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Beweis erbracht: Klimaalarm ist eine Religion der Klimakirche

Manche wussten es schon immer, andere wollten es um keinen Preis wahrhaben. Jetzt erbringt der oberste Priester des Klimakirche, der Klimafolgenforscher Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber den Beweis. Klimaalarmismus ist eine Religion. Schellnhuber ist Schirmherr mit anderen für das „Klimaläuten“ zum „Klimaschutz“. Beten und Klimaläuten hilft sicher gegen Klimawandel Amen! :

Soeben erreicht uns von einem interessierten Leser diese Einladung an die Mitglieder der Fördergesellschaft der Potsdamer Garnisonkirche:

Liebe Freundinnen und liebe Freunde aus der Fördergesellschaft,

wir laden Sie sehr herzlich zu unseren Veranstaltungen im Oktober in die Nagelkreuzkapelle ein.

Ganz besonders wollen wir Sie auf das Friedensgebet am 13.10. um 12 Uhr auf der Plantage hinweisen. Unter Schirmherrschaft des Potsdamer Klimafolgeninstitut (PIK) unter  Prof. Dr. Dr. hc Hans Joachim Schellnhuber und des Bundesumweltministeriums wird ein „Klimaläuten“ stattfinden, das „unser Glockenspiel“  anlässlich der in Potsdam stattfindenden Klimakonferenz IMPACT 2017, eröffnet. Dann sollen Carilloneure in möglichst vielen Städten darauf antworten, indem auch sie die etwa 30-sekündige Klimaglocken-Melodie spielen und so die Botschaft weitertragen. Nachdem „Lobe den Herren“ um 12 Uhr erklungen ist, werden wir gemeinsam das Nagelkreuzgebet von Coventry beten und dann wird die Melodie des Klimaläutens von dem Berliner Carillonneur Jeffrey Bossin gespielt.

Interessenten die auch per Gebet den Klimawandel bekämpfen wollen können sich hier anmelden.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen und grüßen sehr herzlich aus der Nagelkreuzkapelle!

Ihre

Cornelia Radeke-Engst

Pfarrerin der Nagelkreuzkapelle an der ehemaligen Garnisonkirche

Breite Straße 7

14467 Potsdam

Telefon: 0331 97931947

0151 22394364

radeke-engst@garnisonkirche-potsdam.de

www.garnisonkirche-potsdam.de

 

und Ihre

Astrid Brenning

Geschäftsführung

Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V.

Tel.: 0331-2011830

Fax: 0331-2011831

eMail: fwg@garnisonkirche-Potsdam.de




11. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK-11)

Programm

5oct17_IKEK11_Programm

Donnerstag, 9. November

 

8.30 Uhr     Registrierung der Teilnehmer (Kontonummer für die Anmeldung hier zu finden)

 

10.00 Uhr   Einführung: EIKE gegen den Rest der Welt?

                 Rückblick nach 10 Jahren Verteidigung von Diskurs und Wissenschaft

                 Dr. Holger Thuß

Präsident, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

 

10.30 Uhr   US Klima- und Energiepolitik nach 10 Monaten Trump

                 Stunde Null für Klimaalarmisten?

Marc Morano

Chefredakteur www.climatedepot.com und Kommunikationsdirektor CFACT

 

11.15 Uhr   Energiewende zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Prof. Dr. Helmut Alt
FH Aachen

 

 

12.00 Uhr   Die bi-polare Klimaschaukel:

                 Thermale Gegen-Koppelung zwischen Arktis und Antarktis

Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls

Ehemaliger Leiter der Wetterämter Essen und Leipzig

 

12.45 Uhr – 14.15 Uhr     Mittagspause Gemeinsames Mittagessen

 

15.00 Uhr   Meeresspiegelanstieg – Fakt und Fiktion
Ergebnis neuester empirischer Untersuchungen auf Fidschi

Prof. em. Dr. Niels Axel Mörner

Ozeanograph, Ehemaliger Dekan der Fakultät für Paläogeophysik und
Geodynamik an der Universität Stockholm

 

15.45 Uhr   Der Klimamythos und die exponentielle Angst

Benoît Rittaud,

Präsident climato-réalistes

 

16.30 Uhr – 17.00 Uhr Pause

 

17.00 Uhr   via Video und Skype: Vom Aussterben bedroht? – Die tatsächlichen Gefahren für Eisbären

Dr. Susan Crockford
Evolutionsbiologin und Experte für Eisbärenpopulationen,
Lehrbeauftragte an der University of Victoria, British Columbia, Kanada

 

17.45 Uhr   CO2-induzierte Erwärmung vs. gesteigertem Pflanzenwachstum

Prof. em. Dr. Francois Gervais

Université François Rabelais, de Tours, où il enseignait la physique et la science des matériaux

 

19.00 Uhr   Abendveranstaltung – Gemeinsames Abendessen mit Tischrede

 

                 Der Grüne Blackout wird kommen

                 Alexander Wendt, Journalist und Autor


Freitag, 10. November

 

9.00 Uhr     Klimawissenschaft in EIKE: Jüngste Forschungsergebnisse zu Klimazyklen

                 Prof. Dr. Horst Lüdecke

Pressesprecher, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

 

9.45 Uhr     CO2 sparen durch Dämmzwang – warum und wie?

Konrad Fischer, Architekt

Architekt, Sachverständiger für EnEV

 

10.30 Uhr – 11.00 Uhr Pause

 

11.00 Uhr   Klimatreiber neben CO2

                 Der Einfluss kosmischer Strahlung auf des Klima –

                 Neueste Forschungsergebnisse und ihre Bedeutung für das Verständnis des Klimawandels

                 Prof. Dr. Henrik Svensmark

                 Centre for Sun-Climate Research des Danish National Space Centre

                 Prof. Dr. Nir Shaviv

                 Racah Institute of Physics – The Hebrew University of Jerusalem

 

12.15 Uhr   via Skype: Peer Review – Warum Skeptizismus zwingend notwendig ist

                 Donna Laframboise

Blog nofrakkingconsensus.com, Autor des Buchs “The Delinquent Teenager Who Was Mistaken for the World’s Top Climate Expert“, Toronto, Canada

 

12.45 Uhr   – 14.15 Uhr Mittagspause – Gemeinsames Mittagessen

 

14.15 Uhr   Es ist vorbei – Der Klimaalarmismus ist die Wiederauferstehung von 120 Jahren alten Fehlern

                 Christopher Monckton, 3rd Viscount Monckton of Brenchley

Michael Limburg, Dipl.-Ing.

Vizepräsident, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

 

15.00 Uhr   Ein Jahr nach der Klimaübereinkunft von Paris!

Michael Limburg, Dipl.-Ing.

Vizepräsident, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

 

15.30 Uhr   Die Schweizer Energiewende im Autonomen Nachvollzug?

                 Elias Meier

Präsident, Freie Landschaft Schweiz

 

16.15 Uhr   – 16.45 Uhr Pause

 

16.45 Uhr   Fakten statt Propaganda – Wie wir zu einer „echten“ Mobilitätsdiskussion kommen können

                 Günter Ederer (angefragt)

Wirtschaftspublizist, Filmproduzent und Buchautor

 

17.30 Uhr   Schlusswort

                 Wolfgang Müller

Generalsekretär, Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE)

 

anschließend (17.45 Uhr) Sektempfang und Ende der Veranstaltung  

Der Veranstalter behält sich das Recht auf kurzfristige Programmänderungen vor.

Die Konferenz, mit Ausnahme der Tischrede, wird simultan Deutsch-Englisch / Englisch-Deutsch und gedolmetscht.

Veranstaltungsort       Nikko Hotel

Immermannstraße 41

40210 Düsseldorf

500 Meter vom Hauptbahnhof Düsseldorf.

Der Flughafen Düsseldorf (DUS) ist mit dem Zug in 11-20 Minuten zu erreichen.

 

Anmeldung:

Mit vollem Namen, Anschrift und Institution an EIKE e.V.

Email: info@eike.pw Fax: 03641 – 3279 8589

Brief: EIKE e.V., Unstrutweg 2, 07743 Jena

Kontonummer für die Anmeldung ist hier zu finden

Tagungsbeitrag                                                                          Privatpersonen       Firmenvertreter

 

Tageskarte  (Donnerstag oder Freitag)                                                 60 €                                   150 €

Im Tagungspreis enthalten sind: Mittagessen und alle

Kaffeepausen sowie Konferenztasche mit Buch.

 

Tageskarte mit Abendveranstaltung (Donnerstag)                                 80 €                                  180 €

Im Tagungspreis enthalten sind: Mittagessen und alle Kaffee-

pausen, Abendessen sowie Konferenztasche mit Buch.

 

Komplette Konferenz (Do.-Fr.) inkl. Abendveranstaltung                       130 €                                  280 €

Im Tagungspreis enthalten sind: Zwei Mittagessen, alle Kaffee-
pausen, Abendessen sowie Konferenztasche mit Buch.

 

Teilnahme halbtags                                                                               40 €                                   90 €

Im Programm aufgeführte Kaffeepausen sind im Tagungspreis enthalten.

 

Für Schüler, Studenten (mit Nachweis) Konferenz: 45 €

 

Spenden an das Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE) sind steuerbegünstigt




Zitat der Woche: Was es kostet zu wagen, über Klima zu schreiben

Ridley bezog sich auf eine Studie aus dem Jahr 2016 von Wissenschaftlern aus China, den USA, UK und vielen anderen Ländern, worin eine Zunahme grüner Vegetation um 14% zwischen 1982 und 2011 nachgewiesen wird; 70% dieses Aufblühens gehen auf das Konto höherer CO2-Konzentrationen. Zaichun Zhu, einer der Ko-Autoren der Studie, erklärt, dass „die in dieser Studie dargelegte Ergrünung der letzten 33 Jahre äquivalent ist mit dem Hinzufügen eines grünen Kontinents, der doppelt so groß ist wie das US-Festland und der die Fähigkeit hat, die Kreisläufe von Wasser und Kohlenstoff im Klimasystem fundamental zu verändern“. Wir haben größere landwirtschaftliche Flächen, Prärien und Wälder als in den achtziger Jahren. „Klar gesagt: Ich halte das für eine großartige Nachricht“, erklärte Ridley vor dem Auditorium, „Zusätzliche grüne Vegetation vom Ausmaß eines neuen Kontinents – in nur einer einzigen Menschheits-Generation!“.

Aus National Review: Matt Ridley: Climate Change’s Rational Optimist

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/09/28/quote-of-the-week-the-cost-of-daring-to-write-about-climate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Mit Strom vom Fahrrad in die nächste Nahrungskrise

Mit Strom vom Fahrrad in die Nahrungskrise

Von Christian Weiss

Video-Snapshot: Katrin Göring-Eckardt und weitere Grüne strampeln für heißen Kaffee. Quelle: Facebook

Katrin Göring-Eckardt und weitere Grüne strampeln für heißen Kaffee. Quelle: Facebook

Im Endspurt des vergangenen Bundestagswahlkampfes trat die grüne Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt zusammen mit Kolleginnen und Kollegen am 22. September in Erfurt kräftig in die Pedale.

Mit Man- bzw. Woman-Power strampelten die Vorreiter für »alternative Energien« auf festmontierten Drahteseln, um mit der gewonnen Energie eine Kaffeemaschine zu betreiben. Gute Idee, könnte man meinen. Radfahren ist ja so gesund und umweltfreundlich. Aber: Taugt das Rad auch für die umweltfreundliche Energieproduktion?

Wie wäre es eigentlich, wenn da nicht wackere Kämpferinnen und Kämpfer für eine Zukunft ohne Atome, Gene und chemische Verbindungen, aber eben doch nur Freitzeitradler in die Kurbeln träten, sondern muskelstarke Berufspedaleure mit Radsportvollzeitpensum?

Wie viel Strom können Radsportler erzeugen?

Weltklassefahrer erreichen Spitzenleistungen von über 400 Watt. Wenn sie acht Stunden lang im Sattel sitzen, reduziert sich die Durchschnittsleistung natürlich deutlich. Ein Profiradrennfahrer, der in einer Flachetappe im Feld bei 40 km/h mitrollt und dabei im Windschatten knapp 40% Kraftaufwand einspart, leistet konstant etwa 200 Watt.

Säße da also nicht nur das Bündnis 90 auf dem Hobel, sondern acht kräftige und durchtrainierte US-Postal- oder Team-Telekom-Sportler, dann könnten die, wenn sie jeden Tag acht Stunden lang auf dem Rad säßen, täglich 12,8 Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren. Im ganzen Jahr – inklusive Wochenenden, Feiertage und ohne Urlaub – macht das 4672 kWh.

Leistung hat ihren Preis: Anbauflächen für erhöhten Nahrungsbedarf gesucht

Der Haken an der Sache: Es wird zwar in den Freundeskreisen des »Öko«-Stroms gerne erzählt, dass uns die Sonne keine Rechnung schicke, aber von nichts kommt nichts. Die 4672 kWh Strom gehen mit einem erhöhten Nahrungsverbrauch einher. Nun denken wir natürlich nachhaltig und ressourcenschonend, darum ernähren wir die Radsportler mit dem effizientesten Nahrungsmittel überhaupt: mit Mais. Kein Nahrungsmittel hat ein so gutes Verhältnis von Kalorien zu Anbauflächenbedarf.

100 Gramm Mais geben 374 Kilojoule (kJ) Energie her. In guten Jahren erntet man in Deutschland rund 10 Tonnen Körnermais pro Hektar. 4672 kWh entsprechen 16,8 Millionen kJ. Um diese Energie mittels Mais aufzubringen, wären demnach 0,45 Hektar Anbaufläche nötig. Leider ist der Mensch aber kein Wunderwerk der Effizienz, sondern die Muskeln geben neben der Bewegungsleistung vor allem Wärme ab. Nur rund 20 Prozent der investierten Energie können beim Radfahren in Bewegung umgesetzt werden. Das achtköpfige Radsport-Ökostrom-Team brauchte für diesen Mehraufwand eine zusätzliche Anbaufläche von 2,25 Hektar. Nun reichen die 4672 kWh gerade mal für einen durchschnittlichen Haushalt. Deutschland hat aber einen Stromverbrauch von 525 Terawattstunden (TWh), sprich: 525.000.000.000 kWh. Um diese Energiemenge mit austrainierten Profiradfahrern bereitzustellen, brauchte man nicht deren acht, sondern 900 Millionen.

Die Anbaufläche für den zusätzlichen Energiebedarf dieser wahrscheinlich indischen oder chinesischen Radsport-Armada betrüge über 2,5 Millionen Quadratkilometer. Angesichts dessen, dass Deutschland nur über eine Fläche von 357.000 Quadratkilometern verfügt, ergibt sich ein gewisses Problem. Es wäre zu klären, welche Länder den Gürtel enger schnallen und Agrarflächen zur Verfügung stellen müssten, damit sich der Traum vom »umweltfreundlichen« Zweiradstrom erfüllen liesse.

Teurer Strampelstrom

Ach ja, noch ein Gedanke zum Strompreis (die Kosten für die Fahrräder und die Arbeitgeberbeiträge lassen wir mal weg): Wenn die 900 Millionen Pedaleure den Mindestlohn von derzeit 8,84 Euro pro Stunde kriegen, wären dafür über 2600 Milliarden Euro jährlich nötig. Die Kilowattstunde würde dann 44 Euro kosten.

Fragen, die jetzt noch zu klären wären:

  1. Wie viele Liter Diesel wird für die Bewirtschaftung der Anbaufläche benötigt?
  2. Welche Auswirkungen hätte die enorme Abwärme der 900 Millionen Radsportler auf das Klima?
  3. Könnte man diese Abwärme nutzen, um im Winter »erneuerbar« zu heizen?
  4. Wäre im Sommer ein erhöhter Stromverbrauch für Klimaanlagen in Kauf zu nehmen?
  5. Wie hoch wäre der Wasserverbrauch des Radteams im Vergleich zu den von den Grünen so geschmähten Rindvieheinheiten?
  6. Wie viel Anbaufläche ginge für Bio-Kettenöl drauf?

Christian Weiss

Christian Weiss ist Journalist und war einige Jahre bei einer Schweizer Regionalzeitung mit den Themenschwerpunkten Energie (Atomendlagerung Zürcher Weinland) und Landwirtschaft angestellt. Inzwischen steht er kurz vor Abschluss seiner Ausbildung zum Primarlehrer.




Deutschland ohne Erneuer­bare Energien – Energie­wende im Fakten­check …

Mein Lehrstuhl ist von Fördermitteln abhängig. Wie schlimm man sich dafür auch in Deutschland inzwischen „verbiegen“ muss, will ich anbei zeigen

Während früher über die oft durch reine Fabulierkünste gelungenen „Entdeckungen“ an Unis vor allem in den Staaten gelacht wurde, weil diese immer rechtzeitig zu den Terminen der Fördermittelvergaben der Stiftungen „gelangen“, ist man in Deutschland inzwischen auch so „weit“ gekommen.

Worum geht es: Das Fraunhofer Institut Erlangen veranstaltet über das Jahr eine Vortragsreihe zu technischen Themen.
Am 19. September ging es dabei unter anderem auch um die Neuen Energien.

Bild 1 Startbild des Vortragsfoliensatzes [1]
Der Vortrag dazu wurde vom Leiter des Lehrstuhls für Energieverfahrenstechnik gehalten, der laut Homepage vor allem an: „… neuen Technologien und Konzepten für eine CO2-arme Energieversorgung …“ forscht und behandelte die Themen:
19. SEPTEMBER 2017, 16:00 Uhr, Deutschland ohne Erneuerbare Energien? Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl: Die deutsche Energiewende im Faktencheck
Die energiewirtschaftliche Bedeutung erneuerbarer Energien und der bundesdeutschen Energiewende werden zunehmend kontrovers diskutiert. Beklagt werden hohe Kosten, Arbeitsplatzverluste und eine zunehmende Gefährdung der Versorgungssicherheit. Der Beitrag greift die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen auf und diskutiert anhand konkreter Energie wirtschaftlicher Daten Chancen und Risiken der deutschen Energiewende auch im internationalen Kontext. Reflektiert werden insbesondere notwendige Entwicklungsschwerpunkte für künftige Energiesysteme und aktuelle Forschungsarbeiten für innovative Speichertechnologien am EnergieCampus Nürnberg EnCN.

Der Vortrags-Foliensatz [1] ist auf der Homepage des Instituts als .pdf-Dokument hinterlegt FAU IIS Vortragsfoliensatz (Anmerkung: nicht das Diskussionspapier, sondern den Vortrag am Ende laden). Diese Rezension orientiert sich daran.

Der moderne Ablasshandel heißt Klimaschutz. Von dem vielen Geld wollen wir Forscher auch etwas haben. Also unterstützen wird den Handel

Mit dieser „Message“ fängt der Vortragsfoliensatz an. Dieses „Prozedere“ hat man anscheinend von der ehemaligen DDR abgeschaut, wo auch zu jedem technischen Skript als Vorspann eine „Staatsideologie-bejahende Erklärung“ erwartet wurde.

Bild 2.1 Screenshot-Blatt aus dem Vortrag [1]
Diese „Ergebenheitsbekundung“ soll wohl mitteilen, dass der Vortragende sorgfältig abwägt, welche Erwartungshaltung die Politik an seine Forschung stellt und er sich nicht „erdreisten“ wird, die Politik oder Fakten zu hinterfragen oder gar in Frage zu stellen.
Es erinnert direkt an das, was kürzlich auf EIKE dazu (aus den USA) geschildert wurde.
EIKE: Wie man zum Skeptiker wird – an der Universität
Auch in Deutschland wurde es inzwischen „Quasi-Standard“, technischen Ausführungen zum EEG und Klima vorab bebilderte Zitate aus der „Ökobibel“ voran zu stellen. C. Kemfert macht es, Prof. H. Lesch, und Professor M. Sterner von der OTHR Regensburg [3] ebenfalls:

Bild 2.2 Screenshots aus einem Vortragsfoliensatz von Prof. Sterner [4]
Herr Quaschning (Professor für Regenerative Energiesysteme, der inzwischen als „neuer Forscherstern“ oft auf Klimaretter.info publiziert) erklärt es ganz frei heraus:
Volker Quaschning, Buch: Erneuerbare Energien und Klimaschutz
Vorwort: Die Energie- und Klimaproblematik ist endlich dort angekommen, wo sie hingehört: in der breiten Öffentlichkeit… Schon Ende der 1980er-Jahre erklärte die damalige deutsche Bundesregierung Klimaschutz zum Regierungsziel … die dafür nötigen Schritte erfolgten allerdings bestenfalls halbherzig. Dabei lässt sich das Klimaproblem nicht aussitzen.
Von Jahr zu Jahr wird immer deutlicher erkennbar, dass der Klimawandel bereits eingesetzt hat. Die Prognosen der Klimaforscher sind verheerend. Gelingt es uns nicht, die Notbremse zu ziehen, werden die katastrophalen Folgen des Klimawandels unsere heutigen Vorstellungsgrenzen weit überschreiten. Die Verleihung des Friedensnobelpreises im Jahr 2007 an den Klimapolitiker Al Gore und den Weltklimarat, die seit Jahren eindringlich vor den Klimafolgen warnen, sind eher ein Zeichen der Hilflosigkeit als einer nahenden Lösung des Problems. … und schnellstmöglich andere Alternativen erschlossen werden müssen. Die Lösung ist dabei recht simpel. Sie lautet: regenerative Energien …
Referiert Prof. Quaschning vor den Zuhörern einer Volkshochschule über die Energiewende, darf für die „Kinder“ der böse Klimawolf, der anstelle der Großmutter ganz Deutschland „frisst“, nicht fehlen:

Bild 2.3 Screenshots aus der Einleitung von Prof. Dr. Volker Quaschning, im Vortragsfoliensatz VHS Köln 12. Dezember 2016:

Zurück zum Vortrag.

Das EEG ist über die Maßen erfolgreich

Jedes Forschungsinstitut ist stolz, wenn es auf einem gesellschaftlich wichtigem Gebiet arbeitet. Und so wird es im Foliensatz präsentiert.

Bild 3 Screenshot-Blätter aus dem Vortrag [1]
Damit beginnen die Angaben zum EEG und die Listung von Daten. Und diese seien anbei etwas genauer betrachtet.

Im Vortragsbild 3 steht: „Wind und Sonne decken in Deutschland (theoretisch) … und fast 90 % der tatsächlich benötigten Leistung“.
Im Vortrag ist der Ganglinienverlauf am Muttertag im Jahr 2015 als Beleg gezeigt. Im Bild 4 hat der Autor dazu den Eispeiseverlauf zusätzlich mit den daneben liegenden Tagen aus dem Agora-Viewer kopiert.
Die Neuen Energien lieferten (kurzzeitigst) einen erheblichen Anteil der Elektroenergie. Wie man auch sieht, allerdings mit extremer Einspeiseschwankung.

Bild 4 Daten vom 01. — 23. Mai 2015. Quelle: Agora-Viewer

Nach zwei Jahren weiterem EEG-Zubau sah dieser „Einspeiseerfolg“ vor kurzem wie folgt aus: Wind und Solar „lieferten“ weniger als 1 % der installierten Leistung Bild 5)

Bild 5 Daten vom 22.09.2017, 19 h und Zeitraum 10. … 26.09. Quelle: Agora-Viewer

Nun die Daten der Bilder tabelliert (Bild 6). Von dem im Folienbild3 gezeigten „Erfolg“ bleibt nichts übrig. Wenn man bedenkt, dass nur noch Wind und Solar weiter ausbaufähig sind, ahnt man bei <1 % möglichem „Anteil“ über mehrere Stunden jedoch das Desaster der künftigen EEG-Versorgung.

Bild 6 EEG-Daten am 08.05.2015, 11 h und am 22.09.2017, 19 h. Quelle: Agora-Viewer

Im Artikel:
EIKE 18.09.2017: Kleine Energierückschau 2016, oder: Was ist Zappelstrom
wurde es kürzlich detailliert ausgeführt.
Daraus ein paar Daten:
– über 268 Tage des Jahres 2016 lieferten Solar + Windkraft lediglich zwischen fast 0 und maximal 20 % der installierten Leistung.
– Über 144 Tage waren es gar nur zwischen fast 0 und maximal 10 %.
-Selbst am bisher ertragreichsten EEG-Tag, dem 13.09.2017, 13 h, erreichten die Werte nur kurzzeitig:
EEG gesamt: 77 %, Solar + Windkraft: 65,4 % vom Verbrauch.
– Die Leistungsdeckung der gesamten EEG-Einspeisung im Jahr 2016 betrug laut BMWi: 29 %,
der Anteil Solar und Wind waren 17,8 %.

Was einen Professor für Energietechnik bei diesen wirklichen Daten (Anteil Wind + Solar: 17,8 %) und Ganglinien-Verläufen veranlasst, zu texten: „Wind und Sonne decken in Deutschland … fast 90 % der tatsächlich benötigten Leistung“ und sich zu trauen, es einem Publikum zu zeigen (und auf der Homepage zu hinterlegen) ist dem Autor ein absolutes Rätsel.

Bild 7 Screenshot-Auszug aus dem Vortrag mit Hervorhebung vom Autor [1]
Herrn Özdemir (GRÜNE) hat einstmals ähnlich argumentiert und dabei die Anschlussleistung mit der wirklich abgegebenen verwechselt [2]. Ihm kann man noch absolute, selbst nicht erkannte Unwissenheit unterstellen. Bei einem Professor für Energietechnik ist diese „Ausrede“ nicht denkbar. Da muss man Schlimmeres vermuten.

Mit dem EEG sinken die Strompreise …

Wenn man für etwas viel Geld bekommt (um dafür zu forschen), soll es sich für den Geldgeber auch rechnen. Der wirkliche Geldgeber beim EEG ist der Bürger. Dargestellt wird der Nutzen jedoch wie folgt:

Bild 8 Screenshots aus dem Vortrag [1]
Dazu die Analyse: Zuerst fällt auf, dass der private Stromkunde nicht vorkommt, sondern nur „privilegierte Verbraucher“, womit der Teil der Industrie gemeint ist, welcher Strom verbilligt beziehen darf. Weiter ist der Börsenpreis angezogen, obwohl dieser mit dem Preis, den der private Stromkunde bezahlen muss, überhaupt nichts zu tun hat. Er hat auch nichts mit einem liberalen „Strommarkt“ zu tun, da es diesen in Deutschland aufgrund der EEG-Vorrangeinspeisung nicht mehr gibt und somit der Satz: „Fehlen von Wind und PV hätte Nachfrage erhöht … „ keinen preisbestimmenden Sinn ergibt.
Alleine diese Falsch-Darstellung (welche auch die Professorin C. Kemfert gerne benutzt) ist eine Rüge wert.

Was der private Kunde bezahlt und für einige Bürger für Folgen hat, zeigt das folgende Bild.

Bild 9 Entwicklung des Haushalts-Strompreises seit 1998 und Stromsperrungen seit 2011. Vom Autor aus zwei Quellen übereinandergelegt.

Damit hat Deutschland den zweithöchsten Strompreis für Privatkunden in Europa. Höher liegt er nur noch in Dänemark. Dieses bezeichnet sich auch als „Ökochampion“ [9] und hat bereits ca. 40 % Windenergie-Anteil. Allerdings liegt Dänemark wesentlich windreicher als das deutsche Inland und müsste demnach vom überall gemeldeten, billigen Windstrom überproportional profitieren.

Bild 10 Strompreise für Privatkunden in Europa

Der Professor geht jedoch noch weiter. Im folgenden Vortragsbild versteigt er sich zur Behauptung, der Strom würde nach Abschaltung der verbleibenden Kernkraftwerke noch billiger werden.

Bild 11 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]
Als Grund ist der berühmte „Merit-Order-Effekt“ angegeben. Eine dialektische Preisbildungstheorie, mit welcher sich „unwiderlegbar“ erklären lässt, warum etwas, das in Wirklichkeit immer teurer wird, „preisideologisch“ betrachtet billiger wurde.

Diesen Effekt gibt es allerdings schon heute:

Bild 12 Verlauf Börsenstrompreis (Abschnitt). Quelle: R. Schuster

Immer, wenn durch die bedingungslose EEG-Einspeisung Überangebot herrscht, fällt der Börsenstrompreis und wird sogar negativ, da der Überschussstrom nicht gespeichert werden kann und somit entsorgt werden muss. Würde man es nicht machen, brächen die Netze zusammen. Die Entsorger – in der Regel das Ausland – bekommen dann noch Geld für das Abnehmen des Stromes.
Im Bild 12 ist ein Extremfall davon (rote Negativ-Preisspitze) gut zu sehen.
Alternativ wird abgeregelt. Dies bedeutet: Der EEG-Strom wird gar nicht erst ins Netz eingespeist – also bereits beim Erzeugen weggeworfen, aber an den „Erzeuger“, der ihn ja hätte liefern können, trotzdem voll vergütet. Dieses Vorgehen wurde bereits ausführlich beschrieben:
EIKE 11. September 2017: Die GRÜNEN: Es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen
Der „kleine“ Nachteil an beiden Verfahren ist nur: Der private Stromkunde hat nichts davon. Er muss jede kWh auch nicht gelieferten, oder ans Ausland „abgeschobenen“ Strom an den EEG-Erzeuger voll bezahlen.
Um welche Summen es sich dabei handelt, ist Im folgenden Bild beispielhaft für den Juli 2017 dargestellt. Die Differenz von EEG-Zwangs-Vergütung und Börsenpreis betrug alleine in diesem Monat ca. 1,6 Milliarden EUR, selbstverständlich vom privaten Stromkunden zu bezahlen.

Bild 13 Differenz EEG-Vergütung zum Börsenpreis für den Juli 2017. Quelle: R. Schuster

Deshalb nochmals wiederholt: Für den privaten Stromkunden gilt einzig und alleine die aktuelle EEG-Vergütung (Bild 14). Je niedriger der Börsenstrom ist – weil der Überschussstrom nichts Wert ist – umso größer wird die Differenz zwischen dem, was er zwangsweise immer bezahlen muss und dem, was mit dem „Energieabfall“ erlöst werden konnte.

Bild 14 Verlauf der Zwangs-Vergütung für EEG-Strom seit 2000

Mit der Abschaltung der Atomkraftwerke „sinkt“ der Strompreis weiter

Warum der Strompreis (für Privatkunden) sinken soll, wenn die restlichen Kernkraftwerke abgeschaltet werden, bleibt dem Autor ebenfalls ein Rätsel. Niedrige Strompreise haben Länder, welche entweder viel Kernkraftanteil haben (Extrembeispiel Frankreich), oder sonst wenig EEG-Anteil. Bei diesem Vergleich darf man Wasserkraft nicht als wirkliche EEG-Energie zählen, da sein Vorkommen durch die zufällige Geologie des jeweiligen Landes bestimmt ist und nicht durch Vorgaben der Politik.

Bild 15 Ländervergleich Energieträger und Stromkosten 2015. Quelle: R. Schuster

Wenn, wie es Frankreich fordert, die CO2-Zertifikategebühren massiv auf 30 EUR / t angehoben werden, wird dieses Verhältnis noch ungünstiger.
Während Frankreich durch seinen hohen Kernkraftanteil (und Wasserkraft) fast nicht davon berührt würde, muss Deutschland dann seine Grundlast im Wesentlichen aus CO2-emittierendem Gas generieren (oder weiterhin mit Kohle, was die GRÜNEN aber nicht zulassen werden). Gas ist jedoch ein vergleichsweise teurer Energieträger und in Verbindung mit den zusätzlichen CO2-Kosten würden die Strompreise in Deutschland – nicht in Frankreich – dann noch weiter steigen (müssen). Ein kluger Schachzug von Herrn Macron, um Deutschland wirtschaftlich zu schwächen und sich von den Geschwächten noch bejubelt zu lassen (am 30.09. kam ein zustimmender Kommentar in „meinem“ Lokalblatt für diese, von Macron erdachte „Klimaschutzmaßnahme“ und die erwartete Zustimmung von Frau Merkel).

Bild 16 CO2-Emissionen verschiedener Stromerzeuger. Quelle: Statista

Ein kleines „Körnchen Wahrheit“ steckt natürlich in den Angaben. Der reine Zwangs-Vergütungssatz für die EEG-Erzeuger nimmt ganz langsam ab (Bild 14) und betrug im Jahr 2015 nur noch 24,4 % vom Gesamtpreis. Leider steigen jedoch die von der EEG-Struktur erzwungenen Zusatzkosten für Netzausbau, Speicher, offshore-Risikokosten, Smart-Grid Ausbau, Netzstabilisierungsmaßnahmen, Vorhalten der Backup-Kraftwerke und und und überproportional an. Dadurch wird der reine EEG-Erzeuger-Vergütungssatz als Preisbestandteil eher nebensächlich.

Was haben Biobauern und das EEG gemeinsam

Die Argumentation mit dem Börsenpreis lässt sich persiflieren:
Wie (nicht allen) bekannt, erhalten die Biobauern in Deutschland ihr Einkommen vorwiegend durch Subventionen und weniger durch den Warenverkauf, der eigentlich nur noch ein Hobby ist.
EIKE 27.07.2016: Biobauern darben ohne Klimawandel (und extremen Subventionen)
Novo Argumente: „90 Prozent des Gewinns eines Ökobetriebs stammen aus staatlichen Transferleistungen“
… Kapitel 2.3.4. des Agrarberichts zeigt zum Beispiel, was in vergleichbaren Bio- und konventionellen Betrieben erwirtschaftet wird. Konventionelle Landwirte kommen auf knapp 40.000 Euro Einkommen im Jahr, ihre Öko-Kollegen liegen 5000 Euro, also 13 Prozent, darunter. Besonders interessant: Der Gewinn der Öko-Bauern beträgt nach der amtlichen Statistik rund 650 Euro pro Hektar. An Subventionen erhalten diese Landwirte 600 Euro pro Hektar. 90 Prozent ihres Gewinns stammen damit aus staatlichen Transferleistungen …
Wenn es nun an den Tafeln (kostenlose Lebensmittel-Ausgabestellen für Bedürftige) auch Biolebensmittel umsonst gibt, lässt sich wie beim EEG-Börsenstrom argumentieren:
Die Bioerzeuger belegen, dass Lebensmittel, welche bio-nachhaltig erzeugt werden, nichts kosten und deshalb die industriell erzeugte, teure Ware vom Markt verdrängt.

Die Netzstabilität nimmt zu …

Zum Ende hin wird der Vortragsfoliensatz wirklich nur noch lachhaft. Man fragt sich, ob der Professor vor seinen Zuhörern ausloten will, wie weit man Unsinn vortragen kann, bevor er bemerkt wird oder zu Protesten führt.
Im Vortragsbild 17 wird allen Ernstes behauptet, seit Einführung des EEG würde die Stromversorgung in Deutschland zuverlässiger –und zwar aufgrund des weiteren EEG-Ausbaus.

Bild 17 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]Bild 17 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]
Die gezeigte Korrelationslinie stimmt natürlich, nur nicht die Ableitung daraus. Ein Bilderbuch-Beispiel, wie eine zufällige Korrelation zur falschen Aussage missbraucht wird.
Begründung: Zum ganz großen Glück gelingt es den Netzbetreibern noch – weil genügend konventionelle Kraftwerksreserve und in der letzten Not auch noch das Ausland- zur Verfügung stehen [3], das Netz stabil zu halten.
Das kostet inzwischen allerdings schon richtig Geld – so ca. 1 Milliarde EUR im Jahr – mit steigender Tendenz

Bild 18 Kosten des Engpassmanagement Deutschland von 2015 – 2017. Quelle: R. Schuster

Bild 19 Kosten Engpassmanagement Deutschland, Schätzungen (zum Glück in der Höhe noch nicht eingetroffen) [4]
Da es damit – nicht mit den Kosten, sondern der Stabilität – bald ein Ende haben wird, hat der Gesetzgeber in weiser Voraussicht bereits ein Gesetz erlassen, wie bei den kommenden Netz-Unstabilitäten zu verfahren ist:
EIKE 02.11.2016: Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!
Damit es nicht zu früh dazu kommt und das ganze EEG-Desaster für die Bürger zu schnell offensichtlich wird, wird als Notmaßnahme inzwischen in großem Umfang abgeregelt.
Windkraft-Journal: [8] KIEL. Aufgrund drohender Überlastungen im Stromleitungsnetz sind in Schleswig-Holstein 2015 knapp 3.000 Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt worden. … Die aus den Abregelungen resultierenden Entschädigungsansprüche von Betreibern von Erneuerbaren-Energien-Anlagen stiegen nach Abschätzung der Netzbetreiber auf rund 295 Millionen Euro im Jahr 2015.

Dass unser Netz (noch) stabil ist, ist alleine der Ingenieurskunst, schlimmsten Notmaßnahmen und hohen Kosten zu verdanken, niemals jedoch dem EEG-Zubau. Ursache und Wirkung wurden hier bewusst verdreht.

… und Blackouts werden dank dem EEG-Zubau verhindert

ist der Professor bei den GRÜNEN und LINKEN in die Lehre gegangen? Zumindest seine Argumentationsrhetorik ließe darauf schließen. Auf die Idee muss man kommen – und sich trauen, sie zu präsentieren:
Dass das EEG eine Liberalisierung des Strommarktes bedeutet,
-dadurch die konventionellen Kraftwerke überaltern
-und das EEG als Folge Blackouts verhindert.

In der ehemaligen DDR war die „staatstragende“ Dialektik beim Verdrehen von Tatsachen jedenfalls nicht schlimmer.
Weiteren Kommentar zu dieser abstrusen Darstellung erspart sich der Autor.

Bild 20 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]

Ein „bisschen“ Speicher ist nötig, aber kein Problem: Es gibt bereits Vorschläge

… zwar nicht in Deutschland: „Die strategische Speicherung in Deutschland großer Energiemengen wird (im Bilanzkreis Deutschland) wohl nie wirtschaftlich“, aber irgendwo anders sicherlich schon.

Bild 21 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]
Dazu wieder das Ergebnis der Sichtung:
Batterien (Akkus) als grundlastfähige Speicher zu bezeichnen (Bild 21) ist rein technisch nicht falsch. Schließlich ist jeder Speicher der nicht zu viel zeitliche Eigenverluste hat „grundlastfähig“. Unter grundlastfähig bezeichnet man deshalb nur Speicher, welche Deutschland für mehrere Tage, genau genommen mindestens 2 Wochen bei 50 % Aufladung, mit Strom voll-versorgen könn(t)en (saisonaler Speicher) und gleichzeitig bezahlbar bleiben. Darunter fallen Akkuspeicher nicht im Entferntesten (siehe Bild 22), auch nicht Druckluftspeicher und nicht Pumpspeicher; es bleibt alleine Power to Gas mit Rückverstromung übrig [10]. Oder man löst es in der Not mit Backup-Gaskraftwerken (mit der Konsequenz, die immer mehr werdenden EEG-Stromspitzen weiterhin „wegzuschmeissen“). Wer im Detail wissen möchte, warum das technisch bedingt so ist, kann es in einer extra dazu verfassten Artikelserie nachlesen:
EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)
An den damaligen Aussagen zur Speicherproblematik hat sich bisher nichts geändert, sie wurden nur immer neu bestätigt.
Aus dem Teil2 dieser Artikelserie ein Bild zu Speicherkosten.

Bild 22 Übersicht Speicherkosten aus Hartmann et al. 2012. Beachten, dass es die Nettokosten der Speicherung sind, also ohne Strombezugskosten. Mobile Batteriespeicher (E-Autos als Backup) sind am teuersten.

Die Basislösung fehlt noch, aber die Nachfolgelösung erzähle ich schon mal

Powert to Gas ist noch nirgens im erforderlichen Großmaßstab gelöst oder in Sicht, schon gar nicht zu sinnvollen Preisen (wenn man davon absieht, dass nach GRÜNER Lesart nur hohe Energiepreise sinnvoll sind).
Lösung? Natürlich bekannt (Bild 23). Das Einfache ist zwar noch in weiter Ferne (Power to Gas mit Rückverstromung im Großmaßstab und bezahlbar), aber den nächsten Schritt können wir schon als Lösung versprechen.

Bild 23 Screenshot Blätter aus dem Vortrag [1]
Eine kleine Überschlagsrechnung zum im Vortragsbild gezeigten LOHC-Speicher zeigt:
Die Speicherung von Wasserstoff mit Speicherdichten bis 1 kWh/l erfordert für einen Tagesbedarf Elektroenergie (ca. 1.920 GWh) in etwa das Volumen des Chiemsees. Es werden jedoch mindestens 14 Tage bei halbvollem Speicher benötigt.

Die Firmen sterben, die Arbeitsplätze (angeblich) nicht

Bild 24 Screenshot Blatt aus dem Vortrag [1]
Es gibt nichts, was es beim EEG nicht gibt, also gibt es auch viele neue Arbeitsplätze. Etwas Anderes wäre auch schlimm, denn irgend einen Nutzen der jährlich zu zahlenden Kosten von ca. 25 Milliarden EUR erwartet der Bürger.
Allerdings: Die im Foliensatz gelistete, hohe Anzahl der EEG-Arbeitsplätze zerfließt bei genauerer Betrachtung des Nettoeffektes fast bis zur nicht mehr messbaren Unkenntlichkeit. Das Verhältnis könnte sich natürlich in der Zukunft wieder angleichen, wenn es gelungen ist, die deutsche Autoindustrie mit dem Elektroauto-Zwang kaputt zu machen.

Nicht einmal das zuständige Ministerium schafft es, dieses EEG-Beschäftigungsdesaster zu beschönigen und auch eine Studie für den Lobbyverband WindEnergie e.V [6] nicht. Dabei war damals Deutschlands größte Solarfirma noch nicht in Konkurs.

Studie des BMWi zum Thema Beschäftigungswirkung im Energiesektor: [5] … Der Umstieg in der Stromerzeugung von fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern reduziert die Energieimporte. Der Ausbau erneuerbarer Energien lässt neue Arbeitsplätze entstehen, die mit der Produktionstätigkeit und mit Dienstleistungen für Wartung und Instandhaltung der EE-Anlagen verbunden sind. Unter Berücksichtigung der wachstumsschwächenden Effekte durch die höheren Preise geht die Zahl der Beschäftigten (Netto-Effekte) allerdings um bis zu 53.000 zurück (Abbildung 5-10). Damit zeigt sich, dass ceteris paribus der starke EE-Ausbau der Jahre 2010 bis 2012 langfristig über höhere Strompreise Beschäftigung kostet.

Bild 25 Beschäftigungseffekt der Energiewende bis 2020 [6]
Studie für WindEnergie e.V: [6] … Bisherige Untersuchungen deuten auf schwache, aber positive gesamtwirtschaftliche Nettobeschäftigungseffekte der Energiewende für Deutschland hin. Diese Entwicklung ist auch für die Zukunft zu erwarten. So werden Schätzungen zu Folge im Zuge der Energiewende bis zum Jahr 2020 durchschnittlich 18.000 neue Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen. Gemessen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist der zu erwartende, gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsgewinn relativ klein …
Frankfurter Allgemeine 19.08.2014: Blaues Wunder mit grünen Jobs
Mit der Energiewende sollten viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die Grünen sprachen gar von einer Million. Zumindest bislang aber ist die deutsche Energiewende alles andere als ein Wachstumsmotor für den Arbeitsmarkt.

Dazu eine kleine Abschätzungen zum EEG-Jobwunder:
Anzahl Arbeitsplätze Deutschland: ca. 44 Mio. 18.000 pa an zusätzlichen EEG-Jobs sind davon 0,041 %.
Diese 18.000 zusätzlichen Arbeitsplätze kosten den privaten Stromkunden ca. 25 Milliarden EUR / pa., also ca. 1,4 Mio. EUR pro Arbeitsplatz. Einen solchen Job (so man das Geld bekäme und es nicht in die Taschen der für einen freundlicher weise die Welt mit-rettenden Bürger wandern würde) würde sich wohl fast jeder wünschen.
Mögen diese Zahlen auch ziemlich daneben liegen, zeigen sie doch die Größenordnung der Jobwunder-Subventionierung und dessen Misserfolg auf.

Eine Kleinigkeit stimmt jedoch

Bild 26 Schlussstatement des Vortrags [1], Hervorhebung durch den Autor Link: Vortragsfoliensatz
Dem Teil-Statement im Vortag: „Die Erneuerbaren Energien kosten“, kann man zustimmen. Leider, muss man allerdings sagen.
EIKE 23. September 2017: Öko-Terror mit erneuerbarer Energie
Die deutschen Stromkunden haben über die EEG-Umlage bereits über 150 Milliarden Euro für die „Energiewende“ gezahlt und werden in den kommenden zehn Jahren weitere 400 Milliarden Euro zahlen müssen. Zurzeit kostet die deutsche „Energiewende“ jedes Jahr 25 Milliarden Euro, d.h. umgerechnet über 300 Euro je Kopf (Babys und Greise eingeschlossen).

Nebenthemen?

Beim Vortrag selbst soll auch gesagt worden sein, dass durch den Netzverbund über größere Distanzen der EEG-Strom deutlich geglättet würde und die Batterien von Elektroautos als Speicher dienen könnten.

Obwohl die Daten eindeutig das Gegenteil belegen:
EIKE 11.01.2017: Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlastfähigkeit ,
wird das Gegenteil weiterhin von Fachleuten behauptet. So etwas hielt man früher in der Technik – da es anhand von Messdaten eindeutig sichtbar ist – für nicht vorstellbar.
Ähnlich ist es mit Elektroautos als Speicher. Selbstverständlich gibt es mit viel (öffentlichem) Geld bezahlte Pilotprojekte und Studie dazu. Aber die Argumentation, dass ein Akku der „nackt“ als Speicher bereits viel zu teuer ist, in einem Auto eingebaut und mit viel Steuer- sowie rückspeisefähiger Ladetechnik ergänzt, „nützlicher“ würden würde, dürfte sich ebenfalls nur wenigen, bedingungslosen EEG-Befürwortern erschließen.

Was veranlasst einen Professor für Energietechnik, einen solchen Vortrag zu halten?

Der Autor weiß es nicht. Oder eher, das Aufgabengebiet verrät es „… neuen Technologien und Konzepten für eine CO2-arme Energieversorgung …“ . Würde sich die CO2-Hysterie als überflüssig herausstellen, wäre auch sein Institut unwichtig, bis überflüssig.
Und als Fazit lässt sich ergänzen: Es ist erschütternd zu erfahren, wie ein Professor bei einer Fach-Vortragsreihe so hemmungslos zeigt, was er von seinen Zuhörern hält: Nichts.

Quellen

[1] Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl, Chairman of Energy Process Engineering Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Germany. Vortragsfoliensatz: Deutschland ohne Erneuerbare Energien? – Die deutsche Energiewende im Faktencheck

[2] EIKE 15.08.2017: Cem Özdemir versucht sich in Energie

[3] EIKE 02.07.2015: Der Wind bläst stetig– die Sonne steht still – wenn mein starker Arm es will oder warum gehen in Bayern die Lichter (noch) nicht aus

[4] Professor Dr. Ing. Michael Sterner at al.: Die Bedeutung und Nutzung von Windgas für das Gelingen der Energiewende

[5] Studie des BMWi zum Thema Beschäftigungswirkung im Energiesektor, Projekt Nr. 31/13: Endbericht Gesamtwirtschaftliche Effekte der Energiewende

[6] Dehnen, N., Mattes, A., & Traber, T. (2015). Die Beschäftigungseffekte der Energiewende: Eine Expertise für den Bundesverband WindEnergie e.V. und die Deutsche Messe AG. DIW

[7] EIKE: Wie man zum Skeptiker wird – an der Universität

[8] Windkraft-Journal: Westküstenleitung: Rückgang der Windstrom-Abregelung in Schleswig-Holstein ab 2017 erwartet

[9] Wirtschaftswoche 13. Januar 2015: Öko-Champion Dänemark: 40 Prozent des Stroms liefert der Wind

[10] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)




Kann das Grünenergie-Desaster in Deutschland Angela Merkel zu Fall bringen?

Deutschlands Projekt grüner Energie vor dem Aus: „Dass EEG-Einspeisegesetz ist gescheitert … und muss verschwinden!“

Angela Merkels Große Koalition mit der SPD wurde bei der Bundestagswahl massiv abgestraft, fielen doch sowohl die CDU/CSU als auch die SPD auf historische Tiefststände nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die SPD hat anschließend verkündet, nicht weiter an einer Großen Koalition interessiert zu sein und stattdessen in die Opposition zu gehen. Das komfortable Regieren mit nur geringer Opposition ist vorbei. Dies zwingt Merkel dazu, sich um neue Partner für eine Regierungsbildung zu bemühen. Ihre einzige Option: Bildung einer Koalition mit der industriefreundlichen FDP – und den umweltradikalen Grünen. Das wird in keiner Weise einfach.

Merkels Koalitionspartner hält nichts von Subventionen für Erneuerbare

Merkel hätte natürlich keinerlei Probleme, zusammen mit den Grünen zu regieren, und der massive staatliche [!] Medien-Apparat treibt dies schon jetzt vor sich her.

Aber es klaffen riesige Gräben zwischen den beiden potentiellen Koalitionsparteien bei einer ganzen Reihe von Themen, vor allem hinsichtlich Subventionen für Erneuerbare Energien.

Gestern schrieb FDP-Parteichef Christian Lindner einen Kommentar in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Der Tagesspiegel, in welchem er „das Ende des EEG-Einspeisegesetzes fordert“. Lindner zufolge hat sich Deutschland bisher mit religiöser Inbrunst dem Klimaschutz verschrieben anstatt bezahlbarer Preise und Versorgungssicherheit.

Viel zu lange schon sind Verbraucher und Industrie auf dem Altar des Klimatismus geopfert worden, und das ohne jedes Ergebnis.

Grüne Energie ist gescheitert!“

Lindner weiter: Das Jahrhundertprojekt Energiewende ist gescheitert. Keines der vereinbarten Ziele wird gegenwärtig erreicht: Der Klimaschutz kommt nicht voran, die Energiepreise steigen, belasten uns als Stromverbraucher genau so wie Industrie und Mittelstand. Nicht zuletzt wird es in den Wintermonaten immer schwieriger, eine sichere Stromversorgung zu garantieren.*

[*Aus dem Original. Keine Rückübersetzung!]

Schlimmer als im ehemaligen kommunistischen Ostdeutschland

Lindner fügt hinzu, dass sich Ostdeutschland kein noch schlimmeres System hätte ausdenken können. Dann griff Lindner die hohen Strompreise an sowie deren nachteilige Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und schrieb, dass viele unternehmen das Land bereits verlassen hätten.

Außerdem sind konventionelle Kraftwerke nicht mehr profitabel, werden aber trotzdem zum Weiterbetrieb gezwungen. Dies lässt die Preise noch weiter steigen, und ein Ende ist nicht in Sicht.

Jährliche Belastungen in Höhe von 24 Milliarden Euro: Es ist an der Zeit, den Stecker zu ziehen

Lindner sagt auch, dass die Reformen der Regierung des Einspeise-Gesetzes außer Kontrolle geraten sind und dass dies die Verbraucher in Deutschland mit 24 Milliarden Euro pro Jahr zu stehen kommt – oder über 300 Euro pro Jahr für eine vierköpfige Familie.

Lindner fordert, das gegenwärtige Einspeise-Gesetz rückgängig zu machen und es vollständig und von Grund auf zu ersetzen. Gebraucht wird jetzt eine Europa-weite Energiepolitik und Stromnetz. Zweitens muss die Subvention Lindner zufolge aufhören und dass sich Europa genügend Zeit für die CO2-Reduktion lässt.

Lindner: „Das EEG funktioniert nicht, und es ist an der Zeit, den Stecker zu ziehen“.

Im Gegensatz dazu fordern die Grünen, dass grüne Energie sogar noch weiter expandieren soll und dass Dieselmotoren bis 2030 verboten werden. Der Graben zwischen den beiden potentiellen Koalitionsparteien scheint unüberbrückbar, und zwar in einem Ausmaß, dass die Tageszeitung Die Welt schreibt, dass Lindner kaltes Wasser auf den Gedanken an eine Koalitionsregierung aus CDU/CSU, Grünen und FDP gegossen hat. Dies könnte bedeuten, dass die Tage von Angela Merkel gezählt sind – und jene der Energiewende auch.

Gas und Öl sind auch noch in Zukunft stark vertreten

Der Traum vom Erreichen von Null-CO2-Emissionen in Deutschland und weltweit sieht immer mehr aus wie ein frommer Wunschtraum. Ein Industriebündnis aus Industrie- und Energieunternehmen sowie der Gewerkschaft IG BCE schreibt hier, dass Öl und Gas selbst noch im Jahr 2050 den Markt dominieren werden. Obwohl auch das Bündnis ein gewisses Wachstum der Erneuerbaren erkennt, wird dieses im besten Falle mäßig ausfallen:

Erneuerbare Energieträger werden demnach ihren Anteil am Energiemix vergrößern, der Anteil von Öl und Gas an der weltweiten Energieversorgung werde aber von heute 53 Prozent bis 2050 nur um etwa neun Prozentpunkte auf 44 Prozent schrumpfen.*

[*Original aus dem Link. Keine Rückübersetzung!]

Mit anderen Worten, sollte sich die Weltwirtschaft bis zum Jahr 2050 verdoppeln, werden in jenem Jahr mehr fossile Treibstoffe verbraucht als heute [sofern bis dahin nicht die Kernkraft ihren erwarteten Siegeszug antritt! Anm. d. Übers.]

Link: http://notrickszone.com/2017/09/29/germanys-green-energy-project-close-to-death-eeg-feed-in-act-has-failed-has-to-go/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Aktualisierung vom 3. Oktober 2017: Wie einige Kommentatoren unten anmerken, gibt es ein Problem mit dem Zeitpunkt der Aussage von Lindner. Der Passus im Original bei Pierre Gosselin lautet:

Yesterday at the leftist, Berlin-based Tagesspiegel here, FDP party boss Christian Lindner left a commentary where he “demands the end of the EEG feed-in reform act“. According to Lindner, Germany’s focus has been “religiously excessive” on climate protection “instead of on price and supply stability“. For too long have the consumers and industry been sacrificed at the alter of Climatism, and done so with no results.

Green energies have failed”

According to Lindner:

The project of the century Energiewende [transition to green energies] has failed. None … [hier folgt das Zitat]

Wie man sieht, steht dort ausdrücklich ,yesterday‘. Ich kann aus Zeitgründen bei der Übersetzung aber unmöglich solche Angaben nachrecherchieren.

Aber zum Glück gibt es aufmerksame Kommentatoren…




Harald Lesch, PIK und deutsche Politik: Was nun mit dem menschgemachten CO2?

Hier erst einmal der Link der betreffenden Terra X – Sendung.  Viel ist zu ihr nicht zu sagen, sie ist ein Potpourri unzähliger Einzelthemen, die auf unterhaltsame Weise aber etwas bemüht in das Haupt-Thema „Zeit“ hineingepackt wurden. Die Einzelthemen, wie zum Beispiel die Entwicklung des Urmenschen, das Aussterben der Dinosaurier etc. werden immer wieder in anderen naturwissenschaftlichen Sendungen detaillierter und meist besser thematisiert. Also nichts Neues bei H. Lesch?

Doch, denn nicht so oft bekommt man etwas über die Gründe der regelmäßigen Abfolge der Eiszeiten über die letzte Million Jahre zu hören, also über die Hypothese der Milankovitch-Zyklen (hier). Zumindest dem Autor dieser Zeilen ist keine Natursendung bekannt, in der diese interessante Hypothese bisher behandelt wurde. H. Lesch hätte natürlich erwähnen können, dass sich mit ihr die Abfolge der Eiszeiten nur unvollständig erklären lassen. Dazu reichen die hier einwirkenden, astronomisch verursachten Energieänderungen („forcings“) einfach nicht aus. Die Voraussetzungen für das Ende der Eiszeiten lagen beispielsweise wesentlich öfter vor als die realen Ereignisse selber, und auch die Geschwindigkeit mit der die Erde aus einer Eiszeit hervortauchte, stellt die Klimaforschung bis heute vor Rätsel.

Richtig heftig, ja sensationell war dann aber die Aussage von H. Lesch der Art „Ohne uns wäre hier schon längst wieder eine nächste Eiszeit. Das heutige erhöhte Niveau des atmosphärischen CO2 infolge unserer Einwirkung hat aber dazu geführt, dass die nächste Eiszeit noch 30.000 Jahre, womöglich noch 50.000 Jahre auf sich warten lässt„. Er belegt dies mit einer Fachpublikation der PIK-Mitarbeiter(in) Andrey Ganopolski, Ricarda Winkelmann und Hans-Joachim Schellnhuber, Critical insolation–CO2 relation for diagnosing past and future glacial inception, Nature 529, 200-203 (2016). Außerdem hat das PIK selber eine Presse-Mitteilung zu diesem paper verfasst (hier).

Fassen wir jetzt einmal zusammen, was aus dieser Kakophonie zu entnehmen ist:

  1. Schellnhuber ist Mitautor einer Facharbeit, die die wohltätige Wirkung des anthropogenen CO2 (Verschiebung der unmittelbar drohenden Eiszeit) belegen soll, kann aber andererseits nicht genug vor den Erwärmungsgefahren des teuflischen CO2 warnen. Will er uns veräppeln?
  2. Eine Unzahl von Fachpublikationen im Laufe der Zeit lässt die sog. Klimasensitivität (populär die Erwärmungswirkung bei jeder hypothetischen Verdoppelung des CO2) auf heute deutlich unter 1 °C absinken (s. Fig. 1 unten). Erst 1,5 bis 2 °C werden aber vom PIK als gefährlich behauptet. Also ist gar nichts mit dem anthropogenen CO2, oder? Ach ja, die Modelle sind es, hätte man fast vergessen. Aber die kann man tatsächlich vergessen. Die können nicht einmal die Klimavergangenheit wiedergeben – ausgenommen mit künstlichen Hilfen („fudge factors“), was natürlich jeder kann. Zu Klima-Modellen reicht es fast schon aus, den Märchenerzähler und Klimamodellierer M. Latif zu zitieren (hier), um ihren Unsinn bei der Klimaerklärung zu entlarven.  Um MIssverständnisse zu vermeiden: für Details der Klimaforschung können Modelle durchaus nützlich sein.
  3. Die Erwärmungswirkung des anthropogenen CO2 ist lt. Aussage des IPCC unbekannt [1]. Wie kann dann aber Nature solch einen sachlichen Quatsch wie diese PIK-Veröffentlichung annehmen und veröffentlichen? Nun ja, besser Informierte wissen es schon lange: Klima-Artikel in Nature sind heute keine Empfehlung mehr. Eher das Gegenteil, denn Nature ist zu einem klima-alarmistischen Propagandablatt verkommen. Aber nun ist ja dieses PIK-paper „klimaentwarnend“, da brummt fast der Kopf. Hat die Nature-Redaktion überhaupt verstanden, was sie da annahm?
  4. Und dann noch – oh weh – die deutsche Politik. Zumindest die bisherige sah sich angesichts der allgemein bekannten o.g. Punkte 1.-3. nicht einmal genötigt, den Pariser Klimavertrag zu verlassen. Im Gegenteil: Die Energiewende wurde vorangetrieben, obwohl man wusste, dass sie keine CO2-Reduktion bewirkt. Dies nicht zuletzt deswegen, weil man partout die CO2 freien Kernkraftwerke abschalten will – wegen Tsunami-Gefahr an Rhein, Neckar, Elbe…

Fassen wir zusammen! Zumindest „die spinnen die Römer (Zitat Asterix und Obelix)“ kann festgehalten werden. Was Punkt 4 und die deutsche Politik angeht, können wir uns glücklicherweise auf den bewährten Mark Twain verlassen, der zur heutigen deutschen Klima-/Energiepolitik schon vor langer Zeit prophetisch zu sagen wusste „Nachdem sie das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre Anstrengungen“. Angesichts der panischen Ratlosigkeit von Medien und betroffenen politischen Parteien über die Wahlklatsche für CDU/CSU und SPD bleibt ohnehin nur noch gesunder Humor. Wir dürfen uns auf weitere irre Zeiten im Narrenhaus Deutschland freuen. Vermutlich ist auch das PIK dabei wieder handreichend an erster Stelle vertreten.

 

Bild: die Abnahme der Klimasensitivität über die Zeit in der Fachliteratur (aus dem paper von F. Gervais, Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle, Earth-Science Reviews 155, 129-135, 2016). Die beiden Arten der Klimasensitivität TCR und ECS unterscheiden sich nur in der Betrachtung der spezifischen Zeitdauer der CO2-Änderungseinwirkung, was hier unwesentlich ist. Man erkennt, dass der Wert für beide Typen auf unter 1 °C absinkt (was nicht bedeutet, dass er zu Null werden muss).

 

[1] IPCC, Summary for Policymakers, 2013, S. 16 Fußnote 16 im Wortlaut „No best estimate for equilibrium climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies.“ (hier).




FOCUS – „WELTKLIMA 2017: UNSERE ERDE BRENNT“ – NEIN!

Die Umfragewerte der „Grünen“ waren nicht sehr berauschend. Sie lagen Mitte August wenig über der 5-Prozent-Marke und drohten darunter abzusacken. Ihre politischen Botschaften waren im Rauschen leerer Schlagworte wie „soziale Gerechtigkeit“ oder „bessere Bildung“ nicht zu hören. Doch dann kam die Hurrikan-Saison in der Karibik. Die Wirbelstürme lieferten spektakuläre Bilder für die Medien und entfachten wilde und wüste Spekulationen über deren „Ursachen“. Dass es sich um normale saisonale und regionale Naturereignisse handelt, das wurde ausgeklammert. Es bot sich die günstige Gelegenheit, um über Schuldige zu spekulieren „Klimaängste“ zu schüren, als ob es Wirbelstürme nicht auch schon vor der Entdeckung „Amerikas“ 1492 durch Kolumbus gegeben hätte. „Klimaexperten“ und Journalisten arbeiteten medial Hand in Hand und peitschten die Stimmung auf. Ist die Nutzung fossiler Rohstoffe, sind die modernen Industriegesellschaften mit ihren CO2-Emissionen, ist der Mensch selbst schuld, dass die Wirbelstürme immer mehr und heftiger werden?

Bis dahin war im Bundestagswahlkampf das „Klima“ ausgeklammert worden, zumal es kein „Streitthema“ zwischen den Kandidaten Merkel (CDU) und Schulz (SPD) war. Man hatte unisono das „Pariser Klimaabkommen“ ratifiziert und bejubelt, basta! Auch die „Grünen“ mieden das Thema „Klimaschutz“. Doch nun ergab sich die sehr günstige Gelegenheit, das Thema „Klimaschutz“ aus der Mottenkiste zu holen und politisch zu instrumentalisieren. Aus der Not heraus, zu herbe Verluste einzufahren und womöglich an der 5-Prozent-Hürde zu scheitern entdeckten die „Grünen“ wieder ihre Liebe zum „Klimaschutz“. Sie schwangen sich zum Retter vor der „Klimakatastrophe“ auf.

Die „Grünen“ aktivierten lautlos ihre mediale Macht. Es ist ja allgemein aus Befragungen bekannt, dass etwa 60 Prozent aller Journalisten mit den „Grünen“ sympathisieren. Die Taktik ging auf und am Wahlabend war der Jubel groß, als das Ergebnis bekannt wurde: 8,9 Prozent! Die „Grünen“ landeten hinter Union, SPD, AfD, FDP und den „Linken“ nur auf den 6. Platz, aber sie waren im Bundestag und können sich aktiv am Machtpoker beteiligen, zumal die SPD sich zur Opposition entschloss und „sie“ unentbehrlich für eine Regierungskoalition machte. Am 25. September 2017 schrieb die Mainzer Allgemeine Zeitung: „Erleichterter Blick in Richtung Jamaika“ und „Grüne – Noch einmal glimpflich davongekommen“. Die Messlatte wurde nun von den „Grünen“ sehr hochgehängt. Der Vorsitzende Cem Özdemir: „Wir können in keine Regierung gehen, ohne dass es eine klare Vorfahrt für Klimaschutz gibt.“ Folgerichtig schrieb die Mainzer Allgemeine tags drauf „Angela Merkel in der Jamaika-Falle“.

Unter den Printmedien war ausgerechnet der FOCUS diesmal die grüne Speerspitze. Er erschien unmittelbar vor der Wahl am 23. September 2017 mit einem reißerischen Artikel und der Aufforderung „So wählen Sie taktisch“. Auf der Titelseite prangte ein Satellitenfoto der Erde mit normaler Wolkenbedeckung im Nordwesten und einer feurig brodelnden Erde im Südosten. Auf dem Erdkreis stand folgender Text: „Weltklima 2017 – Unsere Erde brennt – Dürren, Stürme, Fluten – Was auf die Menschheit zukommt und wie sich das Leben verändern wird – Plus: Klima-Aktivist Al Gore im Interview“! Auf neun Seiten konnte man dann lesen „Wenn die Erde sich rächt…“

 

Wenn Wissenschaft einer Ideologie verfällt und zum „Knecht der Politik“ wird

Man kann es nicht oft genug wiederholen: „Klimaschutz“ ist ein unmögliches und damit unsinniges Vorhaben. Das „Klima“ ist ein Konstrukt, das der Mensch per Definition erst geschaffen hat, um irgendwie klare Strukturen in den chaotischen Wetterablauf, auf den der Mensch nicht den geringsten Einfluss hat, zu bringen. So wie die „Soziologie“ aus Menschen „Gesellschaften“ macht, so macht die „Klimatologie“ aus Wetter „Klima“. Es gibt aber einen gravierenden Unterschied. In einer „Gesellschaft“ bleibt der Mensch als Individuum existent. Doch beim „Klima“ verschwindet nicht nur das Wetter von 10.957 Tagen oder 30 Jahren, das „Klima“ wird zudem auch noch reduziert auf einen einzigen Wert, die „Mitteltemperatur“. Daher ist der Ausdruck „Weltklima 2017“ falsch, ja ein Betrug, denn einem „Klimawert“ müssen immer laut Definition 30 Jahre Datenmaterial zugrunde liegen. Warum nimmt man als Klimawandel-Maßstab die „Globaltemperatur“ und nicht den „Globalluftdruck“?

Und noch ein Unterschied gibt es zwischen Mensch und Wetter! Menschen kann man indoktrinieren, damit deren Meinungen manipulieren und so auch „Gesellschaften“ in ihrem Wahlverhalten verändern. Aber auf die Großwetterlagen hat die Menschheit nicht den geringsten Einfluss und damit auch nicht auf davon statistisch abgeleitete 30jährige Mittelwerte. Welche logische Schlussfolgerung ergibt sich daraus? Wenn das Wetter nicht „menschengemacht“ ist, dann ist das „Klima“ erst recht nicht „menschengemacht“! Die ganze Diskussion ist eine rein ideologische Scheindiskussion, ohne Nutzwert, ohne Sinn und Verstand. Dies belegt ein Satz im FOCUS-Artikel von Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: „Die Elemente Feuer, Wasser und Luft wenden sich nun gegen uns, weil wir den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen“. Dies kann nur jemand behaupten, der entweder keine Ahnung vom Naturgeschehen und von den meteorologischen Vorgängen in der Atmosphäre hat oder ideologisch auf ein bestimmtes theoretisches Weltbild fixiert.

Wenn solch ein Unsinn von „Klimaexperten“ souffliert wird, kann man es den Medien nicht vorwerfen, wenn sie noch eins draufsetzen wie die FOCUS-Redakteure Helmut Broeg und Rainer Kurlemann? Womöglich sind sie sogar stolz, wenn sie in reißerischem Stil formulieren: „Die jüngsten Massenmörder heißen „Harvey“, „Irma“ und „Maria“! Da werden Wirbelstürme, die zur Naturausstattung des Wetters tropischer Meeresregionen wie Hoch- und Tiefdruckgebiete mit Gewittern und Starkniederschlägen in mittleren Breiten gehören, zu „Massenmördern“ gemacht. Diese „Massenmörder“ seien wiederum „menschengemacht“. Pervers ist nun, dass die „Politik“ ihre Hände in Unschuld wäscht und die ganze Schuld auf den Menschen und die Völker schiebt, obgleich sie selbst die ganze Verantwortung an der Entwicklung trägt. Wer finanziert die superteuren Klimaforschungsinstitute? Der Staat mit unseren Steuergeldern!

Durchschaut der Bildungsbürger dieses infame Spiel nicht, das hier getrieben wird und was sich in Wahrheit hinter der „Klimaschutzpolitik“ verbirgt? Warum fragen wir nicht laut, was hier in Wirklichkeit gespielt wird und verlangen Auskunft von der „Politik“, was sie in Wirklichkeit damit bezweckt und was für Ziele sie hat? Bei dem PIK-Direktor Schellnhuber ist es klar: Er will die „Große Transformation“, er will den Fortschritt in den Rückschritt, in „vorindustrielle Zeiten“. Auch das „Pariser Klimaabkommen“ der UN strebt dieses Ziel an.

 

„Ist Deutschland gewappnet für den Klimawandel?“ (FOCUS)

Angesichts der „Jamaika-Koalition“ ist zu befürchten, dass die Vernunft dem politischen Kalkül unterliegt und auf der Strecke bleibt. Im Gegenteil: Die übergroße Mehrheit der Klimawandel-Propagandisten wird gegen die „Klimawandel-Leugner“ ins Feld ziehen, obwohl nicht einmal Donald Trump, der US-Präsident, den „Klimawandel“ leugnet, sondern nur die kühne Behauptung, dieser sei „menschengemacht“! Es wird unter den Koalitionären einen Wettbewerb, ja Wettstreit geben, wer der bessere und effektivste „Klimaschützer“ sei. Die Messlatte hat MdB Tabea Rößner (Grüne) schon hoch gelegt: „Wenn es um Klimapolitikgeht oder das Ende des Verbrennungsmotors, dann werden wir hart bleiben“!

Aber so wie „Klima“, das Mittel von 30 Jahre Wetter, von den Vereinten Nationen (UN) über die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf definiert ist, ist der „Klimawandel“ eine Folge des ewigen und für den Menschen unerklärlichen und damit unvorhersehbaren Wetterwandels. Er zeigt sich graphisch als gleitendes 30jähriges Mittel des Wetters! Da das globale Wettergeschehen in seinem tatsächlichen Verlauf nirgendwo auf der Erde eine Abhängigkeit vom CO2-Gehalt der Luft zeigt, werden alle Maßnahmen, die Treibhausgas-Emissionen zum Zweck des „Klimaschutzes“ reduzieren zu wollen, a priori erfolglos sein.

Den Beweis hat die Natur, haben die „Klimaexperten“ selbst erbracht, Sie wiesen nämlich bereits 1995 nach, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre vor Beginn der Industrialisierung um 1850 über 8000 Jahre hinweg konstant, also vom Menschen unbeeinflusst, gewesen sei. Doch war auch das Wetter konstant? Nein! Es pendelte im „Rhythmus“ von circa 1000 Jahren zwischen wärmeren und kälteren Perioden, Optima oder Pessima genannt. Die Tatsache also, dass über Jahrtausende der CO2-Gehalt nahezu konstant bei 280 ppm verharrte, hat die „Klimaschwankungen“ nach der Weichsel-Eiszeit nicht verhindert. Unsere Zeitrechnung begann während des Klimaoptimums zur Römerzeit. Dann folgte eine Abkühlung im nordeuropäisch-eurasischen Raum mit den „Völkerwanderungen“. Danach folgte das Klimaoptimum des Hochmittelalters. Diesem folgte die „Kleine Eiszeit“, die etwa um 1850 endete. Von da an wird es wieder wärmer.

Für alle diese Witterungs-Schwankungen gibt es keine Erklärung, weder seitens der Meteorologie noch der Klimatologie. Doch für die jüngste Erwärmungsphase nun über äußerst dubiose Korrelationen einzig und allein die CO2-Emissionen verantwortlich zu machen, das ist wissenschaftlich unredlich und verwerflich. Der angeblich „natürliche Treibhauseffekt“ von 33 Grad, dem ein von Treibhausgasen bedingter „anthropogener Zusatzeffekt“, ist ein ideologisches Konstrukt, eine Behauptung, die von der Natur in und nach jeder klaren Strahlungsnacht sichtbar widerlegt wird. Alle Temperaturmessungen bestätigen dies. Der morgendliche Tau im Sommer oder Raureif im Winter bezeugen dies.

Das Phänomenale an die Klimapolitik ist, dass sie alles versprechen kann, aber nichts tun muss, außer den Bürgern „Klimaschutz“ zu versprechen und dafür von den Bürgern, die sich ohne massive Gegenwehr zu „Klimasündern“, ja „Klimakillern“ abstempeln ließen, entsprechende Bußgelder wie in der Schweiz den „Klimarappen“ abzukassieren. Hier hat sich zum x-ten Mal in der Weltgeschichte gezeigt, dass mit „Ängsten“ ganze Völker zu „Herden“ gemacht werden können, die sich um Machtmenschen scharen, weil diese ihnen Rettung versprechen.

Was ist die Schlussfolgerung? Deutschland braucht sich gegen den „Klimawandel“ nicht zu wappnen. Dies allein deswegen nicht, weil keine Regierung das Wetter beeinflussen und seinen Wandel verhindern kann. Aber gegen das Wetter kann man sich, wie die Geschichte seit der letzten Eiszeit gezeigt hat, schützen. Niemand kann das Wetter anhalten oder verhindern, aber durch genauere Wettervorhersagen könnte der Staat seine Bürger in die Lage versetzen, sich besser gegen Wettergefahren zu schützen und Schäden zu verringern. Ob unsere Autos durch „Verbrennungsmotoren“ angetrieben werden oder von „Elektromotoren“, am Wetter wird sich nichts ändern.

Man sollte aber berücksichtigen, dass wir Menschen auch „Verbrennungsmotoren“ sind. Wir verbrennen mit Hilfe des durch unseren Atem aufgenommenen Sauerstoffs der Luft kohlenhydrathaltige Pflanzennahrung, um dabei Lebensenergie freizusetzen. Mit jedem Atemzug entziehen wir der Luft etwa 4 Prozent Sauerstoff (O2) und reichern sie mit 4 Prozent CO2 an. Und wie viele Menschen gibt es derzeit auf der Erde? 7,55 Milliarden! Alles Leben, auch das der Tiere, von den Ameisen bis zu den Termiten, von den Affen bis zu den Tigern, ist auf die Existenz von „grünen Pflanzen“ angewiesen. Diese wiederum leben vom CO2 in der Luft wie dem Wasser im Boden. Auf der „Photosynthese“ beruht nicht nur das pflanzliche, sondern auch das tierische wie menschliche Leben. Wer sich im „Klimaschutz-Wahn“ eine CO2-freie Atmosphäre wünscht, und dieser Wunsch ist bei den „Grünen“ dominant, der sägt an dem Ast, auf dem alles Leben wächst.

Dies sollte auch der „Klima-Aktivist“ und Ex-US-Vize Al Gore bedenken, der gerade Werbung für seinen Dokumentarfilm „Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft“ in Deutschland macht. Er fordert, „Deutschland muss vorangehen“ und sieht „Germany“ als „Vorreiter einer neuen Politik“. Kann unsere Regierung, kann eine „Jamaika-Koalition“ zu dieser Schmeichelei „nein“ sagen? Wohl kaum! Aber sie sollte es tun, sie muss es tun, um sich nicht irgendwann als „Vorreiter“ auf der Anklagebank zu sehen, wenn der Wind sich dreht und das politische Klima umschlägt.

Wie beruhigt der Multimillionär Al Gore sein „Klimagewissen“? Auf die Bemerkung „Sie selbst fliegen auch viel“, meinte er: „Stimmt, aber ich gleiche meinen CO2-Fußabdruck doppelt wieder aus“. Außerdem habe er auf seiner Farm 16 000 Bäume gepflanzt und 33 Solarmodule auf seinem Haus, „das sich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien speist“. Außerdem fahre er „einen Tesla“ und ernähre sich „vegan“. Er wäre das erste Opfer, wenn die Pflanzen mangels CO2 in der Luft absterben und es nach dem PIK-Direktor Schellnhuber zum „globalen Genozid“ käme.

Mit der Story „UNSERE ERDE BRENNT“ hat der FOCUS zwar den „Grünen“ verholfen, in der sich anbahnenden „Jamaika-Koalition“ mitzuwirken, aber ob er sich der ernsten Konsequenzen bewusst war? Wenn die Erde brennen würde, könnte man den Brand leicht löschen, indem man der Luft den Sauerstoff entzieht und die Flammen erstickt. Doch was machen wir Menschen, wenn unser „Verbrennungsmotor“ keinen Sauerstoff mehr hat? Es ist leicht Papier vollzuschreiben, aber Sinnvolles zu schreiben, diese Gabe ist nicht jedem Journalisten gegeben.

 




Komiker unter sich: Komikerin Annette Frier unterstützt fragwürdiges Harald-Lesch-Manifest

Kalte-Sonne-Leser “Franz” berichtet uns, er habe eine Email vom Fernsehprofessor und Klimaaktivisten Harald Lesch erhalten. Lesch forderte “Franz” auf, er solle zusammen mit ihm Druck auf die deutschen Koalititionsvertragsgespräche ausüben. Darf das Lesch als öffentlich-rechtlicher TV-Mitarbeiter überhaupt? Schamlos nutzt er seine mediale Bekanntheit aus, um seine persönlichen politischen Ziele zu verfolgen. In Großbritannien hat ein ähnlicher Fall vor kurzem zu einer schweren Rüge des Mitabeiters geführt. Hier zunächst die Email:

Gesendet: Dienstag, 26. September 2017 um 11:10 Uhr
Von: ”Prof. Dr. Harald Lesch via Change.org” <xxx@mail.change.org>
An: xxx
Betreff: Koalitionsverhandlungen

Diese 10 Forderungen müssen jetzt in den Koalitionsvertrag

Hallo Franz,

Deutschland hat gewählt und formiert sich neu. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass der neue Koalitionsvertrag die Interessen der kommenden Generationen enthält. Folgende Themen müssen rein: Klimaschutz, Armutsbekämpfung, Müllminderung, Digitalisierung, Stopp der Waffenexporte und Bildung.

Genau jetzt ist der wichtigste Moment der nächsten 4 Jahre, um tatsächlichen Einfluss auf die Politik zu nehmen! Und die Verhandlungen sind schon angelaufen. Ein „weiter so“ darf es nicht geben. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Stimme und Ihrer Unterschrift, Franz!

Ich habe zusammen mit Annette Frier, Prof. Schellnhuber, Amelie Fried, Hannes Jaenicke und vielen anderen das Generationen Manifest unterschrieben. Wir haben in monatelangen Diskussionen mit allen Altersgruppen, die 10 größten Gefahren für kommende Generationen benannt und Lösungen formuliert.

Was wir jetzt brauchen ist Ihre und möglichst viele Unterschriften, die zeigen, dass wir viele sind, die sich berechtigte Sorgen um die Zukunft unserer Kinder machen. Jede Unterschrift gibt uns mehr Legitimation, um Gehör bei den Koalitionsverhandlungen zu finden. Franz, unterschreiben Sie das Generationen Manifest?

Unsere Kinder haben keine Stimme, aber sie haben uns!

Danke!
Prof. Dr. Harald Lesch

Die zehn Forderungen findet man hier. Bei Nummer 1 will man offensichtlich möglichst viele Menschen hinter sich versammeln: Abschaffung der Atomwaffen. Dieser Forderung wird sich wohl fast jeder anschließen, obwohl es natürlich naiv ist, an ihre Erfüllung zu glauben. Im Punkt 2 geht es dann sofort zum Klimaalarm:

2. Klima: Mit allen Mitteln die Klimakatastrophe abwenden.
Auch in Deutschland müssen wir unsere Anstrengungen im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen massiv erhöhen. Wir fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz fossiler Brennstoffe bis 2040 zu beenden sowie ein tragfähiges Konzept für CO2-Besteuerung bzw. Emissionshandel vorzulegen. Aus den Erträgen soll ein Zukunftsfonds aufgelegt werden, der Innovationen fördert und für künftige Generationen spart.

An diesem Punkt erkennt man sofort den Irrsinn. Zunächst einmal fußt die Forderung auf der Einbildung, man hätte es tatsächlich mit einer Klimakatastrophe zu tun. Die Wissenschaft ist sich in diesem Punkt gar nicht mehr so sicher, die Schätzwerte für die CO2-Klimasesnitivität sinken stetig. Klimamodelle entpuppen sich als schlechte Berater, da sie die Vergangenheit einfach nicht in den Griff bekommen und daher auch für Zukunftsprognosen nicht einsetzbar sind. Leschs Phrase “mit allen Mitteln” macht zudem Angst. Genau dies war doch das Problem, dass man bei der Energiewende alles andere ausgeblendet hat. Die Kosten waren egal, genauso der Nutzen. Es war egal, ob das Geld für soziale Zwecke gebraucht wurde; es war egal, dass hier einige Individuen ein riesiges Subventionsgeschäft unter dem grünen Deckmäntelchen machten. Die Lesch-Truppe fordert also: Weiter so!

Anstrengungen in Deutschland erhöhen? Würde es nicht Sinn machen, hier zumindest in einer europaweit abgestimmten Initiative zu agieren? Deutsche Alleingänge machen da kaum Sinn. Die Nachbarn kichern schon über unsere Vermessenheit. China und Indien bauen kräftig weiter Kohlekraftwerke. Jede zweite Woche geht ein neues Kraftwerk ans Netz. Abschaffung der fossilen Brennstoffe bis 2040 hat einen bitterbösen planwirtschaftlichen Charakter, eine Episode in der deutschen Geschichte, die wir glaubten überwunden zu haben. Auch Punkt 7 des Forderungenkatalogs zeigt erneut die Elfenbeinperspektive und Realitätsferne von Lesch und seinen Koalitionsforderungen:

7. Migration: Menschen werden kommen, sie haben ein Recht darauf.
Unser Egoismus und unsere Profitgier sind mitverantwortlich für die Flüchtlingsströme. Wir müssen hier Verantwortung übernehmen und uns der Situation stellen. Wir fordern einen Gestaltungsplan, der auf internationaler Ebene Vorsorge für die zu erwartenden erheblichen Migrationsströme der Zukunft trifft, und einen Verteilungsplan, der über einen gerechten Schlüssel dafür sorgt, dass diese Menschen aufgenommen und integriert werden können. Und wir fordern eine konsequente und faire Integration der hier lebenden Flüchtlinge und Migranten sowie die Diskussion über eine globale Green Card.

Wer gehört zu den Initiatoren und Erstunterzeichnern der Initiative? Hier ist die Liste. Das ist ja ein illusterer Haufen der da unterschrieben hat! Unter anderem viele Komiker und Schauspieler, z.B. Annette Frier. Auch ein Unternehmer ist dabei, Daniel Klüser. Er ist CEO von Havsund, einer Firma die Nahrungsergänzungsstoffe herstellt. Unter anderem werben sie allen Ernstes mit einem Mittelchen gegen unerfüllten Kinderwunsch. Was Biologen hierzu denken, kann man bereits erahnen. Harald Lesch scheint es nicht zu kümmern, konzentriert sich lieber “mit allen Mitteln” auf seine geliebte Klimakatastrophentheorie.

Übernommen von die kalte Sonne hier




Über STICKOXIDE und den DIESELMOTOR

Dass solche Darstellungen irrig sind, wurde an vielen Stellen bereits veröffentlicht. Der folgende Aufsatz unterstreicht das ausdrücklich und zeigt ebenfalls mit leicht errechenbaren Zahlen, was es mit Stickoxiden und den beim Dieselmotor emittierten Konzentrationen auf sich hat.

Chemische Gleichgewichte

 

            Reaktion A: N2 + O2   ↔   2 NO               („Stickstoffverbrennung“)

In einem Dieselabgas mit 74% Stickstoff und 6% Sauerstoff (s.u.) sind im chemischen Gleichgewicht folgende Stickoxide (NO) auf Grund der thermodynamischen Daten zu erwarten:

bei   25°C    1 zehnmillardstel ppm (=fast gar nichts)

bei    700°C    45 ppm

bei 1.200°C    1.300 ppm

bei 2.700°C    13 % (in Luft mit 23% O2), = 130.000 ppm

Die Gleichgewichtskonzentrationen geben aber noch nichts über die Reaktions-geschwindigkeiten an, weder zur Bildung noch zur Zersetzung. Dazu wird berichtet, dass unterhalb 700°C die Verbindung NO metastabil ist und sich praktisch nicht verändert, also weder sich bildet noch sich zersetzt; wenn also bei sehr hohen Temperaturen sich eine deutliche Menge gebildet hat und das Gasgemisch sehr schnell bis auf 700°C oder weniger abgeschreckt wird, bleibt viel des erhaltenen NO bestehen. Solches wurde früher im sogenannten „Nitrum“-Verfahren zur Luftverbrennung im Lichtbogenofen ( ̴ 2700°C !) durchgeführt (Herstellung von Salpetersäure).

Das Gas NO ist farblos und hat nur ein sehr geringes Lösungsvermögen in Wasser.

Reaktion B:   2 NO + O2   ↔   2 NO2       („Oxidation von Monoxid zu Dioxid“)

 

In Luft mit 23 % Sauerstoff und bei 25°C liegt das Verhältnis Dioxid zu Monoxid

(NO2 : NO) bei über 500.000.

So ist in Luft bei 25°C praktisch kein NO mehr neben NO2 vorhanden, die Reaktion ist aber sehr temperaturabhängig, und sie verläuft relativ schnell.

Bei ca. 480°C wird sie bereits endotherm, und der Zerfall von NO2 in NO und Sauerstoff setzt verstärkt ein, was bei 650°C so gut wie vollständig ist.

Das braune Gas NO2 löst sich gut in Wasser nach der Formel 2 NO2 + H2O → HNO2 + HNO3, die salpetrige Säure ihrerseits ist aber nicht beständig und zersetzt sich nach der Formel 3 HNO2 → HNO3 + H2O + 2 NO. Das dabei gebildete NO ist ein Problem bei jeder Gaswäsche, weil es sich erst wieder oxidieren muss, um weiter ausgewaschen werden zu können, häufig aber vorher entweicht.

Emissionskonzentrationen

Man spricht häufig von NOx-Konzentrationen, weil sowohl NO als auch NO2 vorhanden sein kann. Die Gleichgewichtsbetrachtungen zeigen aber, dass bei Raumtemperaturen praktisch nur NO2 vorhanden ist, es bildet sich aus NO und Luftsauerstoff ziemlich schnell. Bei hohen Temperaturen (Verbrennungen) kann sich aber nur NO bilden, das nach Abschreckung und bei Sauerstoffanwesenheit so gut wie vollständig verschwindet und so zu NO2 wird.

In der Industrie besagen die Abgasvorschriften, dass die Emissionskonzentration von NOx nicht höher als 100 mg/Nm3 ( ̴77 Gew.ppm) sein darf; es wird im Abgaskamin gemessen. Um diesen Wert zu erreichen, werden stickoxidhaltige Abgase normalerweise in einer Gaswäsche behandelt, wobei die Waschflüssigkeit alkalisch sein muss. Der Stickstoff wird so aus der Gasphase in eine Abwasserphase überführt und kann dort zu weiteren Schwierigkeiten führen, die aber beherrschbar sind (z.B. durch biologische Abwasserbehandlung).

Die emittierten NOx-Mengen führen nun in der Umgebung der Emissionsquelle zu Immissionen, deren zulässige Konzentrationen folgendermaßen definiert sind:

40 µg/Nm3 im Jahresmittel, höhere vereinzelte Spitzenwerte dürfen 200 µg/Nm3 während

1 Stunde nicht überschreiten.

Gemessen wird in einiger Entfernung von der Emissionsquelle und in der Nähe menschlicher Wohnungen unter Berücksichtigung der herrschenden Windrichtung. Die Messpunkte werden von den Überwachungsbehörden festgelegt. Das Verhältnis zwischen zulässiger Emissions- und Immissionskonzentration beträgt bei NOx also 2.500:1 (= erforderlicher Verdünnungsfaktor).

(1 Nm3, „Normkubikmeter“, ist der Kubikmeter bei 0°C und dem Druck von 1 atm oder 760 Torr)

An den Arbeitsplätzen in der Industrie gilt der sogenannte MAK-Wert („maximale Arbeitsplatzkonzentration“), er beträgt für Stickoxide 0,95 mg/Nm3 (= 950 µg/Nm3 oder 735 µg/kg), früher war er noch erheblich höher eingestuft. Dieser Wert bedeutet, dass die Beschäftigten während acht Stunden und fünfmal in der Woche dieser Konzentration maximal ausgesetzt sein dürfen – wobei keine gesundheitliche Beeinträchtigung zu befürchten wäre.

Verteilte man die 40 h Wochenarbeitszeit mit einer Belastung von 950 µg/Nm3 gleichmäßig auf die Gesamtzeit von 168 h in der Woche, ergäbe sich ein Durchschnittswert von 226 µg/Nm3, unter der Annahme, dass in den 128 Stunden Freizeit gar keine Belastung besteht. Dieser Wert entspricht etwa der zugelassenen kurzfristigen Immission von 200 µg/Nm3.

 

Verhältnisse bei Dieselmotoren

Die Verbrennung des Kraftstoffs in Dieselmotoren muss mit einem deutlichen Luftüberschuss erfolgen (λ ≥ 1,3), andernfalls wäre mit starker Rußbildung zu rechnen. Die Verbrennungstemperaturen im Zylinder sind sehr hoch (>> 1000°C), also erfolgt mit dem überschüssigen Sauerstoff auch eine Oxidation des Luftstickstoffs (s.o.), das gebildete NO wird dann sehr schnell in den Auspuff geleitet und unter 700 °C abgekühlt, so dass das unerwünschte Gas sich nicht weiter zersetzen kann und zu Emissionsproblemen führt. Im heißen Auspuff bei etwa 700°C werden 600-800 Vol.ppm gefunden (TÜV Essen, z.T. auch etwas weniger oder mehr). Das deckt sich gut mit obigen Berechnungen: Wenn bei 1200°C während der Verbrennung ̴ 1.300 ppm NO gebildet werden, so haben sie sich bei 700°C noch nicht bis auf < 100 ppm wieder zersetzt wegen der Geschwindigkeit der Abkühlung.

Bei stationären Großanlagen könnte jetzt wieder die schon erwähnte alkalische Gaswäsche installiert werden, was aber bei beweglichen Fahrzeugen nicht durchführbar ist. Hier bietet sich ein anderes Verfahren an: Das heiße Abgas wird mit einer wässerigen Lösung von Harnstoff behandelt, wobei nur die Stoffe N2, CO2 und H2O entstehen. Die summarische Reaktionsgleichung wäre ganz grob folgende:

CO(NH2)2 + H2O + 3 NO     →     5/2 N2 + CO2 + 3 H2O

Allerdings verläuft die Reaktion über Zwischenstufen, wobei auch NH3 (Ammoniak) gebildet wird; eine katalytische Unterstützung ist erforderlich. Das zeigt, dass die Dosierung der Harnstofflösung sehr genau erfolgen muss. Wird zu wenig eingespritzt, bleibt unbehandeltes NO übrig, bei einer Überdosierung entstehen Zersetzungsprodukte des Harnstoffs, die ebenfalls unerwünscht sind. Die Dosierung hängt weiter auch davon ab, wie hoch die Drehzahl des Motors ist, und wie viel Kraftstoff gerade zugegeben wird – einem Rechner müssen alle Einflussgrößen zugeführt werden, und der sorgt dann automatisch für die richtige Dosierung der 32,5 %-igen Harnstofflösung (als „AdBlue“ im Handel). Gemäß obiger Formel kann mit 1 kg Harnstoff 1,5 kg Stickoxid unschädlich gemacht werden; bezogen auf den Kraftstoffverbrauch, sei je nach Fahrweise mit 2 – 8 % Harnstoffeinsatz zu rechnen.

Weitere veröffentlichte Kennzahlen zum Dieselmotor: Je Liter Kraftstoff werden ca. 14 m3 Luft benötigt (bei λ= 1,4 als Überschussfaktor) und etwa 2,65 kg CO2 erzeugt. Seine Dichte beträgt 0,84 kg/l und der Heizwert 9,7 kWh/l.

Theoretische Verbrennungsrechnung im Dieselmotor:

Man kann folgende vereinfachte Reaktionsgleichung aufstellen, bei der als Kraftstoff Cetan genommen ist, Lambda mit 1,4 gerechnet wird und 800 ppm NO im Abgas entstehen sollen:

C16H34 + 24,5 O2 + 93,75 N2 + λ-Luft      16 CO2 + 17 H2O + 93,75 N2 + 0,1 NO + λ-Luft

226          784          2625          1363           704           306         2625            4             1359

Die Zahlen sind die Molekulargewichte in g; addiert ergibt sich, dass 226 g Kraftstoff 4.772 g Luft (=3.690 l) erfordern. Im Abgas werden 4 g NO aus der λ-Luft gebildet, es hat folgende Zusammensetzung :

Gewichts-%              Volumen-%

Stickstoff            73,4                           75,3

Sauerstoff            6,3                             5,6

CO2                      14,1                             9,2

Wasserdampf         6,1                          9,8

Stickoxid NO        0,080                         0,077 (unbehandelt, unverdünnt)

 

Die Abgasmenge beträgt 17,2 m3/kg oder 14,5 m3/l Kraftstoff. Als Luftbedarf ergibt sich 16,3 Nm3/kg oder 13,7 Nm3/l. Vielleicht wäre noch folgende Zahl interessant: Ein Fahrzeug, das einen Verbrauch von 5 l/100 km hat und mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h fährt, würde minütlich 833 m zurücklegen und dabei 42 ml (=35 g) Kraftstoff verbrauchen und rund 0,6 m3 Abgas produzieren.

Damit ein konzentriertes Abgas mit ca. 800 ppmgew NO in den Bereich dessen gelangt, das in der Industrie genehmigt ist (= 77 ppmgew), müsste es zunächst zehnfach verdünnt werden, was bei einem fahrenden Automobil, das minütlich beispielsweise 0,6 m3 ausstößt, leicht geschieht, eine weitere Verdünnung um den Faktor 105 wäre erforderlich, um den MAK-Wert zu erreichen. 0,6x10x105 = 630 m3 (= z.B. 2,5 m x 2,5 m x 100 m), ein Volumen, das ein Fahrzeug in 14 Sekunden durchfährt, so dass selbst diese Verdünnung kein Problem darstellt. Schwieriger wird es, den festgesetzten Immissionswert von 40 µg/Nm3 zu erreichen, der eine weitere Verdünnung um das 24-fache erforderte.

Das unverdünnte Abgas ist mit Sicherheit gesundheitsschädlich, sogar giftig beim direkten Einatmen (nach Abkühlung !), allein schon wegen seines hohen CO2-Gehaltes, eine Verdünnung ist also erforderlich. Der Faktor von 1 : 1.000 ist nicht schwer zu erreichen, wie dargestellt, um an den MAK-Wert des NOx zu gelangen. Trotzdem ist die Maßnahme, bei Fahrzeugstillstand den Motor abzustellen, wenn man sich im dichten Stadtverkehr befindet, richtig. Daraus resultiert, dass auch ein häufiges Wiederstarten erforderlich wird, was die Starterbatterie stark belastet. Die Batteriehersteller haben dieser Anforderung allerdings bereits Rechnung getragen.

Aus diesen Betrachtungen ergibt sich, dass bei dichtem Verkehr und Windstille sich NOx-Konzentrationen über dem Immissionsgrenzwert ergeben können. Das kann aber nicht durch eine wie auch immer geartete „Software“ verhindert werden, vielleicht nur etwas gemindert werden – die Naturgesetze der Verbrennung lassen sich nicht ändern. Die Anwendung der Harnstoffeinspritzung ist für so tiefe Grenzwerte wie 40 µg/Nm3 eine reale Möglichkeit, also das Anbringen einer „Hardware“, um bei der gängigen Wortwahl zu bleiben. Ob der Wert von 40 µg/Nm3 allerdings wirklich erforderlich ist, sollte noch einmal gründlich überprüft werden. Der gültige und bereits reduzierte MAK-Wert ist mit Sicherheit nach langen Untersuchungen festgelegt worden, eine geforderte weitere Reduzierung um das 24-fache für den Straßenverkehr erscheint um ein Vielfaches überzogen ! Der zeitweise bereits zulässige Immissionswert von 200 µg/Nm3 (21 % des MAK-Wertes) wird von Dieselfahrzeugen so gut wie nie in der Realität erreicht und sollte als Grenzwert eingeführt werden, weil er durchaus noch als gesundheitlich ungefährlich betrachtet werden muss. Damit erübrigte sich die große Aufregung über die „schrecklichen“ Dieselemissionen, und der „Skandal“ bezöge sich nur noch auf die betrügerischen Versprechungen einiger PKW-Hersteller.

Es sei noch auf eine relative Zahl hingewiesen, die bei NOx und auch bei CO2 gerne angeführt wird: Die Emissionsmenge je gefahrenen Kilometer. Das ist überhaupt keine technische Zahl, und sie sollte vollkommen unterbleiben. Die Emissionen hängen allein vom Kraftstoffverbrauch (in kg oder l) und vielleicht auch der Fahrweise ab – ein mit laufendem Motor stehendes Fahrzeug emittiert pro Kilometer unendlich viel ! Wer viele Liter Kraftstoff verbraucht, emittiert auch viele Mikrogramm NOx.

Bei Otto-Motoren wird ohne Luftüberschuss gearbeitet (λ = 1), dabei kann sich so gut wie kein NO bilden, wohl bleibt aber immer etwas unverbranntes CO übrig, das dann mittels zugeführter Luft an dem bekannten nachgeschalteten Katalysator zu CO2 umgesetzt und unschädlich gemacht wird.

Über den Autor:

„Dr. Reinhard Marx studierte Metallhüttenkunde in Aachen und war während seiner beruflichen Laufbahn in verschiedenen Metallhütten für Blei und Zink (Stolberg, Málaga, Duisburg, Harlingerode) tätig. Er spezialisierte sich später mehr auf die Weiterverarbeitung dieser Metalle, besonders zu Oxiden, wobei er sich als Technischer Leiter und Prokurist der Heubach GmbH  in Langelsheim auch mit Farb- und Korrosionsschutzpigmenten befasste.“

 




September 2017: Leicht unterkühlt, oft schon wie der Oktober – wo bleibt die Klimaer­wärmung?

Die langfristige Entwicklung der Septembertemperaturen in Deutschland

Zunächst lohnt ein Blick auf die langfristige Entwicklung der Septembertemperaturen und deren Ursachen. Von 1881 bis 2016 erwärmte sich der September in Deutschland lediglich um etwa 1 Kelvin (1 Kelvin = 1°C) und damit weit weniger stark, als die meisten anderen Monate. Zwei mögliche Erwärmungsursachen, eine leichte Häufigkeitszunahme der Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil sowie die insgesamt gestiegenen AMO- Werte (ein Indexwert für die Wassertemperaturen im zentralen Nordatlantik), zeigt die folgende Grafik gleich mit. Eine dritte mögliche Ursache, die Verstädterung sowie die geänderte Landnutzung („Wärmeinseleffekte“ im weitesten Sinne) wurde hier bei EIKE schon oft erläutert und soll bloß erwähnt werden.

Abb. 1: Höhere Septembertemperaturen traten in Deutschland besonders während der AMO- Warmphasen zur Mitte des 20. Jahrhunderts und gegenwärtig auf. Die momentanen Werte erreichen aber bislang nur knapp das Niveau der vorigen Jahrhundertmitte. Außerdem nahm die Häufigkeit der Großwetterlagen mit Südanteil tendenziell mit den AMO- Werten zu, wobei Spitzenwerte bevorzugt am Ende der AMO- Warmphasen auftraten. Hier mussten Indexwerte berechnet werden, um die sehr unterschiedlichen Größen in einer Grafik darstellen zu können.

KOWATSCH hat das Temperaturverhalten in verschiedenen Zeitabschnitten genauer untersucht. Der größte Teil der bescheidenen Septembererwärmung fand bis etwa 1920 statt. Seit 1942, dem etwaigen Höhepunkt der vergangenen AMO- Warmphase, zeigt sich keinerlei Erwärmung:

Abb. 2: Keine Septembererwärmung in Deutschland seit über 70 Jahren, und das trotz stetig steigendem Wärmeinselanteil bei den DWD-Stationen. In diesem Zeitraum nahm die CO2- Konzentration in der Atmosphäre um etwa 90 ppm zu; das entspricht einer Steigerung um etwa 30%. Man achte auf die sehr warmen September 1947, 1949 und 1961. Erst 1999, 2006 und 2016 wurden deren Werte wieder erreicht, beziehungsweise knapp übertroffen.

Betrachtet man den Zeitraum ab 1980, so zeigen einzelne Stationen sehr unterschiedliche September- Temperaturtrends:

Abb. 3 und 4: Seit 1980 verhielten sich die Septembertemperaturen gebietsweise sehr unterschiedlich. Während es in Tempelhof (Berliner Innenstadt) milder wurde, was zumindest teilweise mit Wärmeinseleffekten erklärt werden kann, kühlte es sich auf dem Hohenpeißenberg (Südbayern) ab. Freilich ist auch diese Station nicht WI- frei, aber weniger WI-beeinflusst als die Berliner Innenstadt. Da an beiden Stationen die CO2- Konzentration seitdem stark anstieg, wird klar, dass diese CO2- Zunahme keine wesentliche Ursache für die Entwicklung der Septembertemperaturen in Deutschland sein kann.

Überhaupt zeigt sich der Monat September, über einen längeren Zeitraum betrachtet, sehr stabil. Ausgeprägte kalte bzw. warme Jahrzehnte treten kaum auf. Das zeigt die nächste Grafik vom Hohenpeißenberg seit Beginn der dortigen Messreihen vor über 230 Jahren. Bis 1934 stand die Wetterstation noch bei einem Kloster am höchsten Punkt des Berges, heute etwas tiefer gelegen in einem neu erbauten DWD-Wetterzentrum. Inzwischen ist der Berg touristisch gut erschlossen (siehe http://www.dwd.de/DE/forschung/atmosphaerenbeob/zusammensetzung_atmosphaere/hohenpeissenberg/start_mohp_node.html ).

Abb. 5: Das Temperaturverhalten des Monates September ist recht stabil. Zu Mozarts Zeiten war es allerdings etwas wärmer als heute. Der wärmste September im Alpenvorland war jedoch 1961. Eingezeichnet sind noch die kalten Jahre 1881, hier beginnt der DWD mit seinen Grafiken und das Jahr 1931, ein sehr kaltes Jahr, das der grüne Baden- Württembergische Umweltminister Untersteller gerne als Vergleichsjahr nimmt. Zweifellos war der relativ kühle September 2017 immer noch deutlich wärmer als 1931.

Septembertemperaturen in Zentralengland und Nordamerika – auch dort fehlt eine besorgniserregende Erwärmung

In Zentralengland liegen langfristige Temperaturaufzeichnungen seit mindestens 300 Jahren vor. Die Messreihe ist nicht WI- bereinigt, trotzdem zeigt sich dort eine nur unwesentliche September- Erwärmung:

Abb. 6: Im frühen 18. Jahrhundert war der September in Zentralengland fast genauso mild wie gegenwärtig; während er sich vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert dort kühler zeigte. Der lineare Erwärmungstrend von knapp 0,3 K ist kaum größer als der Messfehler bei Temperaturaufzeichnungen.

An der von Wärmeinseleffekten weitgehend verschonten, weil ländlichen Station Dale Enterprise in Virginia/USA gab es während der vergangenen 130 Jahre sogar eine minimale September- Abkühlung:

Abb. 7: keine langfristige September- Erwärmung trotz stark steigender CO2- Werte an der Station Dale Enterprise/USA.

Warum waren der September 2016 und 2017 so unterschiedlich?

Die astronomisch mögliche Sonnenscheindauer und die Sonnenstandhöhe fallen im Septemberverlauf vom Niveau Mitte April auf das von Mitte März zurück. Wenn es so spät im Jahr über viele Tage noch hochsommerlich heiß werden soll, müssen stets drei Voraussetzungen zugleich erfüllt sein, die auch 2016 gegeben waren; nämlich eine maximale Sonnenscheindauer von 10 bis fast 13 Stunden pro Tag, dazu eine Hochdruckwetterlage, bei der die Luftmasse absinkt und sich adiabatisch erwärmt (ein ähnlicher Effekt wie das warm werdende Ventil beim Aufpumpen eines Reifens), und eine Luftströmung mit Südanteil, welche eine subtropische oder gar tropische Luftmasse nach Deutschland führt. Der September ist der letzte Monat im Jahresverlauf, bei dem die Sonnenscheindauer das Verhalten der Lufttemperaturen wesentlich (signifikant) mitbestimmt:

Abb. 8: Die Varianz der Septembertemperaturen wird zu einem guten Drittel von der Sonnenscheindauer bestimmt. Der Zusammenhang ist schwächer als im Spätfrühling und Sommer, aber dennoch signifikant. Das PIK gibt die Sonnenscheindauer nicht als Monatssumme in Stunden, sondern als Stundenmittel je Tag, bezogen auf den ganzen Monat, an. Ein Stundenmittel von 8 (sehr sonnenscheinreich) entspricht einer Monatssumme von 240 Sonnenstunden.

Seit 1893 wird in Potsdam-Telegrafenberg die Sonnenscheindauer erfasst. Sie nahm etwas zu, was eine vierte Ursache für die geringe Septembererwärmung in Deutschland ist:

Abb. 9: Leicht zunehmende Sonnenscheindauer im September in Potsdam. Für ganz Deutschland fehlen leider langfristige Aufzeichnungen, doch dürfte auch im ganzen Land der September etwas sonniger geworden sein.

Mit fast 140% (215 Stunden) übererfüllte der September 2016 sein Monatssoll der Sonnenscheindauer deutlich; doch wie sah es mit den anderen zwei erforderlichen „Zutaten“ für die Septemberhitze aus? Die folgende Wetterkarte zeigt einen leichten Hochdruckeinfluss und eine südöstliche Strömung über Deutschland am 14. September:

Abb. 10: Am 14. September 2016 herrschte mit einer südöstlichen Strömung am Rande einer von Skandinavien zum Balkan reichenden Hochdruckzone noch perfektes, heißes Spätsommerwetter über Deutschland. Über der Bretagne lag bereits ein Tief, welches ostwärts zog und ab 16. September einen jähen Temperatursturz mit starken Regenfällen einleitete.

Doch 2017 dominierte eine ganz andere Luftdruckverteilung, welche besonders zur Monatsmitte maritime Subpolarluft (mP) mit Wind, Kälte und Regenschauern heranlenkte:

Abb.11: Genau ein Jahr später, am 14. September 2017, bestimmten Tiefdruckgebiete über Skandinavien unser Wetter. Stürmischer Südwestwind, wenig Sonne und häufige Regenfälle oder Schauer bei nur noch 13 bis 18°C dominierten in der feucht- kalten Subpolarluft für viele Tage. Nur im Raum Weimar- Erfurt blieben die Niederschläge, bedingt durch den Lee- Effekt des Thüringer Waldes, gering, so dass dort der September erheblich zu trocken ausfiel.

Außerdem schien die Septembersonne 2017 kaum 140 Stunden; auch das trug zu dem insgesamt unfreundlichen, kühlen Charakter dieses Septembers 2017 bei.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur-und Klimaforscher




Elektromobilität in Deutschland – ein Alternativvorschlag für den Stadtverkehr

Die Hintergründe für eine solche Politik sind zweifach: Einerseits soll die Luftqualität durch Fortfall schädlicher Abgase verbessert werden – besonders in den Zentren der Großstädte – , andererseits könnte der CO2-Ausstoß vermindert werden, weil der erforderliche elektrische Strom aus Wind- und Sonnenenergie hergestellt würde, und weil damit das durchschnittliche Erdklima vor weiterer Erwärmung bewahrt würde, wie allgemein angenommen wird.

Es muss sehr bezweifelt werden, ob die beiden genannten Gründe stichhaltig sind und diese vorgetragene Politik überhaupt möglich und sinnvoll ist – darüber soll hier aber nicht diskutiert werden.

Eines ist jedoch wahr und kann verbessert werden: Die Luftqualität in den Innenstädten, die in Deutschland zwar auch in einigen Großstädten gemäß den festgesetzten Grenzwerten für Schadstoffe verbesserungswürdig ist, die aber in vielen Megastädten anderer Länder unerträglich geworden ist.

Solange noch Zweitakt-Motore für Kleinfahrzeuge zugelassen sind, würde deren Ersatz durch Viertakt-Motore, besonders auf Erdgasbasis, schnell eine Besserung bringen – Beispiele dafür existieren bereits in anderen Ländern.

Weiterhin könnte der urbane Personentransport auf elektrische Trolleybusse (O-Busse) umgestellt werden, wenn nicht schon elektrische Straßenbahnen oder U-Bahnen vorhanden sind; eine Zwischenlösung wäre aber auch die Einführung von Bussen mit Flüssiggasmotoren dort, wo noch mit Diesel-motoren gearbeitet wird.

Auf diese Weise könnten die ganz kleinen und die ganz großen Abgaserzeuger verbessert oder gar eliminiert werden.

Nun seien die mittelgroßen Abgaserzeuger betrachtet, die normalen PKW und Lieferfahrzeuge. Von diesen beiden Typen sollen jetzt nur die erörtert werden, die allein in Stadtgebieten benutzt werden, das wären Lieferwagen und Zweit-PKW, mit denen nicht über Land gefahren wird; diese könnten mit Elektroantrieb ausgerüstet werden.

Für den angegebenen Zweck braucht der elektrisch angetriebene Wagen lediglich eine Geschwindigkeit von maximal 70 km/h zu erreichen und sein Aktionsradius einer Weite von 100 km zu entsprechen. Das bedeutet, dass die Batterie um ein Vielfaches kleiner sein könnte als bei den bisher von der Industrie angebotenen Fahrzeugtypen. Dieses würde weiterhin bedeuten, dass nicht mehr die teuren Lithium-Ionen Batterien verwendet werden müssten, sondern dass die nur wegen ihres Gewichtes bisher nicht eingesetzten Blei-Batterien „erträglich“ geworden wären.

Sie wiegen zwar je gespeicherter Kilowattstunde etwa viermal mehr (33 Wh/kg gegenüber 130 Wh/kg), man brauchte aber für den vorgesehenen Verwendungszweck auch viermal weniger Energie zu speichern – das Gewicht würde sich also kaum ändern. Dafür sind Bleibatterien aber wesentlich billiger und technisch ausgesprochen sicher; ihre Zyklenzahl ist hoch (2.000 und mehr) und ihre Wiederaufarbeitung einfach und bestens erprobt und in Anwendung.

Sie könnten jeweils des Nachts aufgeladen werden und dabei den häufig billigeren Nachtstrom ausnutzen; die Belastung des Stromnetzes an der Ladestelle wäre gering.

Langjährige Erfahrung mit Fahrzeugen, die mit einer Bleibatterie ausgerüstet sind, liegen vor und haben sich als wirtschaftlich erwiesen (z.B. Gabelstapler). Die Batterieindustrie hätte keine Probleme, Traktionsbatterien für den geschilderten Einsatzfall herzustellen. Im Folgenden sind die Vorteile nochmals übersichtlich zusammengestellt:

 

  • Bleibatterien sind billiger als solche auf Lithiumbasis,
  • Bleibatterien sind kurzzeitig stark überlastbar und in einem weiten Temperaturbereich (-35°C bis +60°C) arbeitsfähig,
  • Die Lebensdauer, bestimmt durch die Anzahl der Ladezyklen, ist hoch – mit fünf Jahren kann erfahrungsgemäß gerechnet werden,
  • Eine verbrauchte Batterie hat einen hohen Materialwert, sie wird problemlos in einer Sekundärbleihütte wiederverwertet – es handelt sich auch nur um ein einziges Metall, das zurückgewonnen werden muss,
  • Die sogenannte Recyclingrate ist bei Blei die höchste aller Metalle, nichts geht verloren oder belastet die Umwelt, solches ist bei Lithiumbatterien in keiner Weise entwickelt,
  • Blei ist kein seltenes Element, es gibt keine Versorgungsprobleme, was für Lithiumbatterien, die außer Lithium auch Kobalt benötigen, nicht gesagt werden kann,
  • Das Aufladen eines Bleiakkumulators im vorgeschlagenen Anwendungsfall würde nachts erfolgen und keine große Leistung erfordern, vielleicht 1 kW, was überall zur Verfügung steht – besondere Kabel und Stecker für die Ladestation sind nicht erforderlich.

Derart ausgerüstete Fahrzeuge sollten zur Erhöhung des Komforts und der Schonung der gespeicherten Antriebsenergie dann noch einen „Hybrid“-Zusatz erhalten, einen kleinen Generator (z.B. 2 kW), der mit einem wassergekühlten Benzin- oder Gasmotor betrieben wird. Dessen Strom würde für die Beleuchtung, Heckscheibenheizung, Elektronikversorgung und ähnliche Nebenverbraucher eingesetzt, nicht aber, um die Fahrleistung zu erhöhen; das Kühlwasser wäre für die im Winter erforderliche Heizung gut. Diese Einrichtung wäre zwar durchaus kostenerhöhend, ist aber für die heutigen Bedürfnisse nicht verzichtbar.

Wenn solche Fahrzeuge gebaut würden, wäre ihre Anzahl zunächst nicht sehr groß, und der erforderliche elektrische Strom sicherlich lieferbar, was bei Umstellung auf totale Elektromobilität, wie jetzt von der Politik gefordert, in keiner Weise möglich wäre – es sei denn, es würden viele neue thermische Kraftwerke errichtet (auf Basis von Kohle-, Erdöl-, Erdgas- oder Kerntechnik). Es ist nicht vorstellbar, dass Wind- und Sonnenenergie derart viel mehr beitragen könnten, wo sie doch für den jetzigen Elektrizitätsbedarf erst rund 25% zu liefern in der Lage sind und die Primärenergie für den gesamten Strombedarf weniger ausmacht als der zu ersetzende Brennstoffbedarf für das bestehende Transportwesen.

Der Effekt der vorgeschlagenen Elektrofahrzeuge auf die Luftqualität in den Innenstädten dürfte jedoch durchaus bemerkbar sein. Es sei auch erwähnt, dass die Lärmbelastung auf diese Weise deutlich reduziert würde.

Was dieses vorgeschlagene Konzept kosten würde, ist noch nicht berechnet; wenn es für interessant erachtet würde und die bis heute vorgeschlagene Politik in diesem Sinne geändert würde, müsste es in Zusammenarbeit der Politiker mit den Automobil- und Batterieherstellern im Detail erörtert werden, bevor etwas in die Tat umgesetzt wird.

Es ist sicherlich besser, gewünschte Umweltveränderungen und –verbesserungen in kleinen Schritten anzugehen und durchzusetzen, als ein neues Gesamtkonzept anzusteuern, das allein wegen seiner Größe kaum in der Lage sein dürfte, erfolgreich zu werden, schon gar nicht in kurzer Zeit.

Über den Autor:

„Dr. Reinhard Marx studierte Metallhüttenkunde in Aachen und war während seiner beruflichen Laufbahn in verschiedenen Metallhütten für Blei und Zink (Stolberg, Málaga, Duisburg, Harlingerode) tätig. Er spezialisierte sich später mehr auf die Weiterverarbeitung dieser Metalle, besonders zu Oxiden, wobei er sich als Technischer Leiter und Prokurist der Heubach GmbH  in Langelsheim auch mit Farb- und Korrosionsschutzpigmenten befasste.“