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„Gekonnte“ Statistik zeichnet sich dadurch aus, dass immer beweisbar ist, was bewiesen werden soll. Oder: Ein Beweis, dass es die mittelal­terliche Wärme­periode nicht gab

Beim Klimawandel gibt es nur eine Konstante: Es ist niemals etwas gewesen, was nicht sein darf

Der berühmte Hockeystick ließ alle „Ungereimtheiten“, das heißt Temperaturänderungen der letzten Jahrhunderte, hinter Algorithmen „verschwinden“. Das Mittelalter ist darin einfach ein fast horizontaler Strich, ein Effekt, der beim Mitteln von Daten, welche eher der Qualität eines Rauschens (neben anderen Mängeln) entsprechen, typisch ist.

Wie es damit konkret aussieht und dazu kommt, wurde bereits anhand eines berühmten“Proxi-Datensatzes referiert:
EIKE 11.05.2016: [5] Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES2k

Doch nun hat eine Studie anhand von genau diesem (grauslig schlechten) Proxi-Datensatz durch gekonnte Anwendung der Statistik herausbekommen (wollen), dass die (klimakritisch) wichtige, Mittelalterliche Warmzeit nur ein lokales Ereignis war und damit keinen globalen Einfluss hatte:
Studie: [2] No evidence for globally coherent warm and cold periods over the preindustrial Common Era
Eine Meldung, welche von praktisch allen Medien aufgenommen wurde und je nach deren „Qualitätsanspruch“ nur gelistet oder mit teils umfangreichen, redaktionellen Ergänzungen Verbreitung fand. Diesmal das Beispiel nicht aus der SZ, sondern vom Pendant im Norden, dem Berliner Tagesspiegel:
[4] Der Tagesspiegel, SINAN RECBER (Journalist | Umwelt & Wirtschaft | Psychologie): Studie widerlegt Argument der Klimaskeptiker 98 Prozent der Erde werden wärmer
Manche Menschen leugnen, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wird. Doch Forscher zeigen, dass der Temperaturanstieg nichts Natürliches ist.
... Aber nun ja, in der Geschichte der Erde gab es schon immer wärmere und kältere Perioden. Dass die Durchschnittstemperaturen steigen, ist also nichts Neues – kein Grund zur Panik. So lautet ein populäres Argument von Klimaskeptikern, die den menschlichen Einfluss auf die globale Erwärmung bezweifeln.
Dass der derzeitige Klimawandel beispiellos ist, und keine natürliche Erscheinung, haben Schweizer Forscher nun durch eine Studie gezeigt, die im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde. Die Temperaturanstiege der vergangenen 150 Jahre sind laut der Untersuchung fast auf der gesamten Welt gleichzeitig zu beobachten. Die Warm- oder Kaltzeiten der vergangenen zwei Jahrtausende seien hingegen immer nur auf bestimmte Gebiete beschränkt gewesen …

Der zum Artikel verantwortlich gelistete Journalist des Tagesspiegel, SINAN RECBER, postet auf seinem Twitter-Account Klimaalarm wie ein Wilder, bleibt mit 92 Followern jedoch nicht allzu bekannt. Zudem schreibt er auch fleißig Klimaalarm für die TAZ.

Seine fachliche Reputation dazu:
SINAN RECBER, taz: … Jahrgang 1995, schreibt gerne über Klimapolitik, Nachhaltigkeit und ökologische Themen. Er hat während seines Psychologie-Studiums in Wuppertal beim ZEIT Wissen Magazin in Hamburg hospitiert.

Die Mittelalterliche Wärmeperiode hat es nicht gegeben …

haben die Studienautoren ermittelt. Eine wichtige Belegdarstellung daraus zeigt Bild 2. Es zeigt laut den Autoren, dass es im Hochmittelalter keine MWP-Periode gab und Folge dessen die aktuelle unnatürlich-einzigartig sein muss. Bei dieser Darstellung ist zu beachten, dass das Bild keinen Temperaturverlauf, sondern den Anteil der positiven und negativen Temperaturanomalien (angeblich) über die gesamte Erde darstellt.

Bild 2 [2] Verteilung des Anteils von warmen und kalten Temperaturen (Proxis) über die Erde seit dem Jahr 0
Auf EIKE hat ein fleissiger Autor bereits über die neue Studie und ihre eklatanten Schwächen – zum Beispiel, dass die 2k-Proxis den Globus bei Weitem nicht abdecken -, berichtet:
EIKE 26.07.2019: [1] Klimajournalismus: Papa, Charly hat gesagt, sein Papa hat gesagt…- oder wie man faule Berner Studien „nature“ und damit Medien unterjubelt

und auch über das aktuelle MWP-Projekt von „kaltesonne“, welches die – bisher teils strittige -, globale Auswirkung der Mittelalterlichen Wärmeperiode anhand neuer Proxidaten immer deutlicher aufzeigt:
[1] Das KalteSonne-Projekt „Die Mittelalterliche Wärmeperiode“ zeigt also eindeutig, dass die Indikatoren für diese Warmzeit global auf allen Kontinente zu finden sind und es sich demnach um ein globales Ereignis handeln muss.
[1]
(Anmerkung: betrifft Bild 3) … Rote Punkte zeigen warme Bedingungen zur Zeit der MWP an, gelbe Punkte Trockenheit, grüne Punkte Feuchtigkeit. Blaue Punkte sind für Abkühlung während der MWP reserviert. Klicken Sie auf die jeweiligen Punkte, und es öffnet sich die Analyse des jeweiligen Papers. Ebenfalls aufrufbar ist die wichtigste Klimakurve der Arbeit.

Bild 3 kaltesonne MWP-Viewer

Die eklatanten Schwächen des Pages2k-Datensatzes sind bekannt. Da dieser aber die „richtige“ Klimarichtung, also wieder einen Hockeystick, ergibt, „stört“ es die „Klimawandel-„Wissenschaftler nicht:

Pages2k, NZZ: [3] Die globale Mitteltemperatur der letzten 2000 Jahre wurde mit sieben statistischen Methoden (M1–M7) rekonstruiert … (Anmerkung: betrifft Bild 4) Messungen (seit 1865)

Bild 4 [3] Quelle: Pages 2k Consortium, Nature Geoscience 2019 (dargestellt ist die Abweichung gegenüber dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990) – Grafik: svt.
Also wird der Datensatz allseits hoch gelobt, zum Beispiel von Herrn Rahmstorf (PIK):
Rahmstorf: Paläoklima: Die Hockeyschläger-Debatte

So ganz konnte man sich der massiven Kritik nicht verschließen und musste einige der eklatanten – die „AGW-Wissenschaftler“ nicht wirklich störenden – Fehler doch korrigieren:
EIKE: [6] Nächste Pleite: ,Globale‘ Rekonstruktion PAGES 2K kann den ,Hockeyschläger‘ nicht bestätigen

Bild 5 [6] Letzter Stand? der Pages2k Temperaturrekonstruktion der letzten 2000 Jahre
Man hätte sich also vorstellen können, dass eine so große Studiengruppe in einer neuen Studie wenigstens ergänzend die neuen, mindestens die zusätzlichen Daten des kaltesonne-MWP-Projektes oder der vielen anderen neuen Studien ansehen würde:
Vorindustrieller Klimawandel in Südamerika: Das Mittelalter war warm, Gletscher geschrumpft (1.11.2018)
Schottland-Klima der letzten 800 Jahre: Vorindustrielle Wärmephasen geben Rätsel auf (7.10.2018)
Mittelalterliche Klimaanomalie und Kleine Eiszeit in Brasilien (25.8.2018)
Cyanobakterien als Zeitzeugen: Ostsee im Mittelalter möglicherweise wärmer als heute (22.8.2018)
Um Antwort wird gebeten: Weshalb schneidet AWI-Pressemitteilung das Mittelalter weg? (14.8.2018)
Wissenslücke schließt sich: Die Mittelalterliche Wärmeperiode auf der Südhalbkugel (2.11.2017)
Wissenschaftler warnen: Baumringe in kaltgemäßigten Klimazonen nur bedingt für Temperaturrekonstruktionen geeignet (14.9.2016)
Internationale Baumringexperten: Mittelalterliche Wärmeperiode war heißer als gedacht. Klimamodelle scheitern bei Simulation (12.4.2016)
Eine Moräne macht noch keinen Winter: Mittelalterliche Wärmeperiode behauptet sich im Faktencheck gegen plumpes Aktivistenpaper zur kanadischen Baffininsel (11.1.2016)
Ganzen Kontinent mit einem Datenpunkt erklären? Antarktische Außenseiter-Studien zur Mittelalterliche Wärmeperiode offenbaren große Literaturlücken (15.12.2015)
Die Mittelalterliche Wärmeperiode in Afrika (23.11.2015)
Den Nerv getroffen: Führende deutsche Klimainstitute verweigern die Aussage zur Mittelalterlichen Wärmeperiode (17.11.2015)
Zweiter Klimazustandsbericht zum Ostseeraum: Mittelalterliche Wärmeperiode war um ein halbes Grad wärmer als heute (9.6.2015)
Überraschende Wendung: Alaskas Gletscher waren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode so kurz wie heute (2.11.2014)
Neue chinesische Temperaturkurve der letzten zwei Jahrtausende überrascht: Es war bereits mehrfach wärmer als heute (4.3.2013)
Neues zur Mittelalterlichen Wärmeperiode: Die wundersame Wiederholung der Temperaturgeschichte (26.11.2012)
Kein nordatlantisches Phänomen: Mittelalterliche Wärmeperiode und Kleine Eiszeit in den Anden gefunden (13.10.2012)
Neues Paper in Quaternary Science Reviews: Mittelalterliche Wärmeperiode und Kleine Eiszeit in den chilenischen Anden nachgewiesen (3.7.2012)
Abrupter Temperaturanstieg von mehr als einem Grad um 980 n. Chr. in Island: Mittelalterliche Wärmeperiode mit enormer Erwärmungsrate (17.6.2012)

Das taten sie aber nicht. Bei pro-Klimahysterie-Ergebnissen nicht schlimm: Gelobt wird ja nicht für den Inhalt und Sorgfalt, sondern für das „richtige“ Ergebnis.
Und deshalb zeigt der Autor einmal ganz kurz und mit gleicher „wissenschaftlicher“ Sorgfalt, zu welchem Ergebnis seine Studie zur MWP anhand der Daten des Pages2k-Projektes kommt.

Autorenstudie: Pages2k Proxidaten und die Mittelalterliche Warmzeit

Eigentlich bräuchte man gar nicht neu „belegen“. Bild 5 mit der revidierten, „globalen“ 2k Temperaturkurve zeigt ja schon überdeutlich eine Mittelalterliche Warmzeit. Beachtet man dazu, dass es sich bereits bei den Proxidaten oft um gering auflösende und bereits im Proxi glättende Werte handelt, die dann in der Zusammenfassung nochmals geglättet werden, weiß man, dass diese Kurve immer noch die globale, vergangene Temperaturwirklichkeit mit ihren vielen, kurzzeitigen Extremen großteils unterdrückt, diese „Unterdrückung in den Endwerten ab ca. 1850 allerdings immer stärker wegnimmt und damit (sicher nicht zufällig) die gleiche, überproportionale Hervorhebung wie der ursprüngliche Hockeystick erzeugt.

Anhand der analytischen Darstellungen aus dem Projekt lassen sich jedoch weitere Aussagen treffen. Bild 6 zeigt die Verteilung der pages2k Proxi-Temperaturwerte über den Globus und über den Auswerte-Zeitraum.
Einmal sieht man die eklatante Datenlücke (Grau) genau während den wichtigen Zeiträumen. Doch wo die Lücken nicht (so groß sind, dass der Zeitraum grau hinterlegt wurde) sieht man über die Frühzeit und das Mittelalter umfangreiche, über lange Zeiträume reichende Wärmeperiode(n).

Auf die Idee, solche Wärmeperioden wäre(n) nicht global gewesen, würde man anhand dieses Bildes nicht kommen. Wollte man die Aussage jedoch kritisieren, könnte man nur eines aussagen: Der Datensatz ist für diesen Zeitraum nicht aussagefähig (was die kritisierte Studie nicht getan hat).

Bild 6 [7] aus dem pages2k-Projekt (vom Autor ergänzt)
Als Lösungsversuch kann man nun einzelne Proxis ansehen und versuchen, sich daraus ein wahrscheinliches Bild über den langfristigen Verlauf zu machen. Deshalb nun Proxis der verschiedenen Regionen, um die Temperaturen während der MWP abzuschätzen

Antarktis

Die Sichtung durch den pages2k-Viewer kommt zu dem Ergebnis, dass eine Warmperiode während der besagten, mittelalterliche Zeit dort stattgefunden hat und durch Proxis belegt ist.

Bild 7 pages2k Proxiverläufe Antarktis. Quelle: pages2k Viewer (Grenzlinien vom Autor ergänzt)

Proxi-Einzelverläufe lassen dies präzisieren:

Bild 8 Antarctic WD2006A. Quelle: pages2k Viewer

Bild 9 Antarctic WD2005A. Quelle: pages2k Viewer

Bild 10 Antarctic Plateau Remote/PR-B. Quelle: pages2k Viewer

Arktis

Hinweis: Die Proxis der Arktis liegen meistens an der Grenze zur Arktis. Deshalb gibt es so viele.
Das Globaldiagramm (Bild 11) lässt keinen Schluss zu, außer den, dass über die Zeiträume praktisch alles vorkam. Man ahnt es: Eine „gute“ Mittelwertbildung würde aus dem „Proxispaghetti“ unweigerlich einen horizontalen Strich erzeugen, der erst am Ende, wo die Proxi- und Messbedingungen sich ändern, unweigerlich zu einem Hockeystick führt.

Trotzdem lassen Einzelproxis daraus (Bilder 12 – 14) aber augenscheinlich eine mittelalterliche Warmperiode identifizieren.
Ein Beispiel, dass das schematische Anwenden statistischer Methoden bei ungeeigneten Datensätzen – wie es in der Klima(Wandel)Wissenschaft hemmungslos gemacht wird -, oft nicht zu sinnvollen Aussagen führt.

Bild 11 Arctic. Quelle: pages2k Viewer

Bild 12 Arctic GRIP Grönland. Quelle: pages2k Viewer

Bild 13 Arctic Gulf of Alaska. Quelle: pages2k Viewer

Bild 14 Arctic Devon Ice Cap. Quelle: pages2k Viewer

Asien

Das Proxi-Globalbild (Bild 16) zeigt wieder nichts, außer, dass auch dieses ein chaotisches „Spaghetti“ an Proxiverläufen beinhaltet, welche den Summennutzen von Rauschen haben. Jeder Vernünftige würde daraus ableiten: Entweder sind die Proxis in vielen Fällen falsch und damit unbrauchbar (recht wahrscheinlich); sollen sie allerdings doch stimmen, dann gibt es ganz einfach keinen Sinn für einen Mittelwert, weil dieser nur den Witz von den Füßen, deren einer in Eis und der andere in kochendem Wasser steht und der Kopf sich über ein angenehmes Mittel freut, erfüllt.
Man würde – und müsste – dann also auf eine Mittelung, oder die Verwendung solcher Proxis verzichten. Aber durch „Statistik“ kommt immer der wichtige, horizontale Strich bis zum Beginn genauerer Messdaten zustande, der als alarmistischer Klimaverlauf benötigt wird.
In Zeiten, in denen eine fremd-gesteuerte, mental kranke 16-Jährige Politik und (AGW-)Klima-Wissenschaft vor sich „hertreiben“ darf:
Merkur: Greta Thunberg ruft zum Generalstreik auf – eine deutsche Bank will mitmachen

entscheiden sich eben auch Wissenschaftler in der Schweiz für das Leichtere und Fördermittel versprechende: Stures Anbiedern und Mitlaufen mit dem Trend, wie es auch ein CSU-Ministerpräsident, Herr Söder, nun ganz Bayern aufoktroyiert:
SZ, 29. Juli 2019: Bayerns Ministerpräsident Söder will Klimaschutz im Grundgesetz verankern

Bild 16 Asien global. Quelle: pages2k Viewer

Doch auch für den Raum Asien lassen sich aus den wenigen Langzeitproxis welch, eine Mittelalterliche Warmperiode unterstützende, finden. Man beachte im Proxi-Bild 17 auch die enormen Änderungsgeschwindigkeiten, welche es angeblich in der Vergangenheit noch nie gab.

Bild 17 Asien WULANJ (China). Quelle: pages2k Viewer

Australien

Das Proxi-Globalbild ist alleine deshalb interessant, weil es ausgerechnet für die heutige Zeit belegt, dass etwas an den Proxis wohl nicht stimmen kann. Jedenfalls finden sich vom „Verbrennen“ bis zur Ansage einer beginnenden Eiszeit alle Schlussverläufe.
Und eine Warmperiode im Mittelalter lässt sich ebenfalls finden, wie auch wieder enorme Änderungsgeschwindigkeiten, welche mit er der aktuellen –angeblich noch nie dagewesenen – problemlos mithalten können. Die grauen Linien sind teils Fehlerbereiche und/oder Extremwerte. Daraus lässt sich zumindest ahnen, was vor Ort an kurzfristigen Temperaturschwankungen wirklich passiert sein könnte. Hätte es damals schon unsere Medien gegeben, wäre denen wohl die rote Alarmfarbe ausgegangen.

Bild 18 Australien global. Quelle: pages2k Viewer

Bild 19 Australien Oroko. Quelle: pages2k Viewer

Bild 20 Australien Mt Read. Quelle: pages2k Viewer

Bild 21 Australien Buckleys Change. Quelle: pages2k Viewer

Südamerika

Irgendwie ist der AGW-Klimawandel noch nicht bis Südamerika gekommen. Kein längerfristiger Proxiverlauf hat „Ihn“ dort gesehen. Doch wieder interessant die teils enormen, kurzfristigen Änderungen in der Vergangenheit.

Bild 22 Südamerika global. Quelle: pages2k Viewer

Bild 23 Südamerika Quelccaya. Quelle: pages2k Viewer

Bild 24 Südamerika Laguna Aculeo. Quelle: pages2k Viewer

Europa

Es ist naheliegend, dass – wenn es die MWP gab – sich diese in Europa findet. Entsprechend zeigen es 2k Proxis. Man beachte, wie Proxis den jüngsten Temperaturanstieg nicht abbilden. Warum sollten sie es dann in der Vergangenheit gemacht haben? Das Schweizer Studienteam kam nicht auf solche naheliegenden Fragen. Die Beantwortung wäre sicher sehr störend gewesen.

Bild 25 Europa global. Quelle: pages2k Viewer

Bild 26 Europa NSC 12 Finnland. Quelle: pages2k Viewer

Bild 27 Europa Tor92 Finnland. Quelle: pages2k Viewer

Bild 28 Europa Nsc12. Quelle: pages2k

Bild 29 Europa Swi06. Quelle: pages2k

Bild 30 Europa Alb12 (Albanien). Quelle: pages2k

Nordamerika

Von Nordamerika gibt es zwei Globalverläufe: Einen langen und einen kurzen. Erkennbar ist der kurze Datensatz (Bild 32) unbrauchbar – zumindest zur statistischen Bearbeitung -, weil es sich dabei in Summe um ein eher stochastisches Datengemenge handelt; und der lange Datensatz (Bild 31) zeigt eindeutig eine mittelalterliche Warmperiode.

Bild 31 Nordamerika global (Langzeitverläufe). Quelle: pages2k

Bild 32 Nordamerika global kurz (Baumringproxis „Trees“). Quelle: pages2k

Langzeitproxi Nordamerika mit deutlich ausgewiesener MWP:

Bild 33 Nordamerika Conifer/hardwood ecoregion. Quelle: pages2k:

Pages2k-MWP Studienergebnis des Autors

Der Autor setzt hier die These, dass sein Ergebnis mit weniger Aufwand nicht ungenauer ist, als das der „berühmten“, Schweizer Studienautoren, allerdings deren Ergebnis widerspricht. Denn er benutzt die IPCC-Statistik, nach der man etwas ansieht und dann mittels „Abstimmen unter den Beteiligten“ den Mittelwert und Vertrauen(sbereich) textlich festlegt. Das gilt in der Klima(Wandel)Wissenschaft inzwischen ja als „high-end“ an Bewertungs- und Aussagequalität.

Und so behauptet er, dass es sogar anhand der für diese Aussage eigentlich ungeeigneten, da die Welt zur damaligen Zeit bei Weitem nicht abdeckenden, zudem teils schauderhaft falschen ungenauen Proxidaten wesentlich wahrscheinlicher als unwahrscheinlich ist, dass es eine (wenn nicht sogar mehrere) Warmperiode im Mittelalter (und davor) gegeben hat.

Nachdem zusätzliche Proxis aus dem kaltesonne MWP-Projekt mit erheblich besserer Flächenabdeckung dies bestätigen, kann man ziemlich sicher sein, dass solche Warmperioden global – teils natürlich mit Verzögerungen – existierten, zumindest so lange, bis neue Proxis (nicht wiederholt unzulässig angewandte Statistik über die schlechten) das widerlegen. Das ist derzeit nicht in Sicht.
In Sicht ist allerdings, dass man die Proxis „verlässt“ und das (gewünschte) Belegergebnis durch Simulieren erzielt. Das hat auch den großen Vorteil, dass Simulieren in AGW-Kreisen als genauer gilt und nicht von jedem Laien einfach, penetrant und ätzend „zerlegt“ werden können.

Nachtrag

Wer sich bis hierher durchgelesen hat und diesen Nachtrag mit den Bildern der auf NoTricksZone hinterlegten Studienauszügen ansieht, wird sich fragen, wie die Studie aus der Schweiz das alles vollkommen ignorieren konnte. Wer sich mit „Klimawandel“ auskennt, fragt sich, wie lange es noch dauern kann, bis nicht einmal irgend-Jemand aus der Wissenschaft den Mut hat, solchen Studien-Betrug durch Unterlassung anzuprangern und sich Autoren mit solchen Studien anfangen, für solche Arbeiten zu schämen.
Lediglich ein Herr Trump hat es begonnen. Es wird werden, wie bei der Hexenverfolgung: Erst als das Entdecken kein (risikoloses) Geld mehr einbrachte, kamen die wissenschaftlich dafür Zuständigen drauf, dass es auch gar keine gibt.
Und angestoßen hatten diese „neue“ Erkenntnis wissenschafts-fremde Personen.
Trump hat demnach die Change, als ein großer „Wissensentdecker“ in die Klimageschichte einzugehen. Hoffentlich hält er damit auch durch, beziehungsweise sich lange genug an der Regierung.

Zwischenzeitlich hat auch Herr Lüdecke zu dieser Schweizer Studie etwas auf EIKE geschrieben;
EIKE 30. Juli 2019: Das blinde Auge der Klimaforscher an der Universität Bern
Und auf NoTricksZone ist eine Serie neuester Studien mit ihren Klimagraphiken hinterlegt, welche alle eine MWP ausweisen:
NoTricksZone: 12 New Papers Provide Robust Evidence The Earth Was Warmer During Medieval Times
… Claims that modern temperatures are globally warmer than they were during Medieval times (~800 to 1250 A.D.) have been contradicted by a flurry of new (2019) scientific papers
Daraus Bildbeispiele

Bild 34 Quelle: NoTricksZone

Bild 35 Quelle: NoTricksZone

Bild 36 Quelle: NoTricksZone

Bild 37 Quelle: NoTricksZone

Bild 38 Quelle: NoTricksZone

Bild 39 Quelle: NoTricksZone

Bild 40 Quelle: NoTricksZone

Bild 42 Quelle: NoTricksZone

Bild 43 Quelle: NoTricksZone

Quellen

[1] EIKE 26.07.2019: Klimajournalismus: Papa, Charly hat gesagt, sein Papa hat gesagt…- oder wie man faule Berner Studien „nature“ und damit Medien unterjubelt

[2] Studie: No evidence for globally coherent warm and cold periods over the preindustrial Common Era

[3] NZZ 24.07.2019: So rasch und grossflächig ist die Temperatur in den letzten 2000 Jahren noch nie gestiegen – Drei Klimastudien mit Beteiligung von Forschern aus Bern enthüllen Details über kalte und warme Episoden vor der Industrialisierung: Sie betrafen immer nur einen Teil des Erdballs.

[4] Der Tagesspiegel: Studie widerlegt Argument der Klimaskeptiker 98 Prozent der Erde werden wärmer

[5] EIKE 11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES2k

[6] EIKE: Nächste Pleite: ,Globale‘ Rekonstruktion PAGES 2K kann den ,Hockeyschläger‘ nicht bestätigen

[7] http://www.realclimate.org/index.php/archives/2013/04/the-pages-2k-synthesis/




Deutschlands Krieg gegen die Biodiversität – Teil 3: Photo­voltaik-Freiflächen­anlagen – auch ein Artenschutz-Problem ?

Eine Förderung nach dem EEG ist möglich, wenn es sich um eine Konversionsfläche, eine bereits versiegelte Fläche oder eine landwirtschaftliche Fläche handelt. Als Konversionsflächen werden solche bezeichnet, die zuvor militärisch oder wirtschaftlich genutzt wurden.
Weiterhin ist die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen auf
Bundesautobahn-Randstreifen lt. EEG 2017 erlaubt (siehe unten).
Eine
Einspeisevergütung nach dem EEG wird für Anlagen bis zu einer Leistung von zehn Megawatt gewährt, sofern die Anlage auf einer förderfähigen Fläche errichtet wird. In jedem Fall ist eine Baugenehmigung erforderlich, die für ungenutzte Konversionsflächen meist problemlos erteilt wird. Die Gemeinde kann konkrete Auflagen machen, beispielsweise bezüglich der Höhe der Gestelle oder einer Ausgleichsbegrünung in der Nähe. Denkbar sind auch hohe Gestelle, die eine weitere landwirtschaftliche Nutzung der darunter liegenden Fläche zumindest eingeschränkt gestatten, da der Abstand zwischen den Modulreihen mehrere Meter beträgt.
Gegenwärtig sind Freiflächenanlagen nur rentabel auf Flächen zu betreiben, die eine Förderung nach dem EEG ermöglichen. Auf anderen (!) Flächen sind auch Belange des Natur- und Landschaftsschutzes durch die Kommune zu berücksichtigen.
Soweit die offiziellen Erläuterungen. Die „Belange des Natur- und Landschaftsschutzes“ scheinen nicht für PV-Freiflächenanlagen zu gelten.
Weiter im o.e. Informationspapier: „Die oben erwähnten Randstreifen an
Bundesautobahnen sind weitere Flächen, auf denen PV-Anlagen errichtet werden dürfen. Im Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2017 ist der 110 Meter-Randstreifen entlang von Autobahnen vom Gesetzgeber als förderungswürdiger Standort für PV-Freiflächenanlagen festgelegt. Laut Bundesfernstraßengesetz ist die Errichtung von Hochbauten (also Bauwerken, die sich mehrheitlich oberhalb der Geländelinie befinden) innerhalb eines 40 m Korridors entlang der befestigten Fahrbahn untersagt. Sofern die Errichtung einer Photovoltaikanlage nicht bereits im Planfeststellungsverfahren der Bundesautobahn geregelt ist, gilt dieses Verbot auch für Photovoltaikanlagen. Da der Gesetzgeber jedoch Ausnahmen hiervon zulassen kann, kann grundsätzlich der gesamte Randstreifen als möglicher Standort für PV-Module angesehen werden.
Die Bandbreite umfasst Gebiete mit sehr hohen Potenzialen entlang von Schienenwegen in topographisch schwach gegliederten, landwirtschaftlich geprägten Regionen, aber auch für die Installation von PV-Anlagen gänzlich ungeeignete Gebiete (z.B. Regionen mit dichter Bebauung oder Waldflächen entlang von Schienenwegen).

Neben Wäldern kann die Lage in Schutzgebieten (bspw. FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete, Naturschutzgebiete) oder Überschwemmungsgebieten dem Bau von Freiflächen-PV-Anlagen entgegenstehen.“
Daraus ergeben sich einige Fragen:
In den zahlreichen Berichten über die Bedrohung von Arten durch die verschiedenen Energieerzeugungs-Anlagen, die im Zuge der Energiewende eine hohe Förderung erhalten haben und massenhaft in der Landschaft errichtet worden sind, vermisst man die als Freiflächenanlagen bezeichneten Photovoltaik-Solarstromerzeuger. Sie bedecken lokal erhebliche Flächen und stellen eine besonders eigenartige Form der sogenannten erneuerbaren Energien dar (Erneuerbare Energie gibt es natürlich nicht; man schaue in sein altes Physik-Schulbuch). Neue Formulierung: Regenerative Energien.
Die Eigenartigkeit ergibt sich aus der Kombination der Eigenschaften: Der Wirkungsgrad der Umwandlung von Sonnenlicht in Gleichstrom liegt bei nur 17% bis zu einem Spitzenwert von über 22% – und diese Verluste führen zu großen benötigten Flächen, wenn man wenigstens einige Megawatt (Peak) erhalten will. Und das nur bei voller Sonneneinstrahlung. Bei bedecktem Himmel oder gar Schnee geht die Stromerzeugung stark zurück – und in der Nacht gibt es natürlich überhaupt keinen Strom. Es handelt sich somit um eine prinzipiell unzuverlässige und täglich für etliche Stunden nicht nutzbare Stromerzeugung.
Die Investitionskosten der Solar-Paneele sind in den vergangenen 12 Jahren von 3.500 €/kW
p auf ca. 700 €/kWP gesunken. Die Effizienz der Anlagen sinkt durch Alterung jährlich um ca. 0,5 %. Und schließlich hat der Gesetzgeber in Anbetracht dieser Nachteile das für die Energiewende-Förderung Typische festgesetzt: Die Förderung ist die weitaus höchste von allen anderen Anlagen der regenerativen Energieerzeuger. Die jährliche Summe der Vergütungen für den Strom aller PV-Anlagen hat sich auf enorme 9 bis 10 Mrd.€ erhöht.
Die von den Verbrauchern zu tragende Förderung für die „erneuerbaren“ Energiearten zeigt den PV-erzeugten Anteil an der EEG-Strommenge und den Anteil der betr. Energieart an der EEG-Auszahlung:
Daten für die Photovoltaik:
– Anteil an der EEG-Gesamtstrommenge: 19,6 %
– Anteil an der EEG-Auszahlung an die Erzeuger: 38,6 %
– Das führt zu einem Anteil von 37,1 % an der EEG-Umlage (in der Stromrechnung). Die EEG-Umlage betrug insgesamt 6,88 Cent/kWh im Jahre 2017.
Der durchschnittliche Flächenanspruch der PV-Freiflächenanlagen ist in Deutschland 1,6 Hektar pro Megawatt (Peak). Nach Norden gehend nimmt die Einstrahlung erheblich ab: Von maximal 1230 kWh/m
2 in Süddeutschland auf bis zu 950 kWh/m in Schleswig-Holstein.
In Norddeutschland braucht man somit eine noch größere Fläche wie in Süddeutschland für den gleichen Energieertrag. Schuld ist der Breitengrad. Dass man in Schleswig-Holstein tatsächlich Photovoltaikanlagen errichtet hat, ist zwar ökonomisch nicht sinnvoll, wurde aber durch die Förderung über die EE-Umlage „rentabel“ – nur nicht für die deutschen Stromkunden, die das bezahlen müssen. Es erinnert an den Satz von Franz-Josef Strauß über den „Anbau von Ananas in Alaska“.
Es stellt sich nun die Frage, ob diese Anlagen eine Auswirkung auf die Artenvielfalt haben. Auf den Fotos dieser teils sehr großen Solarparks kann man gut erkennen, dass die dicht über dem Boden installierten Paneele die Anlagenfläche beinahe vollständig bedecken. Darunter ist immer Schatten; auch Regen läuft nur in den Zwischenräumen ab. Auch als Laie kann man sich vorstellen, dass die meisten Pflanzenarten ohne Sonne und mit geringem Niederschlag entweder überhaupt nicht wachsen oder „mickern“. Nektar und Samen: Fehlanzeige. Das müsste die Insekten abschrecken, die mit dieser Schattenwelt nichts anfangen können.
Das muss nicht zwangsläufig so sein. Es gibt Beispiele für Freiflächenanlagen, wo die Betreiber von vornherein die PV-Paneele aufgeständert haben, um darunter eine Vegetation zu ermöglichen. Ein solches Beispiel zeigt die bayrische Solartechnik Oberland GmbH, Waakirchen auf ihrer Webseite. Direkt unter den Paneelen scheint vor allem Gras zu wachsen; die Zwischenräume sind zeigen eine blühende Vielfalt.
In den Vorschriften und Empfehlungen ist das kein Thema; es handelt sich um Eigeninitiativen. Viele Fotos von errichteten Anlagen zeigen jedoch direkt in Bodennähe gebaute Solarkollektoren, die nur zur Vermeidung der Abschattierung zwischen den Reihen einen geringen Abstand aufweisen. Für diese Bauweise gilt wahrscheinlich das oben Gesagte.
Es fällt in den Informationspapieren des Bundeswirtschaftsministeriums auf, dass von Artenvielfalt keine Rede ist. Es geht allein um Wirtschaftlichkeit. Man hat den Eindruck, dass bei den gesetzlichen Regulierungen zum PV-Freiflächenthema z.B. das Bundesamt für Naturschutz nicht beteiligt wurde. Sonst würde man einige Empfehlungen zur Schaffung der Voraussetzungen für eine Steigerung der Artenvielfalt unter den Kollektorflächen darin finden.
Das gilt auch für die o.e. Randstreifen-Nutzung.
Seit Jahren wird in der Landwirtschaft das Randstreifenthema diskutiert; inzwischen gibt es Regeln dafür. Man hat erkannt, dass ein nicht bewirtschafteter Seitenstreifen eines Feldes eine eindrucksvolle Vielfalt der Pflanzen und Tiere fördert, wobei der Verzicht auf Düngung besonders wichtig ist: Magerstandorte sind ganz besonders bei den Arten beliebt. Und die Landwirte sehen, dass auch ihre Nutzflächen davon profitieren.
Die Folge einer Nichtbeachtung dieser Aspekte beim Bau dieser Anlagenkönnte darin bestehen, dass viele dieser Solarparks auf die Insekten etwa die gleiche Wirkung haben, wie Monokulturen, die ihnen keine Nahrung bieten – also Verarmung, Dezimierung. Auch diese Flächen wären für viele Insekten unattraktiv – und somit auch für die Vögel.
Damit hätte man für viel Geld eine neben der Windkraft weitere, für eine sichere Stromversorgung unbrauchbare, flächenfressende , Arten abschreckende und teure „Erneuerbare“.

Biogaserzeugung und Windkraft: Mit Problemen überladene und ineffiziente Techniken
Anlagen zur Biogaserzeugung sind nichts anderes als kleine Chemiefabriken. Und von diesen sind in Deutschland rund 9.300 in Betrieb, die 4.550 MW Strom erzeugten, wie der Fachverband Biogas e.V. im Februar 2019 mitteilte.
Wie der BDEW 2017 veröffentlichte, verteilen sich derartige Anlagen wie folgt auf die (darin führenden) Bundesländer:
Bayern: 3661; Niedersachsen: 2308; Baden-Württ.:1580; NRW: 1562; Schleswig-H.:932.
Dass es in mehreren Tausend derartiger Anlagen zwangsläufig auch häufige schwere Unfälle gibt, weil sie mit Sicherheit nicht ausnahmslos durch spezialisiertes Fachpersonal betrieben werden und außerdem ihr technischer und Sicherheits-Zustand ebenfalls kaum durchweg erstklassig sein kann, ist logisch. SPIEGEL Online berichtete im Mai dieses Jahres, dass es alle zwei Wochen zu einem Unfall kommt.
Und ich zitierte aus einem noch unveröffentlichten Papier des Umweltbundesamts UBA, dass seit dem Jahre 2005 17 Menschen bei diesen Unfällen getötet und 74 verletzt worden sind.
Man stelle sich einmal vor, dass es derartige Opferzahlen in konventionellen Kraftwerken – zum Beispiel in Kernkraftwerken – gegeben hätte. Das Wehgeheul der Medien und vieler Politiker wäre eindrucksvoll gewesen.
Auch eine politisch unterstützte Ökotechnik müsste eigentlich den üblichen, strengen Sicherheits- und Prüfpflichten unterworfen werden.
In dem UBA-Papier werden die hauptsächlichen Gefahren beschrieben:
Die UBA-Experten machen einen schlechten Sicherheits-Standard der Anlagen für die Unfälle
verantwortlich. Das Ergebnis ihrer Überprüfung:
Zwischen 70 – 85% der geprüften Biogasanlagen wiesen erhebliche sicherheitstechnische
Mängel auf. Die eingesetzte Technik werde dem Gefährdungspotenzial häufig nicht gerecht.
Als Beispiele nannten die Experten unglaubliche Schlampereien: „Zusammengeklebte oder gar nur zusammengesteckte Kunststoff-Kanalrohre als Gasleitungen“ oder Membransysteme aus „zusammengeklebten Folien für Gartenteiche aus dem Baumarkt.“ Derartige Gaslecks sind extrem gefährlich; es besteht Explosionsgefahr.
Genannt wurde ferner die Auslösung von sog „Gülle-Tsunamis“, von denen erhebliche Gefahren für die Umwelt ausgingen. Dabei laufen Gärreste oder Gülle aus Biogasanlagen aus; teilweise mehrere Millionen Liter. Diese könnten „Gebäude fluten, Fischsterben in Gewässern auslösen und Schutzgebiete erheblich schädigen.“
Die zum Teil veraltete oder unzureichende Technik ist laut UBA auch für das Klima schlecht.
Das Treibhausgas Methan kann an unterschiedlichen Stellen unkontrolliert entweichen.
Der geschätzte Gesamtverlust belaufe sich auf 300.000 Tonnen Methan pro Jahr, was rund
0,8 % der jährlichen Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2015 entspricht.
In der Gesamtbetrachtung könnten Biogasanlagen „sogar eine negative Klimabilanz
aufweisen, das heißt mehr Emissionen an klimaschädlichen Gasen verursachen als
einzusparen,“ so die Experten.
Die festgestellten „erheblichen sicherheitstechnischen Mängel“ der eingesetzten Technik
veranlassten die Berichterstatter des UBA zu einer Forderung für eine längst überfällige
staatliche Maßnahme: Sie forderten eine umfassende Verordnung in Bezug auf eine sicherheitstechnische Prüfung der Biogasanlagen. Es sei „nicht vertretbar, die große Zahl von Biogasanlagen ohne eine angemessene Regelung weiterlaufen zu lassen.“
Bei den Windkraftanlagen herrscht, was die Überwachung und regelmäßige Prüfung der Sicherheit betrifft, offenbar die gleiche Einstellung des Gesetzgebers. Dadurch sind – wie auch bei Biogasanlagen – Menschen gefährdet.
Dass dieser Aspekt in dem vorliegenden Artikel behandelt wird, ist darin begründet, dass beide Techniken eine enorme finanzielle Förderung durch eine gesetzliche Zwangsumlage erfahren und als wichtiges Potenzial einer behaupteten umweltfreundlichen Energiewende in Wirklichkeit nie dagewesene, extreme Umweltschäden verursachen. Sie haben sich leider auch als Instrumente der Artenvernichtung herausgestellt und ihre kritische Beschreibung ist daher von dem Schicksal ihrer Opfer aus der Fauna nicht zu trennen.
Das Thema Biodiversität und Artenschutz im Koalitionsvertrag von 2013
In der Präambel wird festgestellt, dass „für die Lebensqualität heutiger und künftiger Generationen ….die Energiewende eine der größten Herausforderungen (ist). Sie schützt Umwelt und Klima, macht uns unabhängig von Importen und sichert Arbeitsplätze…“.
Im Kap. 1.4 „Energiewende zum Erfolg führen“ gibt es das Unterkapitel „Reform des Fördersystems“.
Darunter ist zum Thema „Biomasse“ eine vielleicht Deutschland betreffende Aussage zum Biodiversitäts-Thema zu finden:
„Der Zubau von Biomasse wird überwiegend auf Abfall- und Reststoffe begrenzt. Dies dient der Natur,
vermeidet die „Vermaisung“ der Landschaft und entschärft die Nutzungskonkurrenzen.“
Anmerkung: Die Vermaisung scheint ein Problem zu sein, dass aber noch nicht eingetreten ist. Und von den Auswirkungen dieser Monokulturen (es ist nicht nur Mais) auf die Biodiversität ist keine Rede.
Es gibt ein Unterkapitel „Naturschutz und biologische Vielfalt“ – ein Abschnitt unter Kap. 4.2.

Text: „Wir wollen den Naturreichtum und die Artenvielfalt unserer Heimat bewahren. Die nationale Biodiversitätsstrategie wird umgesetzt. …. Damit wird auch dem „zwei Prozent-Wildnis-Ziel“ bis 2020 bzw. dem „fünf Prozent-Ziel-natürliche Waldentwicklung“ nähergekommen. Das Förderprogramm „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ wird weitergeführt. … Die Zusagen zum internationalen Biodiversitätsschutz werden eingehalten. Wir treten für Schutz, Erhalt sowie Wiederaufbau von Wäldern und Waldstrukturen sowie für eine damit verbundene Waldfinanzierung ein….. Die Koalition sorgt gemeinsam mit anderen Staaten für einen besseren Vogelschutz entlang der Zugrouten.“
Es gehören noch zwei weitere kurze Aussagen zu diesem Unterkapitel:
„Bienenmonitoring: Wir führen das weiter.“
„Agrardiesel: Wir werden die Förderung beibehalten.“ Was das bedeutet, wurde hier unter Biodiesel behandelt.
Das Thema Biodiversität und Artenschutz im Koalitionsvertrag von 2018
XI. Verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen

1. Umwelt und Klima

Wir wollen für unsere Kinder und Enkelkinder eine intakte Natur bewahren. Eine saubere Umwelt und der Schutz der Biodiversität sind unser Ziel. Dafür werden wir das Prinzip der Nachhaltigkeit umfassend beachten und wirksame Maßnahmen ergreifen, um den Artenschwund zu stoppen, die Landnutzung umweltgerechter zu gestalten, Wasser und Böden besser zu schützen, die Luft sauberer zu halten und unsere Ressourcen im Kreislauf zu führen.“

Umwelt

Umweltschutz ist Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitspolitik.

Wir werden alle Subventionen – neue und alte – gemäß den subventionspolitischen Leitlinien und dem Prinzip der Nachhaltigkeit einer stetigen Überprüfung unterziehen.“

Internationaler und europäischer Umweltschutz

Wir wollen die Mittel für die internationale Umweltpolitik aufstocken. Wir setzen uns gegen den fortschreitenden Verlust an biologischer Vielfalt, die Zerstörung von Wäldern und den zunehmenden Verlust an fruchtbaren Böden ein.“
Anmerkung: Das ist eine deutliche, aber unspezifische Kritik, die jede Nation betreffen könnte. Auch in diesem Koalitionsvertrag werden keine sich klar und eindeutig auf Deutschland beziehende Aussagen zu dem Thema gemacht.
Schutz der biologischen Vielfalt

Den Schutz der biologischen Vielfalt werden wir als Querschnittsaufgabe zu einem starken Pfeiler unserer Umweltpolitik machen. Dazu wollen wir die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt forcieren.….

Wir wollen das Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ fortführen und werden die Mittel für „Chance.Natur – Bundesförderung Naturschutz“ erhöhen. In Zusammenarbeit mit den Ländern werden wir einen Aktionsplan Schutzgebiete erstellen….….

Wir werden das Insektensterben umfassend bekämpfen. Mit einem „Aktionsprogramm Insektenschutz“ wollen wir die Lebensbedingungen für Insekten verbessern.

Wir wollen ein wissenschaftliches Monitoringzentrum zur Biodiversität unter Einbeziehung des Bundesumwelt- sowie des Bundeslandwirtschaftsministeriums aufbauen.

Wir werden uns in der EU für mehr Mittel für den Naturschutz, die sich am Bedarf von Natura 2000 orientieren, und einen eigenständigen EU-Naturschutzfonds einsetzen.
Wir initiieren einen Dialog zwischen Landwirten, Jägern, Fischern, den Naturschutzverbänden und der Wissenschaft, um den Schutz der heimischen Flora und Fauna vor sich zunehmend ausbreitenden nicht-heimischen Tier- und Pflanzenarten zu verbessern.“

Unser Ziel ist, Eingriffe in Natur und Landschaft möglichst zu vermeiden. Dort, wo dies nicht möglich ist, sind entstandene Beeinträchtigungen wieder auszugleichen, um die Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes auf Dauer zu sichern. Wir wollen eine Bundeskompensationsverordnung mit einem vielseitigen Mix qualitativ hochwertiger Maßnahmen schaffen, damit Genehmigungsbehörden Spielraum erhalten, auch bei der Errichtung Erneuerbarer-Energien-Anlagen und beim Netzausbau die Flächeninanspruchnahme möglichst gering zu halten.“
Anmerkung: „Dort, wo „es nicht möglich ist“ (!), Eingriffe in Natur und Landschaft zu vermeiden, sollen die Widerstände gegen den weiteren Ausbau der Windkraftanlagen – mit Sicherheit die in Wäldern geplanten – und gegen die Errichtung neuer Solar-Freiflächenanlagen überwunden werden. Es geht dabei sehr wahrscheinlich um Geld. Hier zeigen sich die Absichten der staatlichen Umweltschützer.
Ackerbaustrategie und Insektenschutz

Die Umsetzung der Ackerbaustrategie für u. a. umwelt- und naturverträgliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln werden wir gemeinsam mit der Landwirtschaft vornehmen und adäquat mit Fördermitteln für Maßnahmen zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie und insbesondere des Insektenschutzes untersetzen.

Dabei liegt uns der Schutz der Bienen besonders am Herzen. Wir legen diese Strategien bis Mitte der Legislaturperiode vor.“

Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft haben große Potenziale für den Klimaschutz und die Bewahrung der Biodiversität. Schutzmaßnahmen wollen wir deshalb verstärkt in Zusammenarbeit mit diesen Sektoren voranbringen und die vorhandenen Instrumente verstärkt nutzen. Wir wollen international Schutz, Erhaltung und Wiederaufbau von Wäldern und die Finanzierung dafür voranbringen.“

Biodiversitätsschutz

Wir werden mit einer systematischen Minderungsstrategie den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich einschränken mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden. Dazu werden wir….. u.a. umwelt- und naturverträgliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln regeln.“
Anmerkung: Leider wird die Ausbringung von Gülle in den derzeit üblichen Mengen nicht als ein zu lösendes Problem erwähnt.
Resümee zum Koalitionsvertrag von 2018
Im Gegensatz zum Vertrag vom Dez. 2013 gibt es mehrfache, ausführliche und vielfach mit der Ankündigung konkreter Maßnahmen verbundene Texte zum Thema Biodiversität und Artenschutz.
Die Nennung der Ursachen für die besorgniserregende Entwicklung in Deutschland
und nicht irgendwo auf dieser Welt fehlt völlig – genauso wie im Koalitionsertrag von 2013.
Der Grund dafür hat sich nicht verändert:
Die gerade für die Artenvielfalt und für den Schutz der Arten katastrophalen Folgen der Energiewende wären damit in das Zentrum der Feststellungen gekommen – und damit natürlich die Frage nach dem Abstellen dieser Ursachen. Daran war die Regierung nicht interessiert und ist es auch derzeit nicht.
Schlussbemerkungen
Diese Betrachtungen sollen verdeutlichen, weshalb die mit jährlich 26 Milliarden € aller Stromkunden, davon 8,8 Milliarden € von Privathaushalten massiv geförderte Stromerzeugung mittels Wind- , Photovoltaik oder Energiepflanzen (Biogas) in Deutschland zu einer langen Kette von Problemen und Kollateralschäden geführt hat, wobei – abgesehen vom Biogas-Strom – ihr Beitrag zu einer gesicherten Stromversorgung beim Windstrom im unteren Prozentbereich liegt; bei der Photovoltaik ist er Null.
Die Wissenschaft hat bereits seit einer Reihe von Jahren die bedrohliche Entwicklung der Biodiversität in Deutschland beschrieben und kritisch kommentiert. Niemand kann heute sagen, dass dies alles neue Erkenntnisse wären. Weshalb insbesondere in den beiden Koalitionsverträgen von 2013 und 2018 außer vagen und allgemeinen, eher ablenkenden Äußerungen keine die inländische Situation konkret benennenden Feststellungen zu finden sind und weshalb somit auch keine notwendigen und wirksamen Maßnahmen angekündigt wurden, wird bei der Lektüre dieser Dokumente sichtbar.
Die beiden Verträge unterscheiden sich in folgenden Punkten:
Im Koalitionsvertrag von 2013 wird das Thema „Bedrohung der Arten in Deutschland“ vermieden. Es scheint ein internationales Problem zu ein. Es gibt statt dessen Aussagen, die angesichts der bereits eingetretenen massiven Schädigungen kaum zu glauben sind, würde man es nicht schwarz auf weiß lesen. So in der Präambel, in der festgestellt wird, dass „für die Lebensqualität heutiger und künftiger Generationen ….die
Energiewende eine der größten Herausforderungen (ist). Sie schützt Umwelt und Klima, macht uns unabhängig von Importen und sichert Arbeitsplätze…“.
Der Koalitionsvertrag von 2018 enthält
umfangreiche Beschreibungen von Teilthemen mit häufigen, damit verbundenen Ankündigungen von konkreten Maßnahmen. Aber die Nennung der Ursachen für die besorgniserregende Entwicklung in Deutschland und nicht irgendwo auf dieser Welt fehlt völlig – genauso wie im Koalitionsertrag von 2013.
Der Grund dafür hat sich nicht verändert:
Die gerade für die Artenvielfalt und für den Schutz der Arten katastrophalen Folgen der Energiewende wären damit in das Zentrum der Feststellungen gekommen – und damit natürlich die Frage nach dem Abstellen dieser Ursachen. Das wäre der Abbruch der Energiewende, die Entfernung und Verschrottung der Schäden verursachenden Anlagen und die Sanierung der durch Energiepflanzen-Monokulturen teilweise ruinierten Landwirtschaft – einschließlich der Entschädigung der Landwirte, die durch die von hoher Förderung angelockten Investoren vertrieben wurden, weil sie die Pachten für Ackerland nicht mehr bezahlen konnten. Daran war die Regierung nicht interessiert und ist es auch derzeit nicht.
Die Bedrohung der Artenvielfalt, die jetzt in das Bewusstsein der Bürger gerät, ist somit ein Teil einer missratenen und ineffektiven Energiepolitik, für die stets nur das Argument „Klimaschutz“ vorgebracht wird. Wobei es sich dabei um eine wissenschaftlich unbewiesene, umstrittene Theorie handelt.
Vor allem konnte bisher die These einer erheblichen Erwärmung durch vom Menschen verursachte CO
2-Emissionen nicht bewiesen werden. Insbesondere ist die Tatsache peinlich, dass die globale Durchschnittstemperatur seit 20 Jahren um einen Mittelwert schwankt und heute um nicht mehr als 0,1 oC angestiegen höher ist seit 1998, während im gleichen Zeitraum von 1998 – 2018 die Konzentration des Spurengases CO2 in der Atmosphäre von 370 ppm auf 405 ppm, somit um 9,5 % angestiegen ist. Als politische Begründung für die Verhinderung einer angeblich drohenden Klimakatastrophe durch „Decarbonisierung“ aller Wirtschaftssektoren ist das im Grunde unbrauchbar – aber tatsächlich sehr erfolgreich.
Energiewende-ähnliche und noch stärker in die Natur eingreifende Maßnahmen werden daher zunehmen. Wenn die Katastrophentheorie in einigen Jahren endgültig zusammengebrochen ist, sind leider erhebliche weitere Schäden angerichtet worden. Schlechte Aussichten für Natur- und Artenschutz.
Das Ergebnis der tatsächlichen Umsetzung des Energiewendeprojekts auf die Artenvielfalt ist Thema dieses Artikels. Einen Schutz der Umwelt, zu der sicherlich Flora und Fauna gehören, kann man wahrlich nicht feststellen. Und bei der die Unabhängigkeit von Importen verbessernden Energiewende denkt man spontan an Palmöl.
Man muss sich aber anscheinend keine Sorgen um den Schutz der Arten machen – die Energiewende sorgt schließlich für eine bessere Umwelt, hat die Regierung bereits 2013 festgestellt. Ebenso muss man sich offenbar auch nicht um unsere Arbeitsplätze sorgen; einmal abgesehen von der Abschaffung aller Kraftwerke, die für die Grundlast-Stromerzeugung sorgten, abgesehen auch von der Umwandlung großer Ackerlandflächen in Energiepflanzen-Monokulturen, die niemand braucht; ebenfalls abgesehen von einer problematischen „Vorreiter-Rolle“ bei den Strompreisen in Europa…
Die Schäden, die die Energiewende der Natur zufügt, hat noch niemand berechnet, aber sie sind zweifellos extrem – und sie steigen weiter an. Und es trifft nicht nur die Bienen.

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Quellenverzeichnis
1.
Bundesregierung, Politik, Weltbiodiversitätsrat IPBES
1.1 Pressemitteilung 045/2019 vom 6.5.19

https://www.bmbf.de/de/weltbiodiversitätsrat-weltweiter-verlust-von-arten-
bedroht-unsere-lebensgrundlage-8547.html
1.2 Olaf Gersemann, Frank Stocker: „Deutsche Umweltpolitik ist ein Totalausfall“, DIE WELT, 7.5.2019 (Bezug: IPBES-Bericht)
1.3 BMWi: „Erneuerbare Energien“, (Thema: EE-Ausbaupläne der Regierung), Juli 2019
https://www.bmwi.de/redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html
1.4 Koalitionsvertrag vom 14.12.2013
1.5 Koalitionsvertrag vom 7.2.2018
2. Flächenbedarf – Windkraft, Photovoltaik, Biogas
2.1 Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW: „Erneuerbare Energien und das EEG: Zahlen, Fakten, Grafiken (2017), Juli 2017;
https://www.bdewde/media/…/Awh_20170710_erneuerbare-energien-EEG_2017.pdf
2.2 Vernunftkraft: „Kompendium für eine vernünftige Energiepolitik“, Nov. 2017, S. 17
(Flächenverbrauch).

http://www.vernunftkraft.de/
2.3 Georg Blaul – siehe Quelle 3.2, S. 3: Gerodete Waldfläche für Groß-Wind-Anlagen.
3. Windkraftanlagen
3.1 pro Kulturlandschaft Rheingau e.V.: „Technische Daten zu Windrädern“, 2018;
www.pro-kulturlandschaft-rheingau.de/inhalte/1028181/technische-daten-zu

3.2 Georg Blaul: „Kommunale Windparks – eine neue Einnahmequelle für die Ortsgemeinde?“; (Ortsbürgermeister der Ortsgemeinde Weisenheim am Berg);
2014; www.egeeulen.de/files/komm_windpark_risiken_2014.pdf
3.3 Daniel Wetzel: „Windkraftanlagen werden zu „tickenden Zeitbomben“; DIE WELT; 27.5.2018 (Bezug: TÜV-Forderung nach Prüfpflicht für WKA)
3.4 Angela Schmidt: „Windenergie im Wald immer lukrativer“; vdi-nachrichten, 17.5.2013
3.5 Prof. Dr. Michael Elicker, Andreas Langenbahn: „Windrad-Subventionsindustrie und Politik: Artenschutz adé“; 7.3.2015; Bürgerinitiative Engelsbrand;
http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2015_03_08_dav_aktuelles_windrad_subventionspolitik.html
3.6 NABU-Landesverband Brandenburg: „Windkraftanlagen im Wald. Grundlagen für eine Bewertung aus naturschutzfachlicher Sicht“; Potsdam, Mai 2011; (s. dort Infos zu Insekten, Fledermäusen, Vögeln)
3.7 Daniel Wetzel: „Über keinem Gipfel mehr Ruh“; WELT am Sonntag, 30.10.2016
3.8 FAZ:“Jedes vierte Windrad steht im Schutzgebiet. Die Energiewende versetzt Naturschützer in Alarmstimmung“; 14.2.2019;
https://edition.faz.net/faz-edition/wirtschaft/2019-02-14/3bb67f

3.9 Prof.Dr. Michael Elicker (Staatsrechtler): „Windkraft- das gewaltigste Naturzerstörungswerk seit 200 Jahren“; 26.10.2014; http://gegenwind-starnberg.de/2014/10/windkraft-das-gewaltigste-naturzerstoerungswerk-seit-200-Jahren/

4. Artenvernichtung durch Windkraftanlagen
Vögel, Fledermäuse, Insekten
Siehe auch die Quellen Nr. 3.5 und 3.6.
4.1. Vernunftkraft: „Kompendium“; siehe Nr.2.2, dort Seiten 16-18
4.2. Fritz Vahrenholt: „Wie die Energiewende Deutschlands Natur zerstört“; DIE WELT
18.8.2014; http://www.welt.de/kommentare/article131347057/wie-die-energiewende-deutschlands natur-zerstoert.html

4.3.Philip Bethge. „Rotmilan auf Kollisionskurs“; DER SPIEGEL, 47/2014
4.4 Ulli Kulke: „Öko-Strom vertreibt Vögel von deutschen Feldern“; DIE WELT; 7.3.2013;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article114216742/oekostrom-vertreibt-voegel-
4.5. Klaus-Peter Krause: „Der grüne Killer-Strom: Windräder töten über 100.000 Vögel pro Jahr“; MMNews; 7.4.2018; https://www.mmnews.de/wirtschaft/58301-der-gruene-killer-strom-windraeder-toeten-100-000-voegel-pro-jahr/
4.6. Pierre Gosselin: „Ich könnt kotzen!“ Klammheimlich zerstört die Windmafia seltene Storchennester, um den Weg frei zu machen für Windkraftanlagen“; Video mit Andreas Kieling bei Facebook (in Deutsch).
Auch in No Tricks Zone: 16.7.2016, vorgestellt und kommentiert vom Wattenrat Ostfriesland (Holtgast) vom 15.7.2016.
URL: www.notrickszone.com/2016/07/16/i-could-throw-up-wind-power-mafia-clandestinely-destroys-rare-stork-nests-to-clear-way-for-turbines/
4.7.
U. Schamari: “Zwerggans kämpft gegen Windmühlenflügel”; vdi-nachrichten;
Nr. 40; 2.10.2003
4.8. Wattenrat Ostfriesland: “Windenergie und Vogelschutz: Staatliche Vogelschutzwarten als Marionetten der Windenergie-Lobby”; taz-Interview, 8.9.2014;
(dieser Beitrag wurde von der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V. überlassen)
4.9. Michael Lehnberg: „Wenig Raum für die Windkraft. Vogelschutz steht dem Bau der Anlagen entgegen…“; Generalanzeiger Bonn; 7.11.2012
4.10. ZDF-Sendung Terra-Xpress vom 23.6.2019 zeigte gegen Ende der Sendung vor 19:00 h die Tötung eines Greifvogels durch ein Windrad. (Anm.: Das war „live“, aber der Vogel war es nicht mehr).
4.11. Dirk Manderbach: „Zerteilter Rotmilan unter Windrad“. Kommentar zu dem entspr. Foto. Ort: Kalteiche bei Wilnsdorf. Siegener Zeitung/Lokales vom 15.3.2017
4.12. Franz Trieb u. Mitarbeiter des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt): Interference of Flying Insects and Wind Parks“, Study Report, 30.10.2018; (Zusammentreffen von Fluginsekten mit Windparks)
4.13. Jan Klauth: „Die kalkulierte Liebe der Konzerne“; DIE WELT, 21.06.2019
4.14. Gegenwind Schleswig-Holstein e.V.: „Insektensterben durch Windkraftanlagen,“ Presseerklärung, 27.2.2019
4.15. Holger Douglas: „Der Tod im Windrad“, Tichys Einblick; 05/2019
4.16. Franz Trieb, Thomas Gerz, Matthias Geiger: „Modellanalyse liefert Hinweise auf Verluste von Fluginsekten in Windparks“; Energiewirtschaftliche Tagesfragen 2018, Heft 11.
(Anm.: Diese Veröffentlichung vermittelt die wesentlichen Ergebnisse der DLR-Studie – s. Quelle Nr.4.12.)
Fledermäuse
4.17. Chr.C.Voigt (Leibniz-Inst. für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Linn S. Lehnert, Gunärs Petersons, Frank Adorf, Lothar Bach: „Wildlife and renewable energy : German Politics cross migratory bats“; (dt.: „Wildlebende Tiere und erneuerbare Energie: Deutschlands Politik trifft wandernde Fledermäuse”); European Journal of Wildlife Research; April 2015, Band 61, Ausgabe 2; Seiten 2013-2019; Artikel dazu:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/deutschland-250-000-fledermaeuse-von-windraedern-getoetet-a-1017886.html

4.18. Leif Kubik: „Die Fledermaus ist in Gefahr“; Generalanzeiger Bonn; 8.2.2017;
www.general-anzeiger-bonn.de/news/panorama/Die-Fledermaus-ist-in-Gefahr-article3469749.html
4.19. Roland Knauer: „An Windrädern geplatzt“; FAZ; 10.8.2012
Photovoltaik
4.20. Fraunhofer-Institut ISE: „Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland!; 29.5.2019;
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf
Biomasse, Biogas
4.21. Deutsches Maiskomitee (DMK): „Maisanbaufläche 2017“; 07/2017
4.22. Anette Hartmann: „Wie viel Fläche wird für Biogas benötigt ?“; Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 7/2008
4.23. Nils Klawitter: „Kolbenfresser“; SPIEGEL , 27.8.2012, Nr.35,
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87908006.html
4.24 Philipp Seibt: „Alle 2 Wochen kommt es zu einem Unfall in einer Biogasanlage“; SPIEGEL; 24.5.2019
https://www.spiegel.de/wirtschaft/umweltbundesamt-warnt-vor-gefahren-durch-biogasanlagen-a-1269091.html
4.25. „Bayerischer Rundfunk: „Nachhaltigkeit mit Nebenwirkungen“; 26.2.2019;
https://www.br.de/Themen/Wissen/alternative-energien-biogas-biomasse-nachwachsende Rohstoffe-100.html
4.26. Leopoldina (Deutsche Akademie der Naturforschung) Halle (Saale): „Stellungnahme Bioenergie“; Juni 2013;
http://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2013_06_stellungnahme_bioenergie_DE.pdf
4.27 . Birger Nicolai: „Palmöl im Diesel macht bio im Sprit zum Problem“; Wirtschaft; 31.5.2016
4.28. Michael Fröhlingsdorf, Nils Klawitter, Michael Schießl: „Bio gegen Bio“; DER SPIEGEL 45/2014; (Betr.: Ökobauern geben auf. Landpreise explodieren, Biogasförderung und Billigimporte…)




Klimaschützer blockieren jetzt schon Kohlekraftwerke

Mancher Spaßvogel unter uns „Klimaleugnern“ forderte ja bereits aus Solidarität mit den Klimaschützern von Fridays for future sämtliche Kohlekraftwerke freitags herunterzufahren. Eine amüsante Vorstellung, wenn die Hüpfkinder, die die Segnungen unserer auf fossilen Brennstoffen beruhenden Industriezivilisation sehr zu schätzen wissen, am Demotag ohne Handi und Internet dastünden. Noch amüsanter wären das Gezeter und die argumentativen Windungen, wenn der Komfort auch nur einen Tag perdu wäre.

Am Sonnabend machten ausgerechnet die umstrittenen „Aktivisten“ von Ende Gelände die klimaleugnerische Vorstellung wahr: In Mannheim marschierten 40-100 Studenten (?) in Wegwerf-Maleranzügen schon morgens um halb sechs vorm Kraftwerk Mannheim, Block 9, auf. Das kann man natürlich nicht jeden Tag machen, um die Uhrzeit…. Man hatte sich das Steinkohlekraftwerk mit seinem erst vier Jahre alten hochmodernen Block 9 eigens ausgesucht, weil es das größte in Deutschland ist und für rund 8% des baden-württembergischen Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich sei. Die Protestierer blockierten ein Haupttor und stiegen sogar teilweise auf das Förderband, um die Anlieferung weiteren Brennstoffes zu verhindern. Ein Sprecher meinte, nach etwa zehn Stunden würden den Öfen die Vorräte ausgehen, und dann könnten die Generatoren keinen Strom mehr einspeisen.

Die Betreiber wollten erstaunlicherweise nicht räumen lassen, aus „Sicherheitsgründen“. Das Kraftwerk gehört übrigens RWE, EnBW und MVV. Ich vermute, dass die Verantwortlichen sich nicht mit der grünen Presse und den Heiligen Klimaschützer-Kühen anlegen wollten. Kein Wunder, lesen Sie sich nur einmal diesen Artikel des SWR durch.

Leider, muß man sagen, waren die „Aktivisten“ nicht erfolgreich; denn der Betrieb lief durchgehend weiter. Vielleicht wollten sie auch gar nicht wirklich einen Stromausfall verursachen, weil die Bürger Mannheims dann auf die Barrikaden gegangen wären. Man stelle sich vor, auch nur ein Krankenhaus hätte keinen Strom mehr, weil die Klimaterroristen ein Kraftwerk lahm legten….




Keine Lust auf die grüne Machtergreifung

Deutschland ist nur für gut zwei Prozent des jährlich ausgestoßenen Kohlenstoffdioxids CO2 verantwortlich – im Jahr 1992 lag dieser Wert noch bei über vier Prozent. Zwischen Berchtesgaden und Flensburg wird sich also definitiv nicht entscheiden, wie hoch der Ausstoß des angeblichen Treibhausgases CO2 in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ausfallen wird. Dennoch ist ausgerechnet hierzulande eine regelrechte Hysterie um dieses Thema entbrannt, die sich in einer „masochistischen Lust an der Apokalypse“ äußert, wie Jürgen Elsässer im Vorwort zur neuesten Ausgabe der von ihm herausgegebenen Reihe COMPACT-Spezial äußert, die sich dem Thema „Öko-Diktatur – Die heimliche Agenda der Grünen“ widmet. Zurecht weist der COMPACT-Chefredakteur darauf hin, dass vor acht Jahren ein einziges Ereignis am anderen Ende der Welt – nämlich der Fukushima-Störfall – als „Katalysator“ genutzt wurde, „um von einen Tag auf den anderen aus einer bis dahin per Gesetz garantierten Energieform, der Atomkraft, auszusteigen.“

 

Krieg gegen das Auto – Krieg gegen die deutschen Arbeitnehmer

 

Heute müssten eigentlich auch Robert Habeck und Annalena Baerbock wenigstens hinter vorgehaltener Hand zugeben, dass der Atomausstieg gerade auch aus ihrer Sicht ein schwerer und geradezu unverzeihlicher Fehler war, denn die Nuklearenergie liefert eine sichere Stromversorgung bei annähernder CO2-Neutralität. Doch statt die Verantwortung für solch dramatisch falsche Weichenstellungen einmal anzuerkennen und innezuhalten, fordern die Grünen heute vehementer denn je den Rückbau der gesamten deutschen Industriegesellschaft. Sie wollen damit Deutschlands Weg in die industrielle Moderne zurücknehmen, der im 19. Jahrhundert begann, dem das Land Wohlstand und Fortschritt und die ganze Welt bahnbrechende Erfindungen und Fortschritte verdankt. Die Axt wird dabei ausgerechnet an der Wurzel der deutschen Schlüsselindustrie, nämlich der Automobilbranche, angelegt. Die möglichen Folgen könnten dramatisch sein, wie in dem Kapitel „Krieg gegen das Auto“ beleuchtet wird. Der von der Politik forcierte Ausstieg aus Verbrennungsmotoren zugunsten von Batterieautos ist ein ähnlich weitreichender und riskanter Schritt wie der gleichzeitige Ausstieg aus der Kohle- und Atomenergie. Hier – wie auch auf einigen anderen Politikfeldern – scheint Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer der einzige „Realo“ seiner Partei zu sein, wenn er anmerkt: „Wenn der Verbrennungsmotor morgen abgeschaltet wird, ist Baden-Württemberg ein Sanierungsfall wie das Ruhrgebiet nach dem Ende von Kohle und Stahl.“ Der Kahlschlag, der sich schon jetzt in den sich häufenden Meldungen von Massenentlassungen bei Automobilherstellern und ihren Zulieferern ankündigt – und der in dem Heft durch eine Graphik plastisch gemacht wird, die veranschaulicht, dass fast alle deutschen Bundesländer vor einer dramatischen Job-Krise stehen ‒, könnte sich auch auf umweltpolitischer Ebene als verhängnisvoll erweisen. Die Branche hat in den letzten Jahrzehnten nämlich schon äußerst emissions- und verbrauchsarme Modelle entwickelt, während die Herstellung eines E-Autos immer noch eine Öko-Sünde ersten Ranges ist, wenn man den Ressourcenverbrauch, die Freisetzung von Giften wie auch die Rahmenbedingungen bedenkt, unter denen es entsteht. Besonders verhängnisvoll ist dabei die „Verschwörung gegen den Diesel“, die Carl Reinhold in einem eigenen Beitrag behandelt. Eigentlich könnte der erhöhte Absatz von Autos mit Dieselmotoren ebenso wie der Betrieb von Atomkraftwerken ein Königsweg sein, um schnell CO2-Emissionen zu sparen – doch stattdessen werden die Autos mit Hilfe absurder Fahrverbotsdebatten von den Straßen gefegt. Reinhold beleuchtet in seinem erhellenden Beitrag insbesondere die Hintergründe des VW-Dieselgate-Skandals in den Vereinigten Staaten, der – wie sich auf dramatische Art und Weise immer stärker erweist – zum Genickbruch für eine ganze Branche werden sollte.

 

Mit Flatterstrom in den Blackout

 

Weitere Texte befassen sich mit den Defiziten von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen und mit der Sklaven- und Kinderarbeit, unter der das zum Bau der Batterien notwendige Kobalt in Afrika gefördert wird. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Dirk Spaniel, der selbst früher lange in führender Funktion als Entwickler beim Dainmler-Konzern arbeitete, richtet seinen Blick auf die immer weitere Verschärfung der Stickstoffdioxid- und Kohlenstoffdioxidgrenzwerte, mit denen dem Verbrennungsmotor der Garaus gemacht werden soll, und Martin Müller-Mertens nimmt die „Deutsche Umwelthilfe“ unter die Lupe. Eine in ihren Auswirkungen fatale „Revolution von oben“ stellt natürlich auch die sogenannte Energiewende dar. Das Politgroßprojekt, das an die planwirtschaftlichen Experimente der Länder des früheren Ostblocks erinnert, war von Anfang an völlig falsch angelegt – und droht deshalb nun zum Sargnagel nicht nur des Wirtschaftsstandorts Deutschland, sondern der Energiesicherheit des Landes schlechthin zu werden. Die politisch motivierte Unterscheidung zwischen dem „guten“ Ökostrom aus Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse, Geothermie und Deponiegas und dem „bösen“ Kohle- und Atomstrom führte zu volkswirtschaftlichen Fehlkalkulationen in einem geradezu sowjetesken Ausmaß. Für ersteren wurde im am 1. April 2000 in Kraft getretenen „Gesetz zur Energieeinspeisung aus erneuerbaren Energien“ (EEG) eine feste und über 20 Jahre garantierte Vergütung sowie eine Priorität vor allen anderen Erzeugungsarten festgelegt, letzterer galt von nun an als Auslaufmodell. Da der Grünstrom aber aus zwingenden Gründen ‒ da die Sonne in der Nacht in Deutschland überall nicht scheint und auch die Windverhältnisse in Küstennähe häufig sehr ähnlich sind – nur sehr ungleichmäßig erzeugt werden kann, kommt Deutschland dem Blackout jedes Jahr ein Stückchen näher. Das Kapitel zur missratenen Energiewende beleuchtet alle relevanten Aspekte dieser Frage – von dem auf tönernen Füßen stehenden Windradboom bis hin zur Renaissance der Atomenergie in fast allen westlichen Industriestaaten und insbesondere in Osteuropa.

 

Woher kommt der Erfolg der Grünen?

 

Weitere Kapitel des Heftes widmen sich der Klimareligion, die sich rund um die Ikone Greta Thunberg rasant entwickelt, sowie den Grünen als der politischen Speerspitze der Befürworter einer Öko-Diktatur. Deren „Griff nach der Macht“, den Chefredakteur Jürgen Elsässer in einem langen Text ausführlich analysiert, ist durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren – dem aus der Sicht vieler Wähler attraktiven Führungspersonal, der Krise der SPD sowie dem Oppositionsimage, von dem die Ökopaxe zehren – nun erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik möglich geworden, und könnte tatsächlich mit dem Einzug eines Grünen ins Kanzleramt enden. Die neue Ausgabe von COMPACT-Spezial bietet nun in gewohnt komprimierter und überzeugender Form die Gegenargumente gegen eine solche Machtergreifung, die wohl fürchterliche Folgen nicht nur für die deutsche Wirtschaft, sondern die ganze Gesellschaft haben würde. Besonders hinzuweisen ist noch auf ein langes Interview mit dem Fachmediziner Dr. Hans Drexler sowie einen Beitrag der früheren „Tagesschau“-Moderatorin Eva Herman zum Krieg der Generationen.

 

COMPACT-Spezial 22: „Öko-Diktatur: Die heimliche Agenda der Grünen“, 84 Seiten, mit vielen Graphiken und Bildern, 8,80 Euro, zu bestellen unter www.compact-shop.de.




Wie Klimamodelle die Erderwärmung aufblasen

Lewis/Curry (2018) kommen zum Ergebnis:

1,3°C für eine Verdopplung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre bis etwa zum Ende dieses Jahrhunderts (Transient Climate Response), 1,7°C für ein langfristiges Gleichgewicht (ECS) etwa im Zeitraum 2150 bis 2200. Die Zahlen reagieren kaum empfindlich auf die Wahl von Zeitfenstern, sie schwanken nur sehr wenig, ob man 1870…2016 auswertet oder 1930…2016. Es gab eine ganze Reihe von Vorläuferarbeiten auch anderer Autoren, die ebenfalls etwa diese recht geringen Werte fanden. Auch Arbeiten, die historische Zeiträume (letztes glaziales Maximum bis vorindustriell) unter die Lupe nahmen, widersprechen diesen niedrigen Zahlen nicht.

Wie wir schon häufiger ausgeführt haben, laufen die Klimamodelle zu heiß, sie rechnen mit einer zu hohen ECS- im Mittel liegen sie bei 3°C. Dass diese Modelle nicht einmal die vergangenen 30 Jahre richtig wiedergeben können und daher die Modelle künstlich für diese Zeit mit einer um ein Drittel und mehr verringerten Sensitivität rechnen, hat Steve Koonin (Under Secretary for Science unter Präsident Obama von 2009 bis 2011) vor geraumer Zeit auf einem Hearing der American Physical Society (S. 255) offenbart. Das IPCC nennt das scaling (WG 1, Chapter 10, S. 882), auf deutsch was nicht passt, wird passend gemacht. Denn für die Zukunft rechnen die Modelle dann wieder mit der um ein Drittel höheren Sensitivität.

Können die IPCC-Modelle vor der Empirie gerettet werden?

Wenn Modelle und Wirklichkeit nicht zusammenpassen, sollten eigentlich Wissenschaftler  eher ihre Modelle in Frage stellen. Das hieße, die viel dramatischeren Sensitivitäts- Abschätzungen der letzten IPCC-Modellbetrachtungen – 1,86°C für TCR und 3°C für ECS – müssten über den Haufen geworfen werden. Die IPCC-Wissenschaftler stellen sich eher die Frage, wie können die IPCC Modelle mit ihren besorgniserregenden Projektionen vor der Empirie gerettet werden? Denn daran hängt ja der ganze Alarmismus, der die westlichen Gesellschaften prägt, von Fridays for Future bis zur CO2-Steuer.

Ein Schlüsselargument bisher geht so: Modelle sagen eine andere räumliche Verteilung der Erwärmung der Ozeane voraus als das, was wir beobachten. Es könnte also durchaus sein, so Aktivisten, dass die Abweichung eine „Laune der Natur“ wäre, eine interne Variabilität, und nach Beendigung dieser eher zufälligen Episode die Erwärmung „modellkonform“ viel stärker wird im globalen Maßstab. Und daher versucht das IPCC mit allem Krampf, im nächsten Bericht wieder eine viel zu hohe CO2-Sensitivität durchzudrücken.

Hier nun leisten zwei aktuelle Arbeiten Aufklärung. Um es vorweg zu nehmen: Die Beobachtungen der Erwärmungsrate sind korrekt, die abweichenden Muster der Klimamodelle entstehen durch ihre Unzulänglichkeiten, und die Muster werden sich auch nicht ändern.

Die IPCC-Modelle sehen beispielsweise als Ergebnis des menschgemachten CO2-Antriebs eine recht gleichmäßige Erwärmung des tropischen Pazifiks. Die Beobachtungen jedoch stellen eine bedeutend stärkere Erwärmung des westlichen tropischen Pazifiks gegenüber dem östlichen fest.

In Dong et al (2019) weisen die Autoren nach, dass, wenn sich die konvektiven Regionen mit vielen Wolken des westlichen Pazifiks stärker erwärmen als die mit kaum Konvektion des Ostpazifiks, die globale  Gesamterwärmung deutlich weniger ausgeprägt ist. Die Konvektion im westlichen tropischen Pazifik führt dazu, dass es eine verstärkte Abstrahlung von Wärme in den Weltraum gibt, die dortige Erwärmung also viel effektiver abgebaut werden kann, als dies bei einer stärkeren Erwärmung des östlichen Pazifiks mit geringerer Konvektion möglich wäre. Es ist also ein klarer physikalischer Mechanismus, der dazu führt, dass die beobachtete stärkere Erwärmung des tropischen Westpazifiks zu geringeren globalen Sensitivitäten (= stärkeres negatives globales Feedback) führt. Wieder einmal scheitern die Modelle an den Wolken!

Große Defizite in der Abbildung des Geschehens

Klimamodelle haben so große Defizite in der Abbildung des Geschehens im tropischen Pazifik, dass sie dadurch die Antwort auf den Antrieb global falsch ermitteln und die Empfindlichkeit auf den CO2-Antrieb systematisch überschätzen, wie eine zweite Arbeit von Seager et al von der Columbia University in der angesehenen Wissenschaftszeitung Nature (!) vom Juli 2019 zeigt: „The failure of state-of-the-art models to capture the correct response introduces critical error into their projections of climate change“.

Konsequenzen? Keine. Ich habe Zweifel, dass die Ergebnisse der beiden bedeutenden Arbeiten überhaupt inhaltlichen Eingang in den kommenden Sachstandsbericht des IPCC finden werden. Dann nämlich müsste man hunderte Seiten kritisch überarbeiten, die sich mit Modellprojektionen beschäftigen.

Ein Grund mehr für uns, der Empirie zu vertrauen und nicht der „Playstation Klimatologie“. Aber was soll dann aus der „Panik“ werden, die uns Fridays for Future verordnen wollen? Alles nur heiße Luft? Die Politik läuft heiß, weil die Modelle zu heiß laufen. Welche Wissenschaftler haben den Mut und sehen ihre Verantwortung, FFF und die Politik aufzuklären? Selbst wenn wir die CO2-Emissionen auf dem heutigen Niveau aufrechterhalten und nicht weiter steigen lassen, bleiben wir in diesem Jahrhundert unter 500 ppm und unterhalb von zwei Grad Erwärmung.

Lesen Sie zum Thema auch Fritz Vahrenholts Seite „Die Kalte Sonne“.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten




Der Hype ist beispiellos: Nachhilfe für Klimajournalisten

Die Süddeutsche Zeitung hatte am 24. Juli 2019 gemeldet, „Die von Menschen verursachte globale Erwärmung ist beispiellos“, eine kritische Betrachtung ist hier auf KalteSonne und hierauf EIKE zu finden.

Und t-online meldete am 25.07.2019: „Russland kann nicht mehr alles löschen: „Beispiellose“ Waldbrände in der Arktis beunruhigen Forscher“.

Zitat aus diesem Artikel mit Hervorhebungen:

In der Arktis und anschließenden Regionen toben Forschern zufolge Waldbrände in einer bislang nicht gemessenen Zahl. In Alaska, Kanada und Sibirien gebe es Dutzende Brandherde, teilte das von der EU finanzierte „Copernicus Atmosphere Monitoring Service“(Cams) im britischen Reading mit. Auch wenn Waldbrände im hohen Norden im Sommer immer wiedervorkommen, sei die Anzahl um ein Vielfaches höher als in den Vorjahren.“

Das Copernicus-Netzwerkkennen wir ja schon vom Niedergang der seriösen Wissenschaft. Und auf „lernhelfer.de“ können wir unter dem Stichwort „Waldbrände in der borealen Nadelwaldzone“ einen Blick in die nichtalarmistische Realität der borealen Wälder werfen, Zitat mit Hervorhebungen:

Nadelwälder vom Taigatyp sind die dominierende Vegetationsformation der kaltgemäßigten Klimazone. Die Baumschicht wird entweder von Fichten, Kiefern, Lärchen oder Tannen gebildet. Untergeordnet gehören Laubhölzer zum Baumbestand (Birken, Pappeln, Weiden, Erlen, Eschen). Moose und Flechten bedecken meist die Bodenoberfläche. Da die Zersetzung der Streu sehr lange dauert, reichern sich häufig mächtige Rohhumusdecken auf dem Boden an. Deshalb ist der Nährstoffkreislauf Pflanze-Boden-Pflanze entsprechend verlangsamt. Durch die häufig beobachtbaren Taigabrände werden einerseits jährlich etwa 80000 km² Taigawald vernichtet, andererseits aber wird durch das Feuer das Nährstoffangebot aus der lebenden und toten Biomasse beschleunigt freigesetzt und für den Neuaufbau von Biomasse wieder bereitgestellt. Deshalb werden Waldbrände auch nicht mehr als Umweltkatastrophen betrachtet.“

Also, liebe Klimajournalisten, wenn Ihr keinen solchen Papa wie Charlys Freund haben solltet, dann schaut doch einfach mal auf „lernhelfer.de“ vorbei…

Und auch zum „nature“-Wunder von Bern gibt es Neuigkeiten zu vermelden, nämlich die Geburt von eineiigen wissenschaftlichen Zwillingen:

  1. Berner Veröffentlichung: “No evidence for globally coherent warm and cold periods over the preindustrial Common Era”

Autoren: Raphael Neukom, Nathan Steiger, Juan José Gómez-Navarro, Jianghao Wang & Johannes P. Werner

Erschienen auf “nature”:         24 July 2019

Internetreferenz: https://www.nature.com/articles/s41586-019-1401-2.epdf?

referrer_access_token=F2Odi5FkerMRhvWSRfje-9RgN0jAjWel9jnR3ZoTv0OFAuvUf3smNPgQh_x6w3tkX-JXRoLf0zBLgBVwxe-KouU3GRLUbSDwlrsJaFrSIvue2cGYyOLoP1jI4H495KtyO2fjlVG-EKGwwTfIisLdwZfHILAMDaaOWW-d1D-2tFLcuZoduWWdjvFz5MuwqhNmr3uGYqEw1DIItEFZ8L_vGQv4lbhP7p07jg2vW3kdLZr55ZS69XzxBuWC_9SZR4or_Be0LpY8x41mPQZCUAGTgQ%3D%3D&tracking_referrer=www.sueddeutsche.de 

  1. Berner Veröffentlichung: “Consistent multidecadal variability in global temperature reconstructions and simulations over the Common Era”

Autoren: PAGES 2k Consortium

(= Raphael Neukom, Luis A. Barboza, Michael P. Erb, Feng Shi, Julien Emile-Geay, Michael N. Evans, Jörg Franke, Darrell S. Kaufman, Lucie Lücke, Kira Rehfeld, Andrew Schurer, Feng Zhu, Stefan Brönnimann, Gregory J. Hakim, Benjamin J. Henley, Fredrik Charpentier Ljungqvist, Nicholas McKay, Veronika Valler & Lucien von Gunten)

Erschienen auf “nature”: 24 July 2019

Internetreferenz:                     https://www.nature.com/articles/s41561-019-0400-0.epdf?
referrer_access_token=MSmJJn32_HfXedx7NdWlktRgN0jAjWel9jnR3ZoTv0N7bTxBqLecWapiK43Tv3o5PzlP3yU4M1aQfVsGAWcU8hAbkMnJvoUiH886GbPMiVe022ISWAeoChP3Qq_Gt6jprCUM4W5-EMoYm56z1CGLQknj0EOohqgyidLWgHd7vTsA9QxQZmVSdY7eKCMbQIaUoHgIuis5f9NC33YpNXHVtKKf_nibHrvR7qfxeGX86RQxgl6DdfnOXc8Ttp_lrO2ASXQ7F4aZCB7oLwYB9vhoSBbTZvpv_c-lSGOYfTjCHphjnmaet1Q9T8DVjvF1kMH8WSUnsmd6Vb539nHq9xXHKw%3D%3D&tracking_referrer=www.theguardian.com

Das ist nun wirklich beispiellos:

Zwei sich gegenseitig bestätigende Veröffentlichungen auf dem Datensatz des PAGES 2k Consortiums wurden von demselben Lead-Autor zum selben Zeitpunkt auf „nature“ veröffentlicht. Der öffentliche Zugriff auf Neukom et al. (2019) wurde offenbar von der Süddeutschen gesponsert, während der Guardian offenbar den Zugriff auf den Pages2k-Artikel gesponsert hatte…

 




Tagesschau: Die Klimazonen wandern!

Wie schon 1970 die Eiszeit-Katastrophe wirkt auch die aktuelle Heißzeit-Apokalypse in alle möglichen Bereiche des menschlichen Lebens hinein und verursacht angeblich laufend überraschende Folge-Schäden. Überlaufende Ozeane, Artensterben, Insektensterben, Klimaflüchtlinge, Klimadepression, Dürren, Waldsterben, Almensterben….es gibt nichts, wofür das Klima nicht verantwortlich wäre. Die Tagesschau-Seite präsentierte gerade die neueste furchtbare Umwälzung: Die Klimazonen verschieben sich! Während Pazifikinselchen angeblich bald im Meer versinken, wird Spitzbergen also vielleicht bald gemäßigtes Klima haben, und durch Italien wälzen sich die Saharadünen.

Die Staatsfunker der ARD formulieren das so:

„Die Szenarien lesen sich wie ein Drehbuch für einen Weltuntergangsfilm:

Aus ehemals fruchtbaren Landschaften werden Wüsten, aus Permafrostböden matschige Sümpfe, Überschwemmungen reißen das Erdreich mit, die Landwirtschaft leidet unter langen Dürren, die Menschen unter Hitzewellen – die Ernährung sicherzustellen wird immer schwieriger.

Diese Szenarien entspringen keiner Fantasie. Mit ihnen beschreiben die Wissenschaftler des IPCC die Auswirkungen des Klimawandels.“

[Anmerkung: IPCC- und PIK-Szenarien sind grundsätzlich nichts anderes als Drehbücher für billige Horrorfilme]

Noch ein paar Details der Klimazonen-Verschiebung, die uns bevorsteht: Die Geschwindigkeit des Klimawandels nehme immer mehr zu (siehe die Berner Studie); und vor allem in Mitteleuropa, dem Mittelmeerraum, dem Amazonasbecken und in Südafrika würden Dürreperioden und Hitzewellen zunehmen.

Angesichts der Tatsache, daß Klimapapst Schellnhuber schon vor einiger Zeit orakelte, die Sahara würde eines Tages Hamburg erreichen, sind die aktuellen Vorhersagen des Weltklimarates eigentlich nicht neu. Aber sicherheitshalber werden die Katastrophenaussagen immer mal wieder aufgewärmt, damit auch wirklich jeder Bürger Bescheid weiß, was die Klimauhr geschlagen hat. Und möglichst ohne Murren die CO2-Steuer bezahlt.

 




Deutschlands Krieg gegen die Biodiversität – Teil 2: Die Ausrottung anderer Tierarten – nicht nur durch Windräder – im Namen des Klimaschutzes

Viele Vogelarten fallen den Windrädern zum Opfer.

Das Michael-Otto-Institut des NABU in Bergenhusen bezifferte die Anzahl der jährlich von den Anlagen erschlagenen Vögel selbst auf 100.000. In der Feldstudie „PROGRESS“der Universität Bielefeld, die die Verluste bei den Vogelarten abschätzt, wird betont, dass selbst weit verbreitete Arten wie der Mäusebussard derart oft durch WKA erschlagen werden, dass sogar deren Bestand gefährdet werden kann.
Der Landesverband Brandenburg des NABU hat bereits im Mai 2011 zum Thema „Windkraftanlagen im Wald“ zu deren Wirkungen auf diverse Vogelarten folgendes ausgeführt:
„Vögel sind aufgrund unterschiedlicher Verhaltensweisen durch WKA betroffen, weil sie den Luftraum in Höhe der Rotoren nutzen. Dies sind beispielsweise

Arten, die auf Nahrungssuche Insekten im höheren Luftraum jagen (z.B. Baumfalke, Mäusebussard, Habicht, Sperber)
– aber auch Arten, die über Kahlschlägen und an Waldrändern balzen (z.B. Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan, Wanderfalke und andere Greifvogelarten, sowie Heidelerche, Baumpieper),
– und Arten, die im Wald brüten und im Offenland der Nahrungssuche nachgehen (z.B. alle im Wald brütenden Greifvogelarten, Eulen, Schwarzstorch).“
Die Ländergemeinschaft der Vogelschutzwarten hat deshalb Abstandsempfehlungen zwischen Brutplätzen und Windkraftanlagen ausgearbeitet – das sog. „Helgoländer Papier“ – die jedoch von Bund und Ländern nicht zum Anlass für entsprechende Regelungen genommen wurden.
Der Leiter der Deutschen Wildtierstiftung, Prof. Fritz Vahrenholt hat am 18.8.2014 in der Tageszeitung „
DIE WELT“ einen Artikel mit der Überschrift „Wie die Energiewende Deutschlands Natur zerstört“ veröffentlicht. Unter der Kapitelüberschrift „Wir beobachten ein Biodiversitäts-Desaster“ zählt er auf, „dass von den 115 häufigsten deutschen Brutvogelarten in den letzten 20 Jahren 51 signifikant zurückgegangen sind.
Die verschiedenen Teile der in fachlicher Hinsicht inkompetenten und ohne Rücksicht auf die unvermeidlichen Folgen beschlossenen Energiewende-Politik, die die Stromerzeugung um buchstäblich jeden Preis zu ihrem Dogma erhoben hat, wirken bei der Bedrohung der Artenvielfalt in unheilvoller Weise zusammen. Der anerkannte Ornithologe Martin Flade, Leiter des Biosphärenreservats Schorfheide, hat in seinem wichtigen Fachartikel „Von der Energiewende zum Biodiversitäts-Desaster“ die Auswirkungen beschrieben. Die an den guten Renditen durch die massiven Subventionen interessierten Investoren der riesigen Raps- und Mais-Monokulturen für die Biogas- und Stromerzeugung haben nicht nur die Ökobauern vertrieben, sondern auch zu enormen Einbußen der Bestände bei Pflanzen und Tieren geführt.
Martin Flade weiter: „Auf den Maisanbauflächen haben Feldvögel keine Chance – die Feldbearbeitung fällt in die Brutzeit, und später finden sie in diesen Monokulturen kaum Insekten als Nahrung. Von den 30 häufigsten (Feldvogel-) Arten gibt es gerade vier, die Ihre Bestände noch halten können; alle übrigen nehmen spätestens seit 2007 ab.“
Und Fritz Vahrenholt schrieb: „Der Schreiadler, auch Pommernadler genannt, ist nur noch mit 108 Brutpaaren in Deutschland vertreten und seit dem letzten Jahr (Anm.: Der Artikel stammt aus dem Jahr 2014) in Sachsen-Anhalt ausgestorben. Er findet immer weniger Nahrung im zurückgehenden Grünland und der offenen Flur. Die Wege zwischen Brutplätzen und Nahrungsarealen werden immer länger und nun auch noch zunehmend durch Windkraftanlagen zugestellt.“
Der damit verbundene Rückgang der Insekten (s.o.) entzog also gerade den Vögeln die Nahrungsgrundlage. Rebhühner, Wachteln, Kiebitze, Feldlerchen und Goldammer seien nur noch selten zu sehen. Der Einsatz von Pestiziden und die das Grundwasser mit Nitrat belastende Überdüngung mit Gülle sind Maßnahmen, die die Existenz dieser unnatürlichen Bewirtschaftungsform stabilisieren sollen – bei der Grund- und Trinkwasser-Verseuchung drohen diesen Praktiken jetzt aber massive Strafen durch die EU-Behörden.
Martin Flade kam in seinem Artikel zu dem bitteren Ergebnis, dass Klimaschutz und Energiepolitik „die Hauptgefahr für die biologische Vielfalt“ darstellen. Und er schreibt weiter: „Insgesamt muss man das bittere Fazit ziehen, dass Auswirkungen des Klimawandels selbst auf die biologische Vielfalt bisher wenig nachweisbar, die Auswirkungen der Klima- und Energiepolitik dagegen dramatisch sind.“
Man fragt sich, wann die gewiss gut informierten die Mitglieder des Welt-Biodiversitätsrats IBPES auf diese Beurteilung der Auswirkungen deutschen Politik mit einer klaren Stellungnahme reagieren werden.
Die absehbare Ausrottung des Rotmilans
Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), Beate Jessel, erklärte im Mai 2014: „Der Rotmilan ist eine rein europäische Art. Die hohe Brutvogelanzahl in Deutschland bedeutet eine besondere Verantwortung unseres Landes für deren Schutz und Förderung. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die entsprechenden ökologischen Strukturen erhalten bleiben, um auch den Rotmilan erhalten zu können.“ Ein Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll durch praktische Maßnahmen und Beratung der Landwirtschaft die Brut- und Lebensbedingungen für die Rotmilane verbessern. Dieses Projekt, das 1,8 Millionen Euro kostet, soll insgesamt 14 Vorhaben in acht Bundesländern umfassen.
Das klingt zunächst nach einer folgenden Aktivität – Motto: Problem erkannt; wir tun jetzt etwas – aber die Beschreibung weckt Zweifel an der Ernsthaftigkeit: Was soll eine Beratung der Landwirtschaft bewirken ? Die riesenhaften Monokulturen, deren Artenarmut eine Ursache der nun festgestellten Bedrohung darstellt, werden nicht durch Beratung aufgegeben. Und die dafür verantwortliche „Landwirtschaft“ ist nur noch zum Teil in den Händen von Landwirten: Investoren beherrschen dieses Geschäft inzwischen, und die wollen keine Beratung, sondern Rendite. Noch rätselhafter ist der Hinweis auf „praktische Maßnahmen“. Eine Abkehr von der „Vermaisung“ der Landschaft und von der „Verspargelung“ der Landschaft durch WKA sowie ein nicht umgehbares Verbot für die Errichtung von Windrädern im Wald wäre die praktischste und effektivste Maßnahme für den Artenschutz. Das bedeutet die Beendigung ihrer massiven Förderung nach dem EEG – aber das ist natürlich nicht gemeint.
Man hört nichts mehr von den Erfolgen dieses (auch finanziell bescheidenen) Projektes, stattdessen aber dramatische Warnungen von Fachleuten. Keine andere Tierart ist in Deutschland von der drohenden Ausrottung dermaßen bedroht, wie der Rotmilan.
Man muss die neuen Ausbaupläne der Regierung für Windkraftanlagen – jetzt auch noch in den Wäldern, weil es inzwischen an geeigneten Flächen für den Bau der Riesenturbinen fehlt – und die unvermeidbaren Folgen für die weitere Dezimierung des Rotmilans und weiterer Tierarten den bescheidenen, eher verlegenen und zudem das Thema verfehlenden Projektankündigungen gegenüberstellen.

Die Fachzeitschrift „Naturpark“, die diesem Thema einen ausführlichen Artikel mit dem Titel „Lizenz zum Töten“ gewidmet hat, betonte in Bezug auf den Rotmilan, dass die Verwirklichung der aktuellen, von der Regierung festgelegten WKA-Ausbauziele – eine Verdreifachung bis 2030 – die Ausrottung seiner Art bedeuten würde.
Aber es handelt sich um politische Prioritäten. Der Artenschutz wird bei konkreten Anlässen, und die gibt es nur bei einer Thematisierung durch die Medien (Insekten-Studie), als wichtig dargestellt – die Energieerzeugung mit „Erneuerbaren“ hat jedoch die Priorität; die dadurch verursachten ökologischen Kollateralschäden sind eher unangenehm.

Die Tötung eines Greifvogels durch ein Windrad – jetzt live im TV.
Bisher kannte man Fotos von zerhackten Rotmilanen, die unter Windrädern lagen. Zum Beispiel das bekannte Bild eines zweigeteilten Rotmilans, der unter einer der drei Anlagen bei Wilnsdorf auf der Kalteiche gefunden wurde. Offensichtlich gehen besondere Gefahren von den Windrädern im Wald aus, weil die Vegetation auf den Kahlschlägen der unmittelbaren Umgebung dieser Anlagen gemäht wird – wie im Wilnsdorfer Fall. Das führt zu einer Fallensituation für die Greifvögel, weil sie ihre Beute bevorzugt auf gemähten Wiesen suchen. Viele dieser Opfer entgehen der Entdeckung, weil in der Nacht Füchse und anderes Getier die Kadaver „entsorgt“.
Aber In der ZDF-Sendung Terra-X-Press am 23.6. – kurz vor 19:00 Uhr – wurde die Windrad-Beobachtung durch eine Bürgergruppe gezeigt, wobei ein Greifvogel in den Rotorkreis einer frei auf einem Feld stehenden WKA geriet (siehe das oben beschriebene Beispiel), getroffen wurde und dann taumelnd zu Boden stürzte.
Überzeugend, anschaulich – und erschreckend. Ein Pflichtprogramm für Genehmigungsbehörden und Umweltminister. Ebenfalls für den Weltbiodiversitätsrat IPBES.
Die Gefährdung des geschützten Rotmilans stoppt WKA-Neubau
Das VGH Kassel hat am 17.12.2013 geurteilt, dass nicht nur im Umkreis von 1000 Metern (im Falle eines einzelnen Rotmilan-Horstes) , sondern bei mehreren Brutpaaren des Rotmilans sogar im Umkreis von 6.000 Metern ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko gegeben ist – und daher in diesem Bereich keine Windkraftanlagen gebaut werden dürfen. Das Urteil ist rechtskräftig und kann nicht mehr angefochten werden. (AZ: 9A1540/12Z).
Typisch für Gerichtsurteile in vergleichbaren Fällen ist das allerdings keineswegs. Und es wird auch ohne Urteile einfach gehandelt:

Denn z.B. in Ottweiler im Saarland sei in Bezug auf den geplanten Bau von WKA die Meinung des Landesamts für Umwelt und Arbeitsschutz ignoriert worden, indem die Stadt die bisher respektierten Schutzabstände zu bereits bekannten Rotmilanvorkommen von 1.500 m auf kaum glaubliche 20 (zwanzig) Meter herabsetzte, um an ihrer Planung festhalten zu können. Denn es existierten sowohl unzulässige vertragliche als auch faktische Vorfestlegungen zugunsten einer Wind-AG. Dies wird von der Stadt bestritten…(Diese Darstellung wurde am 7.3.2015 von Prof. Dr. Michael Elicker (Staatsrechtlehrer Univ. Saarbrücken) und Andreas Langenbahn publiziert).
Es gibt kriminelle Aktionen, die Rotmilan-Horste zerstören.

Vogelschutz-Aktivisten berichteten über das Verschwinden von Horsten, damit vor Gericht erklärt werden kann, dass es an einem bestimmten Ort überhaupt keine Rotmilan-Horste gibt – die tatsächlich über lange Jahre an Ort und Stelle von den Greifvögeln besetzt und ausgebaut werden und sich nicht plötzlich in Luft auflösen können.
Aber es zählt anscheinend die Situation zum Verhandlungs-Stichtag.
Zu den angewandten Methoden zählt nach Aussage der Naturschützer:
– Das spurlose Verschwinden eines Horstes; ohne dessen Reste am Boden. Erklärung: Der Baum wurde mit Leichtmetall-Leitern bestiegen, der Horst zerstört und die Überreste im Wald zerstreut.
– Oder brutaler: Der Baum mit dem Horst wurde gefällt.
Es geht um viel Geld – wie bei allen Planverwirklichungen der Energiewende -, und wenn es Probleme gibt, muss ein Investor und/oder Nutznießer u.U. offensichtlich schon mal etwas härtere Methoden anwenden.

Auch die Fledermäuse sind bedroht

Neben den Vögeln und den Insekten ist eine weitere Tierart, die auch in den Wäldern lebt, durch die Windräder stark gefährdet: Es sind die 25 Fledermausarten, die in Deutschland vorkommen. Diese Kleinsäuger benötigen Waldgebiete als ihren Lebensraum – zur Nahrungssuche, als Winterquartier und zur Aufzucht ihrer Jungen.
Der Vorgang ihrer Tötung ist ein anderer, als das Zerhacken und Erschlagen von Vögeln oder das Zerplatzen von Insekten auf den schnell drehenden Rotorblättern: Es sind die Luftwirbel, die sich von den Rotorflügeln ablösen und deren Druckschwankungen die Lungen und andere innere Organe der Fledermäuse zerreißen. „Das Innere der an Windrädern verunglückten Fledermäuse ist meist eine einzige blutige Masse“, sagt Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin, wie die FAZ vom 9.8.2014 berichtete.
Die Fledermausdezimierung schädigt sogar Artenvielfalt und Landwirtschaft in unseren Nachbarländern.
„Die meisten verunglückten Fledermäuse kommen gar nicht aus der Nähe der Anlagen, sondern aus dem Nordosten Europas (Weißrussland und baltische Staaten) und aus Skandinavien“ berichtete Ch. Voigt über das Ergebnis einer Untersuchung, die er „vor kurzem“ in der Online-Ausgabe von „Biological Conservation“ veröffentlicht hat. Die Forscher haben durch die Analyse eines Wasserstoff-Isotops in den Kadavern diese Herkunft festgestellt. Die Fledermäuse ziehen im August und September in mildere Regionen (Westdeutschland, Bodenseegebiet, Frankreich) weil sie sonst kaum die harten Winter überleben würden.
Viele Fledermäuse werden nur sieben oder acht Jahre alt; die Weibchen bekommen jedes Jahr meist nur ein oder zwei Junge. Die deutschen WKA dezimieren deshalb die Fledermausbestände im Norden und Osten Europas stark. Chr. Voigt befürchtet, dass sich die Populationen eventuell in vielen Jahren von diesem Aderlass erholen. „Vielleicht schaffen sie das sogar nicht mehr.“

Deutsche Windräder verursachen daher für diese Länder enorme Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, weil die Fledermäuse viele Schadinsekten fressen.
Die mit der heutigen Form der Energiewende an allen bedrohten Populationen angerichteten Schäden könnten somit auch auf Kosten der Nachbarländer gehen.
Der Landesverband des NABU hat in seinem o.e. Papier von 2011 auf die Wirkungskette der Insektenverluste durch WKA, und damit auch auf die Gefährdung und Tötung von Fledermäusen, deren Nahrung die Insekten sind, durch diese Anlagen hingewiesen:
„Wie bei den Ausführungen über die bedrohten Insekten erläutert, entstehen an Waldrändern und WKA-bedingten Kahlschlägen starke Insektenvorkommen. Die Insekten nutzen u.a. die dort vorhandene Thermik, um in höhere Luftschichten getragen zu werden. Fledermäuse siedeln sich bevorzugt in insektenreichen Arealen an. Damit entsteht außerhalb der Fledermaus-Zugzeiten ein neues Fledermausproblem, das sich potenziell auf alle vor Ort vorkommenden Arten, auf die gesamten Aktivitätszeiten von Fledermäusen und auch auf Flächen ausserhalb von Zugkorridoren ausweitet.“
„Bekannt ist, dass für Fledermäuse Waldrandstrukturen …wegen des hohen Insektenaufkommens besonders attraktiv sind und auch als Leitstrukturen genutzt werden. Durch die Anlage von WKA im Wald werden mehr von diesen Randstrukturen geschaffen und die breiten Zufahrtswege zu den WKA wirken als solche Leitstrukturen. Der warme WKA-Mast und die aufgrund der Mechanik erwärmten Rotorgehäuse ziehen Insektenschwärme an und gefährden Fledermäuse, die …ihnen folgen.“
Ein Kompromissvorschlag aus aus dem NABU-Papier und jetzt wieder aus dem IZW, der eine Verbesserung bringen würde:

Da Fledermäuse meist in der Abenddämmerung für ein oder zwei Stunden ziehen, könnte eine Abschaltung der WKA in diesen beiden Stunden und in den Zugzeiten im August und September viele von ihnen retten. Dies beträfe vor allem ihre Zugzeit im Herbst.

Das Bundesamt für Naturschutz BfN hat Anfang 2017 die Ergebnisse eines fast vierjährigen Forschungsprojekts vorgestellt, das den Titel „Untersuchung zur Minderung der Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse, insbesondere im Wald“ trägt. Bereits dieser Titel erscheint weichgespült: Das Projekt hätte besser den Titel „Untersuchung über die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse, insbesondere im Wald, und über naturschutzfachliche Kriterien für ein Verbot von Windkraftanlagen im Wald“ gehabt. Aber ein Bundesamt – das ist einem Bundesministerium unterstellt.
In der Präsentation kamen immerhin von der BfN-Präsidentin Beate Jessel einige kritisch klingende Anmerkungen wie z.B. , dass zum Schutze einiger Fledermausarten Mindestabstände und „standortangepasste Abschaltzeiten“ der WKA notwendig wären.
Die Fledermaus-Expertin Ruth Petermann nahm zu diesen Themen eingehender Stellung: Vor der Errichtung einer neuen Anlage müsse man prüfen, ob der Standort überhaupt geeignet sei.
Flexible WKA-Abschaltzeiten sollten die Tiere während ihrer aktiven Phase schützen. Zwischen März und Oktober seien die Fledermäuse vor allem im Zeitraum kurz vor Sonnenuntergang bis kurz nach Sonnenaufgang unterwegs. Und das auch nur bei einer Lufttemperatur von mehr als 10
0C und bei Wind von weniger als 6m/sek. Deshalb sei der Ertragsverlust für die Betreiber gering – man schätzte ihn mit 2,1% des Jahresertrags ein.
Die BfN-Chefin betonte, dass bei diesen und weiteren Schutzmaßnahmen die energetischen Ausbauziele für die Windräder nicht gefährdet werden (!). Eine bezeichnende Einstellung der Leiterin des Bundesnaturschutzamtes. Es handelt sich aber tatsächlich nicht um das Amt zur Durchführung der Energiewende.
Dass nächtliche Abschaltungen der Windräder dem gleichfalls bedrohten Rotmilan nicht helfen, da dieser tagsüber unterwegs ist, erwähnte Frau Jessel nicht. Ebenso verlor sie kein Wort über die mit dem Bau der WKA verbundene umfangreiche Waldzerstörung. Sie erwähnte aber immerhin, dass nach Abschätzung des Berliner IZW jährlich rund 250.000 Fledermäuse von Windkraftanlagen getötet werden. Diese Zahl sei hochgerechnet, weil man kaum Kadaver finde. Diese würden nach der Tötung über eine große Distanz weggeschleudert und dann schnell vor allem von Füchsen gefressen.

Fazit: Nicht nur bei den Naturschutzverbänden, sondern auch bei staatlichen Stellen ist die akute Bedrohung der Fledermäuse seit mindestens 8 Jahren bekannt. Ebenso die fatale Rolle, die dabei im Wald gebaute Windkraftanlagen spielen. Dass die beträchtlichen Verluste dieser Arten vor allem mehrere Nachbarländer im Osten und Norden Mitteleuropas treffen, scheint keine Rolle zu spielen; zumindest hat man noch von keinen Protesten gelesen.
Das Unglück der Fledermäuse – und ebenso der Insekten und vieler Vogelarten – besteht darin, dass ihre Tötungsmaschinen ausgerechnet von der Politik als die mit Abstand wichtigsten Stromerzeuger für die Energiewende eingeschätzt und deshalb ihre Anzahl noch erheblich steigen soll. Und dafür stehen leider nur noch Wälder zur Verfügung. Deshalb kommen für die Politik nur betriebliche Maßnahmen wie gelegentliche Abschaltzeiten, aber auf keinen Fall die völlige Stilllegung der WKA in Frage.
Erst wenn es ähnlich wie bei den plötzlich als bedroht entdeckten Honigbienen zu einer von den Grünen eröffneten (und vorzugsweise von Karin Göring-Eckard begleiteten) Alarm-Initiative käme – etwa unter dem gefühlvoll klingenden Titel „Rettet den Kleinen Abendsegler“ – , würden die Medien einsteigen und als Folge die Politik erneut in Schwierigkeiten geraten. Aber keine Illusionen: Ein Verbot für WKA in Wäldern und den Abriss der dort schon stehenden Maschinen werden wir nicht erleben.
Biogas und Biokraftstoffe – nicht nachhaltig
Die „Vermaisung der Landschaft“ ist bereits seit mehreren Jahren ein Thema der Natur- und Landschaftsschützer. Im Norden Deutschlands kommen auf den Fotos der fast endlosen Monokulturen auch noch in langen Reihen ausgerichtete Windräder hinzu – das ist kaum vermeidbar; es gehört ja auch zusammen.
Aber im Grunde sind „Mais und Raps“ nur Kürzel für ein weit ausgebautes System, in dem „Energiepflanzen“ unterschiedlichster Art – darin auch Weizen und Roggen – für ebenso unterschiedliche Anwendungen eine Rolle spielen – allerdings führen diese zwei Pflanzen nach Flächenbesetzung und Mengen die Statistik zurecht an.
Dazu einige Zahlen:
1. Gesamtfläche Deutschlands: 357.386 km
2 = 35.738.600 ha (Hektar)
2. Landwirtschaftsfläche: 18.401.010 ha
3. Waldfläche:………………………………………………..11.029.600 ha
4. Mais-Anbaufläche in Deutschland 2018 (Deutsches Maiskomitee): 2.741.900 ha = 2,742 Mio ha
davon Körnermais: 410.900 ha = 0,411 Mio ha
und Silomais : 2.301.700 ha = 2,302 Mio ha
– Der mit 1,7 Mio ha größere Teil dieser Anbaufläche dient der Futtermittelgewinnung (FNR –
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe), (2018).
Speziell der Silomais ist der Rohstoff, der in den Biogasanlagen landet, um dort zusammen mit Weizen Methan zu erzeugen, das nicht etwa nach Reinigung in das Gasnetz eingespeist wird, sondern in Gasmotor-/ Stromgenerator-Einheiten teuren Strom erzeugen muss – mit erneuten Energieverlusten in den Verbrennungsmotoren. Der Grund für diese Vorgehensweise liegt in dem Energiewende-Wahn, dass alle „erneuerbaren“ Energietechniken am Ende unbedingt Strom erzeugen müssen. Obwohl im Wärmesektor der deutlich größere Energiebedarf besteht, den man vernünftigerweise mit Brennstoffen (darin auch Fernwärme aus Gas-GuD-Kraftwerken) deckt.
Mit Strom heizen nur die Franzosen, weil sie billigen Kernkraftstrom nutzen können.
Die übliche Beimischung von Weizen in den Biogasreaktoren ist zwar für Öko-Puristen peinlich, aber die Betreiber dieser Anlagen weisen gerne darauf hin, dass ihre Arbeiter in den Fermentern – die Bakterien – nun einmal einen Weizenanteil sehr schätzen und dann mehr Methan produzieren.
Was in die Biogaserzeugung geht, wächst daher nicht nur auf den Maisfeldern, sondern auch in Weizenfeldern. Und auch die Bioethanolerzeugung für Benzin (E10-Super) beruht stark auf Weizen und Roggen (s.u.).
5. Raps-Anbaufläche: 1.300.000 ha (2017)
Im Gegensatz zum Anbau von Silomais, der in den Biogasanlagen landet, geht die Rapsernte noch einen anderen Weg, der aber zu einem erheblichen Teil ebenfalls dem Klima nutzen soll: Biodiesel.
In der Küche landet nur der kleinere Teil des Rapsöls.
Die nachwachsenden Rohstoffe – unverzichtbar oder stark überschätzt ?
Der Löwenanteil dieser zahlreichen Pflanzenarten wächst auf gut einem Fünftel der deutschen Ackerfläche von 11,8 Mio ha – das sind 2,35 Mio ha.

An erster Stelle dieses Anbaus von nachwachsenden Rohstoffen steht der Anbau von Energiepflanzen für Biogasanlagen – mit 1,4 Mio ha.
Auf zwei Dritteln davon ist es Mais; der Rest sind Gräser, Getreide, Rüben und Leguminosen.
Aber bereits
an zweiter Stelle folgt der Anbau von Rohstoffen für die Herstellung von sogenannten Biokraftstoffen mit 960.000 ha.

Maßgeblich ist die per Gesetz verordnete EU-Biokraftstoffquote: Danach müssen die Mineralölkonzerne dem Diesel 7 % Bioanteile zumischen. Beim Benzin geht es von 5% bis 10%. Die Verordnung trat in Deutschland zum 31.1.2009 in Kraft.
Das ist die Ursache des erheblichen Anbaus von
Raps in Deutschland.
Von den oben genannten 960.000 ha Bio-Energierohstoffen wird Raps von 713.000 ha Anbaufläche zur Herstellung von
Biodiesel (B7) und von Pflanzenöl genutzt.
Beim B7 hat Rapsöl den mit Abstand höchsten Anteil an den vorgeschriebenen 7% .
Auf der restlichen Fläche von 251.000 ha wachsen Pflanzen für die Bioethanol-Herstellung (vor allem Weizen, Roggen, Zuckerrüben und Körnermais). Dem
Benzinkraftstoff werden je nach Benzinsorte 5 oder 10% des Ethanols zugemischt. Bei 10% ist die Bezeichnung E10.

Deutschland ist durch den Import von Palmöl auch an der Vernichtung von Regenwäldern beteiligt.
Der deutsche Wald ist vom Biodiesel nicht bedroht; der Regenwald in Indonesien, Malaysia und künftig auch in Afrika aber sehr wohl – und Europa fördert diese Entwicklung.
Die per EU-Gesetz angeordnete Beimischung von 7% Bioanteil beim Diesel hat einen verheerenden Effekt: Palmöl eignet sich sehr gut für Biodiesel und ist in der Vergangenheit zum günstigsten Rohstoff für diese Zwecke geworden. Palmöl ist das billigste und mit einem Anteil von einem Drittel am weltweiten Gesamtverbrauch das wichtigste Pflanzenöl.
Die Auswirkungen sind wohlbekannt: In den Lieferländern werden große Regenwaldgebiete für die Anlage neuer Palmölplantagen gerodet. Ölpalmen wachsen nur dort, wo Regenwald wächst. Deshalb wird in den genannten Ländern Regenwald gerodet und die gewonnene Fläche zu Ölpalmen-Plantagen umgewandelt. Es ist ein extremer Vernichtungsprozess, der alle Bestandteile und Bewohner des Regenwaldes betrifft: Tiere und Pflanzen.
Die Initiative „Rettet den Regenwald e.V.“ berichtete Mitte 2018:
– Die Abholzung von Regenwaldgebieten am Äquator erreicht mittlerweile 27 Mio ha.
– Deutschland hat 2017 1,12 Mio t (Tonnen) Palmöl direkt importiert,
– sowie mindestens 0,695 Mio t als Bestandteil von End- und Zwischenprodukten.
– Von D. aus wurden wiederum 377.000 t Palmöl in andere Länder exportiert (45% nach Polen).
– Rechnerisch wurden in Deutschland 1,44 Mio t Palmöl verbraucht.
– Für Biodiesel 52%; für Lebensmittel 235; für Futtermittel 14%; Chemie/Pharmazie 10,5%..
– Seit 2014 ist eine Kennzeichnungspflicht für Palmöl in Lebensmitteln in Kraft.
– Beim Benzin reagierten die Autofahrer sehr zögerlich auf den Biosprit: Der Marktanteil des
Superbenzins E10 liegt erst bei 13%.
Dietmar Oeliger, der Leiter Verkehrspolitik beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) sagte dazu der „
WELT“: „Ölkonzerne panschen Palmöl in den Diesel hinein und sie kaufen wissentlich ein Produkt, das wertvolle Ökosysteme der Welt zerstört. Und das nur, um die Quote der EU zu erfüllen.“ Die Klimabilanz des Diesels sei durch die erhöhte Beimischung von Palmöl noch verheerender. Er bezeichnete die EU-Kraftstoffpolitik als gescheitert. Der NABU spricht von „Biodieselgate.“
6. Energiepflanzen für die Biogasproduktion: 1,4 Mio ha (FNR 2016)
davon Energiemais für die Biogasproduktion (weitestgehend Silomais) auf 0,9 Mio ha
– und Gräser, Getreide , Rüben, Leguminosen für das restliche Drittel.
7. Anbau von Rohstoffen für Biokraftstoffe : 0,960 Mio ha (FNR 2016)
– davon wurden 0,713 Mio ha für den Anbau von Raps zur Herstellung von Biodiesel und Pflanzenöl
genutzt (Anteile nicht bekannt);
– während auf 0,251 Mio ha Pflanzen für die Herstellung von Bioethanol wuchsen (vor allem
Weizen, Roggen, Zuckerrüben und Körnermais – also Nahrungsmittel)
8.
Anbau von Industrierohstoffen: 0,3 Mio ha. (FNR 2016)

davon Rapsöl für technische Zwecke: 0,131 Mio ha,
– Industriestärke (Weizen, Körnermais Kartoffeln): 0,128 Mio ha.
Mais- und Rapsfelder zeigen nur einen Teil der Wirklichkeit.

Die Fotos der enormen Monokulturen sind eindrucksvoll, stellen aber nur einen Teil der optisch unauffälligen, jedoch zahlreichen vom Staat veranlassten Eingriffe in die Landschaft dar.
Wie hier dargestellt wird, existieren weit mehr Anpflanzungen sogenannter Energiepflanzen, zu denen eine Reihe von eigentlich der Lebensmittelindustrie zuzurechnenden Zucker und Stärke enthaltenden Arten gehört. Deren Anbauflächen sind den Mais- und Rapsfeldern zuzurechnen.
Eine „Stellungnahme zur Bioenergie“ der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Halle/Saale) von 2013 enthält harte Urteile, die sich speziell auf die Verarmung an Nährstoffen in den Böden beziehen:
„Es ist nicht überraschend, dass die Bioenergie unter den von der Sonne stammenden Energien diejenige ist, die am wenigsten zur Reduzierung der Treibhausgase beiträgt und den höchsten finanziellen Preis pro Tonne eingespartes CO
2 aufweist.“
„Die Verwendung von Biomasse als „Vermeidungsstrategie im globalen Klimawandel“ täuscht darüber hinweg, dass im Ökosystem mehrere hintereinandergeschaltete Prozesse ablaufen, und dass die Abzweigung von Kohlenstoff (Anm.: durch Ernte der sog. Energiepflanzen) in einen Energiekreislauf des Menschen durchaus nachteilige Auswirkungen auf andere Teile des Ökosystems, insbesondere auf die Bodenorganismen, haben kann, auf die der Mensch ebenfalls angewiesen ist. Dies wäre ein weiterer Grund, die Nachhaltigkeit der Bioenergie zu hinterfragen.“
„Im Augenblick ist unklar, wie hoch der Ernteentzug sein kann, ohne dass Ökosysteme nachhaltig geschädigt werden.“
„Sofern Maispflanzen aus heimischer Produktion für die Herstellung von Biogas verwendet werden, ist dies hinsichtlich des Kohlenstoffhaushalts sicher nicht nachhaltig, denn es fehlt die Rückführung von Kohlenstoff in den Betriebsstoffwechsel der Böden.“
„Schlussfolgerung (der Leopoldina):
Die direkte Nutzung von Biomasse als Rohstoff für industrielle energetische Nutzung verbietet sich wegen der geringen Effizienz und der vielfältigen Nebenwirkungen. Sie sollte auf die Nutzung nach einer Produktionskette (Verbrennung von z.B. Sägeabfällen, Lebensmittelreste, Altpapier) beschränkt werden.“
„Aus all den zuvor genannten Gründen und trotz eines noch bestehenden Forschungsbedarfs hinsichtlich der Gesamtbilanzen postulieren wir, dass die Vorstellung, durch die Nutzung von Biomasse oder pflanzlicher Öle für energetische Zwecke den drohenden Klimawandel nennenswert abzuschwächen, falsch ist.“
Spätestens nach diesem vernichtenden Urteil hätte die Biogas-Produktion aus heimischen „Energiepflanzen“ eingestellt werden müssen.
Die überwiegende Rechtfertigung der Regierung für deren sichtbare, und offensichtlich nachteilige Folgen und auch die nur langsam wachsende Erkenntnis über weitere ernste „Kollateralschäden“ der Energiepolitik und einer unbewiesen und spekulativ als Bedrohung dargestellten Klimaveränderung – Beispiel in diesem Artikel: die Biodiversität – ist bereits keine leichte Kost für die Leser.
Aber die weiteren Verästelungen und Wirkungen dieser Politik zeigen das oft unterschätzte Ausmaß und die Vielfalt der dazu gehörenden weiteren Prozesse – mit dem beschämenden Beispiel des Palmöls, das alle zu Tränen rührenden Schilderungen der Vernichtung von Regenwäldern als Heuchelei enttarnt. Wir sind die Kunden der Produkte, die anschließend auf den zerstörten Waldflächen angebaut werden.
B7 und E10 zeigen, dass die Palmöl verwendenden Biokraftstoffe auf der Vernichtung von Regenwald beruhen. Wenn die Politik das duldet und gerade jetzt die Aufforstung als wichtige Aufgabe für den Klimaschutz propagiert, dann sind die Widersprüche offensichtlich.

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Teil 3 folgt in Kürze




,Versteckte‘ NOAA-Tempera­turdaten enthüllen, dass 6 der letzten 9 Monate in den USA zu kalt ausge­fallen waren – und die NOAA bekommt nicht einmal den Juni hin

Wenig bekannte Daten des hoch modernen Climate Reference Network der USA (welche es anscheinend niemals schaffen, Eingang in den monatlichen „Klimazustands“-Bericht der NOAA Eingang zu finden) zeigen, dass sechs der letzten neun Monate zu kalt ausgefallen waren, was in der folgenden Tabelle durch Fettdruck hervorgehoben ist:

Tabelle 1: mittlere Temperatur-Anomalie von Oktober 2018 bis Juni 2019 in den USA. Die ganze Datentabelle steht hier.

Man beachte die negative Abweichung für Juni 2019 mit -0,14°F.

Die direkt der National Climate Data-Page der NOAA entnommenen Daten zeigen nicht nur, dass es in längeren Zeiträumen im Jahre 2019 zu kalt gewesen war, sondern auch, dass das Mittel der Temperatur in den USA im Jahre 2019 niedriger liegt als im Jahre 2005, dem Beginn des Datensatzes:

Abbildung 1: Mittlere Temperatur-Anomalie von Januar 2005 bis Juni 2019. Quelle der Graphik hier.

Das U.S. Climate Reference Network (USCRN) wurde eingerichtet, um die genauesten Temperaturmessungen zu zeigen im Vergleich zum alten Cooperative Observer Network (COOP), welches durch den UHI, Probleme des Aufstellortes und eine Fülle von vom Menschen induzierten Inhomogenitäten wie Stationsverlagerungen, unvollständige Daten, aufgelöste Stationen sowie Bedingungen an Rollbahnen von Flughäfen beeinträchtigt worden waren, die niemals dafür gedacht waren, als Klimaaufzeichnungen herangezogen zu werden.

Der Report steht hier.

Die Leserschaft dieses Blogs kennt meine Arbeiten bzgl. dieser Probleme (hier), und als Folge davon gab es einen Report der GAO über Probleme des alten COOP-Netzwerkes. Man untersuchte einen Unter-Datensatz des größeren COOP-Netzwerkes (USHCN) und schrieb:

Der Übersicht der GAO von Wettervorhersage-Büros zufolge genügten 42% der aktiven Stationen im Jahre 2010 nicht einer oder mehreren Anforderungen der Standards bzgl. der Aufstellung. Unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Betriebs der Stationen fand die GAO, dass die Büros allgemein, aber nicht immer, die erforderlichen Werkzeuge zur Hand hatten, um jährliche Inspektionen von Stationen durchzuführen und Stationsaufzeichnungen zu aktualisieren. NOAA-Funktionäre sagten GAO, dass jährliche Begutachtungen der Stationen sowie ständige Aktualisierungen der Aufzeichnungen notwendig sind einschließlich der Aufstell-Bedingungen, damit die NOAA und andere Nutzer der Daten die Bedingungen kennen, unter welchen die Daten aufgezeichnet wurden. Die NOAA-Mitarbeiter identifizierten eine Reihe von Herausforderungen, welche dazu beitrugen, dass einige Stationen nicht die Standards erfüllten, einschließlich der Verwendung von Messinstrumenten, die via eines Kabels mit einer Anzeige in irgendeinem Raum verbunden waren – wodurch sich die installierte Ausrüstung näher an einem Gebäude befinden kann als von den Standards vorgeschrieben.

Die NOAA verfolgt nicht, ob USHCN-Stationen den Standards der Aufstellung und der Erfordernis der Aktualisierung von Aufzeichnungen der Station genügen, und sie verfügt nicht über eine Abteilung, welche sich der Probleme nicht erfüllter Standards von Stationen annimmt. Leitlinien der Durchführung von Messungen schreiben aber entsprechende Informationen vor, um die Ergebnisse des Programms zu bewerten. Die Informationskanäle der NOAA jedoch sind nicht darauf ausgelegt zu verfolgen, ob die USHCN-Stationen den Standards bzgl. Aufstellung und Aktualisierung genügen. Ohne zentral verfügbare Informationen kann die NOAA einfach nicht angeben, wie sich die Stationen verhalten. – Quelle

Die Antwort der NOAA? Anstatt darauf einzugehen, wurde der Unter-Datensatz der COOP-Stationen im Jahre 2012 kurzerhand beendet. Auf seiner Klimadaten-Website sagt die NOAA jetzt:

Nationale monatliche Temperatur-Aktualisierungen des USHCN wurden ausgesetzt. Die offiziellen CONUS-Temperaturaufzeichnungen beruhen jetzt auf nClimDiv. Die USHCN-Daten von Januar 1895 bis August 2014 werden aber zu historischen Vergleichszwecken weiter gezeigt. – Quelle

Und dennoch, während das USHCN eingestellt wurde und dessen Daten nicht mehr in den monatlichen und jährlichen NOAA-Klimaberichten auftauchen, bestehen die im USHCN erkannten Probleme im größeren COOP-Netzwerk fort, von welchem viele tausend Stationen verbleiben:

Abbildung: Verteilung der Stationen im U.S. Cooperative Observer Network im CONUS. Stationen vom USHCN, Version 2, sind als rote Dreiecke gekennzeichnet. Quelle

Alles, was die NOAA gemacht hat war, die von uns benannten sichtbaren Symptome zu behandeln (indem man sie einfach entfernte). Die Wurzel des Übels packte man jedoch nicht an und verwendete weiterhin die Mehrzahl der Daten darin – Daten mit der gleichen Art von Problemen und Inhomogenitäten, die schon im USHCN-Unterdatensatz erkannt worden waren. Das USHCN bestand aus 1218 Stationen aus über 8700 COOP-Stationen, und jene verbleibenden Daten werden herangezogen, um den U.S. Climate Divisional Dataset zu berechnen, welcher dann wiederum als heutige „offizielle“ Temperatur-Mittelwerte verkauft wird. Im Grunde war alles, was sie taten, das Problem unter den Teppich zu kehren und dann zu tönen, dass man über Algorithmen verfüge, um schlechte Daten zu „fixieren“.

Inzwischen werden perfekt gute Daten ignoriert zugunsten „fixierter“ schlechter Daten. Die NOAA sagt Folgendes zum hochmodernen Climate Reference Network:

Die Absicht des USCRN-Programms ist es, ein Klimabeobachtungs-Netzwerk mit nachhaltig hoher Qualität zu erhalten, welches in 50 Jahren mit höchstem Vertrauensniveau die Frage beantworten kann: Wie hat sich das Klima der Nation während der letzten 50 Jahre geändert?

Diese Stationen wurden mit der Klimawissenschaft im Hinterkopf gestaltet. Drei unabhängige Messungen von Temperatur und Niederschlag werden an jeder Station durchgeführt, wobei die Kontinuität der Messungen sowie die Wartung gut kalibrierter und hoch genauer Messungen sichergestellt werden. Die Stationen werden in unberührten Umgebungen aufgestellt, in denen noch viele Jahrzehnte lang keine nennenswerten Entwicklungen zu erwarten sind. – Quelle

Die Daten aus der übrigen Welt, erfasst im Global Historical Climatology Network (GHCN) der NOAA besteht zum größten Teil aus der gleichen Art von Stationen mit gleich großen oder sogar noch größeren Problemen bzgl. der Daten (wegen des Fehlens einer konsistenten Qualitätskontrolle).

Unglücklicherweise scheint die NOAA zu glauben, dass es diese Daten des hochmodernen Climate Reference Network nicht wert sind, der Öffentlichkeit mitgeteilt zu werden. Eine Durchforstung der letzten 5 Jahre monatlicher und jährlicher „Klimazustands“-Berichte ergab, dass nicht ein einziges Mal diese Daten hoher Qualität erwähnt worden waren. Vielmehr zog man es vor, stattdessen die Daten des alten COOP-Netzwerkes zu zeigen, die jetzt die neue Verpackung als der U.S. Climate Divisional Dataset erhielt.

Tatsächlich behauptet der NOAA-Klimareport für Juni 2019, dass der Monat in den USA um 0,2°F zu warm war (hier), obwohl dem US Climate Reference Network die Juni-Daten diesen Monat als 0,14°F zu kühl auswiesen.

Wie sieht nun aber die korrekte Temperatur der USA für den Juni aus?

Auch im Mai 2019 gab es Unstimmigkeiten. Dem USCRN zufolge lag die Mitteltemperatur um 1,13°F unter dem vieljährigen Mittel.

Der „offizielle“ Klimareport der NOAA nannte eine nur halb so große Abweichung (hier)

Es sieht so aus, als ob sich die NOAA noch nicht einmal darauf einigen kann, wie die Temperatur in den USA auf monatlicher Basis aussieht. Man verwendet alte und unzuverlässige Daten, während man es ablehnt, die besten Daten zu verwenden, die sie haben. Warum?

Das ist eine schändliche Inkompetenz der Regierung, die einmal untersucht werden sollte.

Man fragt sich, ob schreiende Schlagzeilen wie „heißest jemals“ in diesem Monat überhaupt existieren würden, falls es auf der Welt eine globale Version des USCRN geben würde – mit regelmäßiger Datenkontrolle und Messungen weit entfernt von der vom Menschen induzierten Wärmeinsel über Städten.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/07/30/hidden-noaa-temperature-data-reveals-that-6-of-the-last-9-months-were-below-normal-in-the-usa-and-noaa-cant-even-get-june-right/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Juli 2019 in Deutschland: Ein überraschender Temperatur-Rückblick

Trotz der Hitzerekord-Tage am Ende des Monats liegt der Juli 2019 im vieljähri­gen Rückblick über insgesamt 30 Jahre nur im oberen Mittelfeld auf Platz 11.

Mit nur leicht überdurchschnittlicher Mitteltemperatur war der Juli 2019 in Deutschland z. T. deutlich weniger heiß als die 10 Jahre:

2018, 2015, 2014, 2013, 2010, 2006, 2003, 1995, 1994, 1990.

Juli 2019 – Mitteltemperatur in Deutschland –

Abweichung vom Durchschnitt 1989 – 2018

(Quelle: Wetteronline.de, 1. 08. 2019)

Und das gilt sogar weltweit. Wie der Klimaforscher und Satelliten Experte Dr. Roy Spencer soeben mitteilte

July 2019 Was Not the Warmest on Record




Eine Million-Grenze geknackt: EIKE sagt Danke!

Vor einem Jahr, im Juli 2018, erreichte unsere Leserstatistik wohl urlaubsbedingt ein Allzeittief mit etwa 72.000 Aufrufen. In den Monaten darauf wurde in Schweden und Deutschland die Gretamanie inszeniert, und von da an gab es kein Halten mehr.

Der recht durchsichtige PR-Coup mit der die Jesuskind-Ikonografie bedienenden autistischen Greta Thunberg machte die Klimaskeptiker unter den Bürgern offenbar besonders ärgerlich; und den Unentschiedenen wurde deutlich gezeigt, daß alles nur Illusion ist, was medial unter „Klimawandel“ firmiert.

Da Greta neben der Goldenen Kamera, dem D-Day-Preis nun auch noch einen Doktortitel und höchstwahrscheinlich wie Al Gore vor zwölf Jahren den Nobelpreis erhalten wird, ist nicht mit weniger Ärger unter den Bürgern zu rechnen.

Vor allem dann nicht, wenn uns eine zweite Mehrwertsteuer (also Kohlendioxidabgabe) droht, und das bei offensichtlich deutlich nach unten zeigenden Wirtschaftsdaten.

Natürlich ist alles nichts ohne unsere hervorragenden Autoren, denen ich auf diesem Wege Dank für ihre unermüdliche Arbeit und knackige Recherche sagen möchte:

Michael Limburg
Horst-Joachim Lüdecke
Chris Frey
Klaus-Eckart Puls
Andreas Demmig
und die vielen Gastautoren der Achse des Guten um Dirk Maxeiner und Henryk M Broder

 

 

 




Sahara-Hitze: Das Nullsum­menspiel und der Beweis

In der Öffentlichkeit ist der Eindruck entstanden, als wenn diese Hitze gleichbedeutend mit einer allgemeinen Erwärmung auf unserem Planeten Erde wäre. Doch das ist falsch.

Die Erwärmung fand in großen Teilen Europas statt. In anderen, benachbarten Teilen war es kühler als sonst.

Hier ist der Beweis.

Auf folgender Karte ist die Temperaturverteilung eingetragen.

Nur ein bestimmtes Gebiet in Mitteleuropa (lila Fläche) ist besonders heiß. Drum herum ist es weniger warm (gelb) und auch kühler als sonst (blau).

Quelle: >> wetterzentrale.de, Texte „Deutschland“ und „Sahara“ hinzugefügt

Sogar große Teile der Sahara sind kühler als sonst (blau). Das ist überhaupt kein Wunder, da die Wärme jetzt bei uns in Europa ist und kühlere Luft in die Sahara nachströmte.

Schlussfolgerung:

Die überdurchschnittlich warmen Gebiete gleichen sich etwa mit den überdurchschnittlich kalten Gebieten aus.

Die aktuelle Erwärmung ist ein Nullsummenspiel! Der Beweis ist erbracht. Historisch gesehen kamen solche Ereignisse immer wieder vor.

Es ist sogar so, dass in kühleren Zeiten – wie der Kleinen Eiszeit – warme Sommerextreme häufiger waren als in den letzten mehr als hundert Jahren.

Das kann >> hier nachgelesen werden.

http://www.klimanotizen.de/html/temperaturen.html#WinterSommer

Klaus Öllerer, arbeitet mit bei KlimaKontroverse.de




Die angeblich höchsten Temperaturen jemals im Juli 2019

Die fünftägige Hitzewelle Ende Juli musste wieder einmal als Beweis der CO2-Treibhausanhänger herhalten, dass es in Deutschland und überall auf der Welt immer wärmer würde. So die Behauptung. Richtig ist: Die CO2-Konzentrationen der Erdatmosphäre steigen. Aber zwei Statistik-Trendlinien mit gleichem Vorzeichen sind noch kein Beweis einer Kausalität. Genauso könnte man die Zunahme des Speiseeis-Verzehrs in Deutschland als Grund der Erwärmung angeben und nun für Himbeereis eine zusätzliche Eissteuer verlangen.

Wir wollen diese Angst erzeugenden, angeblich globalen TreibhausErwärmungen zunächst anhand des DWD-Stationsnetzes für unser Land überprüfen und stellen uns die Frage, wo der Juli 2019 innerhalb der anderen Julimonate seit 1982 einzuordnen ist. 1982 deswegen, weil eine der betrachteten Stationen dieses Artikels damals eingerichtet wurde und die Stationsumgebung seitdem kaum Änderungen erfahren hat. Der Deutsche Wetterdienst gibt diesen Juli mit 18,9°C für Deutschland an. Die Sonnenscheindauer lag etwas über dem Vergleich der Jahre 1961 bis 1990, die Regenmenge im Schnitt darunter. So das Ergebnis seiner fast 2000 Wetterstationen.

Abb.1: Die Julitemperaturen der deutschen DWD-Klima-Stationen zeigen seit 1982, also seit 38 Julimonaten einen aufsteigenden Trend. Der Juli 2019 war im Schnitt der fast 2000 DWD-Stationen keinesfalls besonders heiß, was der DWD im Gegensatz zu den Medien auch zugibt: Ein warmer, aber kein Rekordmonat. Der Juli 2019 liegt genau auf der steigenden Trendlinie. Man könnte nun voreilig feststellen, der Juli wurde in diesem Zeitraum um 1 Grad wärmer. Stimmt diese Grafik wirklich? Wurde es überall in Deutschland wärmer?

Erste Erkenntnis: Der Juli 2019 war bei weitem nicht der wärmste Julimonat. Der DWD hat das auch nicht behauptet, jedoch die Medien. Es gab lediglich eine Hitzewelle im Hochsommermonat Juli, mancherorts mit neuen Temperaturrekorden. Besonders um den 10 Juli herrschte aber derart kühles Wetter, dass die Freibäder verwaist waren. Ein Blick auf den Verlauf der Tagesmaxima an der DWD-Station ID-Nr. 1270 (Erfurt/Weimar) zeigt das eindrucksvoll:

Abb.2: Enorme Temperaturschwankungen in Erfurt zwischen dem 2. und dem 30. Juli. Herbstlichen 17 bis 19°C um die ersten beiden Juli-Wochenenden folgten am 25. Juli 36°C. Über die Ursachen dieser enormen Temperaturschwankungen hatten KÄMPFE, SCHMIDT und FREY hier bei EIKE in den vergangenen Wochen mehrfach berichtet. Man fragt sich, wieso das angeblich so schädliche CO2 nicht immer gewärmt hatte – klar ist, dass ein solcher Juli insgesamt nur mäßig warm ausfallen konnte. Grafik von wetteronline.de

Wir betrachten nun einzelne Stationen Deutschlands im selben Zeitraum, und zwar solche mit großem Stadtanteil und dann ländliche Stationen und schließlich ländliche Stationen fast ohne Umgebungsänderungen in diesem Zeitraum.

Die Wetterstation in Lingen. Hier wurde am 25. Juli mit 42,6 C die heißeste jemals in Deutschland registrierte Temperatur gemessen, vom DWD trotz vieler Kritik anerkannt und von den Medien als Beweis einer steten CO2-Treibhauserwärmung verkündet.

[Einschub der EIKE-Redaktion: Bei Redaktionsschluss zu diesem Beitrag war noch nicht bekannt, dass dieser „Rekord“ ein Fake-Rekord war. Selbst alarmistische Websites haben diesen „Rekord“ inzwischen aus ihren Unterlagen gestrichen, siehe hier. Peinlich für den DWD, dass er das nicht mitbekommen hatte. Das hier Gesagte gilt aber unabhängig von diesem Einzelwert natürlich trotzdem. – Ende Einschub]

Abb.3: Ähnlich wie bei Grafik 1 wurde der Juli auch in Lingen im Emsland wärmer. Der Juli 2019 war aber auch in Lingen kein besonders heißer Monat. Er liegt jedoch über der steigenden Durchschnittslinie.

Die Standortumgebung macht den Unterschied.

Im Folgenden sollen nun Wetterstationen betrachtet werden, deren Umgebung sich im Betrachtungszeitraum kaum bzw. wenig verändert haben. Beginnen wir mit Alfhausen. Diese DWD-Wetterstation liegt 40 km östlich der Stadt Lingen, aber in keinem Stadtzentrum, sondern in ländlicher Umgebung. Man beachte beim Vergleich auch die ähnlichen Ausschläge der Einzeljahre. Es zeigen sich große Übereinstimmungen mit Lingen, aber auch Unterschiede:

Abb. 4: Ländliche DWD-Wetterstation Alfhausen in Niedersachsen, 40 km östlich von Lingen. Auch in Alfhausen wurde der Juli wärmer seit 1982, aber die Trendlinie zeigt einen viel schwächeren Erwärmungsanstieg als in Lingen. Auffallend sind auch die sehr ähnlichen jährlichen Ausschläge

Damit wäre ein erstes Ergebnis festzuhalten: Im Emsland und im westlichen Niedersachsen wurde der Monat Juli seit 1982 wärmer. Aber mitten in der Stadt Lingen ist der Temperaturansteig doppelt so hoch, – ca 1 Grad – wie bei ländlichen Standorten.

Nun könnte man salomonisch behaupten, dass ein halbes Grad dem Treibhauseffekt geschuldet wäre und zusätzlich ein halbes Grad in Lingen dem Stadt-Landeffekt (UHI). So in etwa erklärt auch der DWD die Temperaturzunahmen seiner Stationen. In den Städten gäbe es neben der Treibhauserwärmung eine Übererwärmung aufgrund des UHI-Effektes.

Aber auch dieses Erklärungsmuster ist falsch. Gäbe es die sog. CO2-Treibhauserwärmung, dann müsste diese bei allen Stationen in Deutschland auftreten. Und das ist nicht der Fall wie wir anhand ausgewählter Beispiele zeigen werden.

Die Wetterstation in Amtsberg-Dittersdorf.

Die Station am Fuße des Erzgebirges in Sachsen wurde 1982 eingerichtet und steht seitdem unverändert am selben Platz. Auch in der weiteren Umgebung sind laut Aussagen des Stationsleiters außer der Zunahme der Autos keine wesentlichen Veränderungen im Erhebungszeitraum erfolgt.

Abb. 5: Das Ergebnis ist überraschend: Die Klimastation Amtsberg zeigt seit 1982 bis 2019 eine leicht fallende Trendlinie. Man beachte auch: Juli 1982: 19°C, Juli 2019: 17,8°C. Von einem heißen Monat Juli 2019 kann am Fuße des Erzgebirges keine Rede sein. Der heißeste Tag war am 25. Juli um 14.54 Uhr mit 35°C, also weit entfernt von der 40°C-Marke.

Die leicht fallende Trendline zeigt uns, dass die vorschnelle Vermutung bei Alfhausen, ein halbes Grad Erwärmung könnte dem Treibhauseffekt geschuldet sein, falsch ist. Denn in Amtsberg gibt’s dieses halbe Grad Celsius nicht, obwohl in dem Ort die CO2-Konzentration seit 1982 gleich gestiegen ist. Wir müssen nach anderen Erklärungsmustern suchen.

Beginnen wir mit der DWD-Deutschlandgrafik, hier Grafik 1: Die Gründe sind einfach, die Juli Erwärmung der DWD-Wetterstationen sind eine Folge des Wärmeinseleffektes (WI), einer höheren Sonnenscheindauer und geänderter Wetterlagenhäufigkeiten.

Man bedenke: Die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes haben alle einen mehr oder weniger großen WI-effekt=Wärmeinseleffekt in diesem Zeitraum entwickelt, der täglich, also auch heute weiter zunimmt, schließlich zerstören wir knapp 100 ha täglich an freier Natur durch weitere Bebauung, innerorts und in der freien Fläche. Eine erwärmende Urbanisierung in die Natur hinein. Das schwarze Band jeder neuen Straße, der Beton jedes weiteren Gebäudes, die dunklen Dachziegel tragen Zusatzwärme in die bestehende Wärmeinsel oftmals schon ganze Wärmeregionen ein. Nahezu alle Wärmeinseln haben sich vergrößert und das messen die DWD-Messstationen durch Temperaturzunahme.

Dazu dient ein Beispiel: Am 25 Juli hat einer der Autoren den Straßenbelag vor seinem Haus um 14 Uhr bei Sonnenschein und leichter Schleierbewölkung mit 50°C gemessen. Fünf Meter weiter auf dem grünen Rasen vor dem Haus betrug die Temperatur nur 28°C. Eigentlich logisch, denn die Verdunstung von Wasser aus dem Boden, aber auch bei der Fotosynthese der Pflanzen, kühlen trotz Hausnähe den Gras-Boden.

Wichtig sind aber auch die Unterschiede abends und in der Nacht. Die Straße heizt sich auf und gibt schon tagsüber, aber vor allem nachts die gespeicherte Wärme wieder ab. Mehr Straßen und Beton bedeutet in der Stadt eine Zunahme der Sommer- aber auch der Tropentage, und genau auf diese Zunahme der warmen Tage verweisen die CO2-Erwärmungsgläubigen mit schöner Regelmäßigkeit als einen Beweis ihres Irrglaubens. Dabei verschweigen Sie wie immer, dass überhaupt noch niemals diese angebliche CO2-Erwärmung in einem Versuch nachgewiesen werden konnte und es auch keinerlei technische Anwendungen diesen angeblichen Treibhauserwärmungseffektes gibt.

Merke: Der zunehmende Wärmeinseleffekt in Deutschland ist auch menschengmacht und leicht nachweisbar. Der CO2-Treibhauseffekt wäre auch menschengemacht, wenn es ihn denn gäbe, er ist nicht nachweisbar, sondern ein Glaubensbekenntnis. Da er nicht nachweisbar ist, hat er auch keine Wirkung auf die Temperaturen.

Die CO2-Erwärmung aufgrund sogenannter Treibhausgase ist ein wissenschaftlicher Irrglaube und eine Verwechslung mit dem ebenfalls menschengemachen Wärmeinseleffekt.

Im Emsland wurden gerade seit 1982 besonders viele Feuchtwiesen trockengelegt und die Agrarindustrielandschaft vorangetrieben. Die Windräder, der zunehmende Straßenbau und die Solarparks tragen verstärkt zur Landschaftserwärmung bei. Das mag neben der Zunahme der Sonnenstunden und der SW-Wetterlagen ein weiterer Grund für die Julitemperaturzunahme auch der ländlichen Stationen im westlichen Niedersachen sein. In Amtsberg-Dittersdorf/Erzgebirge betont der Stationsleiter uns immer wieder, dass seit 1982, dem Einrichten der Station sich fast nichts in der Umgebung verändert habe. Nur eine Umgehungsstraße mit dem ansteigenden KFZ-Verkehr auch innerorts wäre dazugekommen. Einzig der zusätzliche Autoverkehr und die Straßen bringen zusätzlich etwas Wärme in den Ort.

Gedanke zwischendurch: Hätte sich Deutschland seit 1982 überhaupt nicht menschengemacht verändert und würden alle Wetterstationen noch am selben Platz stehen wie vor 38 Jahren, wären die Julitemperaturen dann leicht gesunken?

Die Region am Fuße des Erzgebirges könnte sich jedoch auch gegensätzlich zu Deutschland entwickelt haben. Mit Freiburg im Breisgau, der Sonnenecke Deutschlands haben wir eine weitere WI-arme DWD-Messstation gefunden. Hier hat der DWD den ursprünglich innerstädtischen Standort vor 10 Jahren in einen Außenbezirk verlegt und schon verschwindet die angebliche CO2-Klimaerwärmung. Dieser Juli brachte keine Hitzerekorde für Freiburg, obwohl mit 80% Niederschlag und 125% Sonnenscheinstunden günstige WI-Erwärmungsfaktoren für den neuen Standort vorlagen.

Abb. 6: Auch Freiburg, diese DWD-Station ganz im SW- Deutschlands an der französischen Grenze zeigt seit 38 Jahren keine Julierwärmung. Die Trendlinie ist sichtbar, aber nicht signifikant fallend.

Weitere WI-arme Stationen: Rosenheim und Nürnberg/Netzstall. Rosenheim die Station steht nördlich der Stadt in den Innwiesen

Abb. 7 und 8: Die beiden bayrischen sehr ländlichen DWD-Stationen zeigen seit 1982 fast keine Juli-Erwärmung.

Außerhalb Deutschlands WI-arme Station in Virginia bei einer Farm:

Abb. 9: Leicht sinkende Julitemperaturen in den USA bei einer Einzelfarm in der freien Landschaft.

Um kritisch zu prüfen, ob es in anderen Regionen eine merkliche Juli-Erwärmung gab, sehen wir uns die Entwicklung in Zentralengland an. Diese (relativ verlässliche) Messreihe reicht gute 360 Jahre zurück – bis 1659:

Abb. 10: Seit über 360 Jahren stiegen die Juli- Temperaturen in Zentralengland nur um etwa 0,6K, das sind lächerliche 0,15K pro Jahrhundert. Wir gehen davon aus, dass es dort ebenfalls einen WI- Effekt gibt, der aber wegen höherer Bewölkungsmenge und Windgeschwindigkeiten sowie geringerer Sonnenscheindauer schwächer als in Deutschland sein dürfte.

Betrachtet man nur die letzten 38 Jahre, so fällt die Stagnation der Juli- Werte in Zentralengland auf:

Abb. 11: Die „Schere“ zwischen der Entwicklung der Juli- Werte in England (fast Stagnation) und Deutschland nach DWD (leichter Anstieg) öffnet sich seit über 30 Jahren. Man beachte, dass die geringe Erwärmung in Zentralengland vermutlich ausschließlich WI-bedingt ist.

Neben stärkeren WI- Effekten kommen auch noch zwei andere Faktoren in Betracht, welche die Begünstigung Deutschlands im Juli erklären – eine längere, erwärmend wirkende Sonnenscheindauer sowie eine größere Häufung erwärmend wirkender Großwetterlagen, von denen das von Seewasser umgebene Zentralengland weniger profitieren konnte. Anhand der Werte der Station Potsdam wollen wir das verdeutlichen:

Abb. 12: In Potsdam stiegen Sonnenscheindauer und die Häufigkeit erwärmender Großwetterlagen im Juli an, was zu höheren Lufttemperaturen führte. Reihe mit Juli 2018 endend, 2019er Werte lagen noch nicht vor.

Die höhere Sonnenscheindauer und die WI- Effekte sind teilweise voneinander abhängig. Eine Trockenlegung oder Versiegelung („Entsorgung“ des Niederschlagswassers in die Vorfluter) führt nämlich außer zu weniger Verdunstungskälte auch zu weniger Wolkenbildung. Andererseits begünstigt eine höhere Sonnenscheindauer die Aufheizung von Asphalt, Beton oder trockenen Böden.

Wir gehen davon aus, dass diese 3 Ursachen den größten Teil der im Juli vom DWD gemessenen Erwärmung erklären, CO2 spielt praktisch keine Rolle.

Deshalb unsere Feststellung: Der Juli wurde in den Städten und Gemeinden Deutschlands nur dank des WI- Effekts, einer geänderten Großwetterlagenhäufigkeit und einer höheren Sonnenscheindauer etwas wärmer. In der freien Landschaft Deutschlands – das sind fast 90% der Gesamtfläche – gibt es sogar einzelne Stationen die sich seit 38 Jahren praktisch nicht erwärmten.

Ergebnisse:

  1. Die Natur und die Vegetation Deutschlands spürt außerhalb der DWD-Wärmeinseln nicht viel von der angeblichen Juli-Klimaerwärmung.
  2. Die angebliche Julierwärmung der letzten gut 35 Jahre gab es vorwiegend in den wachsenden Gemeinden und Städten Deutschlands oder an den Flughäfen sowie auf meliorierten Flächen, also dort, wo auch die DWD-Messstationen stehen und wo die Menschen leben und arbeiten.
  3. Hätte sich Deutschland seit 35 Jahren nicht verändert, dann gäbe es eine wesentlich geringere Juli-Erwärmung. Auch höhere Besonnung und geänderte Häufigkeitsverhältnisse bei den Großwetterlagen trugen zur wohltuenden, keinesfalls katastrophalen Erwärmung bei.
  4. Auch dieser Artikel zeigt wieder: Der Kohlendioxidgehalt der Luft hat seit 35 Jahren zugenommen, die Temperaturen des Monates Juli sind in der freien Fläche Deutschlands jedoch gleich geblieben. CO2 hat also keinen oder fast keinen Einfluss auf die Temperaturen.
  5. Die CO2-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre. Der immer wieder genannte korrelierende Beweis der steigenden DWD-Temperaturen mit den zunehmenden Sommer- und Tropentagen ist in Wirklichkeit ein Beweis für den zunehmenden Wärmeinseleffekt.

Fazit: Wir sind weit entfernt von einer besorgniserregenden Klimaerwärmung und wir sind schon gar nicht mittendrin.

Wie es mit den Temperaturen und dem Klima weitergeht, weiß niemand, denn viele Faktoren bestimmen die ständigen Klimaänderungen. Nur CO2 hat daran keinen oder kaum einen Anteil, wie wir anhand dieses Artikels erneut zeigen konnten. Das einzig Beständige allen Lebens auf der Erde ist der Wandel.

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Was Sie schon immer über CO2 wissen wollten: Teil 2 – CO2-Anstieg menschgemacht oder nicht?

Die Erdtemperaturen und den CO2-Gehalt der Atmosphäre über die letzten 500 Millionen Jahre zeigt Bild 1

Bild 1: Globaltemperaturen und atmosphärischer CO2-Gehalt in ppm über die vergangenen 550 Millionen Jahre; schwarz – Temperaturanomalie, grün – CO2-Konzentration, gestrichelte Linien – CO2-Konzentrationen von 800 ppm bzw. 400 ppm, letztere ist die aktuelle Konzentration, erstere ihre Verdoppelung. Rechtes Teilbild: atmosphärischer CO2-Anteil der letzten 3 Millionen Jahre. Bild erstellt aus den Daten von [1], [2].

Bild 1 zeigt, dass die aktuelle Konzentration von CO2 in unserer Atmosphäre, verglichen mit den letzten 500 Millionen Jahren, noch nie so niedrig war (300 Mio. Jahre vor uns ausgenommen). Ferner zeigt es

  • Die Grenze zwischen warm und kalt ist die zwischen Warm- und Eiszeitalter. Wir leben heute immer noch in einem Eiszeitalter, von der Wissenschaft definiert als Zustand gleichzeitiger Vereisung beider Erdpole.
  • Temperaturverlauf und CO2-Konzentration zeigen keinen Gleichlauf, oder fachlicher, sie sind sehr schlecht korreliert.
  • Die CO2-Konzentration war in der Erdgeschichte schon bis über 15-mal höher als heute, ohne dass es zu einem Wärmekollaps der Erde kam.

Die in Bild 1 eingetragenen Kurven sind methodischer Probleme wegen mit großen Unsicherheiten behaftet. Dennoch steht fest: Warmzeitalter und Eiszeitalter waren gleichermaßen die Erdnormalität. Ferner waren die CO2-Konzentrationen der Erdvergangenheit fast immer sehr viel höher als heute. In allen Zeiten gab es überreiches Leben auf unserer Erde – in den Warmzeiten besonders üppig – und natürlich auch in den Ozeanen, die keineswegs infolge höherer CO2-Konzentrationen an Versauerung krankten. Sämtliche CO2-verbrauchenden Vorgänge, wie die Bildung der fossilen Kohle-, Erdöl- und Gas-Vorkommen, haben der Erdatmosphäre zunehmend das für die Existenz von Pflanzen und Tieren unabdingbare CO2 entzogen. Wenn wir heute fossile Brennstoffe verfeuern, geben wir der Atmosphäre damit nur einen Teil dieses Kohlenstoffs wieder zurück.

Es gibt noch einen wichtigen Punkt, der in der CO2-Diskussion so gut wie nie zur Sprache kommt: Die minimale CO2-Konzentration in der Luft, bei der noch die für alles Leben auf der Erde unabdingbare Photosynthese funktioniert, wird in der Fachliteratur zwischen 50 und 100 ppm geschätzt [3]. Mit heute 400 ppm sind wir von dieser Todeszone nicht mehr so weit entfernt. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, die der Atmosphäre wieder das unabdingbare CO2 hinzufügt, optimistisch zu bewerten.

Seit ungefähr 2 Millionen Jahren sind die Erdtemperaturen Zyklen von grob 100.000 Jahren Länge unterworfen, den Eiszeiten oder Glazialen (nicht mit den Eiszeitaltern in Bild 1 zu verwechseln) und den Warmzeiten oder Interglazialen. Sie sind unter „Milankovich-Zyklen“ bekannt geworden. Zwei Millionen Jahre sind in Bild 1 natürlich viel zu kurz, um diese Einzelheiten hervortreten zu lassen. Wir dehnen daher die Zeitskala kräftig und kommen dann zu Bild 2, welches die letzten 400.000 Jahre zeigt.

Bild 2: Antarktische Temperaturen (blau) und CO2-Konzentrationen der Luft (grün), gewonnen aus Eisbohrkernanalysen der russischen Vostok-Station über die vergangenen 400.000 Jahre [8]. Der Wert 0 der Temperaturkurve entspricht etwa unserer heutigen globalen Durchschnittstemperatur. Bild erstellt aus den numerischen Daten der Originalveröffentlichung.

In der Zeitspanne der Eiszeiten, die bis etwa zwei Millionen Jahre zurück reicht, finden wir CO2-Konzentrationsänderungen in der Luft, die sich mit der temperaturabhängigen Löslichkeit von CO2 in Meerwasser erklären lassen. Bei wärmerem Wasser wird CO2 ausgegast, bei kälterem Wasser wird es gebunden. Jeder kennt diesen Effekt von einem Glas mit CO2-haltigem Mineralwasser. Die Zusammenhänge in der realen Natur sind komplex [4]. Über die Eiszeiten der letzten 400.000 Jahre beträgt die maximale Schwankungsbreite der CO2-Konzentration etwa 100 ppm (Bild 2). Am Ende der letzten Eiszeit, 10.000 Jahre vor uns, betrug die CO2-Konzentration der Luft etwa 260 ppm. Danach ging es nur noch um ca. 20 ppm aufwärts und blieb dann im Wesentlichen konstant. Seit 2000 Jahren bis zu Beginn der Industrialisierung schwankte die CO2-Konzentration um etwa 280 ppm herum nur sehr geringfügig [5]. Insbesondere die relativ konstanten Werte der letzten 2000 Jahre stehen in guter Übereinstimmung mit den ebenfalls nur relativ wenig variierenden Ozeantemperaturen. Mit „relativ“ sind die sehr viel größeren Temperaturschwankungen von Meerwasser über die Eiszeiten und Zwischeneiszeiten angesprochen.

Bleibt jetzt noch die Frage nach der Zuverlässigkeit der CO2-Eisbohrkerndaten. In den mikroskopisch kleinen Luftbläschen sind schließlich eine ganze Reihe von chemischen und physikalischen Reaktionen denkbar, welche die Konzentrationswerte verfälschen könnten. Zu dieser Fehlerproblematik gibt die Fachpublikation von Stauffer et al. Auskunft. In ihr wird die Zuverlässigkeit der Ergebniswerte aus Eisbohrkernen für die Gase CO2, CH4 und N2O ermittelt [6]. Für CO2 werden dabei max. 20 ppm Abweichung angegeben. Die ungenauere Methode, aus Blatt-Stomata in Sedimenten historische CO2-Konzentrationen zu ermitteln, weist dementsprechend größere Schwankungen auf als die Eisbohrkernmethode [7]. Von einem maßgebenden Widerspruch zwischen den CO2-Werten aus Eisbohrkernen und Blatt-Stomata kann aber keine Rede sein. Seit etwa 150 Jahren ist dann die atmosphärische CO2-Konzentration auffällig angestiegen – von etwa 280 ppm um das Jahr 1800 bis auf etwa 405 ppm im Jahre 2019. Auch ohne ein näheres Eingehen auf den globalen CO2-Zyklus, der in Teil 3 besprochen wird, sind bereits die Indizien für die anthropogene Ursache des rezenten CO2-Anstiegs zwingend. Andere Ursachen als der Mensch sind praktisch auszuschließen.

Quellen:

[1] T. Came et al., Coupling of surface temperatures and atmospheric CO2 concentrations during the Palaeozoic era, Nature 449, 2007

[2] R. A. Berner, The long-term carbon cycle, fossilfuels and atmospheric composition, Nature, 426, 2003

[3] D. N. Moss, The limiting carbon dioxide concentration for photosynthesis, Nature 192, 1962

[4] M. Gloor et al., Estimating net air-sea fluxes from ocean bulk data: Methodology and application to the heat cycle, Global Biogeochemical cycles, Vol. 15, No. 4, 767-782, 2001

[5] Epica-Dome, Eisbohrkernwerte sowie Vostok-Daten

[6] B. Stauffer et al., Discussion of the reliability of CO2, CH4, and N2O records from polar ice cores, Mem. Natl Inst. Polar Res., 57, 139-152, 2003

[7] F. Wagner et al., Reproducibility of Holocene atmospheric CO2 records based on stomatal frequency, Quaternary Science Review 23, 1947-1954, 2004

[8] J. R. Petit et al., Climate and atmospheric history of the past 420,000 years from the Vostok ice core, Antarctica, Nature, 399, 1999

 




Besonder­heiten der Sommer­witterung 2019 – Zirkulations­störungen ohne Ende?

Die Meteorologen H.- D. SCHMIDT hier und S. KÄMPFE hier hatten hier bei EIKE schon mehrfach über die aktuellen Zirkulationsstörungen und deren Ursachen berichtet. Hier erfolgen dazu einige Ergänzungen und Aktualisierungen.

Warum die „Siebenschläfer-Regel“ 2019 versagte

Die Siebenschläferregel gilt auch unter seriösen Meteorologen als eine der wenigen, brauchbaren Bauernregeln. Sie besagt etwa Folgendes: „Der Witterungscharakter und der Witterungstrend Ende Juni/Anfang Juli setzt sich in den folgenden Hochsommerwochen (meist) fort.“ Dabei sind zwei Dinge aber unbedingt zu beachten: Erstens kann ein einzelner Tag nie als Maßstab für die künftige Witterung gelten, und zweitens fällt der Siebenschläfertag wegen einer Kalenderreform von 1583 nicht auf den 27. Juni, sondern auf den 7. Juli. Meteorologisch geht es dabei um die Lage des Azorenhoch-Ablegers („Azorenhochkeil“) und des Jet-Streams: Liegen beide recht weit südlich, so herrscht über Mitteleuropa eine westliche bis nordwestliche Strömung mit dem typischen, feucht-kühlen Sommerwetter. Liegen aber beide weiter nördlich, so kann sich über längere Zeit trocken-warmes Hochdruckwetter behaupten, das aber nicht zwangsläufig genau sieben Wochen anhalten muss; bevorzugt gilt die Regel für den restlichen Juli. Zwei historische Wetterkartenbeispiele aus Jahren, in denen die Regel gut zutraf, jeweils vom 7. Juli, zeigen charakteristische Wetterlagen vor einem recht kühlen, wechselhaften und einem eher trocken-warmen Hochsommer:

Abbildungen 1a und 1b: Der feucht-kühle Hochsommer 1979 (oben, 1a) begann mit einem nach Südwesteuropa gerichteten Azorenhochkeil und einem recht südlich verlaufenden Jet-Stream; viele West- und Nordlagen im Juli folgten. Im „schönen“ Hochsommer 1995 (unten, 1b) hatte sich aus dem nach Westeuropa reichenden Azorenhochkeil ein Hoch über Osteuropa abgetrennt; der Jet-Stream verlief weit nördlich vom zentralen Nordatlantik nach Skandinavien und Nordrussland. Bildquellen wetterzentrale.de, Ausschnitt jeweils leicht verkleinert.

So unterschiedlich diese Wetterlagenbeispiele auf den ersten Blick auch sind – gemeinsam ist beiden das Vorhandensein eines für Europa gerade im Juli charakteristischen zonalen Grundstroms („Westwetter“), gut erkennbar am Verlauf der Isobaren (weiße Linien), durchgehend von Nordamerika über den Nordatlantik nach Skandinavien/Osteuropa. Und genau das fehlte 2019:

Abbildung 2: Nach der Siebenschläferregel hätte es einen feucht-kühlen Juli 2019 geben müssen, denn bis über den 10.Juli hinaus dominierte kühles Wetter; hier die Lage vom 7.Juli. Doch die Westdrift war durch eine Hochdruckzone Azoren/Island/Grönland blockiert, und die über Mittel- und Nordeuropa herrschende Nordströmung war, wie fast alle längenkreisparallelen Großwetterlagen, als „meridiane“ oder „meridionale“ Großwetterlage nicht stabil genug, um sich über die Monatsmitte hinaus zu behaupten. Bildquelle wetterzentrale.de, Ausschnitt leicht verkleinert.

Es ist also die Instabilität dieser längenkreisparallelen Strömungen, welche eine Anwendung der Siebenschläferregel in solchen Situationen verbietet – über den Sonderfall der zwar meridianen, aber mitunter sehr stabilen Ostwetterlagen wird gleich noch berichtet werden. Das „Umkippen“ der kühlen Nord- in eine heiße Südströmung kam dann auch im Juli 2019 nicht völlig überraschend, zumal diese Lagen schon im Hitze-Juni 2019 dominiert hatten:

Abbildung. 3: Wetterkarte vom 25. Juli 2019. Die Westdrift ist weiterhin blockiert, aber die dafür verantwortliche Hochdruckzone reicht jetzt vom zentralen Mittelmeer über Polen, Skandinavien und Karelien bis in die Arktis – über West- und Mitteleuropa herrscht eine heiße Südströmung. Bildquelle wetterzentrale.de, Ausschnitt leicht verkleinert.

Solche gelegentlichen Hitzewellen sind für unsere Sommer nicht ungewöhnlich; sie können selbst sehr kühle Sommermonate, wie etwa den Juli 1984, für wenige Tage unterbrechen. Ungewöhnlich war jedoch ihre Häufung im Juni 2019, denn der erste Sommermonat wird normalerweise von feucht-kühlen Nordwest- und Nordlagen dominiert („Schafskälte“).

Die Ostwetterlagen als Sonderfall der meridianen Lagen

Bei flüchtiger Betrachtung müssten die eher seltenen, aber für Extremwetter (Winterkälte, Sommerhitze, Dürre) sorgenden Ostwetterlagen zu den zonalen Lagen gehören – die Strömung verläuft bei ihnen ja auch breitenkreisparallel, bloß eben von Ost nach West. Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch auf, dass sich Ostströmungen über dem mittleren Europa und dem Nordatlantik zwischen etwa 40 und 65°N meist nur lokal, selten über mehr als 2.000 Km, erstrecken, während Westwetterlagen, siehe die Abbildungen 1a und 1b, in dieser Zone häufig über 5.000 Km und weiter reichen. Und an den West- und Ostflanken der Hoch- und Tiefdruckgebiete, welche bei Ostlagen wirksam sind, herrschen ausgedehnte meridiane Süd- und Nordströmungen. Ostlagen sind also ein Sonderfall der Nord- und Südlagen; die Weiterentwicklung der heißen Südlage vom 25. Juli 2019 zu einer Ostwetterlage bestätigt das eindrucksvoll:

Abbildung 4: Aus der Südlage vom 25. Juli 2019 wurde in kaum 3 Tagen, hier die Karte vom 28.Juli 2019, eine Ostwetterlage; das Hochdruckgebiet verzog sich nach Spitzbergen; lokal herrscht jetzt von Skandinavien bis ins nördliche Mitteleuropa und nach Nordengland eine Ostströmung am Boden. Die Westdrift ist weiter blockiert; nördlicher Bodenwind über Westeuropa, südlicher über dem Balkan/Polen und ein kräftiger Kaltluftausbruch aus Nord über Teilen Russlands „entlarven“ das Ganze als Sonderform der meridianen Lagen. Über Mitteleuropa herrschte zu dieser Zeit in der Höhe (500hPa) noch eine ganz schwache Südströmung. Bildquelle wetterzentrale.de, Ausschnitt leicht verkleinert.

Im Sommer 2019 waren die Ostlagen im Gegensatz zu den Süd- und Nordlagen keinesfalls außergewöhnlich häufig; aber die Entwicklung Ende Juli verlängerte die Hitzewelle, wenngleich in abgeschwächter Form. Eine Eigenschaft unterscheidet die Ostwetterlagen dennoch von den übrigen meridianen Lagen – sie zeichnen sich mitunter durch eine extreme Erhaltungsneigung aus. Sie entstehen nämlich oft bei so genannten „Omega-Lagen“ – die Form des Hochkeils in höheren Luftschichten (500 hPa) ähnelt dem griechischen Buchstaben Omega. Im heißen, dürren August 1997 hielt sich eine derartige Ostlage über 19 Tage in Folge:

Abbildung 5: Wetterkarte vom 11. August 1997. Ein äußerst stabiles Skandinavien-Hoch, gestützt durch hohes Geopotential in 500 hPa, das in seiner Form an den griechischen Buchstaben Omega erinnert (dunkelrote Farbe), blockiert die Westdrift; deshalb blieb auch das Tief westlich von Irland tagelang fast ortsfest. Bildquelle wetterzentrale.de, Ausschnitt leicht verkleinert und ergänzt.

Selbst wenn im Sommer 2019 andere meridiane Lagen vorherrschten, so trugen doch auch die Ostlagen zum Fehlen westlicher Großwetterlagen bei und förderten Hitze und Dürre in Mitteleuropa.

Zu wenige Westlagen im Sommer 2019 – wenn die Regenbringer ausbleiben

Das Ausbleiben längerer Phasen mit zyklonalen Westwetterlagen im Sommer hatte nicht nur angenehme Folgen (Wärme, Sonne), sondern verschärfte die schon im Vorjahr herrschende Dürre lokal weiter. Warum das so ist, zeigt ein Blick auf den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der zyklonalen Westlagen und der Regenmenge in Deutschland im Sommer:

Abbildung 6: Die Häufigkeit der zyklonalen Westlagen beeinflusst die Variabilität der Sommerniederschläge im deutschen Flächenmittel zu immerhin 28% – der Zusammenhang ist signifikant und bedeutet bei häufigeren Westlagen tendenziell mehr Regen. Dass der Zusammenhang nicht enger ist, liegt daran, dass es noch andere, Regen bringende Großwetterlagen gibt, vor allem jedoch an der im Sommer besonders großen Neigung zu Schauern und Gewittern, die oft chaotisch entstehen. Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY. Um beide Größen besser in einer Grafik zu veranschaulichen, wurde die Niederschlagsmenge durch drei dividiert.

Noch enger ist der Zusammenhang im Jahresverlauf, doch auch da waren Westwetterlagen in den meisten Monaten 2019 bislang zu selten:

Abbildung 7: Die Häufigkeit der zyklonalen Westlagen beeinflusst die Variabilität der Jahresniederschläge im deutschen Flächenmittel zu gut 36% – der Zusammenhang ist signifikant und bedeutet bei häufigeren Westlagen tendenziell mehr Regen. Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY. Um beide Größen besser in einer Grafik zu veranschaulichen, wurde die Niederschlagsmenge durch vier dividiert.

Zirkulationsstörungen auch im August 2019 ?

Im langjährigen Mittel zeichnete sich der August bislang durch häufige Westwetterlagen, meist aber in der antizyklonalen Form, aus; doch angesichts der geringen Sonnenaktivität, welche auch den zonalen Grundstrom schwächt, wird das wohl eher nicht eintreten. Außerdem scheint der August auch keinesfalls ungewöhnlich warm auszufallen – der Sommer 2003 bleibt also unangefochtener Rekordhalter. Für diese (wahrscheinliche) Entwicklung sorgen zumindest einzelne Phasen mit nördlicher Anströmrichtung – ähnlich der Situation um den 7. Juli:

Abbildung 8: Vorhersagekarte (GFS, Unsicherheit hoch!) vom 28. Juli für den 6. August 2019. Blockierung der Westdrift über dem Nordatlantik, tiefer Luftdruck über Nordosteuropa, nordwestliche, kühle Strömung über Mitteleuropa. Üppige Niederschläge sind nicht zu erwarten. Bildquelle wetterzentrale.de, Ausschnitt leicht verkleinert.

Freilich sind auch im weiteren Verlauf Wärmerückfälle und/oder häufigere Westlagen nicht ausgeschlossen, weil diese in der Jahreszeit Spätsommer typisch sind, doch werden uns die Zirkulationsstörungen wohl noch länger in Atem halten.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher