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Am 8. Oktober 2020 hat das EU-Parlament ein „Klimagesetz“ beschlossen – Eine Selbstverpflichtung zum ökonomischen Selbstmord auf Raten

Der 9.10.20 war ein überaus denkwürdiger Tag. Von den Medien weitgehend unbeachtet und wenn doch, überwiegend bejubelt, hat ein fast leeres EU Parlament mit großer Mehrheit ein Klimagesetz beschlossen, dass die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, ökonomischen und damit gesellschaftlichen Selbstmord auf Raten zu begehen. Es beschloss mit 392 Stimmen (von 692 abgegebenen) das „Klimagesetz“! Die Europäische Volkspartei (EVP) enthielt sich weitestgehend feige, sie kämpften für nur 55 % Absenkung; und nur 142 Abgeordnete stimmten dagegen.

Die Grün-Linken aller Parteien jubelten, sie haben ihr Ziel, die Deindustrialisierung der EU – allen voran Deutschlands – durchführen zu können, schon fast erreicht. „Mit diesem Gesetz soll das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden, in harter Gesetzgebung verankert werden.“ Schreibt etwa Frédéric Simon von  EURACTIV.com

Und so wird es sein. Denn anders als das auf‘s Übelste bekannte und zu Recht angeprangerte sog. Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933, welches den Reichskanzler nur „ermächtigte“ aber immerhin nicht verpflichtete, eine Nazi-Diktatur zu errichten, was dieser allerdings dann auch in Windeseile tat, verpflichtet das Klimagesetz alle EU-Vertragsstaaten und die EU als solche, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 60 % bezogen auf 1990 zu senken. Aber nicht nur das. Es verpflichtet alle, die komplette Transformation der Gesellschaft (der EU) durchzuführen und damit zu helfen eine Ökodiktatur zu errichten.

EU-Parlament am 8.10.20 mit fast leeren Reihen, bei Disskussion und Verabschiedung des Klimagesetzes. Bild zdf Screenshot

Die AfD Europaabgeordnete Dr. Sylvia Limmer drückt es so aus (Hervorhebungen vom Autor): ,,Mittlerweile macht man sich nicht einmal mehr die Mühe zu verschleiern, was mit dem Klimagesetz bewirkt werden soll: Die komplette Transformation unserer Gesellschaft. Künftig soll kein Gesetz mehr erlassen werden, wenn es in einem Widerspruch zum Klimagesetz steht. Dies soll übrigens auch rückwirkend für bestehende Verordnungen gelten. Mit dem Klimagesetz wird auch die Subsidiarität souveräner Mitgliedsstaaten endgültig Geschichte sein. Es soll Sanktionsmöglichkeiten enthalten gegen Staaten, die sich nicht den von der Kommission propagierten Vorstellungen beugen. Grüne Ideologie wird zum Maßstab des Rechts.“

Und weiter: „Die bisherigen Mehrkosten zur Erreichung des Klimaziels betrugen bisher 260 Milliarden Euro jährlich. Das neue grüne Diktat soll jährlich zusätzlich 350 Milliarden Euro kosten. Das macht in Summe über 600 Milliarden Euro. Und das in einer Zeit, in der Zehntausende Jobs in der Automobilindustrie und in den Zuliefererbetrieben ob dieser desaströsen Politik wegbrechen.“…“Die Enthaltung der der EVP-Fraktion angehörenden CDU/CSU-Abgeordneten bei der Schlussabstimmung zum Klimagesetz macht sie zu Mittätern bei der Zerstörung unserer Wirtschaft und unseres Wohlstands. Am ehrlichsten war noch Frans Timmermans bei der Aussprache im Parlament: „Das wird hart, ja sauhart werden. Wir werden jedem Einzelnen Opfer abverlangen, von Industrie und Bürgern.“

Wie man das Ziel erreichen will, beschreibt die EU-Kommission ganz klar:

Europäisches Klimagesetz

Der Vorschlag der Kommission für das erste europäische Klimagesetz zielt darauf ab, dass im europäischen „Green Deal formulierte Ziel im Recht zu verankern – damit die Wirtschaft und die Gesellschaft Europas bis 2050 klimaneutral werden.

Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen Emissionssenkungen, Investitionen in grüne Technologien und der Schutz der natürlichen Umwelt dafür sorgen, dass in der Gesamtheit der EU-Mitgliedstaaten Netto-Null-Treibhausgasemissionen erzielt werden.

Das Gesetz soll gewährleisten, dass alle EU-Politikbereiche zu diesem Ziel beitragen und alle Wirtschaftszweige und Gesellschaftsgruppen ihren Teil beisteuern.

Ziele

  • Festlegung der langfristigen Marschroute, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 in allen Politikbereichen auf sozial gerechte und kosteneffiziente Weise zu erreichen

  • Schaffung eines Systems zur Überwachung der Fortschritte und Ergreifen weiterer Maßnahmen, falls erforderlich

  • Schaffung von Planungssicherheit für Investoren und sonstige Wirtschaftsakteure

  • Sicherstellen, dass der Übergang zur Klimaneutralität unumkehrbar ist“

Um all das zu erreichen muss daher nach dem Gesetz in Zukunft jedes neue Gesetz auf seine „Klimaunschädlichkeit“ überprüft werden, und es soll auch rückwirkend gelten. Es kann also auch auf alle bereits bestehenden Gesetz angewendet werden und hebelt allein damit die Subsidiarität, ebenso wie den Rechtsstaat vollständig aus. Eine Ökodiktatur wird unter dem Mantel des „Klimaschutzes“ errichtet.

Kein Wunder, dass es von den gläubigen Profiteuren der Klimakirche bejubelt wird:

„Es enthält nicht nur das Ziel von 60 Prozent weniger schädlichen Treibhausgasen bis 2030, sondern auch ein CO2-Budget und das Recht auf Klimaschutz für die europäischen Bürger“ freut sich „Cleanthinking.de“, ein  Leipziger StartUp, welches die Irreführung bereits im Namen trägt, weil er suggeriert, dass seine Angebote irgendwie „sauber“ seien, auch wenn die nichts anderes anstreben als jedem Bürger über den Staat das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Dieses Gesetz, es soll bis Jahresende vom Europarat beschlossen und damit für alle verbindlich werden, bedeutet aber auch, dass jeder Bürger, jede NGO (man denke nur an den Schaden, den die „Deutsche Umwelthilfe“ DUH dank des Verbandsklagerechtes bereits angerichtet hat) vor jedem nationalen Gericht gegen die eigene Regierung klagen kann, weil diese nicht genug für den Klimaschutz getan hätten.

„Und das mit Mitteln und Maßnahmen, die jeden rationalen Rahmen sprengen und oft genug in ihren Wirkungen die angestrebten Ziele der Klimaretter konterkarieren. Das Ausmaß an Ignoranz, ökonomischer Gleichgültigkeit und ideologischer Vollverblendung ist verstörend“, so Dr. Sylvia Limmer, Umweltpolitische Sprecherin der AfD-Delegation im EU-Parlament und Beisitzerin im Bundesvorstand der AfD. „Das, was Voodoo-Klimatologen als Meilenstein bezeichnen, ist daher in Wahrheit ein Mühlstein – um unser aller Hals.“

Wie recht sie hat, wird überdeutlich, wenn man sich die weltweiten Treibhausgasemissionen anschaut, die so schön plakativ z.B. auf der Webseite von Our World in Data zu finden sind. Ich habe sie um die geplanten Senkungen der EU Ziele ergänzt.

Weltweite (anthropogene) CO2 Emissionen seit 1750 in US/Uk Maßeinheiten (1 Billion oben= 1 Milliarde hierzulande). Vom Verfasser eingezeichnet die EU Planvorgaben, und zusätzlich deren Wert übertragen auf die kumulierten Weltemissionen (oben roter Pfeil) . Quelle „Our World in Data“

Wie man deutlich erkennen kann, war der Anteil der EU-CO2 Emissionen schon im Bezugsjahr 1990 nicht mehr dominant in der Welt und ist es im Jahre 2018 mit ca. 4 Milliarden t zu 36 Milliarden t erst recht nicht. Und das wird sich fortsetzen. Denn niemand der die Armut abschütteln will und muss, wird den Traumtänzerpfad der EU (voran Deutschland) folgen. Auch hier wird der Vorreiter EU ohne Nachreiter Welt bleiben.

Verschwindet die EU als Wirtschaftsstandort aus der Welt, und das wird das beschlossene Klimagesetz – unterstützt von den vielfältigen nationalen Gesetzen gleicher Konstruktion- bewirken, dann merken die weltweiten CO2 Emissionen es nicht einmal. Nur wir werden es sehr schmerzhaft merken.

Netzfund

Und daher müssen auch die Verantwortlichen für diesen Kurs benannt werden. Welche deutschen EU-Abgeordneten für bzw.  gegen das Klimagesetz gestimmt haben, finden Sie z.B. hier.

Man wird sie sich gut merken müssen. Das Internet vergisst nichts.

 




Projekt „Green Zero“ der TU Berlin: TU jetzt völlig übergeschnappt!

So heißt es in der Pressemitteilung der TU vom 11.August 2020: „Teil des Projektes war es auch, Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung des Lebensstils zu erarbeiten und umzusetzen.“ Umzusetzen, also sich von grün-roten Öko-Irren einen neuen Lebensstil vorschreiben zu lassen? NICHT MIT UNS!

In der TU-Medieninformation vom 11.August 2020 heißt es weiter „Wissenschaftler erstellten erstmals eine Ökobilanz über das Leben eines Mannes (Anm. der Mann ist der Unternehmer Dirk Gratzel) um die 50/ Buch über das „Projekt Green Zero“ erschienen“.

Hier das Buch zu dem Projekt für diejenigen, die sich solch einen Unfug reinziehen wollen. Wie man schnell sieht, geht es bei dem Projekt gar nicht um allgemeine ökologische Fragen, sondern – vielleicht nicht im Buch, aber zumindest im TU-Artikel – ausschließlich um CO2. Das im Projekt-Text Vorgeschlagene hört sich dann nach Mittelalter an, inkl. „Wiedergutmachung“. Man denkt zuerst einmal an „Kirche“, dann „Läuterung“ und schließlich an „Inquisition“ und „Scheiterhaufen“.

Aus der unterstellten Hauptursache – CO2 Erzeugung – wurden im TU-Projekt rund 60 Gegenmaßnahmen abgeleitet, um den CO2-Ausstoß zu minimieren und um Gratzels eigentliches Ziel zu erreichen, bei seinem Tod eine ausgeglichene Ökobilanz vorweisen zu können. Die Maßnahmen umzusetzen führten für Dirk Gratzel zu einer radikalen Lebenswandeländerung: keine Flüge mehr, kombinierte Mobilität aus Autofahren und öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn mit dem Fokus auf Letzterem, kein industriell hergestelltes Fleisch mehr, nur das, was er als Jäger selbst schießt, keine Milchprodukte, nur noch saisonales, regionales Gemüse, energetische Sanierung seines Hauses, nur noch 45 Sekunden duschen – um nur einige wenige zu nennen. Auf seinen täglichen Morgenkaffee zu verzichten, hat er nicht geschafft, und von seinem Hund Emil konnte er sich auch nicht trennen.

Im Fachbereich Sustainable Engineering  (gibt es diese Bezeichnung nicht in Deutsch?) von Prof. Matthias Finkbeiner der TU Berlin wurde dann eine zweite Ökobilanz für ein drastisch verändertes Leben von Gratzel errechnet. Wieder musste Gratzel dafür sein Leben inventarisieren – nun unter den neuen Bedingungen. Durch die etwa 60 Maßnahmen drückte er seinen CO2-Emmissionen von 27 Tonnen pro Jahr auf 7,8 Tonnen. Für Finkbeiner ist das Ergebnis beeindruckend und belegt eindrücklich, dass Fliegen, Autofahren und Fleisch essen dem Klima und damit dem Planeten enorm zusetzten.

Aber es zeige eben auch, wie weit Dirk Gratzel noch von dem 2-Tonnen-Ziel des Weltklimarates entfernt sei. Ob die Gruppe um Finkbeiner auch einmal errechnet hat, wie nahe Herr Gratzel seinem Ziel käme, wenn er einfach das Ausatmen einstellen würde – macht schließlich zwischen 0,2 bis 2 Tonnen CO2 pro Jahr für einen Erwachsenen aus (hier).

Finkbeiner sagt „Angesichts der Tatsache, dass das Ergebnis nur durch einen extremen Lebenswandel erzielt werden konnte, der mit schmerzhaften Einschnitten verbunden war, stellt sich die Frage, wie realistisch das 2-Tonnen-Ziel in unserer westlichen Welt ist, wenn wir weiterhin an den Mindeststandards unseres zivilisierten Lebens wie essen, kleiden, wohnen, arbeiten, Bildung, gesundheitliche Fürsorge, digitale Kommunikation, Mobilität und Kultur festhalten“ und fragt bewusst provozierend, „oder ob es sich nur umsetzen lässt, wenn wir nackt und in Zelten wohnend leben.“ Finkbeiner gesteht, dass er darauf keine Antwort hat.

Wir von EIKE  haben aber zumindest eine Antwort auf den Weltklimarat mit seinen 2-Tonnen-Ziel – nämlich alle Mitglieder des IPCC in grünen Tonnen ökogerecht im Amazonas-Dschungel freizusetzen! Wir fürchten bloß, dass wir diese Knallköppe schneller als erwartet wieder am Hals haben werden.

Ein Leben ohne ökologische Belastung zu führen„, hält Matthias Finkbeiner für schlichtweg unrealistisch, was wir hier als einen lichten Moment dieses Fachbereichsleiters  anerkennen. Deshalb setzen sich er und Gratzel in einer dritten Phase des Projektes mit dem Thema der Wiedergutmachung auseinander …. War wohl zu vorschnell mit seinem lichten Moment. In Bayern pflegt man zu solchen Projektphasen und vor allem solchen Projektleitern zu stöhnen „Oh Herr, lass Hirn regnen.“

In den Details des TU-Berichts wird es dann gänzlich gaga: „Ein Desaster: jährlich 27 Tonnen CO2“ heißt es in einer weiteren Abschnittsüberschrift der TU-Projektwerbung. Wieso Desaster, fragt sich jeder naturwissenschaftlich Gebildete. CO2 ist D E R Baustein des Lebens, die begrüßenswerte Zunahme dieses Spurengases in unserer Luft hat die Erde ergrünen lassen und die Welternten stark verbessert (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, und [1, 2]. Das Kampfwort des TU Projekts „Projekt Green Zero“ bedeutet im Grunde nichts anderes als Abwürgen, oder in letzter Konsequenz Tötung von höheren Lebewesen infolge CO2-Entzugs. Ob dies der Projektleitung bewusst ist?

Von Schäden durch den atmosphärischen CO2-Anstieg ist nichts bekannt, daher werden entsprechende Unsinns-Behauptungen ideologisch interessierter Stellen salopp in die ferne Zukunft 2100 verschoben. Belege für diese Behauptungen sind natürlich nicht beizubringen, es handelt sich um Fiktionen. Noch nicht einmal ernsthaft diskutable Anhaltspunkte existieren.

Unsere Erde wies schon einmal das Fünfzehnfache des heutigen CO2-Gehalts der Luft auf [3], auf Land und im Ozean wimmelte es nur so von Leben. Kein Ozean war versauert, Korallen gibts schon seit mindestens einer halben Milliarde Jahren. Niemand bestreitet die nur theoretisch belegbare, segensreiche und sehr schwache Erwärmungswirkung durch menschgemachtes CO2. Ihr genauer Zahlenwert (Klimasensitivität) ist freilich unbekannt [4]. Unzählige Fachveröffentlichungen belegen, dass Maximaltemperaturen, Minimaltemperaturen und all ihre Veränderungsgeschwindigkeiten allein schon im Holozän (nacheiszeitliche Periode) und vor der Industrialisierung 1850 fast beliebig oft stärkere Werte aufwiesen als heute. Kohlekraftwerke gabs damals bekanntlich noch nicht.Es ist unverständlich, dass sich ein Professor (hier Finkbeiner), für den wissenschaftliche Literaturrecherchen zum täglichen Brot gehören, sich über diese Fakten nicht informiert hat, bevor er sein Unsinnsprojekt in Angriff nahm. Schade für die vergeudeten Mittel und die vergeudete Zeit.

Da die Fakten über Klima und CO2 immer schwerer unter der Decke zu halten sind, behilft sich die Klimakatastrophen-Mafia mit dem Ausblenden aller Klima-Erkenntnisse v o r 1850. Erkenntnisse vor 1850? „Die jibbet doch jaa nich, wir kennen nur einen konstanten Temperaturstrich seit vielen Tausend Jahren, und klaro, nur die letzten Jahrzehnte geht’s hockeystickmäßig nach oben“. Das darf als glatte Verarschung bezeichnet werden, um ein bekanntes Bonmot des Klimaforscher Prof. Hans von Storch zu zitieren.

Die Ergebnisse von Hunderttausenden Messungen und Tausenden Fachpublikationen der Klimaerforschung unserer weiteren Vergangenheit werden durch diese Mafia einfach zur Seite gewischt. Der Protagonist des oben beschrieben Temperatur-Hockey-Sticks, ein USA-Prof. Michael Mann, erfreut sich verständlicherweise großer Hochachtung bei der Katastrophenfraktion. Seine steilen Behauptungen und Grafiken sind aber leider als wissenschaftliche Mogelei entlarvt geworden (hier). Um den wissenschaftlichen Ruf dieses sauberen Herrn beneidet ihn heute kaum noch ein Kollege.

Der blanke Unsinn des hier beschrieben TU-Projekts wird leider auch nicht dadurch gemildert, dass einige der dort vorgeschlagenen Maßnahmen sogar vernünftig sind – dies aber einzig und allein der Gesundheit wegen. Übergewicht durch zu viel Nahrungsaufnahme, zu wenig Bewegung und das Rauchen sind nun einmal lebensverkürzend. Aber darum geht es der TU-Projektleitung nicht. Es geht um CO2, also um Grünideologie, genauer, um einen Angriff auf unsere Selbstbestimmtheit und persönliche Freiheit. Ziel ist ein Ökoüberwachungsstaat kommunistischer Prägung, daher auch das oben zitierte Wörtchen „umsetzen“.

Manche werden sich nach durchlesen der TU-Broschüre vielleicht fragen, ob der Projektleiter Prof. Matthias Finkbeiner in ein wissenschaftliches Forschungsinstitut noch so recht hinpasst. Als Kernaufgabe eines technischen Fachbereichs mit der Bezeichnung „sustainable“ darf wohl gelten, technische Prozesse und Methoden auf minimalen Energieverbrauch über ihren gesamten Lebenszyklus zu trimmen. Ökobilanzen von biologischen Systemen, hier dem Menschen – und die auch noch unübersehbar mit grünideologischem Einschlag – gehören wohl kaum dazu. 

Wer ein wenig den Hochschulbetrieb in heutigen Zeiten kennt, kann zugegebenermaßen etwas Verständnis für diesen Projektunsinn des Fachbereichs Sustainable Engineering der TU aufbringen. Heutzutage steht die Einwerbung von Drittmitteln an erster Stelle, Berufungen auf Professorenstellen werden von dieser Fähigkeit abhängig gemacht und natürlich auch spätere Besoldungszulagen, was Speichellecker der jeweiligen Hochschulleitung oder genauer der diese Leitung verantworteten Politik züchtet. Es entstehen langsam aber sicher wissenschaftsfreie Räume, in welchen die Drittmittelseuche grassiert. Forschung wird in die Richtung gelenkt, welcher dem Wunsch des Geldes folgt.

Heraus kommt reine Auftragsforschung, die zwar nicht völlig sinnlos ist, aber einen zu hohen Preis hat. Wertvolle („nachhaltige“) wissenschaftliche Erkenntnisse entstehen dabei meist nicht. Diese Art Forschung gehört in einschlägige Industrieunternehmen, und die Politik sollte die Forschungsgelder besser dort ausgeben.

Gute Hochschulforschung – angewandte Forschung in Fachhochschulen steht wegen deren Praxisausrichtung auf einem anderen Blatt – gibt es nur nur bei echter Forschungsfreiheit. Dabei muss man auch einmal eine Durststrecke von mehreren Jahren in Kauf nehmen, ohne die betreffende Fachgruppe abzustrafen, weil sie in dieser Zeit keine Ergebnisse geliefert hat. Was dagegen hier auf der TU-Seite beworben wird, ist ein Forschungsprojekt der Grünideologie. Ideologie hat in einer Demokratie keinen Platz und in einer freien Wissenschaft schon gar nicht. Randbedingungen sowie Ergebnis des TU-Projekts „Green Zero“ stehen nämlich bereits fest, es besteht überhaupt kein Forschungsbedarf: Der Mensch ist ein Klimaschädling, seine Ökobilanz ist katastrophal, Verzicht ist angesagt. „Von der Socke bis zum Auto“ so lautet eine aufschlussreiche Abschnittsüberschrift des TU-Berichts.

Vor allem bedarf es sicher keiner „Wiedergutmachung“, die besser im Fach Theologie verortet wird.  Vielleicht werden wir Hernn Finkbeiner aber auch bald auf Wahl-Listen der Grünen finden, wo er nach unserer Auffassung besser als in einen technischen Fachbereich aufgehoben wäre. 

 Quellenangaben

[1] Die Welt wird grüner. Der Spiegel, 29.04.2016

[2] Focus 48, 2010, Treibhausgas verbessert Ernte

[3] Veizer, J., Godderis, Y., François, L.M., 2000. Evidence for decoupling of atmospheric CO2 and global climate during the Phanerozoic eon. Nature, 408(6813), 698, sowie Berner, R.A., 2003. The long-term carbon cycle, fossil fuels and atmospheric composition. Nature, 426(6964), 323

[4] „No best estimate for equilibrium climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies„, IPCC, 2013: Summary for Policymakers, S. 16, Fußnote. IPCC, 2013.

 




Der WBGU und die Bewältigung der globalen Klimakrise

Zu Beginn der deutschen Präsidentschaft über die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) publizierte der 1992 in Verbindung mit dem „Erdgipfel“ von Rio de Janeiro/Brasilien gegründete Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) ein Sondergutachten: „Entwicklung und Gerechtigkeit durch Transformation: Die vier großen I“. Dessen Vorsitzender Hans Joachim Schellnhuber umriss den Inhalt in den Fränkischen Nachrichten vom 13. Januar 2017 kurz wie folgt:

„Wir müssen bis 2050 die Welt weitgehend dekarbonisieren. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung muss bis 2030 erfolgen, und der Verbrennungsmotor muss endlich auf den Müllhaufen der Geschichte landen. Wir müssen uns auch weitgehend vom Zement als Baustoff verabschieden. Es ist eine Transformation, die nur mit der Industriellen Revolution zu vergleichen ist.“

Zu unserer Rolle meinte er: „Deutschland ist immer noch Antreiber.“

Beanspruchte Deutschland 1992 in Rio nur die Rolle des „Vorreiters“, so ist nun zu fragen, woher die Anmaßung „Antreiber“ herrührt. Ist es ideologische Besessenheit, ist es Größenwahn oder muss wieder einmal die Welt am „deutschen Wesen“ genesen, aufgrund eines grenzenlosen Idealismus gepaart mit Realitätsblindheit? Darüber schweigt der WBUG. Er spielt die Rolle des Erfüllungsgehilfen, der dem „historischen Doppelerfolg für die Nachhaltigkeits- und Klimapolitik“ von 2015 zum Durchbruch verhelfen will. Er bezieht sich auf die bei der „UN in New York vereinbarte Agenda 2030“ und auf das „UN Übereinkommen von Paris zum Klimaschutz“. Mit seiner Forderung nach „vollständiger Dekarbonisierung der Weltwirtschaft bis spätestens 2070“ strebt er eine globale „Große Transformation“ an, um für alle Zeiten für Gerechtigkeit und Frieden durch „Inklusion innerhalb der Gesellschaften“ zu sorgen. Mit der Inklusion will er den „Aufstieg eines autoritären, völkischen Nationalismus“ ausbremsen. Gleichzeitig fördert er das „Leitbild eines gestaltenden Staates“, der das Steuerruder in die Hand nimmt und die „Große Transformation“ vorantreibt.

In diesem Sinne, so heißt es im WBGU-Gutachten, sollten sich die G20-Regierungen als „Pioniere des Wandels“ verstehen, schnell „Dekarbonisierungsstrategien“ entwickeln und sich „an den dekadischen Schritten des Klimaschutzfahrplans orientieren, in dem bis 2050 die weltweiten Emissionen auf Null gesenkt werden“. Hierzu müsse eine „inklusive Kommunikation“ geführt werden: „Zur Entwicklung einer grundlegenden „transfomative literacy“ gilt es einerseits, die kollektiven und individuellen Fähigkeiten zum produktiven und kreativen Umgang mit Herausforderungen zu fördern, und dadurch zugleich Unsicherheiten und Ängste abzubauen, die mit der Konfrontation mit komplexen und ungewohnten Aufgaben einhergehen. Wichtig ist dabei, Risikoinformationen immer mit kollektiven und individuellen Handlungsoptionen zu verknüpfen.“

Ist nun alles klar? Haben Sie das verstanden? Wissen Sie nun, wo die Ursachen und Folgen des Klimawandels liegen? Ich weiß nur, dass die Ursachen des Klimawandels im Wetterwandel liegen. Dessen Ursachen sind unverändert ein „Buch mit sieben Siegeln“ und die Folgen sind erst recht unbekannt, weil uns ein Blick in die Wetterzukunft des Jahres 2050 verschlossen ist. Daran ändert auch eine „umgestaltete Lesefähigkeit“ oder neudeutsch „transformative literacy“ nichts.

 

Zum Auftrag und globalen Sendungsbewusstsein des WBGU 

Der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen wurde im Jahre 1992 von der Bundesregierung in Verbindung mit der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung, dem „Erdgipfel“ in Rio de Janeiro, unter der Regentschaft von Bundeskanzler Helmut Kohl ins Leben gerufen. Zuständiger Umweltminister war Klaus Töpfer. Der WBGU sollte im Sinne eines „Frühwarnsystems“ auf neue Problemfelder hinweisen und durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für Probleme des globalen Wandels fördern. Er bediente sich dabei geschickt der literarischen Form der Erzählung, des Narrativs, einer populären Geschichte. Damit umging man geschickt unbequemen Fragen nach irgendwelchen ideologischen Hintergründen.

Der WBGU gab von Beginn an vor, sich nur und ausschließlich der „Weltrettung“ wie der Heilung der „Klimakrise“ aus „Zukunftsverantwortung“ im Sinne der „Nachhaltigkeit“ zu widmen, natürlich aus rein ethischen, moralischen wie altruistischen Beweggründen. Im Grunde genommen ist der Auftrag der Bundesregierung, ein deutscher Beirat möge der „Welt“ als Staatengemeinschaft politische Verhaltensregeln vorgeben, eine Anmaßung, eine Art „Selbstermächtigung“. In keinem anderen Volk der Erde hat es etwas Analoges gegeben wie 1986 die „Warnung vor der globalen Klimakatastrophe“ von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. Die Warnung, bildhaft untermalt mit der „Sintflut“ und „Hölle“, hat eine derart kollektive Angstpsychose erzeugt, die in Verbindung mit dem „Waldsterben“ wie dem „Ozonloch“ zu dem Synonym von der typischen „German Angst“ als ostentativ vorgetragenen „Leiden an der Welt“, geführt hat.

Der WBGU, hat zahlreiche Gutachten präsentiert, die der „Klimapolitik“ Orientierung geben und als Stütze dienen sollen. Das Klima eignet sich bestens als Erzählstoff für alle möglichen Klimamärchen. Es einet sich auch sehr gut, um gezielt transformatorische Verhaltenstipps zu geben, um die Gesellschaftsveränderung in die politisch korrekten Bahnen zu leiten. Der WBGU erfüllt seinen Auftrag wunschgemäß und ist fleißig. Bisher hat er speziell zum „Klimaschutz“ folgende Gutachten publiziert:

1997: „Ziele für den Klimaschutz“

2002: „Entgelte für die Nutzung globaler Gemeinschaftsgüter“

2007: „Welt im Wandel – Sicherheitsrisiko Klimawandel“

2011: „Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für die Große Transformation“

2013: Als Anleitung erschien hierzu ein Märchenbuch in Form eines Comicheftes „Noch

             schnell die Welt retten“ unter Mitwirkung des Paläontologen Reinhold Leinfelder

             (FU Berlin) mit der Aufforderung „Wir brauchen eine Revolution“!

2014: „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“

Die Wege des WBGU sind klar strukturiert und vorgezeichnet. Seine Sprache ist bewusst diffus, um die revolutionäre Absicht zu verbergen und den Bürger nicht frühzeitig aus dem Schlaf zu wecken. Anhand von Reizworten wie „Suffizienzrevolution“ wird von Zeit zu Zeit die Reaktion getestet und, bei massiven Protesten, verbal abgerüstet auf „Öko-Suffizienz“. Die Frage nach dem rechten Maß ist nicht anrüchig und ein Leben, das dem übermäßigen Verbrauch von Gütern durchaus verständlich wie die Forderungen nach Askese, Entschleunigung und Konsumverzicht. Suffizienzrevolution lässt sich elegant durch Effizienzrevolution umschreiben. Wer möchte nicht die „ökologischen Grenzen“ respektieren und Energie wie Stoffe effizienter nutzen?

 

WBGU fordert Weltrettung durch „einzigartigen Kraftakt der Weltgemeinschaft“

Um Akzeptanz für seine Vorschläge zu erzielen, werden „gefährliche Spannungen“ aufgezeigt wie Bürgerkriege und Kriege, Massenflucht und Terrorismus, wachsende Ungleichheit sowie die Gefahr des „Aufstiegs eines autoritären, völkischen Nationalismus“. Die Staaten der G20 werden in die „Führungsrolle“ gedrängt, zumal sie „für 82% der CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern verantwortlich“ sind. Sie sollen die „rapide Dekarbonisierung“ vorantreiben, den Energieverbrauch effektiv begrenzen und bis 2030 die Zulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren stoppen. Ihre Mittel seien „die vier großen I“: Innovationen, Infrastrukturen, Investitionen, Inklusion. Die Inklusion ist im Singular, weil ein Einwegakt, aus dem es kein Zurück gibt. Ist das Globalziel Inklusion als einer „Gesellschaftstransformation zur Nachhaltigkeit“ erreicht, dann hat die Welt den „gestaltenden Staat“, der als „Weltregierung“ Ungleichheiten bekämpft, seine „soziale Kohäsion“ stärkt und zu einem „Friedensprojekt“ wird. Die „Inklusion auf globaler Ebene“ wird alle „Ressourcen- und Verteilungskonflikte“ entschärfen und somit „Bürgerkriegen sowie Massenflucht“ entgegenwirken.

Diese Idealvision der einen Welt mit dem einen Menschen in der einen Gesellschaft und dem einen Klima „globaler Klimagerechtigkeit“ wird eine friedliche Welt sein, in der nicht nur alle Menschen gleich sind, sondern auch in einem „ökologischen Gleichgewicht“ mit der Natur leben. Doch dieses „Gleichgewicht“ ist eine utopische Illusion! Man muss nur an das „Alles Fließt“ von Heraklit denken. Marxismus und Ökologismus werden unausgesprochen in der Vorstellungswelt des WBGU zu einer quasireligiösen Ideologie, dem globalen „Ökosozialismus“ als geistigem „Überbau“ für alle individuellen wie kollektiven „Ichs“ dieser Erde, verschmolzen.

Alle bisherigen „Krisendynamiken“ sind den sehr „zögerlichen Umweltregulierungen“ geschuldet. Das „herkömmliche Modell der Weltwirtschaft“ greift nicht mehr, so dass die Devise lautet: „Transformation, nicht Reparatur“. Der Rahmen muss im „Dienste des Gemeinwohls“ neu gesteckt werden. Der Auftrag lautet: „Transformation zu einer nachhaltigen Weltgesellschaft und Weltherrschaft“! Dass dieses operative Konzept zum „Multilateralismus“ , diese „ehrgeizige Vision“, dieser „historisch einzigartiger Kraftakt einer solidarischen, evidenzbasierten Modernisierung“ ausgerechnet aus Deutschland kommt, ist erstaunlich und bedenklich zugleich. Wir stehen vor einer einzigartigen „hochdimensionalen Herausforderung“: „Doch nach Auffassung des WBGU ist die Bewältigung der Klimakrise die conditio sine qua non für die Weltgesellschaft im 21. Jahrhundert“. Die Weichen entsprechend zu stellen, dafür „bietet die deutsche G20-Präsidentschaft im Jahr 2017 eine exzellente Gelegenheit, die notwendige Nachhaltigkeitstransformation nicht isoliert von, sondern in Verbindung mit den anderen „Großbaustellen der Weltpolitik“ anzugehen.“

Dafür ist das „Leitbild des gestaltenden Staates“ Voraussetzung, um den Übergang zur Nachhaltigkeit als „globales Modernisierungsprojekt“ voranzubringen. Als Vorbild wird auf die „US-amerikanische Politik des New Deal“ verwiesen. WBGU: „In der heutigen Globalisierungskrise ist ein neuer „Deal“, ein (globaler) Gesellschaftsvertrag zur Nachhaltigkeit und Inklusion erforderlich, der die Grenzen der Nationalstaaten übersteigt und die Überwindung des gegenwärtigen Stagnationszustands der Weltwirtschaft mit dem Projekt der Wiederherstellung des Friedens zwischen Zivilisation und Natur verbindet.“

Nach Auffassung des WBGU steht der „Großen Transformation zur Nachhaltigkeit“ (2011) eine „autoritäre, neonationalistische Gegentransformation gegenüber, die die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaften, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie bedroht“. Im Klartext stehen sich hier zwei Gesellschaftsmodelle gegenüber.

  1. Das traditionelle Modell der in den Vereinten Nationen zusammengefassten 196 souveränen Staaten, die das Paris Abkommen unterzeichnet haben.
  2. Das Modell eines globalen Einheitsstaates, in dem alle Staaten unter Aufgabe ihrer demokratischen Legitimationsprinzipien ihr Selbstbestimmungsrecht aufgehen.

Die „hochrelevante Frage der Begrenzung gesellschaftlicher Disparitäten“, die Frage der globalen Inklusion der Nationalstaaten und damit die Frage nach der Struktur und Legitimation einer wie auch immer aussehenden „Weltregierung“ bleiben offen. Der WBGU belässt es bei der Andeutung, dass er „zwei neuartige Politikelemente ins Spiel bringen“ möchte, nämlich die Idee vom „dekadischen Klimaschutzfahrplan“ und dem „transformativen Staatsfonds“. Mit beiden Maßnahmen soll sich die „Weltregierung“ die notwendigen finanziellen Mittel beschaffen, um das „Leitbild des gestaltenden Staates“ zu verwirklichen.

Wer diesen „Weltstaat“ regiert, wird nicht gesagt. Die Herrschaft wird wohl auf allein auf erfundenen „Sachzwängen“ aufbauen. Der WBGU ist weiter der Meinung, dass sich das „Nachkriegsmodell der globalisierten Wertschöpfung“ festgefahren habe und dass sich mit der nachhaltigen Umgestaltung dieses Modells „eine doppelte Dividende erzielen“ ließe. „Zugespitzt formuliert spricht vieles dafür, dass „nicht die Weltwirtschaft transformiert werden muss, um das Klima zu retten, sondern dass die für die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen erforderlichen Innovationen die Weltwirtschaft retten werden!“ Doch was könnte das Wetter verändern, um das Klima zu retten? Der WBGU gibt ganz unumwunden zu: „die umrissene Dekarbonisierung ist nichts weniger als eine industrielle Revolution im Erdmaßstab“!

Das ist die einzige Stelle in dem ganzen Sondergutachten, wo nicht verniedlichend von „Transformation“ gesprochen wird, sondern im Klartext gesagt wird, dass es sich um eine „Revolution im Erdmaßstab“ handelt. Die „Dekarbonisierung“ ist nicht nur eine Abkehr von der Nutzung fossiler Rohstoffe, sie ist eine Deindustrialisierung. Sie ist auch kein Rückschritt hinter die „neolithische Revolution“, sie ist eine Rückabwicklung des dritten Tages der Schöpfung. An diesem Tag wurden nämlich die „grünen Pflanzen“ geschaffen, die „Primärproduzenten“ als Basis für alles höhere Leben auf Erden. Ohne „grüne Pflanzen“ gäbe es keine Nahrung für die Tiere und den Menschen. Ohne die Photosynthese gäbe es auch keinen Sauerstoff, um die Nahrung zu verbrennen und aus ihr Energie und Nährstoffe für alles Leben freizusetzen.

WBGU will die Klimakrise überwinden durch Vernichtung allen Lebens auf Erden 

In dem mit 143 Literaturstellen verzierten Sondergutachten taucht nur einmal das Wort „Revolution“ auf. Es taucht auch nur einmal das Wort „Wetter“ auf, in dem Kapitel „Erwärmung begrenzen und Klimaextreme vermeiden“. Es beginnt: „Seit der 15. Vertragsstaatenkonferenz 2009 in Kopenhagen ist die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2°C gegenüber der Zeit vor der Industriellen Revolution in den internationalen Verhandlungen präsent.“ Präsent scheint es nicht der politischen „Weltelite“ zu sein, dass es „vor“ der Zeit der Industriellen Revolution nicht nur das Klimapessimum der „Kleinen Eiszeit“, sondern auch zwei Klimaoptima zur „Römerzeit“ und im „Hochmittelalter“ gab, deren Zustandekommen bisher kein „Weltklimarat“ hat erklären können. Beide warmen Epochen sind weder den Autofahrern noch den Kraftwerkebetreibern anzulasten. Warum bestehen also die Staatenlenker starrsinnig darauf, dass die momentane im historischen Rhythmus der vergangenen Jahrtausende liegende Erwärmung plötzlich „menschengemacht“ sein soll? Schwingt da nicht eine Art Größen- und Machbarkeitswahn mit?

Es wird aber noch bizarrer, „postfaktischer“! Der WBGU argumentiert weiter: „Die Klimafolgenforschung zeigt, dass bei einem Überschreiten dieser planetarischen Leitplanke gefährliche anthropogene Einflüsse auf das Wetter und Klima (z. B. vermehrte Extremwetterereignisse, Dürren, Überschwemmungen, Verschwinden von Gebirgsgletschern, irreversibles Schmelzen des grönländischen Eisschildes, starker Meeresspiegelanstieg) wahrscheinlicher werden;…“ Könnte das Wetter nicht einfach nur „normaler“ werden? Fakt ist, die „Klimafolgenforschung“ kann gar nichts zeigen und noch weniger beweisen, weil man nur die Folgen von faktischen Wetterereignissen feststellen und bewerten kann. Der Blick in die „Klimazukunft“ wird hermetisch verstellt durch das Wetter. Und die „Wetterzukunft“ ist uns völlig unbekannt, wie alljährlich die nur wenige Monate betreffenden Prognoseversuche des Winter- und Sommerwetters zeigen.

Was gäbe der Mensch für die Fähigkeit, das Wetter längerfristig vorhersagen und seinen Verlauf nach seinem Geschmack manipulieren zu können. Versuche der Beeinflussung des Wetters hat es zahlreiche gegeben. Der indirekt größte Versuch war der 2. Weltkrieg von 1939 bis 1945. Er war gekennzeichnet durch einen gigantischen Ausstoß an „Treibhausgasen“. War die Abkühlungsphase von 1940 bis 1975, die zu Befürchtungen führte, es könnte eine „neue Eiszeit“ kommen, eine Folge? Jedenfalls gab der „National Security Council“ der USA am 2. Mai 1972 ein vertrauliches Memorandum zum Thema „International Aspects of Weather Modification“ mit der Unterschrift von Henry A. Kissinger an die US-Regierung heraus, dessen Vertraulichkeit am 6. September 2002 ob der Aussichtslosigkeit des Vorhabens aufgehoben wurde. Darin heißt es: „The United States shall continue research oaring on climate modification, but no climate modification operation (civilian or military) shall be conducted until its total impact can be predicted with great assurance and without the specific approval of the President“.

Sodann ist in dem Memorandum vermerkt: „The President has decided not to propose at this time legislation for the licensing and regulation of weather modification activities.“ Sehr wahrscheinlich war man sich schon damals der Aussichtslosigkeit der Versuche bewusst, lenkend und steuernd in das Wettergeschehen eingreifen zu können. Und was das Klima betrifft, so ist es einzig abhängig vom Wetter, wie allein die 1935 in Warschau von den Wetterdiensten verabschiedete Klimadefinition offenbart. Der Klimaschutz ist von Beginn an Unfug! Das Klima ist ein Konstrukt, das statistisch vom Wetter abgeleitet ist. Das Klima ist kein Naturvorgang wie das Wetter und hat damit kein Eigenleben. Beschlüsse über „Klimafolgen“ zu treffen, sind hohle Phrasen, die dem Dreschen von leerem Stroh gleichen. Unter diesem Aspekt sei die Frage „in den Raum gestellt“, was die Staatsmänner dieser Erde in Paris sich dabei gedacht haben, eine „Begrenzung der globalen Erwärmung“ festzusetzen?                                                                                    Glaubt der WBGU wirklich ernsthaft, dass sich durch die „Dekarbonisierung“ etwas an der Temperaturverteilung auf der Erde ändert?

In der Photosynthesegleichung sind die drei Elemente zu finden, auf denen die „grünen Pflanzen“ und alles „höhere Leben“ auf Erden aufbauen. Es sind dies die Elemente Wasserstoff H, Sauerstoff O und Kohlenstoff C. Eliminiert man eines dieser Elemente, dann bricht die Existenzgrundlage für Pflanze, Tier und Mensch weg! Das weiß auch der WBGU, denn er schreibt, dass „seit Beginn der Industrialisierung“ eine „verstärkte Photosynthese und damit vermehrtes Wachstum von Pflanzen zu verzeichnen“ ist. Kurz darauf folgt der unsinnige Satz: „Die terrestrische CO2-Senke unterliegt starken zwischenjährlichen Schwankungen und verschwindet in einzelnen Jahren ganz.“ Wachsen „in einzelnen Jahren“ etwa keine Maiglöckchen und Bäume, keine Reben und Rüben, kein Getreide, kein Mais und Reis? Apropos „zwischenjährlich“, es sollte wohl jahreszeitlich heißen!

An dieser Stelle möchte ich die rhetorische Frage stellen, ob die verantwortliche Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks und die für die Richtlinien der Gesamtpolitik verantwortliche Bundekanzlerin Dr. Angela Merkel überhaupt das Sondergutachten gelesen und durchgearbeitet, und nicht nur oberflächlich überflogen und die ihnen vorgelegte Presseerklärung „unterzeichnet“ haben. Stimmt dies, dann ist es keineswegs verwunderlich, wenn im denkenden Bürgertum mehr und mehr das Vertrauen in „die Politik“ schwindet.

 

Globale soziale Inklusion zwecks Gesellschaftstransformation zur Nachhaltigkeit

Die Sprache des Sondergutachtens verschleiert mehr als sie offenlegt, doch um dieses zu erkennen, dazu bedarf es eines sorgsamen Studiums. Unter Termin- und Zeitdruck stehende Politiker begnügen sich daher mit kurzen Zusammenfassungen und sind dann erschrocken, wenn sie erfahren, was sie alles beschlossen und unterschrieben haben. In der Regel ist es dann zu spät, um die Weichen anders zu stellen. Eine Forderung des WBGU ist die nach einer Stärkung des „gestaltenden Staates“. Dieser habe die Aufgabe, „soziale Innovation zu fördern und eine inklusive Entwicklung unter den Bedingungen der Globalisierung sicherzustellen“. Dies geht aber nur, wenn alle Staaten ihre Grenzen und ihre Souveränität aufgeben, mithin als „nationalstaatliche Demokratien“ abdanken zugunsten eines „Welteinheitsstaates“.

Dieser soll aus zwei Einnahmequellen schöpfen. Erstens soll CO2 intensiver besteuert werden, indem pro Dekade die CO2-Abgabe verdoppelt wird. Von 30 US-$ pro t CO2 soll bis 2060 die Abgabe auf 240 US-$ steigen, um den „Klimaschutzfahrplan“ einzuhalten. Dann soll ein „Zukunftsfonds“ für „neue staatliche Handlungsspielräume“ aufgebaut werden. Die Idee baut auf folgender „Logik“ auf: Da die individuellen Vermögen wesentlich „in Verbindung zur Nutzung fossiler Energie“ stehen, wird den G20-Staaten die Einführung einer „Generationenkomponente auf individuelle Vermögen in Form einer progressiven Erbschaftssteuer auf Nachlassvermögen (Nachlasssteuer) angeraten. Der WBGU „plädiert dafür, dass 10-20% des nationalen Erbschafts- und Schenkungsvolumens für die Finanzierung des Zukunftsfonds zur Verfügung stehen.“

Zudem soll die Reichweite von Innovationen ausgeweitet werden hin zu „disruptiv-transformativen soziotechnischen Innovationen“. „Umfassende Systemtransformation“ ist das Ziel. Natürlich darf die „Ernährungsgerechtigkeit und die Nachhaltigkeit globaler Ernährungsmuster“ nicht fehlen. Und angesichts des „globalen Urbanisierungsschubs muss über die Art und Weise, wie Städte gebaut werden, völlig neu nachgedacht werden“. Das bedeutet: „Im Bausektor sollten „Materialien wie Beton und Stahl durch klimafreundliche Substanzen wie Holz, Ton und Stein ersetzt werden.“ Haben sich Beton und Stahl durch eine „Wetterfeindlichkeit“ negativ ausgezeichnet oder nicht genügend Schutz vor den Wetterunbilden geboten? Die geforderten Mittel für eine „internationale Klimakooperation“ sollten lieber in eine „Wetterkooperation“ investiert werden, um die Analyse, die Diagnose und Prognose des Wetters international zu verbessern.

 

Professor Dr. Hans Joachim Schellnhuber CBE, der Chef von WBGU und PIK

Verantwortlich als Vorsitzender des WBGU ist Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber CBE, zugleich Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung; Professor für Theoretische Physik an der Universität Potsdam; External Professor am Santa Fe Institute. Schellnhuber war ab 1989 Professor für Theoretische Physik am Institut für Chemie und Biologie des Meeres an der Universität Oldenburg. Am 1. Januar 1992 übernahm er als Gründungsdirektor die Leitung des PIK. 1993 wurde er regulärer Direktor und erhielt den Lehrstuhl an der Universität Potsdam. Schellnhuber schreibt selbst in seinem Buch „Selbstverbrennung“, wie er zu dieser „Ehre“ kam. „Ich selbst wurde ab 1990 eher zufällig in dieses intellektuelle Abenteuer (die Klimawirkungs-Forschung) hineingezogen, wobei ein welthistorisches Ereignis die Hauptrolle spielte: der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989.“ Der damalige Ministerialdirigent Werner Menden im Bundesumweltministerium Werner Menden habe ihn auf seine „Mission Impossible“ vorbereitet.

Warum er als Physiker, der zumindest theoretisch mit den physikalischen Vorgängen in der Atmosphäre vertraut sein muss, diesen „unmöglichen Auftrag“, ohne Ahnung von den komplizierten Strömungsvorgängen bei der Allgemeinen Zirkulation über die „Klimafolgewirkungen“ zu forschen, annahm, ist mir unerklärlich. Offensichtlich war das mehr ein gesellschaftspolitischer Auftrag, wie der Bezug zum „Fall der Berliner Mauer“ andeutet, zusammen mit einem Aktionsprogramm „Ökologischer Aufbau Ost“. All dies fand statt unter der „Oberaufsicht“ von Bundesumweltminister Prof. Dr. Klaus Töpfer. Es ging unter dem Gesamtaspekt „Ökologisches Gleichgewicht“ um eine Neujustierung der Weltpolitik nach Wegfall des „Kommunismus“. Da keine Weltmacht sich offen zum „Lenker der Welt“ aufschwingen wollte und jedwede Ideologie politisch verpönt war, verfiel man auf den Begriff „Narrativ“. Der Begriff kommt aus den Sozialwissenschaften. Ein Narrativ ist nichts als eine sinngebende Erzählung, mit der Emotion transportiert, Orientierung gegeben und Zuversicht vermittelt werden soll.

Nach dem damaligen Stand der Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung lassen Narrative sich am besten in Krisenzeiten durchsetzen, auch wenn sie wie die Klimakrise nur eingebildet sind. Eine Transformation ist eine „gewaltfreie“ gesellschaftliche Umformung und Verwandlung, die auf lange Sicht eine ähnliche Wirkung erzielen kann wie ein gewaltsamer Umsturz, eine Revolution. Es wird behauptet, dass Transformation das Resultat rational handelnder Akteure ist. Doch exakt das Gegenteil ist bei der „Klimapolitik“, ob auf nationaler oder internationaler Ebene, der Fall. „Klimaschutz“ ist der Gipfel der Irrationalität. Kein amerikanischer, australischer, brasilianischer, chinesischer, indischer, japanischer, südafrikanischer oder anderer der G20-Präsidenten ist so vermessen zu behaupten, er könne das Wetter seines Landes schützen, extreme Wetterereignisse verhindern. Alle diesbezüglichen Klimaschutzversprechungen sind Schall und Rauch, sind Spökenkiekerei, sind primitive Modell-Wahrsagerei.

Der WBGU glaubt selbst nicht an seine Versprechungen, denn warum sonst würde zum Schutz vor dem Wetter Anpassungsmaßnahmen wie „Überschwemmungsschutz“ und „Wirbelsturmschutzräume“ empfehlen. Die ersten Schutzräume vor dem Wetter, die der Mensch aufsuchte, waren Höhlen. Frankreich ist ein Eldorado für Höhlen und Grotten, aber auch in Baden-Württemberg kann man „Höhlen der letzten Eiszeitkunst“ besichtigen und die „Venusfigur“ mit einem Alter von etwa 40000 Jahren zu bewundern.

Was der WBGU unter des Kaiser’s neuem Kleid „Klimaschutz“ wirklich verbirgt, das sagt er nicht konkret. Es könnte sein, dass David Rockefeller 1999 in Newsweek einen Hinweis gegeben haben könnte: „Irgendetwas muss die Regierungen ersetzen, und mir scheint, dass die private Macht die geeignete Identität dafür ist.“ Wenn Weltherrschaft das Ziel ist, dann sind die nationalstaatlich verfassten Demokratien Hindernisse auf diesem Weg privater Mächte, die weggeräumt werden müssen. Der WBGU-Warnruf vor dem Aufstieg „eines autoritären, völkischen Nationalismus“ ist ein Ablenkungsmanöver. In allen Demokratien der Erde sollten die Alarmglocken läuten. Es geht um ihre Existenz. Es geht um die freiheitliche demokratische Grundordnung der Vereinten Nationen. Soll das Motto „Geld regiert die Welt!“ die Zukunft sein?

 

Bürgervertrauen in die Politik setzt voraus, dass sie mit offenen Karten spielt 

Das WBGU-Sondergutachten ist ein Musterbeispiel, wie man politisch brisante Ziele verklausuliert und unkenntlich macht, bis sie die parlamentarischen Hürden genommen haben. Wenn sie erst „Volksmeinung“ und in „Gesetze“ geschmiedet sind, dann setzen die Sachzwänge ein, dann gibt es kein Zurück. Dieser Weg hat sich bewährt, denn nur die allerwenigsten Volksvertreter lesen vorher, was ihnen zu beschließen empfohlen wird.

Kein Wunder, dass im Bürgertum das Vertrauen in die Politik rapide abnimmt, weil sie nicht den Mut hat, den Bürgern „klaren Wein“ einzuschenken und die Wahrheit zu sagen, die sie von den Bürgern fordert. Wann sehen die Politiker der Welt ein, dass der „Klimaschutz“ per se ein postfaktisches und daher unmögliches Unterfangen ist. Faktum ist das Wetter. Ist es vorbei, und „Klima“ umschreibt die Wettervergangenheit, ist ein Schutz illusorisch. Wenn ein Blitz eingeschlagen hat, ist diese Tatsache unmöglich mehr rückgängig zu machen!

Oppenheim, den 25. Januar 2017                       Dipl.-Meteorologe Dr. phil. Wolfgang Thüne