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Milliardenfacher Insektentod an Windrädern*

Der Rückgang landlebender Insekten ist ein globales Phänomen mit sehr unterschiedlichen regionalen Ausprägungen. Das ergab eine von einem internationalen Forscherteam am Deutschen Zen-trum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig, der Universität Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführte Metastudie, die bereits im April letzten Jahres veröffentlicht wurde.

Dabei wurden erstmals Daten aus 1676 Orten weltweit ausgewertet, um Veränderungen der Insektenzahlen, nicht der Arten, zu untersuchen. Die Daten wurden zwischen 1925 und 2018 erhoben. Die Analyse ergab einen Rückgang der landlebenden Insekten um jährlich 0,92 Prozent, was einem Rückgang von 24 Prozent innerhalb der letzten drei Jahrzehnte entspricht.

Dagegen stieg die Zahl der Wasserinsekten wie Libellen und Köcherfliegen zuletzt um 1,08 Prozent pro Jahr. Das wird auf Gewässerschutzmaßnahmen zurückgeführt.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und zunehmend seit 2005 werden die stärksten Rückgänge der Insekten für Teile der USA und Europas verzeichnet, und zwar vor allem für Deutschland. Der stärkste Rückgang wurde bei fliegenden Insekten wie Schmetterlingen, Wildbienen und Schwebfliegen beobachtet, die bei der Bestäubung vieler Pflanzen einen wichtigen Beitrag leisten. Vom Insektenschwund unmittelbar betroffen sind insektenfressende Vögel.

Eindeutige Studie des DLR

Ohne Insekten würden die Ökosysteme zusammenbrechen, und die Erde wäre unbewohnbar für Menschen. Die wesentlichen Ursachen für diese dramatische Entwicklung sind bekannt: die intensive Landwirtschaft mit Überdüngung und hohem Pestizideinsatz, die Zerstörung von Lebensräumen durch Bodenversiegelung sowie nach neuerer Erkenntnis auch die sogenannte Lichtverschmutzung bei Nacht in den Städten. Da die meisten Insekten nachtaktiv sind, lassen schätzungsweise eine Milliarde Insekten ihr Leben in einer einzigen Sommernacht an Deutschlands Lichtquellen. Allen Faktoren ist gemein, dass sie mit den Aktivitäten des Menschen zusammenhängen.

Durch eine 2019 veröffentlichte Studie von Forschern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist als weiterer Faktor des Insektensterbens die Wechselwirkung von Fluginsekten und Windturbinen bekannt geworden.

Eine Modellrechnung führte zur Annahme, dass die Größenordnung der von Windturbinen geschlagenen Fluginsekten relevant für die gesamte Insektenpopulation sein könnte. Die Forscher empfahlen, die Verluste näher zu untersuchen. Anlass der Studie waren die Überreste von Fluginsekten an Rotorblättern, die zu hohen Einbußen beim Wirkungsgrad der Windkraftanlagen führen können und die Entstehung einer Reinigungsindustrie für Rotorblätter zur Folge hatten. Der Zusammenprall der Fluginsekten mit den bis zu 60 Meter langen Rotorflügeln und ihre tödliche Verwirbelung durch die arbeitenden Turbinen geschieht während der Wanderbalz der Insekten. Dabei nutzen Insekten starke, gleichmäßige Luftströmungen in Höhen bis zu 2000 Meter gleichsam als Fahrstuhl, um zur Eiablage in ihre Brutgebiete zu gelangen. Wissenschaftler bezeichnen diese Schicht als „Insektenmigrationsschicht“. Dieser wichtige Lebensraum wird auch von Vögeln und Fledermäusen genutzt. Durch den milliardenfachen Insektentod an Windrädern kurz vor der Eiablage könnten sich exponentielle Verlustraten für die Insekten ergeben.

Kein Verträglichkeitsnachweis

Es ist bezeichnend, dass das alarmierende Ergebnis der Studie in den Medien sogleich vielstimmig zerredet wurde. Auch im Maßnahmenpaket des Bundesumweltministeriums zur Rettung der Insekten vom letzten Oktober ist der Insektenschlag durch Windturbinen nicht berücksichtigt worden, was der Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) schwer anzulasten ist. Forscher beklagen, dass es immer noch keinen Verträglichkeitsnachweis von Windanlagen gegenüber Fluginsekten gibt. Christian Voigt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin, hat in einem im Januar veröffentlichten Aufsatz darauf aufmerksam gemacht, dass Scheimpflug-Lidarmessungen bei arbeitenden Windrädern eine hohe Insektenaktivität in der Risikozone der Turbinen bestätigen. Seine Forderungen an die Politik: Wir müssen verstehen, wie die Anziehung der Insekten durch Windräder wirkt, desgleichen die Interaktionen von Insektenfressern, Vögeln und Fledermäusen, mit Windturbinen. Wir müssen ferner die Schlagraten von Insekten durch Windräder mit Bezugsgrößen in Verbindung bringen, um zu ermitteln, wie stark diese zum Niedergang der Insektenpopulationen beitragen. Und wir brauchen Erkenntnis darüber, in welchem Umfang die Insektenverluste durch Windräder zur Veränderung der Ökosysteme beitragen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  4. Juni 2021, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Umweltgruppen: NABU bekommt Konkurrenz*

Nachdem der neue Präsident des Naturschutzbunds Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, Ende letzten Jahres mit den Grünen sein neues Strategiepapier zur „Beschleunigung eines naturverträglichen Ausbaus der Windenergie“ ausgehandelt hatte, erfolgte von offizieller Seite die schärfste Kritik an der Neuausrichtung des NABU von dessen Konkurrenz.

Harry Neumann, Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) mit Sitz in Quirnbach (Westerwald) stellte klar, dass Windenergie grundsätzlich nicht naturverträglich ausgebaut werden könne, schon gar nicht in den Dimensionen, auf welche die politischen Ziele im Rahmen der Energiewende mittlerweile hinauslaufen. Das Papier sei alles andere als eine Grundlage für den vorgeblich geschlossenen „Frieden“ der Windkraftindustrie mit der Natur, sondern belege eher den Abschied des einstigen Vogelschutzverbandes vom Natur- und Artenschutz. Nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ werde die Umwandlung von Landschaften und Wäldern in Energie-Industriegebiete gerechtfertigt.

Krügers Strategiepapier mit Grünen

Als grobe Irreführung bezeichnete Neumann die Abmachung, dass zwei Prozent der Landesfläche als Vorrangflächen für Windparks genügen würden. Da die Politik die Windenergie „als tragende Säule der Energiewende“ propagiere und im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der aktuellen Fassung die Forderung der Windlobby nach einer Vervielfachung der Windkraft an Land und Offshore unterstütze, stünden im Hintergrund die sogenannte Nationale Wasserstoffstrategie, Elektromobilität und Power-to-X (Speichertechnologie).

Naturschützern, die mit der offenbar ins Ungewisse führenden Strategie des NABU-Vorstands hadern, bietet sich die Naturschutzinitiative als Alternative an. Vorgänger des 2016 gegründeten Vereins war die „Naturschutzinitiative Westerwald“. Mit ihrer Satzung hat die Naturschutzinitiative sichergestellt, dass ihre Arbeit dauerhaft in Unabhängigkeit von Politik, Industrie und Lobbyverbänden betrieben wird. Noch ist der neue Naturschutzverein vornehmlich in Rheinland-Pfalz, dem angrenzenden Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Baden-Württemberg tätig. Man freue sich aber auch über Fördermitglieder aus den Bundesländern, die derzeit noch nicht betreut werden, heißt es.

Kritik von innen wie außen

Der aktuelle Vorsitzende hatte 2014 seinen Posten als Landesvorsitzender des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Rheinland-Pfalz wegen interner Konflikte beim Thema Windkraft und Naturschutz aufgegeben. 2016 trat er endgültig aus dem BUND aus und begründete dies unter anderem mit dessen enger Verflechtung mit der Landespolitik und der Windkraftindustrie. Die Klimawende sei zum Maß aller Dinge erklärt und der Naturschutz verhandelbar geworden. Die große Bedeutung der Biodiversität für den Natur- und Klimaschutz sowie die Folgen der industriellen Eingriffe durch die Windenergie-Strategie für die biologische Vielfalt würden demgegenüber ausgeblendet.

Gegenwärtig wird der NABU von massiven internen Protesten und Mitgliederaustritten wegen des Alleingangs seines neuen Präsidenten geschüttelt, ohne dass jedoch Rücktritte auf höchster Ebene bekannt geworden seien. Dabei dürfte eigentlich niemand von dem weitreichenden Zugeständnis des NABU an die Grünen und die Windbranche überrascht gewesen sein, hatten doch die NRW-Landesverbände von BUND, NABU und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zusammen mit dem Bundesverband Windenergie (BWE) bereits 2015 eine Erklärung formuliert, die dem damaligen grünen NRW-Landesumweltminister Johannes Remmel am 26. Juni im Düsseldorfer Landtag überreicht wurde.

< Zwischen-Anmerkung der EIKE-Redaktion: Zwei hier ursprünglich folgende Sätze des PAZ-Original-Artikels wurden auf Wunsch und Korrektur-Hinweis des NABU/NRW an dieser Stelle gelöscht. (18.03.2021; 14.35 Uhr) >

„Wenn aber der Kontrolleur gemeinsame Sache mit dem zu Kontrollierenden macht, wo bleibt dann die Kontrolle?“, fragte seinerzeit zweifelnd das Online-Magazin „eifelon“. Ende Januar dieses Jahres nun kritisierte Naderer den Alleingang Krügers scharf und distanzierte sich im Namen des drittgrößten NABU-Landesverbands Nordrhein-Westfalen förmlich.

Mit einem klaren Bekenntnis zum unverhandelbaren Schutz der heimischen Wälder, von Natura-2000-Gebieten, Landschaftsschutzgebieten und Naturparks positioniert sich demgegenüber die Naturschutzinitiative. Man werde nicht tatenlos zusehen, wie die Natur als Lebensgrundlage sowie zunehmend auch der Rechtsstaat und die Naturschutzgesetze unter die Räder kommen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  12. März 2021, S.4 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Woher kommt der Strom? Windschwache Woche

Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und MEHR

Die letzte Woche des Januars war denn auch insgesamt windarm (Abbildung 1). Abgesehen vom 29.1. mit dem kleinen Windbuckel lag die Windstromerzeugung fast immer unter 16 GW. Da mussten die konventionellen Stromerzeuger kräftig hinzuerzeugen (Abbildung 2)

Der Strombedarf war zu Wochenbeginn hoch. Weil Deutschland selbst nicht genügend Strom erzeugen konnte, wollte, wurde am Montag zu Höchstpreisen der Woche importiert (Abbildung 3). Abbildung 4 schlüsselt den Im-, Export nach Ländern Stromüber- oder Unterdeckung sowie nach Preisen auf.

Eine Übersicht der Monate Januar 2018, 2019,2020 und 2021 belegt, dass auch eine wachsende installierte Leistung keine Garantie für steigende, für ausreichende Stromerzeugung durch regenerative Energieträger ist. Wie sich die Werte in den vier Januarmonaten gestalten, können Sie mit den Analysetool Strombedarf/Stromerzeugung berechnen, welches Sie, wie die Monatsübersicht, unter Abbildung 5 aufrufen können.

Die Tabelle der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 6 ab. Die Dominanz der konventionellen Energieträger wird durch den roten Balken signalisiert. Da hilft hoffnungsfrohe Kunde unserer Freunde der Energiewende auch nur den besonders beinharten Realitätsignoranten. Die erneuerbare Stromerzeugung hat die fossile überholt. Das stimmt. Nur: Stromerzeugung mittels Kernenergie wird einfach nicht berücksichtigt. Fällt die in den nächsten zwei Jahren komplett weg, sind gut 70 TWh Strom zu ersetzen. Der Ersatzstrom wird kaum regenerativ erzeugter, sondern fossil erzeugter sein. Dann sieht das Verhältnis regenerativ – fossil erzeugter Strom wieder anders aus. Der CO2-Ausstoß wird steigen. Das ist der Preis für die Beruhigung der irrationalen German-Angst vor dem Atom.

Diese Woche musste nur zum Wochenbeginn und zum Wochenende Strom importiert werden. Sichtbar wird das, wenn die lila Saldenlinie der Abbildung 7 unter null GW fällt. Abbildung 8 liefert die Charts der Im- und Exporte nach Ländern aufgeschlüsselt für das bisherige Jahr 2021 und die der aktuellen vierte Woche 2021.

Selbstverständlich darf der Energierechner nicht fehlen, mit dem Sie den „Fortschritt“ der Energiewende kalkulieren können (Abbildung 9)

Die Tagesanalysen

Montag, 25.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,15 Prozent, davon Windstrom 10,07 Prozent, Solarstrom 2,01 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,07 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Montag ist bedarfsstark. Die Windstromerzeugung leider schwach. Deshalb kommt es zur ersten Strom-Versorgungslücke der Woche, die hochpreisig geschlossen wird. Obwohl konventioneller Pumpspeicherstrom ins Netz eingespeist wird. Die Strompreise liegen immer über 40€/MWh. Der Stromhandel sieht so aus.

Dienstag, 26.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,14 Prozentdavon Windstrom 20,83 Prozent, Solarstrom 1,79 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,52 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute etwas mehr regenerative Stromerzeugung als gestern. Sehr gleichmäßig, so dass die konventionellen Stromproduzenten den Verlauf unter Berücksichtigung des Bedarfs – dann Pumpspeichereinsatz! –  gut nachbilden können. Der exportiert den kompletten Tag Strom, ohne dass der Markt überlastet wird. Dementsprechend hoch sind die Preise, die unsere Nachbarn per Saldo zahlen. Bemerkenswert ist, dass Polen praktisch den ganzen Tag, schon den ganzen Monat Strom zu hohen Preisen an Deutschland verkauft.

Mittwoch, 27.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,93 Prozentdavon Windstrom 20,48 Prozent, Solarstrom 1,81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Mittwoch gestaltet sich ähnlich wie der Vortag. Konventionell produzierter Strom gleicht die schwache regenerative Erzeugung aus. Der Bedarf wird gut – nicht übermäßig stark – gedeckt, so dass für den überschüssigen Strom wieder auskömmliche Preise erzielt werden. Diese Nachbarn zahlen/verkaufen.

Donnerstag, 28.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 29,75 Prozent, davon Windstrom 18,35 Prozent, Solarstrom 1,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,47 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die regenerative Stromerzeugung lässt nochmal etwas nach. Die konventionelle Produktion schafft es, nur sehr wenig Strom mehr als notwendig zu erzeugen. Da bleibt nur wenig, was verkauft werden kann. Das allerdings zu wiederum auskömmlichen Preisen. Der Handelstag.

Freitag, 29.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,53 Prozent, davon Windstrom 35,19 Prozent, Solarstrom 1,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,49 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag bringt ein regeneratives „Buckelchen“. Das Preisniveau knickt über Tag ein, ist aber immer noch im grünen Bereich für das Strom exportierende Deutschland. Die Konventionellen führen befriedigend nach. Das sind Deutschlands Handelspartner

Samstag, 30.1.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 33,86 Prozent, davon Windstrom 18,11 Prozent, Sonnenstrom 2,36 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39 Prozent. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.Sonntag, 31.1.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,88 Prozent, davon Windstrom 16,53 Prozent, Sonnenstrom 4,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Nach dem Buckelchen sinkt die erneuerbare Stromerzeugung Richtung Tiefpunkt der Woche ab. Der Bedarf sinkt wegen des Wochenendes ebenfalls. Jetzt ist es für die konventionelle Produktion schwierig, den Bedarf komplett zu decken, ohne ein Überangebot zu erzeugen. Es kommt das ganze Wochenende zu Versorgungslücken. Da sind die zu zahlenden Preise richtig knackig. Unsere Nachbarn nutzen die starke Schwankungsbreite der Preise zu lukrativen Preisdifferenzgeschäften. Frankreichs Strom ist in diesen Tagen der Retter in der Not für Deutschland.

Wie sieht es im Nordirak aus, wenn der Strom ausfällt? Leser Christian Genz berichtet:

 Im Nordirak, konkret in Erbil, ist es so, dass dort das Netz regelmäßig ausfällt, manchmal mehrfach am Tag. Dort steht dann vor fast jedem Haus und in den Hotels hinten auf dem Hof ein mit Diesel betriebener Stromgenerator. Der Strom fällt aus, und dann geht so ca. 1-5 Sekunden später der Generator an. Dauert je nach dem 5 bis 60 Minuten, würde ich schätzen, bis der Strom wieder da ist. Die Ursache in Erbil ist wohl, dass das Netz nicht für so viele Verbraucher ausgelegt ist. Durch den Krieg sind damals viele nach Erbil geflohen, und die Stadt ist generell gewachsen. Die Generatoren kommen meistens aus Indien, nicht aus Deutschland…

Ist das ein Modell für Deutschland. Muß sich jeder seinen Moppel (Bundeswehrjargon für Stromgenerator klein) anschaffen?

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

 




Thüringen verbietet Windkraftanlagen in Wäldern

Im Landtagswahlkampf 2019 hat die Thüringer FDP damit geworben, das Errichten von Windrädern in den Wäldern des „Grünen Herz Deutschlands“ verbieten zu wollen. Da außer in den Unistädten Weimar, Erfurt und Jena kaum „progressive“ Bürger in Thüringen zu finden sind, rannte die FDP damit offene Türen ein.

Die CDU-Fraktion unter ihrem neuen Chef Mario Voigt schloß sich diesem Vorhaben an. Voigt gilt zwar als „Kniefall“-Oppositionsführer (Zitat Vera Lengsfeld), der mit der rotrotgrünen Landesregierung im Rahmen einer „konstruktiven Opposition“ gut zusammenarbeitet. Da die Verabschiedung des Haushalts 2021 aber von der CDU-Fraktion abhängig ist, verlangte sie die Zustimmung der Regierungsfraktionen zum Verbot. Die Grünen schäumten naturgemäß („schmutziges politischen Geschäft“, „Erpressung“). Gut, ihre Klientel wohnt ja auch gern gediegen in Großstädten, wo garantiert keine häßlichen Windräder Krach machen, vom Sockel fallen, brennen oder starke elektromagnetische Felder im Wohnhaus erzeugen. Pikant wäre, wenn eine Landesregierung das Aufstellen von WKA in Siedlungsgebieten mit aufgelockerter Bebauung (Villen) erlaubte….

Die FDP und die CDU-Seite Waldbeschützer behaupten, den Thüringer Wäldern gehe es schlecht. Eine Behauptung, die nach der „Waldsterben“-Hysterie in den 1980ern mit äußerster Vorsicht behandelt werden muß; auch Konservativ- Liberale können Narrative nutzen. Da allerdings nach den Weltkriegen ordentlich Holz in den Thüringer Wäldern für Reparationsleistungen geschlagen wurde, sind weite Teile der heutigen Bestände schnell aufgeforstete Mononkulturen, die in der Tat recht anfällig sind, auch ganz ohne Klimawandel. Daher hat unsere Interviewpartnerin Dr. Ute Bergner von der FDP angeregt, die Waldfläche Thüringens (nur 34%) zu vergrößern. Dafür bietet sich der typisch europäische Mischwald mit Buchen, Eichen, anderen Laubbäumen und wenig Nadelgehölzen an.

Stahlbetonmonster mit Plastik-Rotoren gehören selbstverständlich nicht dazu. Man könnte einwenden, daß die Windräder ja irgendwann wieder abgebaut werden, was aber nicht ganz stimmt. Um die neuen gigantischen Anlagen über 20 Jahre sturmsicher im Boden zu verankern, werden mittlerweile tiefe und breite Betonfundamente benötigt, die wesentlich mehr Raum benötigen als die sichtbaren Teile der WKA und in der Regel nie mehr entfernt werden, da der Abbau äußerst aufwendig teuer wäre und die üppige Gewinnmarge der Windenergiebauer und/oder – Anbieter deutlich schmälern würde.

Darüberhinaus denke man nicht, daß der Einschlag für ein modernes Großwindrad nur zehn mal zehn Meter groß ist. Nein, der Baumabriß für die Standfläche der Anlage ist fast schon vernachlässigbar, wenn man an die breite Trasse für die Schwerlasttransporter und die Hochspannungsleitung denkt. Das ist klar: „Klimaschutz“ mit Windkraft dient nur den finanziellen Interessen einer kleinen Gruppe von Profiteuren und geht eindeutig zu Lasten der Natur, und der Bürger.




Wasserstoff und Kernenergie

 Heute werden über 95% aus fossilen Energieträgern – hauptsächlich aus Erdgas durch Dampfreformierung – und knapp 5% über Elektrolyse als Nebenprodukt z. B. bei der Chlor-Elektrolyse gewonnen. Nachdem sich nun auch bei „Energiewendern“ die Erkenntnis rumspricht, daß man für die Stromproduktion durch Windmühlen Wind benötigt und bei der Photovoltaik zumindest Tageslicht, kommt man auf die Schnapsidee Wasserstoff als Energieträger im großen Maßstab einzusetzen. Die neuen Zauberwörter der Schlangenölverkäufer sind „Wasserstoffwirtschaft“ und „Sektorenkopplung“: Man will nicht nur elektrische Energie während der Dunkelflauten aus Wasserstoff herstellen, sondern ihn auch als Kraftstoff, zur Gebäudeheizung und für alle möglichen industriellen Anwendungen einsetzen. Auf solch eine Kopfgeburt kann nur einer kommen, für den Thermodynamik lediglich ein Wort mir 13 Buchstaben ist.

Hans im Glück

Wasserstoff kommt in der Natur praktisch nur in chemischen Verbindungen (Wasser H2 O, Erdgas CH4 usw.) vor. Diese müssen erstmal geknackt werden um Wasserstoff zu gewinnen. Dazu ist viel Energie nötig. Will man Wasser mittels Elektrolyse zerlegen, benötigt man etwa 4,4 kWh pro Normkubikmeter Wasserstoffgas. Verbrennt man diesen einen Normkubikmeter wieder, kann man nur 3,0 kWh (unterer Heizwert) zurückgewinnen. Geschieht dies in einem modernen Kombikraftwerk (Wirkungsgrad 60%) werden daraus nur 1,8 kWh elektrische Energie zurückgewonnen. Wohlgemerkt, hier wurde noch kein einziger Kubikmeter transportiert oder gespeichert. Beides ist – ob verdichtet oder verflüssigt – nur mit beträchtlichem Energieaufwand möglich. Wie man es auch dreht und wendet, in der Praxis bekommt man nur rund 1/3 zurück – oder anders ausgedrückt haben sich die Stromkosten (ohne jede Investition für die Elektrolyse) schon allein wegen der Umwandlungsverluste verdreifacht.

Man hat uns ja inzwischen beigebracht, daß der Wind – wie schon vorher die Sonne – keine Rechnung schickt. Gleichwohl sind gewaltige Investitionen in die Errichtung von Windparks notwendig. Hinzu kommen noch Betriebs- und Wartungskosten, die ebenfalls nicht gering sind, wie man heute gelernt hat. Alle Kosten müssen jedenfalls durch die Stromerlöse und Subventionen wieder eingebracht werden. Unter Grundlast in einem Netz versteht man die kleinste Leistung die immer anliegt – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Will man die Grundlast durch Windmühlen abdecken, braucht man dafür etwa die 8–9 fache installierte Leistung. Der Grund ist trivial: Wenn kein Wind weht, wird auch kein Strom produziert, egal wie viele Windmühlen man gebaut hat! Will man in schwachen Zeiten zu füttern, muß man die erforderliche Menge elektrischer Energie vorher produziert haben. In 2019 betrug die Arbeitsausnutzung der Windmühlen in Deutschland 28% (installierte Leistung 53,912 GW, Stromproduktion 131,8 TWh). Leider muß man die hierfür produzierte Energie speichern und bekommt über den Weg Wasserstoff nur etwa 1/3 zurück (siehe oben). Hinzu kommen selbstverständlich noch die Investitionen für die Elektrolyse, die Speicher und das Backup-Kraftwerk. Man könnte es auch anders formulieren: Wer den Menschen vorgaukelt, es wäre eine (wirtschaftliche) Stromversorgung nur mit Wind und Sonne möglich, der lügt. Es ist deshalb kein Zufall, daß alle einschlägigen „Energiewender*Innen“ immer von Zwangsabschaltungen – sprachlich getarnt als „Smart-Meter“ – und Konsum- und Wohlstandsverzicht – sprachlich getarnt als „Energieeffizienz“ – schwadronieren.

Transport und Speicherung

Wasserstoff ist ein Gas mit extrem geringer Dichte: Ein ganzer Kubikmeter wiegt noch nicht einmal 90 Gramm. Es muß deshalb verdichtet oder verflüssigt werden um es überhaupt transportieren und lagern zu können. Wenn man es auf 700 bar verdichtet (Industriestandard für PKW) hat es gerade mal einen Energiegehalt von 1,32 kWh/Liter. Selbst wenn man es durch Abkühlung auf -253°C verflüssigt, beträgt sein Energiegehalt gerade mal 2,34 kWh/Liter. Zum Vergleich: Benzin hat einen Energiegehalt von rund 8,7 kWh/Liter.

Selbst für den Transport in Rohrleitungen oder der Speicherung in Kavernen muß es verdichtet werden. Jede Verdichtung erfordert eine Menge elektrische Energie und ist immer mit erheblichen Verlusten verbunden. Wenn es in Pipelines strömt, entstehen ebenfalls Verluste durch Reibung. Man bevorzugt deshalb für sehr lange Strecken eine Verflüssigung und Tankschiffe. Allerdings werden für die Verflüssigung von Wasserstoff allein rund 35% seiner Energie benötigt. Spätestens hier sollte der geneigte Leser verstehen, warum wir uns in einer Welt von Mineralölen und Erdgas bewegen. Oder anders ausgedrückt, welche brutalen Konsequenzen drohen, wenn wir alle Fahrzeuge auf Wasserstoff umstellen wollen. Das Gerede von „Sektorkopplung“ (Strom aus Wind und Sonne wird benutzt um Kraftstoffe und andere Energieträger herzustellen) ist nur ein weiteres Neusprechwort für „Mobilitätsverzicht“. Ganz davon zu schweigen, daß Deutschland viel zu klein ist, um es mit der erforderlichen Anzahl von Windmühlen zupflastern zu können. Bahnt sich hier schon wieder das „Volk ohne Raum“ an?

Wasserstoff durch Kernenergie

Hat man erst einmal die Konsequenzen des „Grünen Wasserstoffs“ verstanden, ist die Produktion durch vorhandene Druckwasserreaktoren nicht mehr so abwegig. Immer unter der Voraussetzung, man lehnt die Produktion aus fossilen Energieträgern ab. Das erste Argument liefert die Arbeitsausnutzung (Kernkraftwerk 90%, Windmühlen in Deutschland 28%) oder mit anderen Worten, wie viel Wasserstoff man mit einer gegebenen Anlage produzieren kann. Das zweite Argument sind die Energiekosten. Wärmeenergie ist immer billiger als elektrische Energie. Dies ist der Grund, warum heute rund 95% des Wasserstoffs aus Erdgas hergestellt werden. Aber auch bei der Elektrolyse kann man durch erhöhte Temperaturen elektrische Energie einsparen. Bei einem Kraftwerk ist die Auskopplung von Wärme kein Problem. Der Anbau an konventionelle Kernkraftwerke ist hier nur der erste Schritt. Kommen (später) Reaktoren mit höheren Betriebstemperaturen zum Einsatz, wird der Vorteil noch gravierender. In fernerer Zukunft könnten Hochtemperaturreaktoren sogar den Weg über chemische Verfahren (z. B. Jod-Schwefelsäure) gehen.

Das U.S. Department of Energy (DOE) fördert eine Dampf-Elektrolyse-Anlage an einem Kernkraftwerk (wahrscheinlich Prairie Island Nuclear Generating Station von Xcel Energy) in USA mit $13,8 Millionen. Xcel Energy verfügt über einen hohen Anteil von Windenergie mit dem entsprechend stark schwankenden Angebot. Eine Fragestellung soll deshalb sein, ob man Energie aus dem Reaktor auskoppeln kann, ohne diesen bei Windspitzen abregeln zu müssen. Dies wäre damit die erste unmittelbare Kopplung von Wind- und Kernenergie bei einem Versorger. Böse Zungen könnten auch sagen: Eine den Markt verzerrende Subvention der Windenergie soll durch Subventionen bei einem vorhandenen Kernkraftwerk geheilt werden.

Ein zweites Förderprogramm des DOE über $12,5 Millionen unterstützt die Kooperation von FuelCell Energy of Danbury mit dem Idaho National Laboratory. Ziel ist die Entwicklung von Festkörper-Elektrolyse-Zellen mit hohem Wirkungsgrad und geringen Kosten als 200 bis 500 MW Module zur Nachrüstung bei Kernkraftwerken. Es soll der Wechsel zwischen Wasserstoffherstellung und Stromproduktion demonstriert werden, um Kernkraftwerken ein zweites wirtschaftliches Standbein zu erschließen.

Ausblick

Im Jahr 2019 wurden weltweit 69 Millionen to Wasserstoff in Raffinerien und Düngemittelfabriken verbraucht. Der Markt ist also vorhanden. Allerdings wird nur sehr wenig Wasserstoff über größere Entfernungen transportiert. Wegen der bekannten Transportschwierigkeiten wird er unmittelbar in der Nähe der Verbraucher erzeugt. Es gibt allerdings bedeutende regionale Pipeline-Systeme z. B. in den USA an der Golfküste, die verschiedene Chemiezentren untereinander verbinden. In dieser Region ist ein bedeutender Ausbau für „Blauen Wasserstoff“ geplant. Dabei wird der aus den reichlich vorhandenen Erdgasvorkommen über Dampfreformierung gewonnen. Das dabei anfallende CO2 ist beileibe kein Abfall, sondern kann an die Ölproduzenten in dieser Region verkauft werden. Ein doppeltes Geschäft wird möglich: Einsparung von CO2 – Abgaben und zusätzliche Ölförderung aus bereits erschöpften Quellen. Damit ist auch klar, warum die Erdgasindustrie immer ein Förderer der „Alternativ-Energien“ war und ist. Man weiß sehr genau über die Dunkel-Flauten bescheid. Erdgas ist der Energieträger, der mit den geringsten Investitionen Backup-Kraftwerke erlaubt – jede Windmühle und jeder Sonnenkollektor bedeutet also zusätzlichen Absatz. Es gibt momentan auch kein Henne-Ei-Problem: Man kann den Absatz an Wasserstoff schnell durch Beimischung zum Erdgas steigern. Es laufen bereits Verhandlungen über neue Spezifikationen. Es scheint möglich, bis zu 20% Wasserstoff ohne große Modifikationen an den Pipelines und Verbrauchern unter mischen zu können. Auch hier wird klar, wer größtes Interesse an der Einführung von CO2 – Abgaben hat.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier



EEG-Novelle 2021 : Notstandsgesetz ohne Notstand*

Fast ohne mediales Echo hat das Bundeskabinett am 27. September den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorgelegten Entwurf für die bis 2030 gültige Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG-Novelle 2021) verabschiedet. Kommenden Freitag wird die Gesetzesnovelle in erster Lesung im Bundestag beraten und anschließend an den Ausschuss für Wirtschaft und Energie überwiesen. Kaum Zeit bleibt also für die Prüfung der Anliegen von Verbänden aus insgesamt 141 Stellungnahmen, da die Novelle bereits am 1. Januar 2021 in Kraft treten soll.

Alles wäre lautlos über die Bühne gegangen, hätte nicht die „Welt“ am 11. Oktober eine Bombe platzen lassen. „Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“, lautet ein Passus der Gesetzesnovellierung.

Damit ist klargestellt, dass der Windindustrie künftig ein rechtlicher Vorrang gegenüber dem Natur- und Umweltschutz und den Belangen der Bürger eingeräumt werden soll. Insinuiert wird, dass sich der Klimawandel ohne einen fortlaufend starken Zuwachs der Windstrom-Produktion ausgerechnet in Deutschland, wo im Verhältnis zur Landfläche die weltweit höchste Windstromleistung installiert wurde, verstärken werde. Andernfalls sei die öffentliche Sicherheit gefährdet.

Umweltschützer bezeichnen das Vorgehen der Bundesregierung als „Lizenz zum Töten“. Der FDP-Abgeordnete Lukas Köhler äußerte gegenüber der „Welt“ die Befürchtung, dass die EEG-Novelle das demokratische Beteiligungsverfahren und die Akzeptanz gefährden könnten, denn: „Ohne die Bevölkerung ist keine Energiewende zu machen.“

„Lizenz zum Töten“

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert von der Bundesregierung Aufklärung darüber, welche Konsequenzen durch diese Richtlinie in der Praxis zu erwarten sind. Offenbar soll der Deutsche Bundestag ein Notstandsgesetz absegnen, obwohl überhaupt kein Notstand besteht. Durch das heutige Stromerzeugungs- und Speicherungssystem ist eine umweltfreundliche, flexible und effiziente Elektrizitätsversorgung bereits garantiert. Insofern bietet die offenkundig von der Windindustrie diktierte Klausel eine breite Angriffsfläche für rechtlichen Einspruch.

Verspätet und verhalten reagierten die Medien auf die inhaltsschwere EEG-Novelle. Bei der Berichterstattung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) beispielsweise dienten der Vermittlung brisanter Inhalte Schlagworte wie „Planungserleichterungen“ und „mehr Bürgerbeteiligung“. Letzteres zielt auf ein vom Wirtschaftsministerium eingesetztes „Instrument für mehr Akzeptanz des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien“. Dabei handelt es sich um das Angebot einer finanziellen Beteiligung der Kommunen an den Erträgen neuer Windparks als Gegenleistung für die Durchsetzung von Baugenehmigungen.

Das Lockmittel könnte dazu führen, dass sich die vielerorts schon bestehenden Gräben zwischen Windkraftbefürwortern, meist persönlich Profitierenden, und Windkraftgegnern durch das ganze Land ziehen. Die EEG-Novelle hat das Potenzial einer Projektionsfläche für bereits verbitterte Bürger, aber auch für eine beschleunigte Landflucht, welche die Bundesregierung eigentlich aufhalten wollte.

Versagen der Medien

Während der geplante starke Ausbau der Offshore-Windenergie vom NABU kritisiert wird, weil damit ernst zu nehmende Risiken für die Meeresumwelt einhergehen, dürften die neuen Zielvorgaben für den Windstrom an Land für erhebliche Unruhe in den Gemeinden sorgen. Offshore will die Bundesregierung bis 2030 15 Gigawatt (GW) Erzeugungskapazitäten installieren.

Derzeit sind bereits 7,35 GW Offshore-Leistung in Betrieb. An Land soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf 65 Prozent steigen. Ab 2050 soll der gesamte in Deutschland verbrauchte Strom treibhausgasneutral erzeugt werden. Vorgegeben sind bis 2030 71 GW Windkraft an Land (derzeit noch 54 GW), 100 GW Photovoltaik und 8,4 GW Biomasseanlagen-Kapazität.

Für Windkraft an Land werden die Ausschreibungsmengen Jahr für Jahr erhöht. So sind für 2025 an zu installierender Windstromleistung 3200 Megawatt (MW) als Sollwert vorgegeben, für 2028 bereits 5800 MW. Damit bildet der sogenannte Ausbaupfad eine Erhöhung der installierten Gesamtkapazität der Windkraft an Land real und netto um eineinhalb bis zwei GW pro Jahr bis 2030 ab.

Grundlage der Ausbauziele ist die Annahme des Wirtschaftsministeriums, dass der Stromverbrauch in zehn Jahren bei 580 Terawattstunden liegen wird, und damit in etwa so hoch wie heute. Viele Experten gehen jedoch von einem deutlich höheren Verbrauch aus.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  23. Oktober 2020, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Windturbinen erzeugen Berge von Abfall

Abfallende Rotorblätter und andere Faktoren beweisen, dass Wind nicht „grüner“ ist als Sonne. Die Kosten für die Entsorgung von Turbinen liegen bei über 400.000 Dollar pro Stück.

Umweltschützer und Windenergie-Opportunisten (Unternehmer, die allzu großzügige Steuererleichterungen und zahlreiche andere Subventionen in Anspruch nehmen) wollen uns glauben machen, Windenergie sei so rein „grün“ wie frisch gefahrener Schnee weiß ist und so billig wie Taco Bell.

Sie sagen Ihnen nie etwas über die Kosten – oder die Umweltzerstörung – die sie jahrzehntelang verschwiegen haben. Aber das tun auch die meisten Regierungen, Nachrichtenmedien oder sozialen Medien nicht.

Der Wissenschaftsredakteur von Ars Technica John Timmer sagt, dass die Preise für Windhardware sinken, selbst wenn neue Turbinenkonstruktionen den typischen Strom, der von jeder Turbine erzeugt wird, erhöhen. Timmer räumte ein, dass „Wind im Moment sogar noch billiger ist, weil es eine Steuergutschrift für die Erzeugung erneuerbarer Energie gibt“ [Hervorhebung hinzugefügt]. Er warnte davor, dass das Auslaufen der vielen bestehenden Anreize sicherlich Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Kosten und der Dominanz des Windes schaffen könnte. Aber das war’s auch schon.

Der Marktbericht 2018 des U.S. Department of Energy (DOE) über Windtechnologien stellte dies in begeistertem Tonfall fest: „Mit der Unterstützung von Steueranreizen des Bundes liegen die Preise für den Kauf von Wind- und Sonnenenergie jetzt unter den prognostizierten Kosten für die Verbrennung von Erdgas in bestehenden gasbefeuerten Kombikraftwerken“.

Dies trotz der Tatsache, dass der „Kapazitätsfaktor“ der Windenergie (Prozentsatz der Zeit, in der tatsächlich Strom bei voller Leistung erzeugt wird) nach eigenen Angaben des DOE nur 35% beträgt, verglichen mit 57% bei Erdgas- und 92% bei Kernkraftwerken. An vielen Standorten erzeugen riesige industrielle Windkraftanlagen tatsächlich weit unter 30% des Jahres Strom. An den heißesten und kältesten Tagen liegt sie oft nahe Null. Aus diesem Grund produzierten Kernkraftwerke im Jahr 2019 tatsächlich 20% des US-Stromes, obwohl sie nur 9% der Erzeugungskapazität des Landes ausmachen.

Windturbinen sind nicht nur wetterabhängig, intermittierend und unzuverlässig, sondern überziehen auch weite Landstriche; sie beeinträchtigen landschfatsbild sowie die lokale Windströmung, Temperatur und Feuchtigkeit; sie töten Fledermäuse und Raubvögel, ohne dass die Gesetze für mutwillig getötete Zugvögel oder gefährdete Arten Strafen vorsehen; sie haben eine relativ kurze Lebensdauer und benötigen im Vergleich zu Kohle-, Gas-, Wasser- oder Kernkraftwerken massive Mengen an Rohstoffen, insbesondere für Ozeanturbinen; sie verursachen eine enorme Luft- und Wasserverschmutzung in weit entfernten Ländern, in denen ein Großteil des Abbaus, der Verarbeitung und der Herstellung erfolgt, bevor die Turbinenteile nach Amerika verschifft werden; und vieles mehr.

All dies wird einfach ignoriert. In ähnlicher Weise werden Sie vielleicht auch überrascht sein zu erfahren, dass nicht eine einzige Seite dieses massiven DOE-Berichts den Begriff „Windturbinenabfall“ erwähnt, ebensowenig wie das Fact Sheet des DOE „Das Wachstum der US-Windindustrie vorantreiben: Föderale Anreize, Finanzierungs- und Partnerschaftsmöglichkeiten“. Es ist, als ob Windturbinen nie zu Ende gehen und nie etwas hinterlassen würden.

Wenn die Turbinen das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, ersetzt der Projekteigner in der Regel die alten Turbinen und Rotorblätter durch neuere Modelle; nur wenige Unternehmen haben sich für die vollständige Stilllegung und Beseitigung entschieden. Einige Bundesstaaten (zuletzt Texas und North Carolina) und Ortschaften haben ihre eigenen Standards. Die einzigen föderalen Standards (unter Aufsicht des Bureau of Land Management) gelten jedoch für Anlagen auf US-Bundesland.

Das Factsheet des DOE enthält Informationen über vier Programme für Steuergutschriften, drei für Darlehens- und Zuschussprogramme, vier Quellen für F&E-Zuschüsse und Kooperationsvereinbarungen sowie fünf Quellen für Zuschüsse zur Technologieeinführung – sowie eine Reihe von Partnerschaftsmöglichkeiten mit nationalen Laboratorien des DOE.

Aber es schweigt zu den Abfällen von Windturbinen, darunter riesige Beton- und Stahlfundamente sowie Rotorblätter, die bis zu 107 Meter lang sind. Auch für die meisten Politiker, Windbefürworter und Windenergiepublikationen schweigen dazu. Tatsächlich sind Fundamente und Rotorblätter von Turbinen im Allgemeinen nicht wiederverwertbar, weder wirtschaftlich noch anderweitig.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Das Abfallvolumen von Windturbinen wird in den kommenden Jahren voraussichtlich sprunghaft steigen, wobei Bergbau- und Produktionsabfälle, Dienstleistungsabfälle und Altlasten die Hauptanteile sein werden. Man schätzt, dass es bis 2050 weltweit allein 43 Millionen Tonnen Rotorblatt-Abfälle geben wird. China wird voraussichtlich für 40% des Abfalls verantwortlich sein, gefolgt von Europa (25%) und den USA (19%).

Die in London ansässige Principia Scientific International bezeichnet Turbinenschaufeln als „einen giftigen Cocktail aus speziellen Verbundwerkstoffen, Glasfaser, Epoxid, Polyvinylchloridschaum, Polyethylenterephthalatschaum, Balsaholz und Polyurethanbeschichtungen“. Im Grunde gibt es einfach zu viel Kunststoff-Verbundstoff-Epoxid-Krapola, der es nicht wert ist, recycelt zu werden“. Bis bessere Methoden gefunden werden, sind Mülldeponien eine der wenigen Optionen.

In der Europäischen Union werden gebrauchte Rotorblätter zerschnitten und in Öfen oder Kraftwerken verbrannt. Aber nicht in den USA.

Für den Transport der einzelnen Rotorblätter zu einer Mülldeponie wird jeweils ein separater Sattelzug benötigt, und für das Zerschneiden dieser Blätter ist eine leistungsstarke Spezialausrüstung erforderlich. Da allein in den Vereinigten Staaten bereits etwa 8.000 Rotorblätter pro Jahr aus dem Verkehr gezogen werden, sind das 32.000 Lkw-Ladungen in den nächsten vier Jahren; in einigen Jahren werden die Zahlen fünfmal so hoch sein.

Einige Windenergieunternehmen schneiden die riesigen Blätter in kurze Teilstücke, bevor sie auf Deponien entsorgt werden, da den meisten Deponien Schneidewerkzeuge fehlen. Die heutigen Turbinenblätter sind 20% länger und ihre Türme bis zu 60 Meter höher als die meisten der derzeit deponierten.

Die Kosten für die Turbinenentsorgung belaufen sich auf über 400.000 Dollar pro Stück. Das bedeutet 24 Milliarden Dollar für die Entsorgung der 60.000 Turbinen, die derzeit in den USA im Einsatz sind. Die Kosten und die Gebühren für bestehende Deponien werden steigen, wenn mehr, längere und schwerere Turbinenblätter das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.

Während der nächsten 20 Jahren könnten allein in den USA 720.000 Tonnen Rotorblätter-Schrott entsorgt werden müssen. Ein Bericht aus dem Jahr 2018 prognostiziert jedoch einen Rückgang der US-Deponiekapazität um 15% bis 2021, wobei nur noch etwa 15 Jahre Kapazität übrig bleiben. Wir werden völlig neue Deponien genehmigen müssen, nur um Abfälle von Windkraftanlagen zu entsorgen – auf Bergen von Solar- und Batterieabfällen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Locke Foundation zitiert Studien der Universität von Kansas, die bestätigen, dass Windparks unsichere Flugbedingungen schaffen. Die Rotationskraft von Windturbinen kann extreme Turbulenzen erzeugen, die das Fliegen gefährlich und eine Landung in der Nähe fast unmöglich machen. Tatsächlich verbietet ein Landkreis in Michigan aufgrund von Sicherheitsbedenken die Rettung von in der Nähe von Windparks lebenden Bürgern durch Luftambulanzen.

Darüber hinaus könnte allein die heutige US-Stromerzeugung durch Wind die kontinentalen Temperaturen der USA um 0,24°C erwärmen, wobei der Erwärmungseffekt in der Nacht am stärksten ist. Das ist zwar nur ein Zehntel der Erwärmung, die von photovoltaischen Solaranlagen erzeugt wird, aber dennoch nicht unbedeutend – und je größer der Windpark, desto größer die lokale Erwärmung.

Im Jahr 2013, als die Turbinen kleiner waren als heute, sagte Lafarge North America, dass es etwa 750 Kubikmeter Beton (plus Bewehrungsstahl) benötigte, um nur eine Windturbine zu verankern; Nextera Wind gab zu, mehr als 800 Tonnen Beton pro kleinerer Turbine verwendet zu haben (diese Zahlen enthalten nicht den erheblichen Beton- und Asphaltbedarf, der für den Ausbau ländlicher Straßen benötigt wird, um schwere Turbinenkomponenten zu transportieren).

Darüber hinaus ist die Herstellung von Beton bereits der drittgrößte Emittent von (Schauder!) Kohlendioxid – nach der Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas. Außerdem wird dafür fast ein Zehntel des weltweiten industriellen Wasserverbrauchs benötigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Windparks viel Kohlendioxid emittierenden Beton, Stahl, Aluminium, Kunststoffe, seltene Erden und andere Materialien benötigen. Sie stören die natürlichen Luftströme. Sie dezimieren Vogel- und Fledermaus-Populationen und verursachen Infraschall und Lichtflackern, was die menschliche Gesundheit beeinträchtigt, während sie bei geringer Kapazität und hohen Kosten relativ wenig Strom erzeugen. Ausrangierte Turbinenblätter überlasten Mülldeponien.

Doch die Befürworter möchten uns glauben machen, dass Wind billig, sauber, grün, erneuerbar und nachhaltig ist. Der Witz des Green New Deal wäre lustig, wenn er nicht so ökonomisch und ökologisch teuer wäre.

Duggan Flanakin is director of policy research for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org)

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/09/26/wind-turbines-generate-mountains-of-waste/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Corona-Hilfen sollen die ins Chaos treibende Energiewende stützen

Die Geschäftsführerin des BDEW, dessen Mitglieder für 90 Prozent des Stromabsatzes stehen, fordert durch ihre Pressestelle ständig den weiteren Ausbau von Wind- und Solaranlagen, um die Emissionen von Kohlenstoffdioxid nach den Plänen der Bundesregierung zu senken. Im Jahr 2030 sollen 65 Prozent des Stromes aus sogenannten erneuerbaren Quellen kommen. Nach den Angaben des BDEW müssten dazu jährlich Windgeneratoren mit einer installierten Leistung von mindestens 3.700 Megawatt (MW) hinzukommen. Die Fotovoltaik müsste mit einer installierten Leistung von 5.000 MW jährlich wachsen. Für Freiflächen sollten vorwiegend die Bereiche neben Autobahnen und Schienen dienen. Zur Finanzierung sollten auch die geplanten Corona-Hilfen herangezogen werden.

Umweltschäden wachsen

Nach den Forderungen von Frau Andreae sollen also jedes Jahr zu den fast 30.000 Windgeneratoren in Deutschland noch mehr als 1.000 der 3,5 MW-Klasse oder mehr als 1.500 der 2,3 MW-Klasse hinzukommen. Mit maximalen Höhen bis zur Flügelspitze von 229 Metern überragen sie den Kölner Dom um 70 Meter. Die Angaben für den Flächenbedarf von Fundament, Montage- und Wartungsplatz sowie der Zuwege schwanken stark. Profiteure und Wendepolitiker sehen oft nur die Versiegelung durch das Fundament als nachteilig an. Umweltschützer und Kritiker der Energiewende tragen dagegen häufiger zu hohe Zahlen in die Diskussion. Realistisch auch aus eigener Anschauung der rund 20 Windgeneratoren, die meinen Wohnort umgeben, ist ein Flächenverbrauch von 4.000 bis 5.000 Quadratmeter/Windgenerator. Nach diesem Wert will Frau Andreae Jahr für Jahr 6 Millionen Quadratmeter, also 6 Quadratkilometern, der landwirtschaftlichen Nutzung oder der Waldwirtschaft entziehen. Ein Kraftwerk, das die gleiche Strommenge im Jahr erzeugt, hat dagegen nur einen Flächenbedarf von weniger als 0,5 Quadratkilometer. Über die rotierenden Flügel der Generatoren als Todesfalle für viele Insekten, Vögel und Fledermäuse wird oft berichtet. Die Fallen werden mit jeder Anlage mehr. Ist das Umweltschutz?

Rund 40 Quadratkilometer werden jährlich für den von Frau Andreae geforderten 5.000 MW Fotovoltaik-Ausbau verspiegelt und der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Ein Kraftwerk mit maximal 0,5 Quadratkilometer Flächenbedarf würde die gleiche Jahresmenge an Strom erzeugen.

Kosten

Über Kosten gibt es kaum Angaben bei den Erfolgsmeldungen zur Energiewende. Eingeräumt wird jedoch, die Wende sei nicht kostenlos zu haben. Das ist ein kleiner Schritt in die Realität nach dem jahrelangen Glauben: Wir müssen die regenerativen Energien nutzen, denn die Sonne schickt uns keine Rechnung. Doch das Konzentrieren und Umwandeln der Sonnenenergie ist sehr aufwändig. Diese Kosten werden gern vernachlässigt. Der BDEW könnte mit seinem großen Stab und den Kenntnissen und Erfahrungen seiner Mitglieder die Kosten für die Nutzung der regenerativen Energie und deren weiteren Anstieg aufgrund der Forderungen seiner Geschäftsführerin recht genau ermitteln. Doch dazu wird keine Stellung bezogen.

Für eine einfache Übersicht kann man gut mit Faustregeln arbeiten. Die Investitionskosten für eine elektrische Leistung von einem Kilowatt (1 kW) liegen bei 1.000 Euro. Die geforderten Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 3.700 MW erfordern danach eine Investitionssumme von 3,7 Milliarden Euro jedes Jahr. Die tatsächliche Leistung schwankt je nach Windstärke zwischen Null und 70 Prozent. Im Jahresmittel sind es 20 Prozent, also 740 MW. Ein Kraftwerk mit dieser Leistung kostet aber nur 740 Millionen Euro. Hinzu kommt, ein Kraftwerk wird für mindestens 30 Jahre Betriebszeit ausgelegt. Windgeneratoren fallen nach 20 Jahren aus dem Vergütungssystem nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) und werden damit unwirtschaftlich. Allein die Abschreibungen belasten den Windstrom mit 3 Cent/Kilowattstunde (Ct/kWh). (Braunkohlestrom: 0,4 Ct/kWh). Hinzu kommen die Kosten für Demontage und Entsorgung nach 20 Jahren, die Pacht für das Grundstück, die Verzinsung des Kapitals, die Betriebs- und Wartungskosten und die Gewerbesteuer. Der gesamte Aufwand liegt bei deutlich mehr als 6 Ct/kWh, während ein Braunkohlekraftwerk den Strom für 3 Ct/kWh produziert.

Noch ungünstiger sieht es bei der Fotovoltaik aus. Die mittlere Jahresleistung liegt nur bei 12 Prozent. Damit übersteigen die Investitionskosten noch die der Windanlagen.

Akzeptanz

Die Akzeptanz der Wendeanlagen durch die Bevölkerung und die lokalen Behörden müsse verbessert werden, um den weiteren Ausbau zu ermöglichen, ist eine weitere Forderung. Dazu sollen die Anlieger verbilligten Strom erhalten und die Städte und Gemeinden eine Abgabe von 0,2 Ct/kWh Windstrom erhalten. Dies riecht sehr nach Bestechung per Gesetz, denn die angeblichen Gewinnabgaben müssen alle Stromkunden mit höheren Strompreisen oder Steuern bezahlen.

Die Netzbetreiber, die auf ein stabiles Stromnetz verpflichtet sind, würden den wetterabhängigen und ständig schwankenden Wind- und Solarstrom nicht akzeptieren. Denn sie müssen die großen Leistungsänderungen durch Böen und Wolken auf den Bedarf einregeln. Dazu dienen Kraftwerke im ungünstigen Teillastbereich, deren Leistung je nach Bedarf erhöht oder vermindert wird. Bei Dunkelheit und Windstille müssen die Kraftwerke die gesamte Leistung erbringen. Die Regelkosten haben sich durch die Einspeisung von Wendestrom in den letzten 20 Jahren von 100 Millionen Euro auf 1.500 Millionen im Jahr erhöht. Die Netzbetreiber mussten nach dem EEG verpflichtet werden, die Einspeisung des teuren und mit aufwändigen Regelkosten belasteten Stroms zu akzeptieren.

Netzstabilität

Für ein stabiles Stromnetz sind große regelbare Kraftwerke erforderlich, die rund um die Uhr Grundlast liefern. Die Kraftwerke sind synchronisiert, das heißt, alle Kraftwerke speisen mit der gleichen Frequenz und Phase in das Netz ein. Die Frequenz wird durch die großen rotierenden Massen der Generatoren stabil gehalten. Schaltet sich ein weiterer Verbraucher ein, kommt der Strom zunächst aus der Rotationsenergie der Generatoren, die dadurch abgebremst werden. Die Frequenzänderung ist das Signal, die Dampfzufuhr auf die Turbinen zu erhöhen, bis die 50 Hertz im Netz wieder erreicht sind. Schalten Verbraucher ab, wird die Dampfzufuhr vermindert. Die stark und schnell schwankenden Leistungen der Wind- und Solaranlagen erfordern wesentlich höhere Regelleistungen. Die Grundlast muss wenigstens 45 Prozent betragen, sonst bricht das Netz zusammen. Ein Stromnetz mit 65 Prozent Wind- und Solarstrom ist nicht stabil.

Die deutsche Zukunft ist in Kalifornien, USA, schon Realität. Der Staat will Vorreiter in den USA in der Klima- und Wendepolitik werden und hat viele Kohle- und Gaskraftwerke, sowie auch Kernkraftwerke abgeschaltet. Am 14. August 2020 war abends akuter Strommangel, weil die Sonne nicht mehr schien, die Klimaanlagen aber noch voll in Betrieb waren. Es musste jeweils eine Stunde wechselweise der Strom für 200.000 bis 250.000 Kunden abgeschaltet werden, um einen Netzzusammenbruch zu verhindern. Insgesamt traf dies rund 4 Millionen Menschen. In dieser Zeit zahlten die Stromversorger mehr als einen Dollar für eine Kilowattstunde, um die Versorgung notdürftig aufrecht zu erhalten.

Auch in Deutschland gibt es immer häufiger Stromabschaltungen. Hier sind bisher nur Anlagen stromintensiver Betriebe betroffen, die für ihre Produktionsausfälle eine Vergütung erhalten. Auch diese Vergütungen treiben den Strompreis weiter nach oben. Der normale Stromkunde ist noch von Abschaltungen verschont worden. In den Zeiten der Stromknappheit importiert Deutschland zu hohen Preisen Strom, soweit er angeboten wird.

Folgerungen

Die Politik der Bundesregierung wird massiv in ihrer Wendepolitik von der Geschäftsführung des BDEW unterstützt zu Lasten der deutschen Volkswirtschaft. Die Geschäftsführung schädigt damit auch ihre eigenen Stadtwerke und Energieversorger, die sehr moderne Kraftwerke mit Brennstoff sparender Kraft-Wärmekopplung aufgeben und abschreiben müssen.

Die Energiewende kostet uns insgesamt jährlich 50 Milliarden Euro, wenn man alle Aufwendungen zusammen rechnet. Wird die Energiewende beendet, steht dieses Geld zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Corona-Krise zur Verfügung. Innerhalb von 4 Jahren können die dafür geplanten 200 Milliarden Euro zurückgezahlt werden. Gleichzeitig fällt der Strompreis auf die Hälfte. Das führt zu einer höheren Kaufkraft und kostengünstigerer Produktion in den Betrieben. Die derzeitige Abwanderung der Industrie wegen zu hoher Strompreise wird gestoppt oder sogar umgekehrt. Das ist der Weg aus der Krise. Die Corona-Hilfen in Aktionen zur Energiewende umzulenken, ist ein Weg in die Armut und Bedeutungslosigkeit.

Der Beitrag erschien zuerst bei Jouwatch hier




„Fiese Fasern“: Carbonfasern in Windkraftanlagen

Carbonfasern gelten als Werkstoff der Zukunft. Die Fasern werden mit speziellen Kunststoffen in eine Form eingebettet und dann durch Erwärmen ausgehärtet. Es entsteht ein „Supermaterial“: strapazierfähig, hochfest und dabei leichter als Stahl.

Es handelt sich bei Carbonfasern um Kohlenstofffasern, auch kurz Kohlefasern oder CFK genannt. Es handelt sich dabei um industriell gefertigte, hochfeste, (quasi endlos) lange Fasern aus kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien, die durch an den Rohstoff angepasste chemische Reaktionen in graphitartigangeordneten Kohlenstoff umgewandelt werden. Eine zweite Form von eingesetztem Kohlenstoff sind mikroskopisch dünne Röhrchen, sogenannte Nanotubes, die wegen ihrer besonders hohen Festigkeit ebenfalls zur Verstärkung in Kunststoffen verwendet werden.

Bei Bränden, mit Erreichen von Temperaturen über 650° C, verbrennen die Carbonfasern nicht vollständig, sondern sie zerlegen sich und erreichen dabei u. a. auch eine kritisch gefährliche Größe, die beim Einatmen in die Lungengefäße eindringen kann. Da auch eine Aufnahme über die Haut nicht ausgeschlossen werden kann, wird auf eine besondere Gefahrenlage und auf besonderen Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen. In Verbindung mit der Freisetzung von diesen Carbonfasern, incl. Nanotubes wird als Schutzmaßnahme für die Feuerwehr- und Rettungseinsatzkräfte die gleiche Schutzausrüstung wie bei Unfällen mit radioaktiven Stoffen angeordnet. Somit müssen spezielle ABC-Züge der Feuerwehr und gegen chemische, biologische, radiologische, nukleare und explosive Gefahren geschützte CBRN(E)-Trupps, zum Einsatz kommen [1]. Es ist also kein Wunder, dass Carbonfasern umgangssprachlich auch „Fiese Fasern“ genannt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Fasern als krebsverdächtig ein. Im Gefahrstoffrecht sind sie der Kategorie 3, krebserregend zugeordnet [2]. Bereits 2012 warnte der BUND in einer Veröffentlichung vor den Gefahren, die im Brandfall von Nanotubes ausgehen [3]. 2014 griff das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistung der Bundeswehr das Thema auf und warnte vor lungengängigen Carbonfaser-Bruchstücken nach Bränden [4]. Ebenfalls im Jahr 2014 griff die Deutsche Feuerwehrzeitung dieses Thema auf. Nach einem Brandversuch mit Carbonfasern konnten 90.000 Fasern je Kubikmeter Luft ermittelt werden. Jede dieser Fasern birgt das Risiko, eine erste Krebszelle zu verursachen [5].

Große Teile von Flugzeugen werden aus dem neuen Material gebaut. Auch Automobile sind mit Karosserien oder Bauteilen aus Carbonfasern (CFK) auf dem Markt. Wenn es hier zu einem Brand kommt, lässt sich die Gefahr der Faserfreisetzung örtlich lokalisiert relativ einfach mit Schaum oder anderen Bindemitteln bekämpfen. Die CFK-Fasern stecken aber auch in immer mehr Windrädern.

Genau hier schlummert eine verkannte Gefahr, da Windkraftanlagen im Brandfall wegen ihrer großen Höhe nicht löschbar sind und es so zu einer nicht beherrschbaren Emission an „Fiesen Fasern“ aus großer Höhe über einen längeren Zeitraum kommen kann. Dabei ist es nicht möglich, die Emission örtlich zu begrenzen, vielmehr bestimmt die Wetterlage die Art und Weite der Ausbreitung. Diese Tatsache bleibt bei allen bisherigen Abstandsdiskussionen hinsichtlich angrenzender Wohnbebauung oder Sperrradius der Feuerwehr unberücksichtigt! Unstrittig dürfte sein, dass der im Normalfall angelegte Sperrradius der Feuerwehr von 500 Metern um die brennende Windkraftanlage nicht ausreichend ist. Unstrittig dürfte auch sein, dass die bisherigen Mindestabstände von Wohnanlagen zu Windkraftanlagen diese Gefahr in keiner Bauvorschrift berücksichtigen.

Hierzu sagt Prof. Dr. Sebastian Eibl vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistung der Bundeswehr: „Wenn die Fasern Dimensionen dünner als drei Mikrometer erreichen und gleichzeitig eine Mindestlänge von fünf Mikrometern aufweisen, dann sind sie nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation als krebsverdächtig eingestuft.“ Nach einem Brand verändert sich die Struktur, die Fasern werden winzig. Atmet man sie ein, können sie in die Lungengefäße eindringen und dort verbleiben. Als Reaktion können dort spezielle Tumore, ähnlich wie bei einer Asbestvergiftung, entstehen. Auch eine Aufnahme über die Haut ist möglich. Wichtig ist, dass der Körper keine Möglichkeit hat, diese Fasern auszuscheiden. Das ist der eigentliche Grund für die Gefährlichkeit der „Fiesen Fasern“[6].

Nach Auskunft des Bundeswehr-Luftwaffenkommandos wurden in Mecklenburg-Vorpommern nach dem Absturz eines Eurofighters 1.295 Tonnen ‚organoleptisch‘ belasteter, also kontaminierter Boden der fachgerechten Entsorgung zugeführt. Darüber hinaus wurden an der Absturzstelle eines Hubschraubers in Aerzen insgesamt 372 Tonnen Erde ausgehoben, in beiden Fällen wurde die Ernte auf den umliegenden Feldern vernichtet. Der Bodenaushub wurde durch einen Entsorgungsfachbetrieb abgefahren und direkt dort der Behandlung zugeführt.

Im Falle eines Brandes an einer WKA mit Carbon-Materialien werden die anfallenden Mengen an Bodenaushub um ein Vielfaches höher ausfallen, je nach kontaminierter Fläche.

Bisher konnten folgende Brände an Windkraftanlagen, bei denen eine Emission durch Fiese Fasern nicht ausgeschlossen werden kann, in Windindustriegebieten dokumentiert werden:

· am 30.03.2012 in Groß Eilsdorf, Niedersachsen;

· am 27.03.2013 in Groß-Bisdorf, Mecklenburg Vorpommern;

· am 26.06.2018 in Wrohms-Osterrade, Schleswig Holstein.

In allen drei Fällen waren Windturbinen des Typs Vestas V 112 mit 3,0 Megawatt Nennleistung betroffen. Laut Mitteilung des TÜV-Verband (VdTÜV) [7] kommt es zu rund 50 gravierenden Schäden an Windenergieanlagen pro Jahr. D.h. 3,3 % aller rund 30.000 WEA in der BRD erreichen nicht ihre Soll-Lebensdauer von 20 Jahren. Ein Großteil der Schäden ist auf Brände zurückzuführen [8].

Obwohl diese Problematik bereits seit Jahren bekannt ist, wird sie in den Genehmigungsverfahren bis heute ignoriert, und dies trotz der bekannten Warnungen. Wir stellen daher die Frage, welche Auswirkungen die ignorierten Gefahren auf die Typengenehmigung der Windkraftanlagen und die einzelnen Genehmigungsprozesse haben. Sind Abstände kleiner als das Zehnfache der Anlagenhöhe aus Aspekten des Brandschutzes überhaupt verantwortbar?

Zuletzt hat das Umweltbundesamt das Thema in Zusammenhang mit der völlig ungeklärten Entsorgungsfrage dieses Materials aufgegriffen. Inwieweit die Verwendung dieses Materials in Windkraftanlagen mit dem Bundesimmissionsschutzgesetz, welches explizit den Entsorgungsweg mit einschließt, überhaupt vereinbar ist, ist nach wie vor offen. Laut §1 Abs. 2 des Gesetzes dient es auch der „Vermeidung schädlicher Umwelteinwirkungen durch Emission in Luft, Wasser und Boden unter Einbeziehung der Abfallwirtschaft“. Ein geschlossener Stoffkreislauf wäre bei diesem Material zwingend vorzuschreiben, ist jedenfalls heute aber nicht gegeben. Dadurch sollte ein Einsatz von CFK in Windkraftanlagen unzulässig sein, denn das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) fordert, „den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen sicherzustellen“.

Dass die Hersteller der Windkraftanlagen die verbauten Materialien, insbesondere die verbauten Carbonfasern, die zur Verstärkung der Rotorblätter, zur Beschichtung der Rotorblattoberflächen, als Begleitheizung in Rotorblättern zum Enteisen, in Gondelgehäusen und in Bremsbelägen zum Einsatz kommen, als Betriebsgeheimnis einstufen, mutet in diesem Zusammenhang grotesk an. Nach der REACH-Richtlinie der EU wäre dies zwingend vorgeschrieben. Daraus ergibt sich, dass auch die Genehmigungsbehörden nicht wissen, ob und welche Mengen an Carbonfaser-Verbundwerkstoffen in den jeweiligen Anlagen verbaut sind.

Lediglich Nordex gibt für seine Anlage N 117/2400 5,6 Tonnen verbaute carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) an. Zur Größenordnung: Ein Eurofighter hat ein Gesamtgewicht von 11,0 Tonnen.

Unter Berücksichtigung der genannten Sachverhalte ist eine sorgfältige Analyse der Stoffströme und der Gefährdungslage unabdingbar, um adäquate Entsorgungskonzepte gemäß BImSchG und KrWG abzuleiten.

Welchen Einfluss das fehlende Entsorgungskonzept auf Typen- und Baugenehmigungen für Windkraftanlagen hat, ist die interessante Frage. Festzuhalten ist, dass die Politik diese Frage bislang ignoriert hat. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz wird nachweislich nicht eingehalten.

Zu klären wird nun sein, wie dieses Ignorieren von Gesetzen in die Genehmigungsabläufe für Windparks eingebracht werden kann. Viel schwerer wöge, wenn festgestellt würde, dass Windkrafthersteller, Genehmigungsbehörden, Projektierer, Verwaltungen und Betreiber strafbewehrte Fehler begangen haben, denen nachgegangen werden kann.

(1) Bundeswehrübung in Faulbach 2019 Videoübertragung SWR
https://www.facebook.com/FeuerwehrFaulbach/videos/2169664943088958/

https://www.main-echo.de/regional/kreis-miltenberg/Bundeswehruebung-in-Faulbach-Hubschrauber-stuerzt-ab-und-brennt;art3999,6674709

[2] ARD Mittagsmagazin: Wenn Carbon brennt – Achtung Gesundheitsgefahr https://www.youtube.com/watch?v=HYltgsiuobI

[3] https://www.process.vogel.de/bund-warnt-vor-risiken-durch-nanotubes-a-363781/#:~:text=Nanotubes%20BUND%20warnt%20vor%20Risiken%20durch%20Nanotubes&text=Der%20Bund%20f%C3%BCr%20Umwelt%20und,CNT)%20in%20Laufenburg%20am%20Oberrhein.

[4] Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr – Zentrale Stelle für Arbeitsschutz der Bundeswehr, Info-Brief 08/2014, „Nur in der Ausnahmesituation eines Brandes von CFK-Material ist es möglich, dass Faserbruchstücke entstehen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als krebsverdächtig eingestuft sind. Diese Carbonfaserbruchstücke stellen, zusätzlich zu akuten Gefährdungen wie Hitzeeinwirkung und Exposition gegenüber toxischen Brandprodukten, für direkt an Brand-Unfällen beteiligte Personenkreise, z.B. Feuerwehr, Rettungskräfte oder Unfalluntersucher, eine weitere Gefährdung dar.“

[5] Sebastian Eibl und Norbert Scholz, „Besondere Gefährdung beim Abbrand von Carbon-Kunststoffen“, Brandschutz, Zeitschrift für das gesamte Feuerwehrwesen, für Rettungsdienst und Umweltschutz, 68. Jahrgang, Juni 2014: „Feuerwehrangehörige sind zwar im Einsatz durch eine Persönliche Schutzausrüstung mit umluftunabhängigem Atemschutz geschützt. Weitere Rettungskräfte bzw. unbeteiligte Personen können jedoch nach dem Löschen des Brandes ungeschützt einer Faserstaubbelastung ausgesetzt sein.“

[6] https://www.universimed.com/ch/fachthemen/gesundheitsgefaehrdung-durch-lungengaengige-kohlenstofffasern-beim-abbrand-von-carbonkunststoffen-2098532

[7] https://www.vdtuev.de/news/tuev-verband-fordert-umfassendere-sicherheitskontrollen-bei-windraedern

[8] https://www.keinewindkraftimemmertal.de Unfallliste

Der Beitrag erschien zuerst beim Deutschen Arbeitgeber Verband hier




Der Sonntagsfahrer: Die Größenwahnsinnigen

Die Gebetsmühle erinnert die Buddhisten an das Ingangsetzen „des Rades der Lehre“, und der abgespulte Text soll auch Leseunkundigen Möglichkeiten zum Erwerb von positivem Karma eröffnen, nicht unbedingt in diesem Leben, es kann auch bis zum nächsten dauern. Ausgehend von Tibet hat sich das Konzept der Gebetsmühle seit dem 4. Jahrhundert bewährt und findet heute vielfach auch in unserer Politik Anwendung. Die Gebetsmühle ist ein wichtiges Handwerkzeug der Bundesregierung auf dem Pfad der Erleuchtung der Bevölkerung, etwa in Form des Merkel-Mantras. Aber auch, wenn es um Altmaiers  Lobpreisungen der Windenergie geht, deren höhere Weisheit wir möglicherweise auch nicht sofort erfahren, sondern später, irgendwann.

Es trifft sich dabei gut, dass frühe Gebetsmühlen ebenfalls vom Wind angetrieben wurden, allerdings hatten sie eine vertikale Achse die von aufgespannten Tüchern gedreht wurde. Sie erinnern ein bisschen an kreisende Wäscheständer. Diese fortschrittliche spätantike Technologie wurde in Deutschland konsequent weiterentwickelt und ersetzt nun die rückschrittlichen Kernkraftwerke.

Der fromme Glaube wird dabei mit dem Streben nach Größe und Ewigkeit kombiniert, die traditionellen Bestandteile des deutschen Weges zum Karma. In Abwandlung der Bestimmung buddhistischer Gebetsmühlen, die ich hier auf Wikipedia fand, könnte man die Essenz deutscher Windmühlen so beschreiben: „Eine Motivation dieser Technik besteht darin, bei der Drehung der Windmühle zu visualisieren (geistig zu projizieren), dass alle darin enthaltenen Mantras während des Drehens Licht zu allen fühlenden Wesen ausstrahlen (Disco Effekt), deren Leid beseitigen und schlechtes Karma auflösen“.

Kurz gesagt, ebenfalls in Wiki-Abwandlung: „Eine fortgeschrittene, sich der höchsten Sichtweise der deutschen Politik annähernde Praxis des Drehens einer Windmühle liegt darin, während des Drehens der Windmühle sich darauf zu konzentrieren, dass sowohl der Drehende als auch die Handlung des Drehens und die sich drehende Windmühle, samt den darin enthaltenen Mantras und Gebeten, nicht völlig schwindelig machen“.

Spätantiker Technologiesprung

Zu – im wahrsten Sinne des Wortes – ganz großer Form läuft jetzt beispielsweise Markus Tacke, Chef von „Siemens Gamesa Renewable Energy“ auf. „Mit großer Leistung geht ein großer Nutzen einher“, bewirbt er sein neues Riesenwindrad, das vor der Küste im Meer so hoch aufragen soll wie der Eiffelturm. „SG 14-222 DD ist ein globales Produkt, das uns allen hilft, einen großen Schritt vorwärts zum Schutz und Erhalt unseres Planeten zu machen“, segelt er weiter zum rettenden Karma. „Das neue Windrad von Siemens Gamesa sprengt alles bisher Vorstellbare“, schreibt auch DIE WELT ganz richtig, es katapultiere die Windkraft „in eine neue Dimension“.

Der spätantike Technologiesprung besteht in einer Leistung von bis zu 15 Megawatt pro Windrad. Zum Vergleich hier die Leistung des vor zwei Wochen gesprengten Kernkraftwerkes im badischen Philippsburg. Die Leistung der beiden Blöcke dieses bis dahin voll funktionstüchtigen und mit Restwert von 3 Milliarden Euro veranschlagten Kraftwerkes betrug rund 2.400 Megawatt. Um das rückschrittliche KKW zu ersetzen, das gerade mal soviel Platz beansprucht wie ein mittleres Parkhaus, müssen also rund 160 spätantike Eiffeltürme auf hoher See aufgestellt werden, wobei Einstein ins Spiel kommt, dem folgendes Zitat gerne in die Schuhe geschoben wird: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Dazu passt eine Aussage von Andreas Nauen, Chef der „Offshore-Business Unit“ von Siemens Gamesa. Seit 1991 arbeite der Konzern daran, „die Leistung zu steigern, technologische Risiken zu minimieren und die Energiegestehungskosten konstant zu senken“. Der Erfolg dieser Bemühungen lässt sich so beschreiben: Die Stromkosten für die Deutschen sind schon deutlich höher als der Eiffelturm und nähern sich dem Shanghai Tower (642 Meter), der Offshore-Versorger „Njord Forseti“ rammte gerade eine Windkraftanlage vor der deutschen Küste, die von den Rotoren bestrichenen Flächen sind Todeszonen für Seevögel, eine einzige so groß wie fünf Fußballfelder.

Zäh wie die Windhunde

Um so verzweifelter die Lage, desto größer werden in Deutschland die Projekte, das zeigten schon die „Reichskrafttürme“ des deutschen Erfinders Hermann Honnef, diese sollten bis zu 500 m hoch gebaut werden und drei gegenläufige Windrotoren von 160 Meter Durchmesser tragen. Bevor sie den Planeten retten konnten, unterzeichnete Deutschland allerdings die Kapitulation. In Sachen der aussichtlosen Energiewende geben sich die Beteiligten noch zäh wie die Windhunde. In einem Prozess zur „Marinen Raumordnung“ unter Federführung des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) werden bereits Pläne diskutiert, wie man bis zum Jahre 2050 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 40 bis 50 Gigawatt in Nord- und Ostsee platzieren könnte. Allerdings fehlt nach wie vor eine Erleuchtung darüber, wo dieser Strom denn gespeichert werden könnte, damit die Lichter weiter brennen, wenn Flaute herrscht.

Ähnlich verhält es sich mit einem Plan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das nun ausgerechnet im afrikanischen Niger, einer Region mithin, die auch ohne deutsche Technologie-Partnerschaft genügend Probleme hat, mit Solarstrom Wasserstoff zur Deckung des deutschen Energiebedarfes produzieren will. Die dafür erforderliche Fläche würde schlappe 40.000 Quadratkilometer umfassen, also in etwa die Fläche Baden Württembergs. Für den Transport des Wasserstoffes in heimische Gefilde könnte man vielleicht den Groß-Zeppelin „Cargo-Lifter“ reanimieren, dessen gigantische Pleite auf Achgut.com wiederholt thematisiert wurde.

Über solche Petitessen räsonieren aber allenfalls Miesmacher und Defätisten – Menschen mit einem vorbildlichen Karma spucken stattdessen in die Hände, bis das Land so richtig durchstartet.

Ein sehr schönes historisches Beispiel dafür war die „ME 321 Gigant“, der größte Lastensegler aller Zeiten. Im Rahmen des Unternehmens „Seelöwe“, dahinter verbarg sich ein Offshoreprojekt zur Rettung der Welt vor den Engländern, sollten deutsche Truppen im zweiten Weltkrieg zum Albion hinübergeschickt werden. Aber die Sache hatte von Anfang an keinen guten Lauf. So hatte die deutsche Luftwaffe vergessen, ein Schleppflugzeug zu entwickeln, das die Riesendinger zuverlässig in die Luft hätte bringen können.

Von Frankfurt nach Köln zum Rosenmontagszug

Ein wenig suboptimal lief auch die Sache mit der „Maus“, einem von Ferdinand Porsche entwickelten Riesen-„Panzerkraftwagen“, der den Zweiten Weltkrieg ebenfalls mit deutscher Größe wenden sollte. Der Weg zum Sieg wurde leider dadurch vereitelt, dass das gute Stück 190 Tonnen wog und deshalb über keine Brücke fahren konnte, um einen Feind aufzusuchen. Inzwischen fand die „Maus“ einen zeitgemäßen Nachfolger in Gestalt des Mercedes EQC, einem 2,5 Tonnen schweren Elektropanzerwagen, der es mit einer Batterieladung von Frankfurt nach Köln zum Rosenmontagszug, nicht aber zurück schafft.

Geradezu legendär ist die „Dicke Bertha“, ein Mörser mit 42-Zentimeter-Kaliber, der 1914 als ultimative Waffe gegen Bunker gebaut wurde. Um das Ding in die Nähe der Front zu bugsieren, brauchte man ein Dutzend Eisenbahnwaggons und außerdem ein Beton-Fundament, damit die „Wunderwaffe“ beim Einsatz vor Frankreich nicht vom Rückstoß bis an die holländische Grenze retourniert wurde. Beim ersten Versuchseinsatz hätte das 150-Tonnen-Ding mangels Zielgenauigkeit übrigens fast den Generalstab umgebracht. Das verheißt nichts Gutes für Europas Karma, denn Mario Draghi und Friends haben den Namen „Dicke Bertha“ für ihre Billionenschuldentürme adoptiert.

Bei klarem Wetter kann man übrigens vom 185 Meter hohen EZB-Turm im Osten von Frankfurt herüber zum Senkenbergmuseum im Westend schauen, eine der berühmtesten Naturkundesammlungen der Welt. Den Eingangsbereich dominieren Tyrannosaurus, Triceratops und Co. Der Kopf eines Diplodocus überragt die Ausstellung so ähnlich wie die Chefetage der EZB die Stadt, deshalb ist die Leitung so lange wie die Eisenbahnroute von Moskau nach Wladiwostok. Wenn man unten schon mit allen Vieren im Dreck steckt, spricht sich dies oben noch lange nicht herum.

Nur unter den optimalen Verhältnissen eines Schlaraffenlandes konnten die Dinosaurier so prächtig gedeihen. Doch als sich vor 65 Millionen Jahren die Umweltbedingungen drastisch wandelten, traf es die Giganten völlig unvorbereitet. Beim Großen Preis der Evolution machen immer wieder die Kleinen, Genügsamen und Anpassungsfähigen das Rennen. Die Großen bleiben viel eher auf der Strecke. Das hat etwas Tröstliches: Das Skelett eines Sauriers kann als Denkgerüst dafür gelten, wie sich die Dinge auf Erden immer wieder brechen und die mit den dicken Hosen und aufgeblasenen Backen dahinraffen. Bei den Dinosauriern hat es noch 150 Millionen Jahre gedauert, in jüngster Zeit gehts viel schneller.

Anmerkung der EIKE-Redaktion:

Der Artikel erschien zum ersten Mal in ACHGUT am 31.Mai 2020. Wir danken Herrn Maxeiner ganz herzlich für seine Genehmigung, seinen Beitrag in die EIKE-News zu übernehmen.




Schwächen von Wind und Solar: Wenn Wissenschaft und Realität kollidieren

Es gibt Jene, die behaupten, dass diese intermittenten Quellen eines Tages von Batterien gestützt werden. Genau dies behaupten die Betreiber des Solarkraftwerkes, welches in der Mohave-Wüste 50 km nordöstlich von Las Vegas errichten worden ist. In einem zukünftigen Artikel werden wir mittels einfacher Arithmetik erklären, warum dies nach den Gesetzen der Physik niemals zu tragbaren Kosten der Fall sein wird. Hier wollen wir die Behauptungen ansprechen, welche zu dem verschrobenen Interesse an Wind- und Solarenergie geführt haben.

Akademia, Presse und Medien, die CO2-Industrie sowie Politiker schlagen täglich Alarm mit Schlagzeilen wie

Globale Erwärmung gefährdet die Menschheit

Der Green New Deal wird den Planeten retten

Anthropogenes CO2 lässt Pole abschmelzen, was New York City und Miami bedroht

Globale Erwärmung wird den Planeten und die Menschheit in 12 Jahren zerstören

Stoppt Kohlenstoff jetzt! Lasst die Jets am Boden – und keine Kühe mehr!

Aber wenn Wissenschaft und Realität kollidieren, dann geht es zur Sache! Im Bereich Energie gab es niemals eine Verknappung von Leuten mit wahnwitzigen Ideen. Wir alle haben die Stories gehört über Maschinen, die vermeintlich unaufhörlich laufen, aber die meisten von uns sind klug genug zu erkennen, dass es sie nicht geben kann und auch nicht gibt. Weil wir alle jedoch auch den Wind wehen und die Sonne scheinen sehen, scheint es, als ob die Erzeugung nützlicher Energie aus diesen Quellen sowohl möglich als auch relativ billig ist. Schließlich haben wir schon lange den Wind als Antrieb für Segelschiffe und zum Mahlen von Getreide genutzt, und die Sonne, um verschiedene Dinge zu erwärmen. Allerdings ist die Stromerzeugung mit einer intermittenten Energiequelle etwas, das nur sehr wenige Menschen verstehen. Jene, welche für diese Energieerzeugung eintreten, neigen dazu, von Subventionen der Regierung [= des Steuerzahlers] zu profitieren – vergeben von Politikern, die absolut keine Ahnung davon haben, wie ein Kraftwerk arbeiten muss.

Der französische Autor und Philosoph Voltaire hatte seine eigenen Methoden, sich durch den Nebel von Selbstbetrug und Selbsterhöhung zu arbeiten. Er schrieb: „Ich bete immer zu Gott mit einem sehr kurzen Gebet: ,Lieber Gott, bitte mach unsere Feinde lächerlich!‘ Gott hat dieses Gebet erhört“. Und doch scheint es so, als ob wir für immer und ewig gegen einen großen Teil dieser lächerlichen Ignoranz kämpfen müssen. Dieser Beitrag wird hoffentlich dem gesunden Menschenverstand auf die Sprünge helfen bzgl. Energieerzeugung – ohne große Notwendigkeit, das Verständnis der Leserschaft zu Mathematik und Ingenieurswesen zu bemühen. Die Stromerzeugung ist komplex, wenn einer verstehen muss, wie ein Generator Strom erzeugt, aber es ist einfach, wenn wir die Maschinerie dort lassen, wo eine Turbine innerhalb magnetischer Spulen läuft.

Hier folgen also ein paar Schlagzeilen, die von den kreischenden Medien nie erwähnt werden [i]:

Erneuerbare gefährden Ökonomie und Energieversorgung in Deutschland, warnt McKinsey in einem neuen Report: Forbes, 5. September 2019 von Michael Shellenberger: Ein neuer Report [ii] der McKinsey-Agentur kommt zu dem Ergebnis, dass die Energiewende in Deutschland eine signifikante Bedrohung für die Wirtschaft und die Energieversorgung des Landes darstellt.

Windmühlen lassen den Verbrauch fossiler Treibstoffe und auch CO2-Emissionen zunehmen: In einem Artikel von C. LePair [iii] werden detailliert die vielen Missverständnisse beschrieben bzgl. des kombinierten 500-MW-Zyklus-Kraftwerkes, bestehend aus einem fossil betriebenen Kraftwerk plus einem 100-MW-Windpark. Während des Betriebs über ein Jahr reduzierte sich die Verbrennung fossiler Treibstoffe um 4,5% ohne jede Reduktion von CO2-Emissionen. Die Unterhaltskosten stiegen jedoch rasant:

* Die oftmals zitierte Lebensdauer einer Windmühle von 20 Jahren liegt viel eher bei 12 bis 15 Jahren.

* Windmühlen sind insgesamt Stromverbraucher, wenn die Windgeschwindigkeit unter 15 km/h liegt (Abbildung 1)

In einem bei der GWPF veröffentlichten Artikel von Rupert Darwall anlässlich des 10. Jahrestages der verheerenden britischen Verpflichtung zum Paris-Abkommen schreibt der Autor: „Während sich Politiker selbst als Klimaretter gerieren, führen die immer höheren Kosten zu Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Ausbeutung von Budgets der Haushalte, wobei Letzteres die Ärmsten in der Gesellschaft am stärksten trifft … kein seriöses Land wird irgendetwas so Dummes tun im Namen der Rettung des Klimas“ [iv]

Was ist da los? Wo sind all die Vorteile, die man uns versprochen hat? Hier noch einmal die Faustregel zu Beginn dieses Beitrags: Die gesamte Solar- und Windenergie in einem Stromnetz muss zu einem gleichen oder sogar größeren Anteil fossiler Energie abgestützt werden, die zu 100% der Zeit im Standby gehalten werden muss. Wir werden jetzt das Beispiel des Windkraftwerkes in Schiphol heranziehen und die signifikanten Faktoren erläutern, die unsere Faustregel bestätigen [v].

Zunächst wollen wir die beiden am meisten laufenden Kraftwerke erläutern. Ein Simple Cycle-Kraftwerk verbrennt Treibstoff, normalerweise Erdgas oder Kohle, um Dampf für den Betrieb einer Strom erzeugenden Turbine zu liefern. Ein effizienteres Kraftwerk nutzt einen kombinierten Zyklus einer Erdgasturbine und einer Dampfturbine, welche die Abwärme durch Verbrennung des Gases nutzt, um in einem zweiten Generator Strom zu erzeugen.

Abbildung 2 zeigt das ländliche Bild, welches der Öffentlichkeit so gerne von den Medien präsentiert wird. In Wirklichkeit besteht aber die Substanz in dem Anteil fossiler Treibstoffe, der sicherstellt, dass die benötigte Grundlast von 500 MW auch geliefert wird. Dies ist optimale Effizienz ohne Brownouts oder Blackouts und mit minimaler Verschmutzung und CO2-Ausstoß. Wenn dann der Wind mit der günstigsten Geschwindigkeit weht (13 bis 40 km/h; Abbildung 1), wird Windenergie online gestellt. Das fossil betriebene Kraftwerk wird dann heruntergefahren und von seinen idealen 100% auf nur 80% moduliert, um die 100 Megawatt zu berücksichtigen, die der Wind liefert. Wenn die Windgeschwindigkeit variiert, kann die Leistung der mit fossilen Brennstoffen betriebenen Anlage zwischen 80% und 100% hin und her schwanken.

Hintergrundinformation: ein typisches gasbefeuertes Kombikraftwerk mit Gasturbinen wird einen thermischen Wirkungsgrad von etwa 60% haben, und die modernen Anlagen nähern sich 70%. Wenn dieselbe Anlage jedoch auf den Simple-Cycle-Modus heruntergefahren wird, d.h. ohne Dampfkraft aus Abwärme, sinkt der Wirkungsgrad um mehr als die Hälfte, und das CO2 und die Schadstoffe steigen. Der Dampfanteil wird eliminiert, um eine stabile Leistung des Stromnetzes zu gewährleisten.

Regelreserve: Von dem Kraftwerk wird ein konstanter Energieertrag (500 MW) mit einer Frequenz von 50 Hz gefordert. Nun ändert sich die Windgeschwindigkeit aber permanent, und ein Combined Cycle-Kraftwerk kann nicht schnell genug darauf reagieren, wohl aber ein Simple Cycle-Kraftwerk. Letzteres kann hoch- und herunter gefahren werden, um Ertragsenergie und Frequenz zu synchronisieren (Abbildung 3). Aber dies geht einher mit einer erheblich verringerten thermalen Effizienz von 60% auf 20%. Folge: die Verbrennung fossiler Treibstoffe steigt und damit auch die Erzeugung von Kohlendioxid und Verschmutzern. Um das verständlicher zu machen: Man denke an den Benzinverbrauch eines Autos auf einer leeren Autobahn im Vergleich zu Stop-And-Go in Innenstädten.

Man wird finden, dass die Industrie der Stromerzeugung Windmühlen ziemlich positiv gegenüber steht. Erstens, sie verkauft Windmühle, deren Generatoren und die nötige Ausrüstung. Dann verkaufen sie das üppig ausgerüstete Combined Cycle-Kraftwerk, welches in einem erratisch offenen Cycle Mode operiert. Dieser erratische Betrieb belastet/verbraucht die teuersten Reserveteile zwei bis drei mal so stark wie normal, was den Verkauf von Ersatzteilen in die Höhe schießen lässt.

Die Kosten dieses erratischen Betriebs wischen sehr schnell die 4,5% Einsparungen vom Tisch, und zwar durch viele Faktoren. Der Umweltschaden ist sogar noch sehr viel schlimmer. Gäbe es nämlich keine Windmühlen, würde das Combined Cycle-Kraftwerk mit seiner Spitzen-Effizienz von über 60% laufen, so dass weniger fossiler Treibstoff verbrannt werden muss und weit weniger Kohlendioxid und atmosphärische Verschmutzer erzeugt werden.

Die Niederlande sind ein kleines, dicht bevölkertes Land, wo ein großer Teil der Landfläche zu hohen Kosten dem Meer abgetrotzt worden ist. Und doch zeigt sich hier, dass die Errichtung dieses Tue-Nichts-100 MW-Kraftwerkes mehr gekostet hat als 25 km² Ackerland.

Angelehnt an amerikanisches Baseball: nach drei Fehlschlägen [strikes] fliegt man raus. Fehlschlag 1: Im ersten Abschnitt haben wir gezeigt, dass Wind- oder Solarkraftwerke vermutlich niemals die Energie liefern werden, die zum Bau und zur Installation derselben verbraucht worden ist – wobei sie außerdem unserem kleinen blauen Planeten schwere Schäden zufügen. Fehlschlag 2: Im zweiten Abschnitt zeigen wir, dass diese grünen Monster keinerlei Energie-Nutzen für das Netz haben. Fehlschlag 3: Wir zeigten die extensiven ökologischen Schäden auf, welche die Errichtung dieser Monster mit sich bringen UND die Beleidigungen, denen man bei Hinweisen auf diese Schäden ausgesetzt ist – ohne jede Reduktion der verbrannten fossilen Treibstoffe und mit zunehmenden CO2-Emissionen und Luftverschmutzung.

Zurück zu Michael Moore. Gegen Ende seines Dokumentarfilmes Planet for the Humans geben Michael und Jeff Gibbs ihren schweren Sorgen Ausdruck hinsichtlich der Überbevölkerung der Erde – sieben Milliarden, Tendenz steigend. Sie meinen, dass uns der Lebensraum, die Ressourcen und Ackerland ausgehen – wie können wir dann jemals unsere Bevölkerung ernähren? Schon jetzt ist Wasser knapp, und der Colorado River erreicht nie mehr den Pazifik. Folglich verlagert sich die Diskussion weg von der anthropogenen globalen Erwärmung hin zum anthropogenen Bevölkerungs-Alarm. Michael und Jeff verfügen nicht über ausreichend Hintergrund für diese Diskussion.

Glücklicherweise sind wir aber sehr wohl in der Lage, diese Frage zu beantworten. In einem späteren Artikel werden wir zeigen, wie die Menschheit mittels des Zaubers fossiler Treibstoffe und Kernkraft die Pseudo-Krise der globalen Überbevölkerung bereits gelöst hat. Alle Bemühungen, zu Wind- und Solarenergie überzugehen – ohnehin in jedem Falle unmöglich – würden die Welt mit Sicherheit in die Umstände bringen, die Moore und Gibbs so fürchten.

Referenzen

[i] A HITCHHIKER’S JOURNEY THROUGH CLIMATE CHANGE, https://www.amazon.com/Hitchhikers-Journey-Through-Climate-Change-ebook/dp/B086R49RS6/ref=sr_1_1?dchild=1&keywords=a+hitchhiker%27s+journey+through+climate+change&qid=1587476127&sr=8-1

[ii] https://www.forbes.com/sites/michaelshellenberger/2019/09/05/renewables-threaten-german-economy-energy-supply-mckinsey-warns-in-new-report/#2f0d3f898e48

[iii] https://www.wind-watch.org/documents/windmills-increase-fossil-fuel-consumption-and-co2-emissions/

[iv] https://www.thegwpf.org/content/uploads/2018/11/10years-CCA.pdf

[v] https://www.wind-watch.org/documents/windmills-increase-fossil-fuel-consumption-and-co2-emissions/

Autoren: CFACT Senior Science Analyst Dr. Jay Lehr has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books. Jay’s new book A Hitchhikers Journey Through Climate Change written with Teri Ciccone is now available on Kindle and Amazon.

Terigi Ciccone Engineer, Science Enthusiast and Artist. Loves reading and travel, Naturalist, Author of the new book “A Hitchhiker’s Journey Through Climate Change.”

Link: https://www.cfact.org/2020/05/25/exposing-the-weaknesses-of-wind-and-solar-when-science-and-reality-clash-part-ii/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Erneuerbare Energie: Windiges Problem für den deutschen Wald*

Wegen der kaum noch vorhandenen Akzeptanz von weiteren Windparks in der Bevölkerung und aus Mangel an sogenannten Vorrangflächen für den Bau neuer Windkraftanlagen drängen die Energiekonzerne verstärkt auf den Bau von Windparks in Wäldern. Laut dem Bundesverband Windenergie (BWE) hat der starke Rückgang der Genehmigungszahlen in den vergangenen drei Jahren zu einem „enormen Nachholbedarf“ geführt.

Zwar haben Bürger theoretisch auch bei Windkraftprojekten in Wäldern ein Mitspracherecht, jedoch liegen die Hürden für ein „berechtigtes Interesse“ sehr hoch, was sich zuletzt am Beispiel des hessischen Reinhardswalds gezeigt hat. Als „Anwälte“ der Wälder gegenüber der mächtigen Windlobby bleiben de facto nur die Naturschutzverbände, von denen aber bisher nur der Naturschutzverband Deutschland (Nabu) gelegentlich als Kläger gegen Windparkprojekte auftrat.

Generell sind BUND und Nabu aber mit der Preisgabe von Waldgebieten für den Bau von Windanlagen einverstanden, was selbst Funktionsträger dieser Organisationen schon veranlasst hat, ihre Mitgliedschaft zu kündigen.

Derartige Vorhaben sind in mehreren Bundesländern verboten, so in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. In Thüringen besteht ein solches Verbot nicht, aber es drehen sich nur zwei Windräder in den Wäldern des Freistaats. Ein Antrag von CDU und FDP, den Bau von Windrädern in Thüringens Wäldern grundsätzlich zu verbieten, stieß Anfang Januar im Erfurter Landtag bei SPD, Grünen und Linken auf Ablehnung, während die AfD den Antrag unterstützt.

In Niedersachsen, wo Ende 2019 bereits 6.311 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 11.205 Megawatt installiert waren, wurde Anfang des Jahres das Windpark-Verbot für Wälder auf Antrag der CDU gelockert. Aus der SPD kam der Vorschlag, Windturbinen auf ausgewiesenen kahlen Flächen nach Sturmschäden und Insektenbefall zu errichten.

Damit entfiele die Vorgabe, dass Kahlflächen in Nutzwäldern aufzuforsten sind. Im Harz, wo schwerwiegende Dürreschäden infolge der anhaltenden Trockenheit verzeichnet werden, könnten somit möglicherweise bald Windräder der neuen Größenklasse mit einer Gesamthöhe von 238 Metern und einem Drehradius der Turbinen von 160 Metern aufragen und das Landschaftsbild prägen.

Die schwarz-grüne Regierungskoalition in Wiesbaden hat sich für einen radikalen Weg entschieden. Ende 2019 drehten sich 1.161 Windräder im Bundesland Hessen. Jedoch lässt sich in Hessen kinetische Energie (Wind), wenn überhaupt, nur über den meist bewaldeten Höhenlagen lohnenswert abgreifen. Neue Anlagen können kaum noch ohne Gerichtsverfahren gebaut werden.

Propeller für Grimms Märchenwald

Mit diesem Argument hat die Landesregierung im vergangenen Jahr weitere Vorrangflächen in Waldgebieten ausgewiesen, sodass man sich in Hessen jetzt mit 1,85 Prozent ausgewiesener Fläche beruhigt dem im Landesentwicklungsplan vorgegebenen Ziel nähert, wonach zwei Prozent der Landesfläche als Windvorranggebiete auszuweisen sind.

Ungeachtet massiver Proteste aus der Region und ganz Deutschland hält Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Vorhaben fest, den 1000 Jahre alten Reinhardswald, auch bekannt als „Grimms Märchenwald“ und „Schatzhaus der europäischen Wälder“, in einen Standort für insgesamt 50 riesige Windanlagen umzuwandeln.

Die Grünen im Schulterschluss mit der Industrie – das empört viele Einwohner und Naturfreunde.

Die Dürre hat Folgen, auch im Reinhardswald. Den Windparkbefürwortern dienen die Waldschäden als Rechtfertigung für die Ausweisung von 2000 Hektar (20 Millionen Quadratmeter) für den Bau von 50 riesigen Windrädern. Dass diese ihre Umgebung zusätzlich austrocknen, will auf offizieller Seite niemand wahrhaben. Das Genehmigungsverfahren für die ersten 20 Anlagen hat begonnen. Doch die Projektgegner sind hochmotiviert und wollen nicht aufgeben. „Die Natur Aller fällt der Profitgier Einzelner zum Opfer“, liest man auf der Internetseite der Bürgerinitiative „Rettet den Reinhardswald“.

In Nordrhein-Westfalen ist die Errichtung von Windkraftanlagen in Wäldern durch einen Erlass vom 23. Mai 2018 vom Grundsatz her erschwert worden: „Die Landesregierung will die Akzeptanz für die Nutzung der Windenergie erhalten, weil sie ein wesentlicher Bestandteil für das Gelingen der Energiewende ist.“

Der Energiekonzern BayWa (Bayerische Warenvermittlung) plant jedoch weiterhin den Bau von sieben Windrädern mit einer Nennleistung von je 4,5  Megawatt im Balver Wald westlich der Stadt Balve und südlich der Stadt Hemer.

Der Balver Wald ist die höchste Erhebung der Iserlohner Höhe wie des gesamten Märkischen Oberlandes und ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet. Bis Februar wurden 200.000 Euro von Kleinanlegern eingesammelt, ein nur symbolischer Kostenbeitrag für den Bau der Windturbinen. Indessen fühlen sich die Stadtverwaltungen der beiden genannten Orte bei den Planungen übergangen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  24. April 2020, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin  Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Französischer Widerstand: Aufruhr im ländlichen Raum gegen den großen Windkraftschwindel

Vor nicht allzu langer Zeit dachten französische Anlagesuchende für erneuerbare Energien, sie könnten sich auf die Liebe ihrer Landsleute zur énergie éolienne [Windkraft] verlassen, um eine Lizenz für Errichtung von Windkraftanlage (WKA) zu bekommen, und damit Frankreichs Aussicht auf Postkarten unberührter Natur zu zerstören.

Nun, das war damals, heute ist heute.

Bernard Durand ist ein französischer Umweltschützer, Ingenieur, Forscher und Naturforscher, er glaubt an den mensch-beeinflussbaren Klimawandel. Durand hat ausführlich über die wachsende französische Opposition gegen Windkraft in der Vergangenheit geschrieben und sie zusammen mit der Veröffentlichung seines Buches “ Un vent de folie: L’éolien en France: mensonge et arnaque?“ „[Verrückt wie das Meer und der Wind: Windkraft in Frankreich: eine Lüge und ein Schwindel?]

Leider muss Monsieur Durands Buch noch ins Englische [oder auch Deutsche] übersetzt werden. Im Folgenden gibt er jedoch einen angemessenen Überblick über den Inhalt, der einen ziemlich guten Hinweis darauf gibt, wie feindlich die Franzosen gegenüber der industriellen Windkraft geworden sind.

 

Verrückt wie Meer und Wind: Windkraft in Frankreich: eine Lüge und ein Schwindel?
European Scientist, Bernard Durand
22 January 2020

Die Ernüchterung der Öffentlichkeit bezüglich Windkraft nimmt rapide zu: Ihre Anhänger sind zu einer Minderheit geworden. Immer mehr Franzosen sind besorgt über die Umwelt- und Gesundheitsschäden und den Flecken auf den berühmten Landschaften ihres Landes infolge seiner massiven Entwicklung. Sie sind auch verärgert über die unbekümmerten Methoden, mit denen sie verhängt wurden und die Korruption gewählter Beamter, die zu oft damit einhergeht.

Aufgrund der intensiven Desinformationskampagnen zu diesen Themen wissen viele Franzosen jedoch noch immer nicht, wie viel der Windstrom sie tatsächlich kosten wird, ohne zur Bekämpfung der globalen Erwärmung beizutragen oder um ihre zuverlässigen Kernreaktoren abzuschaffen. Es wird mehr Arbeitsplätze zerstören als es schafft. Diese Ausarbeit erklärt warum. Es baut auch die Strukturen von Lügen und Finanzbetrug ab, die es Windenergieförderern ermöglichen, Geld damit zu verdienen, ohne sich um ihre tatsächliche Effizienz oder die Schäden für Mensch und Umwelt zu sorgen, nur zu ihrem eigenen finanziellen Nutzen oder bei Wahlen.

Windkraft ruiniert die Landschaft und die Küsten, verarmt das französische Volk und nützt ihnen nichts. Es ist eine Massenvernichtungswaffe für ihre Umwelt und Wirtschaft. Es gefährdet die Energiesicherheit. Es muss dringend gestoppt werden und das dafür verschwendete Geld könnte zur Reduzierung der CO2-Emissionen aus Wohnraum und Verkehr verwendet werden, die erheblich mehr CO2 ausstoßen und daher klimaschädlicher sind als unser Strom.

Bernard Durand ist Ingenieur, Forscher und Naturforscher. Er war Direktor der Abteilung Geologie-Geochemie des Institut français du pétrole et des énergies nouvelles (IFPEN) [französisches Institut für Erdöl und neue Energien], dann der Ecole Nationale Supérieure de Géologie Wissenschaftlicher Ausschuss der Europäischen Vereinigung der Geowissenschaftler und Ingenieure (EAGE). Er ist Mitbegründer des Umweltverbandes „Nature en Pays d’Arvert“. Alfred-Wegener-Preis der EAGE.

Bernard Durand, wie können Sie Mitbegründer eines Umweltverbands sein und ein Buch mit dem Titel „Un vent de folie: L’éolien en France: mensonge et arnaque“ schreiben? [Verrückt wie Meer und Wind: Windkraft in Frankreich: eine Lüge und ein Schwindel?]

Es ist perfekt kompatibel und dieses Buch erklärt die Tatsache: Windkraft in Frankreich ist in der Tat eine Waffe der massiven Umweltzerstörung für ländliche Gebiete. Dies wird in Kürze auch für die Meeresumwelt der Fall sein, wenn die Offshore-Windkraft so installiert wird, wie es unsere Regierung wünscht. Was für einen Ökologen unvereinbar und daher zutiefst heuchlerisch wäre, wäre die Förderung der Windenergie aus Gründen der Verteidigung der Umwelt und des Klimas, ebenso wie die etablierten NGOs, die behaupten, „Umwelt“ zu sein, wie Greenpeace , World Wildlife Fund (WWF) und France Nature Environnement (FNE), unter anderem.

Sie behaupten, dass die Ernüchterung über Windenergie in der öffentlichen Meinung zunimmt und dass ihre Anhänger zu einer Minderheit geworden sind. Dies ist zweifellos auf die zahlreichen kritischen Werke zurückzuführen, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Ihr Buch enthält jedoch eine originelle Kritik, die der Öffentlichkeit noch unbekannt ist.

Die Arbeiten, über die Sie sprechen, befassen sich hauptsächlich damit, die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit anzuprangern, die Korruption gewählter Beamter, die viel zu oft Teil des Fortschrittsprozesses der Branche ist, und die Absurdität der Entwicklung aus wirtschaftlicher Sicht. Sie haben in der Tat zu einer wachsenden öffentlichen Ernüchterung beigetragen, die auf die zunehmende Wahrnehmung der schädlichen Auswirkungen der Windkraft auf ihre unmittelbare Umwelt und ihre Gesundheit durch die Anwohner zurückzuführen ist, von denen es immer mehr gibt.

Dies ist derzeit die einzige Arbeit für die breite Öffentlichkeit, die mit Hilfe der Grundlagenphysik zeigt, dass die behaupteten Ziele zur Rechtfertigungen der Windenergie, in keiner Weise erreicht werden können. Insbesondere kann es nur den Preis für Strom und jetzt für Kraftstoff für französische Haushalte erhöhen und infolgedessen die Energieunsicherheit von Haushalten mit niedrigem Einkommen erhöhen, während es nichts zur Reduzierung unserer CO2-Emissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen kann. Es wird nichts zum Ersatz unserer Kernreaktoren beitragen. Ist es sinnvoll, unsere Umwelt für etwas zu zerstören, das viel Geld kostet und nutzlos ist?

Die öffentliche Meinung hat dies in der Tat nicht wirklich begriffen, da Desinformation zu diesen Themen durch die Medien unter dem Druck eines großen Teils der politischen und finanziellen Welt, aber leider auch von sogenannten „Umwelt“ -NGOs wie den oben genannten bereitgestellt wird.  Das ist intensive Vernebelungstaktik seit geraumer Zeit. Zum Glück ändert sich dies jetzt. Hoffentlich nicht zu spät!

Sie sprechen viel über das deutsche Beispiel, über die nicht -planbare Stromversorgung, über die weiterhin hohe CO2-Produktion und über den dramatischen Anstieg der Strompreise. Welche Lehren können wir daraus ziehen?

Die wichtigste Lektion, die gelernt werden muss, ist, dass wir nicht dem Beispiel Deutschlands folgen sollten, das impulsiv und gedankenlos in eine ökologische und ökonomische Sackgasse und eine dauerhafte Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen geraten ist, indem wir Wind- und Solarphotovoltaik entwickeln wollen, koste es was es wolle; anscheinend im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Ausgaben für dieses Programm belaufen sich bereits auf Hunderte von Milliarden Euro, für ein sehr schlechtes Ergebnis.

Aufgrund der Volatien, dh der unkontrollierbaren (nicht planbaren) Variabilität der durch Windkraft erzeugten elektrischen Energie, war Deutschland gezwungen, seine gesamte Energie aus kohlebefeuerten zuverlässigen Kraftwerken zu behalten. Die stillgelegten Kernreaktoren mussten durch teurere Gaskraftwerke ersetzt werden. Deutschland importiert jetzt große Mengen Kohle aus den USA und wird in Kürze große Mengen russischen Gases importieren, um seine Gaskraftwerke versorgen. Dafür werden gerade in der Ostsee die Gaspipelines Northstream 1 und 2 installiert.

 Infolgedessen ist und bleibt Deutschland der Hauptverschmutzer der europäischen Atmosphäre, mit dem [wie behauptet wird] klimatödlichen CO2 seiner Kraftwerke, aber auch mit den gesundheitsschädlichen Abgasen dieser Kraftwerke. Der geplante Ersatz seiner Kohlekraftwerke durch Gaskraftwerke bis 2038 wird zu spät kommen, und während er seine CO2-Emissionen reduzieren wird, wird Deutschland seine Methanemissionen (CH4), den Hauptbestandteil von Erdgas, erhöhen. Das ist viel schädlicher für das Klima als CO2.

Die derzeitige Regierung scheint gewillt, der Kernenergieerzeugung ein Ende zu setzen – wie beim Kraftwerk Fessenheim  – und durch Windkraft ersetzen zu wollen. Ist dies für den Verbraucher wünschenswert? Oder das Klima?

Das Beispiel Deutschland zeigt, was passieren wird, wenn wir unsere Kernkraftwerke schließen. Wie in Deutschland wären wir verpflichtet, unseren Stromausfall durch gleichwertigen Strom aus Kohle- und / oder Gaskraftwerken zu ersetzen und ebenso wie Deutschland erhebliche CO2-Emissionen aus unserer Stromerzeugung zu verursachen. Dies würde bedeuten, dass die Verpflichtungen, die wir auf der COP 21 in Paris im Jahr 2015 eingegangen sind, in hohem Maße nicht eingehalten werden. Die Schließung von Fessenheim, das praktisch kein CO2 ausstößt, ist bereits eine außerordentliche Abweichung!

Natürlich können wir uns vorstellen, dass es eines Tages möglich sein wird, Kohle- und Gaskraftwerke durch massive Wind- und Solarkraftwerke zu ersetzen. Zu diesem Zeitpunkt wissen die Ingenieure jedoch noch nicht einmal, was für Art von Speicher das ermöglichen würde und so wird der eigentliche Bau, falls dies jemals möglich ist, nicht in Kürze erfolgen. Aber das Klima wird nicht warten. Darüber hinaus sind die Kosten dafür sehr wahrscheinlich höher als die Kraftwerke, die damit ersetzt werden sollen. In dem Fall berücksichtigt Deutschland diese Kosten nicht, da es seine künftigen Gaskraftwerke mit russischem Gas versorgen wird.

Falls es aber eines Tages möglich wäre [unseren Strom ausschließlich von Wind und Sonne zu bekommen], wäre unser Land mit riesigen Windkraftanlagen [und Solaranlagen] bedeckt. Und natürlich müssten wir auch einen sehr starken Anstieg der Strom- und Kraftstoffpreise für Haushalte akzeptieren.

Sie sprechen von einem Desinformationsmechanismus und verwenden einige sehr starke Ausdrücke wie „Lügen“ und „Finanzbetrug“. Wie ist es dazu gekommen?

Ja, ich habe starke Worte benutzt. Weil die Desinformation zu diesen Themen ziemlich außergewöhnlich ist und auf das Schärfste verurteilt werden muss. Dies ist auf die Konvergenz starker politischer und finanzieller Interessen zurückzuführen, die moderne Werbe- und Marketingtechniken verwenden, um die öffentliche Meinung zu formen und die meisten Medien machen dies mit.

Es ist also praktisch unmöglich geworden, diese Themen auf wissenschaftlicher Basis ruhig zu diskutieren, und dies stellt eine große Gefahr für unsere Demokratie dar.

Ich hoffe, dass mein Buch diese Art von Debatte in der Öffentlichkeit anregen wird.

European Scientist

https://stopthesethings.com/2020/02/04/french-resistance-brewing-rural-revolt-against-great-wind-power-swindle/

Übersetzt durch Andreas Demmig

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Angeregt durch obigen Artikel, habe ich für Sie eine Auswahl zur Windkraft in Frankreich zusammengestellt. – der Übersetzer

[s.o. Deutschland hat rd. vier-mal soviel WKAs wie Frankreich]

Der Windenergiemarkt in Frankreich ist nach einigen schwierigen Jahren wieder gesund geworden. Dies geht aus Daten hervor, die von France l ‚ énergie éolienne (FEE) , der Gewerkschaft der Fachkräfte des Sektors, veröffentlicht wurden. „In diesem Jahr sollten wir eine Rate von 1.200 Megawatt (MW) installieren, doppelt so viel wie vor zwei Jahren“, sagte Frédéric Lanoé, Präsident von FEE.

Mehrere Faktoren erklären diese erneute Dynamik. Die Betreiber haben die Zusicherung erhalten, dass der Stromeinspeisetarif nicht sofort, zumindest nicht bis 2018, verschwinden wird, wie der Energieminister am Montag, dem 16. November, zurückrief. Ségolène Royal.

Mit der Einführung einer einzigen Genehmigung wurden auch die behördlichen Genehmigungen vereinfacht (* . Der Markt profitiert auch vom wachsenden Interesse von Investoren, beispielsweise Versicherungsunternehmen, die über einen langen Zeitraum nach garantierten Anlagen suchen.

4,1% des französischen Stromverbrauchs

Im Oktober wurde damit die Barriere von 10.000 MW Windkraft, die an das Netz angeschlossen ist, überschritten, und zum ersten Mal glauben die Verantwortlichen des Sektors, dass es möglich ist, sich den Zielen zu  nähern

https://www.la-croix.com/Actualite/Economie-Entreprises/Economie/L-eolien-terrestre-retrouve-des-couleurs-en-France-2015-11-20-1382710

(* Aus dem Anlagengeschäft kenne ich es, Genehmigungsbehörden in Frankreich schauen vor allem auf Präzedenzfälle ( … ist ausgeführt wie / entspricht dem …). Abweichend von Deutschland, das vor allem auf Nachweis aller Vorschriften, Normen besteht.

***

Frankreich hat bislang noch keinerlei off-shore WKAs. Bis 2023 sind aber einige geplant.

Windkraftanlagen auf See Dieppe Le Tréport

: Das Unternehmen Éoliennes en Mer Dieppe Le Tréport (EMDT) hat im Juni 2014 die vom Staat ausgeschriebene Ausschreibung für die Entwicklung eines Offshore-Windparks vor Dieppe und Tréport gewonnen. Seitdem widmen sich unsere Teams diesem großen Energieprojekt für die Normandie und Hauts-de-France, das bis 2023 in Betrieb genommen werden soll.

 

Technische Daten [übersetzt Google translate] von
https://dieppe-le-treport.eoliennes-mer.fr/le-projet/le-projet-en-bref/

Natürlich wird auch hier wieder fabuliert, „die Nennleistung aller WKAs kann so-und-soviel Menschen / Haushalte versorgen“

Es gibt auch eine interaktive Karte mit Photomontage der geplanten WKAs an den Strandabschnitten.

https://dieppe-le-treport.eoliennes-mer.fr/photomontages/carte.html

***

 

Karte von Frankreich Offshore-Windkraftanlagen im Jahr 2030

INFOGRAPHIE – Die französische Windenergiegewerkschaft zeigt die Gebiete auf, in denen 80.000 MW Windkraftanlagen vor der französischen Küste installiert werden könnten, verglichen mit 3000 MW, die derzeit in der Pipeline sind.

Von Fabrice Nodé-Langlois und Service Infographie

Gepostet am 21. März 2013, um 17:11 Uhr, aktualisiert am 22. März 2013 um 13:29 Uhr

… Windprofis haben eine potenzielle Lagerstätte von 80.000 MW vor der französischen Küste identifiziert. 80.000 MW entsprechen 13.000 6-MW-Turbinen, die von Siemens oder Alstom gebaut wurden. FEE schätzt, dass die Windkraftanlagen aus Gründen der Akzeptanz mehr als zehn Kilometer von der Küste entfernt gepflanzt werden sollten. …

https://www.lefigaro.fr/conjoncture/2013/03/21/20002-20130321ARTFIG00557-la-carte-de-france-des-eoliennes-en-mer-en-2030.php




Wer keine Argumente hat, lüge fabuliere einfach, dass die Argumente des „Leugners“ falsch sind. Das „Belegen“ der richtigen Gesinnung gelingt damit immer

Gift und Galle, wer nicht unserer Meinung ist

LOBBYPEDIA: [1] Die Bundesinitiative Vernunftkraft e. V. (Vernunftkraft) ist ein Dachverband von Anti-Windkraft-Initiativen und ihren Landesverbänden, der sich für die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und den Stopp des Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik einsetzt. Dagegen sollen Kohle- und Kernkraftwerke weiter genutzt werden. Die Argumentationsmuster der Vernunftkraft-Repräsentanten stimmen weitgehend mit denen überein, die von Leugnern des menschengemachten Klimawandels (Klimaleugner) und deren Organisationen vertreten werden …

Dass LOBBYPEDIA Recht hat, ist gut belegt …

LOBBYPEDIA: [1] Zentrale These steht im Widerspruch zu Erkenntnissen des Bundesumweltamtes
Vernunftkraft behauptet, dass der Ausbau der Windkraft keinen messbaren Einfluss auf das Klima hat.
[29]
Dagegen stellt das Bundesumweltamt in einer Studie vom Mai 2019 fest: „Da die Nutzung der Windenergie an Land…aufgrund des hohen Treibhausgasminderungspotenzials, niedriger Stromgestehungskosten und geringer Flächeninanspruchnahme eine der tragenden Säulen der Energiewende darstellt, ist ein stetiger Zubau installierter Kapazität auch im Hinblick auf die zu erreichenden Klimaschutzziele dringend geboten“.
[30] … Auch in der Studie „Wege in eine ressourcenschonende Treibhausneutralität“ vom November 2019 kommt das Umweltbundesamt zu dem Ergebnis, dass der Ausbau erneuerbarer Energien aus Klimaschutzperspektive unabdingbar ist.[31]
Der sich abzeichnende Flächenengpass zur tatsächlich nutzbaren Fläche für die Windenergie an Land sei schnell durch höhere Ausweisungsziele in den Ländern und Regionen zu beheben, um die Erreichung der Klimaschutzziele mittelfristig zu gewährleisten.

… nur nachsehen darf man die „Belege“ nicht

Was behauptet der Verein „Vernunftkraft“, das LOBBYPEDIA so in Rage bringt?
Das Zitat (29) führt zu der folgenden Darstellung: Vernunftkraft: Mission Statement – Unser Antrieb (Bild 1)

Bild 1 [3] (29) Die laut LOBBYPEDIA vom Verein Vernunftkraft getätigten, Klimawandel-Leugner-Aussagen
Dazu textet LOBBYPEDIA: … steht im Widerspruch zu Erkenntnissen des Bundesumweltamtes. Vernunftkraft behauptet, dass der Ausbau der Windkraft keinen messbaren Einfluss auf das Klima hat …
Als Beleg ist dazu angegeben:
LOBBYPEDIA: … Dagegen stellt das Bundesumweltamt in einer Studie vom Mai 2019 fest: „Da die Nutzung der Windenergie an Land…aufgrund des hohen Treibhausgasminderungspotenzials, niedriger Stromgestehungskosten und geringer Flächeninanspruchnahme eine der tragenden Säulen der Energiewende darstellt, ist ein stetiger Zubau installierter Kapazität auch im Hinblick auf die zu erreichenden Klimaschutzziele dringend geboten“.[30] … Auch in der Studie „Wege in eine ressourcenschonende Treibhausneutralität“ vom November 2019 kommt das Umweltbundesamt zu dem Ergebnis, dass der Ausbau erneuerbarer Energien aus Klimaschutzperspektive unabdingbar ist.[31]

Wer so wie LOBBYPEDIA hier „mit Steinen wirft“, hat seine Argumentation sicher hieb- und stichfest abgesichert. Denn schließlich ist die Hinterlegung öffentlich. Ob es so ist, wollen wir deshalb nachsehen.

In der Darstellung von LOBBYPEDIA selbst wird allerdings nicht „belegt“, oder gar argumentiert, sondern weiter auf Information des Umweltbundesamtes verwiesen.

Also ist man genötigt, darin die „sichere Belegführung“ zu suchen:
Im ersten „Belegdokument“ (30) steht allerdings überhaupt nichts zur Klimawandel-Belegführung. Es ist eine typische Darstellung nicht mehr zu diskutierender (angeordneter) Notwendigkeit und Segen der Ökoenergie, welche jedem Öko-Lobbyverein zur Ehre reichen würde.
Über den von LOBBYPEDIA zitierten Fehler „Vernunftkraft behauptet, dass der Ausbau der Windkraft keinen messbaren Einfluss auf das Klima hat“, findet sich im gesamten UBA-Dokument nicht die Spur einer Spur an Information. Gelistet sind lediglich überall zu lesende Gemeinplätze. Dabei (für ein Bundesamt) eher perfide (aber dem darin „erlaubtem“ Niveau wohl angemessen): Die Ergebnisse einer Meinungsbefragung werden wie eine wissenschaftliche Aussage „verkauft“:
Link (30), Umweltbundesamt: Hintergrund: [2] Die Notwendigkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien wird von der überwiegenden Mehrheit der deutschen Bevölkerung anerkannt. Nach einer Umfrage vom Juli 2017 halten 95 % der Deutschen eine stärkere Nutzung und Ausbau regenerativer Energieträger für wichtig bis außerordentlich wichtig.
…. Da die Nutzung der Windenergie an Land jedoch aufgrund des hohen Treibhausgasminderungspotenzials, niedriger Stromgestehungskosten und geringer Flächeninanspruchnahme eine der tragenden Säulen der Energiewende darstellt, ist ein stetiger Zubau installierter Kapazität auch im Hinblick auf die zu erreichenden Klimaschutzziele dringend geboten.
… Die Windenergiebranche zählt deutschlandweit über 160.000 direkt und indirekt Beschäftigte und trägt somit unmittelbar zu unserer wirtschaftlichen Entwicklung bei [47]. Die Stromgestehungskosten moderner WEA liegen heute bereits auf dem gleichen Niveau wie jene neuer Braunkohlekraftwerke, an guten Standorten sogar darunter. Unter Berücksichtigung der hohen Umweltkosten der Braunkohleverstromung verstärkt sich dieser Effekt um ein Vielfaches. Zudem steigert der inländische Ausbau der Windenergienutzung die Unabhängigkeit von ausländischen Energieimporten sowie von endlichen fossilen Rohstoffen.
Das wichtigste Argument für einen entschiedenen Ausbau der Windenergie bleibt jedoch der Klimawandel, der eine reale Bedrohung unserer Lebensgrundlagen darstellt.
Vor diesem Hintergrund ist eine Umstellung der Energiewirtschaft auf treibhausgasarme, regenerative Energieträger unumgänglich. Die Windenergie kann und muss hier einen noch stärkeren Beitrag leisten …

Im zweiten, angeführten Link zum UBA kommt wieder ein Dokument. Dieses unterscheidet sich in der Machart und Tendenz unwesentlich vom Ersten: Keine Hintergrundinformation, nur einleitende Schlagwörter um die folgende Öko-Lobbydarstellung zu „rechtfertigen“.

Und damit lässt auch dazu vermerken: Über den von LOBBYPEDIA zitierten Fehler „Vernunftkraft behauptet, dass der Ausbau der Windkraft keinen messbaren Einfluss auf das Klima hat“, findet sich auch in diesem UBA-Dokument nicht die Spur einer Spur an konkreter Information.
Eine solche kann natürlich in irgendeinem der darin wiederum zitierten Unterdokumente zu finden sein. Von einer Behörde mit ca. 1500 gut bezahlten „Fachpersonen“ darf man jedoch erwarten, in „Argumentationspapieren“ den Lesern wenigstens wichtigstes Hintergrundwissen etwas aufzubereiten.
Dieses „aufbereitete Hintergrundwissen“ beschränkt sich allerdings auf die sinngemäße Information:
Deutschland hat einen Vertrag unterschrieben, in dem steht: CO2 = Klimagift und muss ohne Rücksicht auf Kosten oder einen Restverstand verhindert werden. (Niemand außer) Deutschland nimmt seine Unterschrift sehr ernst und wird als Vorbild für die Welt sich lieber zerstören, als diese (für die Unterzeichnerstaaten unverbindliche) Vereinbarung in Frage zu stellen. In Frage stellt Deutschland dazu, ob die Demokratie als Staatsform bleiben sollte, sofern die sich nur aufgrund selbst erklärter Not auferlegte CO2-Reduktion nicht wie angeordnet umgesetzt werden kann …
Link (31), Umweltbundesamt November 2019: [5]Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität
Die globalen Treibhausgasemissionen steigen trotz wachsender Klimaschutzmaßnahmen weiter an …Hiermit einhergehend sind bereits vier von neun planetaren Belastungsgrenzen überschritten (zum Klimawandel …. Schnelles Handeln ist erforderlich, um zu vermeiden, dass wir an einen Punkt kommen, an dem wir uns unserer natürlichen Grundlagen berauben. Um dem entgegen zu treten, ist eine grundlegende Transformation im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung dringend erforderlich. Dabei sind alle Bereiche des Handelns und Wirtschaftens betroffen.
… Vor diesem Handlungsdruck und angesichts der offenkundigen Wechselwirkungen zwischen Klima- und Ressourcenschutz werden in der RESCUE-Studie sechs verschiedene Szenarien zur Beschreibung der Lösungs- und Handlungsspielräume für den Weg in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität in Deutschland betrachtet …

Doch nachrechnen kann man es

Bis jetzt ist die von LOBBYPEDIA zitierte Meldung „Vernunftkraft behauptet, dass der Ausbau der Windkraft keinen messbaren Einfluss auf das Klima hat“,
immer noch nicht „belegt“. LOBBYPEDIA hat erkennbar auch kein Interesse daran, tiefer zu schürfen oder gar selbst den dazu erforderlichen, einfachen Dreisatz anzuwenden. Gift zu spucken ist ja viel einträglicher und leichter, bringt in der deutschen, politischen Landschaft mit Sicherheit auch mehr Ehre, als zuzugeben, wenn ein Kritiker Recht behält.

Der Autor macht es jedoch für sie und auch die vielen, hochbezahlten „Fachpersonen“ des UBA und schätzt ab, wie hoch der „messbare Einfluss“ der Windkraft auf das Klima sein könnte:

Was spart die Windkraft in Deutschland an CO2 ein? Das UBA gab für 2017 dazu an:
Umweltbundesamt, Climate Change 23/2018: [4] … (Daten für 2017) Von den erneuerbaren Energieträgern liefert die Windenergie den größten Beitrag zum Klimaschutz. Durch die Stromerzeugung aus Onshore-Windkraft wurden Treibhausgase in Höhe von ca. 59,64 Mio. t CO2-Äq …
Die Stromerzeugung der deutschen Offshore-Windparks vermied Treibhausgasemissionen in Höhe von ca. 11,9 Mio. t CO2-Äq …

Mit diesen Angaben lässt sich der Einfluss auf die Globaltemperatur grob abschätzen:

Bild 2 Abschätzung der globalen Temperaturminderung durch die Windkraft von Deutschland. Quelle: Autor

Die gesamte Windkraft von Deutschland hat (beim Ausbaustand von 2017) auf die Globaltemperatur im Jahr 2100 einen:
-Reduktionseinfluss von maximal: 0,0055 Grad,
-eher jedoch in der Größenordnung von maximal 0,00185 Grad (multipliziert mit dem zukünftigen Ausbau).

Eine sorgfältig geeichte Wetterstation bietet eine Absolutgenauigkeit von +-0,2 Grad, bei Differenzwerten sei es doppelt so genau, also +-0,1 Grad zu messender Unterschied.
Diese fiktive Genauigkeit gilt nicht für die Globaltemperatur (Behauptung des Autors), auch wenn Behörden und Personen des PIC diese teils auf zwei Stellen nach dem Komma ausweisen und ein Hundertstel Grad mit einer Toleranz von +-0,05 °C als „ausmessbare Globaltemperatur“-Differenz publizieren [7].

Aber sei es drum: Die durch deutsche Windkraft erzielbare, globale Temperaturverringerung ist beim besten Willen selbst als Differenz nicht einmal im Jahr 2100 entfernt messbar!

Und nun vergleiche man die beiden Aussagen

LOBBYPEDIA: „Vernunftkraft behauptet, dass der Ausbau der Windkraft keinen messbaren Einfluss auf das Klima hat“
Vernunftkraft:dass der Ausbau von Windkraft-, Photovoltaik- und Biomasseanlagen … (durch) Klimaschutz gerechtfertigt wird, jedoch weder mit dem einen noch mit dem anderen wissenschaftlich begründet werden kann ... „
Selbstverständlich liegt „Vernunftkraft“ falsch: Zur Belegung braucht man keine Wissenschaft, es reicht einfacher Grundschul-Dreisatz aus.

Aber selbst solches Wissen ist erkennbar anstrengender, als einfach Gift und Galle zu spucken …

Jetzt fragt sich vielleicht mancher: Wieso schreibt so etwas eine solche Seite? Eine Information gibt den Hinweis:
[6] … Das vom Verein „LobbyControl e.V.“ betriebene Online-Lexikon „Lobbypedia“ nimmt die Mächtigen genau unter die Lupe: …. Nutzer können auf der Wiki-Plattform ihr Wissen zusammentragen und veröffentlichen, dieses wird nach Kategorien wie Branchen, Lobby-Phänomenen aber auch Akteuren und politischen Ereignissen geordnet und ermöglicht so die Recherche sowohl nach Sachgebieten, als auch nach Personen.
… Prinzipiell kann bei diesem Wiki jeder mitmachen, die Redaktion hat jedoch ein ausgefeiltes Regelsystem entwickelt, um die Qualität zu sichern. Einträge werden mit Quellen belegt und sind sachlich dargestellt …

Es ist also wohl ähnlich wie bei WIKIPEDIA: Jemand kann anonym sein „Wissen“ hinterlegen und damit seine Politik betreiben. Passt diese in das „Schema“, scheinen – wie bei Wikipedia – alle „Prüfmechanismen“ (sofern solche überhaupt vorliegen) zu versagen.

Quellen

[1] LOBBYPEDIA: Vernunftkraft

[2] (30) Umweltbundesamt: Hintergrund // Mai 2019 Technische Maßnahmen zur Minderung akzeptanzhemmender Faktoren der Windenergienutzung an Land

[3] (29) Vernunftkraft: Mission Statement – Unser Antrieb

[4] Umweltbundesamt, Climate Change 23/2018: Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger Bestimmung der vermiedenen Emissionen im Jahr 2017

[5] (31) Umweltbundesamt November 2019: Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität – RESCUE Kurzfassung

[6] GRIMME Institut: Grimme Online Award 2012 Lobbypedia

[7] SciLogs: Verwirrspiel um die absolute globale Mitteltemperatur




Wer den Strom nicht mehr bezahlen kann, freue sich, er wird zum Klimaretter

Nun muss man zugeben, dass die Frau wie es als Aktivist eben erforderlich ist, nur etwas übertreibt um zur Durchführung erforderlichen Kompromissen eine Orientierung zu geben.

Stört Sie ein Windrad vor der Haustüre? Dann bitte daran Anteile zeichnen und mit-verdienen, denn verhindern lässt es sich nicht (mehr)

Und unser Politikzirkus ist inzwischen dabei, Kompromisse auszuloten.
Zwischenzeitlich hat Deutschland den höchsten Verbraucherstrompreis in Europa und auch schon die Gesetze verabschiedet, damit er konsequent und spürbar noch viel, viel teurer wird. Zwar stellen Sonne und Wind weiterhin keine Rechnungen, doch was muss das den Strom aus der Steckdose interessieren? Als Folge gibt es Bürger, welche Probleme haben, ihren Strombedarf zu bezahlen.

Die SPD, immer um ihr Klientel besorgt, weiß Rat. Eine der Ursachen des hohen Strompreises, der Ausbau des Ökostromes – hier der Windkraft – muss, um eigene Entscheidungen zu erfüllen -, weiter und ohne „Bürgerbremsen“ vorangetrieben werden. Nicht alle Bürger sind davon hellauf begeistert und einige nehmen spätestens Anstoß daran, wenn es direkt vor ihrer Haustüre oder auch in geschützten Wäldern geschieht.
Bisher verdienen noch relativ wenige daran. Einige davon stellen auch schon fest, dass es sich nicht (mehr) so richtig lohnt, daran teilzunehmen.
Doch die Politik weiß aus eigener Erfahrung: Was einem selbst mehr nutzt, als es dem Nachbarn schadet, wird gerne (an)genommen und führt zu innerer Zufriedenheit, also zur Zustimmung. Und so sollen sperrige Anrainer von Windkraft „gezwungen“ werden, Anteile der sie störenden Anlagen zu zeichnen. Nach dem altkapitalistischen Prinzip heilt Geld schließlich alles und sei es die Teilnahme noch breiterer Bevölkerungsschichten an der Abzocke der anderen. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass man als Bürger Windkraftanlagen blockieren kann.

Damit fällt die SPD klare Entscheidungen: Wer Geld zum Zeichnen von Anteilen hat, bekommt noch mehr dafür, wer keines dazu hat, bezahlt noch mehr. Im Mittel gleicht sich das aus, und ist im Sinne der SPD somit ein gerechter Kompromiss für ihr Klientel und somit sicher ein neuer Meilenstein auf dem schnellen Weg zur Erreichung des Ziels von 30 % Wählerstimmen [2] (aktuell ca. 13 … 15 %).

Kein Geld, um den Strom zu bezahlen? Dann fehlt nur eine optimale Beratung

Diese Beschreibung war natürlich unvollständig und typisch nörglerisch-negativ.
Selbstverständlich nimmt sich unsere Politik auch direkt der Problematik der „Stromarmut“ an. Alleine in Baden-Württemberg soll jährlich 25.000 Haushalten deshalb ja der Strom abgestellt werden [1].

Dazu weiß sie nun eine Lösung:
Nein, Geld ausgeben meinen sie natürlich nicht. Das benötigt ja der Staat in immer größeren Umfang. Er meint „lebenslanges Lernen“. Und da gerade die nicht so Einkommensstarken das oft nicht autodidaktisch können, wird es nun vom Staat unterstützt:
[1] Menschen, die von Armut bedroht sind und die Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können, sollen besser beraten werden …

Wobei es etwas sonderbar – aber auch wieder typisch – ist, was sich die Politik darunter vorstellt. Denn die „Beratung“ konzentriert sich auf die einfache Empfehlung: Wer kein Geld für Strom hat, lerne einfach, wie man ohne solchen auskommt. Was man nicht mehr kaufen muss, ist auch nicht mehr teuer.
Angelehnt ist die Lösung erkennbar an Vorgaben der Kirchen zu früheren Zeiten an das einfache Volk, dem Fasten. Modernisiert gehört Stromfasten für das Klima ja dazu. Unsere Öko-„Intelligenzelite“ (Klimamanager) zeigt sich dabei als Vorbild [3]. Zeitlich eingeschränkt, aber sie wollen ja auch nur den richtigen Weg zum Öko-Seelenheil aufzeigen.

Solche Ideen (die ihnen selbst kein Geld und Mühsal kosten) übernehmen Politiker gerne:
[1] „Für viele Menschen ist es bittere Realität, dass am Ende des Monats häufig das Geld nicht mehr reicht, um Strom oder Heizung bezahlen zu können. Es ist wichtig zu wissen, an welchen Stellen eventuell unnötige Kosten eingespart werden können.“ … Verbraucherschutzminister Peter Hauk, CDU

Alle Verantwortlichen fanden das so gut, dass es gleich umgesetzt wurde. Sage niemand, dass unsere Parteien nicht vor Tatendrang und Umsetzungskraft strotzen:
[1] … Mehrere Verbände unter der Führung von vier Ministerien in Baden-Württemberg haben dazu eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet und eine Initiative gestartet. Sie wollen Menschen mit wenig Einkommen intensiver beraten, wie sie zum Beispiel besser Energie sparen können – damit es erst gar nicht so weit kommt, dass Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können und der Strom abgestellt wird. …
… „Die heutige Erklärung stellt einen ersten Schritt dar, um der Energiearmut im Land entgegenzutreten. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten“, sagte Alexis von Komorowski, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Baden-Württemberg.

Quellen

[1] SWR Aktuell 21.11.2019 : Beratungsangebote gegen „Energiearmut“ Bedürftige sollen lernen, Strom zu sparen

[2] Welt 4.1.2020: SPD-Duo relativiert 30-Prozent-Aussage

[3] EIKE, 22.03.2017: Klimamönche*, alternativ: die Klimaelite unserer Behörden