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Woher kommt der Strom? Windstromerzeugung kräftig, PV-Stromerzeugung schwach

Abbildung

An den letzten drei Tagen der Woche war es umgekehrt. Die konventionelle Stromerzeugung (Abbildung 1) folgte der regenerativen. An den letzten drei Tagen jedoch nur so weit, dass erhebliche Stromlücken und eine gleichzeitig zu hohe Stromübererzeugung per Photovoltaik über Mittag vermieden wurde. Dennoch musste am Sonntag Strom mit Bonus (Abbildung 2) verschenkt werden. Es lässt sich gut erkennen, dass der Strompreis den Im- und Exportgeschehen folgt. Wird Strom exportiert, geschieht dies zu günstigen bis sehr günstigen Preisen. Beim Import ist es umgekehrt. Das belegt auch der Blick auf die Durchschnittswerte der 21. Woche. 61,60€/MWh mussten für den Stromimport von 406,1 GWh gezahlt werden. Für eine MWh Stromexport wurden lediglich 37,31 € erzielt. Das allerdings für 857,2 GWh. Rechnet man den Durchschnitt aus Im- und Export aus, erzielte Deutschland für die per Saldo exportierten 451,1 GWh Strom 34,45€/MWh. Die Betrachtung von Abbildung 3 zeigt die Struktur der 21. Woche unter dem Aspekt der handelnden Akteure. Am Samstag und Sonntag wird sichtbar, wie unsere Nachbarn die Preisdifferenzen nutzen, um gute Geschäfte zu machen. Österreich und Polen seien als Beispiele genannt.

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energie-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit dem Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren.

China rationiert Strom im Sommer

Eine besonders bemerkenswerte Mitteilung einer Elektronikfirma aus China (Im Sommer gibt es in China Stromzuteilung & Stromrationierung!) an ihre Partner in Deutschland wird unter Abbildung 8 veröffentlicht. Der Name der Firma in China und der deutsche Partner sind mir bekannt. Es ist garantiert keine Fälschung.

CO2-Tool ist in Arbeit

Demnächst wird stromdaten.info um ein CO2-Tool ergänzt werden. Das Tool erlaubt eine Sicht auf den CO2-Ausstoß, der Deutschland mit importiertem Strom zwar nicht angerechnet wird, der dennoch – im Ausland – in die Atmosphäre geblasen wird. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil Deutschland in den vergangenen Jahren immer mehr Strom importiert hat.

Beachten Sie bitte unbedingt den Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016 in den Tagesanalysen. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info mittlerweile ein sehr mächtiges Instrument der Stromdatenanalyse geworden.

Die Tagesanalysen

Montag, 24.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,25 Prozent, davon Windstrom 35,57 Prozent, Solarstrom 18,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,07 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montagmittag: 6o GW Bedarf, 53 GW (12:00 Uhr) regenerative Stromerzeugung, der Strompreis geht in den Keller. Bis zum späten Nachmittag produzieren die Konventionellen das Minimum (20GW). Dann reicht es gerade so aus, um die Vor- und Abendstromlücke auf ein Minimum zu reduzieren. Eine feine Leistung.

Dienstag, 25.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,27 Prozentdavon Windstrom 35,70 Prozent, Solarstrom 14,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,14 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute exportiert Deutschland per Saldo den ganzen Tag Strom. Unter dem Strich werden 57,08€/MWh eingenommen. Die Konventionellen halten sich weitgehend bedeckt. Die PV-Stromerzeugung ist nicht so stark wie gestern. Dennoch ist die regenerative Stromerzeugung stark. Der Handelstag. Heute sieht man sehr schön, wie die Schweiz Preisdifferenzgeschäfte macht.

Mittwoch, 26.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,22 Prozentdavon Windstrom 37,18 Prozent, Solarstrom 11,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,92 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch der Mittwoch ist ein kompletter Exporttag. Die Konventionellen produzieren etwas mehr als gestern. Aber auf niedrigem Niveau. Der Preis unterliegt den meist üblichen Schwankungen. Morgens und abends hoch, mittags und früh am Morgen tief. Allerdings auf hohem Niveau. Insgesamt werden per Saldo 64,43€/MWh für 70,19 GWh erzielt. Der Handelstag.

Donnerstag, 27.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,49 Prozentdavon Windstrom 30,92Prozent, Solarstrom 11,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,52Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung lässt über Tag kontinuierlich nach. Die Solarstromerzeugung ist ebenfalls nicht stark. Die konventionelle Stromerzeugung liegt bei knapp 40 GW.  Zu Abend entsteht eine große Stromlücke, die hochpreisig geschlossen werden muß. Per Saldo bleiben dennoch über 66€/MWh Ertrag für den Exportstrom. Der Handelstag.

Freitag, 28.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,44 Prozent, davon Windstrom 11,69 Prozent, Solarstrom 18,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,20 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag mit schwacher Wind- und recht ordentlicher  Solarstromerzeugung bringt zwei Stromlücken, die beide hochpreisig geschlossen werden müssen. Die Konventionellen schließen die Lücken nicht. Deutschland importiert mehr Strom als es exportiert. Über 109 €/MWh Importstrom musste Deutschland, der Stromkunde in Deutschland per Saldo bezahlen. Der Handelstag. Schauen Sie mal nach, welche Nachbarn besonders gute Preisdifferenzgeschäfte machen.

Samstag, 29.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,41 Prozent, davon Windstrom 11,76 Prozent, Solarstrom 24,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,25 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Der Sonnabend gestaltet sich ähnlich wie der Freitag. Zwei Stromlücken, die hochpreisig geschlossen werden. Über Mittag fällt der Preis, der Exportpreis in den Keller. Bleibt aber wenigsten über Null. Weil die Konventionellen ihre Produktion absenken. Unter dem Strich exportiert Deutschland 24,24 GWh Strom. Für schlappe 15,67€/MWh. Der Handelstag. Österreich schießt heute den Preisdifferenzvogel ab. Deutschland gibt für 6,438 GWh Exportstrom für Österreich noch 14,27 €/MWh mit.

Sonntag, 30.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,71 Prozent, davon Windstrom 11,75 Prozent, Solarstrom 31,78 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,19Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Bedarf, viel Solarstrom, das sieht nicht gut aus. Selbstverständlich zwei gewaltige Stromlücken. Die Konventionellen halten sich bedeckt. Das Mittagsdesaster soll nicht noch vergrößert werden. Die Preise fallen auch so in den negativen Bereich. Schauen Sie hier wie die Preise insgesamt aussehen. Für den Sonntag. Für die komplette Analysewoche.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Woher kommt der Strom? Frühlingshaft starke Photovoltaik

Die Stromerzeugung mittels Photovoltaik (PV) war diese Woche (Abbildung) frühlingshaft stark. Sogar als ab Mittwoch Wind aufkam und die Windstromerzeugung aus dem ´Strom-Keller` hievte, ließ sie kaum nach. Womit ein Problem eines immer stärkeren Ausbaus der Photovoltaik sichtbar wurde.

Allerdings auf hohem Niveau. Die teilweise starken Preiseinbrüche (Abbildung 1) führten beim Stromexport unter dem Strich zu einem erheblichen Einnahmeeinbruch. 42,35€/MWh waren es in der 16. Woche, die für den Stromexport per Saldo erzielt wurden (Abbildung 2). Die jeweiligen Preise pro MWh täuschen. Wenn man den   Saldo Export Strom = 413,8 GWh und den Saldo Exportpreis = 17,52 Mio. € nach €/MWh auflöst, erhält man den mittleren Preis 42,35€/MWh für den exportierten Strom. Das hat mit der bereits angesprochenen starken Stromerzeugung per PV zu tun. Über die Mittagszeit wird viel mehr Strom erzeugt als benötigt wird. Am Morgen und am Vorabend, wenn wenig oder überhaupt kein Solarstrom produziert wird, fehlt dagegen Strom, um den Bedarf zu decken. Dieser muss dann, wie so oft in dieser Woche, importiert werden (Abbildung 3). Zu Preisen, die in jedem Fall höher liegen als die Exportpreise über Mittag. War am Anfang der Woche die Windstromerzeugung fast gar nicht vorhanden, zog diese ab Mittwochmittag an. Dieser Umstand verschärfte das Mittagsspitzenpreisproblem. Zum Nachmittag sinken die Exportpreise massiv. Die stark wellenförmige Stromerzeugung der konventionellen Stromproduzenten belegt, dass diese das bestmögliche versuchen, um die Mittagspitzen auszugleichen (Abbildung 4). Doch irgendwann sind die Möglichkeiten der Konventionellen ausgereizt. Ohne wirtschaftliche Einbußen – zusätzliche Kraftwerke werden kurzfristig herunter- und wieder hochgefahren – ist das nicht zu machen. Da nimmt man lieber den niedrigen Exportstrompreis netto in Kauf. Zahlen muss unter dem Strich ohnehin der Stromverbraucher.

Die Werte der Energy-Charts bilden die Grundlage für die Tabelle und der daraus generierte Chart der 16.Woche (Abbildung 5).

Beim virtuellen Energiewender (Abbildung 6) schalten Sie den einen oder anderen konventionellen Energieträger ab. Sehen Sie, welche Auswirkungen das auf die Stromversorgung hat. Der Energierechner, der unter Abbildung 6 ebenfalls aufgerufen werden kann, hilft bei der Substitution des wegfallenden Stroms. Eine weitere Möglichkeit, den Aufwand zu berechnen, der zwecks immer stärker werdender regenerativer Stromversorgung notwendig wird, bietet das Simulationstool. Diverse vorbereitete Szenarien finden Sie hier.

Eine im Verhältnis zum Wind besonders starke PV-Stromerzeugung verschärft natürlich das Problem der Bedarfsdeckung bei einer Vervielfachung der Wind- und PV-Stromerzeugung (Abbildung 7). Gut sichtbar wird dies am Mittwoch, den 21.4.2021. Mehr dazu in der Tagesanalyse.

Tagesanalysen  

Montag, 19.4.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,82 Prozent, davon Windstrom 5,66 Prozent, Solarstrom 12,02 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Windstrom, mäßiger Solarstrom. Zum Wochenbeginn ist die Stromversorgung Deutschlandsauf Kante genäht. Morgens und abends fehlt Strom, der hochpreisig importiert werden muss. Die Konventionellen bullern kräftig. Doch auch Pumpspeicherstrom kann die Stromlücken nicht abwenden. Der Handelstag.

 

Dienstag, 20.4.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,37 Prozentdavon Windstrom 4,57 Prozent, Solarstrom 17,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Weiter wenig bis null Windstrom. Die PV-Stromerzeugung zieht an. Das Preisniveau ist hoch. Doch die Importpreise übersteigen die Exportpreise bei weitem. Auch heute kann starker Pumpspeichereinsatz die Stromlücken morgens und abends nicht verhindern. Der Handelstag.

Mittwoch, 21.4.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,10 Prozentdavon Windstrom 21,11 Prozent, Solarstrom 17,52 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,46 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung wird stärker. Aber erst ab 6:00 Uhr. Bis dahin würde auch eine angenommene Verzehnfachung der Stromerzeugung mittels Windkraft nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Deshalb gelten meine Berechnungen in Sachen angenommene Verdoppelung, Verdreifachung der Stromerzeugung per Windkraft- und Photovoltaikanlagen auch immer nur im Tagesdurchschnitt. Die konventionelle Stromerzeugung fährt so gut es geht herunter. Zum Nachmittag wird wieder hochgefahren. Die Morgen- und Vorabendlücke entfällt heute. Deutschland exportiert den ganzen Tag Strom. Und kassiert insgesamt gutes Geld.

Donnerstag, 22.4.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,16 Prozent, davon Windstrom 33,17 Prozent, Solarstrom 16,74 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Nur eine Stunde, um 20:00 Uhr entsteht eine kleine Stromlücke. Da wird denn auch sofort der Tageshöchstpreis aufgerufen. Die starke PV-Stromerzeugung in Verbindung mit der kräftigen Windstromerzeugung lässt die Preise über Tag Richtung Null purzeln. Die Konventionellen können/wollen aus wirtschaftlichen Gründen nicht dagegenhalten. Auch Kraftwerke an- und ab zuschalten kostet richtig Geld. Da wird lieber Strom verschenkt. Der Handelstag

Freitag, 23.4.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,12 Prozent, davon Windstrom 21,29 Prozent, Solarstrom 21,21 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,62 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag wird wieder teuer. Zwei Stromlücken müssen geschlossen werden. Über Tag fällt der Preis nicht so massiv wie gestern. Die Konventionellen führen ordentlich nach, so dass die Stromüberproduktion im Rahmen bleibt. Der Handelstag. Frankreich und die Niederlande machen feine Preisdifferenzgeschäfte.

Samstag, 24.4.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 56,48 Prozent, davon Windstrom 18,20 Prozent, Solarstrom 24,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die deutsche Stromerzeugung liegt wieder auf Kante. Wenig Bedarf, wenig Windstrom, viel Sonnenstrom. Nur ein Blick auf den Im- und Exportchart veranschaulicht, ob am Morgen, am Abend Strom im- oder exportiert wird. Konventionell wird gut nachgeführt. Die regenerative Erzeugung plus Preise.

Sonntag, 25.4.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,89 Prozent, davon Windstrom 18,09 Prozent, Solarstrom 25,42 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zwei Stromlücken und eine starke PV-Stromerzeugung sowie wenig Bedarf lassen über Tag den Preis in den negativen Bereich. Konventioneller Pumpspeicherstrom kann die Lücken nicht annähernd schließen. Der Handelstag.

Die PKW-Neuzulassungen März 2021 zusammengestellt von Peter Hager:

Der März 2021 führte zu einer deutlichen Belebung bei den PKW-Neuzulassungen in Deutschland. Mit 292.349 PKW wurden 35,9% mehr als im Vorjahresmonat zugelassen. Wobei ein Vergleich mit dem Vorjahr wegen Corona nur bedingt aussagekräftig ist. Die Anzahl der Neuzulassungen lag im 1. Quartal 2021 bei 656.452 PKW (ggü. 1. Quartal 2020: -6,4% / ggü. 1. Quartal 2019: -25,4%).

Gesamt: 292.349 (ggü. 03/2020: +35,9% / ggü. 03/2019: -15,4%)

Wie zu erwarten, gab es bei den alternativen Antrieben durchgehend sehr hohe Zuwachsraten:

  • Hybrid (incl. Plug-in): 81.220 (ggü. 03/2020: +182,7% / Zulassungsanteil: 27,8%)
  • Plug-in-Hybrid: 35.580 (ggü. 03/2020: +277,5 % / Zulassungsanteil: 12,2%)
  • Elektro (BEV): 30.101 (ggü. 03/2020: +191,4% / Zulassungsanteil: 10,3%)

Gegenüber 2020 haben fast alle Hersteller ihren Anteil an alternativen Antrieben an den Neuzulassungen zumeist deutlich erhöht. Im März gelang Tesla mit dem Model 3 der Sprung auf Platz 1 bei den beliebtesten Elektro-Modellen.

Seit 2021 bietet das KBA eine zusätzliche Auswertung für alternative Antriebe (batterieelektrisch, Hybrid, Plug-In, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff) sowie für die Teilmenge der Elektro-Antriebe (Elektro/BEV, Plug-In, Brennstoffzelle) an.

Im Jahr 2020 führten die hohen Förderungen sowie die Mehrwertsteuerreduzierung im zweiten Halbjahr zu einer deutlichen Zunahme bei den Zulassungszahlen. Dieser Trend hat sich im ersten Quartal 2021 abgeschwächt.

Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 101.326 (01-03/2021)

Audi: 23,4%
BMW: 16,4%
Toyota: 8,9%
Hyundai: 7,4%
Ford: 7,3%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 78.047 (01-03/2021)

Mercedes (mit 9 Modellen): 21,6%
BMW (mit 9 Modellen): 15,4%
VW (mit 6 Modellen): 14,5%
Audi (mit 8 Modellen): 10,6%
Volvo (mit 5 Modellen): 6,7%

Elektro-PKW: 64.694 (01-03/2021)

VW (mit 5 Modellen): 25,1%
Hyundai (mit 2 Modellen): 9,6%
Tesla (mit 3 Modellen): 9,4%
Smart (mit 2 Modellen): 9,2%
Renault (mit 2 Modellen): 7,8%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 03/2021 (Gesamt: 30.101) waren:

Tesla Model 3: 3.699 (Mittelklasse)
VW Up: 3.599 (Minis)
Hyundai Kona: 3.237 (SUV)
VW ID3: 2.260 (Kompaktklasse)
Smart FourTwo: 1.901 (Minis)
Renault ZOE: 1.692 (Kleinwagen)
Mini: 1.647 (Kleinwagen)
BMW i3: 1.161 (Kleinwagen)
Opel Corsa: 828 (Kleinwagen)
Peugeot 208: 757 (Kleinwagen)

Zur Nachhaltigkeit von Elektroautos:

Das Handelsblatt berichtet, dass bereits jetzt viele Batterien von Elektrofahrzeugen bei den Recyclingfirmen landen. Bei den Firmen Erlos und Duesenfeld sind das im Jahr über 4.000 Tonnen (ein Akku wiegt je nach Modell zwischen 200 kg und 650 kg), darunter auch von neueren Modellen (bei E-Autos rechnet man mit einer Akku-Lebensdauer von acht bis zehn Jahren).

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe& Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Woher kommt der Strom? Viel Strom plus Bonus wird verschenkt

 Abbildung

Bis zum Freitag ist die erneuerbare Stromproduktion recht gering. Zum bedarfsarmen Wochenende steigt sie massiv an. Einen erheblichen Unterschied aber gibt es. Die Stromerzeugung mittels Photovoltaik (PV) ist in der 12. Woche erheblich stärker als in Woche 11. Was für die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) das Problem der ´Strom-Lücke zum Vorabend` aufwirft. Für sie ist es ökonomisch praktisch nicht möglich, diese Lücke zu schließen. Dafür dauert sie regelmäßig nicht lange genug. Denn zum späteren Abend sinkt der Bedarf wieder. So erkennt man die Lücke nicht nur an der weißen, erzeugungsfreien Fläche, sondern auch an den Preisspitzen (Abbildung 2), die diese Woche von Montag bis einschließlich Freitag aufgerufen werden. Samstag, Sonntag zieht die Windstromerzeugung so stark an, dass viel zu viel Strom im Markt ist. Negative Preise (Zum verschenkten Strom wird noch Geld mitgegeben) in erheblichem Umfang sind die Folge. Zum Vorabend kann mit erheblichem Pumpspeichereinsatz wenigstens ein guter Preis jeweils zum Vorabend der beiden Wochenendtage abgegriffen werden (Abbildung 3). Abbildung 4 bildet die Strom-Erzeugungsbestandteile komplett ab. Ein Klick auf den dortigen Ergebnislink erlaubt das Ab- und Zuschalten diverser Energieträger. So wird z. B. der Wegfall des Stroms, der Ende 2023 wegen der abgeschalteten Kernkraftwerke nicht mehr produziert wird, mit der sich auftuenden weißen Fläche sehr schön sichtbar gemacht. Das gleiche gilt für die Kohlestromerzeugung. Wo soll der Strom herkommen, der dann fehlt? In 2 und mehr Jahren? Eine geringe Menge des dann fehlenden Stroms kann vielleicht importiert werden. Doch das ist oft alles andere als CO2-freie erzeugter Strom. Bleibt Gasstrom. Wenn denn genug Gas vorhanden ist. So wird bereits von der ´Gaswende` fabuliert (Abbildung 5). Gas aber ist unter dem Strich genauso CO2-intensiv wie zum Beispiel Braunkohle. Zwar entstehen bei der Stromherstellung, der Gasverbrennung nur etwa 50% des Co2 im Vergleich zur Kohle. Bei der Gasförderung hingegen – egal ob Fracking oder konventionell – wird viel Methan = Erdgas freigesetzt, welches wesentlich klimaschädlicher ist als CO2. Zusätzliche Gasverluste beim Transport schaden dem Klima wesentlich 25 x mehr als die gleiche Menge CO2.  (Abbildung 6).

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle finden Sie unter Abbildung 7. Die Jahres- und Wochencharts mit der Aufschlüsselung der ex- und importierenden Länder sind unter Abbildung 8 abgelegt. Abbildung 9 enthält die Auswertung des Im- und Exports der 12. Woche inkl. Preisanalyse. Es war eine teure Woche. Der Importpreis, den Deutschland bezahlen musste, betrug 56,81€/MWh. Für seinen Stromexport konnte Deutschland lediglich 39,66€/MWh vereinnahmen.

Selbstverständlich dürfen die Charts mit der angenommenen Verdoppelung/Verdreifachung der Wind- und Photovoltaikstromerzeugung nicht fehlen. Beachten Sie bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff und zurück, dass nur etwa 25% des ursprünglich eingesetzten Stroms übrigbleiben. Abbildung 10 enthält die Charts ebenso, wie den Link zu Energierechner, mit dem die Auswirkungen des Wegfalls bzw. die Einschränkung von diversen Energieträgern kalkuliert werden kann.

Abbildung 11 schließlich beinhaltet Ausführungen zur Grundlast, also der Menge Strom, die in einem Industrieland wie Deutschland praktisch jederzeit! benötigt wird.

Tagesanalysen

Montag, 22.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,18 Prozent, davon Windstrom 17,12 Prozent, Solarstrom 8,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,03 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Wochenende 11. Woche mit der starken Windstromerzeugung ist vorbei. Die regenerative Erzeugung sinkt am ersten Werktag der 12. Woche ab. Auch die PV-Stromerzeugung kann es nicht herausreißen. Ab Mittag entsteht eine immer größer werdende Stromlücke, die trotz des nahezu durchgängigen Pumpspeichereinsatzes nicht geschlossen wird. Folge sind hohe Preise. In der Spitze sind es gut 90€/MWh. Der Handelstag im Detail.

Dienstag, 23.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,89 Prozentdavon Windstrom 11,50 Prozent, Solarstrom 6,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,28 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die erneuerbare Stromerzeugung ist heute schwach. Sowohl die Windstromproduktion als auch die mittels PV. Die Konventionellen bullern, der erzeugte Strom reicht dennoch nicht aus. Am Vormittag, am Vorabend werde besonders knackige Preise aufgerufen. Es lohnt sich für die konventionellen Stromerzeuger offensichtlich nicht, weitere Kraftwerke hochzufahren. Da bezahlt man lieber an die Nachbarn

Mittwoch, 24.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,36 Prozentdavon Windstrom 14,38 Prozent, Solarstrom 15,20 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute beginnt die oben bereits angesprochene erhöhte PV-Stromproduktion. Ab 17:00 Uhr fehlt Strom. Die Sonne geht unter, der Bedarf zieht an. Bis etwa 19:00 Uhr. Die Preise bis 21:00 Uhr sind entsprechend. Die Konventionellen fahren für diese Stunden kein Kraftwerk hoch. Jedenfalls nicht so viele, dass die Lücke geschlossen werden könnte. Unsere Nachbarn profitieren

Donnerstag, 25.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,97 Prozent, davon Windstrom 9,23 Prozent, Solarstrom 14,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,30 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung kommt fast zum Erliegen. Aber die Sonne scheint wieder recht ordentlich. Aber nur bis 16:00 Uhr reicht die PV-Stromerzeugung plus Windstrom aus, den Bedarf zu decken. Die berühmte Lücke tut sich auf. Heute dauert sie bis etwa 22:00 Uhr. Pumpspeicherkraftwerke  vermögen sie nicht zu schließen. Dementsprechend importiert Deutschland hochpreisigen Strom. Der Handelstag.

Freitag, 26.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,14 Prozent, davon Windstrom 26,96 Prozent, Solarstrom 15,15 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,04 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Dennoch bleibt auch heute eine Stromlücke zum Vorabend offen. Mit entsprechenden Preisen. Der Handelstag

Samstag, 27.3.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 72,63 Prozent, davon Windstrom 50,34 Prozent, Solarstrom 10,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,17 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken. & Sonntag, 28.3.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,37 Prozent, davon Windstrom 44,42 Prozent, Solarstrom 14,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,60 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

´Freunde der Energiewende` jubilieren wahrscheinlich. Wind- und Sonnenstrom plus Strom Biomasse, Wasserkraft erreichen über am Wochenende über 70% der Gesamtstromerzeugung. Bezahlen brauchen sie dafür nicht. Das muss der Stromkunde. Zum Teil mit saftigen negativen Strompreisen. Nach unserer  Berechnung auf dem vorläufigen Analysetool erhält Deutschland gerade noch mal 14,69€/MWh für die 478 GWh Strom. macht 7 Millionen €. Ok, da muss Oma lange für stricken. Im Stromhandel aber ist das ein riesiges Verlustgeschäft. Der Importstrom, das kommt noch hinzu, muss dagegen teuer bezahlt werden. Es sind 42,12 €/MWh. Für insgesamt mickrige 84,84 GWh werden dementsprechend 3,57 Millionen € bezahlt. Per Saldo hat Deutschland 393,2 GWh exportiert und unter dem Strich dafür 3,43 Millionen erhalten. Macht 8,72€/GWh. Die konventionellen Stromproduzenten erzeugen um die 20 GW. 20 GW, die notwendig sind, um die Netzstabilität zu gewährleisten. 20 GW, die umso mehr zur Stromüberproduktion beitragen, desto näher der regenerativ erzeugte Strom an die Bedarfslinie reicht.

Eingedenk der oben beschriebenen und analysierten Sachverhalte ist es höchst erfreulich, dass der Bundesrechnungshof das Bundeswirtschaftsministerium in die Pflicht nimmt und fragt, wie die Versorgungssicherheit der deutschen Stromversorgung in Zeiten der immer dynamischer werdenden Abschaltungen sicherer konventioneller Stromerzeugung gewährleistet werden soll. Auch die Preiswürdigkeit des Stroms ist Thema beim Bundesrechnungshof. Er bezieht sich auf § 1 (1) des Energiewirtschaftsgesetzes, welches bereits 2005 geschaffen wurde:  

Zweck des Gesetzes ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas, die zunehmend auf erneuerbaren Energien beruht.

Wir bleiben am Ball. Mal schauen, ob und was das Ministerium antwortet.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

 

 

 




Woher kommt der Strom? – Zusätzliches Analysewerkzeug

stromdaten.info

Die Form der bisherigen Analyse wird zwar beibehalten. Das ist der Kontinuität und den Datenquellen Energy-Charts & Agora Energiewende geschuldet. Zusätzlich aber wird manchmal zusätzlich auf stromdaten.info verlinkt, wo die Leser eine weitergehende Analyse vornehmen können. Wie bisher erfolgt das außerhalb der Tagesanalysen auf der Seite Abbildungen & Mehr. Diese sollten Sie unbedingt anklicken. Sie haben dann Einblick und Zugriff auf die wesentlichen Daten der Analysewoche plus die zusätzlichen Analysemöglichkeiten mittels des neuen Analysetools. Nochmaliges Klicken auf die Abbildungen 1 bis 7 ist dann nicht mehr notwendig.

Die Windstromerzeugung der dritten Woche war recht stark (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen & Mehr). Zum Wochenende wurde sie zwar geringer. Der Bedarf fiel – wie immer zum Ende der Woche – ebenfalls. So konnte die konventionelle Stromerzeugung (Abbildung 1) der erneuerbaren im großen Ganzen so folgen, dass die Strompreise bis auf 3 Ausnahmen immer über 30€/MWh (Abbildung 2). Welche europäischen Nachbarn Deutschland den Strom zu welchem Preis abgenommen haben, zeigt Abbildung 3. Dort erkennen Sie auch die drei Tiefpreisphasen. Es war zu viel Strom im Markt. Doch insgesamt war es meines Erachtens dank der geschickten Nachverfolgung der regenerativen Stromerzeugung durch die konventionellen Stromerzeuger eine insgesamt befriedigende Strompreiswoche für Deutschland.

Die Tabelle zur dritten Woche und der daraus generierte Wochenchart mit den Werten der Energy-Charts finden Sie unter Abbildung 4.

Den Stromimport/Export des bisherigen Jahres mit den Charts, die aus den Daten der Energy-Charts erzeugt wurden, liegen unter Abbildung 5 ab.

In der dritten Woche waren es immerhin zwei Tage, an denen eine angenommene Verdoppelung der Wind- und Solarstromerzeugung ausgereicht hätte, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Insgesamt ist wäre das Ergebnis einer solchen Verdoppelung für das bisherige Jahr unbefriedigend. Nur an vier von 24 Tagen hätte der regenerativ erzeugte Strom ausgereicht, um Deutschlands Bedarf zu decken (Abbildung 6).

Selbstverständlich darf der Energierechner (Abbildung 7) nicht fehlen, mit dem der Fortgang der Energiewende (Was bewirkt welches Abschalten? Wie wird der wegfallende Strom ausgeglichen?) eindrucksvoll sichtbar gemacht werden kann.

Die Tagesanalysen

Montag, 18.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,12 Prozent, davon Windstrom 30,81 Prozent, Solarstrom 0,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,72 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Wochenanfang setzte sich der Anstieg der Windstromerzeugung fort. Die konventionelle Stromerzeugung konnte der regenerativen gut folgen, so dass das Preisniveau für den Strom, den Deutschland exportierte ordentlich war. Man sieht sehr schön wie die Preise sinken, je mehr regenerativer Strom erzeugt wird. Diese Nachbarn kaufen, verkaufen Strom.

Dienstag, 19.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,59 Prozentdavon Windstrom 44,75 Prozent, Solarstrom 0,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag ist ein windstromstarker Tag. Dieses Niveau wird bis einschließlich Freitagmorgen gehalten, ja sogar noch etwas gesteigert. Die konventionellen Stromerzeuger führen gut nach, die Preisentwicklung ist entsprechend. Über Tag werden über 50€/MWh erzielt. Von Deutschland. Der Handel im Detail. Deutschland importiert heute keinen Strom. Das ist das erste Mal in diesem Jahr.

Mittwoch, 20.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,24 Prozentdavon Windstrom 50,56 Prozent, Solarstrom 2,25 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute liegen die Preise meistens unter 40€/MWh Strom. Die Stromnachführung der Konventionellen ist nicht mehr ganz passgenau. Ausnahme: Um 17:00 und 18:00 Uhr werden Spitzenpreise erzielt. Bedarf und passgenauer Erzeugung treffen sich. Auch heute wird fast kein Strom importiert.

Donnerstag, 21.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,54 Prozent, davon Windstrom 54,24 Prozent, Solarstrom 2,82 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,47 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Von 0:00 Uhr bis 7:00 Uhr wird der Windstromhöhepunkt der Woche erreicht. Die Konventionellen können/wollen (der Tagesbedarf steht an!) ihre Produktion nicht schnell (genug) drosseln: Der Strompreis fällt gegen Null! Diese Nachbarn profitieren. Schweden und vor allem Dänemark machen einträgliche Preisdifferenzgeschäfte.

Freitag, 22.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,50 Prozent, davon Windstrom 40,12 Prozent, Solarstrom 2,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,98 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Ende der starken Windstromerzeugung dieser Woche ist da. Ab 6:00 geht es abwärts. Vorher aber sind die Preise nochmal im Keller. Wahrscheinlich wollen die konventionellen Stromerzeuger eingedenk des bald steigenden Tagesbedarfs ihre Erzeugung nicht weiter absenken. Ein Herunter- und wieder Hochfahren von Kraftwerken käme wahrscheinlich teurer als die Inkaufnahme des geringen Erlöses für den zu viel erzeugten Strom. Die Rechnung geht auf. Ab 8:00 Uhr werden über 50€/MWh Strom gezahlt. Zum Vorabend (17:00 bis 19:00 Uhr) sogar über 60€/MWh. Von diesen Nachbarn. 

Samstag, 23.1.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 32,58 Prozent, davon Windstrom 18,98 Prozent, Sonnenstrom 2,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,36 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Zum Einstieg ins Wochenende ergibt sich dieses Bild.  Den konventionellen Stromerzeugern gelingt es den ganzen Tag, den Strom ziemlich genau über der Bedarfslinie zu erzeugen. Die regenerative Erzeugung ist schwach, schwach und gut kalkulierbar. Das erleichtert die konventionelle Nachführung. Morgens um 4:00 Uhr erhält Deutschland 38,91€/MWh Strom. Ansonsten immer über 40€/MWh. In der Spitze sogar etwas über 66€/MWh.

Sonntag, 24.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,57 Prozent, davon Windstrom 14,29 Prozent, Sonnenstrom 2,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,90 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag ist bedarfsarm, die regenerative Erzeugung wiederum schwach und gleichmäßig. Die konventionelle Stromerzeugung passt. Es wird insgesamt nur wenig, aber immer über Bedarf erzeugt, so dass auch heute keine Stromlücken entstehen, die teuer geschlossen werden müssten. Dementsprechend attraktiv sind die Erlöse für den exportierten Strom. Diese Nachbarn kaufen/verkaufen: Halt, Fehler! Um 18:00 Uhr reicht der erzeugte Pumpspeicherstrom in der Spitze nicht aus, um den Bedarf zu decken. Es entsteht eine Unterdeckung von 289 Megawattstunden (MWh). Die kosten Deutschland 289 x 65€ = 18.785 €.

Immer wieder ist von möglichen – gewollten – Stromabschaltungen im Deutschland der Zukunft die Rede. Die werden sich im Rahmen einer künftigen zuteilungsorientierten Stromversorgung kaum vermeiden lassen. In anderen Ländern ist eine solche Zuteilung offensichtlich bereits gang und gebe.

Leser Andreas Gospodarek schreibt dazu:

Als wir uns vor ca. einem Jahr während unserer Weltreise Kapstadt von Nordosten her näherten, hatten wir eine Unterkunft auf dem Lande. Von der Vermieterin erfuhren wir zu unserer Überraschung, das zwischen 16 und 18 Uhr kein Strom da sei. Dann würde in der Nacht der Strom nochmal für zwei Stunden abgestellt. Kochen sei kein Problem, da ein Gasherd vorhanden sei.

Dieser Umstand von Stromabschaltungen begleitete uns die letzten vier Tage in und um Kapstadt vor unserer Weiterreise. In unserer vorletzten Privatunterkunft ließ ich mich vom Hausherrn genauer aufklären, über das „Wieso“ und das „Wie“ der Stromabschaltungen. Er erzählte mir, dass Südafrika Stromlieferverträge seinen Nachbarn hat und dadurch nicht ausreichend Strom für das Land selbst verfügbar sei. Deshalb werden abwechselnd, mehrmals bis zu drei täglich jeweils zwei Stunden ganze Stadtviertel bzw. Teilnetze von der Stromversorgung getrennt. Für die Verbraucher gibt es sogar extra ein App, in der man nachschauen kann, wann die jeweiligen Stromabschaltzeiten sind. Ich fragte Ihn noch, wie er das dann mit seinen elektrischen Toren und der Alarmanlage – hat jeder etwas Betuchte – macht. Dies Equipment läuft in den Stromausfallzeiten über Akkus, also so eine Art Notstromsystem im Dauereinsatz. Zudem betreiben die meisten Leute Gasherde, damit sie zumindest was die Nahrungszubereitung vom Strom unabhängig sind.

Mir kam zwangsläufig der Gedanke, dass solche Stromabschaltungen durch die „Energiewende“ auch unsere Zukunft sein werden. Mit dem Unterschied, dass Südafrika eine grundlastfähige Stromerzeugung hat und somit die Teilnetzabschaltungen langfristig und genau planen kann. Mit Wind- und Sonnenstromerzeugung wird das kaum möglich sein.

Ein „richtiges“ Stromausfallerlebnis hatten wir in Kapstadt ebenfalls. Wir waren gerade in einer sehr großen Einkaufsmall, als plötzlich die Alarmanlage los ging und die Kunden aufgefordert wurden, alles stehen und liegen zu lassen und den Gebäudekomplex zu verlassen. In dem Augenblick war es nur ein kleines Abenteuer auf der Reise. Trotzdem wurde uns klar, wie abhängig wir vom Strom sind. Es ging bis auf die Notbeleuchtung gar nichts mehr. Man konnte nicht mal mehr bezahlen, weil die Kassen nicht funktionierten.

Als wir dann Corona-bedingt ab März für fünf Monate in Mexiko (im wahrsten Sinne des Wortes am Karibikstrand) gestrandet waren, war es auch dort von Vorteil einen Gasherd in der Ferienwohnung zu haben. Es begann die Hurrikan-Saison und damit gingen ab und zu mehrstündige Stromausfälle einher. So waren der nichtkühlende, abtauende Kühlschrank und das nichtfunktionierende W-LAN unsere einzigen Probleme. In Gebieten, wo es Winter gibt, z.B. in Deutschland, wo fast alles nur mit Strom funktioniert, kann sowas schnell richtig unangenehm werden.

Soweit der Bericht von Andreas Gospodarek. Schreiben Sie mir, wenn Sie Erlebnisse in Sachen „Strom, Stromversorgung“ haben. Wenn es passt, wird auch Ihr Bericht veröffentlicht.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.




Woher kommt der Strom? Eine zweigeteilte Woche

2. Woche 2021

Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen & Mehr

Abbildung 1

Dahinter steckt eine Meisterleistung der Ingenieure und Techniker, der Kraftwerksmeister, die das auf und ab der Windstromerzeugung nahezu perfekt nachbilden können. Nur einmal ist zu viel Strom im Markt; der Preis fällt in der Nacht von Sonntag auf Montag auf gut 15€/MWh. Zu Beginn des Mittwochs beträgt die regenerative Stromerzeugung noch über 40 GW. Um 12 Uhr mittags sind es nur noch gut 15 GW, die regenerativ erzeugt werden. Dass sich mit diesem gewaltigen Absturz der erneuerbaren Stromproduktion eine Strom-Versorgungslücke ergibt, ist fast selbstverständlich. Das Hochfahren der konventionellen Produktion braucht seine Zeit. Deshalb fallen für den Importstrom Preise bis zu über 100€/MWh (17:00 Uhr) an. Am Donnerstag fallen nochmals so hohe Preise an. Diesmal profitiert Deutschland. Der Saldo Im-, Export ist manchmal gerade noch positiv. So wird Gewinn eingefahren.

Ab Mittwochmittag verbleibt die regenerative Stromerzeugung für den Rest der Woche auf niedrigem Niveau. Den Beitrag, den die Steinkohleverstromung zur Deckung des Bedarfs liefert, liegt zum Beispiel am Donnerstag um 9:00 Uhr bei knapp 12 GW. Gasstrom liefert knapp 20 GW. Das sind übliche Werte. Es hat den Anschein, dass Moorburg und die weiteren stillgelegten Steinkohlekraftwerke durch die Aktivierung anderer Steinkohlekraftwerke ersetzt wurden (Abbildung 2). Abbildung 3 liefert detaillierte Aussagen zum Strom-Im- und Export der zweiten Woche.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts finden Sie unter Abbildung 4. Dort liegt auch der aus dieser Tabelle generierte Chart der zweiten Woche 2021 ab.

Bei der angenommenen Verdoppelung der Wind- und Solarstromerzeugung fällt auf, dass diese lediglich an 2 Tagen der bisher analysierten 17 Tage ausgereicht hätte, um den Strombedarf Deutschlands zumindest im Tagesdurchschnitt zu decken (Abbildung 5). Gut 10 TWh zusätzlich benötigter Strom stehen 0,34 TWh überschüssiger Strom gegenüber. Für 17 Tage. Ein erschütterndes Ergebnis für die angenommene Verdoppelung. Erst bei einer angenommenen Verfünffachung reicht der Strom an zehn Tagen. An diesen 10 Tagen würde eine erhebliche Überproduktion von insgesamt mehr als 12 TWh anfallen. Der stünden nur gut 3 TWh zusätzlich benötigter Strom für die restlichen sieben Tage gegenüber. Diese 3 TWh würden ziemlich genau übrigbleiben, wenn die 12 TWh Überschuss in Wasserstoff gespeichert und per Brennstoffzelle wieder in Strom gewandelt würden. Zur Erinnerung. Damit das auch so funktioniert müsste die fünffache Menge Strom mittels Wind- und Solarenergie gewonnen werden. Was mindestens fünfmal so viel installierte Leistung in diesen Bereichen nötig machen würde wie heute. Plus Elektrolyseanlagen, plus Wasserstoffspeicher, plus Brennstoffzellen in erheblichem Umfang. Ein weiterer Netzausbau, der der nun komplett dezentralisierten Stromerzeugung gerecht wird, ist ebenso notwendig wie die Digitalisierung des Stromnetzes inkl. Smartmeter für jeden Stromkunden, ein digitales Stromnetz, welches über Wechselrichter die Netzstabilität gewährleisten soll. Dass es dabei zu großflächigen Strom-Abschaltungen/Stromzuteilungen kommen kann, ist Bestandteil der Energiewende in der Endphase. Große Schwungmassen in Großkraftwerken, welche die Netzfrequenz konstant bei 50 Hertz halten, gibt es nicht mehr.

Mit dem Energierechner unter Abbildung 6 können Sie den Weg zur Endphase der Energiewende nachzeichnen. Die Auswirkungen des (Teil-) Wegfalls diverser konventioneller Energieträger in den nächsten Jahren, und die deshalb notwendigen Maßnahmen können Sie mit dem Rechner durchspielen.

Brandaktuell

Die Seite mit den Strom-Analysetools http://www.stromdaten.info ist ab sofort online.

Die Tagesanalysen

Montag, 11.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,28 Prozent, davon Windstrom 38,51 Prozent, Solarstrom 1,15 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,62 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht über den Montag kontinuierlich an. Solarstrom wird erzeugt, spielt aber für die Gesamtstromerzeugung kaum eine Rolle. Die konventionelle Stromerzeugung führt gut nach. Spitzenbedarf kann von Pumpspeicherstrom = konventioneller Strom gedeckt werden. Die Preise für den Exportstrom sind insgesamt auskömmlich und werden von diesen Nachbarn bezahlt. Schweden, Dänemark und Polen exportieren Strom nach Deutschland. Tschechin verkauft am Morgen den Strom günstig, um ihn über Tag teuer zurückzukaufen. Verkalkuliert, oder?

Dienstag, 12.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,86 Prozentdavon Windstrom 41,71 Prozent, Solarstrom 0,57 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,57 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

In der Nacht zum Dienstag erreicht die Windstromerzeugung ihren Peak. Sie sinkt dann leicht ab, um auf dann auf dem Niveau um die 40% der Gesamtstromerzeugung zu verbleiben. Die konventionelle Stromerzeugung wird der regenerativen wieder gut angepasst, so dass über Tag erquickliche Exportpreise von Deutschland erzielt werden. Die Nachbarn kaufen/verkaufen Strom.

Mittwoch, 13.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,59 Prozentdavon Windstrom 46,70 Prozent, Solarstrom 1,65 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,24 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Noch ein recht starker Windtag. Konventionell wird wieder gut nachgeführt. Die Preise liegen von 6:00 bis 22:00 fast ausnahmslos (Ausnahme 14:00 Uhr) über 40€/MWh. In der Spitze um 8:00 Uhr sogar über 56€/MWh. Über Mittag lassen die Preise dann etwas nach. Das liegt an Sonnenstromerzeugung, die wohl unerwartet hoch ist und etwas Überangebot im Markt verursacht. Der Stromhandel sieht so aus.

Donnerstag, 14.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,30 Prozent, davon Windstrom 21,74 Prozent, Solarstrom 0,62 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,94 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der massive Rückgang der Windstromerzeugung führt heute ab etwa 11:00 Uhr zu einer Strom-Versorgungslücke. Die konventionellen Kraftwerke bullern kräftig. Der zur Deckung der erwarteten Lücke bereitgestellte Pumpspeicherstrom reicht dann allerdings nicht aus, um die Lücke zu schließen. Der notwendige Importstrom liegt in der Spitze mit um die 100€/MWh im hochpreisigen Bereich. Diese Nachbarn profitieren.

Freitag, 15.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,78 Prozent, davon Windstrom 10,76 Prozent, Solarstrom 1,90 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein feiner Freitag für den Stromexport. Deutschland produziert nahezu passgenau den konventionellen Strom mit teilweise über 60 GW fast in Rekordmengen. Dementsprechend hoch sind die Preise, die den ganzen Tag erzielt werden. Sie lieg den ganzen Tag immer über 46€/MWh. In der Spitze sogar bei 99,5€/MWh. Diese Nachbarn zahlen/verdienen trotzdem.

Samstag, 16.1.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 24,31 Prozent, davon Windstrom 11,81 Prozent, Sonnenstrom 1,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,11 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Das Preisniveau ist auch am heutigen Samstag hoch. Die Konventionellen führen so gut nach, dass es kaum zu einem Überangebot im Markt kommt. Da ab 10:00 Uhr die regenerative Stromerzeugung etwas – und nicht nur wegen der Solarenergie – anzieht, kommt es von 11:00 bis 16.00 Uhr zu einem Preisrückgang auf hohem Niveau. Wird diese Volatilität zu Preisdifferenzgeschäften genutzt? Ja, von Dänemark.

Sonntag, 17.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 23,85 Prozent, davon Windstrom 10,77 Prozent, Sonnenstrom 1,54 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,54 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenende. Wenig Bedarf. Deshalb reicht konventionelle Stromerzeugung von um die 50 GW aus. Die erneuerbaren Energieträger Wind- und Solarkraft bleiben den ganzen Tag über schwach. Sie liefern nur etwa 12 Prozent des Gesamtstrombedarfs. Deutschland exportiert  per Saldo den ganzen Tag überschüssigen Strom zu diesen Preisen an diese Nachbarn.

Peter Hager aus Lauf in Franken liefert eine feine Analyse zur E-Mobilität des Jahres 2020:

Die Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) für 2020 (VJ-Zeitraum in Klammern).

Gesamtzulassungen 1-12/2020: 2.917.678 (3.607.258): – 20%

Anmerkungen zum Jahr 2020:

Die Einschätzung von KBA-Präsident Damm „Die E-Mobilität ist in der Mitte der mobilen Gesellschaft angekommen. Positive Nutzererfahrungen, verlässliche Technologien und ein wachsendes Angebot erleichtern den Umstieg in die E-Mobilität.“ kann ich nur bedingt teilen.

Es sind vor allem die massiven Subventionen plus nochmalige Erhöhung der Kaufprämie durch den Bund (z.B. bei E-PKW: 6.000 statt 3.000 €)

plus

  • zehnjährige Kfz-Steuerbefreiung
  • geringerer geldwerter Vorteil bei Dienstwagen
  • Bezuschussung von privaten Ladestationen
  • individuelle Zuschüsse von Bundesländern, Kommunen oder Energieversorgungsunternehmen

die besonders stimulierend auf den Absatz wirkten.

Weitere Wachstumsfaktoren waren die deutlich erweiterte Modellpalette der Hersteller sowie die befristete Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 16% im zweiten Halbjahr.

Hybrid-PKW sind vornehmlich Fahrzeuge ab Mittelklasse bei diesen Marken der deutschen Premiumhersteller:

  • Audi (1 unverändert),
  • Mercedes (von 3 auf 2)
  • BMW (von 4 auf 3)

liegen jetzt vorne.

  • Verlierer ist Toyota (von 2 auf 4)
  • Ford und VW mit sehr hohen Zuwächsen

Elektro-PKW

Neuzulassungen bei reinen Elektro-PKW sind überwiegend Klein- und Mittelklassewagen, zunehmend auch kleine SUV, nennenswerte Ausnahme ist Audi mit dem E-Tron

Bei diesen Marken:

  • VW ist der große Gewinner (von 4 auf 1),
  • gefolgt von Renault (Platz 2 wie bisher) und Tesla (von 1 auf 3)
  • Großer Verlierer ist der deutsche E-Autopionier BMW (von 3 auf 6)
  • Opel, Škoda und Peugeot mit sehr hohen Zuwächsen

Hybrid-PKW: 527.864 (239.250): + 220%

  • Audi: 20,1% (37%)
  • Mercedes: 15,3% (15,3%)
  • BMW: 12% (5,8%)
  • Toyota: 8,6% (19,9%)
  • Ford: 6,3% (0,8%)

Elektro-PKW: 194.163 (63.281): + 307%

  • VW: 23,8% (13%), mit 5 Modellen
  • Renault: 16,2% (14,9%), mit 2 Modellen
  • Tesla: 8,6% (16,9%), mit 3 Modellen
  • Smart: 8,3% (12,1%), mit 2 Modellen
  • Hyundai: 8,2% (8%), mit 2 Modellen

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 12/2020 (Gesamt: 43.671)

  • VW ID3: 7.144
  • Renault ZOE: 5.349
  • Tesla Model 3: 3.293
  • Hyundai Kona: 2.995
  • VW ID4: 2.306
  • VW Up: 2.196
  • Smart FourTwo: 2.120
  • VW Golf: 1.652
  • Mazda MX-30: 1.509
  • Opel Corsa: 1.299

Meine Einschätzung für 2021:

Auch 2021 dürfte das prozentual starke Wachstum bei Hybrid- und Elektro-PKW anhalten. Gründe:

  • viele Subventionen (u.a. erhöhte Kaufprämie bis 2025, Kfz-Steuerbefreiung) laufen weiter
  • + Betrieb von PKW mit Verbrennungsmotoren wird teurer: Erhöhung der Kfz-Steuer ab 115 g CO2 / km
  • Einführung der CO2-Abgabe auf Benzin (+ 7 Ct / l) und Diesel (+ 8 Ct / l) mit jährlicher Erhöhung
  • weiter verschärfte Abgaswerte von 95 g CO2 / km für Neuwagen in der EU: um Strafzahlungen möglichst zu vermeiden bieten immer mehr Hersteller Modelle mit E-Antrieb an, z. T. mit sehr attraktiven Konditionen

Bei den E-PKW dürfte Tesla – der große Liebling der E-Mobilisten – weiter an Marktanteilen verlieren, da immer mehr Anbieter Modelle im Kleinwagenbereich und bei kleinen SUV anbieten (in beiden Segmenten hat Tesla kein Modell)

Bei Tichys Einblick gibt es einen sehr guten Artikel von Helmut Becker, der den Hype ums „Steckdosenauto“ geraderückt:

Lesen Sie unter Abbildung 7 auch die Ausführungen von Peter Hager zur E-Mobilität in Norwegen.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 




Woher kommt der Strom? Volatile Weihnachtswoche

52. Woche 2020 (Abbildung, es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr).

Eine verlässliche Kalkulation der Entwicklung der regenerativen Stromerzeugung war unmöglich. Man mühte sich redlich (Abbildung 1). Dennoch: Die Weihnachtswoche war Bescherungswoche (Abbildung 2) für unsere Nachbarn. Dreimal wurde der Strom nicht nur verschenkt. Negative Strompreise sorgten für Bonusschecks, die unsere Nachbarn mit dem Gratisstrom entgegennahmen. Die Augen glänzten vor Freude (Abbildung 3).  

Abbildung 4 bildet die Ex-/Importzahlen des aufgelaufenen Jahres 2020 und die der 52. Woche ab. Die Tabelle mit den Werten der Energy Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 5 ab. Dreimal musste Deutschland zusätzlich Geld zum geschenkten Strom mitgeben. Dreimal reichte die angenommene Verdoppelung von Wind- und Sonnenstromerzeugung aus, um den Strombedarf Deutschlands zu decken (Abbildung 6). Der Energierechner nebst Benutzerhinweisen liegt als Download unter Abbildung 7 ab. Sie können vielfältige Simulationen berechnen. Energiewende live. Probieren Sie es aus. Es ist richtig spannend. 

Tagesanalysen

Sonntag, 20.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,15 Prozent, davon Windstrom 33,33 Prozent, Sonnenstrom 2,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag wartet mit einer ruhigen, kontinuierlichen regenerativen Stromerzeugung auf. Die konventionelle Stromerzeugung wird von Ingenieuren und Technikern (Wie viele Frauen sind in diesem Bereich tätig? Weiß das jemand?) sehr gut der erneuerbaren Stromerzeugung angepasst, so dass die Strompreise überwiegend im auskömmlichen Bereich liegen.  Diese Nachbarn kaufen, verkaufen Strom.

Montag, 21.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,77 Prozent, davon Windstrom 39,72 Prozent, Sonnenstrom 2,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,93 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montag, Werktag. Der Strombedarf wird größer. Bis zum Abend gelingt die Nachführung durch die Konventionellen. Dann steigt die Windstromerzeugung. Der Bedarf sinkt. Der Strompreis auch. Gegen Null €/MWh. Weil die Konventionellen die Produktion nicht stark genug absenken (können/wollen). Um die 20 GW Strom aus konventionellen Kraftwerken muss in das Netz gespeist werden, um die Netzsicherheit zu gewährleisten. Diese Nachbarn kaufen, verkaufen den Strom.

Dienstag, 12.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,49 Prozentdavon Windstrom 49,32 Prozent, Sonnenstrom 1,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,81 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute ist es umgekehrt. Die Windstromerzeugung sinkt ab Mittag rapide ab. Die Konventionellen gleichen aus, so gut es geht. Um 17:00 Uhr passt es: Deutschland erzielt den Stromhöchstpreis des Tages. Zahlen tun diese Nachbarn.

Mittwoch, 23.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,70 Prozentdavon Windstrom 23,77 Prozent, Sonnenstrom 0,82 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Tag vor Heiligabend zeichnet sich durch Stromerzeugung auf Kante aus. Leichte Lücken müssen per Import geschlossen werden. Ab Mittag zieht die Windstromerzeugung an. Die Preise fallen.  Nur in der Vorabendzeit passt die Stromerzeugung. Da wird teuer exportiert. Dann fallen die Preise weiter. Ins Bodenlose, wie der Heiligabend zeigen wird. Der Verlauf der konventionellen Stromerzeugung und die Nachbarn, die Strom kaufen/verkaufen.

Donnerstag, 24.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,33 Prozent, davon Windstrom 45,45 Prozent, Sonnenstrom 1,65 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heiligabend, Tag der Bescherung. Strom wird für unter 5€/MWh abgegeben. Um 3:00 Uhr sogar mit Minibonus verschenkt. Die Konventionellen geben ihr Bestes in Sachen Stromnachführung. Ihnen ist zu verdanken, dass Strom nur billig abgegeben werden und nicht teuer importiert werden muss. Diese Nachbarn handeln den Strom.

Freitag, 25.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,45 Prozent, davon Windstrom 26,26 Prozent, Sonnenstrom 3,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,16 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der erste Weihnachtstag. Stromgeschenke werden nachgereicht. Der morgens billig verkaufte Strom wird – es ist nicht derselbe Strom – teuer zurückgekauft. Die Konventionellen schaffen heute es nicht, die Versorgungslücke zu schließen. Diese Nachbarn kaufen/verkaufen den Strom.

Samstag, 26.12.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 62,50 Prozent, davon Windstrom 46,67 Prozent, Sonnenstrom 2,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,33 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Die Weihnachtstage gehen mit einem fetten Stromgeschenk zu Ende. Die Windstromerzeugung zieht heftig an, was die Preise folgen lässt. Allerdings nach unten. Es ist auch angesichts des geringen Bedarfs zu viel Strom im Markt. Die konventionelle Stromerzeugung liegt knapp über der 20 GW-Grenze, kann als nicht mehr gedrosselt werden. Folge: Ab Mittag kontinuierlicher Preisverfall, der erst tags drauf um 6:00 Uhr mit -33,58€/MWh sein erstes Tief erreicht. Macht einen Bonus von gut 381.000 € zusätzlich zu den 11,586 GW geschenkten Strom. Nur um 6:00 Uhr. Nachbarn, die das Weihnachtsabschlussgeschenk gerne genommen haben. 

Dieser Artikel erscheint bereits im Jahr 2021, behandelt aber die 52. Woche 2020. Am 10.1.2021 wird die 53. Woche das Jahr 2020 abschließen. Mit Sonntag, dem 3.1. 2021. Die 1. Woche 2021 unserer Betrachtungen wird am Montag den 4.1.beginnen. Womit der korrekte Wochenrhythmus Montag bis Sonntag für diese Kolumne eingeführt wird. Der Versatz um jeweils eine Woche wird selbstverständlich beibehalten. Nur so sind die Werte der Energy-Charts und von Agora zumindest einigermaßen verlässlich. Wobei von deren Seite Änderungen/Korrekturen immer möglich sind und manchmal sogar weit in der Vergangenheit vorgenommen werden. Da die Werte, welche in der Kolumne analysiert werden, alle per Hand eingetragen werden und deshalb fix sind, kann es zu Differenzen zwischen den offiziellen Werten und den von mir verarbeiteten/berechneten Werten kommen. Erst wenn alle möglichen Differenzen und Unstimmigkeiten geklärt sind, werde ich einen Jahresrückblick 2020 wagen.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.




Woher kommt der Strom? Die Konventionellen müssen übernehmen

49. Woche

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr, sowie der Energierechner),

Außer eben, dass er keinesfalls kontinuierlich erzeugt wird. Da Sonnenstromerzeugung in dieser Woche zwar stattfindet, bezogen auf den Bedarf und die installierte Leistung Solar kaum nennenswert ist, müssen die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 1) wieder in weiten Teilen dieser Woche die Stromversorgung Deutschland zum größten Teil übernehmen. Man frage sich, woher der Strom kommen soll, wenn der graue, der braune und der schwarze Balken nicht mehr da sind. Eingedenk der Volatilität der regenerativen Energieträger Wind- und Sonnenkraft gelingt den Konventionellen in dieser Woche die Bedarfsdeckung jedenfalls gut. Wenn allerdings für kurze Zeit nicht genügend Strom in Deutschland erzeugt wird und eine kleine Stromlücke entsteht, so dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann, dann kostet der Importstrom (Abbildung 2) auch schon mal 110€/MWh (Höchstpreis der Woche). Wobei der Strommarkt dank der konventionellen Erzeugung diese Woche insgesamt recht ordentliche Preise, die fast immer über 30€/MWh liegen, abwirft. Meist werden sogar Exportstrompreise über 40€, manchmal sogar bis zu annähernd 80€/MWh erzielt. Wer Strom wann importiert, exportiert und welche Preise gezahlt werden, zeigt Abbildung 3. Abbildung 3, die besonders anschaulich zeigt, wie eine bezogen auf die Woche kleine Stromlücke ins „Preiskontor“ Deutschlands schlägt. Da freuen sich Frankreich und die Schweiz, die Niederlande und Dänemark. Sogar Polen liefert Strom nach Deutschland. Strom, für den das Kohleland noch weniger als die Hälfte einige Stunden zuvor an Deutschland gezahlt hat. Als es Strom aus Deutschland importierte. Sie erkennen das an den schwarzen Bereichen in den IMEX-Balken.

Die Charts mit den Im- und Exportzahlen für das aufgelaufene Jahr 2020 sowie den Zahlen der 48. Woche sind unter Abbildung 4 aufgeführt. Der Wochenchart zeigt, dass Deutschland eine Menge Strom aus Frankreich.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart (Abbildung 5) belegen nochmal eindrucksvoll, wie die Stromversorgung Deutschlands aussähe, wenn es die konventionelle Stromerzeugung (Kernkraft, Braun- und Steinkohle sowie Gas) nicht gäbe.

Da würde auch eine angenommene Verdoppelung der Wind- und Sonnenstromerzeugung nicht viel weiterhelfen. Abbildung 6 zeigt das für die 48. Woche. Dort können Sie auch die Exceltabelle mit dem kompletten Chart herunterladen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 29.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 23,08 Prozent, davon Windstrom 8,46 Prozent, Sonnenstrom 3,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,77 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Den konventionellen Stromerzeugern fiel es heute nicht schwer, ihren Anteil zu Sicherstellung der Bedarfsdeckung Deutschlands zum regenerativ erzeugten Strom hinzu zu produzieren. War der Bedarf doch gering. Genau wie die erneuerbare Stromerzeugung gering war. Die Preise reichten von 36 bis knapp 60€/MWh. Diese Nachbarn importierten aus, exportierten nach Deutschland.

Montag, 30.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,83 Prozent, davon Windstrom 17,18 Prozent, Sonnenstrom 3,07 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,59 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am ersten Werktag der Woche zog über die Windstromerzeugung an. Die konventionelle Stromerzeugung folgte dem Anstieg durch Herunterfahren der Produktion kaum. Die Erzeugung wurde praktisch gehalten. Der überschüssige Strom konnte zu zum Teil mehr als auskömmlichen Preisen verkauft werden. An diese Nachbarländer.

Dienstag, 1.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,93 Prozentdavon Windstrom 12,10 Prozent, Sonnenstrom 0,64 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,19 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

In der Nacht von Montag auf Dienstag kam es schon zum Rückgang der Windstromerzeugung. Am Dienstag ging es weiter Richtung Null Windstromerzeugung. Die Strompreise waren wieder auskömmlich. Auch die Importpreise bewegten sich für Deutschland heute nicht in exorbitante Höhen. Kaum erneuerbar erzeugter Strom, viel konventionell erzeugter Strom, das wirkt auf die Preise. Das bringt Geld. Wenn denn richtig gesteuert wird. Das gelingt den Konventionellen heute nur teilweise. So wird mühsam generierter Ertrag wieder weggeschenkt.

Mittwoch, 2.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 18,24 Prozentdavon Windstrom 6,29 Prozent, Sonnenstrom 1,26 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,69 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein Tag des Grauens für die Freunde der Energiewende. Das Wetter will einfach nicht verstehen, dass es im Herbst stürmisch sein soll. Dass die Sonne fast gar nicht scheint, ist hingegen nichts Besonderes. Besonders auffällig sind die beiden Stromlücken, die teuer geschlossen werden müssen. Die konventionellen Kraftwerke bullern auf Hochtouren. Die Pumpspeicher liefern Strom, was das Zeug hält: Es reicht nicht. Also kostet es. Hier noch mal gefragt: Woher soll der Strom kommen, wenn die konventionelle Stromversorgung, nicht mehr da ist?  Der Vollständigkeit halber: Diese Nachbarn machten gute Geschäfte. Österreich gehörte diesmal nicht dazu. Dafür aber Polen. Gratulation. Polnischen Kohlestrom für über 100€/MWh nach Deutschland zu liefern, das ist schon ein Coup. Prosit!

Donnerstag, 3.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,79 Prozent, davon Windstrom 27,91 Prozent, Sonnenstrom 0,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,30 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die regenerative Stromerzeugung zieht an. Es entstehen gleichmäßige Stromüberschüsse, da die Konventionellen exakt nachführen. Leider ist in der Vorabendzeit zu viel Strom im Markt, so dass diesmal um diese Zeit nicht der erwartete richtig gute Schnitt gemacht werden kann. Der fand bereits am Vormittag statt, als um 9:00 Uhr 66€/MWh erzielt wurden. Dänemark, Schweden und die Niederlande exportierten nach Deutschland. Ab 7:00 Uhr praktisch nur noch Dänemark und Schweden. Die übrigen Nachbarn kauften Deutschland Strom ab.

Freitag, 4.12.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,70 Prozent, davon Windstrom 34,30 Prozent, Sonnenstrom 1,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,30 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute lässt die regenerative Stromerzeugung über Tag wieder kontinuierlich nach. Die Konventionellen führen vorbildlich nach. Eine feine Leistung der Techniker und Ingenieure. Diesmal klappt auch der „Gute Schnitt“. Zum Vorabend wird ein auskömmlicher Preis erzielt. An diesem Chart erkennt man gut, dass der Preis umso mehr steigt, desto weniger die regenerative Stromerzeugung Strom liefert. Ein Sachverhalt, der immer wieder ins Auge fällt. Diese Nachbarn nehmen Deutschland den Strom ab.

Samstag, 5.12.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 29,05 Prozent, davon Windstrom 16,22 Prozent, Sonnenstrom 2,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,81 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Auch zum Einstieg ins Wochenende wird die regenerative Stromerzeugung so konventionell „aufgefüllt“, dass der Bedarf passgerecht gedeckt werden konnte. Bis 8:00 Uhr liegt der Strompreis um die 35€/MWh. Ab 9:00 Uhr wird er auskömmlich. Diese Nachbarn zahlen.

Eine ´nette` Anekdote schrieb Leser Wagner:

Mein Erlebnis: auf einer Ausflugsfahrt vor der Nordseeküste zu den Seehundbänken erzählt der Kapitän, dass viele Windräder noch nicht angeschlossen sind und keinen Strom liefern. Um das Einrosten(?) Zu verhindern, werden Sie regelmäßig mit Diesel „angeworfen“.

Leser Horst Hauptmann meint:

Windenergieanlagen (WEA) haben Asynchrongeneratoren, die im Weichstart mit Thyristoren zugeschaltet und in der Nähe der Netzfrequenz (Drehzahl) mit einem Generatorschalter fest auf das Netz synchronisiert (zugeschaltet) werden. Je größer die Drehzahldifferenz zwischen Netz und WEA, desto größer der Synchronisierungs-Stromstoß. Mit anderen Worten: Photovoltaikanlagen (PV) und WEA können betrieben werden, weil das Netz mittels konventioneller Kraftwerke stabil gehalten und geregelt wird. Ohne Netz keine Wind- oder Solarstrom. Wenn nach einem Blackout die Netze wieder angefahren werden müssen und keine konventionellen Kraftwerke zur Verfügung stehen, kann man den Netzaufbau vergessen* oder er dauert ewig, weil die Netze vom Ausland her aufgebaut werden müssten (sofern dort noch konventionelle Kraftwerke vorhanden und am Netz sind). Wie man die Leistungsbilanz von WEA und PV im Inselbetrieb stabil halten will, die Frequenz regeln, die immer ziemlich genau 50 Hz (Abbildung 7) betragen muss, ist mir ein Rätsel.  […] 

*Deshalb haben große konventionelle Kraftwerke gewaltige Batteriespeicher „nebenan“. Die dienen der Glättung der Netzfrequenz mittels Regelenergie und der Herstellung der Schwarzstartfähigkeit des Großkraftwerks.

Im Zusammenhang mit der in den vergangenen Wochen angesprochenen Elektromobilität, möchte ich noch auf Abbildung 8 verweisen, unter der Sie die aktuellen Zulassungszahlen E- und Hybridautos finden, die Leser Peter Hager zusammengetragen hat.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Woher kommt der Strom? für Windmüller vielversprechend

Was im weiteren Verlauf der Woche in Sachen Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger vor sich geht, ist der ultimative Beleg dafür, dass die Energiewende nicht nur auf tönernen Füßen, nein, auf Moor steht. Mit jedem weiteren Abschalten oder vom Netz nehmen verlässlicher konventioneller Kraftwerke versinkt die Energiewende in diesem Moor. Da ist es mehr als ein Omen, dass mit dem Steinkohlekraftwerk Moorburg bei Hamburg eines der weltweit modernsten, effizientesten und im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten saubersten fossilen Kraftwerke abgeschaltet wird.

Zurück zum weiteren Wochenverlauf. Die erste Abbildung – bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr – zeigt den Sonntag mit der recht hohen Windstromerzeugung. Sonnenstrom spielt im Herbst-/Winterhalbjahr nur eine untergeordnete Rolle. Dann nimmt die Windstromerzeugung kontinuierlich ab. Bis zum Tiefpunkt der Woche am Freitag um 7:00 Uhr. Da lag die Windstromerzeugung an Land (0,616 GW), auf See (0,13 GW), dann lag die Windstromerzeugung komplett am Boden. Die Sonnenstromerzeugung lag bei 0,026 GW. Nur Wasserkraft und Biomasse trugen mit knapp 7 GW um 7:00 Uhr nennenswert zur regenerativen Stromerzeugung (7,742 GW gesamt) bei (Abbildung 1). Der Bedarf lag um diese frühe Morgenzeit bei bereits über 72 GW. 64 GW (Abbildung 2) mussten konventionell hinzuerzeugt werden, um den Bedarf zu decken. Über Tag zog die Windstromerzeugung wieder etwas an, die Sonnenstromerzeugung wuchs ebenfalls. Dennoch, die konventionelle Stromerzeugung bullerte, was das Zeug hielt. Die Strompreise entwickelten sich im Verlauf der Woche tendenziell nach oben. Mit der Folge, dass Deutschland den höchsten Strompreis der Woche zahlen musste.

Man mag es tragisch nennen, dass dieser ausgerechnet zu dem Zeitpunkt aufgerufen wird, als Deutschland per Saldo Strom importieren muss. Hinzu kommt, dass das diese Woche nur zweimal für einen kurzen Zeitraum der Fall ist. Nein, liebe Leser, es ist nicht tragisch, es ein weiterer Beleg für die Unsinnigkeit einer Energiewende unter halbmarkwirtschaftlichen Vorzeichen. Je mehr regenerativer Strom im Markt ist, desto billiger wird er. Bis hin zum Verschenken des Stroms plus Bonusscheck. Wenn regenerativer plus konventionell erzeugter Strom allerdings nicht ausreichen, um den Bedarf in Deutschland zu retten, dann muss zu Höchstpreisen importiert werden. Dieser Sachverhalt wird in der 48. Woche kompakt verdeutlicht. Wenn dank konventioneller Stromerzeugung bei zurückgehender regenerativer Stromerzeugung ein Überschuss erzeugt wird, steigen die Strompreise tendenziell an, sodass die Preise, die Deutschland erzielt, mit und mit Richtung „auskömmlich“ gehen. Das ist daran zu erkennen, dass der Preis um die 40 €/MWh schwankt (Abbildung 3).

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und den daraus generierten Chart finden Sie unter Abbildung 4Abbildung 5 zeigt die aufgelaufenen Jahreswerte Im- und Export sowie die Werte der 48. Woche.

Der Chart mit der angenommenen Verdoppelung Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft liegt unter Abbildung 6. Man erkennt sehr schön, welche Strommengen trotzdem hinzu erzeugt werden müssen, damit die Versorgung gesichert ist. Weil ganz wenig plus ganz wenig zwar zweimal ganz wenig ist. Aber es bleibt doch wenig. Das ist für unsere Freunde der Energiewende denn vielleicht doch zu hoch. Deshalb beharren sie auf dem nachgewiesenen Unfug. Oder wollen sie lediglich eine Menge Geld verdienen und am Ende einen Stromsozialismus einführen, bei dem die Leute Strom bekommen, wenn vorhanden? Oder, wie in der 48. Woche, tagelang nichts? Ich befürchte es.

Abbildung 7 bringt ein Simulations-Tool, welches ein Leser entwickelt hat, um die Auswirkungen des Abschaltens konventioneller Stromerzeugung und die Vervielfältigung von Wind- und Solarkraftwerken aufzuzeigen. Es ist wesentlich komplexer als mein Verdoppelungschart und eignet sich hervorragend, um alle möglichen Szenarien durchzuspielen.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 22.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,94 Prozent, davon Windstrom 41,96 Prozent, Sonnenstrom 3,50 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag bringt den meisten Windstrom der Woche. Der Bedarf ist, wie immer, geringer als an Werktagen. Zum Abend nimmt die Windstromerzeugung ab. Es ist der Beginn eines beispiellosen Abstiegs der Windstromerzeugung in dieser Woche. Ist es ein Mentekel für den weiteren Verlauf der Energiewende? Ich befürchte, dass dem nicht so ist. Die Verfechter dieses im Weltmaßstab und als Vorbild werden „durchhalten“. Ein vollkommen verblendeter Staat wird weiter unterstützen. Kurz: Der Steuerzahler bezahlt den Weg in eine sozialistische Stromwirtschaft, in der dann Strom geliefert wird, wenn vorhanden. Wenn keiner oder nicht genug vorhanden ist, gibt es eben keinen. Weshalb im Weltmaßstab vollkommen unsinnig? Deutschland produziert etwa 2% des gesamten CO2. Fiele das weg: So what? China, Indien usw. holen das kurzfristig auf. Am deutschen CO2-Wesen wird die Welt nicht genesen. Und eingedenk der horrenden Preise der Energiewende bei gleichzeitig kaum Nutzen für das Weltklima ist der Vorbildcharakter allerhöchstens für ideologisch komplett kontaminierte Hirne oder schlicht-ahnungslose Dummköpfe „Realität“. Faktisch lacht sich praktisch die ganze Energiewelt einen Ast ab, ob der Blödheit der deutschen Energiewendefreunde. Aber nein, die verdienen ja gut an dem Unfug. Der deutsche Michel aber schauet stumm auf dem bald leeren Tisch herum.

Die konventionelle Stromerzeugung beginnt am Sonntag ihren Lauf, ihren Lauf zu immer größeren Erzeugungsmengen. Diese Nachbarn nehmen Deutschland den überschüssigen Strom zu diesen Preisen ab. Man erkennt bereits heute, dass der Exportpreis je höher ist, desto weniger regenerativ erzeugter Strom im Markt ist. Spitzenpreise werden immer in den Vorabendstunden aufgerufen. Da braucht Europa Strom.

Montag, 23.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,00 Prozent, davon Windstrom 27,65 Prozent, Sonnenstrom 2,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,41 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Sonnenstrom, weiter sinkende Windstromerzeugung. Vom frühen Morgen abgesehen, sind die Exportpreise insgesamt im grünen Bereich. Weil der grüne Bereich der regenerativen Stromerzeugung immer weniger wird. Die Konventionellen bullern bereits kräftig. Da kommt mir der Gedanke, was wohl ohne Kernkraftstrom ab 2023 geschehen wird. Klar, dann bullern die Fossilen halt mehr. Der CO2-Ausstoß steigt. Das ist mit ein Grund, weshalb die Energiewelt sich schräg lacht. Diese Nachbarn kaufen den überschüssigen Strom. Der Preis ist unter dem Strich etwas höher als gestern.

Dienstag, 24.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,93 Prozentdavon Windstrom 23,95 Prozent, Sonnenstrom 2,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mit der erneuerbaren Stromerzeugung mittels Wind- und Sonnenkraft geht es weiter bergab. Langsam, aber sicher. Die Konventionellen legen noch ein Schippchen drauf. Die Preise sind entsprechend noch ein wenig höher als am Montag. So wird es bis Freitag jeden Tag gehen. Mehr konventioneller Strom, weil immer weniger regenerativ erzeugter Strom gleich immer höhere Exportpreise bedeutet. Diese Nachbarn zahlen.

Mittwoch, 25.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,54 Prozentdavon Windstrom 17,96 Prozent, Sonnenstrom 2,99 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Niedergang der Wind-/Sonnenstromerzeugung wird offensichtlich. Die konventionelle Stromerzeugung übersteigt die 60 GW fast den ganzen Tag. So sieht sie en Detail aus. Deutschland ab 2030 ohne Kernkraft-, ohne Kohleverstromung: Ja nee, is‘ klaa! Diese Nachbarn zahlen die heute noch etwas höheren Preise.

Donnerstag, 26.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,98 Prozent, davon Windstrom 11,18 Prozent, Sonnenstrom 1,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,94 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wacker geht es Richtung ganz wenig Wind- und Sonnenstrom. Dafür erzeugen die Konventionellen weiter ganz viel. Über Tag liegt der Exportpreis bereits sehr oft über 60 €/MWh. Deutschland kassiert. Von diesen Nachbarn. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Differenz zwischen der Wochenansicht und der Tagesansicht hinweisen. Deshalb gilt meine Ausführung oben nur unter Vorbehalt. Vergleichen Sie bitte.

Freitag, 27.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 17,11 Prozent, davon Windstrom 3,95 Prozent, Sonnenstrom 2,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Tiefpunkt „WIND“ ist da. Um 11:00 Uhr müssen konventionell über 66 GW erzeugt werden. Nur deswegen so „wenig“, weil der Sonnenstrom kurz vor Mittag gut 7 GW liefert. Sonst wären es über 73 GW. Die Exportpreise sind richtig hoch. Diese Nachbarn kaufen trotzdem.

Samstag, 28.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 25,35 Prozent, davon Windstrom 11,97 Prozent, Sonnenstrom 2,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,27 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Samstag, der Einstieg ins Wochenende bringt etwas mehr Windstrom bei sinkendem Bedarf. Die konventionelle Stromerzeugung kann um die 20% heruntergefahren werden. Deutschland exportiert weiterhin den ganzen Tag Strom. Zu nunmehr im Vergleich zum Vortag wieder geringeren Preisen. Diese Nachbarn kaufen den Strom.

In der vergangenen Woche habe ich die Leser gebeten, mögliche Erklärungen für das Drehen von Windrädern bei Windstille zu geben. Leser Matthias Römer meint dazu:

Vor ein paar Jahren konnte ich so ein Windrad genauer kennenlernen. Es war eine ältere 500kW-Anlage und ein windiger, aber nicht stürmischer Tag. Man konnte an einem Messgerät im Schaltschrank die genaue aktuelle Einspeiseleistung beobachten. Es waren an diesem Tag etwa 100kW. Gleichzeitig konnte man sehen, wie stark und schnell doch diese Einspeiseleistung schwankt. Für mich war das auch die Bestätigung, dass im Durchschnitt so eine Windmühle etwa nur 20% (onshore) bis 37% (offshore) der maximal möglichen Leistung (Nennleistung) einspeist. Der Betreiber zeigte uns auch, wie die Windmühle ab- und wieder angeschaltet wird. Beim Einschalten mussten die Rotoren erst auf eine gewisse Drehzahl kommen, bis dann der erzeugte Strom mit dem Netz synchronisiert und anschließend zugeschaltet wurde. Der Schaltschrank und damit die Steuerung wird übrigens vom Netz versorgt. Ohne Netz kann man nach meiner Meinung die Windmühle nicht einschalten. Trotz vorhandenem Wind ist die Anlage also nicht schwarzstartfähig, es fehlt ja auch die Netzfrequenz zum Synchronisieren.  Zusammengefasst würde ich auf die Frage antworten, es ist auf der Höhe der Rotoren nicht ganz windstill und diese drehen sich einfach leer mit. Es muss nur die Reibung überwunden werden. Erst bei mehr Wind werden sie „eingekuppelt“ und können dann Energie ins Stromnetz einspeisen.

Hat vielleicht noch der eine oder andere Leser Erfahrungen und/oder Wissen über diesen Bereich? Es geht zum Beispiel auch das Gerücht, dass mit Diesel betriebene Generatoren Windkraftanlagen „anwerfen“.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr? Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

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Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

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Woher kommt der Strom? Geteilte Woche

Ab Donnerstag steigt sie massiv an. Um dann auf für den Sommer relativ hohem Niveau zu verharren. Besonders fällt auf, dass die Windkrafterzeugung auf See groß ist und enorm viel Windstrom beiträgt. Sie liegt in der Spitze mehrfach über 5 GW. Wobei anzumerken ist, dass der Durchschnitt der Windstromerzeugung offshore im Jahr 2019 bei gut 37% der installierten Leistung, also etwa 12% über dem Gesamtdurchschnitt. (Abbildung 1).

Der Chart „Konventionelle Stromerzeugung“ (Abbildung 2) zeigt sehr schön, wie die Pumpspeicherkraftwerke zwischen den Sonnenstromzeiten tagsüber zum Ausgleich des nunmehr ´fehlenden` Sonnenstrom eingesetzt werden. Steinkohle ist der nächste Energieträger, der flexibel eingesetzt wird. Gasstrom hat sichtbar Vorrang. Auch vor Braunkohlestrom. Erst zum Wochenende sinkt auch die Gasstromerzeugung. Konstant bleibt der Strom erzeugt aus Kernkraft.

Die Zweiteilung der Woche erkennt man auch am Strompreis. Sobald mittels regenerativer Energieträger einigermaßen befriedigend Strom erzeugt wird, sinken die Strompreise (Abbildung 3). Der Im-, Exportchart der 36. Woche verdeutlicht das Phänomen noch mehr (Abbildung 4). Immer wenn der Stromsaldo negativ ist – Deutschland importiert Strom – ergeben sich in der ersten Wochenhälfte Preisspitzen. In der zweiten Wochenhälfte, in der der Strombedarf fast durchgehend dank relativ starker regenerativer Stromerzeugung gedeckt ist, sinken die Preise. Die 36. Woche ist ein gutes Beispiel für die Kostspieligkeit der Energiewende. Deutschland zahlt praktisch immer drauf. Benötigt es Strom, ist er teuer, erzeugt es zu viel Strom wird er billiger. Auf welchem Niveau sich diese Preisgestaltung abspielt, hängt von vielen Faktoren ab. In der Relation jedenfalls stimmt die Aussage nahezu immer. Diesmal kommen keine negativen Strompreise zum Tragen. Die Preisfindung bewegt sich auf einem verhältnismäßig hohen Niveau. Es gab aber auch schon andere Zeiten (Abbildung 5).

Die mit den Werten der Energie-Charts erstellte Tabelle plus dem daraus generierten Chart (Abbildung 6) ergänzen die Aussagen oben. Hinzu kommen die aktuellen Im- und Exportwerte für die 36. Woche und das aufgelaufene Jahr 2020, Stand 5.9.2020 (Abbildung 7). Unter Abbildung 8 kann der Chart aufgerufen werden, der die Stromerzeugung bis zum 5.9.2020 simuliert, wenn man eine Verdoppelung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraftwerke annimmt. Die Zahlen sind unter dem Strich ernüchternd. Vor allem die Tatsache, dass keinerlei Kontinuität in der Stromerzeugung erkennbar ist, lässt befürchten, dass auch eine Verdrei- oder gar Verfünffachung der installierten Leistung die überschüssige Strommenge in großen Mengen kaum zur Wasserstofferzeugung verwendet werden kann. Die benötigt kontinuierlich fließenden Strom.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 30.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40.40 Prozent, davon Windstrom 15,15 Prozent, Sonnenstrom 10,10 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,15 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ja, dieser Sonntag ist ein Sonderfall. Der zunächst sehr geringe, mittels erneuerbarer Energieträger erzeugte Strom und die dadurch entstehenden Versorgungslücken können zu recht günstigen Preisen geschlossen werden. Mit der untergehenden Sonne zieht die Windstromerzeugung an und Deutschland kann zum Abend Strom in nennenswertem Umfang exportieren. Der regelmäßig geringe Sonntagsstrombedarf macht es möglich. Die Preise, die erzielt werden, sind nahezu auskömmlich.

Montag, 31.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,13 Prozent, davon Windstrom 10,32 Prozent, Sonnenstrom 11,11 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,70 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Montag liefert ein sehr hohes Preisniveau. Vom frühen Morgen abgesehen bewegen sich die Strompreise zwischen 55 und knapp 80,- €/MWh. Leider ergeben sich am Morgen und Abend Versorgungslücken. Die werden teuer geschlossen. Allerdings kann über Tag der überschüssige Strom auch teuer, aber günstiger als der zugekaufte, losgeschlagen werden. Österreich und Tschechien machen ausgefuchste Preisdifferenzgeschäfte.

Dienstag, 1.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,54 Prozentdavon Windstrom 6,92 Prozent, Sonnenstrom 11,54 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,08 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Wind- und Sonnenstrom zeichnen den Dienstag aus. Die konventionellen Kraftwerke ´bullern`, damit die Stromversorgung Deutschlands sichergestellt ist. Auch wenn die Pumpspeicher am Limit Strom produzieren: Am Morgen und am Abend reicht es wieder nicht. Der Importstrom ist hochpreisig. Allerdings kann Deutschland seinen überschüssigen Strom zu Preisen um die 50,-€/MWh verkaufen. Es fällt auf, daß Frankreich Strom nahezu komplett importiert.

Mittwoch, 2.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,58 Prozentdavon Windstrom 4,51 Prozent, Sonnenstrom 14,20 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mittwoch, der letzte Tag der Windflaute dieser Woche. Es fallen hohe Preise für den Ausgleich der üblichen Morgen- und Abendunterdeckung an. Weil die Sonnenstromerzeugung mit 26 GW um die Mittagszeit recht befriedigend ist, ist genau da so viel Strom im Markt, dass die Differenz zu den Spitzenimportpreisen höher ausfällt, als an den beiden Vortagen.

Donnerstag, 3.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,95 Prozent, davon Windstrom 22,30 Prozent, Sonnenstrom 12,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht massiv an. Deutschland exportiert nahezu den ganzen Tag Strom. Die Preise sind unter dem Strich fast auskömmlich. Es werden insgesamt um die knapp 40 €/MWh erzielt. Das Preisniveau ist niedriger als in den ersten drei Tagen der Woche. Wer bezahlt, zeigt der Im-, Exportschart.

Freitag, 4.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,81 Prozent, davon Windstrom 21,99 Prozent, Sonnenstrom 12,77 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klickenSamstag, 5.9.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,00 Prozent, davon Windstrom 24,58 Prozent, Sonnenstrom 11,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,56 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Freitag und Samstag bringen eine befriedigende Wind- und Sonnenstromerzeugung.  Wird am Samstag um 8:00 Uhr noch ein richtig guter Exportpreis erzielt, fällt das Preisgefüge im Lauf der beiden Tage in das bekannte Muster: Importstrom ist verhältnismäßig viel teurer, denn Exportstrom. Halt, das stimmt nicht ganz. Am frühen Morgen kann Strom günstig importiert und ein Überschuss zum Abend gewinnbringend exportiert werden. 

Artikel, die sich in erster Linie mit Fakten beschäftigen, fordern natürlich viel weniger Leser heraus, einen Kommentar zu schreiben. Dafür erstellen manche Leser dann weitergehende Analysen. So wie Matthias Kegelmann zum Artikel 35. Woche, der auch bei EIKE erschienen ist (Analyse ohne Gewähr):

Der Absturz der Windenergieproduktion, vom Mittwoch (26.8) auf Donnerstag (27.8), stellt einen neuen negativen Jahresrekord auf.

Wie soll ein Industrieland so gedeihen und echten Wohlstand schaffen können? Das ist unmöglich. Die grüne Umweltmafia verschweigt mit Absicht die riesigen täglichen Schwankungen. Oder ein Grüner belügt den anderen Grünen.

  1. Der Anstieg der Windenergieproduktion, vom Dienstag (25.8) auf den Mittwoch (26.8) stellt ebenfalls einen Jahresrekord auf. Solche Schwankungen sind der totale Irrsinn. Mit dem weiteren Ausbau an Windenergie wird sich das noch weiter verschlimmern.
  2. Der Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,69 Prozent, KW 35, stellt den fünfthöchsten Jahreswert dar. Bis jetzt gab es also nur vier weitere „bessere“ Tage/Termine.
  • Februar: Samstag, 22.2.2020: 78,88 Prozent (Rang 1)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 10,04 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 0,66 Prozent
  • Juli: Samstag, 5.7.2020: 78,57 Prozent (Rang 2)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 9,69 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 4,21 Prozent
  • Februar: Sonntag, 16.2.2020: 78,52 Prozent (Rang 3)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 15,49 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 9,43 Prozent
  • April: Dienstag, 21.4.2020: 78,43 Prozent (Rang 4)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 4,19 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 7,30 Prozent
  • August: Mittwoch, 26.8.2020: 76,69 Prozent (Rang 5)
    Davon:
    Anstieg Wind im Vergleich zum Vortag: 36,66 Prozent
    Anstieg Wind im Vergleich zum Tag danach: minus 32,67 Prozent

Esther Burke fragt:

Ich würde gerne verstehen, wie Tschechien anscheinend diese Mengen an Strom an- und verkaufen kann:  bei vergleichbarer Topographie zur BRD – wie können die denn die hierbei anfallenden Riesenmengen an Strom speichern? Pumpspeicherkraftwerke? warum haben wir diese dann nicht auch in Deutschland? Und was macht Frankreich…

Ich gehe davon aus, dass der Strom wirklich selbst benötigt wird. Oder er wird gewinnbringend weiterverkauft. Jedenfalls kennen unsere Nachbarn die Stromerzeugungsgewohnheiten inkl. volatiler Stromerzeugung Deutschlands. Sie richten sich darauf ein und machen dabei gute Geschäfte. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Strommanagement wirklich komplex ist. Das liegt vor allem auch an der faktischen Gleichzeitigkeit von Strombedarf und Stromerzeugung. Dadurch entsteht enormer Zeitdruck. Zeitdruck, um die Netzfrequenz im grünen Bereich zu halten. Das alles ist höchst anspruchsvoll.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

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Woher kommt der Strom? Sonnenstromerzeugung nicht befriedigend für Hochsommer

An drei Tagen der 34. Woche (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr) war die Windstromerzeugung – unerwartet? – schwach. Die Sonnenstromerzeugung war auch nicht befriedigend für Hochsommerzeiten. Die Folge waren zum Teil sehr hohe Preise (Abbildung 1), die Deutschland für den Import fehlenden Stroms an seine Nachbarn bezahlen musste. Dafür waren die Exportpreise über die Mittagsspitze, wenn Deutschland einen Stromüberschuss erzeugte, niedrig. Was unsere Nachbarn gerne zu rentablen Preisdifferenzgeschäften nutzen (Abbildung 2).

Der Überschuss ist kein rein regenerativ erzeugter Strom. Der Überschuss besteht unter dem Strich immer aus dem Strommix, den Deutschland insgesamt erzeugt. Einen echten, rein mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten Stromüberschuss hat es in Deutschland noch nicht einmal für eine einzige Stunde gegeben. Auch Windräder werden manchmal abgeschaltet. Auch wenn dem nicht so wäre, würde der Strom nicht reichen (Abbildung 3).

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart finden Sie unter Abbildung 4. Unter Abbildung 5 sind die Im- und Exportdaten des aufgelaufenen Jahres 2020 und der 34. Woche abgelegt.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 16.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,32 Prozent, davon Windstrom 11,61 Prozent, Sonnenstrom 22,32 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Strompreise des heutigen Tages liegen zwischen 20 und 40 €/MWh. Bemerkenswert ist, dass die Niederlande und auch Frankreich über Tag günstig Strom an Deutschland verkaufen, um ihn am Abend relativ teuer einzukaufen. Die Schweiz und Österreich hingegen, machen es – wie immer – umgekehrt.

Montag, 17.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,29 Prozent, davon Windstrom 9,68 Prozent, Sonnenstrom 13,71 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,90 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute beginnt die dreitägige Windstromflaute, kombiniert mit recht geringer Sonnenstromerzeugung. Am Morgen kann Deutschland den fehlenden Strom noch zum Preis von um die 40 €/MWh zukaufen. Am Abend müssen hingegen über 60 €/MWh hingelegt werden. Vor allem die Schweiz und Frankreich liefern den fehlenden Strom. Österreich macht kluge Preisdifferenzgeschäfte.

Dienstag, 18.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 34,29 Prozentdavon Windstrom 6,40 Prozent, Sonnenstrom 15,20 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,80 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ein ähnliches Bild wie gestern. Allerdings muss Deutschland am Morgen und am Abend in der Spitze weit über 50 €/MWh für den Stromimport bezahlen. Als über Mittag etwas Stromüberschuss erzeugt wird, fällt der Preis. Österreich profitiert.

Mittwoch, 19.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung Über WordPress 36,22 Prozentdavon Windstrom 4,72 Prozent, Sonnenstrom 18,90 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,6 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Tag 3 der Flaute.

Auch heute werden morgens und abends wieder Spitzenpreise aufgerufen. Nur in der Nacht bis 5:00 Uhr ist der Strompreis verhältnismäßig moderat. Die Nachfrage ist insgesamt gering. Wer profitiert von der Preisachterbahn? Zum Abend deutet sich das Ende der Windstromflaute an.

Donnerstag, 20.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,28 Prozent, davon Windstrom 14,93 Prozent, Sonnenstrom 16,42 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,94 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

In der Tat. In der Nacht zum Donnerstag zieht die Windstromerzeugung an. Um über Tag wieder abzusinken. Doch in der Nacht zum Freitag erholt sich die Windstromerzeugung nachhaltig. Bevor es allerdings soweit ist, zahlt Deutschland für den am Abend fehlenden Strom noch fast 64 €/MWh. Das macht um 19:00 Uhr gut 458.000 €. Wäre es da nicht wirtschaftlicher, den Strom selber zu erzeugen?

Freitag, 21.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,33 Prozent, davon Windstrom 26,67 Prozent, Sonnenstrom 15,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute pendelt sich das Preisniveau zwischen 20 und gut 40 €/MWh ein. Verkaufter Strom ist günstig, eingekaufter Strom ist teuer. Ausnahme: Frühmorgens. Die Niederlande exportieren annähernd den kompletten Tag Strom nach Deutschland.

Samstag, 22.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 60,33 Prozent, davon Windstrom 36,36 Prozent, Sonnenstrom 11,57 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,40 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Einstieg ins Wochenende bringt richtig viel Windstrom. Die Strompreise fallen mit etwas über 4 €/MWh über Mittag Richtung Null-Linie. Werden sie am Sonntag negativ werden? Ja sicher! Mit Tief Kirsten wird es nächste Woche richtig knackig, was die volatile Stromerzeugung anbelangt. Es kommt zu einem echten Windstrombuckel. Und mit 90 €/MWh wird ein echter Spitzenpreis fällig. Für wen? Nächste Woche mehr dazu.

Obwohl bei richtig viel Wind- und Sonnenstrom die Strompreise regelmäßig in den Keller oder tiefer gehen, soll die Stromerzeugung mittels Windkraft und Photovoltaik weiter ausgebaut werden. Geld spielt offensichtlich keine Rolle. Es ist schließlich nicht das eigene. Geplant ist ein „Investitionsbeschleunigungsgesetz“ in Sachen Windkraftanlagen. Was das bedeutet, beschreibt Achgut-Gastautor Justus Lex in diesem Achgut.com Beitrag.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.




Woher kommt der Strom? Windstromerzeugung unter zehn Prozent von gesamt

32. Woche (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

Das Handicap der Sonnenstromerzeugung liegt nun mal darin, dass die Sonne nur tagsüber scheint. Im Durchschnitt nur den halben Tag. Was dann allerdings bedeutet, dass mit noch mehr Solarstrom zur Mittagsspitze noch mehr Strom im Markt wäre und die Preise noch mehr fallen würden. Nur wegen der Mittagsspitze können die konventionellen Stromerzeuger nicht heruntergefahren werden. Jedenfalls nicht so weit, dass kein Überangebot mehr vorhanden wäre.

So bleibt es in der 32. Woche bei einem Anteil von 42,4 Prozent der erneuerbaren Energieträger an der gesamten Stromerzeugung. 11,8 Prozentpunkte weniger als der Durchschnitt (Abbildung 1). Trotz der Abfederung durch Pumpspeicherstrom (Abbildung) in den Spitzenbedarfszeiten hat Deutschland sehr viel Importbedarf. Der teuer bezahlt werden muss. Nur in den frühen Morgenstunden ist der Importpreis auch für Deutschland moderat. Ansonsten gilt das Muster: Deutschlands Nachbarn bekommen günstigen deutschen Exportstrom und erhalten gute Preise, wenn Deutschland mittels Importstrom seinen Restbedarf deckt (Abbildung 3). Wobei innerhalb weniger Stunden am Tag sehr gewinnträchtige Preisdifferenzgeschäfte gefahren werden können (Abbildung 4). Von unseren Nachbarn. Mehr dazu in den Tagesanalysen.

Die Tabelle der Energie-Charts und der daraus generierte Chart (Abbildung 5) verdeutlichen die mangelnde Windstromerzeugung, die daraus resultierende recht geringe Menge Strom, die mittel erneuerbarer Energieträger hergestellt wurde. Die konventionelle Stromerzeugung bullert (Abbildung 2), reicht am Ende doch nicht aus, wie die Zahlen Im-/Exporttabelle (Abbildung 6) der 32. Woche belegen. Abbildung 7 bringt als Ergänzung die aufgelaufenen Im-/Exportzahlen des Jahres 2020. Darin sind die z.T. exorbitanten Stromexporte des 1. Quartals 2020 (Abbildung 8) enthalten.

Zum Schluss noch ein Blick auf die in die Tabelle angenommene „Verdoppelung der installierten Leistung Wind- und Sonnenkraft“ (Abbildung 9). Schon ein flüchtiger Blick über den Tabellenausschnitt lässt erkennen, dass auch eine angenommene Verdoppelung im Sommer nicht viel helfen würde. Nur an sechs von 36 Tagen hätte der regenerativ erzeugte Strom ausgereicht, um den Bedarf zu decken.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 2.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,59 Prozent, davon Windstrom 12,87 Prozent, Sonnenstrom 12,87 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,85 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag ist – wie immer – bedarfsarm. So fällt die geringe regenerative Stromerzeugung nicht ins Gewicht. Die Strompreise bleiben moderat. Zwar zahlt Deutschland für Stromimporte mehr, als es für Exporte erhält. Von negativen Preisen ist man aber immer mindesten 23,86 €/MWh entfernt.

Montag, 3.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,96 Prozent, davon Windstrom 7,89 Prozent, Sonnenstrom 14,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,04 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute sieht es ganz anders aus. Der Bedarf steigt, Wind- und Sonnenstromerzeugung halten nicht mit: Deutschland importiert den ganzen Tag Strom zu hohen Preisen. Ausnahme: Der frühe Morgen.

Dienstag, 4.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,59 Prozentdavon Windstrom 7,63 Prozent, Sonnenstrom 14,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,56 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag ähnelt dem Montag. Heute allerdings werden die Höchstpreise am Vormittag aufgerufen.

Mittwoch, 5.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,08 Prozent, davon Windstrom 15,13 Prozent, Sonnenstrom 18,42 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Vor allem auch auf See. Hinzu kommt starke Sonnenstromerzeugung. Beides zusammen führt über Tag zu einem Stromüberangebot, welches zu sinkenden Preisen führt. Eine gute Gelegenheit für Preisdifferenzgeschäfte. Österreich und die Schweiz nutzen die Gelegenheit: Hier klicken.

Donnerstag, 6.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,36 Prozent, davon Windstrom 9,77 Prozent, Sonnenstrom 21,80 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Vormittag lässt die Windstromerzeugung – auch auf See – nach. Trotzdem kommt es über Tag – starke Sonnenstromerzeugung – zu einem Überangebot, welches wiederum zu sinkenden Preisen und Preisdifferenzgeschäften führt.

Freitag, 7.8.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 41,09 Prozent, davon Windstrom 6,20 Prozent, Sonnenstrom 21,71 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,18 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute ein ähnliches Bild wie gestern. Etwas andere Preise, doch das Bild ist das gleiche. Nun stelle man sich eine Verdoppelung der installierten Leistung Sonnenkraft vor. Noch mehr Strom über Tag. Die Preise fielen ins Bodenlose.

Samstag, 8.8.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 41,32 Prozent, davon Windstrom 4,96 Prozent, Sonnenstrom 22,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,05 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Der Einstieg ins Wochenende: Nochmals eine feine Gelegenheit, Preisdifferenzgeschäfte zu realisieren. Die Windstromerzeugung liegt unter 5%. Doch die starke Sonnenstromerzeugung „reißt es raus“. Zugunsten unserer Nachbarn. Die machen gute Geschäfte mit in Deutschland erzeugtem Strom.

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Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




Woher kommt der Strom? Das Energiewende-Paradoxon

Die Analyse der 22. Woche wird ergänzt durch die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und dem daraus generierten Chart. Auch diese Woche wieder der Chart des Im-/Export für das aufgelaufene Jahr und die aktuelle Analysewoche. Hier die Werte der Energy-Charts: Der Anteil der Erneuerbaren Energieträger an der Stromerzeugung in Deutschland betrug in der 22. Woche 56,9 Prozent im Durchschnitt (Zu Sinn und Unsinn von Durchschnittsangaben in Sachen Strom: Hier klicken). Der Wert entspricht damit ziemlich genau dem bisherigen Jahresdurchschnitt von 56,7 Prozent.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 24.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,38 Prozent, davon Windstrom 42,98 Prozent, Sonnenstrom 16,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,88 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sagenhafte 88,43 Prozent betrug der Anteil des mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten Strom um 12:00 Uhr am Sonntag unserer 22. Analysewoche. Hört sich gut an, ist auch ganz sicher bemerkenswert. Die erneuerbaren Energieträger erreichen immer öfter – wenn auch nur stundenweise und bei verhältnismäßig geringem Bedarf – Stromerzeugungswerte im Bereich der 90 Prozent. Was, weil zwecks Stabilisierung des Stromnetzes auch immer in großen Kraftwerken mit großen rotierenden Massen hergestellter konventioneller Strom hinzu erzeugt werden muss, zu einem Überangebot führt, welches immer wieder zu negativen Strompreisen führt. An diesem Sonntag war es besonders heftig: Bis 18:00 Uhr wurde regelmäßig Geld zum verschenkten Strom mitgegeben. Relative Höchstpreise wurden erst aufgerufen, als Deutschland am Abend selber etwas Strom per Saldo importieren musste. Aus Frankreich, Dänemark und der Schweiz. Nachbarn, denen über Tag der Strom geschenkt und zusätzlich Unmengen Geld hinterhergeworfen wurde. Der deutsche Stromkunde hingegen zahlt den vollen Preis. Es ist das Energiewende-Paradoxon, das hier greift und von Prof. Claudia Kemfert so eindrücklich, so erhellend aber auch in der Konsequenz erschreckend formuliert wird.

Montag, 25.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,90 Prozent, davon Windstrom 33,33 Prozent, Sonnenstrom 13,49 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,08 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute war der Bedarf größer, es setzte ein Rückgang der Windstromerzeugung ein. Mit relativ wenig Sonnenstrom führte dies zu einer Stromunterdeckung ab 5:00 Uhr. Was generell dazu führte, dass der Strompreis-Negativbereich verlassen wurde. Dennoch:  Deutschland exportiert sein Zuviel an Strom zu Tagestiefstpreisen. Ab 6:00 Uhr, Deutschland importiert per Saldo Strom, ziehen die Preise an und liegen in der Spitze am Abend um 20:00 Uhr bei 38,32 €/MWh.

Dienstag, 26.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,61 Prozentdavon Windstrom 4,35 Prozent, Sonnenstrom 21,74 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,52 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der heutige Dienstag zeichnet sich durch eine Windstromerzeugung aus, die fast gegen Null (Sehr wenig Strom onshore; Null Strom offshore) geht. Glücklicherweise bringt eine zufriedenstellende Sonnenstromerzeugung über Tag einen gewissen Ausgleich. Scheint die Sonne hingegen nicht, wird die regenerative Stromerzeugung praktisch nur von den Energieträgern Biomasse und Wasserkraft „gerettet“. Die Strompreise ziehen an. Deutschland importiert den ganzen Tag Strom von seinen Nachbarn, obwohl die konventionelle Stromerzeugung im Vergleich zu vorgestern richtig kräftig bollert.

Mittwoch, 27.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,25 Prozent, davon Windstrom 11,71 Prozent, Sonnenstrom 25,23 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,32 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ab Mittag zieht die Windstromerzeugung an. Aufatmen bei den Freunden der erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft. Die Sonne scheint heute kräftig auf die Solaranlagen. Es kommt zu keiner längeren Flaute, schon gar nicht zu einer über Tage anhaltenden Dunkelflaute. Die ist nur in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch präsent. Die Strompreise bewegen sich zwischen knapp 20 und gut 30 €/MWh. Vor allem Frankreich und die Schweiz liefern Strom. Aber Dänemark und vor allem auch die Niederlande sind dabei. Deutschlands Norden benötigt Strom. Da können 100.000 Windkraftwerke in der Landschaft stehen: kein Wind = kein Strom!

Donnerstag, 28.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,85 Prozent, davon Windstrom 21,49 Prozent, Sonnenstrom 23,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,05 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Eine kräftig scheinende Sonne plus konsolidierte Windstromerzeugung auf für die Jahreszeit zufriedenstellendem Niveau bewirken, dass über die Mittagsspitze der in Deutschland erzeugte Strom ausreicht, um den Bedarf zu decken. Selbstverständlich nur inkl. konventionell erzeugtem Strom (12:00 Uhr = 27,067 GW). Neben Frankreich und der Schweiz sind es heute wieder die Niederlande, die Strom liefern.

Freitag, den 29.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,55 Prozent, davon Windstrom 13,64 Prozent, Sonnenstrom 24,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,36 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am heutigen Freitag lässt die Windstromerzeugung über Tag nach. Viel Sonnenstrom gleicht dies aus. Insgesamt aber herrscht Stromunterdeckung. Deutschland muss/will praktisch den ganzen Tag Strom importieren. Es lohnt sich wohl nicht, die konventionelle Stromerzeugung weiter hochzufahren.

Samstag, 30.5.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 70,48 Prozent, davon Windstrom 41,90 Prozent, Sonnenstrom 11,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,14 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Nach einer kleinen Windstromdelle am Vormittag zieht die Windstromerzeugung wieder an. Obwohl die Sonnenstromerzeugung nicht die stärkste ist, kommt es in der Mittagsspitze auch wegen des Einstiegs in das Wochenende geringeren Bedarfs zu einem Stromüberangebot, welche die Preise, die Deutschland erzielt, in den Keller rauschen lässt. Keller? Nein, Parterre! Die negativen (Keller-)Strompreise werden erst wieder – Achtung: Spoiler-Alarm – am Sonntag aufgerufen werden. Wie der Teufel es will: Der geringe Bedarf am Sonntag plus verhältnismäßig viel Wind- und Sonnenstrom lässt die Strompreise in den Negativbereich purzeln.

Der weltweite Lockdown reduzierte die CO2-Emissionen nur um 17 Prozent

Die deutsche Energiewende, das Abschalten der Kernkraftwerke in Deutschland ist da ein gewisser Widerspruch, dient in erster Linie dazu, den CO2-Ausstoß in Deutschland zu reduzieren, dass die Klimaerwärmung so weit reduziert wird, dass die Erde nicht verbrennt. Ob ein solches Unterfangen unilateral sinnvoll ist oder nicht, soll hier und heute nicht diskutiert werden. Immerhin erzeugt Deutschland nur gut zwei Prozent des weltweiten CO2-Austoßes.

Im weltweiten Maßstab haben die vor allem in der westlichen Welt durchgeführten Corona-Lockdown-Maßnahmen zu erheblichen Einbrüchen vor allem in diversen Bereichen der Wirtschaft geführt. Mit entsprechendem Rückgang der CO2-Emissionen. Statista hat die Analyse des Global Carbon Projekt übersichtlich zusammengefasst (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es werden alle Abbildungen mit wichtigen Erläuterungen und Mehr geöffnet).

Auf dem Höhepunkt des fast kompletten wirtschaftlichen Stillstands lag der CO2-Minderausstoß weltweit – faktisch nur westliche Welt plus einige Zweitweltländer/Tigerstaaten – bei 18 Millionen Tonnen CO2 pro Tag. Angenommen, dieser Minderausstoß würde das ganze Jahr und nicht nur für ein paar Tag im April erreicht, entspräche dies der Deindustrialisierung, der Minderung des fossilen Verkehrs, dem quasi Wegfall des Flugvolumens und vielem mehr, was sich die Retter der Welt, unsere Klimaschützer, so engagiert wünschen.

Kurz: Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr würde ein Dauerlockdown auf seiner tiefsten Phase 365 x 18 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das wären 6,57 Milliarden Tonnen. Wie hoch ist der CO2-Ausstoß weltweit insgesamt? 2018 lag der von Menschen verursachte CO2-Ausstoß bei weltweit 37,9 Milliarden Tonnen (Abbildung 1). Es steht zu befürchten, dass Klimaschützer und Weltenretter blass werden, wenn sie die Konsequenzen dieses Sachverhaltes verstehen.

Der scharfe Lockdown, welcher die Wirtschaft in die größte Wirtschaftskrise nach dem 2. Weltkrieg gerissen hat, dieser Lockdown auf ein Jahr hochgerechnet, reduziert den CO2-Ausstoß weltweit gerade mal um ein Sechstel, gerade mal gut 17 Prozent. Ob diese so teuer erkaufte Reduktion des CO2 das Klima retten würde? Man darf es bezweifeln. Vor allem auch deshalb, weil aufstrebende, bevölkerungsreiche Staaten diese Minus an CO2 sehr schnell wieder aufholen werden. Diese Länder wollen noch einen Mindestwohlstand erreichen. Ob sich der Westen wegen eines angeblich Menschen – durch CO2 – verursachten Klimawandels wirtschaftlich ruiniert oder nicht, ist diesen Staaten erst mal egal.

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

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Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Woher kommt der Strom? fast durchgängiger Stromimport

Die 18. Woche ist durch fast durchgängigen Stromimport aus dem benachbarten Ausland gekennzeichnet. Ursache ist die praktisch zu Erliegen gekommene Windstromerzeugung. Ist die Sonnenstromerzeugung für die Jahreszeit in den ersten zwei Wochentagen noch rekordverdächtig, lässt sie ab Dienstag etwas nach, was, verbunden mit der schwachen Windstromerzeugung, hohen Importbedarf mit sich bringt. Der ab Dienstag etwas auffrischende Wind führt nicht zu einer Windstromerzeugung, die das Weniger an Sonnenstrom ausgleichen könnte. Also wird Strom importiert. Frankreich und die Schweiz, aber auch Dänemark und die Niederlande liefern den Strom, der nötig ist, um den Bedarf in Deutschland zu decken. Sogar Österreich exportiert zu einem Zeitpunkt nach Deutschland. Das Land nutzt, wie die anderen nach Deutschland Strom exportierenden Staaten, die Strompreisdifferenz: günstig in Deutschland überschüssigen Strom aufkaufen. Wenn Deutschland Strom benötigt, wird dieser zu relativ erheblich höheren Preisen geliefert.

Die konventionellen Stromerzeuger Deutschlands jedenfalls verzichten darauf, die eigene Produktion so weit hochzufahren, dass der Bedarf gedeckt wird. Sie haben immer die Sorge, dass ein plötzlicher Wetterwechsel die Windstromerzeugung – womöglich in Verbindung mit starker Sonnenstromerzeugung – massiv ansteigen lässt. Was selbstverständlich nicht unbegründet ist. In der 18. Woche kam der Anstieg in der Nacht vom 29. auf den 30. April. Die Windstromerzeugung verdreifachte sich. Die konventionellen Stromerzeuger fuhren die Stromerzeugung herunter. Am Abend des 30.04.2020 brach die Windstromerzeugung um ein Drittel ein, was mit 34 €/MWh den zweithöchsten Preis der Woche für Importstrom begründete. Nur am Abend des 28.04.2020 wurde mit 43,31 €/MWh ein höherer Preis aufgerufen. Am 30.04. handelte es sich allerdings nur um eine Winddelle. Zum 01. Mai – Feiertag mit wenig Verbrauch – erreichte die Windstromerzeugung die höchsten Werte der 18. Woche. Mit der Folge, dass die Preise abrupt in den Keller fielen. Wohlgemerkt die Preise, die Deutschland beim Export seines Stromüberschusses erzielt/nicht erzielt. Bekam man am 01.05.2020 noch 5,50 €/MWh musste von 8:00 bis 11:00 Uhr noch Geld mitgegeben werden. Der höchste Preis lag um 20:00 Uhr bei 28,43 €/MWh. Der allerdings musste von Deutschland bezahlt werden, weil nach Sonnenuntergang nunmehr fehlender Strom hinzugekauft werden musste.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart, sowie die Im-/Exportdaten der 18. Woche und die Daten des bisherigen Jahres runden die bisherige Analyse ab.

Tagesanalysen

Sonntag, 26.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,85 Prozent, davon Windstrom 5,49 Prozent, Sonnenstrom 28,57 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,78 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Wind, viel Sonne bringt der Sonntag. Mit der Folge, dass der über die Mittagsspitze zu viel erzeugte Strom günstig abgegeben werden muss. Der morgens und abends fehlende Strom hingegen recht relativ teuer importiert wird. Diverse Länder machen „kleine“, aber profitable Preisdifferenzgeschäfte. Schauen Sie sich den IMEX-Chart mal genau an.

Montag, 27.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,71 Prozent, davon Windstrom 8,26 Prozent, Sonnenstrom 22,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,51 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Im Prinzip das gleiche Bild wie gestern. Ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied liegt im höheren Bedarf. Da reichen viel Sonnenstrom und eine etwas stärkere Windstromerzeugung auch in der Mittagsspitze nicht aus, um den Bedarf zu decken. Für den Rest des Tages sowieso nicht. Morgens und abends werden zwar die Pumpspeicher geleert. Dennoch muss Strom importiert werden. Es fällt auf, dass Tschechien und Österreich die Preisdifferenzen geschickt nutzen.

Dienstag, 28.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,20 Prozentdavon Windstrom 11,93 Prozent, Sonnenstrom 14,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,60 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Sonnenstromerzeugung lässt nach, die Windstromerzeugung verharrt auf niedrigem Niveau. Die konventionellen Stromerzeuger liefern. Sie liefern aber auch heute nicht genug, um den Bedarf zu decken. Hier der IMEX-Chart.

Mittwoch, 29.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,54 Prozent, davon Windstrom 17,86 Prozent, Sonnenstrom 11,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute liegt die Sonnenstromerzeugung auf dem Tiefpunkt der Woche. Auch die nunmehr etwas größere Windstromerzeugung kann die Stromunterdeckung nicht verhindern, das können nur die konventionellen Stromerzeuger. Die aber wollen nicht. Der Zukauf von Strom scheint sich mehr zu lohnen.

Donnerstag, 30.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,17 Prozent, davon Windstrom 37,50 Prozent, Sonnenstrom 11,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Mehr Windstrom, aber noch immer wenig Sonnenstrom. Es fällt auf, dass der auf See gewonnene Windstrom endlich mal ansteigt. Der ging in den vergangenen Tagen fast durchgängig gegen Null. Was zeigt, dass Windkraftanlagen Offshore auch nicht unbedingt die „Bringer“ der Energiewende sind, wenn man bedenkt, was für ein Aufwand betrieben werden muss, welche Eingriffe in die Meeresbiologie nötig sind, um solche Anlagen zu errichten. Die Strompreise waren recht niedrig, der Im-/Exportsaldo schwankte lange um die Null. Erst ab 15:00 Uhr kam es zum Preisanstieg. Als der wenige Sonnenstrom Stück-um-Stück weniger wird, tut sich die schon übliche Deckungslücke auf. Deutschland importiert zum Tageshöchstpreis.

Freitag, den 1.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,47 Prozent, davon Windstrom 36,94 Prozent, Sonnenstrom 15,32 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Feiertag und massiver Anstieg der Windstromerzeugung. Mit der Folge sehr geringer, teilweise negativer Strompreise. Das, obwohl die konventionellen Stromerzeuger die Stromerzeugung stark zurückfahren. Geringe, negative Strompreise bedeuten in aller Regel: Deutschland exportiert Strom. Zumindest bis zum frühen Abend. Da wird zwar Pumpspeicherstrom hinzu erzeugt. Doch das reicht bei weitem nicht. Folge: Ab 17:00 Uhr importiert Deutschland Strom. Der Preis steigt von 7,88 €/MWh (17:00 Uhr) auf 28,43 €/MWh um 20:00 Uhr. Schauen Sie sich die Strompreise bis 17:00 Uhr an. Klicken Sie hier und fahren Sie mit Maus oder Finger über die blaue Preislinie. Sehen Sie auch, wie clever die Schweiz die Preisdifferenzen nutzt und gutes Geld verdient.

Samstag, 2.5.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,35 Prozent, davon Windstrom 33,65 Prozent Sonnenstrom 15,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,31 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Zum Wochenende wieder eine zufriedenstellende Windstromerzeugung. Bis 18:00 Uhr reicht die Stromerzeugung Deutschlands annähernd aus. Dass am Mittag und später zu viel Strom im Markt ist: nichts Neues. Die Preise sinken unter 10 €/MWh. Erst zur bereits bekannten Vorabendzeit herrscht Strommangel. Da ziehen die Preise an. Denn Deutschland benötigt Strom. Das können auch die Pumpspeicher nicht verhindern. Deren Betreiber, das sollte nicht vergessen werden, damit gutes Geld verdienen.

Negative Strompreise

Auch diese Woche gab es wieder negative Strompreise. Deutschland, der Stromkunde, musste den Strom nicht nur verschenken, es wurde sogar noch Geld mitgegeben. Insbesondere dann, wenn sehr viel Strom aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird, kommt es zum rapiden Verfall der Strompreise. Jörg Machan fragte in diesem Zusammenhang vergangene Woche: … Warum schaltet man Wind- und Solarkraftwerke bei zu viel Strom nicht einfach ab? Das Argument der Netzfrequenzstabilität fällt doch hier weg. Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt wird, ist vorrangig in das Stromnetz einzuspeisen. Damit soll genau das verhindert werden, was eigentlich, wenn man wirtschaftlich denkt, auf der Hand liegt. Dass der Preis des Stroms für die Versorgung eine Rolle spielt. Deutschland aber will schließlich die Welt retten. Koste es, was es wolle. Da muss der Bürger schon einsichtig sein und richtig zahlen für den Einspeisevorrang, oder? Immerhin nimmt sich der Gesetzgeber des Problems an, wie energate-messenger am 24.4.2019 schreibt:

Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien und KWK-Anlagen ließ den Netzbetreibern bislang wenig Spielraum. Zwangsabschaltungen dieser Anlagen vor fossilen Kraftwerken sind nur ausnahmsweise erlaubt, falls sonst die Stromversorgung gefährdet wäre. In Zukunft könnten die Ausnahmen zur Regel werden – und zwar aus Kostengründen. Denn mit der Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (Nabeg 2.0) Anfang April wurde der Einspeisevorrang relativiert. Ab Oktober 2021 ist es demnach zulässig, EEG- und KWK-Anlagen ab 100 kW installierter Leistung immer dann abzuregeln, wenn andernfalls ein „Vielfaches“ an konventioneller Erzeugung vom Netz gehen müsste. Ein Vielfaches bedeute „mindestens das Fünffache und höchstens das Fünfzehnfache“. Die genaue Höhe dieses Mindestfaktors soll die Bundesnetzagentur bis Dezember 2020 per Verordnung festlegen, im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt. 

2019 hat man angefangen, ab Oktober 2021 soll dann gespart werden dürfen:

Ziel des Eingriffs ist, die Gesamtkosten für das Redispatch von derzeit rund einer Mrd. Euro zu senken: „Die moderate Relativierung des Einspeisevorrangs hilft, den Umfang in einem für die Übertragungsnetzbetreiber noch handhabbaren Maß zu halten und so Risiken für die Elektrizitätsversorgung zu verringern“, heißt es in der Gesetzesbegründung. Dem gegenüber stünden zwar eine leichte Erhöhung der CO2-Emissionen und eine leicht verringerte Ökostromerzeugung. Doch diesen würden durch die gesetzlichen Vorgaben in engen Grenzen gehalten und in Abwägung mit den Vorteilen für die Systemsicherheit als „vertretbar“ angesehen. Diese Einschätzung basiert auf einer Studie für das federführende Bundeswirtschaftsministerium (energate berichtete). […] Zur Studie: Hier klicken

Dass sich „rot-grün-guter“ Widerstand bildete, verwundert nicht wirklich:

[…] Gegen ein Aufweichen des Einspeisevorrangs formierte sich Widerstand, etwa von Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) (energate berichtete). Im September forderten neun Landesminister in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), beim Einspeisevorrang keine Abstriche zu machen (energate berichtete). Und die Bundesrats-Ausschüsse forderten in ihrer Beschlussempfehlung zum Nabeg 2.0, die „erhebliche“ Einschränkung des Einspeisevorrangs zu streichen. Dies stehe den Zielen der Energiewende entgegen, zumal wirksame Alternativen zur Netzentlastung zur Verfügung stünden. […] Quelle der 3 energate-messenger Zitate: Hier klicken

Bleibt abzuwarten, was am Ende übrig bleibt von der Novellierung des Gesetzes.

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Woher kommt der Strom? Schönes Frühlingswetter, zuviel Saft im Netz.

16. Woche

Exportkosten

Frankreich, Dänemark, die Schweiz sowie die Niederlande machten gute Geschäft. Nur der deutsche Stromkunde nicht. Der zahlt den höchsten Strompreis Europas. Die konventionellen Stromerzeuger ließen praktisch die letzten 5 Tage der 16. Woche die Stromunterdeckung bestehen, die sich durch schwache Windstromerzeugung ergab. Es wurde darauf spekuliert, dass der Strom günstiger eingekauft werden kann, als wenn man ihn selbst herstellt. Die Importpreise schwankten zwischen etwa 20 Euro und knapp 50 Euro/MWh. Die Exportpreise zwischen etwa 8 und -78 Euro/MWh.

Die Tabelle mit den aus den Energy-Charts entnommen Werten sowie der daraus generierte Chart zeigen die physikalischen Stromflüsse nach. Agora weist die kommerziellen Handelsflüsse auf. Daher kommt es zu den unterschiedlichen Werten bei den Import-/Exportzahlen.

Die Corona-Krise ließ den Strombedarf auch in der Woche nach Ostern sinken. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie man vermuten könnte. Der Strombedarf verlagert sich offensichtlich in die Haushalte.

Tagesanalysen

Sonntag, 12.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,70%, davon Windstrom 19,15%, Sonnenstrom 24,47%, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,09%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Ostersonntag ist bedarfsarm. Die konventionelle Stromerzeugung wurde stark heruntergefahren. Zum Ende des Tages reicht auch eine verstärkte Pumpspeicherstromerzeugung nicht, um den Bedarf zu decken. Stromimporte werden nötig. Vor allem Frankreich profitiert.

Montag, 13.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,27%, davon Windstrom 46,61%, Sonnenstrom 15,25%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,41%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der immer wieder rekordverdächtige Ostermontag: Tatsächlich spielen Sonne und Wind mit. Die mittels erneuerbarer Energieträger erzeugte Strommenge erreicht fast 77%. Nicht ganz der Rekord (78,88). Aber immerhin. Der Wermutstropfen. Zum großen Teil (7:00 bis 19:00 Uhr) muss der Strom verschenkt werden. Zum größten Teil sogar mit Bonus (10:00 bis 18:00 Uhr).

Dienstag, 14.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,04%, davon Windstrom 31,58%, Sonnenstrom 18,42%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,04%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Ich weiß nicht, ob auch das ein Rekord ist. Aber heute ab 12:00 Uhr beginnt eine sehr lange Stromunterdeckungsphase. Europa, übernehmen Sie. Decken Sie die Versorgungslücken des größten Industrielandes des Kontinents. Hört sich gut an, stimmt aber nicht ganz. Morgen, am 15.4.2020 gibt es einen Unterbruch von 10:00 bis 15:00 Uhr. Aber dann …

Mittwoch, 15.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,41%, davon Windstrom 27,97%, Sonnenstrom 22,03%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,41%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute Mittag – die Sonne scheint kräftig – wird tatsächlich noch mal etwas Strom exportiert, zum Teil praktisch verschenkt. Ansonsten wird Strom importiert. Heute ist auch Österreich dabei.

Donnerstag, 16.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,63%, davon Windstrom 15,74%, Sonnenstrom 24,07%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,81%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Wind, viel Sonne, den ganzen Tag belässt es die deutsche Stromversorgungsindustrie bei einer kompletten Stromunterdeckung. Man will offensichtlich nicht. Zwar wird Pumpspeicherstrom erzeugt. Doch der langt bei weitem nicht aus. Der Im-/Exportchart zeigt,  dass heute mal Tschechien ein gutes Geschäft mit den Preisdifferenzen macht. Aber auch Österreich.

Freitag, den 17.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,96%, davon Windstrom 9,62%, Sonnenstrom 25,00%, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,35%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

War die Windstromerzeugung bereits gestern sehr schwach, so liegt sie heute nahezu komplett darnieder. Über den Tag: Still ruht die See. Tschechien und Österreich sind auf den Geschmack gekommen. Preisdifferenzen werden genutzt. Gewinn eingefahren. Die Niederlande und Dänemark liefern viel Strom. Selbstverständlich ist das alles geplant von der deutschen Stromwirtschaft. Vielleicht profitiert sie sogar das ein oder andere Mal mit den Spekulationen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass der deutsche Stromkunde …

Samstag, 18.4.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 60,78%, davon Windstrom 22,55% Sonnenstrom 21,57%, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,67%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die lange Phase der Stromunterdeckung endet am Mittag. Es droht gleichwohl Ungemach. Denn, statt dass die Windstromerzeugung relativ gemächlich zulegt, macht sie praktisch jeden Tag der nächsten Woche einen Sprung nach oben. Heute aber ist alles im relativ grünen Bereich. Deutschland importiert – bis auf die Mittagsspitze – Strom zu moderaten Preisen. Die konventionellen Stromerzeuger bewegten sich die gesamte Woche in einem relativ engen Fenster. Wenn man von der regelmäßigen Erzeugung von Pumpspeicherstrom absieht.

Aktuelles Lebensumfeld nicht weiter verschandeln lassen

Frau Hermine Mut fragte im Kommentarbereich des Artikels 14. Woche: Jeden Dienstag lesen wir aufs Neue, dass Strom von Frankreich, der Schweiz und Österreich nach Deutschland importiert werden musste – Pumpspeicherkraftwerke machen es möglich.  Frage hier: wäre es nicht möglich, auch in D eine größere Anzahl/Kapazität an diesen Pumpspeicherkraftwerken zu bauen – Gebirge vom Harz bis zum großen Arber und Berchtesgaden sind doch vorhanden?? Was steht dem entgegen? 

Die Pläne  von Trianel (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen). Jeweils ein Pumpspeicherkraftwerk in Nethe (NRW) und Schmalwasser (Thüringen) (Abbildung 1) und zuvor in der Eifel (Abbildung 2) wurden aufgegeben. Nicht zuletzt der Widerstand betroffener Bürger trug zu diesem Ergebnis bei. Die Menschen wollen nicht ob einer sehr ungewissen Klimazukunft in 30 bis 80 Jahren ihr aktuelles Lebensumfeld noch weiter verschandeln lassen (Abbildung 3). Allein die Windkraftanlagen in der Eifel lassen von der ursprünglich-natürlichen Landschaft kaum noch etwas übrig. Aber auch ein Pumpspeicherkraftwerk allein hat schon gigantische Ausmaße. Bilder des größten Pumpspeicherkraftwerks Goldisthal (Thüringen) in Deutschland belegen dies (Abbildung 4).

Deutschland importiert in der Tat aus Frankreich und der Schweiz Strom, wenn dieser benötigt wird. Doch nur ganz selten Strom aus Österreich. Dieses Land ist regelmäßig auf Strom aus Deutschland angewiesen. Es deckt damit vor allem den eigenen Bedarf. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Deutschland auch Strom aus Dänemark, den Niederlanden und Schweden importiert. Länder nördlich/westlich von Norddeutschland gelegen. Ein Beleg, dass auch -zigtausende installierte Windräder in Norddeutschland kaum Windstrom erzeugen, wenn kaum Wind weht. Und deshalb Strom aus Nordländern importiert werden muss. (Abbildung 5).

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Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Woher kommt der Strom? Deutschland wird seine Klimaziele erreichen

(Abbildung)

Die 11. Woche war sehr wechselhaft. Markant ist der rapide Rückgang der Windstromerzeugung um 80 Prozent von Freitagmittag bis zum Samstagmorgen. Strom wurde mehrfach verschenkt. Allerdings fielen keine nennenswerten Boni für die Abnehmer an. Generell gilt auch diese Woche wie fast immer: Benötigt Deutschland per Saldo Strom, ist er teurer, als wenn Deutschland Strom exportiert.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart, sowie die Im-/Exportzahlen der Woche und des bisherigen Jahres. Zum Schluss noch der Agora-Chartmix für die komplette Woche.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 8.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,91%, davon Windstrom 45,59%, Sonnenstrom 8,82%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,50%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenende, ein ruhiger Tag. Die Windstromerzeugung läuft gleichmäßig. Die Sonne scheint recht ordentlich. Alles im grünen Bereich. Deutschland exportiert Strom. Den ganzen Tag. Ok, die Preise liegen den größten Teil des Tages unter 20 €/MWh. Der Höchstpreis, der erzielt wird, beträgt 34,80 €/MWh. Alles nicht auskömmlich. Aber die Stromversorgung ist gesichert. Gegen Abend fahren die konventionellen Stromerzeuger ihre Kraftwerke hoch. Denn die Windstromerzeugung sinkt.

Montag, 9.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,48%, davon Windstrom 24,64%, Sonnenstrom 6,52%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,32%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung sinkt weiter. Dafür steigt der Bedarf. Denn es ist Montag, Werktag. Die konventionelle Stromerzeugung inkl. Pumpspeicher wird weiter hochgefahren. Dennoch entsteht eine stundenlange Deckungslücke. Sie wird durch Stromimporte geschlossen. Genauso wie die Lücke am späten Nachmittag / frühen Abend. Im Verhältnis zu den Exportpreisen, die Deutschland erzielt, werden für den Import Spitzenpreise gezahlt.

Dienstag, 10.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,65%, davon Windstrom 55,88%, Sonnenstrom 1,76%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht wieder an. Zum Glück gibt es wenig Sonnenstrom. Sonst würden die Preise richtig in den Keller gehen. So werden wenigsten von 8:00 bis 13:00 Uhr Preise von sehr knapp über 30 €/MWh erzielt. Der Tiefpreis des Tages liegt bei 4,93 €/MWh um 23:00 Uhr. In dieser Stunde exportiert Deutschland auch die Höchstmenge des heutigen Tages: 11,233 GW.

Mittwoch, 11.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,24%, davon Windstrom 49,04%, Sonnenstrom 5,73%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,46%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Gestern wurden noch fast 5 €/MWh zu Tagesende erzielt. Jetzt, zu Beginn des neuen Tages, wird der Strom verschenkt. Erst um 4:00 Uhr steigt der Preis wieder an und erreicht um 8.00 Uhr einen ersten Höhepunkt. Da allerdings importiert Deutschland. Genauso wie um 19:00 Uhr.

Donnerstag, 12.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,10%, davon Windstrom 55,56%, Sonnenstrom 7,02%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute verschenkt Deutschland von 10:00 bis 13:00 Uhr Strom. Die Sonnenstromerzeugung ergänzt den Windstrom so, dass viel zu viel Strom im Markt ist. Die konventionellen Stromerzeuger fahren allein deswegen ihre Produktion nicht herunter, weil neben dem Sonnenuntergang ein Rückgang der Windstromerzeugung plus Mehrbedarf zu erwarten ist. Richtig kalkuliert. Eine Unterdeckung wird dennoch nicht komplett vermieden. Um 18:00 und 19:00 Uhr importiert Deutschland per Saldo Strom. Selbstverständlich zu Tageshöchstpreisen.

Freitag, 13.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,51%, davon Windstrom 50,61%, Sonnenstrom 7,93%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,98%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Wind, viel Sonne = viel Strom im Markt = Geringe Exportpreise und zum Teil verschenkter Strom. Zum Abend sinkt die Windstromerzeugung massiv. Da muss dann wieder importiert werden. Zu Höchstpreisen. Denn eine Stromunterdeckung kann auch nicht durch das Hochfahren der konventionellen Kraftwerke verhindert werden.

Samstag, 14.3.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,17%, davon Windstrom 21,74%, Sonnenstrom 14,78%, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,65%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

Hätte die Sonnenstromerzeugung am heutigen Samstag nicht ihr Jahreshoch gehabt, dann hätte es fast den ganzen Tag eine Stromunterdeckung gegeben. Oder haben die konventionellen Stromerzeuger spekuliert. Der Höchstimportpreis lag bei lediglich 38,53 €/MWh. Da kann man nicht selber den Strom produzieren. Wie auch immer. Um 6:00 Uhr wurden mittels regenerativer Energieträger insgesamt 10 GW von benötigten 50 GW produziert. Macht 20%. Klar, die Windstromerzeugung zog später wieder an. Doch es werden mit dem in der nächsten Woche beginnenden Frühling wieder vermehrt die Tage mit schönem Wetter kommen. Dann gibt es generell wenig Windstrom. Da die Sonne nachts nicht scheint – wirklich! – wird die regenerative Stromerzeugung im Durchschnitt wieder sinken. So war es vergangenes Jahr, so wird es in diesem Jahr sein.

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