1

Friedrich-Naumann-Stiftung im Propaganda-Modus gegen die „Klimaleugner“ – wissenschaftlich verbrämte Propaganda auf „liberale“ Art

Ist der Ruf erst ruiniert…

Die Friedrich-Naumann-Stiftung hatte mal den Ruf besonders kontroversen Meinungen in Politik und Wissenschaft ein Forum zu geben. War sie es doch, welche die erste größere Konferenz zur Klimafrage unter reger Beteiligung auch Klima realistischer Wissenschaftler im Jahre 2005 in Gummersbach abhielt.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Spätestens seit dem Wechsel ihrer Führung vom erzliberalen FDP Mann Wolfgang Gerhard zum glatteren Karl-Heinz Paqué, wurde der Kurs geschmeidiger. Nicht mehr anecken wollen, scheint die neue Leitlinie zu sein, sondern für „regierungsfähig“ um jeden Preis gehalten zu werden. Die Vorgaben dazu stammen wohl vom Vorsitzenden Christian Lindner, der im Parlament nicht den Ort sieht, in dem um die besten Lösungen für das Land, wenn nötig auch heftig gestritten wird, in dem die Opposition noch ihren Job macht, sondern in dem er einer „staatlichen Verantwortungsgemeinschaft“ das Wort redet. Bei soviel Verantwortungssinn kann echte Opposition nur stören. Oder wenn der FDP Abgeordnete Marco Buschmann fordern darf: „Eine Begrenzung des CO₂-Ausstoßes gemäß wissenschaftlicher Erkenntnis ist daher eine Pflichtaufgabe des Staates.“1.

In so einem Biotop ist es auch für die Friedrich-Naumann-Stiftung angebracht tunlichst mit den Wölfen zu heulen, und auf die in ihren Augen sehr störenden „Klimaleugner“ einzudreschen. Streng wissenschaftlich natürlich, zumindest verkauft sie so Ihren Mann der Stunde, den promovierten theoretischen Chemiker Mats Simmermacher, dem dieser nette Job zufiel. Er durfte dann mit dem Jungphilosophen und für manche nette Äußerung im Parlament bekannten – ebenfalls promovierten – Lukas Köhler auf einer Vortragsveranstaltung sprechen, die Corona-zeitgeistgemäß virtuell abgehalten und zu der öffentlich eingeladen wurde.

Vorweg eine allgemeine Betrachtung des Verhaltens junger „Liberaler

Bevor wir aber auf die wesentlichen Schmankerln seines Vortrages eingehen, darf eine kleine allgemeine Beobachtung der einführenden Worte nicht fehlen. Sie zeigt – vermutlich unbeabsichtigt – wie sehr die Jungliberalen, die dort zu Wort kommen, dem grünen Zeitgeist hinterherhecheln. Denn gleich zu Anfang des Videos geht es politisch überaus korrekt zu. Alles wird sorgfältigst gegendert. Sie sprechen von „Teilnehmenden“, statt von Teilnehmern (schließen also nicht nur Männlein und Weiblein ein, sondern auch noch alle vielfältigen Diversen), sie sprechen auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, von Fachkolleginnen und Fachkollegen etc. etc. Nur bei Klimawandel-„Leugnern“, wie wir schon im Titel der Veranstaltung böswillig verunglimpft werden, wird nur in der männlichen Form gesprochen. Ob das schlecht oder gut für so herausragende „Pseudowissenschaftler“ ist, wie wir auch generell von diesen Herren genannt werden, wie es z.B. die Damen und herausragenden Wissenschaftlerinnen Dr. Sally Balliunas oder Prof. Judith Curry sind, mögen diese selbst beurteilen. Vermutlich juckt es sie nicht, selbst wenn sie es wüssten. Doch zeigt es einmal mehr, wie sehr sich die FDP schon in die links-grüne Begriffswelt eingewöhnt hat.

Die potentiellen Wähler danken es ihnen. Gerade arbeitet man hart an der Unterschreitung der schon in Sichtweite befindlichen drei Prozent Schwelle, von Hürde kann man ja in diesem Bereich nicht mehr reden.

Und Mats Simmermacher legte dann auch gleich für die „Zuhörenden und Zusehenden“ richtig los.

Der Vortrag im Internet (hier abrufbar)

Leider rechnet er – wie vielfach seine berühmten Kollegen u.a. Stefan Rahmstorf auch – damit, dass sein Publikum seinen wissenschaftlich anmutenden Kurven und Behauptungen nicht im Detail folgen kann und deshalb glauben muss.

Das nutzte er ungerührt aus, bspw. wenn er Zeitachsen drastisch verkürzt, um die Graphen darin dann als Klimaänderungen zu verkaufen, oder wenn er bspw. plötzlich die Temperaturdimension bei der Erwärmung der Meere weglässt und dem staunenden Publikum eine Achse mit der Dimension Joule x 1022 vorlegt (Min. 38). Deren Trend ist natürlich positiv, sonst hätte er es nicht gebracht, um dann zu behaupten, dass sei „gemessen“ worden. Vielleicht glaubt er das ja selber, weil er sich in seinem Labor noch nie mit der Problematik der Bestimmung physikalischer Größen in globalem Maßstab beschäftigt hat.

Nur, wenn das so ist, dann ist das bestenfalls dumm, aber nicht wissenschaftlich. Wahr ist allein, dass es erst seit dem Jahr 2000 beginnend, Daten werden ab 2005 veröffentlicht, ein Forschungsprogramm existiert, bei dem autonome Schwimmkörper (ARGO Flotte) mit hochauflösenden Sensoren versuchen in einem Gebiet von 1000 x 1000 km, also 1 Mio km². das Profil bis in 2000 m Tiefe zu bestimmen versuchen. Alles andere davor ist bestenfalls klug geschätzt, bzw. aus anderen Quellen hochgerechnet. Ziel der ARGO Flotte ist den Wärmeinhalt dieser rel. riesigen Wassermenge auf 10 W/qm genau zu bestimmen. Die gesuchte Genauigkeit ist allerdings illusorisch, wie jeder Messtechniker2 sofort weiß, und auch die riesige Fläche schrumpft auf Punktgröße, wenn man sie in Beziehung zur Gesamtfläche der Ozeane von knapp 400 Mio km2 setzt.

Damit beinhalten sämtliche Daten, die Herr Simmermacher zeigt, und wir sprechen hier von wenigen Hundertstel Grad sowie deren Verläufen, im Vergleich riesige Fehlerbalken. Aber die lässt der „Wissenschaftler“ Simmermacher einfach weg. Und von vergleichbarer Güte ist auch der Rest seiner Behauptungen. Sie sind damit wirklich leicht zu widerlegen. Allein deswegen, weil sie schon hundertfach vorgetragen, und hundertfach widerlegt wurden.

Soviel als Einführung, und nun in die Sachdebatte.

Am 28. Juli 2020 wurde per Video-Schaltung eine Vortrags-Veranstaltung (https://www.youtube.com/watch?v=heI_CZtRIsM) abgehalten mit dem Titel „Klimawandelleugner auf dem wissenschaftlichen Prüfstand“.

Schaut man sich die Folien im Video durch, so wird deutlich, dass der Vortragende genau DAS macht, was er den Klima-Skeptikern vorwirft: Selektive Auswahl von passenden Behauptungen unter Auslassung von nicht passenden Fakten.

Anmerkung: Alle gezeigten Folien aus dem Vortrag sind Sreenshots aus dem YT Video zu Zitatzwecken, im Sinne des Urheberrechtes.

Unter diesen Gesichtspunkten hier in Folgendem einige Anmerkungen:

Zu Folie 3 :

Behauptungen des Referenten, wie er sie Skeptikern in den Mund legt.

  1. „Das Klima wandelt sich nicht“.

Uns ist niemand bekannt, der DAS behauptet; folglich – eine nahezu dümmliche und letztlich bösartige Unterstellung.

  1. „CO2 ist nicht die Ursache“.

In der Skeptiker-Gruppe gibt es mehrheitlich ernst zu nehmenden Wissenschaftler, welche die physikalische Wirksamkeit der Treibhausgase betonen. Einige sehen sie eher als unerheblich an, andere weisen ihnen eine genügend große Rolle zu. Daher lautet Frage auch dort n i c h t „Ist CO2 ein Treibhausgas?“, sondern „Wie groß ist die Wirkung von CO2, insbesondere von zusätzlichem CO2 ?“. Grundsätzlich unbestritten auch beim IPCC ist: Die Wirkung von zusätzlichem (anthropogenem) CO2 muss nach einem logarithmischen Gesetz abnehmen:

Genau DAS weiß auch das IPCC :

DAS bedeutet:

Die modellierte weitere Erderwärmung über 1°C hinaus beruht nicht auf der Wirksamkeit von CO2, sondern auf einer sekundären Verstärkungs-Hypothese; diese ist in den Messungen in der Atmosphäre jedoch nicht auffindbar:

Diese Zusammenhänge und Messungen scheinen dem Referenten nicht bekannt zu sein(?).

  1. „Der Klimawandel ist nicht schlimm“

Es bleibt wohl das Geheimnis des Referenten, was er wissenschaftlich unter „schlimm“ versteht: Ein schwammiger Begriff aus dem Kindergarten – oder hat uns der Referent hier eine wissenschaftliche Definition vorenthalten ?

     4. „Die Wissenschaft ist sich uneinig“

Ist dem Referenten eine Wissenschaft bekannt, wo grundsätzlich und „für alle Zeiten“ eine „Einigkeit“ besteht? Unter anderem und zum Beispiel bei der aktuellen CORONA-Debatte nicht!

Zu Folie 4 :

Die dort gezeigte Graphik (der unbestrittenen!) säkularen Erwärmung verbirgt den wichtigen Hinweis, dass die „Erwärmungs-Spitzen“ 1998 und 2015/16 nicht die Folge von anthropogenem CO2 sind, sondern verursacht wurden durch die Witterungs-Ereignisse „Super-El Nino“, mit der Folge, dass mittlerweile die Temperaturen wieder zurück gehen (Aktuell sind es 14,02 – ha,ha – °C):

Zu Folie 5 :

Die hier vom Referenten angesprochenen Erwärmungspause ist nun keine „Erfindung“ der Skeptiker, sondern eine Feststellung des IPCC :

So darf also der Referenten-Vorwurf des „Cherry Picking“ getrost an das IPCC weiter geleitet werden!

Wenn der Referent außerdem wiederholt auf die Tatsache hinweist, dass alle von ihm aufgeführten Institute zu sehr ähnlichen Verläufen kommen, um damit die Güte der Daten zu belegen, dann führt er wieder das Publikum in die Irre. Denn FAKT ist, alle Institute verwenden dieselben Rohdaten. Es gibt keine anderen. Diese sind allerdings nur auf wenige Prozent der Landmasse konzentriert, vor 1920 auf nur sehr wenige, dann bis 1965 etwas mehr und dann wieder weniger, und zudem von schlechter Qualität. Auf See sind die Messstellen noch viel weniger als auf Land, konzentrieren sich auf die Hauptschifffahrtsrouten – immerhin stellen die Ozeane 71 % der Weltoberfläche- und sind von noch schlechterer Qualität. Dieses Manko wird allerdings durch die viel höhere Wärmeträgheit des Wassers etwas gemildert.   Daher sind die Unterschiede nur den Methoden geschuldet, mit denen die qualitativ schlechten und wenigen Rohdaten aufbereitet werden. Es macht schließlich auch keinen Unterschied ob man den Mittelwert einer Zahlenmenge von links nach rechts, rechts nach links oder wie sonst immer bildet. Er bleibt immer gleich, nur wenn man andere, abweichende Zahlen (Daten) nimmt ändert er sich eventuell.

Zu Folie 6 : „Ungebrochene Erwärmung in den Ozeanen“:

Dort werden keine Temperatur-Messungen gezeigt, sondern „Wärmeanomalien mit der Dimension 1022 J“. Was darf man sich darunter vorstellen? Direkte Temperaturmessungen sind da doch wohl anschaulicher, und die zeigen das Gegenteil der Referenten-Behauptungen :

Überdies stellt der Referent Zeitreihen dazu als aus „Messungen“ gewonnen vor, ohne seinem Publikum mitzuteilen, dass es erst seit 2005 ein Projekt (ARGO Flotte s.o) gibt um wenigstens in einem vglw. winzigen Ausschnitte zu echten, evtl. brauchbaren Messungen zu gelangen. Alle Angaben davor sind reine grobe Schätzungen, eine Tatsache die der Referent tunlichst seinem Publikum verschweigt

Zu Folie 7 – 9 : „Massenverlust der Eisschilde“

Die Ergebnisse der NASA stehen in krassem Gegensatz zu den Darstellungen des Referenten:

Und auch den ESA-Auswertungen des Grönländischen Eisschildes gegenüber halten die Aussagen des Referenten nicht stand, denn die zeigen in der Realität das :

Zu Folie 10 :

Diese vom Referenten gezeigte Folie beweist(!) genau DAS, worauf die Skeptiker stets hinweisen :

Es gibt keine Beschleunigung des seit Jahrtausenden steigenden Meeresspiegels. Aber das kommt beim Referenten nicht vor. Er verschweigt einfach, dass der Meeresspiegel seit dem Ende der Eiszeit ständig steigt, seit einigen tausend Jahren mit ca. 15 ± 15 Zentimetern pro Jahrhundert.

Mehr noch: Es gibt viele Regionen, in denen sich der Meeres-Anstieg abschwächt, wie z.B. an der Nordsee-Küste :

Zu Folie 11 + 12 :

Leichter Beitrag der Sonne zur Erwärmung bis etwa 1980, danach eher kühlender Einfluss“

Woher der Referent diese nahezu abenteuerliche Aussage hat, bleibt sein Geheimnis. Möglicherweise hat er in dem international renommierte Buch „Die Kalte Sonne“ nur den Titel gelesen, und als Einziges das Wort „KALT“ verstanden !?Denn seine Folie (Minute 43:45), wie auch seine Ausführungen, zeigen einzig und allein die sog. TSI, also die Gesamteinstrahlung der Sonne auf die Erde. Er vernachlässigt völlig die vielfältigen anderen Einflüsse Sonne auf die Erde, wie sie sich besonders mit dem Sonnenwind manifestieren. Dieser wiederum moduliert die ständig auf die Erde einprasselnde kosmische Höhenstrahlung, wie Svensmark und Shaviv so überzeugend nachwiesen, und damit die Wolkenbildung. Diese hat einen Einfluss auf die Erdtemperatur, die um ein Vielfaches größer ist als die geringe Varianz der TSI.

F a z i t :

Die selektiven Folien und Aussagen des Referenten bei dieser FDP-Veranstaltung halten in weiten Teilen eines Überprüfung nicht stand, sondern sind absichtlich unvollständig, bzw. getunt und daher oft irreführend. Der Referent hat letztlich genau DAS gemacht, WAS er den Klima-Skeptikern vorwirft: Verdrehung von Argumenten und Fakten !

2 Das ist völlig absurd. Nicht nur weil man keinerlei Daten vor 2005 und früher hat, die einen Vergleich ermöglichen, schon gar nicht mit der erforderlichen Genauigkeit, sondern auch, weil die angegebene Genauigkeit niemals und unter keinen Umständen erreicht werden kann.
Wer das behauptet, hat in seinem Leben noch nie eine Temperatur-Messung, geschweige denn eine Messung unter erschwerten Bedingungen durchgeführt. Wenn Sie sehr gut sind, dann schaffen sie evtl. ± 0,5 ° oder ± 1 °. Aber auch nur dann, wenn die Biester in ihrer fünfjährigen Lebensdauer ständig gewartet und nachkalibriert werden. Was nicht geschieht. Mehr dazu hier.




Wer gewinnt die Klima-Kriege?

Der Eine oder die Andere wird vielleicht gehört haben, dass die UN in Madrid während der ersten zwei Wochen im Dezember ihre jährliche große Klimakonferenz abhalten. Dieses Ereignis öffnete vielen Campaignern die Gelegenheit, ihre Behauptungen noch einmal wild aufzubauschen in dem Versuch, die Regierungs-Repräsentanten dazu zu bringen, Maßnahmen zuzustimmen, welche ihre Bevölkerung weiter verarmen lässt. Einige Beispiele:

Am 26. November wartete zu Beginn der Konferenz in Madrid das UN-Umweltprogramm (UNEP) pflichtschuldigst mit seinem jährlichen Report bzgl. Emissionen [Emissions Gap Report] auf. In der New York Times vom gleichen Datum hieß es in einer Zusammenfassung: „Vor dem Hintergrund des Treffens der Führer der Welt auf ihrem jährlichen Feilschen darüber, wie man eine Klima-Katastrophe vermeiden kann, heißt es im jüngsten Bericht der UN, dass Treibhausgas-Emissionen immer noch gefährlich steigen. ,Die Ergebnisse des Reports sind düster‘,liest man darin. … Die Folge davon ist, so fügten die Autoren hinzu, dass schnellere und stärkere Gegenmaßnahmen erforderlich sind“.

Nur zwei Tage später, am 28. November, gab es neues Alarmgeschrei seitens der Aktivisten, die von sich selbst behaupteten, „Wissenschaftler“ zu sein, in einer Veröffentlichung des Journals Nature. CNN zitiert aus der Summary am gleichen Tag: „Die Erde geht einem globalen ,Tipping Point‘ entgegen, falls die Klimakrise so wie bisher weitergeht, warnten Wissenschaftler. Gleichzeitig forderten sie dringende Maßnahmen, um eine ,existenzielle Bedrohung der Zivilisation zu umgehen‘. Die hinter dem Kommentar in Nature stehende Forschergruppe sagt, dass es zunehmend Beweise dafür gebe, dass bereits jetzt irreversible Änderungen im Umweltsystem der Erde vonstatten gingen und dass wir uns derzeit in einem ,Zustand des planetaren Notstandes‘ befinden.“ (Die Leute bei Nature und CNN scheinen vergessen zu haben, dass bereits zuvor Dutzende von Klima-„Tipping Points“ verstrichen waren ohne jede Folgen. Der Manhattan Contrarian hat dazu ein Quiz mit Prognosen zusammengestellt). [Dieses ,Quiz‘ datiert zwar schon vom Oktober 2018, ist aber höchst aufschlussreich und wird demnächst auf meiner Website übersetzt gepostet. Anm. d. Übers.]

Am 4. Dezember erschien in der linksextremen New York Times in großer Aufmachung ein Artikel mit der Schlagzeile „Climate Change Is Accelerating, Bringing World ‘Dangerously Close’ to Irreversible Change“. Aus der Introduction: „Mehr verheerende Brände in Kalifornien. Fortwährende Dürre im Südwesten. Rekord-Überschwemmungen in Europa und Afrika. Eine Hitzewelle in Griechenland. Klimawandel und dessen Auswirkungen nehmen zu, Katastrophen in Relation zum Klima werden häufiger, Jahreszeit für Jahreszeit. ,Es wird immer schlimmer‘, sagt Petteri Taalas, Generalsekretär der WMO, welche vor ein paar Tagen seinen jährlichen Bericht zum Zustand des globalen Klimas veröffentlichte. Er folgerte daraus, dass ein Jahrzehnt außerordentlicher globaler Hitze im Gange ist“. Der Artikel wurde begleitet von diesem Bild, dass der Leserschaft nicht vorenthalten werden sollte:

Und dann wurde Greta Thunberg am 11. Dezember vom Time Magazine zur „Person des Jahres“ gekürt. (Gibt es Time Magazine überhaupt noch?) Beispielhaft sei hier eine von vielen Bemerkungen Gretas in dem Time-Artikel angeführt: „,Ich will, dass ihr in Panik geratet‘, rief sie den Direktoren und Weltführern auf dem Weltwirtschaftsgipfel im Januar in Davos entgegen. ,Ich will, dass ihr die gleiche Angst habt wie ich, jeden Tag. Und dann will ich, dass ihr reagiert!‘

Nun, so weit die Rhetorik. Sollen wir das mal mit der Realität vergleichen? Für diesen Abschnitt des Artikels bedanke ich mich bei Benny Peiser vom Global Warming Policy Forum, hat dieser doch jüngst eine gute Zusammenstellung hierzu ausgegeben. Höhepunkte daraus:

Die UN-Klimakonferenz in Madrid endete mit etwas, dass man nur als totales Scheitern bezeichnen kann. Es wurden keinerlei verpflichtende Vereinbarungen irgendwelcher Art erreicht. Die Washington Post schreibt dazu am 16. Dezember:

Der jährliche Klima-Zirkus wurde weithin als gescheitert betrachtet, nachdem er am Sonntag ohne Abkommen über heiß diskutierte Punkte wie dem Green Climate Fund, einem internationalen Kohlenstoff-Markt, ,allgemein einheitliche Messungen von Nicht-CO2-Emissionen und Entschädigungen für ärmere Länder für ,ihnen entstandene Verluste durch den vom Menschen verursachten Klimawandel‘ zu Ende gegangen war … Nach zwei Wochen konnten sich die Delegierten aus 200 Ländern lediglich darauf verständigen, dass es ,dringend erforderlich‘ sei, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, um den Zielen des Paris-Abkommens 2015 zu genügen. Und das trotz des Drucks zahlreicher Aktivisten, welche das Madrid-Treffen umschwärmt hatten.

** Rupert Darwall schreibt dazu am 16. Dezember bei RealClearEnergy:

Gespräche reduzieren nicht Treibhausgas-Emissionen. Das UN-Umweltprogramm bezeichnet die letzten zehn Jahre als ein verlorenes Jahrzehnt bzgl. derartiger Reduktionen. ,Es gab keine wirkliche Änderung hinsichtlich der globalen Emissionen im letzten Jahrzehnt‘, schreibt das UNEP. Die globalen Emissionen sind während der letzten zehn Jahre im Mittel um 1,5% pro Jahr gestiegen. Sie haben jetzt einen neuen Rekord erreicht, ohne dass Anzeichen eines Höhepunktes erkennbar sind. Der dem Anstieg zugrunde liegende Treiber ist das starke wirtschaftliche Wachstum der Nicht-OECD-Ökonomien, haben diese doch um 4,5% pro Jahr zugelegt im Vergleich zu lediglich 2% der OECD-Staaten.

In einem Beitrag für das GWPF am 12. Dezember fasste Vijay Raj Jayaraj das Vorgehen Indiens bzgl. der UN-Bemühungen zur Reduktion von Kohlenstoff-Emissionen als „fossile Treibstoffe zuerst!“ zusammen. Auszug:

Die indische Regierung hat eine „Fossile zuerst!“-Haltung angenommen und klargestellt, dass sie die Ziele der wirtschaftlichen Entwicklung Indiens auf keinen Fall aufgeben werde … Die für Indien geplanten Maßnahmen (aus dem Paris-Abkommen) umfassen keine signifikanten Maßnahmen, den Verbrauch oder die Produktion fossiler Treibstoffe in Indien zu reduzieren. Außerdem stellte die Regierung klar, dass das Land das Recht habe, seine Verpflichtungen aufzugeben, falls die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Klima-Abschwächung irgendwie dem Wachstum individueller Bereiche der Wirtschaft entgegen stehen.

Und weltweit – nimmt der Verbrauch von Kohle ab oder zu? Er nimmt natürlich zu! The Hindu schreibt dazu am 17. Dezember:

Der Kohleverbrauch wird während der kommenden Jahre weiter zunehmen, weil der zunehmende Bedarf an Strom in den Entwicklungsländern jedweden Wechsel zu saubereren Energiequellen in den industrialisierten Ländern übertrumpfen wird. … Die IEA vermutet eine stetige Zunahme des Kohleverbrauchs während der nächsten fünf Jahre … der globale Kohleverbrauch wird vermutlich während der kommenden Jahre steigen, getrieben von der Nachfrage in Indien, China und Südostasien. Die Stromerzeugung durch Kohle stieg im Jahre 2018 um fast 2% und erreichte ein Allzeit-Hoch; verbleibt damit die weltgrößte Stromquelle“.

Und schließlich gibt es selbst außerhalb von Entwicklungsländern zunehmende Anzeichen einer Rückkehr zur Vernunft. Die Tories in UK waren niemals als Klima-skeptische Partei hervorgetreten und haben sich kaum einmal hinter „grüne“ Initiativen gestellt. Bei der jüngsten Wahl jedoch haben sie sich entschlossen zu thematisieren, wie teuer die von Labour angestrebte Klimapolitik den normalen Verbraucher zu stehen kommen wird. Der Telegraph schreibt dazu am 15. Dezember:

Die Konservativen richteten sich mit maßgeschneiderter Facebook- und Instagram-Werbung mit Warnungen an die Wähler auch noch in den abgelegensten Gebieten des Landes, wie die Kosten für Benzin und Heizen unter einer Labour-Regierung steigen würden … in der Werbung war von Warnungen vor Kostensteigerungen für Benzin um 16 Pence und für Heizen um bis zu 65 Pfund die Rede …

Offensichtlich dürfte dies den Tories substantiell geholfen haben.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/francis-menton-who-is-winning-the-climate-wars/

Übersetzt von Chris Frey EIKE