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Deutschland: Die Kosten der Energiewende verstecken

In der Schweiz blickt man immer mit einem gewissen Interesse nach Deutschland. Die sogenannte Energiewende, die dort läuft, gleicht in Vielem den Plänen, die auch unser Land umsetzen will. Deutschland plant, bis Ende nächstes Jahr die verbliebenen sechs Atomkraftwerke abzustellen und bis 2038 auch aus der Kohleverstromung auszusteigen. Die so entstehende riesige Stromlücke soll durch Alternativenergie gestopft werden, im Wesentlichen durch Sonnen- und Windstrom. Der Umbau ist schon in vollem Gang.

In der Schweiz soll nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft der Strom ebenfalls zu grossen Teilen von Solar- und Windkraft-Anlagen kommen. Die Schweizer Energiewende geht allerdings weit langsamer voran, sodass die deutsche Energiewende – je nach Standpunkt – als Vorbild oder abschreckendes Beispiel dient.

Weder Wind- noch Sonnenstrom sind derzeit marktfähig. Deshalb muss ihre Produktion mit viel Geld subventioniert werden. Die Betreiber von Windrädern und Solaranlagen bekommen während 20 Jahren nach der Erstellung einer Anlage einen festen Preis für den Strom, den sie ins Netz einspeisen. In Deutschland ist das im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Um die Subventionen zu finanzieren, bezahlen die Stromkunden pro Kilowattstunde (kWh) einen Zuschlag, die EEG-Umlage.

Der teuerste Strom Europas

Die Subventionierung von Alternativstrom hat in Deutschland in den letzten Jahren mit jährlich rund 30 Milliarden Euro schwindelerregende Höhen erreicht. Entsprechend ist die EEG-Umlage immer weiter gestiegen und betrug zwischenzeitlich fast 7 Eurocents pro Kilowattstunde. Damit macht die EEG-Umlage etwa einen Viertel des Strompreises aus. Auch wegen weiteren Zuschlägen ist der Strom in Deutschland so teuer geworden wie sonst nirgends in der Europäischen Union. Der Strompreis liegt 43 Prozent über dem Schnitt der EU-Länder.

Das bringt viele Privatleute mit kleinem Portemonnaie in finanzielle Nöte. Eine Familie mit einem Durchschnittsverbrauch von 4000 Kilowattstunden bezahlt mittlerweile über 300 Euro pro Jahr für die EEG-Umlage. Zudem gerät auch die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft mehr und mehr in Gefahr. Erst kürzlich hat der Bundesrechnungshof die hohen Strompreise kritisiert. Diese würden die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende aufs Spiel setzen, warnte er in einem Bericht. (siehe hier)

Die Koalitionsregierung aus CDU/CSU und SPD ist also unter Druck. Sie will den Ausbau von Wind- und Solaranlagen auf jeden Fall vorantreiben, muss aber die Stromkonsumenten dringend finanziell entlasten. Also bedient sie sich beim allgemeinen Bundeshaushalt.

EEG-Umlage soll abgeschafft werden

Schon für dieses und nächstes Jahr wendet die Koalition Milliardenbeträge aus dem Bundeshaushalt auf, um die EEG-Umlage zu senken. Diese beträgt 2021 noch 6,5 Eurocents pro kWh und 2022 noch 6 Eurocents pro kWh. Vor wenigen Tagen hat die Koalition nun beschlossen, dass in den beiden darauf folgenden Jahren die Steuerzahler noch stärker zur Finanzierung des Ökostrom-Subventionen herangezogen werden sollen. 2023 und 2024 wird die EEG-Umlage so auf unter 5 Eurocents pro kWh sinken.

MIttelfristig soll die EEG-Umlage gar vollständig abgeschafft werden, wie es schon im Februar aus dem Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) hiess. Die milliardenschwere Subventionierung wird künftig ganz aus allgemeinen Mitteln bestritten werden. Das hat für die Koalitionsregierung den Vorteil, dass viel weniger sichtbar ist, wie viel Geld die Energiewende kostet.

So lässt sich das Geld wieder viel lockerer ausgeben: Die Koalition hat mit der Absenkung der EEG-Umlage für 2023 und 2024 gleich auch beschlossen, die für 2022 vorgesehene Ausschreibungsmenge für Wind- und Sonnenstrom kurzfristig «deutlich» zu erhöhen. Diese wird für Wind an Land von 2,9 Gigawatt auf 4,0 Gigawatt Zubau angehoben, für Fotovoltaik gar von 1,9 Gigawatt auf 6,0 Gigawatt.

Die Einspeisevergütung soll auslaufen

In der Schweiz drückt das Pendant zur EEG-Abgabe, die Abgabe für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV), noch nicht so stark aufs Portemonnaie wie in Deutschland. Mit der KEV werden die Produzenten von Alternativstrom ebenfalls mit festen Tarifen während 20 Jahren nach dem Bau einer Anlage abgegolten. Mit dem Energiegesetz, das das Volk 2017 angenommen hat, stieg die KEV-Abgabe auf 2,3 Rappen pro kWh.

Vorgesehen ist, dass die KEV 2023 ausläuft – das heisst, dass aber dann keine weiteren Anlagen mehr in die Finanzierung aufgenommen werden. Die KEV soll dann durch Einmalvergütungen für Anlagen über wettbewerbliche Ausschreibungen abgelöst werden. Ob es wirklich so kommt, bleibt abzuwarten – denn Subventionen haben allgemein die Tendenz, sich zu verewigen.

Der Beitrag erschien zuerst im Schweizer Nebelspalter hier




Ironie: Bewölkung lässt die Klimabesorgten um die Zukunft der Solarenergie fürchten

Als die „globale Erwärmung“ in „Klimawandel“ umbenannt wurde, wurde uns gesagt, dass wir mit allen möglichen „beispiellosen“ Extremen rechnen müssen. Das heißt, es besteht sogar die Möglichkeit eines ruhigeren Wetters (mit beispielsloser Windstille), was für unsere windgetriebene Zukunft nicht gut ist.

Gleichermaßen wird uns jetzt gesagt, dass wir einen stärker bewölkten Himmel erwarten können, zweifelfrei auch beispielslos.

Wenn unsere Tage tatsächlich wolkiger werden und / oder es mehr davon gibt, wird der gelegentliche Beitrag von Solar zu unserem täglichen Strombedarf auf ein dürftiges Rinnsal sinken.

Was für eine köstliche Ironie wird es sein, wenn ein sich änderndes Wetter, Knüppel in unseren „unvermeidlichen Übergang“ wirft und die wind- und sonnengetriebene Zukunft zum Erliegen bringt.

 

Der Klimawandel macht die Solarenergie weniger zuverlässig, da die sonnigsten Teile der Welt wolkiger werden.

The Telegraph, Olivia Rudgard
8. Oktober 8, 2020

Der Klimawandel könnte die Energie aus Sonnenkollektoren weniger zuverlässig machen, da er die Wolkendecke in den sonnigsten Teilen der Welt erhöht, warnen Forscher.

Während Solarenergie in einigen Gebieten davon profitieren wird, werden höhere Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung die Zuverlässigkeit der Sonnenlichtstärke in Gebieten wie dem Nahen Osten verringern, dort  in den Ländern, die stark in diese Technologie investiert haben.

Forscher der University of Princeton untersuchten Klimamodelle und kamen zu dem Schluss, dass diese Region besonders anfällig für Entwicklungen sind, die zu bewölkteren Tagen führen könnten.

Nature Communications:  Volume 11, Artikelnummer:  4781 (2020

Impacts of solar intermittency on future photovoltaic reliability
Jun Yin, Annalisa Molini & Amilcare Porporato

(Auswirkungen der solaren Unterbrechung auf die zukünftige Zuverlässigkeit der Photovoltaik)

Einführung

Die zunehmende Nutzung von Sonnenenergie wird allgemein als einer der effektivsten Ansätze zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen angesehen, doch die kurzfristige intermittierende Natur schränkt ihre Zuverlässigkeit eindeutig ein. Während dieses Problem teilweise durch Energiespeicherung, geografische Streuung, Laststeuerung und Strahlungsvorhersage gelöst werden kann, hat  es  immer noch erhebliche Auswirkungen auf die Netzintegration von Solarenergie. Zum Beispiel wurden Photovoltaik-Kraftwerke im Nordwesten Chinas (Kapazität von 43,87 GW im Jahr 2019, 1/3 von Chinas Gesamtleistung) wegen [kostenverursachender] Bereitstellung von [nur] intermittierender Energie für das Northwest Grid mit Bußgeldern in Höhe von 28 Millionen US-Dollar im Jahr 2017, 42 Millionen US-Dollar im Jahr 2018 und 28 Mio. USD für das erste Halbjahr 2019 bestraft, während Kohle- und Wasserkraftwerke für ihre konstanten und sogar planbaren Stromlieferungen belohnt wurden . In ähnlicher Weise stützt sich zum Beispiel die Insel Kauai auf Hawaii, einem Weltpionier bei der Nutzung erneuerbarer Energien, derzeit auf Dieselgeneratoren an den bewölkten Tagen.

….

In Dubai, das Millionen in Solarenergie investiert hat, einschließlich des Baus eines riesigen Solarparks und des höchsten Solarturms der Welt, nehmen die wechselnden Wettermuster mit acht Prozent zu. Was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Solarmodule ihre geplante Lieferfähigkeit  nicht erfüllen.

Höhere Temperaturen führen zu größeren Wetterturbulenzen und halten mehr Feuchtigkeit, was eine Bewölkung wahrscheinlicher macht.

Hitze führt zu trockeneren Böden, was mehr Staub verursacht und auch das Sonnenlicht blockieren kann. Das Land plant, bis 2050 75 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, von denen 25 Prozent aus Solarenergie stammen sollen.

Co-Autor Amilcare Porporato von der Princeton University sagte: „In Bezug auf Solarenergie sind semiaride Orte [trockenes Klima mit Jahresniederschlägen zwischen 25 cm und 50 cm, in dem spärlicher Pflanzenwuchs möglich ist], wie Studenten, die fast jeden Tag eine „A“ [ausgezeichnet] Note erhalten.

 Jetzt stört der Klimawandel sowohl die übliche Dynamik der Atmosphäre als auch die Regelmäßigkeit der Sonnenstrahlung, die die Oberfläche des Planeten erreicht. Wir haben versucht zu quantifizieren, wie oft diese „A’s“ ein Ergebnis von „B’s“ oder sogar „C’s“ werden könnten. “

Ein ähnlicher Wintertrend ist in einem Teil des Nahen Ostens, Südasiens, Nordostens, Zentral- und Westafrikas zu beobachten.

Im Sommer ist dies jedoch eine bessere Nachricht für das europäische Festland, da durch den Klimawandel die Wahrscheinlichkeit [der Wolkenbildung] um bis zu vier Prozent abnimmt. Südostengland sieht ebenfalls einen positiven Sommereffekt, obwohl dieser weniger stark ist.

Wissenschaftler sagten, die Ergebnisse zeigten, dass mehr Subventionen erforderlich sind, um effiziente Energiespeicher und Technologien zu entwickeln, mit denen Solarenergie schrittweise in das Netz eingespeist werden kann.

Die in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlichte Studie untersucht erstmals, die möglichen Auswirkungen eines Klimawandels auf die tägliche Zuverlässigkeit der Solartechnologie.

Heißere und trockenere Bedingungen in einigen Teilen der Welt schaffen auch Bedingungen, in denen außer Kontrolle geratene Waldbrände wahrscheinlicher sind, da Rauch das Sonnenlicht blockiert und die Sonnenenergie behindert.

Als in den ersten beiden Septemberwochen in ganz Kalifornien Brände wüteten, ging die Solarenergie gegenüber dem Durchschnitt im Juli um 30 Prozent zurück und lag trotz Kapazitätserhöhung 13,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

„Diese Auswirkungen reduzieren die Menge an Sonnenlicht, die Sonnenkollektoren erreicht und verringert die solarbetriebene Stromerzeugung“, schrieb die US Energy Information Administration in einem Bericht im letzten Monat.

Die schwankende Stromlieferung von Solaranlagen ist seit langem eine Herausforderung für Wissenschaftler, die versuchen, sie in bestehende Stromnetze zu integrieren.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kohle- oder Kernkraftwerken kann Solarenergie nicht für einen langfristigen Betrieb und als eine zuverlässige Stromquelle genutzt werden. Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass die Stromnachfrage abends – wenn keine Solarenergie mehr verfügbar ist, tendenziell ihren Höhepunkt erreicht.

Die zur Lösung dieses Problems entwickelten Technologien  zur Energiespeicherung sind mit sinkenden Preisen immer beliebter geworden, trotzdem es immer noch Probleme mit Kosten, Kapazität und der relativ kurzen Lebensdauer von Batterien gibt.

The Telegraph

https://stopthesethings.com/2020/11/18/irony-alert-cloudier-climate-leaves-weather-worriers-panicking-about-future-for-solar-power/

Übersetzt durch Andreas Demmig




MILCHMÄDCHENRECHNUNGEN Grünes Kalifornien: Sonne weg – Strom weg

Unbekannt ist, ob in Kalifornien alle Teslas gleichzeitig tanken wollten. In jedem Fall gab es abends keinen Strom mehr. Da war die Sonne weg – und Millionen Kalifornier waren geschockt.Die Sonne ging um 19.30 Uhr unter – so, wie sie das abends immer zu tun pflegt. Doch die Kalifornier dachten nicht daran, und schalteten ihre Klimaanlagen, Herde und Lampen nicht aus. Folge: Der Strom musste am vergangenen Wochenende für etwa zwei Millionen Kalifornier abgeschaltet werden. Die Bewohner der Bay Area bis nach Südkalifornien reagierten geschockt und verärgert.

Denn die vielen Solaranlagen mit mehreren tausend Megawatt Leistung lieferten keine Energie mehr, wie sie das eben tun, wenn die Sonne untergeht. Die Netzbetreiber prognostizierten am Spätnachmittag, dass die Energiereserven nicht mehr ausreichten und lösten »Lastunterbrechung« aus. Jeff Smith, ein Sprecher des größten Versorgers PG&E Corp: »Leider waren wir aufgrund des Notfallcharakters nicht in der Lage, die Kunden im Voraus zu benachrichtigen.«

Hierzulande tritt ebenfalls eine Kaskade in Kraft, bei der zuerst stromhungrige Industriebetriebe wie Aluminiumhütten für eine kurze Zeit vom Netz genommen werden, danach auch große stromverbrauchende Städte. »Lastabwurf« heißt der Blackout so schön.

PLANUNG FÜR DEN BLACKOUT
Energiewende: »Kaskade« lässt Städte erzittern

Kalifornien rechnet laut Nachrichtenagentur Bloomberg mit weiteren Stromausfällen. Brian Bartholomew, ein Analyst bei Bloomberg NEF: »Wir erleben eine Hitzewelle, wie sie einmal in einem Jahrzehnt auftritt.« Was am Freitag geschah, »könnte eine Vorschau auf die Maßnahmen sein, die der staatliche Netzbetreiber in den kommenden Tagen möglicherweise ergreifen muss«. Es soll weiter heiß bleiben.
Dann dürften die Kalifornier noch mit einer weiteren unangenehmen Eigenschaft der Photovoltaikanlagen Bekanntschaft machen: Je heißer es wird, desto weniger Strom liefern sie. Der Wirkungsgrad der Zellen sinkt mit steigenden Temperaturen. Sie verlieren je nach Typ um die zehn Prozent Leistung.

Zusätzlich fiel am vergangenen Freitag noch ein konventionelles Kraftwerk mit 500 MW Leistung aus, und eine weitere 750 MW Einheit konnte offenbar nicht schnell genug hochgefahren werden. Die Netzbetreiber mussten daraufhin zwei Millionen Haushalte vom Netz nehmen.

Bei der sommerlichen Hitzewelle im vergangenen Jahr übrigens schalteten regionale Versorger in Kalifornien den Strom vorsorglich ab, damit die unter der Last heiß gewordenen und durchhängenden Stromleitungen bei starkem Wind keine Waldbrände entfachen konnten.

Dabei gilt Kalifornien als Vorbild für Solarbewegte. Kalifornien will sich als Sonnenstaat besonders schön einrichten und plant, bis 2030 Strom zur Hälfte aus Solarenergie zu erzeugen. Es hat bereits alle Hausbauer verpflichtet, ab diesem Jahr Photovoltaik-Anlagen aufs Dach zu montieren. Rund 100.000 neue Solardächer sollen so bei Neubauten und bei renovierten Häusern dazu kommen. Kalifornien will den Energieverbrauch der Haushalte drastisch senken, der vor allem in den heißen Sommermonaten durch die Klimaanlagen stark in die Höhe steigt. Also Strom sparen und schwitzen.Die Energy Commission rechnet vor, dass durch die Zusatzdächer Kosten von 40 Dollar pro Monat entstehen würden, die aber durch Einsparungen von 80 Dollar pro Monat ausgeglichen würden. Nicht deutlich wird, ob diese Commission genauso gut rechnen kann wie der deutsche Wirtschaftsminister Altmaier und seine Energiewendetruppen mitsamt Kohlekommission in Berlin, nach deren Rechnungen die Strompreise immer weiter in astronomische Höhen steigen.

Der sogenannten »Clean Energy« soll damit endlich zum Durchbruch verholfen werden ebenso wie Elon Musk, der seine Solar-Dachziegel auf den Markt gebracht hat. Musk hatte in die Welt gesetzt, dass es bald keinen Grund mehr geben werde, ein normales Dach zu bauen; noch immer kostet ein solches Dach etwa 50.000 Dollar. Dazu wird eine »Powerwall« geliefert, in der ein wenig Storm gespeichert werden kann. Für den Truthahn im Herbst dürfte das allerdings nicht ausreichen.
Unangekündigt und überraschend kommt die kalifornische Stromkatastrophe nicht.

Schon im vergangenen Herbst warnten Fachleute davor, dass während der nächsten großen Hitzewelle mit Stromausfällen zu rechnen sei. Grund: Die grüne Energiepolitik, die sicher Strom liefernde Kohle- und Gaskraftwerke abschaltet und nur noch Wind- und Sonnenstrom dulden will. Das mache die Energieversorgung unzuverlässig, und das Stromnetz sei mit den sehr stark schwankenden Einspeisungen schwieriger zu beherrschen – eine nicht nur für Krankenhäuser gefährliche Verwundbarkeit, stellen die Fachleute fest. Fast überflüssig zu erwähnen, dass PG&E das Kernkraftwerk Diablo Canyon im San Luis Obispo County zwischen Los Angeles und San Francisco bis 2025 schließen wird. Die erhebliche Menge von 2.250 Megawatt Energie fällt ersatzlos weg.Auch der Wirtschaftsprofessor der Stanford University, Frank Wolak, warnt: »Wir haben jetzt eine viel riskantere Energieversorgung, weil die Sonne nicht immer scheint, wenn wir wollen, und der Wind nicht immer weht, wenn wir wollen.«
Bereits vor fast einem Jahr, am 18. September, hielt Mark Rothleder, Vizepräsident des kalifornischen Stromnetzbetreibers, einen Vortrag über die kommende Krise. Bereits 33 Prozent der Elektrizität des Bundesstaates kämen aus erneuerbaren Quellen, so wie es die Vorschriften vorsähen.

Da jedoch große Solarparks einen zunehmenden Anteil an der kalifornischen Stromerzeugung ausmachten, führte er aus, komme die Krise am späten Nachmittag, insbesondere an heißen Tagen. Die Menschen schalten Klimaanlagen und andere Geräte gegen 17.00 Uhr ein, wenn die Hitze ihren Höhepunkt erreicht und sie von der Arbeit nach Hause kommen. Die Stromnachfrage steigt an, wenn die Sonne untergeht und die Sonnenenergie versiegt. Dann käme Strom aus den Nachbarländern, die aber im Zweifel ebenfalls nicht mehr über genügend Elektrizität verfügen dürften, um die Lücken im eigenen Netz zu schliessen.

Diese Konstellation kennen deutsche Übertragungsnetzbetreiber nur zu gut. Ohne Strom aus den Nachbarländern wäre es schon mehrfach finster geworden in Deutschland. Zudem sind die Durchlasskapazitäten an den Übergabestellen der Netze begrenzt.

In Kalifornien unterzeichnete Gouverneur Jerry Brown vor zwei Jahren ein Gesetz, nach dem bis 2045 die gesamte Energie Kaliforniens aus kohlenstofffreien oder erneuerbaren Quellen stammen muss.

Wetterabhängige Wind- und Sonnenenergie kann ein modernes Industrieland nicht ausreichend mit elektrischer Energie versorgen. Eine Lektion in Physik, die Deutschland noch vor sich hat.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Der Preis der Eitelkeiten: Erdrückende Kosten des chaotischen Wind- & Solarstrom – Teil 1 von 2

Dank Sonnenuntergang und ruhigem Wetter können und werden Wind und Sonne niemals Kohle, Gas oder Kernkraft ersetzen. Wer trotzdem an die Zukunft von Wind und Sonne glaubt, kann auch gleich mit Alice einen Ausflug in das Wunderland machen. Der Gedanke, dass tageslicht- und wetterabhängige Energiequellen eine wertschöpfende Wirtschaft auf ernsthafte Weise antreiben können, bleibt ein Stoff kindischer Fantasien.

Aber das hält die grünen Eiferer nicht auf, die oft schrill die Vorstellung vertreten, dass eine Zukunft, die zu 100% von Wind und Sonne angetrieben wird, gleich morgen beginnt. Es ist ein Konzept, bei dem die Logik und die Vernunft ausgeschlossen werden müssen, außerdem sind die Physik, Mathematik und Wirtschaft zu ignorieren.

Lesen Sie, was Francis Menton dazu geschrieben hat.

 

Die verhängnisvolle Ökonomie, ein Stromnetz mit 100% Intermittierenden Erneuerbaren einzurichten

Manhattan Contrarian, Francis Menton, 14. Juni 2019

Die Bemühungen, den Anteil der zeitweise eingespeisten Elektrizität von Wind und Sonne zu erhöhen, führen zwangsläufig zu einem starken Anstieg des Strompreises, den die Verbraucher zahlen müssen. Die Preiserhöhungen nehmen zu und beschleunigen sich sogar überproportional, wenn der Prozentsatz des aus den intermittierenden Energien erzeugten Stroms gegen 100 Prozent ansteigt. Diese Aussagen mögen widersprüchlich erscheinen, da die Brennstoffkosten für die Wind- und Sonnenerzeugung Null sind. Eine einfache Modellierung zeigt jedoch den Grund für das scheinbar kontraproduktive Ergebnis: die Notwendigkeit großer und zunehmender Mengen an kostspieligem Backup und Speicher – Dinge, die in konventionellen Systemen auf der Basis fossiler Brennstoffe überhaupt nicht benötigt werden. Und wir wissen nicht nur aus der Modellierung, dass solche Kostensteigerungen unvermeidlich sind. Wir haben auch aktuelle und wachsende Erfahrungen aus den wenigen Ländern, die versucht haben, mehr und mehr Strom aus diesen erneuerbaren Energien zu erzeugen. Diese empirische Erfahrung beweist die Wahrheit über die ansteigenden Verbraucherpreise.

Quelle EIA USA, Weltweite Strommarktpreise

In den Ländern, in denen es gelungen ist, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen auf bis zu 30% ihrer gesamten Stromversorgung zu steigern, hat sich der Strompreis für die Verbraucher in etwa verdreifacht. Die wenigen (im Grunde experimentellen) Einflussbereiche, in denen die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sogar noch höher war, hatten sogar noch größere Kostensteigerungen, da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nur in relativ geringem Umfang zunahm. Mit zunehmendem Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien steigt der Verbraucherpreis.

Bislang ist es noch bei keinem Versorgungsgebiet – auch bei keinem begrenztem, experimentellen – gelungen, den prozentualen Anteil des Stroms aus zeitweilig erneuerbarer Energien auf Jahresbasis um weit über 50% zu steigern. Um mehr als 50% und gar 100% zu erreichen, muss der Netzbetreiber in Zeiten der Dunkelheit und Ruhe – natürlich auf die Notstromversorgung mit fossilen Brennstoffen verzichten und stattdessen auf eine Art von Stromspeicher umsteigen, zur Zeit im Gespräch: auf sehr große Batterien. Die Kosten für solche Batterien, die ausreichen, um ein Gebiet mit von Millionen von Menschen zu versorgen, sind enorm und werden schnell zu den Hauptkosten des Systems. Relativ einfache Berechnungen der Batteriekosten für ein modernes Industriegebiet im Zeitraum eines Jahres reichen aus, um zu zeigen, dass diese Kosten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15 oder 20 oder vielleicht sogar noch mehr bedeuten würden.

Die Belastung durch derartig steigende Strompreise, trifft am stärksten die armen und einkommensschwachen Menschen.

Die zunehmende Erzeugung erneuerbarer Energie führt zu einer Beschleunigung der Verbraucherpreise, da ein Stromnetz [für den Betrieb von Maschinen und Computer, aber auch für die Bewohner] rund um die Uhr mit hundertprozentiger Zuverlässigkeit betrieben werden muss. Die nicht abzuschaffende Eigenschaft eines zuverlässigen Stromnetzes, erfordert eine sehr enge Übereinstimmung zwischen angeforderter und gelieferter und Leistung in jeder Minute und sogar in Sekundenbruchteilen. Wind- und Sonnenquellen haben naturgemäß jedoch große Schwankungen der umzuwandelnden Energieformen: Windstärke und Sonneneinstrahlung, was zwangsweise große, unvorhersehbare und oft plötzliche Schwankungen der von ihnen erzeugten [korrekterweise: konvertierten] Energie bedeutet. Daher müssen in einem Netz, das große Mengen an Strom aus Wind- und Solarquellen verwendet, zusätzliche kostenintensive Elemente zum System hinzugefügt werden, um das Angebot auszugleichen und es immer an die Nachfrage anzupassen. Diese zusätzlichen Elemente bewirken die erhöhten Kosten und damit die erhöhten Verbraucherpreise:

  • In den frühen Phasen des Übergangs zu einer Erzeugung aus intermittierenden erneuerbaren Energiequellen – um beispielsweise 10% der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen – kann ein Netzbetreiber zunächst einfach einige Windturbinen oder Solarmodule in das System einbauen und diese dann zu akzeptieren, wenn sie mal gerade Strom abgeben. Es gibt jedoch erhebliche Zeiten, in denen kein solcher Strom zur Verfügung steht (z. B. ruhige Nächte). Daher muss die gesamte oder fast die gesamte Kapazität fossiler Brennstoffe beibehalten werden, auch wenn ein Teil davon die meiste Zeit im Leerlauf ist. Obwohl die Brennstoffkosten der erneuerbaren Energien Null sind, muss der Netzbetreiber die Betriebs- und Kapitalkosten von zwei Systemen bezahlen, [einmal der abrufbare Strom, auch im Stand-by und zusätzlich der parasitäre unzuverlässige Subventionsempfänger] im Umfang der erneuerbaren Kapazität.
  • Um den Anteil der Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf über 10% und in den Bereich von 20 bis 30% zu bringen, werden die Wind und Sonnengeneratoren massiv ausgebaut, sodass die erneuerbare Kapazität gleich oder sogar ein Vielfaches der Spitzenleistung wird. Einige Versorgungsgebiete, einschließlich Deutschland und Dänemark, verfolgen diese Strategie. Mit einer derart massiv ausgebauten, erneuerbaren Kapazität kann das System zu manchen Zeiten mit gerade passendem Wind und / oder nicht zu dichten Wolken am Tage sogar ohne Backup arbeiten. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, dass eine reine Wind- / Solaranlage in einer völlig ruhigen Nacht Strom erzeugt, auch an einem stark bewölkten und ruhigen Wintertag. Stehen noch Kraftwerke mit fossilen [oder nuklearen] Brennstoffen bereit, müssen diese fast die gesamte Energieversorgung übernehmen. Da die Wind- / Solarkapazität auf über 100% , fast sogar 200% der Spitzenauslastung steigt, vervielfachen sich die Kapitalkosten des Systems gegenüber den Kapitalkosten des ursprünglichen Systems der zuverlässigen Energieversorgung, das fast (Wasserkraft) nur aus fossilen Brennstoffen bestand. Die meiste Zeit ist es jedoch dunkel und / oder windstill, daher kommt der – aufs Jahr gerechnete Durchschnittsanteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen nur etwa 30%. Der Rückgang der Kohlenstoffemissionen aus fossilen Kraftwerksanlagen geht gegen „Null“ [CO2 Einsparungen], denn diese dürfen nicht abgeschaltet werden, sondern müssen auf „stand-by – Reserve“ gehalten werden, um sofort einspringen zu können, wenn Wind und Sonne gerade keine Lust haben.
  • Soll der Anteil der Erzeugung aus Wind und Sonne über 30% und dann über 50% erhöht werden, muss die Absicherung durch fossile Brennstoffe nach und nach ganz eingestellt werden. um schrittweise durch eine Art Stromspeicher ersetzt zu werden. Zusätzlich müssen die erneuerbaren Energien überproportional weiter ausgebaut werden, denn es gilt nicht nur „Mehr Strom im Jahresdurchschnitt“ zu erzeugen, sondern es müssen zusätzlich die „Stromspeicher“ rechtzeitig(!) gefüllt werden. Da die topografischen Verhältnisse für Pumpspeicher nicht beliebig geeignet sind [davon abgesehen, dass diese Möglichkeiten fast alle bereits genutzt werden], sind Batterien sind an den meisten Orten die einzig mögliche Speichermöglichkeit. Aufgrund der ungleichmäßigen, jahreszeitlichen Verfügbarkeit von Wind und Sonne benötigen die meisten Standorte einen Monat oder mehr an Batteriekapazität, um das Stromnetz zuverlässig zu versorgen. Die Kosten der Batterien sind enorm und werden schnell der bestimmende Faktor des Systems. In Versorgungsgebieten, für die eine Berechnung durchgeführt wurde, übersteigen die Kosten der Batterien das gesamte jährliche BIP des Landes und bedeuten eine Erhöhung des Strompreises um den Faktor 15, 20 oder mehr.

In einem Beitrag auf der Website Energy Matters vom 22. November 2018, http://euanmearns.com/the-cost-of-wind-solar-power-batteries-included/  erläuterte Roger Andrews detailliert, wie ein Stromnetz aussehen würde, das zu 100% mit Wind- und Sonnenenergie und Batterien betrieben wird. Andrews Rechnung deckt zwei Fälle ab, Deutschland und Kalifornien. Seine Analyse ist detailliert, aber nicht kompliziert und kann von jedem nachvollzogen oder in Frage gestellt werden, der sich mit Grundrechenarten auskennt.

Andrews hat ein Jahr lang Daten der täglichen Stromerzeugung aus vorhandenen Wind- und Solarquellen für Deutschland und Kalifornien gesammelt. Diese Daten lassen sofort ein grundlegendes Problem erkennen, nämlich, dass Wind und Sonne nicht nur an bestimmten Tagen oder in einer Woche intermittierend auftreten, sondern sich auch jahreszeitlich stark unterscheiden. So produzieren beispielsweise in Kalifornien sowohl Wind als auch Sonne im Sommer und Herbst wesentlich mehr Strom als im Winter und Frühling. Das bedeutet, dass Sie für eine vollständig mit Batterien versorgte Wind- / Solaranlage in Kalifornien die Batterien benötigen, um den Strom von April bis Oktober zu speichern und von November bis März zu entladen. Der gesamte Speicherbedarf beläuft sich auf rund 25.000 GWh pro Jahr, was einer aktuellen Nutzungsrate von mehr als einem Monat entspricht. Die Batterien für eine solche Speichermenge kosten – selbst unter der Annahme einiger erheblicher Preisrückgänge – etwas im Bereich von 5 Billionen US-Dollar, was mehr als das gesamte jährliche BIP Kaliforniens ist [Zusätzlich die Infrastruktur dafür!]. Und diese Batterien müssen regelmäßig ausgetauscht werden. [Erfahrungsgemäß max. 10 Jahre, letzteres mit Reduktion der nutzbaren Kapazität]

Andrews kommt zu dem Schluss:

Der kombinierte LCOE von Wind und Sonne (Levelized Cost of Energy ~ Mittelwert der Energiekosten) ohne Speicher  betrug 50 USD / MWh . . .

Ich habe dann die Wind + Solar-LCOEs geschätzt, einschließlich der Kapitalkosten für die Batteriespeicherung. Dies war unkompliziert, da die Reduzierung der Grundlast + Lastfolgeerzeugung im direkten Verhältnis zur Zunahme der Wind + Solar-Erzeugung zu LCOEs führt, die unabhängig vom Prozentsatz von Wind + Solar im Erzeugungsmix gleich sind. Der NREL-Rechner zeigte:

    • LCOE-Fall A [Deutschland]: 699 USD / MWh
    • LCOE-Fall B [Kalifornien]: 1.096 USD / MWh

Diese ruinös teuren LCOEs sind ausschließlich eine Folge der zusätzlichen Kosten für Speicherbatterien, die in den Szenarien 100% Wind + Solar- sowohl in Fall A [Deutschland] als auch in Fall B [Kalifornien] 5 Billionen US-Dollar betragen, verglichen mit den Wind + Solar-Kapitalkosten von ~ 300 Milliarden US-Dollar in Fall A und ~ 160 Milliarden US-Dollar in Fall B.

Unter der Annahme, dass diese zusätzlichen Kosten bei den Strompreisen an die Verbraucher weitergegeben werden, entspräche dies einem Preisanstieg um den Faktor 14 für Deutschland und 22 für Kalifornien. (Der Unterschied ergibt sich aus einer geringeren Saisonalität in Deutschland als in Kalifornien.)

Obwohl noch keine Netzagentur versucht hat, Andrews Berechnungen zu testen, indem sie die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf weit über 50% und in Richtung 100% drängte, haben viele die Erzeugung aus erneuerbaren Energien auf 30% gedrängt. Einige experimentelle Versorgungsgebiete sind auf 50 % Anteil EE angestiegen und ein teilweise wenig darüber hinaus. Es liegen umfangreiche Daten vor, um die Ergebnisse zu den Kosten des resultierenden elektrischen Systems und damit die Auswirkungen auf den Preis für die Verbraucher zu belegen, sofern die gesamten Kosten vom Verbraucher getragen werden. (Bei den experimentellen Versuchsgebieten wurden dem Verbraucher bisher nicht der größte Teil der Kosten auferlegt, aber dieser Ansatz kann wahrscheinlich nicht für ein ganzes Land funktionieren.)

Die folgende Grafik, die ursprünglich von Willis Eschenbach für WattsUpWithThat erstellt wurde, zeigt die nahezu lineare Beziehung zwischen der installierten erneuerbaren Kapazität pro Kopf (in Watt / Kopf) auf der x-Achse und den Stromkosten für den Verbraucher (in Cent pro Kilowattstunde). auf der y-Achse, wo jeder Punkt ein Land ist.

Eschenbach_Scatterplot

Die Grafik ist unter folgendem Link verfügbar:  https://wattsupwiththat.com/2015/08/03/obama-may-finally-succeed/

Deutschland ist europaweit führend bei der Pro-Kopf-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch die so genannte  Energiewende , bei der der Anteil des Stroms aus Wind und Sonne bis auf rund 30% und teilweise etwas darüber hinaus angestiegen ist. Die Folge dieser Bemühungen war jedoch eine Verdreifachung der Stromkosten für die Verbraucher auf ungefähr 30 Cent pro kWh. (Der durchschnittliche Verbraucherpreis für Strom an den Verbraucher in den USA liegt bei etwa 10 Cent pro kWh.) Bei der Analyse des steigenden Strompreises in Deutschland sind die Mehrkosten, die notwendig waren, um ein stabiles, funktionierendes 24/7-System nach Möglichkeit zu bewahren, maßgeblich, trotz viel Input aus intermittierenden erneuerbaren Energien.

Erstens wurden „überschüssige“ Wind- und Sonnenkapazitäten massiv installiert, um mehr Tage mit leichtem Wind und dichten Wolken zu bewältigen. Und für die völlig ruhigen Nächte und bewölkten Wintertage, in denen Wind und Sonne nichts oder so gut wie nichts produzieren, ist fast der gesamte Kraftwerkpark mit fossilen Brennstoffen gewartet und einsatzbereit gehalten, auch wenn diese Quellen häufig im Leerlauf. (Deutschland hat inzwischen alle seine Kernkraftwerke abgeschaltet und zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut, um die Stromversorgung trotz erneuerbaren Energien zu sichern.) Und dann mussten zusätzliche Mittel und Wege gefunden werden, um mit Überspannungen im Netz fertig zu werden, wenn der Wind und die Sonne plötzlich zusammen volle Leistung bringen – und keine Abnahme dafür da ist.

Wie Benny Peiser von der Global Warming Policy Foundation am 4. April 2015 feststellte
http://www.thegwpf.com/benny-peiser-eus-green-energy-debacle-shows-the-futility-of-unilateral-climate-policies/:

Für je 10 Einheiten in einem Windpark, müssen etwa acht dieser Einheiten (bezogen auf deren Nennleistung) durch fossile Kraftwerke dieser Nennleistung abgesichert werden, um bei plötzlichem Abfall des Windes, das Stromnetz durch genügend Leistung zu stabilisieren. Kurz gesagt, erneuerbare Energien bieten keinen Ersatz für die Nutzung fossiler Brennstoffe. Alle Grundlast und zum Teil auch Spitzenlastkraftwerke können durch den erzwungenen Vorrang von Wind und Sonne – wenn denn diese gerade mal Strom liefern können – nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Die Politiker haben inzwischen [doch] erkannt, dass ein wesentlicher Teil der konventionellen Kraftwerke „systemrelevant“ sind, um Stromausfälle zu vermeiden. Die dürfen daher wegen Unwirtschaftlichkeit nicht abgeschaltet werden (unternehmerische Freiheit – nein), sondern müssen daher „am Netz“ bleiben, auch wenn sie die meiste Zeit im „stand-by“ fahren. Die Kosten dafür  trägt der Endkunde. . . Die deutsche Umlage für erneuerbare Energien, die die Erzeugung von Ökostrom subventioniert, stieg in nur einem Jahr aufgrund des starken Ausbaus von Wind- und Solarkraftprojekten von 14 Milliarden Euro auf 20 Milliarden Euro und liegen für 2019 bei Größenordnung von 30 Milliarden Euro – jährlich! Seit dem Jahr 2000 hat sich die Stromrechnung des typischen deutschen Verbrauchers verdoppelt [im Link sind die Strompreise bis 1950 zurück vermerkt].

Betrachten Sie den Fall von Kalifornien, um das Verhältnis zwischen dem Prozentsatz des Stroms aus erneuerbaren Energien und den Stromkosten für den Verbraucher weiter zu veranschaulichen. Kalifornien ist in den USA führend bei der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Laut der California Energy Commission bezog Kalifornien im Jahr 2018 13.99% seiner Stromversorgung aus Sonnenenergie und 7.23 % aus Windkraft, was 21,22% aus beiden intermittierenden Quellen entspricht.

[Ich habe die Zahlen von 2018 eingesetzt, im Original war von 2016 die Rede, der Übersetzer] Siehe  http://www.energy.ca.gov/almanac/electricity_data/total_system_power.html.
Für die USA insgesamt betrug 2018 der Anteil der Erzeugung aus Wind  6,6 % und Sonne 1,6% Siehe https://www.eia.gov/tools/faqs/faq.php?id=427&t=3 .

Laut der US Energy Information Agency lag der durchschnittliche Strompreis in Kalifornien für Endverbraucher in diesem Jahr bei 18,89 Cent pro kWh, verglichen mit einem US-Durchschnitt von 13,32 Cent pro kWh. das ist gut 41% höher.

[Die Energiebehörde unterscheidet bei den Strompreisen zwischen Endverbraucher, Kommerziell, Industrie und Transport. Aktuelle Zahlen für 2019, Mai eingesetzt; der Übersetzer]

Siehe  https://www.eia.gov/electricity/monthly/epm_table_grapher.cfm?t=epmt_5_6_a .

Ende Teil 1

Manhattan Contrarian

Gefunden auf stopthesethings vom 11.07.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/07/11/pricing-vanity-counting-the-crushing-costs-of-chaotically-intermittent-wind-solar/




MAJESTÄT BRAUCHEN ALIBI – NORD-LINK VOLLENDET

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Der überschüssige Windstrom, der zur Zeit in Schleswig-Holstein die Stromkunden 400 Mio. Euro jährlich kostet, soll darüber durchs Meer nach Norden geleitet werden, um in norwegischen Wasserkraftwerken gespeichert zu werden und bei schleswig-holsteinischer Flaute wieder zurückzufließen – so die offizielle Lesart.

Was zunächst gut klingt, verdient eine nähere Betrachtung:

Norwegen versorgt sich selbst zu nahezu 100 % mit Wasserkraft. Die norwegischen Wasserkraftwerke sind allerdings Talsperren- und – in geringem Umfang – Laufwasserkraftwerke, die den Strom aus natürlich fließenden Gewässern generieren. Wenn die “natürlichen Speicher”, die Talsperren, leer oder die Flüsse vereist sind, wird Norwegen regelmäßig zum Stromimporteur. Das Nachbarland Schweden überbrückt dann die norwegischen Engpässe (u.a. mit Strom aus Kernenergie). Im Januar und Mai 2019, zwei durchaus exemplarischen Monaten, stellte sich dies so dar:

Die Norweger können mit deutschem Windstrom also vergleichsweise wenig anfangen. Keineswegs benötigen sie ihn, wie oftmals suggeriert wird, um Wasser in dortige Speicherseen zu pumpen. Allenfalls kann deutscher Windstrom die notwendige Entnahme aus den durch fließende Gewässer gespeisten Stauseen in homöopathischen Dosen etwas reduzieren. Wenn die Stauseen aber leer sind, ist sprichwörtlich und faktisch “Schicht im Schacht”. Insbesondere im Winter, wenn Norwegen am ehesten auf Importe angewiesen ist, ist in Schleswig-Holstein eine “Kaltdunkelflaute” am wahrscheinlichsten. Das energiewirtschaftliche Eigeninteresse Norwegens an deutschem Windstrom ist also vergleichsweise gering. Dass Schleswig-Holstein andererseits mit norwegischen Wasserkraftstrom liebäugelt, ist klar. Schließlich soll die lokale CO2–Bilanz nicht, wie bisher, nur durch polnischen Kohle- oder französischen Atomstrom gesichert werden.

Allerdings brauchen die Norweger ihren Wasserkraftstrom zuvörderst selbst. Speicherseen, im eigentlichen Sinne, in denen der überschüssige deutsche Windstrom in relevanter Größenordnung gespeichert werden kann, gibt es (noch) nicht. Es müssten solche erst geschaffen werden, die dann mit Hilfe des deutschen überschüssigen Windstroms vollgepumpt werden könnten.

Selbst wenn die Norwegische Regierung es als opportun ansieht, die eigene Energie-Exportwirtschaft weg von Öl und Gas und hin zu Wasserkraftstrom umzubauen, sollte in Deutschland ehrlich kommuniziert werden, dass die (größenordnungsmäßig relevante) Zwischenlagerung von schleswig-holsteinischem Windstrom in Norwegen vor Ort erst einen gewaltigen Strukturausbau voraussetzt und zu massiven ökologischen Verwerfungen führt. Das Fluten von Tälern ist ein massiver Eingriff in die Natur, Ökosysteme werden dabei in großem Umfang zerstört.

Norwegens Natur wird so zur Windstromdeponie für Deutschlands gutes Gewissen.

VERNUNFTKRAFT. – Empiriker Rolf Schuster – sonst vor allem für nüchterne Zahlen aufschlussreiche Abbildungen bekannt- findet für den Sachverhalt diese prägnanten Worte:

Selbst wenn Norwegen als “Zwischenlager” für deutschen Windstrom zur Verfügung stünde, wäre es im Übrigen naiv zu hoffen, dass Strom für deutsche Verbraucher dadurch billiger würde. Es ist nicht davon auszugehen, dass Norwegen uns den Strom kostenfrei lagert, bis wir ihn irgendwann unkalkulierbar einmal brauchen.

Die grundlegende Analyse, die Dr. Björn Peters bereits im Dezember 2016 angestellt hat, bleibt auch nach dem Anlanden des Kabels unverändert gültig.

peters

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Auf andere, in ihrer zerstörerischen Wirkung sehr ähnliche Weise wie die schleswig-holsteinischen Strommüllproduzenten versuchen übrigens auch die Münchner Stadtwerke, ihr “Öko-Image” auf Kosten der Natur Norwegens aufzupolieren:

 

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Es drängt sich die Frage auf, wer die Norweger eigentlich gefragt hat, bzw. welche Norweger gefragt wurden, ob sie auf diese oder die andere Weise ihr Land in den Dienst deutscher Ideologie stellen wollen.

Ebenso aufdringlich ist der Eindruck, dass es sich beim Rückgriff auf nordische Sagen und Mythen und beim Übergriff auf nordische Natur um Öko-Kolonialismushandelt. Sowohl die Batteriespeicher als auch die geplanten “Ökostrom”-Anlagen in Norwegen erfüllen primär den Zweck, für die offenkundigen Probleme der “Energiewende” Lösungen vorzugaukeln. Es sind exotische Elemente des hiesigen Erfolgsmärchens.

Die ganze Kolonialgeschichte ist ja Schwindel, aber wir brauchen sie für die Wahlen.

Otto v. Bismarck, 1884


Belege für diese in anderem geschichtlichen Zusammenhang getätigte Aussage, finden sich u.a. hier, hier und hier.

Der Beitrag erschien zuerst bei Vernunftkraft hier




Unzuverlässige und ungenügende Versorgung ändert sich auch nicht, wenn weitere Wind- und Solarstromanlagen hinzugefügt werden.

Anbei  Gedanken zu der aktuellen Auswertung der gelieferten Strommengen im Januar 2019. Weiterhin hat der bereits vielen schon bekannte Herr Rolf Schuster, den Anstieg der installierten Nennleistung in den letzten Jahren genauer dargestellt und mit dem verglichen, was tatsächlich in das Netz eingespeist wird.

Wie sich die Kapazität der Windkraftanlage auf die Einspeiseleistung auswirkt, wird im folgenden Diagramm beschrieben. Es zeigt die installierte Leistung aller deutschen Onshore-Windenergieanlagen von 2014 bis 2018 und die tatsächlich eingespeiste Kapazität.

Rolf_Schuster_ Nennleistung vs Kapazität

Rolf Schuster, Abbildung 1: Ausbau der installierten Nennleistung von Windenergie und der tatsächlich in Deutschland eingespeisten Leistung.

Von Anfang 2014 bis Ende 2018 haben wir in Deutschland einen Ausbau der Windkraftanlagen – Nennleistung von 33.114 MW auf 52.422 MW (Zunahme 19.308 MW) (rote Linie über dem hellblauen Feld).

Die dunkelblauen, gezackten Spitzen stellen den Windstrom (-energie) dar, der tatsächlich eingespeist wurde. Zur besseren Vergleichbarkeit, zeigen die gelben Balken die durchschnittlichen Windstromkapazitäten und die durchschnittlichen Einspeisewerte für jedes Jahr. Wie man sieht, ist die Nennleistung der Windkraftanlagen (rote gepunktete Linie) jedes Jahr mehr oder weniger konstant gestiegen.

 

Mehr installierte Leistung, die Energieabgabe folgt dem Windaufkommen

[Aus den Werten von Rolf Schuster habe ich eine Tabelle erstellt, Demmig]

Windkraftanlagen in Deutschland 2014 2015 2016 2017 2018 2014 bis 2018
durchschnittlich installierte Nennleistung 35.869 MW 40.145 MW 43.736 MW 48.048 MW 51.358 MW
Zunahme der Nennleistung 4.276 MW 3.591 MW 4.312 MW 3.310 MW 15.489 MW
Zunahme der Nennleistung 11,92% 8,95% 9,86% 6,89% 43,18%
durchschnittlich verfügbare Abgabeleistung (auf 8670h) 5.718 MW 8.094 MW 7.550 MW 9.890 MW 10.478 MW
verfügbarer Anteil auf Nennleistung bezogen 15,94% 20,16% 17,26% 20,58% 20,40%
Zunahme der Abgabeleistung 2.376 MW -544 MW 2.340 MW 588 MW 4.760 MW
Zunahme der Abgabeleistung 41,55% -6,72% 30,99% 5,95% 83%

 

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Der Zubau (die Investition) in neue Windenergieanlagen beträgt von 2015 bis 2018 jährlich immer noch zwischen 3,3 GW bis 4,3 GW. Die verfügbare Einspeiseleistung bleibt zwischen 16% bis 20% relativ konstant, hängt jedoch von den Wetterbedingungen von Jahr zu Jahr ab und kann trotz Zubau sogar mal weniger werden. (Das die eingezeichnete „Leistungslücke“ in absoluten Zahlenwerten steigt, wenn der 100% Wert zunimmt, hat mit Mathematik zu tun, und nicht mit Windkraft. Eine „Leistungslücke“ ergibt sich, wenn der Bedarf an Strom größer ist, als die EE Lieferung. Dann muss ein Kraftwerk hochgefahren werden – näheres in der folgenden Grafik)

Die vorstehende Grafik nutzt DURCHSCHNITTSWERTE, aufs Jahr gerechnet – so als ob diese Wind-Kapazität ständig 100% verfügbar wäre.  Reale Stromlieferungen dieser Energiequelle sind jedoch weder konstant, noch sind Zeitpunkt und Menge voraussehbar (… die Antwort weiß allein der Wind), was bei feinerer Auflösung der gelieferten Energie deutlich wird.

Ergänzung: Offshore Windkraftanlagen haben durch das höhere Windaufkommen eine etwas höhere Abgabeleistung in Prozent der Nennleistung. Durch die „Umweltbedingungen“ auf See, werden die technischen Probleme größer.

Insgesamt verbessert sich die vorher beschriebene Situation nicht, im Gegenteil, die Auswirkungen auf ein Stromnetz werden noch schlimmer.

Wofür sind obige Daten nutzbar?

Aus diesen Durchschnittswerten kann die Größenordnung der Kosten für den (onshore) Windstrom, und damit ein Teil der EEG – Umlage bestimmt werden (offshore, Solar, Bio usw. kommt noch hinzu)

Ebenso kann aus den Werten der verfügbaren Abgabeleistung, die Rendite der Windkraft-Investoren abgeleitet werden.

 

Wind- und Sonnenstrom zusammen

Befürworter der Wind- und Sonnenenergie stützen sich immer auf beide Stromerzeuger, wenn behauptet wird, dass ein Industrieland wie Deutschland, damit in die Zukunft „transformiert“ wird.

Quelle: Rolf Schuster, Werte für Januar 2019.

Die obere horizontale Linie steht für die installierte Sonnen- und Windstrom-Nennleistung von 105.000 MW. Die blauen Felder zeigen den eingespeisten Windstrom, durch die gelben Spitzen des zusätzlichen Sonnenstroms „ergänzt“ (es ist Januar, kein Monat mit besonderem, lang anhaltendem Sonnenschein).

Am 25. Januar gab es eine Nacht, in der fast nichts von Wind und Sonne eingespeist wurde. Die installierte Leistung von 105.000 MW konnte nicht einmal an den deutschen Spitzenlastbedarf von 75.000 MW heranreichen. Tatsächlich kann die Leistung, die in Deutschland von Wind und Sonne eingespeist wird, in Echtzeit ohne Wind und Sonne gegen null gehen, wie die obige Grafik für Januar 2019 zeigt.

Ein weiteres starkes Beispiel ist der September 2017, hier nur Windstrom (weil der von unseren elektrotechnisch unwissenden Politikern als wesentlich angesehen wird).

Rolf Schuster, Wind-Germany-2017-Sep

Quelle: Rolf Schuster, Werte für September 2017, von www.vernunftkraft.de/ ,

Das dunkelblaue Feld ist die Leistung, die ins Netz eingespeist wurde. Im September 2017 brachte die 53.000 MW installierte Windkraft – Nennleistung tagelang fast nichts.

Wieder vorwärts zur Grafik für Januar 2019. Es wird deutlich, dass der Ausbau von Wind- und Sonnenstrom nichts für die Versorgungssicherheit eines Industrielandes bringt. Bei weiterem Ausbau vergrößern sich nur die „Spitzen“, das heißt, es wird immer schwieriger, die zuverlässigen Kraftwerke an-und-ab zu regeln, um den Verbrauchern – vor allem aber der Industrie, eine lückenlose Stromversorgung liefern zu können. Hochrechnungen wie: “wir brauchen noch x/y Zubau von Windkraftanlagen und Solarfeldern“ sind sinnlos, Pumpspeicher und Batterien bringen nur Tropfen an Energie.

Dipl.-Ing. Andreas Demmig

Hinweis:

Der über STT gefundene Bericht verlinkt über No Tricks Zone letztlich auf  MenschNatur.

Wegen der von mir als unkorrekt empfundenen Zusammenfassung von P. Gosselin, habe ich Ihnen obige Information selbst geschrieben. Ich empfehle Ihnen jedoch, die darüber hinausgehenden Überlegungen auf MenschNatur zu lesen. Allein wegen der Projektion: „was wäre, wenn es dreimal so viel Wind- und Sonnenstrom gäbe“.

Auch Vernunftkraft bringt eine sehr gute Beschreibung der Verhältnisse.




Als würde die Sonne 24 Stunden am Tag scheinen

»Der Dorfteich war im Mittel einen Meter tief, trotzdem ist die Kuh ersoffen.« Mit diesem Spruch wird vor allzu sorglosem Umgang mit Zahlen gewarnt, die aus statistischen Berechnungen folgen. Obwohl mathematisch exakt ermittelt, entpuppt sich ein Mittelwert bei genauerem Hinsehen manchmal als gefährliche Halbwahrheit.

Die Aussage »Erneuerbare decken 38 Prozent des Stromverbrauchs« ist eine solche Halbwahrheit.

Die Angabe von jahresgemittelten Prozentwerten ist zwar meist ausreichend zur Charakterisierung der Beiträge sowohl der konventionellen als auch der nichtvolatilen erneuerbaren Energiequellen wie Biomasse und Wasserkraft an der Stromversorgung. Ganz anders ist es allerdings bei den volatilen Erzeugern wie Windund Sonnenenergie. Deren Einspeiseleistung weist extreme Schwankungen auf, die sich nicht wie gewohnt durch eine Verteilung entsprechend einer Gaußschen Glockenkurve beschreiben lassen.

Große Fluktuationen von Windstrom: Anzahl der Stunden des Jahres 2018 in Abhängigkeit von der Einspeiseleistung aller Windkraftanlagen an Land in Deutschland. Grafik Rolf Schuster

In der Grafik ist dargestellt, an wievielen Stunden des Jahres 2018 eine bestimmte Leistung durch alle Windenergieanlagen (WEA) an Land in Deutschland in das Stromnetz eingespeist wurde. Leistungsangaben wurden auf volle Gigawatt gerundet. Die Verteilung ist unsymmetrisch. Die minimale Leistung von 0,2 GW wird bei windschwachen Perioden erbracht. Die mittlere Leistung von 10,5 GW (markiert durch einen Pfeil) multipliziert mit der Gesamtstundenzahl 8760 h ergibt die Elektroenergie, die in dem betrachteten Zeitraum insgesamt durch WEA eingespeist wurde: 91,9 TWh. Im Jahresmittel wurden nur ein Fünftel der installierten Leistung von 52 GW eingespeist. Die mittlere Last betrug im vergangenen Jahr 58,1 GW. Weiterhin ist zu erkennen, dass die wahrscheinlichste Leistung am Maximum der Kurve (2,5 GW) kleiner ist als die mittlere Leistung und dass die maximale Leistung bei Starkwind (41,5 GW) ein Mehrfaches der mittleren Leistung beträgt.

Dieses komplexe Verhalten bestimmt die Grenzen der Integration volatiler Erneuerbarer in das Energieversorgungssystem. Andererseits steht aber gerade der verstärkte Zubau volatiler Quellen im Fokus der Maßnahmen im Rahmen der Energiewende in Deutschland. Ein solcher würde eine weitere Vergrößerung der Standardabweichung der Verteilung zur Folge haben. Die maximale Leistung würde weiter ansteigen, ihr Minimalwert bliebe hingegen bei einem Wert nahe Null.

Ein Ausweg aus diesem Dilemma bestünde in der Speicherung von Elektroenergie bei einem Leistungsangebot oberhalb der mittleren Leistung, damit diese zu Zeiten geringer Windbzw. Sonnenleistung wieder eingespeist werden kann. Speicher mit den dazu erforderlichen Speicherkapazitäten stehen allerdings weder jetzt noch in absehbarer Zukunft zur Verfügung.

Die Angabe der zeitgemittelten Prozentwerte im Zusammenhang mit dem Zubau von volatilen Erzeugern ist insofern irreführend, da dadurch vorgetäuscht wird, das Speicherproblem sei bereits gelöst und der Strom aus erneuerbaren Energiequellenstünde schon jetzt stetig – nämlich gerade mit dem Wert der mittleren Leistung – zur Verfügung.

Auf der politischen Ebene wird daraus leichtfertig geschlossen, der prozentuale Anteil von Erneuerbaren von derzeit angeblich 38 Prozent könne innerhalb weniger Jahre auf 65 Prozent und mehr gesteigert werden. Würde der mittlere Anteil von Windund Sonnenstrom im Netz auf wesentlich mehr als etwa ein Viertel gesteigert werden, könnte unter den gegenwärtigen technologischen Bedingungen das durch physikalische Gesetze geforderte Gleichgewicht zwischen Einspeisung und Verbrauch nicht mehr eingehalten werden.

Die Methode der Verschleierung von Tatsachen durch Mittelwertbildung über stark fluktuierende Zeitreihen hat leider auch in offizielle Studien und Analysen Einzug gefunden. In einer Veröffentlichung der Denkfabrik »Agora Energiewende«, die auch die Bundesregierung berät, findet man z. B. die Darstellung einer über 24 Stunden gemittelten Einspeisung von Sonnenstrom [1]. Die dadurch ermittelten »geglätteten Ganglinien« suggerieren, dass die Sonne auch um Mitternacht scheint bzw. dass eine Speichermöglichkeit des gesamten um die Mittagszeit in Deutschland gewonnenen Sonnenstroms über einen ganzen Tag existiert. Weder das eine noch das andere ist evident.

Eine inhaltliche und auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhende ehrliche und kritische Analyse aller Maßnahmen der Energiewende ist dringend erforderlich. Nur so wird es möglich sein, sich dem ursprünglichen Ziel der Energiewende, einer ökonomisch und ökologisch verträglichen Transformation des Energiesystems unter Berücksichtigung der Versorgungssicherheit zu nähern. Dazu müssen alle auf physikalischen Erkenntnissen beruhenden technischen Möglichkeiten in die Betrachtungen einbezogen werden.

 

[1] Agora Energiewende (2017): Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2016. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2017, S. 8.

Der Beitrag erschien zuerst bei TU Dresden hier

 

 




Konsequent: Nach Grünstrom nun die Steigerung: Strom für Veganer

Das Konzept der Fleisch essenden Wind- und Sonnenanbeter, wechselt auf Tofu und Mungobohnen und bietet im alten Deutschland eine neue Form der leidenschaftlichen Hingabe.

Mindestens ein Stromabieter hat die Idee,  Strom ohne tiergefährdende Herstellung zu liefern, die gerade den ethisch pingeligen Gaumen deutscher Veganer befriedigen könnte. Der schlaue Name ‚Vegawatt‘ verspricht alle Tierliebhaber zufriedenzustellen, einschließlich Hardcore-Vegos.

Obwohl es unklar ist, wie Vegawatt seine moralisch gesunden Megawattstunden von dem unethischen Zeug trennen kann, so ist es nur konsequentes Marketing, der Zielgruppe der veganen Kunden das zu liefern, was sie mögen. Wenn die angeregten Elektronen mal in die Stromnetze gedrückt sind, verhalten sich sowohl „veganer“ als auch “ gewöhnlicher Omnivore“ [Allesesser] Strom genau gleich, was es schwer macht, die Guten von den Bösen zu unterscheiden.

Anmerkung: Anbei eine Übersetzung vom Deutschen ins Englische von Pierre Gosselin – was es Eike erlaubt, es wieder ins Deutsche zu übertragen.

Strom und Gas für ein konsequent veganes Leben – auch für Vegetarier geeignet!

No Tricks Zone, Pierre Gosselin
vom 2 September 2018 [Überschrift von Vegawatt übernommen]

Viele von uns sind schon mal mit den strengen Aspekten der veganen Ernährung in Kontakt gekommen, deren Anhänger überhaupt keine tierischen Produkte wie Fleisch, Eier, Milchprodukte usw. essen.

Außerdem achten Veganer darauf, keine Tierprodukte wie Leder zu kaufen oder zu benutzen.

Der Schutz und das Wohlergehen von Tieren sind die obersten Prioritäten des Veganismus. Viele behaupten auch, dass es gesundheitliche Vorteile bringen soll, aber das ist umstritten, siehe hier und hier . Nach Angaben des Deutschlandfunks bietet ein Energieversorger in Ludwigshafen Deutschland nun Veganern Strom und Gas an, die keinen Schaden an Tieren verursachen.

Frei von „Vogelschlägen“ 

Vegawatt bietet Verbrauchern bundesweit die sogenannte „vegane Energie“ an. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Technischen Werke Ludwigshafen AG – ein deutscher Energieversorger. Laut Vegawatt-Website ist die Energie: „100% Solarstrom: umweltfreundlich, nachhaltig und frei von Vogelschlägen„.

Entschuldigung, bitte keine Windkraft

Es ist nicht überraschend, dass veganer Strom von Vegawatt aufgrund von Vogel- und Fledermausschlägen nicht von Windkraftanlagen erzeugt werden darf. Darüber hinaus zerstört der Bau von Windparks Wälder, die für viele Tieren ein zu Hause sind.

Auch Kernkraft, Kohlekraft und Strom aus Biogasanlagen sind für Veganer nicht akzeptabel. Wasserkraft ist wegen Fischtötung nicht in Ordnung. Der Deutschlandfunk fragt: „Gibt es nicht genug Fischtreppen?“

Hier der Link zu Vegawatt, „Was ist Vegane Energie?“

Gekürzte Zusammenfassung

Vegawatt beklagt, dass gerade an der Grenze zu Naturschutzgebieten oder mitten im Meer vor der Deutschen Küste Windanlagen gebaut werden Das empfindliche Ökosystem wird im Wattenmeer erheblich gestört und die dort lebenden Meerestiere aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben. Durch die sich schnell drehenden Rotoren, sowohl über Land wie auch über Wasser, kommt es zu tödlichen Kollisionen mit den Windrädern – speziell bei Fledermäusen, Greifvögeln und Seevögeln. Auch abplatzende Eisschichten, die auf den Boden geschleudert werden, können die in der Nähe der Anlagen lebenden Wildtiere schwer verletzen oder sogar töten.

Unser Fazit deshalb: Windkraft ist nicht nachhaltig, nicht vegan!

Nur bestimmte Quellen der Solarenergie

Die einzige verbleibende Energie, die sich als vegane Energie qualifizieren kann, ist solar erzeugter Strom. Aber auch hier sind nicht alle Solaranlagen als „vegan“ zertifizierbar, schreibt der DLF. Beispielsweise sind Solaräcker, nicht geeignet, weil sie die Lebensräume von Wildtieren beeinträchtigen.

Solarenergie von Paneelen, die auf Scheunen installiert sind, sind akzeptabel, aber nur, wenn die gehaltenen Tiere „freilaufen dürfen“ und nicht im industriellen Maßstab jeglicher Art gehalten werden. Es ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass diese freilaufenden Weidetiere später auch nie geschlachtet oder gemolken werden dürfen, um den Appetit fleischessender Menschen zu stillen.

Außerdem müssen die Solarmodule wahrscheinlich auch an Gebäuden installiert werden, die auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind und nicht mit nicht nachhaltigen Aktivitäten verbunden sind.

Breite Marktakzeptanz

Laut DLF hat Vegawatt-Power vor allem in der veganen Kultur, die „teilweise sektiererische Einstellungen annehmen kann“, breite Akzeptanz gefunden, sagt ein Sprecher der Muttergesellschaft TWL Energie Deutschland GmbH.

Veganes Gas ist knapp

Vegawatt bietet auch „veganes Gas“ an. Aber das Gas muss auch streng kontrollierten Ursprungs sein. Zum Beispiel darf Biogas, das durch die Fermentation von Mais, der als industrielle Monokultur angebaut wird, produziert wird, nicht mit dem „veganen“ Label versehen werden.

Wirklich veganes Gas wird derzeit aus den Rückständen von Zuckerrübenpressen gewonnen. Der Rückstand ist Abfall, der nicht als Düngemittel oder Futter für Tiere verwendet werden kann.

DLF berichtet: „Da die Rohstoffe für die Biogasproduktion auch komplett frei von tierischen Rohstoffen sein müssen, kann Vegawatt derzeit nur geringe Mengen veganes Gas anbieten.“

Auf STT vom 21.09.2018 gefunden
Übernahme von No Tricks Zone

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2018/09/21/german-animal-lovers-boycott-wind-power-vegans-incensed-by-bloody-bird-bat-slaughter/

***

Auch im Managermagazin ist das eine Meldung wert, jedoch ohne auf die unerbittliche Physik des „Strom-Gemixtes“ einzugehen:

Kritik an „Märchen vom veganen Stromtarif“

Teilzitat

… „Es ist ein wenig Augenwischerei“, sagt Sieverding. „Einige Kunden bekommen den schönen Solarstrom, doch Strom aus anderen Quellen wird ja dennoch benötigt. Den müssen dann andere Kunden nehmen.“

Mit anderen Worten: Veganer picken sich die Rosinen aus dem Strommix, die anderen Verbraucher kaufen rechnerisch umso mehr Elektrizität aus anderen Quellen. Unterm Strich ändert sich nichts – anders als wenn sich viele Menschen vegan ernähren und somit die Massentierhaltung reduziert wird.

Die TWL widersprechen: „Deutschland befindet sich derzeit in der Energiewende, somit ist es technisch noch nicht möglich, den gesamten Bedarf mit Öko- beziehungsweise veganem Strom zu decken“… „Durch eine erhöhte Nachfrage der Verbraucher nach ‚grünem Strom‘ wird der Strommix in Deutschland langfristig immer „grüner“.

Das Unternehmen besteht darauf, dass Vegawatt-Kunden durch ihre Wahl den Solarstromanteil erhöhen: „Wie beim herkömmlichen Ökostrom geht es nicht darum, zu jedem Zeitpunkt Photovoltaik-Strom ins Netz einzuspeisen, sondern insgesamt den Anteil von Photovoltaikstrom im Strommix zu erhöhen.“

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/vegan-leben-neuer-stromtarif-stoesst-auf-kritik-a-1194858.html




Und jetzt rechnen wir mal: Kosten eines E-Autos

Preisbasis Diesel 1,30 Euro pro Liter (davon 65 Prozent Steuern), moderner Diesel mit 4,5 l/100km kostet dann 5,85 Euro/100km.

  • Preisbasis Elektro-Auto im Schnitt 20 kWh/100km, bei einem Haushaltsstrompreis von 30 ct/kWh kostet das E-Auto 6,00 Euro/100km.

Öffentliche Stromzapfstellen sind heute schon deutlich teurer. So liegt der Strompreis beim größten deutschen Ladenetzbetreiber (Preisbasis 2018) heute schon bei 67 ct/kWh, entsprechend 13,40 €/100km. Damit sind die spezifischen Kosten für den Kraftstoff schon heute beim E-Auto höher.

Da auf lange Zeit mit einem relativ stabilen Ölpreis zu rechnen ist (neue Fördertechnologien), andererseits aber wegen des Klimaschutzplanes bis 2050 jedwede Nutzung konventioneller Energien eingestellt werden muss, werden die Kosten für den nur noch aus Erneuerbaren Energien erzeugten Strom drastisch ansteigen. 

Neben der reinen Erzeugung aus Wind und Sonne müssen Netze neu gebaut und erheblich überdimensioniert werden, Speicher gebaut und betrieben werden (Strom aus Power-to-Gas zwischen 0,80 bis 2,30 Euro/kWh ohne Steuern und Abgaben, Gaskraftwerke als Fallback in Bereitschaft gehalten werden. Die dann entfallende Steuer auf Mineralöl von derzeit 41 Milliarden Euro wird in gleicher Dimension als zusätzliche Belastung auf den mobilitätsverbundenen Stromverbrauch zukommen.

Dies wird einen durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von mehr als 1 €/kWh und „Kraftstoffkosten“ von mehr als 20 Euro/100km bedeuten. Diese Grenze wird bei weiterem Verfolgen der Ziele des Klimaschutzplans voraussichtlich aber schon deutlich früher erreicht. Eine Untersuchung des Think-Tank-Rheinland  zeigt, dass der Preis für die kWh Haushaltsstrom schon 2030 die 0,50 Euro erreichen kann.

Wer denn glaubt, dass der teurere Stromverbrauch durch weniger Verschleiß oder Wertverlust eines E-Autos aufgewogen wird schaue in die aktuelle ADAC-Motorwelt:

  • Nissan Leaf Acenta, Verbrauch 22,1 kWh/100km, Reichweite mit einer Batteriefüllung 200 km, Kosten pro Monat incl. Wertverlust 612 Euro.
  • Ford Focus 1,5 TDCI, Verbrauch 3,9 l/100 km, Reichweite mit einer Tankfüllung 1.300 km, Kosten pro Monat incl. Wertverlust 593 Euro.
  • Wie rentabel sind Elektroautos fragt der ADAC, die Antworten hier.

Der öffentliche Personennahverkehr (E-Busse) und der Transportsektor (E-LKW) werden für Kraftstoff- und Gesamtkosten vergleichbar liegen.

Autor Wilhelm Stock ist Diplom-Ingenieur.

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Die Desertec-Pleite

In seiner „Was-wurde-aus…“ Serie schaut SPON heute auf das Projekt Desertec, das 2009 voller Euphorie und mit großen Erwartungen gestartet war. Wüstenstrom für Europa sollte es sein, den man mittels Gleichstromleitungen über Gibraltar und Sizilien ins energiegewendete Europa schaffen wollte. Und wer da nicht alles eingestiegen war: E.On, RWE, Deutsche Bank, Siemens… ein Projekt im Volumen von 400 Mrd. Euro klingt nach einem Schlaraffenland für Investoren. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Warum das ganze scheiterte?

SPON bietet zwei Erklärungen an. Zum einen hätte es Streit gegeben, was mit dem produzierten Strom geschehen solle. Der Export nach Europa wäre angesichts des wachsenden Energiebedarfs in Afrika moralisch doch irgendwie untragbar. Das ist die altruistische Erklärung. Es gibt natürlich auch noch eine, in der ein böser Gegenspieler auftaucht – die Kohleverstromer! Die würden nämlich um ihre veralteten Kraftwerke bangen und deshalb den Fortschritt aufhalten. Ich halte beide Erklärungen für lächerlich und konstruiert.

Die erste deshalb, weil durch Handel immer Wohlstand entsteht, selbst wenn man nicht erst den heimischen Markt sättigt, sondern fast nur für den Export produziert. Den Strom nach Europa zu exportieren, wäre nämlich allemal lukrativer, als den heimischen Markt zu bedienen. In Maranello fahren ja auch weniger Ferrari herum als in München. Das zweite Argument ist noch bekloppter. Als wenn bei RWE oder E.On irgendwer an irgendeiner Technologie hängen würde! Dort will man nicht vordergründig Kohle verstromen, sondern Kohle verdienen. Man nimmt das Geld, das man kriegen kann, ganz gleich, welche Technologie man dafür einsetzen muss. Im überregulierten Deutschland nennt man das wirksamste Mittel der Gewinnerzielung deshalb auch nicht „Angebot & Nachfrage“, sondern Lobbyismus.

Im Bereich der Erneuerbaren muss man in Deutschland noch nicht einmal Marktpreise machen, da durch das EEG und angeschlossene Gesetze (ein „Lex Desertec“ wäre der Klimakanzlerin, den Grünen und den Trittbrettfahrern von der SPD ein Fest gewesen) die Subventionen nur so sprudeln. Man lebt nach dem Motto „Pecunia non olet“, und sobald das Geld dem Verbraucher zwangsweise aus der Tasche gezogen wurde, ist es genauso gut und schön, wie anstrengend auf funktionierenden Märkten verdientes. Man sollte endlich aufhören zu glauben, dass marktwirtschaftlich organisierte Unternehmen sich in einem hart umkämpften Markt wohler fühlen als in einem Umfeld aus Subvention und Protektionismus. Denn das haben Geld und Strom gemeinsam: Beide bevorzugen den Weg des geringsten Widerstandes.

Die wahren Gründe des Scheiterns

Zunächst zogen die Initiatoren von „Desertec“ nicht ins Kalkül, dass sich die politische Lage zwischen Marokko und Ägypten jemals ändern könnte. Man hatte sich so daran gewöhnt, dass die lokalen Diktatoren ihre wie Privatfarmen regierten Länder fest im Griff haben, dass man komplett verdrängte, von welcher Art die brodelnde Suppe war, auf der die schweren Deckel der Diktatur lagen. Der „arabische Frühling“ beendete die solaren Energieträume zuverlässiger, als das ein Sandsturm je tun könnte. Ein Funken Restverstand war bei den Projektinitiatoren wohl noch übrig, und die Idee, die europäische Energiesicherheit auf unbestimmte Zeit in die Hände islamistischer Banden vom Schlag der Muslimbrüder oder Boko Haram zu legen, wurde verworfen.

Zeitgleich mit dem Tod des Desertec-Projektes starb auch die deutsche Solarbranche immer schneller aus. Heute ist sie so tot wie Eisbär Knut. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass die Chinesen bei der Subventionierung ihrer eigenen Solarzellen-Produktion noch großzügiger waren als die grünstrombesessenen Deutschen. Das, was man also in den Wüstensand zu klotzen beabsichtigte, wären letztlich vermutlich chinesische Anlagen gewesen. Die Reihe der Unterstützer, die sich noch 2009 als Profiteure der Idee „Wüstenstrom“ sahen, lichtete sich angesichts dieser Aussichten schnell weiter. Den Todesstoß für das Projekt bilden allerdings zwei physikalische Tatsachen, an denen auch die deutsche Energiewende letztlich scheitern wird. Der Betrieb von Solarmodulen in einer Sandwüste hat eine höhere Degradation zur Folge. Es kommt zwar prinzipiell immer zu Leistungsverlusten der Zellen, weil diese gewissermaßen „altern“; die erhöhte UV-Strahlung und die staubig/sandig/salzige Umgebung von Wüsten ist allerdings Zellgift für die Module. Diese müssen regelmäßig gereinigt werden, weil sie pro Tag sonst 0,5% ihrer Leistung einbüßen. (Anmerkung der Redaktion: Das gilt prinzipiell auch für die vorrangig von DESERTEC geplanten Spiegelsysteme) Reinigt man sie allerdings zu oft, wirkt sich dies ebenfalls negativ aus. Egal was man also macht, es geht bergab mit der Leistung. Die „Verwüstungen“, die ein ordentlicher Sandsturm oder die wohlmeinende lokale Bevölkerung in einem Solarpark anrichten können, sind da noch nicht mitgezählt.

Bleibt noch das letzte große Problem, welches sich die schöne Desertec-Idee mit allen anderen Solar- und Windideen teilt: fehlende Speicher für Kurz- und Langzeitpufferung. Es sind auch keine in Sicht. Heute, am 25. März, geht in Hannover die Sonne 19:42 Uhr unter. Es wäre schön, dann die eine oder andere Lampe einschalten zu können. Hingen wir heute schon an Desertec, würde daraus leider nichts – aus der Sahara käme nämlich schon seit 18 Uhr kein Strom mehr. Dort geht die Sonne um diese Jahreszeit schon deutlich früher unter. Für SPON ist die Idee „Desertec“ allerdings noch nicht tot. Es gäbe hier und da kleine Nachfolgeprojekte. Doch die sind lokal begrenzt und sollen ihren Strom auch nicht nach Europa liefern. Dies hat also mit der ursprünglichen Idee nichts mehr zu tun. Statt also von diesem toten Pferd abzusteigen, erklärt man, dass kein Pferd so tot sein könne, dass man nicht wenigstens ein klein wenig darauf reiten könne. Und sicher wird auch bald gemeldet, dass es nun neue Sättel gäbe, mit denen sich tote Pferde noch besser reiten ließen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.




Warum Regierungen sich weigern, die wahren und atemberaubenden Kosten für subventionierten Wind & Solar offenzulegen

Die Propagandamaschinerie war in Großbritannien genauso effektiv wie überall.

Verschleierung, Verfälschung und schlichte Lügen sind seit mehr als einem Jahrzehnt Regierungspolitik. Und es gibt einen Grund für die staatliche Vernebelungstaktik: Die tatsächlichen Kosten für die Einbeziehung von Wind und Sonne sind absolut atemberaubend.

Diese Ausarbeitung von Professor Gordon Hughes von der School of Economics der University of Edinburgh ist technisch und komplex.

Die Schlussfolgerung ist jedoch einfach: Die wirtschaftlichen Kosten für den Stand-by von zuverlässigen Stromquellen, die bei Zusammenbruch der Windenergie das Netz auszugleichen, sind höher, als es dem wirtschaftlichen Wert der erzeugten Windenergie entspricht. [Bei Solarstrom ist dieses Verhältnis noch wesentlich schlechter]

Wenn sich der wirtschaftliche Wert der Windenergie in dem dafür gezahlten Preis ausdrückt, dann übersteigt der Preis, der an die Eigentümer der back-up Energie (Kohle, Gas, Diesel, Kernkraft und Wasserkraft) gezahlt wird, den Wert der erzeugten Windkraft beträchtlich .

Die Gesamtkosten für den Netzausgleich und die Aufrechterhaltung der Netzstabilität steigen mit der Zunahme des prozentualen Anteils der Windenergie über dem für die erzeugte Windenergie gezahlten Preis. Mit anderen Worten, diese „Erneuerbaren Energien“ sind den Preis dafür einfach nicht wert.

 

Erneuerbare Energieerzeugung, Einschränkungen und die Kosten der Stabilisierung des Stromnetzes

Professor Gordon Hughes; 10 April 2017

[Dr. Gordon Hughes ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Edinburgh]

Im letzten Jahrzehnt sind die jährlichen Kosten für die Stabilisierung [die Stützung] des Stromnetzes von 692 Millionen Pfund im Jahr 2006 auf 1´207 Millionen Pfund im Jahr 2016 gestiegen, obwohl die durchschnittliche nachgefragte Leistung von 40,1 GW auf 32,6 GW gesunken ist. Diese Kosten sind Teil der Kosten für die Übertragung und Verteilung von Strom und werden an die Stromverbraucher über die Netzentgelte von National Grid weitergeleitet.

Der Kostenanstieg wurde von einem starken Anstieg des Anteils der erneuerbaren Erzeugung an der gesamten Stromversorgung begleitet. Ein bekanntes Element dieser Ausgleichskosten sind die Zwangszahlungen an Windparks, wenn diese abgeschaltet werden, falls bestimmte Segmente des Stromnetzes nicht in der Lage sind, die gerade erzeugte Strommenge zu bewältigen. Die Idee hinter solchen Zahlungen ist, dass sie die Erzeuger für den Einkommensverlust entschädigen, insbesondere die Subventionen, die mit der Menge der von ihnen – nicht abgenommenen Elektrizität verbunden sind, die sie sonst erzeugen würden.

Zwar sind Zwangszahlungen strittig, aber sie stellen nur einen kleinen Teil (£ 82 Millionen im Jahr 2016) der Gesamtkosten zur Stabilisierung des Stromnetzes mit [instabilen] erneuerbaren Energien dar. Die übrigen Kosten für die Aufrechterhaltung der Frequenz und Spannung  im Versorgungsnetz oder die Gewährleistung angemessener Reserven werden zwar weitgehend ignoriert, werden jedoch eher auf die Verbraucher als auf die Erzeuger abgewälzt, deren Verhalten die Kosten verursachen. Darüber hinaus werden Zwangszahlungen an Windparks mit Netzanschlüssen geleistet, während die Leistung von Solar- und kleineren Windgeneratoren, die mit Verteilernetzen verbunden sind, dem Elektrizitätssystem noch höhere Kosten auferlegen können.

Zum Verständnis der Beziehung zwischen den erneuerbaren Energie-Erzeugungskosten und den Kosten für notwendige Maßnahmen zum Betrieb, ist eine sorgfältige statistische Analyse eines großen Datensatzes über Kosten, Erzeugung und Nachfrage, Wetter usw. während halbstündiger Perioden über 8 Jahre von 2009 bis 2016 notwendig. Diese Art der Analyse wurde in der Vergangenheit nicht durchgeführt, anscheinend nicht einmal von National Grid, aber die Ergebnisse wären statistisch gewichtig und haben wesentliche Auswirkungen auf die Energiepolitik. [Wie Sie durch Herrn Schuster u.a. bei Eike bereits informiert wurden, sind ¼ Stundenwerte besser, um die Auswirkungen der volatilen Netzeinspeisung zu analysieren; der Übersetzer]

Die entscheidenden Ergebnisse betreffen die zusätzlichen Kosten für den Ausgleich des Elektrizitätssystems für jede zusätzliche MWh an Wind- oder Solarleistung nach Berücksichtigung von Faktoren wie Nachfrage, Wetterbedingungen, Tageszeit usw. Bei der Windgenerierung betrugen diese zusätzlichen Kosten 22 Pfund pro MWh bei der durchschnittlichen Windleistung im Jahr 2016 von 3,1 GW. Sie steigt auf 37 £ pro MWh bei einer Leistung von 7,3 GW, was im Jahr 2016 das 95. Perzentil der Winderzeugung war (die Menge wurde in 5% aller halben Stunden des Jahres überschritten). Wenn der Umfang der Windkapazität bis 2020 oder 2025 ansteigt, wie dies von den schottischen und britischen Regierungen vorgesehen ist, werden die zusätzlichen Kosten des Ausgleichs des Systems innerhalb von 10 Jahren für erhebliche Zeiträume jedes Jahres auf etwa 80 Pfund pro MWh ansteigen.

Um diese Zahlen in einen Zusammenhang zu bringen, betrug der durchschnittliche Marktwert der Windleistung im Jahr 2016 38,5  £ pro MWh. Bei einem durchschnittlichen Produktionsniveau betrugen die zusätzlichen Kosten für die Stabilisierung des Systems für die Verbraucher 57% des Marktwerts der zusätzlichen Produktion. Unter Zugrundelegung dieser Kosten war eine zusätzliche MWh Windgenerierung netto etwas mehr als £ 16 pro MWh wert. Für 13% aller Halbstunden im Jahr 2016 (etwa 1140 Stunden im Jahr) überstiegen die zusätzlichen Ausgleichskosten pro MWh für die Windleistung den Marktwert der produzierten Elektrizität. Diese Situation wird sich verschlimmern, wenn an das System mehr Windkapazität hinzugefügt wird. Es wird erwartet, dass die Gesamtkosten für die Stabilisierung [redispatch] der Windleistung bis 2020 um mindestens 100% und vielleicht sogar um 200% ansteigen. Bis dahin wird der Nettowert der zusätzlichen Windleistung negativ sein,

Während die Kosten für die Stabilisierung des Elektrizitätssystems im Zusammenhang mit der Erzeugung von Wind hoch sind, ist es wichtig anzumerken, dass die mit der Solarstromerzeugung verbundenen Kosten wesentlich höher sind. Die Analyse ist ein wenig komplizierter aufgrund der Art und Weise, in der die Solarstromerzeugung das Netz beeinflusst. Hinzugefügte Solarkapazität steigert vor allem die Fixkosten, während der Beitrag der zusätzlichen Energie gering ist. Dennoch beliefen sich die durchschnittlichen Ausgleichskosten für die Solarstromproduktion im Jahr 2016 auf £34 pro MWh bei mittlerer Leistung und 77 GBP pro MWh beim 95. Perzentil. Auch hier wird das Gesamtniveau der Ausgleichskosten im Zusammenhang mit der Solarstromerzeugung weiter steigen, so dass sie bis zum Jahr 2020 bei den aktuellen Prognosen am unteren Ende der Prognose um 160% oder am oberen Ende um 260% höher liegen wird.

Diese Schätzungen beziehen sich nur auf die direkten Kosten der Stabilisierung des Elektrizitätssystems im Zusammenhang mit der Erzeugung erneuerbarer Energien. Es gibt erhebliche zusätzliche Kosten, die auf anderen Feldern anfallen, die ebenfalls den Benutzer in Rechnung gestellt werden. Zum Beispiel bauen National Grid und Scottish Power den Western Link, eine Hochspannungs-Unterwasser-Gleichstromleitung von Deeside nach Hunterston, die benötigt wird, um überschüssige Windkraft von Schottland nach England und Wales zu exportieren. Nach Abschluss werden die Kosten für den Aufbau und den Betrieb der Verbindung auf die von allen Verbrauchern zu zahlenden Übertragungsentgelte aufgeschlagen. Ähnliche Aufwendungen für die Aufrüstung oder Erweiterung von Kernteilen des Netzes – z. B. die Beauly-Denny- und die Caithness-Moray-Linien – werden in gleicher Weise finanziert.

Die Gesamteinnahmen aus Übertragungsgebühren (TNUoS) werden in 2017 – 18 voraussichtlich 2,63 Mrd. £ betragen und sich in 2021-22 auf 3,10 Mrd. £ erhöhen (nach Wertstellung 2017-18]. Fast der gesamte Anstieg auf 2021-22 ist auf zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit der Erzeugung von erneuerbaren Energien zurückzuführen. Unter den konservativsten Annahmen werden die Übertragungsentgelte aufgrund der Strom- und Stromerzeugung durch Strom- und Stromerzeuger von etwa £7 pro MWh erneuerbarer Produktion im Jahr 2016 auf 12-13 Pfund pro MWh im Jahr 2020 ansteigen.

In der Praxis lag der Nettowert der zusätzlichen Wind- und Solarerzeugung im Vereinigten Königreich – dh der Marktwert der Energie abzüglich der zusätzlichen Kosten für die Übertragung der Energie und der Stabilisierung des Stromnetzes  im Jahr 2016 unter 10 £ pro MWh und wird im Jahr 2020 negativ ausfallen. Dies sind Durchschnittswerte in Zeiten hoher und niedrigerer Erzeugung.

Der wirtschaftliche Nettowert der Erzeugung in windigen oder sonnigen Perioden ist viel niedriger als in Zeiten niedriger Erzeugung – teilweise weil der Marktpreis in Zeiten hoher Erzeugung niedriger ist und zum anderen, weil die Kosten für Stabilisierung des Elektrizitätssystems mit der aufzunehmenden Menge an erneuerbaren Energien steil ansteigen. Im Jahr 2016 war der Netto-Wirtschaftswert der zusätzlichen Windenergie für die meisten Zeiträume, in denen die [aktive] Windleistung 5 GW überschritt, null oder negativ.

Diese Analyse bezieht sich auf das gesamte Britische-Elektrizitätsnetz, da die Stabilisierungskosten nicht auf nationale oder regionale Ebene heruntergebrochen werden können. Es ist jedoch mit Sicherheit davon auszugehen, dass die Lage in Schottland erheblich schlechter ist, als die Britischen Verhältnisse. Eine getrennte Analyse der wirtschaftlichen Geografie von Übertragungsengpässen und den damit verbundenen Stabilisierungskosten zeigt, dass sie stark an der Grenze im Norden Englands konzentriert sind, die das „schottische“ Stromnetz vom Netz trennt, das den größten Teil Englands und Wales bedient.

Darüber hinaus erfolgt die Zunahme der Windkraft südlich dieser Grenze hauptsächlich aus Offshore-Wind, der weniger variabel als Onshore-Wind ist. Für Offshore gelten andere Regelungen für die Kosten Übertragung. Auf der Grundlage der Verteilung des ökonomischen Nettowerts für Großbritannien ist es wahrscheinlich, dass (a) mindestens 50% der schottischen Windkraft im Jahr 2016 keinen oder einen negativen Netto-Wirtschaftswert aufwiesen und (b) dieser Anteil bis 2020 deutlich zunehmen wird.

Die Schlussfolgerung, dass ein Großteil der Wind- und Solarenergieerzeugung eine Wertschöpfung von Netto- Null- oder negative Wertschöpfung hat, impliziert, dass das Geld, das für den Bau von Windparks, die Installation von Sonnenkollektoren usw. ausgegeben wird, fast vollständig verschwendet wird. Die Betreiber mögen mit ihren Investitionen eine zufriedenstellende Rendite erwirtschaften, aber dies spiegelt einfach nur die Belastung der Stromkunden wider, für die und für das gesamte Land diese Anlagen keinen oder nur einen geringen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Die Strompreise für private, gewerbliche und industrielle Verbraucher werden höher, um die [subventionierten] Erzeugungskosten zu decken.

Das primäre Argument für die Förderung einer Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ist, dass sie die CO2-Emissionen reduziert. Der Umfang der Reduktion ist nicht einfach zu schätzen, da die zeitweilige Abgabe von regenerativen Stromerzeugern erfordert, dass thermische (fossile) Kraftwerke längere Zeiträume im Betriebszustand des Anlauf oder im Standby gezwungen werden, dabei  CO2 [in ausserdem nicht optimalen Betriebszustand] emittieren, aber wenig Strom für das Netz erzeugen.

Unter den günstigsten Annahmen entsprechen die Ausgleichskosten für die Erzeugung von erneuerbarem Strom zur Senkung der CO2-Emissionen etwa £ 50 pro Tonne CO2 (tCO2) für den Anstieg der Windenergieerzeugung bis 2020 und etwa £ 200 pro tCO2 für den Anstieg der Solarstromerzeugung im gleichen Zeitraum. Beachten Sie, dass diese Zahlen nur die Kosten für die Stabilisierung des Elektrizitätssystems allein abdecken. Sobald andere Kosten berücksichtigt werden – Übertragung sowie Bau, Anschluß und Betrieb von Windturbinen oder Solarmodulen – übersteigen die Gesamtkosten für die Reduzierung der CO2-Emissionen durch Investitionen in erneuerbare Energie 100 £ pro tCO2 für Windenergie und 300 £ pro tCO2 für Solarstrom.

Als Anhaltspunkt impliziert der CO2-Mindestpreis der britischen Regierung, dass die Reduzierung von CO2-Emissionen mit £18 per tCO2 bis 2020 gerechnet wird. Die zusätzlichen Kosten für die Stabilisierung des Elektrizitätssystems allein betragen also fast das Dreifache des angesetzten Wertes für CO2 – „Zertifikate“ infolge zusätzlicher Windgeneration. Für die zusätzliche Solarstromerzeugung beträgt der Vergleichswert sogar mindestens das Zehnfache der CO2-Emissionskosten.

Fazit

Kritiker der Energiepolitik des Vereinigten Königreichs weisen in den letzten zehn Jahren auf die Notwendigkeit hin, die Stromversorgung zu steuern, um sicherzustellen, dass die unvermeidlichen Unterbrechungen bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen durch Quellen der Backup-Erzeugung ausgeglichen werden. Es wird häufig darauf hingewiesen, dass sichergestellt werden muss, dass ausreichende gasbefeuerte Kapazitäten gebaut werden, um stillgelegte kohlebefeuerte Kraftwerke zu ersetzen und einen angemessenen Spielraum für die abrufbare Erzeugung zu gewährleisten. Um die Lücke zu schließen, hat National Grid kurz- und mittelfristige Kapazitätsverträge mit [Besitzern von] Diesel und anderen Generatoren abgeschlossen, um bei Bedarf Notstromquellen bereitzustellen.

Die Analyse hebt die Verzerrungen hervor, die sich aus der derzeitigen Politik ergeben, da intermittierende Stromerzeuger die Kosten, die sie den Verbrauchern und anderen Erzeugern auferlegen, nicht berücksichtigen müssen. Während erneuerbare Energieträger als sauber und umweltfreundlich beworben werden, beruht ihre wirtschaftliche und finanzielle Lebensfähigkeit auf versteckten Subventionen, deren Kosten von den Verbrauchern über höhere Netzentgelte sowie in die Strompreise eingebaute Abgaben getragen werden.

Im Jahr 2020 und darüber hinaus wird der Netto-Wirtschaftswert der neuen erneuerbaren Energiequellen im besten Fall  Null sein und möglicherweise negativ sein. Folglich ist die Abhängigkeit von der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen eine außerordentlich kostspielige Methode zur Senkung der CO2-Emissionen, deren Kosten weit über der für den gesamten Energiesektor festgelegten Obergrenze liegen.

[[ Der Link  “ Original Briefing “ bringt keine Ergebnisse,

Update vom 04.12.2017: Danke an unseren Leser Martin Pecka! Hier das umbenannte Original

Original-Briefing-pdf

 

Gefunden habe ich diese pdf’s; Demmig

http://s3.spanglefish.com/s/34204/documents/hughes-windpower.pdf

https://www.thegwpf.org/images/stories/gwpf-reports/hughes-evidence.pdf  ]]

 

STT, …Licht in der Dunkelheit – nicht CO2 frei

Für Regierungen, die den Mythos verbreiten, dass die Preise für Wind- und Solarenergie sinken, besteht das Problem darin, dass ihre Kunden mit Stromrechnungen konfrontiert werden, die sich innerhalb weniger Jahre verdoppelt haben.

Wie es so schön heißt:

Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.

Milwaukee Daily Journal, 29. Oktober 1886, Abraham Lincoln

 

Übersetzt mit freundlicher Unterstützung durch unseren Leser, Herrn Jacob Fuhrmann,

Vielen Dank, Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2017/10/07/why-governments-refuse-to-admit-the-true-staggering-cost-of-subsidised-wind-solar/




Solarworld musste man fallen lassen, um das Solarpro­gramm zu retten

Zum Ersteren erschien auf Ruhrkultour ein gelungener Artikel: Mit der Insolvenz von Solarworld zerfließt auch ein grüner Traum, zum Letzteren ein paar eigene Ergänzungen.

Solarstrom-Selbsterzeugung mit Zwischenspeicher

Im Artikel: EIKE 18.05.2017: Rechnerisch lohnt sich die solare Eigenversorgung nicht wurde dargestellt, welche Kosten für eine eigenerzeugte kWh Solarstrom mit einem aktuell angebotenen Lösungspaket der Firma innogy wirklich entstehen. Sie liegt in der Größenordnung 60 … 80 ct / kWh, abhängig vom angenommenen Verschleiß der Akkusätze und Kapitalverzinsung, wie es unabhängige Studien vor über zwei Jahren bereits berechnet haben.
EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

Es scheint realistisch, bei Akkusystemen von Kosten im Bereich 0,3 bis 1 EUR / kWh für den zurückgespeisten Strom auszugehen ...
Das gilt natürlich nur für die Kurzzeitspeicherung. Für eine Langzeitspeicherung explodieren diese Kosten nochmals so kräftig, dass Darstellungen dazu tunlichst vermieden werden. Dafür kommt bei den erforderlichen Mengen deshalb ausschließlich Powert to Gas mit Rückverstromung in Frage, dessen Kosten bei Langzeitspeicherung wie folgt abgeschätzt sind:
Powert to Gas mit Rückverstromung
Saisonal-Betrieb: [1] Stromeinspeisungskosten von 29 €ct/kWh mit Strombezugskosten von 4,8 €ct/kWh
Dabei sind die 4,8 ct / kWh zu niedrig angenommen (aktuell liegt der Mittelwert bei 12,5 ct / kWh) und die Stromeinpeisungskosten netto zu sehen.
Die große Kostentreppe an Gebühren, Steuern und Durchleitungskosten bis er zum Verbraucher gelangt, kommt noch oben drauf. An der Steckdose sind dadurch 50 … 60 ct / kWh realistisch und nicht zu hoch gegriffen. Darin sind die Kosten des über-zu dimensionierenden Mittelspannungs-Netzausbaus und Regelbarer Mittelspannungs-Trafos, um den Überschussstrom zu den Speichern leiten zu können noch nicht enthalten.

Dies ist der Grund, warum alle seriösen Studien zu dem Schluss kommen: Die einzig sinnvolle Verwendung für den EEG-Überschussstrom ist, ihn nicht einzuspeisen, konkret: Ihn wegzuschmeissen – Neudeutsch: abzuregeln.

Obwohl selbst der einfach im Keller liegende Akkuspeicher mehr Kosten versursacht als die kWh aus der Steckdose, ficht es die Lobbyfirmen nicht an, den weit größeren (Kosten-Fresser)Unsinn, Strom im Elektroauto zwischenzuspeichern immer noch anzupreisen.
e.on:
Elektroautos als Energiespeicher
In den letzten Jahren und Jahrzehnten galt in der Energiewirtschaft: Ein Kraftwerk produziert nur dann Strom, wenn der Kunde ihn braucht – also nach Bedarf. Erneuerbare Energieträger wie Windkraft oder Photovoltaik funktionieren allerdings nicht auf Abruf, sie sind abhängig vom Wetter, konkret von Windintensität oder Sonnenscheindauer. Elektroautos könnten nun einen wichtigen energiewirtschaftlichen Beitrag zur Nutzung von Erneuerbaren Energien leisten. Die Akkus vieler Elektroautos bilden nämlich zusammen einen großen dezentralen Speicher, der einen Puffer für die wetterabhängig schwankende Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien bilden kann. Dazu müssen sie über eine intelligente Schnittstelle mit dem Stromnetz verbunden werden. Wenn viel Strom, beispielsweise aus Photovoltaikanlagen bei Sonnenschein, zur Verfügung steht, fließt er in die Batterien der Fahrzeuge. Dann kann er später entweder zum Autofahren dienen oder sogar aus dem parkenden Auto zurück ins Stromnetz fließen – wenn der Bedarf da ist.

Solarstrom-Selbsterzeugung ohne Zwischenspeicher

Selbst erzeugter Strom kostet ohne Zwischenspeicherung beim innogy-Paket auf 20 Jahre Lebensdauer gerechnet:
Bei jährlichen Zusatzkosten für Kapitalverzinsung, Wartung, Verschleiß (z.B. Wechselrichter) von 1 %:
Zwischen 15 … 18,3 ct / kWh
Bei jährlichen Zusatzkosten für Kapitalverzinsung, Wartung, Verschleiß (z.B. Wechselrichter) von 3 %:
Zwischen 22,5 … 27 ct / kWh

Bei einer aktuellen Einspeisevergütung 12,2 ct / kWh (Quelle: WIKIPEDIA) für eine Dachanlage bis 10 KWp oder 8,45 ct / kWh im Außenbereich rechnet sich das selbst mit einem Verzicht auf teure Zwischenspeicherung hinten und vorne nicht. Auch das Klima hat keinen Nutzen davon, zumindest berechnen lässt er sich nicht, weil er im Wetterrauschen vollkommen verschwindet.
Ausschließlich, wer nicht zwischenspeichert und den Strom immer dann, wenn die Sonne scheint, selbst vollständig (sinnvoll) verbrauchen kann, hat einen Vorteil.
Nur muss man das den Kunden ja nicht sagen. Nicht schwindeln dürfen nur die Autobauer.

Der investitionshemmenden Haltung kann mit Informations- und Aufklärungsmaßnahmen entgegengewirkt werden

Wer es noch kann, eine einfache Investitionsabschätzung zu machen und Zahlen richtig zu interpretieren, hat die falsche Schulbildung und ist noch nicht ausreichend im GREEN-Rechnen aufgeklärt.

Stadtwerke Hilden: … Es gilt: Je höher der Eigenverbrauch, desto höher die Kostenersparnis. Warum ist das so? Denn schließlich bekommen Sie doch auch ihren eingespeisten Solarstrom vergütet! Wie hängen Eigenverbrauch von Solarstrom und Einspeisevergütung also zusammen?
Deutschland gilt als Vorreiter der Energiewende, vor allem durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (
EEG). Das EEG unterstützt den Ausbau regenerativer Stromerzeugung und hat die Solartechnologie in Rekordzeit wettbewerbsfähig gemacht.
Argumente für die Gewinnung von Solarstrom
Sie sparen, je höher die Strompreise sind, da jede erzeugte Kilowattstunde günstiger ist als zugekaufte.
Sie bekommen für jede eingespeiste Kilowattstunde an Solarstrom eine auf 20 Jahre festgelegte Vergütung, da das EEG dezentrale Stromerzeugung belohnt.
Ein hoher Eigenverbrauch für hohe Ersparnisse
Mit jeder selbstgenutzten Kilowattstunde Solarenergie vom Dach sparen Sie sich den Kauf teureren Stroms. Der steigende Strompreis und die Erträge aus der Einspeisung machen Solarstrom vom eigenen Dach günstiger als Strom aus der Steckdose. Dabei gilt die Faustregel: Verbrauchen Sie so viel selbst erzeugten Solarstrom wie möglich!

Zumindest sind Parteien dieser festen Überzeugung. Wie (in der Politik) üblich, man hat doch die richtigen Argumente, nur der Bürger versteht diese nicht. Einmal geht die öffentliche Hand (ohne Rücksicht auf Kosten) doch beispielhaft voran und ansonsten sind die Nachteile nur durch negative Berichterstattung bewirkt.

Niedersächsischer Landtag Drucksache 17/7683 Fraktion der SPD Hannover, den 29.03.2017, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Solarenergie fördern: Photovoltaik weiterentwickeln und zusätzliche Potenziale heben
Der Landtag fordert die Landesregierung auf,
1. eine Zusammenführung der Informationsprogramme des Landes über die Niedersächsische Klimaschutz- und Energieagentur auf den Weg zu bringen, mit der Hausbesitzer über die verschiedenen Möglichkeiten eines wirtschaftlichen Betriebs von PV-Anlagen zum Eigenverbrauch und die entsprechenden Fördermöglichkeiten informiert werden,
2. vorrangig bei Neu- und Umbauten die Potenzialflächen für die Errichtung von PhotovoltaikAnlagen auf landeseigenen Gebäuden zu ermitteln und zu prüfen, ob und wie sich für diese Gebäude eine Eigenstromversorgung mit Solaranlagen realisieren lässt.
Dezentrale Solarstromanlagen zum Eigenverbrauch leisten einen sinnvollen Beitrag für die Energiewende. Hausbesitzer halten sich mit Investitionen in Photovoltaik-Anlagen gegenwärtig zurück.
Investitionen in PV-Anlagen werden vielfach als unwirtschaftlich und nicht mehr sinnvoll erachtet.
Aspekte wie Eigenstromnutzung sind häufig nicht präsent. In der Regel lohnt sich die Investition, wenn es gelingt, den selbst hergestellten Strom auch größtenteils selbst zu verbrauchen. Auch Mieterstrommodelle können sich rechnen, wenn der Bund die entsprechende Verordnung jetzt umsetzt. Die zugrundeliegende Verunsicherung dürfte insbesondere durch die negative Berichterstattung über Förderkürzungen bei der Photovoltaik hervorgerufen worden sein.
Der investitionshemmenden Haltung kann mit Informations- und Aufklärungsmaßnahmen entgegengewirkt werden.

Solarstrom ist nur „billig“, weil die Chinesen billige Module liefern

Um den Wunsch der Versorger und der Parteien nach einem weiterem Ausbau der Solarerzeugung zu erfüllen, haben im Kern zwei Akteure einen bedeutenden Anteil: Die Politik, indem sie den EEG-Strom weiterhin stark subventioniert und die Chinesen, indem sie die erforderlichen, billigen Module liefern. Ein dritter Teilnehmer – Lieferant teurer Module – hat da keinen Platz [3].
Folgerichtig musste Solarworld unerbittlich „sterben“, da seine Zeit abgelaufen war. Ein Vorgang, den die großen, konventionellen Versorger gerade vor sich haben, und der den Autobauern noch bevorsteht, wenn die Politik beim E-Auto das gleiche Szenario einleitet. Denn auch beim E-Auto ist die Techniktiefe (gegenüber bisherigen Autos) gering und Vieles auf andere Komponenten und Merkmale verlagert. Die Entwicklung und Produktion können deshalb neue Firmen (angeblich) mit vollkommen neuen Methoden durchführen (siehe dazu den Bericht auf klimaretter.info über das E-Auto der Zukunft, bei dem das Auto zur Nebensache wird und selbst diese teils aus dem 3D-Drucker kommt, das „Wichtige“ aber nur noch aus „Intelligenz“ besteht: „Watson von IBM. Der Supercomputer ist drahtlos mit dem Fahrzeug vernetzt. Mit seiner Hilfe sollen die Fahrgäste künftig auch mit dem Shuttle sprechen können – übers Wetter, die Route, das nächste Café“).

Niemand hätte jemals daran gedacht, dass sich solche Prozesse auch bei der Energie wiederholen. So wie die Asiaten einst die deutsche Unterhaltungsprodukte-Industrie, die Kommunikationstechnik und dann die Computerbauer durch billigere – aber nicht schlechtere – Produkte vernichteten, gelingt dies nun indirekt bei der Stromerzeugung durch (trotz enormer Strafzölle) billigere Solarmodule. Dass sie damit die die deutschen Hersteller in die Pleite treiben (können) – weil niemand deren teurere Module kauft -, zeigt nur, dass keiner der Solarprofiteure an eine „Weltrettung oder „an Deutschland“ denkt, sondern einfach nur möglichst viel Geld verdienen will.

Solarmodule Preistabelle Stand ca. 2014 … 2015. Vergleich Preise China / Deutschland. Quelle: energieexperten.org

[2] Chinesische Hersteller produzieren laut aktuellen Marktstudien etwa ein Viertel günstiger als europäische Firmen.
… Die EU-Kommission hatte Ende Dezember 2013 Antidumpingzölle in Höhe von knapp 48 Prozent der Preise für chinesische Solarzellen eingeführt, um europäische Hersteller zu schützen.

Da die Politik Solarstromausbau weiter fordert, müssen die Chinesen noch billiger liefern

Wie gezeigt, bestehen etablierte Parteien unbeirrt weiter auf den Solarausbau [4]. Nachdem die preistreibende Solarmodul-inlands-Herstellung bis auf kleine Nischen aus unserem Land verschwunden ist und sich eine Einschätzung der GRÜNEN somit (wieder) einmal nicht bewahrheitet hat:
Auszug aus dem Bundestags-Wahlprogramm von Bündnis90/Die Grünen vom 21.06.2005
… Wir sind energiepolitisch zu neuen Ufern aufgebrochen: Weg von den begrenzten Öl- und Uranvorräten, hin zu unendlicher Energie aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme und zum Ausbau nachwachsender Rohstoffe.
Hunderttausende neuer Jobs und Firmen die zur Weltspitze gehören und internationale Exportschlager produzieren sind das Ergebnis dieses Erneuerungsbooms. Was heute der Chip ist, wird morgen die Fotozelle sein: Schlüsseltechnologie eines neuen, solaren Zeitalters. Statt wie CDU/CSU diese Erfolge aufs Spiel zu setzen, wollen wir Deutschlands Potenzial nutzen und seine Spitzenstellung ausbauen. So sorgen wir auch dafür, dass viele Milliarden Euro Wertschöpfung im Land stattfindet,
braucht man (endlich) keine Rücksicht mehr darauf zu nehmen und könnte die Chinesen nun beliebig billig Solarmodule nach Deutschland liefern lassen.

Die Kosten der Solarstrom-Herstellung würden sich mindestens halbieren (48 % Strafzoll fällt weg). Damit ist der Solarstrom zwar immer noch weit weg von „wettbewerbsfähig“, aber eben so viel billiger geworden, dass sich zumindest der politisch gewünschte Direktverbrauch (ohne Zwischenspeicherung) lohnt. Wenn es noch gelingt, das Gleiche bei den Akkuspeichern durchzuziehen: So stark subventionieren, dass sich die Über-Massenproduktion in Asien lohnt, wird der Solarstrom sogar insgesamt billiger und bei gleichzeitig – wie vorgesehen – drastischer Verteuerung konventioneller Energie bestimmt doch noch ein „Erfolgsmodell“.

Ist die Ökostromversorgung – für Betuchte – dann ein „gelöstes Thema“, können sich die Parteien endlich voll den Autobauern widmen und das bewährte Spiel wiederholen. Diese bieten den Vorteil, es auch zu wollen:
EIKE 23.12.2016: [5] Freunde, wollen wir trinken, auf die schöne kurze Zeit* … Ich bin für die Dekarbonisierung der Industriestaaten, und auch die Autobauer wollen die Transformation in die CO2-freie Zukunft,

Wenn Kinder eine Gruppe bilden und sich ein Anführer findet, machen sie manchmal mit Begeisterung gemeinsam etwas kaputt – was sie alleine nicht getan hätten. Auch Erwachsene sind nicht frei von solchen Neigungen. Die Gelegenheit dazu bietet sich der Politik nicht so oft – sie wird sie nutzen.

Herr Frey hatte erst kürzlich einen Artikel aus USA zum gleichen Thema übersetzt und eingestellt:
EIKE: Mehr Arbeitsplätze bei Solar sind ein Fluch, und kein Segen, dieser kommt im Kern zu den gleichen Schlüssen.

Quellen

[1] EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

[2] mdr aktuell: EU-Gericht bestätigt Solar-Schutzzölle

[3] EIKE 04.08.2016: Solarworld steigert Umsatz — Umsatzeinbruch in der Solarbranche: Rückgang von 2011 bis 2014 um 74,2 %

[4] Niedersächsischer Landtag Drucksache 17/7683 Fraktion der SPD Hannover, 29.03.2017, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: Solarenergie fördern: Photovoltaik weiterentwickeln und zusätzliche Potenziale heben

[5] EIKE 23.12.2016: Freunde, wollen wir trinken, auf die schöne kurze Zeit* … Ich bin für die Dekarbonisierung der Industriestaaten, und auch die Autobauer wollen die Transformation in die CO2-freie Zukunft




Die Solarwirtschaft ist nur noch peinlich

von Wolfgang Prabel

Der letzte große Solarbetrieb Deutschlands – Solarworld – ist pleite. Ein Blick zurück in die wilde Welt der Fördergeld-Abgreifer um 2000. Am Ende der 90er Jahre begann eine regelrechte Solareuphorie in Medien und Politik. Es herrschte Aufbruchstimmung wie in der Technoblase. Die Sonne schien der Planet der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein und die Erde ihr Schnorrer. Von der Verbandsseite der regenerativen Energiewirtschaft habe ich mal einige damalige „Erfolgsnachrichten“ zusammengestellt, um den grünen, roten und schwarzen Narren in Politik und Medien den Spiegel vorzuhalten:

13.06.1997   PV-Markt in Deutschland gewachsen. Nach Angaben der VEW Energie AG ist der deutsche Photovoltaik-Markt 1996 kräftig gewachsen. Der Absatz von Solarzellen stieg von 2 MW im Jahr 1995 auf 6 bis 7 MW im Jahr 1996. Eine Ursache der Absatzentwicklung könnte die Preis- und Förderungspolitik der Unternehmen und öffentlichen Stellen darstellen.

Der Solarkönig Frank Asbeck (Solarworld) erhält den CDU-Zukunftspreis am 09.05.2008. Vergeben von Jürgen Rüttgers- Rüttgers wer?   So kurz kann Zukunft sein, wenn die Politik sie bestimmt. Zukunft a la CDU samt Klimakanzlerin Merkel. Mit Dank an R. Hoffmann für dieses Fundstück.

27.06.1997   Einziger Solar-Siliziumproduzent Deutschlands. Die Bayer Solar GmbH hat Freiberg/Sachsen 48 Mio. DM in ein Werk für Solarsiliziumscheiben (Wafer) investiert. Der mit 90 Mitarbeitern einzige Produzent Deutschlands soll jährlich 6 Mio. Wafer (9 % des Weltmarktes) herstellen.

17.03.1998   Neue Solarfabrik in Thüringen. Am Standort Rudisleben, Thüringen, entsteht eine Solarfabrik der Firma Antec Solar GmbH mit einer Jahresgesamtleistung von 10 MW Dünnschichtsolarzellen aus einer Cadmium-Tellurid-Sulfid-Verbindung (CTS-Technologie). Zu den Investitionskosten von insgesamt 60 Mio. DM steuern das Land Thüringen ca. 20 Mio. DM und das Bundesforschungsministerium weitere 6,9 Mio. DM bei. Zusammen mit den Solarfabriken in Gelsenkirchen und Alzenau wird in Deutschland damit eine Produktionskapazität von 50 MW, das sind rund ein Drittel des Weltbedarfs, erreicht.

24.04.1998  Börsengang der SOLON AG. Die Berliner SOLON AG plant für das 3. Quartal 1998 den Gang an die Börse. Insgesamt soll ein Gesamtvolumen von 2 Mio. DM plaziert werden. Bei einer Stückelung von 5 DM pro Aktie werden damit 400.000 Aktien im Freiverkehr handelbar sein. Die SOLON AG stellt Module für Photovoltaik mit der entsprechenden Systemtechnik her.

28.07.1998   Solarmarkt in Deutschland boomt. Gestern teilten namhafte Experten, darunter Prof. Luther vom ISE, Prof. Fisch von der TU Braunschweig und Herr Ziesing vom DIW,  auf dem Internationalen Sonnenforum in Köln mit, daß der Photovoltaik-Markt in Deutschland 1997 um etwa 30 % auf einen Systemwert von 160 Mio. DM bei 11 MW installierter Leistung gewachsen sei.

07.04.1999  Erfolgreicher Börsenstart der Solarstrom-Aktie der S.A.G. Solarstrom AG. Gestern wurde der Handel mit Europas erster Solarstrom-Aktie im Freiverkehr der Bayerischen Börse in München aufgenommen (vgl. TOP-NEWS vom 26.03.1999). „Bereits der Startkurs … in Höhe von 8,00 Euro hat unsere Erwartungen übertroffen.“, so Dr. Harald Schützeichel, Vorstand der S.A.G. Solarstrom AG.

27.05.1999  Chinesische Wissenschafts- und Wirtschaftsdelegation im solid. Eine chinesische Delegation unter der Leitung des Vizepräsidenten der Universität für Wissenschaft und Technologie Nanjing, Prof. Xu Fuming, hat sich beim Solar-Informations- und Demonstrationszentrum (solid), Fürth, über den Stand der Solartechnik informiert. Mit dabei war der Vizepräsident des Außenministeriums der Provinz Jiangtsu, der Partnerregion von Baden-Württemberg.

29.07.1999  SolarWorld AG geht an die Börse. Die SolarWorld AG, Bonn, wird die Aktien aus der noch laufenden außerbörslichen Plazierung im Verlauf des Septembers 1999 in den Freiverkehr der Rheinisch-Westfälischen Börse zu Düsseldorf einführen. Damit könne zeitnah zum Abschluß der Zeichnungsfrist der Börsenhandel mit Aktien des Photovoltaik- und Windkraftunternehmens aufgenommen werden.

S.A.G. Solarstrom AG: Kapitalerhöhung im Herbst. Die Solar-Aktionäre haben auf der Hauptversammlung der S.A.G. Solarstrom AG die zweite Kapitalerhöhung noch für diesen Herbst beschlossen.

26.10.1999   Solarworld AG ab 8. November 1999 im Freiverkehr Düsseldorf. Das Photovoltaik- und Windenergieunternehmen SolarWorld AG, Bonn, hat die Zeichnung seiner 500.000 neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung vom 26. Mai 1999 geschlossen.

15.11.1999   Verbände fordern erhöhte Einspeisungsvergütung für Solarstrom. Eine kostenorientierte Vergütung von Solarstrom soll die Grundlage für eine Massenproduktion von Solaranlagen und den Einstieg ins Solarzeitalter schaffen.

17.11.1999  Solarzellenfabrik eröffnet. Die weltweit modernste Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen ist eröffnet. Das Werk verfügt über eine Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von 10 MW (entspricht ca. 5 Mio. Solarzellen). Nach Installation der zweiten Linie sollen im Endausbau mit einer Jahreskapazität von rund 25 MW ca. 13 Mio. Zellen produziert und weltweit vermarktet werden. Einer der Hauptabnehmer wird zunächst die Shell Solar B.V. in Helmond, NL, sein. Zudem wurde bereits ein Pilotprojekt mit der Volksrepublik China vereinbart, das mittelfristig in der Lieferung von bis zu 100.000 Solarsystemen für die Innere Mongolei münden könne.

25.11.1999   SolarWorld AG erwartet Umsatz- und Ertragszuwachs. Aufgrund der Entscheidung der Bundesregierung zur Zahlung einer kostenorientierten Vergütung von 0,99 DM / kWh für Solarstrom erwartet die SolarWorld AG, Bonn, erhebliche und nachhaltige Auswirkungen auf die eigene Umsatz- und Ertragslage. Durch die Neuregelung der Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen, die die Bundesregierung in einem Kompromiß am Dienstag vereinbart hat, „wird sich der Umsatz der SolarWorld AG im kommenden Geschäftsjahr um ein Vielfaches erhöhen“, so Frank H. Asbeck, Sprecher des SolarWorld-Vorstandes.

30.11.1999   SOLON AG: Durchbruch für Solarstrom mit neuer 99 Pfennig-Regelung. Die SOLON AG für Solartechnik, Berlin, erwartet durch die künftig sechsfach höhere Vergütung von Solarstrom eine deutliche Ausweitung ihres Geschäftes.

11.01.2000   Die SolarWorld AG, Bonn, hat nach eigenen Angaben den Umsatzerlös im Geschäftsjahr 1999 im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent gesteigert. Nach vorläufiger Berechnung betrage er 10,7 Mio. DM nach 6,3 Mio. DM im Geschäftsjahr 1998.

31.01.2000  Bundeskanzler Schröder besichtigt neue Shell Solarzellenfabrik. Bundeskanzler Gerhard Schröder besichtigt am heutigen Montag zusammen mit dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, die neue Shell Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen. Das Projekt wurde gefördert vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen.

29.02.2000   S.A.G. Solarstrom AG baut Solarkapazitäten stark aus. Die S.A.G. Solarstrom AG begrüßt die Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) als „Meilenstein der deutschen Energiepolitik.“ Das Gesetz verschaffe der Solarbranche erstmals die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Boom im liberalisierten Strommarkt.

29.02.2000  SOLON AG: Bundestag setzt Meilenstein für Deutsche Solartechnik. Die SOLON AG für Solartechnik, Berlin, sieht mit der Verabschiedung des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ (EEG) den Durchbruch für die Photovoltaik-Industrie in der Bundesrepublik Deutschland.

08.05.2000  Minister Vesper: „Die Produktion von Solarzellen muss drastisch erhöht werden.“ So forderte der Minister die Shell AG auf, die zweite Fertigungsstraße in der Solarfabrik in Gelsenkirchen jetzt zu errichten. „Die Industrie hat heute die Verantwortung, die geschaffene Nachfrage auch mit einem ausreichenden Angebot zu befriedigen. Wir sollten alle gemeinsam dafür sorgen, dass der Trend zur Solarenergie anhält und nicht durch lange Lieferzeiten verzögert wird“, so Minister Vesper in Essen.

11.05.2000 Solarstrombranche will Umsatz in fünf Jahren verzehnfachen. Die deutsche Branche für Solarstromtechnologie Fotovoltaik beabsichtigt bis zum Jahr 2005 eine Verzehnfachung Ihrer Umsätze.

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Soweit die Narren-Nachrichten von damals. 2000 gab es noch nicht einen einzigen namhaften chinesischen Hersteller von Photovoltaikmodulen. Mit deutschen Fördermilliarden wurde die chinesische Konkurrenz am Anfang der Nullerjahre auf die Beine gestellt. Sie produzierte von Anfang an nicht für China, sondern für Deutschland, das weltweit 53 % der Anlagen baute. 2009 berichtete der Focus: „Von den weltweit sieben größten Herstellern von Photovoltaikprodukten waren 2009 vier Hersteller in chinesischer Hand: Suntech, JA-Solar, Yingli Green Energy und Trina Solar (siehe Grafik unten). Sie sind vor allem mit dem deutschen Markt groß geworden. Denn in China selbst sind bislang nur zwei Prozent der weltweiten Photovoltaikleistung installiert, in Deutschland sind es 53 Prozent. Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt ist die einzige deutsche Firma, die im Konzert der ganz Großen mitspielt. Die Bonner Solarworld schafft es gerade so in die Top 15.“

Das war 2009. Als Notbremse wurden Schutzzölle für die deutsche Solarindustrie eingeführt, aber selbst das nutzte nichts mehr. Staatliche Milliarden sind für einen Industriezweig verpulvert worden, der nicht nur wegen den Chinesen, sondern auch wegen der Unberechenbarkeit der Sonnentätigkeit definitiv am Ende ist. Schöne neue Welt!

Nun ist die Photovoltaik für den deutschen Idealismus uninteressant und peinlich geworden. Das große Schweigen herrscht in den Medien. Man hat sich ja inzwischen auf das nächste Tummelfeld begeben: die Windenergie. Da haben es die Chinesen nicht so leicht zu konkurrieren, weil die Bauteile zu schwer sind, um sie durch die halbe Welt zu transportieren. Eine andere Achillesferse ist inzwischen nicht mehr zu übersehen: Der Anteil der Windenergie an der Grundlast beträgt trotz Verspargelung der halben Republik immer noch ganze 1 bis 2 %. Und daran wird sich aus meteorologischen Gründen auch nichts ändern.

Ach ja, da fehlt noch was: Nicht nur die grünen, roten und schwarzen Narren haben sich von Solarworld an der Nase herumführen lassen. Die Firma organisierte auch eine Spendenveranstaltung für die FDP. Solarworld hatte ihren Sitz ausgerechnet in Westerwelles Wahlkreis. Und Westerwelle unterstützte Aktivitäten von Solarworld bei den Kataris. Vor der Wahl 2009 wollte er die Förderung für Photovoltaik kürzen, nach dem Spendeneingang forderte er nur noch einen „Dialog mit der Solarwirtschaft“. Es gibt also auch blau-gelbe Solar-Junkies.

Der Beitrag erschien zuerst auf Prabels Blog

Holger Douglas erzählt auf TICHYS Einblick den Rest der Geschichte

Schöne neue Solarwelt – Trittins Eiskugel geschmolzen

und hier dasselbe Bild

Largest US Solar Panel Maker Files For Bankruptcy After Receiving $206 Million In Subsidies
The Daily Caller, 11 May 2017




Solarstrom belastet Bürger mit immer neuen Milliarden!

Und fährt fort: Verbraucherschützer warnen, dass die Subventionen für die Solarbranche die Strompreise dramatisch in die Höhe treiben.

Recht hat er, wie auf diesem Blog schon oft geschrieben wurde. Zuletzt hier!

Aber warum meldet er sich so spät?

Wetzel fährt dann fort:

Die Subventionierung der deutschen Solarindustrie wird für die Verbraucher immer teurer. Nach Berechnungen des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) in Berlin müssen die deutschen Stromverbraucher allein für die in diesem Jahr neu installierten Solarmodule Mehrkosten von 26 Milliarden Euro schultern. Der Zubau ist so stark, dass allein deshalb die Strompreise im kommenden Jahr um mindestens zehn Prozent steigen dürften, warnt Holger Krawinkel, Energieexperte der Verbraucherzentralen.

…Unter der Annahme, dass Solarzellen in Deutschland an rund 900 der 8760 Jahresstunden ihre Volllast erreichen, produzieren die 2010 neu hinzu gebauten Module rund 5,8 Mrd. Kilowattstunden Strom. Damit wird rund 1,1 Prozent des deutschen Stromverbrauchs auf Solarenergie umgestellt. Dieser bislang kaum speicherbare Strom steht allerdings in der Nacht und in den Wintermonaten nicht nennenswert zur Verfügung.

…. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen geht in seinen Berechnungen davon aus, dass in diesem Jahr Solarmodule mit einer Leistung von 6,6 Mio. Kilowatt (6600 Megawatt) neu auf deutsche Dächer und Freiflächen montiert werden. Die Vergütung von durchschnittlich 31 Cent pro Kilowattstunde wird 20 Jahre lang auf die Rechnung der Stromverbraucher umgelegt. Unter der Annahme, dass der Börsenpreis für Strom pro Jahr rund fünf Prozent steigt, ergeben sich daraus reine Mehrkosten des Solarstroms von 26 Mrd. Euro allein für den Zubau dieses Jahres. In den Folgejahren kommen jeweils neue Milliardenkosten in ähnlicher Höhe hinzu.

 "Und ist´s auch Wahnsinn, so hat er doch Methode", kann man hier mit Hamlet getrost zitieren. Wenige werden schwer reich, alle anderen aber arm.

Michael Limburg EIKE

Den Artikel finden Sie hier

Dazu auch hier: Solarenergie wird unbezahlbar Klaus Stratmann in Handelsblatt vom 21.6.10




Spanische Solarenergieblase geplatzt!

Selbstverständlich kann jede Industrie „steil wachsen“, falls die Regierung genug Steuerzahler-Dollars einwirft. Jetzt, da Spanien in ein schwarzes Haushaltsloch rutscht, kommt heraus, dass die Sonnenenergieförderung nicht mehr aufrechterhalten werden kann. In diesem Frühjahr haben wir gesehen, wie die spanische Sonnenergieblase platzte. Climatewire [Artikel steht nicht frei zur Verfügung] berichtete: 

Vor zwei Jahren erst schwelgten die spanischen Sonnenenergiefirmen in großzügiger Regierungsförderung und wuchsen in fiebrigem Tempo, 18 Milliarden € (damals etwa $28 Mrd.) wurden für Fotovoltaik auf Dächern und Feldern ausgegeben. In Kürze wurde das Land zum Spitzenreiter aller Solarmärkte der Welt.

Spaniens Solarenergieförderung war vier bis sechs Mal höher als für die Windenergie. Die Preise für die Einspeisung von Sonnenenergie waren 12 Mal höher als für Elektrizität aus fossiler Energieerzeugung. Deutschland und Spanien installierten vor zwei Jahren rund 75 Prozent aller Solaranlagen weltweit.

Plötzlich, angesichts einer bevorstehenden tiefen Rezession, einer einbrechenden Baukonjunktur und einem in die Höhe schießenden Haushaltsdefizit, hat die spanische Regierung im vergangenen Jahr den Einkaufspreis für Solarenergie um 29 Prozent gekürzt, und die Obergrenze für neue Solarenergieanlagen auf 500 Megawatt pro Jahr gesetzt. Derzeit werden weitere Kürzungen erwogen, die bis zu 40 Prozent betragen und sogar rückwirkend gelten könnten, wie lokale Zeitungen berichteten.

Deutschland und Frankreich haben ebenfalls ihre lachhaft teuren Sonnenenergieförderungen zurückgefahren. Freilich sind nun einige U.S.–Bundesstaaten und Städte dabei, Gesetze für die gleiche fehlgehende Förderung zu machen, die in Europa derzeit rasch über Bord geworfen wird. 

Wenn aber die Förderung stirbt, sterben damit auch die davon abhängigen viel gepriesenen „grünen Arbeitsplätze“. Laut Climatewire haben sich in Spanien etwa 30.000 grüne Jobs in Luft aufgelöst. Frühere Studien haben herausgefunden, dass jeder neue grüne Arbeitsplatz in Spaniens Erneuerbarem Energiesektor beinahe $750.000 gekostet hat.

Ja, Herr Präsident, bedenken Sie bitte, was in Ländern wie Spanien passiert.

von Dr. Benny Peiser, 07.05.2010auf ACHGUT Spanische Sonnenergieblase geplatzt

Sehen Sie hierzu auch die interessanten Bemerkungen von Chris Horner in Pajamas Media

 Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Helmut Jäger für EIKE.