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Letalitätsrate und Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern  

Es gab zwar die üblichen Verdächtigen wie etwa den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach oder den Berliner Virologen Christian Drosten oder auch das Robert KochInstitut ( RKI ), die mit ihren Warnungen  die Angst in der Bevölkerung am Köcheln zu halten versuchten– was möglicherweise auch der Gesichtswahrung  der die Coronanotstandsmaßnahmen zu verantwortenden exekutiven Staatsspitze zu dienen bestimmt war.

Dies konnte aber zwanglos als alarmistisches „busines as usual“ verstanden werden, bis am 25 Juli über die Medien prominent verbreitet wurde, dass Sachsens MP Michael Kretschmer der Meinung sei, dass die „zweite Welle“ nicht etwa erst drohe, sondern in Deutschland schon da sei. Der MP berief sich auf  zwei Tage hintereinander von 500 auf etwa 800 gestiegene Fallzahlen. Der Vorfall zeigt exemplarisch die falsche Fokussierung der Politik auf  die Fallzahlen des Virus statt auf seine Letalität.

Für die Einschätzung der Gefährlichkeit eines Virus ist in erster Linie seine Letalität entscheidend, nicht seine Infektiösität. Das Coronavirus hat eine relativ hohe Infektiösität, aber, wie noch zu zeigen sein wird, eine eher geringe Letalität. Zum anderen zeigt der Vorfall die Unkenntnis verantwortlicher Politiker  über die  epidemiologischen „basics“. Eine „zweite“ Welle sollte ja zumindest annähernd die Durchschlagskraft der ersten Welle haben. Die hatte in ihrer Spitze im März 2020 7000 neue Positivtestungen  täglich. Zur Zeit von Kretschmers  Äußerung waren die Fallzahlen gerade einmal um 300  ( von 500 auf 800 ) gestiegen, und nur an zwei Tagen hintereinander .Man kann den Eindruck gewinnen, dass ein politisch eher blasser MP auch einmal die Schlagzeilen bestimmen wollte. Und das funktioniert gegenwärtig am besten auf der Schiene des Coronaalarmismus.  Dann wird sich Kretschmer  kaum über den  einen Tag später gemeldeten Rückgang der Neudiagnosen auf 305 gefreut haben, Ende Juli / Anfang August betrug die 7-Tage-Durchschnittszahl 680 Neudiagnosen. Eine „zweite Welle“ sieht anders aus, da müssten die täglichen Positivtestungen  in die Tausende gehen.

Dies hielt das  RKI nicht davon ab, drei Tage nach der Alarmmeldung Kretschmers eine Pressekonferenz  zu geben und das zu tun, was es am Besten kann: zu warnen. Die Gefahr einer zweiten schweren Welle bestehe weiterhin. Das Infektionsgeschehen habe sich landesweit ausgeweitet, noch handele es sich zwar um „kleinere Ausbrüche“. Aber: „Die Pandemie ist nicht vorbei“ hieß es drohend.. Das RKI sollte aufpassen, dass es seine Glaubwürdigkeit nicht verliert. Nicht alle Fernsehschauer haben vergessen, dass die Fallzahlen zur Hochzeit der Epidemie in Deutschland im März grosso modo zehnmal höher als gegenwärtig waren.

Wo das RKI  warnt, darf der bayrische MP Söder nicht fehlen. Am 2. August warnte er vor einer zweiten „schweren“ Welle, ausgelöst durch die zurückkehrenden Urlauber. Söder ist ein weiteres Beispiel für die sachwidrige  Fixierung der Politik auf die Infektionszahlen unter systematischer Ignorierung der Letalitätsrate desVirus. Nur letztere drückt die Gefährlichkeit des Virus aus, und sie ist relativ niedrig ( s. unten unter 2.).

Bei den übertriebenen Warnungen von Seiten der Politik und RKI  kann man den Eindruck gewinnen, dass dahinter die geheime Hoffnung steht, das  Virus durch geeignete Maßnahmen zum Verschwinden zu bringen. Dies ist eine vergebliche Hoffnung. SARS-CoV-2 wird sich den bereits vorhandenen vier Typen von Coronaviren hinzu gesellen, die zum Teil seit Jahrhunderten hierzulande aktiv sind. Wir müssen daher lernen, mit SARS-CoV-2 zu leben, was angesichts seiner begrenzten Gefährlichkeit auch ohne weiteres möglich sein sollte.

  1. Auch die als große politische Show inszenierte Vorstellung der neuen Corona-Warn-App hat als Hauptfunktion die Aufrechterhaltung der Corona-Alarmstimmung in der Bevölkerung. Die verbliebenen erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie die Maskenpflicht beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln, das 2-m-Abstandsgebot zwischen den Restauranttischen sowie das Verbot von Großveranstaltungen u.a. verlangen die Aufrechterhaltung der Massenloyalität der Bevölkerung. Dass diese Strategie freilich an Grenzen stößt, zeigt die Zurückhaltung, mit der die Bevölkerung die Warn-App aufgenommen hat: Nur 16 Mio. Menschen hatten sie bis Ende Juli heruntergeladen, weit hinter dem angestrebten Zielwert. Die zwischenzeitlich aufgetretenen technischen Störungen waren und sind sicherlich nicht dazu angetan, die Attraktivität der App zu steigern.
  2. Die 7-Tage-Durchschnittszahl der positiv Getesteten lagim Juli um die 600.  Gegenwärtig werden etwa 500 000 Tests pro Woche vorgenommen, wobei das Testverfahren nicht validiert ist. Bei einem Testfehler von nur 1 %  bei „falsch positiv“ wären das 5000 Fehler pro Woche oder etwa 700 pro Tag –  deutlich mehr als die Zahl der  durchschnittlich 600 täglich neu positiv Getesteten im Juli. Es könnte also sein, dass es  im Juli überhaupt keine  tatsächlich neu Infizierten mehr gab.
  3. Im Juni war es zu einigen „super spreading events“ indeutschen Schlachthöfen gekommen,  die von den Medien dann auch geradezu mit Dankbarkeit aufgenommen wurden, die aber lokale Ereignisse blieben. Von den ca` 1500 positiv auf Corona Getesteten des Schlachtbetriebs Tönnies in NRW mussten 9 auf die Intensivstation, 2 wurden beatmet, ein Todesfall ist nicht eingetreten. Die 9 Intensivkranken stellen eine sehr niedrige Rate von weit unter 1 % dar, die in Verbindung mit der Letalitätsrate von 0 % ebenfalls bestätigt, dass SARS-CoV-2 ein zwar ernst zu nehmendes, aber insgesamt doch eher harmloses Virus ist. Derartige auf der Hand liegende, der Corona-Entwarnung dienende Schlussfolgerungen interessieren freilich die deutschen Medien nicht ( und anscheinend auch das RKI nicht ), ihr alarmistischer Blick wendet sich dann lieber den USA, Brasilien oder Indien mit ihren steigenden Infektionszahlen zu. Die deutschen Medien scheinen nicht zu merken, dass ihr beibehaltener Panikmodus dem ersehnten Anspringen der Konjunktur hierzulande abträglich sein könnte. Da wäre vielleicht einmal ein sanfter Hinweis vom Bundeskanzleramt an die beflissenen Medien sinnvoll.

Die  Tönnies-Zahlen sind dazu angetan, einer „zweiten“ Infektionswelle den Schrecken zu nehmen. Auf 1500 Infizierte kamen 9 Intensivkranke, zwei Beatmungsfälle und 0 Tote. Übertragen auf eine neue Welle mit beispielsweise 90 000 neu Infizierten bedeutet das eine Versechsigfachung der Zahlen, also 540 Intensivfälle, 120  Beatmungsfälle und weiterhin 0 Tote. Dieses durchaus realistische Rechenexempel nimmt einer imaginierten neuen Infektionswelle in der Tat den Schrecken. Dies ist auch der Grund dafür, dass ein solches nie in den deutschen Medien angestellt wurde.

  1. Mitte Juli machte im Internet die Nachricht die Runde, dass die FAZ den Abdruck einerCorona-Anzeige der Professoren Bhakdi, Homburg u.a. verweigert hat, in der die Shutdown-Politik der Bundesregierung und der MP der Länder mit wissenschaftlichen Argumenten scharf zurückgewiesen wurde. Das in Art. 5 Abs. 1 GG garantierte Recht, „seine Meinung … frei zu äußern und zu verbreiten“, gehört laut BVerfG zu den „vornehmsten Menschenrechten überhaupt“ und ist für ein freiheitliches, demokratisches Gemeinwesen konstituierend. In Art. 5 Abs. 1 GG heißt es dann noch kurz und bündig: „Eine Zensur findet nicht statt“. Die von der FAZ ausgeübte Zensur widerspricht darüber hinaus  der in Richtlinie 1 des deutschen Pressekodex statuierten Verpflichtung zu „wahrhaftiger Unterrichtung der Öffentlichkeit“, und stellt auch die historische Ausgangslage auf den Kopf, in der im 19. Jahrhundert das liberale Bürgertum Meinungs- und Pressefreiheit gegen den Obrigkeitsstaat durchgesetzt hat. In der BRD hat der „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ ( Jürgen Habermas ) nun eine neue Form angenommen, in der die Presse und die öffentlich-rechtlichen Rundfunk-und Fernsehanstalten zumindest auf  zwei zentralen Politikfeldern, nämlich bei der Corona-Politik und bei der Klimapolitik, in einer unheiligen Allianz mit der staatlichen Politik die Kritik von Seiten nonkonformistischer  gesellschaftlicher Akteure abzuwehren versuchen. Es hat sich ein politisch-medialer Komplex herausgebildet, der sich hermetisch gegen oppositionelle Einflüsse von außen abschließt. Mit dem Internet ist glücklicherweise weltweit ein neues Medium entstanden, welches den eingetretenen Demokratieverlust zu einem Teil kompensieren kann – zumindest bislang.

Um noch einmal auf die FAZ zurückzukommen. Gemäß der in Richtlinie 1 des deutschen Pressekodex niedergelegten Verpflichtung zu einer „wahrhaftigen Unterrichtung der Öffentlichkeit“ hätte die FAZ nicht nur die privat bezahlte Anzeige bringen, sondern sogar über deren wesentlichen Inhalt im redaktionellen Teil kostenlos berichten müssen.

  1. Während der großen Verhandlungen zwischen den 27 Regierungschefs der EU vom 18. bis 21. Juli 2020 über den künftigen Haushalt der EU und den Corona-Hilfsfonds wurden Polen und Ungarn unter dem Aspekt der Rechtsstaatlichkeit von Politik und Öffentlichkeit in Deutschland zum Teil heftig kritisiert. Diese Kritik ist überaus scheinheilig, wenn man bedenkt, mit welcher Bedenkenlosigkeit gerade auch die deutsche Politik vor kurzem ohne ausreichende Faktenevidenz die Grundrechte einer ganzen Nation außer Kraft gesetzt hat (vgl. näher Nahamowitz 2020). Die Grundrechte sind unbestritten die Basis der Rechtsstaatlichkeit. eines jeden Landes. Nimmt man die offenkundigenDemokratiedefizite hinzu, welche ich unter Punkt 5. angesprochen habe, kann einem um Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland (und der EU) Angst und Bange werden.
  2. Am 1. August fand eine große Demonstration von Coronakritikern mit 20 000 Teilnehmern in Berlin statt, meistenteils ohne Masken und Abstandswahrung. Dahinter steht eine hervorragende Organisationsleistung, die freilich die Frage beantworten muss, wie zukünftig verhindert werden kann, dass die Polizei die Demonstration wegen Verletzung der Corona-Regeln auflöst. Wie zu erwarten, stieß die Demonstration auf „Unverständnis“, jedenfalls bei den Vertretern der vier Corona-Parteien. Der Berliner OB Müller warf den Demonstranten im Nachgang vor, sie würden die Fakten der möglichen Gesundheitsgefährdung der Mitbürger ignorieren. Dieses Statement zeigt wieder einmal die Ahnungslosigkeit und zugleich .einseitige Orientierung der deutschen MP..

Die Maskenpflicht ist sinnlos, weil die Poren der normalen Stoffmasken doppelt so groß sind wie das Virus selbst. Es kann daher ungehindert die Maske durchdringen ( Reiss, Bhakdi 2020. 70 ). Diese Einsicht war übrigens zu Beginn des Auftretens von Corona bei Wissenschaft und Politik allgemein verbreitet. Der Berliner Virologe Christian Drosten, regelmäßiger Wortführer der Corona-Alarmisten, äußerte sich im Februar dahingehend, dass die „technischen Daten nicht günstig für die Masken“ seien. Ähnlich äußerte sich das RKI. Und der bayrische MP Söder stellte sehr entschieden mit all seiner schlitzohrigen Unbedarftheit die vollkommene Ungeeignetheit der Masken fest. Es lässt sich nur spekulieren, was den Gesinnungswandel bei der Politik ausgelöst hat. Ich bevorzuge die These, dass die Beibehaltung der Maskenpflicht der Aufrechterhaltung der Alarmstimmung in der Bevölkerung dient. Sehr viel bösartiger ist die alternative These, dass die Politik einmal ausprobieren möchte, wie weit sie mit Gehirnwäsche  bei der Bevölkerung kommen kann.

Und was die Faktenkenntnis weiter angeht, zeigt Müllers Bemerkung, dass ihm jedes Wissen darüber fehlt, dass die sog. Corona-Krise bisher keinerlei Auswirkungen auf die Sterblichkeit in Deutschland gezeigt hat. Darauf wird zurückzukommen sein ( vgl unten unter 3.).

Einseitig ist die Kritik des Berliner OB an den Demonstranten, weil seine Polizei ansonsten sich sehr großzügig bei den Freizeitaktivitäten der Berliner Bevölkerung gezeigt hat, was die Befolgung der Corona-Regeln angeht. Hier scheint mir ein klarer Verstoß gegen den Gleichheitssatz vorzuliegen.

Ich möchte im folgenden zwei Problemkreise vertieft erörtern: Wie hoch ist die Letalitätsrate des SARS-CoV-2-Virus in Deutschland ? Und wie hoch ist die Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern ?

  1. Wie hoch ist die Letalitätsrate des SARS-CoV-2Virus in Deutschland:0,37 % oder 4,7 %?

Ich hatte in meinem Artikel „Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown In Deutschland“ eine Rechnung aufgemacht, nach der Mitte Mai 2020 bei den damals 170 000 positiv Getesteten die Zahl der „echten“ Coronatoten unter 100 lag ( Nahamowitz 2020 ). Dieses sensationell niedrige Ergebnis beruhte zum einen auf einem Forschungsergebnis des Bonner Virologen Prof . Hendrik Streeck, zum anderen auf Angaben von Prof. Sucharit Bhakdi, der sich auf eine amtliche Zählung des italienischen Gesundheitsinstituts berief.

Eine in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg vom Bonner Virologen Prof. Streeck Anfang April 2020 erhobene repräsentative Stichprobe mit 1000 Probanden hatte als ein wichtiges Ergebnis eine Letalitätsrate von 0, 37 %  erbracht ( mit einer Fehlermarge  von 0,19 % – 0,45 % ). Das würde 370 Tote auf 100 000 positiv Getestete und 740 Tote auf 200 000 positiv Getestete bedeuten, was ausgesprochen wenig ist.  Diese Zahlen konfligieren freilich massiv mit der vom RKI vorgenommenen Zählweise, nach der im Mai  2020 durchschnittlich  auf insgesamt 170 000 „Infizierte“ rund 8000 Tote kamen, was einer Letalitätsrate von  grob 4,7 % entspricht  – ungefähr das Zwölffache der Heinsbergrate.

In den zahlreichen Interviews, die Streeck in den letzten Monaten gegeben hat, wurde diese Differenz von den Moderatoren mit der Ausnahme  von Markus Lanz seltsamerweise nie thematisiert. Ich vermute bei den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten, dass dies mit Bedacht erfolgte, birgt diese Differenz doch gewaltigen Sprengstoff für die offizielle Corona-Politik. Denn die Heinsbergstudie war methodisch schulmäßig als repräsentative Zufallsstichprobe durchgeführt worden, woraus grundsätzlich die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse auf ganz Deutschland folgt. Wie aber sollte die Politik die Fortführung der Coronarestriktionen durch den formellen Beschluss der Bundesregierung  und der MP der Länder am 15. April angesichts einer derart niedrigen Letalitätsrate rechtfertigen? Offenbar entschloss man sich, das Heinsbergergebnis komplett zu ignorieren, das gilt besonders für den MP von NRW Armin Laschet, der bei der Vorstellung der Heinsbergergebnisse auf der Pressekonferenz Anfang April sogar persönlich anwesend gewesen war.

Das Totschweigen der Differenz zwischen der Letalitätsrate der Heinsbergstudie und der des RKI wurde meines Wissens erst Ende Mai beendet, und zwar bezeichnenderweise wieder bei Markus Lanz. Auffällig war das letztlich defensive  Verhalten von Streeck. Er insistierte zwar auf der Letalitätsrate von 0, 37 %, äußerte sich aber auf die  Frage der Vorsitzenden der Europäischen Ethikkommission Prof. Christiane Woopen, die explizit auf die Differenz zur Letalitätsrate des RKI von 4, 7% verwies, dahin gehend, dass man nicht wisse, ob und wie die 0, 37 %  für ganz Deutschland gelten. Zu keinem Moment berief er sich offensiv auf die Repräsentativität seiner Studie oder stellte Erwägungen über die Sinnhaftigkeit des Shutdown an. Immerhin ließ er sich zu der Bemerkung hinreißen, dass in China zu Beginn der Pandemie die Krankheitsverläufe zu 91 % mild bis moderat gewesen seien, woraus schon damals gefolgt sei, dass das Corona-Virus zwar „ernstzunehmen“, aber nicht zu „überdramatisieren“ sei. Die Frage, unter welche Alternative der von der Politik verordnete Shutdown zu subsumieren sei, wurde weder von ihm noch von der Talkrunde gestellt. Gleichwohl kann die Bemerkung als versteckte Kritik an einer überdramatisiernden Shutdown-Politik verstanden werden, welche die elementaren verfassungsrechtlichen Gebote der Verhältnismäßigkeit eklatant verletzte ( Nahamowitz 2020 ). In einer nachfolgenden Sitzung bei Markus Lanz am 1. Juli 2020 nahm Streeck seiner Position dann jeden Stachel, indem er die Politik des Shutdown ausdrücklich gut hieß.

Ich habe die Vorfälle um den Virologen Streeck aus zwei Gründen so ausführlich dargestellt. Einmal zeigen sie den Druck, der auf einem  etablierten und zugleich innovativen Wissenschaftler in Deutschland lastet, der zu einem nicht politikkonformen  Forschungsergebnis  gekommen war. Zur Gewährleistung seines künftigen seelischen Wohlbefindens ( es gab gegen ihn Strafanzeigen und Morddrohungen ) und sicher auch um seine berufliche Position als Direktor derVirologie der Bonner Universitätsklinik nicht zu gefährden, wurden seine öffentlichen Äußerungen immer defensiver, um schließlich in der Apologie der Shutdown-Politik zu enden.

Dieses alles in allem defensive bis apologetische Verhalten macht den Unterschied zu prominenten kritischen Wissenschaftlern wie Prof. Sucharit Bhakdi und Prof. Stefan Homburg aus, die ihre Ablehnung der Coronapolitik präzise begründen und  unverhohlen äußern ( vgl. näher Nahamowitz, ebd. ). Als Reaktion werden sie von den öffentlich-rechtlichen Sendern geschnitten – ein implizites, aber weit hallendes Eingeständnis der eigenen argumentativen Schwäche. Aufgrund derartiger Parteilichkeiten nennt der alternative Arzt Rüdiger Dahlke  die öffentlich-rechtlichen Sender die öffentlich-unrechtlichen.Den beiden Wissenschaftlern bleibt nur, aber immerhin, das Internet, wo sie äußerst erfolgreich agieren. Bhakdis „Offener Brief an die Bundeskanzlerin“ von Ende März z.B. hat über zwei Mio. Aufrufe ausgelöst.

Unter demokratietheoretischem, aber auch unter verfassungsrechtlichem Aspekt ( vgl. die Verfassungsdirektive des „demokratischen“ Bundesstaats in Art. 20 Abs. 1 GG ) ist es nicht akzeptabel, dass die aus Gebühren finanzierten Sender ARD und ZDF unter Missachtung ihres öffentlich-rechtlichen  Auftrags in bestimmten Pölitikbereichen zu Regierungssendern verkommen, die  systematisch verhindern, dass oppositionelle Stimmen aus der Gesellschaft zu Wort kommen. Dass dahinter System und wahrscheinlich eine lenkende Hand stecken, erkennt man daran, mit welcher Konsequenz die Strategie der Diskussionsverweigerung von allen Moderatoren durchgehalten wird. Betroffen ist neben der Corona-Politik. wie schon gesagt, vor allem die Klimapolitik. Der öffentlich-unrechtliche Gleichklang geht bis zur einheitlichen Sprachregelung in den Sendungen, vor kurzem z. B. die durchgängige Behauptung, die Anticoronademonstranten der vergangenen Monate  würden von  „Verschwörungstheoretikern“ und „Rechtsextremen“ instrumentalisiert.

Ich komme zurück zu meiner Berechnung der Coronasterblichkeit und und unterstreiche, dass ich an der Heinsberger Letalitätsrate von 0, 37 %  festhalte. Damit befinde ich mich in Übereinstimmung mit der internationalen Studienlage, welche die Letalität von SARS-CoV-2 im Ergebnis mit der einer mittelschweren Grippe vergleicht ( vgl. unten ). Streeck selbst hatte in einem Interview angegeben, dass er zur Sicherung der Repräsentativität der Studie sich eines professionellen Meinungsforschungsinstituts bedient hatte.

Da aber offensichtlich gegenwärtig der Graben zu der 4, 7 % – Letalitätsrate des RKI nicht überzeugend überbrückt werden kann, möchte ich in einer Alternativrechnung die Zahlen des RKI zugrunde legen. Ich gehe dann für Mitte Mai von 8000 „Coronatoten“ in Deutschland aus. Aber auch diese Zahl muss sich, wobei ich  Angaben  Sucharit Bhakdis folge, gemäß einer amtlichen italienischen Rechnung reduzieren lassen auf nur noch 12 %, d.h. 960 echte, wirklich „an“ Covit-19 Verstorbene ( vgl. Nahamowitz 2020 ).. Ich habe keinen Grund, an der Seriosität der italienischen Rechnung zu zweifeln, nach der 88 % der „Coronatoten“, nicht „an“, sondern nur „mit“ Corona  verstorben sind . Diese Zahlen hat Bhakdi nun in seinem, mit seiner Frau verfassten Bestseller  bestätigt ( Reiss, Bhakdi 2020,27 f ).

960 „echte“ Coronatote bis Mitte Mai in Deutschland sind grob das Zehnfache meiner ursprünglichen Zahl von „unter 100“. Die Schlussfolgerung aber bleibt dieselbe: Angesichts der immer noch äußerst niedrigen, die Aufnahmekapazität des deutschen Krankenhaussystems weit unterschreitenden Opferzahl ist evident, dass die deutsche Coronapolitik – auch in Anbetracht ihrer immensen sozialen, psychischen und finanziellen Kosten auf allen Ebenen der  Gesellschaft – „außerhalb jeder Erforderlichkeit liegt und auch jede Form von Zweck/Mittelproportionalität sprengt und damit verfassungswidrig ist“ ( Nahamowitz ebd. ). Oder anders ausgedrückt: SARS-CoV-2 ist ein zwar relativ infektiöses, aber eher harmloses Virus, vergleichbar in seiner Gefährlichkeit mit einem leicht bis mittel gefährlichen Grippevirus.

Die Heinsberger Letalitätsrate von 0,37 % ( einschließlich der Fehlermarge von 0,19 % – 0,45 % ) bewegt sich  in etwa  auf dem Niveau der Letalitätsraten zwischen 0, 02 %  und 0 4 %, welches Prof. Joannidis nach einer Auswertung von 12 Studien gefunden hat. Die Unterschiede beruhen auf lokalen, regionalen und auch nationalen Besonderheiten wie Altersstruktur, Zählweise, allgemeiner Gesundheitszustand, Qualität der Krankenhäuser u.a.  Zahlreiche andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen ( vgl. den Überblick bei Reiss, Bhakdi 2020, 33 f ). Einen gewissen, aber nicht signifikanten Ausreißer nach oben stellt die  französische Corona-Studie mit einer Letalitätsrate von 1,3 % dar ( Roussel et al. 2020 ).

Der Grund für die relative Einheitlichkeit der Ergebnisse liegt in dem elementaren Umstand begründet, dass SARSE-CoV-2 ein auf der ganzen Welt identisches Virus ist. Deswegen ist die Letalität des Virus „als solche“ ( d.h. unabhängig von seiner physischen und sozialen Umgebung ) auf der ganzen Welt, solange es nicht  mutiert ist, gleich.

Zum Abschluss der Thematik sei tentativ eine Vermutung geäußert, wie der Widerspruch zwischen der Heinsberger Letalitätsrate  und der des RKI epidemiologisch überbrückt werden kann. Dabei gehe ich von einer hohen Dunkelziffer in Deutschland bei den Infektionen im Verhältnis von 1 zu 10 aus ( Reiss, Bhakdi 2020, 33 ). Das bedeutet, dass wir im Mai 2020 nicht 170 000, sondern 1700 000 Infizierte in Deutschland hatten. Die Dunkelziffer umfasste dann entweder asymptomatische oder so mild infizierte Menschen, dass sie sich nicht haben testen lassen In diesem Fall würde sich die Letalitätsrate von 4, 7 % in 0, 47 % umwandeln, eine Rate, die nahe  bei der Heinsberger Rate von 0, 37 % liegt.

  1. Wie hoch ist die Mortalität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern?

Ich möchte im folgenden anhand der vom European Mortality Monitoring Project ( Euromomo ) gelieferten Statistiken, welche die Sterbedaten von 24 europäischen Ländern von 2015 bis zum aktuellen Rand erfassen, die Mortalität in Deutschland und einigen europäischen Ländern darstellen.

Wir beginnen als gesamteuropäischer Überblick mit den Sterbefällen aller 24 an Euromomo  beteiligten Länder und zwar für alle Altersklassen. Die  blaue Kurve zeigt für das Jahr 2020 den steilen, in der KW 8 ( 17. 2. bis 23. 2 2020 ) beginnenden Anstieg, der in den Peak der KW 14 ( 30. 3. bis 5. 4. 2020 ) mündet. Dieser überragt die vorhergehenden Grippepeaks der Winter 2017, 2018 und 2019 deutlich und löst die kurze vorhergehende Kurve der Grippemortalität ab. Am aktuellen Rand zeigt die Kurve, dass auf gesamteuropäischer Ebene die Epidemie überwunden ist : Die Zahl der Todesfälle ist nach einem steilen Abstieg auf die dunkle Basislinie.zurückgefallen.

Die deutsche Mortalitätskurve des Jahres 2020 ist im Gegensatz zur gesamteuropäischen Kurve flach mit  nur kleinen Erhebungen. Würde man einen Besucher vom Mars fragen, in welchem Jahr die große Corona-Epidemie in Deutschland stattgefunden hat, würde er wahrscheinlich auf die Kurve des Jahres 2018 zeigen, als des Jahres mit zwei größeren Erhebungen im Winter und Sommer, welche recht deutlich über die rote Linie ( substantial increase ) hinausgehen. In Wahrheit sind damit aber die winterliche Grippetoten einerseits und  die sommerlichen Hitzetoten des Jahres 2018 andererseits bezeichnet. Sodann würde der Blick des Marsbewohners wahrscheinlich auf das Jahr 2017 fallen, aber auch diesmal würde er enttäuscht werden, denn die Erhebung zeigt wieder nur eine Grippewelle.

Die Corona-Krise zeigt sich nicht in der deutschen Sterbestatistik, sie erscheint als  rein fiktives Phänomen, welches erst durch eine panische Politik zu einer gesamtgesellschaftlichen Krise mit all ihren negativen ökonomischen, sozialen und rechtlichen  Begleiterscheinungen geworden ist.. Die Kurve zeigt weder vor noch in einem relevanten Zeitraum nach den Shutdownbeschlüssen vom 23. März und 15. April eine deutliche Zunahme der Sterblichkeit. Am aktuellen Rand ist sie sogar unter die Basislinie und damit in den Minusbereich gefallen. Meinen „Sechs kurzen Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland“ (Nahamowitz 2020) gesellt sich das Mortalitätsargument als siebte Begründung hinzu.

An die Bundesregierung wäre in einem Verfahren gerichtlicher oder politischer Überprüfung, zu dem es hoffentlich kommen wird, die Frage zu stellen, aufgrund welcher Erwägungen die Shutdown- Beschlüsse eigentlich getroffen worden sind. Ein sachlicher Grund für die  politischen Notstandsmaßnahmen lässt sich der Sterbestatistik des Jahres 2020 jedenfalls nicht entnehmen.

Der Euromomo-Befund der quantitativen Bedeutungslosigkeit der Coronasterbefälle deckt sich mit den Ergebnissen des weltweit anerkannten Statistikers John Joannidis, der für Deutschland für Anfang April innerhalb der Hochrisikogruppe der Jahrgänge achtzig und älter unter 10 000 Personen auf die minimale Zahl von zwei Corona-Toten gekommen war. Auch wenn Bhakdi diese Zahl für Ende April auf acht ( unter 10 000 ! ) erhöhte, ändert dies nichts an der marginalen Bedeutung der Corona-Todesfälle in Deutschland ( vgl.Nahamowitz 2020 ). Diese Zahlen hat Bhakdi in seinem aktuellen Buch auch für Mitte Mai bestätigt ( Reiss, Bhakdi 2020, 29 ). Die geringfügige Corona-Mortalität passt gut zu der von Prof. Streeck festgestellten geringen Letalitätsrate des SARS-CoV-2-Virus.

In wie weit die politische Diskussion in Deutschland gerade auch durch die öffentlich-unrechtlichen TV-Sender manipuliert wird, lässt sich beispielhaft am Umgang der Satiresendung „Die Anstalt“ mit den beiden eben gezeigten Kurven demonstrieren. Die im Juni 2020 ausgestrahlte Sendung hatte Corona zum Thema und zeigte unter  Bezugnahme auf „Euromomo“ die gesamteuropäische Kurve mit ihrem steilen Anstieg, wobei der unkundige Zuschauer freilich zu dem Eindruck gelangen konnte bzw. sogar musste, dass dies die deutsche Kurve sei. Die wirkliche flache deutsche Kurve wurde verborgen gehalten. Schließlich ließ man es sich nicht nehmen, John Joannidis mithilfe einer unsäglichen Story um 1000 Dollar zu  diskreditieren.

Früher hatten die Hofnarren das Privileg, dem Herrscher gegenüber unangenehme Wahrheiten zu artikulieren, ohne ihren Kopf zu riskieren. Die modernen Satiriker als Nachfolger der Hofnarren dienen sich den Herrschenden mit Verve und Einfallsreichtum ganz von selbst an.

Wir werfen nun einen Blick auf die spanische und französische Kurve.

Die spanische und die französische Kurve unterscheiden sich von der deutschen durch den deutlichen Peak in der 14. KW ( Ende März / Anfang April ), wobei der spanische Gipfelpunkt sehr viel stärker ausgeprägt ist als der französische. In beiden Ländern setzt dann aber ein rascher Abstieg ein, der fast so dynamisch ist wie der Anstieg. In Frankreich ist der Abstieg deutlich unter die gestrichelte  Basislinie gegangen, in Spanien gibt es ganz aktuell wieder eine moderate Aufwärtsbewegung. M.E. Ist sie eine Reaktion auf die zuvor exekutierte scharfe und langandauernde Repressionspolitik nach ihrer Lockerung: Die aufgestaute Virenlast bricht sich ihre Bahn. Darin liegt das generelle Dilemma einer  scharfen Lockdown-Strategie begründet.

Die Mortalitätszahl ist in Frankreich deswegen so deutlich  in den Bereich der Untersterblichkeit abgesunken, weil der vorgehende starke Anstieg nahezu vollständig durch sterbenskranke Menschen verursacht worden war, für welche die Coronainfektion nur der  todbringende „letzte Tropfen“, der in ein  „randvolles Glas“ fällt ( Reiss, Bhakdi 2020, 36 ) gewesen war. Sie standen für die spätere Sterbestatistik dann nicht mehr zur Verfügung. Die Mortalitätsentwicklung bestätigt auch noch einmal die Plausibilität der italienischen offiziellen Statistik, wonach die überwältigende Mehrheit von 88 % der Corona-Toten nicht „an“, sondern nur „mit“ Corona verstorben ist. Dieses Ergebnis entspricht auch dem Befund, den der Hamburger Rechtsmediziner Prof. Püschel an über 200 obduzierten Toten erhoben hat ( vgl. Püschel 2020 ).

Die große Frage ist, warum die Sterblichkeit in beiden Ländern so viel höher war als in Deutschland? Der Unterschied zwischen Frankreich und Deutschland spiegelt sich übrigens auch in den unterschiedlich hohen Letalitätsraten beider Länder wider. Während gemäß der französischen Corona-Studie die französische Rate bei 1,3 % liegt ( Roussel et al. 2020 ), liegt sie gemäß der Heinsbergstudie bei 0, 37 %, das ist weniger als ein Drittel.

Entgegen allen falschen deutschen Erwartungen ist festzustellen, dass die Härte der Abwehrmaßnahmen in beiden Ländern deutlich größer war als hierzulande und diese auch eher eingesetzt hatten. Hier könnte aber ein Grund liegen für die deutsche, epidemiologisch nicht gebotene Panikreaktion am 23. März, dem Tag des shutdown. Im Gegensatz zu Schweden hat es Deutschland nicht vermocht, kühlen Kopf zu behalten und dem Nachahmungsdruck standzuhalten.

Als Grund für die höhere Sterblichkeit des hier nicht in den Graphiken dargestellten Italien im Vergleich zu Deutschland ( wobei die italienische Sterblichkeit übrigens niedriger war als die französische und spanische ) wurde mitunter auf die Luftverschmutzung im hoch industrialisierten Norditalien sowie auf das marode Krankenhaussystem verwiesen. Ersterer Grund trifft nicht für Frankreich und Spanien zu, wohl aber letzterer. Alle drei Südländer mussten sich in der Vergangenheit auf Druck der EU-Kommission harten Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung mit den bekannten Folgen für die Sozialsysteme und auch das Gesundheitssystem unterziehen.

Eine derartige Rosskur ist Deutschland aufgrund seiner günstigeren wirtschaftlichen Entwicklung erspart geblieben, was dem Gesundheitssystem insgesamt und auch den Krankenhäusern hierzulande zu gute gekommen ist. Ich möchte aber neben dem funktionstüchtigeren Krankenhaussystem als weiteres Differenzierungsmerkmal zwischen Deutschland und den drei Südländern dieErnährung  anführen. Die von Politik, Schulmedizin und auch der öffentlichen Meinung systematisch unterschätzte Ernährung ist der Schlüssel für die Gesundheit  bis ins hohe Alter bzw. umgekehrt für vorzeitige Krankheit und Tod. Schädlich sind vor allem Zucker und Kohlenhydrate ( vgl.ausführlich  Perlmutter 2014 ). Beide Nahrungsmittel erzeugen u.a. Diabetes und seine Vorform Prädiabetes. Laut RKI  gehören Diabetiker ganz wesentlich zur Risikogruppe für schwere Verläufe bei Coronaerkrankungen. Kohlenhydrate konsumieren die Südländer – vor allem wegen ihrer extremen Vorliebe für Weißmehl – viel häufiger als die Deutschen. Das Baguette darf bei keinem französischen Gericht fehlen. In Spanien wird Weißbrot zu jeder Mahlzeit serviert. In Italien herrschen die drei P ( Pane, Pasta, Pizza ) über die Esstische. In den deutschen Privathaushalten hingegen wird üblicherweise kein Brot zum Essen gereicht. Die bei uns beliebten Kartoffeln sind zwar auch Kohlenhydrate, sie sind aber langkettig und daher nicht so gesundheitsschädlich.

Im Kontext Ernährung sei ein Hinweis auf die Fernsehsendung „Die Ernährungsdocs“ im 3. Programm des NDR gestattet, die auch bei schweren Erkrankungen erstaunliche Heilerfolge allein durch die Umstellung der Ernährung erzielen. Ein weiterer Hinweis bezieht sich auf Vitamin Din  hoher Konzentration ( mindestens 5000 I. E.) , welches neben seiner antidepressiven Wirkung eine starke, die Immunabwehr stimulierende Wirkung hat. Es ist sehr bezeichnend, dass die Corona abwehrenden Virologen und staatlichen Instanzen dieses preiswerte und wirksame Mittel der Naturheilkunde nicht publik machen.

Wir werfen abschließend noch einen Blick auf Schweden, das einzige europäische Land, welches bewusst auf die Notstandsmaßnahme des Shutdown verzichtet hatte.

Der Peak der Mortalität liegt in Schweden in KW 15 / 16  2020 und damit knapp zwei Wochen später als in Frankreich und Spanien. Der Abstieg vom Gipfel erfolgte relativ rasch, innerhalb von 6  Wochen wurde die rote Linie „substantial increase“ unterschritten. Der Vorgang ist Ausdruck der inhärenten zyklischen Dynamik einer Epidemie, welche immer ein zeitlich befristetes Ereignis darstellt ( Sucharit Bhakdi ). Der leichte Anstieg in KW 24 stellte deswegen auch nicht den Beginn einer „zweiten Welle“ dar, vielmehr  handelt es sich um einen „Ausrutscher“,  der immer mal passiert  und sogar im durchregulierten Spanien vorgekommen ist ( s. o. ). Die Dynamik des Ausrutschers in Schweden ist in KW 25/ 26 zum Erliegen gekommen.  In KW 27 ( 29. 6. bis 5. 7. ) hat es Schweden dann geschafft, in der Statistik „Map of z-scores by country“ in die unterste Stufe ( „no excess ) zu gelangen, nachdem es zuvor wochenlang in der Stufe darüber ( „low excess“ ) festgehalten worden war. Die Aufhebung der Reisewarnung für Schweden Mitte Juli durch die deutsche Regierung kann dann als Bestätigung dieser Einstufung gelten.

Entgegen vielen Unterstellungen, vor allem von deutscher Seite, ist die Sterberate in Schweden nicht außergewöhnlich hoch. Sie liegt deutlich niedriger als in Italien, Großbritannien, Polen, Spanien, Frankreich und Belgien, die alle einen Lockdown hatten. Im Vergleich  mit 13 europäischen Ländern mit Lockdown liegt Schweden nur ganz knapp  über dem Mittelwert der Sterberaten ( Reiss, Bhakdi 2020, 110 ).

Gegenwärtig  spricht viel dafür, dass die liberale, die Grundfreiheiten der Bürger schützende schwedische Corona-Strategie am Ende erfolgreich sein wird und ein tragfähiges Gegenmodell zum autoritären Notstandsmodell der Coronaabwehr verkörpern kann, wie es leider in Deutschland empiriefrei und mit verantwortungslosem Dezisionismus verfolgt worden ist. Allem Anschein nach war China mit seinen rigorosen Absperrmaßnahmen das Vorbild, ein Land, welches unter dem Aspekt der Menschenrechte ansonsten gerne von Deutschland kritisiert wird

Quellen:

Nahamowitz, Peter 2020: Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland, Eike Publikation vom 17. 5.

Perlmutter, David  2014 : Dumm wie Brot, München ( 6. Auflage ).

Püschel, Klaus 2020: Youtube-Video, Interview vom 2. 4. 20.

Reiss, Karina, Bhakdi, Sucharit2020 : Corona Fehlalarm ?,  Berlin.

Roussel, Yanis et al. 2020 : SARS-CoV-2 : fear versus data, in :International Journal of Antimicrobial Agents, 19 March.

 

Der Autor war Prof. für öffentliches Wirtschafts- und Finanzrechr sowie Politikwissenschaft am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover und ist seit 2007 im Ruhestand.

 




Zuverlässigkeit von Klima-Modellierungen und Zyklen der Einflussgrößen auf das Klima

[Den Zusammenhang des Original Videos mit der hier folgenden Zusammenfassung finden Sie durch die Zeitmarken [mm:ss]. Alle eingefügten Folien aus dem Vortrag. Ich hatte große Probleme mit der SW um Untertitel hinzuzufügen.  Ein bearbeiteter Teil ging mir dann auch verloren. Dafür habe ich viel Zeit geopfert und mich dann lieber der Zusammenfassung zugewandt.  Der Übersetzer in eigener Sache]. 

CO2-Bedrohungsszenario und Reduzierung

Nach den Zusammenfassungen des IPCC für Entscheidungsträger, dürfen wir [weitere] 1,5°C Erwärmung nicht überschreiten, denn dann würden wir massive Probleme bekommen, die wir nicht beherrschen. [01:50] CO2 soll dabei der größte Treiber [der Erwärmung] sein, es wird sogar als Umweltverschmutzung bezeichnet. Auf einer Übersicht zusammen genannt mit NO2, SO2, Feinstaub, Ammoniak, Schwermetalle u.a.

[02:15] Das CO2 keine Verschmutzung der Atmosphäre ist, mit derzeit ,04%, kennt jeder aus eigener Anschauung: „Es ist die Basis alles Leben auf der Erde, als wesentliches Element der Photosynthese, CO2 in größeren Anteilen lässt Pflanzen besser wachsen, es kommt in Getränken und bei der Herstellung  von Lebensmittels vor. – Ich nenne es politische Propaganda.“

 

[03:39] Vortrag Prof. Scafetta; Eine real-time Karte der gemessenen  Luftverschmutzung auf der Erde, zeigt für die entwickelten Länder die geringste Belastung der Luft. Die höchsten Werte zeigen die asiatischen Länder.

Die Erreichung der in Paris so bejubelten CO2-Reduktionsziele zu erreichen] ist schlicht unmöglich, wenn man es auf die Welt –  „Rettet den Planeten“ bezieht. Dazu sind in einfach viele Kohlekraftwerke als sichere Stromversorgung vorhanden und weitere in Planung bzw. schon im Bau.

[03:05] Vor allem in Asien sind eine Größenordnung von mehr als 700 neuen Kohlekraftwerken in genehmigter Planung und im Bau.

 

Programmierte Klimamodelle und Ihre Ergebnisse

Die in die Zukunft reichenden Ergebnisse der programmierten Klimamodelle werden als ausreichende Begründung von den Entscheidungsträgern der Politik hergenommen, weitreichende Beschränkungen und Belastungen zu beschließen, die uns alle betreffen. Umso wichtiger, diese Modelle zu validieren.

 [Durch die Validierung wird der dokumentierte Beweis erbracht, dass ein Prozess oder ein System die vorher spezifizierten Anforderungen reproduzierbar im praktischen Einsatz erfüllt.]

[03:54] Zeigt den Vergleich der gemessenen Globalen Oberflächentemperatur (im Vortrag mit „Data“ bezeichnet) mit den Modellen.  Wie schon öfter gesehen, wurden für die Zeit vor dem Jahr 2000 die Modelle auf „kühler“ getrimmt, um den Anstieg  bedrohlicher aussehen zu lassen.

[05:15]Offiziell werden den Politikern und den Entscheidungsträgern die Ergebnisse der Klimamodelle als zuverlässige Prognosen verkauft [obwohl es Szenarien sind]. Eine wesentliche Frage nach der Zuverlässigkeit der Klima-Modelle CMIP5 / CMIP6 lautet:

  • Ist die gesamte Physik, sind alle Einflüsse und ihre Wirkungen bekannt?
  • Die Antwort auf diese Frage ist definitiv NEIN
  • Also können in die Modelle auch nicht alle Einflüsse einfließen

[06:13] Die Modelle berücksichtigen das geschätzte Forcing verschiedener Gase, einschließlich der Sonne. Der Einfluss der Sonne wird als vernachlässigbar dargestellt. Der Einfluss von Ozeane, Sonne, Landflächen und Vulkane wird als natürlich angesehen, alle Aerosole werden als anthropogen angenommen.

Die kleine Grafik unten rechts unterscheidet zwischen natürlichen Einflüssen, Vulkane wirken abkühlend – Die Modelle zeigen keine Erwärmung [blaue Linie]. Bei Berechnung mit den anthropogenen Einflüssen, zeigen die Modelle eine Erwärmung [ansteigende schwarze Linie].

[10:00] Daher die Behauptung des IPCC:  100% der Erwärmung 1850 – 1900 basiert allein auf menschlichen Einfluss  – denn: Ohne menschlichen Einfluss wird keine Erwärmung errechnet.

 

Aus der Zusammenfassung des IPCC Berichts für Politiker:

  • A.1 Menschliche Aktivität  verursacht etwa 1,0°C Erwärmung, (0,8 … 1,2°C)
    A.1.1 bei Fortschreibung des Trends werden 1,5°C  mehr Erwärmung in 2030 bis 2052 erreicht – hohes Vertrauen.

Als abschließende Feststellung wird oft genannt: Die … Debatte ist vorbei, … 97% der Wissenschaftler stimmen dem zu.

Glauben Sie das?

Die Fragestellung ist trickreich:

  • Unabhängig von der Ursache, glauben Sie, dass das Klima sich ändert? – 96% ja

In einer weiteren Frage erst, wird dann gefragt:

  • Klimawandel der letzten 50 Jahre wird verursacht durch…?
  • Dabei stimmen 29% zu: „weitestgehend oder „hauptsächlich“ durch menschliche Aktivität
  • Die anderen Antworten verteilen sich auf: „zum großen Anteil bis gering oder gar kein anthropogener Einfluss“

Das entspricht nun aber gar nicht der Behauptung: 96% der Befragten sind sich einig, dass der Mensch die Ursache von Klimaänderungen ist.

 

Wenn es nicht mit der Realität übereinstimmt, ist die Hypothese falsch

Die wissenschaftliche Methode, erfordert die Hypothese gegen die Realität zu überprüfen, zu bestätigen. Hier die Argumentation des IPCC:  Vergleich Messdaten vs. Modelle

Untere Hälfte. Der Vergleich der  Messdaten (schwarze Linie) mit den Modellen für natürliche UND menschliche Ursachen zeigt Übereinstimmung – das ist korrekt

In der Oberen Hälfte wird das Modellergebnis: NUR natürliche Ursachen mit der Realität verglichen – die Modelle zeigen keine Erwärmung –

  • Aber: dieser Modelllauf müsste mit einer Erde OHNE Menschen verglichen werden – das haben wir nicht!
  • Damit ist dieser Vergleich nicht wissenschaftlich zulässig

[16:45] Die Theorie des IPCC  ist mit den gebrachten Argumenten nicht gestützt

  • Diese Grafiken bezeugen Garnichts, nicht ohne die Validität der Modelle!
  • Es muss die Übereinstimmung der Modelle mit der Realität bewiesen werden.
  • Es zeigt nur die wahlweisen Parameter einer Programmierung.

 

Validierung der Modelle

[17:18] Was müsste getan werden, um die Modelle zu validieren?

  • Die Modelle müssten in der Lage sein, das Klima zu reproduzieren, als kein menschlicher Einfluss vorhanden war
  • Die Modelle müssen das dynamische Klimageschehen [das auf-und-ab in der Historie] reproduzieren.

[17:58] Im IPCC Report von 2001 wurde der Hockey Stick, Dr. Mann et.al. von 1998,  als Basis für „die Realität“ genommen und mit dem Anstieg des CO2 verglichen – beides zeigt einen Hockey-Stick – also ist CO2 der Haupttreiber, damit seien die Modelle validiert– The Science is settled

 

[20:08] In 2003 wurde durch Steve McIntyre und Ross McKitrick nachgewiesen, dass der Hockey-Stick falsch ist.

Das IPCC führt seine Argumentation in 2007 unter Benutzung der falschen Hockes-Stick Kurve weiter. Jedoch war die Unglaubwürdigkeit von Dr.Mann so groß, dass diese nicht mehr ignoriert werden konnte.

In 2013, AR 5 hat das IPCC den Hockey-Stick aufgegeben und diese neue Grafik eingeführt

Das IPCC zeigt nun Rekonstruierte Temperaturen unterschiedlicher Quellen vs. Modelle.

[21:56] Zum Vergleich nutzen wir die Temperatur Rekonstruktion der letzten 2000 Jahre.  Ljungqvist F.C. 2010. Man sieht zyklische Warm- und Kaltzeiten. – keinen Hockey-Stick.

[22:43] Die Modelle zeigen die Mittelalterliche Warmzeit (MWP) NICHT.

Wenn der Mechanismus der MWP nicht verstanden ist, kann auch die heutige Erwärmung nach der Kleinen Eiszeit nicht verstanden worden sein!

Die Modelle geben weder die Warmzeiten noch die Eiszeit korrekt wieder!

[24:38] Auch im Vergleich der letzten 10.000 Jahre (eine Studie von 2014) zeigen die Modelle keine Korrelation.

 

Vergleich der Temperaturzyklen unterschiedlicher Gebiete

[25:09] Dies ist eine Studie von 2004, Alley R.B. und zeigt den Verlauf von 10.000 Jahren in Grönland, nach den Untersuchungen von Eisbohrkernen.

Man kann neun Wärmeperioden erkennen, alle bemerkenswert wärmer als heute! Es ist von verschiedenen Quellen bestätigt, das die Wikinger auf Grönland Wein und Tomaten anbauen konnten.

Auch in der Untersuchung der Temperaturen in den Alpen, lassen sich vorstehende Wärmeperioden erkennen. Deutlich ist, ein 1000jähriger Zyklus.

Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Erwärmung seit 1700 natürliche Ursachen hat.

Die Tatsache, dass die Modelle die Zyklen nicht reproduzieren, bestätigt, dass diese Modelle die natürlichen Ursachen nicht kennen und daher auch nicht reproduzieren können – weder für die Historie noch für die Zukunft.

[27:37] Nur die Solaren Zyklen kennen einen 1000 jährigen Zyklus, der sehr gut mit den Temperaturaufzeichnungen korreliert.

Auch über 10.000 Jahre korreliert der Sonnenzyklus sehr gut mit den Temperaturzyklen. Dies lässt den Schluss  zu: die Sonne ist der Haupttreiber des Klimas

 

Die Solare Aktivität ist variabler

Wie oben beschrieben und auch oft in der Literatur angenommen, wird der Einfluss der Sonnen als vernachlässigbar angenommen, da es nur geringe Abweichungen um einen Mittelwert gibt / gäbe.

Prof. Scafetta et. al. haben  auf dem Gebiet der Sonnenforschung eine peer-reviewed Studie herausgegeben.

Gefundene Links

Modeling Quiet Solar Luminosity Variability from TSI Satellite Measurements and Proxy Models during 1980–2018

https://www.mdpi.com/2072-4292/11/21/2569/htm

Modeling Quiet Solar Luminosity Variability from TSI Satellite Measurements and Proxy Models During 1980–2018

https://ntrs.nasa.gov/search.jsp?R=20190033296

[28:30] In der Studie kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass auch in „stillen Zeiten“, d.h. in Zeiten geringer Anzahl von Sonnenflecken, die Solare Aktivität weitaus mehr variiert (rote Linie), als bisher angenommen. (grüne Linie, in oberer Grafik)

[Anerkannt  sind die Milanković-Zyklen – langperiodische Veränderungen der auf der Erde eintreffenden Sonnenstrahlung über die jährliche Schwankungsbreite hinaus, Link Uni Bremen]

Diese Variation der Solaren Aktivität korreliert sehr gut mit vorhandenen Temperaturdaten in Mittel-England. (untere Grafik) – Damit lässt sich gut 50% der Erwärmung 1850 – 1900 erklären.

 

Natürliche Klimazyklen

Das Klima / Wetter auf der Erde wird von vielen Zyklen beeinflusst.

Das beginnt z.B. mit Tag/Nacht, den Mondzyklus, und geht über den Jahreszeiten  zu den Zyklen in unseren Sonnensystem bis hin zu galaktischen Zyklen [Forschungen Svensmark und Shaviv]

Nur die Zyklen  des astronomischen Forcings werden teilweise durch die Klimamodelle berücksichtigt – alle andere wird nicht berücksichtigt!

Als ein weiteres Beispiel wurde ein starke Kohärenz des Sonnenzyklus mit dem Monsun im Oman festgestellt.

 

Der wichtige 60-jährige Zyklus

Die Erwärmung 1940 in der Arktis und im Nordatlantik wird von den Modellen nicht dargestellt. Auch die Variationen der Temperaturaufzeichnungen von Grönland finden sich nicht bei den Modellen wieder.

Sogar im Meeresspiegel (unten rechts) lässt sich ein 60-jähriger Zyklus erkennen. Gleiches gilt auch für die beobachteten Trends der Hurrikane im Nordatlantischem Ozean, die gerne „dem Menschen“ angelastet werden.

Anlässlich seiner Präsentation bei der Umweltbehörde EPA, USA In 2009 schätzte Prof. Scafetta den zukünftigen Verlauf  der Globalen Temperatur (mit 20 & 60jährigen Zyklen) , weit unterhalb der IPCC Prognose. ZehnJahre später brachte El Nino höhere Temperaturspitzen als er dachte, aber immer noch unterhalb des IPCC. Die Modelle errechnen den Temperaturanstieg um den Faktor zwei zu hoch. Letzteres gilt auch für den behaupteten Hot Spot in der Troposphere. [40:13] Auch für die Trends Jahre 1922 – 1941; 1980 – 1999 und 2000 – 2016 kennen die Klimamodelle nur Erwärmung, keine Abkühlung,denn der CO2-Anteil ist stetig gestiegen.

[41:37] Die Oszillationen über die Jahre 9, 10-12, 20 und 60 werden von den Modellen nur zufällig mal punktweise getroffen

[42:47] Vergleicht historische Temperaturaufzeichnungen ab 1880 mit den Modellen. Bei einigen Modellergebnissen leben wir noch immer in der kleinen Eiszeit.

Danach vergleicht Prof. Scafetta die unterschiedlichen Zyklen des Klimasystems  1900 – 1960 mit den Zyklen der Sonne,  Alle Zyklen die wir im Sonnensystem finden, können auch im Klima gefunden werden. Im Vergleich mit dem (seinem) Solar Astronomical Model,  kommt er für die Projektion der globalen Erwärmung bis 2100 nur auf einen Bruchteil der Werte des IPCC, kein Grund für Alarmismus.

 

Kalibrierung der Modelle

Um die Diskrepanz der Modelle mit den beobachteten Daten zu verbessern, kamen die Modellierer auf die Idee, diese zu kalibrieren. [46:22]

Der Einfluss des CO2 wurde halbiert [equilibrium (Gleichgewicht) bei Verdoppelung, rangierte von 1,5°C bis 4,5°C seit 1979]

Prof. Scafetta hebt eine Aussage des IPCC von 2017 hervor [rechte Hälfte,  verkürzt]:  Während die Modelle den oberen Bereich der berechneten Temperatur bevorzugen, favorisieren viele Studien den unteren Bereich.

Damit geben die Leitwissenschaftler des IPCC zu, das die Modelle die Realität nicht widerspiegeln. [48:44]. Die unterschiedlichen Modelle geben für die Klimasensitivität Werte zwischen knapp 2°C bis neuerdings sogar 6°C an und widersprechen sich damit. Welches Modell  ist korrekt? In der Realität kann dieser Wert nicht gleichzeitig 2° und 6° sein.

Die freien Parameter des CMPI6 Modells wurden angepasst, um die Erwärmung zu zeigen, übertreiben jedoch sowohl beim

Einfluss der Vulkane wie auch bei der CO2-Sensitivität (ECS).

Also wurde das Tuning von Klimamodellen erweitert, die freien Parameter werden geändert. Es gibt drei Möglichkeiten, die auf Schätzungen und try-and-error beruhen. Die Sensitivität z.B. von 7° auf 3°, Einfluss der Ozeanwärme, Einflüsse der anderen Aerosole.

[52:12) Hier ist das Ergebnis nach dem Tuning – immer noch nicht besser.

 

Fazit:

Die Modelle sind nicht validiert und stecken voller Fehler. Daher sind auch die Projektionen in die Zukunft nicht zuverlässig.

Die empirischen Daten weisen auf eine große, natürliche Variabilität hin,  angetrieben durch Solare / astronomische Forcings.  Diese Einflüsse und eine offensichtlich wesentlich geringen ECS Sensitivität bei CO2-Verdoppelung sollte weiter untersucht werden.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit

Nachfragen zum Vortrag

Was ist die Globale Ausgangstemperatur in Absolutwerten?

  • Darin bestehen große Unsicherheiten, die auch in den Berichten der Arbeitsgruppe(n) des IPCC genannt werden.
  • Leider werden diese Erkenntnisse / Erläuterungen nicht in die Zusammenfassung für Politiker und Entscheidungsträger aufgenommen. Man will keine Unsicherheiten entstehen lassen, da dies von den Akteuren / Profiteuren nicht gewünscht ist.
  • Die Berichte der Arbeitsgruppen sind oft sehr umfangreich, [500 Seiten und mehr], die „kaum einer“ liest.

[Hinweis: Auf der Eike Seite gibt es die Anzeige für das Buch von Donna Laframboise „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde“. Obwohl vor ein paar Jahren bereits erschienen und die Namen einiger Beteiligter sich geändert haben,  ist der Inhalt noch immer sehr aktuell. Die Diskrepanz der „Zusammenfassung für Politiker und Entscheidungsträger“ durch eine Gruppe von Aktivisten im IPCC gegenüber den eigentlichen Berichten der wissenschaftlichen Gruppen noch immer sehr ausgeprägt.]

Wieso soll die Erde bei einer Temperaturerhöhung um 1,5°C außer Kontrolle geraten?

  • Das IPCC selbst, gebraucht diese Argumente nicht, wie z.B. „die Erde verbrennt;“ und anderes. Die Risiken werden sehr differenziert geschätzt. Siehe [1:30]
  • Die Klimabewegten und auch die Freitags-Kinder lesen keine IPCC Berichte der Wissenschaftler, sie werden von den Aktivisten indoktriniert.

 

Zusammengestellt und übersetzt durch Andreas Demmig