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Ein Qualitätsjournalist der „Zeit“ findet nichts Antidemokratisches an „Extinction Rebellion“

Die Märchen von der menschgemachten Heißzeit, der menschgemachten Eiszeit, vom Waldsterben und anderen ökologischen Katastrophen, die ab 1970 plötzlich prominent in den westlichen Medien auftauchten, dienen einer elitären Minderheit von vielfliegenden und umweltverschmutzenden Akademikern und Geschäftemachern, um sich ohne viel Arbeit ein möglichst großes Stück vom Kuchen zu sichern, das Prinzip von Helmut Schelsky (1974).

Es versteht sich von selbst, daß die Öko-Panikmache der Eliten die demokratischen Institutionen mißbraucht, und, falls das nicht mehr reicht, aushebeln will. Denn Demokratie ist ja Volksherrschaft; und herrschen will die kleine Opportunisten-Elite möglichst alleine.

Deswegen tut es nicht Wunder, wenn etwas zu Unvorsichtige wie Extinction Rebellion-Gründer Roger Hallam im Spiegel-Interview aus dem Terroristen-Nähkästchen plaudert:

„Wenn eine Gesellschaft so unmoralisch (sic!) handelt, wird Demokratie irrelevant. Dann kann es nur noch direkte Aktionen geben, um das zu stoppen.“

„Klimaschutz ist größer als die Demokratie“

Kurz nach dem Satz versuchte der Totalitarismus-Fan, mit ferngelenkten Drohnen Flugzeuge am Flughafen London-Heathrow zu behindern. Das ist lebensgefährliche Störung des Flugverkehrs und würde in den USA zum Beispiel mit heftigen Haftstrafen geahndet. Der Moralphilosoph Hallam wurde natürlich nur vorübergehend eingesperrt. (Erst nach seinen Holocaust-Ausfällen haben ihn seine Kameraden und die Journalisten kaltgestellt.)

Zeit-Autor Nils Markwardt nennt ihn in seinem aktuellen Artikel aber nur einen einzelnen „Irrlichternden“; seine Straßenterroristen hingegen waren zu Polizisten immer ganz lieb. Das wäre ja auch noch schöner, wenn die wie weiland bei den Startbahn-West-Demos in Frankfurt Polizisten erschießen würden. Und Hallams autoritäre Fantasien seien ja sonst eher bei den Rechtsreaktionären zu finden. He, das sollen wohl wir von EIKE sein!? Natürlich vergißt der Autor auch nicht, das Dritte Reich zu erwähnen, als er dessen „Kronjurist“ Carl Schmitt zitiert, der seine faschistische Rechtsauffassung um den Ausnahmezustand herum formulierte. Aber nicht XR und Hallam stünden in der Tradition Schmitts, sondern aktuelle Regierungen in Europa, die Flüchtlingslager einzäunen und Antiterrorgesetze verabschieden.

Nach der Zeit sind die XR- und FFF-Straßenkämpfer „zivil ungehorsam“ wie die schwarzen Bürgerrechtler und die Kernkraft-Feinde der 1980er und 90er. Nun, die plebejischen Anhänger Martin Luther Kings forderten etwas Berechtigtes und erzählten keine patrizischen Weltuntergangsmärchen, die die linken Vielflieger selber am wenigsten glauben. Und die KKW-Hasser, die Gleise zerstörten, um Castor-Transporte zu verhindern, waren nicht „ungehorsam“, sondern schlicht Kriminelle, die die Infrastruktur zerstörten und Widerstand gegen die Staatsgewalt leisteten. Da der politmediale Komplex aber schon lange Priorität gegenüber den Gesetzen genießt, werden typische Taten von politischen Oberschicht-Kriminellen meist erst ab schwerer Körperverletzung oder Mord geahndet. Auch die spätere Polit-Karriere von Terroristen oder Terror-Unterstützern wird medial gefördert (siehe Joschka Fischer et al.).

Da bis auf grüne Stalinisten wie Roger Hallam ja sonst keiner totalitär sei, drohe keine Ökodiktatur. Ach, wirklich nicht? Und was ist mit Robert Habecks verschwurbeltem China-Lob in der ZDF-Reihe Precht? Was ist mit Langstrecken-Luisas Zweifeln an der Demokratie vor laufender Kamera? Was ist mit Klimapapst Schellnhubers Idee, nicht durch Wahl zu besetzende Belegplätze für Klimahysteriker im Bundestag einzuführen? Nebenbei: Die extreme Linke versucht auch mit anderen „Moralthemen“, die Demokratie auszuhebeln. So sollten in Brandenburg Parlamentsposten paritätisch mit Männern und Frauen besetzt werden; und in Rheinland-Pflanz versuchte Malu Dreyer, den Frauenanteil der Parteien auf Wahlzettel drucken zu lassen, um der „patriarchalisch“-bürgerlichen Konkurrenz eins auszuwischen.

Und die Warnung vor der grünen Ökodiktatur sei ja sowieso nur eine rechte Strategie, um von der „Debatte um notwendige Klimaschutzmaßnahmen“ abzulenken. Welche Debatte meint die Zeit denn? Etwa die GEZ-Talkshows, in denen „bösartige rechte Klimaleugner“ wie Michael Limburg oder Dirk Maxeiner schon lange nicht mehr eingeladen werden; und halbwegs vernünftige Gäste wie Welt-Chef Ulf Poschardt bei Klimathemen das Märchen vom Weltuntergang nicht mehr grundsätzlich in Frage stellen (dürfen)?

Richtig lustig wird es, wenn der Zeit-Autor allen Ernstes behauptet, die deutsche Bundesregierung sei „bislang nicht durch ein Übermaß an ökologischer Ordnungspolitik“ aufgefallen. Muß man „Klimaleugner“ sein, um diesen Satz absurd zu finden? Die Kanzlerin hat seit 2011 eine ruinöse Energiewende zum Klimaschutz hingelegt, wie keine andere Regierung außer der australischen. Das ganze Land ist mit nutzlosen Windradparks, Solarpaneelen und Energiepflanzen-Monokulturen verschandelt. Man muß schon sehr grünlinks oder schlicht ignorant sein, um diesen Wahnsinn für „zu wenig“ zu halten. Nils Markwardt und seine Mitstreiter*innen von XR/FFF wären wohl (kurzfristig) erst dann zufrieden, wenn sämtliche Gas-, Kohle- und Kernkraftwerke schon 2020 vom Netz gingen und gleichzeitig der Verbrennungsmotor verboten würde. Das würde allerdings die Mehrheit des Volkes schlecht finden, verdammte Volksherrschaft aber auch……

Der Zeit-Autor spricht ausdrücklich den stagnierenden Fleischverzehr und die sich anhaltend gut verkaufenden SUVs an. Haha, und wer kauft die teuren Stadt-Geländewagen und genießt zumindest das „bessere“ Fleisch aus Biohaltung und fernen Gestaden? Da sollte Markwardt an sich selber und die eigenen Nachbarn im Besserverdienenden-Altbau-Viertel denken….

Am Ende des Artikels offenbart sich der Autor nach dem argumentativen Schlingerkurs dann selber als grundsätzliche Demokratie-Gegner. Er fantasiert, die westlich-kapitalistischen Demokratien (und die sozialistischen Staaten seltsamerweise auch) seien grundsätzliche Umwelt- und Klimaferkel, weil für die Wertschöpfung, den bösen Profit!, Raubbau an der Natur betrieben werden müsse. Dazu komme noch ein „psychopolitischer Aspekt“, den ein linker Soziologe, Stephan Lessenich, der auch noch so ähnlich heißt wie Klima-Lesch, erfunden hat:

„In seiner oder ihrer Beziehung zur Natur kann sich jede*r mal so richtig gehen lassen, im gesellschaftlichen Naturverhältnis können alle Bürger*innen (…) und selbst noch der*die der globalen Subalternen eingeschlossen, endlich auch einmal Herren des Geschehens sein.“

Heißt auf deutsch, der rechte Pöbel verschmutze die Natur, weil er auch mal nach unten treten will. Daß das ultralinke Milieu von Markwardt und Lessenich mit Abstand am meisten CO2-Emissionen und Müll erzeugt, wird geflissentlich verschwiegen.

Fazit: Der Artikel zeigt, wie das grüne Juste Milieu in den Redaktionen und soziologischen Instituten mit schlichten Lügen und Diffamierungen der Kritiker und der einfachen Bürger die Entwicklung der aktuellen Postdemokratie hin zu einer Gender-Ökodiktatur vorbereiten will. Dumm nur, daß die etablierten Quantitätszeitungen immer mehr Leser verlieren und immer mehr Schreiber*innen entlassen werden müssen. Möge es schneller gehen, um der Demokratie willen. Früher diente die Presse dem demokratischen Diskurs; heute dient die geistig selbst-gleichgeschaltete Lügenpresse nur noch den Totalitären und Abkassierern.




„Wahlen sind aristokratisch“: Die grauenhaften Allmachtphantasien von „Extinction Rebellion“

Die neue Zürcher Zeitung NZZ, das neue „Westfernsehen, das auch die andere Hälfte der Wahrheit bringt“ (Zitat nach HG Maaßen), interviewte eine Sprecherin der extremen Klimaretter-Vereinigung Extinction Rebellion XR am Potsdamer Platz in Berlin. Annemarie Botzki, mit 32 Jahren fast genauso alt wie Carola Rackete, meint, daß sie mit rund 5.000 Mitstreitern aus ganz Westeuropa den Potsdamer Platz und den Großen Stern blockiert habe, „ziviler Ungehorsam“, wie sie betont. Die innere Entscheidungsfindung der Gruppe finde nach dem „deliberativen“ Prinzip statt; also jede Gruppe, die zum Beispiel eine Blockade macht, entscheide selber, wie es weitergehe; es komme kein Kommando von außen.

Gespräche mit Parteien wie den Grünen und Linken fänden zwar statt; Ziel von XR sei aber einzig der Ausruf des Klimanotstandes, wie in einigen Städten, zum Beispiel Jena, bereits geschehen. Die britische Regierung hatte sich diesbezüglich bereits nach einer Woche gebeugt.

Auf den Einwand des NZZ-Redakteurs, daß die Temperaturprognosen der Klimaforscher nur auf irgendwelchen Szenarien basierten, meint Botzki, daß man das Überleben der Menschheit nicht aufs Spiel setzen dürfe, das Risiko sei zu groß. 4°C Erderwärmung würden in Europa Wüste bedeuten. Daher werde die XR-Bewegung für die Ausrufung des Notstandes weiter kämpfen und blockieren. Und weiter:

„Wer nicht glaubt, daß wir Berlin lahmlegen können, muß sich nur anschauen, wie schnell wir wachsen. Als wir letztmals im April hier waren, waren wir 250, 300 Leute. Jetzt sind wir schon 5.000.“

Glaubhaft ist das schon. Infrastrukturterroristen, egal welcher Herkunft, hatten zum Beispiel 2011 durch das Anzünden von Starkstromleitungen der Deutschen Bahn den Schienenverkehr am Berliner Hauptbahnhof lahmgelegt. Die arbeitende Bevölkerung, die teils stundenlang in stehenden Zügen ausharren mußte, war nicht begeistert. Wer sagt, daß im Angesicht des „Weltuntergangs“ nicht jemand auf die Idee kommt, genau so etwas zu tun? Menschenblockaden werden von der Polizei aus rein politischen Gründen toleriert; teure Sachschäden wohl kaum.

Auf das Argument, Extinction Rebellion sei eine Ökoterror-Organisation, entgegnet Botzki, daß viele Menschen einfach noch uninformiert seien. Wie das, nach zwei Jahrzehnten der medialen Panikmache? Die Sprecherin meint, es solle nach irischem Vorbild eine per Los bestimmte Bürger*innen-Versammlung geben, die die Demokratie erweitern soll. Auf den Hinweis der NZZ, daß nach Aussage von XR auf einer Pressekonferenz die Entscheidung einer solchen Bürgerversammlung für die Regierung verbindlich sein solle, bestätigt Botzki, daß die Exekutive in der Tat diese Beschlüsse umsetzen solle.

„Und es gibt nun einmal Themen, die die ganze Gesellschaft betreffen, und die nach so langfristigen Lösungen verlangen, daß eine einzelne Regierung, die ja immer in einem Wahlzyklus gefangen ist, damit nicht umgehen kann [sic!].“

Das heißt also, in der Vergangenheit haben die westlichen Erfolgsdemokratien mit ihren Vierjahres-Wahlzyklen keine langfristigen Entscheidungen hinbekommen? Oder stellten sich die „langfristigen“ Ökokatastrophen wie Waldsterben und Ozonloch einfach nur als kurzfristig lösbare Lokalprobleme heraus?

Der NZZ-Redakteur Marc Serrao definiert daraufhin eine Regierung nur dann als demokratisch, „wenn man sie wieder loswerden kann“. Und zwar per Wahl, da hat der Kollege einen Volltreffer gelandet.

Botzki sieht das anders und empfiehlt die Lektüre des Buches „Gegen Wahlen“ von David van Reybrouck und meint allen Ernstes, Wahlen seien „dem Wesen nach aristokratisch“. Daher sei das Losverfahren das „eigentliche Mittel der Demokratie“, wie im antiken Attika.

Natürlich beeilt sie sich, zu betonen, daß sie den Bundestag nicht abschaffen wolle, sondern nur die „deutsche Demokratie besser machen“.

Ich bin mir sicher, daß die neuen Totalitären im Gewand der Ökoretter den Bundestag nicht offiziell abschaffen würden, so dumm waren die Volksgenossen nach dem Reichtstagsbrand damals auch nicht. In der gegenüberliegenden Kroll-Oper tagte weiterhin das Parlament, allerdings war das Parteienspektrum in den Sitzreihen recht übersichtlich. Wichtig ist einzig, daß der Pluralismus abgeschafft wird, damit es keine Widersprüche mehr gibt. Wer die Einschätzung für überzogen hält, möge sich folgendes Video des Extinction Rebellion-Gründers Roger Hallam zu Gemüte führen, in dem er klar sagt, daß XR die Demokratie erneuern müsste, und daß man dafür auch „Tote“ in Kauf nehmen müsse. Aha, sind wir von EIKE das dann?

We are going to force them to act. If they don’t, we’ll bring them down and create a democracy fit for purpose. And yes, some may die in the process.

Wir werden sie zum Handeln zwingen. Wenn sie es nicht tun, werden wir sie stürzen und eine zweckmäßige Demokratie schaffen.Und ja, einige können dabei sterben. Minute 6:50.



Es ist nicht davon auszugehen, daß alle jungen Mädchen, die bei XR oder FFF mithüpfen oder – blockieren, genauso denken. Das braucht es aber auch gar nicht; es genügt eine gewisse Anzahl Diktatur-Fans in der Organisation, und die Masse paßt sich dann per Asch-Effekt, also Konformismus, an.

1970 ist das erste Jahr, in dem eine angebliche Ökokatastrophe, die bevorstehende Eiszeit, angekündigt wurde. Kurz darauf folgten diverse andere gesellschaftliche „Probleme“, die unbedingt gelöst werden müßten. Vorher gab es das in der Form nicht. Was war geschehen? Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die kapitalistischen Staaten einen nie dagewesenen Wohlstand angehäuft, der natürlich Opportunisten en masse anzog und anzieht. Schon 1974 hat der hellsichtige Soziologe Helmut Schelsky klar darauf hingewiesen, daß sogenannte „Sozialpriester“ Probleme erfänden, um sich selber als gutbezahlte Lösung anzubieten. Die Arbeit hingegen, die „tun die anderen“. In den 70ern glaubte den Eiszeit-Unfug noch kaum jemand, da die Menschen noch nicht so wohlstandsverwöhnt und sozialistisch „weichgekocht“ waren, wie der Philosoph Dushan Wegner es formuliert. Nein, es gab noch viele Menschen, die die Bombardierungen und den Hunger des Krieges in den Knochen hatten und froh waren, allein davor verschont zu bleiben. Heute ist es anders: Nach gut 50 Jahren Ökologismus sind vor allem Westdeutsche von den profitierenden Medien und Politikern gründlich weichgekocht und merken nicht, welches Gericht man ihnen da serviert. Noch nicht.