1

Corona-Hilfen sollen die ins Chaos treibende Energiewende stützen

Die Geschäftsführerin des BDEW, dessen Mitglieder für 90 Prozent des Stromabsatzes stehen, fordert durch ihre Pressestelle ständig den weiteren Ausbau von Wind- und Solaranlagen, um die Emissionen von Kohlenstoffdioxid nach den Plänen der Bundesregierung zu senken. Im Jahr 2030 sollen 65 Prozent des Stromes aus sogenannten erneuerbaren Quellen kommen. Nach den Angaben des BDEW müssten dazu jährlich Windgeneratoren mit einer installierten Leistung von mindestens 3.700 Megawatt (MW) hinzukommen. Die Fotovoltaik müsste mit einer installierten Leistung von 5.000 MW jährlich wachsen. Für Freiflächen sollten vorwiegend die Bereiche neben Autobahnen und Schienen dienen. Zur Finanzierung sollten auch die geplanten Corona-Hilfen herangezogen werden.

Umweltschäden wachsen

Nach den Forderungen von Frau Andreae sollen also jedes Jahr zu den fast 30.000 Windgeneratoren in Deutschland noch mehr als 1.000 der 3,5 MW-Klasse oder mehr als 1.500 der 2,3 MW-Klasse hinzukommen. Mit maximalen Höhen bis zur Flügelspitze von 229 Metern überragen sie den Kölner Dom um 70 Meter. Die Angaben für den Flächenbedarf von Fundament, Montage- und Wartungsplatz sowie der Zuwege schwanken stark. Profiteure und Wendepolitiker sehen oft nur die Versiegelung durch das Fundament als nachteilig an. Umweltschützer und Kritiker der Energiewende tragen dagegen häufiger zu hohe Zahlen in die Diskussion. Realistisch auch aus eigener Anschauung der rund 20 Windgeneratoren, die meinen Wohnort umgeben, ist ein Flächenverbrauch von 4.000 bis 5.000 Quadratmeter/Windgenerator. Nach diesem Wert will Frau Andreae Jahr für Jahr 6 Millionen Quadratmeter, also 6 Quadratkilometern, der landwirtschaftlichen Nutzung oder der Waldwirtschaft entziehen. Ein Kraftwerk, das die gleiche Strommenge im Jahr erzeugt, hat dagegen nur einen Flächenbedarf von weniger als 0,5 Quadratkilometer. Über die rotierenden Flügel der Generatoren als Todesfalle für viele Insekten, Vögel und Fledermäuse wird oft berichtet. Die Fallen werden mit jeder Anlage mehr. Ist das Umweltschutz?

Rund 40 Quadratkilometer werden jährlich für den von Frau Andreae geforderten 5.000 MW Fotovoltaik-Ausbau verspiegelt und der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Ein Kraftwerk mit maximal 0,5 Quadratkilometer Flächenbedarf würde die gleiche Jahresmenge an Strom erzeugen.

Kosten

Über Kosten gibt es kaum Angaben bei den Erfolgsmeldungen zur Energiewende. Eingeräumt wird jedoch, die Wende sei nicht kostenlos zu haben. Das ist ein kleiner Schritt in die Realität nach dem jahrelangen Glauben: Wir müssen die regenerativen Energien nutzen, denn die Sonne schickt uns keine Rechnung. Doch das Konzentrieren und Umwandeln der Sonnenenergie ist sehr aufwändig. Diese Kosten werden gern vernachlässigt. Der BDEW könnte mit seinem großen Stab und den Kenntnissen und Erfahrungen seiner Mitglieder die Kosten für die Nutzung der regenerativen Energie und deren weiteren Anstieg aufgrund der Forderungen seiner Geschäftsführerin recht genau ermitteln. Doch dazu wird keine Stellung bezogen.

Für eine einfache Übersicht kann man gut mit Faustregeln arbeiten. Die Investitionskosten für eine elektrische Leistung von einem Kilowatt (1 kW) liegen bei 1.000 Euro. Die geforderten Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 3.700 MW erfordern danach eine Investitionssumme von 3,7 Milliarden Euro jedes Jahr. Die tatsächliche Leistung schwankt je nach Windstärke zwischen Null und 70 Prozent. Im Jahresmittel sind es 20 Prozent, also 740 MW. Ein Kraftwerk mit dieser Leistung kostet aber nur 740 Millionen Euro. Hinzu kommt, ein Kraftwerk wird für mindestens 30 Jahre Betriebszeit ausgelegt. Windgeneratoren fallen nach 20 Jahren aus dem Vergütungssystem nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) und werden damit unwirtschaftlich. Allein die Abschreibungen belasten den Windstrom mit 3 Cent/Kilowattstunde (Ct/kWh). (Braunkohlestrom: 0,4 Ct/kWh). Hinzu kommen die Kosten für Demontage und Entsorgung nach 20 Jahren, die Pacht für das Grundstück, die Verzinsung des Kapitals, die Betriebs- und Wartungskosten und die Gewerbesteuer. Der gesamte Aufwand liegt bei deutlich mehr als 6 Ct/kWh, während ein Braunkohlekraftwerk den Strom für 3 Ct/kWh produziert.

Noch ungünstiger sieht es bei der Fotovoltaik aus. Die mittlere Jahresleistung liegt nur bei 12 Prozent. Damit übersteigen die Investitionskosten noch die der Windanlagen.

Akzeptanz

Die Akzeptanz der Wendeanlagen durch die Bevölkerung und die lokalen Behörden müsse verbessert werden, um den weiteren Ausbau zu ermöglichen, ist eine weitere Forderung. Dazu sollen die Anlieger verbilligten Strom erhalten und die Städte und Gemeinden eine Abgabe von 0,2 Ct/kWh Windstrom erhalten. Dies riecht sehr nach Bestechung per Gesetz, denn die angeblichen Gewinnabgaben müssen alle Stromkunden mit höheren Strompreisen oder Steuern bezahlen.

Die Netzbetreiber, die auf ein stabiles Stromnetz verpflichtet sind, würden den wetterabhängigen und ständig schwankenden Wind- und Solarstrom nicht akzeptieren. Denn sie müssen die großen Leistungsänderungen durch Böen und Wolken auf den Bedarf einregeln. Dazu dienen Kraftwerke im ungünstigen Teillastbereich, deren Leistung je nach Bedarf erhöht oder vermindert wird. Bei Dunkelheit und Windstille müssen die Kraftwerke die gesamte Leistung erbringen. Die Regelkosten haben sich durch die Einspeisung von Wendestrom in den letzten 20 Jahren von 100 Millionen Euro auf 1.500 Millionen im Jahr erhöht. Die Netzbetreiber mussten nach dem EEG verpflichtet werden, die Einspeisung des teuren und mit aufwändigen Regelkosten belasteten Stroms zu akzeptieren.

Netzstabilität

Für ein stabiles Stromnetz sind große regelbare Kraftwerke erforderlich, die rund um die Uhr Grundlast liefern. Die Kraftwerke sind synchronisiert, das heißt, alle Kraftwerke speisen mit der gleichen Frequenz und Phase in das Netz ein. Die Frequenz wird durch die großen rotierenden Massen der Generatoren stabil gehalten. Schaltet sich ein weiterer Verbraucher ein, kommt der Strom zunächst aus der Rotationsenergie der Generatoren, die dadurch abgebremst werden. Die Frequenzänderung ist das Signal, die Dampfzufuhr auf die Turbinen zu erhöhen, bis die 50 Hertz im Netz wieder erreicht sind. Schalten Verbraucher ab, wird die Dampfzufuhr vermindert. Die stark und schnell schwankenden Leistungen der Wind- und Solaranlagen erfordern wesentlich höhere Regelleistungen. Die Grundlast muss wenigstens 45 Prozent betragen, sonst bricht das Netz zusammen. Ein Stromnetz mit 65 Prozent Wind- und Solarstrom ist nicht stabil.

Die deutsche Zukunft ist in Kalifornien, USA, schon Realität. Der Staat will Vorreiter in den USA in der Klima- und Wendepolitik werden und hat viele Kohle- und Gaskraftwerke, sowie auch Kernkraftwerke abgeschaltet. Am 14. August 2020 war abends akuter Strommangel, weil die Sonne nicht mehr schien, die Klimaanlagen aber noch voll in Betrieb waren. Es musste jeweils eine Stunde wechselweise der Strom für 200.000 bis 250.000 Kunden abgeschaltet werden, um einen Netzzusammenbruch zu verhindern. Insgesamt traf dies rund 4 Millionen Menschen. In dieser Zeit zahlten die Stromversorger mehr als einen Dollar für eine Kilowattstunde, um die Versorgung notdürftig aufrecht zu erhalten.

Auch in Deutschland gibt es immer häufiger Stromabschaltungen. Hier sind bisher nur Anlagen stromintensiver Betriebe betroffen, die für ihre Produktionsausfälle eine Vergütung erhalten. Auch diese Vergütungen treiben den Strompreis weiter nach oben. Der normale Stromkunde ist noch von Abschaltungen verschont worden. In den Zeiten der Stromknappheit importiert Deutschland zu hohen Preisen Strom, soweit er angeboten wird.

Folgerungen

Die Politik der Bundesregierung wird massiv in ihrer Wendepolitik von der Geschäftsführung des BDEW unterstützt zu Lasten der deutschen Volkswirtschaft. Die Geschäftsführung schädigt damit auch ihre eigenen Stadtwerke und Energieversorger, die sehr moderne Kraftwerke mit Brennstoff sparender Kraft-Wärmekopplung aufgeben und abschreiben müssen.

Die Energiewende kostet uns insgesamt jährlich 50 Milliarden Euro, wenn man alle Aufwendungen zusammen rechnet. Wird die Energiewende beendet, steht dieses Geld zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Corona-Krise zur Verfügung. Innerhalb von 4 Jahren können die dafür geplanten 200 Milliarden Euro zurückgezahlt werden. Gleichzeitig fällt der Strompreis auf die Hälfte. Das führt zu einer höheren Kaufkraft und kostengünstigerer Produktion in den Betrieben. Die derzeitige Abwanderung der Industrie wegen zu hoher Strompreise wird gestoppt oder sogar umgekehrt. Das ist der Weg aus der Krise. Die Corona-Hilfen in Aktionen zur Energiewende umzulenken, ist ein Weg in die Armut und Bedeutungslosigkeit.

Der Beitrag erschien zuerst bei Jouwatch hier




Wiedergeburt der Solarindustrie in Deutschland?

Der Grünen-Mitgründer Frank Asbeck nutzte den von ihm mitgeschürten technikfeindlichen Zeitgeist, um ein kleines Solarkraft-Imperium aufzubauen, das aber 2018 wegen der chinesischen Konkurrenz pleite ging. Für Asbeck hatte es sich trotzdem gelohnt: Der Grüne kaufte das rheinische Schloß von Thomas Gottschalk und richtete Jagdgesellschaften aus.

Für die Mitarbeiter lief es nicht so gut; der Standort in Freiberg mit 600 Arbeitsplätzen wurde geschlossen.

Nun will die Meyer-Burger Technology AG aus der Schweiz im ehemaligen Solar Valley von Bitterfeld-Wolfen investieren. Der Standort gehört zum Halleschen Chemie-Dreieck und war führend in der Herstellung von Foto-Filmen (Agfa bzw. Original Wolfen/ Orwo).

Was hat sich geändert seit dem Abbau um 2010? Der Chef von Meyer-Burger hofft auf den EU-Green Deal post corona und positive Effekte durch die deutsche Elektroauto-Initiative. Rechnet er also mit üppigen Steuermillionen? Was sonst. Er will Solaranlagen für Hausdächer und kleine „Kraftwerke“ bauen und im Jahr Photovoltaik mit 400 Megawatt Leistung ausstoßen. Bis Juni 2021 will die Firma in Freiberg und Bitterfeld loslegen und langfristig 3.000 Arbeitsplätze schaffen.

So ganz stillgelegt wurde der Standort Bitterfeld-Wolfen übrigens nicht: Eine Firma namens Q-Cells ging zwar bankrott und wurde von Koreanern gekauft, die die Produktion nach Asien verlegten; aber die Forschung vor Ort beließen. Demnächst sollen Solarzellen einer neuen effizienteren Generation entwickelt werden. Es gibt zudem ein weiteres interessantes Geschäftsmodell: Q-Cells pachtet private Hausdächer und baut darauf Photovoltaik-Anlagen, um unter anderem beim Staat als Stromanbieter zu kassieren.

Die Lobby-Organisation der Solarhersteller hält das eigene Produkt zum Erreichen der Klimaziele unserer Regierung für unverzichtbar; 2030 sollen zwei Drittel des deutschen Stroms aus den „Erneuerbaren“ kommen. Was zu flächendeckenden Stromausfällen führen wird, da mindestens 50% der Kraftwerke grundlastfähig sein müssen, wie unser Pressesprecher Horst-Joachim Lüdecke ausführt. Da die im Volke verhaßten Windräder von örtlichen Naturschützern und Anwohnern aber seit 2019 derart heftig beklagt werden, daß kaum ein neues ohne jahrelange Prozessiererei errichtet werden kann, wird man wohl verstärkt auf die Photovoltaik zurückgreifen, die keine metertiefen Betonfundamente benötigt, keinen Krach macht und nicht die Vogel- und Fledermaus-Fauna Deutschlands vom Himmel holt.

Um auf die angepeilten 65% zu kommen, müsse daher die jährliche Neuinstallation von Solarzellen ab 2022 verdreifacht werden, so ein Manager von Q-Cells.

Mal sehen, was die Bürger dazu sagen. Wenn die Firmen hauptsächlich Haus- und Garagendächer bepflastern, und sich das für den privilegierten Hausbesitzer via Steuersubvention auch noch rentiert, wird es wohl leider keine Proteste geben. Die Bewohner von Mietwohnungen, die die gesellschaftliche Umverteilung von unten nach oben finanzieren, werden dagegen so schnell nicht auf die Straße gehen.

 

 

 




Der Mittelstand in Zeiten der Energiewende – ein Beispiel aus Jena

Es mehren sich Nachrichten, daß die Netzagentur immer häufiger energie-intensiven Produzenten, zum Beispiel Aluminiumhütten, den Strom abdreht, wenn die Frequenz des Netzes zu weit unter 50 Hertz zu fallen droht. Man klemmt bei Energiemangel wohl lieber die Fabriken ab als die Städte und Ortschaften, weil dort Wähler wohnen, die bei einem Stromausfall zu viel sehr unruhig werden könnten.

Wie sieht es bei den mittelständischen Industrien aus, die mittelgroßen Energiebedarf haben?

ARG: Frau Dr. Bergner, mittelständische Unternehmen, die viel elektrischen Strom brauchen, berichten zunehmend von Stromausfällen, die sie dem instabiler werdenden Netz Deutschlands zuschreiben. Wie ist die Situation in ihrem Unternehmen, Vacom?

UB: Wir sind noch nicht von Stromabschaltungen betroffen gewesen, die aufgrund von Netzinstabilitäten erfolgt sind.

Unsere Stromausfälle waren meist durch mechanische Störungen im Trassensystem bedingt (umgefallener Baum zerreißt Oberleitung etc.). Mittlerweile sind wir auch redundant angebunden. Wir hatten im letzten Jahr einen Stromausfall.

ARG: Viele Unternehmen wollen „klimafreundlicher“ und nachhaltiger werden beim Energieverbrauch, oder zumindest unabhängig(er) vom öffentlichen Netz. Wie ist die Planung bei Ihnen?

UB: Wir bei Vacom haben schon viel in Photovoltaik-Technologie investiert und investieren weiter. Unsere jüngste Investition erzeugt so viel Strom, wie ein Vier-Personen-Haushalt im statistischen Mittel in 20 Jahren verbraucht. 80% des erzeugten PV-Stroms verbrauchen wir selbst. Wir nutzen schon Erdwärmespeicher sowohl als Tiefenbohrung als auch als Flächenspeicher. Es ist weder ausreichend noch vom Wirkungsgrad her effizient. Momentan fehlt es in der Tat noch an geeigneten Speichermedien, um wirklich unabhängig vom öffentlichen Netz werden zu können.

Photovoltaikdach, eigenes Werk Ute Bergner

ARG: Die großen Medien, aber auch viele Bürger sehen den menschgemachten Klimawandel als alternativlose Theorie an. Welche Maßnahmen zum Schutz der Natur würden Sie als Unternehmerin und Politikerin favorisieren?

UB: Im menschengemachten Klimawandel wird CO2 als Hauptursache gesehen. Ausgehend von den Hauptsätzen in der Physik sehe ich CO2 nicht als Schadstoff, sondern als Rohstoff. Deshalb sehe ich 3 wichtige Schritte, um einen ausgeglichenen CO2-Haushalt in der Atmosphäre sicherzustellen:

  1. CO2 in den Kreislauf bringen, anstatt in die Atmosphäre abzublasen
  2. Anteil der Energiegewinnung aus der Sonnenenergie erhöhen, da die Sonne die einzige externe Energiequelle ist, die unseren Planeten speist
  3. Die Energie sollte dort erzeugt werden, wo sie gebraucht wird, um zum Beispiel Übertragungsverluste zu minimieren.

CO2 in den Kreislauf bringen wir z.B. durch Bäume, die große CO2-Absorber sind. Ein Hektar Wald in unseren Breiten absorbiert im Jahr durchschnittlich 13t CO2. In Thüringen mit einer Waldfläche von 550.000 ha sind das 7,15 Mio. t CO2/Jahr. Wir müssen uns aber auch bewußt sein, dass die Bäume diese Menge CO2 zum Leben brauchen. Da in Thüringen nur 34% der Fläche bewaldet ist, sollte über eine Ausdehnung der Waldflächen nachgedacht werden.

Aber auch Bäume an den Stellen der CO2-Entstehung sind wirkungsvoll – machen wir unsere Straßen zu Alleen. Wir brauchen auch mehr Bäume in unseren Lebensräumen. Deshalb habe ich eine Baumpflanzaktion gestartet – www.thueringenpflanzt.de .

Die Energiegewinnung aus fossilen Materialien muss zurückgefahren werden bzw. das entstehende CO2 gezielt als Rohstoff genutzt werden, wie bei dem jüngst in Indien in Betrieb genommenen Kohlekraftwerk.

Moderne Photovoltaik–Anlagen verfügen über eine hohe Leistungsfähigkeit. Mit unserer neuen bifacialen PV-Anlage haben wir in sieben Monaten 434.000 kWh produziert und damit gegenüber Stromerzeugung aus fossilen Ressourcen 189 t CO2-Ausstoß vermieden. Es wäre sogar wirtschaftlich sehr interessant, wenn nicht auf den eigengenutzten regenerativen Strom EEG-Umlage abgeführt werden müßte. Diese Abgabe erhöht die Amortisationszeit der Investition um 50%. Durch wachsende Bürokratie werden die Investitionen in PV-Anlagen noch unattraktiver gemacht, da neuerdings von den Netzbetreibern bürokratische Zertifizierungen verlangt werden, deren Kosten im fünfstelligen Bereich liegen.

Aus meiner Sicht liegt die Zukunft in vielen kleinen dezentralen Stromnetzen. Hierfür brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen, für die ich mich im Ausschuss Umwelt und Energie im Thüringer Landtag einsetzen werde. Es bedarf aber auch der Beschleunigung des Fortschritts bei Speichermedien, damit sie schnellstmöglich nutzbar werden.

ARG: Kritiker der Energiewende und den anhängenden Klimaschutzmaßnahmen warnen vor einer Art „grünen Planwirtschaft“, da die Windradparks und Solaranlagen marktwirtschaftlich untragbar seien und nur durch steuerfinanzierte lebenslange Subvention errichtet und betrieben werden könnten. Ähnlich sieht es bei den Elektro-Autos aus, die nur durch steuerliche Anreize in großer Zahl abgesetzt werden könnten. Teilen Sie die Befürchtungen dieser Kritiker?

UB: Windparks und Solaranlagen sind nicht so uneffektiv, wie es ihnen nachgesagt wird. Die Vergütung bei Windkrafträdern liegt heute bei 5 – 8 ct./kWh.

Bei unserer PV-Anlage läge der Preis bei einer Abschreibung über zehn Jahre bei 4,1 ct/kWh, wären da nicht die vielen Abgaben und Steuern. Wir dürfen nicht vergessen, dass 55,1 % des Strompreises Steuern, Abgaben und Umlagen sind. Damit steht sich die Politik bei der erfolgreichen Energiewende selbst im Weg.

ARG: Wir danken für das Gespräch!

  • –     –

Das Familienunternehmen VACOM-Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH hat seinen Sitz in Großlöbichau bei Jena und gehört seit über 25 Jahren mit derzeit etwa 250 Mitarbeitern zu den führenden europäischen Anbietern für Vakuumtechnik.

–               –                  –

Liebe Leser und Kommentatoren, leider haben im Kommentarbereich nicht wenige Dr. Bergner persönlich attackiert mit Begriffen „typisch Frau, Physikerin“ und so weiter. Dr. Bergner ist NICHT Angela Merkel und kann auch nichts für die Energiewende – im Gegenteil, sie muß selber mit dem zunehmend instabilen Netz kämpfen.
Daher die Bitte: Kritisieren Sie REIN inhaltlich, wenn Sie wollen, aber unterlassen Sie persönliche Adjektive und jede Äußerungen ad personam! EIKE ist ist kein Klima-Alarmisten-Blog, auf dem jeder „Abweichler“ persönlich diffamiert und beschimpft werden kann. ARG

 

 

 

 




MIT HAKEN UND ÖSEN – Photovoltaik und Vulkane

Das Jahr 1816 gilt als das »Jahr ohne Sommer«. In vielen Ländern schien über ein Jahr lang kaum die Sonne, heftige Regenfälle verwüsteten das Land; in Europa und in den Vereinigten Staaten fuhren die Bauern Missernten ein, Hungersnöte brachen aus; weniger allerdings in Russland, dessen Zar Getreide in die Schweiz liefern ließ.

Ein Jahr zuvor, im April 1815, brach auf der anderen Seite des Erdballes der Vulkan Tambora aus. Eine gewaltige Explosion schleuderte den oberen Teil des Vulkans in die Luft, verkleinerte den Berg von 4.300 Meter Höhe auf nur noch 2.800 Meter. Er spie ungeheure Mengen an giftigen Gasen und Asche in die Luft. Die Explosion vernahm man noch in 1.500 Kilometer Entfernung. Die Asche breitete sich meterdick über riesige Flächen aus, zerstörte alles Leben. 100.000 Menschen sollen gestorben sein.

In der westlichen Hemisphäre gilt dieser Ausbruch als eine Ursache für die katastrophale Wetterverschlechterung. Wie weit der Ausbruch des Vulkans an der dramatischen Verschlechterung des Wetters beteiligt war, ist noch nicht ganz geklärt. Schließlich gab es schon seit 1812 eine Reihe von kalten und regnerischen Jahren verbunden mit Missernten. Aber keine Frage: Der Vulkanausbruch schleuderte gewaltige Mengen an Asche und Feinstaub in die oberen Luftschichten der Atmosphäre. Der Vulkan liegt dicht am Äquator, ausgestoßene Gase und Ascheteilchen geraten in die globalen Windströmungen und werden rund um den Globus verteilt. Das geschieht bei näher an den Polen gelegenen Vulkanen eher nicht.

Eine solche Naturkatastrophe bekommt ganz neue, bisher ungeahnte Folgen für ein Land, das seine Energie aus sogenannten »Erneuerbaren« bezieht. Was geschieht also, wenn wieder ein Vulkan ausbricht? TE-Leser Wolfgang Kohl fragt, welche Auswirkungen auf die alternative Stromversorgung ein Vulkanausbruch mit global weitflächiger und monate- oder gar jahrelanger stark verminderter Sonnenstrahlung haben kann? Denn in der bisherigen Diskussion über alternative Energien hat er noch nie etwas darüber gelesen, wie derartige Naturkatastrophen in ihren Auswirkungen eingeschätzt werden.

Da lohnt ein Blick schon einmal auf den Normalbetrieb von Photovoltaik-Anlagen. Wer in Städten in Wüstengebieten sein Auto nur zwei oder drei Tage stehen lässt, sieht hinterher nichts mehr durch seine Scheiben und muss durch eine Waschstraße fahren. Es sind permanent ungeheure Mengen an feinem Staub in der Luft, die sich auf alle Flächen absetzen. Fensterreinigern jedenfalls geht die Arbeit nie aus.

Das Gleiche passiert auch mit Photozellen. Auf denen setzt sich eine Schicht Staub ab und vermindert den Lichteinfall. Das kann bis zum völligen Blockieren des Lichteinfalls führen, wenn die komplette Fläche der Solarzellen mit Staub, Schmutz oder gar Schnee bedeckt sind. Bis zu 25 Prozent reduziert sich der Ertrag einer Photovoltaik-Anlage bei nur leichter Verschmutzung.

In staubigen und trockenen Regionen bildet sich innerhalb weniger Tage eine geschlossene Decke an Staub und Schmutz auf den Photozellen und reduziert bis verhindert die Stromerzeugung. In trockenen und staubigen Ländern lassen sich die Auftraggeber meist bestätigen, dass die Photovoltaikanlagen sich selbst reinigen. Hier sind die Oberflächen speziell beschichtet; das soll verhindern, dass sie sich zusetzen. Letztlich aber ist ein kräftiger Wüstenstaub stärker.

In Deutschland sind die meisten Module auf Dachschrägen befestigt. Hier sorgt Regen für eine gewisse Reinigung der Oberflächen. Dennoch sammeln sich gerade über längere trockene Zeiten Staub und Laub auf den Flächen an und vermindern die Leistung. Abrieb von Bremsstäuben, Zement und Kalkstäube sind aggressiv und fressen sich in das Glas. Zusätzlich können Moose und Algen wachsen. Es muss also gereinigt werden, wenn der Ertrag nicht zu stark vermindert werden soll.

Problematischer sind Anlagen, die auf flacheren Dächern von Ställen zum Beispiel montiert wurden. Die Landwirte lockten die großen Flächen, doch die warme Luft, die Tiere abgeben, strömt nach oben und zieht über die Lüftungsöffnungen der Dächer ab. Mit im Gepäck haben sie Staub und Ammoniakverbindungen aus dem Stall. Das legt sich über die Glasflächen und reduziert ebenfalls den Lichteinfall. Solarmodule putzen – es ist immer wieder nett anzuschauen, welche neuen Berufsbilder ein solches Gebilde wie die Energiewende produziert.

Bereits im Normalbetrieb also beeinträchtigen Staub und sonstige Stoffe in der Luft den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen. Wir wollen uns besser nicht ausmalen, was geschieht, wenn ein Vulkan ausbricht, die Erde verdunkelt und die vollkommen ()oder überwiegend) auf Photovoltaik und Windenergie verlegte Energieerzeugung empfindlich stört. Klar ist, dass eine solche Naturkatastrophe erhebliche Auswirkungen auf die Energieversorgung eines Industrielandes wie Deutschland hätte. Man kann davon ausgehen, dass die meisten Photovoltaik-Anlagen keinen Strom mehr liefern werden, wenn sich eine Ascheschicht auf die Module legte und zudem von der Sonne weniger Licht durch die Luftschichten käme.

Das ist glücklicherweise nur in Deutschland so. Die Nachbarländer verfügen über konventionelle Kohle- und Kernkraftwerke. Wir können den Strom aus Frankreich und Tschechien bekommen. Später werden wir in Russland und China um Energie bitten und betteln.

Wie wacklig die sogenannten erneuerbaren Energien sind, erwies sich gerade wieder beim jüngsten Hochwasser. Die ach so natürliche Wasserkraft zeigte, wie weit der Rückschritt ins Mittelalter gediehen ist: Bei den jüngsten heftigen Regenfällen und Schneeschmelzen mit hohem Wasseraufkommen produzierten die Wasserkraftwerke – nein, nicht, wie man angesichts der Wassermassen vermuten könnte, gigantische zusätzliche Mengen an Strom, nein, sie mussten – abgeschaltet werden. Abgeschaltet! Zu viel Wasser!

Denn einmal war die Differenz zwischen Ober- und Unterwasser zu gering, der Druckunterschied vor und nach der Wasserturbine so gering, dass kaum mehr Strom erzeugt werden konnte. Zudem liefen die Wasserkraftwerke Gefahr, dass die mitgeführten Unratmassen die Turbineneinläufe mit ihren Rechenwerken verstopfen. Äste, ganze Baumstämme, tonnenschwer, reißen die Fluten mit, zudem viel Laub – tödlich für jede Turbine. Im Winter droht bei Eis sogar die Zerstörung des Wasserkraftwerkes. Deshalb haben die alten Wassermühlenerbauer früher einen separaten Zulauf zum Mühlrad angelegt, den sie bei Eisgang sperren konnten.

Zu viel Wasser ist also nichts für die Stromerzeugung aus Wasserkraft. Genauso wie zu viel Wind schädlich für die Windräder ist. Bei kräftigem Wind und Sturm knicken sie um wie Streichhölzer. Damit sie nicht in Gefahr geraten, auseinanderzufliegen, müssen sie bei starkem Wind abgeschaltet werden. Die Flügel werden in eine sogenannte Segelstellung gestellt, bieten so dem Wind kaum Widerstand und laufen weniger Gefahr, von Orkanböen zertrümmert zu werden.

»Erneuerbare« Energien also sind sehr anfällig gegenüber Unbilden der Natur. Zu viel Wind, zu viel Wasser oder gar ein Vulkanausbruch mit Ascheregen – kein Strom. Fein, dass die Grünen den großen Fortschritt, eine einigermaßen unabhängige und günstige Energiequelle geschaffen zu haben, jetzt wieder rückgängig machen wollen.

Der Beitrag erschien zuerst bei Tichys Einblick hier




Die Solarwirtschaft ist nur noch peinlich

von Wolfgang Prabel

Der letzte große Solarbetrieb Deutschlands – Solarworld – ist pleite. Ein Blick zurück in die wilde Welt der Fördergeld-Abgreifer um 2000. Am Ende der 90er Jahre begann eine regelrechte Solareuphorie in Medien und Politik. Es herrschte Aufbruchstimmung wie in der Technoblase. Die Sonne schien der Planet der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein und die Erde ihr Schnorrer. Von der Verbandsseite der regenerativen Energiewirtschaft habe ich mal einige damalige „Erfolgsnachrichten“ zusammengestellt, um den grünen, roten und schwarzen Narren in Politik und Medien den Spiegel vorzuhalten:

13.06.1997   PV-Markt in Deutschland gewachsen. Nach Angaben der VEW Energie AG ist der deutsche Photovoltaik-Markt 1996 kräftig gewachsen. Der Absatz von Solarzellen stieg von 2 MW im Jahr 1995 auf 6 bis 7 MW im Jahr 1996. Eine Ursache der Absatzentwicklung könnte die Preis- und Förderungspolitik der Unternehmen und öffentlichen Stellen darstellen.

Der Solarkönig Frank Asbeck (Solarworld) erhält den CDU-Zukunftspreis am 09.05.2008. Vergeben von Jürgen Rüttgers- Rüttgers wer?   So kurz kann Zukunft sein, wenn die Politik sie bestimmt. Zukunft a la CDU samt Klimakanzlerin Merkel. Mit Dank an R. Hoffmann für dieses Fundstück.

27.06.1997   Einziger Solar-Siliziumproduzent Deutschlands. Die Bayer Solar GmbH hat Freiberg/Sachsen 48 Mio. DM in ein Werk für Solarsiliziumscheiben (Wafer) investiert. Der mit 90 Mitarbeitern einzige Produzent Deutschlands soll jährlich 6 Mio. Wafer (9 % des Weltmarktes) herstellen.

17.03.1998   Neue Solarfabrik in Thüringen. Am Standort Rudisleben, Thüringen, entsteht eine Solarfabrik der Firma Antec Solar GmbH mit einer Jahresgesamtleistung von 10 MW Dünnschichtsolarzellen aus einer Cadmium-Tellurid-Sulfid-Verbindung (CTS-Technologie). Zu den Investitionskosten von insgesamt 60 Mio. DM steuern das Land Thüringen ca. 20 Mio. DM und das Bundesforschungsministerium weitere 6,9 Mio. DM bei. Zusammen mit den Solarfabriken in Gelsenkirchen und Alzenau wird in Deutschland damit eine Produktionskapazität von 50 MW, das sind rund ein Drittel des Weltbedarfs, erreicht.

24.04.1998  Börsengang der SOLON AG. Die Berliner SOLON AG plant für das 3. Quartal 1998 den Gang an die Börse. Insgesamt soll ein Gesamtvolumen von 2 Mio. DM plaziert werden. Bei einer Stückelung von 5 DM pro Aktie werden damit 400.000 Aktien im Freiverkehr handelbar sein. Die SOLON AG stellt Module für Photovoltaik mit der entsprechenden Systemtechnik her.

28.07.1998   Solarmarkt in Deutschland boomt. Gestern teilten namhafte Experten, darunter Prof. Luther vom ISE, Prof. Fisch von der TU Braunschweig und Herr Ziesing vom DIW,  auf dem Internationalen Sonnenforum in Köln mit, daß der Photovoltaik-Markt in Deutschland 1997 um etwa 30 % auf einen Systemwert von 160 Mio. DM bei 11 MW installierter Leistung gewachsen sei.

07.04.1999  Erfolgreicher Börsenstart der Solarstrom-Aktie der S.A.G. Solarstrom AG. Gestern wurde der Handel mit Europas erster Solarstrom-Aktie im Freiverkehr der Bayerischen Börse in München aufgenommen (vgl. TOP-NEWS vom 26.03.1999). „Bereits der Startkurs … in Höhe von 8,00 Euro hat unsere Erwartungen übertroffen.“, so Dr. Harald Schützeichel, Vorstand der S.A.G. Solarstrom AG.

27.05.1999  Chinesische Wissenschafts- und Wirtschaftsdelegation im solid. Eine chinesische Delegation unter der Leitung des Vizepräsidenten der Universität für Wissenschaft und Technologie Nanjing, Prof. Xu Fuming, hat sich beim Solar-Informations- und Demonstrationszentrum (solid), Fürth, über den Stand der Solartechnik informiert. Mit dabei war der Vizepräsident des Außenministeriums der Provinz Jiangtsu, der Partnerregion von Baden-Württemberg.

29.07.1999  SolarWorld AG geht an die Börse. Die SolarWorld AG, Bonn, wird die Aktien aus der noch laufenden außerbörslichen Plazierung im Verlauf des Septembers 1999 in den Freiverkehr der Rheinisch-Westfälischen Börse zu Düsseldorf einführen. Damit könne zeitnah zum Abschluß der Zeichnungsfrist der Börsenhandel mit Aktien des Photovoltaik- und Windkraftunternehmens aufgenommen werden.

S.A.G. Solarstrom AG: Kapitalerhöhung im Herbst. Die Solar-Aktionäre haben auf der Hauptversammlung der S.A.G. Solarstrom AG die zweite Kapitalerhöhung noch für diesen Herbst beschlossen.

26.10.1999   Solarworld AG ab 8. November 1999 im Freiverkehr Düsseldorf. Das Photovoltaik- und Windenergieunternehmen SolarWorld AG, Bonn, hat die Zeichnung seiner 500.000 neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung vom 26. Mai 1999 geschlossen.

15.11.1999   Verbände fordern erhöhte Einspeisungsvergütung für Solarstrom. Eine kostenorientierte Vergütung von Solarstrom soll die Grundlage für eine Massenproduktion von Solaranlagen und den Einstieg ins Solarzeitalter schaffen.

17.11.1999  Solarzellenfabrik eröffnet. Die weltweit modernste Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen ist eröffnet. Das Werk verfügt über eine Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von 10 MW (entspricht ca. 5 Mio. Solarzellen). Nach Installation der zweiten Linie sollen im Endausbau mit einer Jahreskapazität von rund 25 MW ca. 13 Mio. Zellen produziert und weltweit vermarktet werden. Einer der Hauptabnehmer wird zunächst die Shell Solar B.V. in Helmond, NL, sein. Zudem wurde bereits ein Pilotprojekt mit der Volksrepublik China vereinbart, das mittelfristig in der Lieferung von bis zu 100.000 Solarsystemen für die Innere Mongolei münden könne.

25.11.1999   SolarWorld AG erwartet Umsatz- und Ertragszuwachs. Aufgrund der Entscheidung der Bundesregierung zur Zahlung einer kostenorientierten Vergütung von 0,99 DM / kWh für Solarstrom erwartet die SolarWorld AG, Bonn, erhebliche und nachhaltige Auswirkungen auf die eigene Umsatz- und Ertragslage. Durch die Neuregelung der Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen, die die Bundesregierung in einem Kompromiß am Dienstag vereinbart hat, „wird sich der Umsatz der SolarWorld AG im kommenden Geschäftsjahr um ein Vielfaches erhöhen“, so Frank H. Asbeck, Sprecher des SolarWorld-Vorstandes.

30.11.1999   SOLON AG: Durchbruch für Solarstrom mit neuer 99 Pfennig-Regelung. Die SOLON AG für Solartechnik, Berlin, erwartet durch die künftig sechsfach höhere Vergütung von Solarstrom eine deutliche Ausweitung ihres Geschäftes.

11.01.2000   Die SolarWorld AG, Bonn, hat nach eigenen Angaben den Umsatzerlös im Geschäftsjahr 1999 im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent gesteigert. Nach vorläufiger Berechnung betrage er 10,7 Mio. DM nach 6,3 Mio. DM im Geschäftsjahr 1998.

31.01.2000  Bundeskanzler Schröder besichtigt neue Shell Solarzellenfabrik. Bundeskanzler Gerhard Schröder besichtigt am heutigen Montag zusammen mit dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, die neue Shell Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen. Das Projekt wurde gefördert vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen.

29.02.2000   S.A.G. Solarstrom AG baut Solarkapazitäten stark aus. Die S.A.G. Solarstrom AG begrüßt die Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) als „Meilenstein der deutschen Energiepolitik.“ Das Gesetz verschaffe der Solarbranche erstmals die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Boom im liberalisierten Strommarkt.

29.02.2000  SOLON AG: Bundestag setzt Meilenstein für Deutsche Solartechnik. Die SOLON AG für Solartechnik, Berlin, sieht mit der Verabschiedung des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ (EEG) den Durchbruch für die Photovoltaik-Industrie in der Bundesrepublik Deutschland.

08.05.2000  Minister Vesper: „Die Produktion von Solarzellen muss drastisch erhöht werden.“ So forderte der Minister die Shell AG auf, die zweite Fertigungsstraße in der Solarfabrik in Gelsenkirchen jetzt zu errichten. „Die Industrie hat heute die Verantwortung, die geschaffene Nachfrage auch mit einem ausreichenden Angebot zu befriedigen. Wir sollten alle gemeinsam dafür sorgen, dass der Trend zur Solarenergie anhält und nicht durch lange Lieferzeiten verzögert wird“, so Minister Vesper in Essen.

11.05.2000 Solarstrombranche will Umsatz in fünf Jahren verzehnfachen. Die deutsche Branche für Solarstromtechnologie Fotovoltaik beabsichtigt bis zum Jahr 2005 eine Verzehnfachung Ihrer Umsätze.

~ ~ ~

Soweit die Narren-Nachrichten von damals. 2000 gab es noch nicht einen einzigen namhaften chinesischen Hersteller von Photovoltaikmodulen. Mit deutschen Fördermilliarden wurde die chinesische Konkurrenz am Anfang der Nullerjahre auf die Beine gestellt. Sie produzierte von Anfang an nicht für China, sondern für Deutschland, das weltweit 53 % der Anlagen baute. 2009 berichtete der Focus: „Von den weltweit sieben größten Herstellern von Photovoltaikprodukten waren 2009 vier Hersteller in chinesischer Hand: Suntech, JA-Solar, Yingli Green Energy und Trina Solar (siehe Grafik unten). Sie sind vor allem mit dem deutschen Markt groß geworden. Denn in China selbst sind bislang nur zwei Prozent der weltweiten Photovoltaikleistung installiert, in Deutschland sind es 53 Prozent. Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt ist die einzige deutsche Firma, die im Konzert der ganz Großen mitspielt. Die Bonner Solarworld schafft es gerade so in die Top 15.“

Das war 2009. Als Notbremse wurden Schutzzölle für die deutsche Solarindustrie eingeführt, aber selbst das nutzte nichts mehr. Staatliche Milliarden sind für einen Industriezweig verpulvert worden, der nicht nur wegen den Chinesen, sondern auch wegen der Unberechenbarkeit der Sonnentätigkeit definitiv am Ende ist. Schöne neue Welt!

Nun ist die Photovoltaik für den deutschen Idealismus uninteressant und peinlich geworden. Das große Schweigen herrscht in den Medien. Man hat sich ja inzwischen auf das nächste Tummelfeld begeben: die Windenergie. Da haben es die Chinesen nicht so leicht zu konkurrieren, weil die Bauteile zu schwer sind, um sie durch die halbe Welt zu transportieren. Eine andere Achillesferse ist inzwischen nicht mehr zu übersehen: Der Anteil der Windenergie an der Grundlast beträgt trotz Verspargelung der halben Republik immer noch ganze 1 bis 2 %. Und daran wird sich aus meteorologischen Gründen auch nichts ändern.

Ach ja, da fehlt noch was: Nicht nur die grünen, roten und schwarzen Narren haben sich von Solarworld an der Nase herumführen lassen. Die Firma organisierte auch eine Spendenveranstaltung für die FDP. Solarworld hatte ihren Sitz ausgerechnet in Westerwelles Wahlkreis. Und Westerwelle unterstützte Aktivitäten von Solarworld bei den Kataris. Vor der Wahl 2009 wollte er die Förderung für Photovoltaik kürzen, nach dem Spendeneingang forderte er nur noch einen „Dialog mit der Solarwirtschaft“. Es gibt also auch blau-gelbe Solar-Junkies.

Der Beitrag erschien zuerst auf Prabels Blog

Holger Douglas erzählt auf TICHYS Einblick den Rest der Geschichte

Schöne neue Solarwelt – Trittins Eiskugel geschmolzen

und hier dasselbe Bild

Largest US Solar Panel Maker Files For Bankruptcy After Receiving $206 Million In Subsidies
The Daily Caller, 11 May 2017




Cadmium: Das „gute“ Gift und die Grünen

Die Techniken der Verharmlosung

Umso mehr erstaunt es daher, wenn man in Blogs zum Thema Cadmiumverwendung über Einträge stolpert, welche diese wohlbekannten Fakten negieren. Dort findet man beispielsweise Aussagen wie die, es gebe doch gar keine jahrzehntelang bestehenden Verbote. So gebe auf EU-Ebene ein Cadmiumverbot wohl erst seit Dezember 2011, und zwar lediglich für Schmuck, Legierungen zum Löten und in PVC.

Aufgrund langer Erfahrung mit solchen Ungereimtheiten in Blogs macht einen das hellhörig. Daher war die naheliegendste Überlegung sofort, den entsprechenden Eintrag bei Wikipedia [WIKI] zu checken. Und Bingo, prompt fand sich dort ein Meisterstück dafür, wie man Tatsachen geschickt arrangieren kann, ohne dabei wirklich die Unwahrheit zu sagen. Der Trick besteht vor allem darin, Haupt- und Nebenaspekte der Fakten so anzuordnen, dass ein bestimmter Eindruck entsteht. Dabei wird der Umstand genutzt, dass die meisten Leser längere Beiträge nicht von vorne bis hinten durchstudieren, sondern nach einer gewissen Zeit glauben, sie wüssten jetzt genug, und den Rest des Textes nur noch flüchtig oder gar nicht mehr lesen.

Geschick bei Wortwahl und Reihenfolge

Mit Blick auf die Giftigkeit von Cadmium wird in dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag eingangs zunächst nur eine einzige giftige Verbindung aufgeführt, die „früher“ (1907) als „Mittel zur Behandlung von geschwollenen Gelenken…, skrofulösen Drüsen… und Frostbeulen“ verzeichnet wurde. Also uninteressanter Historienkram ohne Bezug zur heutigen Zeit. Erst deutlich später kommt dann noch eine zweite giftige Verbindung ins Spiel, von der erwähnt wird, dass die USA im zweiten Weltkrieg ihre Eignung als chemischen Kampfstoff geprüft hätten. Also auch Historienkram.

Erst im nächsten Kapitel kommt dann zur Sprache, dass die Bedeutung von Cadmium wegen seiner hohen Toxizität abnehme. Erwähnt wird nur ein einziges Verbot, und zwar dasjenige der EU vom Dezember 2011 zum Thema Schmuck, Legierungen zum Löten und den Einsatz in PVC, alles Dinge, die wenig bedrohlich klingen. Als nächstes folgt eine lange Liste mit mehr als 20 Positionen, in der zahlreiche industrielle und Hightech-Anwendungen des Cadmiums zu finden sind. Interessant ist hierbei die Formulierung „Cadmium wird bzw. wurde eingesetzt“, die ebenfalls keine Hinweise auf das tatsächliche Gefährdungspotenzial liefert. Nur bei zwei Positionen der Liste wird – eher beruhigend – von „möglicher Gesundheitsgefährdung, vor allem bei der Verbrennung entsprechender Artikel“ bzw. von „geringer Praxisbedeutung wegen möglicher Gesundheitsgefährdungen“ gesprochen.

Auf die in Wirklichkeit sehr hohe Giftigkeit des Elements sowie vieler seiner Verbindungen wird erst in der zweiten Hälfte des Artikels in den Unterkapiteln „Sicherheitshinweise“ und „Toxikologie“ näher eingegangen, auch die entsprechenden Symbole der EU-Gefahrstoffkennzeichnung sind erst in diesem Bereich zu finden.

Cadmium und Gesundheit: Die Fakten

Cadmium ist ein hochgradig gefährliches Gift. Schaut man in entsprechende Fachliteratur [CADM], so finden sich absolut eindeutige Formulierungen: Toxisch, krebserzeugend Kategorie 1, erbgutschädigend, chronische Schädigungen von Niere, Leber, Knochenmark und Herz-Kreislaufsystem, „prioritär gefährlich“ nach Wasserrahmenrichtlinie. Cadmiumverbindungen vergiften Gewässer, werden von Pflanzen aufgenommen und reichern sich in der Nahrungskette an. Zudem liegen die Cadmiumwerte in der Nierenrinde des durchschnittlichen Europäers mittleren Alters bereits knapp unterhalb des kritischen Bereichs, an dem Funktionsstörungen in der Niere auftreten können. Anders ausgedrückt: Jede weitere Belastung der Umwelt ist von Übel und sollte unbedingt vermieden werden.

Die „Wende“ der Grünen

Da Cadmium ungeachtet seiner Giftigkeit zahlreiche nützliche Eigenschaften aufweist und es oft schwierig und teuer war, dafür geeigneten Ersatz zu finden, wehrte sich die betroffene Industrie gegen Einschränkungen und Verbote oft mit Händen und Füβen. Auf wissenschaftlichen Kongressen stritten Befürworter und Gegner mit entsprechend groβer Erbitterung. Oft dauerte es Jahre, bis Verbote oder zumindest Einschränkungen des Cadmiumgebrauchs durchgesetzt werden konnten. Bei entsprechenden Gesetzesinitiativen taten sich in der Vergangenheit vor allem Personen und Gruppierungen hervor, die dem Lager der heutigen grünen Parteien nahestanden. Doch heute scheint man das dort anders zu sehen.

Segen durch Gift?

Schon vor Jahren haben die Grünen beim Cadmium eine erstaunliche Kehrtwende vollzogen. Grund ist die Tatsache, dass viele Dünnschicht-Solarzellen Cadmiumtellurid enthalten. Mit Entschiedenheit sprach sich Hans-Josef Fell, Sprecher für Energiepolitik der grünen Bundestagsfraktion, deshalb bereits 2010 gegen eine Ausweitung des Cadmiumverbots der Elektroschrott-Richtlinie der Europäischen Union (Rohs, Restrictions of the use of hazardous substances) auf solche Solarzellen aus [FELL]. Dabei hatten sich nicht nur namhafte Wissenschaftler [WISS], sondern sogar etliche Unternehmen der Solarbranche für ein entsprechendes Verbot stark gemacht. Doch dagegen argumentierte Fell mit der Behauptung, dass von Cadmiumtellurid in den Solarzellen im Normalfall keine Umweltgefährdung ausgehe, weil das darin enthaltene Cadmium und Tellur eine metallurgisch sehr feste Verbindung eingingen.

Die Position der Solarlobby

Damit vertreten die Grünen die Ansichten des Bundesverbandes Solarwirtschaft [BSW]. Dort ist man der Meinung, das Cadmiumtellurid (CdTe) in Dünnschicht-Solarzellen sei in seiner physiologischen Wirkung auf Organismen in keiner Weise mit elementarem Cadmium vergleichbar. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften – wie extrem niedriger Dampfdruck, hoher Siede- und Schmelzpunkt sowie Unlöslichkeit in Wasser und in nicht oxidierenden Säuren – werde das in CdTe gebundene Cadmium immobilisiert und seine Emission in die Umwelt unterbunden. Darüber hinaus sei die extrem dünne Schicht von CdTe in Solarmodulen zwischen zwei schützenden Glasplatten eingekapselt. Gesundheits- und Umweltrisiken im Fall von versehentlichem Bruchschaden oder Auswaschung könnten nach wissenschaftlichem Kenntnisstand nahezu ausgeschlossen werden.

Wirft man jedoch beispielsweise einen Blick in eine der zitierten Arbeiten [STEI], so steht dort, dass im Wasser aus den untersuchten Verwitterungsproben von zerbrochenen Modulen – dem sogenannten Eluat – eine Cadmiumkonzentration von 1 mg/l gefunden wurde, 200 Mal höher als der für Trinkwasser geltende Grenzwert von 5 µg/l. Bei zerbrochenen, der Witterung ausgesetzten Solarmodulen kommt es also zur Freisetzung von Cadmium. Dieses gelangt dann ins Grundwasser und damit in die Natur. Die Untersuchung kommt daher auch zu dem – sehr vorsichtig formulierten – Schluss, dass einer Entsorgung in Deponien Grenzen gesetzt seien und das Recycling von CdTe-haltigen Modulen bei höheren Produktionsvolumina ein wichtiger Gesichtspunkt sei.

Die Wikipedia-Begleitmusik

Schaut man sich ergänzend die Charakterisierung der Toxizität von Cadmiumtellurid in Wikipedia [WICA] an, so findet sich dort lediglich ein Hinweis auf Gesundheitsschädlichkeit sowie – wenn man sich gezielt auch noch die Symbole der EU-Gefahrstoffkennzeichnung neben dem Text ansieht – auf seine Umweltgefährlichkeit. Die größte Gefahr bestehe – mit bis zu 90 % Resorptionsrate – bei der Aufnahme von Feinstaub über die Atemwege, die Aufnahmerate über den Magen-Darm-Trakt liege dagegen bei nur etwa 5 %. Und das war‘s, soweit es den Wikipedia-Eintrag angeht.

Wer die ganze Wahrheit wissen will, muss auch in diesem Fall an anderen Stellen suchen [CDTE]. Dort steht dann klar und eindeutig zu lesen: „Kann Krebs erzeugen…gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut…sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben… Exposition vermeiden – vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen… Staub nicht einatmen… Freisetzung in die Umwelt vermeiden… besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen… dieses Produkt und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen…“

Die entsprechenden Schlüsse möge jeder Leser selbst ziehen.

Langfristiges Gefahrpotenzial

Als Ergebnis der massiven Förderung der Solartechnik haben wir mittlerweile ein zusätzliches Umweltproblem, über dessen Umfang und Auswirkungen man sich bis jetzt anscheinend noch viel zuwenig Gedanken gemacht hat. Schätzungen zufolge sind in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Fotovoltaikanlagen installiert. Davon dürften etwa 10 % Dünnschicht-Solarzellen mit Cadmiumtellurid aufweisen. Insgesamt sind dies rund 150.000 Anlagen mit gefährlichem Inhalt. Spätestens in ca. 10-15 Jahren wird sich die Frage stellen, wie man mit diesen tausenden Tonnen giftigen Sondermülls fertigwerden will. Eine Deponierung ist nicht ratsam. Ob die von der Solarindustrie versprochenen Recyclingpfade dann wirklich verfügbar und vor allem auch finanzierbar sein werden, darf angesichts der desolaten Situation der Branche bezweifelt werden. Wenn die Hausbesitzer dann auf dem Problem sitzenbleiben, ist mit einer Zunahme illegaler „Entsorgungsaktionen“ zu rechnen.

Ein weiteres Problem ist Feuer. Starke elektrische Ströme, ständig wechselnde Temperaturen sowie Witterungseinflüsse führen zur Gefahr von Bränden in Fotovoltaikanlagen. Immer wieder weigern sich Feuerwehren wegen der Gefahr elektrischer Schläge, Brände an Häusern mit Solardächern zu löschen. Sind auf dem Dach CdTe-Solarzellen verbaut, so entstehen Gesundheitsgefahren für Nachbarn sowie Entsorgungsprobleme bezüglich des verseuchten Brandschutts, der auf Sondermülldeponien entsorgt werden sollte. Wer wird für die Kosten aufkommen?

Fred F. Mueller

Zuerst erschienen bei ScienceSceptical 

[BSW] Cadmium-Tellurid (CdTe) Photovoltaiktechnologie. Bundesverband Solarwirtschaft e.V., März 2009, www.solarwirtschaft.de

[CADM] Hillenbrand, T.; Marscheider-Weidemann, F.; Strauch, M.; Heitmann, K.: Forschungsvorhaben “Emissionsminderung für prioritäre und prioritäre gefährliche Stoffe der Wasserrahmenrichtlinie”

[EWG] http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31991L0338:DE:HTML  abgerufen am 22.6.2013

[CDTE] http://www.chemicalbook.com/ChemicalProductProperty_DE_CB5130942.htm  abgerufen am 26.56.2013

[FELL] http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-06/17045239-gruene-gegen-cadmium-verbot-bei-solarzellen-003.htm  abgerufen am 22.6.2013

[STEI] Steinberger, H.: Health, Safety and Environmental Risks from the Operation of CdTe and CIS Thin-film Modules. Progress in photovoltaics: Research and applications. Prog. Photovolt. Res. Appl. 6, 99±103 (1998).

[VERB] http://www.compliancemagazin.de/printable/gesetzestandards/eueuropa/europaeische-kommission/europaeische-kommission260511.html  abgerufen am 26.6.2013

[WICA] http://de.wikipedia.org/wiki/Cadmiumtellurid  abgerufen am 26.6.2013

[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Cadmium  abgerufen am 24.6.2013

[WISS] http://www.solar-und-windenergie.de/blog/?p=799  abgerufen am 26.6.2013




Dieser superteure Strom!

Solaranlagen unter Sparzwang

Gemeinsam geben sie die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie als große Erfolgsgeschichte aus. Freilich, wenn Staaten diese beiden Industrien derart kräftig subventionieren, wie es bisher geschieht, ist hohes Wachstum alles andere als ein Wunder; „boomen“ mit massiver Staatsförderung würden andere Wirtschaftszweige schließlich auch zuwege bringen. Doch wer meint, subventionieren zu müssen, muss es sich wenigstens leisten können. Ebendas ist durch Finanzkrise, staatliche Überschuldung, große Haushaltslöcher und Konjunktureinbrüche in Frage gestellt. Endlich. Die betroffenen Staaten stehen unter drastischem Sparzwang. Dem hat sich auch die hochsubventionierte Solarstromindustrie zu unterwerfen.

Spanien kann das Subventionieren nicht mehr durchhalten

Ein markantes Opfer ist die Solarindustrie in Spanien. Schon 2009 hat ihr der Staat den garantierten Preis für Solarstrom deutlich gekürzt, dazu noch  eine andere Einschränkung verpasst. Der Markt für diese Anlagen brach ein. Erwogen werden jetzt weitere und sogar rückwirkende Kürzungen. Damit platzt eine weitere Blase: die künstlich aufgepumpte Solarstrom-Blase. Spanien kann das Subventionieren nicht mehr durchhalten, und seine Solarindustrie rutscht ab. Dabei ist Spanien, wie jedermann weiß, doch ein von der Sonne verwöhntes Land. Daher sollte es für Solarstromanlagen geradezu prädestiniert sein. Aber selbst hier setzt sich Solarstrom ohne Subventionen am Markt nicht durch.

Auch Deutschland muss sparen

Anderen überschuldeten Ländern wird es auf Dauer nicht anders als Spanien gehen, darunter auch Deutschland, das ebenfalls schon mit Kürzungen begonnen hat, wenn auch sehr halbherzig und bescheiden. Zwar wird der deutsche Staatshaushalt (wie der spanische) durch das Subventionieren direkt nur zu einem Teil  belastet, denn den größeren Teil haben die Politiker aller großen Parteien den Bürgern als Stromverbraucher unmittelbar aufgeladen: durch den garantierten hohen staatlichen Preis und durch die unbegrenzte Abnahmeverpflichtung für den Sonnenstrom. Doch schon bevor dieser superteure Strom mit diesen beiden Zwangsmaßnahmen in das allgemeine Stromnetz gehievt wird, hat er, wie die FAZ vermerkte, „eine lange Förderkarriere hinter sich: Investitionen in Fabriken wurden aus Steuern bezuschusst, Umschulungen von der Arbeitsagentur bezahlt, Lohnkostenzuschüsse gewährt. Nicht zuletzt hat die staatliche KfW-Bank mit zinsverbilligten Krediten die Renditen aufgehübscht. In einer fairen Solarstrom-Bilanz sollte auch das nicht unter den Tisch fallen. (Andreas Mihm, FAZ vom 3. März 2010)

Schickt die Sonne wirklich keine Rechnung?

Würde das subventionierte Erzeugen von Strom aus Sonne und Wind endlich ganz aufgegeben und dieser Strom damit von der Bildfläche zunächst verschwinden, würde der Umwelt dadurch keinerlei Ungemach, keinerlei CO2-Leid geschehen. Wohl fällt dieses Gas nicht an, wenn Solar- und Windanlagen Strom erzeugen, aber es entsteht bei deren Herstellung. Beides hält sich etwa die Waage.  Dabei ist das CO2 für das Erdklima – anders als der geschürte und weitverbreitete Glaube besagt  – ohnehin nicht von Belang, schon gar nicht, wie von mir in diesem Blog mehrfach dargelegt, das verschwindend geringe menschlich verursachte CO2. Die Sonne schicke keine Rechnung, sagen selbstherrliche Umweltschützer so verlogen. Nein, die Sonne nicht, aber die Hersteller der Anlagen, deren Betreiber und die Kapitalgeber. Diese Rechnungen sind sogar mehrfach so hoch wie die für Windstrom. Und auch der ist mit seiner staatlichen Subventionierung zu teuer erkauft.

Das DDR-Gans-Prinzip

Die Einspeisevergütung für Solarstrom (der staatliche Garantiepreis) liegt weit über dem Verkaufspreis. Eine solche Praxis gab es in der DDR. Dort konnte man zum Beispiel die im eigenen Garten großgezogene Gans für 30 Mark an den örtlichen Konsum verkaufen. Nach einigen Stunden konnte der Erzeuger seine Gans geschlachtet, gerupft und ausgenommen für 15 Mark wieder erstehen. Auch der Solarstromerzeuger verfährt nach dem DDR-Gans-Prinzip: Er verkauft seinen Strom für 43 Cent/kWh an den Stromlieferanten und lässt sich für den Eigenbedarf Strom von ihm  für 22 Cent/kWh liefern. Irre, nicht wahr?

Milliarden für einen Humbug

Zu viele Menschen glauben noch immer daran, CO2 aus fossilen Brennstoffen führe zu einer kritischen Erwärmung der Erde und dieser Prozess sei von den Menschen verursacht. Dieser Glaube, ein Humbug, wird von fast allen Medien und Politikern verbreitet. Die Lobby der Wind-, Solar- und Bioenergieindustrie und auch eine größere Zahl von Wissenschaftlern versuchen ihn zu zementieren. Auf diesem Glauben als Grundlage wurden „Klimaschutz“-Gesetze erlassen, die uns in den nächsten fünfzehn Jahren völlig unnötig hunderte von Milliarden Euro kosten. Diese Milliarden belasten die Wirtschaft (höhere Stromkosten, die in die Güterpreise eingehen) und die Verbraucher (höhere Stromrechnungen, geringere Kaufkraft für andere Ausgaben). Das schmälert die deutsche Wirtschaftskraft und das Wachstum der deutschen Wirtschaft und schlägt fiskalisch damit indirekt auch auf den Staatshaushalt durch. Eine Torheit.

mit freundlicher Genehmigung von Dr. K.P. Krause Junge Freiheit Blog




Das Ende des Solar-Märchens!

ddp schreibt in der Welt dazu: "Der Solarpark im brandenburgischen Lieberose ist der größte in Deutschland. Das Kraftwerk mit einer Leistung von 53 Megawatt ist 162 Hektar groß, was der Fläche von mehr als 210 Fußballfeldern entspricht. Nach der endgültigen Fertigstellung im Dezember sollen rund 700 000 Dünnschicht-Module Strom erzeugen.Der Solarpark soll künftig Strom für etwa 15 000 Einfamilienhäuser liefern. Damit könnten rund 35 000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart werden."

Es sagt natürlich niemand der Bevölkerung dass es sich um ein grünes Luxusobjekt 1. Klasse handelt. 160 Mio € Investition für maximale und seltene 53 MW Spitzenleistung, aber auch nur dann, wenn die Sonne mal kräftig scheint. Das ist in Brandenburg sicher häufiger als im verregneten Jülich, aber trotzdem nicht so häufig um die Anlage rentabel zu machen. Solaranlagen haben im kühlen, dunklen Deutschland einen Nutzungsgrad von nur 8%. Also nur 8% der Zeit im Jahr liefern sie rechnerisch ihre Nennleistung ab. Dafür werden  3000 €/kW Investition aufgewendet. Für ein Kraftwerk, das nur zu 8 % der verfügbaren Zeit rechnerisch in Betrieb ist. Ein modernes Kohlekraftwerk, dass statt der hier verbrauchten Fläche von 162 Hektar, ca. 200 Hektar verbrauchte, dafür aber rund um die Uhr (Mutzungsgrad 90 %) seine Leistung von 650 MW – also mehr als das 10 fache bereitstellt, wäre für einen Buchteil der Kosten/kWh zu haben gewesen. Und hätte ein Vielfaches des CO2 eingespart, so man es denn unbedingt einsparen will.

Aber, kaum dass die internationale Konkurrenz – die jeder als Lippenbekenntnis unbedingt will- zeigt was sie kann, nämlich einfache Technologie deutlich billiger zu produzieren als wir, fordern deutsche Solarunternehmen wieder die Einführung paradiesischer Schutzräume und Subventionen: David Schraven schreibt dazu in der Welt vom 21.8.09

"Die deutsche Solarbranche fordert staatliche Eingriffe, um ihre tiefe Krise zu überwinden. Vor allem die in den europäischen Markt drängenden chinesischen Hersteller bereiten den deutschen Produzenten Kopfschmerzen. "Wir erleben eine Art von Dumping", sagte der Vorstandschef des Solarkonzerns Conergy, Dieter Ammer….."  und " Wir brauchen eine Europaklausel im EEG, um unseren Markt zu schützen", sagte Asbeck. Nur Module aus europäischer Produktion sollten gefördert werden."

So wie unsere Politiker gestrickt sind wird dieser ungenierte Ruf nach Protektionismus und Bürgergeld nicht verhallen und so werden sie das teure Pflänzchen Solarwirtschaft mit unserem Geld zusätzlich weiter päppeln. Das EEG macht´s möglich und die Landesfürsten wetteifern beim Subventionieren.

Lesen Sie dazu alle Artikel in der -immer noch an solare Wunder glaubenden- Rheinischen Post. http://nachrichten.rp-online.de/article/wirtschaft/Das-Ende-des-Solar-Maerchens/49415

und die Welt. http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/article4366637/Solarbranche-fordert-noch-mehr-Subventionen.html

M.L. EIKE