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Rundbriefe der GWPF von Februar/März 2018

Chef von Iberdrola: der globale Sektor der erneuerbaren Energien steht vor Zusammenbrüchen im Stil von Enron*

[*Zur Enron-Katastrophe siehe hier bei Wikipedia, wenn man diesem Portal glauben kann. Anm. d. Übers.]

Das Ende der Ära billigen Geldes dürfte zu Zusammenbrüchen von Unternehmen nach Art des Enron-Skandals in dem so hoch gelobten Sektor der erneuerbaren Energie führen. Dies sagt der Direktor von einem des weltweit größten Windenergie-Erzeugers.

Ignacio Galán, Direktor des spanischen Versorgers Iberdrola, sagte, dass nicht industrielle Einsteiger in diesem Sektor mit wenig Erfahrung überaus aggressive Angebote bzgl. Verträgen mit der Einrichtung erneuerbarer Energie machen, und zwar in dem Glauben, dass sich hier ein finanzielles „El Dorado“ auftut.

Weil Geld so billig ist, haben sich viele Leute, ohne in dem Bereich talentiert zu sein, extrem hoch verschuldet“, sagte er der Financial Times. „Mit der Änderung der Raten wird es zu einer Bereinigung dieses Sektors kommen“.

Vor ein paar Tagen gab das Unternehmen einen Anstieg des Jahres-Profits um 3,6 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro sowie Investitionen von 32 Milliarden Euro während der nächsten fünf Jahre bekannt. Vor diesem Hintergrund fügte er hinzu: „Ich denke, dass das, was mit Enron passiert ist, wieder passieren wird. Enron war hoch verschuldet … und sie hatten keinerlei Erfahrung als Versorger oder als Händler. Und was geschah – Enron verschwand“.

Mr. Galán machte keinem der Neueinsteiger – bei Einigen handelt es sich um Eigenkapital-Gesellschaften oder Infrastruktur-Fonds – irgendwelche Vorwürfe von der Art der falschen Angaben seitens Enron, welches zu dem Kollaps dieses US-Energiehändlers im Jahre 2001 führte. Stattdessen hob er hervor, wie billiges Geld ein paar Individuen in einen Geschäftszweig führt, den sie gar nicht verstehen.

Die Warnung bezieht sich auch auf eine breiter gefasste Furcht vor einer potentiellen Störung der globalen Geschäfte, beginnen doch Bankiers damit, ein Multi-Billionen-Dollar-Experiment einer ultra-lockeren Geldpolitik zurückzufahren. Es ist zu befürchten, dass einige hoch verschuldete Investoren und Unternehmen durch den Anstieg der Raten aus dem Geschäft gedrängt werden.

Ganzer Artikel (Zahlschranke)
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Warnung des UK National Grid: UK geht das Gas aus

UK könnte demnächst das Gas ausgehen, weil die Nachfrage infolge einer ungewöhnlichen Kältewelle stärker gestiegen ist als das Angebot. National Grid, der Betreiber des Gaspipeline-Netzwerkes, hat eine ,Gas-Knappheits-Warnung‘ ausgegeben, nachdem die Thermostate in der Nation hoch gefahren worden waren. Er war gezwungen, von den Versorgern eine stärkere Erzeugung zu fordern, befindet sich doch die Nachfrage auf einem sechs-Jahre-Hoch. – Daily Mail, 1. März 2018

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Gas-Krise in UK: Fabriken bereiten sich auf Reduktion des Energieverbrauchs vor – mitten in Big Freeze

Britische Fabriken bereiten sich darauf vor, einige ihrer Operationen zu unterbrechen, um National Grid zu helfen, eine nationale Gasversorgungs-Krise zu umgehen, ausgelöst durch eine ungewöhnliche Kältewelle im ganzen Land. Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt sagt National Grid, dass die Gasversorgung nicht ausreichen wird, um die Nachfrage zu decken – es sei denn, Energie-intensive Industrien sind bereit, weniger Gas zu verbrauchen und dafür hohe Kompensations-Zahlungen zu erhalten, welche auf die Rechnungen der Verbraucher umgelegt werden. – The Daily Telegraph, 1. März 2018

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Rufe nach Schiefergas-Maßnahmen werden lauter, nachdem das Beast From The East die Energiesicherheit von UK auf die Probe stellt

UK ist derzeit Schauplatz dramatischer Wettervorgänge, welche den Befürwortern der im Moment sich noch im Embryo-Stadium befindlichen Schiefergas-Industrie Munition liefert. Nach über 24 Stunden Frost und Schnee und nachdem Schulen geschlossen worden waren, hat das das National Grid PLC gewarnt, dass die Versorgung mit Gas sehr angespannt ist. Es rief die Verwaltungen in UK auf, die Schiefer-Gelegenheit zu ergreifen, welche eine bedeutende heimische Quelle von Gas ist. Dies würde die Abhängigkeit der Nation von Importen verringern. – Pro Investors, 1. März 2018

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Weitere Schlagzeilen:

Hinter jeder Schlagzeile (hier in der Übersetzung) verbergen sich hoch interessante Beiträge, die alle hier zu übersetzen zeitlich nicht möglich ist. Jeder einzelne Beitrag belegt den Irrsinn um den Hype von Klimawandel und Energiewende.

Die Armee wird eingesetzt, nachdem für England und Schottland zum ersten Mal die Alarmstufe rot bzgl. Schnee und Kälte ausgerufen worden ist
Daily Mail, 1. März 2018

James Delingpole: Warnungen der Alarmisten zufolge bedeutet Big Freeze, dass die globale Erwärmung schlimmer denn je ist.


Breitbart, 28. Februar 2018

Britische Schulen verbieten den Schülern, Schnee in die Hand zu nehmen
The Daily Telegraph, 27. Februar 2018

Europäische Minister hören sich wie Donald Trump an: Sie verlangen große Änderungen im Paris-Abkommen
Climate Home, 26. Februar 2018

Ein Richter in Kalifornien könnte soeben alle juristischen Klima-Verfahren gegen Energie-Unternehmen versenkt haben
Daily Caller, 28. Februar 2018




Ersetzen der wissen­schaft­lichen Methodik durch Dogma – Teil 2: Unter­drückung von Dissi­denten

Ich beneide die Wissenschaftler nicht, die der Meinung sind, dass deren eigene Forschung zeigt oder der dominanten Anzahl begutachteter Studien glauben, dass Menschen einen gefährlichen Klimawandel verursachen. Aber ich bestreite viele der von AGW-Befürwortern aufgestellten Hypothesen. Bislang zeigen alle Beweise, dass die meisten ihrer Projektionen bzgl. Temperatur, Eis, Hurrikane, Aussterben von Spezies usw. gescheitert sind. Als Folge davon sind ihre Projektionen zukünftiger Klimabedingungen nicht einmal ansatzweise vertrauenswürdig genug, um die Art fundamentaler, erdrückender und kostspieliger Änderungen vorzunehmen, welche AGW-Befürworter bzgl. unserer Wirtschaft und anderer Bereiche zum Kampf gegen den Klimawandel vorgeben. Ich glaube nicht, dass Klimawissenschaftler die Zukunft auch nur einen Deut besser vorhersagen können als eine normale Wahrsagerin.

Was alles noch schlimmer macht: AGW-Befürworter wischen aussagestarke Studien beiseite oder ignorieren diese vollständig, wenn darin viele ihrer Hypothesen unterminiert und die meisten ihrer Schlussfolgerungen widerlegt werden.

Zugegebenermaßen bin ich von Anfang an skeptisch und halte es tatsächlich für verdächtig, wenn bekannte Forscher eine neue Studie veröffentlichen, welche AGW stützen und weitere Beweise bringen, dass AGW zutreffend ist. Nicht, weil ich nicht hören will, was jene, die meiner Einschätzung nicht zustimmen, zu sagen haben. Sondern auf der Grundlage der vielen Jahre, welche die wahren AGW-Gläubigen damit zugebracht haben, Temperaturdaten zu manipulieren und versucht haben, diese und andere Daten so zu frisieren, dass sie zu ihren düsteren Projektionen passen.

Es ist vernünftig und sollte von gebildeten Menschen sogar erwartet werden, dass sie unterschiedlicher Ansicht in dieser Angelegenheit sind. Der Austausch von Standpunkten und Gegen-Standpunkten zeigt, dass die wissenschaftliche Methode so funktioniert, wie es sein sollte.

Viele AGW-Gläubige jedoch haben die wissenschaftliche Methode aber wohl verworfen.

Fortschritte macht die Wissenschaft, wenn eine Hypothese aufgestellt und eine Theorie entwickelt wird, um bestimmte Phänomene zu erklären oder zu verstehen. Danach wird diese Hypothese der Realität gegenüber gestellt. Eine bestimmte Hypothese wird als besser als alle anderen angesehen, wenn mittels Austesten gezeigt werden kann, dass sie mehr erklären kann als andere Hypothesen, oder wenn andere Wissenschaftler die gleichen Tests nachvollziehen und die Ergebnisse des Original-Austestens reproduziert werden können. Jede Theorie oder Hypothese muss im Prinzip falsifizierbar sein dergestalt, dass falls die Theorie prognostiziert, dass unter bestimmten Bedingungen das Ergebnis ,A‘ eintritt, stattdessen aber manchmal Ergebnisse ,B‘ oder ,C‘ eintreten. Dann hat diese Theorie Probleme. Je mehr die Prognosen einer Hypothese zu Ergebnissen von Tests oder Daten aus der realen Welt im Widerspruch stehen, umso weniger wahrscheinlich ist es, dass die Hypothese richtig ist.

Bei der AGW-Theorie läuft es aber so nicht. Egal welches Klima-Phänomen gerade auftritt, falls AGW-Befürworter es in irgendeiner Weise als ungewöhnlich darstellen können, argumentieren sie, dass dieses Phänomen „ein weiterer Beweis der globalen Erwärmung ist“, selbst falls es früheren Phänomenen widerspricht, die von den gleichen Personen als Beweis für globale Erwärmung angeführt worden sind.

Welche Auswirkungen AGW haben wird, scheint davon abhängig zu sein, welchen Wissenschaftler man zu Rate zieht und welches Modell verwendet wird. Im Bereich Klimawandel-Forschung ist es so, dass verschiedene Modelle, die das gleiche Phänomen simulieren und die gleichen physikalischen Gesetze mit den gleichen Eingangsdaten verwenden, zu dramatisch unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Ein weiterer Beleg dafür, dass AGW-Befürworter die wissenschaftliche Methode über Bord geworfen haben ist, wie sie auf verschiedene logische Trugschlüsse zurückgreifen, um die Emotionen der Menschen zu manipulieren. Diese sollen die Argumente und Forschungen der Klimarealisten nicht ernst nehmen. AGW-Befürworter verfallen dem ad hominem-Trugschluss, wenn sie Forscher, die ihrer Einschätzung des Ernstes der Lage nicht zustimmen, als AGW-„Leugner“ bezeichnen – ein offensichtlicher Versuch, diese Forscher in den Köpfen der Menschen als verabscheuungswürdige Holocaust-Leugner dastehen zu lassen. Das ist nicht wissenschaftlich, sondern rhetorisch. Ich weiß von niemandem, der die Tatsache leugnet, dass sich das Klima ändert, aber es gibt bedeutende Unsicherheiten und legitime Meinungsunterschiede hinsichtlich des Ausmaßes der Rolle der Menschheit beim jüngsten Klimawandel und ob dieser Wandel wirklich katastrophal ist. All jene, die hoch angesehene Wissenschaftler so darstellen, nur weil diese AGW nicht zustimmen, sind die wirklichen „Leugner“, und sie sollten der gleichen Schmach anheim fallen, welche völlig zu recht Leugnern anhaftet.

AGW-Befürworter fallen dem Trugschluss großer Zahlen anheim, wenn sie sagen, dass der Fall eines gefährlichen, vom Menschen verursachten Klimawandels settled ist, nur weil ein hoher Prozentsatz an Gelehrten darin übereinstimmt, dass die Menschen einen gefährlichen Klimawandel verursachen. Konsens ist ein politischer und kein wissenschaftlicher Ausdruck. Einst dachten die Menschen, die Erde sei eine Scheibe. Galilei widersprach und sagte, dass die Erde seiner Ansicht nach rund ist – und er wurde deswegen verfolgt. Und was war? Galilei hatte recht, und der Konsens jener Zeit war falsch. Dann gab es eine Zeit, in der die Menschen einschließlich der intellektuellen Eliten davon überzeugt waren, dass die Erde im Mittelpunkt des Weltalls stand und die Sonne sich um sie drehte. Kopernikus sagte genau das Gegenteil. Er hatte recht, und alle anderen hatten unrecht.

Wissen entsteht erfolgreich nicht durch Unterwerfung unter einen vermeintlichen Konsens in Gedanken und Meinung, sondern durch Infragestellung zuvor erworbener Weisheit und kontinuierlichen Tests wissenschaftlicher Theorien mit Daten. „Weil die große Mehrheit von uns es sagte“, ist keine legitime wissenschaftliche Antwort auf Forschungen, welche Fragen aufwerfen bzgl. AGW.

AGW-Forscher begehen einen weiteren Trugschluss, wenn sie sagen, dass eine bestimmte Studie oder die Arbeit bestimmter Wissenschaftler nicht ernst genommen werden sollten, wenn diese aus gewissen Quellen finanziert worden ist. Beide Seiten fallen diesem Trugschluss anheim, argumentieren Klimaskeptiker doch oft, dass die AGW-Forschung verzerrt ist, nur weil diese von der Regierung finanziert wird. Die Historie zeigt, dass die Regierungen auf diese Weise Gründe finden wollen, immer mehr Kontrolle über die Menschen zu erlangen.

Forschung sollte auf der Grundlage der Validität ihrer Hypothesen beurteilt werden, ob die Voraussetzungen stimmen und ob die Schlussfolgerungen daraus den Vorgaben folgen – und nicht auf der Grundlage, wer diese Forschung finanziert hat. Daten, Beweise und Logik sind die Eckpunkte von Wissenschaft, nicht Motive.

Über die routinemäßige Datenmanipulation und logische Trugschlüsse hinaus zeigen die eigenen E-Mails der AGW-Befürworter, dass sie versucht haben, Veröffentlichungen von Forschungen zu unterdrücken, welche skeptisch gegenüber AGW sind. Und sie haben routinemäßig versucht, sich in die Laufbahn angehender Wissenschaftler einzumischen, die es ablehnen, vollständig und sklavisch der AGW-Linie zu folgen. In einigen Fällen haben sie sich sogar dazu verstiegen, Wissenschaftler zu feuern, weil deren Forschungen AGW unterminieren.

AGW-Fanatiker versuchen auch unablässig, die Lehre eines ausgewogenen, genauen Verständnisses des gegenwärtigen Zustandes der Klimawissenschaft mit all ihren Unsicherheiten zu unterdrücken – in den Schulen der Nation. Das ist die Arbeit von Propagandisten, nicht von Wissenschaftlern, die nach Wahrheit trachten.

Alle diese Überlegungen gingen einem während der letzten Jahre durch den Kopf, als wahre AGW-Gläubige gerichtlich dagegen vorgegangen sind, Daten zu veröffentlichen, die ihren eigenen Forschungen widersprechen; als sie versuchten, die freie Rede zu unterdrücken, indem sie die ihnen nicht zustimmende Personen anschwärzten. Es gab sogar Fälle, in denen diese Herrschaften verlangten, Klimaskeptiker zu verfolgen und zu verhaften, weil sie es gewagt haben, die AGW-Orthodoxie in Frage zu stellen. Einige AGW-Befürworter haben ganz offen ihrer Sympathie für verschiedene autoritäre Regimes Ausdruck verliehen wegen deren Fähigkeit, „Dinge zu regeln“ ohne auf demokratische Institutionen Rücksicht nehmen zu müssen. Wirkliche Wissenschaftler wissen, dass Wahrheiten unter Autoritarismus nicht gedeihen.

Wenn eine Theorie nicht zu Fakten, Daten und Beweisen passt, ist es die Theorie, welche in Frage gestellt werden sollte, nicht die Daten oder die Motive derer, die der Welt derartige Beweise vor Augen führen. Man betrachte diesen Beitrag als meinen Appell an die wahren AGW-Gläubigen, sich wieder der wissenschaftlichen Methode zuzuwenden, den Beweisen im Bereich Klimaforschung zu folgen, selbst wenn diese Beweise sich als unbequem oder inkonsistent mit dem erweisen, was sie früher gedacht haben. Sollte ich selbst an diesem Ideal gescheitert sein, werde ich das auch tun.

SOURCES: Human EventsBreitbart; Science and Public Policy Institute

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung: Wie in früheren Fällen handelt es sich hier um eine Übersicht aus den genannten Quellen ohne einen eigenen Link. Daher wird hier das Original als DOC-Dokument beigefügt.

Die Dokumentation des Science and Public Policy Institute SPPI bzgl. der Klimagate-Analyse (149 Seiten!) wird als PDF beigefügt.

Original                                     PDF

 




Flashcrash Klimaalarm. Wer Klimaalarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 2 und Abschluss)

Wiederholung

Das nachträgliche „Richtigstellen“ aufgrund „ganz neuer“ Erkenntnisse bisher doch nicht richtiger Daten ist auch beim Satellitenpegel gängige Praxis. Da niemand wirklich weiß, wie die „wahren“ Daten aussehen, werden Korrekturen über Korrekturen gesetzt und zur gleichen Zeit mit den gleichen Daten auch schon mal gegenteilige Ergebnisse ermittelt.
Es handelt sich dabei um den typischen Fall von „Datenfolter“. Bei diesem Verfahren „gestehen“ Messdaten nach einer Weile alles, was man von ihnen verlangt. Willige Computer nehmen diese „erfolterten Datenergebnisse“ auf und ermitteln daraus die Flugrouten zum „Pegelgipfel-Blocksberg“.

Der BR nutze die Studie für eine Klimapropaganda-Frontaldarstellung

Um zu zeigen, wie „Experten“ in deutschen Medien solche – erkennbar fragwürdigen – „Expertisen“ bewerten und konkret die Volksverdummung zum Klimawandel unterstützen, anbei Beispiele aus dem bayerischen – GEZ-finanzierten, GRÜNEN Propagandasender, BR. Dieser brachte zur Information über die Studie gleich eine ganze Katastrophen-Breiseite in Stellung.
Bayerischer Rundfunk 13.02.2018: [8] Steigende Pegel Wenn der Meeresspiegel steigt und Inseln versinken
Weil der Klimawandel das Eis der Polarregionen schmelzen lässt, steigt der Meeresspiegel. Und das immer schneller. Die Folgen sind verheerend.

Bild 2.1 Screenshot von der BR Homepage [8]

Darf es gleich noch etwas mehr Pegelanstieg sein?

Bayerischer Rundfunk 13.02.2018: [8] Extremmodelle berechnen Anstieg um bis zu 1,70 Meter
Verschiedene Studien der vergangenen Jahre prognostizieren einen Meeresspiegelanstieg zwischen 30 Zentimetern und mehr als anderthalb Metern bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Der Weltklimarat IPCC warnt davor, dass bis 2100 die Meerespegel um bis zu 82 Zentimeter steigen könnten. Dass beim deutschen Küstenschutz zum Teil mit einem Anstieg um bis zu 1,70 Meter gerechnet werde, erklärt Ingo Sasgen mit Extremwerten, die dabei angenommen worden seien.

Bild 2.2 Screenshot von der BR Homepage [8]

Zur Klärung gibt es Fachpersonen

Sollte man meinen. Diese dürfte es auch geben, doch werden solche von unseren Medien selten, bis nicht befragt. Welches „Blatt“, oder „Öffentlich-Rechtlicher“ möchte sich schon eine tolle Story wie den doppelten Meeresspiegelanstieg, durch eine banale Antwort wie „die Auswertung ist der übliche, statistische Müll, der zur Fütterung der Mediengier produziert wird … „ kaputtmachen lassen.
Das ist auch nicht erforderlich. Experten, welche des zustimmenden Lobes voll sind, sofern die Richtung stimmt, finden sich genug.
Man beachte die Antworten: Es wurde von den „Experten“ nicht nachgefragt, warum die schon lange bekannten, gleichen Daten schon wieder zu „neuen“ Erkenntnissen führen sollen, welche zudem bisherigen, aktuellen widersprechen. Es wurde nicht gefragt, warum die Satellitenpegel plötzlich noch stärker ansteigen (sollen), obwohl sie bereits meilenweit über dem Tidenpegelanstieg liegen. Es reicht als „Qualitätsbeleg“, dass ein (alarmistischer) IPCC-Wert im Maximalszenario „getroffen“ wurde.

Genau nach diesem „Forschungsprinzip“ wurden die Flugbahnen der Hexen zum Blocksberg über Jahrhunderte immer „genauer“ ermittelt und mit jeder Folter neu „bestätigt“, ohne auf die wahre Erkenntnis darüber zu kommen.

Texte von BR Podcastbeiträgen zur neuen Studie

Beim BR [8] finden sich gleich zwei Interviews von ausgewiesenen Fachpersonen zur neuen Studie. Anbei Texte daraus.

Die Meeresspeigel steigen schneller als noch vor ein paar Jahren. Was bisher nur theoretische Berechnung war, ist jetzt empirisch belegt ….

Zu den willig Auskunft gebenden „Fachexperten“: [5] „Die Studie stellt sehr glaubhaft dar, dass es eine Beschleunigung des Anstiegs gibt“, urteilt Ingo Sasgen vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven. Die Forscher hätten nicht nur neue Messdaten verwendet, sondern diese auch sehr gründlich ausgewertet …,
benötig man auch mit ausreichend Unkenntnis gewappnete Moderator*innen. Auch solche finden sich im Öffentlich-Rechtlichen Bereich genug. Dem Aufstieg in „ÖRs“ schadet es nicht, da Unwissen beim Klima und EEG – wie früher in Mathematik – sozusagen zum „GRÜNEN Ton“ gehört, wie es Frau Hendricks und Führungspersonen der GRÜNEN exemplarisch vorleben. In unseren „ÖRs“ wäre eine Karriere mit dem Ausweis des Gegenteils auch sicher ganz schnell beendet.

Bild 2.3 Screenshot des BR IQ-Podcastbeitrags mit dem Interview zur jüngsten Satellitenstudie

Bayerischer Rundfunk, IQ-Wissenschaft und Forschung. Magazin vom 14.02.2018. [10] Moderatorin Birgit Magiera interviewt Herrn Prof. Ingo Sasgen vom AWI:
Moderatorin: Der Klimawandel ist das Menschheitsproblem Nummer eins. Und es löst sich nicht von alleine. Im Gegenteil: Die Meeresspiegel steigen durch die Erwärmung schneller, als ursprünglich angenommen. Das belegen aktuelle Messungen.
Ingo Sasgen: … also aus meiner Sicht bestätigt es eigentlich die Klimaprojektionen die für das Jahr 2100 gemacht wurden auf der Basis von Satellitenbeobachtungen. Also für mich ist dort eigentlich nichts revolutionär Neues, sondern es zeigt eigentlich, dass sich die Meeresspiegelhöhen, also der Anstieg des Meeresspeigels entlang dem Pfad des ungebremsten Klimawandels befindet.
Moderatorin: Also Sie sagen: Was vorher schon theoretisch berechnet war, ist jetzt einfach schwarz auf weiß nachgewiesen.
Ingo Sasgen: Genau. Die Forscher haben Satellitendaten der letzten 25 Jahre ausgewertet. Und gemessen wurden also Meeresspiegelhöhen. Und man muss sich das so vorstellen, dass sich die Satelliten über 1000 km über der Erdoberfläche sind und die messen ein Signal von, ja wenigen Millimetern. Da kann man auch verstehen, warum man da eben das sehr sorgfältig machen muss. Da müssen auch Daten von verschiedenen Satelliten gestückelt werden – jedes Instrument hat ne Drift und es ist eben ganz wichtig, diese ganzen Sachen zu berücksichtigen, um später mit dieser doch vom Satelliten aus gesehen sehr geringen Größe des Meeresspiegelanstiegs verlässlich raus zu kommen.
Moderatorin: Warum steigt dann das Wasser immer schneller?
Ingo Sasgen: Wenn zum Beispiel ein warmes Jahr in Grönland ist, dann verliert das Eisschild mehr Masse, als es durch Schneefall gewinnt. Wenn die Temperatur jetzt immer weiter zunimmt, nimmt auch der Massenverlust der Eisschilde immer weiter zu und das führt dazu, dass der Meeresspiegel auch immer weiter steigt.
Moderatorin: Und dann habe ich eine exponentielle Kurve und nichts Lineares?
Ingo Sasgen: Und wenn man quasi einen Weg vor sich sieht. Man sieht die ersten 25 m. Man möchte aber die nächsten 100 m abschätzen. Nach den 25 Metern liegt der Rest im Nebel. Ja, dann kann man vielleicht die Richtung so ganz gut feststellen, aber die Krümmung ist eben sehr schwierig, sozusagen einfach nur auszumessen. … diese Krümmung ist aber wirklich sehr entscheidend, ob wir jetzt bei 40 cm in 2100 rauskommen, oder bei 80 cm. Und die Studie hat jetzt eben gezeigt: Diese prozessorientierte Berechnung landet bei denselben Werten, wie wenn wir die Krümmung eigentlich einfach fortsetzen.
Moderatorin: Das heißt: es hat Hand und Fuß nach diesen Berechnungen. Wo wird das Wasser stehen in 100 Jahren?
Ingo Sasgen: Also nach diesen Berechnungen wird das Wasser bei ungefähr 65 cm in 100 Jahren stehen … und das ist der wahrscheinlichste Fall …. … und wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Eisschilde, auch das antarktische Eisschild, extrem dynamisch eigentlich ist.
Moderatorin: Das heißt, es könnte auch noch schlimmer werden. Der Meeresspeigel könnte noch rasanter ansteigen!
Ingo Sasgen: Genau. Da haben wir jetzt quasi eine Basislinie. Und wir können immer weiter kucken: befinden wir uns noch weiter auf der Kurve, auch zum Positiven hin. Greifen Klimamaßnahmen. Also wenn wir es zum Beispiel schaffen sollten, entsprechend dem Paris-Agreement den Klimawandel auf unter 2 Grad zu begrenzen, würde auch der Meeresspeigel eine andere Kurve nehmen. Im Grunde ist das einzige, was wir machen können, die Umstellung auf Erneuerbare Energien und natürlich die Vermeidung des Energieverbrauchs.
Moderatorin: Haben Sie denn das Gefühl, dass Sie und ihre Kollegen ausreichen Gehör finden?
Ingo Sasgen: Ich denke, dass die Menschen in Deutschland sehr sensibilisiert sind für das Meeresspiegelthema. Insofern denke ich, finden wir Gehör. Aber es sind natürlich immer Interessenkonflikte und ich denke, letztlich geht es darum, dass es uns allen gut geht und wenn es irgendwo auf der Welt ganz besonders schlecht geht, kann es hier in Deutschland auch nicht besonders gut weiter gehen.
Moderatorin, Schlussstatement: Die Meeresspiegel steigen schneller als noch vor ein paar Jahren. Was bisher nur theoretische Berechnung war, ist jetzt empirisch belegt ….

Fazit

Wer sich wundert, dass der interviewte Professor des AWI so gut Bescheid weiß: Er forscht zur Antarktis. Anbei die letzten Forschungsthemen am Institut des Dr. I. Sasgen:
Forschungsthema des Monats Juni 2017: Untersuchungen zum Aufbau und Zerfall des Laurentidischen Eisschildes und mögliche Implikationen für den zukünftigen Meeresspiegelanstieg
Forschungsthema des Monats Dezember 2015: Wechselwirkungen zwischen Eisschilden und der festen Erde: Können schnelle Landhebungen eine Katastrophe in der Westantarktis verhindern?

Im Interview erklärt Herr Professor Sasgen zusätzlich:
„ ... wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Eisschilde, auch das antarktische Eisschild, extrem dynamisch eigentlich ist.“
Nun beträgt die Mitteltemperatur der Antarktis wohl zwischen -40 … 30 °C. Es ist deshalb vollkommen unwahrscheinlich, dass durch wenige Grad Temperaturänderung größere Mengen Eis schmelzen würden. Natürlich, die riesigen Antarktisgletscher rutschen in Simulationen beliebig „dynamisch“ ins Meer. Jedoch fragt man sich dabei, ob dieser (von Klimaalarm-Forschungsgeldern abhängige) Professor die letzten Expertisen dazu übersehen – oder im Interview vielleicht bewusst – „vergessen“ hat:

kaltesonne:
Modelle zur Eisentwicklung in der Westantarktis unterscheiden sich um den Faktor 10: Bleibt der Eiskollaps vielleicht sogar aus? (26.6.2017)
Die gute Nachricht: Eis der Ostantarktis ist und bleibt stabil (25.6.2017)
Rasante Abkühlung der Antarktischen Halbinsel lässt Gletscher wachsen (22.5.2017)
Eis der Antarktischen Halbinsel ist stabiler als gedacht (21.5.2017)
Ostantarktischer Eisschild stabiler als gedacht: Eis überstand selbst Wärme des Pliozäns vor 4 Millionen Jahren (29.12.2015)
Geesthachter Helmholtz-Zentrum: Antarktische Temperaturen im 20. Jahrhundert ohne Erwärmungstrend. Klimamodelle können Temperaturverlauf nicht reproduzieren (22.10.2015)

Es ist eine gute Studie … weil viel Datenmaterial

Zweite Darstellung im BR 24. Ein weiterer Experte gibt seine Stellungahme zu dieser herausragenden Studie ab.
Auch hier wird wieder die Menge an Datenmaterial als ausreichender Qualitätsbeleg angezogen. Dass der IPCC für den Pegel zum Jahr 2100 auch die Hälfte als untere Grenze „zulässt“ (Bild 10 Teil 1) bleibt unerwähnt.
Der Autor fragt sich, woher die Befragten von dem „vielen Datenmaterial“ wissen. Die Studie selbst [14] besteht aus ganzen drei Seiten, dafür 32 Literaturhinweisen. Das „umfangreiche Datenmaterial“ findet sich in der Studie nicht (oder soll das Bisschen das Datenmaterial sein?) und genauer nachvollziehen kann man die „bahnbrechenden“ Berechnungen aus den mageren Angaben auch nicht. Anhand der Studienangaben alleine ist (dem Autor als Laien) keine Verifizierung der Aussagen möglich. Es würde lediglich zum Abnicken reichen, falls man sowieso der gleichen Überzeugung ist. Dass die Experten die 32 Literaturstellen auf die fehlenden Detaildaten nachgesichtet haben, wagt der Autor anzuzweifeln.
Seine Vermutung wäre: „Experten“ reicht als Qualitätsbeleg aus, dass das herausgekommen ist, was der IPCC vorgibt.

Bild 2.4 BR 24 Screenshot

BR24 Video: Werner Eckert: …. es ist ’ne gute Studie mit viel Datenmaterial uns sie ist absolut in Übereinstimmung mit dem, was der Weltklimarat ohnehin für das Ende des Jahrhunderts prognostiziert hat. Man kann das mit den Pegelmessungen, die man bislang hatte, konnte man schon sehen, dass dieser Anstieg immer schneller wird, und man kommt etwa bei diesem Wert raus. Wenn nichts passiert, wird es eben deutlich über ein halber Meter sein und auf einen Meter in diesem Jahrhundert zulaufen.

Achgut hat einen Verdacht

Der Staatsfunk soll vermitteln: Deutschland muss mal kurz mit seinem Kohleausstieg die Welt retten

Achgut.com 17.02.2018: Höchste Pegelstände in der Volkserziehung
… Und dann kam der krönende Höhepunkt der Sendung. Der Vorgesetzte von Christine Elsner, der „Umweltexperte des ZDF“, so der Untertitel, Volker Andres kam zu Wort. Seine Kernaussage: „Hauptverantwortlich für den Klimawandel ist die Erderwärmung. Die Klimapolitik ist gefordert.“ Aus einer konstruierten Hiobsbotschaft einer nicht benannten Quelle in den USA wird eine handfeste innenpolitische Forderung abgeleitet.
Volker Andres: Der Druck auf die Politik nimmt zu. Die neue Bundesregierung muss handeln und endlich aus der Kohle aussteigen. Das müsse jetzt schnell erfolgen.
Und plötzlich habe ich eine Idee, warum der Beitrag, in dem alle Bilder von den schmelzenden Gletschern, den aufgewühlten Wellen, den bedrohten Südseeinseln, den Baggern voller Kohle, den Landkarten, mit den untergehenden Küstenstreifen, warum das alles in 2:25 Minuten zusammengefasst den Zuschauern übergestülpt wurde:
Es ging, so vermute ich, um einen Beitrag, der die Politik zum Kohleausstieg bewegen soll. Es ging also darum, das Herzensanliegen der Grünen zu propagieren. Das hat mit Nachrichten nichts zu tun: Da geht es um politischen Druck zu erzeugen und um Volksverdummung und – oder – um Volkserziehung.
Deutscher Kohleverzicht soll die Welt retten
Nehmen wir an, der Umweltexperte Volker Andres glaubt wirklich daran, dass die Welt gerettet wird, wenn in Deutschland zehntausende von Arbeitsplätzen wegfallen und die Kohle mit Gaskraftwerken ersetzt wird. Denn viel mehr Windkraft geht ja kaum noch.
Weiß er, dass Deutschland nur für 2 Prozent des Welt-CO2-Anteils verantwortlich ist, wovon 1,2 Prozent nicht von den Menschen abhängt? Nehmen wir an, Andres weiß es, aber ist so von der menschengemachten Klimaerwärmung überzeugt, dass er seine Arbeit voll in den Dienst der Menschheitsrettung stellt. Dann sollte er nicht als Journalist, sondern dann sollte er sich als Hofberichterstatter des Potsdamer Instituts für Klimafolgeforschung oder gleich dem Weltklimarat anbieten. Angenommen, er kennt den deutschen Anteil nicht, dann sollte er recherchieren lernen, bevor er als leitender Redakteur einer gebührenfinanzierten Anstalt Volksverdummung betreiben darf.

Ergänzende Information zur Pegelthematik

Wie verlief die Vergangenheit

Nun könnte es ja sein, dass der Meerespegel wirklich stärker ansteigt, als es die Tidendaten vermuten lassen, schließlich fehlt denen die Zukunft(-Projektion). Dann stellt sich die Frage, ob es dies nur durch anthropogenes CO2, oder auch natürlich erfolgen kann.
Um es zu bewerten, ist ein Blick in die Vergangenheit nötig. Dieser zeigt, dass nichts vom derzeitigen und (IPCC-) projektierten Pegelverhalten zwangsweise unnatürlich wäre. Eher könnte man behaupten, es wäre die Rückkehr zu vergangenen, natürlichen Pegelständen. Was dagegen sicher „helfen“ würde, ist das Kommen der überfälligen, nächsten Eiszeit, welche ja regelrecht herbeigesehnt wird. Bild 2.5 zeigt, wie extrem kurz die Wamzeitphasen gegenüber den sehr langen Kaltzeitphasen sind. Am Ende einer solchen, glücklichen Warmphase der seit ca. 1 Millionen Jahren andauernden Eiszeitzyklen leben wir gerade und kämpfen mit allem Einsatz, dass die Wärme durch unser Einschreiten noch schneller enden möge. Das haben viele wohl nicht im Kopf.
EIKE 25.12.2016: Man sollte schon langsam an die nächste Eiszeit denken, denn wenn die neuesten Hypothesen sich als falsch erweisen, kann sie schnell da sein

Bild 2.5 Temperaturverlauf der letzten 450.000 Jahre. Quelle: climate4you.com – Ole Humlum – Professor, University of Oslo Department of Geosciences. Vom Autor um Angaben zu den letzten vier Eiszeiten der Alpen ergänzt

Bild 2.6 zeigt den Verlauf seit der vorletzten Eiszeit (die letzte hatte ihren Kältetiefpunkt vor ca. 25. … 20.000 Jahren mit dem niedrigsten Meerespege. Erkennbar, dass der Meerespegel aktuell die „übliche“ Warmzeithöhe hat und die Warmzeit sich am Ende ihrer „üblichen“ Länge befindet.

Bild 2.6 [9] Verlauf des Meerespegels seit ca. 140.000 Jahren. Grüner Pfeil, Beginn Holozän-Zeitalter (Bild vom Autor ergänzt)
Die Bilder 2.7 / 2.8 zeigen einen kurzfristigeren Verlauf mit „üblichen“ Pegelschwankungen bis zu 1,5 m. Erkennbar, dass der Pegel aktuell niedrig ist, sowie, dass Pegeländerungen in der Vergangenheit recht sprunghaft erfolgten, die letzten 2000 Jahre in der Spanne aber deutlich abnahmen.
EIKE 07.04.2016:[9] Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

Bild 2.7 Pegelverlauf der letzten 5000 Jahre bei den Malediven. [9] Fig. 1. Sea level curve for the last 5000 years for the Maldives. Quelle: Mörner

Noch ein vergleichbares Bild in gröberer Auflösung. Es zeigt noch deutlicher, dass sich der Meerespegel derzeit an einem historisch niedrigen Niveau befindet.

Bild 2.8 Pegelverlauf der letzten 6000 Jahre

Quellen

[1] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt

[2] EIKE 18.02.2018: Meeresspiegel: Steigen und Fallen – Teil 4a – ein sogar noch stärkerer Anstieg aus Nichts

[3] EIKE 19.02.2018: Die immer neu aufsteigenden und untergehenden Inseln wie zum Beispiel Tuvalu

[4] kaltesonne 14. Juli 2014: Wie verlässlich sind Satellitenmessungen des Meeresspiegels? Küstenpegel zeigen viel geringeren Anstieg als Messungen aus dem All

[5] SPON 12.02.2018: Satellitenmessungen Meeresspiegel steigt immer schneller

[6] EIKE 13.04.2015, K. E. Puls: Neue Meeres-Spiegel-Studie zeigt: Satelliten-Daten überhöht

[7] ScienceScepticalBlog 13. April 2012: Was nicht passt wird passend gemacht – ESA korrigiert Daten zum Meeresspiegel

[8] Bayerischer Rundfunk 13.02.2018: Wenn der Meeresspiegel steigt und Inseln versinken

[9] EIKE 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

[10] BR IQ-Podcastbeitrag mit dem Interview zur jüngsten Satellitenstudie

[11] PIC 2007, Wilfried Endlicher, Friedlich-Wilhelm Gerstengrabe: Der Klimawandel

[12] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt

[13] Nils-AxelMörner August 2017: Sea Level Manipulation; Intern. J. Engineering Science Invention, ISSN (Online): 2319 – 6734, ISSN (Print): 2319 – 6726

[14] R. S. Nerem at. al.: Climate-change–driven accelerated sea-level rise detected in the altimeter era

Studie: 3 Seiten, 33 Quellenverweise

[15] EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen

[16] EIKE 30.12.2017: Ohne den Klimawandel hätte das gleiche Wetter nicht so schlimme Folgen…

[17] kaltesonne 14. Juli 2014: Wie verlässlich sind Satellitenmessungen des Meeresspiegels? Küstenpegel zeigen viel geringeren Anstieg als Messungen aus dem All




Alarmisten werfen das Handtuch bzgl. der schlechten Qualität von Temperatur­daten – …

Station am Raleigh Durham Flughafen – auf Asphalt – direkt neben der Rollbahn. Photo: Google Earth

USHCN-Klimastation bei Napa, Kalifornien. Photo: Anthony Watts [9,7 Feet ≈ 2,95 m]
Man sagte uns, dass dies „keine Rolle spielt“ und dass „das Monitoring-Netzwerk gute Daten liefert“. Hinter den Kulissen jedoch erfuhren wir, dass NOAA/NCDC einknickten, als wir davon berichteten, und klammheimlich einige der schlimmsten Stationen still legten, während sie gleichzeitig fieberhaft und verzweifelt PR-Initiativen lostraten, um das Narrativ der „guten Daten“ aufrecht zu erhalten.

Man lese meinen Bericht über den Zustand des US Historical Climate Network:

Jener Report aus dem Jahre 2009 (veröffentlicht mit Hilfe des Heartland Institute) [hier] erregte eine Flut von Kritik sowie eine Untersuchung seitens des US-Büros des General-Inspekteurs, welcher schrieb:

Fehlende Übersicht, fehlende Erfüllung der Kriterien und ein laxer Begutachtungs-Prozess des Programms des globalen Klimawandels vom State Departments haben das Büro des General-Inspekteurs davon überzeugt, dass „die Entscheidungsträger sich nicht auf die Daten verlassen können“ und dass nicht sichergestellt werden kann, „dass öffentliche Gelder auf angemessene Weise ausgegeben worden sind“.

Der Untersuchungsbericht des General-Inspekteurs steht hier. Auf der AGU15 hielt ich einen Vortrag zum Thema „Qualität der Aufstellungsorte von Temperaturstationen, welche bei der Berechnung von Temperaturtrends eine große Rolle spielt“ (hier)

Darin zeigte ich mittels zweier Graphiken, wie schlecht das bisherige Netzwerk ist:

Vergleiche von 30-Jahre-Trends von konformen USHCN-Stationen der Klassen 1 und 2 mit nicht-konformen Stationen der Klassen 3, 4 und 5 sowie mit den von der NOAA letztendlich adjustierten V2.5 USHCN-Daten in den kontinentalen USA. Graphik von Evan Jones.

Vergleiche der Mitteltemperatur von ordnungsgemäß platzierten USHCN-Stationen (konforme Klassen 1 und 2) mit schlecht platzierten USHCN-Stationen (nicht konform, Klassen 3, 4 und 5) von CONUS mit offiziellen, von der NOAA adjustierten USHCN-Daten (V2.5) des gesamten USHCN-Datensatzes (konform und nicht konform). Graphik von Evan Jones.

Nun haben einige der genau gleichen Menschen, welche meine Bemühungen sowie die Bemühungen Anderer, diese Schwächen der wissenschaftlichen Gemeinschaft bekannt zu machen, so vernichtend kritisiert hatten, im Wesentlichen eine Kehrtwende vollzogen. Sie schrieben eine Studie, in der sie ein neues globales Monitoring-Netzwerk forderten wie das des United States Climate Reference Network (USCRN), welches ich als den einzigen möglichen Weg ansehe, um Temperaturen ordentlich zu messen und langfristige Temperaturtrends daraus abzuleiten.

Während meiner jüngsten Reise zum Kennedy Space Center (ermöglicht durch großzügige Spenden der WUWT-Leserschaft) habe ich eine ASOS-Station alten Stils auf dem Flughafen entdeckt, die dicht neben einer der neuen USCRN-Stationen stand, neben der Rollbahn für die Shuttles. Offenbar hatte man beide dort aufgestellt, um Vergleiche zwischen ihnen anzustellen. Oder auch, weil sie vielleicht der ASOS-Station nicht trauen konnten, wenn sie am dringendsten gebraucht wurde – nämlich während der Landung eines Shuttles, wo genaue Temperaturwerte von entscheidender Bedeutung sind, um die Dichte [density altitude] zu berechnen und damit das glide ratio. Ich hoffe, in einem späteren Beitrag etwas zum Vergleich zwischen beiden schreiben zu können.

Klima-Monitoring-Stationen von ASOS und USRCN Seite an Seite nahe der Landebahn der Shuttles auf dem Kennedy Space Center. 28.2.2018, Photo: Anthony Watts.

Und hier eine Luftaufnahme der beiden Standorte:

Stelle der ASOS- und USRCN-Sensoren nahe der Landebahn der Shuttles auf dem Kennedy Space Center. Bild: Google Earth mit Anmerkungen von Anthony Watts.

Mit der Auswahl der Stellen und den dreifach überzähligen [redundant], hypermodernen belüfteten Lufttemperatur-Sensoren ist die USCRN-Station eindeutig der bestmögliche Weg zur Messung langzeitlicher Temperaturtrends in 2 m Höhe. Unglücklicherweise bekommt die Öffentlichkeit die entsprechenden Temperaturaufzeichnungen in den „Klimazustands-Meldungen“ der NOAA nie zu sehen. Stattdessen verlässt man sich auf die antiquierten und kontaminierten COOP und GHCN-Netzwerke samt deren hoch verzerrten und dann adjustierten Daten.

Für diese Leute ist es folglich nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung, wenn sie jetzt ein weltweites Temperatur-Monitoring-Netzwerk nach Art des USCRN fordern, sondern auch ein klarer Hinweis darauf, dass sie das bestehende COOP/USHCN-Netzwerk als unzuverlässig und unsicher ansehen, wenngleich sie das auch niemals zugeben würden. Sie räumen damit ein, dass diese bestehenden Netzwerke „ungeeignet für den Zweck“ sind, und begrüßen in Wirklichkeit ein wahrhaft „zweckdienliches“ globales System zur Überwachung der Lufttemperatur; eines, dass nicht aufgrund der Standorte stark verzerrt ist, keine Schwächen bzgl. Ausrüstung und Instrumentierung aufweist und keinerlei Adjustierungen bedarf.

Ich begrüße diese Bemühungen und stelle mich hinter sie. Wenn ich das nämlich mache, bedeutet das das Ende von NASA GISS und HadCRUT, deren Betreiber (Gavin Schmidt und Phil Jones) einige der parteiischsten, herablassendsten und überheblichsten Wissenschaftler sind, welche die Welt jemals gesehen hat. Sie sollten nicht die Verwalter dieser Daten sein, und dies wird ihre Vornehmheit beenden. Zugunsten von Phil Jones muss man sagen, dass sein Name auf dieser neuen Studie zu finden ist, was bei Gavin Schmidt nicht der Fall ist, wie zu erwarten war.

Hier ist etwas im Gange, hinter das sich Alarmisten und Skeptiker gleichermaßen stellen sollten. Mehr dazu später.

Und hier ist diese Studie (man beachte, dass sie meine Arbeit in der Studie von Fall et al. 2011 als Referenz anführen)

Für ein globales treuhänderisches Netzwerk von Referenz-Messungen der globalen Temperatur

P. W. Thorne, H. J. Diamond, B. Goodison, S. Harrigan, Z. Hausfather, N. B. Ingleby, P. D. Jones, J. H. Lawrimore, D. H. Lister, A. Merlone, T. Oakley, M. Palecki, T. C. Peterson, M. de Podesta, C. Tassone, V. Venema, K. M. Willett

Abstract

Es gibt sehr starke Beweise dafür, dass sich das Klimasystem seit der Durchführung instrumenteller meteorologischer Beobachtungen erwärmt hat. Der 5. Zustandsbericht des IPCC kam zu dem Ergebnis, dass die Beweise für eine Erwärmung eindeutig waren. Allerdings verbleiben aufgrund nicht perfekter Messungen und allgegenwärtiger Änderungen der Messungen und der Messverfahren Unsicherheiten hinsichtlich vieler Details dieser historischen Änderungen. Diese Unsicherheiten stellen den Trend oder die Größenordnung insgesamt der Änderungen im globalen Klimasystem in Frage. Aber sie sorgen dafür, dass das Bild unklarer als nötig ist, vor allem im lokalen Maßstab, obwohl dort viele Entscheidungen hinsichtlich von Anpassungs-Maßnahmen getroffen werden müssen, sowohl derzeit als auch in Zukunft. Ein Satz treuhänderischer Referenz-Messungen grundlegender Klima-Variablen hoher Qualität wird es zukünftigen Generationen ermöglichen, rigorose Abschätzungen zukünftigen Klimawandels und -variabilität vorzunehmen. Damit kann man die Gesellschaft mit den bestmöglichen Informationen zur Stützung zukünftiger Entscheidungen versorgen. Hier begründen wir, dass mittels Implementierung und Erhalt eines stabilen und meteorologisch gut abgesicherten Referenz-Netzwerkes die heutige wissenschaftliche Gemeinschaft zukünftigen Generationen einen besseren Satz von Beobachtungen hinterlassen kann. Dies wird bei Entscheidungen über die zukünftige Anpassung helfen und bei der Überwachung und Quantifizierung der Effektivität international abgestimmter Anpassungs-Maßnahmen. Dieser Artikel bietet den Hintergrund, nämlich rationale, meteorologische Prinzipien, und umreißt praktische Überlegungen, was in ein solches Netzwerk eingehen müsste, und auch die wahrscheinlich anfallenden Vorteile. Die Herausforderung besteht natürlich darin, wie man eine solche Vision in eine langfristige nachhaltige Tauglichkeit überführen kann, welche die notwendigen und gut charakterisierten Messreihen ergibt, die der globalen Wissenschaft und zukünftigen Generationen zum Vorteil gereichen.

Einführung: historische Beobachtungen, Daten-Probleme und Homogenisierung

[Anmerkung des Übersetzers: Es folgt eine lange und detaillierte Beschreibung hinsichtlich Instrumente, Aufstellung, Standorte, Messverfahren und so weiter. Aus Zeitgründen und wegen der Länge dieser Ausführungen wird hier auf eine Übersetzung verzichtet. Der letzte Absatz lautet in der Übersetzung so:]

Es gibt viele mögliche Metriken, um den Erfolg eines globalen Referenz-Klimanetzwerkes auf dem Festland zu beurteilen, wie es sich entwickelt, wie etwa Anzahl und Verteilung von Referenz-Klimastationen oder der Prozentanteil der Stationen, welche den strikten Referenz-Klimakriterien genügen, die in diesem Artikel beschrieben wurden. Um jedoch im vollen Umfang die Bedeutung eines solchen globalen Klima-Referenznetzwerkes erfassen zu können, müssen wir uns in die Lage der Wissenschaftler versetzen, welche in der 2. Hälfte des 21. Jahrhunderts oder noch später arbeiten. Und das nicht nur bzgl. der Wissenschaftler, sondern auch bzgl. von Politikern, Beamten und Bürgern, die vor einer potentiell schwierigen Entscheidung stehen angesichts eines variablen und sich ändernden Klimas. In diesem Zusammenhang müssen wir jetzt aktiv werden und eine Vorstellung entwickeln, welche ihren Erfordernissen hinsichtlich eines soliden historischen Zusammenhangs gerecht wird, den sie verwenden können beim Treffen von wissenschaftlich fundierten Entscheidungen hinsichtlich der Maßnahmen zur Anpassung an das Klima. Daher ist es unsere Verpflichtung, all diesen Personen nach bestem Wissen die bestmöglichen Daten zu hinterlassen. Dies ist das Mindeste, was nachfolgende Generationen von uns erwarten können, um präziser anzugeben, wie genau sich das Klima denn nun geändert hat.

Die ganze Studie steht hier: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/joc.5458/full

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/03/02/alarmists-throw-in-the-towel-on-poor-quality-surface-temperature-data-pitch-for-a-new-global-climate-reference-network/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Ludwig-Erhard-Attrappe

 

Es sei natürlich bitter, dass die CDU das Finanzministerium an die SPD habe abgeben müssen, meinte Angela Merkel auf ihrem Parteitag – aber immerhin hätten die Christdemokraten sich doch das Wirtschaftsministerium gesichert, zum ersten Mal seit über 50 Jahren.

Der letzte CDU-Mann auf diesem Posten war Kurt Schmücker, der von 1963 bis 1966 amtierte. Aber natürlich geht es Merkel und dem von ihr schon benannten Ressortchef Peter Altmaier darum, an einen ganz großen Namen anzuknüpfen: Ludwig Erhard, Minister von 1949 bis 1963, Symbolgestalt des Wirtschaftswunders und bis auf seine kurze, unglückliche Kanzlerschaft seinerzeit einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Eine ganze Reihe von Medien stellten schon einmal die grobe Ähnlichkeit der beiden fest, die sich allerdings auf das Körperliche beschränkt. Seit Altmaier in Interviews* verkündet, wie er sich seine Wirtschaftspolitik vorstellt, wird auch für Gutwillige eins deutlich: Mit Ludwig Erhard hat er so viel gemein wie Merkel mit Konrad Adenauer.„’Wohlstand für alle’ – machen Sie sich die Parole Ihres berühmten Vorgängers Ludwig Erhard zu eigen?“, fragte die Berliner Morgenpost den angehenden Minister vor ein paar Tagen.

„Eindeutig ja!“, meldet Altmaier: „Wir haben heute mehr Wohlstand in den breiten Bevölkerungsschichten als zu Ludwig Erhards Zeiten. Trotzdem gibt es Menschen, denen es nicht gut geht. Das sind Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Rentner mit kleinen Renten.“

Abgesehen davon, dass es Alleinerziehenden nicht per se schlecht geht, und dass Angela Merkel in den letzten zwölf Jahren offensichtlich wenig eingefallen ist, um den Beziehern von Minirenten zu helfen, abgesehen davon also zählt der CDU-Mann Gruppen auf, für die das Familien- beziehungsweise das Sozialministerium zuständig ist. Diejenigen, die den Wohlstand hauptsächlich erwirtschaften, Unternehmer, Selbständige, Facharbeiter kommen in dieser Antwort gar nicht und in dem gesamten Interview nur am Rand vor. Sie spielen in seinem Denken auch sonst keine wahrnehmbare Rolle.

Dabei gibt es drei Fragen, auf die vor allem Unternehmer eine Antwort von der Regierung erwarten. Die erste: US-Präsident Donald Trump setzte vor kurzem eine sehr weitgehende Steuerreform durch. Vor allem die Körperschaftssteuer für Unternehmen sinkt deutlich. Wenn eine derart wichtige Wirtschaftsmacht Steuern reduziert, dann bleibt das nicht ohne Folgen für andere Industriestaaten. Die Regierungen mehrerer europäische Länder haben schon angekündigt, ihrerseits Steuern reformieren zu wollen. Dass so etwas auch in Deutschland passieren könnte – diese Hoffnung beseitigt Altmaier schon, bevor er das Amt antritt:

„Wir haben im Koalitionsvertrag festgelegt, den Solidaritätszuschlag um zehn Milliarden Euro zu senken. 90 Prozent der Menschen, die heute den Soli zahlen, werden ihn nicht mehr zahlen müssen.

Ich bin sehr dafür das Wachstum erst zu erarbeiten, bevor wir es verteilen.“

Das bedarf der Dechiffrierung. Im Wahlkampf hatte die Mittelstands-Union eine Steuerentlastung von etwa 30 Milliarden jährlich versprochen, die Union insgesamt immerhin von 15 Milliarden. Heraus kommt eine Mini-Senkung von 10 Milliarden in der gesamten Legislaturperiode bei einer einzigen Steuer. Und die wird noch nicht einmal für alle abgeschafft. Auch der gut verdienende Meister in der Autoindustrie wird noch Solizuschlag abliefern und damit zum Steuerüberschuss des Bundes beitragen, der bei über 36 Milliarden Euro liegt. Ganz nebenbei: die vollständige Abschaffung des Solidarzuschlags bis 1999 hatte schon Helmut Kohl versprochen.

Altmaiers letzter Satz macht klar, dass niemand außer dem Geschraube am Solidarzuschlag noch eine Entlastung bis 2021 erwarten sollte. Und er lässt natürlich unerwähnt, dass die nächste große Koalition gegen alle Beteuerungen die Steuerbelastung an anderer Stelle erhöht, nämlich durch das Ende der Abgeltungssteuer auf Zinserträge, die bei 25 Prozent liegt. Künftig sollen Zinsgewinne wieder nach dem individuellen Satz besteuert werden – und der liegt bei den allermeisten höher.

Die zweite Frage vieler Firmen lautet: bleiben die Strompreise auf Spitzenniveau? Nirgendwo in Europa liegen sie mittlerweile höher. Das treibt vor allem energieintensive Unternehmen dazu, ihr Geld außerhalb Deutschlands zu investieren.

Altmaier kennt die Materie, schließlich amtierte er von 2012 bis 2013 als Bundesumweltminister, und war in diesem Ressort auch für das planwirtschaftliche Großprojekt Energiewende zuständig. Auch hier beerdigt er alle Hoffnungen:

„Wir haben schon in der vergangenen Legislaturperiode die Weichen dafür gestellt, beim Ausbau der erneuerbaren Energie auf mehr Markt zu setzen – ganz im Sinne Ludwig Erhards. Das hat dazu geführt, dass die Ausbaukosten um mehr als 50 Prozent gesunken sind. Das stabilisiert langfristig auch die Strompreise.“

Dechiffrierung: Es gibt mittlerweile tatsächlich einen Hauch von Wettbewerb im Grünstromsektor: Wer neue Windstrom- und Solaranlagen errichten und dafür Subventionen haben möchte, muss sich einem Ausschreibungsverfahren stellen. Damit wird immerhin der günstigste Anbieter ermittelt. Doch dieses preisdämpfende Instrument führte der sozialdemokratische Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel ein, in dessen Zuständigkeit damals die Energiewende gewandert war. Altmaier dagegen hatte die Politik seines Vorgängers Norbert Röttgen weitergeführt, jedem Wind- und Sonnenstrominvestor staatliche Festpreise weit über dem Marktniveau zu garantieren, und die Branche von jeglichem Wettbewerb zu verschonen. Ganz nebenbei: wenn die Auzsbaukosten, vulgo: die Subventionen für Sonnen- und Windstromanlagen durch das Ausschreibungsverfahren tatsächlich um 50 Prozent gesunken sind und sich die errichtung immer noch lohnt, dann wird erst Recht deutlich, welche risikolosen Extragewinne Röttgen und Altmaier vorher den Investoren beschert hatten.

Über diese Zusammenhänge redet der neue Oberökonom der CDU locker hinweg:

„Die Umlage für die erneuerbaren Energien ist in den vergangenen Jahren jedenfalls kaum gestiegen.“

‚Kaum’ ist eine ziemlich vage Angabe. Die EEG-Umlage betrug

• 2015      6,17 Cent pro Kilowattstunde

• 2016      6,35 Cent

• 2017     6,88  Cent

und sank – durch die von Gabriel eingeführten preisdämpfenden Maßnahmen – zum 1. Januar 2018 minimal auf 6,79 Cent, wobei die steigenden Netzkosten den Rückgang mehr als auffressen. Das sind in der Tat verhältnismäßig kleine Steigerungsschritte, verglichen mit dem größten Sprung von 3,59 Cent pro Kilowattstunde 2012 auf 5,28 Cent. Und dieser Sprung fiel in Altmaiers Amtszeit. Übrigens hatte Angela Merkel 2011 vor dem Bundestag versprochen, die EEG-Umlage werde bis 2020 nicht wesentlich über 3,59 Cent steigen:

„Unsere Devise heißt: Die Unternehmen genauso wie die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland müssen auch in Zukunft mit bezahlbarem Strom versorgt werden. Deshalb wollen wir die erneuerbaren Energien schneller zur Marktreife führen und effizienter gestalten. Die EEG-Umlage soll nicht über ihre heutige Größenordnung hinaus steigen; heute liegt sie bei etwa 3,5 Cent pro Kilowattstunde. Langfristig wollen wir die Kosten für die Vergütung des Stroms aus erneuerbaren Energien deutlich senken.“

Die Versicherung ist praktisch das Pendant zur Ankündigung Kohls, den Solidarzuschlag abzuschaffen.

Im Jahr 2018 erklärt also der erste CDU-Wirtschaftsminister seit über 50 Jahren: Keine Soli-Senkung für alle, keine sonstigen Steuersenkungen, die Strompreise werden „langfristig stabilisiert“, bleiben also auf Rekordniveau. Wer die Zusammensetzung zwischen eigentlichem Strompreis und den darauf lastenden Abgaben ansieht, der erkennt: schon seit vielen Jahren betätigt sich der Staat als Preistreiber. Die Marge der Stromversorger sinkt neuerdings sogar – wovon der Verbraucher allerdings nichts merkt, weil Steuern und Abgaben auf jeder Kilowattstunde steigen und steigen.

An der Entwicklung hatte Altmaier erst als Umweltminister seinen Anteil, dann als engster Vertrauter der Kanzlerin. Gäbe es zwischen ihm und Erhard tatsächlich auch nur die kleinste politische Verwandschaft, dann würde er die sofortige und vollständige Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf die Agenda setzen. Das EEG trat am 1. April 2000 in Kraft, ausdrücklich, um Sonnen- und Windenergie eine “Anschubfinanzierung” zu geben. Selbst, wenn das Gesetz und die dadurch in Gang gesetzte Subventionsmaschine 18 Jahre später zu ihrem Ende kommen sollten, würden die letzten Zahlungen noch bis in das Jahr 2038 reichen.  In 18 Jahren ist keine Anlage ans Netz gegangen, die ohne Subventionen auskommen würde. Von einem Ende des EEG kann nach den Ankündigungen des Saarländers keine Rede sein. Im Gegenteil, er stellt fest, die “Energiewende” sei eine “Daueraufgabe”. Und damit für die Bürger eine Dauerabgabe.

 

 

Es gibt noch einen dritten Punkt, den ein Wirtschaftsminister zur Priorität erklären müsste, Unternehmern zuliebe, aber auch im Interesse aller Bürger: Das Versprechen, die lausige deutsche Netzinfrastruktur wenigstens auf den europäischen Durchschnitt zu heben. Nach den Zahlen der OECD liegt der Anteil von Glasfaseranschlüssen an allen Breitbandanschlüssen in

Lettland bei   62,3 %

Schweden      58,0 %

Norwegen      40,6 %

Spanien        40,00 %

Portugal          35,4 %

Slowakei         28,7 %

Dänemark      26,9 %

Ungarn            19,6 %

Tschechien     17,7 %

Polen                  9,3 %

Deutschland     2,1 %

In dem Interview mit der Berliner Morgenpost lässt Altmaier dieses Thema gleich ganz aus. Stattdessen umreißt er, wie er sich Wirtschaftspolitik vorstellt: Er wünsche sich von einheimischen Unternehmen, „dass vermehrt in Deutschland investiert wird. Dafür werde ich werben in meinen Gesprächen mit den verantwortlichen Unternehmern.“

Nun sind Unternehmer – zumindest erfolgreiche – per Definition Leute, die rechnen können. Die Wacker AG weihte 2014 ein neues Werk für Polysiliziumin Charleston, Tennessee ein, und nannte auch den Grund für den neuen Standort: dort liegen die Stromkosten 30 Prozent unter den deutschen. Im vergangen Jahr entschied der Konzern, seinen Standort in Südkorea auszubauen. Aus dem gleichen Grund investierte BASF eine Milliarde Euro in ein neues Ammoniak-Werk in Texas. Siemens entwickelt seine neue Gasturbinen-Generation in den USA – weil die Menge des subventionierten Grünstroms hierzulande die Börsenstrompreise so weit nach unten drückt, dass mit Gaskraftwerken in Deutschland kein Geld mehr zu verdienen ist. Jetzt kommen als zusätzliches Argument die günstigen Unternehmenssteuern in den USA dazu.

Genau an diesen Punkten entscheiden sich Unternehmer, ob sie lieber in Deutschland oder woanders investieren: Wie stark greift der Staat ein? Wie entwickeln sich die Steuern? Wie teuer ist die Energie? Wie gut ist das Internet? Gutes Zureden eines Ministers wird sie nicht dazu bringen, die Kostenrechnung einfach zu ignorieren. Bisher profitiert die deutsche Wirtschaft von vier Umständen, für die weder Merkel noch ihr engster Gefolgsmann Altmaier etwas können: Und zwar von den sozialkostendrückenden Reformen Gerhard Schröders, den Nullzinsen der EZB (die gleichzeitig die Sparer enteignen), dem niedrigen Ölpreis und dem geringen Außenwert des Euro. Der neue Ressortchef wettet ganz offensichtlich darauf, dass die Konjunktur einfach weiter läuft, ohne dass er dafür etwas unternehmen müsste.

Es gab den legendären Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, den exzellenten Fachmann Karl Schiller und noch einige nicht so schlechte Amtsinhaber. Sollte die neue große Koalition zustande kommen, dann dürfte Peter Altmaier der etatistischste und antiliberalste Ressortverwalter werden, den die Bundesrepublik je hatte.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Alexander Wendt Publico hier

 


*am 28. Februar 2018




Flashcrash Klimaalarm. Wer Klima­alarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 1)

Der Autor nimmt diesen „Klimawandel-FlashCrash“ (wieder) zum Anlass, anhand einer Sichtung zu zeigen, wie viel Wahrheitsgehalt in der Information stecken könnte, alternativ, ob sie einfach unter die Rubrik „Volksverdummung“ gehört.

Wenn sich unsere Medien mit „Information“ geradezu überschlagen

Anbei eine kleine Listung zum Zeigen, wie sich eine (passende) Meldung schlagartig und sprichwörtlich flächendeckend über Deutschland „ergießt“. Es ging um eine Meerespegel-Studie [14], welche „belegt“, das die Satellitendaten bisher falsch ausgewertet wurden und die „richtige“ Auswertung, zusammen mit der Einberechnung bisher unterschätzter, sonstiger Klimaeinflüsse zu einem zusätzlichen, quadratischen Anstiegszuwachs führen würde und damit die höchsten IPCC-Pegelszenarien bestätigt:
Bayerischer Rundfunk 13.02.2018 : Steigende Pegel Wenn der Meeresspiegel steigt und Inseln versinken
Weil der Klimawandel das Eis der Polarregionen schmelzen lässt, steigt der Meeresspiegel. Und das immer schneller. Die Folgen sind verheerend.
tagesschau.de: Satellitenmessungen: Meeresspiegel steigt schneller als gedacht …
welt.de: Klimawandel: Meeresspiegel steigt schneller als gedacht
tagesspiegel.de: Erderwärmung: Wie stark steigt der Meeresspiegel?
zeit.de: Meeresspiegel: Er steigt und steigt und steigt
spiegel.de: Meeresspiegel steigt immer schneller
rtlnext.rtl.de: Der Meeresspiegel steigt drastischer an als angenommen
klimaretter.info/forschung: Meeresspiegel steigt immer schneller

Und nur eine einsame Stimme* kritisch referiert

*natürlich neben EIKE und kaltesonne, welche aber keine politischen Tagesbeiträge anbieten.
Achgut.com 17.02.2018: Höchste Pegelstände in der Volkserziehung
… der Beitrag war 2:25 Minuten lang. Soviel Zeit wird in der 19:00 Uhr Nachrichtensendung nur den wichtigsten Weltereignissen zur Verfügung gestellt. Weder Petra Gerster noch die Autorin des Beitrags, Christine Elsner, geben auch nur den geringsten Hinweis, wer diese „neuen Erkenntnisse“ veröffentlicht hat.
Die Kernaussage des Beitrags: Die Meeresspiegel steigen schneller als angenommen. Diesen neuen Studien zufolge steigt der Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts um 65 cm an, das wäre doppelt soviel, wie bisher berechnet. Doch der 65 cm Anstieg – manchmal sind es sogar 75 cm – ist eine uralte Behauptung aus der Alarmküche von Steven Nerem, der in der University of Colorado die Sea Level Research Group anführt. Mit seinem Vortrag, der genau diese Behauptung zum Inhalt hat, tourt er seit Jahren durch die Welt. Das Problem von Steven Nerem: Die Messungen des Meeresspiegels ergeben nicht die geringsten Hinweise, die seine Behauptungen rechtfertigen. Er stützt sich auf Computermodelle, Hochrechnungen und Berechnungen, nicht auf konkrete Messungen …

Die Studie

Rezensionen darüber – zum Beispiel bei WUWT wurden auf EIKE bereits in Übersetzungen publiziert:
Einmal direkt über die Studie:
[12] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt
Sowie ergänzend dazu:

[1] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt
[2] EIKE 18.02.2018: Meeresspiegel: Steigen und Fallen – Teil 4a – ein sogar noch stärkerer Anstieg aus Nichts
EIKE 19.02.2018: Die immer neu aufsteigenden und untergehenden Inseln wie zum Beispiel Tuvalu

Worum es in der neuen Studie ging, könnte einigen „haften“ geblieben sein, was das Besondere daran ist, vielleicht weniger. Deshalb anbei eine Wiederholung.
Die Kernaussage der neuen Studie lautet: [1] … Nerems Team berechnete, dass die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs von 1,8 mm pro Jahr im Jahre 1993 auf etwa 3,9 mm pro Jahr heute gestiegen ist als eine Folge der globalen Erwärmung.
Falls sich der Meeresspiegel-Anstieg mit der gegenwärtigen Rate weiter beschleunigt, sagt Nerem, würden die Ozeane der Welt im Laufe dieses Jahrhunderts um etwa 75 cm steigen. Das liegt auf einer Linie mit den Projektionen des IPCC aus dem Jahr 2013.

Vorspann: Satellitendaten sind nicht „in Stein gemeißelt“, sondern das Ergebnis laufender Anpassungen

Die Satellitendaten des Meerespegels zeigen seit Messbeginn offiziell einen linearen Anstieg (je nach Quelle) zwischen 2,9 … 3,31 mm/Jahr (Bild 1). Das Bild 1 zeigt einmal den Mittelwert mit der Regressionsgeraden und dann die gleiche Kurve, zusätzlich mit den Schwankungen im Jahresverlauf.

Bild 1 Satellitenpegel ohne / mit Saisonsignal. Quelle: AVISO+ Mean Sea Level product and image interactive selection, Quelle

Korrektur(vorschlag) zu einem geringeren Pegelanstieg im Jahr 2015

Vor drei Jahren gab es eine Studie, welche diesen Anstieg für zu hoch hielt und aufgrund von Messfehlern der Satelliten einen reduzierten Anstieg von 2,6 … 2,9 mm/Jahr ermittelte:
Nature 11 May 2015: Unabated global mean sea-level rise over the satellite altimeter era
The rate of global mean sea-level (GMSL) rise has been suggested to be lower for the past decade compared with the preceding decade as a result of natural variability1, with an average rate of rise since 1993 of +3.2 ± 0.4 mm yr−1 (refs 2, 3). However, satellite-based GMSL estimates do not include an allowance for potential instrumental drifts (bias drift4,5). Here, we report improved bias drift estimates for individual altimeter missions from a refined estimation approach that incorporates new Global Positioning System (GPS) estimates of vertical land movement (VLM). In contrast to previous results (for example, refs 6, 7), we identify significant non-zero systematic drifts that are satellite-specific, most notably affecting the first 6 years of the GMSL record. Applying the bias drift corrections has two implications. First, the GMSL rate (1993 to mid-2014) is systematically reduced to between +2.6 ± 0.4 mm yr−1 and +2.9 ± 0.4 mm yr−1, depending on the choice of VLM applied …

Weil man den Pegel vor Ort nicht genau genug messen kann, misst man aus 800 … 1450 km Entfernung „genauer“

Dazu muss man berücksichtigen, dass die Messsatelliten zur Ermittlung der Meerespegel in 800 … 1400 km Höhe kreisen. Behauptet wird, aus dieser Entfernung könne man Meereshöhen-Differenzen von Zehntel Millimetern ermitteln. Wenn vergleichsweise der Stadtrat von Venedig den Pegelstand am Markusdom genau erfahren möchte, würde er dazu in Hamburg anrufen (1290 km), damit von dort aus mittels Radar genauer als vor Ort gemessen werde.

Man kann es nicht. Aber das Signal lässt sich so hoch auflösen.
An Ungenauigkeit bleiben Driften der Messgeräte, Änderungen der Wellengeschwindigkeit des Radarsignals und die Bestimmung der Satellitenhöhe, die sich laufend durch die „Schwerkraftbuckel“ und „Herunterfallen“ der Satellitenbahnen verändert. Diese Fehler versucht man mit „Algorithmen“ und Kalibrierungen so weit möglich richtigzustellen.

Würden diese Adjustierungen mittels gut begründeter und vor allem im Detail veröffentlichter Verfahren erfolgen, hätten sie einen Vorteil gegenüber den Tidenpegelmessungen. Denn (auch) diese sind nicht frei von Messfehlern und Nachjustierungen, bis hin zum Datenbetrug verändern.
Anbei Beispiele dazu:
EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
EIKE 08.08.2017: Meerespegelanstieg: Europa kann nicht alle (vor Klimawandel-Desinformation) schützen T2 (2)

EIKE 17.07.2016: Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug
Man würde sich deshalb schon wünschen, eine von solchen „Interpretationsunterschieden“ befreite, neutrale Messstelle zu haben.

Bisher ungelöst: Warum steigt der Satellitenpegel doppelt so schnell wie der Tidenpegel?

Komischer Weise verlaufen Tidenpegel und durch Satelliten gemessene nicht gleich. Die Satelliten zeigen den doppelten Anstiegswert. Die (überzeugende) Erklärung dieses Rätsels hat noch niemand gefunden (oder der Autor hat es übersehen).
Ein bekannter – kritisch eingestellter – Pegelforscher hat dazu eine Meinung:
Nils-AxelMörner August 2017: [7] [13] Sea Level Manipulation
Abstract: … Global tide gauge data sets may vary between +1.7 mm/yr to +0.25 mm/yr depending upon the choice of stations … A general stability has been defined in sites like the Maldives, Goa, Bangladesh and Fiji.
In contrast to all those observations, satellite altimetry claim there is a global mean rise in sea level of about
3.0 mm/yr. In this paper, it is claimed that the satellite altimetry values have been “manipulated”. In this
situation, it is recommended that we return to the observational facts, which provides global sea level records
varying between ±0.0 and +1.0 mm/yr; i.e. values that pose no problems in coastal protection.

Bild 2 Vergleich Satellitenpegel mit Tidenpegel. Vom Autor zusammengestellt. Quellenbild Tidenpegel: IPCC WG1 AR5 Figure 13.3 c) Yearly average global mean sea level (GMSL) reconstructed from tide gauges by three different approaches. Orange from Church and White (2011), blue from Jevrejeva et al. (2008), green from Ray and Douglas (2011) (see Section 3.7)

Zudem versagt die Satellitenmessung am Strand, also genau dort, wo die Küsten betroffen sind. Erst in ca. 100 km Entfernung davon beginnen Satelliten mit genauerem Messen.

Eine Korrektur folgt der anderen

Wie bereits ausgeführt: Auch bei den Satellitendaten sind Adjustierungen und Korrekturen üblich und werden teils ohne Publizierung nachvollziehbarer Datenangaben vorgenommen. Einen Grund sieht man im folgenden Bild 3, welches die „Zusammenstückelung“ des Gesamtverlaufes aus den abweichenden Messkurven verschiedener Satelliten (-Generationen) zeigt.
Dabei sind nicht nur die Satellitenkurven selbst abweichend. Auch die Messgenauigkeit der verschiedenen Satelliten ist unterschiedlich und die angewendeten Adjustierungen (zur Ermittlung des „richtigen“ Messwertes) angeblich teils so fehlerbehaftet, dass sie auch rückwirkend verändert werden. Was dabei nicht so deutlich gesagt wird: Ob die neuen Korrekturen dann die „wirklich richtigen“ sind, weiß niemand.
Als Folge ändern sich auch die Satellitendaten regelmäßig und nachträglich.

Bild 3 Zusammensetzung der Satellitenkurve aus den Einzelmessungen der Satelliten. Quelle: AVISO+ Mean Sea Level product and image interactive selection

Was nicht zusammenpasst, wird angeglichen – und nicht als falsch verworfen

EIKE 13.04.2015, K. E. Puls: [6] Neue Meeres-Spiegel-Studie zeigt: Satelliten-Daten überhöht
... Der von Envisat gemessenen Anstieg des Meeresspiegels betrug im Zeitraum von Ende 2003 bis Ende 2011 lediglich 0,48 mm/Jahr, was 4,8 cm in 100 Jahren entsprechen würde. Die Messungen des Jason-1 Satelliten haben für den gleichen Zeitraum einen Anstieg von 2,05 mm pro Jahr gefunden. … Um diesem Umstand zu begegnen wurden bei der ESA bereits im letzten Jahr Methoden diskutiert, wie man die Envisat Daten rechnerisch an die Ergebnisse der Messungen der Jason Satelliten angleichen kann. Diese Anpassung wurde jetzt beim Umstellen auf die neueste Version der Envisat Daten (Version 2.1) offensichtlich vorgenommen. Aus dem bisherigen minimalen Anstieg von 0,48 mm/Jahr wurde dadurch quasi über Nacht ein Anstieg von 2,32 mm/Jahr. Wer nach einer Begründung für diese Maßnahme sucht, der wird auf der Aviso-Homepage unter “Processing and corrections” fündig. Dort heißt es: ’sign of instrumental correction (PTR) corrected via external CLS input (impact of +2 mm/year drift)‘ Man hat also einen Abgleich an externen Daten vorgenommen. Es findet sich allerdings kein Wort dazu, was für Daten das sind oder welcher Umstand diesen radikalen Eingriff notwendig gemacht hätte.“

Bild 4 [7] Satelliten-Pegeldifferenzen vor und nach einer Adjustierung

In aller Regel wird der Anstieg immer höher

Zwar wird seit ca. 20 Jahren „ganz genau“ das Klima der nächsten Jahrhunderte simuliert und die Programme mit „ganz genauen“ Daten kalibriert. Trotzdem finden Forscher immer neue Parameter, die „bislang deutlich unterschätzt wurden“ und teils erhebliche Datenänderungen bewirken. So ist es beispielhaft in den Meldungen zur aktuellen Pegelstudie zu lesen:
Hannoversche Allgemeine 27.01.2016: Klimaschock Meeresspiegel steigt doppelt so schnell an
Deutsche Klimaforscher schlagen Alarm. Der weltweite Anstieg der Meeresspiegel durch die Klimaerwärmung ist bislang deutlich unterschätzt worden. Das könnte auch für Deutschlands Küstenregionen schwere Folgen haben.
… Der Anstieg des Meeresspiegels ist vermutlich doppelt so hoch wie gedacht, heißt es in einer aktuellen Studie des Instituts für Geodäsie und Geoinformation an der Universität Bonn, die jetzt in der US-Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wurde. Ein Irrtum, der für die Küstenregionen in Deutschland schwere Folgen haben könnte. Die Gefahr von Sturmfluten wächst.
Bislang gingen Forscher davon aus, dass die Meeresspiegel aufgrund der Ausdehnung des wärmer werdenden Wassers jährlich zwischen 0,7 und einem Millimeter ansteigen würden. Bei erneuter Prüfung der Satellitendaten aus den Jahren 2002 bis 2014 habe sich aber ergeben, dass sie sogar um 1,4 Millimeter pro Jahr ansteigen werden – doppelt so stark wie bisher vermutet. Dieser Faktor sei bislang deutlich unterschätzt worden, erläuterte Professor Jürgen Kusche, Ko-Autor der Studie.
Zufügung: Im Artikel erzählt der Leitautor dieser Studie als „Beleg“:

… Während das Meer auf den Philippinen mit 15 Millimetern im Jahr fünfmal so stark wie der weltweite Durchschnitt ansteige …
Dazu erlaubt sich der Autor den Hinweis, dass genau dies (bei den Philippinen steige der Pegel überproportional) nicht richtig ist, wie man leicht anhand der Tidenpegel-Auswertungen dieser Gegend zeigen kann[15] und es die zuständige Behörde inzwischen auch teilweise korrigierte [16]. Die Philippinen sind stark vulkanisch geprägt, haben also starke Land-Hebungen und Senkungen. Zudem liegen Küstenstädte auf Sumpfmarschen und versinken durch die extreme Populationszunahme und in Folge massiven Grundwasserentnahmen buchstäglich in den Untergrund. Am schlimmsten betroffen davon ist wohl Manila:

EIKE 13.08.2017: [15] Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
In Indonesien ist es teils noch schlimmer. Der Klimawandel-Pegelanstieg ist dort natürlich auch eine gemeldete Bedrohung „ … könne in 200 bis 2.000 Jahren akut werden … “, es wird (in Österreich) aber wenigstens zugegeben, dass das selbst verursachte Problem des Versinkens viel größer und dazu akut ist:

news@ORF.at: Boden unter der Stadt ausgehölt
Die indonesische Millionenmetropole Jakarta schaut in eine ungewisse Zukunft. Der durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel ist eine Bedrohung, eine weitere ist ebenfalls menschengemacht: Die Stadt versinkt…. Meeresspiegel steigt, Stadt sinkt ab.
Das Problem mit dem steigenden Meeresspiegel hat Jakarta mit Millionenmetropolen in Asien wie Mumbai, Schanghai, Hongkong und anderen gemeinsam, wie es vor einiger Zeit in einer Studie des Instituts Climate Central hieß. Das Problem könne in 200 bis 2.000 Jahren akut werden, hieß es zum zeitlichen Horizont…. Es habe sich herausgestellt, dass der Klimawandel nicht der einzige Grund für das Problem ist. „Das Problem, hat sich gezeigt, ist das Sinken der Stadt selbst.“

Verschluckt von der Erde“

Faktisch sinke Jakarta schneller als jede andere Metropole auf der Welt, rascher als der Meeresspiegel steige – „so surreal schnell, dass Flüsse manchmal flussaufwärts fließen“, normale Regenfälle Stadtviertel in Sümpfe verwandelten und Gebäude langsam im Boden verschwänden, .. Die Hauptursache des Problems seien illegale Brunnengrabungen, so die Zeitung. Diese würden grundwasserführende Schichten im Boden, auf denen die Stadt steht, „Tropfen für Tropfen austrocknen“, ähnlich wie wenn man die Luft aus einem großen Polster unter ihr lasse. Etwa 40 Prozent Jakartas lägen mittlerweile unter Meeresspiegelniveau. Einzelne Teile der Stadt nahe der Küste seien über vier Meter abgesunken.

Eigentlich nicht vorstellbar, dass ein dazu forschender Professor dies nicht weiß.

Was steht in der neuen Studie

Wurde gerade erst vor zwei Jahren bereits auf einen „doppelt so schnell“ steigenden Pegel korrigiert (vorheriger Absatz), weil die jüngeren Satellitendaten „ein Irrtum“ waren, sagt die neue Studie, dass die alten Satellitendaten ebenfalls (immer noch) falsch waren und nun (wieder) korrigiert werden müssen.

R. Steven Nerem, der leitende Verfasser der neuen Studie

Eine gute Übersicht zum Verfasser und seiner „wissenschaftlichen Neutralität“ gab es auf WUWT (Übersetzung): [12] Also, Erstes zuerst – wer ist R. Steven Nerem?
Steve Nerem ist ein Alarm-Evangelist* des Meeresspiegel-Anstiegs – es gibt keine andere angemessene Beschreibung. Ich zweifle nicht daran, dass er wirklich an seine Causa glaubt, ist er doch im vorigen Jahr durch die Welt gereist mit immer dem gleichen Vortrag – immer mit identischem Abstract – in San Francisco (Dec 2016), Bologna (Feb 2017), New York  (July 2017), Miami (Oct 2017) und New Orleans (Dec 2017). Nerem ist einer der Ko-Autoren des infamen Kommentars im Journal Global and Planetary Change, worin er versucht die Studie aus dem Jahr 2004 von Nils-Axel Mörner im gleichen Journal zu widerlegen. Im 3. Teil von SEA LEVEL: Rise and Fall schrieb ich über den Austausch Mörner/Nerem/Mörner.
Steve Nerem war auch Ko-Autor des schreiend alarmistischen Artikels in der Washington Post im Mai 2016 mit dem Titel „10 things you should know about sea level rise and how bad it could be”, in welchem gesagt wird dass „Wissenschaftler schätzen, dass wenn sich die Welt um 4 bis 5°C erwärmt, was für das Ende des Jahrhunderts projiziert wird, wenn wir keine Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen, alles Eis wahrscheinlich schmelzen wird. Das würde einen Meeresspiegel-Anstieg um 70 Meter bewirken“.

So wurden die neuen, alarmistischen Werte in der Studie [14] ermittelt

Wie die vorhergehenden Beispiele zeigten, sind regelmäßige „neu-Findungen“ der „wahren“ Satelliten-Pegeldaten nichts Neues, sondern gehören zum AGW-Klimawandel-Alltag.

Die Autoren der neuen Studie sagen nun:
-A: Dass man seit 1993 die Satellitendaten falsch korrigiert hat,
-B: zusätzlich der Meerespegel durch Naturereignisse wie den Pinatubo-Ausbruch, die ENSO-Zirkulation und El Ninos „gedrückt“ wurde (was bisher nicht richtig berücksichtigt wurde) und in Wirklichkeit deshalb ein stärkerer Pegelanstieg „gewesen“ wäre.

SPON 12.02.2018: [5] ... Ergebnis: Die ersten Jahre der Satellitenmessungen hatten zu hohe Werte ergeben, das Messgerät war anscheinend falsch eingestellt; die Werte haben die Forscher nun nach unten korrigiert. Entsprechend größer fiel der Meeresspiegelanstieg in den folgenden Jahren aus … So seien zahlreiche Effekte, die nichts mit dem Klimawandel zu tun haben, herausgerechnet worden.

Wenn man alle diese Fehler nun (endlich) richtig korrigiert – wovon die Studienautoren ausgehen:

Bild 5 [2] Verschiedene Korrekturen der Studie
– ergibt sich für den Pegelanstieg das folgende, wahre Bild (Bild 6).
Beachten: Dieser Pegelverlauf ist nicht der gemessene Pegel nach neuen Korrekturen, sondern der Pegel, welcher sich eingestellt hätte (also gemessen worden wäre), falls die Satelliten-Messwerte richtig korrigiert worden wären und zusätzliche Umweltereignisse nicht den zusätzlichen, Klimawandel-bedingten Anstieg, unterdrückt hätten.

Bild 6 „Wirklicher“ Pegelverlauf laut der neuen Studie. Quelle: Homepage R. Steven Nerem

Die wichtige Kernaussage dazu ist:
[8] Der Anstieg beschleunigt sich jedes Jahr um 0,08 Millimeter im Quadrat. Ihren Satellitenmessungen und Berechnungen nach könnte der Anstieg im Jahr 2100 bereits zehn Millimeter pro Jahr betragen. Der Durchschnittspegel an den Küsten könnte dann um 65 Zentimeter höher liegen als im Jahr 2005.

Wie umfassend die bisher angeblich nicht quantifizierbaren Fehler und notwendigen Korrekturen ausgeführt wurden, zeigt das folgende Bild 7.

Bild 7 Pegelverlauf der Satellitenmessungen (grün, von Bild 1) und „berechneter“ Pegelverlauf der Studie (blau, von Bild 6) auf den Anfangswert normiert. Bilder vom Autor übereinander kopiert.

Das folgende Bild 8 zeigt noch etwas deutlicher, aus welchen Ungenauigkeiten dank „verbessertet, statistischer Methoden“ „ganz genaue“ Verläufe berechnet werden.
Vor allem lässt sich daran erkennen, wie stark die Absenkungen der frühen Satellitendaten sind:
SPON [5]: … Ergebnis: Die ersten Jahre der Satellitenmessungen hatten zu hohe Werte ergeben, das Messgerät war anscheinend falsch eingestellt; die Werte haben die Forscher nun nach unten korrigiert. Entsprechend größer fiel der Meeresspiegelanstieg in den folgenden Jahren aus.

Bild 8 Darstellung von Bild 6 mit den original-Pegelkurven der Satelliten (Bild 3) auf den Endwert normiert

Das ist so, als wenn man die Temperaturentwicklung von März bis August misst und dann für die kommenden 10 Jahre extrapoliert. Hilfe, wir werden verbrennen!

Auf WUWT wurde genau dies wie folgt rezensiert und zeigt den Unterschied einer Pseudoinformation bei SPON und der Seite „Klimaretter.Info“, unserer Beraterin der Berliner Politikkaste, zu der einer informativen Seite (Übersetzung EIKE): [12] WUWT:Wie haben sie das gemacht?
Offenbar ganz einfach. Im jüngsten Zeitraum der Meeresspiegel-Aufzeichnungen via Satelliten gibt es einfach keinen Spielraum mehr für größere Änderungen – es ist schwierig, die Daten zu ändern oder zu adjustieren – das Adjustierungs-Budget ist bereits ausgeschöpft. Bringt man trotzdem welche an, geht das einfach schief – also (nicht lachen!) haben sie erneut
die Vergangenheit adjustiert.
Wir sehen hier
(Anmerkung: Bild Im Originalartikel), dass er mittels einer Reihe von Adjustierungen das linke Ende der Graphik, die TOPEX Altimeter A-Daten, um etwa 3 bis 5 mm angehoben und die Altimeter-B-Daten geringfügig verändert hat. Das Anheben des linken Endes der Graphik – also im Zeitraum 1993 bis 1999 – gestattet es ihm, die Trendlinie mit einer Steigung von 3,0 mm pro Jahr auf eine solche mit 3,8 mm pro Jahr zu ändern.
Nachdem Nerem diese Art der Adjustierung durchgeführt hatte, benutzte er die gleichen adjustierten Daten, um einen gekrümmten
Beschleunigungstrend zu zeichnen, welcher seiner Behauptung nach 3,9 mm pro Jahr zeigt.
Fünf Millimeter der maximalen Änderung jedweden Datenpunktes in der Aktualisierung! Die schreckliche, zu befürchtende Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs (SLR) ergibt sich ausschließlich aus zweifelhaften Korrekturen allein der
TOPEX Altimeter A-Daten – ganze 5 mm bei sechs Jahren „schlechter Daten“ von 1993 bis 1999. Falls diese Daten wirklich schlecht sind, hätte man sie aussondern müssen, anstatt sie so zu frisieren, dass sie zu einem vorbestimmten Narrativ passen.

Anmerkung: In diesem (Teil-)Artikel fehlt die Information, dass zusätzlich zu den Satellitendaten-Adjustierungen auch „Umweltkorrekturen“ durchgeführt wurden.

kaltesonne 23.02.2018: Vor kurzem rauschte es kräftig im medialen Blätterwald. Ein Forscherteam behauptete, der Meeresspiegelanstieg würde sich immer weiter beschleunigen. Potsdam stand Kopf. Die fünfte Jahreszeit war angebrochen. Im Internet bestellten einige Zeitgenossen bereits Tickets für die Arche Noah vor, um auf Nummer sicher zu gehen.
Au weia. Offensichtlich hat die Welt die Kunst des Lesens verloren, und damit ist das Lesen der Originalfachpublikation gemeint. Dabei hätte schon der Abstract gereicht:

Climate-change–driven accelerated sea-level rise detected in the altimeter era
Using a 25-y time series of precision satellite altimeter data from TOPEX/Poseidon, Jason-1, Jason-2, and Jason-3, we estimate the climate-change–driven acceleration of global mean sea level over the last 25 y to be 0.084 ± 0.025 mm/y2. Coupled with the average climate-change–driven rate of sea level rise over these same 25 y of 2.9 mm/y, simple extrapolation of the quadratic implies global mean sea level could rise 65 ± 12 cm by 2100 compared with 2005, roughly in agreement with the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) 5th Assessment Report (AR5) model projections.
Eine simple Trendextrapolation eines quadratischen Trends. Science at it’s best!? Dabei wissen wir, dass Ozeanzyklen mit einer Periodenlänge von 60 Jahren hier eine maßgebliche Rolle spielen. Dafür sind die Satellitendatenreihen aber viel zu kurz. Das ist so ein bisschen, als wenn man die Temperaturentwicklung von März bis August misst und dann für die kommenden 10 Jahre extrapoliert. Hilfe, wir werden verbrennen!

Das lässt sich (angeblich) bis zum Jahr 2100 mit einer nicht zyklischen Funktion hochrechnen

Studie: [8] … Ihren Satellitenmessungen und Berechnungen nach könnte der Anstieg im Jahr 2100 bereits zehn Millimeter pro Jahr betragen. Der Durchschnittspegel an den Küsten könnte dann um 65 Zentimeter höher liegen als im Jahr 2005 …
… Das Team um Nerem errechnete eine Beschleunigung des globalen Meeresspiegelanstiegs um 0,08 Millimeter pro Jahr zum Quadrat. Der jährliche Anstieg, der derzeit bei etwa 3 Millimetern liegt, erhöht sich demnach jedes Jahr um einen immer größeren Wert.

Bild 9 Verlauf des „bereinigten“ Satellitenpegels (schwarze, dicke Linie) bis zum Jahr 2100 laut Studie [14]. Grafik vom Autor mit den Daten der Studie berechnet
Unverdrossen fabulieren die Studienautoren, dass ein Verlauf, welcher teils kurzfristige Messfehler, Vulkanausbrüche und teils zyklische (ENSO und El Ninjo) Einflüsse (angeblich auf einmal genau richtig) korrigiert, mit einer nicht zyklischen, quadratischen Funktion bis zum Jahr 2100 hochgerechnet werden könnte. Nur, um Vorhersagen zu erfüllen (es erinnert an die „notwendigen“ theologischen Ableitungen zur „Erfüllung“ von Vorhersagen aus dem Alten Testament).

Die Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk hat überhaupt keine Ahnung von Funktionen (und wohl auch nicht vom Thema – rein persönliche Meinung des Autors) und fabuliert gleich von einem exponentiellen Anstieg, mit dem der Pegel geradezu explodieren würde.
BR Interview: [10] Moderatorin: Und dann habe ich eine exponentielle Kurve und nichts Lineares?

Bayerischer Rundfunk, IQ-Wissenschaft und Forschung. Magazin vom 14.02.2018. [10]

Projektionsvarianten zum Jahr 2100

Nach so vielen Zahlenwerten muss man immer die Projektionen zum Jahr 2100 im Schaubild betrachten. Man beachte dabei: Es handelt sich immer um den gleichen Ozean unserer Erde. Man braucht gar nicht zu rechnen, um ein Gefühl für den wahrscheinlichsten Pegelbereich zu bekommen.
Wer meint, die +2 m des mit Wissenschafts- und Ehrenpreisen überhäuften Herrn Schellnhuber wären eventuell doch leicht übertrieben: Auf phoenix kam am 09.02.2018 der Film „Bengalisches Fieber, eine Reise durch Bangladesch“. Im Film erzählte der Sprecher, dass der Meerespegel dort im Jahr 2.100 +4 m betragen werde.

Bild 10 [11] Pegel-Zukunfts-Projektionen verschiedenster Quellen. Eingetragen sind die Satellitendaten aus der Studie [14]. Skalierungen ungefähr maßstabsgetreu vom Autor zusammengestellt

Damit endet der erste Teil. Im zweiten Teil werden die Aussagen von Klima- und Pegelexperten zu dieser “bahnbrechenden” Studie “beleuchtet”.

Quellen

[1] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt

[2] EIKE 18.02.2018: Meeresspiegel: Steigen und Fallen – Teil 4a – ein sogar noch stärkerer Anstieg aus Nichts

[3] EIKE 19.02.2018: Die immer neu aufsteigenden und untergehenden Inseln wie zum Beispiel Tuvalu

[4] kaltesonne 14. Juli 2014: Wie verlässlich sind Satellitenmessungen des Meeresspiegels? Küstenpegel zeigen viel geringeren Anstieg als Messungen aus dem All

[5] SPON 12.02.2018: Satellitenmessungen Meeresspiegel steigt immer schneller

[6] EIKE 13.04.2015, K. E. Puls: Neue Meeres-Spiegel-Studie zeigt: Satelliten-Daten überhöht

[7] ScienceScepticalBlog 13. April 2012: Was nicht passt wird passend gemacht – ESA korrigiert Daten zum Meeresspiegel

[8] Bayerischer Rundfunk 13.02.2018: Wenn der Meeresspiegel steigt und Inseln versinken

[9] EIKE 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

[10] BR IQ-Podcastbeitrag mit dem Interview zur jüngsten Satellitenstudie

[11] PIC 2007, Wilfried Endlicher, Friedlich-Wilhelm Gerstengrabe: Der Klimawandel

[12] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt

[13] Nils-AxelMörner August 2017: Sea Level Manipulation; Intern. J. Engineering Science Invention, ISSN (Online): 2319 – 6734, ISSN (Print): 2319 – 6726

[14] R. S. Nerem at. al.: Climate-change–driven accelerated sea-level rise detected in the altimeter era

Studie: 3 Seiten, 33 Quellenverweise

[15] EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen

[16] EIKE 30.12.2017: Ohne den Klimawandel hätte das gleiche Wetter nicht so schlimme Folgen…

[17] kaltesonne 14. Juli 2014: Wie verlässlich sind Satellitenmessungen des Meeresspiegels? Küstenpegel zeigen viel geringeren Anstieg als Messungen aus dem All




Deutschland steigt aus (5): Gefühlte Wissenschaft

Ob die jeweiligen Hypothesen einer kritischen Prüfung standhielten spielte keine Rolle. Lyssenkos Irrlehren warfen die Genetik, die Biologie und Landwirtschaft der Sowjetunion um Jahrzehnte zurück. Um die nationalsozialistische Vernichtungspolitik zu rechtfertigen, wurden Rassenlehre und obskure Schädelvermessungen benutzt.

Pseudowissenschaften versuchen gewöhnlich, von der Reputation echter Wissenschaften zu profitieren, indem sie deren Vokabular verwenden und versuchen, möglichst wissenschaftlich zu wirken, ohne dabei aber die Strukturen und Verfahren der Wissenschaftlichkeit einzuhalten. Das lässt sich zum Beispiel bei den sogenannten Gender-Studies beobachten oder auch im Bereich der Homöopathie, die behauptet, es gäbe eine Wirkung ohne Wirkstoff.

Aber auch grüne Lobbygruppen versuchen Hokuspokus höhere Weihen zu verleihen. So hat sich rund um den Begriff „Nachhaltigkeit“ ein riesiges Biotop von Instituten und Lehrstühlen gebildet, in der sich gehobene Scharlatanerie und getarnte Ideologie gegenseitig befruchten. Deutschland nimmt diesbezüglich selbstverständlich eine „Vorreiterrolle“ ein. Bundeskanzlerin Merkel bezeichnet Nachhaltigkeit als „Leitprinzip der Bundesregierung“ und möchte sie zu einem „Markenzeichen des 21. Jahrhunderts“ machen. Deshalb fordert sie das Land dazu auf, „über alle Lebensbereiche hinweg den Nachhaltigkeitsgedanken zu verinnerlichen“.

Mit den verschiedenen Erläuterungen und Definitionen des Begriffs könnte man eine ganze Dussmann-Filiale füllen, was aber auch nicht schlauer machen würde, denn es handelt sich unisono um schwere Kopfgeburten, in denen eine gefühlte Elite dem dummen Volk das Denken abnimmt. „Nachhaltigkeit klingt so natürlich, so biologisch, so ökologisch“, schrieb einmal Hubert Markl, der ehemalige Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, „da unklar genug ist, was es eigentlich bedeuten soll, können sich von Wirtschaft und Wissenschaft bis zu Politik und Kirchentagen alle darauf einigen“.

In der populären Auslegung wird das Prinzip der Nachhaltigkeit auch gerne als ein ehernes Gesetz der Natur dargestellt. Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Waldbau und meint dort, dass man nicht mehr Holz einschlagen solle, als nachwächst oder aufgeforstet wird. Dies ist kein natürliches, sondern ein ökonomisches Prinzip. Preußische Forstmeister verhalfen ihm im 18. Jahrhundert erstmals zur Geltung. Die Natur selbst hat keine Ahnung von Nachhaltigkeit. Wald dehnte sich im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder aus oder schrumpfte. Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit umfasste der tropische Regenwald nur einen winzigen Bruchteil seiner heutigen Fläche. Hätte sich die Natur vor ein paar Millionen Jahren entschieden, nachhaltig zu sein, dann dominierten heute noch die Dinosaurier den Planeten und der Mensch hätte niemals seine Chance bekommen. Die Natur wäre statisch und eine Evolution unmöglich.

Wissenschaft ist aus gutem Grund ein nachdenklicher und vorsichtiger Prozess: Alles darf kritisiert und angezweifelt werden. Wissen muss revidierbar bleiben. Der Zweifel ist das methodische Prinzip der gesamten modernen Naturwissenschaft. Dieses aufklärerische Prinzip ist beispielsweise beim Thema Klimawandel weitgehend außer Kraft gesetzt. In der öffentlichen Debatte gilt „Klimaschutz“ als hochmoralisches Anliegen.

Wer an den vorherrschenden Szenarien zweifelt, dessen moralische Integrität wird umgehend in Frage gestellt. Es hängen mittlerweile auch nicht nur politische, sondern auch massive ökonomische Interessen an der Erzählung von der Klimakatastrophe. Der Zweifler stellt schließlich auch die Sinnhaftigkeit der zur Vermeidung der hypothetischen Katastrophe eingeleiteten praktischen Maßnahmen in Frage. Und in keinem anderen Land sind diese Maßnahmen drastischer als in Deutschland. Zum Beispiel die sogenannte Energiewende: Die vorhandene, gut funktionierende Energie-Infrastruktur wurde zerschlagen, die Verbraucher zahlen mittlerweile die höchsten Strompreise in Europa – und sie bekommen dafür lediglich die Utopie einer Stromversorgung aus „natürlichen“ Quellen. Rein praktisch wurden sowohl die Versorgungssicherheit als auch die CO2-Bilanz schlechter, ganz zu schweigen vom Wohlstandsverlust. Der Übergang von Pseudo-Wissenschaft zu magischem Denken ist inzwischen erfolgreich absolviert.

Wissenschaft als Alibi und Verkleidung

Politiker wollen ihre Entscheidungen durch einen breiten wissenschaftlichen Konsens legitimeren. Deshalb wurde das „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) in den achtziger Jahren von der UN ins Leben gerufen, um den Klima-Sachverstand aus aller Welt zusammenzutragen und eine einheitliche Aussage daraus zu kondensieren. Das IPCC-Prozedere ist damit kein wissenschaftliches, sondern ein von der „neuen Klasse“ beherrschtes diplomatisches Verfahren. Schlüsselpositionen haben dabei jene Wissenschaftsfunktionäre inne, die den Wortlaut einer kurzen Zusammenfassung der vielen tausend Seiten umfassenden Studien und Arbeiten festlegen.

In der Debatte um die Möglichkeiten des Klimaschutzes tauchen utopische Phantasien auf, die an totalitäre Großprojekte der Vergangenheit erinnern. Der sowjetische Ministerrat verkündete 1950 den „großen Stalinplan zur Umgestaltung der Natur“. Die sibirischen Ströme Irtysch, Ob und Jenissei sollten umgeleitet, Wüsten fruchtbar gemacht und das Klima in Sibirien gemildert werden. Das Politbüro verlangte nach höheren Temperaturen und besseren Möglichkeiten zur Bewässerung in der Landwirtschaft.

Deshalb reiften in den Köpfen der Planer noch phantastischere Projekte: Holzkohlenstaub, so wurde diskutiert, sollte die Eiskappen des Nordpols gezielt abschmelzen. Fünfzig Jahre später ist es wieder so weit – allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Eine von ökologistischen Untergangsszenarien verunsicherte Öffentlichkeit fürchtet – diesmal in einer Art negativem Machbarkeitswahn – ihr irdisches Tun werde die Pole dahinschmelzen lassen. Kohlendioxid (CO2), das nach der Verbrennung fossiler Rohstoffe aus Schloten und Auspuffen in den Himmel steigt, könne den alten sowjetischen Traum doch noch wahr machen – unfreiwillig.

Die heutigen Klimaschützer werden in ihrem Machbarkeitswahn den sozialistischen Klimaplanern von einst immer ähnlicher. Die vernünftige Idee, die Umwelt zu schonen und Ressourcen und Energie zu sparen, genügt offenbar nicht mehr. Stattdessen glauben Klimaschützer, wie weiland die sowjetischen Großtechnokraten, Stoffströme umleiten und die Biosphäre nach einem großen Plan managen zu können. In einem Beitrag für das Magazin „nature“ warnte der deutsche Regierungsberater und Klimaforscher Professor Hans-Joachim Schellnhuber vor der „planlosen Umgestaltung der Ökosphäre durch individuellen Opportunismus“ und verkündete seine Vorstellungen von einem „Redesign“ des Globus mittels „Geoengineering“.

Ihm schwebt eine „organischere“ Verteilung von Arbeit vor, die gleichzeitig die Ungleichheit  auf der Welt beheben könne: Nahrungsmittelanbau sollte vor allem in den der gemäßigten Zonen konzentriert werden, erneuerbare Energiegewinnung und Hightech in den Subtropen, Artenvielfalt und Tourismus den Tropen. Schellnhuber bekleidet zahlreiche Ämter, etwa im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) oder im IPCC. Er träumt von einem Elite-Zirkel, „bei dem die 100 bis 200 weltbesten Wissenschaftler einige Jahre in einem Kolleg zusammenarbeiten“, und, wenn diese die Lage als bedrohlich ansähen, „müssten sie  schnellstmöglich eine neue Weltgesellschaft erfinden“.

Das ist keine neue Entwicklung. Schon in der Frühzeit der grünen Bewegung waren totalitäre Konzepte dieser Art gang und gäbe. Franz Alt träumte ebenso von einer „grünen Weltrevolution“ wie der Öko-Stalinist Wolfgang Harich, der sich eine „Weltregierung“ wünschte, „die selbst vor der Umsiedlung großer Menschenmassen nicht zurückschreckt.“

Du sollst keine Zweifel ha­ben

Eine Nomenklatur von Umweltbürokraten und Wissenschaftsfunktionären, von Politikern und Wirtschaftslobbyisten glaubt sich in der Lage, über planetare Stoff- und Menschenströme befinden zu können. Ihr Traum ist eine globale Öko-Regulierungsbehörde – und deren oberstes Gebot lautet: Du sollst keine Zweifel ha­ben. In Deutschland ist diese Maxime mittlerweile auch in andere Politikbereiche – etwa die Zuwanderungsdebatte – eingedrungen und wird mit dem Adjektiv „alternativlos“ gekennzeichnet. Skeptische Fragen oder das Bemühen von empirischen Daten und praktischen Beobachtungen werden als destruktiv ausgemustert.

In Klimadingen gelten folgende Fragen als unanständig. Erstens: Hat die Erde sich tatsächlich bereits über ein von der Natur verursachtes Maß hinaus erwärmt? Zwei­tens: Wird Sie sich weiter erwärmen? Und drittens: Wenn ja, ist das überhaupt schlimm? Besonders letztere Frage gilt als zynisch.

Das mittelalterliche Klima-Optimum, teilweise wärmer als heute und von blühen­der Landwirtschaft (und einem teilweise eisfreien Grönland) gekennzeich­net, darf schon nicht mehr optimal genannt werden. In Lehr­ma­terialien für Schulen wurde die vorher gebräuchliche  Bezeichnung „Opti­mum“ bereits in Anführungszeichen gesetzt. Die sowjetischen Klimamacher schufen einen Musterfall bürokratischer Stagnation und Bevormundung, die heutigen Klimaschützer sind auf ähnlichem Wege. Dies ist auch einer der Gründe, warum der amerikanische Präsident Donald Trump von der „neuen Klasse“ mit geradezu fanatischer Wut bekämpft wird: Trump gefährdet die Pfründe der Öko-Internationalisten, die ihre Schlacht bereits gewonnen wähnten.

Im letzten Jahrhundert hat sich zweimal, 1917 in Russland und 1933 in Deutschland gezeigt, was einer Gesellschaft wiederfährt, deren politisches System von einer Weltanschauung beherrscht wird, die den Untergang beschwört und radikale Veränderungen fordert, um ihn abzuwehren. Das Konstrukt drohender Katastrophen wird zur Tatsache erklärt. Basierend auf dieser Wissens-Anmaßung wird einem massiven Eingriff in die Persönlichkeitsrechte das Wort geredet. Die Expertengremien suggerieren wissenschaftliche Exaktheit und leiten daraus scheinbar vernünftige und moralisch gebotenen Verhaltensforderungen ab.

„Entweder man entscheidet sich als verantwortungsvoller, aus Einsicht in das allgemeine langfristige Interesse der Menschheit handelnder Bürger, das zu tun, was man tun soll. Oder man orientiert sich unverantwortlicherweise nur an eigennützigen kurzfristigen Interessen und grenzt sich damit selbst aus der Gemeinschaft vernünftig handelnder Bürger aus“, sagt Vera Lengsfeld. Sie weiß als ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin, wovon sie spricht: „Damit könnte man die Nachhaltigkeitsforderung als eine Fortsetzung kommunistischer Zwangsbeglückungsfantasien mit modernen Mitteln betrachten.“

Auch der Wissenschaftliche Sozialismus begann als Theorie, die Anklang bei einer kleinen Intelligenzia-Gemeinde fand, aber keine große Resonanz bei den Menschen. Bis er dann gewaltsam die Massen ergriff. „Individualisierungsprozesse stehen dem nachhaltigen Gemeinwesen, das sich der verordneten Bereitschaft zur Selbstbegrenzung ergibt, klar entgegen“, fürchtet Lengsfeld. Das Konzept der Nachhaltigkeit ist aber auch insofern von gestern, als es unverdrossen von der Steuer- und Planbarkeit gesellschaftlicher Entwicklungen ausgeht, obwohl der kommunistische Block diese Idee dauerhaft ad absurdum geführt hat. Emsig wird die Kontrolle nachfragegesteuerter Wirtschaftsprozesse durch Aufsichtsbehörden angestrebt. Wirtschaftliche Dynamik könnte ja sonst die mythologisch statuierten Heilsnotwendigkeiten beschädigen.

Der Edle Wilde als Lebensentwurf

Die Idealisierung des Naiven und vermeintliche Natürlichen ist weit oben in Staat und Gesellschaft angekommen. Ihre Spur zieht sich von Rousseau über die der Romantik, die Wandervögel und die Hippies bis zum Ökologismus unserer Tage. Im deutschsprachigen Kulturraum waren solche Strömungen immer besonders beliebt. Durch’s bürgerliche Wohnzimmer zog schon zu Urgroßvaters Zeiten der wehmütige Duft des Sentimentalismus.

Der edle Wilde, der unverdorbene Landmann, das Kleinkind, das unschuldige Tier dienten den Kaufmännern und Fabrikanten als Projektionsfläche für Sehnsüchte, die im harten Alltagsgeschäft unbefriedigt blieben. In Caspar David Friedrichs Wald oder am Ufer von Karl Mays Silbersee lagen die Orte der Erhabenheit und der Harmonie, möglichst weit weg von dem verwirrenden Großstadtlärm der Aufklärung und der Moderne. Kennzeichnend für die Romantik, schrieb Isaiah Berlin, sei der Prozess des Mythenschaffens: „Man muss einen Mythos schaffen, der sich niemals gänzlich einlösen lassen wird.“ Es gehöre „zum Kern der Sache, unauffindbar, unerreichbar und ins Unendliche aufgeschoben zu sein.“ So liest sich ein früher Vertreter dessen, was wir heute als harmonisches Multikulti imaginieren.

Der in den siebziger Jahren rasant anwachsenden grünen Bewegung gelang es, sich als neu und historisch unbelastet darzustellen. Doch der Ökologismus war keinesfalls, wie bis heute viele denken, 1970 vom Club of Rome in Deutschland eingeführt worden. Er hat eine lange nationale Geschichte, die in der Romantik begann, in der Lebensreformbewegung um 1900 eine erste Blüte erlebte und dann – das wurde jahrzehntelang unter den Tisch gekehrt – von den Nazis aufgegriffen und propagandistisch reiflich genutzt wurde.

Keine deutsche Regierung vor 1998 (die erste rot-grüne Koalition) war so mit Öko-Ideologie befrachtet wie die nationalsozialistische. Hitler war bekanntermaßen Tierversuchsgegner und Vegetarier. Weniger bekannt dürfte sein, dass Reichsbauernführer Walther Darré persönlich dafür sorgte, dass der Führer immer frisches Bio-Gemüse bekam. Oder, dass Hitler der Reichsvogelmutter Lina Hähnle versicherte, „seine schützende Hand über die Hecken“ zu halten und für „verstärkten Vogelschutz“ eintrat. Himmler pries in einer Rede die alten Germanen, die „von der göttlichen Ordnung der ganzen Pflanzen- und der ganzen Tierwelt überzeugt waren.“ Er schwadronierte über die Rechte von Mäusen und Ratten und warnte davor, über solche Betrachtungen zu lachen. „Es wäre besser,“ meinte er, „wir pietätlosen Menschen würden unser Haupt neigen von der Tiefe und Größe dieser Weltanschauung.“

Biologisch-dynamische Versuchshöfe im KZ Dachau

Der SS-Führer wird von einigen Historikern zum „grünen Flügel“ der NSDAP-Leitung gezählt, ebenso wie Darré, Rudolf Hess, Fritz Todt und Alwin Seifert. Sie schwärmten für regenerative Energien, alternative Heilkunst und Bio-Landwirtschaft. Manche von ihnen sympathisierten zeitweise mit den anthroposophischen Lehren des Rudolf Steiner. Himmler ließ von der SS biologisch-dynamische Versuchshöfe betreiben, unter anderem im KZ Dachau. Göring sorgte dafür, dass nach der Machtergreifung 1933 als erstes ein neues Tierschutzgesetz verordnet wurde und zwei Jahre später ein Naturschutzgesetz. Beide wurden von der Bundesrepublik weitgehend übernommen und galten noch lange als vorbildlich.

Der Kulturwissenschaftler Friedemann Schmoll schreibt: „Antisemitismus und Naturschutz finden sich beide in Abwehrhaltung zu ihrer Zeit. Und beide teilen eine Reihe konstitutiver Muster und Grundwerte. Die Verklärung ländlicher Daseinsformen ging einher mit tiefer Ablehnung urbaner Kulturen und eines entfesselten Kapitalismus. Das Pochen auf Gemüt und Intuition verband sich mit borniertem Anti-Intellektualismus … Die Utopie einer „reinen“ Umwelt findet ihre Entsprechung in der Vorstellung einer judenreinen Welt.“

Dies ist keine intellektuelle Zuspitzung Schmolls, sondern wurde von den Nazis explizit so gesehen. „Es geht auch gegenüber der deutschen Natur und Heimat,“ schrieb der württembergische Landeskonservator Hans Schwenkel damals, „um Weltanschauung, um amerikanisch-jüdische oder um deutsche Lebensauffassung und Lebensgestaltung. Es geht jetzt um letzte Entscheidungen zwischen Ehrfurcht oder Ausbeutung, Einfühlung oder Vergewaltigung, Geist oder Stoff.“

 

Deutschland steigt aus (1): Der Diesel-Gedächtnistag

Deutschland steigt aus (2): Bäume fällen – aber korrekt

Deutschland steigt aus (3): Weg mit der Kohle!

Deutschland steigt aus (4): Sag zum Abschied leise Waldorf

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Winter 2017/18 – wie brauchbar waren die Prognosen?

Bevor wir uns die Prognose- Ergebnisse im Einzelnen ansehen, wollen wir einmal den aktuellen Trend der Wintertemperaturen beleuchten. Langfristig (über mehrere Jahrhunderte gesehen) wurden unsere Winter erheblich milder, was hauptsächlich einer Erholungsphase der Temperaturen seit der „Kleinen Eiszeit“ geschuldet ist. Doch während der letzten 31 Jahre gab es keine Winter- Erwärmung mehr, sondern gar eine geringe Abkühlung trotz enorm gestiegener CO2- Konzentrationen:

Abb. 1: Seit 31 Jahren wird in Deutschland eine leichte Winter- Abkühlung statt der stets vorhergesagten Erwärmung beobachtet.

Aus aktuellem Anlass bietet sich auch einmal ein Blick nach Südkorea an (die olympischen Winterspiele 2018 wurden erfolgreich durchgeführt, aber manche Disziplinen mussten wegen Kälte, starkem Schneefall und eisiger Winde verschoben werden). Man kann von einem eher zu kalten Olympiawinter ausgehen; weil die Daten noch nicht vorliegen, endet folgende Grafik mit dem Winter 2016/17:

Abb. 2: In Gangneung, wo einige Wettkämpfe ausgetragen wurden, sinken die Wintertemperaturen ebenfalls seit 30 Jahren leicht. Keine Winter- Erwärmung ist seit mindestens 30 Jahren übrigens in den meisten Teilen West-, Mittel- und Nordeuropas, Nordasiens sowie in Teilen Nordamerikas zu beobachten.

Die Bewertung der Langfrist-Vorhersagen einiger Institute, Wetterdienste und Privatpersonen

Es werden nur Temperaturprognosen bewertet, welche spätestens am 1. Dezember 2017 vorlagen und sich auf den „meteorologischen“ Winter (Monate Dezember bis Februar) bezogen hatten. Langfristprognosen bleiben schwierig und können aufgrund der Komplexität des Wetters und des Klimas bei weitem nicht den Gütegrad der Kurzfristprognosen erreichen. So lassen sich auch konkrete Ereignisse, wie etwa das Wetter an Weihnachten oder die Kälte Ende Februar 2018, nicht über viele Wochen oder gar Monate im Voraus prognostizieren. Eine grobe Abschätzung des Charakters der Jahreszeit Winter und einzelner Monate ist jedoch mit Hilfe der Analyse der Vorwitterung, des Zustands der Zirkulationsverhältnisse zum Winterbeginn, statistischer Zusammenhänge und weiterer Faktoren bedingt möglich. Zuerst wird im Folgenden nochmals die ursprüngliche Prognose gezeigt; direkt unter jeder Prognose erfolgt die Bewertung; meist auf die CLINO- Periode 1981 bis 2010 bezogen. Eine Bewertung mit objektiven Maßzahlen wie etwa dem Root Mean Square Error (rmse) oder der Reduktion der Varianz (RV) war leider bei keiner Prognose möglich; da man hierfür eine genaue Prognosezahl benötigt. Bei Intervallangaben wurde ein „Treffer“ daher mit Note 2 bewertet, wenn er dieses vorhergesagte Intervall traf; verfehlte er dieses um nicht mehr als +/- 0,5 Kelvin, so ergab das Note 3, darüber bei bis zu +/- 1K Abweichung Note 4; bei noch mehr Abweichung Note 5, über +/- 2 K Note 6. Bei Prognosen mit mehreren Teilprognosen (etwa für den gesamten Winter und die 3 Einzelmonate) wurden diese einzeln gewertet und dann die Gesamtnote gemittelt. In die Bewertung wurde auch einbezogen, ob genauere Vorhersagen über den Gesamtwinter hinaus erfolgten. Fehlten diese, so wurde um eine Note abgewertet Wo Bezugswerte und/oder konkrete Zahlenprognosen fehlten, so wurde um eine Note abgewertet. Reine Wahrscheinlichkeitsaussagen konnten, sofern sie in etwa zutrafen, bestenfalls die Note 4 erhalten, weil ihr Aussagewert einfach zu gering ist.

UKMO (Großbritannien): Stand 11.11.2017 Winter (D, J, F) mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit in Deutschland zu mild (folgende Karte):

Anmerkung: Hier wird nur die erste UKMO- Karte gezeigt. Es gibt zwei weitere, eine mit der Probability (Wahrscheinlichkeit) für einen normalen Winter und eine für einen zu kalten; erstere weist ebenfalls eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeiten auf; während ein zu kalter Winter höchstens zu 20% wahrscheinlich ist. Die aktuellen Karten jederzeit unter http://www.metoffice.gov.uk/research/climate/seasonal-to-decadal/gpc-outlooks/glob-seas-prob

Bewertung: Fast zutreffend, besonders im Dez/Jan. entsprach die erhöhte Wahrscheinlichkeit für „zu mild“ der Wirklichkeit, aber sehr unkonkret, Note 4

Meteo Schweiz Stand Nov. 2017: Leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu milden Winter. Zu kalter Winter nur zu etwas mehr als 20% wahrscheinlich); normaler zu knapp 30%. Die „doppelten T“ sind die Fehlerbalken:

Bewertung: Fast zutreffend, besonders im Dez/Jan. entsprach die erhöhte Wahrscheinlichkeit für „zu mild“ der Wirklichkeit, aber sehr unkonkret, Note 4

LARS THIEME (langfristwetter.com) Vorhersage von Anfang November 2017: Alle drei Wintermonate und Winter insgesamt zu mild.

Bewertung: Für Dez. und Jan. zutreffend, Feb. deutlich verfehlt, Winter gesamt zutreffend, Note 3

IRI (folgende Abbildung), Vorhersage vom Nov. 2017: Keine Aussagen für Deutschland und weite Teile West- und Mitteleuropas; zu mild in Nord- und Osteuropa.

Bewertung: Nicht möglich, da für Deutschland keine Aussagen getroffen wurden.

DWD (Offenbach): In Deutschland 0,5 bis 1°C zu mild, bezogen auf den Mittelwert der Jahre 1981 bis 2014 (Stand Nov. 2017):

Bewertung: Der Mittelwert der (unüblichen) Bezugsperiode 1981 bis 2014 beträgt im DWD- Mittel ebenfalls 0,9°C; laut der Karte wurden 1,4 bis 1,9°C erwartet. Intervall getroffen, aber genauere Vorhersageversuche zu einzelnen Monaten fehlten, Note 3

NASA (US- Weltraumbehörde) Karte vom November 2017: Winter in Mitteleuropa etwa 2 bis 3 K zu mild. Bei dieser Karte liegt Mitteleuropa am linken Kartenrand, weit oben:

Winter deutlich milder eingeschätzt, als er war, das vorhergesagte Intervall hätte 2,9 bis 3,9°C bedeutet; Note 5

CFSv2- Modell des NOAA (Wetterdienst der USA, folgende 3 Abbildungen, Eingabezeitraum 16. bis 25.11. 2017): Alle 3 Wintermonate um 1 bis 2 K zu mild. Dezember (links) Januar (rechts) Februar (unten); damit Winter insgesamt sehr mild. Die vorhergesagten Temperaturabweichungen beziehen sich auf die Mittelwerte der Periode 1981 bis 2010. Die fast täglich aktualisierten, aber leider oft falschen Prognosen unter http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/people/wwang/cfsv2fcst/ (Europe T2m, ganz unten in der Menütabelle; E3 ist der aktuellste Eingabezeitraum):

Bewertung: Dezember (DWD- Mittel 2,7°C) Treffer, Januar (DWD 3,7°C) um mind. 1,3 K unterschätzt, Februar totale Fehlprognose. Der Winter insgesamt (hier nicht gezeigt) wurde den ganzen November über auf 1 bis 2 K zu mild und damit knapp überschätzt; Note 4

Stefan Kämpfe (verfasst am 26.11. und veröffentlicht bei EIKE am 30.11.2017):

Fazit: Eindeutige, verlässliche Anzeichen für einen durchgehend kalten Winter fehlen. Die Prognosesignale sowie die Vorhersagen der Wetterdienste und Institute tendieren bei großer Unsicherheit in Richtung eines normalen bis extrem zu milden Winters. Momentan kündigen sich keine markanten Kälteeinbrüche im Frühwinter an; aber nasskaltes Wetter; im Bergland oberhalb von etwa 500 Metern könnte im Dezember häufiger, im Tiefland gelegentlich Schnee liegen. Insgesamt fällt der Winter 2017/18 nach momentanem Stand also normal bis extrem zu mild aus und wird im Deutschland- Mittel auf +0,5 bis +3,5°C geschätzt (LJM 1981 bis 2010 +0,9°C); bei den sehr widersprüchlichen Prognosesignalen muss die weitere Entwicklung aber noch abgewartet werden. In den Mittelgebirgen bestehen zumindest zeit- und stellenweise gute Wintersportmöglichkeiten. Geschätzte Dezember- Monatsmitteltemperatur für Erfurt-Bindersleben (Mittel 1981- 2010 +0,5°C) 0,0 bis +2,5°C (normal bis deutlich zu mild). Für Jan/Feb. 2018 lässt sich noch kein Temperaturbereich schätzen! Das Schneeaufkommen ist kaum vorhersehbar (langfristige Niederschlagsprognosen sind besonders unsicher). Zur Winterlänge fehlen bisher ebenfalls noch Hinweise. Die Hochwinterwitterung (Jan/Feb.) kann erst anhand des Witterungstrends zum Jahreswechsel etwas genauer abgeschätzt werden; momentan ist ein zu milder Hochwinter deutlich wahrscheinlicher, als ein zu kalter. Wegen eines möglichen Wechsels zur Ostwindphase in der unteren Stratosphäre (QBO) sind aber winterliche Phasen oder wenigstens ein einzelner, kalter bis sehr kalter Wintermonat noch nicht völlig ausgeschlossen. Sollte allerdings der Dezember tatsächlich zu mild ausfallen, so erhöht das die Wahrscheinlichkeit für einen milden Hochwinter 2018 noch weiter.

Dieses Fazit wurde aus 10% der Tendenz der Bauern- Regeln, 10% Sonnenaktivität, 20% Zirkulationsverhältnisse, 10% Mittelfrist- Modelle, 10% NAO, AMO,QBO, Polarwirbel, 20% Analogfälle und 20% der vorwiegenden Tendenz der Langfristprognosen gewichtet.

Bewertung: Winter insgesamt getroffen, die Dezembertemperatur für Erfurt betrug 2,7°C (knapp verfehlt), die erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen insgesamt zu milden Hochwinter (Jan. und Feb. DWD im LJM 0,7°C, 2018 0,9°C) traf zu; Note 3. Der Charakter der Winterwitterung (nicht mit bewertet) wurde insgesamt ganz passabel vorausgesagt.

Modellchaos im Februar 2018 – der Lernprozess des CFSv2- Modells

Lange Zeit ging das CFSv2- Modell des US- Wetterdienstes NOAA davon aus, dass der Februar 2018 erheblich zu mild ausfallen sollte; auch noch im letzten Januardrittel:

Erst als dann aber in den ersten Februartagen die Westströmung zusammenbrach, änderte sich die Vorhersage in zu kalt, was der Realität entsprach:

Wieder einmal zeigt sich: Die Realität ist oft eine andere, als uns die Modellrechnerei vorgaukelt; und so kann auch niemand wissen, wie unser Klima im Jahr 2100 aussehen wird.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher, am 02.03.2018




Al Gore verwechselt absichtlich Wetter mit Klima – aber ihm sehen die Medien das nach

Das ist genau dasselbe, wofür Wissenschaftler und Reporter Präsident Donald Trump kurz vor Jahreswechsel angriffen, als der Oberbefehlshaber der USA inmitten eines Kälteeinbruchs scherzte: „.. dass der Osten eine gute alte globale Erwärmung vertragen könnte“.

Trumps Tweet löste einen Mediensturm aus. Zahlreiche Medien zitierten prominente Wissenschaftler, dass kaltes Wetter in den USA die globale Erwärmung nicht widerlegte. Aber wird diesem Kommentar von Al Gore genauso widersprochen?

Wahrscheinlich nicht, obwohl auch Gore ein Wetterereignis als Beweis für die vom Menschen verursachte globale Erwärmung benutzt.

Die arktischen Temperaturen erreichten Ende Februar Rekordhöhen. Klimaforscher wurden als „entsetzt“ und „fassungslos“ beschrieben, als die „Hitzewelle“ vor etwa einer Woche auftrat und nun wieder beendet ist.

National Snow & Ice Data Center

Natürlich kamen mit dem „Schock“ von höheren Temperaturen in der Arktis, unvermeidliche Warnungen über die globale Erwärmung. Aber diese Art von Temperaturspitzen traten bereits  in der Vergangenheit und in ziemlich regelmäßigen Abständen auf.

National Snow & Ice Data Center

Anthony Lupo, Klimawissenschaftler der University of Missouri sagte, dass es Ähnlichkeiten zwischen dem kürzlichen Ereignis und dem im frühen Winter 1987 gibt, der sich auf Großbritannien konzentrierte.

„So etwas ist in der ferneren Vergangenheit passiert, die Vergleichbarkeit der Höhen zeigt an, dass die Gesamtenergie der Luftsäulen ähnlich sind und das nicht aufgrund einer behaupteten anthropogenen globalen Erwärmung passiert“.

Ironischerweise kam Gores Tweet, nachdem die Temperaturen in der Arktis wieder gefallen waren.

Ryan Maue | weather.us

@RyanMaue

Übersetzung: Die “Hitzewelle am Nordpol ist vorüber, Temperaturen von minus 25°C werden für die nächsten Tage erwartet. Siehe update des … Wettermodels (https://weathermodels.com). Die Tabelle oberhalb der Balken, zeigt die maximale / minimale Tagestemperatur an, 28. Feb. bis 09. März

Nichtkommerzielle Nutzung gemäß Allgemeine Geschäftsbedingungen erlaubt: https://weathermodels.com/index.php?r=site%2Fterms-of-use

 

Der Klimaforscher Zachary Labe sagte dem „The Atlantica“, dass ein “blocking pattern” [~ Hochdruckgebiet] über Skandinavien „eine bedeutende Rolle dabei spielte, dass diese warme Luft in die Arktis eindrang.“ Warme, feuchte Luft aus dem Pazifischen Ozean kam auch durch die Beringstraße und leistete einen Beitrag zum Rückgang der regionalen Meereisbedeckung.

Wie im Jahr 1987 zwang ein Hochdruckgebiet über Europa warme Luft nach Norden über Grönland und die Arktis, was zu einer Spitze der polaren Temperaturen führte. Lupo veröffentlichte kürzlich eine Studie, die keine Veränderungen im Jet-Stream-Charakter aufgrund der vom Menschen verursachten Erwärmung vorhersagt.

„Wenn die arktischen Temperaturen wärmer sind (und ich bezweifle nicht, dass sie es sind), ist es nicht viel“, sagte Lupo in einer E-Mail. „Es ist naheliegend, von Rekord-Arktischer-Wärme auf den Gedanken zu kommen, dass die Menschen dafür verantwortlich wären. Jedoch kann so etwas vorkommen, unabhängig vom Mechanismus des Klimawandels.“

„Es gibt nichts Besonderes an der Erwärmung durch CO2, gegenüber den meisten natürlichen Mechanismen“.

Erschienen auf The Daily Caller am 27.02.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/02/27/al-gore-confuses-weather-with-climate-but-will-the-media-call-him-out/




Aktivisten geht das Pariser Klimaabkommen nicht weit genug

Indien, China, die Türkei und andere wichtige Länder, die zu den hohen Treibhausgasemissionen beitragen, tun nicht genug, um die Verpflichtungen zu erfüllen, die sie in dem Abkommen eingegangen sind, heißt es im Bericht. Die Volkswirtschaften der Welt erhöhen die Förderung von Erdgas, was zu einem Anstieg der Treibhausgase beiträgt, besorgt die Aktivisten.

„Es geht nicht schnell genug. es ist nicht ausreichend … Es wird nicht genügend getan“, sagte Corinne Le Quéré, Direktorin des Tyndall-Zentrums für Klimawandelforschung in England, gegenüber Reportern. „Es gibt Leute, die glauben die abkommen sind nicht das Papier wert, was der ehemalige Präsident Barack Obama und andere unterschrieben haben, um das unverbindliche Abkommen zu verfestigten.“

Berichte vom letzten Jahr zeigen, dass die Verpflichtungen der USA im Rahmen des Abkommens ihre Wirkung verfehlten. Obamas Ziel einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 26 bis 28 Prozent bis zum Jahr 2025, auf der Grundlage des Emissionsniveaus von 2005, wird nicht ausreichen, um die Messgeräte zu bewegen.

hier eine Analyse der Rhodium-Gruppe vom Januar 2016

Bestandsaufnahme: Fortschritte bei der Erfüllung der US-Klimaziele

Von John Larsen, Kate Larsen , Whitney Herndon und Shashank Mohan
28. Januar 2016

…. Die USA haben ihre Emissionskurve erfolgreich geändert: Wir schätzen, dass die CO2-Emissionen der USA aus dem Energieverbrauch im Jahr 2015 um 11% unter dem Stand von 2005 lagen. Während das verlangsamte Wirtschaftswachstum eine Rolle bei diesem Rückgang spielte, lag der Hauptteil an der verbesserten Effizienz von Autos, Lastkraftwagen, Gebäuden und Geräten sowie der Verdrängung von Kohle und Öl durch erneuerbare Energien und Erdgas.

… Um das Versprechen von Paris zu erfüllen, bedarf es zusätzlicher Maßnahmen: Die Verringerung der Emissionen um 26 bis 28% unter das Niveau von 2005 bis 2025 wird nicht allein durch laufende und geplante Maßnahmen möglich sein.

Schließlich verließ Präsident Donald Trump für die USA das Abkommen aus der Überzeugung heraus, dass das Abkommen nicht angemessen ausgehandelt wurde und die amerikanischen Hersteller unfair dabei weggekommen sind. Der Präsident meinte, dass er eventuell eine Vereinbarung eingehen könnte, wenn der bisherige Deal verschrottet und neu verhandelt werden könnte.

Die Aktivisten werden jedoch nicht auf Aussichten eines neuen Abkommens Ruhe geben, selbst wenn Trump wieder beitritt.

Rob Jackson, Experte für Energie und Klima an der Stanford University, sagte Reportern, dass der Boom bei der Erdgasproduktion die Länder davon abhält, ihre Ziele zu erreichen. Er glaubt, dass jede Art von fossiler Brennstoffproduktion verlassen werden sollte, um das Potenzial des Abkommens zu realisieren.

„Enorme Zuwächse bei Energieeffizienz und Ausbau der erneuerbaren Energien reduzieren unseren globalen Hunger nach fossilen Brennstoffen, insbesondere nach Öl und Erdgas, noch lange nicht“, und beklagt die vermeintliche Bewegungslosigkeit seit der Klimarahmenkonvention von 1992. „Bis dahin werden die Treibhausgaskonzentrationen weiter steigen.“

Die Auswertungen zeichnen ein differenzierteres Bild über den Effekt von Erdgas auf die globalen Emissionen.

Die Methanemissionen zum Beispiel fielen zwischen 2011 und 2016 in den Erdgas fördernden Bundesstaaten, um über 211.000 Tonnen CO2 Äquivalent. Auch bei den zehn größten Erdöl produzierenden Landkreisen von Bundesstaten wurden ähnliche Reduktionsraten festgestellt.

Die Förderung stieg an, während die Emissionen deutlich zurückgingen. Midland County zum Beispiel produzierte im Jahr 2016 fast 73 Millionen Barrel Öl, rund 296 Prozent mehr als 2011, heißt es in dem Bericht, erstellt unter dem Greenhouse Gas Reporting Program der EPA.

USA_EPA_Übersicht der CO2 Emittenten, screenshot

EPA: Interactive Karte der unterschiedlichen CO2 Emittenten. Auswertung geht bis 2016, unterschiedliche Quellenauswahl und Anzeigen.

Erschienen auf The Daily Caller am 20.02.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/02/20/activists-paris-climate-deal/




Klimawissen­schaft: ,ES IST DIE SONNE‘ überfährt in das Jahr 2018 hinein alles andere

Während der Jahre 2016 und 2017 beispielsweise wurden in wissenschaftlichen Journalen über 250 Studien veröffentlicht (siehe hier und hier), in welchen eine starke Verbindung zwischen der Sonne und Klimawandel nachgewiesen wurde.

Quelle: IPCC AR5 (2013)

Vor weniger als 2 Monaten bis in das Jahr 2018 hinein wimmelt es immer noch von immer neuen Beweisen dafür, dass wenn es um Klimawandel bis zu einem substantiellen Ausmaß geht, die Sonne der maßgebliche Faktor ist. Die Liste des gerade begonnenen Jahres 2018 sah bisher bereits 20 derartige Studien, was in etwa gleich liegt mit den Jahren 2016 und 2017.

2 neue Studien (2018) zeigen das derzeitige Klima immer noch in einem ,kälteren Stadium‘, moduliert durch die Sonnenaktivität und die ENSO (hier)

3 neue Studien (2018) weisen eine Verbindung nach zwischen der derzeitigen Erwärmung sowie Abkühlungsphasen der Vergangenheit mit hoher bzw. niedriger Sonnenaktivität (hier).

Hier werden drei neue Studien vorgestellt, die allein während der vorigen Woche erschienen waren. Jede einzelne dokumentiert eine fundamentale Rolle der Sonnenaktivität beim derzeitigen Klimawandel:

Hemisphärische Temperaturtrends ,zeigen starke Relation mit der TSI‘ und ,eine kaum wahrnehmbare Relation mit dem globalen CO2-Gehalt

1. Rajesh and Tiwari, 2018

Die großen harmonischen Schwingungen um ~63 ± 5, 22 ± 2 und 10 ± 1 Jahre gleichen den solaren Periodizitäten und dürften folglich einen solaren Antrieb repräsentieren, während die Komponenten mit Spitzenwerten von 7,6; 6,3; 5,2; 4,7 und 4,2 Jahren offensichtlich in den Frequenzbändern der ENSO liegen in Verbindung mit den internen ozeanischen Prozessen. Unsere Analysen zeigen auch Beweise für die Amplituden-Modulation der solaren Zyklen von 9 bis 11 sowie 21 bis 22 Jahre bei den Wassertemperaturen der nördlichen und südlichen Hemisphäre jeweils über 104 und 163 Jahre (von 1850 bis 2014).

Das Fehlen der oben erwähnten periodischen Oszillationen des CO2-Gehaltes zeigt, dass dieses Spurengas keine Rolle bei den Wassertemperatur-Differenzen spielt. Die Cross-Plot-Analyse zeigte den starken Einfluss der Sonnenaktivität auf die linearen Trends der Wassertemperaturen (auf beiden Hemisphären) zusätzlich zu dem geringen Beitrag durch CO2. Unsere Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 1) die langfristigen Trends der Variabilität der nord- und südhemisphärischen Wassertemperaturen eine deutliche Synchronizität zeigen mit zyklischen Erwärmungs- und Abkühlungsphasen und 2) die Differenz zwischen dem zyklischen Antrieb und nicht linearen Modulationen der solaren Variabilität geschuldet ist als mögliche Quelle hemisphärischer Wassertemperatur-Differenzen. … Die Trend-Komponenten der Wassertemperatur zeigen eine starke Relation mit Variationen der Gesamt-Sonneneinstrahlung TSI und kaum eine Relation mit dem globalen CO2-Trend.

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Änderungen der Temperatur der Welt-Ozeane von 1854 bis 2015 ,reflektieren solare und geomagnetische Aktivität‘

2. Zherebtsov et al., 2018

Auf der Grundlage einer komplexen Analyse hydrometeorologischer Daten wurde nachgewiesen, dass Temperaturänderungen in der Troposphäre und den Ozeanen eine Reaktion darstellen sowohl auf individuelle helio-geophysikalische Störungen als auch auf langfristige Änderungen (1854 bis 2015) solarer und geomagnetischer Aktivität. Es wird klar, dass die klimatische Reaktion auf solare und geomagnetische Aktivitäten charakterisiert wird durch eine nachweisbare räumlich-zeitliche Heterogenität, von regionaler Natur ist und von der allgemeinen Zirkulation der Atmosphäre abhängt. Der größte Beitrag der Sonnenaktivität zu globalen Klimawandeln wurde im Zeitraum 1910 bis 1943 beobachtet. … Während der letzten 1000 Jahre durchlief das Weltklima-Änderungen, die ziemlich eng korrelierten mit Variationen der Sonnenaktivität: vom 11. bis zum 13 Jahrhundert gab es bei hoher Sonnenaktivität eine Warmzeit (das „Mittelalterliche Klimaoptimum“) und zwei Kaltphasen der Kleinen Eiszeit im 16. und 17.Jahrhundert, welche mit dem Maunder- bzw. mit dem Spörer-Minimum korrelieren.

Zu einem allgemeinen Anstieg des Niveaus der Sonnenaktivität war es nach Ende des Maunder-Minimums gekommen (im 18. Jahrhundert), und das Weltklima ist über den größten Teil dieser Periode wärmer geworden. … Es wird gezeigt, dass die Sonnenaktivität signifikant zum globalen Klimawandel beigetragen hat, hauptsächlich während der ersten Erwärmung im 20 Jahrhundert (von 1910 bis 1943). Diese Periode ist charakterisiert durch einen signifikanten positiven Trend des Niveaus der geomagnetischen Aktivität, die während des gesamten betrachteten Zeitintervalls (1868 bis 2015) maximal war und mit einem verstärkten meridionalen Wärmetransfer im Nordatlantik einher ging.

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Die Sonne kann in diesem Jahrhundert zu einem Niveau des ,Maunder-Minimums‘ absinken, was das Klima ,erheblich beeinflussen‘ würde

Lubin et al., 2018

Während des vorigen Jahrzehnts gab es immer mehr die Bedenken weckende Erkenntnis, dass die stetige und hohe solare Leuchtkraft des vorigen 2. Jahrhunderts in eine noch größere Variabilität im weiteren Verlauf dieses Jahrhunderts übergehen kann (Abreu et al. 2008; Feulner & Rahmstorf 2010; Lockwood 2010). Vor allem könnte die Sonne in eine Phase geringer magnetischer Aktivität gleiten analog dem historischen Maunder-Minimum von etwa 1640 bis 1715 (Eddy 1976). Eine daraus folgende Abnahme der Gesamt-Sonneneinstrahlung TSI, welche den terrestrischen Energiehaushalt der unteren Atmosphäre beeinflussen würde, ist verbunden mit Änderungen der Zirkulation in höheren Breiten, welche erheblich das Klima in Europa und dem atlantischen Sektor der Arktis und Subarktis beeinflussen (Song et al. 2010; Meehl et al. 2013) und auch das Klima der Antarktis beeinflussen können. Andere Studien haben außerdem die Bedeutung der stratosphärischen Reaktionen auf ein Grand Minimum gezeigt (z. B. Gray et al. 2010; Bolduc et al. 2015; Maycock et al. 2015).

Über einen Sonnenzyklus hinweg und mit Sicherheit als Reaktion auf ein zukünftiges Grand Minimum ist die Strahlungs-Variabilität im mittleren UV-Bereich, welche die Sauerstoff-Photolyse und die Ozon-Chemie treibt, viel größer als die TSI. Daraus resultierende Änderungen des stratosphärischen Ozon-Gehaltes verändert den Temperaturgradienten zwischen Troposphäre und Stratosphäre und rückwirken auf die troposphärische Refraktion planetarischer Wellen. Dies ändert klimatisch relevante Zirkulations-Verteilungen noch mehr (Maycock et al. 2015). Mit der Erkenntnis, dass sowohl direkte Strahlungseinflüsse als auch indirekte stratosphärische Einflüsse das terrestrische Klima während eines solaren Grand Minimums beeinflussen, ist es wichtig zu verstehen, wie die UV-Strahlung auf eine so große und lang andauernde Änderung der solaren magnetischen Aktivität reagiert.

Anmerkung: Die Bildinschrift links ist bis auf ein paar Ergänzungen und Zusätzen identisch mit dem oben übersetzten Text.

Link: http://notrickszone.com/2018/02/22/its-the-sun-climate-science-steamrolls-into-2018/#sthash.GafRTb3X.dpbs

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bitte nur Studien mit dem richtigen Ergebnis

Man könne sagen, die Konzentrationen auch bei Stickoxiden, über die man jetzt beim Diesel redet, sind vollkommen ungefährlich. Die realen Risiken seien völlig überschätzt. Auf diese Aussage seines Gesprächspartners war der MDR-Moderator offenbar nicht vorbereitet. Etwas ungläubig fragte er nach, wie Köhler denn den Ergebnissen der meisten Wissenschaftler widersprechen könne. Köhlers Antwort:
„Das Dilemma ist, dass die Wissenschafts- und die Forschungsförderung eng zusammenhängen und es werden tatsächlich nur Studien veröffentlicht, die ein Risiko darstellen.“
Man könne das aber in diesen Studien gar nicht erfassen, weil das Risiko im Vergleich zu anderen Einflüssen viel zu gering sei.
„Es gibt Kollegen, die sagen: Du hast ja recht, aber wenn ich das sage, dann kann ich mein Institut zumachen.“
Prof. Köhler ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Er ist ferner Mitglied mehrerer Fachgesellschaften und Mitglied der Gutachterkommission für ärztliche Haftpflichtfragen der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie Sachverständiger für das Bundesgesundheitsamt und Sprecher des Arbeitskreises pneumologischer Kliniken Deutschlands. / Link zum Fundstück
Wenn nicht mehr auffindbar dann hier
Übernommen von ACHGUT hier
Hier finden Sie noch ergänzende Informationen 



Schneetanz der Klimaerwärmungs-Aktivisten war zu gut – Frau Holle schickt zu viel

Die Aktivistengruppe 350.org orchestrierte Anfang des Monats eine Veranstaltung, die die Idee fördern sollte, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung teilweise für den trockenen Winter in Colorado verantwortlich ist. Aber Wetterstationen baten die Bürger, sich auf heftige Schneestürme vorzubereiten, das war kurz vor der Veranstaltung der Gruppe.

„Wir bringen landesweite eine Aktion zusammen, um für das Klima zu tanzen und dass es in Colorado wieder schneit!“heißt es auf der Veranstaltungsseite der Aktivisten. „Das Hauptziel? Ermutigen Sie lokale Mandatsträger, Kandidaten und Organisationen, sich auf der Klimapolitik-Plattform von Colorado zu registrieren.“

Aufforderung zum Schneetanz

Auf derselben Seite der Hinweis:

WICHTIGER HINWEIS: Viele Kulturen auf der ganzen Welt haben in der Vergangenheit um Schnee, Regen, in Not oder in der Feier getanzt. Tanz ist Teil unserer menschlichen Erfahrung und unseres Ausdrucks in allen Kulturen. Wir ermutigen alle, die kulturellen Traditionen anderer zu respektieren und nicht zu versuchen, andere kulturelle Tänze zu imitieren. Wenn deine Kultur schon einen Schneetanz hat – toll, benutze ihn! Wenn nicht, sei bitte kreativ und choreographiere deine eigenen!

Die Organisatoren rangen mit stürmischen Schneebedingungen bereits bei dem sogenannten Volks-Klima-Marsch im April des vergangenen Jahres, während 350.org, Sierra Club und NextGen Klima und andere, die sich zu einem ähnlichen Marsch in Washington DC versammelten, mildes Wetter genossen. Massive Schneestürme haben in der Vergangenheit Klima-Treffen verhindert. Aktivisten, die im vergangenen Jahr in Colorado einen Klimamarsch organisiert hatten, mussten ihre Veranstaltungen verschieben, nachdem ein Schneesturm mehr als einen Fuß Schnee [~ 30cm] auf Teile des Bundesstaates gebracht hatte.

Die Mitglieder von 350.org mussten die Veranstaltung verschieben.

„Manchmal wirft dir Mutter Natur einen kurvigen Ball zu!“ Schrieb 350 Colorado Springs damals auf Facebook. „Gefährliche Bedingungen und nasser Schneefall in der Wettervorhersage für morgen. Bleib in Sicherheit und warm zu Hause und kommt am Sonntagnachmittag zur gleichen Zeit und Ort! „

Offizielle, aktuelle Bilder des Verkehrsministerium in Colorado

Den Schneetanz der Aktivisten scheint das gleiche Schicksal zu treffen, der Schnee fällt und hat nicht aufgehört zu fallen, seit 350.org die Veranstaltung angekündigt hat. In den Bergen, an Orten wie Wolf Creek, fielen in den letzten Tagen fast einen Meter Schnee, was zu Colorados wachsender Schneedecke beitrug und die Schifahrer erfreute.

Es wird erwartet, dass es den ganzen Montag weiterhin schneien wird.

Erschienen auf The Daily Caller am 26.02.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2018/02/26/snow-puts-damper-on-activist-event/

* * *

Die Aktivistengruppe 350.org bietet auch Unterstützung (zum Teil auch in anderen Sprachen)

Für den „wissenschaftlichen Teil“ erfährt die Gruppe Unterstützung durch Frau Dr. Kimberly Nicholas, Lund University, Südschweden

Auf der Uni-Webseite erfährt man von Ihren Ausarbeitungen: „Die Kluft beim Klimaschutz: Die Empfehlungen von Bildungseinrichtungen und Regierung lassen die effektivsten Einzelmaßnahmen vermissen.“




Prometheus – Das Freiheitsinstitut verleiht der Deutschen Umwelthilfe e. V. „Goldenen Engel der Scheinheiligkeit“

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist uns eine Freude, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie als erster Preisträger für unseren „Goldenen Engel der Scheinheiligkeit“ ausgewählt wurden. 

Als Kandidaten qualifizieren sich Organisationen, bei denen Anspruch, Auftreten und Ansehen in einem besonderen Missverhältnis zur dahinterliegenden Wirklichkeit stehen.

Sie bezeichnen sich selbst auf ihrer Website als „nichtstaatliche Umweltorganisation“. Als große Freunde zivilgesellschaftlichen Engagements begrüßen wir alles Nichtstaatliche. Und zwar vornehmlich aus zwei Gründen: Nichtstaatliche Organisationen belasten nicht das Portemonnaie der Steuerzahler, sondern sorgen selber für ihre Finanzierung. Nichtstaatliche Organisationen setzen auf freiwillige Kooperation und Überzeugungsarbeit anstatt auf den Zwang, den staatliche Stellen ausüben.

In beiden Fällen erfüllen Sie nicht die Kriterien, wodurch Sie sich als Preisträger qualifizieren.

1. Sie belasten den Steuerzahler in nicht unerheblichem Maße und beziehen mit ihren Aktivitäten als Verbandskläger Gelder, die andernfalls staatlichen Kassen zufließen würden.

In Ihrem Jahresabschluss 2016 weisen Sie 19,7 % Ihres Jahresbudgets als „öffentliche Zuschüsse“ aus, das sind insgesamt 1.600.290 €. Hinzu kommen noch weitere 76.085 € aus Bußgeldern, so dass mindestens rund ein Fünftel Ihres Etats aus staatlichen Quellen stammt – mit anderen Worten: vom Steuerzahler. Weitere 2.460.719 € stammen aus ihrer Tätigkeit als „klageberechtigter Verbraucherschutzverein“, sind also ohne die staatliche Unterstützung und Zertifizierung nicht einzutreiben. Damit sind wir bereits bei 4.137.094 € (50,97 % des Jahresbudgets). Aus welchen Quellen die 1.113.415 € „Sonstige Zuschüsse“ und „Sonstige Erträge“ stammen, ist leider nicht ersichtlich. Lediglich 2.772.305 € (34,15 %) können eindeutig privaten Quellen in Form von Spenden und Sponsoring zugeordnet werden. Wir bezweifeln, dass man sich wirklich noch als nichtstaatlich bezeichnen kann, wenn mehr als die Hälfte des Budgets unmittelbar und mittelbar durch staatliche Stellen zur Verfügung gestellt wird.

2. Sie setzen in vielen Fällen nicht auf Kooperation und Überzeugungsarbeit, sondern nutzen staatliche Zwangsmittel zur Durchsetzung ihrer Ziele oder stellen sich sogar als Organisation dar, die hoheitliche Aufgaben übernimmt.

In Ihrem Jahresbericht von 2017 beschreiben Sie Ihre Tätigkeit unter anderem folgendermaßen: „Die DUH überwacht inzwischen in vielen Bereichen gezwungenermaßen die Umsetzung der Umwelt- und Verbrauchergesetze und übernimmt damit die Aufgabe der staatlichen Überwachungsbehörden.“ Abgesehen von der Frage, wer Sie dazu gezwungen hat, ist es aus unserer Sicht keine besonders begrüßenswerte Situation, wenn sich zivilgesellschaftliche Gruppierungen wie Hilfs-Sheriffs betätigen. Ihr Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch nutzt zwar in seinem Interview in selbigem Jahresbericht Bilder aus dem Wilden Westen, wenn er beansprucht, einen „rechtsfreien Raum“ zu schließen, „weil die zuständige Behörden die Kontrollen verweigern“. Allerdings ist die Aufgabe von nichtstaatlichen oder zivilgesellschaftlichen Organisationen in unserem Verständnis nicht, sich staatlichen Stellen wie einst die Kaffeeschnüffler im alten Preußen anzudienen oder sich gar als parastaatlicher Akteur hoheitlicher Aufgaben anzunehmen. Das mag alles legal sein, widerspricht aber dem gängigen Verständnis von „nichtstaatlich“.

Ganz an den Anfang Ihres Jahresberichts stellen Sie als eine Art Motto Ihrer Arbeit den Satz „Die DUH fördert in den politisch sich ändernden Zeiten eine Kultur der demokratischen Teilhabe durch den Austausch von Argumenten.“ Aus unserer Sicht erfüllen Sie diesen Anspruch in keiner Weise. Das beginnt damit, dass Ihre Tätigkeit im Bereich der Verbandsklagen ja gerade nicht argumentativ stattfindet, unbeschadet der Tatsache, dass Sie sicherlich in anderen Tätigkeitsfeldern den dialogischen Weg wählen, was wir in jedem einzelnen Fall natürlich sehr begrüßen.

Mit den „politisch sich ändernden Zeiten“ ist vermutlich der Aufstieg von Populisten gemeint sowie die damit einhergehende Verschärfung des öffentlichen Diskurses. Auch wir sehen diese Veränderungen mit sehr großer Sorge, geht es doch um die Grundlagen einer offenen und freien Gesellschaft, die durch Polemik, Zwietracht und populistische Forderungen in Gefahr gebracht werden. Nun ist unser Eindruck, dass Sie diese Veränderungen nicht bekämpfen, sondern ganz im Gegenteil einen nicht unerheblichen Anteil an deren Entstehung haben. Im Folgenden möchten wir das anhand Ihres Jahresberichts von 2017 darlegen, insbesondere im Blick auf Originaltöne von Ihrem Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch, Ihrer Stellvertretenden Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz, des Abteilungsleiters Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer und der Abteilungsleiterin Verbraucherschutz Agnes Sauter.

1. Sie pflegen eine Rhetorik, die man fast wortgleich im rechten bis rechtsradikalen Umfeld findet. Wenn etwa Herr Resch behauptet „der Diesel-Abgasbetrug offenbart das organisierte Staatsversagen“, dann erinnert die Vorstellung eines organisierten, also absichtsvollen Staatsversagens an verschwörungstheoretische Behauptungen. In eine ähnliche Richtung geht die Behauptung von Herrn Fischer: „Aus Angst, etwas gegen die Industrie zu unternehmen, wollte Bundesumweltministerin Hendricks ihre Politik der Einwegindustrie und den Discountern anpassen.“ Finstere Mächte werden hier ausgemalt, die einen versagenden Staat vollkommen unter Kontrolle haben. Oder mit den Worten von Herrn Resch: „Wir erleben, wie die Autokonzerne durchregieren und die Autokanzlerin Angela Merkel durch die Chefs von Daimler, BMW und VW ferngesteuert wird.“ Was dem ungarischen Ministerpräsidenten George Soros ist, scheinen Ihnen Industriekonzerne zu sein.

2. Zur Rechtfertigung Ihrer eigenen Tätigkeiten stellen Sie Behauptungen auf wie: „das völlige Fehlen einer staatlichen Kontrolle“ (Resch); die Existenz rechtsfreier Räume (Resch); dass „Behörden aus einer falsch verstandenen Rücksichtnahme auf die Profitinteressen der Unternehmen deren Rechtsverstöße tolerieren“ (Sauter); „Betrug am Verbraucher“ (Metz); „Der Staat lässt also auch hier zu, dass die Konzerne betrügen“ (Resch); und „Der Staat lässt Wirtschaftsunternehmen fast gänzlich unbehelligt gegen Energieverbrauchs- und Effizienzangaben von Haushaltsgeräten, Pkw und Reifen verstoßen“ (Sauter). Deutschland und sein politisches System in Worten zu beschreiben, die die Situation in Somalia oder Afghanistan relativ akkurat beschreiben würden, ist schon in sich eine Respektlosigkeit gegenüber den Menschen, die wirklich Opfer rechtsfreier Räume werden und um ihr Eigentum, Leib und Leben fürchten müssen. Darüber hinaus ist es aber auch ein Alarmismus, der existentielle Ängste hervorruft. Es ist möglich – und viele politische Akteure beweisen das – die realen Umweltbelastungen in einer Weise zu thematisieren, die öffentliche Aufmerksamkeit erregt, ohne mit apokalyptischen Szenarien zu arbeiten.

3. Sie schüren in erheblichem Maße Ressentiments innerhalb der Gesellschaft durch Ihre hoch aggressive, undifferenzierte und polarisierende Kritik an Unternehmen. Sie behaupten pauschal, dass „alle Unternehmen … den Rechtsbruch wissentlich in Kauf“ nehmen (Sauter). Während selbstverständlich außer Frage steht, dass einzelne Verantwortliche in einigen Konzernen bewusst staatliche Vorschriften umgangen haben, ist diese Verallgemeinerung ein Beispiel purer Polemik. Noch weniger differenziert ist die Behauptung im redaktionellen Teil des Jahresberichts: „Umweltschützer erleben oft kriminelle Machenschaften oder um es korrekt zu sagen: illegale Praktiken von Unternehmen.“ Ja, sie unterstellen Unternehmen sogar eine aktive Zerstörung der Grundordnung unseres Landes: „Die Einflussnahme der Industrie auf die Politik untergräbt inzwischen auch in Deutschland das demokratische System.“ (Metz) Die Personalisierung, die mit diesen Anschuldigungen einhergeht („Unternehmen“, „Konzerne“) spiegelt in keiner Weise die tatsächliche Situation wider, wo einzelne Personen gegen geltendes Recht verstoßen haben, eignet sich aber natürlich hervorragend, um Bilder einer Verschwörung der „bösen“ Industrie gegen die „wehrlosen“ Menschen zu zeichnen.

Völlig außer Acht gelassen wird dabei, wie viele Unternehmer und Manager in äußerst verantwortungsvoller Weise zum Wohl des Gemeinwesens beitragen.

Die Darstellung Deutschlands als eines Landes mit Staatsversagen, rechtsfreien Räumen, korrupten Behörden und Ministern und einer „ferngesteuerten“ Kanzlerin ist maßlos übertrieben und trägt ebenso zur Vergiftung des öffentlichen Diskurses bei wie die Darstellung von Unternehmen als finsteren Mächten, die letztlich insbesondere dazu dient, Ihre eigene Arbeit als besonders heroisch und tugendhaft darzustellen. Wenn Panik geschürt wird und Kritik geäußert, wird ohne die Regeln zivilisierten Diskurses einzuhalten, ist es wenig überraschend, wenn die entsprechenden alarmistischen und hetzerischen Botschaften vom rechten und linken Rand des Spektrums auf fruchtbaren Boden fallen. Die „politisch sich ändernden“ Zeiten haben Sie mit herangezüchtet.

Das ist ganz besonders bedauerlich, weil es offensichtlich auch in Ihrer Organisation viele engagierte Umweltfreunde gibt, die mit positiven Methoden, konstruktiven Initiativen und viel Herzblut dazu beitragen, dass unsere Natur geschützt und erhalten wird. Deren Einsatz diskreditieren Sie durch Ihre polemische Kommunikation und ihre exzessiven (wenn auch – natürlich – ganz und gar legalen) Tätigkeiten als bezahlte Hilfs-Sheriffs. Wir möchten diesen Menschen gegenüber unser Bedauern ausdrücken.

Wir schätzen den Beitrag, den nichtstaatliche und zivilgesellschaftliche Organisationen in unserem Gemeinwesen leisten, sehr hoch – von „Ärzte ohne Grenzen“ über den „Bund der Steuerzahler“ bis zu Initiativen wie „Arbeiterkind“ reicht das Spektrum von Akteuren, die einen fundamentalen Beitrag leisten zu einem gedeihlichen Miteinander. Den Ansprüchen, die durch die Arbeit solcher Organisationen gesetzt werden, genügen Sie nicht. Und doch stellen Sie sich mit ihnen auf eine Stufe. Auch durch die Finanzierung durch unmittelbare und mittelbare staatliche Zuwendungen disqualifizieren Sie in unseren Augen Ihren Anspruch als „nichtstaatliche“ Organisation. Deshalb haben wir Sie zum ersten Preisträger unseres „Goldenen Engels der Scheinheiligkeit“ auserkoren.

Wir wünschen Ihnen gute Besserung und der außerordentlich wichtigen Sache der Umwelt ehrliche und anständige Fürsprecher.

Mit freundlichen Grüßen,

Frank Schäffler       Clemens Schneider

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Prometheus dem Freiheitstinstitut




Deutschland steigt aus (1): Der Diesel-Gedächtnistag

Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass Kommunen grundsätzlich Fahrverbote für ältere Dieselautos verhängen können. Es ist ein im doppelten Sinne historisches Datum. Denn just am heutigen Tage, am 27. Februar 1892, meldete Rudolf Diesel beim Kaiserlichen Patentamt zu Berlin ein Patent auf eine neue rationelle Wärmekraftmaschine an.

Diesel und viele weitere technische Pioniere und Erfinder legten den Grundstein für den heutigen Ruf von „Made in Germany“ in aller Welt. 126 Jahre später ist aus dem Land der Erfinder das Land der Aussteiger geworden. Deutschland vertrieb weite Teile seiner chemischen Industrie und stieg aus der Kernenergie aus, als nächstes sind die Kohlekraftwerke dran. Es will die moderne konventionelle Landwirtschaft plattmachen und verunmöglichte die grüne Gentechnik – um nur einige Beispiele zu nennen.  Forscher und Wissenschaftler verlassen das Land als erste, die Industrie wird folgen. An ihre Stelle sind Ethik-Kommissionen und Öko-Apparatschiks getreten.

Im aktuellen Diesel-Urteil geben die Leipziger Richter der sogenannten Deutschen Umwelthilfe recht, einem Verein mit dubioser Finanzierung, der mit manipulativen Kampagnen dem Dieselauto den Garaus machen will. Es handelt sich dabei um einen als Umweltorganisation getarnten Abmahnverein, der in erster Linie die ökologisch korrekte Selbstversorgung seiner Funktionäre sicherstellt.

Allerdings züchten die Herrschaften keine Bio-Möhren im Vereins-Garten, sondern ernten nachhaltig Staatsknete. Das ergab eine parlamentarische Anfrage des fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Mario Mieruch. Die Beziehungen der DUH zu Regierungs-Apparatschiks scheinen äußerst harmonisch zu sein, laut einer Auflistung wurden in letzter Zeit zwischen 4 und 5 Millionen Euro des Steuerzahlers in die Kasse der DUH umgeschichtet.

Es geht weder um Menschen noch um Abgase

Dafür zeigt der Verein sich natürlich erkenntlich, er hatte die Landesregierungen in Stuttgart und Düsseldorf darauf verklagt, ihre Luftreinhaltepläne nachzubessern. Besitzer älterer Dieselfahrzeuge, darunter viele kleine Handwerker und Gewerbetätige, dürfen in vielen Städten wohl demnächst zu Fuß gehen. Diese Aktion wird weder einen spürbaren Einfluss auf die Gesundheit der Bürger noch auf die Luftqualität haben, die ohnehin in den letzten Jahren stetig besser geworden ist. Eine Küche mit einem Gasherd ist im Vergleich zu Hauptverkehrskreuzungen eine Stickoxid-Hölle.

Aber darum geht es auch längst nicht mehr. Nach dem Diesel ist der Benziner dran und nach dem Benziner das Auto als solches. Wie von einer Autoimmunerkrankung befallen, zerlegt das Land Schritt für Schritt die Grundlagen seines Wohlstandes. Die letzte technische Neuheit, die in Deutschland ohne Protest akzeptiert wurde, war der Farbfernseher.

Dort, wo man einst auf technische und wissenschaftliche Spitzenleistungen stolz war, sieht die tonangebende Denkschule in Politik, Medien und Kultur die Geschichte der Wissenschaft und der Industrialisierung als Verfallsgeschichte. Trotz drastisch gestiegenem Wohlstand und einer seit dem 19. Jahrhundert verdoppelten Lebenserwartung gelten Technik und Wissenschaft vielen Menschen nicht mehr als Lösung, sondern als Ursache vieler Probleme. Ein kollektiver Irrtum, denn Lebenserwartung, Kindersterblichkeit, Alphabetisierung, Nahrungskalorien pro Kopf, Durchschnittseinkommen und viele andere Indikatoren sehen heute viel besser aus als vor 25, 50 oder vor 100 Jahren.

Technik-Faszination ist ein aggressiver Akt

„Schon die bloße Darstellung der westlichen Fortschrittsgeschichte ist heute in den Augen vieler ein aggressiver Akt“, schreibt der amerikanische Ökonom David Landes, „die Gründe dafür liegen in dem Vorzug, der dem Fühlen gegenüber dem Wissen gegeben wird; sie reichen von der Enttäuschung über das verlorene Paradies bis hin zu Furcht und Verdruss, die eine unverständlich gewordene wissenschaftliche Erkenntnis bei Laien auslöst.“

Der amerikanische Wissenschaftsjournalist Gregg Easterbrook nennt es das „Fortschritts-Paradox“: Je mehr Wissenschaft und Technik unser Leben erleichtern und verlängern, desto größer wird das Misstrauen ihnen gegenüber. Wer die Technik lobt und den Fortschritt befürwortet, muss sich oft belehren lassen, dass er einem naiven Fortschrittsglauben huldige und einer unkritischen Technikgläubigkeit verfallen sei. Biotechnologen, Atomphysiker oder Pharmaforscher gelten in Deutschland vielen als Zauberlehrlinge – und jetzt auch Automobil-Ingenieure (wozu die Autoindustrie bedauerlicherweise mit betrügerischen Praktiken selbst beigetragen hat).

Eine Haltung, die zunehmend die Freude am Forschen und Erfinden überlagert, welche eigentlich jedem Kind eigen ist. „Die Evolution hat uns mit einer unstillbaren Wissensbegierde ausgestattet, so dass wir nie aufhören, neue Möglichkeiten auszuloten, nie aufhören neue Lösungen zu finden“, sagt der Zoologe Desmond Morris und fügt hinzu: „Dies und unsere Fähigkeit, das Gefundene zu unserem Vorteil zu nutzen, ist es, was uns Menschen ausmacht.“

Es müsste in Deutschland eigentlich darum gehen, den Nachwuchs an Schulen und Universitäten wieder mit der Tatsache vertraut zu machen, dass wissenschaftlich-technischer Fortschritt eben nicht nur ökonomisch, sondern auch ethisch erstrebenswert ist. Von Mitteln gegen Malaria oder Aids bis hin zu Techniken der Trinkwasseraufbereitung in Entwicklungsländern, von intelligenten Werkstoffen bis zu sparsameren Anlagen und Verkehrsmitteln: Innovationen retten Menschenleben und helfen die Umwelt zu bewahren. Viele junge Leute, die sich für einen Beruf oder ein Studium entscheiden müssen, bemerken gar nicht, wie viele Herausforderungen im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich auf sie warten. Und welche Chancen sie vergeben – auch die, anderen zu helfen.

Das Vorsorgeprinzip wird auf den Kopf gestellt

Eine verhängnisvolle Rolle spielt dabei das sogenannte „Vorsorge-Prinzip“, das inzwischen auch im EU-Recht institutionalisiert wurde. Eines der Grundprinzipien des demokratischen Rechtsstaates heißt: Im Zweifel für den Angeklagten. Das Vorsorgeprinzip in seiner heutigen Auslegung kehrt diesen Grundsatz um. Der gut gemeinte und vernünftige Gedanke der Vorsorge ist in ein freiheitsfeindliches Konzept verwandelt worden.

Dafür ein einfaches Beispiel. Das Mobiltelefon spielt mit seiner Möglichkeit, unmittelbar und schnell Hilfe zu rufen, eine große Rolle bei der Lebensrettung von Menschen. Bei Autounfällen, Herzinfarkten oder Überfällen werden durch das Mobiltelefon immer öfter wertvolle Minuten gewonnen. Die volle wissenschaftliche Aufmerksamkeit richtet sich stattdessen auf einen ganz anderen Aspekt. Bis heute wurden über 20.000 Studien und Fachartikel zu der Frage veröffentlicht, ob die von Mobiltelefonen oder den Sendemasten ausgehende elektromagnetische Strahlung gesundheitlich bedenklich ist. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO (fact sheet 193) gibt es derzeit jedoch keine wissenschaftlich begründeten und reproduzierbaren Beweise für ernste Gesundheitsgefährdungen durch den Mobilfunk (obwohl Umfang und Aufwand der Studien immer größer werden).

Da ein Risiko aber niemals mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann, hält sich unerschütterlich der Verdacht, dass die Mobilfunkstrahlen Hirnströme verändern, das Krebsrisiko erhöhen, das Immunsystem schwächen oder Schlafstörungen verursachen könnten. So kämpfen bundesweit bereits 600 Bürgerinitiativen gegen neue Mobilfunkantennen. Der gesellschaftliche Widerstand gegen den Mobilfunk ist damit genauso flächendeckend wie sein Gebrauch durch die Gesellschaft.

Wieviel Menschenleben hat der Dieselmotor gerettet?

Eigentlich wäre eine rationale Abwägung der Auswirkungen des Mobilfunks auf die Volksgesundheit nicht allzu schwer. Auf der einen Seite stehen seine nachweisbaren und tausendfach lebensrettenden Verdienste. Auf der anderen Seite stehen lediglich nicht nachweisbare und nur vermutete Nebenwirkungen, konkret aber keine wirklichen Schäden an Menschen. Die gesellschaftliche Bilanz des Mobilfunks fällt damit eindeutig zu seinen Gunsten aus. Das hindert die Gegner von Mobilfunkanlagen und Antennen nun keineswegs daran, das sogenannte „Vorsorgeprinzip“ (auch „Vorsichtsprinzip“) als Argument gegen die Aufstellung solcher Anlagen anzuführen.

Und genau dieselbe Rechnung lässt sich auf den Dieselmotor anwenden. Unzählige Menschen wurden und werden mit Fahrzeugen oder Aggregaten gerettet, die von Dieselmotoren sparsam und zuverlässig angetrieben werden. Jedes Krankenhaus hat ein Diesel-Notstromaggregat im Keller. Eine noch viel größere Rolle spielt die indirekte Funktion des Dieselmotors als Wohlstandsmaschine und Überlebenshilfe. Jeder, der einmal in Afrika oder Australien reiste, kennt das nächtliche Tuckern des Dieselaggregats, das den Kühlschrank kalt und die Glühbirne hell werden lässt.

Dieser nachweislich millionenfachen lebensrettenden Funktion stehen hypothetische und wissenschaftlich nach wie vor umstrittene Studien gegenüber, die entgegen der Kolportagen nicht in der Lage sind, einen kausalen Zusammenhang zwischen Stickoxiden und Erkrankungen nachzuweisen. Für Deutschland ist das aber offenbar Anlass genug, sich von einer seiner segensreichsten Erfindungen zu verabschieden. Das Urteil ist lediglich der erste Nagel am Sarg des Diesels. Eine Abwägung von Nutzen und Schaden findet nicht mehr statt. Es geht nicht um Abgase und schon gar nicht um Menschen. Es geht um pure Ideologie.

Die Achse des Guten nimmt dies zum Anlass eine kleine Serie mit Beiträgen verschiedener Autoren aufzulegen: „Deutschland steigt aus“. Morgen lesen sie: Wie in Deutschland Bauvorhaben verhindert werden – ein drastisches Beispiel.

Anmerkung der EIKE-Readaktion: Maxeiner schreibt „es geht um pure Ideologie“. Wir erlauben uns zu ergänzen „es geht um die konsequente Deindustrialisierung Deutschlands“ und zu fragen „Wer stoppt diese Irren endlich, die für diese Agenda verantwortlich sind?“.