1

ECT-Vertrag: Abwehrkampf der Automobilindustrie gegen die EU hinter den Kulissen

Nur wenigen Bürgern ist heuer bekannt, daß Brüssel sogenannte Flottengrenzwerte für den CO2-Ausstoß der Autos europäischer Hersteller festgelegt hat, deren Überschreitung mit Milliardenstrafen geahndet wird. Deutlich bekannter ist die erzwungene Abschaltung sicherer und für alle wirtschaftlicher Kernkraftwerke in nächster Zeit; und die Abschaffung aller Kohlekraftwerke bis 2038.

Ihrer gezielten Ruinierung haben die Energielieferer zum Glück ein juristisches Mittel entgegenzusetzen, das als Energy-Charta treaty ECT bekannt ist. Firmen und Konzerne können unter Ausschluß der Öffentlichkeit vor Schiedsgerichten klagen, wenn Politiker ihr Geschäft schädigen wollen. Meist ist das Gericht der Weltbank in Washington Ort der Verhandlung. Die Verfahren sind nicht uneffektiv: Bislang wurden viele der 51 ECT-Mitgliedsländer zu mindestens 46 Milliarden Euro Schadensersatz verurteilt; es könnten auch wesentlich mehr sein, da nicht alle Ergebnisse publiziert werden.

Für die Bürger und Steuerzahler sind die ECT-Verfahren nicht unbedingt von Vorteil, da zum Beispiel Vattenfall aus Schweden auf Schadensersatz für die erzwungene Stillegung seiner beiden Kernmeiler in Brunsbüttel und Krümmel klagt – etwa 4,5 Milliarden Euro kommen da auf den Fiskus zu.

Die ECT-Klagen können den Steuerzahler also noch teurer kommen als der „Klimaschutz“ an sich. Es gibt aber auch positive Beispiele: 2008 wollten Politiker aus Hamburg das Kohlekraftwerk Moorburg wegen „Umwelt“ etc. stoppen. Aber Hamburg konnte die Milliarden ECT-Strafen beim schlechtesten Willen nicht bezahlen; das KKW läuft.

Da die Alt-EU-Politiker ihre Felle davonschwimmen sehen, wollen sie nun die ECT-Schiedsgerichte entmachten, um ihre totalitäre und ruinöse Klimapolitik durchzuboxen. Der letzebuërgische Energieminister dazu:

Dieser Vertrag ist frontal gegen Klimaschutz, und deshalb muß er auch sehr tief reformiert werden.

Daher laufen derzeit Verhandlungen zur Reform des ECT. Der Klimaschutz soll nun rechtlich verankert werden, um die Schiedsgerichte komplett zu entmachten. Den Energieversorgern könnte damit fast jede Möglichkeit der juristischen Abwehr der Enteignung unter dem Etikett „Klima“ genommen. Was das für deutsche Kunden und Wähler bedeutete, ist klar: Die Profiteure von Solarkraft, Windkraft und CO2-Zertifikaten könnten immer effizienter Steuergelder in ihre Kassen umleiten.

Zum Glück sind gerade die osteuropäischen Staaten, gegen die sich der Vertrag ursprünglich richtete, widerspenstig. Auch das geistig nicht-verwestlichte Japan macht beim Abbau der internationalen Rechtssicherheit nicht mit; daher wird sich mutmaßlich nicht viel ändern.

Der Chef des ECT-Büros in Brüssel, ein Slowake (!), sagt dementsprechend:

Ich glaube keineswegs, dass der Energiecharta-Vertrag die Energiewende blockiert. Der ECT bietet Investoren und Regierungen den Raum den sie brauchen, um sich zu verständigen. Und wenn eine Regierung einem Investor seine Rechte nimmt, ohne ihn zu entschädigen, wäre das korrekt?

Nein. Zumindest nicht sachlich korrekt, sondern nur politisch.

Deutschland könnte aus dem ECT austreten, was das Kabinett Merkel IV bislang aber (noch) ablehnt. Eine grüne NGO-Sprecherin meint daher,

„Zu sagen, wir beschäftigen uns noch nicht einmal mit der Option eines Ausstiegs aus diesem Vertrag, ist auch nicht so anders, als den Klimawandel zu leugnen. Das sagt ja im Prinzip, es gibt kein Problem, wir können so weitermachen wie bisher.“

Man sieht, der „Klimawandelleugner“ wird mittlerweile zu einer ähnlichen Keule wie der Begriff „Nazi“ oder „Rechtspopulist“. Noch ein paar Jahre, und die globalen NGOs und Medien werden damit jedes Interesse privilegierter Transferleistungs-Empfänger durchboxen können.

Nebenbei: Die oben erwähnte NGO*, die Corporate Europe Observatory, wird zu 90% von „Zuschüssen“ finanziert, unter anderem von György Sorosens Open Society Foundations, einer Gruppe Pro-Massenmigrations-und Desindustrialisierungs-NGOs.

* NGO = engl. Nichtregierungsorganisation, meist von Regierungen via Steuergeld finanziert




Auch Bayern meint ein „Klimaschutzgesetz“ zu brauchen, oder wie ein Experte aus der offiziellen Berichterstattung verschwand

Wie immer treffen die einfachen Bemerkungen des Menschenkenners Mark Twain über das Verhalten seiner Mitmenschen ins Schwarze. Und da sie zeitlos sind, stellen sie manchen Irrsinn, nicht nur seiner Zeitgenossen bloß, sondern gelten fortwährend. So auch das obige Zitat in Bezug auf die Bayerische (und bisher 10 weitere muss man hinzufügen) Landesregierung und die sie unterstützenden Parteien. Die Landesregierung hat sich nun tapfer vorgenommen nunmehr endlich auch das Klima zu „schützen“. Und zwar mittels eines extra dafür ersonnenen bayerischen Klimaschutzgesetzes.

Es wurde am 29.04.20 unter der Drucksachennummer 18/7898 in den Bayerischen Landtag eingebracht, dort im Mai in erster Lesung beraten und soll im Oktober vom Landtag beschlossen werden. Zuvor aber sollte auf Antrag der Grünen und der SPD eine Expertenanhörung durchgeführt werden, die auf den 25.9.20 terminiert war. Die Sitzung war öffentlich, aber, das vorweg, es gab nur insgesamt 8 freie Plätze, die fast vollständig von den Medienvertretern okkupiert waren. Demgemäß hielt sich der Andrang in engen Grenzen.

Der Experte, den es eigentlich nicht geben durfte

Ich hatte – mal wieder, darf ich sagen – die Ehre, als Experte für die im Gesetz behandelten Themen eingeladen zu werden, und darf auch gleich hinzufügen, ohne auch den anderen 9 Experten nur auch noch das Geringste Negative nachsagen zu wollen, ich war auch, was die Wissenschaft vom Klima betrifft, der Einzige.

Die Spielregeln sahen vor, dass jeder der 10 Experten (einige Damen waren auch darunter) zunächst mal eine Art Gutachten in Form eines Statements vorab an das Sekretariat des Umweltauschusses abgeben sollte, um dann in der eigentlichen Anhörung zunächst in einem kurzen Statement von ca. max. 5 Minuten seine Vorschläge oder Einwendungen den Anwesenden insbesondere natürlich den Landtagsabgeordneten darlegen sollte. In mehreren sich daran anschließenden Fragerunden sollten die befragten  Experten dann den Fragenden Rede und Antwort stehen.

Der Gesetzentwurf incl. Begründung umfasst ca. 13 Seiten A4. Gleichzeitig mit dem Entwurf wurde ein schriftlicher Fragenkatalog mit 25 Einzelfragen verschickt, der möglichst ausführlich schon im Statement beantwortet werden sollte.

Mein diesbezügliches Statement finden Sie hierStatement Bayr. Landtag V1-1 Limburg EIKE

Mein Eindruck vom Gesetzentwurf und seiner Begründung

Am besten gefiel mir die dem eigentlichen Gesetzentwurf vorangehende Problembeschreibung und dann einige wenige Fragen aus dem Fragenkatalog.

Zunächst die „Problembeschreibung“

  1. A) Problem

Der anthropogen verursachte Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21.Jahrhunderts. Seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen, in Deutschland ungefähr im Jahr 1880, lassen sich bei vielen atmosphärischen Variablen Veränderungen beobachten. Aus diesem Grund ist es notwendig, rasch und entschlos- sen zu handeln, um den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich zu be- grenzen. Nur wenn dies gelingt, wird es möglich sein, die biologische Anpassungsfä- higkeit des Planeten und die Lebensgrundlage von Millionen Menschen zu erhalten. Auch bei wirtschaftlicher Betrachtung gilt: Je höher der Temperaturanstieg ist, desto erheblicher sind die Kosten für Klimaschäden und die erforderliche Anpassung an den Klimawandel, die bei weitem die Vermeidungskosten übersteigen.

  1. B) Lösung

Die maßgeblichen Gesetzgebungskompetenzen zugunsten des Klimaschutzes, insbe- sondere zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus Energiewirtschaft, Indust- rie, Verkehr, Gebäuden sowie Landwirtschaft liegen auf europäischer und Bundes- ebene. Das Bayerische Klimaschutzgesetz hat eine ergänzende und unterstützende Funktion, die auch eine Anpassung weiterer landesrechtlicher Vorschriften umfasst. Dies betrifft insbesondere solche Vorschriften, die sich mit der Nutzung von Naturgü- tern, die treibhausgasmindernde Funktion haben, befassen. Zusätzliche Regelungen zu CO2-Emissionen aus Energiewirtschaft, Industrie, Gebäuden, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall sind vom Bundesgesetzgeber zu erwarten.

  1. C) Alternativen

Keine

  1. D) Kosten

Für die Erfassung und Aufbereitung der Daten zur Berichterstattung über die Minderung der Treibhausgasemissionen in Bayern, für die Fortschreibung von Klimaschutzkonzept und Anpassungsstrategie sowie für den Vollzug der Vorschriften zur Kompensation be- steht ein zusätzlicher Personal- und Sachmittelbedarf beim dafür zuständigen Landes- amt für Umwelt.

Es ist davon auszugehen, dass im Zusammenhang mit der Umsetzung des Ziels einer klimaneutralen Verwaltung (Art. 3 Abs. 1 BayKlimaG-E), die seit 1. August 2019 gesetz- lich verankert ist, auch bei den Ressorts Kosten entstehen werden, etwa für die Bilan- zierung oder finanzielle Kompensationen. Zusätzliche Kosten kann auch die Vorbild- funktion des Staates verursachen. Die Kosten sind derzeit nicht bezifferbar

Und dann die von mir ausgewählten wichtigsten Fragen

  1. Ist der Gesetzesentwurf geeignet, das Regionalklima in Bayern positiv zu beeinflussen?
  2. Welche Punkte kann und sollte das Landesgesetz regeln in Bezug auf ein bayerisches Klimaschutzprogramm und die Anpassungsstrategie?

Es war wirklich lustig. Jeder durfte nun der Reihe nach sein Sprüchlein aufsagen, die MdL´s lauschten brav und aufmerksam oder taten wenigstens so und verkniffen sich jede Bemerkung, doch wenn sie wahrnahmen, was im Einzelnen gesagt wurde, dann betraf es ausschließlich das, was an feinsten Stellschrauben noch gedreht werden konnte, um das Gesetz möglichst teuer zu machen. So jedenfalls mein höchst subjektiver Eindruck. Denn mehrfach wurde bspw. von den Experten moniert, oft bei einer Beratungsfirma oder einem staatlichem Institut tätig, dass das Gesetz kein wirkliches Monitoring vorsähe. Das trifft zwar sachlich zu, aber unabhängig ob umfassend „gemonitored“ oder nicht, keine der dort vorgesehenen Maßnahmen hat irgendeinen Einfluss auf das „Klima“. Weder das bayerische noch sonst irgendeines. Und das wussten auch alle. Aber außer mir, sprach nur einer das auch wörtlich aus, nämlich der emeritierte Erlanger Professor für Thermische Verfahrenstechnik Wolfgang Arlt. Der wollte aber dafür unbedingt eine Wasserstoffwirtschaft aufbauen und den dazu benötigten Wasserstoff im schönen Wüstenstaat Mali mit Solarenergie gewinnen.

Also soll das unbedingt als notwendig betrachtete Monitoring auschließlich der Pfründensicherung dienen, denn dazu bedarf es natürlich umfangreicher immer wiederkehrender Studien, Reisen, Gremien usw. Das Klima hingegen braucht es nicht, dessen Monitoring macht hierzulande u.a. der Deutsche Wetterdienst.

Im Bericht des Bayerischen Landtages über die Anhörung verschwindet nur ein Experte. Welcher?

In der offiziellen Kurzbeschreibung des Bayerischen Landtages der Anhörung findet man dies:

„Die Experten im Umweltausschuss lobten die Offensive Bayerns, als elftes Bundesland ein Klimaschutzgesetz auf den Weg zu bringen. Doch sie waren sich auch darin einig, dass im Gesetzentwurf noch zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden sollten. Dazu zählen beispielsweise Controlling, Reporting, Monitoring und die Möglichkeit, nachzubessern. Dr. Johannes Gnädinger, Geschäftsführer der Prof. Schaller UmweltConsult GmbH, betonte: „Wir brauchen eine zentrale Stelle, die überwacht, ob Zielvorgaben erfüllt werden, und eventuell gegensteuert.“ Auch Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner, Inhaberin des Lehrstuhls für Bodenkunde, Technische Universität München, sagte: „Wir bleiben in dem Gesetzentwurf sehr vage und wissen am Ende gar nicht, was wir erreicht haben. Ein unabhängig organisiertes Monitoring-Programm, wie es auch der Bund hat, ist unbedingt nötig.“ Dr. Stephan Sina, Koordinator interne Rechtsberatung Ecologic Institute Berlin, ergänzte: „Wichtig ist dabei festzulegen, wer an der Fortschreibung von Programmen beteiligt wird und in welchem verbindlichen Zeitrahmen.“.. „

Bild der Anhörung am 25.9.20 im Umweltausschuss des Bayerischen Landtag. Mit Pfeil markiert, der tatsächlich anwesende Autor dieses Berichtes Michael Limburg Dipl. Ing. Bildquelle Bildarchiv Bayerischer Landtag, bearbeitet (Pfeil) vom Autor 

Liest man diese Kurzbeschreibung ganz, dann fällt auf, dass zwar alle anderen neun Experten kurz namentlich erwähnt werden, aber weder mein Name, noch meine Ausführungen auch nur die geringste Erwähnung fanden. Ich wurde einfach aus der Geschichte getilgt. Das finde ich (noch) ungewöhnlich, und erbat deshalb eine Erklärung dafür, von  der Leiterin des Ausschuss-Sekretariats. Ihre bisherige Antwort: Sie hätte meine Anfrage an die zuständige Stelle weiter geleitet.

Genosse Maltschenko wird wegretuschiert, nachdem er bei Stalin in Ungnade fiel.

Mein mündliches Statement

Nach dieser langen Vorrede hier nun mein mündliches Statement.

Verehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrte Anwesende

Zwei Fragen aus Ihrem Fragenkatalog sind es besonders, auf die ich hier eingehen will. Ich halte sie für zentral.

Sie lauten:

  1. Ist der Gesetzesentwurf geeignet, das Regionalklima in Bayern positiv zu beeinflussen?
  2. Welche Punkte kann und sollte das Landesgesetz regeln in Bezug auf ein bayerisches Klimaschutzprogramm und die Anpassungsstrategie?

Beide lassen sich sehr kurz beantworten,

so lautet die Antwort auf die erste Frage:

Kaum

Und auf die zweite Frage:

Keine

Beide Fragen möchte ich aber ergänzen um die Frage:

Genügt der Gesetzentwurf dem grundgesetzlichen Gebot der Verhältnismäßigkeit?

Und auch hier lautet meine Antwort kurz und knapp:

Nein

Das mag einige wundern, manche belustigen, vielleicht auch ärgern. Doch ich möchte anmerken, dass ich alle drei wesentlich ausführlicher in meinem schriftlichen Statement zur Anhörung beantwortet habe, welches Ihnen vorliegt und deswegen bekannt sein sollte.

Für meine jetzige mündliche Bewertung des Gesetzentwurfes genügt es die verwendeten Schlüssel-Begriffe, im Anhang beschriebenen Absichten und die erwarteten Ergebnisse anzuschauen.

So kommt der Begriff „Klima“ im Antrag 7 mal vor und „Klimaschutz“ in verschiedenen Wortkombinationen sogar 63 mal.

Es ist guter wissenschaftlicher Brauch zunächst einmal die wichtigsten Begriffe zu definieren, welche im Gesetz verwendet werden, um dessen Anforderungen zu begründen.

Zum Klima ?

Der Deutsche Wetterdienst[1] schreibt:

„Das Klima ist definiert als die Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort ….“

Es wird repräsentiert durch die statistischen Gesamteigenschaften (Mittelwerte, … über einen genügend langen Zeitraum. Im Allgemeinen wird ein Zeitraum von 30 Jahren zugrunde gelegt,…….“

Zum Klimaschutz?

Da tut man sich schon schwerer. Bspw findet man beim BMU[2]:

„Klimaschutz – Auch Mitigation; bezeichnet alle auf die Begrenzung der globalen Erwärmung gerichteten Maßnahmen, das heißt vor allem Maßnahmen zur Minderung der durch menschliches Handeln verursachten Treibhausgas-Emissionen“.

Das BMU verlässt also sofort den wohlklingenden Begriff „Klimaschutz“ und definiert ihn um in Mitigation. Das ist aber etwas grundlegend anderes. Denn

„Schutz“ bedeutet lt. Duden [3] „etwas, was eine Gefährdung abhält oder einen Schaden abwehrt“,

während „Mitigation“ Vermeidung auch Verminderung bedeutet. Ob diese eine Gefährdung abhält ist allerdings hoch umstritten. Zumal es seit über 30 Jahren keine CO2 Minderung gibt.

Nimmt man diese Begriffe ernst, wie von Autoren erwartet werden muss, dann wollen sie erreichen, dass die landesspezifischen CO2 Emissionen gesenkt werden. Und, ggf. zusätzlich durch Umbau der Forst-und Landwirtschaft größere CO2 Senken entstehen.

Damit, so der Glaube der Autoren, solle dann das Klima, also ein statistischer Wert aus der „Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem mehr oder weniger großen Gebiet“ geschützt werden.

Es bleibt dabei von Anfang an unbestimmt, um welches Klima es sich handelt, dass „geschützt“ werden soll. Und es hilft auch kein Verweis auf umfangreiche internationale Übereinkünfte, denn auch dort wird dieses Problem nirgends aufgelöst.

Ferner bleibt verborgen, wie das jeweilige Klima „geschützt“ werden kann. Ein Verb, dass laut Duden bedeutet: jemandem, einer Sache Schutz gewähren, einen Schutz [ver]schaffen“.

Nach der DWD Begriffsbestimmung kann aber nur das Klima in Bayern gemeint sein, denn ein anderes Klima als das in Bayern,  schon gar kein rein imaginäres Weltklima, könnte theoretisch wie praktisch, weder vom Gesetzgeber noch irgendwelchen anderen öffentlichen oder privaten Personen oder Körperschaften dieses Bundeslandes in keiner denkbaren Art und  Weise und auch nur theoretisch, zu dessen „Schutz“  beeinflusst werden.

Und es ist bisher noch von niemandem, auch nur im Ansatz, gezeigt geworden, dass das von Bayern emittierte CO2 auf irgendeine Weise „den mittleren Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem mehr oder weniger großen Gebiet“, erst recht nicht im Sinne von „Schutz“, beeinflussen könnte.

Somit geht der Gesetzentwurf durchgängig, von sachlichen wie rechtlichen Unmöglichkeiten aus und versucht diesen Mangel durch sprachliche Umschreibungen, die wissenschaftlich eindeutig definiert klingen aber es in keiner Weise sind, zu verschleiern.

Er verstößt damit gegen die Grundprinzipien des demokratischen Umgangs miteinander, weil er Begriffe zum Inhalt hat, die keine klare Bedeutung haben oder nicht zur Zuständigkeit des Landtages gehören.

Zusätzlich zu den beschriebenen begrifflichen Unmöglichkeiten verletzt er auch die grundgesetzlich gebotene Verhältnismäßigkeit. Diese schreibt nicht nur den legitimen Zweck vor, sondern ebenso bindend die Geeignetheit, die Erforderlichkeit und die Angemessenheit. Wie auch in meinem schriftlichen Statement umfangreich nachgewiesen, erfüllt der Gesetzentwurf keine dieser Vorgaben.

Seine Ablehnung wird daher empfohlen.

Bleibt mir noch der Nachtrag: Falls in den nächsten Tagen noch das Protokoll der Veranstaltung nachgereicht wird, werde ich zu gegebener Zeit darüber berichten.

[1]  Klima. In: Wetterlexikon. Deutscher Wetterdienst,

 

[2] https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k

[3] https://www.duden.de/suchen/dudenonline/geschützt




Was hinter Klimaschutz und Energiewende steckt

Einstimmung ins Thema: Die Klimaschutz- und Energiewendepolitik wird bewusst frei von wesentlichen Tatsachen und Argumenten betrieben, nämlich entgegen naturwissenschaftlichen und physikalisch-technischen. Ihre Befürworter versuchen, jede Erörterung darüber zu vermeiden. Die Fakten stören. Sie stören nicht nur die Politiker in Regierungen und Parteien, sie stören auch alle jene in Wirtschaft und Organisationen, die mit und an dieser Politik viel Geld verdienen. Sie ist zu einem Geschäftsmodell geworden. Die Zahl dieser Gewinnler ist derart groß und derart ausgeweitet worden, dass es überaus schwer ist, gegen deren Widerstand in der breiten Öffentlichkeit eine Aufklärung durchzusetzen. Diese Aufklärung muss auch aufzeigen, dass Klimaschutz und Energiepolitik in das weit umfassendere Projekt der „Großen Transformation“ eingebettet sind. Roland Tichy schrieb am 5. Mai 2020:

„Als hätten sie nichts anderes zu tun, baldowern Politiker die große Transformation aus, mit der die Wirtschaft nach ihren Vorstellungen verändert werden soll. Die ganze Wirtschaft soll irgendwie klimaneutral umgebaut, die Steuern weiterhin erhöht, der Kapitalismus beendet, der Staatseinfluss noch weiter ausgedehnt und überhaupt Marktwirtschaft überwunden werden. Wirtschaft wird behandelt wie eine Spielzeugeisenbahn, die von irgendwelchen Politikern nach ihren Plänen umgebaut werden darf, um das Spielvergnügen zu erhöhen.“ (hier).

Zu viele Medien schwimmen in diesem Strom mit, informieren nur einseitig und beteiligen sich an der notwendigen Aufklärung nicht. Was immer dafür die Gründe sein mögen: Wenn die Medien nicht wahrnehmen, was ihre eigentliche Aufgabe ist, nämlich unabhängig und umfassend genug zu informieren, müssen es andere tun. Zum Beispiel Andreas Geisenheiner in dem folgenden Gastbeitrag. Er ist promovierter Verfahrenstechniker und hat ein 35-jähriges Berufsleben in leitenden technischen Positionen der europäischen Zellstoffindustrie hinter sich. Dazu gehörten auch detaillierte Energiebilanzierungen für bestehende und neu zu errichtende Werke. Seit 2014 arbeitet er intensiv an der Energiepolitik der AfD auf Landes und Bundesebene und nimmt die Aufgabe eines Koordinators dieser Programmarbeit wahr. Die Zwischenüberschriften in seinem Text sind mehrheitlich von mir eingefügt.       Klaus Peter Krause

Die große Transformation – der Weg in eine neue Welt-Gesellschaft

Gastbeitrag von Dr. Andreas Geisenheiner

Die Bundesregierung hat zur Umsetzung der Dekarbonisierung 2016 am Bundestag vorbei den Klimaschutzplan 2050 verordnet und dann mit Hochdruck an einem Klimaschutzgesetz gearbeitet. Am 17. Dezember 2019 hat es der Bundestag beschlossen. Mit dem Gesetz ist das Ziel der Dekarbonisierung (Vermeiden von CO2) rechtlich bindende Vorschrift geworden. Außerdem hat die Bundesregierung angekündigt, durch zusätzliche Installation von Windkraft- und Photovoltaikanlagen – über den bisher geplanten Umfang hinaus – den eingetretenen Rückstand bei der Reduzierung der CO2-Emissionen aufzuholen. Die Energiewende, bestehend aus den drei Bereichen: Stromwende, Wärmewende und Verkehrswende, ist aber nur der erste Teil des gesamtgesellschaftlichen Projektes der Großen Transformation.

Der Anspruch der Großen Transformation    

In Deutschland hat die Große Transformation spätestens im Jahr 2000 mit dem Erlass des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG) begonnen. Um nicht die Vergleichbarkeit mit dem China aufgezwungenen „Großen Sprung“ unter Mao Zedong aufkommen zu lassen, haben es die Protagonisten der Energiewende bisher vermieden, den Namen „Große Transformation“ offen auszusprechen. Diese Hülle wurde mit der Rede der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im März 20181) zum ersten Mal fallen gelassen. Es handelt sich um eine von den Vereinten Nationen gesteuerte konzertierte Aktion zur Umsetzung der Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU).2) 3)

„Menschengemachte Klimakatastrophe“ wissenschaftlich weder bewiesen noch absehbar beweisbar 

Die UN-Organisation UNFCCC4) organisiert die jährlichen Klimakonferenzen. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat die Aufgabe, die wissenschaftlichen Grundlagen für eine als menschengemacht kommende Klimakatastrophe zu liefern. Die theoretischen Grundlagen und Handlungsvorschriften für die daraus folgende ökologistische Weltrevolution stehen in den deutschen WBGU-Papieren. Eine „menschengemachte Klimakatastrophe“ ist wissenschaftlich aber weder bewiesen, noch absehbar beweisbar. Klarer als bei Jasper von Altenbockum5) ist die zugrundeliegende und fatale Verflechtung von Politik und Wissenschaft nicht zu kritisieren:

Wissenschaft mit politischer Verformung   

„Das enge Verhältnis von Wissenschaft und Politik trägt dazu bei, dass Politiker für sich beanspruchen, geradezu naturwissenschaftlich begründete, ‚alternativlose‘ Entscheidungen treffen zu können. Unterschlagen wird dabei, dass sich Politiker gerne mit Wissenschaftlern umgeben, die ihnen geben, was sie haben möchten. Das begünstigt wiederum Wissenschaftler, die gerne anbieten und ‚belegen‘, was sie geben sollen. Da es in den meisten Fällen um kompliziertere Zusammenhänge geht, als die Frage, ob die Erde rund oder eine Scheibe ist, geht Politik auf diesem Weg nicht etwa ihrer wissenschaftlichen Vollendung entgegen, sondern die Wissenschaft ihrer politischen Verformung.“

Ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug über die Köpfe der Bürger hinweg

Über die Köpfe der deutschen Bürger hinweg findet zurzeit ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug statt. Nach Kernkraftwerken, Energieversorgern und der deutschen Kohleverstromung steht nun als nächstes der Auto-Individualverkehr zur Disposition. Über die „EU-Bande“6)werden Gesetze für Auto-Abgaswerte beschlossen, die technisch nicht realisierbar sind und unübersehbar nur dazu dienen, den Verbrennungsmotor abzuschaffen. Früher noch neutral berichtende deutsche Medien üben sich jetzt in freiwilliger Gleichschaltung als Vertreter einer neuen Öko-Ideologie. Gefordert ist nicht mehr Fachwissen und breite Recherche, sondern vor allem Haltung.

Beratergremium mit gefährlichen, von Visionen getriebenen Fanatikern

Der WBGU-Beirat 2008 bis 2013.*) Von ihm stammt das Hauptgutachten zur „Großen Transformation“  (Fotoquelle: WBGU)

Transparent gemacht und klar strukturiert erfährt man dies alles von Herausgeber Uwe Schneidewind in „Die große Transformation: Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels7). Schneidewind ist Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie und Mitglied des WBGU. Er ist mit der globalen Ökoideologie-Szene bestens vernetzt, deren Verzweigungen und Ausmaße das Literaturverzeichnis seines Buchs widerspiegelt. Bei den auftretenden Akteuren handelt es sich keineswegs um fehlgeleitete Verrückte, wie man zunächst annehmen könnte, sondern um gefährliche, von Visionen und Unterstützern getriebene Fanatiker, die im WBGU-Beratergremium der Bundesregierung sitzen. Die Mitglieder des WBGU werden von der Bundesregierung alle vier Jahre neu berufen.

„Der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit“

Die Große Transformation, so bei Schneidewind, sei der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit: vom Neolithikum, über die industrielle Revolution rettet die Menschheit nun den Planeten vom eigen auferlegten Joche der Ausbeutung. Das wird der besseren Motivation halber als moralische Revolution zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz verkauft, vergleichbar der Abschaffung der Sklaverei, weil damit von uns gerade Lebenden die jahrhundertelange Ausbeutung des Planeten beendet werde. Es ist ein Anspruch unerhörten Gewichts, eine Hybris.

Verhältnismäßigkeit vernachlässigt, persönliche Verantwortung verpönt

Seitens der Klimawissenschaft werden gerade alarmistische Argumentationen bewusst eingesetzt, da dann der moralische Aspekt in den Blickpunkt gerät. Ein dafür stetig benutztes Dogma ist das Vorsorgeprinzip, für das ein Absolutheitsanspruch erhoben wird. Es besagt (Roger Scruton):

„Wenn ein bestimmtes Handeln für die Umwelt oder Gesundheit des Menschen eine Gefahr darstellen könnte, dann sollten vorsorglich Maßnahmen getroffen werden, selbst wenn die dahinterstehende Ursache-Wirkungs-Beziehung wissenschaftlich noch nicht voll erforscht wurde.“

Das Vorsorgeprinzip behandelt aber immer nur Einzelrisiken. Jedes Einzelrisiko wird isoliert betrachtet und möglichst auf null reduziert, was in der Regel zu Verboten führt. Doch Risiken treten nie isoliert auf, sondern stets in Wechselwirkung mit anderen. Das Verbot einer Technik erhöht Risiken auf anderen Sektoren. Unter Vernachlässigung jeder Verhältnismäßigkeit wird mit der Verabsolutierung des Vorsorgeprinzips keine Abwägung von Chancen und Risiken mehr vorgenommen. Die Übernahme persönlicher Verantwortung als Wesenselement menschlicher Freiheit ist damit verpönt.

Angestrebt wird eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung

Nachhaltigkeit, so Schneidewind weiter, sei „gutes Leben für 10 Milliarden Menschen überall, heute und in Zukunft, innerhalb der planetarischen Leitplanken (2°-Ziel). Das Recht auf Würde, Entfaltung und Entwicklungschancen billigen wir nicht nur den Menschen innerhalb eines Staatsgebietes zu, sondern allen Menschen auf der ganzen Welt.“

Das politische Projekt der Großen Transformation setzt sich nicht nur über die Naturgesetze hinweg, sondern auch über die bestehende Staats- und Wirtschaftsordnung. Die leistungsorientierte Marktwirtschaft in nationalstaatlicher Verantwortung ist demnach in eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung zu überführen. Auffällig ist die Akzeptanz einer bereits mit 10 Milliarden angepeilten Weltbevölkerung. Die Zwangsläufigkeit exzessiven Bevölkerungswachstums wird an keiner Stelle diskutiert, genauso wenig, wie die Annahme einer 80-prozentigen Urbanisierung. Das nachfolgende Schema gibt die machtpolitische Essenz der langatmigen Texte des Buches wieder.

Wie die Darstellung zeigt, läuft es darauf hinaus, eine Meritokratie angeblich „wissender Experten“ zu installieren, eine Herrschaftsform, der u.a. der linke Soziologe Reiner Mausfeld8) die immanente Dominanz von Eigeninteressen zuschreibt.

Freie demokratische Entscheidung über die Transformation wird ausgeblendet

Von freier demokratischer Entscheidung der Bürger über die im Buch geschilderte Transformation ist nichts zu finden. Etabliert werden sollen Überredung, Überzeugung, Glauben, Überwachung, Kontrolle und Pioniere des Handelns. Was von derartigen Vorstellungen zu halten ist, hat bereits im Jahre 2011 der Historiker W. Wippermann (FU Berlin) in einem Interview des FOCUS9 „Auf dem direkten Weg in die Klimadiktatur?“ über den WBGU aufgezeigt.

Erkaufte Bereitwilligkeit von Forschung, Wirtschaft und anderen Interessengruppen

Die Einzelaktivisten werden dabei mittels einer selbstorganisierten „guten“ Zivilgesellschaft gesteuert, die aus Nichtregierungsorganisationen (NGO) und anderen Gruppen besteht. Über deren Anführer behält die Regierung durch die Zuwendung finanzieller Mittel und sonstiger Privilegien die volle Kontrolle aller zivilgesellschaftlichen Aktivitäten. Die Bereitwilligkeit von Forschung und Wirtschaft wird über subventionierte Aufträge erkauft. Die Repräsentanz des Wählerwillens ist durch die Entmachtung der Parlamente und die fortgesetzte Erosion von Nationalstaaten aufgehoben. Wie werden derartig weitreichende Vorstellungen gerechtfertigt?

  1. Die menschgemachte Änderung des „globalen Klimas“ sei wissenschaftlich belegt, sehr schädlich und könne nur mit der zwangsbehafteten Klimaschutzmaßnahme der CO2-Vermeidung (Dekarbonisierung) in noch tolerierbaren Grenzen gehalten werden
    (Rahmstorf).10)
  2. Der Ressourcenmangel erlaube es nicht, die bisherige Lebensweise von technisch/zivilisatorischem Fortschritt beizubehalten.

Bei Schneidewinds „Kunst des gesellschaftlichen Wandels“ sind dementsprechend sieben Wenden definiert:

die Energiewende

  • die Konsumwende,
  • die Ressourcenwende,
  • die Mobilitätswende,
  • die Ernährungswende,
  • die urbane Wende,
  • die Industriewende und eine
  • transformative Wissenschaft.

Zwangsabschaffung bestehender Techniken, Indoktrinierung der jungen Generation

Als neuer Schlüsselbegriff wird die „Exnovation“ gebraucht, also die Zwangsabschaffung bestehender Techniken wie bei Atom- und Kohleausstieg zugunsten neuer, innovativer Freiräume. Der angestrebte Systemwechsel weg vom Kapitalismus wird als „radikal inkrementeller Wandel“verkauft, um jede Anmutung revolutionärer Absichten zu vermeiden. Für die gesellschaftliche Basis setzt Schneidewind auf die Pioniere des Wandels, ermächtigt durch den Dreiklang von Haltung, Wissen und Fähigkeiten. Wie in allen Diktaturen setzt man auf eine Indoktrinierung der jungen Generation. Sinnstiftend wird eine notwendige Weltrettung als Ersatzreligion für die schwindende Bindekraft der christlichen Kirchen verkauft. Mit der Rettung des Planeten ist die Aufgabe gefunden, die der „Größe unserer Schuld“ angemessen sei. Das sichtbar anwachsende akademische Proletariat aus Sozial- und Geisteswissenschaftlern findet hier sein Betätigungsfeld.

Die Treiber der Großen Transformation     

Für den theoretischen Unterbau der genannten Ziele wurde in den letzten Jahrzehnten ein Netzwerk von staatlichen Institutionen, halbprivaten Instituten und Stiftungen installiert und ausgebaut. Dies offenzulegen, sprengt den Rahmen dieses Beitrags. Als Flaggschiffe seien genannt: Deutsche Gesellschaft „Club of Rome“ e.V. mit etwa 40 Prominenten (u.a. C. Kemfert, E.U. v. Weizsäcker); das bereits erwähnte Wuppertal Institut WI mit 220 Mitarbeitern, Jahresbudget geschätzt 60 Millionen und das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK (J. Rockström, H. J. Schellnhuber, S. Rahmstorf, O. Edenhofer) mit 300 Mitarbeitern, die 30-köpfige  AGORA-Energie­wende gGmbH, direkt geführt aus den relevanten Bundesministerien (P. Graichen).

Kritische Stimmen zur Großen Transformation  

Neben den Kapiteln zur Klima- und Energiepolitik in Parteiprogrammen der AfD11) finden sich kritische Betrachtungen vielfach in der „Jungen Freiheit“, bei „Tichys Einblick“, bei „Achgut“ und insbesondere bei EIKE, mit fundierten klimarealistischen Aussagen. Wichtige Einzelstimmen einer allgemein konservativen Gegenpolitik sind Roger Scruton12) und Alexander Gauland13), die den bürgerlich-demokratischen Nationalstaat gegen derartige Deformationsabsichten vehement verteidigen. Gegen den Klimaalarmismus wenden sich auf fachlicher Grundlage insbesondere Vahrenholt14), Lomborg15), Lüdecke16), Dahm17), Shaviv18) und Bolz19) und gegen das Konzept der fehlgesteuerten Energiewende: Limburg20), Hennig21), Wendland22), Heller23) und Sinn.24)

Resümee 

► Ein internationales Netzwerk aus Eliten und links-grünen Ideologen betreibt, wenig öffentlich wahrgenommen, die Transformation unseres westlichen Gesellschaftssystems.

► Die Komponenten dieser Transformation werden unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit gezielt vorbereitet und überraschend beschlossen.

► Mit der AGW-Hypothese (anthropogenic global warming) und deren Dramatisierung als Klimakatastrophe wird die große Transformation zu einer moralischen Revolution aufgeblasen.

► Aktuell ist die AfD die einzige politische Kraft, die die daraus resultierenden Gefahren für Wohlstand und Demokratie benennt, und deshalb das konservative Lager im Kampf gegen das Grün-Linke Lager anführen wird.

_________________________________________

*) Foto (WBGU-Beirat von links nach rechts): Nebojsa Nakicenovic, Hans Joachim Schellnhuber (Vorsitzender), Inge Paulini (Generalsekretärin), Claus Leggewie, Sabine Schlacke, Stefan Rahmstorf, Renate Schubert, Jürgen Schmid, Reinhold Leinfelder, Dirk Messner (stellv. Vorsitzender).

1)   Svenja Schulze Rede im Bundestag: https://www.bmu.de/rede/bundestagsrede-von-svenja-schulze-zum-amtsantritt/

2)   WBGU Hauptgutachten 2011, Welt im Wandel: https://www.wbgu.de/hauptgutachten/hg-2011-transformation/

3)     WBGU Hauptgutachten 2016, Der Umzug der Menschheit – die transformative Kraft der Städte: https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu.de/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/hg2016/wbgu_hg2016.pdf

4)   UNFCCC = United Nations Framework Convention on Climate Change

5)     Jasper von Altenbockum, FAZ vom 23.1.2019

6)   Mit „EU-Bande“ ist die Umgehung früherer rein nationaler Gesetzgebungs-Abläufe durch gezielte Verlagerung in die EU und Rückspiel von EU-Behörden gemeint (aktuell PKW-Emissionen)

7) Uwe Schneidewind 2017 „Die Große Transformation, eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“: ISBN:   978-3-596-70259-6, 528 Seiten, FISCHER Taschenbuch

8)   Reiner Mausfeld 2018 „Warum schweigen die Lämmer“: ISBN-13: 9783864892257, 304 Seiten, Verlag: Westend

9)   Wolfgang Wippermann 2011 im FOCUS „Auf direktem Weg in die Klimadiktatur?“: https://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/tid-22565/klimawandel-auf-direktem-weg-in-die-klimadiktatur_aid_634490.html

10)   Stefan Rahmstorf 2012 „Der Klimawandel“: ISBN-13: 9783406726729, 144 Seiten, Verlag: Beck

11) www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/01/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

12)   Roger Scruton 2013 „Grüne Philosophie, ein konservativer Denkansatz“: ISBN-13: 9783641096861, Verlag: Diederichs

13)   Alexander Gauland 2017 „Anleitung zum Konservativsein“: ISBN-13: 9783944872490, 138 Seiten, Landt Verlag

14)   Fritz Vahrenholt 2012 „Die kalte Sonne“: ISBN-13: 9783426521540, 349 Seiten, Verlag: Droemer/Knaur

15)   Björn Lomborg 2003 „Apokalypse No“: ISBN-13: 9783934920187, 556 Seiten, Verlag: Klampen

16) Horst-J. Lüdecke 2013 „Energie und Klima“: ISBN-13: 9783816934325, Verlag: Expert-Verlag

17)   Hans-Peter Dahm 2015 „Der heutige Klimawandel“: 978-3-89574-879-0 (ISBN), 162 Seiten, Verlag Dr. Köster

18)   Prof. Nir Shaviv vom Racah Institut für Physik an der Hebräischen Universität Jerusalem am 28. November in Berlin bei der Anhörung des Bundestags-Umweltausschusses: https://www.youtube.com/watch?v=xJSVjCrrCu0

19)   Norbert Bolz 2019 bei ACHGUT „Die grüne Katastrophenkirche“: https://www.achgut.com/artikel/die_gruene_katastrophen_kirche

20)   Michael Limburg 2017 „Strom ist nicht gleich Strom“: ISBN/EAN: 9783940431547, 237 Seiten, TvR  Medienverlag

21)   Frank Hennig 2017 „Dunkelflaute“: ISBN-13: 9783959720625, 269 Seiten, Finanzbuch Verlag

22)   Anna Veronika Wendland: http://nuklearia.de/2018/11/03/faktencheck-beim-umweltministerium/; www.achgut.com/artikel/streitschrift_wider_die_unfehlbarkeit_der_energiepaepste

23)   Peter Heller 2018: www.achgut.com/artikel/baueme_wachsen_von_selbst_kraftwerke_nicht

24)   Prof. Dr. Hans-Werner Sinn 2011 „Das Grüne Paradoxon“: https://www.youtube.com/watch?v=AA_oAtGrN3k;
„Energiewende ins Nichts“: https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier

 




U.S. Nuclear Regulatory Commission genehmigt erstmals die Konstruktion eines kleinen modularen Kernreaktors

Nach dem vom NRC genehmigten Entwurf handelt es sich bei den modularen Reaktoren von NuScale um Leichtwasserreaktoren, ähnlich wie die große Mehrheit der derzeit in Betrieb befindlichen Reaktoren. Die modularen Reaktoren sind jedoch so ausgelegt, dass sie weniger Wasser verbrauchen als herkömmliche Reaktoren und verfügen über fortschrittliche Sicherheitsfunktionen, einschließlich Selbstkühlung und ein passives automatisches Sicherheitssystem, das sich automatisch bei einer Störung abschaltet – ohne die Notwendigkeit des Eingreifens eines menschlichen Bedieners.

Die Zustimmung der NRC zum Entwurf von NuScale belegt die Überzeugung der Behörde, dass die Technologie sicher ist und ordnungsgemäß funktionieren wird.

Bedeutender Meilenstein

Da viele ältere Reaktoren das Ende ihrer genehmigten Lebensdauer erreichen und die Nachfrage nach emissionsfreier Energie steigt, ist die Genehmigung des Reaktordesigns von NuScale gut für die gesamte Kernkraftindustrie, sagte John Hopkins, Vorsitzender von NuScale, in einer Erklärung vom 2. September, die nach der Sicherheitsbewertung der NRC herausgegeben wurde.

„Dies ist ein bedeutender Meilenstein nicht nur für NuScale, sondern auch für den gesamten US-amerikanischen Nuklearsektor und die anderen fortgeschrittenen Nukleartechnologien, die folgen werden“, sagte Hopkins.

Käufer stehen Schlange

NuScale hat bereits Käufer für seine modularen Reaktoren.

Die Utah Associated Municipal Power Systems (UAMPS), eine Koalition von Städten in und an der Grenze zu Utah, hat eine Koalition zum Kauf von Atomstrom aus einem 12-Modul-NuScale-Reaktor gebildet, der im Idaho National Laboratory (INL) des US-Energieministeriums (DOE) geplant ist.

In Erwartung der Genehmigung des Reaktordesigns von NuScale durch die NRC stimmte UAMPS für 2019 dem Kauf von mehr als 150 Megawatt Elektrizität aus dem INL-Projekt zu.

UAMPS ist eine gemeinnützige politische Unterabteilung des Bundesstaates Utah, die aus Städten und Sonderdienstbezirken in sechs Bundesstaaten besteht und 1980 gegründet wurde, um elektrische Energie zu erzeugen und zu liefern und damit verbundene Dienstleistungen für ihre Mitglieder zu erbringen. UAMPS sagt, sie wolle die Kernenergie in ihr Portfolio aufnehmen, um sich gegen Preisschwankungen aufgrund schwankender Preise von Erdgas und erneuerbarer Energie abzusichern und um die Zuverlässigkeit des Netzes aufrechtzuerhalten, da durch Vorschriften und Marktbedingungen immer mehr zuverlässige, kohlebetriebene Kraftwerke vorzeitig abgeschaltet und durch immer größere Mengen intermittierender Wind- und Sonnenenergie ersetzt werden müssten.

Nachdem die Konstruktionsgenehmigung der NRC und der UAMPS-Kaufvertrag vorliegen, wird sich die Koalition nun auf die Vorbereitung eines kombinierten Bau- und Betriebsgenehmigungsantrags konzentrieren, der eine Umweltverträglichkeitsanalyse enthalten und der NRC vorgelegt werden soll. UAMAPs geht davon aus, dass das Lizenzverfahren bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein wird.

NuScale hofft, seinen ersten modularen Reaktor am INL bis 2029 fertigstellen zu können, während die verbleibenden Einheiten bis 2030 fertiggestellt werden sollen, sofern es keine unvorhergesehenen Verzögerungen bei der Fertigstellung und Genehmigung des Antrags gibt.

NuScale berichtet, dass es auch Vereinbarungen mit Einrichtungen in Kanada, der Tschechischen Republik, Jordanien und Rumänien über den Bau seiner kleinen modularen Reaktoren unterzeichnet hat, um in Zukunft Energie für ihre Länder zu liefern.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Vom DOE unterstützte Reaktoren

Seit 2014 hat das DOE mehr als 400 Millionen Dollar für die Förderung der raschen Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactors, SMRs) ausgegeben und dabei eine Vielzahl von Reaktorkonstruktionen finanziert. Der Entwurf von NuScale ist bisher nur einer, der die Sicherheitsgenehmigung des Ministeriums erhalten hat.

„So sehen erfolgreiche privat-öffentliche Partnerschaften aus“, sagte Dr. Rita Baranwal, die stellvertretende Sekretärin für Kernenergie am DOE, in einer Erklärung. „Das DOE ist stolz darauf, die Lizenzierung und Entwicklung des Leistungsmoduls von NuScale und anderer SMR-Technologien zu unterstützen, die das Potenzial haben, saubere und zuverlässige Energie in Gebiete zu bringen, wie man es von Kernreaktoren in den USA und bald auch weltweit nie für möglich gehalten hätte.

H. Sterling Burnett, Ph.D. is the managing editor of Environment & Climate News

Link: https://heartlanddailynews.com/2020/09/u-s-nuclear-regulatory-commission-approves-first-ever-small-modular-nuclear-reactor-design/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Projekt bestätigt: starke Temperatur-Verzerrung zum Warmen durch den UHI-Effekt

Eine neue Studie, die im ISPRS Journal of Photogrammetry and Remote Sensing veröffentlicht wurde, stellt die Stärke des UHI bei klarem Himmel (SUHI) für 497 städtische Gebiete in den Vereinigten Staaten vor, indem ferngesteuerte Datenprodukte mit mehreren, durch die US-Zählung definierten städtischen Gebieten kombiniert werden.

Die SUHI-Intensität ist der Unterschied in der Oberflächentemperatur zwischen den bebauten und nicht bebauten Pixeln eines urbanisierten Gebietes.

In der Studie wurde berichtet, dass der Sommer-SUHI tagsüber um 1,91°C und der Winter-SUHI tagsüber um 0,87°C höher war.

Die Studie berichtet auch, dass die SUHI-Intensität in besiedelten Gebieten mit höherem mittleren Einkommen und einem höheren Anteil Weißer niedriger ist. Leider wurde in der Studie nicht darüber berichtet, wie sich der UHI-Effekt mit der Zeit verändert.

h/t to Friends of Science

Die Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0924271620302082#!

Abstract
Der städtische Wärmeinseleffekt (UHI) wird durch Veränderungen der aerodynamischen, thermischen und Strahlungseigenschaften der Landoberflächen der Erde im städtischen Maßstab stark moduliert. Das Interesse an diesem Phänomen, sowohl aus klimatologischer als auch aus gesundheitspolitischer Sicht, hat zu Hunderten von UHI-Studien geführt, die meist stadtweise durchgeführt wurden. Diese Studien, nicht mit einem einheitlichen Verfahren durchgeführt, liefern jedoch kein vollständiges Bild des UHI für Verwaltungseinheiten. Um diese Lücke zu schließen, charakterisieren wir die UHI-Intensitäten bei klarem Himmel (SUHI) für alle städtischen Gebiete in den Vereinigten Staaten unter Verwendung eines modifizierten SUE-Ansatzes (Simplified Urban-Extent), indem wir Fernerkundungs-Daten mit mehreren, durch die US-Zählung definierten administrativen Stadtabgrenzungen kombinieren. Wir finden die höchsten SUHI-Intensitäten tagsüber im Sommer (1,91 ± 0,97 °C) für 418 der 497 verstädterten Gebiete, während die SUHI-Intensität im Winter tagsüber (0,87 ± 0,45 °C) in 439 Fällen am niedrigsten ist.

Da die städtische Vegetation häufig als wirksames Mittel zur Milderung von UHI angeführt wurde, verwenden wir NDVI, ein satellitengestütztes Proxy für lebende grüne Vegetation, und die Abgrenzung von Daten der US-Volkszählung, um zu charakterisieren, wie die Vegetationsdichte die Variabilität der SUHI-Intensität zwischen Städten, innerhalb von Städten und zwischen den Jahreszeiten moduliert. Darüber hinaus untersuchen wir auch, wie Höhe und Entfernung von der Küste SUHI-Schätzungen verfälschen. Um die Unsicherheiten in unseren Schätzungen weiter zu quantifizieren, analysieren und diskutieren wir einige Einschränkungen dieser satellitengestützten Werte über Klimazonen hinweg, insbesondere Probleme bei der Verwendung von radiometrischen Temperatur- und Vegetationsindizes mittels Fernerkundung als Proxies für städtische Wärme und Vegetationsbedeckung. Wir demonstrieren eine Anwendung dieses räumlich expliziten Datensatzes und zeigen, dass für die Mehrheit der städtischen Gebiete die SUHI-Intensität in Gegenden mit höherem mittleren Einkommen und höherem Anteil an Weißen geringer ist. Unsere Analyse deutet auch darauf hin, dass arme und nicht-weiße Stadtbewohner unter den möglichen nachteiligen Auswirkungen von SUHI im Sommer leiden könnten, ohne die potenziellen Vorteile (z.B. wärmere Temperaturen) im Winter zu nutzen, obwohl die Ermittlung dieses Ergebnisses künftige Forschungen unter Verwendung umfassenderer Hitzestress-Metriken erfordert. Diese Studie entwickelt neue methodische Fortschritte zur Charakterisierung von SUHI und seiner innerstädtischen Variabilität auf Aggregationsebenen, die mit Quellen anderer sozioökonomischer Informationen konsistent sind, was für zukünftige interdisziplinäre Forschung und als mögliche Entscheidungsgrundlage für die Politikgestaltung von Bedeutung sein kann.

Der für diese Studie erstellte Datensatz wird hier visualisiert

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/09/28/more-surfacestations-project-vindication-strong-uhi-temperature-biases-confirmed-in-usa/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

————————————-

Die Autoren Josef Kowatsch und Stefan Kämpfe haben in vielen Beiträgen auf dieser Website den UHI-Effekt in Deutschland untersucht. Sie haben zum obigen Beitrag folgende Anmerkungen bzw. Ergänzungen:

In dieser Studie geht es lediglich um den städtischen Wärmeinsel-Effekt (engl. Akronym UHI), der aber nur eine Teilmenge aller WI-Effekte umfasst, denn Entwässerungsmaßnahmen, Bodenverdichtungen, Nutzungsänderungen und Intensivierungsmaßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft, neuerdings auch die Errichtung von Wind- und Solarparks, verursachen ebenfalls diverse Wärmeinsel-Effekte (WI). Leider sagt die Studie nichts über die nächtlichen Temperaturverhältnisse; denn gerade am Ende der Nacht sind durch solare Insolation erzeugte UHI-Effekte besonders groß, weil die Bebauung einerseits kühlende Lokalwinde bremst und andererseits der Erwärmungseffekt der Stein- und Betonmassen (hohe Wärmekapazität, relativ hohe Wärmeleitfähigkeit und keinerlei kühlende Verdunstung) dann gegenüber dem sich zum Sonnenaufgang am stärksten abgekühlten Freiland besonders stark in Erscheinung tritt. Mitunter kann auch der stärkere Trübungsgrad der Stadtluft (“Gegenstrahlung“) zur nächtlichen (und winterlichen) Erwärmung beitragen. Im Winter dominieren neben Gegenstrahlungs- auch durch Abwärme bedingte Effekte (Heizungen, Abwasser, Industrie und Verkehr). WI- und UHI-Effekte sollten außerdem immer im Kontext mit den Besonnungs- und Bewölkungsverhältnissen betrachtet werden; denn die in bebauten und meliorierten Gebieten (meist) geringere Verdunstung führt, besonders seit den Luftreinhaltemaßnahmen, zu weniger Dunst, Nebel und Hochnebel (Stratus), was eine längere und intensivere Besonnung mit stärkerer Erwärmungswirkung im Sommerhalbjahr zur Folge hat. KÄMPFE/KOWATSCH haben in ihren Untersuchungen stets auf die Erwärmungswirkung der UHI-Effekte hingewiesen; je ein Beispiel aus den USA und Deutschland mögen das verdeutlichen:

Die an einem Waldrand gelegene Freiland-Station Harvard Forest erwärmte sich im Winter seit dem Jahre 2002 deutlich weniger, als das städtische Scranton; beide Stationen liegen im Nordosten der USA.

Das ländliche, im Thüringer Becken liegende Dachwig erwärmte sich im August seit 1991 deutlich langsamer, als die Innenstadt-Station Jena-Sternwarte. Beide Stationen weisen eine ähnliche Höhenlage auf und sind nur etwa 50 Km voneinander entfernt; der gezeigte Effekt lässt sich mehr oder weniger deutlich in allen Jahreszeiten und Monaten finden.

Weiteres Beispiel:

Umgedrehter UHI-effekt. Die Wetterstationen Hof ist ländlich, Nürnberg natürlich städtisch.  Um die DWD-Station Hof entstand nach der Wende ein Gewerbegebiet mit einer vierspurigen Bundesstraße in 30m Entfernung zu den Messgeräten. Die Folge ist ein erheblicher Wärmeinseleffekt. Nürnberg hat eine normale Stadtentwicklung mitgemacht. Die Entfernung beider Stationen beträgt ca 100 km

Trotz einer normalen Zunahme des WI-Effektes in Nürnberg hat die ländliche DWD-Station Hof aufgrund der starken Umbauung einen stärkeren WI-effekt entwickelt als die Großstadt. Folge: Die Grafiken zeigen einen umgekehrten UHI-Effekt. In der Stadt ist es immer noch wesentlich wärmer, aber Hof holt auf.




Klima-Eil-Information zum Spätsommer 2020: Neuer Häufigkeits­rekord der Tage mit zirkulations­armen, unbe­stimmten Wetter­lagen – Windstrom­erzeugung bricht regelrecht ein

Als Paradebeispiel für eine unbestimmte, zirkulationsarme XX-Lage sei die vom 14. August 2020 als Boden-Wetterkarte gezeigt; Näheres zu den XX-Lagen hier.

Abbildung 1: Bodenwetterkarte vom 14. August 2020, früher Abend. Die eigenartig gekrümmten, fetten Linien über Mittel- und Westeuropa sind keine Isobaren oder Fronten, sondern Konvergenzen, an denen sich Schauer und Gewitter konzentrieren. Man beachte den gewaltigen, mehr als 1000 Km betragenden Abstand zwischen der 1016 hPa-Isobare über der Nordsee und der 1012 hPa-Isobare über Norditalien – es herrschte also praktisch kein Luftdruckgefälle über Mittel- und Westeuropa – eine typische XX-Lage fast ohne Luftdruckgefälle. Bildquelle: UKMO-Metoffice aus dem Archiv von wetter3.de, leicht verändert und ergänzt.

In diesem Spätsommer (August und September zusammengenommen) traten noch nie seit Einführung der Objektiven Wetterlagen-Klassifikation beim DWD (Juli 1979) derart viele XX-Lagen auf; per Stand vom 28. September waren es schon 29 Tage; deutlich mehr, als der alte Rekordhalter (1997) zu bieten hatte:

Abbildung 2: Tendenzielle Häufigkeitsentwicklung der unbestimmten, zirkulationsarmen (XX)-Lagen seit 1979 im Spätsommer. Die Ausnahmestellung des Spätsommers 2020 wird deutlich; der alte Rekord von 22 Tagen (1997) wird deutlich überboten; möglicherweise wird sogar noch die Marke von 30 Tagen erreicht.

Diese XX-Lagen sind oft sehr windschwach, was sich in der auffallend geringen Windstrom-Produktion dieses Spätsommers 2020 zeigt:

Abbildungen 3a und 3b: Stromerzeugung nach Quellen in Deutschland im August (oben, 3a) und im September 2020 (Stand bis 29.09.) Nennenswerte Windstrom-Ausbeute (blau-grau) gab es nur für wenige Tage bei zwei kurzen Sturmtief-Lagen jeweils in der letzten Monatswoche. Bildquelle Fraunhofer-Institut, energy-charts.de, ergänzt.

Näheres zur Problematik der sehr unzuverlässigen Erneuerbaren Energien aus meteorologischer Sicht hier.

Kalter Winter nach den vielen zirkulationsarmen Wetterlagen im Spätsommer?

Um es vorweg zu nehmen: Sichere Langfristprognosen für die nächste Jahreszeit gibt es nach wie vor nicht; ohnehin ist es momentan noch zu früh, den kommenden Winter einzuschätzen. Aber einen ersten, sehr groben Hinweis liefert (vielleicht) der negative Zusammenhang (Korrelation) zwischen der Anzahl der XX-Lagen im Spätsommer und den Temperaturen des folgenden Frühwinters (Dezember und Januar; zum Februar besteht keinerlei Zusammenhang):

Abbildung 4: Auch wenn der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Unbestimmten Wetterlagen (XX-Lagen) im Spätsommer und den Deutschland-Temperaturen des Frühwinters (Dezember bis Januar) für klimatologische Verhältnisse recht deutlich ausfällt; sei vor einer schnellen Winterprognose gewarnt! Die Streuung ist groß; und dem bisherigen Rekordhalter (1997) folgte ein milder Frühwinter 1997/98 – immerhin mit zwei kälteren Phasen Anfang Dezember und Ende Januar. Markante Jahre sind gekennzeichnet (Jahreszahl des betreffenden Spätsommers).

 




Déjà vu: „Neue“ Energiepolitik der Regierungskoalition bedeutet, dass die australische Energiekrise unvermindert anhält

Der Premierminister Scott Morrison und sein Energieminister Angus Taylor kündigten eine Umgestaltung der Agenturen an, die die zinsgünstigen Kredite und Subventionen an Anleger in erneuerbare Energien vergeben, vor dem Hintergrund, dass die Lösung des aktuellen Debakels durch die Erschließung der reichlich vorhandenen Gasreserven Australiens gefunden werden soll.

Die Behauptung „Gas wird uns retten“ beinhaltet den Versuch, Australien mit Gaskraftwerken zu versorgen, die noch nicht gebaut sind, zur Nutzung von Gasvorräten, die es nicht hat.

Sicher, Australiens ungenutzte Gasreserven sind reichlich vorhanden, aber mehrere Staaten haben ihr Bestes getan, um sicherzustellen, dass diese Reserven für immer ungenutzt bleiben. Wie die Regierung dieses kleine Hindernis überwinden kann, bleibt abzuwarten.

Denken Sie daran, dies ist ein Land, in dem der Premierminister alles tun kann, was er zur Wiedereröffnung der Staatsgrenzen tun mag, aber die Ministerpräsidenten in Queensland, Victoria und Westaustralien planen, diese bis 2021 geschlossen zu halten, um ihre Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen, und es gibt nichts, was der PM dagegen tun kann. [Anmerkung: Er könnte zum High Court gehen und Abschnitt 92 der Verfassung erwähnen, wenn er es ernst meint, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen]

Die positive Seite des „neuen“ Energieplans ist, dass es keine Erweiterung des groß angelegten Ziels für erneuerbare Energien geben wird, eine Tatsache, bei der Anleger für erneuerbare Energien sowie die Fanatiker von Wind- und Sonne bereits rasend vor Wut sind.

Obwohl es nicht verlängert wird, wird das LRET bis 2031 jedes Jahr Subventionen im Wert von rund 3,5 Milliarden US-Dollar für Wind- und Großsolaranlagen bereitstellen. Die Kosten hierfür werden weiterhin zu den Stromrechnungen des Einzelhandels (die bereits zu den höchsten der Welt gehören) hinzugerechnet.
[LRET – Das Large-Scale Renewable Energy Target soll die Emissionen im Elektrizitätssektor senken, indem die Investitionen in erneuerbare Energien gesteigert werden. Finanzielle Anreize in Form von LGC (Large-Scale Generation Certificates) werden geschaffen und gehandelt.]

Es gibt auch viel Geschwaffel in der Politik der Koalition, überschüssigen Wind und Sonnenstrom zur Erzeugung von Wasserstoffgas zu verwenden. ungeachtet der astronomischen Kosten und der Tatsache, dass die billigste und effizienteste Methode zur Erzeugung von Wasserstoffgas mit Erdgas beginnt (was dummerweise Mangelware ist).

Und dann – dank ihrer kindlichen Angst, in der Öffentlichkeit mit dem N-Wort erwischt zu werden – fehlt auffällig die Erwähnung der Nuklearkraft.

In den nächsten Beiträgen wird STT einen weiteren Blick auf eine weitere verpasste Chance werfen, wenn die Regierung von Morrison an die Peripherie rast und sich auf die verrückte Pie-in-the-Sky-Technologie konzentriert, anstatt die Zukunft bestehender Kohlekraftwerke zu sichern und [außerdem] eine Zukunft für Kernkraftwerke zu schaffen.

Alan Moran hat ein paar aufschlussreiche Gedanken verfasst, warum Australiens selbstverschuldete Energiekrise einfach unvermindert weitergehen wird.

 

Die Regierung dreht und wendet sich, um ihre energiepolitischen Misserfolge zu verschleiern.

– „Die in dieser Woche angekündigte Energiepolitik der Regierung ist ein weiterer Meilenstein im Niedergang des einst kostengünstigsten Energiemarkts der Welt.“

Catallaxy- Notizen
Alan Moran
17. September 2020

Im Spectator  Coffee Club habe ich über eine Reihe neuer Maßnahmen berichtet, die die Regierung angekündigt hat, um die Strom- und Gasversorgungsindustrie zu stützen, die sie und ihre Vorgänger zerstört haben.

Eine langsame Zündschnur wurde 2001 gezündet, als Premierminister John Howard das obligatorische Ziel für erneuerbare Energien (MRET) verkündete und Stromhändler aufforderte, zwei Prozent der exotischen erneuerbaren Energien (Wind und Sonne) in ihre Stromversorgung einzubeziehen. Dies ergab eine 50-prozentige Subvention – bezahlt von Kunden – für diese erneuerbaren Energien. Es wurde nur noch schlimmer, so dass wir jetzt umgerechnet 13 Milliarden Dollar pro Jahr zahlen. Abgesehen von diesen Kosten führen diese Maßnahmen zu sehr volatilen Stromversorgungen und zerstören die Wirtschaftlichkeit von an sich kostengünstigen Kohlestromerzeugern.

Die am Dienstag angekündigte neue Energiepolitik ist eine Anerkennung des Problems, bietet jedoch schlechte Lösungen und weist weitere Entwicklungen auf, die tatsächlich zur Ursache dafür gehören.

Die Regierung hat erkannt, dass sie, nachdem sie sich in eine Energieversorgung verrannt hatte, die auf der Steigerung der teuren unzuverlässigen Komponente für erneuerbare Energien basiert, immer mehr Maßnahmen ergreifen muss, um eine dauerhafte Krise im kalifornischen Stil zu vermeiden.

Zuerst versuchte die Regierung die AGL zu zwingen, das Liddell-Kohlekraftwerk in Betrieb zu halten. [AGL Energy ist der größte australische Anbieter von Gas und Elektrizität.]

Nachdem dies fehlgeschlagen ist, droht sie (die Regierung) mit dem der Bau eines neuen Gaskraftwerkes, um das Kohlekraftwerk zu ersetzen, falls sich keiner findet, der das Geld dafür aufbringt.  Und die Regierung wirbt für eine neue subventionierte transkontinentale Pipeline zur Versorgung mit Gas, da die staatliche Regulierung die lokale Förderung / Lieferung von Gas verbietet.

Es wirkt lächerlich, wenn der Energieplan behauptet, dass „erneuerbare Energien wie Sonne und Wind keine Subventionen, sondern Integration benötigen“, und sieht 250 Millionen US-Dollar vor, „um drei kritische Projekte zu beschleunigen – die Verbindungsleitungen Marinus Link, Project Energy Connect und VNI West“. AEMO [Australian Energy Market Operator ~ Energieversorger]  schätzt jedoch, dass diese 8720 Millionen US-Dollar kosten werden. Und diese Ausgaben werden weitere betriebliche Probleme auslösen, deren Minderung kostspielig sein wird. Die Folgelasten aus 20 Jahren schlechter Politik sind nicht billig!

Unbeirrt durch diese Widersprüche, rühmt sich der Premierminister, dass Australien in den letzten drei Jahren 30 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert hat und 2019 und 2020 12,6 GW erneuerbare Kapazität hinzufügen wird – das ist das Achtfache der Kapazität des Hazelwood-Kraftwerks, das gezwungen wurde, außer Betrieb zu gehen.

Die erneuerbaren Energien werden jedoch alle weiter subventioniert und vergiften das gesamte System.

Die Wettbewerbsreformen und Privatisierungen von 1990 brachten Australien an die Weltspitze bei kostengünstiger Energie. Erst allmählich, dann schnell, hat das Flickschustern der Politiker dies untergraben.

Die Anmaßung und Verleugnung der Probleme durch unsere Minister bedeuten eine verstärkte Zentralisierung, politische Nachbesserungen und möglicherweise Renationalisierungen [~ wieder Privatisierung], was übermäßige Kosten und unnötige Unzuverlässigkeit verursacht.
Catallaxy Files

https://stopthesethings.com/2020/09/19/deja-vu-new-coalition-power-policy-means-australias-energy-crisis-continues-unabated/

Übersetzt durch Andreas Demmig




„Keine medizi­nische Rechtfer­tigung für Notfall-Maßnahmen!“

Wir, belgische Ärzte und Gesundheits-Experten, möchten unsere ernste Besorgnis über die Entwicklung der Situation in den letzten Monaten im Zusammenhang mit dem Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus zum Ausdruck bringen. Wir fordern die Politiker auf, unabhängig und kritisch über den Entscheidungsprozess und die obligatorische Durchführung von Korona-Maßnahmen informiert zu werden. Wir fordern eine offene Debatte, in der alle Experten ohne jede Form von Zensur vertreten sind. Nach der anfänglichen Panik um covid-19 zeigen die objektiven Fakten nun ein völlig anderes Bild – es gibt keine medizinische Rechtfertigung mehr für eine Notfallpolitik.

Das derzeitige Krisenmanagement ist völlig unverhältnismäßig geworden und schadet mehr als es nützt.

Wir fordern ein Ende aller Maßnahmen und die sofortige Wiederherstellung unserer normalen demokratischen Regierungs- und Rechtsstrukturen sowie aller unserer bürgerlichen Freiheiten.

‚Eine Heilung darf nicht schlimmer sein als das Problem‘ ist eine These, die in der gegenwärtigen Situation aktueller denn je ist. Wir stellen jedoch fest, dass die Kollateralschäden, die der Bevölkerung jetzt zugefügt werden, kurz- und langfristig größere Auswirkungen auf alle Bevölkerungsgruppen haben werden als die Zahl der Menschen, die jetzt vor der Korona bewahrt werden.

Unserer Meinung nach stehen die derzeitigen Korona-Maßnahmen und die strengen Strafen bei Nichteinhaltung dieser Maßnahmen im Widerspruch zu den Werten, die der Oberste Gesundheitsrat Belgiens formuliert hat, der bis vor kurzem als Gesundheitsbehörde stets für eine qualitativ hochwertige Medizin in unserem Land gesorgt hat: „Wissenschaft – Expertise – Qualität – Unparteilichkeit – Unabhängigkeit – Transparenz“.

Wir sind der Meinung, dass die Politik verbindliche Maßnahmen eingeführt hat, die nicht ausreichend wissenschaftlich fundiert und einseitig ausgerichtet sind, und dass es in den Medien nicht genügend Raum für eine offene Debatte gibt, in der unterschiedliche Ansichten und Meinungen gehört werden. Darüber hinaus hat nun jede Gemeinde und Provinz die Genehmigung, ihre eigenen Maßnahmen hinzuzufügen, unabhängig davon, ob sie begründet sind oder nicht.

Der ganze ausführliche Brief steht hier.

Link: https://www.iceagenow.info/open-letter-from-100s-of-doctors-health-pros-urging-end-to-lockdowns-no-medical-justification-for-emergency-measures/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ökologie und Ökonomie für religiöse Führer

Ein guter Anfang ist es, fromme, aber unrealistische Äußerungen von vorsichtigen Erwartungen zu trennen. Zum Beispiel ist die Forderung nach einem baldigen Verzicht auf fossile Treibstoffe eine sichere Katastrophe für die Armen der Welt. Würde diese Politik in die Tat umgesetzt, würde sie vor allem für die Armen noch viel mehr Elend bedeuten. Und weltweit führt Armut zu Umweltverschmutzung, Ausrottung und ökologischer Degradierung. Bescheidener Wohlstand fördert die ökologische Nachhaltigkeit.

Wenn ich eine Predigt über die christliche Verantwortung für die Umwelt höre, achte ich besonders darauf. Ich habe mein ganzes Erwachsenenleben damit verbracht, als Gelehrter, intellektueller Unternehmer und Viehzüchter zu arbeiten. Und mein Lebensauftrag umfasst Landwirtschaft, Anthropologie, Ökologie und Wirtschaft. Ich hoffe immer wieder, dass Amerika große Fortschritte bei der Verwirklichung von Naturschutzzielen gemacht hat. Doch die Erfahrung dämpft meine Erwartungen: Grüne Perspektiven mögen sich gut anhören, aber sie sind ethisch, ökologisch und ökonomisch naiv und funktionsunfähig.

In den meisten Fällen ist das christliche Zeugnis zu ökologischen Fragen schwer von Gefühlen geprägt und kaum von praktischer Weisheit. Diese Weisheit ergänzt und beinhaltet ein grundlegendes Verständnis dafür, wie wirtschaftliche Prinzipien und politische Ökonomie sich in der Kultur- und Umweltpolitik auswirken.

Eine breit gefächerte ökumenische Koalition von Glaubensgruppen hat den September zur Zeit der Schöpfung erklärt. Sie haben die übliche Mischung aus Gebet und liturgischen Hilfen angeboten, aber auch einige Aktionspunkte, die für Glaubensinitiativen im Umweltbereich typisch sind. Tatsächlich haben in den letzten Jahrzehnten nur wenige Glaubensgruppen ihre Sichtweise geändert. Und in den meisten Fällen sind diese „Lösungen“ entweder nicht hilfreich oder schlichtweg destruktiv.

Hier ist eine grundlegende Tatsache: alle Umweltfragen sind wissenschaftlich und technisch komplex und schwer emotional verkrustet. Außerdem sind gute Daten in der Regel schwer fassbar. Sie sind auch durch politische Interessen und konkurrierende Visionen verzerrt.

So mag es zum Beispiel leicht erscheinen, Dinge zu zählen, die so groß sind wie Wildpferde in spärlich bewachsenen Trockengebieten. Aber das ist es nicht. Wildpferde sind illusorisch; sie befinden sich nicht auf begrenzten Koppeln und bewegen sich nicht wie Vieh durch eingezäunte Korridore. Sie streifen über riesige Gebiete. Diese Unsicherheit macht das Management von Wildpferden überaus schwierig. Hier sind ein paar Dinge, die wir über diese Tiere wissen.

Wie der Elch sind Wildpferde große, zähe Geschöpfe. Die Elchpopulation im 2,2 Millionen Hektar großen Yellowstone-Park hat sich mindestens vervierfacht, nachdem der Ökologische Bericht des Innenministeriums Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts das wichtigste Raubtier des Elchs, den grauen Wolf, ausgerottet hatte. Diese Überbevölkerung degradierte und dezimierte in vielen Uferzonen die einheimische Vegetation. Erosion und die Ausrottung des Bibers folgten auf natürliche Weise.

Ein ähnlicher Prozess mit Wildpferden plagt seit Jahrzehnten Millionen Hektar im trockenen Westen. Das Elchproblem in Yellowstone wurde durch die Wiedereinführung der Wölfe im Jahr 1995 unter Kontrolle gebracht. Für Wildpferde gibt es keine ähnliche Lösung; der Säbelzahntiger ist seit 12.000 Jahren ausgestorben. Da Wildpferde eine stark engagierte politische Wählerschaft haben, können sie nicht mehr mit Hubschraubern getrieben, zusammengetrieben, gefangen und für den menschlichen Verzehr und als Hundefutter verkauft werden. Dies ist ein Beispiel für ein Managementproblem: Die meisten Umweltprobleme sind wissenschaftlich und technisch komplex und schwer emotional belastet.

Die Organisatoren der Schöpfungssaison treten für eine nicht näher spezifizierte Umweltgesetzgebung, „Klimastreiks“ und das Verbot fossiler Brennstoffe ein. Sollten diese Projekte von der Kanzel aus befürwortet werden? Dies sind verzwickte, komplizierte Fragen, die tatsächliches Fachwissen erfordern und gründlich geprüft werden sollten. Derartige Vorschläge haben reale Konsequenzen für das Leben der Menschen.

Damit soll nicht die Glaubensverpflichtung einer Person in Frage gestellt werden, Gottes Schöpfung wiederherzustellen und zu erhalten. Aber wenn der Glaube sich der Politik zuwendet, erhalten wir in der Regel wirtschaftliche Naivität, Panikmache, die blind für produktive Erzeugung ist, und eine Standardposition, die ökologische Lösungen in die Hände von Bürokraten und Politikern legt. Befürworter von Programmen wie dem Green New Deal verdammen künftige Generationen zu einem erheblich reduzierten Lebensstandard, was diejenigen, die die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre erlebt haben, bestätigen würden.

Bei vielen dieser Glaubensinitiativen gibt es ein ernsthaftes Defizit an praktischem Sinn. Vielleicht würden Pastoren, Priester, Rabbiner und andere Glaubensführer von einem Zauber auf einer Ranch oder einem Bauernhof profitieren, die über alle Jahreszeiten arbeiten. Sie könnten entdecken, welche harte Arbeit damit verbunden ist, wie menschliche Intelligenz und Kreativität die einst normalen Härten verringert haben und wie viel praktische Weisheit, die sich über Jahrhunderte angesammelt hat, die Erzeugung von Feldfrüchten und Vieh erhöht hat.

Natürlich bleiben viele alte Probleme in Bezug auf Klima, Wetter und Märkte bestehen – und neue Probleme begleiten den Fortschritt. Synthetische Düngemittel erhöhen die Erträge erheblich, aber ihr Abfluss in Wassereinzugsgebiete beeinträchtigt die amerikanischen Flüsse und verursacht Probleme wie die „rote Zone“ des Golfs von Mexiko.

Hier ist ein Weg nach vorn, einer, der die christliche Verantwortung für die Umwelt ergänzt. Ich nenne dies die Trinität, und ihre drei Elemente sind: verantwortliche Freiheit, nachhaltige Ökologie und bescheidener Wohlstand. Damit Gemeinschaften gedeihen können, müssen alle drei Elemente wirksam sein. Wenn man sie alle drei eliminiert, wird das Leben problematisch.

Und so funktioniert es: Freiheit erlaubt und fördert Umwelt-Unternehmertum durch so unterschiedliche Gruppen wie die Nature Conservancy, Ducks Unlimited und das American Prairie Reserve. Man bedenke die Fortschritte bei der Wiederherstellung von Fließgewässern, der Erhaltung von Wildtieren und dem Schutz ausgedehnter Landstriche durch private Initiativen unter der Leitung von Trout Unlimited. Ein kleines Beispiel: Der wiederhergestellte Quellbach und seine Teiche auf unserer Familien-Ranch bringen die vom Aussterben bedrohte West Slope Cutthroat Trout [eine Forellenart] hervor. Wir stellen sie zur Verfügung, um Gewässer wieder zu besiedeln, in denen sie durch nicht einheimische Fische, die hauptsächlich gut gemeint von staatlichen und Bundesbehörden eingeführt wurden, zum Aussterben getrieben wurden.

Die Freiheit im Wirtschaftsleben begünstigt die Schaffung von Wohlstand gegenüber Umverteilung. Auf diese Weise kann Wohlstand zum Vorteil aller wirken und Ressourcen für den Umweltschutz erzeugen. Man denke daran, dass Ökologie, wie der Begriff gemeinhin verwendet wird, ein höchst überlegenes Gut ist. Es ist die gleiche Kategorie wie Luxusgüter wie etwa Gourmetnahrung, Auslandsreisen und BMWs. Heute nimmt die Sensitivität der Menschen für die Umweltqualität im Allgemeinen gleichlaufend mit Bildung und Einkommen zu.

Im Gegensatz dazu sind arme Menschen weltweit eher bereit, die Ökologie für ein Einkommen oder eine Grundversorgung zu opfern. Dies ist eine rationale Entscheidung ihrerseits, und wer könnte ihnen das verdenken? Armut und ökologische Bedenken stehen in einem umgekehrten Verhältnis zueinander. Arme Menschen opfern ihre Umwelt, um die Schaffung von Wohlstand zu fördern. Das war so im Amerika des 19. Jahrhunderts sowie in Ländern wie China und Indien in jüngerer Zeit.

Von den drei Elementen dieser ökologischen Dreifaltigkeit wird der bescheidene Wohlstand oft unterschätzt. Dies gilt insbesondere für Grüne und Menschen mit einer ökologischen Philosophie der Aufklärung. Sozialdemokraten und andere Autoritätsträger verstehen die Zusammenhänge zwischen Freiheit, Wohlstand und nachhaltigen ökologischen Systemen nicht. Sie sehen die Wirtschaft eher als eine Teilmenge der Technik denn als eine Kultur, die sich über Jahrtausende sozial herausgebildet hat. Daher glauben diejenigen, die die Umverteilung dem Unternehmertum vorziehen, dass Wohlstand von der Regierung durch Verordnungen und Richtlinien gestaltet und verwaltet werden kann. Das hat es nie gegeben und wird es nie geben. Und warum?

Das bürokratische Wissen ist unvollständig, und Fehler sind häufig. Politische Kräfte übertrumpfen Ökologie und Ökonomie. Außerdem führen Anreize oft zu perversen Ergebnissen. Bundesprogramme zur Subventionierung der Trockenlegung von Feuchtgebieten in der Prärie, den Schlupfwinkeln, denen Zugvögel folgten, führten zur allmählichen Zerstörung von Amerikas „Entenfabriken“. Private Naturschutzgruppen, die die Eigentumsrechte respektierten, bezahlten Bauern und Viehzüchter für die Erhaltung dieser Schlupfwinkel.

Bescheidener Wohlstand, der im Gegensatz zu unerwarteten Gewinnen im Lotto oder Goldfunden steht, entwickelt sich in dem Maße, wie der Einzelne Wege findet, Ressourcen zu einem höheren Wert zu bewegen. Wo werden Technologien für erneuerbare Energien, Elektrofahrzeuge und sicherere Nuklearenergiesysteme der nächsten Generation entwickelt? Niemals in verarmten Ländern.

Entscheidungen im Bereich der Umweltpolitik basieren, wie überall, auf Informationen und Anreizen. Wer die Eigentumsrechte besitzt, hat einen dramatischen Einfluss sowohl auf die Menge und die Qualität der generierten Informationen als auch auf die Anreize, nach diesen Informationen zu handeln. Der Viehzüchter, der aus privaten Spenden für den Verlust von Vieh bezahlt wird, damit er keinen Wolf tötet, oder der Landwirt, der darauf verzichtet, ein Schlupfwinkel zu beseitigen, weil er für den Verlust von Nutzland entschädigt wird, sind gute Beispiele dafür.

Die umweltpolitische Linke, darunter eine nicht geringe Zahl von Glaubensführern, steht in der Regel dem Marktprozess feindselig gegenüber oder versteht ihn nicht, schätzt die positiven Funktionen gesicherter Eigentumsrechte nicht und überschätzt oft das Potenzial von Vorschriften.

Die zugrunde liegende Logik ist klar: Wenn das Eigentum der Menschen keinen rechtlichen Schutz erhält, dann ist es billig und leicht, ihre persönlichen Rechte zu verletzen und ihren Besitz zu enteignen. Wenn man einmal darüber nachdenkt, wird die Bedeutung klarer und durchgesetzter Eigentumsrechte überzeugend deutlich.

Wenn man die Gelegenheit hat, zur Erntezeit eine Rundreise durch Amerika zu unternehmen, dann fällt einem die unglaubliche Vielfalt und Erzeugung unserer Bauernhöfe auf. Mais und Sojabohnen im Mittleren Westen, Weizenfelder, so weit das Auge reicht, in den Großen Ebenen, riesige Rinderherden in Staaten wie Texas, Nebraska und Kansas. Dieses Land und andere marktwirtschaftlich organisierten Unternehmen produzieren so viele Nahrungsmittel, dass wir einen Großteil der Welt ernähren.

Könnte es mit dieser Art von Gaben einen besseren Weg geben, Gottes Schöpfung zu ehren? Und wir können uns und einen großen Teil der Welt weiter ernähren, wenn wir diese kleine Dreifaltigkeit nicht aus den Augen verlieren: verantwortungsvolle Freiheit, nachhaltige Ökologie und bescheidenen Wohlstand.

This article was originally published on JuicyEcumenism.com. Used with permission.

Link: https://cornwallalliance.org/2020/09/ecology-and-economics-for-religious-leaders/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Woher kommt der Strom? – massiver Preisgegensatz

Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr.

Abbildung 1

Fast alle Nachbarn Deutschlands profitierten von dieser starken Preisdifferenz (Abbildung 2). Zunächst nahmen sie Deutschland den Strom am Sonntag mit einem fetten Bonus ab. Am Mittwoch wurde Strom an Deutschland zu Höchstpreisen verkauft. Am frühen Abend, wenn per Sonnenkraft kaum noch Strom erzeugt wird, wenn die Windstromerzeugung gering ist und der Bedarf steigt, stagniert oder weniger sinkt und deshalb nicht genügend Strom von Deutschland erzeugt wurde. Dann muss zugekauft werden. Die konventionellen Stromerzeuger stecken in dem Dilemma, dass sie die Strom-Erzeugung aus Kohle und Gas für diesen kurzen Zeitabschnitt in aller Regel nicht rentabel hochfahren können. Pumpspeicherstrom aber reicht eben nicht aus. Und auch Öl und andere kurzfristig einsetzbare fossile Energieträger helfen nicht weiter (Abbildung 3). Deshalb die regelmäßigen Versorgungslücken am frühen Abend, die dann mit viel Geld geschlossen werden müssen.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Wochenchart (Abbildung 4) ergänzen die Analyse. Ebenso die Im-, Exportcharts für das aufgelaufene Jahr und die 38. Woche (Abbildung 5). Es fällt auf, dass Polen nur 0,05 TWh importiert hat. Sonst liegt der Wert um die 0,20 TWh. Wir werden das weiter beobachten, denn in Deutschland erzeugter Strom war bisher fester Bestandteil der polnischen Stromversorgung.

Unter der Annahme, dass Wind- und Sonnenkraftwerke dank Verdoppelung der installierten Leistung ihre Stromerzeugung verdoppeln, werden unter Abbildung 6 die Auswirkungen dargestellt. Der mittels erneuerbarer Energieträger insgesamt erzeugte Strom hätte auch in der 38. Woche nicht ausgereicht, um die Stromversorgung Deutschlands sicherzustellen. Geklappt hätte dies im Tagesdurchschnitt seit dem 8.7.2020 bis zum 19.9. 2020 nur an 6 Tagen. Was reichlich ernüchternd ist. Ernüchternd sein müsste. Für unsere Freunde der Energiewende. Manchmal drängt sich der Eindruck auf, dass weniger die Weltenrettung, denn die Verdienstmöglichkeiten bei der Installation von Wind- und Sonnenkraftwerken im Vordergrund stehen. Sind die nicht attraktiv genug, wird eben nicht gekauft, gebaut, installiert. Dann muss der Staat ran. Ob die im geplanten ´EEG neu` vorgesehenen Maßnahmen (Abbildung 6) ausreichen, sei dahingestellt. Es wird jedenfalls noch geraume Zeit dauern, bevor eine Verdoppelung der Strommenge dank Verdoppelung der installierten Leistung Windkraft- und Sonnenkraftanlagen möglich wird. Wenn es denn überhaupt dazu kommt.  Die Zahlen, die Vernunft, die Physik und mittlerweile auch viele Bürger lassen erhebliche Zweifel am Sinn der Energiewende aufkommen. Mit 2% CO2-Ausstoß hat Deutschland, mit 10% CO2-Ausstoß hat Europa nur einen geringen Anteil an der weltweiten, menschengemachten CO2-Erzeugung. Andere Länder werden, auch wenn Europa 2050 klimaneutral sein sollte, diese Ersparnis mehr als aufgeholt, wahrscheinlich mehrfach übertroffen haben. Ob sich da die investierten Billionenbeträge lohnen? Rentieren tun sie sich sicher nicht. Andere Länder der EU kommen denn auch auf richtig teuflische Ideen. Teuflisch jedenfalls für die deutschen Energiewender. Nach den Tagesanalysen dazu mehr.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 13.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,08 Prozent, davon Windstrom 23,73 Prozent, Sonnenstrom 18,64 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,71 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Richtig viel Geld musste Deutschland mitgeben, um am heutigen Sonntag den überschüssigen Strom an die Nachbarn zu verscherbeln. Wenig Bedarf, viel Windstrom, viel Sonnenstrom, viel zu viel Strom im Markt. Folge: siehe oben. Die konventionellen Stromerzeuger fuhren ihre Stromerzeugung soweit es ging herunter. Es half nichts.

Immerhin gelang das Hochfahren der konventionellen Stromerzeugung zum Abend hin. So konnte wenigstens das berüchtigte Vorabendstromloch vermieden werden. So verkaufte Deutschland den eigenen Strom in dieser Zeit für bis zu gut 50€/MWh.

Montag, 14.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,31 Prozent, davon Windstrom 6,57 Prozent, Sonnenstrom 16,79 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,95 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung sackt ab. Sofort ergeben sich vor 8:00 und nach 17:00 Uhr Versorgungslücken. Liegt der Importstrompreis morgens in der Spitze noch bei gut 60€/MWh, steigt er zum Abend auf gut das Doppelte (120,62€/MWh um 19:00 Uhr).  Wer macht gute Geschäfte? Vor allem die Schweiz, Österreich, Tschechin und Polen.

Dienstag, 15.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,14 Prozentdavon Windstrom 5,00 Prozent, Sonnenstrom 15,71 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute das gleiche Bild wie gestern. Lediglich das Preisniveau hat sich verschärft. Heute legt Deutschland um 19:00 Uhr die bereits oben erwähnten gut 189€/MWh hin. Macht in Summe 1.316 Millionen €. Allein um 19:00 Uhr. Der Im-, Export sah so aus. Sehr schön ist zu erkennen, wie geschickt vor allem die Schweiz die Preisdifferenzen, die über den Tag entstehen, nutzt, um richtig Geld zu verdienen.

Mittwoch, 16.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,62 Prozentdavon Windstrom 15,17 Prozent, Sonnenstrom 12,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am heutigen Mittwoch zieht die Windstromerzeugung ab 10:00 Uhr massiv an. So stark, dass die Vorabend-Versorgungslücke ausfällt. Deutschland kann den überschüssigen Strom hochpreisig veräußern. Über 66€/MWh erhält man um 19:00 Uhr. Am Morgen allerdings war die Windstromerzeugung noch sehr schwach. Deshalb musste Deutschland um 8:00 Uhr über 86€/MWh bezahlen. Die Im- und Exportstaaten.

Donnerstag, 17.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,90 Prozent, davon Windstrom 21,77 Prozent, Sonnenstrom 12,93 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,20 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Donnerstag wartet mit einem nahezu ausgeglichenem Strombedarf-Stromerzeugungs-Verhältnis auf. Nur geringe Versorgungslücken entstehen. Die allerdings kosten. Kosten mehr, als die Exporte über die Mittagsspitze einbringen. Der Wind lässt in der Zeit der Sonnenstromerzeugung nach. Je mehr, desto mehr Sonnenstrom erzeugt wird. Daher das ausgeglichene Erzeugungsbild. Der Im- und Export.

Freitag, 18.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,90 Prozent, davon Windstrom 21,77 Prozent, Sonnenstrom 16,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,71 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Freitag zeigt auch ein recht ausgeglichenes Stromerzeugungsbild. Wieder ist der Windstromrückgang über Tag die Ursache. Dennoch entstehen Versorgungslücken mit entsprechend hohen Importstrompreisen.

Samstag, 19.9.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,40 Prozent, davon Windstrom 20,80 Prozent, Sonnenstrom 17,60 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute gibt es keine Stromunterdeckung in Deutschland. Dementsprechend ist das Preisniveau. Ja, am Vorabend exportiert Deutschland Strom zu auskömmlichen Preisen. Der Einstieg ins Wochenende bringt wenig Bedarf verbunden mit einer außerhalb der Zeit der Sonnenstromerzeugung guten Windstromerzeugung. Ich nenne das eine Windstromwanne. Diese sorgt dafür, dass die Differenz zwischen Mittagsspitze und reiner Windstromerzeugung verhältnismäßig gering ausfällt. Was zu einem ausgeglicheneren Erzeugungsbild führt. Das wiederum macht es den konventionellen Stromproduzenten leichter, den Restbedarf hin zu erzeugen. Deutschland erwirtschaftet zum Teil auskömmliche Strompreise bezogen auf die konventionelle Stromerzeugungspreise. Dank Subventionierung liegen die Preise für Strom, der mittels Wind- und Sonne erzeugt wurde, höher.  Das Gerede von den ach so günstigen ´Erneuerbaren` ist propagandistischer Unfug (Abbildung 7). Und nicht nur die Subventionen schlagen zu Buche. Hinter jeder Solaranlage, hinter jedem Windkraftwerk muss noch ein konventioneller Stromerzeuger stehen, der einspringt, wenn die Sonne nicht (genügend) scheint und der Wind nicht (ausreichend) weht. Wie bisher immer in der Vergangenheit. Denn auch dann benötigt Deutschland Strom. Ist doch eine Binsenweisheit, oder?

Die Niederlande haben verstanden, dass das eben beschriebene so ist. Deshalb beziehen sie nach der Stilllegung des Gasfeldes Groningen die Errichtung mehrerer Kernkraftwerke in Betracht:

Den Haag (energate) – Die niederländische Regierung prüft den Bau neuer Atomkraftwerke. Nur wenige Tage, nachdem die Regierungspartei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte einen entsprechenden Antrag ins Parlament eingebracht hat, präsentierte das Wirtschaftsministerium eine Studie zu den Vorteilen der Kernenergienutzung. Die Untersuchung der auf Nukleartechnologie spezialisierten Beratungsgesellschaft Enco sieht in der Atomkraft eine ernst zu nehmende Option neben Wind- und Solarenergie. Die Kosten seien nämlich vergleichbar, teilte das VVD-geführte Wirtschaftsministerium in Den Haag mit. […] Dass die Kernenergie nicht teurer ist als Wind und Sonne, sei die zentrale Erkenntnis der Studie, heißt es weiter. Das gelte zumindest, wenn alle anfallenden Kosten in die Betrachtung einbezogen werden. So würden in der Regel die zusätzlichen Kosten der erneuerbaren Energien wie Netzanschluss, Netzregelung und Netzausbau außen vor gelassen und über den Netzbetreiber auf die Verbraucher abgewälzt. Um CO2 einzusparen, sei die Laufzeitverlängerung für bestehende Atomkraftwerke die wirtschaftlichste Option. Für den Neubau von Atommeilern in den Niederlanden sei es mit Blick auf lange Bauzeiten wichtig, Anschluss an die bestehende Serienproduktion im Ausland zu finden, empfiehlt Enco. (Abbildung 8)

Da wäre selbstverständlich ein Schlag ins Kontor für Deutschland, welches in den nächsten gut zwei Jahren die letzten noch verbliebenen Kernkraftwerke vom Netz nehmen wird. Da siegt offensichtlich Vernunft vor Angst getriebener Ideologie kombiniert mit Milliardenvernichtung. Ganz im Ernst: Es würde mich als Aachener persönlich überhaupt nicht stören, wenn eins der neuen niederländischen Kernkraftwerke im Umfeld des Gewerbegebiets Avantis bei Aachen gebaut würde.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?

Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 

 




Klima-Verrückte!

Politiker und Klimaaktivisten können das Klima der Erde nicht kontrollieren, geschweige denn dessen Beziehung zur viel größeren Sonne, einschließlich der Sonnenfleckenaktivität. Solche Realitäten haben sie nicht davon abgehalten, eine Beeinflussung des Klimas zu versprechen – in letzter Zeit bis hin zur grotesken Absurdität.

Politiker versprechen viele Dinge, die sich ihrer Kontrolle entziehen, darunter die Beeinflussung der Wirtschaft, die Verringerung der Armut, die Schaffung von Millionen von Arbeitsplätzen, die Verhinderung von Kriegen usw.  Ein Präsident und der Kongress können solche Bereiche im Gegensatz zum Klima beeinflussen, daher sind Wahlkampfverschönerungen in Amerika längst typisch und akzeptiert.

Dann kam Barack Hussein Obama.

Im Juni 2008 gewann der damalige Senator und Präsidentschaftskandidat Obama genügend Vorwahlen, um die erforderlichen Delegierten für die Nominierung der Demokratischen Partei zum Präsidenten zu gewinnen. Sein Sieg über die damalige Senatorin Hillary Clinton war eine atemberaubende Aufregung. Während seiner Siegesrede war Senator Obama verständlicherweise überschwänglich und prophezeite kühn, dass sein Triumph „der Moment war, in dem sich der Anstieg der Ozeane verlangsamte und unser Planet zu heilen begann“.

Senator Obama würde natürlich als erster schwarzer amerikanischer Präsident Geschichte schreiben und zwei Amtszeiten absolvieren.

Der Meeresspiegel ist seither nicht zurückgegangen, dennoch haben die Obamas immer noch Grundstücke am Meer erworben. Der Planet brennt immer noch, zumindest an der amerikanischen Westküste und zuvor in Australien. Stürme und Hurrikane suchen nach wie vor karibische Inseln sowie die Süd- und Ostküste der USA heim, wie sie es in der gesamten aufgezeichneten Geschichte getan haben.

Die ersten Jünger Jesu Christi stellten einmal persönlich fest: „Selbst die Winde und das Meer gehorchen Ihm“ (Matthäus 8,27). Es stellt sich heraus: nicht so bei Obama. Aber seien wir fair, auch wenn er viele begeisterte, hielt doch kein ernsthafter Mensch den ehemaligen Präsidenten für eine Gottheit, und wir sollten ihm in der Hitze seines historischen politischen Sieges über die begünstigte Hillary rhetorische Exzesse unterstellen.

Die Versprechungen von Politikern, das Klima zu kontrollieren, gehen weiter, nur ist es heute kalkuliert und überlegt bis hin zu Wahnsinn, Unehrlichkeit oder beidem.

Präsidentschaftskandidat Joe Biden, der unter Obama Vizepräsident war, warnte kürzlich in einer Rede, dass, wenn er, die Vorstädte „in Superstürmen“ und durch Überschwemmungen und Waldbrände weggeblasen werden, sollte er nicht gewählt werden, um seine Klimapolitik umzusetzen. Er lieferte keine wissenschaftliche Grundlage, wie er solches Wetter zu verhindern trachtete. Ebenfalls unerwähnt blieb der „Supersturm Sandy“ im Jahr 2012, der während der Obama-Biden-Regierung die Ostküste, einschließlich der Vororte von New Jersey und Long Island, hart traf. Wie auch immer.

In den Vorstädten werden die Präsidentschaftswahlen entschieden. Sind die Vorstädter so leichtgläubig, dass die Wahl eines von zwei Kandidaten weniger solcher Wetterereignisse bedeutet? Ich habe Obamas Rhetorik über den Rückzug der Ozeane und die Heilung des Planeten nie ernst genommen, da es mit politischer Begeisterung entschuldbar war. Im Fall von Biden hielt er eine angeblich ernsthafte politische Rede, die voll von falschen Klima-Prophezeiungen war.

Mit dem Tod der Richterin Ruth Bader Ginsburg haben Klimapolitik und Drohungen nun in den Kampf um die Besetzung des vakanten Sitzes am Obersten Gerichtshof der USA Einzug gehalten. Anfang dieser Woche sagte Senator Chuck Schumer: „Ein Gericht mit einer Art von nominiertem Präsidenten Trump wird … die globale Erwärmung nicht weniger wahrscheinlich machen, sondern wahrscheinlicher, und sie wird schneller kommen“.

Wer hätte gedacht, dass das Schicksal der Erde mit dem nächsten Richter des Obersten Gerichtshofes in der Schwebe ist (um es in einen Satz zu gießen)!

Vermutlich bezog sich Senator Schumer auf Gerichtsurteile darüber, inwieweit die US-Umweltschutzbehörde die Kohlenstoffemissionen mittels Vorschriften regeln könne. In einem knapp entschiedenen Fall aus dem Jahr 2007, Massachusetts v. EPA, befand das Gericht, dass die Behörde Kohlenstoffemissionen als „Schadstoff“ gemäß des Clean Air Act von 1970 regulieren müsse. In einem späteren Fall im Jahr 2014 wurde jedoch die Regulierungsbefugnis der EPA über Kohlenstoff in bestimmten Fällen eingeschränkt.

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten ist zu einem mächtigen Organ geworden, dessen Einfluss weit über das hinausgeht, was in der Verfassung zur Errichtung einer demokratischen Republik vorgesehen war. Aber nicht einmal die Befugnisse des Gerichtshofs haben im 21. Jahrhundert den Punkt erreicht, an dem das Erdklima kontrolliert werden kann, und doch wollen uns einige Politiker etwas anderes glauben machen.

Diese überhitzten Klimamahnungen sind die Spitze des (schmelzenden?) Eisbergs, denn viele Politiker haben unsere Intelligenz schon lange verhöhnt; in letzter Zeit, indem sie versprochen haben, extremes Wetter in Ihrer grünen Vorstadt zu verhindern. Anstatt solches politisches Gefasel ernst zu nehmen, was viele tun, auch in den einschlägigen Nachrichtenmedien, sollten die Amerikaner [und natürlich nicht nur die! Anm. d. Übers.] die Auswirkungen der Klimapolitik nüchtern und realistisch abwägen.

Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy, both in the non-profit sector and in government in the administration of former New York Gov. George Pataki. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the NY Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post, Washington Times and the Wall Street Journal

Link: https://www.cfact.org/2020/09/24/going-zany-on-climate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE