

 




Mission impossible – Rückbau ausgedienter Kernkraftwerke

Abschied vom Atom

In Deutschland gibt (gab) es zwanzig Kernkraftwerke der gehobenen Leistungsklasse, von denen noch sechs in Betrieb sind. Jedes von ihnen hat oder hatte so ungefähr ein Gigawatt elektrische Leistung. Jedes von ihnen war oder ist noch in der Lage, ein bis zwei Millionen Haushalte zu versorgen.

Wie Sie wissen sollen diese Energiequellen bis Ende 2022 beseitigt und durch alternative Technologien ersetzt werden. Pro KKW braucht man dann einige Tausend Windmühlen und die Hoffnung, dass der Wind auch weht. Anderenfalls helfen freundliche Nachbarländer mit ihren KKWs aus, gegen entsprechende Zahlung.

Das ist das eine Erbe, welches die Politiker der deutschen Bevölkerung aufgebürdet haben. Das andere ist die Beseitigung der nun nutzlos gewordenen KKWs, der man das euphemistische Label „Rückbau“ angehängt hat. Die Silbe „bau“ soll hier eine beherrschbare und konstruktive Tätigkeit suggerieren. Tatsächlich aber handelt es sich um nichts anderes, als um einen enorm umständlichen und langwierigen Akt der Zerstörung.

Licht aus

Man schaltet so ein Kraftwerk nicht einfach aus, räumt seinen Schreibtisch auf und der Letzte macht das Licht aus. Das geht nicht, denn auch nach Beendigung der Stromerzeugung ist im Reaktor immer noch der Teufel los.

Die bei der Verbrennung von Uran entstandenen Substanzen, die Spaltprodukte, „glühen“ noch eine ganze Weile vor sich hin. Dieses Glühen kann man nicht ausschalten. Der Kern eines Reaktors, der im Betrieb einige tausend Megawatt Hitze erzeugt hat, produziert nach Abschalten immer noch einige hundert. Das ist mörderisch, und ohne Kühlung würde es so heiß, dass die berüchtigte „Kernschmelze“ einträte.

Deswegen muss man die aktiven Komponenten des Reaktors, die „Brennstäbe“ mit dem restlichem Uran und den Spaltprodukten, noch jahrelang in strömendem Wasser aufbewahren. Wenn sie dann soweit abgeklungen sind, dass keine Kühlung mehr nötig ist, dann werden sie in massive Stahltonnen gepackt, vier Meter hoch, genannt „Castoren“ (CAsk for Storage and Transport Of Radioactive material). Die werden mittel- oder langfristig in eine große Halle gestellt, in ein „Zwischenlager“.

Kontaminiert

Die ausgemusterten Brennstäbe sind nicht nur heiß, sie sind auch verdammt radioaktiv. Das heißt, sie senden unsichtbare Strahlen aus, insbesondere Gammastrahlen, die ab einer gewissen Dosis gesundheitlichen Schaden anrichten. Neben so einem Bündel ausgemusterter Brennstäbe sollte man sich keine Sekunde lang aufhalten. Auch deswegen lässt man sie tief unter Wasser, weil das nicht nur kühlt, sondern auch die Strahlung abschirmt.

Die Brennstäbe mit ihrer Radioaktivität sind aber nicht das einzige Problem. Es gibt da noch jede Menge anderer Komponenten, die in Kontakt mit radioaktiven Substanzen gekommen sein können. Bei sogenannten Siedewasserreaktoren beispielsweise, wie sie in Brunsbüttel oder Philippsburg stehen, treibt der Dampf aus dem Reaktor eine Turbine zur Stromerzeugung an. Diese Turbine ist ein Monster, so lang wie ein Flugzeug mit unendlich vielen Schaufeln, deren Achse im Betrieb so um die zwei Millionen PS liefert.

Nun war das Kühlwasser natürlich im Kontakt mit den Brennstäben und hat von dort radioaktive Substanzen mitgenommen, die jetzt mit dem Dampf auf die Turbinenschaufeln geblasen werden. Die sind jetzt radioaktiv verseucht, sie sind „kontaminiert“.

Das Gleiche passiert auch in unzähligen Rohrleitungen, Ventilen und anderen Maschinenteilen des Reaktors. Was soll man damit machen?

Gemessen und befreit

Man kann die Sachen nicht bei Nacht und Nebel am nächsten Recyclinghof liegen lassen, denn per Gesetz muss die Allgemeinheit vor Radioaktivität geschützt werden. Alles radioaktive Material muß sicher verwahrt werden; je nach Halbwertszeit für ein paar Jahre oder für die Ewigkeit.

Deswegen muss kontaminiertes Material von sauberem getrennt werden. Das ist eine Mammutaufgabe, die einen Großteil der Arbeit in einem Rückbauprojekt darstellt. Die gute Nachricht ist, dass es für Radioaktivität Meßgeräte gibt, im Volksmund „Geigerzähler“ genannt. Die schlechte Nachricht ist, dass alle Gegenstände, von denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie jemals kontaminiert wurden, verdächtig sind. Deren Unschuld muß vor dem Gesetz bewiesen werden.

Da wird also nun auf Teufel komm raus mit Geigerzählern gemessen, und die sauberen kommen ins Töpfchen, die kontaminierten ins Kröpfchen. Die „freigemessenen“ Objekte können wieder in den normalen Materialkreislauf der bürgerlichen Gesellschaft integriert werden, die anderen bekommen eine Spezialbehandlung, deren Ziel es ist, radioaktive Substanz auf ein minimales Volumen zu reduzieren.

So steckt man etwa die erwähnte Turbine nicht in einen Plastikbeutel mit einem Aufkleber: „Vorsicht, radioaktiv“, sondern man reinigt die Oberfläche unter Hochdruck mit so einer Art „Mega-Kärcher“, bis sie sauber ist. Die radioaktive Brühe sammelt man ein, man verdickt sie und steckt sie in einen Container, der in einem speziellen Lager für radioaktive Reststoffe landet. Die Turbine selbst aber ist jetzt sauber, sie ist frei von Radioaktivität.

Langsam, aber nicht sicher

Ist all das getan, dann kann der verbleibende, saubere Rest der Anlage normal abgerissen werden, wie eine Brauerei oder ein Hotel. Grund und Boden sind jetzt wieder normal nutzbar, man hat den Zustand „Grüne Wiese“ erreicht.

So weit ist es in Deutschland bisher bei keinem Rückbauprojekt gekommen, auch nicht annähernd. Es geht sehr langsam voran, denn nicht nur die technische Arbeit braucht Zeit, auch die Koordination mit den Autoritäten. Jeder Schritt, jedes Freimessen muss von der Behörde des Bundeslandes kontrolliert werden, sei es durch einen Mitarbeiter des entsprechenden Ministeriums oder durch einen externen Auftragnehmer, etwa den TÜV.

Da wird mehr Papier bewegt als radioaktives Material und die Verzögerungen sind entsprechend. Dazu kommt, dass die technische Kompetenz in den Behörden abnimmt. Da gibt es immer weniger Kandidaten mit Ausbildung oder gar Erfahrung in Kerntechnik, diese Expertise wurde in Deutschland ja abgeschafft.

Die Beamten können Risiken also gar nicht pragmatisch einschätzen; sie entscheiden formaljuristisch und sind übervorsichtig. Dazu kommt, dass der Gesetzgeber durch die Vorgabe absurd niedriger Grenzwerte des Guten Zuviel getan hat. Aber das kennen wir ja schon von der Feinstaubverordnung und von der Sache mit den Inzidenzen

Was dann?

Es wird also noch eine Weile dauern, bis wir auf den grünen Wiesen in der Frühlingssonne liegen können. Die Zeithorizonte dafür werden kontinuierlich verschoben, die Rede ist von 2040 oder gar 2050. Aber auch dann hat man noch ein Problem.

Wir haben dann zwar die grüne Wiese, das saubere Material der Anlage ist verschrottet, aber die Brennstäbe stehen jetzt in ihren Castoren in den Zwischenlagern und in der Halle nebenan ruhen die übrigen radioaktiven Abfälle, die beim Abbau anfielen.

Frage: Wie lange soll das da bleiben? Das Zeug sollte doch in einem „Endlager“ seine letzte Ruhestätte finden. Wann? Am Sankt Nimmerleinstag, denn nach aktuellem Stand wird es in Deutschland nie ein Endlager geben. Und warum schieben wir nicht alles ins Ausland ab? Unmöglich – dann gäbe es ja wieder die Castortransporte über die Grenze, und die sind per Gesetz verboten worden.

Das ist eines der Probleme, die uns die grüne Logik beschert hat. Man will die Kernkraft nicht und macht gleichzeitig ihre Beseitigung unmöglich. „Mission Impossible.“

Die temporären Lager müssen übrigens betreut werden. Da braucht es Personal, das für technische und sonstige Sicherheit sorgt. Wer soll das bezahlen? Bislang haben das die Betreiber der Kraftwerke getan. Wie lange noch? Das Material hat ja Halbwertszeiten von Tausenden von Jahren. So lange wollen die Betreiber sich nicht darum kümmern und so hat jetzt der Staat die Kosten und die Verantwortung für die Zwischenlager übernommen.

Und ich vermute, mit den Kraftwerksruinen wird es letztlich ähnlich gehen. Die bleiben stehen, für die einen als Mahnmale an das teuflische Atom, für die anderen an eine Regierung, die ihr Land mit sicherer Hand in eine Sackgasse nach der anderen geführt hat.

Schlußgedanken

Mir ist kein Fall bekannt, dass Kernenergie unter der deutschen Bevölkerung je ein Opfer gefordert hätte; sie stellte und stellt im Leben der Deutschen keine Gefahr dar; Punkt. Dennoch wird die Angst davor bis ins Unerträgliche gesteigert. Das akute Risiko eines Blackouts dagegen wird nie diskutiert. Der Zusammenbruch des Netzes für ein paar Tage oder gar Wochen dank Energiewende würde im sicherheitsverwöhnten Lande ein unvorstellbares Chaos auslösen, mit unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben seiner Bürger.

Die Öffentlichkeit wird vorsätzlich und systematisch belogen. Da werden Ängste vor imaginären Gefahren aufgebaut, um sie für die tatsächlichen Konsequenzen des Regierungsversagens blind zu machen. Die Mächtigen setzen Angst zur Fernsteuerung der Bevölkerung ein. Die Kardinaltugenden Glaube, Hoffnung und Liebe wurden erfolgreich ersetzt durch die neuen Kardinalängste: Corona, Klima und Atom.

Es heißt immer, Angst sei ein schlechter Ratgeber. Für den, der die Angst verbreitet, ist sie ein sehr zuverlässiges Instrument beim Verfolgen seiner geheimen Ziele.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Des Volkes Stimme: Ein Haus- und Waldbesitzer zur Klimapolitik Deutschlands

Helmut Schönenborn* schreibt:

>Es ist erschreckend, was heute den Menschen durch seltsame Ideologien eingeredet wird. So haben wir die CO2 -Steuer, durch die alles teurer wird. Noch dürfen wir kostenlos ausatmen!
In meinem kleinen Garten pflanze ich in den letzten Jahren erst nach den Eisheiligen etwas Gemüse an, da die jungen Pflanzen die morgendliche Kälte nicht vertragen. Besonders in diesem Jahr ist die „Klimaerwärmung“ spürbar. Meine Beete halte ich von Unkräutern frei, bis nach dem 15. Mai. Wenn wir auch heiße Tage im Sommer haben, habe ich den Eindruck, dass es eher kälter wird als wärmer.

In meinem Miethaus mit fünf Wohnungen habe ich ein Blockheizkraftwerk im Keller und mit dem Lieferer eine Wartungs- und Instandhaltungsvertrag abgeschlossen. Der Gasbezug wird zehn Jahre gefördert. Alle 3.300 Betriebsstunden werden ca. 600 € an Wartungs- und ca. 400 € an Instandhaltungskosten fällig. Den erzeugten Strom verkaufe ich an meine Mieter. Eine Mietpartei will von mir keinen Strom abnehmen, den ich billiger liefere als der Grundversorger. Diese Mietpartei ist mir als sehr sparsam bekannt. Eine Mieterin arbeitet nur nachts, bezieht also nur wenig Strom. Von einer weiteren Mietpartei kann ich Rückstände verbuchen. Diese Energiewende erfreut mich.

Ich habe ein kleines Waldgrundstück. So erfahre ich, daß den Förstern immer neue Vorschläge gemacht werden, welche Baumarten für die Zukunft anzubauen sind! Die Ratgeber gehen dabei nur von Erwärmung aus. Andere Meinungen werden nicht akzeptiert.
Sorgen machen mir die trockenen Jahre. Das Regenwasser, dass auf versiegelte Flächen fällt, wird zu schnell abgeleitet und hat keine Möglichkeit in Senken zu versickern. Daran denken die Umweltschützer nicht.<

* Name geändert aus datenschutzrechtlichen Gründen wg. Hausvermietung

Haben auch Sie persönliche Erfahrungen mit den Niederungen der aktuellen Politik gemacht? Schreiben Sie uns! leserreporter@eike-klima-energie.eu

 




Im Verbotswettbewerb rasen SPD, Grüne und Union um die Wette

Nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichtes lässt sich fast jeder Unsinn im Namen des Klimaschutzes rechtfertigen. Das nutzt Berlin maximal aus. Der Verbotswettbewerb zwischen SPD, Grünen und CDU wird für den Verbraucher immer teurer.

Olaf Scholz, Bundesminister der Finanzen, und Angela Merkel, Bundeskanzlerin bei der Bundeskabinettsitzung am 12. Mai 2021

Zu verlockend ist offensichtlich die Steilvorlage des jüngsten Bescheides des Bundesverfassungsgerichtes in Sachen Klimapolitik. Das sieht bekanntlich die Freiheitsrechte künftiger Generationen nicht mehr gewahrt, weil Kinder und Jugendliche von heute sich nach dem Jahr 2030 zu stark einschränken müssten, um Deutschland bis 2050 »klimaneutral« zu machen.

Jetzt will die Bundesregierung die Bürger mit drastisch verschärfter Klimapolitik weiter zur Kasse bitten. Das Kabinett hat sein Klimagesetz überarbeitet und verschärft. Nicht um 55 Prozent, sondern um 65 Prozent sollen die »Treibhausgase« im Vergleich zu 1990 vermindert werden. Immerhin blieb das Zieljahr noch gleich: bis 2030, bis zu dem das Limit erreicht werden soll, nicht etwa bis übermorgen. Danach soll Deutschland nicht erst 2050, wie ursprünglich geplant, sondern bereits 2045 »klimaneutral« sein. Es soll schnell zugehen: Zwar hat das BVG eine Reform bis Ende 2022 verlangt, aber die amtierende Bundesregierung will es unbedingt noch vor der Bundestagswahl durchpeitschen.

Was alles konkret getan werden soll, hat die Bundesregierung noch nicht verlautbaren lassen. Schon gleich gar nicht, was das alles die Bürger konkret kostet. Die Energieversorgung vor allem steht in der Schusslinie. Wahrscheinlich werden Kohlekraftwerke viel früher als zum geplanten Datum von 2038 abgeschaltet werden. Vermutlich wird noch vor den Bundestagswahlen die CO2-Steuer erhöht werden. Sofort und schnell lautet die neue Terminologie, statt durchdacht wie früher. Aber jetzt beginnt der Wahlkampf und damit der Überbietungswettbewerb. Von bis zu acht weiteren Milliarden, die für ein »Sofortprogramm« ausgegeben werden, ist die Rede.

Künftig sollen auch Vermieter die Hälfte der CO2-Kosten von Haushalten tragen, wie aus einem weiteren Beschluss des Kabinetts hervorgeht. Grüne und SPD wollten eine Entlastung der Mieter, die CDU versuchte zu argumentieren, dass Vermieter nicht für den Strom und Wärmeverbrauch von Mietern verantwortlich seien. Das allerdings die Mieter letztlich auch den »Vermieteranteil« über die Miete mitbezahlen müssen, wird dazu nicht erwähnt.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz möchte innereuropäische Flüge teurer machen. Denn die seien noch ziemlich günstig im Vergleich zu dem, was die Flüge früher gekostet hätten, als nur Reiche fliegen konnten. Das kann für den Sozialdemokraten Scholz (»Als reich würde ich mich nicht empfinden«) nicht mehr angehen, dass nun jeder »kleine Mann« auch fliegen kann, wann er will. Der kann stattdessen in den nächstgelegenen Vorort fahren, denn der Nahverkehr soll ausgebaut werden, sagte Scholz zuletzt in »ProSieben Spezial Live«. Also Mosel statt Malle.

Die weite Welt soll offenbar Grünen und FFF-Aktivisten vorbehalten sein, die bei Auffinden ihrer auf Instagram so gerne geteilten Bilder weltweiter Reiseziele oftmals eilig löschen müssen. Scholz betonte in der Sendung auch: »Wer das mit dem Klimaschutz ernst nimmt, der muss auch mal Windräder genehmigen und Leitungen bauen!«

In Brüssel wird derweil gerade der nächste KO-Schlag für Verbrennerautos ausgehandelt. Dort droht das endgültige Aus, denn die Normen zur kommenden Euro-7 werden gerade festgelegt. Und wieder spielen zweifelhafte NGOs mit. Es läuft dieselbe Darbietung wie bei den vergangenen Normrunden ab: Über Normen lässt sich jede Technik zerstören – oder forcieren. Erfundene Grenzwerte werden im Namen der Gesundheit und Natur weiter gegen null heruntergesetzt.

NEUE VORGABEN ÄHNELN EINEM EXTREMSZENARIO

 

Nur: Ein moderner Diesel-Motor stößt unter normalen Bedingungen kaum noch schädliche Abgase aus, kann unter bestimmten Betriebsbedingungen sogar sauberere Luft aus dem Auspuff stoßen, als in der Innenstadt angezogen wird. Sauberer als sauber geht kaum noch. Doch es gibt noch einige Ränder, an denen das nicht funktioniert: wenn der Motor nach dem Start noch kalt ist. Unter dem Wagenboden ist mittlerweile eine regelrechte teure Chemiefabrik eingebaut. Doch die funktioniert erst richtig bei Betriebstemperaturen. Vor allem bei Kaltstarts im Winter dauert es darum ein paar Augenblicke, bis die Abgase gereinigt werden können. Das ist schwerlich zu ändern – außer mit teuren und wiederum kraftstoffzehrenden Vorheizsystemen.

Um diese Zeitspanne geht es im Wesentlichen bei den Verhandlungen zur neuen Euro-7 Norm ebenso wie um Fahrten mit Anhänger, einer anderen Belastung, bei der der Motor praktisch nichts mehr ausstoßen dürfen soll. Mit einem Elektroauto ist ein solcher Betrieb nicht möglich, der schafft den Anhänger nicht.

Immerhin sprach Hildegard Müller, Präsidentin des Autobranchenverbandes VDA im Dezember 2020 einen ungewohnten Klartext. Die anvisierten Grenzwerte seien technisch unmöglich – »und das wissen auch alle«. Ein VW-Manager wird mit den deutlichen Worten zitiert: »Für Geringerverdiener gibt es bald keine Autos mehr!«

Der Trend geht dann womöglich zum Auto nur noch für Wohlhabende. Schon treiben die steigenden Energiepreise die Inflation an. Wie das Statistische Bundesamt ausrechnet hat, liegen die Verbraucherpreise im April bereits um 2,0 Prozent über dem Vorjahresmonat. Seit Anfang des Jahres wird für Diesel, Benzin und Heizöl sowie Erdgas eine CO2-Steuer in Höhe von 25 Euro pro Tonne erhoben, die bis 2025 auf 55 Euro ansteigen sollen, aber nach Vorstellungen der Grünen auf 60 Euro angehoben werden soll. Insgesamt kostet allein die CO2-Steuer eine vierköpfige Familie rund 2.600 Euro im Jahr. Für 400 Teile des Spurengases CO2 unter einer Million Teile Luft.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier