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Die Sonnenallergie der Klimaforscher

Auch wenn der Einfluss der Sonne auf die Klimaschwankungen in den letzten Jahrzehnten etwas in den Hintergrund gerückt ist: Es gibt sie, die Forscher, die die schwankende Wirkkraft unseres Zentralgestirns auf das Geschehen in der Erdatmosphäre untersuchen, damit auch auf den Klimawandel – und die dabei überraschende Ergebnisse erzielen.

Henrik Svensmark, Leiter der Sonnenforschung an der Technischen Universität Dänemarks in Kopenhagen, ist einer von ihnen. Und er wagt sich weit vor in der Klimadebatte, dem Diskurs mit der womöglich bedeutendsten Tragweite unserer Zeit. Er erhält Widerspruch, natürlich. Dabei sind sich Svensmark und seine Fachkritiker einig: Das Thema „Sonne“ verdient in der Klimaforschung mehr Aufmerksamkeit. Dabei geht es den Beteiligten vor allem um das komplexe Zusammenspiel zwischen unserem Zentralgestirn und ionisierenden Sendboten aus den Tiefen der Galaxie – der „kosmischen Strahlung“.

Svensmark sagt: „Das Klima wird stärker durch Veränderungen der kosmischen Strahlung beeinflusst als durch das Kohlendioxid.“ CO2 habe zwar auch eine Wirkung, klar, „aber sie ist weit geringer, als die meisten heutigen Klimamodelle vorgeben, und auch geringer als der Einfluss der kosmischen Strahlung“. So werde, seiner Einschätzung nach, eine Verdoppelung des Treibhausgases in der Atmosphäre eine Erhöhung der globalen Temperatur um höchstens ein Grad bewirken, und nicht um zwei Grad, wie es heute als „Common sense“ hingestellt wird.

Mit anderen Worten: Die „Klimasensitivität“ von Kohlendioxid sei nur halb so groß wie angenommen. Und, was die Veränderungen im natürlichen CO2-Haushalt der Erdatmosphäre und diejenigen der Temperatur über Zeiträume von Millionen Jahren angeht: Da sei das Treibhausgas eher „ein Sklave der kosmischen Strahlung sowie der durch sie bewirkten Erderwärmung, und eben nicht ihr Herrscher“. Die Höhe des CO2-Anteils sei dabei im Großen und Ganzen der Erwärmung gefolgt, nicht umgekehrt.

Im vergangenen Dezember hat Svensmark erneut eine wissenschaftliche Studie in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ („Nature“-Gruppe) veröffentlicht, mit der er seine These untermauern will. In der Arbeit geht es – zunächst – weniger um die Sonne selbst, als darum, wie unser Klima- und Wettergeschehen durch jene kosmische Strahlung beeinflusst wird, ionisierende Partikel, die permanent auf die Erdatmosphäre einprasseln. Dabei handelt es sich um einen Teilchenstrom, der von explodierenden Supernovae stammt, durch die Galaxie fließt und schließlich, in der Erdatmosphäre angekommen, Einfluss auf die Wolkenbildung ausübt, sie verstärkt.

Der „Missing Link“ oder die Lücke in der Theorie

Hier kommt nun die Sonne ins Spiel: Sie ist es nämlich, die diesen Teilchenstrom entscheidend moduliert. Deshalb, so sagt Svensmark, sei sie der hauptsächliche Akteur des irdischen Klimageschehens. Nicht das CO2. Kürzlich erläuterte er gemeinsam mit seinem Sohn und Ko-Autor Jacob die Hintergründe und Ergebnisse der neuen Studie in einem Interview mit Benny Peiser.

Der Mechanismus ist seit vielen Jahren im Gespräch. Längst unbestritten ist der Einfluss der Sonne auf die galaktische Strahlung. Als nicht vollständig geklärt galt jedoch, wie stark deren ionisierende Teilchen tatsächlich zur Wolkenbildung beitragen. Dies war der „Missing Link“, die Lücke in der Theorie. Mit dem Beitrag des dänischen Forschers, den er unter anderem mit Nir Shaviv von der Hebrew University of Jerusalem geschrieben hat, erheben die Wissenschaftler nun den Anspruch, jenes fehlende Glied eingefügt zu haben. Und zwar nicht nur theoretisch, sondern durchaus praktisch: durch Experimente in großen Kammern, in denen sie den Prozess der Bildung von Wolken in seinen ersten Anfängen im Großversuch nachbilden konnten.

Für die beteiligten Forscher ist die Kette daher jetzt geschlossen: Der Teilchenstrom trifft auf die Erdatmosphäre, ionisiert dort vorhandene mikroskopisch kleine Schwebstoffe, sogenannte „Aerosole“, sorgt so dafür, dass diese sich vergrößern, dass Wasserdampf an ihnen kondensiert und sich so Wolken bilden. Und zwar in den unteren Schichten der Atmosphäre, also dort, wo sie kühlend auf die Erdtemperatur einwirken, weil sie die wärmenden Strahlen der Sonne wieder zurückwerfen. Wolken in den oberen Schichten dagegen halten die auf die Erde eingestrahlte Wärme in der Atmosphäre zurück, erhitzen sie also eher, als dass sie sie kühlen.

Dieser Prozess, den Svensmark und seine Kollegen jetzt beanspruchen, nachgewiesen zu haben, findet in unterschiedlicher Intensität statt, mal stärker, mal schwächer – nach ihrer Lesart in Abhängigkeit von den Launen der Sonne: Ist diese sehr aktiv, ist ihr Magnetfeld also besonders stark, so sendet sie ihrerseits ionisierende Teilchen ab, den sogenannten Sonnenwind, der aber die andere kosmische Strahlung, eben die wolkenfördernde, von der Erde abhält (letztere wird für die bessere Abgrenzung zum „Sonnenwind“ auch als „Galaktische kosmische Strahlung“ bezeichnet).

Das bedeutet: Ist die Sonne aktiv, bilden sich weniger kühlende Wolken und die Erde heizt sich auf.

Die Sonnenflecken als Frühwarnsystem

Eine aktive Sonne geht einher mit einer höheren Zahl und einer größeren Häufigkeit von Sonnenflecken, die bisweilen mit starken Sonnenbrillen sogar zu beobachten sind, kurz vor dem Untergang etwa am Meereshorizont, wenn die Blendkraft nachgelassen hat. Schon zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert hatte der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel einen Zusammenhang zwischen den Sonnenflecken und dem Klima registriert und daraus seine Theorie vom Schweinezyklus abgeleitet. Der Hintergrund blieb ihm allerdings verborgen, weil das technische Rüstzeug der modernen Sonnenforschung fehlte. Womöglich gehen auch die fetten und die mageren Jahre, von denen die Bibel berichtet, auf die regelmäßigen Sonnenschwankungen zurück.

Wohlgemerkt: Der Einfluss der Sonne auf das Erdklima funktioniert laut Svensmarks Forschungen nicht über die Varianz ihrer wärmenden Strahlen, die in der Tat äußerst gering ist – weshalb viele Klimaforscher ihr Wirken rundweg, aber womöglich etwas vorschnell abstreiten. Die Wirkung wäre eine subtilere, elektrophysikalische. Svensmark geht davon aus, dass die Änderung in der Sonnenaktivität einen fünf bis sieben Mal stärkeren Einfluss auf Klimaschwankungen hat als die Sonnenstrahlen selbst.

Ein Symptom, das durch diesen Zusammenhang erklärbar wäre und ihn im Gegenzug bestätigt, sticht statistisch hervor: In der Zeit, in der die Erderwärmung so stark zugenommen hat wie nie seit Beginn der Messungen, nämlich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert, war die Sonne durchschnittlich so aktiv wie mindestens in den letzten 8.000 Jahren nicht. Dies gilt bei den Wissenschaftlern der Sonnenkunde als „common sense“. Dennoch spielt sie in der tonangebenden Klimaforschung als Einflussfaktor für die globale Erwärmung bisher eine untergeordnete Rolle. Auch weil jener Zusammenhang, ausgehend von der solaren Aktivität über die kosmische Strahlung, die Wolkenbildung bis hin zur globalen Temperatur nicht durchgängig nachweisbar war. Zwischen der kosmischen Strahlung und der Wolkenbildung klaffte eine Lücke in der Nachweiskette.

Svensmark und seine Co-Autoren gehen nun davon aus, genau diesen „Missing Link“ geschlossen zu haben. Es handele sich, so sagt er, um einen „Durchbruch im Verständnis davon, wie kosmische Strahlung von Supernovae die Wolkenbildung auf der Erde beeinflusst“, erzielt durch empirische Versuche in ihren Wolkenkammern. So steht es jedenfalls in der Pressemitteilung zu der Veröffentlichung in „Nature Communication“.

Die Studie belege, dass „eine Änderung in der Ionisierung der Atmosphäre“ sehr wohl die Anzahl der Nuklei beeinflusse, aus denen sich Wolken bilden. Die Experimente in ihren Kammern, in denen sie die Atmosphäre und das Spiel der ionisierenden Strahlungen nachbildeten, hätten ergeben: Aus Teilchen, die von der kosmischen Strahlung aufgeladen werden, bilden sich laut Studie „um mehrere Prozent häufiger“ Wolken, als dies bei „neutralen“ Teilchen der Fall sei. Die Versuche seien über 100 Mal wiederholt worden, um das Signal statistisch zu verdeutlichen.

Die Wolken-Versteher

Die Schwankungen im Sonnenwind lassen den Ionenstrom um etwa 20 Prozent variieren. Svensmark und seine Kollegen schreiben nun, ihre Versuche hätte ergeben: Jene „zwanzigprozentige Schwankungsbreite in der Ionen-Produktion kann unter reinen Bedingungen das Wachstum um ein bis vier Prozent verstärken“ (gemeint ist das Wachstum der Partikel, aus denen sich Wolken bilden). Wie stark dieser Effekt im Einzelnen wirke, hänge von regionalen Unterschieden und den entsprechenden Wolkentypen ab.

Der dargestellte Mechanismus passt zu einer weiteren Studie der dänischen Forscher, die sie vor zwei Jahren vorgelegt hatten. Darin hatten sie eine Korrelation festgestellt zwischen plötzlichen, starken Abschwächungen des Sonnenwindes – sogenannte „Forbush-Ereignisse“ – und Änderungen in der Wolkenbedeckung. Darauf verweisen sie jetzt, wenn sie weiter ausführen: Es sei anzunehmen, dass jene Schwankungen beim Wachstum der Teilchen um ein bis vier Prozent wiederum „die Änderungen in der Wolkenbedeckung um etwa zwei Prozent im Anschluss an Forbush-Ereignisse erklären könnten.“ Zwei Prozent mehr oder weniger Wolkenflächen hört sich zunächst nicht bedeutsam an. Da es bei der Beobachtung der Erderwärmung allerdings um Zehntelprozente von Celsiusgraden geht, könnte dieser natürliche Effekt dennoch eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen.

Für die Autoren lassen sich die physikalischen Experimente deckungsgleich mit der Empirie des Klimageschehens unterlegen. Laut Svensmark gilt dies nicht nur für die beschleunigte Erwärmung zwischen 1970 und 1998, die einherging mit Rekordzyklen der Sonne, sondern auch für die Jahre 2006 bis 2017, als ausgesprochen schwache Zyklen registriert wurden – parallel zu einem zwar sehr hohen, aber eben kaum noch weiter ansteigenden Plateau der Globaltemperaturen. Solche Korrelationen ließen sich über die letzten 10.000 Jahre vielfach nachzeichnen (nicht nur die Höhe der Temperaturen, auch die Stärke der kosmischen Strahlung ist über lange Zeiträume rekonstruierbar).

Noch deutlicher fällt das Zusammenspiel bei der Betrachtung der letzten paar Millionen Jahre aus, als die Temperaturen öfter um 10 Grad stiegen oder fielen, während unser Sonnensystem bei seinem Marsch durch die Galaxie einem heftigen Wechselbad von Regionen mit vielen oder wenigen explodierenden Sternen ausgesetzt war – und entsprechend schwankenden Teilchenströmen: „Der Mechanismus könnte deshalb eine natürliche Erklärung liefern“, so schreiben die Autoren der Studie, „für die beobachteten Korrelationen zwischen Klimaschwankungen und kosmischer Strahlung, moduliert von Aktivitäten entweder der Sonne oder von Supernovae in der Nachbarschaft unseres Sonnensystems, betrachtet über sehr lange Zeiträume.“

Physikalischer Unterbau für historische Betrachtungen

Die Forscher aus Dänemark und Israel sind nicht die einzigen, die den Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung, Sonne und Erdklima erforschen. Der britische Teilchenphysiker Jasper Kirkby hat hierbei vor zehn Jahren schon sehr deutliche Korrelationen dokumentiert. Auch Kirkby führt deshalb physikalische Versuche durch, die den dänischen durchaus ähneln, um den dahinterstehenden Mechanismus zu ergründen. Er forscht mit dem Frankfurter Atmosphärenwissenschaftler Joachim Curtius am europäischen Kernforschungszentrum CERN im schweizerischen Genf, wo er – ebenfalls in einer Kammer, aber auch anhand von Computermodellen – die Entstehung von Wolken aus Aerosolen und geladenen Teilchen untersuchte. Und so den physikalischen Unterbau für seine historischen Betrachtungen herleiten wollte.

Kirkby ist Leiter des Projektes „Cloud“ (Cosmics Leaving Outdoor Droplets). Vor zwei Jahren veröffentlichten die CERN-Forscher ein Zwischenergebnis, das in dieser Hinsicht allerdings negativ ausfiel. Bei ihren Versuchen konnten sie den Einfluss der ionisierenden Strahlung auf die Geburt von abkühlenden Wolken (noch?) nicht greifen. Auch deshalb ist er erstmal skeptisch gegenüber den Ergebnissen aus Svensmarks Studie.

„Insgesamt ist das Papier interessant“, bescheinigt der CLOUD-Forscher seinem dänischen Kollegen, „die theoretische Behandlung in dem Papier ist solide und die Experimente scheinen ordentlich ausgeführt zu sein.“ Doch was die Bedeutung der Versuche mit der nachgestellten kosmischen Strahlung für den Klimadiskurs betrifft, geht Kirkby auf Distanz: „Im Hauptteil, bei der ‚Diskussion‘, liegt er falsch, die Annahmen sind zu optimistisch in der Frage, wie relevant der Effekt ist, wie sehr er sich in seinen Auswirkungen auf das Klima messen lässt.“

Die Auswirkungen von zusätzlichen Ionen, die im Falle von stärkerer kosmischer Strahlung das Wachstum von Aerosolpartikeln und so auch die Wolkenbildung forcieren, taxiert er „auf maximal ein Prozent“. Angesichts jener Schwankungen der kosmischen Strahlung um lediglich 20 Prozent bewege sich der Effekt bei einem oder zwei Zehntel eines Prozentpunktes. „Und das führt zu einer absolut nicht signifikanten Änderung bei den Tröpfchen, die zur Wolke wachsen sollen.“ Svensmark hält dagegen und sagt, sein ermittelter Effekt von einem bis vier Prozent sei bereits auf Grundlage berechnet, dass die Ionenschwankung lediglich 20 Prozent betrage.

Ein Erkenntnisinteresse, zwei Forschungsstandorte, zwei unterschiedliche Ergebnisse. Obwohl man sich in einem einig ist: Die Sonne hat einen größeren Einfluss, als mancher in der Klimaforschung wahrhaben möchte. Svensmark meint zu wissen, warum man in Genf bei den „Cloud“-Versuchen keine wesentlichen Effekte in dem angenommenen Mechanismus finden konnte. Er geht davon aus, dass die Nuclei, die man in Genf auf ihre Veränderung durch die kosmische Strahlung untersucht hat, zu klein gewesen seien, „schätzungsweise um den Faktor zehn“. Auch habe sich Kirkby, sagt Svensmark, bei seiner Studie zu sehr auf numerische Modelle gestützt.

Hier allerdings bringt Kirby seinerseits Kritik an den dänischen Kollegen vor: „Solche Experimente allein reichen nicht für die pauschalen Behauptungen aus dem Papier, die Wirkung muss in einem globalen Modell dargestellt werden, und wenn Sie dafür die Ergebnisse aus Dänemark benutzen, dann wird nach meiner Erwartung eine vernachlässigbare Größe herauskommen.“ Auch Svensmark findet es grundsätzlich eine „gute Idee, die Effekte auf die Wolkenbildung auch in einem globalen Modell weiter zu studieren“, aber er bleibt dabei, „dass unsere Beobachtungen den gesamten Zusammenhang von der kosmischen Strahlung über die Aerosole bis zu den Wolken abbilden.“

Beim Wort „Sonne“ gehen Forscher auf Tauchstation

„Das letzte Puzzle-Teilchen“ im Zusammenspiel von Sonne, kosmischer Strahlung, Wolken und Klimawandel gefunden zu haben, wie es die dänischen Forscher in ihrer Presseerklärung zur Studie formuliert haben, ist in der Tat ein hoher Anspruch. Er stößt auch bei einem anderen Klimaforscher, der selbst nicht zu den großen Kassandrarufern in Sachen Weltklima gehört, auf Zweifel. Auch wenn er Svensmark Ansatz wichtig und bislang sträflich unbeachtet findet.

Der Hamburger Klimaexperte Hans von Storch ist in der Fachgemeinde vor allem dafür bekannt, dass er die Klimaforschung für zu stark politisiert hält. Nach seiner Auffassung rührt sie zu einseitig die Alarmtrommel, auch spielten wirtschaftliche Interessen in die Debatte hinein. Dennoch: Svensmarks Presserklärung empfindet auch er als „unseriös“, „sie ‚überverkauft‘ das vermutlich belastbare eigentliche enge Resultat“. Wobei das Papier „einer professionellen Begutachtung unterzogen wurde,“ sagt der Professor am Hamburger Institut für Meteorologie. Ihm scheint, dass bei den Aussagen der Studie hier und da ein Konjunktiv angebrachter gewesen wäre, auch wenn er für sich eine eher begrenzte Expertise in Sachen Wolkenforschung einräumt.

Und dennoch: Von Storch hat kein Verständnis dafür, dass der Beitrag in der Klimadebatte bislang ignoriert wurde. „Obwohl er ein grundsätzlich kontroverses Thema in der Klimadebatte anspricht, die Rolle veränderlicher Sonneneinwirkung nämlich, wurde er in der öffentlichen Debatte nicht – oder kaum – besprochen.“ Er habe auch in seinen wissenschaftlichen Kreisen bisher „nichts von ihm gehört“. Dies hält er „für bedenklich“. Allein die „Welt am Sonntag“ hat sich in ihrer Ausgabe vom 10. Juni ausführlich auf einer Doppelseite des Themas angenommen.

Von Storchs Klage über die Nichtbehandlung bestätigt Svensmark mit anderen Worten: Im Klimadiskurs sei die Sonne so etwas wie eine „heiße Kartoffel“. Wer sie anpacke, verbrenne sich unter Kollegen schnell die Finger, lautet seine Erfahrung, niemand wolle sich dabei zu weit vorwagen, weil alle nur auf das Kohlendioxid verweisen wollten, um den Umbau der Energiewirtschaft voranzutreiben. Dabei streitet Svensmark selbst gar nicht ab, dass CO2 ein Treibhausgas sei, und dass die Industrialisierung mit der Erderwärmung zu tun habe, doch die Sonne sei der stärkere Motor.

Tonangebend seien trotzdem jene Forscher, die reklamieren, dass alle natürlichen Schwankungen – wie die der Sonnenaktivität – in ihrem Einfluss auf den Klimawandel zu vernachlässigen seien. Was Svensmarks Vorbehalt zu bestätigen scheint: Die beiden auf dem Gebiet tätigen Max-Planck-Institute – für Sonnensystemforschung in Göttingen und für Meteorologie in Hamburg – wollten sich auf Anfrage von „Welt am Sonntag“ zu dem Papier nicht äußern.

Svensmark-Kritiker Kirkby zweifelt nicht grundsätzlich am deutlichen Einfluss von Schwankungen bei der Sonnenaktivität auf den Klimawandel, jedenfalls über längere Zeiträume betrachtet. Wie auch? Er selbst hat in einem Aufsatz in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Surveys in Geophysics“ 2008 festgestellt („Cosmic Rays and Climate“, mit überzeugenden Grafiken): Am Beispiel der Alpen würden die seit – mindestens – 2.000 Jahren zu beobachtenden parallelen Sprünge von Temperaturen und Sonnenaktivität den Schluss nahelegen, diese als hauptsächlichen („major“) Einflussfaktor auf das Klima anzusehen, wie es Kirkby bezeichnet: Die mittelalterliche Warmzeit mit „Temperaturen ähnlich den heutigen“, wie er schreibt, die Kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert und ihr Ende, die etwas schwächere Abkühlung zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der anschließende Beginn der Erderwärmung mit einem kleinen Knick zur Mitte des 20. Jahrhunderts, der heutige Stopp der Erwärmung – all dies verläuft in den vielfältigen Grafiken Kirkbys nur allzu deutlich im Rhythmus der Sonnenaktivität.

Wärme? Kälte? Regen? Die Antwort weiß der Sonnenwind

Dabei handelte es sich ganz offenbar nicht um ein regional begrenztes Phänomen, der Zusammenhang gilt nicht nur in der nördlichen Hemisphäre, sondern könne ebenso abgelesen werden an der Entwicklung etwa der Anden-Gletscher. Auch für weitere Parallelen hatte der Genfer Forscher umfangreiche Daten zusammengetragen: Außer den Temperaturen folgt den Ausschlägen der Sonne auch der Rhythmus von Dürren und Regenjahren. Wärme? Kälte? Regen? Trockenheit? Monsun? Die Antwort weiß der Sonnenwind, darf man aus Kirkbys historischen Studien herauslesen, frappant deutlich. Auch wenn er einschränkt, dass die Sonne seiner Ansicht nach in den letzten Jahrzehnten an Dominanz im Klimageschehen gegenüber anderen Faktoren – wie CO2 – eingebüßt habe. In der Paläoklimaforschung jedenfalls ist für Kirkby der Einfluss der Sonne der entscheidende Faktor.

Der Cloud-Forscher sagt: „Die Korrelationen sind viel zu zahlreich und zu vielfältig, als das Ganze als Zufall abtun zu können.“ Es geht ihm vor allem um die Parallelen, die sich über Zeiträume von mehreren hundert Jahren ergeben. Da seien die Schwankungen in der Sonnenaktivität „die einzigen möglichen Faktoren, die sich als äußere Faktoren für die beobachteten Klimaveränderungen anbieten, vielleicht verbunden mit den regelmäßigen internen Oszillationen in der Atmosphäre oder den Ozeanen.“ Die Wärme der Sonnenstrahlen selbst kann es nicht sein, die hat sich in jenen Zeiten so gut wie nicht geändert. Doch auch wenn die Effekte deutlich seien, so gilt für ihn nach wie vor: „Wir haben den Mechanismus noch nicht gefunden.“

Was Kirkby von Svensmark unterscheidet: Der Däne behauptet, das Geheimnis, das hinter dieser Korrelation steht, den Wirkmechanismus, entschlüsselt zu haben, der CERN-Forscher bezweifelt dies. Wird er auf diesem Feld trotzdem selbst weiterarbeiten? Schließlich hat er es selbst auch über Jahrzehnte beackert. „Selbstverständlich“, antwortet Kirkby, „es bleibt eine offene Frage, natürlich treibe ich das weiter voran.“ Und das Papier seines Kollegen Svensmark sei dafür ja auch nutzbar und lesenswert. Es gebe nach heutigem Wissensstand auch nur zwei denkbare Wege, mit denen man Sonne und Klima zusammenführen könnte: Die Ionen aus dem Kosmos und die UV-Strahlung, doch diese wird in der Stratosphäre absorbiert, so dass sie in der unteren Atmosphäre nur schwache Effekte zeigt.

Wird der solare Einfluss in den Klimamodellen zu wenig berücksichtigt? „Es ist doch ganz einfach“, antwortet Kirkby: „So lange ein Mechanismus nicht ausreichend abgebildet ist, kann der vermutete Effekt – etwa der kosmischen Strahlung – nicht in die Modelle eingebaut werden.“ Fehlt es an Geld bei der Sonnenforschung? „Ich weiß nicht, wie viel da hineingesteckt wird. Viel auf jeden Fall in die satellitengestützte Erkundung der Sonne selbst. Zu wenig dagegen in den Zusammenhang zwischen Sonne und Klima“, sagt Kirkby – und ist um Versöhnlichkeit bemüht: „Ich glaube aber, dass das Thema in der Klimadebatte seriös behandelt wird.“

Römisches Klimaoptimum, frühmittelalterliche Kälteperiode, hochmittelalterliche Warmzeit, frühneuzeitliche „Kleine Eiszeit“, alles passt mit der rekonstruierten Sonnenaktivität zusammen, bis hin zur Erwärmung ab Mitte des 20. Jahrhunderts, möglicherweise mit der Verzögerung von mehreren Jahren. Aber gilt dieser Zusammenhang mit unserem Zentralgestirn auch in allerjüngster Zeit, etwa ab den 1980er-Jahren? Abgesehen davon, dass sich nun längst auch das CO2, der Mensch also, als „externer Faktor“ ins Geschehen eingemischt hat, wie stark auch immer?

Gibt es eine „versteckte“ Erwärmung?

Was theoretisch einen Unterschied bei diesem Zusammenhang zwischen früher und heute ausmachen könnte: Durch die Industrialisierung hat der Mensch, populär ausgedrückt, die Luft erheblich verschmutzt – eine Entwicklung, die in den reichen Ländern dank gewachsenen Umweltbewusstseins abgemildert werden konnte, die aber heute umso stärker manches Schwellenland plagt. In den Worten der Atmosphärenforscher heißt dies, es befinden sich erheblich mehr Aerosole, Schwebstoffe in der Luft, vor allem Sulfat-Teilchen. Diese aber reflektieren die Sonneneinstrahlung zum einen selbst, direkt also, sie befördern aber auch die Wolkenbildung aus ihren winzigen Nuklei heraus, wirken somit doppelt.

Ist also deshalb seit der Industrialisierung der Wolkenbildungsprozess beschleunigt und verstärkt? Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, als die Luft noch sauberer und dieser Prozess deshalb gehemmt war? Anders ausgedrückt, in die Zukunft gefragt: Wird also dann, wenn eine effektivere Umweltpolitik endlich weltweit greift und die heutige dreckige, aerosolreiche Luft gereinigt ist, sich die Erderwärmung erst richtig beschleunigen? Haben wir es also heute mit einer zusätzlichen, aber versteckten Temperaturerhöhung zu tun, die nur statistisch vernebelt ist, durch die reflektierenden Aerosole aus den Industriefeuerungsanlagen sowie die von ihr verstärkten Wolkenbildung?

Klimaforschungsinstitute und auch der Weltklimarat IPCC haben diese alarmierende These eine Zeitlang vertreten oder vertreten sie immer noch. Doch hierbei konnten die Atmosphären- und Wolkenforscher um Kirkby aus Genf inzwischen für mehr Klarheit sorgen. Im Jahr 2016 veröffentlichten sie in der Zeitschrift „Nature“ eine Studie, die hinsichtlich dieser „versteckten Erwärmung“ Entwarnung gab. „Wir konnten zeigen, dass bei einem saubereren Himmel die natürlicheren Partikel, die von Bäumen stammen, effektiver werden.“ Vor allem die Absonderungen von Pinien, die damals erheblich weiter verbreitet waren, spielten dabei eine Rolle. Deren natürliche Partikel, Kohlenwasserstoffe, haben bei der Wolkenbildung eine umso größere Bedeutung, je weniger Sulfate aus den Industrieschloten den Himmel verdüstern. Dies haben die Cloud-Forscher nach Untersuchungen in den Schweizer Bergen und in ihrer Wolkenkammer am CERN-Forschungsinstitut empirisch nachweisen können. Daher: „Es wird auch dann noch viele Wolken geben, wenn der Himmel gereinigt ist“, sagt Kirkby.

Die bisherigen Klimamodelle, die aus einer solchen – nur durch Industrieabgase „versteckten“ – zusätzlichen Erwärmung ausgingen und daraus die wahrscheinlichen Temperaturen im Jahr 2100 ableiteten, lagen bei der Beurteilung dieses Effektes laut „Nature“ um etwa 50 Prozent daneben. Kirkby: „Es stellte sich heraus, dass diejenigen Modelle, die eine sehr hohe Temperatur zum Ende des Jahrhunderts vorhersagten, exakt diejenigen sind, die von einer relativ wolkenfreien vorindustriellen Welt ausgehen.“ Und die gab es eben nicht.

Vielmehr waren die Bedingungen der Wolkenbildung vor der Industriellen Revolution den heutigen ziemlich ähnlich. Auch diese Erkenntnis führte zu einer neuen Sicht auf die Computermodelle, die Anhaltspunkte zur globalen Temperatur in 80 Jahren liefern sollen. Sie sind weder besonders scharf in ihrer Aussage noch können sie als Ausdruck von Konsens in der Wissenschaft gelten.

Die Debatte ist noch längst nicht beendet

In der öffentlichen Diskussion ist heute fast ausschließlich vom Kohlendioxid und somit vom Menschen die Rede, wenn es um die Ursachen des Klimawandels geht. Parallel dazu heißt es, in der Gemeinde der Klimaforscher seien sich 97 Prozent aller Experten einig. Worüber diese Einigkeit aber konkret bestehen soll, bleibt dabei fast immer offen. Darüber, dass es wärmer geworden ist? Dies vielleicht noch am ehesten. Darüber, dass diese Erwärmung sich fortsetzen wird? Da wird es womöglich schon schwieriger. Vor allem aber bei der Frage, wie hoch der Einfluss des Menschen sei, ist man sich alles andere als einig. So ist beispielsweise für viele die relativ hohe Temperatur der vergangenen drei Jahre ein Beweis dafür, dass die Erwärmungspause, die nach dem Millennium eingesetzt hatte, inzwischen beendet sei. Inzwischen stiegen die Temperaturen wieder, wenn auch eher geringfügig. Manche wollen diese Pause gar nicht ausgemacht haben, viele andere schon – und beileibe nicht nur die vielzitierten „Klimaskeptiker“. Selbst in einem Bericht des Weltklimarat IPCC ist in dem Zusammenhang von einem „Hiatus“ (Pause“) die Rede.

Andere wiederum sehen die richtige Pause erst vor uns. Darunter sogar auch James Hansen und Gavin Schmidt, der frühere und der jetzige Direktor des Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA. Beide sind ansonsten eher bekannt durch ihre Warnungen vor der ganz großen Klimakatastrophe. Doch kürzlich schrieben sie – mit mehreren anderen Kollegen – in einem Papier, es sei „plausibel, wenn nicht wahrscheinlich, dass der Klimawandel in den nächsten zehn Jahren den Eindruck einer Pause (‚Hiatus‘) erwecken wird“.

Und warum? „Wegen einer Kombination aus dem Sonnenzyklus und dem starken El Nino 2016“ – einer regelmäßigen Klimaanomalie im Pazifik, die dieses Mal außergewöhnlich stark ausgefallen war und die globalen Temperaturen 2015, 2016 und wohl auch 2017 stark nach oben gepusht hat, bevor sie sich jetzt, grob gesagt, wieder auf dem zuvor herrschenden Plateau eingependelt haben. Schmidt und Hansen meinen dann auch ganz pauschal: „Wir dürfen die Schwankungen der Sonne nicht unterschätzen im Vergleich zur Schieflage in der energetischen Strahlungsbilanz.“

Immer wieder erweckt die heutige Debatte über den Klimawandel den Eindruck, Kohlendioxid sei der alleinige Verursacher des Klimawandels, und die Erwartungen über dessen Auswirkungen müssten ständig nach oben korrigiert werden. Dies gilt sicher nicht für Svensmark, Kirkby oder andere (wie etwa Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning, Autoren des Buches „Die kalte Sonne“ sowie Herausgeber des gleichnamigen Blogs), die die solare Komponente bei der Erderwärmung erforschen. Sie alle stellen nicht infrage, dass CO2 ein Treibhausgas ist. In den letzten zehn Jahren sind gleich eine ganze Reihe von Studien erschienen, die die „Klimasensitivität“ von CO2, also seinen Einfluss auf die Temperaturentwicklung, geringer einschätzen als etwa der Weltklimarat IPCC. Was bei dessen Sachstandsberichten fast unterging: Der IPCC selbst hat seine Schätzungen hierbei zuletzt eher zurückgenommen als erhöht.

Die Begriffe „Klimaleugner“, auch schon „Klimaskeptiker“ sind einfach unsinnig. Dies vor allem, wenn es dabei um Menschen geht, die Ausmaß, Ursachen oder auch Folgen des Geschehens lediglich anders gewichten. Es ist durchaus nicht unumstritten, um wieviel Grad sich die globale Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts erhöhen wird – und schon gar nicht, wie hoch der menschliche und wie hoch der natürliche Anteil daran sein wird. Wer dies ignoriert und behauptet, die wissenschaftliche Debatte sei beendet, stellt die Dynamik der Forschung in sträflicher Weise infrage. Es bleibt spannend.

Titel der Studie: „Increased ionization supports growth of aerosols into cloud condensation nuclei“. Erschienen in „Nature Communications“. Autoren: Henrik Svensmark, Martin B. Enghoff, Nir J. Shaviv und Jacob Svensmark. Erschienen in „Nature Communications“, Dezember 2017.

 

Anmerkung der EIKE-Redaktion: Wir danken den Herren Dirk Maxeiner (Achgut) und Ulli Kulke für ihre freundliche Genehmigung zum Abdruck des Artikels.

An dieser Stelle darf nicht unerwähnt bleiben, dass zwei EIKE-Autoren im April 2017 eine begutachtete Facharbeit zu einem verwandten Thema veröffentlicht haben. In ihr wird der Einfluss der Sonne auf die Erdtemperatur der letzten 2000 Jahre statistisch signifikant belegt (TOASCJ-11-44). Die „Sonnenallergie“ der klimaforscher beschränkt sich daher nur auf den Teil von Wissenschaftlern, die neben dem anthropogenen CO2 alles andere inzwischen aus den Augen verloren haben. Scheuklappen nannte man dies früher, heute ist es wohl eher politische Korrektness oder Angst vor Ausgrenzung im Kollegenkreis.

Horst-Joachim Lüdecke, EIKE-Pressesprecher




Die Sonne im April 2018: Klima­empfindlich­keit gegen­über CO2 und die Kohle­kommission

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider komme ich urlaubsbedingt erst jetzt dazu, Ihnen über den April 2018 zu berichten. Die Sonne war auch im vergangenen April sehr wenig aktiv. An 16 Tagen war die Sonne vollständig fleckenlos; die Sonnenfleckenzahl des Monats betrug weniger als ein Drittel des zu Erwartenden.

In unserem März-Bericht hatten wir die neuesten Forschungsergebnisse zur Klimaempfindlichkeit gegenüber CO2 vorgestellt. Danach ist die Klimaerwärmung bis zu 45 % geringer als uns das IPCC und der mainstream der Klimawissenschaftler glauben lässt. Das Interessante aber war die Reaktion des mainstreams darauf: die Methoden der Arbeit von Curry und Lewis werden nicht angezweifelt. Aber es könnte ja sein,- so der mainstream – dass die Erde in der Zukunft ganz anders, nämlich wärmer auf CO2Emissionen reagiert. Das kann man eher spekulative Wissenschaft nennen, nämlich auf Modelle zu vertrauen, die in der Vergangenheit versagt haben und weder Meeresströmungen noch Wolken abbilden können.

Das Fundament des Pariser Abkommens ist also zusammengebrochen. Bis 2100 werden wir, was immer wir tun, die 2 Grad-Grenze nicht überschreiten. Was passiert nun mit der weltweiten Kohlenutzung? Außer in Europa und Kanada gibt es keinen Abschied von der Kohle. China und Indien dürfen nach dem Pariser Abkommen- wie alle Entwicklungsländer- die Kohlekraftwerkskapazitäten massiv ausweiten. In China kommen 280 000 MW hinzu in Indien 174 000 MW. Zum Vergleich: die gesamte Braunkohlenflotte Deutschlands hat eine Kapazität von 22 700 MW. 1600 Kohlekraftwerke werden weltweit in 62 Ländern gebaut, die meisten übrigens durch chinesische Kraftwerksbauer und mit Hilfe chinesischer Kredite. So etwa 15 300 MW in Pakistan, 16 000 in Bangladesh, selbst Myanmar 5100 MW. (Quelle : South China Morning Post). Insgesamt wird die Kohlekraftwerkskapazität weltweit um 43 % erweitert. Selbst Japan setzt auf Kohle, versucht allerdings mit Hilfe von CCS (Carbon Capture and storage), die CO2-Emissionen nicht weiter ansteigen zu lassen. Daher erscheinen die CO2-Verminderungsziele Japans auch eher bescheiden : 16 % bis 2030 und 25 % bis 2050. Zum Vergleich Deutschland 2030 40 % und 2050 80 bis 95 %.

Was andere Länder nicht schaffen, wollen wir mit Hilfe einer Kohlekommission erreichen, die eben nicht mit Energie-, Netz- und Technologieexperten besetzt ist, sondern mit Greenpeace, BUND und lokalen Bürgerinitiativen gegen Braunkohle. Dass allein in der Lausitz eine jährliche Wertschöpfung von 2 Milliarden € aufs Spiel gesetzt wird, werden die Wähler in diesem Raum im nächsten Jahr bei den Wahlen in Brandenburg und Sachsen nicht vergessen haben, zumal die ehemaligen Ministerpräsidenten von Brandenburg (SPD), Platzeck, und Sachsen (CDU), Tillich, der ehemalige Kanzleramtsminister Pofalla, flankiert von einer ehemaligen grünen Volkswirtin von AGORA an der Spitze der Kommission stehen. Aber was sind schon verlorene Landtagswahlen, wenn es doch um die Rettung der Welt geht ! Und dann sind ja noch die Grüne Gunda Röstel von der Stadtentwässerung Dresden und der Grüne Rainer Priggen, Vorsitzender des Lobbyverbandes Erneuerbare Energien in Nordrhein-Westfalen als Experten in der Kohlekommission. Auf die Idee auch Kritiker der alternativen Windenergie, die mittlerweile die grösste Naturzerstörung in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg verursacht hat, ist kein Politiker der Bundesregierung gekommen. Dass die Verdreifachung der Windenergiekapazität in Deutschland zu einem durchschnittlichen Abstand der Windmasten von 2,7 km führt, interessiert die Bundesregierung nicht.

Am Parlament vorbei darf nun Prof. Schellnhuber seinen Traum von der “Grossen Transformation” ausleben. In einem Gutachten für die Bundesregierung hatte der von ihm geleitete Sachverständigenrat WBGU 2011 einen ” Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation” vorgelegt. Die Kernthese des WBGU ist folgende: das gegenwärtige Wirtschaftsmodell (“fossiler industrieller Metabolismus”) sei normativ unhaltbar. Der Umbau der Weltwirtschaft müsse schnell gehen, auf Kernenergie und Kohle sei gleichzeitig und kurzfristig zu verzichten. In Deutschland solle demnach der Klimaschutz allgemeines Staatsziel werden, an dem das Handeln von Legislative, Exekutive und Judikative ausgerichtet werde. “Um Zukunftsinteressen institutionell zu verankern, empfiehlt der WBGU zu erproben, das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren um eine deliberative ‘Zukunftskammer’ zu erweitern. Um interessens- und parteipolitische Einmischung zu vermeiden, könnte die Zusammensetzung dieser Kammer beispielsweise durch Losverfahren ermittelt werden.”

Dem Losverfahren kommt die Besetzung der Kommission schon ziemlich nahe. Da es zur Zeit keine wirklich belastbare Alternative durch erneuerbare Energien weder hinsichtlich der Versorgungssicherheit noch der Wettbewerbsfähigkeit gibt, heißt Dekarbonisierung nichts anderes als  Deindustrialisierung. Die Chinesen kommen aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Nach dem Motto Frechheit siegt und Dummheit verliert, haben sie nun verlauten lassen, dass ihr massives Kohlekraftwerksprogramm aus dem mit 100 Milliarden Dollar jährlich gespeisten Pariser Green Climate Fund finanziert werden soll. Die 100 Milliarden Dollar sollen von den Industrieländern getragen werden; Deutschland hatte 2016 einen Beitrag von 8,5 Milliarden € ab 2020 in Aussicht gestellt. Trump war clever genug, rechtzeitig aus diesen Pariser Schildbürgerstreichen auszusteigen.

Es grüßt Sie kopfschüttelnd
Ihr
Fritz Vahrenholt




Totale Phantasie – Wind und Sonne liefern 100% Energie

Jedoch erbringen Wind- und Solarenergie im globalen System der Dinge kaum einen Beitrag und der ist wie ein Buchungs-Rundungsfehler.

Kurzum, selbst mit massiven und endlosen Subventionen wird die Wind- und Solarbranche immer Energie der „Zufälle“ sein. Und zu Behaupten, dass sie eines Tages die Welt bestimmen werden, klingt wie die kranken Beschimpfungen in Austin Powers „Nemesis, Dr. Evil“.

Hier ist Matt Ridley, der den Unsinn „Eines Tages bekommen wir alle 100% unserer Energie von der Sonne und dem Wind“ deutlich beschreibt.

Die grüne Bewegung ist in zwei Teile zerbrochen: Was passiert als nächstes?

Erschienen auf Reaction, von Matt Ridley, 7. November 2017

Sie können es immer merken, wenn eine UN – Klimakonferenz (COP) ansteht, denn es gibt jede Menge sorgfältig abgestimmter Pressemitteilungen darüber, wie heiß es in der Zukunft ist oder werden wird. Die Medien produzieren solche Alarmmeldungen zeitlich abgestimmt und diese Woche findet in Bonn sicher der übliche Zirkus statt, mit Tausenden von Diplomaten, Büro-, NGO-, Umwelt- und Twitterkraten.

Skeptiker und Laue-Erwärmer sind trotz der fallenden Umfragewerte nicht willkommen: In Großbritannien ist die „Besorgnis“ über den Klimawandel von 82% im Jahr 2005 auf heute 60% gesunken – was mit den wissenschaftlichen Beweisen übereinstimmt, dass sich die Erwärmung verlangsamt und weniger schädlich ist, als die Modelle vorhersagen.

Wie Professor Myles Allen von der Universität Oxford im September sagte: „In unseren Beobachtungen haben wir diese schnelle Beschleunigung der Erwärmung nach 2000 nicht gesehen, die die Modelle berechnen. „Es ist schön, dies verbindlich bestätigen zu können, aber natürlich hat die Öffentlichkeit die Wahrheit schon seit einiger Zeit erkannt.

Unterdessen erklärt die NASA, dass der Globus 14% mehr grüne Vegetation als vor 33 Jahren hat, hauptsächlich wegen des zusätzlichen Kohlendioxids in der Luft, was die Pflanzen schneller wachsen lässt und diese weniger Wasser brauchen und das in allen Ökosystemen von der Arktis bis zu den Tropen.

 

Deutschland ist ein unangemessener, ja geradezu peinlicher Ort für den Klimazirkus. Ihre „Energiewende“ ist wohl die teuerste, ehrgeizigste und umfassendste CO2-Reduktionspolitik der Welt, bei der Größe des Landes. Aber es ist eine ziemlich große Katastrophe, in ihren eigenen Begriffen (Emissionen bleiben hartnäckig hoch), sowie ökonomisch und ökologisch. Es ist ein Hauptpunkt in den Gesprächen zwischen den politischen Parteien, eine neue „Jamaika“ -Koalition zu gründen, mit der die Grünen versuchen, die „Kohle“ aus der Koalition zu nehmen und die Freien Demokraten versuchen, sie zu behalten.

Die deutsche Landschaft ist jetzt mit 28.000 Windanlagen, pockennarbige Ausschläge von Solarparks und Zelten von anaeroben Faulbehältern verschandelt. Erneuerbare Energien liefern jetzt mehr als ein Drittel des deutschen Stroms, was wie ein grüner Triumph klingt. Aber die Kosten sind enorm. Die gesamten Subventionierungskosten belaufen sich auf rund 190 Milliarden Euro und steigen bis 2025 auf insgesamt 500 Milliarden Euro. [das reicht nicht, der Übersetzer]

Trotzdem sind die Auswirkungen auf die Emissionen gering, auch wenn man Biogas als kohlenstoffarm einstuft (was nicht der Fall ist). Durch das notwendige back-up, wenn die erneuerbaren Energien nichts liefern, während die Kernkraftwerke abgeschaltet werden (ist das Land nicht in der Lage, seine Energieerzeugung aus Kohleverbrennung zu reduzieren, im Gegenteil, da die Kernkraftwerke abgeschaltet werden (um die vom Tsunami in Fukushima verängstigten Grünen zu besänftigen) musste Energie aus Kohle sogar ausgeweitet werden. In den letzten fünf Jahren wurden Kohlekraftwerke mit 10 Gigawatt gebaut. Wen wundert es da, dass im vergangenen Jahr, die Kohlendioxidemissionen in Deutschland sogar gestiegen sind.

 

Inzwischen verursachen die erneuerbaren Energien sowohl eine ökologische als auch eine ökonomische Katastrophe. Die Windparks töten jedes Jahr Tausende von seltenen Greifvögeln, die Biogasanlagen verursachen Bodenerosion und –vergiftung, während auch die Solarparks das Land industrialisieren und denaturieren.

Viele sogenannte „Umweltschützer“ sind beschämend still. „Wenn neben Chemieanlagen oder Kernkraftwerken die toten Adler und Rotmilane gefunden würden, wäre die öffentliche Reaktion heftig und wütend“, sagt Michael Miersch von der Deutschen Wildtierstiftung.

Wie dieses Zitat illustriert, zerbricht die grüne Bewegung. Die Hälfte davon wird immer schriller zugunsten der Erneuerbare-Energien-Industrie, eines kriecherischen Kapitalismus der den Armen (zusätzlich durch überzogene Abgaben auf die Konsumenten) unverhältnismäßig viel Geld abnimmt und es überproportional an die Reichen gibt. (Um meine Interessen offenzulegen, mein Familienunternehmen erhält Geld für eine Windenergieanlage, welches wir verschenken, aber wir haben viele weitere Angebote abgelehnt; auch erhalten wir Geld aus nicht subventioniertem Kohlebergbau.)

 

So sind in ganz London unlängst Anzeigen erschienen, die sich der Halbierung der Kosten der Windenergie rühmen, nicht überzeugend, denn sie bieten nicht an, die Subventionen und ihre Abhängigkeit davon aufzugeben. Sie tragen die Logos von Windfirmen und großen grünen Konzernen wie Greenpeace und WWF. Big Green verhält sich zunehmend wie der PR-Arm von Big Wind.

Andere Grüne und Klimawissenschaftler haben jedoch das Vertrauen in erneuerbare Energien verloren, indem sie argumentieren, dass diese Gelder von lohnenswerteren Projekten weggeleitet wurden und in einigen Teilen der Welt die Kernkraft effektiv getötet haben – weil Kernkraft wirtschaftlich nicht beliebig ein- und ausgeschaltet werden kann, um der intermittierenden Art des Windstroms zu entsprechen.

Die Windkraft hat im vergangenen Jahr weltweit nur 0,7% zum gesamten Energieverbrauchs (einschließlich Transport und Wärme) beigetragen und zeigt damit, wie gering der Beitrag zur Dekarbonisierung auch nach Jahrzehnten der Subvention ist.

Diese beiden Gruppen der Grünen – diejenigen, die argumentieren, dass nur die Kernenergie in ausreichendem Umfang CO2-freie Energie liefern kann, im Vergleich zu denjenigen, die mit erneuerbaren Energien verheiratet sind, zu welchen Kosten auch immer. Letztere sind innerhalb des wissenschaftlichen Establishments dumm aufgefallen. Eine im Dezember 2015 veröffentlichte Studie des Stanford-Universitätsprofessors Mark Jacobson und Kollegen argumentiert, dass die kontinentalen USA bis 2050 fast 100% ihres Energiebedarfs allein durch Wind, Wasser und Sonnenenergie decken könnten.

 

Eine Widerlegungsstudie, im Juni dieses Jahres von Christopher Clack und 20 Kollegen verschiedener Universitäten und Unternehmen in derselben Zeitschrift (Proceedings of the National Academy of Sciences) veröffentlicht, zeigt auf, dass Jacobson absurde Annahmen getroffen habe, um zu seiner Schlussfolgerung zu gelangen. Zum Beispiel müsste Amerika seine Wasserkraftkapazität um einen unplausiblen Betrag erhöhen, um damit intermittierende Wind- und Sonnenenergie zu sichern. Physikalisch ist das nicht machbar, geschweige denn umweltfreundlich – Staudämme sind nicht gut für die Tierwelt.

Dr Clacks Paper argumentiert, dass Dr. Jacobsons Arbeit „Modellierungsfehler enthält; falsche, unplausible und / oder unzureichend unterstützte Annahmen und Methoden anwendet, die für die Aufgabe ungeeignet sind. Kurz gesagt, die durchgeführte Analyse unterstützt nicht die Behauptung, dass ein solches System zu vernünftigen Kosten funktionieren und verlässliche Leistung liefern könnte. “

Zum Erstaunen der gesamten Welt der Wissenschaft, hat Dr. Jacobson daraufhin die Zeitschrift und Dr. Clack und seine Kollegen wegen Verleumdung verklagt und Schadensersatz in Höhe von 10 Millionen US-Dollar gefordert. Jacobson argumentiert, dass das Clack-Papier „materiell irreführende Fehler“ enthält und die Entscheidung, es zu veröffentlichen, „hatte schwerwiegende Auswirkungen“ auf seinen Ruf und seine Karriere.

Die Geschichte der Wissenschaft ist voll von Fehden, oft bitteren, die auf Isaac Newtons Rache gegen Gottfried Leibniz und darüber hinaus zurückgehen. Aber so funktioniert Wissenschaft – durch Meinungsverschiedenheiten, gefolgt von Diskussionen, und nicht, indem Sie Ihren Feind vor Gericht bringen. „Vor Gericht gehen, um wissenschaftliche-Probleme zu lösen? Generell eine schlechte Idee “ twitterte Gavin Schmidt von der NASA – der dennoch einen ähnlichen Rechtsstreit des Klimaforschers Michael Mann gegen den Journalisten Mark Steyn verteidigt hat.  „Enorm abkühlend für den akademischen Diskurs. Würde ich jemals ein Paper schreiben, das Jacobsons Analysen in Frage stellt, auch wenn sie falsch liegen? Auf keinen Fall „, twitterte Professor Roger Pielke von der Colorado University in Boulder.

Wenigstens einigen der in Bonn sich treffenden Klimatokraten dämmert langsam, dass ihr Erfolg, die Welt hinsichtlich der zukünftigen globalen Erwärmung zu erschrecken, einen Ausbruch des profitablen Kapitalismus unter der Tarnung der Rettung des Planeten ermöglicht hat, ohne Rücksicht auf die Realität. Der Ökonom Bruce Yandle hat einen Begriff für dieses Phänomen, wonach frommes Predigen mit reiner Profiteure einhergeht: „Schwarzhändler und Baptisten“.

Während der Prohibition in den 1920er Jahren entwickelte sich ein unheiliges Bündnis zwischen Baptistenpredigern und der lukrativen Schwarzhändlerindustrie, die beide ein Alkoholverbot befürworteten, die einen durch fehlgeleitete Prinzipien, die anderen, weil sie zynisch einen Weg sahen, den Preis ihres Produkts zu erhöhen und den Verbraucher zu täuschen. Nach etwas mehr als einem Jahrzehnt brach die Prohibition unter dem Gewicht ihrer eigenen heuchlerischen Widersprüche zusammen. Wird die Grüne Prohibition den gleichen Weg gehen? Verdienst hat sie es sicherlich.

Gefunden auf stopthesethings vom 13.11.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

Wind & Sun Undone: 100% Renewables Claims Complete Fantasy




Das solare Omen*

Hunderttausenden Menschen im Erste-Welt-Land Deutschland wurde der Strom abgedreht, weil sie sich die Energiepreise nicht mehr leisten können. [Stand davon auch nur schon ein einziges Mal etwas in der „Süddeutschen Zeitung“? Anm. d. Übers.] Natürlich sorgt auch Hitze für Todesfälle, und das größte derartige Ereignis hitzebedingter Todesfälle war in Europa im Jahre 2003 aufgetreten. Im Jahre 2015 schrieb Dave Rutledge: „Während der Großen Europäischen Hitzewelle 2003 starben 70.000 Menschen, die meisten von ihnen zu Hause. Das ist ein schlimmer Tod. Die zu hause gebliebenen Menschen hätten durch eine 140 Dollar teure Kühleinrichtung gerettet werden können, aber nur, wenn sie sich den Strompreis hätten leisten können“.

Die gesamte, das Klimasystem der Erde antreibende Energie kommt von der Sonne. Könnte es also eine solare Komponente bei dem Ereignis 2003 gegeben haben? Eine Anzahl von Solarparametern zeigt, dass das durchaus der Fall sein könnte:

Figure 1: Solar Wind Plasma Temperature 2000 – 2017

Figure 2: Solar Wind Plasma Speed 2000 – 2017

Die Abbildungen 1 und 2 zeigen eine große Ausnahmelage im Jahre 2003, dem Jahr der Todes-Hitzewelle in Europa. Stützende Beweise kamen vom F10.7-Fluss, welcher hier gegen Sonnenflecken aufgetragen ist:

Figure 3: Hemispheric Sunspot Area and F10.7 Flux 1985 – 2016

Der F10.7-Fluss folgt dem Sonnenflecken-Gebiet außer bei einem Ausreißer im Jahre 2003, als der F20.7-Fluss einen deutlich höheren Spitzenwert erreichte. Was könnte die Ursache dafür gewesen sein, dass Europa seine eigene Hitzewelle hatte, welche die allermeisten anderen Gebiete des Planeten gar nicht betroffen hat? Das Klima reagiert in der Tat auf höhere Niveaus solarer UV-Strahlung, wie es in dieser Studie von Haigh et al. 2005 beschrieben worden ist. Darin heißt es:

Die Ergebnisse zeigen eindeutig eine Abschwächung und polwärtige Verschiebung der Jets, wenn die Sonne aktiver ist, wie es von den Modellstudien prognostiziert worden ist. Die GCMs prophezeiten auch eine Reaktion auf höhere Niveaus solarer UV-Strahlung bei der troposphärischen mittleren Meridional-Zirkulation. Diese bestand in einer Abschwächung und einer Ausdehnung der Hadley-Zellen sowie einer polwärtigen Verschiebung der Ferrel-Zellen. Es ist interessant zu sehen, dass genau diese Umstände, welche stark mit der Sonnenaktivität korreliert sind, jetzt in NCEP-NCAR-Daten der Vertikalgeschwindigkeit auftauchten (Gleisner and Thejll 2003).

Jetzt scheint das Gegenteil zu passieren, ist doch EUV während der letzten beiden Jahre rapide gesunken, wie der Lyman Alpha Solarindex zeigt:

Figure 4: Lyman Alpha Solar Index solar cycles 22, 23 and 24 aligned on minima

Die Lyman-Alpha-Linie ist eine Spektrallinie von Wasserstoff, welcher emittiert wird, wenn das Elektron von n=2 orbital auf n=1 orbital fällt, wobei N die prinzipale Quantenzahl ist [Original: The Lyman-alpha line is a spectral line of hydrogn emitted when the electron fall from the n=2 orbital to the n=1 orbital, where n I s the principal quantum number.]. Sie liegt im Vakuum-ultravioletten Teil des elektromagnetischen Spektrums, und deswegen erfolgen Messungen der Lyman-Alpha-Emissionen durch Instrumente im Orbit. Das auf die Obergrenze der Erdatmosphäre treffende Sonnenlicht aus dem Weltall besteht zu etwa 50% aus infrarotem, zu 40% aus sichtbarem und zu 10% aus ultraviolettem Licht mit einer Gesamt-Intensität von etwa 1400 W/m² im Vakuum. Am Boden setzt sich das Sonnenlicht zusammen aus 44% sichtbarem und 3% ultraviolettem Licht, der Rest ist Infrarot-Licht. Die Atmosphäre blockiert etwa 77% der solaren UV-Strahlung, fast durchweg in den kürzeren UV-Wellenlängen.

Die Bedeutung von Abbildung 4 liegt darin, dass sie zeigt, dass EUV auf Niveaus wie in solaren Minima gesunken ist. Normalerweise sind schwache Sonnenzyklen wie der Zyklus 24 lange Zyklen. Falls der Zyklus 24 nach 12 Jahren sein Ende findet, was ihn an den Rand der Graphik bringen würde, dann wird er noch drei weitere Jahre andauern. Daher ist es höchstwahrscheinlich, dass das solare Minimum lang, intensiv und relativ fleckenfrei verlaufen wird. Die Hadley-Zellen werden der Theorie zufolge schrumpfen und sich verstärken. Möglich, jedoch unwahrscheinlich ist auch, dass der Zyklus 24 schwach und kurz ist, wie es das Solarmodell von Ed Fix prophezeit. Wie auch immer, es werden demnächst interessante Entwicklungen auftreten.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/07/05/the-solar-harbinger/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Über 20 neue Studien belegen eine Verbindung zwischen derzeitigen Klimatrends und Solarantrieb

Die immer mehr auftauchenden Auswirkungen der Sonnenaktivität (SS) auf die globalen Temperaturen (GT), besonders während der letzten Jahrzehnte, sind überwältigend bewiesen“ — Huang et al., 2017

Immer mehr stellen Wissenschaftler eine robuste Verbindung zwischen Sonne und Klima fest

(1)  Yndestad und Solheim, 2017

Perioden mit wenigen Sonnenflecken gehen einher mit niedriger Sonnenaktivität und kalten Klimaperioden. Zeiten mit vielen Sonnenflecken sind verbunden mit hoher Sonnenaktivität und warmen Klimaperioden. … Studien, die cosmogenic [?] Isotopendaten und Sonnenflecken untersuchen zeigen, dass wir gegenwärtig ein Großes Aktivitäts-Maximum durchlaufen haben, welches etwa im Jahre 1940 begann und jetzt abklingt (Usoskin et al., 2003; Solanki et al., 2004; Abreu et al., 2008). Weil Große Maxima und Minima im Zeitmaßstab von Jahrhunderten und Jahrtausenden auftreten, können sie nur mittels Proxy-Daten untersucht werden, das heißt, die Sonnenaktivität muss rekonstruiert werden mittels zeitangepasster Be10 und C14-Daten. Die Schlussfolgerung lautet, dass das Aktivitätsniveau des Modernen Maximums (1940 bis 2000) ein relativ seltenes Ereignis ist, wurde doch ein ähnlich hohes Niveau der Sonnenaktivität erst vor 4 bis 8 Jahrtausenden wieder angetroffen (Usoskin et al., 2003). Neunzehn Große Maxima wurden von Usokin et al. 2007 in einem 11.000-Jahre-Zyklus identifiziert.

Hier sind die Trends der gesamt-solaren Einstrahlung [Total Solar Irradiance] von 1700 bis 2013 dargestellt, und zwar aus der oben erwähnten Studie von Yndestad und Solheim 2017. Sie zeigen, dass die TSI eng korreliert mit den Temperaturtrends auf der Nordhemisphäre (NH), abgeleitet aus „dem Mittel von 22 regionalen Rekonstruktionen der instrumentellen Temperaturen von Juni bis August“, wie in Stoffel et al., 2015 gezeigt:

(2) Rydval et al., 2017

„Die jüngste sommerliche Erwärmung in Schottland ist wahrscheinlich nicht einmalig, wenn man sie mit multidekadischen Warmperioden vergleicht, welche im 14., 16. und Mitte des 18. Jahrhunderts beobachtet worden waren. Alle sechs Reihen (auf der Nordhemisphäre) zeigen ein wärmeres Intervall im Zeitraum, der bis zu den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts reicht, obwohl dieser in der CEU-Rekonstruktion weniger ausgeprägt ist. Extrem kalte (und warme) Jahre, wie sie im NCAIRN beobachtet worden sind, erscheinen eher als Relation zum internen Antrieb der sommerlichen NAO … Es besteht im Allgemeinen gute Übereinstimmung zwischen den Aufzeichnungen hinsichtlich zeitlich ausgedehnter Kaltzeiten, zu denen es während der Kleinen Eiszeit und besonders um das solare Maunder-Minimum gekommen war, welche in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erreicht hatten und bis zu einem bestimmten Grad auch zum Ende des 15. Jahrhunderts, was zusammenfällt mit dem Spörer-Minimum (Usoskin et al. 2007)

 

 

 

 

(3) Huang et al., 2017 (full paper)

„Verschiedene wissenschaftliche Studien haben die kausale Verbindung zwischen Sonnenaktivität (SS) und der Temperatur der Erde (GT) untersucht. Die korrespondierenden Ergebnisse zeigen eine zunehmende Bedeutung kausaler Effekte der SS auf die GT seit 1880 bis heute. Dies sind solide Beweise für die Erklärung der steigenden globalen Tendenz der Erwärmung während der letzten Jahrzehnte … die Verbindung zwischen Sonnenaktivität und globaler Erwärmung ist in der wissenschaftlichen Literatur gut belegt. Unter dieser stellt sich heraus, dass die SSA (Singular Spectrum Analysis) zur Trenderkennung die zuverlässigste Methode der Datenbearbeitung ist, während CCM (Convergent Cross Mapping) herausragende Ergebnisse bei allen Kausalitäts-Tests liefert. Die sich daraus ergebenden kausalen Effekte zwischen SS und GT sind besonders für die letzten Jahrzehnte überwältigend gut belegt. Dies reflektiert ein besseres Verständnis der Tendenz der globalen Erwärmung“.

(4) Tejedor et al., 2017

Rekonstruierte langfristige Temperaturvariationen passen gut zu Änderungen der solaren Einstrahlung, korrespondieren doch warme und kalte Phasen jeweils mit hoher und geringer Sonnenaktivität. Der Haupt-Treiber des großräumigen Charakters von Warm- und Kalt-Episoden können Änderungen der Sonnenaktivität sein. Der Beginn der Rekonstruktion liegt am Ende des Spörer-Minimums. Das Maunder-Minimum von 1645 bis 1715 (Luterbacher et al. 2001) erscheint konsistent mit einer Kaltperiode von 1645 bis 1706. Außerdem erkennt man für den Zeitraum 1810 bis 1838 das Dalton-Minimum von 1796 bis 1830. Allerdings geht eine ausgeprägte Kaltphase von 1778 bis 1798 nicht einher mit einer Abnahme der Sonnenaktivität. Vier warme Perioden – 1626 bis 1637, 1800 bis 1809, 1845 bis 1859 sowie 1986 bis 2012 haben sich als gut korrespondierend mit erhöhter Sonnenaktivität herausgestellt.

(5) Nan et al., 2017

Die SST-Variationen zeigen eine Jahrtausend-Periode von etwa 1500 Jahren sowie Jahrhundert-Perioden von 131 und 113 Jahren. Der 1500-Jahre-Zyklus dominierte im Zeitraum 8900 bis 5500 Jahre vor heute, was eine Tele-Verbindung zeigt zwischen der Wassertemperatur im Gelben Meer und globalen Klimaänderungen, bewirkt durch den Kuro-Shio-Strom. Jahrhundert-Perioden dominierten fast alle der Kaltzeiten, die im Bohrkern BY14 auftauchen, was den Stempel von Zyklen der Solarstrahlung impliziert mit einem im Mittel verstärkten East Asia Winter Monsoon (EAWM).

(6) Deng et al., 2017

Die Ergebnisse zeigen, dass das Klima während der Mittelalterlichen Warmzeit (MCA von 900 bis 1300) ähnlich war dem Klima der gegenwärtigen Warmzeit (CWP von 1850 bis zur Gegenwart). Dies widerspricht früheren Studien. … Was die Kleine Eiszeit (LIA von 1550 bis 1850) betrifft, zeigen die Ergebnisse dieser Studie zusammen mit früheren Daten der Makassar-Straße eine kalte und nasse Periode im westlichen Pazifik, verglichen mit CWP und MCA. Die kalte Periode der LIA fällt zeitlich zusammen mit dem Maunder-Minimum der Sonnenflecken und wird daher mit geringer Sonnenaktivität in Zusammenhang gebracht.

(7) Koutsodendris et al., 2017

Die Aufzeichnung repräsentiert das südlichste jährlich geschichtete Archiv von der Balkan-Halbinsel. Es reicht über die Kleine Eiszeit und gestattet Einblicke in kritische Zeitabschnitte von Klima-Instabilität wie etwa während der solaren Maunder- und Dalton-Minima. … Nasse Bedingungen im Winter waren vorherrschend im Zeitraum 1740 bis 1930, während die Zeiträume von 1790 bis 1830 (Dalton-Minimum) sowie 1830 bis 1930 durch trockene Winter gekennzeichnet waren, wobei in Letzterer sporadisch auch einige nasse Winter aufgetreten waren. … Die Kleine Eiszeit, welche eine der stärksten Instabilitäten des globalen Klimas repräsentiert, ist gekennzeichnet durch eine viele Jahrhunderte lange Abkühlung (vom 14. bis zum 19. Jahrhundert), welche der jüngsten ,globalen Erwärmung‘ des 20. Jahrhunderts vorangegangen war. Die Abkühlung wurde zumeist einer reduzierten Sonnenaktivität zugeordnet und war besonders ausgeprägt während der solaren Minima von 1645 bis 1715 bzw. 1790 bis 1830, welche jeweils bekannt sind unter den Bezeichnungen Maunder- bzw. Dalton-Minima.

(8) Li et al., 2017

Wir zeigen, dass die Sonnenaktivität eine Schlüsselrolle spielen kann bei den klimatischen Fluktuationen in Nordchina (NC) während der letzten 22 Jahrhunderte. Eine Quasi-Periodizität von ~100, 50, 23 oder 22 Jahren trat klar in unseren klimatischen Rekonstruktionen hervor. … Sowohl Klima-Modellierungen als auch Beobachtungen haben immer wieder gezeigt, dass die Sonnenaktivität eine Schlüsselrolle spielt als Auslöser für Klimafluktuationen im jüngeren Holozän. Sie trieb globale Temperatur-Fluktuationen und die atmosphärische dynamische Zirkulation (e.g., Haigh, 1996; Shindell et al., 1999; Bond et al., 2001; Fleitmann et al., 2003; Dykoski et al., 2005). … Die Perioden von 100, 57 und 23 Jahren des jährlichen Niederschlags zusammen mit den Perioden von 100, 50, 23 und 22 Jahren der mittleren Temperatur korrelieren sehr gut mit den Zyklen der Sonnenaktivität von 100, 50, 23 und 22 Jahren. Diese wurden bei vielen solaren Parametern beobachtet (z. B. Wilson et al., 1996; Li et al., 1996; Chowdhury et al., 2009; Zhang et al., 2014) und implizieren daher eine phasengleiche Relation zwischen der klimatischen Oszillation in Nordchina und der Sonnenaktivität.

(Rekonstruierte Temperaturen in Nordchina zeigen alles in allem keinen Erwärmungstrend seit Mitte des 20. Jahrhunderts.)

(9) Zawiska et al., 2017

Die Temperatur-Rekonstruktion mittels Chironomiden [irgendwelche Mücken, siehe hier und hier] aus dem Atnsjøen-See im östlichen Norwegen mit einer mittleren Auflösung von 30 Jahren beweist, dass großräumige Prozesse wie Fluktuationen der NAO und Sonnenaktivität lokales Klima modifizierten, was in der Folge auch die Abläufe in Seen beeinflusste. Die drei kleineren Abkühlungsperioden wurden in der ersten Hälfte des Jahrtausends rekonstruiert: 1050–1150, 1270–1370, 1440–1470. Sie fallen jeweils zusammen mit Minima der Sonnenaktivität, welche bekannt sind als jeweils Oort-, Wulf- und Spörer-Minima. Außerdem wurde eine Abkühlungsperiode mit zwei Spitzen in der zweiten Hälfte des Jahrtausends identifiziert, welches mit der Kleinen Eiszeit zusammenfiel. Diese Änderungen erfolgten alle mit dem vorherrschenden negativen NAO-Index.

Der Beginn der Abkühlungsperiode von 1270 bis 1370 fällt zusammen mit dem solaren Wulf-Aktivitätsminimum, was zeigt, dass das Klima auf die Sonnenaktivität reagiert. Die Klimaabkühlung synchron mit diesem solaren Minimum war global ausgeprägt und wurde in Europa, der Arktis, Nordamerika und der Antarktis nachgewiesen. (Osborn and Briffa, 2006; PAGES 2k Consortium, 2013) aber wieder nicht in Grönland (Osborn and Briffa, 2006). … Der Beginn der Kaltphase von 1440 bis 1470 ist synchron mit einer ausgeprägten negativen NAO-Phase (Trouet et al. 2009). … Das solare Maunder-Minimum verursachte eine sehr stark negative Phase des NAO-Index‘ (shindell et al. 2001), welches in der Folge zu einem markanten Rückgang der rekonstruierten Temperatur führte“.

Die Temperatur-Rekonstruktion des Atnsjøen-Sees zeigt, dass die jüngste und noch nicht beendete Klimaerwärmung bereits um das Jahr 1800 nach der Kleinen Eiszeit begonnen hatte. Die Temperaturen stiegen sehr schnell, von 8,5°C au 12,8°C während der ersten 75 Jahre (1800 bis 1875), doch war die Erwärmung im 20. Jahrhundert wieder schwächer ausgeprägt. … Die Erwärmung zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Gebiet des Atnsjøen-Sees fällt zusammen mit einer Rekonstruktion aus dem südlichen Finnland (Luoto, 2013) sowie einer Aufzeichnung aus Nordschweden (Osborn und Briffa, 2006). Dessen Beginn korreliert mit dem positiven NAO-Index und gesteigerter Sonnenaktivität“.

(10) Park, 2017

Klimawandel im späten Holozän in den Küstengebieten von Ostasien ist wahrscheinlich einer ENSO-Variation geschuldet. Unser Pollen-Index der Wärme (TPIW) zeigt bedeutende Kalt-Ereignisse im späten Holozän, die im Zusammenhang stehen mit Perioden geringer Sonnenfleckenzahlen wie etwa während der Oort-, Wolf-, Spörer- und Maunder-Minima. Vergleiche mit Nordostchina, vor der Küste von Nordjapan, mit den südlichen Philippinen sowie Peru zeigen allesamt deutliche Beziehungen zueinander (zwischen Sonnenaktivität und Klima). Dies zeigt, dass die Sonnenaktivität die Variationen des Holozäns sowohl beim Ostasien-Monsun als auch der ENSO getrieben hat. Im Einzelnen scheint Letzteres vorherrschend das Klima in Ostasien kontrolliert zu haben, bis zu einem Ausmaß, dass der Einfluss Präzession fast gedämpft war während des späten Holozäns.

(11) Matveev et al., 2017

Eine Zunahme der atmosphärischen Feuchtigkeit der warmen Jahreszeit (Mai bis September) seit Ende des 19. Jahrhunderts sowie mittlere jährliche Temperaturen seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden identifiziert. Während des gleichen Zeitraumes (1890 bis 2014) erfolgte eine markante Zunahme der Amplitude der jährlichen Variationen von Temperatur und NiederschlagDiese Fluktuationen sind konsistent mit den solaren Zyklen Schwabe-Wolf (10 bis 12 Jahre), Hale (22 Jahre) und Bruckner (32 bis 36 Jahre). Eine zusätzliche Relation zeigte sich zwischen kurzzeitigen Klimafluktuationen (etwa über 3 Jahre) sowie Fluktuationen über 70 bis 90 Jahre des Feuchte-Regimes im untersuchten Gebiet, was mit längeren Zyklen korrespondiert. … In dieser Arbeit wurden Sonnenflecken-Daten als Indiz der Sonnenaktivität herangezogen und mit der Wolf-Zahl bezeichnet (W). Es gibt viele solare Zyklen, welche untersucht worden sind, darunter der Schwabe-Wolf (11 Jahre), Hale (22 bis 24 Jahre), Bruckner (33 Jahre) und Gleissberg (70 bis 90 Jahre). … Diese Arbeit zeigte, dass eine Korrelation bestand zwischen Klimavariablen und solaren Aktivitätsmaxima und -minima (W). Der hydrothermische Koeffizient (HTC) besitzt eine Phasen-Relation mit W, und dann both of these variables with the radial increment relative index maxima and minima in Pinus sylvestris L. (I) during the last 100–140 years.

[Kursiv von mir! Hier musste ich mit der Übersetzung einfach passen! Anm. d. Übers.]

(12) Cosentino et al., 2017

Eine Sichtung der Literatur zeigt, dass das Klima während des Holozäns erheblich weniger stabil war als bislang gedacht, war doch dessen Erwärmungstrend charakterisiert durch relevante kurzzeitige Abkühlungs-Ereignisse, die im Zeitmaßstab von Jahrzehnten und Jahrhunderten aufgetreten waren (Dansgaard et al., 1993; Bond et al., 1999; Mayewski et al., 2004). Die jüngste Kaltphase war die Kleine Eiszeit, welche zu einem Gletschervorstoß in den Alpen bis in tiefer gelegene Gebiete führte. Viele Autoren haben diese kälteren Klimabedingungen mit einer Periode geringer Sonnenaktivität in Verbindung gebracht (Mauquoy et al. 2002), was zu einer Abnahme der sommerlichen Einstrahlung führte (Wanner et al. 2011). … Das unter der Bezeichnung Kleine Eiszeit bekannte Abkühlungsereignis dauerte mehr oder weniger ausgeprägt vom 13. bis zum 19. Jahrhundert (Perry und Hsu, 2000). … Außerdem können die Fluktuationen in der Häufigkeits-Kurve von H. Balthica [?] in Beziehung gestellt werden zu vielen kurzzeitigen Abkühlungsereignissen, welche die Kleine Eiszeit charakterisieren, nämlich Wolf, Sporer, Maunder und Dalton (Lamb, 1984; Mauquoy et al., 2002).

(13) Schwander et al., 2017

Der Einfluss der solaren Variabilität auf das Auftreten bestimmter Witterung* in Mitteleuropa von 1763 bis 2009 … Witterungsarten und Reanalysen zeigen, dass der 11-jährige solare Zyklus die atmosphärische Zirkulation im Spätwinter in Mitteleuropa beeinflusst dergestalt, dass kältere (wärmere) Bedingungen bei geringer (hoher) Sonnenaktivität herrschen. Zum Vergleich herangezogene Modellsimulationen reproduzieren nicht den Abdruck des 11-jährigen solaren Zyklus‘, der sich in den reanalysierten Daten zeigte. … Die atmosphärische Zirkulation in Europa ist stark korreliert mit der NAO, und folglich dürfte die Sonnenaktivität Einfluss auf die Wetterbedingungen in Europa während des Winters nehmen. Studien zeigen eine Vorherrschaft kalter Winter in Europa, die assoziiert sind mit Minima des 11-jährigen solaren Zyklus‘ (z. B. Lockwood et al., 2010; Sirocko et al., 2012). Die 247 Jahre lange Analyse (1763 bis 2009) des 11-jährigen Zyklus‘ auf die Witterung in Europa während des Spätwinters zeigt eine Reduktion von Westwetterlagen in Verbindung mit einem geringeren zonalen Grundstrom bei geringer Sonnenaktivität. Aus diesen Beobachtungen folgern wir, dass kalte Bedingungen im Winter in Europa bei geringer Sonnenaktivität vermehrt auftreten als bei hoher Sonnenaktivität. Ähnlich kalte Bedingungen können auch während längerer Perioden mit reduzierter Gesamt-Sonneneinstrahlung auftreten. … Die Sonnenaktivität kann Auswirkungen auf die atmosphärische Zirkulation auf drei verschiedene Weisen haben. Diese Auswirkungen können sich ergeben aus direkten Änderungen der Sonneneinstrahlung TSI, aus Änderungen der solaren UV-Strahlung oder aus Änderungen des stratosphärischen Ozons, induziert durch energetische Partikel, deren Fluss durch die Sonnenaktivität moduliert wird. Die Variation um ~1 W/m² der TSI über einen 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus korrespondiert mit einer Änderung des Strahlungsantriebs um etwa 0,17 W/m².

[*Original: ,weather types‘. Das habe ich mit dem Begriff ,Witterung‘ übersetzt, für welchen es im Englischen kein Pendant gibt. – Außerdem: Wenn das so ist, dürfte die Zeit der milden Winter bei uns wohl endgültig vorbei sein. Da schauen wir doch mal, wie es im nächsten Winter aussieht! Anm. d. Übers.]

(14) Zielhofer et al., 2017

Aufzeichnungen abrupter hydroklimatischer Änderungen im westlichen Mittelmeer im Holozän … Auswirkungen nordatlantischer Schmelzwasser-Austritte, NAO und Solarantrieb … Minima von Winterregen zu Beginn des Holozäns stehen in Phase mit Abkühlungsereignissen und Schmelzwasser-Ausflüssen im subpolaren Nordatlantik im Zeitmaßstab von Jahrtausenden … Eine bedeutende hydroklimatische Verschiebung zum Ende der Afrikanischen Feuchtperiode (vor etwa 5000 Jahren) zeigt eine Änderung der Funktionsweise des Klima-Antriebs. Die Klimavariabilität im späten Holozän im Atlas-Gebirge zeigt eine Verteilung vom NAO-Typus im Zeitmaßstab von Jahrhunderten, wobei Abkühlung im Atlantik und Maxima von winterlichem Niederschlag im westlichen Mittelmeer allgemein assoziiert sind mit solaren Minima.

 

(15) Sun et al., 2017

Mindestens sechs Jahrhundert-Dürren ereigneten sich vor etwa 7300, 6300, 5500, 3400, 2500 und 500 Jahren. Unsere Ergebnisse sind allgemein konsistent mit anderen Aufzeichnungen aus Gebieten des Indischen Sommermonsuns ISM. Sie zeigen, dass die Intensität des Monsuns primär kontrolliert wird durch die solare Einstrahlung im Zeitmaßstab von Jahrhunderten. Dieser externe Antrieb kann verstärkt worden sein durch Abkühlungsereignisse im Nordatlantik und durch die ENO-Aktivität im östlichen tropischen Pazifik, wodurch die Innertropische Konvergenz ITC weiter nach Süden auswich. Die Inkonsistenz zwischen der lokalen Regenmenge im südöstlichen QTP [?] und die ISM-Intensität kann auch die Folge der Auswirkungen der Sonnenaktivität auf den lokalen hydrologischen Zyklus an der Peripherie des Plateaus sein.

(16) Zhai, 2017

Die ENSO ist negativ/positiv korreliert mit der Sonnenfleckenzahl SSN, wenn die SSN groß/klein ist … Die Sonnenaktivität kann die ENSO beeinflussen, und ein solcher Einfluss sollte einem Akkumulations-Prozess unterliegen (Phasen-Verzögerung). XWT [?] zeigt auch, dass diese Auswirkung tatsächlich besteht. Es zeigt sich, dass der Index negativ korreliert ist mit der SSN, wenn die SSN während eines bestimmten langzeitlichen Intervalls groß ist, und positiv korreliert bei geringer SSN. Während der folgenden Jahrzehnte kann daraus das Auftreten starker El Nino-Ereignisse abgeleitet werden.

(17) Zhu et al., 2017

Abrupte Verstärkungen des Flusses pedogenischer Magnetite [?] in Stalagmiten stimmen gut überein mit dem Timing bekannter regionaler Paläo-Überschwemmungen und mit äquatorialen ENSO-Abläufen, was das Auftreten von Stürmen mit Bezug zur ENSO im Holozän dokumentiert. Spektralanalysen zeigen, dass die Stürme während eines signifikanten 500-Jahre-Zyklus‘ auftreten, koinzident mit periodischer Sonnenaktivität und ENSO-Varianz. Dies zeigt, dass verstärkte (schwächere) Stürme in Zentralchina mit reduzierter (verstärkter) Sonnenaktivität korrespondieren sowie mit einer verstärkten (gedämpften) ENSO. Folglich konservieren die magnetischen Minerale in Höhlen die Abfolge zyklischer Stürme, die kontrolliert werden durch die gekoppelte Atmosphäre-Ozean-Zirkulation, getrieben von der Sonnenaktivität.

(18) Zhai, 2017

Die Zeitreihen der Sonnenfleckenzahl und des Niederschlags in Nord- und Mittelchina während der letzten 500 Jahre (1470 bis 2002) wurden untersucht mittels Peridiozitäts-Analyse, cross wavelet transform [?] und ensemble empirical mode decomposition analysis. Es zeigen sich folgende Ergebnisse: Die Perioden der Sonnenaktivität werden reflektiert in der Niederschlags-Zeitreihe mit schwacher statistischer Signifikanz, finden sich aber in zerlegten Komponenten der Reihe mit statistischer Signifikanz. Die Quasi-Zweijährige Oszillation QBO tritt signifikant hervor in der Zeitreihe, und deren Auswirkungen auf Niederschlag sind entgegengesetzt der Sonnenaktivität. Die Sonne wirkt sich auf zweierlei Weise auf den Niederschlag aus, wobei die eine Weise der anderen um die halbe Phase der Sonnenaktivität hinterher läuft.

(19) Malik et al., 2017

Wir untersuchen die Auswirkung der internen Klima-Variabilität sowie externe Klima-Antriebe auf die ISMR im Zeitmaßstab von Dekaden bis Multi-Dekaden während der letzten 400 Jahre. Die Ergebnisse zeigen, dass AMO, PDO und TSI eine deutliche Rolle spielen hinsichtlich des Auftretens der trockenen und nassen Jahrzehnte des ISMR (Regenmenge des Sommermonsuns in Indien). Ähnliche Beobachtungsergebnisse zeigen, dass die meisten der trockenen Jahrzehnte der ISMR während einer negativen AMO-Phase auftreten sowie einer simultanen positiven PDO-Phase.

(20) Huo and Xiao, 2017

In dieser Studie untersuchen die Autoren ein bestimmtes Phänomen, nämlich die Anomalie des ozeanischen Wärmegehaltes während verschiedener Phasen der Sonneneinstrahlungs-Zyklen. Die Ergebnisse zeigen, dass fast entgegen gesetzte räumliche Verteilungen im tropischen Pazifik auftreten während der zunehmenden und abnehmenden Phase des TSI-Zyklus‘. Weitere Analysen zeigen die Existenz eines quasi-dekadischen (~11 Jahre) solaren Signals bei der Wassertemperatur SST und beim ozeanischen Wärmegehalt OHC sowie beim Anomalie-Feld des Zonalwindes im tropischen Pazifik mit einem hohen Niveau statistischer Sicherheit (>95%). … Ensemble-Simulationen aus einer AOGCM [?] in einer Studie von Misios und Schmidt (2012) zeigten, dass die tropische SST nahezu in Phase oszilliert mit dem 11-jähringen Sonnenzyklus. White und Liu (2008) fanden außerdem, dass die Fluktuation der Erwärmung der oberen Ozeanschichten in Phase mit der TSI im Zeitmaßstab von Jahrzehnten ist, regiert von einer resonant excitation of the tropical delay action oscillator and solar forcing, wobei die Erwärmungsphase dem Jahr mit der Spitzen-Sonnenaktivität um 1 bis 3 Jahre folgt. … Verteilungen der OHC und potentieller Temperaturanomalien im tropischen Pazifik sind räumlich ziemlich symmetrisch während der aufsteigenden und abnehmenden Phase, und es sieht nach einer Phasen-Parallelität mit dem TSI-Zyklus aus. Die bedeutendsten Regionen der OHC-Anomalie liegen gerade in den Gebieten mit hoher Korrelation (über dem 95%-Niveau), welches ,solar-sensitive‘ Regionen sind mit einer deutlichen quasi-11-Jahre-Periode.

Gesteigerte solare Einstrahlung an der Erdoberfläche (mittels geringerer Wolkenbedeckung) erklärt die Erwärmung nach den 1980ger Jahren

(21) Sanchez-Lorenzo et al., 2017

Zunächst werden Trends der auf die Erdoberfläche treffenden Solarstrahlung (SSR) gezeigt, abgeleitet aus Satellitendaten über Europa (1983 bis 2010). Die Ergebnisse zeigen eine verbreitete (d. h. nicht lokal begrenzte) Zunahme im größten Teil von Europa, vor allem Mitte der neunziger Jahre in den mittleren und nördlichen Gebieten und während des Frühjahrs. Es zeigt sich eine mittlere Zunahme der SSR von mindestens 2 W/m² pro Jahrzehnt von 1983 bis 2010 über ganz Europa, was zum größten Teil mit der Berücksichtigung der fehlenden Aerosol-Variationen in den aus Satellitenbeobachtungen abgeleiteten Produkten zumeist verbunden werden kann mit einer Abnahme der Wolkenbedeckung über Europa. … Die SSR ist ein kritischer Bestandteil der Globalen Energiebilanz und des Klimasystems … Eine verbreitete Abnahme der SSR von den fünfziger bis zu den achtziger Jahren (mit globaler Abkühlung) wurde beobachtet (Liepert, 2002; Stanhill and Cohen, 2001; Wild, 2009). Ihr folgte eine Zunahme der SSR seit Mitte der achtziger Jahre (zusammenfallend mit globaler Erwärmung. Pinker et al. 2005 verwendeten ein anderes Produkt (Auflösung 2,5°) und fanden, dass die abgeleitete globale mittlere SSR-Reihe eine signifikante Zunahme von 1,6 W/m² pro Jahrzehnt durchlief, und zwar von 1983 bis 2001. … Andererseits leiteten Hatzianastassiou et al. 2005 ein SSR-Produkt ab von 1984 bis 2000 (Auflösung 2,5°) und berichteten von einer signifikanten Zunahme von 2,4 W/m² pro Jahrzehnt in der globalen mittleren Reihe, was deutlich höher ist als die Ergebnisse von Pinker et al. 2005 sowie Hinkelmann et al. 2009.

(22) Urban et al., 2017

Von den fünfziger bis zu den achtziger Jahren wurde eine Abnahme der Intensität der Solarstrahlung beobachtet (Stanhill and Cohen 2001; Liepert 2002). Dieses Phänomen wurde als „Global Dimming“ bezeichnet. Spätere Forschungen zeigten, dass seit Mitte der achtziger Jahre eine Zunahme der Solarstrahlung folgte, was mit „Global Brightening“ bezeichnet wurde (Wild et al. 2005; Pinker et al. 2005). Die Gründe für die Änderung der Strahlungstrends sind noch nicht vollständig geklärt; sie können resultieren aus Änderungen der atmosphärischen Transparenz infolge der Variationen der Wolkenbedeckung oder aus Änderungen der Konzentration anthropogener Aerosole (Wild 2009). … Eine bedeutende Arbeit, die von Raichijk 2012 veröffentlicht worden ist, überdeckt 237 Stationen in den fünf betreffenden klimatischen Regionen. Darin wurden Trends der Sonnenscheindauer von 1961 bis 2004 in sechs Ländern Südamerikas untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen abwärts gerichtete Trends der Sonnenscheindauer von den fünfziger Jahren bis zu den achtziger Jahren sowie einen aufwärts gerichteten Trend seit Anfang der neunziger Jahre. Dies wurde auch in anderen Gebieten der Welt beobachtet. Satellitendaten der kurzwelligen Strahlung im Zeitraum 1984 bis 2005 bestätigen die Ergebnisse der Messungen der Sonnenscheindauer am Boden in allen fünf Klimaregionen von Südamerika. Aufwärts gerichtete Trends der Sonnenscheindauer sind assoziiert mit einer Zunahme der Intensität der Solarstrahlung und einer Abnahme der Wolkenbedeckung (Raichijk 2012). Es muss betont werden, dass sowohl Einstrahlung als auch Wolkenbedeckung primär verbunden sind mit der atmosphärischen Zirkulation und durch Wärmegleichgewicht [heat balance] und lokale Bedingungen beeinflusst werden (Dubicka and Limanówka 1994).

Mehr: http://notrickszone.com/#sthash.8STk5EEh.aGxlSVOD.dpuf

Link: http://notrickszone.com/2017/02/20/20-new-scientific-papers-link-modern-climate-trends-to-solar-forcing/#sthash.RC6cDfSD.dpbs

Übersetzt von Chris Frey EIKE




10. IKEK- Sonne, Planeten, Vulkane und die Veränderungen der Eisschilde

Warum traten auf der Welt Eiszeiten auf? Diese Frage, die viele auf Grund der bahnbrechenden Forschungsergebnisse von Milankowich für beantwortet halten, ist jedoch noch lange nicht gelöst.
In seinem Vortrag beleuchtet Jan-Eric Solheim u.a. die vielfältigen Einflüsse die einzeln oder gemeinsam auf die Größe und Varianz der Eisbedeckung der Pole früher, heute und in Zukunft wirken. Und bezieht sie auf manche Aussagen heutiger Klimaalarmisten.

Video des Vortrages von Prof. em. Jan Eric Solheim zu den vielen Einflussgrößen, die unsere Eiszeiten hervorgerufen haben könnten. Der Vortrag wurde auf der 10. IKEK am 11.11.16 im Berliner Mariott Hotel aufgezeichnet.

Überraschen mag viele, dass die Jetztzeit immer noch als zur kalten Phase der Zwischeneiszeit gerechnet werden muss. U.a. Messungen aus Grönland zeigen, dass frühere Jahrtausende oft sehr viel wärmer waren als heute. Auch und während des Mittelalterlichen Klimaoptimums von 900 bis 1300, das zur Besiedlung der Küsten durch die Wikinger führte. Deren Überbleibsel lassen sich heute sehr gut datieren. Aber auch schon des öfteren während früherer Jahrtausende.
Durch die Überprüfung der Verläufe der verschiedenen Einflussgröße kann man feststellen, das viele solare wie planetaren Zyklen sich im Vorschub und Rückzug der Eisränder wieder finden lassen.
Insbesondere die Beobachtungen der Seewassertemperatur der letzten Jahre ab 2006, zeigen eine rasante Abkühlung (von unten) des Nord Atlantiks. Dies lässt die begründete Vermutung zu, dass wir uns auf eine neue Kaltphase zu bewegen.




Obama bevorzugt grüne Energie, weil diese angeblich die Öl Importe reduziert

Obama behauptete, die US-Amerikaner „führten weniger ausländisches Öl ein, da wir mehr saubere Energie haben“ – aber was er gesagt haben sollte, wäre, dass weniger ausländisches Öl eingeführt werden musste, weil die USA Öl aus eigenen Fracking Quellen haben. Grüne Energie hatte damit nichts zu tun.

 

Übersetzung: Wir handelten fremdes Öl gegen saubere Energie, wir verdoppelten die Energieeffizienz und wir handelten im globalen Maßstab um den einen Planeten zu retten, den wir haben. pic.twitter.com/7alrOtHNIr

 

Roger Pielke, Jr., Professor der University of Colorado-Boulder reagierte schnell und twitterte dem Präsidenten zurück, dass der Ölverbrauch in Jan. 2017 größer ist als Jan. 2009 und US Fracking der Grund für den Rückgang der Ölimporte wäre.

[Boulder ist eine Stadt im Boulder County im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado an den Ausläufern der Rocky Mountains und Sitz der County-Verwaltung. Boulder liegt etwa 45 km nordwestlich von Denver; Quelle Wikipedia]

Pielke hat Recht. Im Vergleich zu 2009 verbrauchten die Amerikaner im Jahr 2016 mehr Öl-und Erdölprodukte. Als Obama sein Amt im Januar 2009 übernahm, konsumierten die USA mehr als 590 Millionen Barrel Öl, nach Statistiken des Energieministeriums. Im Oktober 2016 waren das mehr als 608 Millionen Barrel Rohöl.

Auf einer mehr fundamentaleren Ebene zitiert Obamas Tweet die Energieinformationsbehörde (EIA) und nennt Netto-Öl-Importe von 4,7 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2015, verglichen mit 11,1 Millionen im Jahr 2008.

EIA errechnet die Netto-Öl-Importe jedoch durch Subtraktion der Öl-Exporte von den Importen. Also fällt die Zahl kleiner aus, denn wir exportieren mehr Öl als vorher, da die heimische Energieproduktion vom hydraulischen Fracking und horizontalen Bohren bis zu Schieferöl-Formationen boomt. [Hervorhebungen durch den Übersetzer]

 

Obama erwähnt Fracking nicht in seinem Tweet, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass seine Administration Regeln für Unternehmen bezüglich Bohrtechnik erlassen hat, gültig für Landflächen der Bundesregierung. Weiterhin hat die Obama-Regierung auch Vorschriften über die Methanemissionen aus der Erdöl- und Erdgasförderung verabschiedet.

Grafik http://www.eia.gov/petroleum/

Der Fracking-Boom fand fast ausschließlich auf Ländern der Bundesstaaten und privaten Ländern statt, nicht auf Landflächen des Bundes. Obama hatte mit der boomenden Öl- und Gasproduktion wenig zu tun.

Gefunden auf The Daily Caller vom 02.01.2017

Zusammengestellt und übersetzt von Andreas Demmig

Link: http://dailycaller.com/2017/01/02/obama-credits-green-energy-for-cutting-foreign-oil-imports-hes-wrong/




In der nach-wissenschaftlichen Welt, versorgt Windenergie die Welt schon kostenlos

Sie lügen mühelos, nahtlos, kontinuierlich und ohne das geringste Gefühl der Scham. Sie lügen bewusst und sorglos und nachlässig, und auch dann, wenn sie es selbst nicht merken, dass sie lügen. Sie lügen ohne das geringste Gefühl der Selbstwahrnehmung und mit ganzer pompöser Dummheit.

Wir haben soeben ein atemberaubendes, aber allzu charakteristisches Beispiel erlebt: eine Lüge, die so groß war wie dumm und zweifellos ein Produkt einer Überdosis der angesagtesten Warmisten Kool-Aid-Cocktails – Leugnung der Realität und Fieber der globalen Erwärmungstheologie.

Im vergangenen Monat veröffentlichte die in Paris ansässige Internationale Energieagentur IEA ihren jüngsten „World Energy Outlook“, der einen wirklich überraschenden Anspruch enthielt.

Bislang war die IEA eine nüchterne internationale Agentur, bestehend aus echten Energiefachleuten und auf altmodischem Know-how aufgebaut. Sie erstellte und veröffentlichte globale Energiestatistiken – welche Treibstoffe wir verwendeten, wo sie hergestellt wurden, was die Produktionsaussichten waren und so weiter.

In den vergangenen 20 Jahren, wie alle diese internationalen Organisationen wie der IWF und die OECD, erlag es der „größten moralischen Herausforderung unserer Zeit“, genauer bekannt als Globale Erwärmung. Kool-Aid wurde das Hausgetränk, nicht zur Auswahl, sondern obligatorisch.

So zeigt sich das Ende der völligen Vernichtung einer einmal rationalen und nützlichen Institution mit Sätzen wie diesem: „Erneuerbare haben Kohle im vergangenen Jahr überholt, um die größte Quelle installierter Energiekapazität in der Welt zu werden.“

Es ist eine so lächerliche Behauptung, so unmittelbar falsch, dass sie in jedem anderen Zusammenhang atemberaubend und ein Anlass endlosen Spottes wäre.

Es ist gleichbedeutend mit der Behauptung, dass die Anzahl der Elektroautos die mit Benzin betriebenen Autos auf den Straßen der Welt überholt haben.

Aber in diesem Zusammenhang ging es nicht nur unwidersprochen und unbestritten durch, sondern wurde tatsächlich als eine donnernde Begründung der Idee – hier ist das ultimative Einhorn – aufgegriffen und wiederholt, dass Wind und Sonne[-energie] Kohle besiegt hatten.

Propagandisten wie das Climate Media Center veröffentlichten eine Pressemitteilung mit dem Titel: „Erneuerbare Energien überholen Kohle als weltweit größte installierte Energiequelle“, was die Behauptung im ersten Satz der Veröffentlichung noch deutlicher macht: „Erneuerbare sind heute die größte installierte Energiequelle in der Welt“- mit der Autorität eines begleitenden Link zum IEA-Bericht.

Das ist das eine Ende des substantiellen analytischen Spektrums; das andere Ende – oder zumindest wie sich die Publikation selbst sehen will -, hatte The Economist die Behauptung seiner letzten Ausgabe wiederholt.

Wie die IEA war The Economist eine Publikation, die sich in Übereinstimmung mit faktischer Analyse und Realität befand. Aber in den letzten zehn Jahren oder so, erlag es seinem eigenen einzigartigen Cocktail von Pompösität, politischer Korrektheit und Warmismus.

Deshalb widmet sie diese Woche die Titelseite und die Coverstory der „Trump-Ära“ im Zusammenhang mit dem Klimawandel – allerdings, bizarrer Weise wurde dies von einem Sonderbericht über die dominierende Rolle des Öls in der Welt begleitet.

Das Editorial enthielt den gleichen Satz: „Im vergangenen Jahr war das erste Jahr, in dem erneuerbare Energien die Kohle als weltweit größte Energiequelle ablösten.“

In allen drei Publikationen – und wie viel Dutzenden, wenn nicht Hunderten von anderen? – ist der Satz völlig und lächerlich falsch.

Nach den jüngsten Zahlen von der gleichen IEA, im Jahr 2014, produzierte die Kohle 40,8 Prozent des weltweiten Stroms. Wie viel kam aus Wind und Sonne? Nun, sie führten sie nicht einzeln auf, sie sind in der Kategorie „andere“ enthalten, die eine Vielzahl von primitiven Stromerzeugungen umfassen und sich auf 6,3% summieren.

Wenn wir Wasserkraft mit seinen 16.4 Prozent addieren, würde das eine Überschätzung für „Erneuerbare“ von 22.7 Prozent sein. Es springt nicht von da auf mehr als 40 Prozent in einem einzigen Jahr.

Jedoch, wie der IEA-Bericht – der die verblüffende und völlig falsche Behauptung enthielt – sogar selbst erklärt: wurden insgesamt nur 153GW (Gigawatt) an erneuerbarer Kapazität hinzugefügt, darunter 66GW Wind und 49GW Solar.

Das führt Sie zur „Erläuterung“ hin, aber auch dazu, warum ich erklärte, dass diese Leute nachlässig lügen, auch wenn sie es nicht realisieren. Der Anspruch bezog sich auf neue oder zusätzliche Erzeugungskapazitäten. Aber selbst dann wäre es eine tatsächliche Lüge, denn 1GW Kohle- oder gasgefeuerte (zuverlässige) Stromerzeugung entspricht mindestens 3GW so genannter „Kapazität“ mit Wind und Solar.

Denn, wie Sie sich immer vor Augen halten sollten: Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint …

In Bezug auf die zuverlässigen Stromerzeugungskapazitäten, übertrafen die Kapazitäten neuer Kohlekraftwerke weltweit das Niveau neuer Wind- und Solaranlagen im vergangenen Jahr mit Sicherheit. Und die gesamte vorhandene Kapazität der Kohlekraftwerke überschwemmt die belanglose Menge von Wind- und Sonnen-Nennleistung.

Die 115 GW neuer Wind- und Solarkapazitäten – realistisch, vielleicht mit maximal 40 GW zuverlässiger Stromerzeugung vergleichbar – machen weniger als 1 Prozent der mehr als 6.000 GW Stromerzeugungskapazität der Welt aus, die überwiegende Mehrheit davon sind Erdgas, Öl und die größte die Kohle: das heißt alle CO2 produzierenden fossilen Brennstoffe.

Nein, ich entschuldige es nicht als „Versprecher“. Es wurde in einem förmlichen Bericht von einer vermeintlich „sachverständigen“ Behörde aufgeführt. Darüber hinaus, wurde es bewusst geschrieben, um das Gefühl einer überwältigenden Flut von Wind und Sonne zu fördern.

Der bewusste „Versprecher“ soll die größere Lüge decken. Vom Climate Media Center ist das in genau der gleichen Absicht und mit dem gleichen totalen Mangel an Selbsterkenntnis und sogar fast hysterischer Selbsttäuschung aufgegriffen worden.

Nebenbei bemerkt, war das ganze The Economist Editorial, ein durchgängiger von-Anfang-bis-Ende Aufsatz in klassischen warmistischen Selbst-Wahnvorstellungen, Wunschdenken und völlige Leugnung der Wirklichkeit.

Es begann mit der Beschreibung der lächerlichen Ereignisse in Paris im vergangenen Jahr als „Kampf gegen die globale Erwärmung“, um so etwa 2000 Worte später darauf zu kommen, dass die Pariser Vereinbarung „das Ziel, die globale Erwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, verfehlen könnte“.

Der köstlichste – schlichtweg ahnungsloseste – Satz der Redaktion war, dass „der Weg zu einer grüneren Zukunft noch offen bleibt“.

Ich stimme absolut zu. Das Pariser Abkommen sieht vor, dass China und Indien ihre – und damit fast sicher auch die weltweiten – CO2-Emissionen weiter steigern können. Und der Schluss ist klar und unleugbar: mehr CO2 bedeutet ein mehr grüner Planet.

Herald Sun vom 29 November 2016

Gefunden auf stopthesethings vom 15. Dezember 2016

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2016/12/15/in-the-post-truth-world-wind-is-already-powering-the-globe-for-free/




Klima, Sonnenflecken und kosmische Strahlung!

Lassen sie mich mit etwas beginnen, was ich eigentlich nicht bevorzuge, mit einer Wiederholung. Motiviert wird dies dadurch, dass Mojib Latif zur besten Sendezeit gleich in zwei Sendungen seine Ansichten verbreiten konnte.  
 
Augustheft (2008) von „Bild der Wissenschaft“:  
BdW: Ständig treffen Kosmische Strahlen aus dem Weltall auf die Atmosphäre. Sie lassen hier Kondensationskeime (Aerosole) entstehen, die die Wolkenbildung  in großer Höhe för-dern. Nimmt die kosmische Strahlung zu, breiten sich die Wolken aus, und es wird kälter. Nimmt die kosmische Strahlung ab, schrumpft auch die Wolkendecke, und es wird wärmer. Das weit in den interplanetaren Raum reichende Magnetfeld der Sonne und der Sonnenwind schützen die Erde vor den Kosmischen Strahlen. Viel Sonnenaktivität führt deshalb zu Erderwärmung. Das würde bedeuten, dass C02 so gut wie keinen Einfluss auf unser Wettergeschehen und damit auf das Klima hat. Stimmt das?   
Mojib Latif: Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, dass dies in irgendeiner Form relevant  ist. Man kann keine Klimaänderungen in den letzten Jahrtausenden mit einer Veränderung des Erdmagnetfelds oder des Sonnenwinds in Verbindung bringen. …Manchmal gibt es Korrelati-onen für bestimmte Zeitabschnitte, zum Beispiel im letzten Jahrhundert für die Zeit bis 1980. Aber danach passt es dann wieder nicht, gerade als man die stärkste Erwärmung gemessen hat. …Für die letzten Million Jahre bin ich mir jedenfalls sicher, dass Magnetfeld und Sonnenwind keine Rolle gespielt haben – warum sollten sie das dann in den nächsten Jahrzehnten tun?   

Dieser Thematik war eine Konferenz in Italien (2005) gewidmet. Dort wurde gezeigt, dass die folgende Graphik noch nicht die ganze Wahrheit enthält.

 
    
Man erkennt deutlich den abweichenden Verlauf ab 1980, wie dies Latif bemängelte. Von   et al. (Mem. S.A.It. 76 (2005) 969-972) wurde dargelegt, dass die Sonnenfleckenanzahl kein ausreihender Indikator für die solare Aktivität ist und das die Reduzierung auf diese Größe zu einer Unterschätzung führt. Sonnenflecken selbst sind nicht geoeffektiv, sondern es sind die Gebiete mit starken magnetischen Feldern in denen sie eingebettet sind. Werden die Flecken instabil, dann gibt es eruptive Protuberanzen. Neben diesen existieren aber auch noch andere Quellen für den Sonnenwind, die so genannten koronalen Löcher (coronal holes). Fasst man alles zusammen, dann ergibt sich folgendes Bild :
 
 
 Die verbleibende Lücke wird durch den sozioökonomischen Einfluss locker geschlossen, was in dem Bericht „Der solare Beitrag zum Klima“ diskutiert wurde.   
Der starke Anstieg seit 1940 wird auch durch eine Arbeit von Usoskin et al. (PHYSICAL REVIEW LETTERS 91 (2003) 211101) mit dem Titel „Millennium-Scale Sunspot Number Reconstruction: Evidence for an Unusually Active Sun since the 1940s” unterstützt. Das Argument, dass es seit 1980 keine Korrelation mehr gibt ist demnach nicht haltbar. In der Arbeit gibt es auch eine länger zeitige Abbildung, die durchaus einen Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und den Klimaschwankungen belegt.  

 
 
 
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen Solanki et al. (NATURE 431 (2004) 1084-1087).  „The current level of high solar activity has now already lasted close to 65 years. This implies that not only is the current state of solar activity unusually high, but also this high level of activity has lasted unusually long (? year 2000). We can estimate the probability with which the solar activity level will remain above a sunspot number of 50 over the next decades. The result is only 8%.”  
Wir halten fest, der zweite Teil des letzten Jahrhunderts war gekennzeichnet durch eine un-gewöhnlich hohe Sonnenaktivität. Zu behaupten, dass dies keinen Einfluss auf die Temperatur haben soll, ist entweder naiv oder bewusst irreführend.  
Verbleibt noch die Frage: „Warum sollten sie das dann in den nächsten Jahrzehnten tun?“  

Die Antwort darauf ist notwendigerweise etwas spekulativ, denn, wie Nigel Calder richtig schrieb, „Die launische Sonne“ ist involviert und entscheidend.  
Nach Solanki et al. ist eine (sehr) ruhige Aktivität für den Beginn des 21. Jahrhunderts zu erwarten.  
Die nächste Graphik zeigt den momentanen Stand der Sonnenflecken zusammen mit der im Mai von der NOAA nach unten korrigierten Prognose. Das Maximum wird nun bei 85 erwar-tet, während der vorherige Wert 140 betrug. Es gibt aber auch Autoren, die noch kleinere Werte vorhersagen, wie unten zu sehen sein wird.

 
 
   
 
Der vorhergehende 23. Zyklus war ungewöhnlich lang. Hätte er die mittlere Länge von 10,7 Jahren gehabt, dann wäre er im Januar 2007 beendet gewesen. Er war aber ungefähr 2,5 Jahre länger. Dies ist von Interesse, da es empirische Beziehungen zwischen der Länge der Sonnenzyklen und der Temperatur gibt. Von Butler und Johnson vom Armagh Observatorium wurde folgende Beziehung publiziert:
 
 
 
 
Empirisch gibt es wohl einen Zusammenhang zwischen der Länge der Sonnenzyklen und der mittleren Temperatur. Lange Zyklen sind demnach mit sinkenden Temperaturen verbunden.  
Der 4. Zyklus, der dem Dalton-Minimum vorausging war 13 Jahre lang. Da dies sicher kein auf  Nordirland beschränktes Phänomen ist, die Sonne strahlt für alle, scheinen uns kühle Zei-ten zu bevorstehen.  
Die folgende Graphik vergleicht die Tage ohne Sonnenflecken des derzeitigen Zyklus mit denen des vorhergehenden. Die roten Balken symbolisieren viele Tage ohne einen Fleck oder mit anderen Worten eine sehr ruhige Sonne.

 
 
Niedrige solare Aktivität ist korreliert mit einer Abnahme der Stärke der magnetischen Felder.  
 

 
Aus den Messungen schlussfolgern Penn und Livingston (The Astrophysical Journal 649 (2006) L45-L48):
„The observed distribution of umbral magnetic fields runs from about 1500 through 3500 G, with a median value near 2400 G. If 1500 G represents a true minimum for spot magnetic fields and the field strengths continue to decrease at the rate of 52 G /yr, then the number of sunspots in the next solar cycle (cycle 24) would be reduced by roughly half, and there would be very few sunspots visible on the disk during cycle 25.”  
 
Eine Halbierung bedeutet, dass das Maximum zwischen 60-65 Sonnenflecken liegen würde. Diese Prognose zusammen mit der für den 25. Zyklus erinnert stark an das Dalton-Minimum, wie aus der folgenden Graphik ersichtlich ist.
 
 
 
Weil die Darstellung schon ein Jahr alt ist, muss die grüne Kurve auf der Zeitskala nach rechts verlängert werden. Da dies frostige Aussichten bedeuten, wollen wir sehen, ob diese Vermutung noch durch andere Untersuchungen untermauert werden kann.  
 
Der Ap-Index beschreibt die gemittelte planetare magnetische Aktivität.  
 
 
Wir sehen, dass der Ap-Index des 23. Zyklus die bisher kleinsten gemessenen Werte (seit 1932) besitzt. Archibald hat dies für eine Prognose der Anzahl der Sonnenflecken benutzt.
 
Assuming that it has a character similar to the 16 – 17 minimum, then the month of minimum for the Ap Index is likely to be October 2009 with a value of 2, entering the no sunspots zone.  

 
Er erwartet somit, dass im Oktober 2009 keine Flecken mehr auftreten werden.  

Archibald – The Ap Index says: "There will be no sunspots"


 
Clilverd et al. haben auch eine Vorhersage der kommenden Solarzyklen publiziert (SPACE WEATHER 4 (2006) S09005-7). Sie modulierten hierzu Solaroszillationen mit den Perioden von 22, 53, 88, 106, 213 und 420 Jahren. Ihre Vorhersage lautet:
 
 
Bemerkenswerter Weise kann die Simulation das Maunder-Minimum gut wiedergeben. Rechnet man vorwärts, so ergibt sich, dass die Maxima kleiner 50 für die nächsten zwei Zyk-len sein sollten.  
   
In SCIENCE 301 (2003) 1890 berichten Hu et al. über „Cyclic Variation and Solar Forcing of Holocene Climate in the Alaskan Subarctic”. Zusammenfassend sagen sie:
“Our data offer support for the notion that Holocene climatic change occurred in a cyclic fash-ion at frequencies longer than those detectable by instrumental records. Cyclicity implies predictability; thus, if such climatic cycles indeed exist, they would add an important dimen-sion to improve predictions of future changes.”  
Dies rechtfertigt in gewisser Weise den Ansatz von Clilverd et al.  
 
Ein anderer Aspekt wird verdeutlicht durch die folgenden zwei Abbildungen.
 

 
Abb. 1: Sonnenflecken und magnetische Index
 
 

 
 
Abb. 2: 45 Jahre geglättete Kurven von Abbildung 1
 
Es gibt offensichtlich einen rund 90jährigen Zyklus (Gleisberg Zyklus?), der Ende des letzten Jahrhunderts abgelaufen zu sein scheint. Ein anderer Hinweis auf eine bevorstehende Abkühlung?
 
Fassen wir zusammen. Alle zitierten Arbeiten unterstützen die Vermutung, dass die nächsten zwei Zyklen sich durch eine reduzierte Sonnenaktivität auszeichnen werden. Dies ist noch keine Gewissheit und wir werden abwarten müssen, was die launische Sonne wirklich macht. Mehr kann die Wissenschaft derzeit nicht leisten, da es noch kein geschlossenes Verständnis für die solare Dynamik gibt.  
 
Die letzten beiden Graphiken vergleichen die mittlere Sonnenfleckenzahl mit der jährlichen Mitteltemperatur in Europa von 1706 bis 2000. Die Korrelation ist eindeutig.  


  http://www.klimaskeptiker.info/beitraege/malberg_solar.html
 
 
 
Dem hält der IPCC entgegen, dass die solare Intensität aber nur um 0.1% variiert, was keine Bedeutung für das Klima hat.  
Dieser Aspekt wird im zweiten Teil näher betrachtet.

Dr. Berd Hüttner Physiker für EIKE

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