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Die Argumente-Tricks der Klima-Alarmisten, Teil 1: Die samtpfötigen Vogelkiller des Volker Quaschning

Vogelkiller Windkraft? Erschießt alle Katzen!

Warum also über Windräder aufregen?

Ganz einfach, lieber Professor Quaschning: Unsere Stubentiger fangen die Amseln und Meisen im Garten, aber sicher nicht die Fledermäuse, Störche, Rotmilane und Seeadler über den Windparks. Es liefe eher andersherum: Würde ein Raubvogel ab Weihengröße eine Hauskatze auf freiem Feld erspähen, wäre diese in Gefahr.

Die zerfetzten Amseln und Meisen, außerdem Spitz- und Gartenspitzmäuse sind nicht schön, aber halbwegs Natur. Die Falbkatzen in unseren Häusern und Gärten sind zwar von den Römern (?) vom Mittelmeer nach Norden gebracht worden, aber die Miezen sind selber Lebewesen und agieren weitgehend selbständig im Ökosystem.

Das Argument von Quaschning ist daher erkennbar ein rhetorischer Kniff, der an die Emotion der Bürger appelliert, um den Verstand zu umgehen; eine Standardmethode der Reklame und der politischen PR. Es dürfte kaum einen Katzenhalter in den DACH-Ländern geben, dem die unnötig verspeisten Gartensänger gleich wären. Im Gegenteil: Viele Katzenfreunde hängen ihren Vogeljägern Glöckchen um, damit die gefiederten Gäste den herannahenden Räuber hören können.

Im Englischen bezeichnet man diesen Kniff auch als Whataboutismus, zu deutsch etwa „Und was ist mit?“. Man lenkt damit von einem Argument, dem man nichts entgegenzusetzen hat, ab, indem man unsaubere Vergleiche zieht, und den Debattengegner so auf für ihn ungünstiges Terrain lockt.

Wie reagiert man am besten darauf? Einfach benennen: „Das ist Whataboutismus; Sie lenken nur ab.“ In der Tat hat die Katzenjagd mit der Vogelschredderei durch Windparks nichts zu tun und existiert unabhängig. Und: Wenn unsere Stubentiger schon so viele Singvögel vernichten, sollten wir dann nicht nach Möglichkeit jeden weiteren Verlust vermeiden? Vor allem dann, wenn Windkraftanlagen nur der Profit einiger weniger dienen und durch Produktion und Stellfläche enorm umweltbelastend und naturzerstörend wirken?

Haben Sie Ideen für weitere alarmistische Pseudoargumente? Schreiben Sie uns!

leserreporter@klima-eike.eu




La Niña und das Bundesverfassungsgericht – von Fritz Vahrenholt

Globale Temperaturkurve im kalten April 2021
Die Abweichung der globalen Mitteltemperatur der satellitengestützten Messungen vom Durchschnitt der Jahre 1991 – 2020 ging im April 2021 weiter auf – 0,05 Grad Celsius zurück. Noch wirkt sich die kühle La Niña-Situation der letzten Monate aus. Laut der US- amerikanischen Wetter- und Ozeanografie­behörde NOAA wird La Niña mit 80%iger Wahrscheinlichkeit von Mai bis Juli beendet sein. Allerdings erwartet die Behörde im Herbst den Wiederbeginn einer neuen La Niña.

Der Durchschnitt der Temperaturerhöhung beträgt 0,14 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Die Modellrechnungen, auf denen die Empfehlungen des IPCC beruhen, kommen auf einen doppelt so hohen Temperaturanstieg für den gleichen Zeitraum. (siehe nächste Grafik, Quelle: R.Spencer 2021). Diese eklatante Abweichung von der realen Temperaturentwicklung ist politisch bedeutsam, weil die Prognosen der Modelle zur Grundlage von weitreichenden Entscheidungen, wie z.B. Verfassungsgerichtsurteilen, gemacht werden.

Ein Verfassungsgerichtsurteil, das sich auf fragwürdige Quellen stützt

Mit Beschluss vom 24.März hat das Bundesverfassungsgericht auf Klage einiger Einzelpersonen wie dem Schauspieler Hannes Jänicke, Luisa Neubauer (Fridays for future), Prof. Volker Quaschning, Josef Göppel (CSU und Energiebeauftragter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit) entschieden, dass das Klimaschutzgesetz vom 12. Dezember 2019, verfassungswidrig ist, weil „hinreichende Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion ab dem Jahre 2031 fehlen“.

Wie kommt das Gericht zu diesem Ergebnis?

In der Beschreibung der „tatsächlichen Grundlagen des Klimawandels“ (Ziff.16-29) und den „tatsächlichen Grundlagen des Klimaschutzes“ (Ziff.31-37) bezieht das Gericht sich im Wesentlichen auf vier Quellen: den IPCC, das Buch Rahmstorf/Schellnhuber „Der Klimawandel“, das Umweltbundesamt und den Sachverständigenrat für Umweltfragen SRU.
Das Gericht stellt zu den Grundlagen des Klimawandels fest:

zwischen der Gesamtmenge an emittierten klimawirksamen Treibhausgasen und dem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur besteht eine annähernd lineare Beziehung“ (Ziff.19). „Ohne zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels gilt derzeit ein globaler Temperaturanstieg um mehr als 3 °C bis zum Jahr 2100 als wahrscheinlich„.

Hier ignoriert das Gericht die erheblichen Unsicherheiten über Rückkopplungseffekte, wie etwa der Wolken, die das IPCC selbst dazu führt, eine Spannbreite von 1,5 bis 4,5 Grad Celsius bei Verdoppelung der CO2-Konzentrationen von 285 ppm (1.860)  auf 570 ppm 2.100 anzugeben.
In Ziffer 20 greift das Gericht die unter Klimaforschern umstrittene Annahme Stefan Rahmstorfs auf, wonach es Hinweise gibt,

daß infolge des Abschmelzens des Grönländischen Eisschildes und anderer Frischwassereinträge in den Nordatlantik die thermohaline Zirkulation des Nordatlantiks (atlantische Umwälzbewegung) an Stärke verliert. Eine starke Abschwächung hätte unter anderem große Auswirkungen auf die Wettersysteme in Europa und Nordamerika. Der Nordatlantikraum würde sich rasch um mehrere Grad abkühlen.“

Hier beruft sich das Gericht auf eine umstrittene Außenseitermeinung. Hätte es auf die Web-Seite des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg geschaut, hätte es auf die Frage “ kann die globale Erwärmung zum Abriss des Golfstroms führen?“ die Antwort gelesen „Die kurze Antwort ist: Nein.

Auch die Schellnhuberschen Kipppunkte haben es dem Gericht angetan.

Als eine besondere Gefahr für die ökologische Stabilität werden sogenannte Kipppunktprozesse im Klimasystem angesehen, weil diese weitreichende Umweltauswirkungen haben können. Kippelemente sind Teile des Erdsystems, die eine besondere Bedeutung für das globale Klima haben und die sich bei zunehmender Belastung abrupt und oft irreversibel verändern. Beispiele sind die Permafrostböden in Sibirien und Nordamerika, die Eismassen in den polaren Zonen, der Amazonasregenwald und bedeutende Luft- und Meeresströmungssysteme.„(Ziffer 21)

Wahrscheinlich hatten die Richter das Interview mit Jochem Marotzke, Doyen der deutschen Klimaforscher vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie mit der FAZ nicht gelesen:

FAZ: Welcher Kippunkt macht Ihnen am meisten Sorgen?

Marotzke:  Keiner

Auch bei den Extremereignissen entspricht das Gericht kaum den aktuellen Erkenntnissen. Selbst der Deutsche Wetterdienst hatte 2018 erklärt – wie der IPCC noch 2013 – dass es schwierig sei, eine Zunahme von Extremwetterereignissen in Deutschland statistisch nachzuweisen. Und dies gilt auch – nach wie vor – weltweit für Dürren, Starkregenereignisse, Hurrikane, Tornados. Im Kapitel IV-Extremwetter  unseres Buches „Unerwünschte Wahrheiten“ haben wir 488 Literaturstellen zitiert, die die weitverbreitete Meinung, Extremwetter hätten zugenommen, widerlegen.

Als Widerlegung der Aussage des Gerichts (Ziffer 27):

Als eine besondere Herausforderung gilt die in Deutschland beobachtete Zunahme von Trockenheit und Dürre. Die hiermit einhergehende Austrocknung der Böden hat vor allem für die Landwirtschaft Bedeutung“, sei die Grafik der Sommerniederschläge gezeigt:

Aber nicht nur die Sommerdaten widerlegen diese Aussage des Gerichts, die Winterdaten ebenso.

Hier gibt es sogar einen Anstieg der Niederschläge. Quelle : hier

Es gibt auch keinen Dürreanstieg  europaweit und sogar weltweit („Unerwünschte Wahrheiten“, S. 168). In Ziffer 28 des Beschlusses heißt es :

Der Klimawandel ist zudem bedeutende Ursache von Flucht und Migration. Menschen verlassen ihre Heimat auch in Folge von Naturkatastrophen und aufgrund langfristiger Umweltveränderungen wie etwa vermehrter Dürren und des Anstiegs des Meeresspiegels.“(Quellenangabe Rahmstorf/Schellnhuber)

Benjamin Schraven vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik schreibt zu diesem Sachverhalt :

„Vieles deutet daraufhin, dass die immer noch weit verbreitete Annahme eines Automatismus zwischen Klimawandel und Migration stark angezweifelt werden muss. Ein solch genereller Ökodeterminismus ist empirisch nicht haltbar.“

Das folgende unzureichende Verständnis von Quellen und Senken des CO2 in Ziffer 32 hat riesige Konsequenzen für den Urteilsspruch:

„Es wird angenommen, dass ein annähernd linearer Zusammenhang zwischen der Gesamtmenge der über alle Zeiten hinweg kumulierten anthropogenen CO2-Emissionen und der globalen Temperaturerhöhung besteht. Nur kleine Teile der anthropogenen Emissionen werden von den Meeren und der terrestrischen Biosphäre aufgenommen„.

Das ist nun objektiv falsch. Aber wer hat das dem Gericht aufgeschrieben, denn es geht so weiter?

Der große Rest anthropogener CO2-Emissionen verbleibt aber langfristig in der Atmosphäre, summiert sich, trägt dort zur Erhöhung der CO2-Konzentration bei und entfaltet so Wirkung auf die Temperatur der Erde. Im Gegensatz zu anderen Treibhausgasen verlässt CO2 die Erdatmosphäre in einem für die Menschheit relevanten Zeitraum nicht mehr auf natürliche Weise. Jede weitere in die Erdatmosphäre gelangende und dieser nicht künstlich wieder entnommene (unten Rn. 33) CO2-Menge erhöht also bleibend die CO2-Konzentration und führt entsprechend zu einem weiteren Temperaturanstieg. Dieser Temperaturanstieg bleibt bestehen, auch wenn sich die Treibhausgaskonzentration nicht weiter erhöht.„(Ziffer 32)

Selbst das IPCC würde dem widersprechen, denn es werden zur Zeit etwa 4,7 ppm jährlich durch anthropogene CO2-Emissionen der Atmosphäre hinzugefügt, aber etwas mehr als die Hälfte des Zuwachses wird durch Ozeane und Pflanzen aufgenommen. (Das Gericht s.o.: „nur kleine Teile“!) Da die Aufnahme von Pflanzen und Ozeanen proportional der CO2-Konzentration in der Atmosphäre erfolgt, hätte eine deutliche Emissionsreduktion – wie etwa eine Halbierung –  in der Zukunft sehr wohl  eine Konzentrationsminderung in der Atmosphäre zur Folge, denn die durch Pflanzen und Ozeane aufgenommenen etwa 2,6 ppm bleiben vorerst unverändert, auch wenn die CO2– Emission auf 2,35 ppm sinkt.

Aber mit dieser Feststellung hat das Gericht die Voraussetzung für den CO2-Budgetansatz geschaffen:

Daher lässt sich in Annäherung bestimmen, welche weitere Menge an CO2 noch höchstens dauerhaft in die Erdatmosphäre gelangen darf, damit diese angestrebte Erdtemperatur nicht überschritten wird…Diese Menge wird in der klimapolitischen und klimawissenschaftlichen Diskussion als „CO2-Budget“ bezeichnet„.(Ziffer 36).

Und nun fängt das Gericht an zu rechnen und folgt dem Gutachten des sechsköpfigen Sachverständigenrats für Umweltfragen SRU (stellv. Vorsitzende Prof. Claudia Kemfert). Der SRU hatte in seinem 2020-Gutachten auf  Seite 46 das Budget des IPCC von 2018 zur Einhaltung eines Ziels von 1,75 °C mit 800 Gigatonnen CO2 übernommen. Diese Größe teilt der SRU durch die anteilige Bevölkerung und kommt zu 6,7 Gigatonnen CO2, die Deutschland noch ausstoßen darf. Dass die genannten 800 Gigatonnen selbst nach Ansicht des IPCC mit großer Unsicherheit versehen ist, erwähnt das Gericht, rechnet aber weiter mit den 6,7 Gigatonnen. Der Hamburger Klimaforscher Prof. Jochem Marotzke überraschte kurz nach Erscheinen des IPCC-Berichts von 2018 mit der Aussage, dass die zulässige Emission an CO2 sich auf 1.000 Gigatonnen erhöht hätte. Ursache hierfür war die Erkenntnis, dass die Pflanzen der grüner werdenden Erde unvorhergesehenerweise mehr CO2 aufnehmen können als bislang vermutet. Aber das Gericht folgt lieber den Rechnereien des Sachverständigenrats für Umweltfragen.

Legt man als ab 2020 verbleibendes konkretes nationales CO2-Restbudget 6,7 Gigatonnen zugrunde, wie es der Sachverständigenrat für das Ziel ermittelt hat, den Anstieg der mittleren Erdtemperatur mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 % auf 1,75 °C zu begrenzen, würde dieses Restbudget durch die in § 4 Abs. 1 Satz 3 Klimaschutzgesetz in Verbindung mit Anlage 2 zugelassenen CO2-Mengen bis 2030 bereits weitgehend aufgezehrt“. (Ziffer 231).

In der Tat legt das Klimaschutzgesetz eine Minderung der CO2 -Emissionen von 0,813 GT in 2020 auf 0,543 GT in 2030 für alle Sektoren Deutschlands von Energie über Industrie, Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft fest. Das Gericht summiert die begrenzten Emissionen und kommt zum Ergebnis:

Nach 2030 verbliebe danach von dem vom Sachverständigenrat ermittelten CO2-Restbudget von 6,7 Gigatonnen weniger als 1 Gigatonne. (Ziffer 233) Zur Wahrung der Budgetgrenzen müsste demzufolge nach 2030 alsbald Klimaneutralität realisiert werden.Dass dies gelingen könnte, ist aber nicht wahrscheinlich“. (Ziffer 234)

Und somit kommt das Gericht zum Ergebnis:

Nach der Berechnung des Sachverständigenrats bleibt bei Verfolgung einer Temperaturschwelle von 1,75 °C bei 67%iger Zielerreichungswahrscheinlichkeit nach 2030 allenfalls noch ein minimaler Rest an Emissionsmöglichkeiten, der angesichts des für 2031 noch zu erwartenden Emissionsniveaus kaum für ein weiteres Jahr genügte (oben Rn. 231 ff.). Zur strikten Wahrung des durch Art. 20a GG vorgegebenen Emissionsrahmens wären danach Reduktionsanstrengungen aus heutiger Sicht unzumutbaren Ausmaßes erforderlich, zumal die allgemeine Lebensweise auch im Jahr 2031 noch von hoher CO2-Intensität geprägt sein dürfte und die jährliche Emissionsmenge im Vergleich zu 1990 erst um 55 % reduziert sein wird (vgl. § 3 Abs 1 Satz 2 KSG). … das verfassungsrechtliche Klimaschutzgebot …(würde) die Hinnahme erheblicher Freiheitseinschränkungen fordern, die aus heutiger Sicht kaum zumutbar wären.“ (Ziffer 246)

Der Schlusssatz des Gerichts lautet :

„Der Gesetzgeber muss daher die Fortschreibung der Minderungsziele für Zeiträume nach 2030 jedoch bis zum 31. Dezember 2022 unter Beachtung der Maßgaben dieses Beschlusses näher regeln.“

Wie die Politik, die nach Ansicht des Gerichts 2030 noch vorhandene 1 Gigatonne CO2 auf alle Sektoren und den Zeitraum 2030 bis 2050 verteilt, ist eine unlösbare Aufgabe. Es sei denn, man macht ab 2035 alles dicht.

Damit nähert sich das Gericht der Auffassung eines Klägers, Herrn Prof. Quaschning, der eine Null-CO2-Emission für 2035 gefordert hatte. Um den Ausgangspunkt des Gerichts – Restbudget von 6,7 GT bis 2050 für Deutschland in ein Verhältnis zu setzen: das entspricht etwa einem halbem Jahr CO2-Emissionen der VR China in 2030. Bis zu diesem Zeitpunkt beabsichtigt das Land nach seiner freiwilligen Erklärung zum Pariser Abkommen die Emissionen von 9,5 auf 12,5 GT zu steigern- pro Jahr wohlgemerkt. Das Gericht sieht aber für Deutschland für 2030 bis 2050 ein Restbudget von durchschnittlich 0,05 GT pro Jahr vor, soviel wie allein die Baustoffindustrie emittiert, die naturgesetzlich durch die Zementherstellung CO2 (Kalziumkarbonat-Verarbeitung zu Kalziumoxid) ausstößt.

War schon das Klimaschutzgesetz dazu angetan, erhebliche Wohlstands- und Arbeitsplatzverluste bis 2030 zu bewirken, werden die jetzt zu erwartenden Verschärfungen zu tiefsten Verwerfungen führen. Spät, sehr spät wird man erkennen, dass die Elektrifizierung der Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie ohne Gas, ohne die in Deutschland verbotene CO2-Abscheidung, ohne die in Deutschland verbotene Kernenergie nicht zu bewerkstelligen ist. Wind und Solar werden die nötige Energie jedenfalls nicht liefern. Denn es geht praktisch um die Stillegung der Gas-und Ölheizungen, das Verbot von Benzin- und Dieselautos, die Stilllegung des LKW-Verkehrs, des Flugverkehrs, der Raffinerien, der Grundstoffindustrie und die Durchleitung des in Nordstream 1 und 2 ankommenden Erdgases (etwa 0,2 GT CO2 pro Jahr) an unsere Nachbarn , die es dann verbrennen dürfen – das volle grüne Programm also.  Das wird grandios scheitern.

Das Gericht hat einen momentanen, mit hohen Unsicherheiten behafteten Diskussionsstand der Klimadebatte zum Anlaß genommen, den CO2-Knopf in Deutschland für 2030 bis 2050 auf Null zu stellen.

Wir bräuchten dringend eine Abkühlung. Nicht nur in der CO2-Debatte. Sondern auch des Klimas selbst. Nur wenn die von vielen Wissenschaftlern erwartete Abkühlung in diesem Jahrzehnt eintritt, ist der deutsche soziale Rechtsstaat noch zu retten.

Hinsichtlich dieser Abkühlung gegenüber den Modellprognosen bin ich zuversichtlich.

 




„Auf keinen Fall sollte man jetzt noch ein neues Auto mit Verbrennungsmotor kaufen“ – Volker Quaschning

Quaschning ist Teilen unserer Leserschaft noch als Lobbyist alternativer Energiegewinnung durch Solarthermie bekannt (bekannt wurde zB. Desertec usw.). Als die Pilotsysteme wegen Unwirtschaftlichkeit nicht mehr gefördert und beendet wurden, blieb Quaschning trotzdem im für ihn lukrativen Markt der „Erneuerbaren“.

Besonders bekannt wurde er mit seinem umstrittenen Video, in dem er in einem See steht und immer weiter hereinsteigt, um die „steigenden Meeresspiegel“ zu symbolisieren. Danach führt er einen Treibhaus-Gas-Versuch unter haarsträubenden Bedingungen durch, um die Klimakollaps-Theorie zu beweisen (wir berichteten).

Aktuell betätigt er sich als Lobbyist für die erwiesenermaßen unwirtschaftlichen und umweltschädigenden E-Autos; er selbst fährt laut taz-Artikel eines Tesla.

Die taz meint einleitend zum Interview,

…zu den Lieblingsbeschäftigungen der kritischen Bürger gehört es, die angeblichen Defizite des Elektroautos aufzulisten.“

Es ist also von vornherein klar, daß dieses Interview garantiert nicht kritisch sein wird, sondern klar pro E-Auto und contra „rechts“ (kritische Bürger) ausgelegt ist.

Immerhin zählt der taz-Autor noch die rationalen Argumente auf:

  1. E-Autos können eine schlechtere Energiebilanz haben, wenn man die Produktion mitzählt.

Quaschning entgegnet ohne Beleg, daß die Bilanz heute schon besser sei; und daß bei Nutzung ausschließlich alternativer Energien sogar Klimaneutralität erreicht werde.

Stimmt nicht: Wie schon lange bekannt, braucht die Herstellung eines E-Autos deutlich mehr Energie, und außerdem kritische Rohstoffe, als es bei Verbrennern der Fall ist. Die Amortisierung braucht bis zu zehn Jahre, wobei der Strom immer auch aus Kohle- oder Gaskraft kommen muß.

  1. Bei der Herstellung eines E-Autos fallen mehr als doppelt so viele Tonnen CO2 an.

Q gibt zu, daß die Akku-Autos viel schwerer seien und wiederholt einfach das Argument, irgendwann in 15 Jahren würde deutscher Strom nur noch erneuerbare Quellen haben. Schon 2019 hätten Wind und Sonne mehr Energie geliefert als die Kohle.

Kein Wort über nutzlosen Zappelstrom und extreme Kosten für den Steuerzahler, von dem reiche Tesla-Fahrer profitieren. Auch keine Nachfrage vom Redakteur.

  1. Die Akkus haben begrenzte Lebenszeit; daher fallen laufend neue Emissionen an.

Q widerspricht und wirft nur die Zahl der Hersteller-Garantie von acht Jahren oder 160.000km ein. Wenn aber die Amortisierung schon bis zehn Jahre dauert, macht der Akku-Tausch nach acht Jahren den Vorteil zunichte. Von Bränden und unmöglicher Rezyklisierung kein Wort von Q.

  1. Unsozialer und umweltschädlicher Abbau der Rohstoffe

Q wischt das einfach weg und erwähnt die enorme Wasserverschwendung in der trockenen Atacama oder im Flamingo-Schutzgebiet mit keinem Wort; die unsägliche Kinderarbeit im Kongo nennt er nur vorgeschoben, weil das Kobalt von dort auch in Wärmekraft-Turbinen vorkomme. Stattdessen behauptet er, daß der Abbau jeglicher Ressourcen wie Ölsand in Kanada immer schlimm sei und kein Trinkwasser für Li-Gewinnung benötigt werde (und die Landwirtschaft?).

Dem ist zu entgegnen, daß normale Autos Massen-Ressourcen wie Mineralöl und Stahl benötigen, statt zusätzliche Ausbeutung von Rohstoffen wie Lithium zu forcieren.

  1. Wasserstoff-Auto oder Biosprit als Alternative?

Q sagt klar, daß die H2-Gewinnung drei mal mehr Energie benötige als die Ladung eines Li-Akkus und daher nur ein Nischenprodukt sein könne. Auch Energiepflanzen sieht er kritisch, weil die Anbaugebiete nicht vorhanden seien und das Ganze umweltfeindlich sei. Da wollen wir nicht widersprechen, recht hat er: Die Verluste durch Elektrolyse von Wasser, Speicherung und Leitung des Gases sind derart hoch, daß das Förder-Programm der Regierung nur als irrsinnig bezeichnet werden kann. Und die riesigen Monokulturen für Mais und Raps verschandeln unsere Landschaften fast noch mehr als die Windradwälder.

Es fragt sich nur, wieso Q an der Stelle plötzlich nicht mehr politisch, sondern realistisch ist. Wenn er früher schon so vehement für Solarthermie eingetreten ist, könnte es sein, daß er Lieder singt, die ihm Brot liefern, was immer das heißen mag. Er besitzt ja einen Tesla.

  1. Es gibt nicht genug Strom für immer mehr E-Autos

Q sagt einfachm falsch, weil für die Energiewende in Deutschland die Zahl der Autos halbiert werden müsse. Wenn die verbleibenden 50% alle Stromer seien, sei der zusätzliche Strombedarf nur 10% gegenüber heute.

Danke, sagen wir da nur, daß Sie zugeben, die Bürger dieses Landes de-mobilisieren zu wollen.

„Das E-Auto ist nur der erste Schritt zu gar kein Auto“,

schrieb kürzlich ein hellsichtiger Leser.

Was Quaschning verschweigt: Die 50% E-Autos könnten sich nur Wohlhabende leisten und müssen vom Steuerzahler, also allen, subventioniert werden. Und der Zappelstrom der Windräder und Solarmodule ist zum größten Teil wertlos und könnte die vielen Stromer, die meist nachts geladen würden, niemals versorgen. Im Gegenteil: Viele Stromer würden das Netz regelmäßig derart belasten, daß mit häufigen Ausfällen zu rechnen ist.

  1. Stromer haben zu geringe Reichweite

„Für die Klimakrise müssen wir in den nächsten 15 Jahren möglichst CO2-neutral werden“, sagt Q als erstes dazu.

Eine schöne Freudsche Fehlleistung, nur hätte er hier „Energiekrise“ sagen müssen; denn seine E-Autos erzeugen die Krise erst. Zur geringen Reichweite sagt er nichts, da er weiß, daß man sie nur steigern kann, wenn man in ein sowieso schon überschweres Fahrzeug einen noch größeren Akku einbaut. Stattdessen behauptet er, daß jeder neue Verbrenner die „Klimaschutzziele“ torpedieren würde (man kann kein Schiff torpedieren, das nicht schwimmt….).

  1. „Wie sehen Sie die Auswirkungen der Coronakrise für die Transformation von der fossilen zur postfossilen Mobilität?“

Hier wiederholt Q nur die Argumente von Kollege Rahmstorf und seiner PIKler, daß Corona und Klima irgendwie ähnlich seien, nur Klima sei viel schlimmer. Die E-Auto-Förderung verhindere die Krise und würde neue Jobs schaffen. Nun, die Jobs einer Gigafabrik von Tesla bei Berlin sind nicht wirtschaftlich, da sie nur durch staatlichen Finanztransfer existieren können.

Die Millionen Jobs des „Fossilkapitalismus“ hingegen tragen sich von allein und könnten ohne staatliche Eingriffe Wohlstand für ein ganzes Land produzieren

  1. Fazit

Die korrekten Argumente von Quaschning zu H2 und Biosprit zeigen, daß der studierte und promovierte Ingenieur sehr wohl rechnen kann. Da Ingenieure eine gründliche Ausbildung in Thermo- und Elektrodynamik genossen haben, müßte er auch um die Unmöglichkeit einer „Mobilitätswende“ oder „Energiewende“ mittels Lithium-Autos wissen. Daß er sie dennoch bewirbt, wie früher die Solarthermie, zeigt, daß er einfach nur ein Lobbyist ist. Und das nur für einen Titel, ein großes Haus und einen Tesla. Für wie wenig die Menschen doch bereit sind, ungleich größere Verluste bei ihren Mitbürgern zu verantworten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Die falschen Propheten – wie manche „Wissenschaftserklärer“ ihr Publikum einfach belügen

Albert Arnold „Al“ Gore ist nicht als zuverlässiger Prophet bekannt. Seine düsteren Vorhersagen, dass bis zum Jahr 2012 alle Gletscher im Glacier National Park verschwunden sind oder die Gipfel des Kilimandscharo 2016 keinen Schnee mehr haben, wollten sich einfach nicht erfüllen (Taylor, 2020).

Aber ein Labor-Experiment, wonach CO2 angeblich die Atmosphäre aufheizt, hat bis heute viel Aufmerksamkeit gefunden und hat zu einer erheblichen Verwirrung geführt. Alles begann mit einem YT-Video (eine halbe Millionen Klicks)  vom 21.09.2011 mit Gores Mitarbeiter Bill Nye als Erzähler (CLIMATE 101). Der Moderator erklärt, dass die Luft-Temperatur ansteigt, wenn man CO2  in einer, von außen beleuchteten, gläsernen Keksdose einleitet.
Dieses Video war von Anfang an heftig umstritten. Anthony Watts, der aufwendig versuchte, das nur mangelhaft beschriebene Experiment nachzumachen, fand keine Erwärmung, sondern sogar eine geringe Abkühlung (Watts, 2011). In der Folge berichteten verschiedene Klima-Skeptiker auf der deutschen Internet-Plattform „EIKE“, dass auch sie keine Erwärmung gefunden hatten (Solheim, 2017).

Video Der Treibhauseffekt: Sendung Hoimar von Ditfurths aus dem Jahre 1978

Diese negativen Reproduktionen stehen im Widerspruch  zu einem sehr spektakulären Experiment des deutschen Autors und Fernsehmoderator Dr. Hoimar von Ditfurth† aus dem Jahre 1978 (Ditfurth, 1978).
Der Autor war todesmutig in einen großen Plastik-Zylinder gestiegen und hatte am eigenen Leibe eine Erwärmung von 24 °C (75 °F)  auf 35 °C (95 °F) beim Einleiten von CO2 erlitten. Gerade in Deutschland wurde dieses YT-Video Vorbild für immer neue Versuchs-Variationen, womit man die angebliche CO2-Gefahr demonstrieren wollte (Quaschning, 2019).Die Realität – physikalische Erkenntnisse gewinnt man nur durch Messen und Vergleichen

In dieser widersprüchlichen Situation, in der Aussage gegen Aussage stand, kontaktierte mich Dr. Michael Schnell im Dez. 2017. Bis dahin war er für mich ein völlig unbekannter Wissenschaftler, aus der ehemaligen DDR, der mich zu einem Besuch in seinem Haus einlud. Ein schmuckes Einfamilienhaus in einem ruhigen Stadtteil von Berlin. Als ich sein Keller-Labor betrat verschlug es mir den Atem, in einer Ecke eine große Röhre, bis fast zur Decke, ein Gewirr von Instrumenten, Stromkabeln, Schläuchen, Computer. Ich fühlte mich an Billy Gates und seinem Anfang in einer Garage erinnert.
Dr. Schnell, erzählte mir dass er einen völlig neuen experimentellen Ansatz verfolge, wonach man die Strahlung der Treibhausgase, nur vor einem kalten Hintergrund messen könne. Er brachte seine Argumente in ruhiger und verständlicher Argumentation vor, doch ich spürte, dass Herr Schnell, als ehemaliger Chemiker, in der Klimatologie noch unerfahren ist. Ich schlug ihm deshalb vor, seine Ergebnisse mit Fachkollegen zu diskutieren und lud ihn ein, seine Ergebnisse auf unserer jährlichen Internationalen Konferenz „Energie und Klima – IKEK“ vorzutragen.
Im Nov. 2019 überraschte er die Kongressteilnehmer der 13. IKEK in München mit dem kühnen Anspruch, dass er das Rätsel der widersprüchlichen CO2-Experimente weitgehend gelöst hat (Schnell, 2019). Aber es vergingen noch weitere 6 Monate bis ein Schlussstrich gezogen werden konnte und nun alle Puzzlesteine perfekt zusammen passen.

Es ist nicht der Treibhauseffekt, der entscheidet ob CO2 den relativ kleinen Luftraum bei einem Laborversuch erwärmt, sondern die experimentellen Randbedingungen. CO2 hat eine wesentlich kleinere Wärmeleitung von 14,3 mW/(m∙K) als Luft mit 24,1 mW/(m∙K). Es ist also kein Wunder, dass sich die Wärmeleitung bemerkbar macht, wenn man Temperatur-Messungen bei hohen CO2-Konzentrationen vornimmt und Messungen unter 1 Vol.-% CO2 keinen Temperatur-Effekt verursachen.
Eigentlich nichts Neues, dass hatten bereits viele Skeptiker vorgebracht. Aber der eigentliche Clou kommt erst! Noch wichtiger als die Wärmeleitung der reinen Gase ist die Art wie das CO2 in das Versuchsgefäß eingeleitet wird. Da CO2 ein schweres Gas ist (Dichte = 1,98 kg/m3), wurde es bevorzugt immer von unten eingeleitet. Es bildete sich ein „CO2-See“, der sich langsam nach oben durch Diffusion ausbreitet. Dabei entsteht ein Konzentrations-Gefälle, das eine viel geringere Wärmeleitung aufweist als eine gleichmäßig verteilte CO2-Luft-Mischung. Es ist dieser spezielle Effekt, der erklärt, warum bei einigen Experimenten eine ungewöhnliche Erwärmung beobachtet werden kann. Ein einfaches Umrühren hätte gereicht und diese Temperatur-Erwärmung hätte sich in Luft aufgelöst.
In der Natur gibt es CO2-Schichten nur in speziellen Höhlen oder auf der Oberfläche von CO2 ausgasenden Seen. In der Atmosphäre sind Luft und CO2 gleichmäßig vermischt. CO2 hat hier eine sehr kleine Konzentration (0,04 Vol.-%) und somit auch keinen Einfluss auf die Wärmeleitung. Letztendlich wurde die Öffentlichkeit mit den Experimenten der Alarmisten getäuscht und manipuliert, denn die CO2-Wärmeleitungs-Effekte haben absolut nichts mit dem CO2-Treibhauseffekt zu tun.

Mit diesem Urteil deckt sich auch H. Harde‘s 1) Erkenntnis, dass sich der CO2-Einfluss viel stärker auf den Boden als auf die Luft auswirkt, die er durch Strahlungstransfer-Rechnungen auf der Basis eines Zwei-Schichten Modelles gewonnen hatte.
Es war also von vornherein der falsche Ansatz, den Treibhauseffekt anhand der Lufttemperatur feststellen zu wollen.

Sorry, Al Gore, aber auch diese ihrer Prophezeiungen, der angeblichen Luft-Erwärmung  durch CO2, ging nach hinten los.

Der Beitrag von Dr. Schnell wurde auf der deutschen Internetseite  „EIKE“ zum ersten Mal am 28. Jun. 2020 veröffentlicht (Schnell, 2020). Eine englische Übersetzung befindet sich hier Experimental review of the CO2 greenhouse effect.

 

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1) Hermann Harde, „Radiation and Heat Transfer in the Atmosphere: A Comprehensive Approach on a Molecular Basis“, International Journal of Atmospheric Sciences, Volume 2013, Article ID 503727, 26 pp.

 




„Klartext Klima“: Vier Stühle – eine Meinung – wenig Zuseher

Vier Stühle – eine Meinung: Klartext Klima ist eine YouTube Reihe, in der sich Klimaaktivisten unterhalten. Das Format hat aktuell 99 Abonnenten, die Folge 3 vom 01.05.2020 haben bisher 400 Menschen gesehen (Stand 06.05.2020 abends, Anmerkung der Redaktion: Zum Zeitpunkt 9.5.20 12:35 Uhr da diese Meldung eingestellt wurde, zählt „Klartext“ 454 Klicks)).

Es geht in dieser Folge 3 um die Herrn Professoren Stefan Rahmstorf und Volker Quaschning, den Meteorologen Özden Terli und Frau Maja Göpel, ebenfalls Professorin in Sachen Politökonomie und Nachhaltigkeitswissenschaft. Die Folge 3 handelt vom Wegschwimmen der eigenen Felle, weil Corona momentan das alles überstrahlende Thema ist und eben nicht das Klima. Also werden diese beiden komplett unterschiedlichen Themen einfach in einen Topf geworfen, auch wenn sich das eigentlich verbietet, wie der Wissenschafts-Journalist Axel Bojanowski feststellte:

„Corona-Pandemie und Klimawandel zu vergleichen, ist ein guter Indikator, beide Probleme nicht verstanden zu haben.“

In dieser Folge vom Klartext Klima wird es daher hinten höher als vorne. Professor Rahmstorf sagt nämlich:

„Was nützt uns eine Wissenschaft, die in der Lage ist Vorhersagen zu machen, wenn wir dann lediglich dazu bereit sind abzuwarten, bis diese Vorhersagen eingetreten sind.“

Gemünzt ist das offenbar auch auf Corona. Aber gerade da könnten die genannten Personen einiges von den Corona-Wissenschaftlern lernen, die gerade prominent durch die Medien gereicht werden.

Klima ist gemitteltes Wetter auf 30 Jahre, folglich dauern Ergebnisse entsprechend lange oder anders gesagt, man kann sich die letzten 30 Jahre (oder länger) ansehen und versuchen Schlüsse daraus zu ziehen. Das ist schon ein erster sehr eklatanter Unterschied zu Corona, wo es eine ganz andere, nämlich nahezu tägliche Dynamik gibt.

Und wie gut oder schlecht eine Wissenschaft in der Lage ist Vorhersagen zu machen, zeigt das Thema Klima sehr schön. Bisher konnte noch kein Klima-Modell die reale Vergangenheit korrekt nachmodellieren. Bei jeder Überprüfung der Modelle kommen erstaunliche Abweichungen zur Realitätzu Tage. Insofern müsste man Herrn Professor Rahmstorf einfach mal fragen, welche Vorhersagen er denn meint? Auf was bitte soll gewartet werden, wenn es nicht stimmt? Die Liste der nicht eingetretenen wissenschaftlichen Prognosen in dieser Sache ist sehr lang und sollte doch eigentlich Mahnung sein, diese Prognosen einmal auf den Prüfstand zu stellen. Und zwar jeden Tag erneut. Corona zeigt nämlich sehr schön, dass Wissenschaft immer nur der aktuelle Stand des Irrtums ist. Das ist zwar zugespitzt, aber es trifft den Kern.

Beim Thema Klima läuft es aber anders, da gibt es nur eine Wahrheit, also etwas Absolutes, fast wie im Glauben und in der Kirche. Theorien werden per zweifelhafter Prozentzahl als Zustimmung bestätigt, aber nicht durch Thesen oder Gegenthesen. Die Headline einer Studie reichte schon aus, nicht der Inhalt. Wer daran Zweifel oder Fragen hat, der wird in irgendwelche Ecken gestellt und gilt als Leugner oder Verschwörungstheoretiker. Eine schöne Art, es sich in der eigenen Blase bequem zu machen. Die Corona-Wissenschaftler sind sich nicht zu schade, sogar Theorien, die ganz neu oder sehr alt sind, über den Haufen zu werfen, wenn sie Zweifel haben, sie sind Wissenschaftler im besten Sinne. Noch nie war das Wissen über das Unwissen so groß, um es mit dem Philosophen Habermas zu sagen. Und ganz besonders ragt Professor Christian Drosten und seine Auffassung von Wissenschaft heraus. Wir zitieren ihn hier deshalb noch mal:

„Es seien nicht Wissenschaftler, sondern die Politik, die Entscheidungen in der Krise treffe. Seine und die Aufgabe seiner Kollegen sei es, Daten zur Verfügung zu stellen und diese zu erklären. „Das ist ja das, was im Moment Wissenschaftler auch vielfach tun – und dafür dann leider auch überzeichnet werden“, setzt Drosten dann an. Seriöse Wissenschaftler würden weder bereits getroffene Entscheidungen bewerten noch konkrete Entscheidungen von der Politik einfordern.“

Es steht im krassen Widerspruch zu oben den genannten Aktivisten. Sie machen genau das Gegenteil von dem, was Drostens Auffassung von Wissenschaft ist. Der Grund könnte sein, dass Drosten einfach kein Aktivist ist.

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Wie geht man mit unbequemen Kritikern um? Früher hat der König sie einfach in den Kerker gesperrt und sie dort langsam verhungern lassen. Heute ist man da deutlich zivilisierter. Kritiker werden „nur noch“ als Nazi beschimpft, ihnen werden heimliche und üppig entlohnte Lobbyarbeit für das dreckige Großkapital unterstellt und allerlei andere Verschwörungstheorien aufgestellt. Da kommt man als naiv-wissenschaftlich denkender Kritiker ganz schön ins Grübeln, denn offenbar lassen sich die kritischen Argumente auf der Sachebene nicht so leicht entkräften, so dass andere Geschütze aufgefahren werden müssen.

Susan Crockford ist Zoologin und wehrt sich entschieden gegen die klimaalarmistische Instrumentalisierung von Eisbären. Das gefällt den Klimaalarm-Vertretern natürlich überhaupt nicht. Wie könnte man Susan zum Schweigen bringen, hat man sich schon lange gefragt. Nun hat man einen Weg gefunden. Zwar ist es nicht der Kerker, aber so ähnlich. Die University of Victoria hat Susan Crockford nun den Status als Adjunct Professor entzogen. Anstatt sich ihren Argumenten zu stellen, will man ihr den akademischen Boden unter den Füßen wegziehen. Nachzulesen bei WUWT hier, hierund hier.

Der Beitrag erschien zuerst bei die kalte Sonne hier




Faktencheck für Quaschnings Klima-Illusionen

Dank auch an Leser Matthias Grimm für den schnellen Hinweis. Man sieht: Durch das Internet wird der Journalismus pluralisiert und demokratisiert, wodurch er im Saldo an Qualität gewinnt, und nicht verliert, wie Quantitätsjournalisten und Politiker gern behaupten.

In medias res: Ob ein Zusammenhang mit unserem Artikel besteht oder nicht, Quaschnings Video mit dem Essigsäure-Natron-Versuch hat offenbar eingeschlagen wie eine Bombe. Ich beobachte die Reaktionen unter dem Video schon ein paar Wochen und wundere mich, wie viele „Klimaleugner“ dort ganz trocken chemisch-physikalisch basiert kritisieren. Die Unterstützer des Energiesysteme-Professors hingegen (auch hier auf Twitter) äußern sich überwiegend allgemein (Weiter so! Prima!).

Daß Quaschning ausgerechnet den ARD-Begriff „Faktencheck“ verwendet, verwundert, weil dieser wegen des umstrittenen Personals nicht den besten Ruf genießt. Außerdem sollte ein Wissenschaftler nicht seine eigenen „Fakten“ checken, sondern die Überprüfung einer eindeutig neutralen und kompetenten Instanz überlassen. Aber da Q. dann wahrscheinlich den Kollegen Lesch o.ä. beauftragen würde, machen Prof. Lüdecke und ich den EIKE-Faktencheck.

Quaschning stellt den kritischen Kommentaren bei Youtube jeweils seine Position („Fakten“) gegenüber, welche wir dann wieder kommentieren.

1. Der Versuchsaufbau kann gar nicht die Verhältnisse in der Atmosphäre nachbilden.

Q.s Fakten: Das war nie das Ziel des Versuchs. Bei dem Versuch geht es lediglich um den qualitativen Nachweis, dass sich eine kohlendioxidreiche Luft bei ansonsten identischen Bedingungen durch eine Strahlungsquelle stärker erwärmt als kohlendioxidarme Luft. Dieser Versuch soll Behauptungen entkräften, dass Kohlendioxid keinerlei Einfluss auf das Klima hat. Um das zu zeigen, ist es ausreichend, dass die Temperatur steigt. Natürlich ist der Anstieg ein anderer wie in der realen Erdatmosphäre. Um den gleichen Effekt wie in der Realität zu erzeugen, ist der Versuchsaufbau viel zu klein.

EIKE: Wir stimmen zu, daß dieser Versuch rein qualitativ (d.h., grundsätzlich, nicht zwingend relevant) zeigen könnte (beachte den Konjunktiv), daß CO2 in der Luft via „Treibhauseffekt“ einen Einfluß auf die Temperatur der bodennahen Luftschichten hat. Was Quaschning aber nicht anspricht: Es geht noch nicht einmal um den Treibhauseffekt des CO2. Es geht um den Treibhauseffekt, den zusätzliches (!), menschgemachtes CO2 erzeugt. Dieser Effekt ist ungleich schwächer, weil die Infrarotabsorption des CO2 bereits bei weitaus geringeren CO2-Konzentrationen der Luft, als aktuell vorhanden, weitgehend gesättigt war. Gegenüber den anderen Klimafaktoren wie Erdsonne, Erdmond, die schweren Planeten im Sonnensystem, die kosmische Hintergrundstrahlung, den Vulkanismus und die Meeresströmungen ist der Effekt des zusätzlichen, anthropogenen CO2 vernachlässigbar. Der Versuch zeigt also nichts, was in der Wirklichkeit von Belang ist.

 

2. Die Atmosphäre hat keine Käseglocke.

Q.s Fakten: Das würde ich nie bestreiten. Der einzige Grund der Kunststoffhaube ist die räumliche Begrenzung des Versuchs. Alternativ hätte man die Kohlendioxidkonzentration im gesamten Raum erhöhen und den Versuch dann mit Sauerstoffmaske durchführen können. Das wäre eine schöne Idee, um das Risiko des Klimawandels noch besser bildlich darzustellen. Anderseits war für viele Kommentatoren die jetzige sachliche Darstellung schon viel zu dramatisch.

EIKE: Der unterkomplexe Versuchsaufbau entspricht in etwa dem eines Treibhauses im Garten und ist komplett ungeeignet, reale Prozesse in der gigantischen Atmosphäre der Erde zu simulieren.

 

3. Die Kohlendioxidkonzentration im Versuch ist ungleich höher als in der echten Atmosphäre.

Q.s Fakten: Für den Versuch ist eine höhere Konzentration zwingend erforderlich. Bei der Absorption der Strahlung kommt es nämlich auf die Konzentration UND die Strecke der Strahlung im Ausbreitungsmedium an. In der echten Atmosphäre beträgt die Strecke, die dem Kohlendioxid zur Absorption zur Verfügung steht, viele Kilometer in der Versuchsatmosphäre wenige Zentimeter. Kleines Rechenspiel: In der Atmosphäre befinden sich 3.000 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, das bei Normaldruck eine Dichte von rund zwei Kilogramm pro Kubikmeter hat. Würde man das gesamte Kohlendioxid der Atmosphäre direkt auf die 510 Millionen Quadratkilometer große Erdoberfläche verteilen, gäbe es sogar eine 30 Meter hohe Säule an reinem Kohlendioxid.

EIKE: Es kommt sehr wohl auf die Konzentration des Klimagases CO2 an, weil in der Natur oft genug ein Schwellenwert überschritten werden muß, damit eine relevante Wirkung eintritt. Quaschning bringt dieses Argument interessanterweise selber, als er weiter unten den Dosis-Effekt von Paracelsus aufgreift. Mit seinem Experiment hätte Quaschning also nur bewiesen, daß sich die Temperatur in der Atmosphäre eines Planeten deutlich erhöht, wenn der Anteil riesig ist, z.B. 50 oder 90%.

 

4. Bei der Herstellung von Kohlendioxid aus Waschsoda entsteht Wärme.

Q.s Fakten: Das spielt für den Versuch keine Rolle. Wir haben natürlich vor dem Versuch gewartet, bis sich ein Temperaturgleichgewicht eingestellt und das Gas die Umgebungstemperatur angenommen hat. Die wirklich gemessenen Temperaturen sind im Übrigen im Video dokumentiert. Außerdem kommt es bei dem Versuch nur auf die Temperaturdifferenz und nicht die Starttemperatur an. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir aber darauf geachtet, dass die Startbedingungen nahezu identisch waren.

EIKE: Im Video wird nicht deutlich gezeigt, daß die Startbedingungen identisch waren. Es gibt keine Kontrollmessung der Temperatur der entstehenden Reaktionsgase. Warum nicht?

 

5. Kohlendioxid ist ja kein Giftgas, sondern für die Pflanzen sehr wichtig. Mehr Kohlendioxid führt zu mehr Pflanzenwachstum und ist gut für die Umwelt.

Q.s Fakten: Die Dosis macht das Gift wußte schon Paracelsus im 16. Jahrhundert. Die aktuelle Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre liegt bei 410 ppm (parts per million, 100 ppm = 0,01 %). In Innenräumen gilt Raumluft nur bei einer Kohlendioxidkonzentration von weniger als 800 ppm als gut. Bei höheren Konzentrationen nimmt die Luftqualität ab und wird zunehmend als unangenehm empfunden. Solche Konzentrationen könnten ohne Klimaschutzmaßnahmen schon in der zweiten Jahrhunderthälfte auftreten. Eine Konzentration von 5 % (50.000 ppm) führt zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen, 8 % und mehr sind tödlich. Gesundheitsschädliche Extremwerte sind aber auch bei einem ungebremsten Klimawandel nicht zu erwarten.
Eine geringfügig erhöhte Kohlendioxidkonzentration kann sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Höhere Konzentrationen sind aber auch für Pflanzen schädlich und es kommt zu Veränderungen bei der Nährstoffzusammensetzung. Durch den Klimawandel kommt es aber auch zu mehr Dürren und temperaturbedingten Streß für Pflanzen, sodass dieser trotz eines möglichen Düngeeffekts des Kohlendioxids unter dem Strich zu einer spürbaren Abnahme der Ernteerträge führen wird.

EIKE: Genau wie Quaschnings Kollege von den Scientists for future, Eckart von Hirschhausen, war Paracelsus Arzt und bezieht sich auf Substanzen im menschlichen Körper. Das „Dosis“-Argument ist hier also völlig fehl am Platze, genau wie der Fiebervergleich von Hirschhausen oder das „Blausäure“-Argument von Stefan Rahmstorf. Die Erdatmosphäre ist ein riesiges, vergleichsweise offenes und ungesteuertes System; unser Körper ist ein im Vergleich dazu winziges geschlossenes hochreguliertes System. Die Wirkung eines Spurenmoleküls wie CO2 oder Blausäure in diesen beiden unterschiedlichen Systemen zu vergleichen, ist unwissenschaftlich. Pflanzen und Algen benötigen CO2, sind also CO2-Senken und produzieren hierbei, zusammen mit Sonnenenergie, Sauerstoff. Nahrungspflanzen, insbesondere die C3- und C4-Pflanzen[i], liefern bei höherer CO2-Konzentration höhere Erträge, wobei bei der gegenwärtigen CO2-Konzentration der Erdatmosphäre noch längst keine Sättigung dieses Effekts erreicht ist. Das „C“ bezeichnet die Anzahl der Kohlenstoffatome im Molekülaufbau der betreffenden Pflanzenart. C3-Pflanzen sind viele Getreidepflanzen, Raps, Zuckerrübe, Kartoffel, Reis; zu den C4-Arten gehören Mais, Zuckerrohr, Hirse und tropische Savannengräser. Bei C4-Pflanzen steigert sich die Nettophotosynthese ab etwa 400 ppm CO2 in der Luft nicht mehr. Dagegen nimmt das Wachstum von C3-Pflanzen bis über 1000 ppm noch zu[ii]. Eine ausführliche Literaturübersicht  zum Thema CO2 und Pflanzenwachstum findet sich bei I. Goklany[iii].

 

6. Kohlendioxid ist schwerer als Luft, sinkt nach unten ab und kann darum nicht zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen.

Q.s Fakten: In Deutschland wurden im Jahr 2017 pro Jahr 798 Millionen Tonnen an Kohlendioxid emittiert*. Wenn man diese Kohlendioxidmenge gleichmäßig über die Landesfläche Deutschlands verteilt, würde Deutschland schon in einem Jahr mehr als einen Meter tief im Kohlendioxid versinken. Ab einer Konzentration von 8 % führt Kohlendioxid zum Tod durch Ersticken. Würde Kohlendioxid wirklich am Boden verbleiben, wären wir inzwischen also alle tot.

EIKE: Dieses Argument von Quaschning ist sinnloser Unfug! CO2 in der Luft ist ein Spurengas und wird es auch beim Verbrennen aller fossilen Brennstoffe bleiben.

 

7. Der Anteil der deutschen Kohlendioxidemissionen am weltweiten Ausstoß beträgt nur gut zwei Prozent. Deutschland alleine kann die Welt nicht retten.

Q.s Fakten: Der Anteil von China liegt inzwischen bei über 25 Prozent. Aber selbst wenn China komplett kohlendioxidfrei wird und der Rest der Welt sich nicht verändert, werden extreme Klimaveränderungen auftreten. Weltweiter Klimaschutz kann also nur funktionieren, wenn auch Deutschland seinen Anteil am Klimaschutz erbringt. Der Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen ist in Deutschland doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Unter den Ländern mit den höchsten Kohlendioxidemissionen liegt Deutschland derzeit weltweit an sechster Stelle, und berücksichtigt man die historischen Emissionen, kommt Deutschland unter den Klimasünderländern sogar auf Platz vier. Das ist eine extrem negative Bilanz für ein so kleines Land wie Deutschland und daraus entsteht auch eine sehr große Verantwortung, notfalls bei den Klimaschutzbemühungen auch voranzugehen. Aber nicht einmal das macht Deutschland. Im Klimaschutz-Index (Climate Change Performance Index) von German Watch nimmt Deutschland nur einen traurigen 27. Platz ein.

EIKE: Extreme Klimaveränderungen sind in der Erdgeschichte laufend aufgetreten. Ein ursächlicher Zusammenhang mit CO2-Konzentrationen der Art, dass CO2 diese Klimaänderungen verursacht hätte, ist nicht bekannt. Wenn Herr Quaschning die Prozentrechnung beherrschen würde, wäre ihm klar, dass die globale Temperaturerhöhung infolge des 2% CO2-Beitrags Deutschlands praktisch Null ist – egal, was diese CO2-Konzentrationen in seiner blühenden Phantasie nun bewirken sollen. Dass Deutschland mit konsequenter CO2-Vermeidung seine Energie-Versorgungssicherheit opfert und Wirtschaft ruiniert, lässt Herrn Q. offenbar ungerührt. Die Chinesen kommen nicht auf solch verrückte Aktionen.

[i] https://www.chemie.de/lexikon/C3-Pflanze.html

[ii] Hamburger Bildungsserver, Auswirkungen höherer CO2-konzentration, Abb. 1, https://tinyurl.com/y555fjdr

[iii] I.M. Goklany, Carbon Dioxide The Good News, http://tinyurl.com/zng6ymt

* Umweltbundesamt UBA: Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. 25.04.2019. Internet.




Die illusionistischen Tricks von Klimaprofessoren – heute: Volker Quaschning

Quaschning ist neben seinen Youtube-Aktivitäten hauptsächlich dafür bekannt, eines der Gesichter der Scientists for future zu sein, also der Erwachsenen-FFF-Groupies von Greta. In einem seiner Videos steht er erst in voller Montur in einem See und verdeutlicht das „Ansteigen des Meeresspiegel“ dadurch, daß er selbst immer weiter ins Wasser steigt. Anders wäre der Anstieg auch nicht zu „beweisen“, denn der „Meeresspiegel“(1)  steigt immer noch nirgendwo schneller als sonst.

Dann führt er ein Experiment durch, das „beweist“, wie gefährlich CO2 für unser Klima sei. Dazu kippt er Essig auf Backsoda („Natron“) und leitet das entstehende Kohlendioxid unter eine Plastikhaube, die von einer althergebrachten Glühbirne bestrahlt wird. Und siehe da: Die Temperatur der „Atmosphäre“ unter der Haube steigt deutlich an. Und nun Sie, geneigter skeptischer Leser: Wie geht der Trick?

Zunächst die Reaktionsformel: NaHCO3 + CH3COOH -> CH3COONa + H2O + CO2.

Die Kommentare der zahlreichen Klimaleugner unter dem Video geben weitere Auskunft. Zunächst einmal entsteht bei den meisten chemischen Reaktionen, die spontan unter Standardbedingungen (Raumtemperatur, Normaldruck) ablaufen, Reaktionswärme. Heißt, der Professor hat mutmaßlich warmes CO2 und/oder warmen Wasserdampf unter die Haube geleitet. Ein Hinweis darauf ist die extrem schnelle Aufheizung der Hauben-Atmosphäre, die angeblich allein auf die Wechselwirkung des CO2 mit der Glühbirnenstrahlung zustande kommen soll. Ein ordentlich arbeitender Wissenschaftler hätte hier eine Kontrolle eingebaut, also die Temperatur der entstehenden Gase sofort gemessen und ggfls. nachweislich gewartet, bis die Reaktionsprodukte Raumtemperatur angenommen hätten (und dies mit dem Thermometer überprüft!). Darauf hingewiesen, antwortet Quaschning lapidar:

„Die angegebene Temperatur wurde nach Einleiten des Gases bestimmt. Die Masse des Gases ist im Vergleich zu den Materialien des Versuchsaufbaus gering, sodass sich nach kurzer Zeit annähernd die gleiche Temperatur wie bei Luft eingestellt hat, bevor die Lampe die Temperatur nach oben getrieben hat.“

Und:

„Natürlich haben wir gewartet, bis sich das Temperaturgleichgewicht eingestellt hat. Im Video sind die Wartezeiten rausgeschnitten, um Längen zu vermeiden. Die Lösung mit Soda und Essig lässt sich zu Hause leichter realisieren als die CO2-Flasche. Das ist der Hauptgrund für die Wahl dieser Methode.“ [Gemeint ist hier eine technische Gasdruckflasche.]

Nebenbei: Ich habe das Video heruntergeladen und die Antworten von Quaschning per Bildschirmfoto gesichert. Löschen ist also sinnlos.

Andere kritische Kommentatoren verweisen darauf, daß der Professor den Raum unter seiner Plastikhaube mit Kohlendioxid regelrecht geflutet und zudem versäumt habe, den CO2-Gehalt zu bestimmen. Das Experiment hat also mit der natürlichen Erdatmosphäre nur wenig zu tun, da unsere Atemluft nur rund 0,04% Kohlenstoffdioxid enthält und nicht 50 (?) oder gar 90 % (?) wie im Experiment. Ein anderer Kritiker meint, warum die umständliche Methode mit der Säure-Base-Reaktion genutzt wurde. Eine geschüttelte Sprudelflasche hätte es auch getan. Ja, warum?

Man sieht, Quaschning macht grobe Fehler, die uns peniblen wissenschaftspuristischen Klimarealisten gleich mehrere Steilvorlagen liefern. Im Angesicht von „eingeschätzten Meeresspiegelanstiegen“, durchgewunken von PIK-Rahmstorf und PIK-Schellnhuber, und dem sozial konstruierten „gewinkelten“ CO2 von PIK-Levermann wundert mich aber nichts mehr. Wie sagte Kabarettist Vince Ebert so schön: Klimatologen seien so etwas wie die Homöopathen der Naturwissenschaft; Methodik, Beweisführung, alles „huschi-pfuschi“. Was wundert, ist die Unbekümmertheit und Dreistigkeit der Klimaforscher, solche „Beweisexperimente“ auch noch auf Youtube zu veröffentlichen. Sollten eines Tages Gesetze gegen Wissenschaftsbetrug vom Bundestag beschlossen werden, könnte Quaschnings Video der Anklage dienen.

Wieso macht der Energiesysteme-Professor es dann? Nun, wie das „gewinkelte“ CO2 beweist, sind die Klimaprofs eher Politiker und Schauspieler als Wissenschaftler und mutmaßlich über Vitamin B an ihre Professuren gekommen, und nicht durch ihre Kompetenz. Meine eigene Erfahrung als Laborratte bestätigte mir das: Die wirklich fähigen Wissenschaftler sind politisch kaum aktiv und legen wenig Wert auf großes Medientamtam. Die werkeln lieber still im Büro oder Labor und versuchen, ihre Ergebnisse in möglichst guten Zeitschriften unterzubringen. Das Geld für viel Material und Personal hingegen bekommen eher die Politischen. „Wer am lautesten schreit, kriegt auch das meiste Geld“, wie mir einmal ein Chefarzt verriet.

Ein weiterer Faktor dürfte die „Filterblase“ sein, in der die Polit-Wissenschaftler leben. Sie bewegen sich nur in Kreisen Gleichgesinnter und werden von den Medien für ihre Panikmache gebauchpinselt. Ein Untergebener, der sich wagte, Kritik anzumelden, würde nicht mehr lange beim Klimaprof arbeiten, den kurzen Zeitverträgen sei Dank. Kompetente kritische Geister lockt man so nicht an, man kultiviert eher die Mittelmäßigkeit. Wenn überhaupt; sagen wir lieber, Niveaulosigkeit.

(1) „Der Meeresspiegel“ ist ebenso eine fiktive Variable wie mittlere Globaltemperatur. Es gibt soviele „Meeresspiegel“ wie es Pegel-Messstellen gibt, deren stark fluktuierende Daten müssen erst durch aufwendige und durch diskussionswürdige Rechnungen zum relativen Meeresspiegel (relative sea level rsl) verdichtet werden.