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Na sowas! Es ist Winter und die Windräder und die PV-Panels machen Pause – Deutsche würden ohne Kohlekraft verzweifeln

(Hinweis für Selbstdenker: Vergessen Sie nicht die ständige Stromversorgung aus dem [gerade noch] zuverlässigen Netz, um die Windräder  langsam in Bewegung und warm zu halten, damit die Lager nicht festgehen oder gar fest gefrieren!)

Soviel zum „Übergang“ zu einer wind- und sonnengetriebenen Zukunft – auch bekannt als „Energiewende“.

Obwohl die deutschen Kohlekraftwerke in den letzten 20 Jahren Gegenstand von Betroffenheit wegen CO2 und großer Verleumdung waren, werden sie jetzt für das geschätzt, was sie sind: wirklich zuverlässige und wichtige Stromerzeugungsquellen, die bei jedem Wetter auf Anforderung verfügbar sind. Bei der deutschen Besessenheit von unzuverlässigem Wind und Sonnenstrom ist ein möglicher landesweiter Stromausfall, wie eine aufgezogene Zeitbombe, die explodieren wird – nur wann ist noch die Frage.

Pierre Gosselin von  NoTricksZone beobachtet Deutschlands (bedarfsgerechte) Herzensveränderung.

 

Berlin am Rande! Winter-Stromausfälle drohen, da Kohlekraftwerke bereits zu 100% ausgelastet sind. Kämpfen Sie darum, dass Ihnen ihre Stromzufuhr nicht abgeschaltet wird

No Tricks Zone, Pierre Gosselin, 28. Januar 2021

Die Mainstream-Medien in Deutschland finden kaum noch Superlative für das unerwartete: Es ist kalt und es schneit – und das mitten im Winter. Ein Großteil des Landes hat beträchtlichen Schneefall abbekommen, was bedeutet, dass Sonnenkollektoren oft mit Schnee bedeckt sind und somit unbrauchbar werden. Zusätzlich verhindert der wochenlange bewölkte Himmel bereits auch ohne Schneedecke eine nennenswerte Solarstromerzeugung.

Darüber hinaus gab es in diesem Winter bereits viele lange windstille Perioden. 30.000 Windkraftanlagen waren größtenteils außer Betrieb. In einer Welt, die zu 100% auf grüne Energien angewiesen ist, würde dies zu Hause nahezu 100% Dunkelheit bedeuten.

Glücklicherweise ist die noch vorhandene deutsche Kohle- und Atomkraftinfrastruktur (noch für etwa 400 Tage) da, um einzugreifen und den Strom und das Land am Laufen zu halten. Dies war in diesem Winter für Berlin der Fall. Ein Fernsehbericht des  deutschen RBB enthüllt:

Der öffentlich-rechtliche RBB (Berlin-Brandenburg) sendete kürzlich einen Bericht (oben) über die Winterenergieprobleme der Region mit dem Titel „Deutschlands grüne Energien, die vom Winter belastet sind“.

Kohle zur Rettung

Der Bericht erkennt an, dass der gesamte Strom, derzeit hauptsächlich aus Kohle stammt und die Kraftwerke in der Lausitz jetzt „voll ausgelastet“ sind.

Seltsamerweise wurde der RBB-Bericht aus den Sender-Archiven entfernt, ist aber dank der Windenergie-Protestgruppe Vernunftkraft.de auf YouTube glücklicherweise noch verfügbar.

In dem Bericht sagt Daniel Bartig, Mechaniker im LEAG-Werk in Lausitz, gegenüber RBB, er sei skeptisch, dass grüne Energie die Aufgabe erfüllen könne, und sagt: „Der größte Teil des Stroms kommt derzeit aus Kohle.“

Grüne Energien werden nicht mit der Nachfrage Schritt halten
Als nächstes interviewt RBB Harald Schwarz, Professor für Energieverteilung an der Universität Cottbus, der RBB gegenüber erklärt, er sei sehr skeptisch gegenüber Wind- und Sonnenenergie. Während Deutschland seine zuverlässigen Atom- und Kohlekraftwerke stilllegt, wird sich die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage gefährlich vergrößern.

Die physikalische Realität wird von politischen Entscheidungsträgern „völlig verdrängt“

Laut Prof. Schwarz:

„Die gesicherte Versorgung aus Wind- und Photovoltaik liegt zwischen 0 und 2 oder 3 Prozent – das ist de facto Null. Sie können es in vielen Diagrammen [auch auf Eike] sehen, dass wir Tage, Wochen in dem Jahr haben, in dem wir weder Wind noch PV haben. Besonders diesmal zum Beispiel – es gibt keinen Wind und keine Sonne und es gibt oft Zeiten, in denen der Wind sehr gering ist. Ich muss sagen, dass dies Dinge sind, die seit Jahrhunderten physisch etabliert und bekannt sind, aber während der Diskussion über grüne Energien wird das einfach völlig vernachlässigt. “

Wir werden in Zukunft auf ausländische Energie angewiesen sein

warnt der RBB dann vor den erhöhten Stromausfallwahrscheinlichkeiten für die Region, wie dem Stromausfall in Berlin im Jahr 2019.

Was wird also in Zukunft passieren?

Der Reporter sagt darauf, es sei geplant, dass Deutschland stärker auf Erdgas (aus Russland), Kohlekraft aus Polen und Atomkraft aus Frankreich angewiesen sei [Wenn die genügend haben, um uns etwas abzugeben]

Grüne Energie Dummheit und Hartnäckigkeit und keine Hemmungen, dass auch noch öffentlich zur Schau zu stellen.

No Tricks Zone

https://stopthesethings.com/2021/02/09/coal-comfort-total-collapse-in-wind-solar-output-leaves-freezing-germans-desperate-for-coal-fired-power/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

PS:

Im Beitrag von STT ist zum Schluß das Bild einer Zeitbombe zu sehen,  das ich wg. copyright nicht übernommen habe

– das halte ich für ein passendes Symbol zur deutschen Stromversorgung

Es handelt sich dabei um einen Wecker im Bombenformat, auf diesem Online Shop (etwas nach unten scrollen)

https://zhuanlan.zhihu.com/p/42121049




Woher kommt der Strom? Still ruht die See

Nur an einem Tag, am Sonntag, übertraf die Stromerzeugung mittel erneuerbarer Energieträger die 50-Prozent-Marke. Dreimal lag sie unter 50 Prozent, dreimal sogar unter 40 Prozent. An sechs Tagen wurde per Saldo Strom importiert. Nur am Samstag wurden 0,01 TWh per Saldo exportiert. In der Tabelle, erstellt mit Hilfe der Energy-Charts, können Sie die Werte nachlesen und eigene Analysen fahren. Der aus der Tabelle generierte Chart veranschaulicht die Zahlen. Im- und Exportzahlen finden Sie wie immer noch mal grafisch dargestellt für die 29. Woche und das aufgelaufene Jahr 2020. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass Polen einen Teil seiner Stromversorgung regelmäßig mit aus Deutschland importiertem Strom sicherstellt.

Pro Tag kauft das Land 0,03 TWh Strom aus Deutschland. Auch in der 29. Woche. Wenn ausnahmsweise und ganz selten mal Strom nach Deutschland exportiert wird, geschieht dies aus spekulativen Gründen im Rahmen von Preisdifferenzgeschäften. Das Gerede vom Kohlestrom aus Polen, den Deutschland angeblich bei Bedarf importiert, ist schlichter Unfug. Dass Polen zwar in geringem Umfang, aber immerhin, auch auf Windkraftanlagen setzt, belegt dieser Bericht.

Wenn Sie die Abbildung anklicken, sehen Sie die 29. Woche in der Übersicht. Die geringe Windstromerzeugung fällt sofort auf. Vor allem auch die sehr schwache Stromerzeugung auf See (dunkelblau unten). Wären da nicht die grundlastfähigen erneuerbaren Energieträger Biomasse und Wasserkraft, sähe es zumindest zu den Zeiten, wenn die Sonne keinen Strom liefert, sehr schlecht aus. So wird zumindest noch am Sonntag ein durchschnittlicher Anteil des mittels erneuerbarer Energieträger erzeugten Stroms die 50-Prozent-Marke überschritten. Im Durchschnitt der Woche bleiben gleichwohl nur 39,4 Prozent, gut 15 Prozent weniger als der bisherige Jahresdurchschnitt (Abbildung 1). Der absolute Tiefpunkt der Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger gesamt war der Donnerstag mit 30,7 Prozent Anteil der Tagesstromerzeugung. Wind- und Sonnenstrom trugen 14,92 Prozent bei. Der Rest war Strom aus Biomasse und Wasserkraft.

Wie groß der Anteil der konventionellen Stromerzeugung in der 29. Woche war, zeigt Abbildung 2. Im Chart der Abbildung 3 ist die konventionelle Stromerzeugung aufgeschlüsselt. Abbildung 4 zeigt die Salden- und Preisentwicklung. Der Strom Im- und Export der einzelnen Länder wird angezeigt. Angebot und Nachfrage werden abgebildet. Der Strompreis schwankt zwischen 14,76 €/MWh und 58,70 €/MWh. Raten Sie mal, wer den niedrigen und den hohen Preis bezahlen muss.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 12.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,33 Prozent, davon Windstrom 12,38 Prozent, Sonnenstrom 25,71 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,24 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sonntag hat einen Stromerzeugungsanteil erneuerbare Energieträger von 53,33%. Das ist fast der Durchschnitt von 54,9%. Dass am frühen Morgen und nach dem Ende der täglichen Sonnenstromerzeugung Strom hinzugekauft werden muss, ist ein bereits üblicher Sachverhalt. Dass die zu zahlenden Preise dann relativ hoch sind, ist ebenfalls üblich. Dieser Sonntag ist ein Beispiel für die Preisdifferenzgeschäfte, die Polen ab und zu macht. Morgens für über 20 €/MWh Strom verkaufen; in der Mittagsspitze den Strom für unter 20 €/MWh zurückkaufen: Hier klicken. Das relativiert den recht hohen Preis, den Polen am Abend zahlen muss.

Montag, 13.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,30 Prozent, davon Windstrom 5,98 Prozent, Sonnenstrom 25,64 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,68 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am Montag steigt der Strombedarf in Deutschland. In der Spitze werden über 71 GW benötigt (Sonntag gut 58 GW). Die geringe Windstromerzeugung wird über Tag durch gute Sonnenstromerzeugung ergänzt. Was in der Mittagsspitze zu Exporten führt. Für den Rest des Tages muss Strom importiert werden. Aus welchen Ländern, zu welchem Preis: Hier klicken.

Dienstag, 14.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,62 Prozentdavon Windstrom 9,02 Prozent, Sonnenstrom 19,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,93 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung lässt noch mal nach, die Sonnenstromerzeugung ebenfalls. Die konventionellen Kraftwerke erzeugen auf Hochtouren. Dennoch bleiben – gewollte – Lücken am Morgen und am Abend. Die am Morgen wird verhältnismäßig günstig geschlossen. Die am Abend recht teuer. Österreich macht profitable Preisdifferenzgeschäfte.

Mittwoch, 15.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,33 Prozent, davon Windstrom 5,41 Prozent, Sonnenstrom 12,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,32 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung bleibt weiter schwach. Die Sonnenstromerzeugung lässt nochmals nach. Den ganzen Tag muss per Saldo Strom von unseren Nachbarn gekauft werden, damit der Bedarf Deutschlands gedeckt werden kann. Preise von über 57 €/MWh werden erzielt. Preise, die Deutschland bezahlt.

Donnerstag, 16.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,70 Prozent, davon Windstrom 4,39 Prozent, Sonnenstrom 10,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,79 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wind- und Sonnenkraftwerke erreichen heute den Tiefpunkt ihrer Stromerzeugung. Wieder wird den ganzen Tag Strom importiert. Dementsprechend ist das Preisniveau. Ich vermute, dass die konventionellen Stromhersteller ihre Erzeugung nicht hochfahren, weil sie in Kürze einen massiven Anstieg der Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger befürchten. Der würde negative Preise nach sich ziehen. Wer profitiert vom Stromexport nach Deutschland? Hier klicken

Freitag, den 17.7.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,13 Prozent, davon Windstrom 4,20 Prozent, Sonnenstrom 16,81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

In der Tat, die Wind- und Sonnenstromerzeugung steigt auf niedrigem Niveau. Der Strom muss über Mittag relativ günstig abgegeben werde. Doch das Preisniveau insgesamt fällt. Lag die Preisspitze gestern bei knapp 60 €/MWh, so liegt sie heute bei knapp 45 €/MWh. Die Im- und Exportländer: Hier klicken.

Samstag, 18.7.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 41,12 Prozent, davon Windstrom 2,80 Prozent, Sonnenstrom 22,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,89 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wer macht heute feine Preisdifferenzgeschäfte? Österreich, die Schweiz und Dänemark. Die Sonnenstromerzeugung läuft zufriedenstellend, die Windstromerzeugung hat ihren Wochentiefpunkt. Die konventionelle Stromerzeugung am Morgen und am Abend legt Lücken in der Versorgung offen. Nichts Neues also.

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 




Woher kommt der Strom? – Grüne Wasserstoffstrategie

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Alle Abbildungen und mehr öffnen sich auf einer Seite).

Es gab nicht nur den Strom, es gab auch noch hohe Zusatzzahlungen, damit sie den Strom überhaupt nahmen. In der Spitze waren es am Sonntag um 15:00 Uhr 45,05 €/MWh, die für insgesamt 8,712 GW Exportstrom mitgegeben werden mussten. Macht schlappe 392.476 €. Pfingstmontag waren es um 14:00 Uhr 48,17 €/MWh, für die Deutschland zahlen musste, damit die hier nicht benötigte Strommenge von 14,765 GW von unseren Nachbarn abgenommen wurde. Macht noch mal lockere 711.239 €. Das sind in Summe 1.103.706 € plus der nicht zu vergessenden 7 Stunden über Pfingsten, die ebenfalls einen negativen Strompreis auswarfen. Klicken Sie hier und rechnen Sie selber, wenn Sie möchten. Um geschätzte zwei Millionen € dürften die „glücklichen“ Nachbarn insgesamt kassiert haben.

Weil unsere Bundesregierung eine Nationale Wasserstoffstrategie (Abbildung 1) entwickeln will, die im klimatechnischen Sinn (= Null CO2) nur funktioniert, wenn der Wasserstoff mit Hilfe von Kernkraftstrom (Pfui!) oder Strom, der mittels Windkraft und Photovoltaik erzeugt wurde, gewonnen wird. Stammleser dieser Kolumne wissen, dass in Deutschland noch nicht in einer Stunde überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt wurde (Abbildung 2). Also habe ich die realen Erzeugungswerte „Strom aus Wind- und Sonnenkraft“ theoretisch verdoppelt. Was einen enormen Zubau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen (über 20.000 WKA und weit über eine Million Solarmodule) bedeuteten würde. Strom aus Biomasse und Wasserkraft – praktisch kaum erweiterbar – wurden dazu gerechnet. Das Ergebnis sehen Sie in dieser Exceltabelle. Es ist ernüchternd. Faktisch wären bei verdoppelter installierter Leistung Wind- und Sonnenkraft bisher lediglich knapp 25 TWh Strom erzeugt worden, der zur Herstellung von Wasserstoff hätte verwendet werden können. Voraussetzung: Die Wasserstofferzeugung funktioniert auch mit sehr unregelmäßig vorhandenem Strom. Angenommen, das ginge, dann wären es am Ende 6–8 TWh Strom aus Wasserstoff (Abbildung 3), die übrig blieben. Das wird wohl nichts.

Die Tabelle zur 23. Analysewoche mit den Werten der Energy-Charts, die daraus generierte Tabelle sowie die Import-/Exportzahlen für das bisherige Jahr 2020 und die 23. Woche ergänzen die Analyse. Hier noch der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung im Wochendurchschnitt (Abbildung 4):

Tagesanalysen

Sonntag, 31.5.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,52 Prozent, davon Windstrom 29,52 Prozent, Sonnenstrom 24,76 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,24 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am heutigen Pfingstsonntag gibt es gar nicht mal so viel Windstrom, dafür scheint die Sonne satt. Insgesamt viel zu viel Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt wurde. Das wirkt sich – wie oben gesehen – auf die Strompreise aus.

Montag, 1.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,89 Prozent, davon Windstrom 23,85 Prozent, Sonnenstrom 29,36 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 114,68 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Pfingstmontag ist noch „schlimmer“. Noch mehr Sonnenstrom lässt die Preise über Tag in noch tiefer-negative Regionen fallen. Um 12:00 Uhr wird die Bedarfslinie mit 93% Strom aus Erneuerbaren fast erreicht.

Dienstag, 2.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,68 Prozentdavon Windstrom 10,34 Prozent, Sonnenstrom 26,72 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,79 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Wetter bleibt schön, der Strombedarf steigt, die Stromerzeugung reicht aus. Zumindest in der Mittagsspitze. Morgens und abends reicht es nicht. Da muss Strom importiert werden. Der Spitzenpreis, den Deutschland hinlegt: 60,75 €/MWh um 20:00 Uhr für 8,196 GW. Morgens bleibt der Importstrompreis bis 6:00 Uhr moderat. Dann steigt er bis zu 47,66 €/MWh. Die ersten drei Tage unserer Analysewoche waren für Deutschland preismäßig nicht prickelnd. Ist das der Preis der Weltenrettung? Ist es die Bestätigung für das Energiewende-Paradoxon?

Mittwoch, 3.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,59 Prozent, davon Windstrom 14,05 Prozent, Sonnenstrom 21,49 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,05 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wieder ein schöner Tag. Kaum Wind, viel Sonne. Über Mittag reicht der erzeugte Strom. Morgens und abends kauft Deutschland zu. Heute liegt der Spitzenstrompreis, der gezahlt werden muss bei 51,47 €/MWh für 4,368 GW.

Donnerstag, 4.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,70 Prozent, davon Windstrom 20,17 Prozent, Sonnenstrom 9,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung zieht an. Die Schönwettersonne, die Sonnenstromerzeugung wird weniger. Deutschland kauft den ganzen Tag Strom von seinen Nachbarn.

Freitag, den 5.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,00 Prozent, davon Windstrom 34,62 Prozent, Sonnenstrom 12,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,08 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Über Tag steigt die Windstromerzeugung stark an. Ab Mittag braucht kein Strom mehr importiert werden. Die Preise, die Deutschland erzielt, liegen unter 32 €/MWh. Sie sind nicht auskömmlich, wenn ein Mindestpreis von 40 €/MWh hierfür angenommen wird.

Samstag, 6.6.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 71,54 Prozent, davon Windstrom 43,09 Prozent, Sonnenstrom 14,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,82 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wochenendanfang: Die erneuerbaren Energieträger erzeugen Strom satt. Es wird heute nur wenig Strom verschenkt. Und morgen überhaupt keiner. Das erste Mal seit Wochen, dass sonntags die Strompreise positiv bleiben.

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Mit freundlicher Genehmigung. Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Woher kommt der Strom? viel zu viel Strom mittels erneuerbarer Energieträger

Grund: Hier klicken……..

Diese Woche macht Deutschland den besonders billigen Jakob in Sachen Strom.

….

Auch sollte nicht vergessen werden, dass die Stromerzeugung gesamt mittels erneuerbarer Energieträger diese Woche in der Spitze pro Tag (Dienstag) lediglich knapp 80 Prozent des deutschen Gesamtbedarfs ausmachte. Es muss also immer, wie bisher immer seit Beginn der Energiewende, Strom konventionell hinzu erzeugt werden. Selbstverständlich muss auch diese Woche, viel Strom aus erneuerbaren Energieträgern hin oder her, Strom importiert werden.

Ab Donnerstag, als die große Windflaute einsetzt – der Windbuckel Freitag/Samstag ist tatsächlich nur ein Buckel – wird aus Deutschland ein Stromimportland. Mehr dazu in der nächsten Woche. Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart veranschaulichen die 17. Woche noch mal aus einem anderen, dem zahlenmäßigen Blickwinkel. Ebenso wie die Charts mit dem Im- und Export der 17. Woche sowie dem Im- und Export des bisherigen Jahres 2020. Zum Schluss noch der Chart mit dem Verlauf der Stromerzeugung vom 15.3.2020 bis zum Ende der 17. Analysewoche.

Tagesanalysen

Sonntag, 19.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,75 Prozent, davon Windstrom 36,13 Prozent, Sonnenstrom 20,17 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute, am Sonntag um 14:00 Uhr erreicht der mittels erneuerbarer Energieträger gesamt erzeugte Strom 52,555 von 58,766 GW benötigten Stroms. Macht fast 90 Prozent.  Über den Tag gerechnet, sind es knapp 70 Prozent. Sonntags wird wenig Strom benötigt. Also ist viel zu viel Strom im Markt. Wind und Sonne kümmern sich nicht um Angebot und Nachfrage. Also muss der zu viel vorhandene Strom verschenkt werden. Über Mittag zum Teil mit erheblichem Bonus. Zu besagten 14:00 Uhr beträgt dieser 18,50 €/MWh. Macht für 14,18 GW exportiertem Strom 255.240 €. Zusätzlich zum verschenkten Strom. Dafür muss eine alte Frau lange stricken. Oder ist es ein alter weißer Mann? Egal! Es ist richtig teuer für den Stromkunden. Denn er bezahlt wie selbstverständlich den erneuerbar erzeugten Strom über die EEG-Umlage und einiges mehr auch noch. Welche Nachbarn profitieren richtig? Die Schweiz und Frankreich: Es sei ihnen gegönnt.

Montag, 20.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,86 Prozent, davon Windstrom 44,83 Prozent, Sonnenstrom 19,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,72 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute wird es noch teurer. Heute sind es um 14:00 Uhr erneuerbar erzeugte 67,52 von 71,172 benötigten GW. Macht fast 95 Prozent. Über den ganzen Tag sind es 75,86 Prozent. Der Bonus 14:00 Uhr wird diesmal noch knackiger: 44,25 €/MWh  für 15,326 GW. Das macht lockere 678.176 €. Zusätzlich zum Strom, der nur dem deutschen Stromkunden Geld kostet. Diesmal ist vor allem Frankreich der Hauptgewinner.

Dienstag, 21.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,43 Prozentdavon Windstrom 49,02 Prozent, Sonnenstrom 18,30 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,11 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Noch eine Steigerung gefällig? Heute liegt der Bonus um 14:00 Uhr bei 83,94 €/MWh. Für 12,234 GW. Gesamtbonus: 1.026.922 €. Macht irgendwie richtig Spaß, oder?

Mittwoch, 22.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,54 Prozent, davon Windstrom 41,72 Prozent, Sonnenstrom 20,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,95 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute werden um 14:00 Uhr „nur“ 424.996 € mitgegeben. Dafür muss zum Abend gleichwohl Strom per Saldo importiert werden. Der Preis pro MWh beträgt um 20:00 Uhr 25,54 €. Klingt günstig. Relativiert sich aber, wenn man bedenkt, dass Frankreich noch um 14:00 Uhr 29,98 €/MWh mitgegeben wurde. Um 20:00 Uhr bekommt Frankreich nun die 25,54 €/MWh für den Strom, den es nach Deutschland exportiert. Ein feines Differenzgeschäft.

Donnerstag, 23.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54.46 Prozent, davon Windstrom 14,29 Prozent, Sonnenstrom 25,00 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,18 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute ist Schluss mit Windstrom. Ab 8:00 Uhr herrscht den ganzen Tag bei schönstem Sonnenschein Flaute. Deshalb wird fast den ganzen Tag per Saldo Strom importiert. Fallen negative Strompreise an? Natürlich nicht. Deutschland zahlt. Vielleicht weniger, als wenn es die eigene konventionelle Stromerzeugung hochfahren würde? Man weiß es nicht. Zum Abend jedenfalls werden um 20:00 Uhr mal lockere 69,68 €/MWh aufgerufen.

Freitag, den 24.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,25 Prozent, davon Windstrom 28,21 Prozent, Sonnenstrom 20,51 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,53 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken. & Samstag, 18.4.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 62,75 Prozent, davon Windstrom 21,57 ProzentSonnenstrom 23,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,65 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute baut sich über Tag ein Windbuckel auf, der in der Nacht zum Samstag wieder abflaut. Die Windstromerzeugung liegt danach tagelang darnieder. Erst ab Mitte der 18. Analysewoche wird sie sich erholen. An der Preisentwicklung dieser beiden Tage kann man sehr schön nachvollziehen, dass Deutschland Strom billig verkauft, exportiert und teuer einkauft, importiert.

Robert Habeck mit einem echten Knaller

Vor kurzem „feierte“ das Erneuerbare Energiegesetz (EEG) (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen & Mehr) den 20. Jahrestag seines Bestehens. Da kommen Annalena Baerbock und Robert Habeck mit einem echten Knaller daher:

Berlin – Die Grünen wollen Strom bald deutlich billiger machen, um die Wirtschaft nach der Coronakrise wieder anzukurbeln. „Zur Unterstützung von Selbstständigen, mittelständischen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern sollte die EEG-Umlage um fünf Cent je Kilowattstunde gesenkt werden, also um rund 75 Prozent“, schrieben die Parteichefs Annalena Baerbock und Robert Habeck in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Der Strompreis würde dadurch um etwa ein Sechstel sinken. Die beiden Grünen-Vorsitzenden verwiesen darauf, dass dann auch Elektroautos, Wärmepumpen oder Wasserstoff-Anwendungen wirtschaftlicher würden. Das bringe auch einen „Innovationsschub“ […]. (Abbildung 1)

Da haben sich die beiden Obergrünen wohl mal was gedacht. Etwas ganz Sinnvolles. Denn mit der EEG-Umlage wird ja vor allem der mittels erneuerbarer Energieträger hergestellte Strom bezahlt, der hochsubventioniert oft billig verkauft, verschenkt oder gar mit Bonus abgegeben werden muss. Wie oben wieder mal sehr eindrucksvoll gezeigt wurde. Weshalb aber wird der Vorschlag nicht breit diskutiert? Weil die Grünen damit indirekt zugeben würden, dass das EEG wenig sinnvoll war/ist.

Zumindest nicht für den Stromkunden. Der merkt, daß er jahrelang verschaukelt wurde, wenn das nun so einfach geht mit dem Senken des Strompreises. Für Investoren allerdings, die ohne Risiko drei bis fünf Prozent Rendite einfahren, ist die Umlage sehr sinnvoll. So wie die DDR sinnvoll für Honecker & Konsorten war. Aber für die Partei Bündnis90/Die Grünen wenig sinnvoll. Ein weiterer Absturz in den Umfragen wäre wahrscheinlich vorprogrammiert. Dann wäre man bald wieder da, wo man mit der Bundestagswahl 2017 angefangen hat: Unter zehn Prozent (Abbildung 2). Da legt man doch besser den Mantel des Schweigens über den Vorschlag, kommuniziert dies den grün-freundlichen Medien und gut isses. Das Schlimmste wurde so verhindert. Eine für die Grünen höchst schädliche Debatte zu Strompreisen in Deutschland und deren Zustandekommen.

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Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de

 

 

 




Woher kommt der Strom? Windstarke Woche – konventionelle Erzeuger kommen ins Schwitzen.

7. Woche

Die erste Delle wird gerade noch so ausgeglichen. Die zweite hinterlässt eine erhebliche Stromdeckungslücke. Deutschland Stromerzeuger verlassen sich auf Stromimporte aus dem Ausland. Selbstverständlich hätten sie die konventionelle Stromerzeugung massiv hochfahren können. Vor allem mit Gaskraftwerken hätte noch mehr Strom erzeugt werden können. Hat man aber nicht gemacht. Wahrscheinlich hat sich die Spekulation gerechnet. Der Import war teurer als der Export in den Starkwindphasen, aber insgesamt billiger als kurzfristig noch mehr erzeugter Gasstrom aus Kraftwerken, die womöglich extra hochgefahren werden müssen. Um dann, wenn die Windstromerzeugung erneut anzieht, wieder heruntergefahren zu werden.

Wie immer die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts, der daraus erzeugte Chart, die Auswertung der Im- und Exporte seit Anfang des Jahres 2020, welche belegen, dass Deutschland praktisch täglich Strom importieren muss, um seinen Bedarf zu decken. Das betrifft vor allem Baden-Württemberg, dessen Industrie ohne Strom aus Frankreich nicht funktionieren würde. Lassen Sie sich bitte nicht von den Exporten täuschen. Strom muss dann geliefert werden, wird dann geliefert, wenn er benötigt wird. Strom zu Zeiten oder an Orten, wo er nicht benötigt wird, wird verkauft, verschenkt, mit Bonus verschenkt.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 9.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,51%, davon Windstrom 57,82%, Sonnenstrom 6,12%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,56%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Fast wäre es am heutigen Sonntag ein neuer Rekord geworden. Der alte liegt bei 77% Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Nettostromerzeugung Deutschlands und stammt vom Ostermontag 2019. Doch bald wird dieser Rekord fallen. Das liegt förmlich in der Luft. Ein Wermutstropfen ist allerdings heute die Tatsache, dass von 9:00 bis 16:00 und von 20:00 bis 24:00 Uhr der Strompreis negativ ist. Den abnehmenden Ländern wird ein Bonus mitgegeben.

Montag, 10.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Nacht/Gesamtstromerzeugung 72,19%, davon Windstrom 58,58%, Sonnenstrom 3,55%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Sturmtief Sabine sorgt auch heute wieder für eine enorme Windstrommenge. Vor allem in der Nacht und am frühen Morgen ist viel zu viel Strom im Markt. Bis 5:00 Uhr muss er mit Bonus verschenkt werden. Auch über Tag sind die Preise, die erzielt werden, nicht auskömmlich. 30 €/MWh werden nicht einmal erreicht. Und um es noch mal ausdrücklich zu sagen: Es ist kein „überschüssiger“ Windstrom, der verkauft wird. Es ist konventioneller Strom, der erzeugt werden muss, um die Versorgungssicherheit Deutschlands in jedem Fall aufrechtzuerhalten. Ein kurzfristiges Herunter- und Herauffahren von konventionellen Kraftwerken ist technisch aufwendig und teuer. Ausnahme: Pumpspeicherkraftwerke. Diese werden entsprechend eingesetzt.

Dienstag, 11.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,63%, davon Windstrom 59,22%, Sonnenstrom 3,35%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute nur 2 Stunden (3:00 und 4:00 Uhr) negative Strompreise. Mehr als knapp 25 €/MWh werden aber auch tagsüber nicht erzielt. Windstrom kostet richtig Geld. Garantierte Einspeisevergütung. Kaum Ertrag an der Strombörse. Der Stromkunde zahlt. Und zahlt … siehe unten

Mittwoch, 12.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,75%, davon Windstrom 55,68%, Sonnenstrom 3,41%, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,66%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung lässt langsam, aber sicher nach. Die konventionelle Stromerzeugung passt sich immer mehr der Bedarfslinie an. Die Strompreise steigen, sind aber bei weitem noch nicht auskömmlich.

Donnerstag, 13.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,21%, davon Windstrom 39,10%, Sonnenstrom 3,21%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,90%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken & Freitag, 14.2.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 36,76%, davon Windstrom 20,59%, Sonnenstrom 2,94%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,24%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken & Samstag, 15.2.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 68,79%, davon Windstrom 48,94%, Sonnenstrom 7,8%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,06%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

An diesen drei Tagen ist die Unberechenbarkeit, die Volatilität der Windkraft schön zu erkennen. Ein weiterer Ausbau Windkraft wird die Problematik noch verschärfen. Eine solch kurzfristige Verschiebung von Windstromerzeugung hin zu konventioneller Stromerzeugung und zurück ist technisch und wirtschaftlich kaum sinnvoll zu bewerkstelligen. Das belegt die tatsächliche konventionelle Stromerzeugung, das belegt die Strompreisentwicklung.

Wenn wir einen Vorgriff auf den 16.2.2020 machen, wird erkennbar, dass die zum Teil moderaten Importpreise am 14.2.2020 beim Export am 16.2.2020 – neuer Rekord!! – durch Rekordboni? – aufgefressen werden. Deutschland zahlt richtig drauf. Nächste Woche mehr.

„Irgendwie auch nur Panikmache“

Zum Artikel der 6. Woche kommentierte Achse-Leser Rick Sanchez:

Also kann man davon ausgehen das es zu keinem Blackout kommt? Eine oder sogar 2 Wochen Strom weg, das verstehe ich unter Blackout. Das Netz zuckt aber nicht mal, keine Minute Ausfall. Da es ja eben den Stromimport/Export gibt. Klar, Teuer und Unsinnig, aber das führt offensichtlich nicht zu einem Blackout. Ja, ich kenne sämtliche Artikel zu dem Thema, ob hier auf der Achse, bei TE, JF, Welt, zeit, hab zig Vorträge gesehen (Prof. Sinn usw.) ich kenne die Warnungen von offizieller Seite, die es schon immer gab, usw. Bei jeder Abschaltung eines Kraftwerks heißt es dann, jetzt isses vorbei, jetzt gehen die Lichter aus, und? Genau! Alles gut, nichts ist passiert. Mein Problem ist, man erzählt sowas ja auch im Umfeld, wie schlimm sich die Energiewende auswirken wird, das es in absehbarer Zeit eben zu diesem ominösen Blackout kommt, das man Vorsorgen treffen sollte (Essen, Trinken, Batterien, usw.) mittlerweile stehen Leute wie ich ziemlich blöd da, das Thema wird ja seit langer Zeit negativ beschrieben, zumindest auf den genannten Seiten. Deshalb lasse ich das Thema auch stecken, irgendwie auch nur Panikmache.

Immerhin bezahlt der Verbraucher in Deutschland schon mal die höchsten Preise europaweit für den täglichen Strom aus der Steckdose (Abbildung). Der hohe Strompreis resultiert aus zweierlei. Zum einen wird der Strom, der mittels erneuerbarer Energieträger Wind- und Sonne, aber auch aus Biomasse (bis 20 MW) und Wasserkraft (nur Neubauten) erzeugt wird, unabhängig vom Börsenstrompreis hoch vergütet. Grundlage ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) (Abbildung 1). Die Förderung ist auf 20 Jahre begrenzt. Darüber hinaus zahlt der Stromkunde noch diverse Zuschläge. Abbildung 2 informiert über die Zusammensetzung des Strompreises. Lediglich 7,61 Cent fallen für den eigentlichen Strom und den Gewinn des Unternehmens an. Der Rest der 30,85 Cent/kWh sind Abgaben und Steuern.

Hinzu kommt die Tatsache, dass aktuell noch ein gewaltiger konventioneller Kraftwerkspark bevorratet und bewirtschaftet wird. Der ist notwendig, weil eben auch dann Strom benötigt wird, wenn kein/kaum Wind weht, wenn keine/wenig Sonne scheint. Dieser konventionelle Kraftwerkspark wird in nächster, mittlerer und weiterer Zukunft reduziert. Ende 2022 wird, wenn es nach Grün-Plan läuft – und davon ist auszugehen – die Stromerzeugung aus Kernenergie in Deutschland komplett wegfallen sein. Gut 60 TWh Strom von benötigten 600 TWh – geschätzt und gerundet –, kurz und gut zehn Prozent sichere und verlässliche Stromerzeugung werden fehlen. Selbstverständlich gehen dann nicht die Lichter aus. Nicht, weil diese zehn Prozent von Wind und Sonne erzeugt würden – vor allem fossile Stromerzeugung, nicht Stromimport aus dem Ausland, wird den Ausgleich bringen. So wie fossile Energieträger bereits heute über den ganzen Tag die Differenz abdecken, wenn Wind- und Sonnenstrom nicht ausreichen. Ausgereicht hat er, der Wind- und Sonnenstrom plus Strom aus Biomasse und Wasserkraft, ausgereicht hat er noch nie (Abbildung 3). Nicht einen Tag, nicht eine Stunde.

Gaskraftwerke müssen zugebaut werden

Nehmen wir mal den Zeitraum vom 15.1 2020 bis zum 15.2.2020 (Abbildung 4). Der zweite Chart unter Abbildung 4 enthält keine Stromerzeugung durch Kernenergie. Bis 2038 fallen Braun- und Steinkohlekraftwerke weg. Das wäre dann der dritte Chart unter Abbildung 2. Welche Energieträger übernehmen die Stromversorgung? Klar, das kann nur Strom aus Gas sein. Denn die zugebauten Wind- und Sonnenkraftwerke bringen auch bei einer angenommenen Verdoppelung oder gar Verfünffachung der installierten Leistung Wind- und Sonnenenergie zeitweise nicht genügend Strom, um den Bedarf zu decken (Abbildung 5). Den heutigen Bedarf. Im ausgewählten Zeitraum hätte es 17-mal bei einer Verdoppelung und immer noch fünfmal bei einer Verfünffachung nicht gereicht, um Deutschland komplett durchschnittlich mit Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energieträger zu versorgen. Von Strom, der zukünftig notwendig wird, um E-Mobilität, Wärmepumpen und etliches mehr zu bedienen, rede ich hier nicht. Was allein die Stahlindustrie an Strom benötigt, wenn Kokskohle nicht mehr verbrannt werden darf: Es sind Unmengen.

Dafür wäre an anderen Tagen zeitweise so viel Strom erzeugt worden, dass man nicht gewusst hätte, was man damit tun soll. Bereits heute wird Strom verschenkt. Und nicht nur verschenkt. Es wird auch noch draufgezahlt. Wie oben eindrucksvoll belegt.

Meine Hoffnung ist, dass die Bürger, wenn sie denn erst mal erkennen, dass es Unsummen Geld kostet, sehr viel mehr Geld als heute kostet, einen Blackout in Deutschland zu vermeiden, dass die Bürger diesen Schwachsinn nicht mehr mitmachen werden. Gaskraftwerke müssen zugebaut werden. Eine Verdreifachung der installierten Leistung Gas ist nötig (Abbildung 6). Das kostet. Die  Verdoppelung der heutigen installierten Leistung Windkraft, eine Verdreifachung der installierten Leistung Photovoltaik, welche das DIW (Abbildung 7) zwecks Einhaltung der Klimaziele vorschlägt, auch das kostet. Vom Ausbau der Strom- und Gasnetze ganz zu schweigen. Das kostet noch mal richtig.

Zumindest im Bereich Wind stockt es erheblich. Kernkraft-, Kohlekraftwerke stilllegen, das wollen und werden unsere Energiewender trotzdem. Ohne zu wissen, woher der Strom in Zukunft kommen soll. Aber Abschalten, das macht man schon mal. Bleibt zu hoffen, dass es dennoch nicht zu einem ein-, oder zweiwöchigen Blackout kommt.

Einen Blackout braucht es nicht, um zu beweisen, dass die Energiewende Unfug ist. Da reicht es, dass das Milliardengrab, welches der Bürger füllt und füllt, dass dieses Grab ohne Boden, immer größer, immer gieriger wird. Dass der Bürger merkt, dass der CO2-Ausstoß global dennoch steigt (Abbildung 9). Trotz einer wahnwitzigen Energiewende, die eben nur kostet. Eine Energiewende, die keinerlei Nutzen für das „Klima“ oder die Bevölkerung hat. Lediglich die Energiewendeindustrie stopft sich die Taschen voll, verschandelt die Landschaft, schadet der Umwelt und der Natur sowie vielen Menschen, vor allem auch Kindern in aller Welt (Abbildung 10).

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Die Arbeitsplatz-Illusion von der Energiewende

 Als „System-Medium“ macht die FAZ die Merkel’sche Energiewende samt Klimaschutzwahn stets brav mit. Aber gelegentlich finden sich in dem Blatt dazu auch lichte Momente. Zwar bleiben Zweifel am Glauben oder gar der blasphemische Unglaube, das Klima vor Erwärmen schützen zu können, nach wie vor ausgespart, doch liest man dort zuweilen, was der Schwindel teilweise kostet und dass der menschenverursachte CO2-Ausstoß in Deutschland trotz aller Aufwendungen nahezu unverändert bleibt. Einen dieser lichten Momente hat die FAZ den Lesern neulich in ihrem Wirtschaftsteil beschert und dem Ökonomen Manuel Frondel eine ganze Seite eingeräumt, um vorzuführen, dass die vielen zusätzlichen Arbeitsplätze der abenteuerlichen Stromerzeugungspolitik mittels Wind, Sonne und Pflanzenmasse eine Illusion sind. Das zu tun, ist notwendig und für Ökonomen geradezu verpflichtend, denn in Deutschland pflegt die Energiewende-Lobby und die ihr hörige politische Führung Energiewende und Klimaschutz von jeher als „Job-Motor“ anzupreisen. Noch im Juni 2017 hat das Bundesministerium für Wirtschaft in einem Newsletter  die „erneuerbaren“ Energien als „Jobmotor“ bezeichnet. Auch das Wort „Job-Wunder“ hat man in diesem Zusammenhang schon vernommen.

 

Was schlechte und gute Ökonomen unterscheidet

„Was man sieht und was man nicht sieht“, war ein Essay überschrieben, den 1848 der französische Ökonom Frédéric Bastiat verfasst hat. Als einer der Klassiker seiner Zunft unterschied er zwischen schlechten und guten Ökonomen. Die schlechten nähmen nur das offenkundig Sichtbare von Maßnahmen wahr, aber nie – wie die guten – deren (zunächst) verborgenen Wirkungen. Zu den schlechten Ökonomen gehören meist auch die Politiker und die übrigen Menschen. Darum ist schlechte Politik mit ökonomischen Fehlschlüssen und ungewollten wirtschaftlichen Folgewirkungen so populär.

Was eine ehrliche Beschäftigungsbilanz ausmacht

Zu den in diesem Sinn guten Ökonomen kann man also auch Manuel Frondel*) zählen. Er nämlich legt dar, warum die Subventionierung der Stromerzeugung mit Wind, Sonnenlicht und „Biogas“  (alternative oder „erneuerbare“ Energien) als Arbeitsplatzargument ebenso wenig taugt wie einst die subventionierte deutsche Steinkohle.  Eine ehrliche Beschäftigungsbilanz dürfe nicht nur die durch Subventionen erkauften  n e u e n  Arbeitsplätze ins Blickfeld rücken, sondern auch die Subventionsfolgen auf die  b i s h e r i g e n  Arbeitsplätze und  a n d e r e  Wirtschaftsbereiche.

Die Arbeitsplätze, die man sieht

Was man zunächst sieht, sind die Arbeitsplätze, die durch die alternative Stromerzeugung entstehen: Windkraftanlagen sind zu bauen, ebenso Fotovoltaik- und Biogasanlagen. Die Teile dafür müssen produziert und zugeliefert, sie müssen montiert und die fertigen Anlagen gewartet werden. Die Investitionen dafür benötigen eine Finanzierung und Kreditverträge. Das verschafft zusätzliche Beschäftigung in Banken und Anwaltskanzleien. Subventionierung muss gesetzlich geregelt und überwacht werden, und es sind – wie stets bei staatlicher Intervention – immer mehr Folgeregulierungen nötig, was zu noch mehr Arbeitsplätzen in der behördlichen Bürokratie führt und zu zusätzlicher Freude in Anwaltskanzleien.

Die Arbeitsplätze, die man zu sehen vermeidet

Was man nicht gleich sieht (oder vielleicht auch zu sehen vermeiden will), sind jene Arbeitsplätze, die als Folge der Subventionierung verloren gehen. Das sind zuerst jene in der bisherigen, der herkömmlichen Stromerzeugung mit Kohle, Erdgas und Kernkraft. Die staatliche Intervention führt dazu, dass diese konventionellen Kraftwerke nur zeitweise Strom liefern dürfen und daher unwirtschaftlich werden oder – wie Kernkraftwerke – ganz verschwinden sollen. Später soll es selbst Braunkohlekraftwerke nicht mehr geben dürfen. Frondel schreibt: „Daher ist seit Jahren bei den großen Stromversorgern ein deutlicher Rückgang der Beschäftigung um Tausende von Stellen zu verzeichnen. Negative Beschäftigungswirkungen sind darüber hinaus in den der konventionellen Stromerzeugung vorgelagerten Sektoren wie dem konventionellen Kraftwerksbau zu erwarten. Die so verlorenen Arbeitsplätze müssen den im Erneuerbaren-Sektor entstandenen Stellen gegenübergestellt werden, wenn eine ehrliche Bilanz gezogen werden soll.“

Wenn eine ehrliche Arbeitsplatz-Bilanz gezogen werden soll

Ferner, so Frondel, sei auch jene fiktive Zahl an Arbeitsplätzen zu berücksichtigen, die hypothetisch geschaffen worden wären, wenn es die Subventionierung der alternativen Stromerzeugung nicht geben würde, und dieser fiktive Wert sei von der Zahl der tatsächlich entstandenen Stellen in der alternativen Stromherstellung abzuziehen. Dadurch, dass diese nachteiligen Wirkungen unberücksichtigt blieben, würden sie die wahren Folgen für die ökonomische Wohlfahrt einer Gesellschaft verschleiern. Nur die mit dem Alternativstrom geschaffenen und vorhergesagten Arbeitsplätze herauszustellen, zeichne in vieler Hinsicht ein verzerrtes Bild. Damit gäbe man nur die Brutto- und nicht die Nettobeschäftigungseffekte wieder. Die verlorenen Arbeitsplätze müssten den in der subventionierten Stromerzeugung entstandenen Stellen gegenübergestellt werden, wenn eine ehrliche Bilanz gezogen werden solle. In diesem Zusammenhang hält Frondel zwei Aspekte für besonders wichtig:

Investitionen, die wegen höherer Strompreise unterbleiben

„Erstens: Mit Ausnahme der von der EEG-Umlage weitgehend verschonten rund 2500 energieintensiven Betriebe fallen auch die Investitionen der industriellen Stromverbraucher infolge höherer Strompreise um Milliarden Euro geringer aus als ohne Subventionierung der alternativen Energietechnologien.“

Der addierte Kaufkraftverlust und seine Milliarden-Folgen

„Zweitens: Der Kaufkraftverlust der privaten Verbraucher infolge höherer Strompreise addiert sich über die jahrzehntelange Förderdauer hinweg auf dreistellige Milliardenbeträge – auch wenn sich die Belastung eines einzelnen Haushalts vergleichsweise gering ausnimmt. Nach langjährigen RWI-Erhebungen für das Bundeswirtschaftsministerium verbraucht ein Drei-Personen-Haushalt im Durchschnitt jährlich rund 4000 Kilowattstunden. Das macht bei der derzeitigen EEG-Umlage von 6,88 Cent pro Kilowattstunde rund 330 Euro pro Jahr (inklusive Mehrwertsteuer).“

Was den Stromverbrauchern an zusätzlichen Milliarden abgeknöpft wird

Frondel rechnet vor: Seit die Subventionierung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Jahr 2000 eingeführt worden sei, hätten die Stromverbraucher mehr als 150 Milliarden Euro mit ihren Stromrechnungen bezahlt. Da die EEG-Vergütungen noch bis zu zwei Jahrzehnte lang gesetzlich festgeschrieben seien, ergäben sich, grob überschlagen, weitere Subventionskosten von 400 Milliarden Euro. Dabei geht er davon aus, dass die EEG-Subventionen von durchschnittlich 20 Milliarden Euro im Jahr über die nächsten zwanzig Jahre hinweg weiterlaufen.

Was die Verbraucher für Strom mehr bezahlen müssen, fehlt ihnen zum Ausgeben woanders

Dadurch, dass die staatlich nach oben getriebenen Strompreise den privaten Verbrauchern Kaufkraft entziehen, entstehen negative Arbeitsplatzeffekte zu Lasten anderer Wirtschaftszweige: Was die Verbraucher für Strom mehr ausgeben müssen, fehlt ihnen für den Kauf anderer Dinge. Und den davon nachteilig betroffenen Unternehmen entziehen sie sonst mögliche Einnahmen und damit Kapital für Investitionen, was ebenfalls auf negative Arbeitsplatzeffekte hinausläuft. Zu Arbeitsplatzverlusten kommt es wegen der hohen Subventionierung also auch außerhalb der Stromerzeugung.

Die stets vergessenen Opportunitätskosten

Darüber hinaus würden bei der Subventionierung von Alternativstrom, wie Frondel kritisiert, deren „Opportunitätskosten“ vergessen. Das sind Kosten, die aus dem entgangene Nutzen von Investitionen  resultieren und wegen dieser Subventionierung  nicht getätigt werden, aber eventuell profitabler sind als die Investitionen in den Alternativstrom. So müsse zum Beispiel für alle seit 2000 in Deutschland mit realen Nettokosten von mehr als 110 Milliarden Euro installierten Solaranlagen „die Frage gestellt werden, ob diese gewaltige Summe nicht besser hätte investiert werden können. Dazu zählen beispielsweise Ausgaben für Bildung oder für Forschung und Entwicklung von Energiespeichertechnologien, für welche wesentlich mehr Geld zur Verfügung gestanden hätte, wenn auf die starke Förderung der Photovoltaik verzichtet worden wäre“.

Investitionen in Bildung und Forschung bringen mehr Arbeitsplätze als Subventionen

Frondel abschließend: „Die Frage, was eine Nation dafür aufgeben muss, also die Frage nach der Verwendung substantieller Mittel für alternative Zwecke, wird von der Politik selten gestellt. Dies ist umso bedauerlicher, als zu erwarten ist, dass Investitionen in Bildung und Forschung die Wohlfahrt und Beschäftigung eines Landes langfristig wesentlich stärker steigern als die flächendeckende Verbreitung noch längst nicht ausgereifter alternativer Technologien, die aufgrund von Effizienz- und Kostennachteilen auch zum jetzigen Zeitpunkt noch immer nicht wettbewerbsfähig sind.“

Eine Frage, die sich die Politiker stellen müssten, aber zu stellen vermeiden

Frondel mahnt, bei allen ökologischen Vorteilen, die das Subventionieren von Alternativstrom durch das Verdrängen fossiler Stromerzeugung und das damit einhergehende Verringern negativer externer Umwelteffekte bringe, müssten sich Politik, Befürworter und Verbraucher die Frage stellen, welchen Preis sie dafür bezahlen – und welchen sie zu zahlen bereit sind. Ja, das müssten sie. Aber Politiker und Befürworter (Subventionsprofiteure) wollen diese Fragen nicht stellen, und die Masse der Verbraucher stellt sie noch nicht, weil sie desinformiert sind und der Schaden für sie bisher nicht spürbar genug ist.

Die Energiewende-Kosten sind sinnlos rausgeschmissenes Geld

Zu bestreiten ist, dass der Alternativstrom überhaupt ökologische Vorteile hat. Frondel sieht sie offenkundig im Verdrängen der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdgas, Erdöl), also im Einsparen von anthropogenem CO2 aus (vorgeblichen) Klimaschutzgründen. Warum sich das Klima mit diesem Einsparen gar nicht schützen lässt, ist die letztlich entscheidende Frage. Diese Frage müsste sich Frondel selbst stellen. Da dieses CO2 auf das Klima, wie vielfach plausibel belegt, nahezu keinen Einfluss hat, sind das Subventionieren und die Kosten des Alternativstroms sinnlos rausgeschmissenes Geld.

Der ganze FAZ-Beitrag von Frondel hier.

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*) Manuel Frondel ist Professor für Energieökonomik und angewandte Ökonometrie.Näheres über ihn hier.

PS.  Darüber, wie EEG und Energiewende Arbeitsplätze vernichten und dass dieser Zusammenhang unterdrückt wird, weil es (klima)politisch nicht opportun ist, habe ich anhand von Beispielen schon am 14. November 2013 etwas geschrieben (hier).

Zum Argument, der Alternativstrom schaffe zahlreiche neue Arbeitsplätze hat der Wirtschaftswissenschaftler Carl Christian von Weizsäcker schon 2008 knapp und kühl befunden: „Das Argument halte ich für Unsinn. Damit könnte man sagen: je ineffizienter eine Technik ist, desto mehr Arbeitsplätze schafft sie. Denn eine ineffiziente Technologie benötigt pro Output-Einheit mehr Arbeitskräfte als eine effizientere Technologie. Unser Wohlstand beruht darauf, dass seit Jahrhunderten ineffiziente Technologien im Wettbewerb mit effizienteren Technologien ausgemerzt wurden. Nun zu sagen, dass Technologien, die nur durch die enorm überteuerte Einspeisevergütung existieren, wettbewerbsfähige Arbeitsplätze schaffen, ist volkswirtschaftlich unsinnig. Das lehrt auch die Geschichte: Unsere heutige Volkswirtschaft ist etwa 40mal produktiver als vor zweihundert Jahren. Das heißt aber nicht, dass wir heute nur 1/40 der Zahl der damaligen Arbeitsplätze haben. Daraus folgt, dass das Argument, ineffiziente Technologien würden Arbeitsplätze schaffen, nicht stimmen kann.“  (Im Interview mit Welt Online  am 8. Dezember 2008. Das ganze Interview hier).

Dort hat Weizsäcker auch dies geäußert: „Ich halte die ganze Politik der Erneuerbaren Energiequellen für schlecht durchdacht. Aber das ist natürlich eine Lobby-Geschichte. Die Art und Weise, wie Energien am Haushalt vorbei gefördert werden, führt dazu, dass sich bestimmte Interessengruppen durchsetzen und für ihre Klientel elegant absahnen können. Der Staat missbraucht die Tatsache, dass der Konsument auf das Stromnetz angewiesen ist, um dem Bürger allerhand Lasten aufzulegen. Das nennt man Steuer. Steuern werden immer da erhoben, wo der Mensch nicht ausweichen kann.“

Zur Frage, ob es zwischen dem einstigen Kohlepfennig und der EEG-Einspeisevergütung Parallelen gebe, weil das Bundesverfassungsgericht 1994 den Kohlepfennig für verfassungswidrig erklärt habe, meinte Weizsäcker unter anderem: „Kohlepfennig und EEG-Einspeisevergütung sind wirtschaftlich genau das Gleiche.“ Daher seien Verfassungsklagen auch gegen diese Vergütung versucht worden, „doch hat das Bundesverfassungsgericht die Klage nicht einmal angenommen. Das ist erstaunlich, denn sowohl beim Kohlepfennig damals als auch bei der Einspeisevergütung heute handelt es sich um eine Sonderabgabe, letztlich eine Steuer, unter Umgehung unseres Haushaltsrechtes. Vermutlich war die Klage schlecht vorbereitet oder die Kläger nicht seriös genug“.

Zur Frage „Warum gibt es keine seriösen Kläger?“ lautet Weizsäckers Antwort: „Das EEG ist inzwischen gut verankert. Sehr viele Gruppen profitieren davon. Die Grünen sind sowieso dafür, die Bauern auch. Die Zustimmung reicht von konservativ bis links, vom Wähler in Freiburg bis zum Wähler im Kaiserstuhl. Die Energiewirtschaft ist in der Defensive; sie wird von links angeschossen, weil sie Kernkraftwerke betreibt, von der anderen Seite, weil die Strompreise zu hoch seien. Zudem haben sie von der Einspeisevergütung unmittelbar keinen Schaden; sie leiten den teuren Strom nur weiter und lassen die Stromkunden zahlen. Inzwischen haben sie die Erneuerbaren auch als Markt entdeckt, auf dem sich, gesetzlich garantiert, gutes Geld verdienen lässt.“

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Wenn das mit Merkels Energiewende so weitergeht…

Was kostet es, wenn Deutschland die verrückte „Energiewende“ seiner Politiker so fortführt, wie es bisher immer noch geplant ist? Dass es dazu kommt, ist zwar unwahrscheinlich, denn das Geplante wird an den Realitäten letztlich scheitern. Aber trotzdem hat der Diplom-Ingenieur Klaus Maier (Bad Nauheim) diese Frage zu beantworten versucht. Denn zu Recht stellt er fest: „Wer ein Projekt angeht, sollte wissen was es am Ende kostet. Wer ja zur Energiewende sagt, muss auch die Kosten akzeptieren. Kategorisch sagt er: “Eine Lösung, die zu keinen akzeptablen Kosten zu haben ist, ist keine Lösung.” Untersucht hat er die Kosten, die bis zum Jahr 2050 drohen, wenn bis dahin – das ist die Annahme – alles wie geplant so weiterläuft. Das Ergebnis sieht sehr schrecklich aus, und deswegen wird es unausweichlich so wie bisher nicht weiterlaufen können.

Das politische 80-Prozent-Ziel

Maiers Berechnung geht von dem politisch gesetzten Ziel aus, dass die deutsche Stromversorgung im Jahr 2050 zu 80 Prozent aus sogenannten erneuerbaren Energien (EE) gedeckt werden soll. Dabei werden die volatilen Erneuerbaren Energien (VEE), also die aus Wind und Photovoltaik, einen Anteil von 68 Prozent haben. Für diese VEE sind große Speicher nötig, falls bei Mangel an Wind und Sonne keine Backup-Kraftwerke

einspringen sollen. Die dann notwendigen Speichergrößen und Speicherkosten hat Klaus Maier über ein komplexes Rechenmodell ermittelt und die vier meistdiskutierten Speicherlösungen in einer Tabelle einander gegenübergestellt. Demnach scheiden Pumpspeicherkraftwerke wie auch Druckspeicher aus, weil sich die notwendige Kapazität wegen ihrer immensen Größe und Kosten auch nicht annähernd realisieren lässt. Die Batteriespeicherlösung kommt wegen der astronomischen Kosten ebenfalls nicht in Frage. So blieb nur die sogenannte Power-to-Gas-Lösung als prinzipiell realisierbar übrig.

Die bis 2050 kumulierten Gesamtkosten mindestens 4 000 Milliarden Euro

Die Kosten, um die es geht, sind zum einen die zusätzlichen Investitionskosten (für Trassen, Leitungsnetze, EE-Anlagen und große Stromspeicher) und zum anderen die laufenden Kosten (für Wartung, Zinskosten, sonstige Betriebskosten, Gewinne u.a.). Sie zusammen ergeben die Stromgestehungskosten. Hinzukommen Steuern und Abgaben an den Staat und seine Institutionen. Und aus allem zusammen errechnet sich dann der Strompreis für die Stromverbraucher. Die bis 2050 kumulierten Gesamtkosten, die volkswirtschaftlich aufzubringen sind, dürften wohl mit 4000 Milliarden Euro (4 Billionen) zu veranschlagen sein. Damit würden einer vierköpfigen Familie vom Jahr 2000 bis 2050 im Durchschnitt dieser fünfzig Jahre jährlich rund 4000 Euro an Kaufkraft entzogen worden sein. Wegen dieser Kosten rechnet Maier damit, dass das Projekt  Energiewende spätestens 2025 abgebrochen werden muss.

Die Zwangsabgaben für den Ökostrom steigen bis 2025 auf 800 Milliarden

Vorgetragen hat Klaus Maier  seine Berechnung in Helmstedt auf einer Tagung der Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB e.V. am 11./12. April.**) Auf der gleichen Veranstaltung hat Günter Unseld vorgeführt, dass  sich die Zwangsabgaben der Stromverbraucher an die Betreiber der EE-Stromerzeu gungsanlagen  in Deutschland für diesen „Ökostrom“ von 2000 bis 2014 schon auf 150 Milliarden Euro summiert haben.

 

Doch weil sich der deutsche Staat mit dem EEG*) gesetzlich verpflichtet hat, dass die Betreiber diese Zwangsabgaben zwanzig Jahre lang bekommen, sind an solchen Zahlungsverpflichtungen für diese Installationen bis 2014 zusätzlich bereits 250 Milliarden Euro aufgelaufen, die bis zum Jahr 2034 ausgezahlt werden müssen. Zu den 150 Milliarden, die die Verbraucher bis 2014 bezahlt haben, kommen also bis 2034  die 250 Milliarden Zahlungsverpflichtungen hinzu, so dass sich die Kosten bis dahin auf 400 Mrd Euro aufsummieren werden.  Und sollte sich an dieser Subventionsgesetzgebung nichts ändern, würden sie im Jahr 2020 auf 619 Milliarden zugenommen haben und im Jahr 2025 auf 800 Milliarden.

Dazu kommen die Kosten für 4780 Kilometer neue Hochspannungs-Trassen

Das sind aber, so Unseld, noch nicht sämtliche Kosten, die durch die Versorgung mit EE-Strom entstehen. Darin nicht enthalten sind die Kosten für die Netzerweiterungen, die ohne den „Ökostrom“ nicht nötig wären. Gebaut werden müssen neue Hochspannungstrassen und Verteilernetze. Bis 2017 sollen 1880 Kilometer neue HGÜ-Leitungen errichtet werden. Das gilt bis dahin als unmöglich. Fertig sind derzeit erst 438 Kilometer. Die Baukosten betragen je Kilometer 11,5 Millionen Euro. Legt man sie unter die Erde, kostet der Kilometer 80 Millionen. Später sollen diese Trassen noch um 2900 Kilometer Hochspannungsleitungen verstärkt werden (Schaubild hier).

Auch 280 000 Kilometer neue Niederspannungsleitungen sind zu errichten

Dazu kämen die Niederspannungs-Verteilernetze. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft dringt auf deren massiven Ausbau, vorrangig dort, wo besonders viel „Ökostrom“ anfällt. Bis zum Jahr 2032 sollen es 130 000 Kilometer neue Leitungen sein, bis zum Jahr 2050 (weil dann der „Ökostrom 80 Prozent des deutschen Strombedarfs decken soll) sogar 280 000 Kilometer. Die Kosten dieser neuen Niederspannungsleitungen bis 2032 gibt Unseld mit 23 Milliarden Euro an (davon 70 Prozent bis 2022) und bis 2050 mit 40 bis 50 Milliarden.

Bis 2022 werden für die zusätzlichen Stromnetze 55,5 Milliarden fällig

An Investitionskosten für die zusätzlichen Netze bis 2022 sind nach Unseld insgesamt 55,5 Milliarden Euro zu stemmen. Die Hochspannungsleitungen schlagen mit 25 Milliarden zu Buch, die Verteilernetze mit 16,1 Milliarden, die Anbindungen der Windkraftanlagen auf See mit 12 und die Transformatoren (Smart Trafos) mit 2,4 Milliarden. Aber nicht nur die Investition kostet, sondern auch der Betrieb. Nach Unselds Angaben sind das jährlich 8,8 Milliarden (für Kapitaldienst, Abschreibungen, Versicherungen, sonstige Betriebskosten, Gewinn). Dazu kommen noch 4 Milliarden als Kosten für Vorhaltekraftwerke, die gebraucht werden, wenn Wind und Sonne ausfallen. Man nennt sie auch Schattenkraftwerke, Backup-Kraftwerke oder Stand-by-Kraftwerke.

Der Schutz vor einem Netzzusammenbruch ist ebenfalls zusätzlich zu bezahlen

Ständig bedeutsamer werden auch die sogenannten Redispatch-Kraftwerke. Sie werden gebraucht, um die Netzstabilität zu sichern, wenn die VEE-Anlagen wetterbedingt Strom im Übermaß erzeugen, für den die Stromverbraucher gerade keinen Bedarf haben. Dann müssen sie – es sind herkömmliche Kraftwerke – ihre eigene Stromerzeugung drosseln. Eine quasi amtliche Erklärung des „Redispatching“ finden Sie hier, eine andere hier. Redispatching ist notwendig, um das Stromnetz vor einem Zusammenbruch zu bewahren, und verursacht ebenfalls Kosten. Sie werden mit dem weiteren Ökostromausbau schnell steigen. Noch offen sind, so Unseld, die Kosten für Regelbatterien, um kurzzeitige Stromspitzen zu speichern. Nach seinen Berechnungen werden die zusätzlichen Stromnetzkosten von etwas unter 2 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf jährlich knapp 13 Milliarden im Jahr 2021 zunehmen. Darin enthalten sind die Betriebskosten, Abschreibungen, Kapitaldienst, Kosten der Vorhaltekraftwerke und der Gewinn.

Falls diesem Treiben kein Ende gesetzt wird …

Dieser ganze Zauber, dieser schier unglaubliche Aufwand wäre nicht nötig, wenn Deutschland bei der herkömmlichen Stromerzeugung geblieben wäre, statt sich in die abenteuerliche und unverantwortliche „Energiewende“ zu stürzen. Für den privaten Endverbraucher ist der Strompreis seit deren Beginn kräftig gestiegen und hat 2014 rund 30 Cent je Kilowattstunde erreicht. Im Jahr 2020 wird er (einschließlich der genannten zusätzlichen Netzkosten, aber ohne die Vorhalte- und Redispatching-Kraftwerke), wenn alles so weitergeht, auf 45 Cent zugenommen haben.

Viele Großbetriebe sind von der Zwangsabgabe EEG-Umlage ausgenommen und von den zusätzlichen Netzkosten teilweise ebenfalls befreit. Deren Entlastung wird dem Strompreis für die privaten Verbraucher auch noch aufgeladen. Von 2007 bis Ende 2014 ist der durchschnittliche Strompreis je nach Bundesland zwischen 35 Prozent (Bremen) und über 57 Prozent (Bayern) gestiegen, allein die EEG-Umlage um 437 Prozent. Sie hat sich also, weil klein angefangen, mehr als vervierfacht (Einzelheiten hier). Bis 2025 werden die Ökostrom-Kosten nach NAEB-Angaben auf 1 300 Milliarden (= 1,3 Billionen) Euro hochgetrieben sein, falls diesem Treiben kein Ende gesetzt wird.

Warum Merkel und Medien die Energiewende-Kosten unter der Decke halten

Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel für die Stromerzeugung lautet: Sie muss (neben der Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit) auch bezahlbar sein. Aber halten Sie für bezahlbar, was diese Energiepolitik Ihnen zumutet? Wollen Sie so viel zahlen, selbst wenn Sie es könnten? Und völlig unnötig? Haben Ihnen Kanzlerin Merkel und andere führende Politiker diese horrenden Kosten schon einmal genannt? Nein? Warum wohl nicht? Das liegt auf der Hand: Sie würden mit Protesten überschüttet werden, denn die Belastung für Sie als Endverbraucher wird zumeist unerträglich werden. Haben Ihnen die „Qualitäts-Medien“ des Mainstream, hat Ihnen die „vierte Gewalt“ als vorgebliches Kontrollorgan solche Zahlen schon einmal richtig vorgelegt? Nach meiner Kenntnis nicht. Warum wohl auch sie nicht? Weil sie alle in dieser Ökostrom-Schwärmerei kritiklos und willfährig mitschwimmen und mit diesem Brett vor dem Kopf für solche Pflicht und für die Interessen der Verbraucher blind geworden sind.

Einmal bekloppt, immer bekloppt?

Andrea Andromidas***) erinnert an einen Ausspruch von Siegmar Gabriel als Bundeswirtschafts- und Umweltminister am 17. April 2014 in Kassel (hier) in einem Anfall von Offenheit folgendes sagte: „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht… Die Wahrheit ist, daß wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben… Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“ Der Andromidas-Beitrag mit der Überschrift „Energiewende einmal bekloppt, immer bekloppt?“ endet mit dieser Feststellung:

„Es gibt nur einen Ausweg: Damit aufhören, bekloppt zu sein“

„Es ist vorauszusehen, daß alle jetzt schon vorhandenen Probleme mit steigendem Anteil an wetterabhängiger Technik sich potenzieren werden – und daß alles, sowohl Versorgungssicherheit als auch Wirtschaftlichkeit als auch Umweltschutz, auf der Strecke bleibt. Die fixe Idee, daß Marktjongleure retten könnten, was lange vorher von Sachunkundigen in den Sand gesetzt wurde, entspricht zwar dem Zeitgeist, wird aber nicht funktionieren. Unsere Industrie, die das Resultat wissenschaftlichen Forschens aus mehr als 200 Jahren ist, hat unter der Führung ideologischer Geisterfahrer keine Chance. Es ist höchste Zeit, daß Industrieverbände aufhören, sich diesem Irrsinn zu beugen. Es gibt nur einen Ausweg: Wir müssen endlich aufhören, bekloppt zu sein.“ (Ihren ganzen Beitrag siehe hier).

*) EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz

**) Wenn ich NAEB zitiere, müssen Sie wissen, dass ich Mitglied bei NAEB bin und dort dem Beirat angehöre, also befangen sein kann. Die NAEB-Web-Seite finden Sie hier: www.naeb.de Die NAEB-Pressemitteilungen hier und hier. Wer sich als Energiewende-Opfer sieht, sollte NAEB unterstützen, indem er Mitglied wird. Je mehr Mitglieder, umso durchsetzungfähiger gegen die Energiewende-Politik kann der Verein auftreten. Ein Beitrittsformular finden Sie hier.

***) Andrea Andromidas ist Mitglied in der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo), Landesverband Hessen in Wiesbaden, und dort 2.stellvertretende Vorsitzende (Web-Seite hier).

Übernommen von K.P. Krauses Blog 




Energiewende – für den Klimaschutz untauglich

Was falsch ist, wird auch durch Wiederholungen nicht richtig werden. Was dagegen richtig ist, wird durch Wiederholungen richtig bleiben. Damit alle oder möglichst viele das Richtige mitbekommen, sind Wiederholungen notwendig. Ein Beispiel für solche Notwendigkeit ist die deutsche „Energiewende“. Die Kundigen mag das nerven. Daher muss ich sie um Nachsicht bitten. Aber die Unkundigen – indoktriniert von den Energiewende-Profiteuren gemeinsam mit den Energiewende-Gläubigen – müssen mit dem wahren Sachverhalt ebenso traktiert werden, wie es die Anhänger der Energiewende unentwegt mit dem Verschleiern dieses Sachverhalts und mit ihren Fehlinformationen tun. Allerdings: Wer von den „Unkundigen“ wird diesen Beitrag überhaupt aufrufen. Es dürfte bloßer Zufall sein. Aber dennoch.

Eigentlich wäre es zwingend, mehr Kernkraftwerke zu bauen

Energiewende bedeutet: weg von der Stromerzeugung mittels Kernkraft, Kohle, Erdöl und Erdgas, hin zur Stromerzeugung mittels Wind, Sonne und „Biogas“ aus Pflanzenmasse (überwiegend durch Vergärung von Mais). Damit die Bürger an den Sinn der Energiewende glauben, werden sie glauben gemacht, das mit dem Verbrennen von Kohle, Öl und Gas freiwerdende Kohlendioxid (CO2) bewirke auf der Erde einen Klimawandel. Würde das zutreffen, müsste Deutschland für die Stromerzeugung an der Kernkraft festhalten, denn Kernkraftwerke emittieren kein CO2. Es wäre dann sogar zwingend, zusätzliche Kernkraftwerke zu bauen, um die Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke zu ersetzen.

Deutsche Kernkraftwerke sind sicher, die Angst davor ist unbegründet

Aber die politischen Akteure und berufsmäßigen Umweltaktivisten haben den Bürgern vor der (aufgebauschten) Gefahr radioaktiver Strahlung bei selbst friedlicher Kernkraftnutzung derart große Angst eingetrichtert, dass sie jetzt in den Gehirnen festsitzt. Diese Angstmache ist wegen der sehr sicheren deutschen Kernkraftwerke zwar unbegründet und geradezu unverantwortlich, aber zu viele Menschen wollen das nicht glauben oder fühlen sich dazu nicht in der Lage. Zusätzlich wird den Bürgern eingeredet, man müsse die fossilen Rohstoffvorräte schonen. In Wirklichkeit sind sie noch immer viele Jahrhunderte lang überreichlich verfügbar.

Klimawandel gab’s schon immer, und CO2 ist lebensnotwendig

Das Hauptargument jedoch ist der durch das emittierte CO2 vermeintlich ausgelöste Klimawandel. Gewiss sollte man einen Klimawandel – durch was auch immer ausgelöst – nicht bagatellisieren. Wird es auf der Erde über Jahrzehnte oder noch länger zu warm oder zu kalt, ist das je nach dem Erdstandort durchaus bedrohlich. Klimawandel hat es auf der Erde schon immer gegeben. Es gab Kaltzeiten, Warmzeiten, auch Eiszeiten. Es gab sie in einem mehr oder minder langen Wechsel. Es gab sie schon, als Mensch und Tier zum CO2-Gehalt der Luft bzw. der Erdatmosphäre nur unmerklich und weit weniger beigetragen haben, als sie es in der heutigen Zeit tun. Aber auch das durch Verbrennen menschenverursachte (anthropogene) Kohlendioxid in den heutigen deutlich höheren Mengen macht nur einen minimalen Anteil am naturbedingten CO2 aus. Auch ist dieses Gas für das Leben auf der Erde, obwohl in der Atmosphäre nur ein Spurengas, lebensnotwendig und daher alles andere als ein Schadstoff.

Wissenschaftler contra Wissenschaftler – aber das wird in den Medien unterdrückt

Dieses anthropogene Spurengas soll verantwortlich dafür sein, dass sich das Erdklima wandelt, und zwar, dass es sich erwärmt. Das aber ist es nicht oder allenfalls ganz unwesentlich. Es ist noch nicht einmal sicher, ob wir wirklich wärmeren Zeiten entgegengehen oder vielleicht sogar kälteren. Ein Klimawandel findet nur sehr allmählich und deshalb unmerklich statt, nicht abrupt. Katastrophen-Prognosen von einer globalen Erwärmung sind weder durch Daten noch durch Modelle bewiesen, obwohl interessengebundene Wissenschaftler dies als bewiesen hinstellen. Trotzdem wird immer wieder behauptet, es gebe unter den Wissenschaftlern keinen Dissens mehr über die menschenverursachte Klimaerwärmung. Das ist unwahr. Der Dissens ist sogar heftig. Ich verweise nur auf das Nongovernmental Panel on Climate Change (NIPCC) mit Hunderten von Wissenschaftlern im Gefolge, die mit dieser Organisation ihren Protest gegen die Wissenschaftler des politisierten IPCC öffentlich zu machen versucht haben, aber von den Machern der öffentlichen Meinung in Politik und Medien unterdrückt worden sind. Der ausführlich belegte Kernsatz der NIPCC-Wissenschaftler lautete. „Nature, not human activities, rules the climate.“ (siehe hier, für Aktuelles hier).

Das Klima schwankt unabhängig vom CO2

Es kommt auch nicht darauf an, ob die Wissenschaftler, die die CO2-Erwärmungsthese vertreten, in der Mehrheit sind. Mehrheit entscheidet zwar bei Abstimmungen über Politik in Demokratien, aber nicht in der Wissenschaft. Hier gibt es nur ein Falsch, ein Richtig oder ein Unklar, ein Unbewiesen. Ein einziger Wissenschaftler kann rechthaben, alle übrigen falsch liegen. Die wichtigsten Triebkräfte für Klimaschwankungen haben ganz offensichtlich natürliche Ursachen. Sie liegen vor allem in der unterschiedlichen Sonnenaktivität. Das ist in der Vergangenheit so gewesen und ist immer noch so. Der Klimawandel ist unaufhaltsam. Der „Ökostrom“ von Wind und Sonne hat auf das Klima keinerlei Einfluss, weder einen freundlichen noch einen unfreundlichen – ebenso wie das Kohlendioxid, sei es natürlicher oder menschlicher Herkunft. Wenn überhaupt, ist dessen Einfluss unbedeutend. CO2 ist kein „Klimakiller“.

Hunderte Milliarden an Kosten für ein Hirngespinst

Das, was wir Luft nennen, besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff und zu 21 Prozent Sauerstoff, zusammen 99 Prozent. Die restlichen 1 Prozent sind übrige Gase, Spurengase, darunter das Kohlendioxid. Dessen Anteil an der Luft beläuft sich auf nur 0,038 Prozent. Von diesen 0,038 Prozent produziert die Natur 96 Prozent, den Rest, also 4 Prozent der Mensch. 4 Prozent von 0,038 Prozent sind 0,00152 Prozent. Und dieser so unbedeutende Anteil soll den behaupteten Einfluss haben? Das ist ein Hirngespinst. Wegen dieses Hirngespinsts werden wir Bürger mit hunderten Milliarden unnötig hoher und steigender Stromkosten samt Steuern belastet.

Was tun, wenn sich das Klima ändert? Sich anpassen

Hierbei spielt ausgerechnet Deutschland den Vorreiter. Doch der Anteil Deutschlands an den 0,00152 Prozent menschenverursachten CO2 beträgt 3,1 Prozent. Damit ist Deutschland mit nur 0,00004712 Prozent am CO2-Gehalt der Luft beteiligt. Und mit diesem schwindelerregend winzigen Anteil begründet Deutschland eine aberwitzige Politik, die sich Klimaschutzpolitik nennt. Ob also Unternehmen sich rühmen, „klimafreundlich“ zu produzieren, oder ob sie zuvor „klima-unfreundlich“ produziert haben, spielt für das Klima keinerlei Rolle, es kümmert sich keinen Deut darum. Das Klima bestimmen ganz andere Kräfte, Naturkräfte, auf die wir Menschen keinen Einfluss haben. Die beste Politik besteht darin, sich an Klimaänderungen anzupassen und sich durch Vorkehrungen zu schützen – so, wie es die Menschen schon immer haben tun müssen und getan haben.

„Ladenhüter Energiewende – Für Auslandsfachleute kein Vorbild“

Abschließend, was ausländische Fachleute von der deutschen Energiewende halten: „Der Weltenergierat, eine internationale Vereinigung vor allem von Unternehmen der klassischen Energiebranchen, hat Fachleute in 35 Staaten – darunter 20 europäische – zur deutschen Energiewende befragt. Die Ergebnisse sind wenig schmeichelhaft. Nur ein Drittel der Befragten sagte, dass die Energiewende international als Blaupause dienen könnte … Die eine Hälfte der Befragten könne sich vorstellen, Teile des Konzepts wie den Ausbau erneuerbarer Energien oder die Senkung des Kohlendioxidausstoßes zu übernehmen, die andere Hälfte lehne das Konzept der Energiewende in Gänze ab.“ (FAZ vom 23. Februar 2015, Seite 19). Drei Viertel aller Befragten sehen in der deutschen Energiewende eine Gefahr für die Stromversorgungssicherheit Europas. Gelobt werde diese Energiewende  gerne auf Klimakonferenzen, heißt es in dem FAZ-Bericht. Der Begriff „Energiewende“ habe inzwischen sogar Eingang in den angelsächsischen Sprachraum gefunden, wie Kindergarten oder Rucksack. Die Überschrift zum Bericht lautete „Ladenhüter Energiewende – Für Auslandsfachleute kein Vorbild“.

 Mundus vult decipi, ergo decipiatur.

Der Beitrag wurde vom Blog des Autors übernommen




Der Aufruf für „bezahlbaren Strom“

Ein medialer Renner ist sie nicht gerade gewesen – diese Unterschriftenaktion „Für bezahlbaren Strom und gute Arbeitsplätze“. Trotzdem hätte sie Aufmerksamkeit verdient. Ihr letzter Akt hat vergangene Woche stattgefunden, am 4. Februar als Fototermin. Da wurden die Unterschriften an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel übergeben. Aber nicht die privaten Stromverbraucher hatten sie zusammengetragen. Das zwar hätte nahegelegen, weil doch gerade sie vom staatlich verursachten Strompreisanstieg gebeutelt werden. Aber es ist die Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) gewesen. Mitte November 2014 hatte sie die Aktion gestartet und gut 125 000 Unterschriften zusammengebracht. Es geht um die deutsche „Energiewende“. Die Gewerkschaft fürchtet, dass diese Energiewendepolitik Arbeitsplätze vernichtet. Damit hat sie recht. Zugleich jedoch befürwortet sie die „Energiewende“ und befürwortet folglich auch deren erklärtes Ziel, nämlich eine Klimaerwärmung verhindern und das gegenwärtige Klima „schützen“ zu wollen. Damit hat sie unrecht.

Wir wollen, wir wollen …

Die Gewerkschaft BCE streitet für „eine Neuorientierung der Energiepolitik“. Was versteht sie darunter? Ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis hat das so formuliert: „Wir brauchen die Innovationskraft gerade der energieintensiven Industrie für eine erfolgreiche Energiewende. Deshalb darf die Energiepolitik Arbeitsplätze in diesen Branchen nicht riskieren, sondern muss sie im Gegenteil sichern und fördern. Wir wollen eine Energiewende mit Wachstum und Klimaschutz. Wir wollen eine Energiepolitik, die mit Stetigkeit und Verlässlichkeit wesentliche Voraussetzungen für langfristige Investitionsentscheidungen schafft, gerade auch für die fossilen Energien. Denn sie bringen Preisstabilität und Versorgungssicherheit in die Energiewende ein.“ (Quelle: hier).

Warum es Wunschdenken ist

Das ist Wunschdenken und käme der Quadratur des Kreises gleich, die bekanntlich unmöglich ist (hier). Weder kann diese Energiewende schon aus Vernunftgründen erfolgreich sein, noch kann sie das durch die „Innovationskraft der energieintensiven Industrie“ je werden. Wer für die deutsche Energiewende eintritt, will die Stromerzeugung aus vergleichsweise billiger Kernkraft und fossilen Brennstoffen abschaffen und Strom mittels Wind und Sonnenschein erzeugt sehen. Aber erstens vermögen Wind und Sonne nur unstetigem Strom zu liefern (Flatterstrom), der das

Stromnetz destabilisiert und folglich die Versorgungssicherheit bedroht. Und zweitens ist dieser Strom dauerhaft teurer als Strom aus Kern- und Fossilbrennstoffen, also technisch zwar möglich, aber wirtschaftlich unsinnig. Daran vermag die energieintensive Industrie nichts zu ändern, selbst wenn sie noch so innovativ wäre. (Nebenbei: Korrekt formuliert ist die Energiewende eine Stromerzeugungswende.)

Die Entlastung der stromintensiven Branchen belastet alle übrigen

Arbeitsplätze in der energieintensiven Industrie gefährdet die Energiewende in der Tat (siehe auch hier). In ihrem Aufruf zur Unterschriftenaktion (hier) schreibt die Gewerkschaft: „Es sind bereits zu viele Arbeitsplätze verloren gegangen.“ Ebendarum verlangt ihr Vorsitzender, die Energiepolitik – er meint die Stromerzeugungspolitik – dürfe die Arbeitsplätze in den stromintensiven Branchen nicht riskieren; sie seien zu sichern und zu fördern. Fördern bedeutet stets subventionieren. Das geschieht bereits, indem für diese Branchen der Strompreis heruntersubventioniert wird. Was diese Branchen für ihren Strom weniger bezahlen, müssen die übrigen Branchen und die privaten Stromverbraucher mehr entrichten, denn ihnen wird die Subvention aufgebürdet.

Die anfänglich nicht wahrnehmbaren Kosten der Wendepolitik

Erst also treibt die politische Führung den Strompreis mit ihrer Wendepolitik mutwillig und ohne Not hoch, was ganze Branchen gefährdet, dann subventioniert sie ihn zu Lasten der anderen Stromverbraucher für diese Branchen wieder herunter. Aber diese „Förderung“ genügt der Gewerkschaft noch nicht, sie denkt verständlicherweise an mehr. Doch nimmt sie damit ungerührt in Kauf, dass Arbeitsplätze in den anderen Branchen riskiert und vernichtet werden, denn keine Branche kommt ohne Strom aus. Und jeder, der für seinen Strom mehr bezahlen muss, kann entsprechend weniger für andere Dinge ausgeben. Das Geld, was ihm fehlt, fehlt dann auch in den Kassen jener Unternehmen, bei denen er diese anderen Dinge zu kaufen pflegt. Diese anfänglich nicht wahrnehmbaren Kosten der Strompolitik werden erst sehr langsam wirksam und sichtbar. Sie laufen ebenfalls auf Arbeitsplatzverluste hinaus. Das schlägt letztlich auch auf die stromintensiven Branchen zurück. Auf lange Sicht also nützt ihnen der heruntersubventionierte Strompreis letztlich nicht.

Nicht Schwäche führt zu Wachstum, sondern Stärke

Was will die Gewerkschaft BCE sonst noch? Sie will „eine Energiewende mit Wachstum und Klimaschutz“. Wie soll das gehen? Wendepolitik mit Klimaschutz bedeutet weg von Kohle, Erdöl und Erdgas. Also weg vom billigen sicheren Strom, hin zum teuren unsicheren. Das ist wachstumsschädlich, denn ohne Strom geht nichts, und der wird unsinnigerweise zu teuer gemacht. Das schwächt die deutsche Wirtschaft im Wettbewerb mit dem Ausland. Nicht Schwäche führt zu Wachstum, sondern Stärke. Und im Inland wird alles teurer, weil in jeder Ware und in jeder Dienstleistung Strom steckt. Damit entsteht ein Verlust an Kaufkraft. Wo Kaufkraft schwindet, schwindet Wachstum. Wohl kann die Gewerkschaft wollen, was sie sagt, aber es wird nicht funktionieren. Sie spekuliert wie die politische Führung auf die Gutgläubigen, auf die Ahnungslosen, auf die durch das Klimaschutz-Gefasel Verführten. Wenn die und ihre Kinder und ihre Enkel merken, wie sie hintergangen wurden, sind die Verführer über alle Berge im Ruhestand und genießen unverdiente Pensionen, die die Verführten ebenfalls noch zu schultern haben.

Stetige und verlässliche Politik taugt nichts, wenn sie schlecht ist

Und noch etwas will die Gewerkschaft: „eine Energiepolitik, die mit Stetigkeit und Verlässlichkeit wesentliche Voraussetzungen für langfristige Investitionsentscheidungen schafft, gerade auch für die fossilen Energien. Denn sie bringen Preisstabilität und Versorgungssicherheit in die Energiewende ein“. Das klingt überaus gut. Wenn die Wendepolitik derart stetig und verlässlich fortgeführt wird wie bisher, können Unternehmen ihre langfristigen Investitionsentscheidungen in der Tat gut daran ausrichten. Doch dürften ihre Entscheidungen in die falsche Richtung gehen: Die Unternehmen werden lieber im Ausland investieren, wo der Strom billiger ist. Und im Inland werden sie sich mit Investitionen zurückhalten, weil sie Kaufkraft und Wachstum schwinden sehen. Der Schuss geht gleichsam nach hinten los. Politik muss zwar stetig und verlässlich sein, aber ist es schlechte Politik, kann sie mit Stetigkeit und Verlässlichkeit nur verlieren. Beides macht nur Sinn mit guter Politik.

Die Lückenbüßer-Kraftwerke

Nicht anders bei den herkömmlichen Kraftwerken, die Strom mit Kohle, Öl und Gas erzeugen. Auch sie wissen um die politische Absicht, an der Wendepolitik partout festzuhalten. Sie sind unerwünscht. Sie dürfen nur noch einspringen, wenn Wind- und Sonnenstrom fehlen. Sie werden immer mehr auf eine Lückenbüßer-Rolle zurückgedrängt. Sie sollen Stromerzeugungskapazität zwar bereithalten, dürfen aber den Strom nur gelegentlich liefern. Und die ganz Unentwegten und die Dogmatiker unter den Klimaschützern wollen den Strom am Ende der Wende sogar zu 100 Prozent mit Wind und Sonnenschein erzeugen (Kritik daran hier). Dann wären die fossilen Lückenbüßer-Kraftwerke letztlich ganz weg vom Fenster.

Nichts wie raus aus dem Geschäft

Stetig und verlässlich ist diese Politik also auch für sie, allerdings verlustbringend. Mit Sonderzahlungen als Entgelt für die Vorhaltekosten versucht sie der Staat zunächst bei der Stange zu halten. Auch diese Zahlungen werden auf den Strompreis für die Allgemeinheit umgelegt. Es sind Subventionen, um den Schaden auszubügeln, den die Wendepolitik mit ihren Folgen anrichtet. Doch Subventionen unterliegen politischer Opportunität. Das wissen auch diese Kraftwerksbetreiber. Wie daher deren „langfristige Investitionsentscheidung“ aussieht, ist nicht schwer zu erraten: nichts wie raus aus dem Geschäft, nicht mehr investieren.

Warum der Vorsitzende Unfug geredet hat

Aber der BCE-Vorsitzende Vassiliadis behauptet: Diese Kraftwerke „bringen Preisstabilität und Versorgungssicherheit in die Energiewende ein.“ Falsch. Als Lückenbüßer verteuern sie den Strom sogar. Versorgungslücken füllen sie nur, solange es genug solcher Werke noch gibt. Darauf, dass die Strompreise stabil bleiben, haben sie keinerlei Einfluss. Die werden vom Winde- und Sonnenstrom bestimmt und von der Politik. Die Strompreise sind politische Preise. Ebenfalls keinen Einfluss haben die Lückenbüßer-Kraftwerke auf die Netzstabilität. Sicher ist die Stromversorgung nur, wenn das Stromnetz stabil ist. Stabil ist es nur, solange die Stromfrequenz 50 Hertz nicht über- oder unterschreitet. Tut sie das, fällt der Strom aus, und alles steht still. Wind- und Sonnenstrom gefährden diese Frequenz ständig. Kurzum, der Vorsitzende hat Unfug geredet.

Was die Gewerkschaft offenbar vergessen hat

Die Profiteure der Wendepolitik sind relativ wenige, die Verlierer der Wendepolitik ist die Masse der Bevölkerung. Mit dieser Politik findet eine Umverteilung von den vielen unten zu den wenigen oben statt. Einstmals haben sich Gewerkschaften über so etwas sehr erregt. Das haben sie offenbar vergessen. Oder sie kapieren es nicht. Oder es ist ihnen gleichgültig geworden.

Die Gewerkschaft verlangt, was unmöglich ist

Im Aufruf der Gewerkschaft zur Unterschriftensammlung heißt es: „Wir wollen eine Energiewende ohne Arbeitsplatzrisiko und politische Preistreiberei. Wir wollen eine Energiewende mit Wachstum und Klimaschutz.“ Schön, dass sie das will. Doch muss sie lernen, dass sie Unmögliches verlangt. Denn die Energiewende bedeutet Arbeitsplatzrisiko und politische Preistreiberei. Die Energiewende bedroht das wirtschaftliche Wachstum. Und dass sie das Klima schützen, also eine Erwärmung der Erde verhindern kann, ist absurd, ein Irrglaube, eine Ersatzreligion.

Zurück zur Vernunft, die Energiewende ist ein Schuss ins eigne Knie

Ebenso steht im Aufruf: „Wir erwarten von den Regierungen im Bund und in den Ländern eine Energiepolitik der wirtschaftlichen und sozialen Vernunft.“ Mit dieser Vernunft muss sie zuerst bei sich selbst beginnen. Auch alle übrigen Energiewende-Bürger müssen zur Vernunft zurückfinden. Sonst rühren sich die Regierungen und die Politiker in Bund und Ländern kein bisschen. Diese Energiewendepolitik ist für Deutschland ein Schuss ins eigene Knie. Daher sollte sich die Gewerkschaft für eine Wende der Wende einsetzen. Hierfür sollte sie bei ihren Mitgliedern und den übrigen Bürgern Überzeugungsarbeit leisten. Hierfür sollte sie Aufrufe formulieren und auf Unterschriftensammlung gehen.

Übernommen von KPKrauses Blog




Die Energiewende zerstört ein zuverlässiges System

Die deutsche „Energiewende“ zerstört ein Versorgungssystem, das Strom liefert, der preiswert und jederzeit verfügbar ist. Sie verteuert den Strom auf unverantwortliche Weise und setzt Unternehmen wie Privathaushalte unnötig der Gefahr plötzlicher Stromausfälle aus (hier). Aber sie wirkt zerstörend nicht nur in Deutschland, sondern fügt auch Nachbarstaaten Schaden zu. Ein Beispiel dafür sind die Schweiz und Österreich. Beide Alpenländer haben viele kleine Flüsse, deren Strömung, deren starkes Gefälle sie für die Stromerzeugung ausnutzen. Diese kleinen Laufwasser-Kraftwerke tragen dort wesentlich zur Stromversorgung bei. Ihre Erzeugungskosten für Strom liegen bei verbraucherfreundlichen 5 Cent je Kilowattstunde. Es macht also Sinn, ein solches Wasserkraftwerk zu betreiben. Bisher, denn nun wird diese umweltfreundliche Stromerzeugung durch Deutschlands „Energiewende“ mit dem Aus bedroht.

Das Verhökern an der Strombörse

Auf diese weitere Energiewende-Folge macht die Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB*) aufmerksam. Um zu verstehen, warum diesen Kraftwerken in Österreich und der Schweiz das Aus droht, ist der Hintergrund zu erklären: Der wesentliche gesetzliche Bestandteil der Energiewende ist bekanntlich das interventionistische Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es zwingt dazu, den Strom aus Wind, Sonnenschein und „Biogas“ (landläufig Ökostrom genannt) mit Vorrang abzunehmen und ins Stromnetz einzuspeisen. Erst danach darf Strom der herkömmlichen Dampf- und Gaskraftwerke verbraucht werden und ins Netz fließen. Diesen Ökostrom müssen die Netzbetreiber mit lukrativen, im EEG festgelegten Sätzen vergüten. Die Vergütung ist im Durchschnitt vier- bis fünfmal höher als die Erzeugungskosten der Dampf- und Gaskraftwerke. Außerdem pflegt das Ökostrom-Angebot unberechenbar zu schwanken. Weht zuviel Wind, scheint zuviel Sonne, und ist der Strombedarf zugleich geringer als der jeweilige Bedarf, würde ein solches Überangebot an diesem teuren Ökostrom keine Abnehmer finden. Daher wurde festgelegt, den Strom zu jedem Preis, also weit unter dem Gestehungspreis und unter den Erzeugerpreisen der Dampfkraftwerke an der Strombörse zu verhökern.

Was den Ökostrom-Erzeuger vom Bäcker unterscheidet

Zur weiteren Hintergrund-Erläuterung ist in der NAEB-Mitteilung zu lesen: „Inzwischen wird mit jeder neuen Ökostromanlage bei Starkwind und Sonnenschein immer häufiger mehr Ökostrom erzeugt als in Deutschland gebraucht wird. Da Strom wirtschaftlich nicht speicherbar ist, wird er in diesem Fall verschenkt oder es wird sogar eine Zuzahlung an den Abnehmer geleistet, um das Netz nicht zu überlasten. Gelingt auch dies nicht, müssen Anlagen abgeschaltet werden. Den Betreiber stört das nicht. Er bekommt nach dem EEG auch eine Vergütung für den nicht gebrauchten und nicht gelieferten Strom. Ein Bäcker, der zu viele Brötchen gebacken hat, bleibt dagegen ohne Entschädigung auf den restlichen Brötchen sitzen.“

Die größte Dumping-Aktion der Welt

Ich zitiere zur Erklärung aus der Mitteilung weiter: „Die als Vermarktung propagierte Entsorgung des unbrauchbaren Ökostroms ist typisches Dumping. Sie ist die größte Dumping-Aktion in der Welt. Wir, als Stromkunden, müssen dafür jährlich über 20 Milliarden Euro (250 Euro pro Einwohner) als EEG Umlage bezahlen. Dumping soll den Wettbewerb schwächen bis zur Vernichtung. Dieser Prozess läuft zurzeit. Die Dampfstromerzeuger müssen in die niedrigen Dumpingpreise des Ökostroms einsteigen. Der mittlere Strompreis an der Börse ist dadurch von 5 Cent pro Kilowattstunde auf 3 Cent pro Kilowattstunde in den letzten Jahren gefallen. Für den Verbraucher müssten die fallenden Börsenpreise zu geringeren Stromkosten führen, so behaupten es immer wieder die Grünen mit Trittin an der Spitze. Doch das Gegenteil ist der Fall. Je weniger für den Ökostrom an der Börse gezahlt wird, umso höher ist die EEG-Umlage, die ja der Stromkunde als Dumping-Kosten bezahlen muss. Es ist schon eine Unverfrorenheit der Grünen-Politiker, den vielen Mitbürgern, die die Zusammenhänge nicht überschauen, die Mär aufzubinden, die günstigen Börsenstrompreise würden nicht an den Verbraucher weitergegeben.“

Die programmierte Insolvenz

Und weiter: „Die Dampf- und Gaskraftwerke versuchen, durch Personalabbau und geringere Wartung bei diesem Preisverfall wenigstens noch die Betriebskosten zu verdienen. Doch das kann nicht lange gutgehen. Die Kraftwerke müssen bei verringerter Wartung häufiger ausfallen. Rücklagen für große Reparaturen oder gar einen erforderlichen Neubau können nicht gemacht werden. Kurz: Die Insolvenz der konventionellen Steinkohle- und Gaskraftwerke ist durch das unsinnige EEG programmiert. Nur die Braunkohlekraftwerke können bei den derzeitigen Preisen überleben.“

Der Schaden in Österreich und der Schweiz

„Im Strombereich ist Deutschland keine Insel“, heißt es in der NAEB-Mitteilung weiter. „Wir sind in das Europäische Verbundnetz eingegliedert. Damit gelangt der Dumping-Ökostrom auch in unsere Nachbarländer. Die Kraftwerke dort müssen sich ebenso wie in Deutschland mit nicht kostendeckenden Strompreisen herumschlagen. Große Probleme haben die Laufwasserkraftwerke in der Schweiz und in Österreich. Sie haben hohe Wartungskosten wegen der starken Korrosion in den immer nassen Anlagen. Trotz Personalabbau bleiben sie in der Verlustzone wegen der in den letzten Jahren gefallenen Börsenpreise. Sie müssen ihre Arbeit einstellen, obwohl diese Stromerzeugung kaum die Umwelt belastet und die Erzeugerpreise nur ein Drittel der Ökostrompreise ausmachen. Damit geben die Alpenländer eine wichtige Stromerzeugung auf, die übrigens auch Strom nach Deutschland schicken sollen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Unfreundliche Auseinandersetzungen mit unseren Nachbarländern sind durch die deutsche ideologisch begründete Energiepolitik programmiert. Vielleicht werden sich alle Nachbarländer gegen das deutsche Stromnetz abschotten. Querregler, die Überschüsse an Ökostrom nicht mehr durchlassen, bauen bereits die Niederlande und Polen.“ So weit NAEB.

Auch Pumpspeicherwerke in Deutschland geraten in Not

Aber die Energiewende bringt nicht nur Laufwasserkraftwerke in den Alpenländern in betriebswirtschaftliche Not, sondern auch Pumpspeicher-Kraftwerke in Deutschland. Sie speichern Wasser, das sie in ein großes Becken oberhalb des Kraftwerks gepumpt haben, und nutzen das Gefälle aus, um mit dem herunterströmenden Wasser Turbinen mit Stromgeneratoren anzutreiben. Das Wasser im Becken dient als indirekter Stromspeicher. Die potentielle Energie des gespeicherten Wassers wird zur kinetischen Energie, wenn es für die Umwandlung in elektrische Energie gebraucht wird. Hochgepumpt wird das Wasser mit Strom, wenn er im Überangebot (zum Beispiel nachts) vorhanden ist, heruntergelassen, wenn ein Spitzenbedarf an Strom zu decken ist. Diese Kraftwerke ermöglichen also einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Sie sichern die Stabilität des Stromnetzes und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Derzeit und wohl auf noch lange Zeit sind sie die einzige Möglichkeit, Strom großtechnisch (indirekt) zu speichern und ihn abzurufen, wenn der Bedarf hochschnellt.

Ein Gutachten sieht trübe

Aber weil immer mehr Ökostrom auf den Markt kommt, rentieren sich die Pumpspeicher-Kraftwerke kaum noch. Dabei sind sie für den unzuverlässigen, flatterhaftigen Ökostrom noch nötiger als vor der „Energiewende“. Wie die FAZ im August berichtet hat**), „beklagen die großen Speicherbetreiber, dass sie genau wegen der Energiewende kaum noch etwas an ihren Wasserkraftbatterien verdienen“. Die FAZ verweist auch auf ein Gutachten für das Bundeswirtschaftsministerium. Dies komme zu dem Schluss, dass Pumpspeicher zwar wichtig, auf Sicht aber nicht wirtschaftlich zu betreiben seien. Die wirtschaftliche Situation für neue Pumpspeicherkraftwerke sei „mittel- und langfristig mit großen Unwägbarkeiten behaftet“. Bestehende Anlagen dürften geringe Renditen erzielen. Sogar eine „vorübergehende Stilllegung von Anlagen“ sei möglich, stellten die Gutachter fest.

Ungenügende Deckungsbeiträge in Schweizer und österreichischen Werken

Verglichen werden im Gutachten nach dem FAZ-Bericht auch Pumpspeicherkraftwerke in Österreich und der Schweiz. Dort hätten sie ein ungleich größeres Volumen und eine ungleich höhere Bedeutung. Die geringsten Deckungsbeiträge habe man für die Schweiz errechnet, die höchsten, aber ebenfalls ungenügenden, für Anlagen in Österreich. Das Ergebnis sei ernüchternd: „Die ermittelten Deckungsbeiträge dürften in der Regel nicht zur Refinanzierung von Neuinvestitionen in Pumpspeicherkraftwerke ausreichen.“ Neubauprojekte für Pumpspeicher in Deutschland, so die FAZ weiter, seien inzwischen begraben, nicht nur wegen des Widerstands von Naturschützern und Anwohnern, die keine Bergkuppen zu Speicherseen umfunktioniert sehen wollten.

Vattenfall bedauert inzwischen sein Engagement in Deutschland

In der Branche sei man sich sicher, der (auch in Deutschland tätige) schwedische Stromerzeuger Vattenfall werde die vor Jahren getroffene Modernisierungsentscheidung für das Kraftwerk in Wendefurth heute wohl kaum noch einmal treffen. Da werde auch die zeitweise Befreiung von Netzkosten nicht helfen. Vattenfall ist nach FAZ-Angaben mit einer Kapazität von etwa 3000 Megawatt der größte deutsche Pumpspeicherbetreiber mit Anlagen in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Inzwischen leide er an seinem Engagement. Wegen der Stilllegung seiner Kernkraftwerke hat Vattenfall die Bundesregierung verklagt – vor einem Schiedsgericht in New York. Der Konzern fordert von Deutschland 4,7 Milliarden Euro als Entschädigung (siehe hier).

„Energiewende“ wie „Blitzkrieg“

Vermutlich wird das Wort „Energiewende“ in den angelsächsischen Sprachschatz eingehen wie das Wort „Blitzkrieg“. Oder ist es vielleicht schon. Der Vergleich verführt zu einer ironischen Wortspielerei: Die Energiewende mit dem Ausstieg aus der Kernkraftnutzung für die Stromgewinnung kam mit der eigenmächtigen Verkündung durch Kanzlerin Merkel wie ein Blitz aus heiterem Himmel. So mancher im Ausland amüsiert sich über diese deutsche Verrücktheit. Aber die Stromverbraucher in Deutschland sind not amused. Deutschland schadet sich selbst. Die Vorstellung, dass die deutschen Politiker die ruinöse Wirkung nicht erkennen oder erkennen wollen, dass sie also absichtlich geschieht, fällt schwer.
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*) Wenn Sie dies lesen, sollten Sie wissen, dass ich dieser Schutzvereinigung als Beiratsmitglied angehöre. Der Originaltext der Mitteilung hier. Alle NAEB-Mitteilungen hier   und hier. Kontakt aufnehmen können Sie hier. Der Vortrag des NAEB-Vorsitzenden Heinrich Duepmann „So funktioniert unser Stromnetz – Zusatzkosten der Energiewende“ hier – auch andere seiner Vorträge. Die NAEB-Homepage hier. Info-Prospekt hier und hier. Falls Sie Mitglied werden wollen hier.

Der Beitrag von Dr. K.P. Krauses Blog übernommen hier




Immer am Rand eines großen Stromausfalls

Sie erinnern sich doch sicher noch an jene Zeit, als unser Strom nur mit Kohle, Kernkraft, Erdöl, Erdgas und Wasserkraft erzeugt wurde. Dann werden Sie auch noch wissen, dass wir damals nicht durch Berichte über drohende Stromausfälle erschreckt worden sind, dass stromintensive Betriebe staatlich nicht zur Produktionsunterbrechung veranlasst wurden, um Netzzusammenbrüche zu vermeiden, und dass es keine drastische programmierte Stromverteuerung gab, die staatlich durch Gesetz verordnet war. Es ist eine preiswerte, eine sichere, eine schöne Zeit gewesen in der Versorgung mit Strom. Wollen Sie, dass die wirklich vorbei sein soll? Wenn nicht, dann wehren Sie sich doch endlich.

Kein Wind, Spannungsabfall – ein Aluminiumwerk musste seine Produktion abwürgen

Vor kurzem war aus Essen zu lesen: „Die Essener Aluminium-Hütte Trimet hat das deutsche Stromnetz in den letzten zwölf Monaten durch Herunterfahren der Produktion gleich zweimal vor dem Zusammenbruch bewahrt.“ Die Westfälische Rundschau (hier) zitierte am 17. September den Trimet-Vorstandsvorsitzenden Martin Iffert mit den Worten: „Wir sind darauf vorbereitet, dass so etwas im Zuge der Energiewende passieren kann, waren aber überrascht, dass wir die Notbremse gleich zweimal ziehen mussten.“ Nach Ifferts Angaben hätten die Stromnetze nach einem plötzlichen Abfall der Windenergie „kurz vor dem Kollaps“ gestanden. Die Produktion habe man für jeweils eine Stunde herunterfahren müssen, „bis andere Kraftwerke den Spannungsabfall ausgleichen konnten“. Aber die Bürger erfahren von solchen Folgen der „Energiewende“ fast nie etwas. Sie sollen die Wende lieben, nicht ablehnen.

Der Produktionsausfall wird bezahlt – zwangsweise von allen Stromverbrauchern

Die Trimet Aluminium SE ist ein konzernunabhängiges Familienunternehmen und in Deutschland Marktführer. Sie stellt Primäraluminium in drei Hütten her – in Essen, in Hamburg und in Voerde. Ihr Strombedarf für die Produktion von Aluminium ist immens. Die Westfälische Rundschauschreibt: „Trimet frisst so viel Strom wie die Städte Essen, Dortmund und Bochum zusammen. Eine Abschaltung wirke wie die Entlastung durch zwei Kraftwerke, so Trimet-Eigner Heinz-Peter Schlüter. Seit Beginn der Energiewende wird diskutiert, ob die Abschaltung konventioneller Kraftwerke zugunsten von Wind- und Solarkraftwerken zu Blackouts in der Stromversorgung führen kann. Das Herunterfahren der Trimet-Produktion, das mit einer Bereitschaftspauschale und zusätzlich mit bis zu 400 Euro pro Megawatt vergütet wird, gehört dabei zum Notfallplan.“ Die Vergütung wird abgewälzt auf alle übrigen Stromverbraucher.

Blackout-Gefahr schon auf 3500mal im Jahr gestiegen

Die Gefahr solcher Netzzusammenbrüche besteht erst, seitdem Deutschland begonnen hat, seine Stromerzeugung auf Windkraft und Sonnenschein (Fotovoltaik) umzustellen. Diese „Blackouts“ drohen nicht nur bei plötzlich zu wenig Strom, weil der Wind nachgelassen hat oder dicke Wolken den Sonnenschein unterbrechen, sie drohen auch, wenn Wind und Sonne zuviel Strom liefern und das Netz überlasten. Situationen wie diese gibt es technisch zwangsläufig immer häufiger. Damit also ist die Stromversorgung in Deutschland nicht mehr sicher genug. Sie ist sogar hochgefährdet. Jeden Tag kann es zu einem Stromausfall kommen. Noch ist es bisher gelungen, durch blitzschnelle Eingriffe einen Netzzusammenbruch abzuwenden, aber die Zahl dieser Notfälle hat erheblich zugenommen und tut es weiter. 2011 hat es (geschätzt) rund 500 solche Eingriffe gegeben, 2014 werden es (geschätzt) rund 3500 werden (siehe Grafik rechts).

Auch Privatverbraucher müssen auf Stromabschaltungen gefasst sein

Längst besteht auch die Gefahr von Stromabschaltungen für private Stromverbraucher – ebenfalls eine Folge der „Energiewende“. So war schon 2012 in der FAZ zu lesen: „Stromengpässe könnten in Zukunft gelegentlich auch zu Stromabschaltungen für alle Verbraucher führen. Jeweils eineinhalb Stunden wären dann jeweils genau definierte Regionen komplett vom Strom abgehängt. Danach gäbe es wieder 13,5 Stunden Strom, bevor eine abermalige Abschaltung vorgenommen würde, sagte Martin Konermann, Vorstandsmitglied der ENBW Regional AG während eines Journalisten-Workshops in Wendlingen. Auf diese Weise könnte der Stromverbrauch um 5 Prozent reduziert werden. Müsste die Entlastung stärker sein, würden die Pausen zwischen den Stromabschaltungen in den einzelnen Regionen kürzer ausfallen. „Das ist nur die Ultima Ratio“, schränkte Konermann ein. Auf diese Weise könnte ein Blackout vermieden werden, wenn alle anderen Maßnahmen zur Stabilisierung des Netzes schon ergriffen wurden, einschließlich der freiwilligen, entlohnten Lastreduzierung durch Wirtschaftsbetriebe, die durch die Abschaltverordnung geregelt werden soll.“ (FAZ vom 6. Dezember 2012, Seite 13).

Künftig mehr Angst vor Stromausfall? Ja!

Auf die Frage „Muss man künftig mehr Angst vor Stromausfällen haben?“ hat Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, abwiegelnd und unzutreffend zunächst geantwortet: „Diese Sorge ist unbegründet. Mit Blick auf die Maßnahmen, die von den Übertragungsnetzbetreibern getroffen werden, lässt sich sagen, dass niemand in Deutschland Angst vor zunehmenden Stromausfällen haben muss.“ Dann jedoch räumte er ein: „Durch die Abschaltung von Kernkraftwerken und den Zubau von lastferner erneuerbarer Erzeugung ist das bestehende Netz aber deutlich mehr unter Stress geraten. Die Übertragungsnetzbetreiber, die für den funktionierenden Netzbetrieb zuständig sind, müssen viel häufiger in die Netznutzung eingreifen, um den sicheren Betrieb des Netzes zu gewährleisten.“ (FAZ vom 25. Juni 2014 in einem ganzseitigen Inserat, bezeichnet als „Verlagsspezial Zukunft Energie und Technik“).

Der Energiewende geopfert: die bisher einzigartige Verlässlichkeit des Stroms

Die Stromverbraucher-Schutzvereinigung NAEB schreibt in ihrem jüngsten Mitglieder-Newsletter vom 19. September unter dem Stichwort Netzstabilität – volatiler Strom: „Seit 120 Jahren betreiben wir Drehstromnetze in Europa. Seit 80 Jahren erfreuen die sich hoher Stabilität dank Ingenieurleistung, Groß-Generatoren jenseits 250 Megawatt Leistung und verbrauchsortnaher Kraftwerke gemäß der 400 kV/ 200 km-Regel. Das Ergebnis ist die einzigartige Stabilität im europäischen Netz. Deutschland ist wegen seiner Mittenlage mit Koppelstellen zu allen Seiten der Nutznießer. Diese Stabilität wird ohne Not und unverantwortlich der Energiewende mit all ihren Störfaktoren geopfert, wobei die Schäden sogar gesamt Mitteleuropa betreffen: 2006 gab es bei einer geplanten Abschaltung einen Windkraft bedingten Stromausfall mit europa-weiten Folgen (jedoch minimalen bei uns); Polen und Belgien beginnen mit Querreglern den volatilen deutschen Stromes abzuwehren und berauben damit Deutschland des Mittenlagen-Vorteils; der Steuerungsaufwand (Personal und Technik) in den Netzregelzentralen wächst ins Unermessliche; die gesetzlichen Regelungen zur EEG-Abrechnung, Direkt-Vermarktung dieses Stromes und zur Abwicklung der gesetzlichen Ersatzansprüche bei sicherheitsbedingten Abschaltungen ziehen in den nächsten Jahren noch weitere Kostensteigerungen nach sich.“

Ein Untersuchungsauftrag über die Folgen von Stromausfall

Die Blackout-Gefahr als Folge von Wind- und Sonnenstrom dämmerte schließlich auch den Politikern. Denn ohne Strom läuft schon lange nichts mehr, und die Abhängigkeit von ihm wird immer größer. Daher hatte der Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) mit einer Untersuchung beauftragt. Er sollte feststellen, „wie sich ein langandauernder und großflächiger Stromausfall auf besonders kritische Infrastrukturen wie z. B. Trinkwasser, Abwasser, Informations- und Kommunikationssysteme, Finanz- und Gesundheitsdienstleistungen auswirken könnte, insbesondere im Fall eines Kaskadeneffekts über Länder und nationale Grenzen hinweg“. Versorgungsengpässe, Störungen der öffentlichen Sicherheit und Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr hätten auch schon bei Naturkatastrophen einen Eindruck von der Verletzbarkeit moderner Gesellschaften gegeben sowie höchste Anforderungen an das Gesundheits-, Notfall- und Rettungswesen gestellt. Wegen der großen Abhängigkeit nahezu aller kritischen Infrastrukturen von der Stromversorgung, sei ein großflächiger und längerfristiger Stromausfall mit massiven Versorgungsstörungen, wirtschaftlichen Schäden sowie Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit von zentraler Bedeutung.

Das Ergebnis: die Folgen kommen einer nationalen Katastrophe zumindest nahe

Veröffentlicht hat der Ausschuss den TAB-Bericht als Bundestagsdrucksache 17/5672 vom 27. April 2011. Der Bericht zeige, „dass die Folgen eines solchen Stromausfalls einer nationalen Katastrophe zumindest nahekommen könnten“. Es bedürfe einer Mobilisierung aller internen und externen Kräfte des Bevölkerungsschutzes, um die Auswirkungen zumindest zu mildern. In der Zusammenfassung des Berichts heißt es unter anderem: „Aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten würden sich die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren. Betroffen wären alle Kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern.“

Zu vielen Bürgern ist das Katastrophen-Potential von Stromausfall nicht bewusst

Und dann: „Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden. Die Stromversorgung als Kritische Infrastruktur ist für die Bevölkerung kein Thema, die Möglichkeit von Stromausfällen und die Folgen einer Unterbrechung der Stromversorgung werden ausgeblendet. Erlebte Stromausfälle werden meist schnell vergessen.“ In der Bevölkerung fehlt dieses Risikobewusstsein offensichtlich bis heute.*) Dabei genügt es schon, nur die Zusammenfassung zu lesen, um zu erkennen, was uns blüht, wenn der Strom ausfällt. Es sind auch die dann gesetzlich festgelegten staatlichen Eingriffe. Der Bericht konzentriert sich zwar auf die Folgen eines längeren Stromausfalls. Aber selbst wenn er nur einige Stunden oder wenige Tage dauert und Notstrom-Aggregate an besonders wichtigen Stellen Überbrückungshilfe leisten, sind sie schon schlimm genug. Hier nur ein kleiner Ausschnitt aus der Zusammenfassung:

Was bei Stromausfall alles nicht mehr funktioniert

„Die Folgen eines Stromausfalls treten abrupt auf und sind massiv. Aus einer Vielzahl von Unfällen, liegengebliebenen Zügen und U-Bahnen, umzulenkenden Flügen sowie Lkw- und Güterstaus in Häfen ergeben sich erhebliche Einschränkungen der Mobilität und des Gütertransports. Insbesondere in Metropolen und Ballungsräumen führen Staus und Unfälle im Straßenverkehr zu chaotischen Zuständen. Brandbekämpfung, Notrettung und Krankentransporte, Einsätze zur Sicherstellung der Notstromversorgung sowie eine Vielzahl weiterer Maßnahmen zur allgemeinen Schadensbewältigung werden erheblich behindert. Da alle Tankstellen ausgefallen sind, wird der Treibstoff für die Einsatzfahrzeuge knapp. Darüber hinaus drohen erhebliche Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung, beispielsweise mit Lebensmitteln oder medizinischen Bedarfsgütern.“ Alles in allem lautet das Ergebnis: Der große „Blackout“ hätte katastrophale Folgen.

Die Wahrscheinlichkeit von Stromausfall nimmt zu

Der Bericht beschreibt auftragsgemäß aber nur die Folgen eines Stromausfalls, eines länger dauernden, eines schwerwiegenden, nicht seine Ursachen. Dennoch geht er auf „mögliche und plausible Ursachen“ kurz ein und nennt Extremwetterereignisse (Stürme, Schnee, Eis, Hochwasser), kriminelle oder terroristische Aktionen, Epidemien und Pandemien. Er erwähnt aber auch, dass durch die „Zunahme dezentraler und stochastischer Stromeinspeisung“ das Risiko des Netzversagens und höherer Ausfallraten steigt. Damit sind Wind – und Sonnenstrom gemeint. Ebenso vergisst er nicht, dass hierbei „technisches oder menschliches Versagen bei der Netzsteuerung und Netzkontrolle“ möglich ist. Doch er vermeidet es, als Ursache hierfür die Klimaschutz- und Energiewendepolitik samt des unzuverlässigen Wind- und Sonnenstroms zu benennen. Folglich findet sich im Bericht auch nicht die naheliegende Idee, vor diesen Folgen der Energiewende zu warnen, geschweige denn, dazu aufzufordern, sie wenigstens zu stoppen. Jedenfalls liest man, insgesamt sei mit guten Gründen davon auszugehen, dass künftig die Ausfallwahrscheinlichkeit zunehmen werde. Der vollständige Bericht hier.

Deutschland hat sich ohne Not zusätzlich hochverletzlich gemacht

Steffen Hentrich, Mitarbeiter im Liberalen Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, schrieb vor einem Jahr (hier): Es ist kein Geheimnis mehr, dass der nahezu ungebremste Ausbau der sogenannten erneuerbaren Energieträger im Kontext eines technisch und ökonomisch völlig überforderten Stromnetzes zum Risiko für die Versorgungssicherheit in Deutschland und zunehmend auch bei unseren europäischen Nachbarn wird.“ Deutschland ist wie alle modernen Industriestaaten durch mögliche Stromausfälle ohnehin hochverletzlich geworden. Aber mit seiner Energiewende-Politik erhöht Deutschlands politische Führung diese Gefahr zusätzlich und ohne Not auf mutwillige, unverantwortliche Weise.

Wie war’s in Deutschland doch vordem
ganz ohne Windstrom so bequem
und ohne Strom aus Fotozellen.
Da kam es nicht zu schlimmen Fällen
wie Stromausfall durch zuviel Wind
und zuviel Sonne. Denn technisch blind
und ökonomisch auch
verlässt man sich auf Windeshauch
und ebenso – auch das nicht fein –
auf hin und wieder Sonnenschein.
Drum droht seitdem so Knall auf Fall
nun in der Tat stets Stromausfall.

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*) Im Dezember 2012 hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Untersuchung zur Vorbeugung von Stromausfällen vorgestellt. Deutschland sei für die Folgen eines großen Blackouts bisher kaum gerüstet. Die Bevölkerung sei darauf nicht vorbereitet. Für einen solchen Fall habe kaum jemand vorgesorgt. Zusammen mit dem TÜV Rheinland, dem Energieversorger Eon und anderen Partnern hat das BKK mögliche Gefahrensituationen für das Stromnetz analysiert, um Ansätze für einen besseren Schutz vor großflächigen und lang anhaltenden Stromausfällen zu entwickeln. (FAZ vom 4. Dezember 2012, Seite 16). Laut einer Umfrage des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2012 sind die Bürger kaum auf einen Notfall vorbereitet. Die wenigsten horten Lebensmittel, Wasser, Batterien oder besitzen gar Notstromaggregate, so Behörden-Sprecherin Ursula Fuchs. “Je städtischer die Menschen leben, desto schlechter sind sie für eine Krise gerüstet.” Viele Menschen gingen fälschlich davon aus, zwei Wochen ohne Strom gut überstehen zu können. “Die wenigsten wissen, dass relativ schnell die Abwasserversorgung zusammenbricht und auch das Handynetz nicht mehr funktioniert”, so Fuchs. (Quelle hier).

Übernommen von K.P. Krauses Blog hier