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Woher kommt der Strom? Windstarke Woche – konventionelle Erzeuger kommen ins Schwitzen.

7. Woche

Die erste Delle wird gerade noch so ausgeglichen. Die zweite hinterlässt eine erhebliche Stromdeckungslücke. Deutschland Stromerzeuger verlassen sich auf Stromimporte aus dem Ausland. Selbstverständlich hätten sie die konventionelle Stromerzeugung massiv hochfahren können. Vor allem mit Gaskraftwerken hätte noch mehr Strom erzeugt werden können. Hat man aber nicht gemacht. Wahrscheinlich hat sich die Spekulation gerechnet. Der Import war teurer als der Export in den Starkwindphasen, aber insgesamt billiger als kurzfristig noch mehr erzeugter Gasstrom aus Kraftwerken, die womöglich extra hochgefahren werden müssen. Um dann, wenn die Windstromerzeugung erneut anzieht, wieder heruntergefahren zu werden.

Wie immer die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts, der daraus erzeugte Chart, die Auswertung der Im- und Exporte seit Anfang des Jahres 2020, welche belegen, dass Deutschland praktisch täglich Strom importieren muss, um seinen Bedarf zu decken. Das betrifft vor allem Baden-Württemberg, dessen Industrie ohne Strom aus Frankreich nicht funktionieren würde. Lassen Sie sich bitte nicht von den Exporten täuschen. Strom muss dann geliefert werden, wird dann geliefert, wenn er benötigt wird. Strom zu Zeiten oder an Orten, wo er nicht benötigt wird, wird verkauft, verschenkt, mit Bonus verschenkt.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 9.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,51%, davon Windstrom 57,82%, Sonnenstrom 6,12%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,56%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Fast wäre es am heutigen Sonntag ein neuer Rekord geworden. Der alte liegt bei 77% Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Nettostromerzeugung Deutschlands und stammt vom Ostermontag 2019. Doch bald wird dieser Rekord fallen. Das liegt förmlich in der Luft. Ein Wermutstropfen ist allerdings heute die Tatsache, dass von 9:00 bis 16:00 und von 20:00 bis 24:00 Uhr der Strompreis negativ ist. Den abnehmenden Ländern wird ein Bonus mitgegeben.

Montag, 10.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Nacht/Gesamtstromerzeugung 72,19%, davon Windstrom 58,58%, Sonnenstrom 3,55%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sturmtief Sabine sorgt auch heute wieder für eine enorme Windstrommenge. Vor allem in der Nacht und am frühen Morgen ist viel zu viel Strom im Markt. Bis 5:00 Uhr muss er mit Bonus verschenkt werden. Auch über Tag sind die Preise, die erzielt werden, nicht auskömmlich. 30 €/MWh werden nicht einmal erreicht. Und um es noch mal ausdrücklich zu sagen: Es ist kein „überschüssiger“ Windstrom, der verkauft wird. Es ist konventioneller Strom, der erzeugt werden muss, um die Versorgungssicherheit Deutschlands in jedem Fall aufrechtzuerhalten. Ein kurzfristiges Herunter- und Herauffahren von konventionellen Kraftwerken ist technisch aufwendig und teuer. Ausnahme: Pumpspeicherkraftwerke. Diese werden entsprechend eingesetzt.

Dienstag, 11.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,63%, davon Windstrom 59,22%, Sonnenstrom 3,35%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute nur 2 Stunden (3:00 und 4:00 Uhr) negative Strompreise. Mehr als knapp 25 €/MWh werden aber auch tagsüber nicht erzielt. Windstrom kostet richtig Geld. Garantierte Einspeisevergütung. Kaum Ertrag an der Strombörse. Der Stromkunde zahlt. Und zahlt … siehe unten

Mittwoch, 12.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,75%, davon Windstrom 55,68%, Sonnenstrom 3,41%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,66%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung lässt langsam, aber sicher nach. Die konventionelle Stromerzeugung passt sich immer mehr der Bedarfslinie an. Die Strompreise steigen, sind aber bei weitem noch nicht auskömmlich.

Donnerstag, 13.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,21%, davon Windstrom 39,10%, Sonnenstrom 3,21%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,90%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken & Freitag, 14.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,76%, davon Windstrom 20,59%, Sonnenstrom 2,94%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,24%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken & Samstag, 15.2.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 68,79%, davon Windstrom 48,94%, Sonnenstrom 7,8%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

An diesen drei Tagen ist die Unberechenbarkeit, die Volatilität der Windkraft schön zu erkennen. Ein weiterer Ausbau Windkraft wird die Problematik noch verschärfen. Eine solch kurzfristige Verschiebung von Windstromerzeugung hin zu konventioneller Stromerzeugung und zurück ist technisch und wirtschaftlich kaum sinnvoll zu bewerkstelligen. Das belegt die tatsächliche konventionelle Stromerzeugung, das belegt die Strompreisentwicklung.

Wenn wir einen Vorgriff auf den 16.2.2020 machen, wird erkennbar, dass die zum Teil moderaten Importpreise am 14.2.2020 beim Export am 16.2.2020 – neuer Rekord!! – durch Rekordboni? – aufgefressen werden. Deutschland zahlt richtig drauf. Nächste Woche mehr.

„Irgendwie auch nur Panikmache“

Zum Artikel der 6. Woche kommentierte Achse-Leser Rick Sanchez:

Also kann man davon ausgehen das es zu keinem Blackout kommt? Eine oder sogar 2 Wochen Strom weg, das verstehe ich unter Blackout. Das Netz zuckt aber nicht mal, keine Minute Ausfall. Da es ja eben den Stromimport/Export gibt. Klar, Teuer und Unsinnig, aber das führt offensichtlich nicht zu einem Blackout. Ja, ich kenne sämtliche Artikel zu dem Thema, ob hier auf der Achse, bei TE, JF, Welt, zeit, hab zig Vorträge gesehen (Prof. Sinn usw.) ich kenne die Warnungen von offizieller Seite, die es schon immer gab, usw. Bei jeder Abschaltung eines Kraftwerks heißt es dann, jetzt isses vorbei, jetzt gehen die Lichter aus, und? Genau! Alles gut, nichts ist passiert. Mein Problem ist, man erzählt sowas ja auch im Umfeld, wie schlimm sich die Energiewende auswirken wird, das es in absehbarer Zeit eben zu diesem ominösen Blackout kommt, das man Vorsorgen treffen sollte (Essen, Trinken, Batterien, usw.) mittlerweile stehen Leute wie ich ziemlich blöd da, das Thema wird ja seit langer Zeit negativ beschrieben, zumindest auf den genannten Seiten. Deshalb lasse ich das Thema auch stecken, irgendwie auch nur Panikmache.

Immerhin bezahlt der Verbraucher in Deutschland schon mal die höchsten Preise europaweit für den täglichen Strom aus der Steckdose (Abbildung). Der hohe Strompreis resultiert aus zweierlei. Zum einen wird der Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger Wind- und Sonne, aber auch aus Biomasse (bis 20 MW) und Wasserkraft (nur Neubauten) erzeugt wird, unabhängig vom Börsenstrompreis hoch vergütet. Grundlage ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) (Abbildung 1). Die Förderung ist auf 20 Jahre begrenzt. Darüber hinaus zahlt der Stromkunde noch diverse Zuschläge. Abbildung 2 informiert über die Zusammensetzung des Strompreises. Lediglich 7,61 Cent fallen für den eigentlichen Strom und den Gewinn des Unternehmens an. Der Rest der 30,85 Cent/kWh sind Abgaben und Steuern.

Hinzu kommt die Tatsache, dass aktuell noch ein gewaltiger konventioneller Kraftwerkspark bevorratet und bewirtschaftet wird. Der ist notwendig, weil eben auch dann Strom benötigt wird, wenn kein/kaum Wind weht, wenn keine/wenig Sonne scheint. Dieser konventionelle Kraftwerkspark wird in nächster, mittlerer und weiterer Zukunft reduziert. Ende 2022 wird, wenn es nach Grün-Plan läuft – und davon ist auszugehen – die Stromerzeugung aus Kernenergie in Deutschland komplett wegfallen sein. Gut 60 TWh Strom von benötigten 600 TWh – geschätzt und gerundet –, kurz und gut zehn Prozent sichere und verlässliche Stromerzeugung werden fehlen. Selbstverständlich gehen dann nicht die Lichter aus. Nicht, weil diese zehn Prozent von Wind und Sonne erzeugt würden – vor allem fossile Stromerzeugung, nicht Stromimport aus dem Ausland, wird den Ausgleich bringen. So wie fossile Energieträger bereits heute über den ganzen Tag die Differenz abdecken, wenn Wind- und Sonnenstrom nicht ausreichen. Ausgereicht hat er, der Wind- und Sonnenstrom plus Strom aus Biomasse und Wasserkraft, ausgereicht hat er noch nie (Abbildung 3). Nicht einen Tag, nicht eine Stunde.

Gaskraftwerke müssen zugebaut werden

Nehmen wir mal den Zeitraum vom 15.1 2020 bis zum 15.2.2020 (Abbildung 4). Der zweite Chart unter Abbildung 4 enthält keine Stromerzeugung durch Kernenergie. Bis 2038 fallen Braun- und Steinkohlekraftwerke weg. Das wäre dann der dritte Chart unter Abbildung 2. Welche Energieträger übernehmen die Stromversorgung? Klar, das kann nur Strom aus Gas sein. Denn die zugebauten Wind- und Sonnenkraftwerke bringen auch bei einer angenommenen Verdoppelung oder gar Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenenergie zeitweise nicht genügend Strom, um den Bedarf zu decken (Abbildung 5). Den heutigen Bedarf. Im ausgewählten Zeitraum hätte es 17-mal bei einer Verdoppelung und immer noch fünfmal bei einer Verfünffachung nicht gereicht, um Deutschland komplett durchschnittlich mit Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger zu versorgen. Von Strom, der zukünftig notwendig wird, um E-Mobilität, Wärmepumpen und etliches mehr zu bedienen, rede ich hier nicht. Was allein die Stahlindustrie an Strom benötigt, wenn Kokskohle nicht mehr verbrannt werden darf: Es sind Unmengen.

Dafür wäre an anderen Tagen zeitweise so viel Strom erzeugt worden, dass man nicht gewusst hätte, was man damit tun soll. Bereits heute wird Strom verschenkt. Und nicht nur verschenkt. Es wird auch noch draufgezahlt. Wie oben eindrucksvoll belegt.

Meine Hoffnung ist, dass die Bürger, wenn sie denn erst mal erkennen, dass es Unsummen Geld kostet, sehr viel mehr Geld als heute kostet, einen Blackout in Deutschland zu vermeiden, dass die Bürger diesen Schwachsinn nicht mehr mitmachen werden. Gaskraftwerke müssen zugebaut werden. Eine Verdreifachung der installierten Leistung Gas ist nötig (Abbildung 6). Das kostet. Die  Verdoppelung der heutigen installierten Leistung Windkraft, eine Verdreifachung der installierten Leistung Photovoltaik, welche das DIW (Abbildung 7) zwecks Einhaltung der Klimaziele vorschlägt, auch das kostet. Vom Ausbau der Strom- und Gasnetze ganz zu schweigen. Das kostet noch mal richtig.

Zumindest im Bereich Wind stockt es erheblich. Kernkraft-, Kohlekraftwerke stilllegen, das wollen und werden unsere Energiewender trotzdem. Ohne zu wissen, woher der Strom in Zukunft kommen soll. Aber Abschalten, das macht man schon mal. Bleibt zu hoffen, dass es dennoch nicht zu einem ein-, oder zweiwöchigen Blackout kommt.

Einen Blackout braucht es nicht, um zu beweisen, dass die Energiewende Unfug ist. Da reicht es, dass das Milliardengrab, welches der Bürger füllt und füllt, dass dieses Grab ohne Boden, immer größer, immer gieriger wird. Dass der Bürger merkt, dass der CO2-Ausstoß global dennoch steigt (Abbildung 9). Trotz einer wahnwitzigen Energiewende, die eben nur kostet. Eine Energiewende, die keinerlei Nutzen für das „Klima“ oder die Bevölkerung hat. Lediglich die Energiewendeindustrie stopft sich die Taschen voll, verschandelt die Landschaft, schadet der Umwelt und der Natur sowie vielen Menschen, vor allem auch Kindern in aller Welt (Abbildung 10).

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Sturm Yulia kostet Rekordsumme von 347 Mio € an ungenutztem Windstrom

Veröffentlichung im Spiegel am 24.Feb.2020:

Sturm „Yulia“ bläst Windstrom zu neuem Rekord
Nach Sturmtief „Sabine“ bricht nun „Yulia“ den Rekord: Am Wochenende war so viel Windstrom im Netz wie nie zuvor.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sturm-yulia-blaest-windstrom-zu-neuem-rekord-a-14cff10f-fa1f-45e9-be17-4f167de04c06

Und das Ergebnis dieser „Rekordjagd“.Dies umfasst Onshore / Offshore / Solar:

hier die Daten bis24_Feb

Mit Dank an R. Schuster für diesen Hinweis.




Der Preis der Eitelkeiten: Erdrückende Kosten des chaotischen Wind- & Solarstrom – Teil 1 von 2

Dank Sonnenuntergang und ruhigem Wetter können und werden Wind und Sonne niemals Kohle, Gas oder Kernkraft ersetzen. Wer trotzdem an die Zukunft von Wind und Sonne glaubt, kann auch gleich mit Alice einen Ausflug in das Wunderland machen. Der Gedanke, dass tageslicht- und wetterabhängige Energiequellen eine wertschöpfende Wirtschaft auf ernsthafte Weise antreiben können, bleibt ein Stoff kindischer Fantasien.

Aber das hält die grünen Eiferer nicht auf, die oft schrill die Vorstellung vertreten, dass eine Zukunft, die zu 100% von Wind und Sonne angetrieben wird, gleich morgen beginnt. Es ist ein Konzept, bei dem die Logik und die Vernunft ausgeschlossen werden müssen, außerdem sind die Physik, Mathematik und Wirtschaft zu ignorieren.

Lesen Sie, was Francis Menton dazu geschrieben hat.

 

Die verhängnisvolle Ökonomie, ein Stromnetz mit 100% Intermittierenden Erneuerbaren einzurichten

Manhattan Contrarian, Francis Menton, 14. Juni 2019

Die Bemühungen, den Anteil der zeitweise eingespeisten Elektrizität von Wind und Sonne zu erhöhen, führen zwangsläufig zu einem starken Anstieg des Strompreises, den die Verbraucher zahlen müssen. Die Preiserhöhungen nehmen zu und beschleunigen sich sogar überproportional, wenn der Prozentsatz des aus den intermittierenden Energien erzeugten Stroms gegen 100 Prozent ansteigt. Diese Aussagen mögen widersprüchlich erscheinen, da die Brennstoffkosten für die Wind- und Sonnenerzeugung Null sind. Eine einfache Modellierung zeigt jedoch den Grund für das scheinbar kontraproduktive Ergebnis: die Notwendigkeit großer und zunehmender Mengen an kostspieligem Backup und Speicher – Dinge, die in konventionellen Systemen auf der Basis fossiler Brennstoffe überhaupt nicht benötigt werden. Und wir wissen nicht nur aus der Modellierung, dass solche Kostensteigerungen unvermeidlich sind. Wir haben auch aktuelle und wachsende Erfahrungen aus den wenigen Ländern, die versucht haben, mehr und mehr Strom aus diesen erneuerbaren Energien zu erzeugen. Diese empirische Erfahrung beweist die Wahrheit über die ansteigenden Verbraucherpreise.

Quelle EIA USA, Weltweite Strommarktpreise

In den Ländern, in denen es gelungen ist, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen auf bis zu 30% ihrer gesamten Stromversorgung zu steigern, hat sich der Strompreis für die Verbraucher in etwa verdreifacht. Die wenigen (im Grunde experimentellen) Einflussbereiche, in denen die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sogar noch höher war, hatten sogar noch größere Kostensteigerungen, da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nur in relativ geringem Umfang zunahm. Mit zunehmendem Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien steigt der Verbraucherpreis.

Bislang ist es noch bei keinem Versorgungsgebiet – auch bei keinem begrenztem, experimentellen – gelungen, den prozentualen Anteil des Stroms aus zeitweilig erneuerbarer Energien auf Jahresbasis um weit über 50% zu steigern. Um mehr als 50% und gar 100% zu erreichen, muss der Netzbetreiber in Zeiten der Dunkelheit und Ruhe – natürlich auf die Notstromversorgung mit fossilen Brennstoffen verzichten und stattdessen auf eine Art von Stromspeicher umsteigen, zur Zeit im Gespräch: auf sehr große Batterien. Die Kosten für solche Batterien, die ausreichen, um ein Gebiet mit von Millionen von Menschen zu versorgen, sind enorm und werden schnell zu den Hauptkosten des Systems. Relativ einfache Berechnungen der Batteriekosten für ein modernes Industriegebiet im Zeitraum eines Jahres reichen aus, um zu zeigen, dass diese Kosten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15 oder 20 oder vielleicht sogar noch mehr bedeuten würden.

Die Belastung durch derartig steigende Strompreise, trifft am stärksten die armen und einkommensschwachen Menschen.

Die zunehmende Erzeugung erneuerbarer Energie führt zu einer Beschleunigung der Verbraucherpreise, da ein Stromnetz [für den Betrieb von Maschinen und Computer, aber auch für die Bewohner] rund um die Uhr mit hundertprozentiger Zuverlässigkeit betrieben werden muss. Die nicht abzuschaffende Eigenschaft eines zuverlässigen Stromnetzes, erfordert eine sehr enge Übereinstimmung zwischen angeforderter und gelieferter und Leistung in jeder Minute und sogar in Sekundenbruchteilen. Wind- und Sonnenquellen haben naturgemäß jedoch große Schwankungen der umzuwandelnden Energieformen: Windstärke und Sonneneinstrahlung, was zwangsweise große, unvorhersehbare und oft plötzliche Schwankungen der von ihnen erzeugten [korrekterweise: konvertierten] Energie bedeutet. Daher müssen in einem Netz, das große Mengen an Strom aus Wind- und Solarquellen verwendet, zusätzliche kostenintensive Elemente zum System hinzugefügt werden, um das Angebot auszugleichen und es immer an die Nachfrage anzupassen. Diese zusätzlichen Elemente bewirken die erhöhten Kosten und damit die erhöhten Verbraucherpreise:

  • In den frühen Phasen des Übergangs zu einer Erzeugung aus intermittierenden erneuerbaren Energiequellen – um beispielsweise 10% der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen – kann ein Netzbetreiber zunächst einfach einige Windturbinen oder Solarmodule in das System einbauen und diese dann zu akzeptieren, wenn sie mal gerade Strom abgeben. Es gibt jedoch erhebliche Zeiten, in denen kein solcher Strom zur Verfügung steht (z. B. ruhige Nächte). Daher muss die gesamte oder fast die gesamte Kapazität fossiler Brennstoffe beibehalten werden, auch wenn ein Teil davon die meiste Zeit im Leerlauf ist. Obwohl die Brennstoffkosten der erneuerbaren Energien Null sind, muss der Netzbetreiber die Betriebs- und Kapitalkosten von zwei Systemen bezahlen, [einmal der abrufbare Strom, auch im Stand-by und zusätzlich der parasitäre unzuverlässige Subventionsempfänger] im Umfang der erneuerbaren Kapazität.
  • Um den Anteil der Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf über 10% und in den Bereich von 20 bis 30% zu bringen, werden die Wind und Sonnengeneratoren massiv ausgebaut, sodass die erneuerbare Kapazität gleich oder sogar ein Vielfaches der Spitzenleistung wird. Einige Versorgungsgebiete, einschließlich Deutschland und Dänemark, verfolgen diese Strategie. Mit einer derart massiv ausgebauten, erneuerbaren Kapazität kann das System zu manchen Zeiten mit gerade passendem Wind und / oder nicht zu dichten Wolken am Tage sogar ohne Backup arbeiten. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, dass eine reine Wind- / Solaranlage in einer völlig ruhigen Nacht Strom erzeugt, auch an einem stark bewölkten und ruhigen Wintertag. Stehen noch Kraftwerke mit fossilen [oder nuklearen] Brennstoffen bereit, müssen diese fast die gesamte Energieversorgung übernehmen. Da die Wind- / Solarkapazität auf über 100% , fast sogar 200% der Spitzenauslastung steigt, vervielfachen sich die Kapitalkosten des Systems gegenüber den Kapitalkosten des ursprünglichen Systems der zuverlässigen Energieversorgung, das fast (Wasserkraft) nur aus fossilen Brennstoffen bestand. Die meiste Zeit ist es jedoch dunkel und / oder windstill, daher kommt der – aufs Jahr gerechnete Durchschnittsanteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen nur etwa 30%. Der Rückgang der Kohlenstoffemissionen aus fossilen Kraftwerksanlagen geht gegen „Null“ [CO2 Einsparungen], denn diese dürfen nicht abgeschaltet werden, sondern müssen auf „stand-by – Reserve“ gehalten werden, um sofort einspringen zu können, wenn Wind und Sonne gerade keine Lust haben.
  • Soll der Anteil der Erzeugung aus Wind und Sonne über 30% und dann über 50% erhöht werden, muss die Absicherung durch fossile Brennstoffe nach und nach ganz eingestellt werden. um schrittweise durch eine Art Stromspeicher ersetzt zu werden. Zusätzlich müssen die erneuerbaren Energien überproportional weiter ausgebaut werden, denn es gilt nicht nur „Mehr Strom im Jahresdurchschnitt“ zu erzeugen, sondern es müssen zusätzlich die „Stromspeicher“ rechtzeitig(!) gefüllt werden. Da die topografischen Verhältnisse für Pumpspeicher nicht beliebig geeignet sind [davon abgesehen, dass diese Möglichkeiten fast alle bereits genutzt werden], sind Batterien sind an den meisten Orten die einzig mögliche Speichermöglichkeit. Aufgrund der ungleichmäßigen, jahreszeitlichen Verfügbarkeit von Wind und Sonne benötigen die meisten Standorte einen Monat oder mehr an Batteriekapazität, um das Stromnetz zuverlässig zu versorgen. Die Kosten der Batterien sind enorm und werden schnell der bestimmende Faktor des Systems. In Versorgungsgebieten, für die eine Berechnung durchgeführt wurde, übersteigen die Kosten der Batterien das gesamte jährliche BIP des Landes und bedeuten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15, 20 oder mehr.

In einem Beitrag auf der Website Energy Matters vom 22. November 2018, http://euanmearns.com/the-cost-of-wind-solar-power-batteries-included/  erläuterte Roger Andrews detailliert, wie ein Stromnetz aussehen würde, das zu 100% mit Wind- und Sonnenenergie und Batterien betrieben wird. Andrews Rechnung deckt zwei Fälle ab, Deutschland und Kalifornien. Seine Analyse ist detailliert, aber nicht kompliziert und kann von jedem nachvollzogen oder in Frage gestellt werden, der sich mit Grundrechenarten auskennt.

Andrews hat ein Jahr lang Daten der täglichen Stromerzeugung aus vorhandenen Wind- und Solarquellen für Deutschland und Kalifornien gesammelt. Diese Daten lassen sofort ein grundlegendes Problem erkennen, nämlich, dass Wind und Sonne nicht nur an bestimmten Tagen oder in einer Woche intermittierend auftreten, sondern sich auch jahreszeitlich stark unterscheiden. So produzieren beispielsweise in Kalifornien sowohl Wind als auch Sonne im Sommer und Herbst wesentlich mehr Strom als im Winter und Frühling. Das bedeutet, dass Sie für eine vollständig mit Batterien versorgte Wind- / Solaranlage in Kalifornien die Batterien benötigen, um den Strom von April bis Oktober zu speichern und von November bis März zu entladen. Der gesamte Speicherbedarf beläuft sich auf rund 25.000 GWh pro Jahr, was einer aktuellen Nutzungsrate von mehr als einem Monat entspricht. Die Batterien für eine solche Speichermenge kosten – selbst unter der Annahme einiger erheblicher Preisrückgänge – etwas im Bereich von 5 Billionen US-Dollar, was mehr als das gesamte jährliche BIP Kaliforniens ist [Zusätzlich die Infrastruktur dafür!]. Und diese Batterien müssen regelmäßig ausgetauscht werden. [Erfahrungsgemäß max. 10 Jahre, letzteres mit Reduktion der nutzbaren Kapazität]

Andrews kommt zu dem Schluss:

Der kombinierte LCOE von Wind und Sonne (Levelized Cost of Energy ~ Mittelwert der Energiekosten) ohne Speicher  betrug 50 USD / MWh . . .

Ich habe dann die Wind + Solar-LCOEs geschätzt, einschließlich der Kapitalkosten für die Batteriespeicherung. Dies war unkompliziert, da die Reduzierung der Grundlast + Lastfolgeerzeugung im direkten Verhältnis zur Zunahme der Wind + Solar-Erzeugung zu LCOEs führt, die unabhängig vom Prozentsatz von Wind + Solar im Erzeugungsmix gleich sind. Der NREL-Rechner zeigte:

    • LCOE-Fall A [Deutschland]: 699 USD / MWh
    • LCOE-Fall B [Kalifornien]: 1.096 USD / MWh

Diese ruinös teuren LCOEs sind ausschließlich eine Folge der zusätzlichen Kosten für Speicherbatterien, die in den Szenarien 100% Wind + Solar- sowohl in Fall A [Deutschland] als auch in Fall B [Kalifornien] 5 Billionen US-Dollar betragen, verglichen mit den Wind + Solar-Kapitalkosten von ~ 300 Milliarden US-Dollar in Fall A und ~ 160 Milliarden US-Dollar in Fall B.

Unter der Annahme, dass diese zusätzlichen Kosten bei den Strompreisen an die Verbraucher weitergegeben werden, entspräche dies einem Preisanstieg um den Faktor 14 für Deutschland und 22 für Kalifornien. (Der Unterschied ergibt sich aus einer geringeren Saisonalität in Deutschland als in Kalifornien.)

Obwohl noch keine Netzagentur versucht hat, Andrews Berechnungen zu testen, indem sie die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf weit über 50% und in Richtung 100% drängte, haben viele die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf 30% gedrängt. Einige experimentelle Versorgungsgebiete sind auf 50 % Anteil EE angestiegen und ein teilweise wenig darüber hinaus. Es liegen umfangreiche Daten vor, um die Ergebnisse zu den Kosten des resultierenden elektrischen Systems und damit die Auswirkungen auf den Preis für die Verbraucher zu belegen, sofern die gesamten Kosten vom Verbraucher getragen werden. (Bei den experimentellen Versuchsgebieten wurden dem Verbraucher bisher nicht der größte Teil der Kosten auferlegt, aber dieser Ansatz kann wahrscheinlich nicht für ein ganzes Land funktionieren.)

Die folgende Grafik, die ursprünglich von Willis Eschenbach für WattsUpWithThat erstellt wurde, zeigt die nahezu lineare Beziehung zwischen der installierten erneuerbaren Kapazität pro Kopf (in Watt / Kopf) auf der x-Achse und den Stromkosten für den Verbraucher (in Cent pro Kilowattstunde). auf der y-Achse, wo jeder Punkt ein Land ist.

Eschenbach_Scatterplot

Die Grafik ist unter folgendem Link verfügbar:  https://wattsupwiththat.com/2015/08/03/obama-may-finally-succeed/

Deutschland ist europaweit führend bei der Pro-Kopf-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch die so genannte  Energiewende , bei der der Anteil des Stroms aus Wind und Sonne bis auf rund 30% und teilweise etwas darüber hinaus angestiegen ist. Die Folge dieser Bemühungen war jedoch eine Verdreifachung der Stromkosten für die Verbraucher auf ungefähr 30 Cent pro kWh. (Der durchschnittliche Verbraucherpreis für Strom an den Verbraucher in den USA liegt bei etwa 10 Cent pro kWh.) Bei der Analyse des steigenden Strompreises in Deutschland sind die Mehrkosten, die notwendig waren, um ein stabiles, funktionierendes 24/7-System nach Möglichkeit zu bewahren, maßgeblich, trotz viel Input aus intermittierenden erneuerbaren Energien.

Erstens wurden „überschüssige“ Wind- und Sonnenkapazitäten massiv installiert, um mehr Tage mit leichtem Wind und dichten Wolken zu bewältigen. Und für die völlig ruhigen Nächte und bewölkten Wintertage, in denen Wind und Sonne nichts oder so gut wie nichts produzieren, ist fast der gesamte Kraftwerkpark mit fossilen Brennstoffen gewartet und einsatzbereit gehalten, auch wenn diese Quellen häufig im Leerlauf. (Deutschland hat inzwischen alle seine Kernkraftwerke abgeschaltet und zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut, um die Stromversorgung trotz erneuerbaren Energien zu sichern.) Und dann mussten zusätzliche Mittel und Wege gefunden werden, um mit Überspannungen im Netz fertig zu werden, wenn der Wind und die Sonne plötzlich zusammen volle Leistung bringen – und keine Abnahme dafür da ist.

Wie Benny Peiser von der Global Warming Policy Foundation am 4. April 2015 feststellte
http://www.thegwpf.com/benny-peiser-eus-green-energy-debacle-shows-the-futility-of-unilateral-climate-policies/:

Für je 10 Einheiten in einem Windpark, müssen etwa acht dieser Einheiten (bezogen auf deren Nennleistung) durch fossile Kraftwerke dieser Nennleistung abgesichert werden, um bei plötzlichem Abfall des Windes, das Stromnetz durch genügend Leistung zu stabilisieren. Kurz gesagt, erneuerbare Energien bieten keinen Ersatz für die Nutzung fossiler Brennstoffe. Alle Grundlast und zum Teil auch Spitzenlastkraftwerke können durch den erzwungenen Vorrang von Wind und Sonne – wenn denn diese gerade mal Strom liefern können – nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Die Politiker haben inzwischen [doch] erkannt, dass ein wesentlicher Teil der konventionellen Kraftwerke „systemrelevant“ sind, um Stromausfälle zu vermeiden. Die dürfen daher wegen Unwirtschaftlichkeit nicht abgeschaltet werden (unternehmerische Freiheit – nein), sondern müssen daher „am Netz“ bleiben, auch wenn sie die meiste Zeit im „stand-by“ fahren. Die Kosten dafür  trägt der Endkunde. . . Die deutsche Umlage für erneuerbare Energien, die die Erzeugung von Ökostrom subventioniert, stieg in nur einem Jahr aufgrund des starken Ausbaus von Wind- und Solarkraftprojekten von 14 Milliarden Euro auf 20 Milliarden Euro und liegen für 2019 bei Größenordnung von 30 Milliarden Euro – jährlich! Seit dem Jahr 2000 hat sich die Stromrechnung des typischen deutschen Verbrauchers verdoppelt [im Link sind die Strompreise bis 1950 zurück vermerkt].

Betrachten Sie den Fall von Kalifornien, um das Verhältnis zwischen dem Prozentsatz des Stroms aus erneuerbaren Energien und den Stromkosten für den Verbraucher weiter zu veranschaulichen. Kalifornien ist in den USA führend bei der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Laut der California Energy Commission bezog Kalifornien im Jahr 2018 13.99% seiner Stromversorgung aus Sonnenenergie und 7.23 % aus Windkraft, was 21,22% aus beiden intermittierenden Quellen entspricht.

[Ich habe die Zahlen von 2018 eingesetzt, im Original war von 2016 die Rede, der Übersetzer] Siehe  http://www.energy.ca.gov/almanac/electricity_data/total_system_power.html.
Für die USA insgesamt betrug 2018 der Anteil der Erzeugung aus Wind  6,6 % und Sonne 1,6% Siehe https://www.eia.gov/tools/faqs/faq.php?id=427&t=3 .

Laut der US Energy Information Agency lag der durchschnittliche Strompreis in Kalifornien für Endverbraucher in diesem Jahr bei 18,89 Cent pro kWh, verglichen mit einem US-Durchschnitt von 13,32 Cent pro kWh. das ist gut 41% höher.

[Die Energiebehörde unterscheidet bei den Strompreisen zwischen Endverbraucher, Kommerziell, Industrie und Transport. Aktuelle Zahlen für 2019, Mai eingesetzt; der Übersetzer]

Siehe  https://www.eia.gov/electricity/monthly/epm_table_grapher.cfm?t=epmt_5_6_a .

Ende Teil 1

Manhattan Contrarian

Gefunden auf stopthesethings vom 11.07.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/07/11/pricing-vanity-counting-the-crushing-costs-of-chaotically-intermittent-wind-solar/




MAJESTÄT BRAUCHEN ALIBI – NORD-LINK VOLLENDET

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Der überschüssige Windstrom, der zur Zeit in Schleswig-Holstein die Stromkunden 400 Mio. Euro jährlich kostet, soll darüber durchs Meer nach Norden geleitet werden, um in norwegischen Wasserkraftwerken gespeichert zu werden und bei schleswig-holsteinischer Flaute wieder zurückzufließen – so die offizielle Lesart.

Was zunächst gut klingt, verdient eine nähere Betrachtung:

Norwegen versorgt sich selbst zu nahezu 100 % mit Wasserkraft. Die norwegischen Wasserkraftwerke sind allerdings Talsperren- und – in geringem Umfang – Laufwasserkraftwerke, die den Strom aus natürlich fließenden Gewässern generieren. Wenn die “natürlichen Speicher”, die Talsperren, leer oder die Flüsse vereist sind, wird Norwegen regelmäßig zum Stromimporteur. Das Nachbarland Schweden überbrückt dann die norwegischen Engpässe (u.a. mit Strom aus Kernenergie). Im Januar und Mai 2019, zwei durchaus exemplarischen Monaten, stellte sich dies so dar:

Die Norweger können mit deutschem Windstrom also vergleichsweise wenig anfangen. Keineswegs benötigen sie ihn, wie oftmals suggeriert wird, um Wasser in dortige Speicherseen zu pumpen. Allenfalls kann deutscher Windstrom die notwendige Entnahme aus den durch fließende Gewässer gespeisten Stauseen in homöopathischen Dosen etwas reduzieren. Wenn die Stauseen aber leer sind, ist sprichwörtlich und faktisch “Schicht im Schacht”. Insbesondere im Winter, wenn Norwegen am ehesten auf Importe angewiesen ist, ist in Schleswig-Holstein eine “Kaltdunkelflaute” am wahrscheinlichsten. Das energiewirtschaftliche Eigeninteresse Norwegens an deutschem Windstrom ist also vergleichsweise gering. Dass Schleswig-Holstein andererseits mit norwegischen Wasserkraftstrom liebäugelt, ist klar. Schließlich soll die lokale CO2–Bilanz nicht, wie bisher, nur durch polnischen Kohle- oder französischen Atomstrom gesichert werden.

Allerdings brauchen die Norweger ihren Wasserkraftstrom zuvörderst selbst. Speicherseen, im eigentlichen Sinne, in denen der überschüssige deutsche Windstrom in relevanter Größenordnung gespeichert werden kann, gibt es (noch) nicht. Es müssten solche erst geschaffen werden, die dann mit Hilfe des deutschen überschüssigen Windstroms vollgepumpt werden könnten.

Selbst wenn die Norwegische Regierung es als opportun ansieht, die eigene Energie-Exportwirtschaft weg von Öl und Gas und hin zu Wasserkraftstrom umzubauen, sollte in Deutschland ehrlich kommuniziert werden, dass die (größenordnungsmäßig relevante) Zwischenlagerung von schleswig-holsteinischem Windstrom in Norwegen vor Ort erst einen gewaltigen Strukturausbau voraussetzt und zu massiven ökologischen Verwerfungen führt. Das Fluten von Tälern ist ein massiver Eingriff in die Natur, Ökosysteme werden dabei in großem Umfang zerstört.

Norwegens Natur wird so zur Windstromdeponie für Deutschlands gutes Gewissen.

VERNUNFTKRAFT. – Empiriker Rolf Schuster – sonst vor allem für nüchterne Zahlen aufschlussreiche Abbildungen bekannt- findet für den Sachverhalt diese prägnanten Worte:

Selbst wenn Norwegen als “Zwischenlager” für deutschen Windstrom zur Verfügung stünde, wäre es im Übrigen naiv zu hoffen, dass Strom für deutsche Verbraucher dadurch billiger würde. Es ist nicht davon auszugehen, dass Norwegen uns den Strom kostenfrei lagert, bis wir ihn irgendwann unkalkulierbar einmal brauchen.

Die grundlegende Analyse, die Dr. Björn Peters bereits im Dezember 2016 angestellt hat, bleibt auch nach dem Anlanden des Kabels unverändert gültig.

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Auf andere, in ihrer zerstörerischen Wirkung sehr ähnliche Weise wie die schleswig-holsteinischen Strommüllproduzenten versuchen übrigens auch die Münchner Stadtwerke, ihr “Öko-Image” auf Kosten der Natur Norwegens aufzupolieren:

 

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Es drängt sich die Frage auf, wer die Norweger eigentlich gefragt hat, bzw. welche Norweger gefragt wurden, ob sie auf diese oder die andere Weise ihr Land in den Dienst deutscher Ideologie stellen wollen.

Ebenso aufdringlich ist der Eindruck, dass es sich beim Rückgriff auf nordische Sagen und Mythen und beim Übergriff auf nordische Natur um Öko-Kolonialismushandelt. Sowohl die Batteriespeicher als auch die geplanten “Ökostrom”-Anlagen in Norwegen erfüllen primär den Zweck, für die offenkundigen Probleme der “Energiewende” Lösungen vorzugaukeln. Es sind exotische Elemente des hiesigen Erfolgsmärchens.

Die ganze Kolonialgeschichte ist ja Schwindel, aber wir brauchen sie für die Wahlen.

Otto v. Bismarck, 1884


Belege für diese in anderem geschichtlichen Zusammenhang getätigte Aussage, finden sich u.a. hier, hier und hier.

Der Beitrag erschien zuerst bei Vernunftkraft hier




Fakenews vom Spiegel zum Klimagipfel

Der Spiegel berichtet rechtzeitig zum Weltklimagipfel über unrentable Kohlekraftwerke, die durch preiswertere „erneuerbare“ Energien ersetzt werden sollten. Wenn das stimmt, könnte Deutschland und die Welt die „Erneuerbaren“ in die Marktwirtschaft entlassen und alle Gesetze und Initiativen zur Durchsetzung der Energiewende streichen. Da das nicht geschieht, ist diese Aussage wohl falsch. Richtig ist, die Kohlekraftwerke sind in fast allen Ländern der Erde das Rückgrat einer sicheren und preiswerten Stromversorgung.

Doch 42 Prozent der vom Londoner Analysehaus Carbon Tracker weltweit untersuchten 6685 Kraftwerke  schreiben rote Zahlen. Carbon Tracker wurde 2009 von Finanzanalysten, Fondsmanagern und „Energieexperten“  gegründet und spezialisiert sich auf Auswirkungen des Klimawandels in den Finanzmärkten. Als Gründe für die Unwirtschaftlichkeit werden Vorschriften gegen Luftverschmutzung, wachsende Kosten für den CO2-Ausstoß und hohe Brennstoffpreise ohne nähere Angaben genannt. Doch das stimmt nicht. Moderne Kraftwerke emittieren fast nur noch Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid. Die Kosten für den CO2-Ausstoß werden von Regierungen erhöht, um den Kohlestrom zu verteuern und so die Energiewende durchzusetzen. Die Brennstoffpreise sind Weltmarktpreise. Je nach Angebot und Nachfrage können sie steigen oder fallen.

Die Kohlekraftwerke in den USA sind teilweise unrentabel geworden, weil mit dem Fracking (in Deutschland nicht erlaubt) Gas gewonnen wird, das preiswerter als die Kohle ist. Strom aus „erneuerbaren“ Anlagen ist dagegen deutlich teurer als Kohlestrom. Preiswertes Gas und teure „Erneuerbare“ als Ursache für wirtschaftliche Schwierigkeiten der Kohlekraftwerke verantwortlich zu machen, ist eine gezielte Desinformation.

Die deutschen Kohlekraftwerke leiden unter den Dumping-Verkäufen des Ökostroms.

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Der wetterabhängige Wind- und Solarstrom hat einen geringen oder sogar negativen Wert gemäß Strompreisbörse. Mal gibt es zu viel davon, dann muss man ihn entsorgen und nachts oder bei Windstille müssen die Kohlekraftwerke übernehmen. Dieser zweitklassige, sogenannte grüne Strom, den man getrost als Fakepower bezeichnen kann, wird über die Börse weit unter den Gestehungspreisen und auch unter den Erzeugerpreisen vieler Kraftwerke verkauft. Das ist Dumping. Dumping wird üblicherweise weltweit bekämpft und geahndet, weil dadurch ein Wettbewerb unmöglich wird.  Seltsamer Weise gilt dies aber nicht für Fakepower in Deutschland. Auf eine Anzeige vom Stromverbraucherschutz NAEB beim Bundeskartellamt gab es sinngemäß die Antwort: Das sei kein Dumping, sondern Gesetz. Warum prangern die Finanzexperten von Carbon Tracker das Fakepower-Dumping nicht an?

Die Aussage: „Heute aber könnten erneuerbare Energien in der gesamten EU billiger Strom liefern als neue Kohlemeiler“, ist ein Wunschdenken, an das der nicht sachkundige Leser glauben soll. Es ist eine bewusste Desinformation um die Profiteure der Energiewende zu unterstützen.

Die Kosten für Kraftwerkstrom und Fakepower:

Erzeugungskosten der konventionellen Kraftwerke in Ct./kWh

Kernkraftwerke                       3,0

Braunkohlenkraftwerke          3,0

Steinkohlenkraftwerke           5,0

Gaskraftwerke                        7,0

 

Vergütungskosten für Fakepower

Windstrom, Land                    9

Windstrom, See                      19*

Solarstrom                              14

Biogasstrom                           14

 

*:  +5 Cent /kWh für den Transport an Land

 

Die durchschnittliche Vergütung für Ökostrom lag im Jahr 2017 nach Angaben des Wirtschaftsministeriums bei 16,2 Cent /kWh. Hohe Vergütungen für Altanlagen und Sondervergütungen sind die Ursache.

Die Vergütungen umfassen den Gewinn der Betreiber in Höhe von 2 bis 3 Cent /kWh.

Der Spiegel rechnet zu den Produktionskosten der Kohlekraftwerke auch die politischen (fiktiven) Kosten, nämlich CO2-Abgaben und Umweltgesetze, die jederzeit geändert werden können. Die Umweltschäden durch Wind-, Solar- und Biogasanlagen werden dagegen nicht bewertet. Auch hier zeigt sich wieder eine klare Desinformation, die man auch als Fakenews bezeichnen kann.

Unterschwellig wird in dem Artikel die vollständige Umstellung auf Strom aus „regenerativen“ Energien gefordert. Dies ist technisch nicht möglich. Zur Einspeisung der schnell wechselnden Fakepower muss ein stabiles Netz als Grundlast von den großen Kraftwerken als Taktgeber vorhanden sein. Nach Angleichung von Frequenz und Phase an das Netz kann eine Einspeisung der einzelnen Wind- und Solaranlagen erfolgen. Ohne die Grundlast kann kein stabiles Netz aufgebaut werden. Die Grundlast muss mindestens 45 Prozent der Netzleistung betragen. Diese 45 Prozent Regel ist offensichtlich den „Energieexperten“ von Carbon Tracker nicht bekannt.  Im Zuge von Unwissenheit werden dadurch völlig falsche Erwartungen geweckt. Diese Art der Meinungsbildung, die letztendlich zu massiven volkswirtschaftlichen Schäden führt, darf offensichtlich ohne Konsequenzen betrieben werden.

 

AfD-Bundestagsfraktion Steffen Kotre‘ Kohleverstromungsvotum heute auf Twitter und Facebook

Die Partei AfD spricht sich klar und eindeutig gegen die Energiewende aus. Hier ist ein kleiner Auszug aus dem Entwurf des Europawahlprogrammes 2019 in aktueller Fassung:

Ein breiter Energiemix aus Kohle, Mineralöl, Erdgas und Kernkraft ist unabdingbare Voraussetzung zum Erreichen  des  Zieldreiecks  einer  versorgungssicheren,  wirtschaftlichen  und  umweltverträglichen Energiepolitik.  Braunkohle  ist  der  einzige  kostengünstige  und  langfristig  verfügbare  inländische Energieträger von Bedeutung. Die EU und die Bundesregierung bereiten mit Hilfe der CO2 Zertifikate Politik und  über  eine  Besetzung  der  deutschen  Kohlekommission  mit  Fachfremden  und  Ideologen den Kohleausstieg vor. Nach dem Abschalten der Kernkraftwerke wäre dies das Ende einer sozial orientierten und wettbewerbsfähigen Energieversorgung in Deutschland

Nachdem seit Wochen die Weltklimaretter auf den Social-Media Twitter und Facebook mit massiv beworbenen Tweets trommeln hält nun die AfD dagegen – vielen Dank. Folgen Sie Herrn Kotre auf Twitter @SteffenKotre und verbreiten die Nachricht weiter oder auf Facebook unter @St.Kotre




Und jetzt rechnen wir mal: Kosten eines E-Autos

Preisbasis Diesel 1,30 Euro pro Liter (davon 65 Prozent Steuern), moderner Diesel mit 4,5 l/100km kostet dann 5,85 Euro/100km.

  • Preisbasis Elektro-Auto im Schnitt 20 kWh/100km, bei einem Haushaltsstrompreis von 30 ct/kWh kostet das E-Auto 6,00 Euro/100km.

Öffentliche Stromzapfstellen sind heute schon deutlich teurer. So liegt der Strompreis beim größten deutschen Ladenetzbetreiber (Preisbasis 2018) heute schon bei 67 ct/kWh, entsprechend 13,40 €/100km. Damit sind die spezifischen Kosten für den Kraftstoff schon heute beim E-Auto höher.

Da auf lange Zeit mit einem relativ stabilen Ölpreis zu rechnen ist (neue Fördertechnologien), andererseits aber wegen des Klimaschutzplanes bis 2050 jedwede Nutzung konventioneller Energien eingestellt werden muss, werden die Kosten für den nur noch aus Erneuerbaren Energien erzeugten Strom drastisch ansteigen. 

Neben der reinen Erzeugung aus Wind und Sonne müssen Netze neu gebaut und erheblich überdimensioniert werden, Speicher gebaut und betrieben werden (Strom aus Power-to-Gas zwischen 0,80 bis 2,30 Euro/kWh ohne Steuern und Abgaben, Gaskraftwerke als Fallback in Bereitschaft gehalten werden. Die dann entfallende Steuer auf Mineralöl von derzeit 41 Milliarden Euro wird in gleicher Dimension als zusätzliche Belastung auf den mobilitätsverbundenen Stromverbrauch zukommen.

Dies wird einen durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von mehr als 1 €/kWh und „Kraftstoffkosten“ von mehr als 20 Euro/100km bedeuten. Diese Grenze wird bei weiterem Verfolgen der Ziele des Klimaschutzplans voraussichtlich aber schon deutlich früher erreicht. Eine Untersuchung des Think-Tank-Rheinland  zeigt, dass der Preis für die kWh Haushaltsstrom schon 2030 die 0,50 Euro erreichen kann.

Wer denn glaubt, dass der teurere Stromverbrauch durch weniger Verschleiß oder Wertverlust eines E-Autos aufgewogen wird schaue in die aktuelle ADAC-Motorwelt:

  • Nissan Leaf Acenta, Verbrauch 22,1 kWh/100km, Reichweite mit einer Batteriefüllung 200 km, Kosten pro Monat incl. Wertverlust 612 Euro.
  • Ford Focus 1,5 TDCI, Verbrauch 3,9 l/100 km, Reichweite mit einer Tankfüllung 1.300 km, Kosten pro Monat incl. Wertverlust 593 Euro.
  • Wie rentabel sind Elektroautos fragt der ADAC, die Antworten hier.

Der öffentliche Personennahverkehr (E-Busse) und der Transportsektor (E-LKW) werden für Kraftstoff- und Gesamtkosten vergleichbar liegen.

Autor Wilhelm Stock ist Diplom-Ingenieur.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Warum Regierungen sich weigern, die wahren und atemberaubenden Kosten für subventionierten Wind & Solar offenzulegen

Die Propagandamaschinerie war in Großbritannien genauso effektiv wie überall.

Verschleierung, Verfälschung und schlichte Lügen sind seit mehr als einem Jahrzehnt Regierungspolitik. Und es gibt einen Grund für die staatliche Vernebelungstaktik: Die tatsächlichen Kosten für die Einbeziehung von Wind und Sonne sind absolut atemberaubend.

Diese Ausarbeitung von Professor Gordon Hughes von der School of Economics der University of Edinburgh ist technisch und komplex.

Die Schlussfolgerung ist jedoch einfach: Die wirtschaftlichen Kosten für den Stand-by von zuverlässigen Stromquellen, die bei Zusammenbruch der Windenergie das Netz auszugleichen, sind höher, als es dem wirtschaftlichen Wert der erzeugten Windenergie entspricht. [Bei Solarstrom ist dieses Verhältnis noch wesentlich schlechter]

Wenn sich der wirtschaftliche Wert der Windenergie in dem dafür gezahlten Preis ausdrückt, dann übersteigt der Preis, der an die Eigentümer der back-up Energie (Kohle, Gas, Diesel, Kernkraft und Wasserkraft) gezahlt wird, den Wert der erzeugten Windkraft beträchtlich .

Die Gesamtkosten für den Netzausgleich und die Aufrechterhaltung der Netzstabilität steigen mit der Zunahme des prozentualen Anteils der Windenergie über dem für die erzeugte Windenergie gezahlten Preis. Mit anderen Worten, diese „Erneuerbaren Energien“ sind den Preis dafür einfach nicht wert.

 

Erneuerbare Energieerzeugung, Einschränkungen und die Kosten der Stabilisierung des Stromnetzes

Professor Gordon Hughes; 10 April 2017

[Dr. Gordon Hughes ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Edinburgh]

Im letzten Jahrzehnt sind die jährlichen Kosten für die Stabilisierung [die Stützung] des Stromnetzes von 692 Millionen Pfund im Jahr 2006 auf 1´207 Millionen Pfund im Jahr 2016 gestiegen, obwohl die durchschnittliche nachgefragte Leistung von 40,1 GW auf 32,6 GW gesunken ist. Diese Kosten sind Teil der Kosten für die Übertragung und Verteilung von Strom und werden an die Stromverbraucher über die Netzentgelte von National Grid weitergeleitet.

Der Kostenanstieg wurde von einem starken Anstieg des Anteils der erneuerbaren Erzeugung an der gesamten Stromversorgung begleitet. Ein bekanntes Element dieser Ausgleichskosten sind die Zwangszahlungen an Windparks, wenn diese abgeschaltet werden, falls bestimmte Segmente des Stromnetzes nicht in der Lage sind, die gerade erzeugte Strommenge zu bewältigen. Die Idee hinter solchen Zahlungen ist, dass sie die Erzeuger für den Einkommensverlust entschädigen, insbesondere die Subventionen, die mit der Menge der von ihnen – nicht abgenommenen Elektrizität verbunden sind, die sie sonst erzeugen würden.

Zwar sind Zwangszahlungen strittig, aber sie stellen nur einen kleinen Teil (£ 82 Millionen im Jahr 2016) der Gesamtkosten zur Stabilisierung des Stromnetzes mit [instabilen] erneuerbaren Energien dar. Die übrigen Kosten für die Aufrechterhaltung der Frequenz und Spannung  im Versorgungsnetz oder die Gewährleistung angemessener Reserven werden zwar weitgehend ignoriert, werden jedoch eher auf die Verbraucher als auf die Erzeuger abgewälzt, deren Verhalten die Kosten verursachen. Darüber hinaus werden Zwangszahlungen an Windparks mit Netzanschlüssen geleistet, während die Leistung von Solar- und kleineren Windgeneratoren, die mit Verteilernetzen verbunden sind, dem Elektrizitätssystem noch höhere Kosten auferlegen können.

Zum Verständnis der Beziehung zwischen den erneuerbaren Energie-Erzeugungskosten und den Kosten für notwendige Maßnahmen zum Betrieb, ist eine sorgfältige statistische Analyse eines großen Datensatzes über Kosten, Erzeugung und Nachfrage, Wetter usw. während halbstündiger Perioden über 8 Jahre von 2009 bis 2016 notwendig. Diese Art der Analyse wurde in der Vergangenheit nicht durchgeführt, anscheinend nicht einmal von National Grid, aber die Ergebnisse wären statistisch gewichtig und haben wesentliche Auswirkungen auf die Energiepolitik. [Wie Sie durch Herrn Schuster u.a. bei Eike bereits informiert wurden, sind ¼ Stundenwerte besser, um die Auswirkungen der volatilen Netzeinspeisung zu analysieren; der Übersetzer]

Die entscheidenden Ergebnisse betreffen die zusätzlichen Kosten für den Ausgleich des Elektrizitätssystems für jede zusätzliche MWh an Wind- oder Solarleistung nach Berücksichtigung von Faktoren wie Nachfrage, Wetterbedingungen, Tageszeit usw. Bei der Windgenerierung betrugen diese zusätzlichen Kosten 22 Pfund pro MWh bei der durchschnittlichen Windleistung im Jahr 2016 von 3,1 GW. Sie steigt auf 37 £ pro MWh bei einer Leistung von 7,3 GW, was im Jahr 2016 das 95. Perzentil der Winderzeugung war (die Menge wurde in 5% aller halben Stunden des Jahres überschritten). Wenn der Umfang der Windkapazität bis 2020 oder 2025 ansteigt, wie dies von den schottischen und britischen Regierungen vorgesehen ist, werden die zusätzlichen Kosten des Ausgleichs des Systems innerhalb von 10 Jahren für erhebliche Zeiträume jedes Jahres auf etwa 80 Pfund pro MWh ansteigen.

Um diese Zahlen in einen Zusammenhang zu bringen, betrug der durchschnittliche Marktwert der Windleistung im Jahr 2016 38,5  £ pro MWh. Bei einem durchschnittlichen Produktionsniveau betrugen die zusätzlichen Kosten für die Stabilisierung des Systems für die Verbraucher 57% des Marktwerts der zusätzlichen Produktion. Unter Zugrundelegung dieser Kosten war eine zusätzliche MWh Windgenerierung netto etwas mehr als £ 16 pro MWh wert. Für 13% aller Halbstunden im Jahr 2016 (etwa 1140 Stunden im Jahr) überstiegen die zusätzlichen Ausgleichskosten pro MWh für die Windleistung den Marktwert der produzierten Elektrizität. Diese Situation wird sich verschlimmern, wenn an das System mehr Windkapazität hinzugefügt wird. Es wird erwartet, dass die Gesamtkosten für die Stabilisierung [redispatch] der Windleistung bis 2020 um mindestens 100% und vielleicht sogar um 200% ansteigen. Bis dahin wird der Nettowert der zusätzlichen Windleistung negativ sein,

Während die Kosten für die Stabilisierung des Elektrizitätssystems im Zusammenhang mit der Erzeugung von Wind hoch sind, ist es wichtig anzumerken, dass die mit der Solarstromerzeugung verbundenen Kosten wesentlich höher sind. Die Analyse ist ein wenig komplizierter aufgrund der Art und Weise, in der die Solarstromerzeugung das Netz beeinflusst. Hinzugefügte Solarkapazität steigert vor allem die Fixkosten, während der Beitrag der zusätzlichen Energie gering ist. Dennoch beliefen sich die durchschnittlichen Ausgleichskosten für die Solarstromproduktion im Jahr 2016 auf £34 pro MWh bei mittlerer Leistung und 77 GBP pro MWh beim 95. Perzentil. Auch hier wird das Gesamtniveau der Ausgleichskosten im Zusammenhang mit der Solarstromerzeugung weiter steigen, so dass sie bis zum Jahr 2020 bei den aktuellen Prognosen am unteren Ende der Prognose um 160% oder am oberen Ende um 260% höher liegen wird.

Diese Schätzungen beziehen sich nur auf die direkten Kosten der Stabilisierung des Elektrizitätssystems im Zusammenhang mit der Erzeugung erneuerbarer Energien. Es gibt erhebliche zusätzliche Kosten, die auf anderen Feldern anfallen, die ebenfalls den Benutzer in Rechnung gestellt werden. Zum Beispiel bauen National Grid und Scottish Power den Western Link, eine Hochspannungs-Unterwasser-Gleichstromleitung von Deeside nach Hunterston, die benötigt wird, um überschüssige Windkraft von Schottland nach England und Wales zu exportieren. Nach Abschluss werden die Kosten für den Aufbau und den Betrieb der Verbindung auf die von allen Verbrauchern zu zahlenden Übertragungsentgelte aufgeschlagen. Ähnliche Aufwendungen für die Aufrüstung oder Erweiterung von Kernteilen des Netzes – z. B. die Beauly-Denny- und die Caithness-Moray-Linien – werden in gleicher Weise finanziert.

Die Gesamteinnahmen aus Übertragungsgebühren (TNUoS) werden in 2017 – 18 voraussichtlich 2,63 Mrd. £ betragen und sich in 2021-22 auf 3,10 Mrd. £ erhöhen (nach Wertstellung 2017-18]. Fast der gesamte Anstieg auf 2021-22 ist auf zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit der Erzeugung von erneuerbaren Energien zurückzuführen. Unter den konservativsten Annahmen werden die Übertragungsentgelte aufgrund der Strom- und Stromerzeugung durch Strom- und Stromerzeuger von etwa £7 pro MWh erneuerbarer Produktion im Jahr 2016 auf 12-13 Pfund pro MWh im Jahr 2020 ansteigen.

In der Praxis lag der Nettowert der zusätzlichen Wind- und Solarerzeugung im Vereinigten Königreich – dh der Marktwert der Energie abzüglich der zusätzlichen Kosten für die Übertragung der Energie und der Stabilisierung des Stromnetzes  im Jahr 2016 unter 10 £ pro MWh und wird im Jahr 2020 negativ ausfallen. Dies sind Durchschnittswerte in Zeiten hoher und niedrigerer Erzeugung.

Der wirtschaftliche Nettowert der Erzeugung in windigen oder sonnigen Perioden ist viel niedriger als in Zeiten niedriger Erzeugung – teilweise weil der Marktpreis in Zeiten hoher Erzeugung niedriger ist und zum anderen, weil die Kosten für Stabilisierung des Elektrizitätssystems mit der aufzunehmenden Menge an erneuerbaren Energien steil ansteigen. Im Jahr 2016 war der Netto-Wirtschaftswert der zusätzlichen Windenergie für die meisten Zeiträume, in denen die [aktive] Windleistung 5 GW überschritt, null oder negativ.

Diese Analyse bezieht sich auf das gesamte Britische-Elektrizitätsnetz, da die Stabilisierungskosten nicht auf nationale oder regionale Ebene heruntergebrochen werden können. Es ist jedoch mit Sicherheit davon auszugehen, dass die Lage in Schottland erheblich schlechter ist, als die Britischen Verhältnisse. Eine getrennte Analyse der wirtschaftlichen Geografie von Übertragungsengpässen und den damit verbundenen Stabilisierungskosten zeigt, dass sie stark an der Grenze im Norden Englands konzentriert sind, die das „schottische“ Stromnetz vom Netz trennt, das den größten Teil Englands und Wales bedient.

Darüber hinaus erfolgt die Zunahme der Windkraft südlich dieser Grenze hauptsächlich aus Offshore-Wind, der weniger variabel als Onshore-Wind ist. Für Offshore gelten andere Regelungen für die Kosten Übertragung. Auf der Grundlage der Verteilung des ökonomischen Nettowerts für Großbritannien ist es wahrscheinlich, dass (a) mindestens 50% der schottischen Windkraft im Jahr 2016 keinen oder einen negativen Netto-Wirtschaftswert aufwiesen und (b) dieser Anteil bis 2020 deutlich zunehmen wird.

Die Schlussfolgerung, dass ein Großteil der Wind- und Solarenergieerzeugung eine Wertschöpfung von Netto- Null- oder negative Wertschöpfung hat, impliziert, dass das Geld, das für den Bau von Windparks, die Installation von Sonnenkollektoren usw. ausgegeben wird, fast vollständig verschwendet wird. Die Betreiber mögen mit ihren Investitionen eine zufriedenstellende Rendite erwirtschaften, aber dies spiegelt einfach nur die Belastung der Stromkunden wider, für die und für das gesamte Land diese Anlagen keinen oder nur einen geringen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Die Strompreise für private, gewerbliche und industrielle Verbraucher werden höher, um die [subventionierten] Erzeugungskosten zu decken.

Das primäre Argument für die Förderung einer Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ist, dass sie die CO2-Emissionen reduziert. Der Umfang der Reduktion ist nicht einfach zu schätzen, da die zeitweilige Abgabe von regenerativen Stromerzeugern erfordert, dass thermische (fossile) Kraftwerke längere Zeiträume im Betriebszustand des Anlauf oder im Standby gezwungen werden, dabei  CO2 [in ausserdem nicht optimalen Betriebszustand] emittieren, aber wenig Strom für das Netz erzeugen.

Unter den günstigsten Annahmen entsprechen die Ausgleichskosten für die Erzeugung von erneuerbarem Strom zur Senkung der CO2-Emissionen etwa £ 50 pro Tonne CO2 (tCO2) für den Anstieg der Windenergieerzeugung bis 2020 und etwa £ 200 pro tCO2 für den Anstieg der Solarstromerzeugung im gleichen Zeitraum. Beachten Sie, dass diese Zahlen nur die Kosten für die Stabilisierung des Elektrizitätssystems allein abdecken. Sobald andere Kosten berücksichtigt werden – Übertragung sowie Bau, Anschluß und Betrieb von Windturbinen oder Solarmodulen – übersteigen die Gesamtkosten für die Reduzierung der CO2-Emissionen durch Investitionen in erneuerbare Energie 100 £ pro tCO2 für Windenergie und 300 £ pro tCO2 für Solarstrom.

Als Anhaltspunkt impliziert der CO2-Mindestpreis der britischen Regierung, dass die Reduzierung von CO2-Emissionen mit £18 per tCO2 bis 2020 gerechnet wird. Die zusätzlichen Kosten für die Stabilisierung des Elektrizitätssystems allein betragen also fast das Dreifache des angesetzten Wertes für CO2 – „Zertifikate“ infolge zusätzlicher Windgeneration. Für die zusätzliche Solarstromerzeugung beträgt der Vergleichswert sogar mindestens das Zehnfache der CO2-Emissionskosten.

Fazit

Kritiker der Energiepolitik des Vereinigten Königreichs weisen in den letzten zehn Jahren auf die Notwendigkeit hin, die Stromversorgung zu steuern, um sicherzustellen, dass die unvermeidlichen Unterbrechungen bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen durch Quellen der Backup-Erzeugung ausgeglichen werden. Es wird häufig darauf hingewiesen, dass sichergestellt werden muss, dass ausreichende gasbefeuerte Kapazitäten gebaut werden, um stillgelegte kohlebefeuerte Kraftwerke zu ersetzen und einen angemessenen Spielraum für die abrufbare Erzeugung zu gewährleisten. Um die Lücke zu schließen, hat National Grid kurz- und mittelfristige Kapazitätsverträge mit [Besitzern von] Diesel und anderen Generatoren abgeschlossen, um bei Bedarf Notstromquellen bereitzustellen.

Die Analyse hebt die Verzerrungen hervor, die sich aus der derzeitigen Politik ergeben, da intermittierende Stromerzeuger die Kosten, die sie den Verbrauchern und anderen Erzeugern auferlegen, nicht berücksichtigen müssen. Während erneuerbare Energieträger als sauber und umweltfreundlich beworben werden, beruht ihre wirtschaftliche und finanzielle Lebensfähigkeit auf versteckten Subventionen, deren Kosten von den Verbrauchern über höhere Netzentgelte sowie in die Strompreise eingebaute Abgaben getragen werden.

Im Jahr 2020 und darüber hinaus wird der Netto-Wirtschaftswert der neuen erneuerbaren Energiequellen im besten Fall  Null sein und möglicherweise negativ sein. Folglich ist die Abhängigkeit von der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen eine außerordentlich kostspielige Methode zur Senkung der CO2-Emissionen, deren Kosten weit über der für den gesamten Energiesektor festgelegten Obergrenze liegen.

[[ Der Link  “ Original Briefing “ bringt keine Ergebnisse,

Update vom 04.12.2017: Danke an unseren Leser Martin Pecka! Hier das umbenannte Original

Original-Briefing-pdf

 

Gefunden habe ich diese pdf’s; Demmig

http://s3.spanglefish.com/s/34204/documents/hughes-windpower.pdf

https://www.thegwpf.org/images/stories/gwpf-reports/hughes-evidence.pdf  ]]

 

STT, …Licht in der Dunkelheit – nicht CO2 frei

Für Regierungen, die den Mythos verbreiten, dass die Preise für Wind- und Solarenergie sinken, besteht das Problem darin, dass ihre Kunden mit Stromrechnungen konfrontiert werden, die sich innerhalb weniger Jahre verdoppelt haben.

Wie es so schön heißt:

Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.

Milwaukee Daily Journal, 29. Oktober 1886, Abraham Lincoln

 

Übersetzt mit freundlicher Unterstützung durch unseren Leser, Herrn Jacob Fuhrmann,

Vielen Dank, Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2017/10/07/why-governments-refuse-to-admit-the-true-staggering-cost-of-subsidised-wind-solar/




Die Arbeitsplatz-Illusion von der Energiewende

 Als „System-Medium“ macht die FAZ die Merkel’sche Energiewende samt Klimaschutzwahn stets brav mit. Aber gelegentlich finden sich in dem Blatt dazu auch lichte Momente. Zwar bleiben Zweifel am Glauben oder gar der blasphemische Unglaube, das Klima vor Erwärmen schützen zu können, nach wie vor ausgespart, doch liest man dort zuweilen, was der Schwindel teilweise kostet und dass der menschenverursachte CO2-Ausstoß in Deutschland trotz aller Aufwendungen nahezu unverändert bleibt. Einen dieser lichten Momente hat die FAZ den Lesern neulich in ihrem Wirtschaftsteil beschert und dem Ökonomen Manuel Frondel eine ganze Seite eingeräumt, um vorzuführen, dass die vielen zusätzlichen Arbeitsplätze der abenteuerlichen Stromerzeugungspolitik mittels Wind, Sonne und Pflanzenmasse eine Illusion sind. Das zu tun, ist notwendig und für Ökonomen geradezu verpflichtend, denn in Deutschland pflegt die Energiewende-Lobby und die ihr hörige politische Führung Energiewende und Klimaschutz von jeher als „Job-Motor“ anzupreisen. Noch im Juni 2017 hat das Bundesministerium für Wirtschaft in einem Newsletter  die „erneuerbaren“ Energien als „Jobmotor“ bezeichnet. Auch das Wort „Job-Wunder“ hat man in diesem Zusammenhang schon vernommen.

 

Was schlechte und gute Ökonomen unterscheidet

„Was man sieht und was man nicht sieht“, war ein Essay überschrieben, den 1848 der französische Ökonom Frédéric Bastiat verfasst hat. Als einer der Klassiker seiner Zunft unterschied er zwischen schlechten und guten Ökonomen. Die schlechten nähmen nur das offenkundig Sichtbare von Maßnahmen wahr, aber nie – wie die guten – deren (zunächst) verborgenen Wirkungen. Zu den schlechten Ökonomen gehören meist auch die Politiker und die übrigen Menschen. Darum ist schlechte Politik mit ökonomischen Fehlschlüssen und ungewollten wirtschaftlichen Folgewirkungen so populär.

Was eine ehrliche Beschäftigungsbilanz ausmacht

Zu den in diesem Sinn guten Ökonomen kann man also auch Manuel Frondel*) zählen. Er nämlich legt dar, warum die Subventionierung der Stromerzeugung mit Wind, Sonnenlicht und „Biogas“  (alternative oder „erneuerbare“ Energien) als Arbeitsplatzargument ebenso wenig taugt wie einst die subventionierte deutsche Steinkohle.  Eine ehrliche Beschäftigungsbilanz dürfe nicht nur die durch Subventionen erkauften  n e u e n  Arbeitsplätze ins Blickfeld rücken, sondern auch die Subventionsfolgen auf die  b i s h e r i g e n  Arbeitsplätze und  a n d e r e  Wirtschaftsbereiche.

Die Arbeitsplätze, die man sieht

Was man zunächst sieht, sind die Arbeitsplätze, die durch die alternative Stromerzeugung entstehen: Windkraftanlagen sind zu bauen, ebenso Fotovoltaik- und Biogasanlagen. Die Teile dafür müssen produziert und zugeliefert, sie müssen montiert und die fertigen Anlagen gewartet werden. Die Investitionen dafür benötigen eine Finanzierung und Kreditverträge. Das verschafft zusätzliche Beschäftigung in Banken und Anwaltskanzleien. Subventionierung muss gesetzlich geregelt und überwacht werden, und es sind – wie stets bei staatlicher Intervention – immer mehr Folgeregulierungen nötig, was zu noch mehr Arbeitsplätzen in der behördlichen Bürokratie führt und zu zusätzlicher Freude in Anwaltskanzleien.

Die Arbeitsplätze, die man zu sehen vermeidet

Was man nicht gleich sieht (oder vielleicht auch zu sehen vermeiden will), sind jene Arbeitsplätze, die als Folge der Subventionierung verloren gehen. Das sind zuerst jene in der bisherigen, der herkömmlichen Stromerzeugung mit Kohle, Erdgas und Kernkraft. Die staatliche Intervention führt dazu, dass diese konventionellen Kraftwerke nur zeitweise Strom liefern dürfen und daher unwirtschaftlich werden oder – wie Kernkraftwerke – ganz verschwinden sollen. Später soll es selbst Braunkohlekraftwerke nicht mehr geben dürfen. Frondel schreibt: „Daher ist seit Jahren bei den großen Stromversorgern ein deutlicher Rückgang der Beschäftigung um Tausende von Stellen zu verzeichnen. Negative Beschäftigungswirkungen sind darüber hinaus in den der konventionellen Stromerzeugung vorgelagerten Sektoren wie dem konventionellen Kraftwerksbau zu erwarten. Die so verlorenen Arbeitsplätze müssen den im Erneuerbaren-Sektor entstandenen Stellen gegenübergestellt werden, wenn eine ehrliche Bilanz gezogen werden soll.“

Wenn eine ehrliche Arbeitsplatz-Bilanz gezogen werden soll

Ferner, so Frondel, sei auch jene fiktive Zahl an Arbeitsplätzen zu berücksichtigen, die hypothetisch geschaffen worden wären, wenn es die Subventionierung der alternativen Stromerzeugung nicht geben würde, und dieser fiktive Wert sei von der Zahl der tatsächlich entstandenen Stellen in der alternativen Stromherstellung abzuziehen. Dadurch, dass diese nachteiligen Wirkungen unberücksichtigt blieben, würden sie die wahren Folgen für die ökonomische Wohlfahrt einer Gesellschaft verschleiern. Nur die mit dem Alternativstrom geschaffenen und vorhergesagten Arbeitsplätze herauszustellen, zeichne in vieler Hinsicht ein verzerrtes Bild. Damit gäbe man nur die Brutto- und nicht die Nettobeschäftigungseffekte wieder. Die verlorenen Arbeitsplätze müssten den in der subventionierten Stromerzeugung entstandenen Stellen gegenübergestellt werden, wenn eine ehrliche Bilanz gezogen werden solle. In diesem Zusammenhang hält Frondel zwei Aspekte für besonders wichtig:

Investitionen, die wegen höherer Strompreise unterbleiben

„Erstens: Mit Ausnahme der von der EEG-Umlage weitgehend verschonten rund 2500 energieintensiven Betriebe fallen auch die Investitionen der industriellen Stromverbraucher infolge höherer Strompreise um Milliarden Euro geringer aus als ohne Subventionierung der alternativen Energietechnologien.“

Der addierte Kaufkraftverlust und seine Milliarden-Folgen

„Zweitens: Der Kaufkraftverlust der privaten Verbraucher infolge höherer Strompreise addiert sich über die jahrzehntelange Förderdauer hinweg auf dreistellige Milliardenbeträge – auch wenn sich die Belastung eines einzelnen Haushalts vergleichsweise gering ausnimmt. Nach langjährigen RWI-Erhebungen für das Bundeswirtschaftsministerium verbraucht ein Drei-Personen-Haushalt im Durchschnitt jährlich rund 4000 Kilowattstunden. Das macht bei der derzeitigen EEG-Umlage von 6,88 Cent pro Kilowattstunde rund 330 Euro pro Jahr (inklusive Mehrwertsteuer).“

Was den Stromverbrauchern an zusätzlichen Milliarden abgeknöpft wird

Frondel rechnet vor: Seit die Subventionierung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Jahr 2000 eingeführt worden sei, hätten die Stromverbraucher mehr als 150 Milliarden Euro mit ihren Stromrechnungen bezahlt. Da die EEG-Vergütungen noch bis zu zwei Jahrzehnte lang gesetzlich festgeschrieben seien, ergäben sich, grob überschlagen, weitere Subventionskosten von 400 Milliarden Euro. Dabei geht er davon aus, dass die EEG-Subventionen von durchschnittlich 20 Milliarden Euro im Jahr über die nächsten zwanzig Jahre hinweg weiterlaufen.

Was die Verbraucher für Strom mehr bezahlen müssen, fehlt ihnen zum Ausgeben woanders

Dadurch, dass die staatlich nach oben getriebenen Strompreise den privaten Verbrauchern Kaufkraft entziehen, entstehen negative Arbeitsplatzeffekte zu Lasten anderer Wirtschaftszweige: Was die Verbraucher für Strom mehr ausgeben müssen, fehlt ihnen für den Kauf anderer Dinge. Und den davon nachteilig betroffenen Unternehmen entziehen sie sonst mögliche Einnahmen und damit Kapital für Investitionen, was ebenfalls auf negative Arbeitsplatzeffekte hinausläuft. Zu Arbeitsplatzverlusten kommt es wegen der hohen Subventionierung also auch außerhalb der Stromerzeugung.

Die stets vergessenen Opportunitätskosten

Darüber hinaus würden bei der Subventionierung von Alternativstrom, wie Frondel kritisiert, deren „Opportunitätskosten“ vergessen. Das sind Kosten, die aus dem entgangene Nutzen von Investitionen  resultieren und wegen dieser Subventionierung  nicht getätigt werden, aber eventuell profitabler sind als die Investitionen in den Alternativstrom. So müsse zum Beispiel für alle seit 2000 in Deutschland mit realen Nettokosten von mehr als 110 Milliarden Euro installierten Solaranlagen „die Frage gestellt werden, ob diese gewaltige Summe nicht besser hätte investiert werden können. Dazu zählen beispielsweise Ausgaben für Bildung oder für Forschung und Entwicklung von Energiespeichertechnologien, für welche wesentlich mehr Geld zur Verfügung gestanden hätte, wenn auf die starke Förderung der Photovoltaik verzichtet worden wäre“.

Investitionen in Bildung und Forschung bringen mehr Arbeitsplätze als Subventionen

Frondel abschließend: „Die Frage, was eine Nation dafür aufgeben muss, also die Frage nach der Verwendung substantieller Mittel für alternative Zwecke, wird von der Politik selten gestellt. Dies ist umso bedauerlicher, als zu erwarten ist, dass Investitionen in Bildung und Forschung die Wohlfahrt und Beschäftigung eines Landes langfristig wesentlich stärker steigern als die flächendeckende Verbreitung noch längst nicht ausgereifter alternativer Technologien, die aufgrund von Effizienz- und Kostennachteilen auch zum jetzigen Zeitpunkt noch immer nicht wettbewerbsfähig sind.“

Eine Frage, die sich die Politiker stellen müssten, aber zu stellen vermeiden

Frondel mahnt, bei allen ökologischen Vorteilen, die das Subventionieren von Alternativstrom durch das Verdrängen fossiler Stromerzeugung und das damit einhergehende Verringern negativer externer Umwelteffekte bringe, müssten sich Politik, Befürworter und Verbraucher die Frage stellen, welchen Preis sie dafür bezahlen – und welchen sie zu zahlen bereit sind. Ja, das müssten sie. Aber Politiker und Befürworter (Subventionsprofiteure) wollen diese Fragen nicht stellen, und die Masse der Verbraucher stellt sie noch nicht, weil sie desinformiert sind und der Schaden für sie bisher nicht spürbar genug ist.

Die Energiewende-Kosten sind sinnlos rausgeschmissenes Geld

Zu bestreiten ist, dass der Alternativstrom überhaupt ökologische Vorteile hat. Frondel sieht sie offenkundig im Verdrängen der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdgas, Erdöl), also im Einsparen von anthropogenem CO2 aus (vorgeblichen) Klimaschutzgründen. Warum sich das Klima mit diesem Einsparen gar nicht schützen lässt, ist die letztlich entscheidende Frage. Diese Frage müsste sich Frondel selbst stellen. Da dieses CO2 auf das Klima, wie vielfach plausibel belegt, nahezu keinen Einfluss hat, sind das Subventionieren und die Kosten des Alternativstroms sinnlos rausgeschmissenes Geld.

Der ganze FAZ-Beitrag von Frondel hier.

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*) Manuel Frondel ist Professor für Energieökonomik und angewandte Ökonometrie.Näheres über ihn hier.

PS.  Darüber, wie EEG und Energiewende Arbeitsplätze vernichten und dass dieser Zusammenhang unterdrückt wird, weil es (klima)politisch nicht opportun ist, habe ich anhand von Beispielen schon am 14. November 2013 etwas geschrieben (hier).

Zum Argument, der Alternativstrom schaffe zahlreiche neue Arbeitsplätze hat der Wirtschaftswissenschaftler Carl Christian von Weizsäcker schon 2008 knapp und kühl befunden: „Das Argument halte ich für Unsinn. Damit könnte man sagen: je ineffizienter eine Technik ist, desto mehr Arbeitsplätze schafft sie. Denn eine ineffiziente Technologie benötigt pro Output-Einheit mehr Arbeitskräfte als eine effizientere Technologie. Unser Wohlstand beruht darauf, dass seit Jahrhunderten ineffiziente Technologien im Wettbewerb mit effizienteren Technologien ausgemerzt wurden. Nun zu sagen, dass Technologien, die nur durch die enorm überteuerte Einspeisevergütung existieren, wettbewerbsfähige Arbeitsplätze schaffen, ist volkswirtschaftlich unsinnig. Das lehrt auch die Geschichte: Unsere heutige Volkswirtschaft ist etwa 40mal produktiver als vor zweihundert Jahren. Das heißt aber nicht, dass wir heute nur 1/40 der Zahl der damaligen Arbeitsplätze haben. Daraus folgt, dass das Argument, ineffiziente Technologien würden Arbeitsplätze schaffen, nicht stimmen kann.“  (Im Interview mit Welt Online  am 8. Dezember 2008. Das ganze Interview hier).

Dort hat Weizsäcker auch dies geäußert: „Ich halte die ganze Politik der Erneuerbaren Energiequellen für schlecht durchdacht. Aber das ist natürlich eine Lobby-Geschichte. Die Art und Weise, wie Energien am Haushalt vorbei gefördert werden, führt dazu, dass sich bestimmte Interessengruppen durchsetzen und für ihre Klientel elegant absahnen können. Der Staat missbraucht die Tatsache, dass der Konsument auf das Stromnetz angewiesen ist, um dem Bürger allerhand Lasten aufzulegen. Das nennt man Steuer. Steuern werden immer da erhoben, wo der Mensch nicht ausweichen kann.“

Zur Frage, ob es zwischen dem einstigen Kohlepfennig und der EEG-Einspeisevergütung Parallelen gebe, weil das Bundesverfassungsgericht 1994 den Kohlepfennig für verfassungswidrig erklärt habe, meinte Weizsäcker unter anderem: „Kohlepfennig und EEG-Einspeisevergütung sind wirtschaftlich genau das Gleiche.“ Daher seien Verfassungsklagen auch gegen diese Vergütung versucht worden, „doch hat das Bundesverfassungsgericht die Klage nicht einmal angenommen. Das ist erstaunlich, denn sowohl beim Kohlepfennig damals als auch bei der Einspeisevergütung heute handelt es sich um eine Sonderabgabe, letztlich eine Steuer, unter Umgehung unseres Haushaltsrechtes. Vermutlich war die Klage schlecht vorbereitet oder die Kläger nicht seriös genug“.

Zur Frage „Warum gibt es keine seriösen Kläger?“ lautet Weizsäckers Antwort: „Das EEG ist inzwischen gut verankert. Sehr viele Gruppen profitieren davon. Die Grünen sind sowieso dafür, die Bauern auch. Die Zustimmung reicht von konservativ bis links, vom Wähler in Freiburg bis zum Wähler im Kaiserstuhl. Die Energiewirtschaft ist in der Defensive; sie wird von links angeschossen, weil sie Kernkraftwerke betreibt, von der anderen Seite, weil die Strompreise zu hoch seien. Zudem haben sie von der Einspeisevergütung unmittelbar keinen Schaden; sie leiten den teuren Strom nur weiter und lassen die Stromkunden zahlen. Inzwischen haben sie die Erneuerbaren auch als Markt entdeckt, auf dem sich, gesetzlich garantiert, gutes Geld verdienen lässt.“

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Für die Energiewende gehen sie auch über Leichen

Vögel dürfen durch Windkraftanlagen getötet werden. Dies hat gerade die Wilhelmshavener Zeitung berichtet. Dass die Flügel dieser Anlagen Vögel erschlagen und Fledermäuse innerlich zerreißen, ist bekannt und belegt. Anfangs haben es die Betreiber und Befürworter der Windstromerzeugung geleugnet, dann unter der Decke gehalten, dann bagatellisiert. Opfer der Anlagen werden diese Tiere in großen Mengen, obwohl sie unter Natur- und Artenschutz stehen. Proteste dagegen? Jedenfalls nicht von den Grünen, nicht von der Linken, nicht von ihren politischen Mitläufern CDU/CSU/FDP. Denn für die Energiewende gehen diese Politiker auch über Leichen. Es sind ja nur Vögel. Kaum aber wird ein Reh übergefahren oder ein Wolf, schon ist das ein Thema, schon liest man darüber.

 

In Niedersachsen 56 Ausnahmegenehmigungen zum Töten erteilt

Überschrieben hat die Wilhelmshavener Zeitung ihren Bericht mit Vogeltötung für Windparks genehmigt. Unter anderem liest man dort: „Für den Bau von Windkraftanlagen wird in Niedersachsen in bisher ungeahntem Ausmaß die Tötung von geschützten Tieren zugelassen.“ Das Blatt beruft sich dabei auf eine Antwort des niedersächsischen Umweltministeriums auf eine FDP-Anfrage im Landtag: Zwischen 2011 und 2016 seien in 16  Landkreisen bei Genehmigungen von Windparks insgesamt 61 Anträge gestellt worden, artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen zu erteilen. In 56 Fällen habe man sie bewilligt, in zwei Fällen nicht für alle Arten, drei Anträge seien noch nicht entschieden.

Vogelmord aus „zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses“

Weiter berichtet dass Blatt: „Betroffen sind unter anderem teils streng geschützte Vogelarten wie Mäusebussard, Turmfalke, Großer Brachvogel, Feldlerche, Kiebitz und Sturmmöwe. Nach Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, geschützte Arten zu fangen, zu verletzen, zu töten, zu stören oder der Population zu schaden. Experten gehen davon aus, dass jährlich tausende Vögel durch Windräder getötet werden. Laut Ministerium können Ausnahmen aus „zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses“ genehmigt werden. Dazu zählen auch wirtschaftlichen oder soziale Interessen.“ Autor des Berichts ist Marcus Seng, erschienen sein Bericht in der Ausgabe vom 12. April auf Seite 24.

Für die Medien kein wirkliches Aufregerthema?

Gelegentliche Berichte über den Vogelmord durch Windkraftanlagen gibt es auch in anderen Medien. Doch habe ich den Eindruck, dass es für sie kein wirkliches Aufregerthema ist. Focus Online stellte es sogar als „Mythos“ dar, dass Windkraftanlagen massenweise Vögel töten (hier). Dagegen stehen aber auch Berichte wie der vom Berliner Tagesspiegel über „Vogelfallen auf hoher See“ durch Offshore-Windkraftanlagen, der sich dabei auf eine Tatort-Sendung bezieht (hier).

Windstromanlagen als Todesfallen für bis zu 150 000 Vögel schon 2005

Welt Online berichtete vor zwölf Jahren: „Gegen die scheinbar gemächlich schlagenden Rotoren haben die Vögel keine Chance. Die Flügelspitzen bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern – zu schnell, um von einem Vogel als Hindernis wahrgenommen zu werden, dem es auszuweichen gilt. Die Dunkelziffer bei der Zahl der erschlagenen Tiere ist nach Einschätzung von Freude*) enorm; so töten einer Studie des Naturschutzbundes zufolge die rund 17 000 Windräder in Deutschland jährlich 100 000 bis 150 000 Vögel und Fledermäuse.“ (Welt Online vom 12. Oktober 2005 „Windräder werden zu Todesfallen“). In ganz Deutschland sind inzwischen rund 26 000 Windkraftanlagen zu Todesfallen für die Vogelwelt geworden.

Das Zählen der Kadaver ist schwer, der Fuchs schleppt sie vorher weg

„Denn, so Freude, zum einen werde die Umgebung der Anlagen nur stichprobenartig nach Tierkadavern abgesucht: Zwischen 2002 und 2004 wurden lediglich 239 der insgesamt rund 1700 Anlagen in Brandenburg entsprechend inspiziert. Zum anderen komme auch bei diesen untersuchten Windrädern meist der Fuchs dem Menschen zuvor – und schleppe die Kadaver weg, bevor diese in die Statistik der Tierschützer aufgenommen werden könnten. Tests, bei denen Kükenkadaver ausgelegt worden waren, hätten das erwiesen, sagte der Landesumweltsamts-Präsident: Spätestens nach zwei Wochen waren die zum Teil gut versteckten toten Tiere meist restlos verschwunden – aufgefressen von Füchsen und anderen Raubsäugern. In einigen Fällen seien schon am zweiten Tag alle toten Küken weg gewesen.“

Die Naturschutzverbände ducken sich weg

Für Windkraftanlagen ist offenbar alles erlaubt. Die Naturschutzverbände ducken sich weg. Von Protesten ihrerseits hört man wenig bis nichts. Warum? Möglicherweise werden sie finanziell besänftigt, damit sie nicht vor die Gerichte ziehen. Kann man sich heute doch schon alles vorstellen, was vor vielen Jahren die Vorstellungskraft noch überstieg. Umso lauter kämpfen diese Schützer um einen einzelnen Vogelhorst, in dessen Nähe eine neue Autobahn vorbeiführen soll. Dann wird der Weiterbau erst einmal eingestellt. Von Windkraftanlagen hat man dergleichen noch nicht vernommen. Ihr Bau wird brutal durchgesetzt.

Vogel-Killer-Strom wird nicht gebraucht, ist völlig entbehrlich

Der Sprecher des Bundesverbandes Windenergie, Matthias Hochstätter, argumentierte einst (ebenfalls Welt Online vom 12. Oktober 2005): “Ganz zu vermeiden ist der Vogelschlag durch Windkraftanlagen nicht. Bei der Standortwahl würden Gebiete vermieden, die Zugvögel überflögen oder die sich in der Nähe von Brut- und Rastplätzen befänden. Der Bestand von Vogelarten sei durch Windkraft jedenfalls nicht gefährdet. Und dann relativierend und verharmlosend: “Allein an Straßen und durch Hochspannungsleitungen werden in Deutschland zwischen zehn und 20 Millionen Tiere getötet.” Ein falscher Vergleich, denn Hochspannungsleitungen und Straßen mit Autos werden wirklich benötigt, aber Windkraftanlagen überhaupt nicht. Vogel-Killer-Strom brauchen wir nicht, ist völlig entbehrlich. Warum, ist auf dieser Web-Seite mannigfach nachzulesen.

Zerhackt jemand einen Storch, kommt er vor Gericht …

Informativ und lesenswert ist zum Thema ein Beitrag des Biologen Dr. Friedrich Buer mit dem Titel „Windräder – warum sie Vögel und Fledermäuse töten und man nur zufällig die Opfer findet“ (hier). Darin findet sich auch diese Feststellung: „Zerhackt jemand einen Storch, kommt er vor Gericht. Genehmigt eine Behörde Windräder, von denen sie weiß, dass sie Störche zerhacken, kommt sie nicht vor Gericht und die Investoren und Betreiber auch nicht. Hier wird mit zweierlei Maß zu Gunsten von Geschäftemachern und zu Lasten der Natur gemessen.“

Warum wirbt ein BUND-Vorsitzender für Windstromanlagen, obwohl sie Vögel töten?

Auch Buer beklagt das Wegducken der Naturschützer: „Und was ist bei den Spitzenfunktionären der Naturschutzverbände los? Warum keine Empörung über das Massaker? Nur zwei Vögel pro Windrad und Jahr kämen um. Bei 25.000 Windrädern sind das schon 50.000, also kein Problem? Und warum wirbt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger gemeinsam mit dem Bundesverband Windenergie e.V. für Windräder, obwohl er weiß, dass sie massenhaft Vögel und Fledermäuse erschlagen? Er meint, im Straßenverkehr kämen ja noch mehr Vögel um. Doch so könnten sich auch die kriminellen Vogelfänger Europas vor Gericht herausreden: Im Straßenverkehr kommen ja noch mehr Vögel um. Kürzlich hörte ich gar von einem ehemaligen BUND-Funktionär: Wir bauen unsere Windräder nur da, wo es keine Vögel gibt.  Übrigens machen auch die Kirchen bei dem Geschäft mit den Windrädern mit. ‚Bewahrung der Schöpfung’ ist das ganz sicher nicht.“

Opfer sind zu Hunderttausenden auch die Fledermäuse

Opfer der Windkraftanlagen sind auch die Fledermäuse. Spiegel Online berichtete am 11. Februar 2015: „Die Zahl der Fledermäuse, die jedes Jahr in Deutschland an Windrädern umkommen, könnte größer sein als bislang angenommen. Bei Hochrechnungen zur Zahl der getöteten Tiere gebe es systematische Fehler, berichtet ein Team um Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin.“ Der Bericht bezieht sich auf eine damals neue Studie. Ihr zufolge könnten in Deutschland jährlich mehr als 250 000 Fledermäuse durch Windräder getötet werden, wenn diese ohne Auflagen betrieben würden, schätzen die Forscher. Bisherige Schätzungen, wie viele Fledermäuse im Jahr umkommen, differierten stark. Genannt würden Zahlen von unter 100 000 bis zu über 400 000.  Mehr als 70 Prozent der getöteten Fledermäuse in Deutschland seien nur auf der Durchreise: „Große Flugrouten der Tiere kreuzen Deutschland.“

Die Betriebszeiten der Windstromanlagen den Fledermausflügen anpassen?

Aber Fledermäuse kommen anders um als Vögel: „Wegen großer Luftdruckänderungen an den   Rotorblättern erleiden Fledermäuse in der Nähe eines Windrads ein sogenanntes Barotrauma, bei    dem innere Organe zerreißen. Bisher hätten Forscher in ihren Analysen nur die Tiere berücksichtigt, die unmittelbar an Windrädern tot gefunden wurden … Bei einem leichten Barotrauma können Fledermäuse aber noch Minuten oder sogar Stunden weiterfliegen, bevor sie verenden. vermutlich erfülle nur ein Bruchteil der aktuell rund 24 000 Windkraftanlagen in Deutschland die  Auflagen zum Schutz der fliegenden Säugetiere, teilte der IZW-Forscher mit. Dazu gehört unter  anderem, dass die Betriebszeiten der Windräder an den Fledermausflug angepasst werden.“ Der ganze Beitrag hier. Eine solche Auflage aber bedeutet: Wenn Windkraftanlagen Strom also nicht nur bei Windstille oder Schwachwind nicht liefern  können, sondern auch dann nicht, wenn die Fledermäuse fliegen, wird der Windstrom noch zusätzlich  unzuverlässig. Auch dies zeigt, wie untauglich Windstrom für eine Industrienation ist. Aber die soll ja nach allem, was an verrückten Plänen zu lesen ist, schleichend ruiniert werden.

Das Mitleiden für den überfahrenen Wolf

Apropos Wolf. In der gleichen Ausgabe vom 12. April (Seite 25) berichtet die Wilhelmshavener Zeitung auch von einem überfahrenen Wolf. Samt Foto vom Tier räumt die Redaktion diesem Bericht einen dreimal so großen Platz ein wie dem von den massakrierten Vögeln. Der Tod eines einzelnen Tieres durch ein Auto scheint als bewegender wahrgenommen zu werden als das behördlich genehmigte Umbringen Zigtausender Vögel. In den sozialen Netzwerken, so liest man in dem Bericht, sei das Bedauern gleich nach Bekanntgabe der Todesnachricht groß gewesen. Viele Leser hätten für das Tier Partei ergriffen und ihr Bedauern ausgesprochen. Man fragt sich: Wo bleibt das Bedauern der sozialen Netzwerke und der Leser für die massakrierten Vögel?

Wo bleibt das Mitleiden für die Vögel?

Möglicherweise liegt die unterschiedliche Haltung daran, dass die Zeitung auch den qualvollen Tod des Wolfes nach dessen Kollision mit dem Auto geschildert hatte: „Die Verletzungen, die sich das Tier dabei zuzog, waren immens. Trotzdem dauerte der Todeskampf knapp eine Stunde. Autofahrer – laut Polizei ein 53 Jahre alter Mann aus Großenkneten –, Jagdpächter und Polizei mussten tatenlos dabei zusehen. ‚Sie hätten sich strafbar gemacht, hätten sie das Tier erschossen’, erläuterte Maren Fokken von der zuständigen Polizei-Pressestelle auf Nachfrage und verwies auf die strengen Bestimmungen, um einen Wolf erlegen zu dürfen. Als der Arzt des Veterinäramtes eintraf, verendete das Tier.“ Wer schildert das qualvolle Verenden der Vögel, damit sie wenigstens die gleiche Zuwendung erfahren?

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*) Matthias Freude, damals Leiter des Landesumweltamtes Brandenburg.




Wenn das mit Merkels Energiewende so weitergeht…

Was kostet es, wenn Deutschland die verrückte „Energiewende“ seiner Politiker so fortführt, wie es bisher immer noch geplant ist? Dass es dazu kommt, ist zwar unwahrscheinlich, denn das Geplante wird an den Realitäten letztlich scheitern. Aber trotzdem hat der Diplom-Ingenieur Klaus Maier (Bad Nauheim) diese Frage zu beantworten versucht. Denn zu Recht stellt er fest: „Wer ein Projekt angeht, sollte wissen was es am Ende kostet. Wer ja zur Energiewende sagt, muss auch die Kosten akzeptieren. Kategorisch sagt er: “Eine Lösung, die zu keinen akzeptablen Kosten zu haben ist, ist keine Lösung.” Untersucht hat er die Kosten, die bis zum Jahr 2050 drohen, wenn bis dahin – das ist die Annahme – alles wie geplant so weiterläuft. Das Ergebnis sieht sehr schrecklich aus, und deswegen wird es unausweichlich so wie bisher nicht weiterlaufen können.

Das politische 80-Prozent-Ziel

Maiers Berechnung geht von dem politisch gesetzten Ziel aus, dass die deutsche Stromversorgung im Jahr 2050 zu 80 Prozent aus sogenannten erneuerbaren Energien (EE) gedeckt werden soll. Dabei werden die volatilen Erneuerbaren Energien (VEE), also die aus Wind und Photovoltaik, einen Anteil von 68 Prozent haben. Für diese VEE sind große Speicher nötig, falls bei Mangel an Wind und Sonne keine Backup-Kraftwerke

einspringen sollen. Die dann notwendigen Speichergrößen und Speicherkosten hat Klaus Maier über ein komplexes Rechenmodell ermittelt und die vier meistdiskutierten Speicherlösungen in einer Tabelle einander gegenübergestellt. Demnach scheiden Pumpspeicherkraftwerke wie auch Druckspeicher aus, weil sich die notwendige Kapazität wegen ihrer immensen Größe und Kosten auch nicht annähernd realisieren lässt. Die Batteriespeicherlösung kommt wegen der astronomischen Kosten ebenfalls nicht in Frage. So blieb nur die sogenannte Power-to-Gas-Lösung als prinzipiell realisierbar übrig.

Die bis 2050 kumulierten Gesamtkosten mindestens 4 000 Milliarden Euro

Die Kosten, um die es geht, sind zum einen die zusätzlichen Investitionskosten (für Trassen, Leitungsnetze, EE-Anlagen und große Stromspeicher) und zum anderen die laufenden Kosten (für Wartung, Zinskosten, sonstige Betriebskosten, Gewinne u.a.). Sie zusammen ergeben die Stromgestehungskosten. Hinzukommen Steuern und Abgaben an den Staat und seine Institutionen. Und aus allem zusammen errechnet sich dann der Strompreis für die Stromverbraucher. Die bis 2050 kumulierten Gesamtkosten, die volkswirtschaftlich aufzubringen sind, dürften wohl mit 4000 Milliarden Euro (4 Billionen) zu veranschlagen sein. Damit würden einer vierköpfigen Familie vom Jahr 2000 bis 2050 im Durchschnitt dieser fünfzig Jahre jährlich rund 4000 Euro an Kaufkraft entzogen worden sein. Wegen dieser Kosten rechnet Maier damit, dass das Projekt  Energiewende spätestens 2025 abgebrochen werden muss.

Die Zwangsabgaben für den Ökostrom steigen bis 2025 auf 800 Milliarden

Vorgetragen hat Klaus Maier  seine Berechnung in Helmstedt auf einer Tagung der Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB e.V. am 11./12. April.**) Auf der gleichen Veranstaltung hat Günter Unseld vorgeführt, dass  sich die Zwangsabgaben der Stromverbraucher an die Betreiber der EE-Stromerzeu gungsanlagen  in Deutschland für diesen „Ökostrom“ von 2000 bis 2014 schon auf 150 Milliarden Euro summiert haben.

 

Doch weil sich der deutsche Staat mit dem EEG*) gesetzlich verpflichtet hat, dass die Betreiber diese Zwangsabgaben zwanzig Jahre lang bekommen, sind an solchen Zahlungsverpflichtungen für diese Installationen bis 2014 zusätzlich bereits 250 Milliarden Euro aufgelaufen, die bis zum Jahr 2034 ausgezahlt werden müssen. Zu den 150 Milliarden, die die Verbraucher bis 2014 bezahlt haben, kommen also bis 2034  die 250 Milliarden Zahlungsverpflichtungen hinzu, so dass sich die Kosten bis dahin auf 400 Mrd Euro aufsummieren werden.  Und sollte sich an dieser Subventionsgesetzgebung nichts ändern, würden sie im Jahr 2020 auf 619 Milliarden zugenommen haben und im Jahr 2025 auf 800 Milliarden.

Dazu kommen die Kosten für 4780 Kilometer neue Hochspannungs-Trassen

Das sind aber, so Unseld, noch nicht sämtliche Kosten, die durch die Versorgung mit EE-Strom entstehen. Darin nicht enthalten sind die Kosten für die Netzerweiterungen, die ohne den „Ökostrom“ nicht nötig wären. Gebaut werden müssen neue Hochspannungstrassen und Verteilernetze. Bis 2017 sollen 1880 Kilometer neue HGÜ-Leitungen errichtet werden. Das gilt bis dahin als unmöglich. Fertig sind derzeit erst 438 Kilometer. Die Baukosten betragen je Kilometer 11,5 Millionen Euro. Legt man sie unter die Erde, kostet der Kilometer 80 Millionen. Später sollen diese Trassen noch um 2900 Kilometer Hochspannungsleitungen verstärkt werden (Schaubild hier).

Auch 280 000 Kilometer neue Niederspannungsleitungen sind zu errichten

Dazu kämen die Niederspannungs-Verteilernetze. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft dringt auf deren massiven Ausbau, vorrangig dort, wo besonders viel „Ökostrom“ anfällt. Bis zum Jahr 2032 sollen es 130 000 Kilometer neue Leitungen sein, bis zum Jahr 2050 (weil dann der „Ökostrom 80 Prozent des deutschen Strombedarfs decken soll) sogar 280 000 Kilometer. Die Kosten dieser neuen Niederspannungsleitungen bis 2032 gibt Unseld mit 23 Milliarden Euro an (davon 70 Prozent bis 2022) und bis 2050 mit 40 bis 50 Milliarden.

Bis 2022 werden für die zusätzlichen Stromnetze 55,5 Milliarden fällig

An Investitionskosten für die zusätzlichen Netze bis 2022 sind nach Unseld insgesamt 55,5 Milliarden Euro zu stemmen. Die Hochspannungsleitungen schlagen mit 25 Milliarden zu Buch, die Verteilernetze mit 16,1 Milliarden, die Anbindungen der Windkraftanlagen auf See mit 12 und die Transformatoren (Smart Trafos) mit 2,4 Milliarden. Aber nicht nur die Investition kostet, sondern auch der Betrieb. Nach Unselds Angaben sind das jährlich 8,8 Milliarden (für Kapitaldienst, Abschreibungen, Versicherungen, sonstige Betriebskosten, Gewinn). Dazu kommen noch 4 Milliarden als Kosten für Vorhaltekraftwerke, die gebraucht werden, wenn Wind und Sonne ausfallen. Man nennt sie auch Schattenkraftwerke, Backup-Kraftwerke oder Stand-by-Kraftwerke.

Der Schutz vor einem Netzzusammenbruch ist ebenfalls zusätzlich zu bezahlen

Ständig bedeutsamer werden auch die sogenannten Redispatch-Kraftwerke. Sie werden gebraucht, um die Netzstabilität zu sichern, wenn die VEE-Anlagen wetterbedingt Strom im Übermaß erzeugen, für den die Stromverbraucher gerade keinen Bedarf haben. Dann müssen sie – es sind herkömmliche Kraftwerke – ihre eigene Stromerzeugung drosseln. Eine quasi amtliche Erklärung des „Redispatching“ finden Sie hier, eine andere hier. Redispatching ist notwendig, um das Stromnetz vor einem Zusammenbruch zu bewahren, und verursacht ebenfalls Kosten. Sie werden mit dem weiteren Ökostromausbau schnell steigen. Noch offen sind, so Unseld, die Kosten für Regelbatterien, um kurzzeitige Stromspitzen zu speichern. Nach seinen Berechnungen werden die zusätzlichen Stromnetzkosten von etwas unter 2 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf jährlich knapp 13 Milliarden im Jahr 2021 zunehmen. Darin enthalten sind die Betriebskosten, Abschreibungen, Kapitaldienst, Kosten der Vorhaltekraftwerke und der Gewinn.

Falls diesem Treiben kein Ende gesetzt wird …

Dieser ganze Zauber, dieser schier unglaubliche Aufwand wäre nicht nötig, wenn Deutschland bei der herkömmlichen Stromerzeugung geblieben wäre, statt sich in die abenteuerliche und unverantwortliche „Energiewende“ zu stürzen. Für den privaten Endverbraucher ist der Strompreis seit deren Beginn kräftig gestiegen und hat 2014 rund 30 Cent je Kilowattstunde erreicht. Im Jahr 2020 wird er (einschließlich der genannten zusätzlichen Netzkosten, aber ohne die Vorhalte- und Redispatching-Kraftwerke), wenn alles so weitergeht, auf 45 Cent zugenommen haben.

Viele Großbetriebe sind von der Zwangsabgabe EEG-Umlage ausgenommen und von den zusätzlichen Netzkosten teilweise ebenfalls befreit. Deren Entlastung wird dem Strompreis für die privaten Verbraucher auch noch aufgeladen. Von 2007 bis Ende 2014 ist der durchschnittliche Strompreis je nach Bundesland zwischen 35 Prozent (Bremen) und über 57 Prozent (Bayern) gestiegen, allein die EEG-Umlage um 437 Prozent. Sie hat sich also, weil klein angefangen, mehr als vervierfacht (Einzelheiten hier). Bis 2025 werden die Ökostrom-Kosten nach NAEB-Angaben auf 1 300 Milliarden (= 1,3 Billionen) Euro hochgetrieben sein, falls diesem Treiben kein Ende gesetzt wird.

Warum Merkel und Medien die Energiewende-Kosten unter der Decke halten

Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel für die Stromerzeugung lautet: Sie muss (neben der Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit) auch bezahlbar sein. Aber halten Sie für bezahlbar, was diese Energiepolitik Ihnen zumutet? Wollen Sie so viel zahlen, selbst wenn Sie es könnten? Und völlig unnötig? Haben Ihnen Kanzlerin Merkel und andere führende Politiker diese horrenden Kosten schon einmal genannt? Nein? Warum wohl nicht? Das liegt auf der Hand: Sie würden mit Protesten überschüttet werden, denn die Belastung für Sie als Endverbraucher wird zumeist unerträglich werden. Haben Ihnen die „Qualitäts-Medien“ des Mainstream, hat Ihnen die „vierte Gewalt“ als vorgebliches Kontrollorgan solche Zahlen schon einmal richtig vorgelegt? Nach meiner Kenntnis nicht. Warum wohl auch sie nicht? Weil sie alle in dieser Ökostrom-Schwärmerei kritiklos und willfährig mitschwimmen und mit diesem Brett vor dem Kopf für solche Pflicht und für die Interessen der Verbraucher blind geworden sind.

Einmal bekloppt, immer bekloppt?

Andrea Andromidas***) erinnert an einen Ausspruch von Siegmar Gabriel als Bundeswirtschafts- und Umweltminister am 17. April 2014 in Kassel (hier) in einem Anfall von Offenheit folgendes sagte: „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht… Die Wahrheit ist, daß wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben… Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“ Der Andromidas-Beitrag mit der Überschrift „Energiewende einmal bekloppt, immer bekloppt?“ endet mit dieser Feststellung:

„Es gibt nur einen Ausweg: Damit aufhören, bekloppt zu sein“

„Es ist vorauszusehen, daß alle jetzt schon vorhandenen Probleme mit steigendem Anteil an wetterabhängiger Technik sich potenzieren werden – und daß alles, sowohl Versorgungssicherheit als auch Wirtschaftlichkeit als auch Umweltschutz, auf der Strecke bleibt. Die fixe Idee, daß Marktjongleure retten könnten, was lange vorher von Sachunkundigen in den Sand gesetzt wurde, entspricht zwar dem Zeitgeist, wird aber nicht funktionieren. Unsere Industrie, die das Resultat wissenschaftlichen Forschens aus mehr als 200 Jahren ist, hat unter der Führung ideologischer Geisterfahrer keine Chance. Es ist höchste Zeit, daß Industrieverbände aufhören, sich diesem Irrsinn zu beugen. Es gibt nur einen Ausweg: Wir müssen endlich aufhören, bekloppt zu sein.“ (Ihren ganzen Beitrag siehe hier).

*) EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz

**) Wenn ich NAEB zitiere, müssen Sie wissen, dass ich Mitglied bei NAEB bin und dort dem Beirat angehöre, also befangen sein kann. Die NAEB-Web-Seite finden Sie hier: www.naeb.de Die NAEB-Pressemitteilungen hier und hier. Wer sich als Energiewende-Opfer sieht, sollte NAEB unterstützen, indem er Mitglied wird. Je mehr Mitglieder, umso durchsetzungfähiger gegen die Energiewende-Politik kann der Verein auftreten. Ein Beitrittsformular finden Sie hier.

***) Andrea Andromidas ist Mitglied in der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo), Landesverband Hessen in Wiesbaden, und dort 2.stellvertretende Vorsitzende (Web-Seite hier).

Übernommen von K.P. Krauses Blog 




Energiewende – für den Klimaschutz untauglich

Was falsch ist, wird auch durch Wiederholungen nicht richtig werden. Was dagegen richtig ist, wird durch Wiederholungen richtig bleiben. Damit alle oder möglichst viele das Richtige mitbekommen, sind Wiederholungen notwendig. Ein Beispiel für solche Notwendigkeit ist die deutsche „Energiewende“. Die Kundigen mag das nerven. Daher muss ich sie um Nachsicht bitten. Aber die Unkundigen – indoktriniert von den Energiewende-Profiteuren gemeinsam mit den Energiewende-Gläubigen – müssen mit dem wahren Sachverhalt ebenso traktiert werden, wie es die Anhänger der Energiewende unentwegt mit dem Verschleiern dieses Sachverhalts und mit ihren Fehlinformationen tun. Allerdings: Wer von den „Unkundigen“ wird diesen Beitrag überhaupt aufrufen. Es dürfte bloßer Zufall sein. Aber dennoch.

Eigentlich wäre es zwingend, mehr Kernkraftwerke zu bauen

Energiewende bedeutet: weg von der Stromerzeugung mittels Kernkraft, Kohle, Erdöl und Erdgas, hin zur Stromerzeugung mittels Wind, Sonne und „Biogas“ aus Pflanzenmasse (überwiegend durch Vergärung von Mais). Damit die Bürger an den Sinn der Energiewende glauben, werden sie glauben gemacht, das mit dem Verbrennen von Kohle, Öl und Gas freiwerdende Kohlendioxid (CO2) bewirke auf der Erde einen Klimawandel. Würde das zutreffen, müsste Deutschland für die Stromerzeugung an der Kernkraft festhalten, denn Kernkraftwerke emittieren kein CO2. Es wäre dann sogar zwingend, zusätzliche Kernkraftwerke zu bauen, um die Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke zu ersetzen.

Deutsche Kernkraftwerke sind sicher, die Angst davor ist unbegründet

Aber die politischen Akteure und berufsmäßigen Umweltaktivisten haben den Bürgern vor der (aufgebauschten) Gefahr radioaktiver Strahlung bei selbst friedlicher Kernkraftnutzung derart große Angst eingetrichtert, dass sie jetzt in den Gehirnen festsitzt. Diese Angstmache ist wegen der sehr sicheren deutschen Kernkraftwerke zwar unbegründet und geradezu unverantwortlich, aber zu viele Menschen wollen das nicht glauben oder fühlen sich dazu nicht in der Lage. Zusätzlich wird den Bürgern eingeredet, man müsse die fossilen Rohstoffvorräte schonen. In Wirklichkeit sind sie noch immer viele Jahrhunderte lang überreichlich verfügbar.

Klimawandel gab’s schon immer, und CO2 ist lebensnotwendig

Das Hauptargument jedoch ist der durch das emittierte CO2 vermeintlich ausgelöste Klimawandel. Gewiss sollte man einen Klimawandel – durch was auch immer ausgelöst – nicht bagatellisieren. Wird es auf der Erde über Jahrzehnte oder noch länger zu warm oder zu kalt, ist das je nach dem Erdstandort durchaus bedrohlich. Klimawandel hat es auf der Erde schon immer gegeben. Es gab Kaltzeiten, Warmzeiten, auch Eiszeiten. Es gab sie in einem mehr oder minder langen Wechsel. Es gab sie schon, als Mensch und Tier zum CO2-Gehalt der Luft bzw. der Erdatmosphäre nur unmerklich und weit weniger beigetragen haben, als sie es in der heutigen Zeit tun. Aber auch das durch Verbrennen menschenverursachte (anthropogene) Kohlendioxid in den heutigen deutlich höheren Mengen macht nur einen minimalen Anteil am naturbedingten CO2 aus. Auch ist dieses Gas für das Leben auf der Erde, obwohl in der Atmosphäre nur ein Spurengas, lebensnotwendig und daher alles andere als ein Schadstoff.

Wissenschaftler contra Wissenschaftler – aber das wird in den Medien unterdrückt

Dieses anthropogene Spurengas soll verantwortlich dafür sein, dass sich das Erdklima wandelt, und zwar, dass es sich erwärmt. Das aber ist es nicht oder allenfalls ganz unwesentlich. Es ist noch nicht einmal sicher, ob wir wirklich wärmeren Zeiten entgegengehen oder vielleicht sogar kälteren. Ein Klimawandel findet nur sehr allmählich und deshalb unmerklich statt, nicht abrupt. Katastrophen-Prognosen von einer globalen Erwärmung sind weder durch Daten noch durch Modelle bewiesen, obwohl interessengebundene Wissenschaftler dies als bewiesen hinstellen. Trotzdem wird immer wieder behauptet, es gebe unter den Wissenschaftlern keinen Dissens mehr über die menschenverursachte Klimaerwärmung. Das ist unwahr. Der Dissens ist sogar heftig. Ich verweise nur auf das Nongovernmental Panel on Climate Change (NIPCC) mit Hunderten von Wissenschaftlern im Gefolge, die mit dieser Organisation ihren Protest gegen die Wissenschaftler des politisierten IPCC öffentlich zu machen versucht haben, aber von den Machern der öffentlichen Meinung in Politik und Medien unterdrückt worden sind. Der ausführlich belegte Kernsatz der NIPCC-Wissenschaftler lautete. „Nature, not human activities, rules the climate.“ (siehe hier, für Aktuelles hier).

Das Klima schwankt unabhängig vom CO2

Es kommt auch nicht darauf an, ob die Wissenschaftler, die die CO2-Erwärmungsthese vertreten, in der Mehrheit sind. Mehrheit entscheidet zwar bei Abstimmungen über Politik in Demokratien, aber nicht in der Wissenschaft. Hier gibt es nur ein Falsch, ein Richtig oder ein Unklar, ein Unbewiesen. Ein einziger Wissenschaftler kann rechthaben, alle übrigen falsch liegen. Die wichtigsten Triebkräfte für Klimaschwankungen haben ganz offensichtlich natürliche Ursachen. Sie liegen vor allem in der unterschiedlichen Sonnenaktivität. Das ist in der Vergangenheit so gewesen und ist immer noch so. Der Klimawandel ist unaufhaltsam. Der „Ökostrom“ von Wind und Sonne hat auf das Klima keinerlei Einfluss, weder einen freundlichen noch einen unfreundlichen – ebenso wie das Kohlendioxid, sei es natürlicher oder menschlicher Herkunft. Wenn überhaupt, ist dessen Einfluss unbedeutend. CO2 ist kein „Klimakiller“.

Hunderte Milliarden an Kosten für ein Hirngespinst

Das, was wir Luft nennen, besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff und zu 21 Prozent Sauerstoff, zusammen 99 Prozent. Die restlichen 1 Prozent sind übrige Gase, Spurengase, darunter das Kohlendioxid. Dessen Anteil an der Luft beläuft sich auf nur 0,038 Prozent. Von diesen 0,038 Prozent produziert die Natur 96 Prozent, den Rest, also 4 Prozent der Mensch. 4 Prozent von 0,038 Prozent sind 0,00152 Prozent. Und dieser so unbedeutende Anteil soll den behaupteten Einfluss haben? Das ist ein Hirngespinst. Wegen dieses Hirngespinsts werden wir Bürger mit hunderten Milliarden unnötig hoher und steigender Stromkosten samt Steuern belastet.

Was tun, wenn sich das Klima ändert? Sich anpassen

Hierbei spielt ausgerechnet Deutschland den Vorreiter. Doch der Anteil Deutschlands an den 0,00152 Prozent menschenverursachten CO2 beträgt 3,1 Prozent. Damit ist Deutschland mit nur 0,00004712 Prozent am CO2-Gehalt der Luft beteiligt. Und mit diesem schwindelerregend winzigen Anteil begründet Deutschland eine aberwitzige Politik, die sich Klimaschutzpolitik nennt. Ob also Unternehmen sich rühmen, „klimafreundlich“ zu produzieren, oder ob sie zuvor „klima-unfreundlich“ produziert haben, spielt für das Klima keinerlei Rolle, es kümmert sich keinen Deut darum. Das Klima bestimmen ganz andere Kräfte, Naturkräfte, auf die wir Menschen keinen Einfluss haben. Die beste Politik besteht darin, sich an Klimaänderungen anzupassen und sich durch Vorkehrungen zu schützen – so, wie es die Menschen schon immer haben tun müssen und getan haben.

„Ladenhüter Energiewende – Für Auslandsfachleute kein Vorbild“

Abschließend, was ausländische Fachleute von der deutschen Energiewende halten: „Der Weltenergierat, eine internationale Vereinigung vor allem von Unternehmen der klassischen Energiebranchen, hat Fachleute in 35 Staaten – darunter 20 europäische – zur deutschen Energiewende befragt. Die Ergebnisse sind wenig schmeichelhaft. Nur ein Drittel der Befragten sagte, dass die Energiewende international als Blaupause dienen könnte … Die eine Hälfte der Befragten könne sich vorstellen, Teile des Konzepts wie den Ausbau erneuerbarer Energien oder die Senkung des Kohlendioxidausstoßes zu übernehmen, die andere Hälfte lehne das Konzept der Energiewende in Gänze ab.“ (FAZ vom 23. Februar 2015, Seite 19). Drei Viertel aller Befragten sehen in der deutschen Energiewende eine Gefahr für die Stromversorgungssicherheit Europas. Gelobt werde diese Energiewende  gerne auf Klimakonferenzen, heißt es in dem FAZ-Bericht. Der Begriff „Energiewende“ habe inzwischen sogar Eingang in den angelsächsischen Sprachraum gefunden, wie Kindergarten oder Rucksack. Die Überschrift zum Bericht lautete „Ladenhüter Energiewende – Für Auslandsfachleute kein Vorbild“.

 Mundus vult decipi, ergo decipiatur.

Der Beitrag wurde vom Blog des Autors übernommen




Der Aufruf für „bezahlbaren Strom“

Ein medialer Renner ist sie nicht gerade gewesen – diese Unterschriftenaktion „Für bezahlbaren Strom und gute Arbeitsplätze“. Trotzdem hätte sie Aufmerksamkeit verdient. Ihr letzter Akt hat vergangene Woche stattgefunden, am 4. Februar als Fototermin. Da wurden die Unterschriften an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel übergeben. Aber nicht die privaten Stromverbraucher hatten sie zusammengetragen. Das zwar hätte nahegelegen, weil doch gerade sie vom staatlich verursachten Strompreisanstieg gebeutelt werden. Aber es ist die Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) gewesen. Mitte November 2014 hatte sie die Aktion gestartet und gut 125 000 Unterschriften zusammengebracht. Es geht um die deutsche „Energiewende“. Die Gewerkschaft fürchtet, dass diese Energiewendepolitik Arbeitsplätze vernichtet. Damit hat sie recht. Zugleich jedoch befürwortet sie die „Energiewende“ und befürwortet folglich auch deren erklärtes Ziel, nämlich eine Klimaerwärmung verhindern und das gegenwärtige Klima „schützen“ zu wollen. Damit hat sie unrecht.

Wir wollen, wir wollen …

Die Gewerkschaft BCE streitet für „eine Neuorientierung der Energiepolitik“. Was versteht sie darunter? Ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis hat das so formuliert: „Wir brauchen die Innovationskraft gerade der energieintensiven Industrie für eine erfolgreiche Energiewende. Deshalb darf die Energiepolitik Arbeitsplätze in diesen Branchen nicht riskieren, sondern muss sie im Gegenteil sichern und fördern. Wir wollen eine Energiewende mit Wachstum und Klimaschutz. Wir wollen eine Energiepolitik, die mit Stetigkeit und Verlässlichkeit wesentliche Voraussetzungen für langfristige Investitionsentscheidungen schafft, gerade auch für die fossilen Energien. Denn sie bringen Preisstabilität und Versorgungssicherheit in die Energiewende ein.“ (Quelle: hier).

Warum es Wunschdenken ist

Das ist Wunschdenken und käme der Quadratur des Kreises gleich, die bekanntlich unmöglich ist (hier). Weder kann diese Energiewende schon aus Vernunftgründen erfolgreich sein, noch kann sie das durch die „Innovationskraft der energieintensiven Industrie“ je werden. Wer für die deutsche Energiewende eintritt, will die Stromerzeugung aus vergleichsweise billiger Kernkraft und fossilen Brennstoffen abschaffen und Strom mittels Wind und Sonnenschein erzeugt sehen. Aber erstens vermögen Wind und Sonne nur unstetigem Strom zu liefern (Flatterstrom), der das

Stromnetz destabilisiert und folglich die Versorgungssicherheit bedroht. Und zweitens ist dieser Strom dauerhaft teurer als Strom aus Kern- und Fossilbrennstoffen, also technisch zwar möglich, aber wirtschaftlich unsinnig. Daran vermag die energieintensive Industrie nichts zu ändern, selbst wenn sie noch so innovativ wäre. (Nebenbei: Korrekt formuliert ist die Energiewende eine Stromerzeugungswende.)

Die Entlastung der stromintensiven Branchen belastet alle übrigen

Arbeitsplätze in der energieintensiven Industrie gefährdet die Energiewende in der Tat (siehe auch hier). In ihrem Aufruf zur Unterschriftenaktion (hier) schreibt die Gewerkschaft: „Es sind bereits zu viele Arbeitsplätze verloren gegangen.“ Ebendarum verlangt ihr Vorsitzender, die Energiepolitik – er meint die Stromerzeugungspolitik – dürfe die Arbeitsplätze in den stromintensiven Branchen nicht riskieren; sie seien zu sichern und zu fördern. Fördern bedeutet stets subventionieren. Das geschieht bereits, indem für diese Branchen der Strompreis heruntersubventioniert wird. Was diese Branchen für ihren Strom weniger bezahlen, müssen die übrigen Branchen und die privaten Stromverbraucher mehr entrichten, denn ihnen wird die Subvention aufgebürdet.

Die anfänglich nicht wahrnehmbaren Kosten der Wendepolitik

Erst also treibt die politische Führung den Strompreis mit ihrer Wendepolitik mutwillig und ohne Not hoch, was ganze Branchen gefährdet, dann subventioniert sie ihn zu Lasten der anderen Stromverbraucher für diese Branchen wieder herunter. Aber diese „Förderung“ genügt der Gewerkschaft noch nicht, sie denkt verständlicherweise an mehr. Doch nimmt sie damit ungerührt in Kauf, dass Arbeitsplätze in den anderen Branchen riskiert und vernichtet werden, denn keine Branche kommt ohne Strom aus. Und jeder, der für seinen Strom mehr bezahlen muss, kann entsprechend weniger für andere Dinge ausgeben. Das Geld, was ihm fehlt, fehlt dann auch in den Kassen jener Unternehmen, bei denen er diese anderen Dinge zu kaufen pflegt. Diese anfänglich nicht wahrnehmbaren Kosten der Strompolitik werden erst sehr langsam wirksam und sichtbar. Sie laufen ebenfalls auf Arbeitsplatzverluste hinaus. Das schlägt letztlich auch auf die stromintensiven Branchen zurück. Auf lange Sicht also nützt ihnen der heruntersubventionierte Strompreis letztlich nicht.

Nicht Schwäche führt zu Wachstum, sondern Stärke

Was will die Gewerkschaft BCE sonst noch? Sie will „eine Energiewende mit Wachstum und Klimaschutz“. Wie soll das gehen? Wendepolitik mit Klimaschutz bedeutet weg von Kohle, Erdöl und Erdgas. Also weg vom billigen sicheren Strom, hin zum teuren unsicheren. Das ist wachstumsschädlich, denn ohne Strom geht nichts, und der wird unsinnigerweise zu teuer gemacht. Das schwächt die deutsche Wirtschaft im Wettbewerb mit dem Ausland. Nicht Schwäche führt zu Wachstum, sondern Stärke. Und im Inland wird alles teurer, weil in jeder Ware und in jeder Dienstleistung Strom steckt. Damit entsteht ein Verlust an Kaufkraft. Wo Kaufkraft schwindet, schwindet Wachstum. Wohl kann die Gewerkschaft wollen, was sie sagt, aber es wird nicht funktionieren. Sie spekuliert wie die politische Führung auf die Gutgläubigen, auf die Ahnungslosen, auf die durch das Klimaschutz-Gefasel Verführten. Wenn die und ihre Kinder und ihre Enkel merken, wie sie hintergangen wurden, sind die Verführer über alle Berge im Ruhestand und genießen unverdiente Pensionen, die die Verführten ebenfalls noch zu schultern haben.

Stetige und verlässliche Politik taugt nichts, wenn sie schlecht ist

Und noch etwas will die Gewerkschaft: „eine Energiepolitik, die mit Stetigkeit und Verlässlichkeit wesentliche Voraussetzungen für langfristige Investitionsentscheidungen schafft, gerade auch für die fossilen Energien. Denn sie bringen Preisstabilität und Versorgungssicherheit in die Energiewende ein“. Das klingt überaus gut. Wenn die Wendepolitik derart stetig und verlässlich fortgeführt wird wie bisher, können Unternehmen ihre langfristigen Investitionsentscheidungen in der Tat gut daran ausrichten. Doch dürften ihre Entscheidungen in die falsche Richtung gehen: Die Unternehmen werden lieber im Ausland investieren, wo der Strom billiger ist. Und im Inland werden sie sich mit Investitionen zurückhalten, weil sie Kaufkraft und Wachstum schwinden sehen. Der Schuss geht gleichsam nach hinten los. Politik muss zwar stetig und verlässlich sein, aber ist es schlechte Politik, kann sie mit Stetigkeit und Verlässlichkeit nur verlieren. Beides macht nur Sinn mit guter Politik.

Die Lückenbüßer-Kraftwerke

Nicht anders bei den herkömmlichen Kraftwerken, die Strom mit Kohle, Öl und Gas erzeugen. Auch sie wissen um die politische Absicht, an der Wendepolitik partout festzuhalten. Sie sind unerwünscht. Sie dürfen nur noch einspringen, wenn Wind- und Sonnenstrom fehlen. Sie werden immer mehr auf eine Lückenbüßer-Rolle zurückgedrängt. Sie sollen Stromerzeugungskapazität zwar bereithalten, dürfen aber den Strom nur gelegentlich liefern. Und die ganz Unentwegten und die Dogmatiker unter den Klimaschützern wollen den Strom am Ende der Wende sogar zu 100 Prozent mit Wind und Sonnenschein erzeugen (Kritik daran hier). Dann wären die fossilen Lückenbüßer-Kraftwerke letztlich ganz weg vom Fenster.

Nichts wie raus aus dem Geschäft

Stetig und verlässlich ist diese Politik also auch für sie, allerdings verlustbringend. Mit Sonderzahlungen als Entgelt für die Vorhaltekosten versucht sie der Staat zunächst bei der Stange zu halten. Auch diese Zahlungen werden auf den Strompreis für die Allgemeinheit umgelegt. Es sind Subventionen, um den Schaden auszubügeln, den die Wendepolitik mit ihren Folgen anrichtet. Doch Subventionen unterliegen politischer Opportunität. Das wissen auch diese Kraftwerksbetreiber. Wie daher deren „langfristige Investitionsentscheidung“ aussieht, ist nicht schwer zu erraten: nichts wie raus aus dem Geschäft, nicht mehr investieren.

Warum der Vorsitzende Unfug geredet hat

Aber der BCE-Vorsitzende Vassiliadis behauptet: Diese Kraftwerke „bringen Preisstabilität und Versorgungssicherheit in die Energiewende ein.“ Falsch. Als Lückenbüßer verteuern sie den Strom sogar. Versorgungslücken füllen sie nur, solange es genug solcher Werke noch gibt. Darauf, dass die Strompreise stabil bleiben, haben sie keinerlei Einfluss. Die werden vom Winde- und Sonnenstrom bestimmt und von der Politik. Die Strompreise sind politische Preise. Ebenfalls keinen Einfluss haben die Lückenbüßer-Kraftwerke auf die Netzstabilität. Sicher ist die Stromversorgung nur, wenn das Stromnetz stabil ist. Stabil ist es nur, solange die Stromfrequenz 50 Hertz nicht über- oder unterschreitet. Tut sie das, fällt der Strom aus, und alles steht still. Wind- und Sonnenstrom gefährden diese Frequenz ständig. Kurzum, der Vorsitzende hat Unfug geredet.

Was die Gewerkschaft offenbar vergessen hat

Die Profiteure der Wendepolitik sind relativ wenige, die Verlierer der Wendepolitik ist die Masse der Bevölkerung. Mit dieser Politik findet eine Umverteilung von den vielen unten zu den wenigen oben statt. Einstmals haben sich Gewerkschaften über so etwas sehr erregt. Das haben sie offenbar vergessen. Oder sie kapieren es nicht. Oder es ist ihnen gleichgültig geworden.

Die Gewerkschaft verlangt, was unmöglich ist

Im Aufruf der Gewerkschaft zur Unterschriftensammlung heißt es: „Wir wollen eine Energiewende ohne Arbeitsplatzrisiko und politische Preistreiberei. Wir wollen eine Energiewende mit Wachstum und Klimaschutz.“ Schön, dass sie das will. Doch muss sie lernen, dass sie Unmögliches verlangt. Denn die Energiewende bedeutet Arbeitsplatzrisiko und politische Preistreiberei. Die Energiewende bedroht das wirtschaftliche Wachstum. Und dass sie das Klima schützen, also eine Erwärmung der Erde verhindern kann, ist absurd, ein Irrglaube, eine Ersatzreligion.

Zurück zur Vernunft, die Energiewende ist ein Schuss ins eigne Knie

Ebenso steht im Aufruf: „Wir erwarten von den Regierungen im Bund und in den Ländern eine Energiepolitik der wirtschaftlichen und sozialen Vernunft.“ Mit dieser Vernunft muss sie zuerst bei sich selbst beginnen. Auch alle übrigen Energiewende-Bürger müssen zur Vernunft zurückfinden. Sonst rühren sich die Regierungen und die Politiker in Bund und Ländern kein bisschen. Diese Energiewendepolitik ist für Deutschland ein Schuss ins eigene Knie. Daher sollte sich die Gewerkschaft für eine Wende der Wende einsetzen. Hierfür sollte sie bei ihren Mitgliedern und den übrigen Bürgern Überzeugungsarbeit leisten. Hierfür sollte sie Aufrufe formulieren und auf Unterschriftensammlung gehen.

Übernommen von KPKrauses Blog




Immer am Rand eines großen Stromausfalls

Sie erinnern sich doch sicher noch an jene Zeit, als unser Strom nur mit Kohle, Kernkraft, Erdöl, Erdgas und Wasserkraft erzeugt wurde. Dann werden Sie auch noch wissen, dass wir damals nicht durch Berichte über drohende Stromausfälle erschreckt worden sind, dass stromintensive Betriebe staatlich nicht zur Produktionsunterbrechung veranlasst wurden, um Netzzusammenbrüche zu vermeiden, und dass es keine drastische programmierte Stromverteuerung gab, die staatlich durch Gesetz verordnet war. Es ist eine preiswerte, eine sichere, eine schöne Zeit gewesen in der Versorgung mit Strom. Wollen Sie, dass die wirklich vorbei sein soll? Wenn nicht, dann wehren Sie sich doch endlich.

Kein Wind, Spannungsabfall – ein Aluminiumwerk musste seine Produktion abwürgen

Vor kurzem war aus Essen zu lesen: „Die Essener Aluminium-Hütte Trimet hat das deutsche Stromnetz in den letzten zwölf Monaten durch Herunterfahren der Produktion gleich zweimal vor dem Zusammenbruch bewahrt.“ Die Westfälische Rundschau (hier) zitierte am 17. September den Trimet-Vorstandsvorsitzenden Martin Iffert mit den Worten: „Wir sind darauf vorbereitet, dass so etwas im Zuge der Energiewende passieren kann, waren aber überrascht, dass wir die Notbremse gleich zweimal ziehen mussten.“ Nach Ifferts Angaben hätten die Stromnetze nach einem plötzlichen Abfall der Windenergie „kurz vor dem Kollaps“ gestanden. Die Produktion habe man für jeweils eine Stunde herunterfahren müssen, „bis andere Kraftwerke den Spannungsabfall ausgleichen konnten“. Aber die Bürger erfahren von solchen Folgen der „Energiewende“ fast nie etwas. Sie sollen die Wende lieben, nicht ablehnen.

Der Produktionsausfall wird bezahlt – zwangsweise von allen Stromverbrauchern

Die Trimet Aluminium SE ist ein konzernunabhängiges Familienunternehmen und in Deutschland Marktführer. Sie stellt Primäraluminium in drei Hütten her – in Essen, in Hamburg und in Voerde. Ihr Strombedarf für die Produktion von Aluminium ist immens. Die Westfälische Rundschauschreibt: „Trimet frisst so viel Strom wie die Städte Essen, Dortmund und Bochum zusammen. Eine Abschaltung wirke wie die Entlastung durch zwei Kraftwerke, so Trimet-Eigner Heinz-Peter Schlüter. Seit Beginn der Energiewende wird diskutiert, ob die Abschaltung konventioneller Kraftwerke zugunsten von Wind- und Solarkraftwerken zu Blackouts in der Stromversorgung führen kann. Das Herunterfahren der Trimet-Produktion, das mit einer Bereitschaftspauschale und zusätzlich mit bis zu 400 Euro pro Megawatt vergütet wird, gehört dabei zum Notfallplan.“ Die Vergütung wird abgewälzt auf alle übrigen Stromverbraucher.

Blackout-Gefahr schon auf 3500mal im Jahr gestiegen

Die Gefahr solcher Netzzusammenbrüche besteht erst, seitdem Deutschland begonnen hat, seine Stromerzeugung auf Windkraft und Sonnenschein (Fotovoltaik) umzustellen. Diese „Blackouts“ drohen nicht nur bei plötzlich zu wenig Strom, weil der Wind nachgelassen hat oder dicke Wolken den Sonnenschein unterbrechen, sie drohen auch, wenn Wind und Sonne zuviel Strom liefern und das Netz überlasten. Situationen wie diese gibt es technisch zwangsläufig immer häufiger. Damit also ist die Stromversorgung in Deutschland nicht mehr sicher genug. Sie ist sogar hochgefährdet. Jeden Tag kann es zu einem Stromausfall kommen. Noch ist es bisher gelungen, durch blitzschnelle Eingriffe einen Netzzusammenbruch abzuwenden, aber die Zahl dieser Notfälle hat erheblich zugenommen und tut es weiter. 2011 hat es (geschätzt) rund 500 solche Eingriffe gegeben, 2014 werden es (geschätzt) rund 3500 werden (siehe Grafik rechts).

Auch Privatverbraucher müssen auf Stromabschaltungen gefasst sein

Längst besteht auch die Gefahr von Stromabschaltungen für private Stromverbraucher – ebenfalls eine Folge der „Energiewende“. So war schon 2012 in der FAZ zu lesen: „Stromengpässe könnten in Zukunft gelegentlich auch zu Stromabschaltungen für alle Verbraucher führen. Jeweils eineinhalb Stunden wären dann jeweils genau definierte Regionen komplett vom Strom abgehängt. Danach gäbe es wieder 13,5 Stunden Strom, bevor eine abermalige Abschaltung vorgenommen würde, sagte Martin Konermann, Vorstandsmitglied der ENBW Regional AG während eines Journalisten-Workshops in Wendlingen. Auf diese Weise könnte der Stromverbrauch um 5 Prozent reduziert werden. Müsste die Entlastung stärker sein, würden die Pausen zwischen den Stromabschaltungen in den einzelnen Regionen kürzer ausfallen. „Das ist nur die Ultima Ratio“, schränkte Konermann ein. Auf diese Weise könnte ein Blackout vermieden werden, wenn alle anderen Maßnahmen zur Stabilisierung des Netzes schon ergriffen wurden, einschließlich der freiwilligen, entlohnten Lastreduzierung durch Wirtschaftsbetriebe, die durch die Abschaltverordnung geregelt werden soll.“ (FAZ vom 6. Dezember 2012, Seite 13).

Künftig mehr Angst vor Stromausfall? Ja!

Auf die Frage „Muss man künftig mehr Angst vor Stromausfällen haben?“ hat Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, abwiegelnd und unzutreffend zunächst geantwortet: „Diese Sorge ist unbegründet. Mit Blick auf die Maßnahmen, die von den Übertragungsnetzbetreibern getroffen werden, lässt sich sagen, dass niemand in Deutschland Angst vor zunehmenden Stromausfällen haben muss.“ Dann jedoch räumte er ein: „Durch die Abschaltung von Kernkraftwerken und den Zubau von lastferner erneuerbarer Erzeugung ist das bestehende Netz aber deutlich mehr unter Stress geraten. Die Übertragungsnetzbetreiber, die für den funktionierenden Netzbetrieb zuständig sind, müssen viel häufiger in die Netznutzung eingreifen, um den sicheren Betrieb des Netzes zu gewährleisten.“ (FAZ vom 25. Juni 2014 in einem ganzseitigen Inserat, bezeichnet als „Verlagsspezial Zukunft Energie und Technik“).

Der Energiewende geopfert: die bisher einzigartige Verlässlichkeit des Stroms

Die Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB schreibt in ihrem jüngsten Mitglieder-Newsletter vom 19. September unter dem Stichwort Netzstabilität – volatiler Strom: „Seit 120 Jahren betreiben wir Drehstromnetze in Europa. Seit 80 Jahren erfreuen die sich hoher Stabilität dank Ingenieurleistung, Groß-Generatoren jenseits 250 Megawatt Leistung und verbrauchsortnaher Kraftwerke gemäß der 400 kV/ 200 km-Regel. Das Ergebnis ist die einzigartige Stabilität im europäischen Netz. Deutschland ist wegen seiner Mittenlage mit Koppelstellen zu allen Seiten der Nutznießer. Diese Stabilität wird ohne Not und unverantwortlich der Energiewende mit all ihren Störfaktoren geopfert, wobei die Schäden sogar gesamt Mitteleuropa betreffen: 2006 gab es bei einer geplanten Abschaltung einen Windkraft bedingten Stromausfall mit europa-weiten Folgen (jedoch minimalen bei uns); Polen und Belgien beginnen mit Querreglern den volatilen deutschen Stromes abzuwehren und berauben damit Deutschland des Mittenlagen-Vorteils; der Steuerungsaufwand (Personal und Technik) in den Netzregelzentralen wächst ins Unermessliche; die gesetzlichen Regelungen zur EEG-Abrechnung, Direkt-Vermarktung dieses Stromes und zur Abwicklung der gesetzlichen Ersatzansprüche bei sicherheitsbedingten Abschaltungen ziehen in den nächsten Jahren noch weitere Kostensteigerungen nach sich.“

Ein Untersuchungsauftrag über die Folgen von Stromausfall

Die Blackout-Gefahr als Folge von Wind- und Sonnenstrom dämmerte schließlich auch den Politikern. Denn ohne Strom läuft schon lange nichts mehr, und die Abhängigkeit von ihm wird immer größer. Daher hatte der Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) mit einer Untersuchung beauftragt. Er sollte feststellen, „wie sich ein langandauernder und großflächiger Stromausfall auf besonders kritische Infrastrukturen wie z. B. Trinkwasser, Abwasser, Informations- und Kommunikationssysteme, Finanz- und Gesundheitsdienstleistungen auswirken könnte, insbesondere im Fall eines Kaskadeneffekts über Länder und nationale Grenzen hinweg“. Versorgungsengpässe, Störungen der öffentlichen Sicherheit und Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr hätten auch schon bei Naturkatastrophen einen Eindruck von der Verletzbarkeit moderner Gesellschaften gegeben sowie höchste Anforderungen an das Gesundheits-, Notfall- und Rettungswesen gestellt. Wegen der großen Abhängigkeit nahezu aller kritischen Infrastrukturen von der Stromversorgung, sei ein großflächiger und längerfristiger Stromausfall mit massiven Versorgungsstörungen, wirtschaftlichen Schäden sowie Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit von zentraler Bedeutung.

Das Ergebnis: die Folgen kommen einer nationalen Katastrophe zumindest nahe

Veröffentlicht hat der Ausschuss den TAB-Bericht als Bundestagsdrucksache 17/5672 vom 27. April 2011. Der Bericht zeige, „dass die Folgen eines solchen Stromausfalls einer nationalen Katastrophe zumindest nahekommen könnten“. Es bedürfe einer Mobilisierung aller internen und externen Kräfte des Bevölkerungsschutzes, um die Auswirkungen zumindest zu mildern. In der Zusammenfassung des Berichts heißt es unter anderem: „Aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten würden sich die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren. Betroffen wären alle Kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern.“

Zu vielen Bürgern ist das Katastrophen-Potential von Stromausfall nicht bewusst

Und dann: „Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden. Die Stromversorgung als Kritische Infrastruktur ist für die Bevölkerung kein Thema, die Möglichkeit von Stromausfällen und die Folgen einer Unterbrechung der Stromversorgung werden ausgeblendet. Erlebte Stromausfälle werden meist schnell vergessen.“ In der Bevölkerung fehlt dieses Risikobewusstsein offensichtlich bis heute.*) Dabei genügt es schon, nur die Zusammenfassung zu lesen, um zu erkennen, was uns blüht, wenn der Strom ausfällt. Es sind auch die dann gesetzlich festgelegten staatlichen Eingriffe. Der Bericht konzentriert sich zwar auf die Folgen eines längeren Stromausfalls. Aber selbst wenn er nur einige Stunden oder wenige Tage dauert und Notstrom-Aggregate an besonders wichtigen Stellen Überbrückungshilfe leisten, sind sie schon schlimm genug. Hier nur ein kleiner Ausschnitt aus der Zusammenfassung:

Was bei Stromausfall alles nicht mehr funktioniert

„Die Folgen eines Stromausfalls treten abrupt auf und sind massiv. Aus einer Vielzahl von Unfällen, liegengebliebenen Zügen und U-Bahnen, umzulenkenden Flügen sowie Lkw- und Güterstaus in Häfen ergeben sich erhebliche Einschränkungen der Mobilität und des Gütertransports. Insbesondere in Metropolen und Ballungsräumen führen Staus und Unfälle im Straßenverkehr zu chaotischen Zuständen. Brandbekämpfung, Notrettung und Krankentransporte, Einsätze zur Sicherstellung der Notstromversorgung sowie eine Vielzahl weiterer Maßnahmen zur allgemeinen Schadensbewältigung werden erheblich behindert. Da alle Tankstellen ausgefallen sind, wird der Treibstoff für die Einsatzfahrzeuge knapp. Darüber hinaus drohen erhebliche Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung, beispielsweise mit Lebensmitteln oder medizinischen Bedarfsgütern.“ Alles in allem lautet das Ergebnis: Der große „Blackout“ hätte katastrophale Folgen.

Die Wahrscheinlichkeit von Stromausfall nimmt zu

Der Bericht beschreibt auftragsgemäß aber nur die Folgen eines Stromausfalls, eines länger dauernden, eines schwerwiegenden, nicht seine Ursachen. Dennoch geht er auf „mögliche und plausible Ursachen“ kurz ein und nennt Extremwetterereignisse (Stürme, Schnee, Eis, Hochwasser), kriminelle oder terroristische Aktionen, Epidemien und Pandemien. Er erwähnt aber auch, dass durch die „Zunahme dezentraler und stochastischer Stromeinspeisung“ das Risiko des Netzversagens und höherer Ausfallraten steigt. Damit sind Wind – und Sonnenstrom gemeint. Ebenso vergisst er nicht, dass hierbei „technisches oder menschliches Versagen bei der Netzsteuerung und Netzkontrolle“ möglich ist. Doch er vermeidet es, als Ursache hierfür die Klimaschutz- und Energiewendepolitik samt des unzuverlässigen Wind- und Sonnenstroms zu benennen. Folglich findet sich im Bericht auch nicht die naheliegende Idee, vor diesen Folgen der Energiewende zu warnen, geschweige denn, dazu aufzufordern, sie wenigstens zu stoppen. Jedenfalls liest man, insgesamt sei mit guten Gründen davon auszugehen, dass künftig die Ausfallwahrscheinlichkeit zunehmen werde. Der vollständige Bericht hier.

Deutschland hat sich ohne Not zusätzlich hochverletzlich gemacht

Steffen Hentrich, Mitarbeiter im Liberalen Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, schrieb vor einem Jahr (hier): Es ist kein Geheimnis mehr, dass der nahezu ungebremste Ausbau der sogenannten erneuerbaren Energieträger im Kontext eines technisch und ökonomisch völlig überforderten Stromnetzes zum Risiko für die Versorgungssicherheit in Deutschland und zunehmend auch bei unseren europäischen Nachbarn wird.“ Deutschland ist wie alle modernen Industriestaaten durch mögliche Stromausfälle ohnehin hochverletzlich geworden. Aber mit seiner Energiewende-Politik erhöht Deutschlands politische Führung diese Gefahr zusätzlich und ohne Not auf mutwillige, unverantwortliche Weise.

Wie war’s in Deutschland doch vordem
ganz ohne Windstrom so bequem
und ohne Strom aus Fotozellen.
Da kam es nicht zu schlimmen Fällen
wie Stromausfall durch zuviel Wind
und zuviel Sonne. Denn technisch blind
und ökonomisch auch
verlässt man sich auf Windeshauch
und ebenso – auch das nicht fein –
auf hin und wieder Sonnenschein.
Drum droht seitdem so Knall auf Fall
nun in der Tat stets Stromausfall.

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*) Im Dezember 2012 hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Untersuchung zur Vorbeugung von Stromausfällen vorgestellt. Deutschland sei für die Folgen eines großen Blackouts bisher kaum gerüstet. Die Bevölkerung sei darauf nicht vorbereitet. Für einen solchen Fall habe kaum jemand vorgesorgt. Zusammen mit dem TÜV Rheinland, dem Energieversorger Eon und anderen Partnern hat das BKK mögliche Gefahrensituationen für das Stromnetz analysiert, um Ansätze für einen besseren Schutz vor großflächigen und lang anhaltenden Stromausfällen zu entwickeln. (FAZ vom 4. Dezember 2012, Seite 16). Laut einer Umfrage des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2012 sind die Bürger kaum auf einen Notfall vorbereitet. Die wenigsten horten Lebensmittel, Wasser, Batterien oder besitzen gar Notstromaggregate, so Behörden-Sprecherin Ursula Fuchs. “Je städtischer die Menschen leben, desto schlechter sind sie für eine Krise gerüstet.” Viele Menschen gingen fälschlich davon aus, zwei Wochen ohne Strom gut überstehen zu können. “Die wenigsten wissen, dass relativ schnell die Abwasserversorgung zusammenbricht und auch das Handynetz nicht mehr funktioniert”, so Fuchs. (Quelle hier).

Übernommen von K.P. Krauses Blog hier