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Mit Deindustri­alisierung und Dekarbon­isierung zum Klimaschutz?

Seit gut 30 Jahren geistert sie um die Welt, die Ideologie vom Klimaschutz, seit Physiker die drohende „Klimakatastrophe“ entdeckt und die vermeintliche Ursache, die Emission von “Treibhausgasen“, gefunden zu haben glauben. Eine Ideologie ist, nach dem Motto von Harald Lesch „Ich gestalte die Welt nach meiner Vorstellung“, ein künstlich geschaffenes und in sich geschlossenes Weltgebäude, ein Denksystem, das auf ganz bestimmten, aber nicht beweisbaren Prämissen beruht. Der nicht beweisbare und auf einem hypothetischen „Strahlungsgleichgewicht“ zwischen Sonne und Erde beruhende „Treibhauseffekt“ wurde daher zum „Dogma“ erhoben, das nicht weiter hinterfragt werden darf. Schon Karl Marx, der die „Gleichheit aller Menschen“ zum Dogma erhoben hatte, sicherte sein kommunistische Ideologie mit Frageverboten ab.

 

Die neue Klimaschutz-Ideologie wurde zu Beginn der 70ger Jahre des 20. Jahrhunderts nur von wenigen Institutionen vertreten, doch nach der ersten „Weltklimakonferenz“ der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) 1979 in Genf und mit der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro legte sich ein stets dichter werdendes Netzwerk an Klimaschutz-Propagandainstitutionen um die Welt. Ein ganz wichtiger Baustein zwecks Indoktrination der Bevölkerung unter dem Deckmantel der Information sind die Medien. Praktisch ungeprüft und ohne jede Kritik werden alle Presseartikel, die von staatlichen Forschungsinstitutionen oder beliebigen Nichtregierungsorganisationen herausgegeben werden, veröffentlicht. Eine kritische Hinterfragung findet nicht statt, insbesondere nicht durch die Protagonisten der „Kritischen Theorie“. Die Klimaschutz-Ideologie beherrscht nahezu total das politische wie öffentliche Meinungsklima, sei es in den Zeitungsredaktionen, dem Hörfunk oder dem Fernsehen.

 

Bindeglied zwischen Wissenschaft und Mensch sind die Medien

 

Der Journalist, so der österreichische Schriftsteller und Kritiker Karl Kraus (1879-1936), sei immer einer, der nachher immer alles vorher gewusst hat. Wichtigster Indikator für die Missstände in der Welt war für Karl Kraus die Sprache. Sie muss so exakt wie möglich und darf keineswegs unpräzise und doppeldeutig sein. Heute ist die Sprache doppel- und mehrdeutig, werden immer neue Worte neu geschöpft, um unverständlich zu sein aber gelehrt zu klingen. Es wimmelt in der Wissenschaft von Experten, die von der Entstehung der Klimatologie als angewandter Meteorologie keinerlei Ahnung haben, aber vor Apokalypsen wie die globale „Klimakatastrophe“ im Detail warnen, obgleich es sie gar nicht geben kann. Man operiert mit dem alt bewährten Mittel der Verwirrung und springt von der Wirklichkeit auf abstrakte Ebenen, um dann zu behaupten, aus der abstrakten Ebene heraus wird auf die Wirklichkeit eingewirkt.

 

Dieser Trick funktioniert, obwohl er beim Klima allzu offensichtlich und plump sein sollte. Jeder Erdenbewohner, der die Volksschule absolviert hat, kennt den Unterschied zwischen Wetter und Klima. Das Wetter ist alles, was sich vor unseren Augen in der Luft abspielt, was wir erfahren, fühlen, spüren und messen können, was uns herausfordert und beeinflusst. Wie wir das Wetter beurteilen, ob wir es Wetter „gut“ oder „schlecht“ finden, wir müssen es so nehmen, wie es kommt. Um uns auf das Wetter einstellen zu können, hoffen wir auf möglichst zutreffende Wettervorhersagen. Das Wetter ist unangefochten der häufigste Gesprächsstoff!

 

Vom Klima ist dagegen im Alltag keine Rede. Es gibt kein Klima als aktiv ablaufenden Naturvorgang. Im Klima verdichten wir das Wetter einer vergangenen 30-Jahres-Priode. Dies geht auf statistischem Wege vor sich. Klima wird nicht gemessen, es wird mühsam aus Messungen berechnet. Klima wird erst „brauchbar“, wenn man die aus einem dichten Netz von Wetterstationen an den einzelnen Orten gewonnen Klimadaten in eine Karte trägt und Vergleiche zieht wie zwischen Tallagen, Hanglagen und Gipfellagen. Man sieht, wie die Temperaturen mit der Höhe ab-, die Winde aber zunehmen. Orographie und Topographie wirken sich insbesondere bei Strahlungswetterlagen sehr stark auf die einzelnen meteorologischen Elemente aus.

 

Klimadaten sind dann sinnvoll, wenn man langfristig plant. Das ist wichtig bei der Flächennutzungs- und Siedlungsplanung, bei der Landschafts- und Landesplanung, bei der Industrieansiedlung. Das Wissen um die mittlere und maximale Schneelast oder Windlast sind für Architekten und Statiker bei der Konstruktion von Dächern aller Art von großem Nutzen.

 

Harald Lesch – „Die Menschheit schafft sich ab“

 

Dies ist der Titel eines Buches, das in 4. Auflage 2017 auf den Markt geworfen wurde. Es wirbt mit dem Aufdruck „SPIEGEL Bestseller“. Koautor ist Klaus Kamphausen, über den aber in dem Buch nichts verlautbart wird. Es ist wohl wortwörtlich ein „Ghostwriter“. Der Untertitel des Buches lautet: „Die Erde im Griff des Anthropozän“. Das Wort ist griechischen Ursprungs und bedeutet „das menschlich Neue“. Diesen Begriff hatte 2002 der Chemiker Paul Crutzen vorgeschlagen. Britische Geologen haben dies unterstützt und vertraten die Meinung, dass das „Holozän“ die stabilste Klimaphase seit 400 000 Jahren sei mit einer Temperaturamplitude von 1° C. Was den Beginn des Anthropozän betrifft, meint Lesch: „Angefangen hat alles vor 500 000 Jahren. Der Mensch kam auf die Welt, und die Welt war schon da.“ Später reduziert er den Beginn auf eine Zeit vor 400 Jahren, also um 1600 n. Chr.!

 

Doch ob man 200, 400 oder 500 000 Jahre nimmt, eines hat der Mensch bis heute nicht beeinflusst, die Allgemeine Zirkulation, die für die vielfältige Gestaltung des Wetters in den verschiedenen Regionen der Erde, von den Innertropen bis hin zu den Polarkappen zuständig ist. Was speziell das Wetter, und damit das statistisch von ihm abhängige Klima, betrifft, so ist der Begriff „Anthropozän“ eine intellektuelle Anmaßung, die von einem notorischen Wunschdenken gelenkt wird. So wie sich der Neandertaler vor dem Wetter in Acht nehmen und sich schützen musste, so müssen wir es heute genauso. Nur dass wir die Höhlen durch beheizbare Hochhäuser ersetzt haben. Damals wie auch heute muss sich die Vegetation mit dem an Regen in der Vegetationsperiode zufriedengeben, was die Natur ihr schenkt, – mit den üblichen Schwankungen von Jahr zu Jahr.

 

Was hat die Autoren bewogen, beim Titel ihres Buches in Anlehnung an Thilo Sarrazin’s „Deutschland schafft sich ab!“ von 2010 die Worte „Deutschland“ durch „Die Menschheit“ zu ersetzen und es „Die Menschheit schafft sich ab“ zu nennen? Primitiver geht es wohl nicht mehr. Auch ein Vergleich fällt schwer, denn Sarrazin baute auf Fakten auf, während Lesch als Physiker die Fiktion bevorzugt. Und sensationell Neues gibt es in seinem Buch auch nicht. Für den gebildeten Bürger ist die Unmenge an „Fachbüchern“ ohnehin kaum zu überblicken, geschweige denn zu bewerten. Viele Leser orientieren sich an Voltaire (1694-1778), der bereits 1768 warnte: „Ich fange an, zu glauben, dass man den Büchern gegenüber sehr misstrauisch sein muss“. Man müsse mühevoll „die vernünftigsten aussuchen, sie prüfen und sich nur von den Tatsachen überzeugen lassen“.

 

Steigt man genauer in das Buch ein, das eine Rückschau auf das „Anthropozän“ sein soll, so entwertet Lesch, der im ZDF die Sendung „Leschs Kosmos“ moderiert, sich bereits im Vorwort selbst. Das Buch ist unterteilt in 39 Kapitel. Es beginnt mit „Die Welt ist schon da“. Darin findet sich das Motto „Ich gestalte die Welt nach meiner Vorstellung“! Und das tut Lesch ganz ungeniert. Seine Überzeugung: „Wenn eine Hypothese Prognosepotential besitzt, sie etwas vorhersagen kann, dann hat sie ihre Prüfung bestanden – sie ist gut“. Die Güte einer Wettervorhersage kann man am nächsten Tag, nach Ablauf einer Woche überprüfen. Doch wer wollte den „Weltuntergang“ durch eine „Klimakatastrophe“ überprüfen, wenn dies keiner überlebt hat. Auch die „Vorhersage der Globaltemperatur“ für das Jahr 2100 ist in zu weiter Ferne, um von der heutigen Politikergeneration überprüft zu werden. Alle Szenarien sind dem Verstand nicht zugänglich, sondern richten sich auf unsere Gefühle und Instinkte. Lesch weckt allerlei Ängste, Emotionen, Gefühle, aber alles bleibt spekulativ, nichts ist greifbar und hat mit Wissenschaft, die sich an der Wirklichkeit, der erfahrbaren Welt messen lassen muss, nichts zu tun.

 

Vor dem Urknall hatte das Nichts eine Temperatur von 1032 Grad Kelvin

In dem Kapitel „Der Beginn allen Seins“ bekennt Harald Lesch zum Urknall vor exakt 13,82 Milliarden Jahren: „Wir wissen, wie es geht, wir wissen, wie es ist. Wir wissen sogar, wie es dazu kommen konnte. Aber das ist nicht weiter verwunderlich, schließlich sind wir Physiker“. Er nennt zwar diese Äußerung „Überheblichkeit, basierend auf einer chronischen Einbildung“, aber legt diese Untugend an keiner Stelle des Buches ab. Er behauptet „Ich für meinen Teil halte mich an Fakten“, aber dazu zählen für ihn auch Vermutungen, Vorurteile, unhaltbare Hypothesen. Er schreibt zur Erdgeschichte: „Trotz der hohen Temperatur konnte die Erde das Wasser mit ihrer Schwerkraft festhalten, zunächst als Wasserdampf und später, als sie sich immer weiter an ihrer Oberfläche abkühlte, als flüssiges Wasser. Denn es fing an zu regnen und viel atmosphärischer Kohlenstoff, vor allem in Form von Kohlendioxid, wurde vom Regen ausgewaschen und in den Meeren als Kalkgestein versenkt“. Warum sagt er nichts zum Warum? Wenn die physikalischen Gesetze immer gelten, warum hat der „gewaltige Treibhauseffekt“ von 100 Prozent damals die Abkühlung der Oberfläche erlaubt, wohingegen heute 0,04 Prozent CO2 eine „gewaltige Erderwärmung“ induzieren soll? Solche Sowohl-Als-Auch-Spielchen macht die Natur nicht! An anderer Stelle: „Die Atmosphäre glich wohl eher der der Venus von heute: quasi 100 Prozent Kohlenddioxid.“ Versteckt ganz woanders lässt Lesch die Wahrheit aus dem Sack: „Kreist der Planet zu nah an der Sonne, ist es zu heiß für das Leben. Wenn er zu weit weg ist, ist es zu kalt.“ Die Venus ist zu heiß, der Mars zu kalt. Die Erde liegt mit circa 150 Millionen Kilometer Abstand zur Sonne dazwischen mit einer optimalen Temperatur für Leben.

 

Im Kapitel „Erstes Leben“ lobt Lesch den Kohlenstoff als „wunderbares Element“, als idealen „Verbindungsfachmann“. Warum sagt er nicht klar und deutlich, dass die Kohlenstoffverbindungen eine eminent wichtige Rolle in der Natur spielen und, als Kohlenhydrate, Fette, Eiweißstoffe, Grundbausteine des Lebens sind? Passt wohl nicht zur „Dekarbonisierung“? Er beschreibt sehr schön die Fotosynthese und wie das „Leben an Land kommt“. Zwischendurch brennt mit ihm die ideologische Phantasie durch, wie beim „Spiegeleffekt“: „Die Strahlung wärmt die Erde auf – die Erde wärmt die Strahlung auf. Und so schaukelt sich das hoch.“ Nichts schaukelt sich auf und schon gar nicht kann die Erde die von der Sonne kommende Strahlung aufwärmen. Der Spiegeleffekt ist ein selbstverliebtes Spiegelbild eitler Gedanken. Im Klartext: Ohne die kurzwellige sichtbare Sonnenstrahlung gibt es keine Fotosynthese und damit keine grünen Pflanzen, die Nahrung und Sauerstoff für Tier und Mensch bereitstellen. Es sind diese bewussten an Unwahrheit grenzenden Falschheiten, die das stellenweise sehr informative und durchaus flott geschriebene Buch zum Ärgernis machen.

 

Was und wem nutzt alle wissenschaftliche Gelehrsamkeit, wenn sie politischer Hörigkeit untergeordnet ist, wenn Lesch sagt: „Ich muss Ihnen jetzt leider mitteilen, dass wir uns gerade mitten in einem Zeitalter des Massensterbens befinden. Wir Menschen prägen ein ganzes Zeitalter, das deswegen auch nach uns benannt ist: das Anthropozän.“ Warum Herr Lesch? „Immer wenn sich in der Atmosphäre etwas verändert, … wenn der Treibhauseffekt zu stark oder zu schwach ist, dann kommt es zu einem Massensterben der Arten.“ Zumindest den „Treibhauseffekt“ können wir als Täter ausschließen, denn der ist nur ein theoretisches Gedankenkonstrukt, das experimentell unbestätigt ist. Lesch ist schwer zu verstehen, wenn er sagt, dass Kohlendioxid Energie nicht speichert, „sondern sie durch Absorption und Reemission zurückhält“, aber auch sagt, dass das „berühmte Bohrsche Atommodell“ falsch ist. Es vermittele den Eindruck, dass ein Elektron bei der Aufnahme eines Photons von einem energetisch niedrigen Zustand auf einen höheren gebracht und bei der Emission die aufgenommene Energie wieder abgibt. Eine Energievermehrung und damit eine Erwärmung finden dabei nicht statt.

 

Lesch widerlegt sich noch eindeutiger: „Das Fatale ist, dass bei jeder Verwandlung einer Energieform in eine andere Energieverluste meistens in Form von Wärme anfallen. Diese Energie ist verloren. Die Strahlung, die aufgrund der Temperatur einmal weg ist, ist verlorene Energie.“ Wo bleibt da die so ach beschworene „Gegenstrahlung“? Alle Energie, die nachts vom Erdboden abgestrahlt wird, ist irreversibel, unumkehrbar verloren. Um dies zu begreifen, genügt ein Blick auf den Raureif am Morgen. Auch verfolge man den Abtauvorgang am vereisten Auto mit Beginn des Sonnenaufgangs. Eine „Spiegelung“ oder Re-Emission der von der Erdoberfläche emittierten unsichtbaren Wärmestrahlung findet nicht statt. Ab Kapitel 30 bietet Lesch etliche Experten auf, macht Interviews und demonstriert seine Fähigkeit, sich der jeweils herrschenden Schwarmintelligenz spontan anzupassen.

 

Es seien nur einige Sätze aus dem Interview mit dem Kieler Ozeanographen Mojib Lativ herausgegriffen. Mojib Latif sagt völlig korrekt heraus und medienwirksam verständlich:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               „Das Klima ist das über 30 Jahre gemittelte Wetter“ und fragt dann selbst: „Was wandelt sich denn da an dem gemittelten Wetter?“ Anstatt dem Leser klipp und klar zu sagen, dass das Wetter sich wandelt, drückt er sich um eine Antwort. In der Öffentlichkeit hat sich nämlich der Irrglaube verfestigt, dass das „gemittelte Wetter“ oder Klima das Wetter wandelt. Latif flüchtet in die Floskel „Klima ist ein Teil des Teils, der alles ist und wird von allen Teilen beeinflusst“. Dies trifft exakt auf das Wetter zu, aber nicht auf das statistische Abfallprodukt, das Klima, zu!

 

Das Schlusskapitel „Die Unbelehrbarkeit des Menschen“ schreibt Ernst-Peter Fischer von der Universität in Heidelberg. Er befasst sich mit der Unstetigkeit der Natur, der Unbestimmtheit, der Unentscheidbarkeit, der Ungenauigkeit, der Unvorhersagbarkeit und besonders mit der Unbelehrbarkeit des Menschen. Er zitiert einen dänischen Minister, der bei der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 forderte, „eine Erwärmung unseres Planeten von maximal 2°C als Ziel“ zu beschließen mit der imaginären Forderung: „Überlegen Sie einmal, wie viel Unsinn in diesem Satz steckt.“ Doch so düpiert man keinen Minister.

 

Dann macht Fischer eine Kehrtwende und moniert, dass wir immer noch „unter dem Bann der antiken Idee, dass das Rationale das Gute ist“ stehen und greift die Rationalität frontal an. Es gäbe bisher noch „keine Erziehung zum Irrationalen, zum Ästhetischen, zum Träumerischen, zum Fantasievollen“. Unsere Instinkte, unsere Emotionalität sind daher unterentwickelt. Er fordert „Wir müssen insgesamt in der Lage sein, den Politikern, die wirklich nachhaltig denken und vorgehen wollen, zu glauben.“ Da lachen sich aber die Politiker ins Fäustchen. Da steht ein Professor auf und fordert, dass man allen Politikern ohne Unterschied der Partei, einfach nur „glauben“ soll, wenn das Gesagte „nachhaltig“ gedacht ist. Das ist an Naivität nicht zu überbieten. Wer nachhaltig lügt, dem muss ob seiner Beharrlichkeit geglaubt werden. Das bestätigt sein Schlusssatz: „Ich denke, dass wir letzten Endes fühlende Menschen sind, die mit dem Herzen besser verstehen und dann aus dem Bauch heraus die Entscheidungen treffen können. So ließe sich die Unbelehrbarkeit überwinden“. Das mag verstehen, wer will.

 

Das wäre die Stunde der politischen Demagogen aller Couleur, denn vom Gefühl her sind sie alle Klimaschützer. Pfeifen wir auf den Verstand und die Vernunft! So würde sich die Menschheit zwar nicht abschaffen, aber als Spaßgesellschaft in einem tyrannischen System enden, wo dann allen das Lachen vergeht und „Freiheit“ ein Fremdwort wird. „Die Menschheit schafft sich ab“ ist durchaus passagenweise lesenswert, aber im Sinne von Voltaire kein „vernünftigstes“ Buch.

 

Oppenheim, den 23. Februar 2017

Wolfgang Thüne

 

 

 

 

 




Nachdem sich der Rauch verzogen hat: Stefan-Boltzmann auf den Punkt gebracht

Wenn wir einmal draußen bei hellem Sonnenlicht mit einem Vergrößerungsglas auf eine Zeitung fokussieren, erkennen wir sofort den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen Energiebilanz für die gesamte Zeitung und dem Strahlungsgleichgewicht auf der mit der Lupe fokussierten Fläche:

Bei einer Betrachtung mit der durchschnittlichen Energiebilanz dürfte mit der Zeitung nämlich gar nichts passieren, tatsächlich aber fängt die Zeitung im Strahlungsgleichgewicht des Brennpunktes sofort an zu qualmen. Die Temperatur im Brennpunkt lässt sich mit einer Energiebilanz für die ganze Zeitung also nicht erklären.

Hintergrund für diese Betrachtung: Der hemisphärische Stefan-Boltzmann Ansatz zur Berechnung der Schwarzkörpertemperatur unserer Erde aus der Sonneneinstrahlung auf der Tagseite, der zu einer Widerlegung des „atmosphärischen Treibhauseffektes“ führt, wurde in den Kommentarfunktionen zu folgenden Artikeln diskutiert:

Tichys Einblick zu den Artikeln vom 19. Januar 2017, 24. Januar 2017 und 29. Januar 2017,

EIKE, Europäisches Institut für Klima & Energie zu den Artikeln vom 23. Januar 2017 und 1. Februar 2017

und auf dem ScienceScepticalBlog mit dem Diskussionsaufruf vom 5. Februar 2017.

In den Kommentaren stellt sich die Argumentation für einen atmosphärischen Treibhauseffekt als ein sich selbst beweisender Zirkelbezug auf die konventionelle Herleitung der Stefan-Boltzmann Schwarzkörpertemperatur unserer Erde über die globale Energiebilanz mit -18 Grad Celsius dar. Dieser „atmosphärische Treibhauseffekt“ mag einstmals als Hypothese aus einem Erklärungsnotstand für die Temperaturdifferenz von 33 Grad Celsius zur gemessenen Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche von +14,8 Grad Celsius (NST=Near Surface Temperatur) geboren worden sein und sich dann später als „atmosphärische Gegenstrahlung“ verselbständigt haben. Der absolute Argumentations-GAU ist aber die gerne zitierte Herleitung einer „atmosphärischen Gegenstrahlung“ mittels Schwarzschild-Gleichung und Strahlungstransfergleichungen, in der die sogenannte „Gleichgewichts-Temperatur“ von 255° Kelvin (=-18° Celsius) für das System Erde-Atmosphäre dann ausgerechnet wieder aus der konventionellen S-B Berechnung für die Schwarzkörpertemperatur der Erde über die global gemittelten Energiebilanz hergeleitet wird (hier unter 4.11.1)…

Erstaunlicherweise bedienen sich auch ausgewiesene Klimarealisten des hinlänglich bekannten „Leugnerwiderlegungsschemas“ für unliebsame Gegenargumente zur eigenen These, denn eine „Widerlegung“ meiner Hemisphären-Betrachtung läuft genau nach dem nachstehend beschriebenen Schema (1) bis (3) ab, und zwar einzeln oder in beliebiger Kombination:

  • Wiederholung der eigenen These.
  • Grundsätzliche Ablehnung der neuen These mit vordergründigen Sophismen.
  • Persönliche Diffamierung des Autors.

Bemerkenswert ist aber, dass die Eckdaten (-18°C „Normaltemperatur“ der Erde und 33° Temperatureffekt) der „atmosphärischen Gegenstrahlung“ für einen „atmosphärischen Treibhauseffekt“ immer auf das Ergebnis der konventionellen S-B Berechnung für die Schwarzkörpertemperatur der Erde (-18°C) und deren Differenz (33°) zur gemessenen globalen Durchschnittstemperatur (+14°C) zurückgeführt werden können. Alle diesbezüglichen Argumente müssen also als Rekursion auf diesen konventionellen S-B Ansatz für die Schwarzkörpertemperatur unserer Erde aus der globalen Energiebilanz verstanden werden. Bei einem durchschnittlichen Wärmefluss von etwa 0,07 W/m² aus dem Erdinneren läge die tatsächliche „natürliche“ Temperatur unserer Erde ohne Sonneneinstrahlung übrigens bei ungefähr -240 Grad Celsius…

Wir haben es hier also mit zwei ganz unterschiedlichen Herleitungen für die Schwarzkörpertemperatur unserer Erde über das Stefan-Boltzmann Gesetz zu tun, und zwar einerseits über eine durchschnittliche Energiebilanz für die gesamte Erde und andererseits über ein Strahlungsgleichgewicht auf der tatsächlich bestrahlten Fläche, also der Tagseite der Erde – oder anders ausgedrückt:

Die konventionelle Herleitung der Schwarzkörpertemperatur berechnet sich mit dem S-B Gesetz aus der globalen Energiebilanz der Erde für die gesamte Kugeloberfläche:
(Solarkonstante/4) => netto 235 W/m² => -18° Celsius + Treibhauseffekt

Die alternative Herleitung (Weber) berechnet sich mit dem Strahlungsgleichgewicht des S-B Gesetzes für eine Halbkugelbetrachtung in einem Zweischichtfall für Atmosphäre und Erdoberfläche:
(Solarkonstante/2) => netto 390 W/m² => +14,8°Celsius

Stefan-Boltzmann auf den Punkt gebracht: Um meinen zugrunde liegenden Gedankengang für die alternative Herleitung der S-B Schwarzkörpertemperatur über die Sonneneinstrahlung auf der Tagseite unserer Erde noch einmal zu verdeutlichen, hatte ich in der Kommentarfunktion von EIKE zum Beitrag vom 1. Februar 2017 bereits die exakte Umkehrung des Stefan-Boltzmann Experimentes formuliert, Zitat mit Hervorhebungen, die beiden Abbildungen nebst Erklärungen wurden zum besseren Verständnis zusätzlich eingefügt:

„…Das Stefan-Boltzmann Experiment verbindet Temperatur und Strahlung eines künstlich erhitzten Schwarzen Körpers:

 

  • Ein Schwarzer Körper strahlt mit seiner erhitzten Fläche A eine Energiemenge P ab, die der 4. Potenz seiner Temperatur T folgt:


  • Wir können uns in den exakten S-B Versuchsaufbau für die die Strahlung eines idealen Schwarzen Körpers einmal den grauen Körper Erde mit seiner Albedo a „hineindenken“. Die Gesamtsituation in diesem Gedankenexperiment wäre dann zwar nicht mehr „ideal“, würde aber verdeutlichen, dass im künstlich erhitzten Ofen ein Strahlungsgleichgewicht für alle Flächen gelten würde, also auch für die „Nachtseite“ der Erde.
    Hinweis: Diese Abstraktion für das S-B Experiment führt unmittelbar zu der entscheidenden Frage, mit welcher Leistung in [W/m²] eine künstlich erhitzte Erde bei einer bestimmten Temperatur eigentlich abstrahlen würde. Beide Lösungsvarianten, nämlich -19°C bei 235 W/m² als auch +14,8°C bei 390 W/m², wären nach dem S-B Gesetz möglich.
  • Die logische Umkehrung für einen passiv bestrahlten Schwarzen Körper lautete dann:

  • Ein bestrahlter Schwarzer Körper nähme auf seiner bestrahlten Fläche A die Temperatur T an, die der 4. Wurzel aus der eingestrahlten Energiemenge P folgt
    …“:Es wird aus dieser Abbildung sofort deutlich, dass man den Körper Erde eigentlich von beiden Seiten bestrahlen müsste, um der Umkehrung des S-B Experimentes bei einer globalen Betrachtung voll zu entsprechen. Denn man kann die Einstrahlung der Sonne auf der Tagseite der Erde nicht einfach halbieren, um dann die andere Hälfte dieser Strahlung ihrer Nachtseite zuzurechnen. Diese Darstellung führt also zwangsläufig zur hemisphärischen Betrachtung für die Gleichgewichtstemperatur der Erde.

Das einleitend ausgeführte Beispiel mit dem Brennglas und der Zeitung hatten wir alle in unserer Jugend ja sicherlich schon einmal ausprobiert. Wenn wir annehmen, das Brennglas habe eine Fläche von 30 cm² und der Brennpunkt sei 10 mm² groß, dann hätten wir im Brennpunkt eine Konzentration der einfallenden Strahlung um den Faktor

3.000 mm² / 10 mm² = 300 (in Worten: Dreihundert).

Dieser Faktor 300 gilt aber ausschließlich für den Brennpunkt, wo die Zeitung bei entsprechenden Bedingungen dann ja auch sofort anfängt zu qualmen. Dabei verändert sich aber im Prinzip die durchschnittliche Energiebilanz der gesamten Zeitung nicht, vom Schatten des Handgriffs und des Rahmens der Lupe sowie der haltenden Hand einmal abgesehen. Sehr wohl verändert sich aber die Energiedichte und damit auch die Temperatur der Zeitung im Strahlungsgleichgewicht des Brennpunktes, wie dieses Experiment eindeutig nachweist. Und wenn wir dieses Experiment bei Nacht und gleicher durchschnittlicher globaler Energiebilanz wiederholen, dann qualmt da gar nichts, weil ja schließlich die Sonneneinstrahlung fehlt.

Halten wir hier also noch einmal fest:

Globale Energiebilanz ≠ lokales thermisches Gleichgewicht

Ich hatte ja bereits ausdrücklich darauf hingewiesen, dass meine originären Ausführungen (hier ab Seite 19) zur Fehlberechnung des atmosphärischen Treibhauseffektes aus dem Stefan-Boltzmann-Gesetz selbstverständlich jederzeit wissenschaftlich widerlegt werden können, Zitat:

„…Wenn also wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen würde, dass die Gleichsetzung der Energiebilanz unserer Erde (Fläche einer Kugel) mit der strengen thermischen Gleichgewichtsforderung des Stefan-Boltzmann Gesetzes für die bestrahlte Fläche (Halbkugel) physikalisch korrekt ist, dann bin ich tatsächlich widerlegt…“

Ich zweifle also die durchschnittliche globale Energiebilanz der Erde in keiner Weise an, aber daraus lässt sich m. E. die Schwarzkörpertemperatur der Erde nicht errechnen. Denn ein aktiver Temperatureinfluss der Sonneneinstrahlung kann sich nur auf der Tagseite der Erde entwickeln, während auf der Nachtseite lediglich Abstrahlung erfolgt. Der grundsätzliche physikalische Unterschied zwischen der durchschnittlichen Energiebilanz unserer Erde und der direkten temperaturwirksamen Sonneneinstrahlung auf ihrer Tagseite wird also bei der konventionellen Herleitung der S-B Schwarzkörpertemperatur nicht korrekt abgebildet. Denn wenn man die S-B Schwarzkörpertemperatur aus der globalen Energiebilanz berechnen will, muss man die tatsächliche solare Energiedichte auf der Tagseite halbieren – und rechnet dann aus diesem physikalisch gar nicht existenten Durchschnittswert für die Sonneneinstrahlung mittels eines als Gleichung missbrauchten S-B Gesetzes die Temperatur für ein nicht existierendes Strahlungsgleichgewicht aus der 4. Wurzel dieser global gemittelten Sonneneinstrahlung.

Richtig ist lediglich, dass man über eine solche globale Mittelung die durchschnittliche Gesamtabstrahlung der Erde im Energiegleichgewicht berechnen kann:

(EINSTRAHLUNG = 470 W/m² über 2πR2) =   (ABSTRAHLUNG = 235 W/m² über 4πR2)

Es gibt auf unserer Erde nämlich gar keine durchschnittliche globale Sonneneinstrahlung von 235 W/m², die im Strahlungsgleichgewicht zu einer berechneten Schwarzkörpertemperatur von -19° Celsius führen könnte. Es existiert lediglich die tatsächliche Sonneneinstrahlung auf der Tagseite der Erde mit durchschnittlich 470 W/m², deren atmosphärische Nettowirkung 390 W/m² einer S-B Temperatur von +14,8° Celsius entspricht. Analog zu dem oben ausgeführten Beispiel mit der Lupe und der Zeitung ist hier also klar ersichtlich, dass sich die S-B Gleichgewichtstemperatur der Erde nur auf ihrer direkt von der Sonne bestrahlten Tagseite ausbilden kann.

Anmerkung: Die Differenz zwischen dem hier angegebenen Strahlungswert von 470 W/m² und dem oben angegebenen temperaturwirksamen Nettowert von 390 W/m² für die Atmosphäre besteht in den 80 W/m² IR-Abstrahlung von der Erdoberfläche im sogenannten „atmosphärischen Fenster“ auf der Tagseite, die in der Atmosphäre ohne thermische Wirkung bleiben.
Und wenn Sie es noch genauer wissen wollen:
Mit den Ausführungen von Kiehl & Trenberth (1997) verteilt sich die primäre Sonneneinstrahlung für die Tagseite von netto 470 W/m² auf die Atmosphäre mit (134 W/m²) und die Erdoberfläche mit (336 W/m²); es handelt sich hier also um einen Zweischichtfall. Die 336 W/m² werden dann als IR-Strahlung von der Erdoberfläche zurückgestrahlt, sodass in der Atmosphäre insgesamt (134+336–80=390) W/m² temperaturwirksam werden können. Es ergibt sich in diesem Zweischichtfall also ein Temperaturüberschuss von ca. 10 Grad zugunsten der Atmosphäre, was man auch als „Atmosphäreneffekt“, aber niemals als eigenständigen „Treibhauseffekt“ bezeichnen könnte. Und bevor sich jetzt auf der Kommentarplattform die „Widerleger“ überschlagen, sei hier ausdrücklich auf die unterschiedliche Entropie dieser Strahlungsbeträge hingewiesen; bei den 134 W/m² handelt es sich nämlich um primäre Sonnenstrahlung. Für eine ausführliche Herleitung sei nochmals auf meine originäre Veröffentlichung verwiesen (hier ab Seite 19).

Es ist also keine wirklich gute Idee, die tatsächliche Sonneneinstrahlung auf der Tagseite der Erde über die gesamte Erdoberfläche inklusive der Nachtseite zu mitteln, um dann aus diesem globalen Mittelwert mit dem Stefan-Boltzmann Gesetz als „Rechenvorgabe“ die Gleichgewichtstemperatur der Erde für die einfallende Sonneneinstrahlung zu berechnen.

 




10. IKEK – Prof. em. Jan-Erik Solheim: Start des zweitägigen „Al Gore-Experiments“

Zu Beginn betrachtet Solheim die IPCC Hypothese von 2007, das 20 % des in die Atmosphäre emittierten CO2 dort auf ewig verbleibt, vergleicht Solheim dies mit den Messungen aus Nukleartest bei denen radioaktives CO2 erzeugt wurde. Dessen Halbwertszeit wurde mit maximal nur 5 1/2 Jahren bestimmt. Andere Messungen zeigten sogar noch deutlich geringere Werte von 4 Jahren. Bei Bestimmung der. Nachlaufzeiten ergeben sich sogar nur 11 Monate bis hinunter zu 8 Monate Halbwertszeit.

Eine weitere Beobachtung ist, dass sich die Emissionsrate des anthropogenen CO2 von rd. 1 % p.a auf auf etwa 4 % p.a ab dem Jahr 2002 gesteigert hat. Dieser rasante Anstieg um drei Prozentpunkte findet sich aber im Anstieg der Konzentration nicht wieder. Dort kann man nur eine Änderung der Anstiegsrate von 0,45 % auf 0,55 % finden. In Summe hat sich das anthropogene CO2 in der Atmosphäre in den letzten 13 Jahren nur um 5 ppm angereichert.

Video des Vortrages von Jan-Eric Solheim anlässlich der 10. IKEK am 12. und 13.11.16 in Berlin zum 1. Teil des „Al Gore-Experiments“ zu experimentellen Auswertung der Infrarotwirkung des CO2 auf die Temperatur unter realistischen Laborbedingungen. Das Experiment ist so aufgebaut, dass es leicht im Schulunterricht (Anmerkung der Redaktion: haha, als ob das jemals von den Schulbehörden genutzt würde) gezeigt werden könnte.

Bezogen auf die ursprüngliche Behauptung des IPCC, dass 815 Gt natürlichen Ursprungs seien und 14 Gt anthropogen seien, mit einer Gesamtunsicherheit von nur 10 Gt, ergibt diese Beobachtung, dass anthropogenes CO2 zu nur 1,3 % in der Atmosphäre vorhanden sei. Schon diese simple Berechnung macht sämtliche Behauptungen, so Solheims erste Schlussfolgerung, dass dieses CO2 der Haupttreiber der Erwärmung sei, obsolet.
Die nächste Betrachtung bezieht sich auf die potentielle Erwärmungswirkung des CO2 unter Nutzung der Ergebnisse des IPCC (Paris Accord 3 °) und der von Hermann Harde 0,4°. Solheim rechnet dann die aus dem Paris Accord resultierenden Vermeidungskosten mit 359 Mrd $ aus.

Damit ist also ein wichtiger Grund gegeben die Wirkung des CO2 in einem einfachen Versuch zu bestimmen. An diesem Versuch arbeitet die Gruppe Klimarealisten nun seit mehr als 2 Jahren. Im Grunde wiederholt die Gruppe den Versuch von R. Wood 1909 und später unter modernen Bedingungen während der Konferenz.

Das erste Ergebnis zeigt, dass ein Blatt Papier durch Infrarotstrahlung weniger erwärmt wird, wenn diese Strahlung zuvor durch eine statt mit Luft mit CO2 gefüllten durchsichtigen Behälter geführt wird. Jedoch zeigt sich auch, dass das CO2 im Behälter zwar die Wärme absorbiert, aber selber nicht wärmer wird. Warum ist das so?
Bevor Solheim die Lösung verkündet zeigt er einen alten Film von Al Gore mit einem Experiment zum Klimawandel, welches das genau gegenteilige Ergebnis sogar auf zwei großen Thermometern (vorher und nachher) zeigt, ergänzt um Darstellungen der Erde die sich wg. dieses „gemessenen“ Effekts erwärmt. Dieser Film wurde, lt. Solheim vor mehr als 6 Millionen Menschen gezeigt, die keinen Anlass hatten am Ergebnis zu zweifeln.
Aber, sie wurden betrogen.
Antony Watts zeigte, dass die Thermometer außerhalb des Behälters waren und überdies, dass es sich um nicht um zwei Thermometer, sondern immer um ein und dasselbe handelt. Dann wiederholte A. Watts das Experiment und fand, das der mit CO2 gefüllte Behälter nicht um mehrere Grad F wärmer war, als zuvor, sondern (nach 30 Minuten) um 2/10 °F kühler als der mit Luft gefüllte Behälter. Die Solheim Gruppe wiederholte das Experiment ebenfalls.
Die Erklärung dafür ist einfach. Da die Behälter (Flaschen) aus Glas waren, welches die Infrarotstrahlen absorbiert, und sich dadurch erwärmt und diese Erwärmung sich dem Inhalt mitteilt, wurde bei diesem Versuch nicht die Infrarotabsorption des CO2 gemessen sondern allein dessen schlechtere Wärmeleitfähigkeit.
Aber jedem wurde glauben gemacht, dass dies den Treibhauseffekt darstellt. Dabei war es reiner Betrug.
Im folgenden beschreibt Solheim die Besonderheiten des Versuchs insbesondere die verwendeten Materialien und weist auf die Möglichkeit hin, da die CO2 Atmosphäre mit 1,2 und 4 facher Konzentration eingestellt werden kann, auch die sog. Klimasensitivität ECS zu bestimmen.
Sie bestätigen die Wood´schen Ergebnisse nicht nur sehr zuverlässig sondern geben auch interessante Ergebnisse zur Klimasensitivität.
Seine Zusammenfassung lautet dann:
* Der Anteil des anthropogenen CO2 an der Gesamtmenge CO2 in der Atmosphäre beträgt weniger als 2 Prozent (bezogen auf die Gesamtmenge von 0,04 Vol %. Anm. der. Redaktion)
* Die atmosphärischen CO2-Schwankungen werden auf in erster Näherung durch die Temperatur der Ozeane bestimmt
* Das „Al Gore Experiment“ soll zeigen, dass eine Flasche mit CO2 in wenigen Minuten wärmer wird, als eine mit Luft. Doch das ist ein Schwindel
* Die Treibhaus-Hypothese kann mit Boxen mit Dach transparent für IR-Strahlung (Kunststoff-Folie) getestet werden,
* Wir haben 3 Generationen von kleinen „Gewächshäusern“ gebaut und getestet und führen Experimente mit unserer 3. Generation „Gewächshäuser“ durch

Der 2. Teil bringt dann die detaillierten Ergebnisse, Insbesondere verblüffende Werte für die Klimasensitivät ECS




Der politische IPCC Prozess! Die Richtung der positiven Rückkopplung umkehren!

EINLEITUNG

Zur Einleitung einer Podiumsdiskussion mit Andy Revkin und Roger Pielke Jr. zum Thema "Jen­seits von ClimateGate " an der Purdue University ging es um drei Fragen:

(1) Sind Wissenschaftler allzu politisch geworden bei ihrer Parteinahme für eine bestimmte Ver­hinderungs- und Anpassungspolitik? Überwiegen die Vorteile durch politische Parteinahme das Risiko des Verlusts der wissenschaftlichen Glaubwürdigkeit?

(2) Welche Rolle spielen die Medien bei den wachsenden Widersprüchen, einschließlich der Blo­gosphäre und des Internets?

(3) Können die Klimatologen in Zukunft eine bessere Rolle in der politischen Auseinanderset­zung spielen? Falls ja, worin würde diese bestehen?

In der Folge von ClimateGate wollte ich die verrückte Dynamik in der Klimatologie, in der Wis­senschaft und in der Politik verstehen, um zu erkennen, was so furchtbar daneben gegangen ist. Ich meine, keiner der vorgebrachten und nachfolgend aufgezeigten Gründe reicht zur Er­klärung aus:

– zu wenig oder zu viel Öffentlichkeit, Aktivismus und Parteinahme von Seiten der Klima­tologen.
– wegen besserer Öffentlichkeit, und ihrem Aktivismus haben die Zweifler und die
   Leugner gewonnen.
– die Wissenschaftler sind korrupt und sie werden politisch (oder finanziell) motiviert.

DER POSITIVE RÜCKKOPPELUNGSKREIS

Ich halte die Dynamik für viel komplizierter. Sie kann nur verstanden werden, indem die äu­ßerst ärgerliche Rückkopplung in die Betrachtung einbezogen wird. Es gibt eine besonders gif­tige positive Rückkopplung zwischen der Klimatologie, der Politik und den Politikern, deren Richtung sich als Folge von ClimateGate umgekehrt hat.

Die Wissenschafter selbst haben den ersten Anstoß für diese Rückkopplung in den 1970er und 1980er Jahren gegeben. Die Umweltschützer erkannten rasch ihre Möglichkeiten und sie sind mit dem Segen der Wissenschaftler auf den Zug aufgesprungen. Die Umweltschutz-Organisa­tionen haben das Klimawandelproblem als Chance erkannt, um wissenschaftliche Unterstüt­zung für die von ihnen gewollte Energiepolitik zu bekommen. Libertäre Institute, die traditionellen Feinde der Umweltschutzaktivisten, begannen, mit Zweifeln über die wissen­schaftlichen Erkenntnisse gegenzuhalten. Auf internationaler Ebene wurde die Behandlung des Klimawandel-Problems im Jahre 1992 mit der RAHMENÜBEREINKUNFT DER VEREIN­TEN NATIONEN ÜBER KLIMAÄNDERUNGEN (UNFCCC) gestartet.

Halt! Welche "Klimaänderung" denn? Im Jahre 1992 war der erste IPCC-Abschätzungsbericht gera­de mal fertig geworden mit folgender Erkenntnis: "Der Umfang der Erwärmung stimmt im Gro­ßen und Ganzen mit den Vorhersagen der Klimamodelle überein, er ist auch von gleicher Größenordnung wie natürliche Klimaänderungen. … Einen verstärkten Treibhauseffekt aus ein­deutigen Beobachtungen zu erkennen, ist vor Ablauf eines Jahrzehnts oder mehr nicht wahrscheinlich ."

Dessen ungeachtet spannte man den politischen Karren vor das wissenschaftliche Pferd, ge­rechtfertigt mit dem Vorsorgeprinzip. Nach dem Abschluss des UNFCCC – Abkommens wurde das IPCC mit seinen wissenschaftlichen Schlussfolgerungen auf die Schiene einer sich selbst er­füllenden Prophezeiung gesetzt. Die gesamten Rahmenbedingungen des IPCC wurden auf die Entdeckung von genügend Beweisen ausgerichtet. Ein menschenverursachter Treibhauseffekt sollte einhellig behauptet werden können, um die Begründung für eine Politik der Einführung und Durchsetzung von Kohlenstoff mindernden Zielen zu liefern. So wurde eine notwendige po­litische Auseinandersetzung über die Energiepolitik, den Umweltschutz, die Folgenverminde­rung von Wetter- und Klimakatastrophen zu einer Debatte über Einzelheiten der Klimatologie. Dabei wurden die Wissenschaftler zu Bauern im Schachspiel oder zu Prügelknaben.

Waren die Wissenschaftler unschuldig daran, dass sie zu Opfern und Bauern in diesem Spiel wurden? Waren sie nur hart arbeitende Wissenschaftler, die ihr Bestes taten, um mit unerfüll­baren Erwartungen der Politiker umzugehen? Ja, einige taten das. Mitten im IPCC aber sitzt ein Kader von Wissenschaftlern, deren Karrieren vom IPCC gestrickt wurden. Jene Wissenschaftler benutzten das IPCC, um die normalen Laufbahnbarrieren zu überspringen, die von wissen­schaftlichen Verdiensten bestimmt sind, und an deren Ende erst der Einfluss auf die Wissen­schaftspolitik und die Politik überhaupt steht. Dadurch wurden nicht nur einige relativ unbekannte, unerfahrene und möglicherweise zweifelhafte Leute in einflussreiche Positionen gehievt, diese Leute schützen nun auch das IPCC, den Dreh- und Angelpunkt ihrer Karrieren, das sie zum machtpolitischen Spiel aufgrund ihres Wissens befugt.

DIE VORTEILE DES DOGMAS

Wenn ich IPCC-Dogma sage, dann meine ich das religiöse Gewicht, mit welchem dieser Wis­senschaftskader das IPCC hochhält. Sie dulden keinen Widerspruch und versuchen, jeden nie­derzutrampeln, der das IPCC angreift. Wer sind diese Hohepriester des IPCC? Einige sind durchschnittliche Wissenschaftler in der Mitte oder am Ende ihrer Karriere, die nach den Regeln wissenschaftlicher Laufbahnen ganz gut zurechtgekommen sind. Andere dagegen steckten noch in universitären Ausbildungsgängen, als sie zu Leitautoren ins IPCC berufen wurden. Jene Wissenschaftler haben das IPCC benutzt, um einen Sitz am Tisch der Großen zu bekommen, von wo sie Machtpolitik mit der kollektiven Expertise des IPCC betreiben können. Dies ver­schafft ihnen öffentliche Bekanntheit und hilft ihren Karrieren. Die Karrierefortschritte werden mithilfe der Komplizenschaft von wissenschaftlichen Vereinigungen und fördernder Institutio­nen gemacht. Gierig auf öffentliche Aufmerksamkeit publizieren weitverbreitete Zeitschriften wie NATURE, SCIENCE und PNAS häufig sensationelle aber zweifelhafte Papiere, welche die Geschichte vom Klima-Alarm unterstützen.

Besonders in wiederauflebenden Unterbereichen wie Ökologie und Öffentliche Gesundheit verhelfen solche Publikationen zusammen mit der Aufmerksamkeit der Medien zum Umleiten von Fördergeld in Richtung dieser Wissenschaftler. Diese wiederum gewinnen dadurch das Vertrauen ihrer Institute, die wiederum die Öffentlichkeitswirkung und die Dollars schätzen.

Darüber hinaus benutzen die wissenschaftsfördernden Institutionen die öffentliche Bekannt­heit, um noch mehr Geld für die Erforschung des Klimas und der Klimawandelfolgen einzuwer­ben. Die weitere wissenschaftliche Gemeinde gerät dabei ungewollt in Komplizenschaft. Während die IPCC-Hohepriester laut gegen die häretischen Skeptiker und die dunklen Machen­schaften der Ölindustrie und rechter wissenschaftsfeindlicher Ideologen aufschreien, machen wir alle mit beim Beklagen der dunklen Mächte, die gegen die Wissenschaft Krieg führen und wir schützen das IPCC dabei gegen seine Kritiker. Auch die Medien sind von der Partie. Sie drücken die Waagschale zugunsten des IPCC-Dogmas herunter.

Halte ich die Hohepriester des IPCC für politische Interessenvertreter? Hauptsächlich sind sie damit beschäftigt, die Wichtigkeit des IPCC zu erhalten, das die zentrale Rolle für ihren beruf­lichen Erfolg und für ihre Ausstattung mit Mitteln und ihren Einfluss spielt. Nach deren Ansicht gehört zum IPCC die Unterstützung der Emissionskontroll- und Verminderungspolitik, weil letz­tere ja logisch aus der wissenschaftlichen Erkenntnis folgt. Die meisten verstehen den politi­schen Prozess und die politischen Besonderheiten gar nicht; sie halten die Politik für einen Bestandteil des IPCC-Dogmas, das beschützt und um jeden Preis erhalten werden muss. Sonst stünden ihr eigener Erfolg, ihr Geld und Einfluss auf dem Spiel.

DIE RICHTUNG DER RÜCKKOPPLUNG UMKEHREN

Die positive Rückkopplung hat sich auf diese Art selbst verstärkt, immer mehr Angehörige der weiteren wissenschaftlichen Gemeinde wurden hineingezogen, die nun beklagen, dass die Po­litik Krieg gegen sie führe. Interessant an der positiven Rückkopplung ist, dass sie nichts dar­über aussagt, wohin die gegenwärtige Ereigniskette führen wird. Im vorigen Jahr, am 19. November, schien dieser scheinbar unaufhaltsame schwere Brocken namens Klimawandel ei­nen kräftigen Stoß in die entgegen gesetzte Richtung erlitten zu haben, als die E-Mails aus der University of East Anglia unerlaubt veröffentlicht wurden. Heute, nach einem Jahr, gibt es wei­tere spektakuläre Aufklärungen. Die Hohepriester des IPCC haben aber noch nicht erkannt, dass da eine sich verstärkende Rückkopplung wirkt, aber in der entgegen gesetzten Richtung!

Zusammen mit vielen Anderen habe ich das IPCC für eine Gruppe von hochverdienten Wissen­schaftlern gehalten, die hart und detailreich arbeiten, um die wissenschaftliche Erkenntnis aus­zuwerten. Und das im ständigen Kampf gegen die dunklen Mächte der Politik und der großen Ölkonzerne. Der größte Schock bei der Lektüre der E-Mails war für mich, dass sich im IPCC-Auswertungsverfahren einige Rüpel tummelten, die ihre eigenen wackeligen wissenschaftli­chen Erkenntnisse gegen Kritik von außen und von Skeptikern abzuschotten versuchten. Dabei kümmerten sie sich überwiegend um das Presse- und Medienecho und verunglimpften Skepti­ker. Jetzt wird mit Recht behauptet, dass das Verhalten von Wissenschaftlern nichts mit der Gültigkeit ihrer wissenschaftlichen Erkenntnis zu tun hätte. Wenn aber die Beurteilung wissen­schaftlicher Erkenntnisse großenteils auf Expertenmeinung beruht, wird das Verhalten und die Glaubwürdigkeit eben dieser Experten zu einer wichtigen Frage.

Hier an dieser Stelle wäre die ganze Angelegenheit zu retten gewesen, wenn die Wissenschaft­ler und die wissenschaftlichen Institutionen sich für die Integrität der Klimato­logie eingesetzt und größere Transparenz eingefordert hätten. Nichts davon! Nur Schweigen! Einige wenige Aussagen kamen von einzelnen Vertretern und von wissenschaftlichen Gesell­schaften, des Inhalts, dass die Erkenntnis wohlbegründet sei, E-Mails könnten die Wissenschaft nicht verändern!

Ich hatte angefangen, mich laut über die Integrität und Transparenz zu äußern, und musste erleben, dass mir gesagt wurde, das sei nicht hilfreich. Und mir wurde geraten, mich aus den Internet-Foren heraushalten. Warum? Weil das IPCC-Dogma das Kernstück des UNFCCC-Pro­zesses sei, und wir nicht zulassen dürften, dass jene illegale E-Mail-Veröffentlichung den Zug der politischen Ziele von Kopenhagen zum Entgleisen bringen könnte. Man kann kaum feststel­len, bis zu welchem Grad ClimateGate zum Scheitern von Kopenhagen beigetragen hat. Mir scheint, dass die eigentliche Politik eine viel stärkere Rolle spielte die Wissenschaft.

Dann haben wir gemerkt, dass in den IPCC-Berichten Fehler steckten. Die Reaktion des IPCC hat dessen Glaubwürdigkeit noch mehr beschädigt. Die Untersuchungen gegen Wissenschaft­ler bei der University of East Anglia und bei der Pennsylvania-Staats-Universität gelten weithin als Weißwaschungen. In England werden nun die Untersuchungen selbst zum Gegenstand ei­ner Untersuchung. Dann haben wir mit der Ablehnung des Emissionshandelsgesetzes (carbon cap and trade bill) das Scheitern von 7 Jahren Arbeit an der Klimagesetzgebung im U.S.-Senat erlebt. Dazu kamen noch noch die Beschuldigungen gegen den IPCC-Leiter Rachendra Pachauri wegen Interessenverflechtung!

Das Gefüge der wissenden IPCC-Hohepriesterschaft für ihre politischen Machtspiele auf dem Sektor der Energiewirtschaft ist völlig zusammengebrochen. Wenn es nur um die deren wis­senschaftlichen Erkenntnisse gegangen wäre, würde es die Wissenschaftler nichts angehen. Leider würden aber nun die Ökonomen das Sagen haben, beklagte Kevin Trenberth kürzlich.

DIE BLOGOSPHÄRE

Der andere Schlag gegen die IPCC-Einflussnahme auf die Politik kam von den "radikalen Aus­wirkungen der Blogosphäre" auf das Kräftespiel bei der Entstehung des Expertenwissens. Die Blogosphäre bot Leuten wie Steve McIntyre die technische Grundlage. Er ist entweder der Schurke oder der Held in ClimateGate, je nachdem, wo man steht.

Seit 2005 habe ich meine Hand am Puls der Blogosphäre. Ich habe darin eine Möglichkeit zum klimatologischen Wissensaustausch gesehen. Auch auf Skeptiker bin ich eingegangen.
Als ich zum ersten Mal die E-Mails im Internet sah, wusste ich sofort, dass das zumindest in der Blogosphäre ein Flächenbrand werden würde, und ich hielt das IPCC deswegen für äußerst gefährdet. Um die Aufregung zu dämpfen, habe ich zwei Aufsätze in der Blogosphäre veröf­fentlicht, die sich mit Fragen der Aufrichtigkeit in der Klimatologie beschäftigten. Ich hoffte, den Dialog mit den Skeptikern offen zu halten, damit uns die Sache nicht um die Ohren fliegen möchte. [Die Aufsätze wurden von EIKE im Beitrag: "Vertrauen und Misstrauen in der Klimawissen­schaft" veröffentlicht]

Na ja, ich war so ziemlich die Einzige aus der Wissenschaftlerriege, die das IPCC unterstützte. Das Schweigen meiner Kolleg(inn)en und mehr noch der wissenschaftsfördernden Institute war beredt. Pachauris Verteidigung des IPCC und sein offensichtlicher Interessenkonflikt goss noch Öl ins Feuer. Ich fragte mich, ob das IPCC überleben könnte, und ob es überhaupt ver­diente zu überleben. Dann fing ich mit ein paar konstruktiven Vorschlägen für die Wissen­schaftlergemeinde an, um Vertrauen durch größere Transparenz und höhere Beachtung der Ungewissheit [in den wissenschaftlichen Aussagen] aufzubauen. Ich habe überhaupt keine Hilfe von meinen Kolleg(inn)en bekommen, sie fingen sogar an, in mir einen Teil des Problems zu sehen.

An einem gewissen Punkt merkte ich, dass ich das IPCC und seine Berichte nicht mehr guten Gewissens unterstützen konnte. Gegenwärtig sieht es so aus, als ob viele mich für das Haupt­problem halten. Meine Kolleg(inn)en fragen sich, warum ich so rebellisch geworden sei. Hier einige Beispiele, deren ich während der vergangenen zwei Wochen bezichtigt wurde, um mein offensichtlich unerklärliches Verhalten zu erklären:

* ich sei von der Ölindustrie und/oder rechten Denkfabriken über den Tisch gezogen worden
* ich hätte meinen Verstand so weit für die Skeptiker geöffnet, dass mein Kopf     nun leer wäre
* ich stünde auf der Zahlliste der Ölindustrie und/oder rechten Denkfabriken
* ich würde erpresst
* ich sei inzwischen entweder körperlich oder geistig behindert.

Was tue ich also und warum? Ich möchte das Ansehen der Klimatologie wiederherstellen, so dass unsere Wissenschaft wieder an Achtung zurückgewinnt. Das wird nicht erreicht durch bes­sere , sondern durch erhöhte Transparenz, durch das Sicheinlassen auf skeptische Argumente und durch größere Beachtung des Ungewissheitsgrads in wissenschaft­lichen Aussagen. Ich versuche, die Blogosphäre wieder zum Funktionieren zu bringen, um die Polarisierung zu vermindern. Mein neuer Beitrag dazu ist der Blog Climate Etc. bei judithcurry.com

ZUR ROLLE DER WISSENSCHAFTLER IN DER AUSEINANDERSETZUNG

Zum Schluss möchte ich die letzte Frage behandeln, welche die Rolle der Wissenschaftler in der po­litischen Auseinandersetzung betrifft. Zunächst sollten wir uns daran erinnern, dass wir Wis­senschaftler sind und dass die Integrität von ganz besonderer Bedeutung in öffentlichen und politischen Debatten ist. Feynman beschreibt die wissenschaftliche Integrität in seinem CAR­GO CULT SCIENCE TALK:

"Wenn man auch zeitweilig Ruhm und Beachtung erringen kann, so kann man keinen guten Ruf als Wissenschaftler erwerben, wenn man nicht mit großer Sorgfalt bei der wissenschaftli­chen Arbeit verfährt. … Das erste Prinzip ist, sich nicht selbst zu täuschen – und sich selbst täuscht man am leichtesten. Wenn man aber sich selbst nicht täuscht, täuscht man auch an­dere Wissenschaftler nicht. Man muss auf sehr konventionelle Art ehrlich sein. Ich spreche hier von einer besonderen, außergewöhnlichen Art der Integrität, sie bedeutet einmal, nicht zu lü­gen, aber auch eingestehen zu können, vielleicht falsch zu liegen. Diese Integrität soll man als Wissenschaftler besitzen. Und das ist unsere Verantwortung als Wissenschaftler gegenüber an­deren Wissenschaftlern und auch gegenüber Laien."

Ich habe in der Vergangenheit viel über die Ungewissheit gesagt und warum das IPCC die Ungewissheit nicht ausreichend angesprochen hat. Als ich begann, die Worte Ungewissheit und Zweifel zu gebrauchen, haben die Leute sofort unterstellt, dass ich mit dem Zweifel hausieren gehen wollte im Dienste der Ölindustrie, weil diese den Zweifel einsetzt, um den politischen Durchsetzungswillen zu schwächen. Lassen wir es dabei, "alles ist ungewiss außer dem Tod und den Steuern," wie ein Sprichwort sagt.

Beim Treffen tragfähiger Entscheidungen muss das Angeben des Ausmaßes der Ungewissheit in den Prozess der Entscheidungsfindung einbezogen werden. Und wir als Wissenschaftler müssen gegenüber den Politikern die Ungewissheiten ansprechen. Wir müssen sie erklären und zum Verständnis der Risiken und Folgen beitragen. Und wir müssen dabei helfen, die Auswir­kungen und die Wirksamkeit unterschiedlicher politischer Handlungsweisen zu beurteilen. Es ist nicht Aufgabe von Wissenschaftlern, politische Zielsetzungen zu entwickeln, indem sie Ungewissheiten verschwiegen oder simplifizieren.

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TEIL II

Der vorhergehende Text von Judith Curry führte auf ihrem Blog zu einer ausgiebigen Diskussion. Einige Tage später ergänzte sie ihren Text. Er folgt mit einigen unwesentlichen Kürzun­gen:

DIE RICHTUNG DER POSITIVEN RÜCKKOPPLUNG UMKEHREN – TEIL II

Der vorhergehende Beitrag war zur Eröffnung der Purdue-Podiumsdiskussion geschrieben wor­den, wo mir 10 – 15 Minuten zur Verfügung standen. Ich habe mein Argument vom Rückkop­pelungskreis mit Prämissen vorgebracht. Für viele waren die Prämissen ohne weiteres einsichtig, andere forderten Beweise und Belege. Darum geht es nun.

Selbst wenn wir all die in der Kritik stehenden Persönlichkeiten auf beiden Seiten los würden, konnte die Klimatologie wieder geheilt werden? Würden wir zu einer vernünftigen Energiepo­litik kommen? Nein und abermals nein. Die Probleme sind viel zu groß: Geopolitik, Wirtschaft, Wertekonflikte. Sehr verwickelte Probleme, für welche die Wissenschaft keine Lösung hat.

Eine Leute haben geglaubt, ich hätte die Klimatologie angegriffen. Das hat mich überrascht. Die Klimatologen sind die Bauern in diesem Schachspiel; einige waren Opfer, andere haben ih­ren Vorteil daraus gezogen. Wenn ein Schurke in all dem identifizierbar ist, dann würde ich ver­mutlich die UNEP/UNFCCC nennen. Daraus erhebt sich sofort die Frage, wie es dazu gekommen ist und wer damit angefangen hat.

Der entscheidende Punkt in meinem vorigen Aufsatz war, dass es einen verschlungenen Satz von sich wechselseitig verstärkenden Motiven gab, die ungehemmt wie ein Schneeballsystem wuchsen. Das System geriet außer Kontrolle.

Daher möchte ich nun über die großen Zusammenhänge aufzeigen. Und ein wenig darüber spekulieren, wie das System in Ordnung gebracht werden könnte, oder wenigstens darüber, wie ein paar Kontrollen eingebaut werden könnten.

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Kurze Geschichte des IPCC und der
RAHMENÜBEREINKUNFT DER VEREINTEN NATIONEN ÜBER KLIMAÄNDERUNGEN (UNFCCC)

Der Zusammenhang zwischen dem IPCC und UNFCCC ist bei IPCCfacts.org zusammengefasst. Siehe auch WIKIPEDIA.

1988: das  IPCC wird unter der Aufsicht von UNEP und der WMO geschaffen

1990: der erste Zustandsbericht AR1 wird veröffentlicht

         * Schlussfolgerung der WORKING GROUP I: “Das Ausmaß der Erwärmung entspricht im Großen und Ganzen
            den Vorhersagen aus den Klimamodellen, es ist aber auch von gleicher Größenordnung
            wie die natürliche Klimavariabilität.”

         * WORKING GROUP III:  Titel “Strategische Antworten”; Abschwächung und Anpassung wurden gleichermaßen
            betrachtet.

1992: UNFCCC Abkommen. (Vorsorgeprinzip, gefährlicher Klimawandel, usw.)

1995: Zweiter Zustandsbericht AR2  veröffentlicht.

          * Schlussfolgerung der WORKING GROUP I:  “Die Beurteilung der Beweislage deutet auf einen
             erkennbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima hin."  Ben Santer unternimmt große
             Anstrengungen, die Erwärmung als "erkennbar" zu bezeichnen.

          * WORKING GROUP III: konzentriert sich auf die Möglichkeiten des  “nicht Bedauerns”.

1998:  Kyoto Protokoll

2001:  Dritter Zustandsbericht THIRD ASSESSMENT REPORT veröffentlicht

            * WORKING GROUP I Schlussfolgerung: “Der Großteil der Erwärmung der vergangenen 50 Jahre
               ist wahrscheinlich (>66%) auf menschliche Tätigkeit zurückzuführen.” 
               Die Ikone des THIRD ASSESSMENT REPORT war der “Hockeyschläger.”

           * WORKING GROUP III: Titel “Abschwächung”

2007: ASSESSMENT REPORT 4 Zustandsbericht veröffentlicht

             * WORKING GROUP I Schlussfolgerung: “Der Erwärmung ist eindeutig und der vergangenen 50 Jahre
               ist mit großer Wahrscheinlichkeit (>90%) auf die Zunahme der Treibhausgase zurückzuführen.”

            * WORKING GROUP III: Titel “Abschwächung”

Erklärung

Als das UNFCCC-Abkommen abgeschlossen war, gab es Druck auf das IPCC, die wissenschaft­liche Begründung zu liefern. Daher das Wort "erkennbar (discernible)" im SAR (SECOND ASSESSMENT REPORT). Dafür hat Ben Santer viel Druck  gemacht, aber schauen Sie woher der Druck kam. Das gesamte UNFCCC-Abkommen wäre sinnlos gewesen ohne die "erkennbaren" Beweise, dass da tatsäch­lich etwas passierte.

Als dann das Kyoto-Protokoll abgeschlossen war, verschob sich die Aufmerksamkeit der WORKING GROUP III ganz klar auf die Minderung (Mitigation) und die Stabilisierungsziele (für den FIRST ASSESSMENT REPORT war die WORKING GROUP III noch auf Minderung  UND Anpassung ausgerichtet, für den SECOND ASSESSMENT REPORT auf durchsetzungsfähige Politik, für den THIRD ASSESSMENT REPORT und den ASSESSMENT REPORT 4 auf Minderung). Die politische Zustimmung für das Kyoto-Protokoll aufzubauen, war eine hohe Priorität für den THIRD ASSESSMENT REPORT. Der "Hockeyschläger" passte da gut hinein, Michael Mann wurde aus dem Universitätsstudium direkt als Leitautor zum IPCC verpflanzt.

Da sich die politischen Zielsetzungen für das Kyoto-Protokoll nicht verfestigten, gab es Druck auf den ASSESSMENT REPORT 4. Heute hören wir die Worte "unabweisbar" und "sehr wahrscheinlich", obwohl es kaum Beweise gab über das hinaus, was im THIRD ASSESSMENT REPORT TAR stand. Im ASSESSMENT REPORT 4 hat aber politischer Druck auf eine Abschwächung der Schlussfolgerungen hingewirkt.

Das Wort "erkennbar" und der „Hockeyschläger“ hätten niemals in die Summary for Policymakers (SPM) gelangen dürfen. Können wir Mann und Santer dafür verantwortlich machen? Wirklich nicht! (Obwohl sie Komplizen waren, aber ohne dafür verantwortlich zu sein). Die Entscheidun­gen wurden höheren Orts getroffen und unter Druck von politischer Seite. Als der THIRD ASSESSMENT REPORT 2001 veröffentlicht worden war, lag Manns Promotion erst drei Jahre zurück, Santer ist ein paar Jah­re jünger als ich, das war damals ganz schön jung (frühe 40er) in den beginnenden 1990ern, als der SECOND ASSESSMENT REPORT erarbeitet worden war. Worin auch immer ihre wissenschaftlichen Talente oder Bei­träge bestanden haben, sie waren in eine hochpolitische Sache gesetzt worden, die eine Menge Augenmaß und Erfahrung erforderte, um damit umzugehen.

Wenn sie auch als Bestandteile des IPCC-Verfahrens zu gebrannten Kindern wurden, haben sie dennoch ihre Treue zum IPCC und zu dessen Verteidigung bewahrt. Dafür wurden sie beruflich belohnt. Ich stelle in den Raum, dass sie vom IPCC auch zu Opfern gemacht worden sind (sie werden sich kaum über die Bedrohungen gefreut haben, usw.). Einige prominente Klimatologen haben sich ja schon von der Bildfläche gemacht, weil es ihnen zu politisch wurde, ich nenne nur Starley Thompson.

Sollten wir nun unsere Zeit darauf verwenden, auf Wissenschaftler wie Mann oder Santer ein­zudreschen oder sie zu verteidigen, oder sollten wir nicht versuchen das Systems besser verstehen, das Wis­senschaftler wie Mann und Santer sowohl belohnt wie bestraft? Ich meinerseits nehme mir das System vor und will wissen, warum das alles so schief gelaufen ist.

4. November 2010 von Judith Curry Die Originalartikel erschienen hier und hier

Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE




Der Treibhauseffekt – wie funktioniert er?

Aus diesem Grunde haben wir  den Versuch unternommen, den Treibhauseffekt nach dem heutigen fachlichen Stand komprimiert und verständlich zu erklären. Leider hat sich dafür ein wenig Physik und Mathematik als unabdingbar erwiesen. Wir bitten  hierfür um Entschuldigung. Der Berichtstext ist wegen besserer Lesbarkeit der Formeln im angefügten pdf-Dokument enthalten.

Die Autoren

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)

Dr. Rainer Link (EIKE)

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Die Erde ist nie im Gleichgewicht! Ein Beitrag von Richard Lindzen MIT

Die Erde erlebte Eiszeiten und Warmzeiten, Alligatoren wurden auf Spitzbergen gefun den. Eiszeiten kamen während der ver gangenen 700.000 Jahre in einem 100.000-Jahres-Zyklus, und es hat jüngere Zwischeneiszeiten gegeben, die anscheinend wärmer waren als die Jetztzeit, trotz niedrigerer Kohlendioxid-Spiegel. Noch jüngeren Datums sind die Mittelalterliche Warmperiode und die Kleine Eiszeit. Während Letz terer schoben sich die Alpengletscher vor und drohten, Dörfern zu überwalzen. Seit Anfang des 19. Jh. haben sich diese Gletscher zurückgezogen. Offen gesagt, wir haben keine vollständige Erklärung, weder für das Vorschieben noch für das Zurückweichen. Einige Alpengletscher schieben sich in der Tat nun wieder vor.

Bei kleineren Veränderungen der globalen mittleren Temperaturabweichung bedarf es keiner externen Ursache. Die Erde ist niemals im exakten Gleichgewicht. Die Strömungen in den gewaltigen Ozeanen, wo Wärme zwischen tiefen Schichten und der Oberfläche ausgetauscht wird, sorgt für Veränderungen auf Zeitskalen von Jahren bis Jahrhunderten. Beispiele sind El Nino, die Pazifische Dekadische Oszillation, die Atlantische Multi Dekadische Os­zillation usw. Jüngere Studien deuten darauf hin, dass diese Wechselhaftigkeit aus reicht, um alle Änderungen in den globalen Temperatur-Anomalien seit dem 19. Jh. zu erklären. Sicher, menschliche Emissionen von Kohlendioxid müssen irgend einen Ein fluss haben. Die entscheidende Frage ist nur, wie viel?

Weithin wird als Antwort akzeptiert, dass eine Verdoppelung von Kohlendioxid in der Atmosphäre die Energiebilanz der Erde um etwa 2 Prozent stören würde (es zeigt sich, dass man bei einer Verdoppelung immer den gleichen Wert erhält, ganz gleich, von welchem Ausgangswert man startet), und dies würde ohne Berücksichtigung der Rückkoppelungen etwa 2 Grad Fahrenheit Er wärmung erzeugen. Die während des vergan genen Jahrhunderts beobachtete Erwärmung würde keine stärkere Erwärmung bedeuten, selbst wenn sie allein von der Kohlendioxidzunahme verursacht worden wäre.

Dennoch sagen die aktuellen Klimamodelle voraus, dass eine Verdoppelung des Kohlendioxids eine stärkere Erwärmung erzeugen könnte: von 3,6 Grad bis 9 Grad Fahrenheit oder noch mehr. Dies deshalb, weil in diesen Modellen die weit wichtigeren strahlungsintensiven Substanzen, der Wasserdampf und die Wolken, als große Verstärker für jegliche Zunahme von Kohlendioxid behandelt werden. Das nennt man positive Rückkoppelung. Also wird, wenn allein schon durch Zuführung von Kohlendioxid die Fähigkeit der Erde zur Wärmeabstrahlung vermindert wird, diese Verminderung durch positive Rückkoppelungen noch weiter verstärkt.

Weiterhin ist allgemein akzeptiert, dass diese Prozesse in den aktuellen Modellen kaum nachgebildet sind, und es gibt stichhaltige Belege, dass die Rückkoppelungen in Wahrheit negativ und nicht positiv sein könnten. Um nur ein Beispiel zu nennen, vor 2,5 Milliar den Jahren hatte die Sonne 20 bis 30 Prozent weniger Strahlkraft als heute (zum Vergleich mit den 2 Prozent Veränderung in der Energiebilanz, die mit einer Verdoppe lung des Kohlendioxids einhergehen). Dennoch waren die Meere nicht zugefroren, die Temperatur scheint der heutigen ähnlich gewesen zu sein.

Das wurde von Carl Sagan als das Schwäche-Paradoxon der jungen Sonne bezeichnet. Seit 30 Jah ren hat man vergeblich nach einer Treibhausgaserklärung für das Paradoxon gesucht. Es stellt sich heraus, dass eine kleine negative Wolken-Rückkoppelung völlig ausreicht zur Erklärung. Mit der positiven Rückkoppelung der aktuellen Modelle ist keine Er klärung möglich.

Interessanterweise beträgt dem IPCC zufolge die menschenverursachte Treibhausgasverstärkung bereits ungefähr 86 Prozent dessen, was bei einer Verdoppelung des Kohlendioxids zu erwarten ist (die Hälfte davon geht auf das Konto von Methan, Stickoxiden, Freon und Ozon). Deshalb müssten die Modelle viel mehr Erwärmung zeigen, als gemessen wurde. Der Grund ist, weil sie willkürlich den Unterschied beseitigt haben, und dies im Wesentlichen auf unbekannte Aerosole zu rückgeführt haben.

Das IPCC behauptet, dass der Großteil der jüngsten Erwärmung (seit den 1950ern) auf den Menschen zurückgeführt werden kann, unter der Annahme, dass die aktuellen Mo delle die natürlichen internen Schwankungen angemessen berücksichtigten. Die Tat sache, dass es während der vergangenen 14 Jahre keine statistisch signifikante Erwärmung mehr gab, widerspricht dieser Annahme. Führende Modellierer-Gruppen in England und Deutschland haben das zugegeben. 

Aber die Modellierer haben nicht groß darüber geredet. Sie schlugen stattdessen vor, die Modelle weiter zu korrigieren, und dass die Erwärmung ab 2009, 2013, oder gar erst ab 2030 wieder zunehmen könnte.

Die Reaktion der Klimawandel-Enthusiasten auf das Ausbleiben der Erwärmung in den vergangenen Jahren war die Ansage, dass die vergangene Dekade die wärmste seit Beginn der Messungen sei. Wir reden hier über Zehntel-Grade, wobei inzwischen auch die Aufzeich nungen selbst fraglich geworden sind. Weil wir aber diesen Aufzeichnungen zufolge in einer relativ warmen Zeit leben, ist nicht überraschend, dass die vergangene De kade die wärmste gemessene war. Das widerspricht keinesfalls dem Ausblei ben der Erwärmung seit über einem Jahrzehnt.

Angenommen, dass die Belege (ich habe nur einige wenige aus der Fülle der Belege genannt) darauf hindeuten, dass die anthropogene Erwärmung grob übertrieben wor den ist, dann gäbe es auch keinen Grund für das Alarmschlagen. Selbst wenn die anthropogene Er wärmung bedeutend wäre, bestünde nur ein geringer Alarmierungsanlass. Denn Eisbären, polares Sommermeereis, regionale Dürren und Überschwemmungen, Korallensterben, Wirbelstürme, Alpengletscher, Malaria usw., haben alle nichts mit globaler mittlerer Temperaturabweichung zu tun, stattdessen mit einer großen Zahl von regionalen Variablen, darunter Temperaturen, Feuchtigkeit, Wolkenbedeckung, Niederschläge, Windrichtung und Stärke und Zustand des Meeres.

Wenn einige Modelle nahelegen, dass Veränderungen bei den alarmierenden Klimawandelphänomenen mit der globalen Erwärmung einher gehen, so ist keine logische Folge, dass die Veränderungen dieser Phänomene eine globale Erwärmung bedingen. Das heißt nicht, dass es keine Katastrophen mehr ge ben wird; die sind immer geschehen, und das wird sich auch nicht in der Zukunft än dern. Den Klimawandel mit symbolischen Gesten zu bekämpfen, wird daran sicher auch nichts ändern. Die Geschichte lehrt uns stattdessen, dass größerer Wohlstand und höhere Ent wicklung unsere Widerstandsfähigkeit gründlich stärken kann.

Nun kann man fragen, woher der erstaunliche Zuwachs im Alarmschlagen in den vergangenen 4 Jahren kam. Wenn eine Frage wie die des Klimawandels seit mehr als 20 Jahren da ist, werden viele Vorhaben entwickelt, um aus der Sache etwas herauszuschlagen. Die Interessen der Umweltbewegung für mehr Macht, Einfluss und Spenden sind hinreichend klar. Klar ist auch das Interesse der Bürokraten, für die mit der Kohlenstoff-Steue rung ein Traum Realität würde. Kohlendioxid ist schließlich ein Produkt der Atmung.

Politiker sehen die Möglichkeit für eine freudig begrüßte Besteuerung zur Rettung der Erde. Staaten sehen Möglichkeiten, aus dieser Frage Wettbewerbsvorteile zu ziehen. So auch private Firmen. Der Fall ENRON (eine jetzt bankrotte texanische Energiefirma) ist bezeichnend. Bevor sie in einer Art Feuerwerk skrupelloser Manipulationen zerplatzte, war ENRON eine der nachdrücklichsten Lobbyisten für Kyoto. Sie hatte ge hofft, eine der führenden Emissionsrecht-Handelsfirmen zu werden. Das war keine geringe Hoffnung. Jene Rechte werden sich wahrscheinlich im Bereich von Trillionen Dollar bewegen mit Handelsprovisionen im Werte von vielen Milliarden.

Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass Al Gore selbst mit derartigen Aktivitäten zu tun hat. Der Verkauf von Rechten ist bereits im vollen Gange, Organisationen verkaufen Verschmutzungsrechte, wobei sie manchmal sogar zugeben, dass die Emissionen unbedeutend sind. Die Möglichkeiten zur Korruption sind immens.

Zu guter Letzt sind da die Gutmenschen, die glauben, dass sie Intelligenz und Tugendhaftigkeit beweisen, wenn sie die Alarmschlägerei übernehmen. Für sie geht es um ihre psychi sche Gesundheit.

Klar ist, dass ein Aufhören der Erwärmung möglicher weise ein Dringlichkeitsgefühl erzeugen könnte. Für diejenigen, die sich in den eher korrupten Geschäftsumfeldern bewe gen, besteht dringender Handlungsbedarf, bevor die Öffentlichkeit merkt, was gespielt wird. Auch klar ist, dass eine Notwendigkeit zum mutigen Widerstand gegen die Hysterie gegeben ist. Ressourcen beim symbolischen Bekämp fen des allzeit stattfindenden Klimawandels zu verschwenden, ist kein Ersatz für Besonnenheit.

Prof. Richard Lindzen MIT

Dieser Artikel wurde für "The Free Lance-Star" in Fredericksburg, Va. geschrieben. Er kann hier im Original abgerufen werden. Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Helmuth Jäger für EIKE

Richard S. Lindzen hat die Alfred P. Sloan Professur für Atmosphärenwissenschaft am MIT. Für Leser, die ihm schreiben möchten, ist seine Adresse:rlindzen mit.edu. 




Der Treibhauseffekt: Wieviel bewirkt er? Ein Quiz!

Warum ist der Temperaturanstieg so gering? Hier ist eine Grafik, die zeigt, was passiert. 


Abb. 1. Globale Energiebilanz, von Kiehl/Trenberth  angepasst und erweitert. Die Werte sind Watt pro qm (W/m2). Beachte die Emission von 147 W/m2 am oberen Atmosphärenrand (emitted by Atmosphere). Die Tropopause ist die Höhe, wo die Temperaturabnahme mit der Höhe aufhört. 

Wie man sieht, steigt die Temperatur nicht viel an, weil es verschiedene Verluste im Gesamtsystem gibt. Ein Teil der einfallenden Sonneneinstrahlung wird von der Atmosphäre absorbiert. Ein Teil wird in den Weltraum abgestrahlt durch das „Atmosphärische Fenster“. Ein Teil wird in latente Wärme umgesetzt (Verdampfung/Verdunstung), und ein Teil wird in fühlbare Hitze umgesetzt (Konduktion/Konvektion). Schließlich wird ein Teil über die Oberflächen-Albedo abgegeben.

Die Erdoberfläche reflektiert etwa 29 W/m2 in den Weltraum zurück. Das heißt, dass die Oberflächen-Albedo etwa 0,15 beträgt – (15% der Sonneneinstrahlung, die am Erdboden ankommt, wird in den Weltraum zurückgestrahlt). Das berücksichtigen wir nun. Falls die Erde keine Atmosphäre hätte und dazu eine durchschnittliche Albedo von 0,15 wie unsere Erde, wäre es etwa 20°C kälter als es ist.

Das bedeutet, dass die durch das komplette Atmosphärensystem (Treibhausgase, Wolken, Aerosole, latente und fühlbare Wärmeverluste und übriger Rest) verursachte Erwärmung etwa 20°C über dem liegt, was wäre, wenn es die Bedingungen unserer Atmosphäre und der Erd-Albedo nicht gäbe. 

Warum ist das wichtig? Weil es uns erlaubt, die Klimasensitivität des Gesamtsystems zu bestimmen. „Klimasensitivität“ wird vom UNIPCC definiert als „Reaktion des Klimasystems auf ständigen Strahlungsantrieb“. Die Klimasensitivität wird als Veränderung der Temperatur von einer vorgegebenen Veränderung des Antriebs am oberen Atmosphärenrand gemessen.
[It is measured as the change in temperature from a given change in TOA atmospheric forcing. TOA = Top Of Atmosphere].

Wie in der obigen Grafik gezeigt, beträgt die Atmosphärenrand-Abstrahlung ungefähr 150 W/m2. Diese 150 W/m2 Abstrahlung verursacht die 20°C-Erwärmung. Also beträgt die Netto-Klima-Sensitivität 20°C/150W-m2, oder einen Temperaturanstieg von 0,13°C pro W/m2. Wenn wir den kanonischen UN IPCC-Wert von 3.7 W/m2 bei einer Verdoppelung des CO2 annehmen, bedeutet das, dass die Verdoppelung des CO2 zu einem Temperatur-Anstieg von ungefähr einem halben Grad führen würde.

Der 4. Assessment Report des UN IPCC nennt einen viel höheren Wert für die Klima-Sensitivität. Man sagt, er betrüge zwischen 2°C bis 4.5°C bei einer Verdoppelung des CO2, anders gesagt: vier bis 9 Mal höher als das, was wir im realen Klimasystem sehen. Warum ist die IPCC-Zahl so viel höher? Gründe sind unter anderem:

1. Die Klimamodelle unterstellen eine große positive Rückkoppelung, wenn sich die Erde erwärmt. Diese Rückkoppelung ist noch nie nachgewiesen worden, sie wird nur angenommen.

2. Die Klimamodelle unterschätzen den Anstieg der Verdampfung mit steigender Temperatur.

3. Die Klimamodelle beziehen die Wirkung von Gewittern nicht ein, welche die Erde auf mannigfache Weise abkühlen. 

4. Die Klimamodelle überschätzen die Wirkung des CO2. Dies ist so, weil sie auf eine historische Temperaturaufzeichnung eingeschwungen wurden, die eine große Wärmeinsel-Komponente enthält. Weil der historische Temperaturanstieg überschätzt wird, wird auch der CO2-Effekt überschätzt.

5. Die Sensitivität der Klimamodelle hängt vom angenommenen Wert des Aerosol-Antriebs ab. Der ist nicht gemessen, sondern angenommen. Wie in Punkt 4. gesagt, hängt die angenommene Größe von historischen Aufzeichnungen ab, die Wärmeinsel-verseucht sind. Ausführliche Diskussion hierzu in: Kiehl .

6. Der Wind nimmt mit den Temperaturunterschieden zu. Zunehmender Wind vergrößert die Verdampfung, die Meeres-Albedo, konduktive/konvektive Verluste, die Meeresoberfläche, die Gesamt-Verdampfungsfläche, Schwebestaub und Aerosole. Das alles kühlt das System. Doch Gewitterstürme gehören zu keinem der Modelle und viele Modelle ignorieren eine oder mehrere Wirkungen des Windes.

Anzumerken ist, dass die Größe von einem halben Grad Klimasensitivität pro W/m2 ein Durchschnittswert ist. Das ist nicht die Gleichgewichts-Klimasensitivität. Die Gleichgewichts-Sensitivität muss niedriger sein, weil die Verluste stärker zunehmen als die Atmosphärenrand-Abstrahlung. Das ist so, weil Huckepack-Verluste und die Albedo von der Temperatur abhängen und stärker ansteigen als der Temperaturanstieg:

a) Die Verdampfung nimmt grob exponential mit der Temperatur zu, linear mit der Windgeschwindigkeit.

b) Tropische Kumuluswolken nehmen rasch mit steigenden Temperaturen zu und schirmen die einfallende Strahlung ab.

c) Auch Tropengewitter nehmen rasch mit steigenden Temperaturen zu und kühlen die Erde ab.

d) Fühlbare Wärmeverluste nehmen mit zunehmender Oberflächenerwärmung zu.

e) Abstrahlungsverluste nehmen proportional mit der 4. Potenz der Temperatur zu. Das bedeutet, dass für jedes Grad zusätzlicher Erwärmung immer mehr Energie notwendig ist. Um die Erde von 13°C auf 14°C zu erwärmen, braucht es 20% mehr Energie als für eine Erwärmung von minus 6°C (gegenwärtige Temperatur minus 20°C) auf minus 5°C.

Das bedeutet, dass mit dem Temperaturanstieg jedes dem System zugeführte zusätzliche W/m2 zu einem immer schwächeren Temperaturanstieg führt. Im Ergebnis ist der Gleichgewichtswert der Klimasensitivität (wie vom IPCC definiert) mit Sicherheit kleiner, wahrscheinlich viel kleiner als das halbe Grad pro CO2-Verdoppelung, wie oben errechnet wurde.

Willi Eschenbach erschienen bei Watts Up with this

Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Helmut Jäger für EIKE 




Schule-Bildung-Klimawandel-CO2: Der Mensch zerstört das CO2-Gleichgewicht der Erde!

und weiter:

 

Ganz ähnlich sieht es hier aus:
http://www.igfsek2.de/klima/vers1.htm
http://www.espere.net/Germany/water/dewatexpgreenhde.htm
http://www.ikp.uni-koeln.de/students/praktikumb/versuchsbeschreibung/11/Anleitung%201.1.pdf
http://klimakatastrophe.wordpress.com/2009/02/26/co2-absorption-im-selbstversuch/
http://www.comune.bolzano.it/UploadDocs/1813_Spiel_11_CO2_Treibhauseffekt.pdf
http://lernen.geocarbo.com/node/136
http://riecken.de/index.php/2009/01/versuch-zum-treibhauseffekt/
http://www.ps-chemieunterricht.de/chemiefachseminare/chemiemobil/thema7/experiment_treibh.pdf
http://www.hamburger-bildungsserver.de/klima/experimente/colab/experimente.pdf
http://www.agenda21-treffpunkt.de/daten/treibhausgase.htm

http://www.zukunft-der-energie.de/nc/veranstaltungen/suchen.html?tx_kbwjxmlrpc_pi4[view]=single&tx_kbwjxmlrpc_pi4[recordUID]=60

Gefunden und zusammengestellt von CS EIKE




Der Treibhauseffekt – wie funktioniert er?

 Aus diesem Grunde haben wir  den Versuch unternommen, den Treibhauseffekt nach dem heutigen fachlichen Stand komprimiert und verständlich zu erklären. Leider hat sich dafür ein wenig Physik und Mathematik als unabdingbar erwiesen. Wir bitten  hierfür um Entschuldigung. Der Berichtstext ist wegen besserer Lesbarkeit der Formeln im angefügten pdf-Dokument enthalten.

Die Autoren

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)

Dr. Rainer Link (EIKE)

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