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Das Endspiel

In Wirklichkeit sind jedoch nur wenige Wähler bereit für extreme politische Maßnahmen wie den Green New Deal (GND), der, wie sein weithin anerkannter Architekt Saikat Chakrabarti anerkannt hat, wirklich eine offen sozialistischere und antikapitalistische Version der Ära der Weltwirtschaftskrise ist.

Es ist jedoch eine Verschwendung emotionaler Energie, emotional  gegenüber Leuten wie Alexandria Ocasio-Cortez (AOC) zu werden, [die mit Eifer den GND promoted]. Die wahre Kraft der Umweltbewegung beruht auf denen, die „die beherrschenden Höhen“ unserer Gesellschaft einnehmen – im Unternehmens-, Medien- und akademischen Bereich. Obwohl die Ansichten der Wirtschaft wohl nicht so lächerlich sind wie die der AOC, ist es weitaus wahrscheinlicher, dass Mainstream-Grüne uns ihre Version der Umweltgerechtigkeit erfolgreich aufzwingen.

Ein feinerer Grünton

Die moderne Umweltbewegung wurde von der Spitze der wirtschaftlichen Nahrungskette aus ins Leben gerufen. Die Rockefeller Brothers finanzierten zum Beispiel einige der frühesten Umweltagendas, insbesondere zur Bevölkerungskontrolle . Heute sind diese mit fossilen Brennstoffen reich gewordenen Unternehmer, darunter nicht nur die Rockefellers, sondern auch die Fords , zu führenden Befürwortern radikaler Klimapolitik geworden.

1972 wurde das einflussreiche Buch Limits to Growth {Grenzen des Wachstums) mit Unterstützung wichtiger Unternehmensinteressen unter der Leitung von Aurelio Peccei, Fiat veröffentlicht. Die Autoren des Buches suggerierten, dass der Erde die natürlichen Ressourcen bald ausgehen und forderten die Schaffung eines „globalen Gleichgewichts“ durch Wachstumsbeschränkungen und ein „sorgfältig kontrolliertes Gleichgewicht“ von Bevölkerung und Kapital. Diese Schlussfolgerungen, die größtenteils in Top-Medien, akademischen und politischen Kreisen akzeptiert wurden, erweisen sich heutzutage fast als komisch, da die Produktion von Nahrungsmitteln, Energie und Rohstoffen nicht zu der vorhergesagten Massenhungersnot wurde, sondern zu dem wohl größten Anstieg des globalen Lebensstandards in der Geschichte .

Trotz dieses Rekords nimmt eine wachsende und mächtige Fraktion der Unternehmensaristokratie immer noch die Ideale des Club of Rome an, um den menschlichen Konsum zu senken und den wirtschaftlichen Fortschritt zu begrenzen. Die heutigen Umweltschützer agieren wie religiöse Prälaten im Mittelalter –von Alexander Cockburn, The Nation so  treffend „Treibhaus Paniker“ genannt – und sehen keinen Widerspruch zwischen Einführung strenger Einschränkungen für die Massen und der Entschuldigung von Exzessen ihrer ultra-reichen Unterstützer. Wie sündige Aristokraten und Handelsprinzen im Mittelalter, können unsere „grünen Reichen“ sogar eine moderne Version von Ablässen durch Emissionsgutschriften und andere Tugendzeichen kaufen. Dies ermöglicht es ihnen, den Planeten mit Stil zu retten. Im Jahr 2019 flogen schätzungsweise 1.500 THG-speiende Privatjets nach Davos, um die Teilnehmer zu einer Konferenz zu bringen und die Umweltkrise zu erörtern. Nur wenige hochkarätige Klimaaktivisten, darunter Prominente, scheinen bereit zu sein, ihre zahlreichen Häuser, Yachten oder eine Vielzahl von Autos [für die propagierten Klimaziele] aufzugeben [denken Sie beim Anschauen daran, dass diese Prominente oft in guten Filmen zu sehen waren. Ihr dortiges Handeln stand allerdings im Drehbuch und gab der Regiseur vor. Der Übersetzer]

Die Rückbildung von Wachstum

Diese Würdenträger teilen wahrscheinlich nicht die Vorstellung von Barry Commoner, einem Gründungsvater des modernen Umweltschutzes, dass „der Kapitalismus der Feind Nummer eins der Erde ist“. Die heutigen grünen Eliten haben kein Interesse daran, Tech-Oligarchien aufzubrechen, die Finanzkraft der Wall Street einzuschränken oder die Belastungen der grünen Politik für die Armen und die Arbeiterklasse zu verringern. Ebenso wenig dürften sie – zumindest bis jetzt, keines der Dinge favorisieren, wie sie von den extremen grünen Akademikern und Aktivisten gefordert werden: Insektennahrung, beschränkter Fleischkonsum,  Eindämmung der Fortpflanzung  oder sogar insgesamt die Ausrottung der Menschheit zu befürworten [natürlich immer der anderen].

Vielmehr haben sich viele Eliten dem Konzept des „Degrowth“ (Rückbildung) verschrieben, das eine geringere wirtschaftliche Expansion, einen Bevölkerungsrückgang und ein radikales Ende von Mobilität vorsieht. Eine Reihe von Vorschlägen des IPCC stützt diesen Gedanken und lehnt ganz offen eine „kapitalorientierte Kultur“ ab und sieht einen zentraleren Ansatz als entscheidend für die Rettung des Planeten an. Der Gründer des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, der Herr von Davos, sieht beispielsweise den Aufstieg einer neuen „Business Class“ vor, die durch „tugendhafte Instinkte“ motiviert ist, zu denen unter anderem die Beseitigung fossiler Brennstoffe gehört. Diese Corporate Geisteshaltung wird als eine Form des „Stakeholder – Kapitalismus“  [~ Aktienbesitzer, Interessen der Anleger] verkauft, während die progressiven Transformationen  von Gesellschaft, Geschlecht und Rasse [als gut] verfolgt werden.

Obwohl diese Agenda in lobenswerten Absichten formuliert ist, ist sie auch bemerkenswert eigennützig. Der britische marxistische Historiker James Heartfield schlägt vor, dass der „grüne Kapitalismus“ eine perfekte Gelegenheit bietet, die Rendite künstlich knapperer Ressourcen wie Land und landwirtschaftlicher Produkte zu maximieren, insbesondere durch Mandate und Steuererleichterungen für erneuerbare Energien. Die grüne Wirtschaft hat bereits ihren ersten Mega-Milliardär hervorgebracht, Elon Musk , dessen Kerngeschäft enorm von der Regulierungs- und Steuerpolitik profitierte, die seine Produkte begünstigt. Erwarten Sie in Zukunft andere, weniger innovative Oligarchen, die gerne die zentral auferlegte Knappheit ausnutzen und unter dem Vorwand des „menschlichen Überlebens“ Geld verdienen.

Wer bezahlt, wenn die Dinge nicht funktionieren?

Die Reichen wie Jeff Bezos, der Anfang dieses Jahres 10 Milliarden US-Dollar an Umweltverbände gespendet hat, können leicht strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels fordern, weil sie sich die Auswirkungen dieser Maßnahmen leisten können. Es wird ihre Fähigkeit nicht einschränken, Milliarden zu verdienen, Villen im Stil der Habsburger Könige zu unterhalten oder in Privatjets zu fliegen. Im Gegensatz dazu werden Arbeiter in der Ölindustrie, Fabrikangestellte oder Bauarbeiter, die mit alten Autos zur Arbeit fahren, durch Verbote fossiler Brennstoffe ernsthaft geschädigt. Für sie wird der erzwungene Marsch zu einer abgekarteten grünen Utopie nicht so süß sein und Versprechen auf vielleicht mal kommende „grüne Jobs“  sind kein Ersatz für die Realität.

Für diese Arbeiter und ihren Familien ist der Preis für grüne Frömmigkeit eine Reduzierung von Ressourcen für Schulbildung, Arztrechnungen oder sogar Lebensmittel. Kalifornien leidet mit seinem Löwenanteil an Multimillionären unter der höchsten kostenbereinigten Armutsquote aller Staaten und einer massiven Ausweitung der Energiearmut. Diese Politik erhöht bereits die Lebenshaltungs-kosten an der Ostküste. Die Strompreise aus Windenergie werden bereits auf das Fünffache der konventionellen Stromerzeugung geschätzt. In ähnlicher Weise haben bereits jeder vierte Deutsche und drei Viertel der Griechen andere Ausgaben gekürzt, um ihre Stromrechnungen zu bezahlen. Dies ist die wirtschaftliche Definition von „Energiearmut“.

Bis heute haben diese Negative wenig dazu beigetragen, den verrückten Versuch Kaliforniens zu verlangsamen, „ rein elektrisch“ zu fahren. Diese Politik ist zum Scheitern verurteilt, da sie den Stromverbrauch steigert und gleichzeitig die kostengünstigsten und zuverlässigsten Möglichkeiten zur Versorgung beseitigen will. Schlimmer noch, diese Politik wird auch schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, durch die Schaffung massiver neuer Solaranlagen in den am stärksten gefährdeten landwirtschaftlichen Gebieten und Freiflächen des Staates. Eine Studie der Carnegie Institution for Science und der Stanford University aus dem Jahr 2015 legt nahe, dass für den Bau einer ausreichenden Solarenergie zur Reduzierung der US-Emissionen um 80 Prozent im Jahr 2050, mehr als 27.500 Quadratmeilen [~ 72.000 km²} erforderlich sein könnten, wodurch sowohl Ackerland als auch einzigartige natürliche Lebensräume zerstört werden. [Deutschland hat ~ 357.000 km²]

Kalifornien strebt ähnliche Emissionsreduzierungen an, indem es die Elektrifizierung von Gebäuden und Verkehrsmitteln mit Solar- und Windkraft vorschreibt. Die staatlichen Klimaführer wollten bislang jedoch noch nicht den Standort oder das Ausmaß des zu zerstörenden Landes offenlegen, das ihre Politik erfordert. Laut einem Bericht von The Nature Conservancy aus dem Jahr 2019 und den eigenen Experten des Bundesstaates könnten bis 2050 bis zu 3 Millionen Morgen – fast 12.000 km² dafür geopfert werden, einschließlich eines Großteils des Central Valleys und, wenn die Nachbarstaaten zustimmen, für eine weitläufige grün-industrielle Entwicklung im gesamten Westen der USA. Insgesamt stellen die Produktion von Elektroautos und Solaranlagen ihre eigenen, wenn auch selten angesprochenen Umweltprobleme dar, insbesondere im Zusammenhang mit dem Abbau von Seltenerdmaterialien

Der „Testlauf“

Die tragischen und unerbittlich nervenden Coronavirus-Lockdowns könnten als echte Reaktion auf eine klare, gegenwärtige und manchmal tödliche Gefahr gerechtfertigt werden. Aber einige Grüne sehen den „Lockdown“ als Testlauf für die Arten von Regelungen an, die uns im Rahmen der künftigen grünen Agenda bevorstehen können. Der „visionäre“ Davoser Mogul Schwab sieht die Pandemie beispielsweise als Chance für einen großen „Reset“, der vor einem „De-Wachstums-Regime“ auf der Grundlage der erhellenden Werte der [selbst] auserwählten Wirtschaftselite erfolgt.

Diese neue Weltordnung würde dem Davoser Drehbuch folgen, ganze Teile der Wirtschaft blockieren und die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher einschränken, insbesondere für Wohnen und Transport. Um diese etwas unangenehme Agenda zu verkaufen, haben die Grünen und ihre Elite-Verbündeten eine ideologische Strenggläubigkeit verkündet, die Dissens ausschließt. Eine offene rationale Diskussion darüber, wie der Planet am besten geschützt werden kann, ist heute so selten wie eine offene Debatte über die Existenz Gottes in der katholischen Kirche des elften Jahrhunderts. Es gibt sogar eine Bewegung, die bereits in Frankreich und Belgien verabschiedet wurde, um den sogenannten „ Ökozid “ zum Verbrechen zu machen.

Selbst langjährige Klimaforscher wie Roger Pielke, Judith Curry oder der Mitbegründer von Greenpeace, Patrick Moore, werden heute als Ketzer behandelt, welche die Orthodoxie der globalen Erwärmung in Frage stellen. Langjährige Aktivisten wie Michael Shellenberger und sogar der radikalere Propagandist Michael Moore, dessen jüngster Dokumentarfilm „Planet of Humans“ die ökologischen Auswirkungen und das Profitieren von „grüner“ Macht durch Unternehmen enthüllte, haben unter der Zensur auf sozialen Plattformen gelitten, weil sie die Sensibilität grüner Aktivisten und ihrer Milliardärskumpanen verletzt haben. Dies ist ein schlechter Weg, um ein komplexes wissenschaftliches Problem anzugehen, bei dem offene Untersuchungen und Debatten erforderlich sind, bemerkt Steve Koonin , Präsident Obamas Unterstaatssekretär für Energiewissenschaft.

Gibt es bessere und gerechtere Lösungen?

Was das Grüne-End-Spiel wahrscheinlich hervorbringen wird, ist eine zunehmend statische und hierarchische Gesellschaft, die möglicherweise durch einen wütenden Klassenkonflikt zwischen den Oligarchen und ihren Verbündeten einerseits und der bedrängten Mittel- und Arbeiterklasse andererseits auseinandergerissen wird. Wir können bereits Anzeichen dafür in Kalifornien sehen, wo lateinamerikanische und afroamerikanische Aktivisten es ablehnen, für die Fantasien der grünen Granden zu bezahlen. Ein Phänomen, das auch in Graswurzelbewegungen in Frankreich , in Niederlanden  und Norwegen. zu beobachten ist. Insbesondere die Auswirkungen auf die Entwicklungsländer könnten schwerwiegend sein und möglicherweise grausame Folgen haben.

Letztendlich müssen wir uns aber möglicherweise nicht zwischen einer besseren Wirtschaft und einer besseren Umwelt entscheiden. Zum Beispiel könnten wir die Substitution von Brennstoffen mit höheren Emissionen wie Kohle oder Diesel durch billiges und reichlich vorhandenes Erdgas fördern und nicht verbieten. Diese Strategie hat bereits bewiesen, dass sie die US-Emissionen erheblich reduziert und bei Kohlenstoffabscheidung und Speicherung oder Gasherstellung aus Erneuerbaren sogar noch wirksamer werden könnte. Wir könnten auch den aktuellen Trend zum „home office“ fördern, was nicht nur hervorragende Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung, sondern auch zur Wiederbelebung des Familienlebens und zum Nutzen der Unternehmer bieten könnte .

Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Leben durch die konzentrierte Macht einer nicht gewählten herrschenden Klasse eingeschränkt wird, deren Agenda eine Version der hierarchischen Gesellschaft der Feudalzeit wiederherstellen würde.

Joel Kotkin ist Presidential Fellow für Urban Futures an der Chapman University und Executive Director des Urban Reform Institute. Sein neues Buch The Coming of Neo-Feudalism ist jetzt bei Encounter erhältlich. Sie können ihm auf Twitter @joelkotkin folgen

Weitere Themen: RCE-Originale

https://www.realclearenergy.org/articles/2020/11/18/the_end_game_650132.html

Übersetzt durch Andreas Demmig




Erzwingen „grüner“ Maßnahmen während einer ökono­mischen Krise

Die Industrie des globalen Erwärmungs-Alarmismus‘ in den USA und im Ausland nutzt diese Krise aus, um den Unternehmen Klimainitiativen als Bedingung für staatliche Rettungsaktionen aufzuerlegen, die ihrerseits dazu dienen sollen, den Lebensunterhalt der Arbeitnehmer zu sichern. Dementsprechend zwingen die Regierungen, vor allem in der Europäischen Union, den Unternehmen eine zweifelhafte, kostspielige Umweltagenda auf, während Millionen von Arbeitnehmern weltweit arbeitslos bleiben, solange Pandemie und wirtschaftliche Rezession andauern.

Die Bloomberg New Energy Finance berichtete im Juni, dass die 50 führenden Volkswirtschaften der Welt fast 600 Milliarden Dollar für Klimainitiativen wie die Produktion von Elektrofahrzeugen und den verstärkten Einsatz von Technologien für „saubere Energien“ wie Wind- und Sonnenenergie und Batteriespeicherung zugesagt haben. Die EU kündigte an, dass sie ein Viertel ihrer Subventionen zur Konjunkturbelebung für Klimainitiativen bereitstellen werde.

Die Zwangseinführung ineffizienter, teurer Energiequellen und teurer Elektrofahrzeuge bei geringer Nachfrage ist eine kolossale Verschwendung zur schlimmsten Zeit, in welcher ein weltweiter Notstand im Bereich der öffentlichen Gesundheit besteht und mehr Menschen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren müssten. Aber Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum waren nie die Prioritäten von Klima-Alarmisten innerhalb und außerhalb der Regierung. Wenn die Durchsetzung von Vorschriften für „saubere“ Energie und die Blockade effizienterer und billigerer fossiler Brennstoffe dazu führt, dass normale Bürger höhere Preise zahlen oder arbeitslos werden, dann lohnt sich das für die Industrie der Klima-Alarmisten. Auf menschliche Kollateralschäden im Streben nach einem grünen planetarischen Nirwana hat die Klimaille noch nie Rücksicht genommen.

Diese perverse Agenda hat nicht erst mit der Pandemie begonnen. Michael Shellenbergers neues Buch „Apocalypse Never“ enthält eine Diskussion über internationale Agenturen wie die Weltbank, die Entwicklungsländern Kreditbedingungen auferlegt, damit diese „erneuerbare“ Energie erzeugen. Dennoch leben in diesen von Armut geplagten Ländern Millionen von Menschen ohne fließendes Wasser oder Strom und verbrennen Holz als Brennstoff. Sie bräutchen eine praktischere und effizientere Entwicklung von Wasserkraft und fossilen Brennstoffen, um den Lebensstandard zu erhöhen.

Hier in den USA hat die [US-]Bundesregierung während des Covid-19-Notstands Billionen Dollar ausgegeben, um Unternehmen des privaten Sektors zu unterstützen und Amerikaner zu beschäftigen, alles ohne die klimapolitischen Auflagen in Europa. Das Fehlen von Klimavorschriften ist nicht auf mangelnde Versuche zur Einführung derselben zurückzuführen. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden, Haussprecherin Nancy Pelosi und andere Parteiführer versuchten, den Fluggesellschaften Kohlenstoffemissionen aufzuerlegen und die Steuergutschriften für Wind- und Solarprojekte zu erweitern (als ob sie nicht genug bestehende Subventionen von den Steuerzahlern abgegriffen hätten).

Trotz eines beispiellosen modernen Wirtschaftsabschwungs haben Pelosi, Senator Bernie Sanders und die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez ganz andere Prioritäten – nämlich die Rettung des Planeten Erde, so wie sie sich das vorstellen. CFACT berichtete kürzlich über die jüngste Enthüllung der Umweltagenda der Demokraten mit dem bescheidenen Titel „Lösung der Klimakrise“, die neben einer Fülle anderer unbescheidener Ziele auch Stromzuteilungen für den Verkehr und die Industrie vorsah. Die Undurchführbarkeit und die daraus resultierenden Arbeitsplatzverluste werden verschwiegen.

Auch viele republikanische Politiker werden in diesen Kohlenstoffreduktionswahn bis 2050 hinein gezogen mit etwas, das sie den „Amerikanischen Klimavertrag“ nannten, wenn auch nicht so belastend für die Wirtschaft wie der Plan der Demokraten.

Doch der Gedanke eines kohlenstofffreien Amerikas in drei Jahrzehnten löst – was genau? Könnte es die globale Durchschnittstemperatur um ein oder zwei Grad senken? Niemand weiß es wirklich, aber das hält die Ausgaben von Milliarden von Dollar – und die Forderung nach weiteren Billionen – über Jahrzehnte hinweg für dieses Phantomprojekt nicht auf. Stattdessen sollten die Annahmen eines kohlenstofffreien Energiesektors auf ihre Wirksamkeit und Notwendigkeit hin überprüft werden.

Womit wir wieder bei den Rettungspaketen der Regierung wären, insbesondere bei den Milliarden und Billionen von Dollar, die heute ausgegeben und in den kommenden Jahren veranschlagt werden. Während die USA und andere Nationen diesen beispiellosen Ausgabenrausch fortsetzen, kann ein solches Tempo nicht fortgesetzt werden, wenn die Pandemie erst einmal abgeklungen ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hörten die USA auf, die enormen Schulden zu erhöhen, die sie aufgebaut hatten, um den Konflikt zu gewinnen und Verbündeten und ehemaligen Feinden beim Wiederaufbau zu helfen. Die USA mögen in diesem Jahr drei bis vier Billionen für die Bekämpfung der Pandemie ausgeben, aber sie können nicht jedes Jahr dasselbe leihen und drucken, um einen Grünen New Deal durchzusetzen – Inflation und wirtschaftliches Chaos würden sicherlich folgen, wie sie es historisch immer getan haben.

Statt Klimasubventionen und -vorschriften sollte die Priorität für die Regierungen die Vollbeschäftigung des Privatsektors und das wieder steigende Wachstum unserer Volkswirtschaften sein, sobald wir die Pandemie überwunden haben. Wirtschaftlicher Wohlstand und ein verbesserter Lebensstandard auf globaler Ebene sind der sicherste und realistischste Weg zu einer saubereren Umwelt und einer Verringerung der Kohlenstoffemissionen.

Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy, both in the non-profit sector and in government in the administration of former New York Gov. George Pataki. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the NY Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post, Washington Times and the Wall Street Journal.

Link: https://www.cfact.org/2020/07/13/forcing-green-mandates-during-an-economic-crisis/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Manipulierte Messungen der Schadstoffe

Jetzt beginnen auch in München die öffentlichen Diskussionen darüber, wie man Schadstoffe des Straßenverkehrs so misst, dass auch die richtigen schockierenden Ergebnisse herauskommen.

Der Münchner Stachus zählt zu den verkehrsreichsten Plätzen Deutschlands. Autos kommen aus allen Richtungen und kreuzen auf mindestens einem Dutzend Fahrspuren. Keine Frage, dass hier nicht gerade die Bedingungen eines Luftkurortes herrschen.

Wer hier genau am Rande der Straßen möglichst nahe an den Auspuffrohren die Schadstoffe in der Luft misst, bekommt ziemlich genau die Ergebnisse, mit denen er behaupten kann, hier sterben Zehntausende von Menschen pro Jahr.Ein paar Meter weiter sieht die Situation für Messungen anders aus. Stickoxide, Feinstaub und die Phalanx all der anderen bösen Stoffe haben deutlich abgenommen. Leicht verständlich, hält man sich vor Augen, wie die Konzentration der Gase nach allen Seiten hin abnehmen. Die Behauptung, hier sterben Zehntausende von Menschen, ist nicht mehr aufrechtzuerhalten.

Und doch hat genau direkt an der Straßenkreuzung das Bayrische Landesamt für Umwelt eine Messstation aufgebaut – ähnlich wie an der bisher berühmtesten tödlichen Straße Deutschlands in Stuttgart am Neckartor. Hier stehen die Messinstrumente auch so dicht am Straßenrand, dass ständig Messalarme produziert werden.

Wir haben das auch hier bei TE immer wieder beschrieben. Die Vorschriften der Europäischen Union sehen ausdrücklich vor, dass Messungen nichtan den Orten ihrer höchsten Konzentration gemessen werden sollen. Die Werte sollen vielmehr einen breiteren Einzugsbereich repräsentieren. Ein wichtiger Teil der EU-Vorschrift wird in Deutschland gern unterschlagen: Die Messwerte dürfen nicht zum Beispiel in einer engen Straßenschlucht gesammelt werden. Der Luftstrom um den Einlass der Messstelle darf in einem Umkreis von mindestens 270° nicht beeinträchtigt werden. Vermieden werden soll damit, dass zufällige höhere Konzentrationen an einer Stelle den Wert für eine gesamte Stadt manipulieren.Genau das aber tun die grün beherrschten Stadtverwaltungen. In Stuttgart wird gepflegt über den Standort der Messstelle am Neckartor gestritten. Ein paar Meter weiter und etwas von den Häuserfronten entfernt aufgestellt – in der baden-württembergischen Landeshauptstadt müsste kein Alarm ausgelöst werden.
Grünes Motto: Wir lassen uns doch nicht unsere schlimmen Werte kaputtmachen!

Klageaktionen wie die der Deutschen Umwelthilfe wären vermutlich gegenstandslos, würden in Deutschland nach dem Normen der EU Messungen durchgeführt und nicht mit in manipulativer Absicht aufgestellten Messanlagen. Milliarden Werte würden nicht vernichtet werden. Und Millionen von Dieselfahrern könnten sich darauf verlassen, dass das, was bei der Zulassung einmal galt, auch später noch gilt und nicht durch wilde staatliche Wendungen in einer Enteignung ausartet.

Das Erstaunliche: Trotz der manipulierten Messungen nehmen die Schadstoffe deutlich ab. Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen, wie deutlich sauberer die Luft gegenüber früher geworden ist. In Stuttgart beispielsweise wurde im vergangenen Jahr genau dreimal der Wert der Stickoxide von 40 µg überschritten – um rund 30 µg. Von den in manipulierender Absicht aufgestellten Messstationen wohlgemerkt. Dies, obwohl sich der Bestand an Diesel Pkw auf unseren Straßen nahezu verdoppelt hat.Gesundheitsrelevant ist davon nichts. Die Weltgesundheitsorganisation, die grün dominierte WHO, sagt selbst, dass es keine robuste Grundlage für für wissenschaftlich belegte Grenzwerte gibt. Klar, dass Luftverschmutzung Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Aber nicht so richtig klar ist, welche.

NO2 ist ein Reizgas. Wissenschaftler – keine Epidemiologen wohlgemerkt – belegen erst bei deutlich höheren Konzentrationen von Stickoxiden Wirkungen. Professor Martin Hetzel, Chefarzt der Stuttgarter Lungenfachklinik vom Roten Kreuz, erklärt deutlich: „Stickoxide in einer so geringen Konzentration wie in unseren Städten können keine krankmachende Wirkung haben.“ Es sei deshalb „schlicht unmöglich, auch nur einen Todesfall“ darauf zurückzuführen.

 

Prof. Hans Drexler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin: „Durch Berechnungen von Stickoxid auf Tote zu schließen, ist wissenschaftlich unseriös.“Nicht umsonst gelten in den USA deutlich höhere Grenzwerte, im streng umweltbewussten Kalifornien zum Beispiel 50 % höhere Werte für Stickstoffdioxid. Dort übrigens müssen Messwerte auch ausdrücklich als Mittelwert für eine bestimmte Fläche genommen werden. Manipulative Messungen, wie sie hier in Deutschland für alarmistische Zwecke ausgeführt werden, gibt es dort nicht.
Robuster sind offenbar die Schweizer. Dort gilt ein doppelt so hoher Grenzwert für NO2 in den Straßen von 80 µg/m3. Am Arbeitsplatz dürfen Schweizer sogar jenem berühmten MAK-Wert von 6000 µg/m3 ausgesetzt sein. Die Gesundheitsgefahr hängt vermutlich vom Pass ab.

Der Beitrag erschien zuerst bei TICHYS EINBLICK hier