Gibt es Klimasprünge, und was sagen sie uns über den Klimawandel?
Die Temperaturaufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes beginnen im Jahre 1881. Die Jahreszeit Winter ergibt der arithmetische Mittelwert aus den Monaten Dezember/Januar/Februar, wobei der Dezember 1881 schon beim Winter 1882 mitgerechnet ist. Kein Klimawissenschaftler bestreitet den immerwährenden Klimawandel und die Klimaerwärmung der Neuzeit. Bestritten wird nur, dass dieser leichte Anstieg auf ein angebliches Treibhausgas CO2 zurückzuführen wäre. Dies wollen wir anhand der DWD-Daten zunächst bei der Jahreszeit Winter zeigen.
Es lohnt sich durchaus, den Betrachtungszeitraum einmal anders zu wählen, denn schon seit dem späten 19. Jahrhundert steigen die CO2-Konzentrationen – aber die Wintertemperaturen reagierten darauf über mehr als einhundert Jahre gar nicht:
Ab 1988 erfolgte ein größerer plötzlicher Temperaturanstieg der Wintertemperaturen mit einem Temperatursprung in Deutschland. Die Winterklimaerwärmung, die unwissenschaftlich „Klimakatastrophe“ genannt wird, begann bei der Jahreszeit Winter also erst 1988. Das zeigt uns die nächste Grafik deutlicher.
Der eigentliche Unterschied beider Grafiken ist jedoch der plötzliche Temperatursprung von 1987 auf 1988 von 1,5 Grad auf ein höheres Niveau, auf diesem höheren Temperaturniveau verharrt der Winter bis heute. Deswegen legen wir beide Grafiken nebeneinander.
Aber war der von 1988 der einzige winterliche „Klimasprung“ seit 1881, und gab es in den übrigen Jahreszeiten auch Sprünge? Die nächsten Grafiken geben Aufschluss:
Doch was verursachte diese drei unterschiedlichen Perioden, welche fast kein Mensch altersbedingt in Gänze bewusst erleben konnte? Die stetig steigende CO2-Konzentration scheidet aus, CO2 vermag keine Temperatursprünge auslösen. Temperatursprünge haben natürliche Ursachen als Grund. Zwei weitere Grafiken sollen zur Aufklärung beitragen.
Ein schönes Beispiel für das gelegentliche „Aussetzen“ der NAO-Wirkung auf die deutschen Wintertemperaturen bietet der sehr kalte Februar 2012:
Solche und ähnliche Lagen erklären möglicherweise das Auftreten vieler Kaltwinter in den 1880er und 1890er Jahren; erst danach wirkte sich die NAO mildernd auf unsere Winter aus.
Die „Klimasprünge“ der anderen Jahreszeiten
In den übrigen Jahreszeiten finden sich sogar vier unterschiedliche Klimaperioden, welche sich mit der steigenden CO2-Konzentration nicht erklären lassen, die teilweise etwas von denen des Winters abweichen, im Großen und Ganzen aber die Kaltphasen am Beginn der Messreihe und zur Mitte des 20. Jahrhunderts sowie eine frühere und die aktuelle Warmphase aufweisen:
Hier können nicht alle Ursachen dieser unterschiedlichen Klimaphasen erklärt werden. Im Sommer/Herbst übt die AMO einen wesentlichen Einfluss aus; daher sei ihr Verhalten gezeigt:
Sonnenstunden
Bezüglich des Sommers lohnt noch ein Blick auf die Sonnenscheindauer – sie ist aktuell überdurchschnittlich hoch und wirkt stark erwärmend. Leider findet sich für ganz Deutschland kein bis ins 19. Jh. zurückreichendes Flächenmittel, aber in Potsdam reichen die Aufzeichnungen bis 1893 zurück:
Keine CO2– Klimaerwärmung – endet die aktuelle Warmphase bald?
Bevor wir versuchen, diese Frage zu klären, muss noch mit einer anderen Behauptung der CO2-Alarmisten aufgeräumt werden – unser Klima werde immer extremer und unberechenbarer. Falls das stimmt, müssten auch die Schwankungen von Jahr zu Jahr zunehmen. Ein Blick auf die Standardabweichungen der aktuellen Warmphasen (Grafiken 4, 8, 9 und 10) zeigt jedoch: Nur im Sommer ist die aktuelle Warmphase auch die variabelste, im Winter/Frühling streuen die Phasen der Jahrhundertmitte am stärksten; im Herbst die erste Kaltphase. Momentan stagnieren zwar lediglich die Wintertemperaturen seit dem letzten „Klimasprung“ auf einem hohen Niveau (Grafik 3), die übrigen Jahreszeiten erwärmen sich aber noch. In den Beiträgen hier und hier wird dieser Problematik nachgegangen. Irgendwann könnte eine AMO-Kaltphase beginnen; auch die NAO-Werte könnten sinken, und dann ist da noch die stark nachlassende, verzögert wirkende Sonnenaktivität – kurzum, eine baldige Klimaabkühlung ist zwar nicht sicher vorhersagbar, aber keinesfalls unwahrscheinlich. Dieser möglichen baldigen Abkühlungsphase wirken jedoch zunehmende menschenverursachte Wärmeinseleffekte entgegen
Der versteckte Wärmeinseleffekt in den Temperaturaufzeichnungen
Da die meisten DWD-Wetterstationen heute ihre Standorte dort haben, wo die Menschen wohnen und arbeiten – also in den Wärmeinseln der Landschaft – sind außerhalb dieser Wärmeinseln in der freien Fläche die Winter in den letzten 33 Jahren seit dem Temperatursprung logischerweise sogar leicht kälter geworden. In einer Stadt oder in einem Gewerbegebiet nicht, denn dort werden besonders kalte Tage einfach rausgeheizt. Das soll an der WI-armen Station Amtsberg am Fuße des Erzgebirges in Sachsen gezeigt werden. Die Wetterstation steht außerhalb des Ortes bei einem kleinen Weiler am Ortsrand
Da der Betrachtungszeitraum jedoch relativ kurz ist, soll dieser zunehmende Wärmeinseleffekt, der in den Daten der DWD-Wetterstationen versteckt mitgemessen wird, jetzt nicht weiter in Betracht gezogen werden. Im Winter ist dieser WI-effekt eh unbedeutender, in diesem Falle nur eine leichte Abkühlung von einem halben Grad in 33 Jahren.
Weitere leichte Winter-Abkühlungen innerhalb des höheren Plateaus seit 1988 zeigen aber auch andere ländliche Stationen wie Neugersdorf im Osten Sachsens, Wolfach im Schwarzwald, und vor allem die Berge über 1000 m wie Brocken, Feldberg, Fichtelberg oder Zugspitze. Vorsichtigerweise könnte man sagen, dass die höher gelegenen Messstationen den Temperatursprung von 1987 auf 1988 ebenfalls mitgemacht haben, jedoch das höhere Temperaturplateau überhaupt nicht halten können.
Diese Beobachtung auf Deutschlands höchsten Bergen widerspricht nun ganz und gar dem behaupteten CO2-Treibhaus-Erwärmungseffekt.
Zusammenfassung
Anhand aller Grafiken wurde bewiesen, dass CO2 keine nachweisbaren Einwirkungen auf die deutschen Temperaturen hat. Das Temperaturverhalten hat natürliche Gründe, aber auch menschengemachte, die man als eine Zunahme der Wärmeinseleffekte beschreiben könnte. Dieser „Wärmeinseleffekt“ dürfte auch das Temperaturniveau der aktuellen Warmphase mit angehoben haben und eine künftige, mögliche Klimaabkühlung in Deutschland dämpfen.
Fazit: In Deutschland verlief die Erwärmung seit 1881 keinesfalls konform mit den stetig steigenden CO2-Konzentrationen. Es lassen sich hingegen mehrere Klimaphasen in Form kälterer und wärmerer Abschnitte finden, welche sich gut mit natürlichen Faktoren wie der NAO, der AMO, geänderten Wetterlagen-Häufigkeiten und der Besonnung, erklären lassen. Die ständige weitere Bebauung und Versiegelung einst freier natürlicher Flächen führt außerdem bei den meisten Wetterstationen zu einer schleichenden Erwärmung, die je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich ausfallen kann. Weder im Winter, noch in den übrigen Jahreszeiten, ist eine angeblich bevorstehende, „katastrophale Klimaerwärmung“ zu erwarten; wegen der klimatischen Vergangenheit kann gar eine Abkühlung nicht ausgeschlossen werden.