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Bahnfahren ist Klimaschutz: Tatsächlich? Die falsche Mär vom Öko-Champion

Tatsächlich kommt der Strom für die Hamburger S-Bahn seit dem 1.1. 2010 aus 11 Wasserkraftwerken mit einer Leistung von zusammen 471 Megawatt.  Die bahneigene Tochter DB-Energie GmbH mit Sitz in Frankfurt unterhält in Reichenhall und Kammerl sogar zwei eigene Wasserkraftwerke. Ansonsten wird der Strom aber von E.ON, RWE und der österreichischen Verbund AG bezogen. Der TÜV-Süd zertifiziert seit 2010, dass es sich tatsächlich nur um Strom aus Wasserkraftwerken handelt.

Was es mit der Zertifizierung so auf sich hat und wo die Haken sind, hatten wir bereit in unseren Redaktionsbeiträgen vom 1.7. 2017 (siehe> hier) und vom 15.08.2020 (siehe > hier) deutlich gemacht. Ferner behauptet die Bahn, dass ihre ICE-Züge sowie der Strom in 15 Bahnhöfen ebenfalls zu 100 % aus Ökostrom stammen. Das stimmt. Allerdings muß man wissen, dass der Fernverkehr die kleinste Sparte im DB-Konzern darstellt und dass die Bahn 5.600 Bahnhöfe unterhält.

Zur ganzen Wahrheit gehört eben auch, dass die Bahn Miteigentümer des AKW  Neckarwestheim 2 ist und zu 55 % ihren Strom aus 4 Kohlekraftwerken und 3 fossilen Gaskraftwerken mit einer Gesamtleistung von 4320 Megawatt bezieht.

Darunter das hochmoderne Uniper-Steinkohlekraftwerk Datteln 4, welches in der Lage ist, ausschließlich Bahnstrom mit einer Frequenz von 16,7 Hz über Umformer und Umrichter mit einer Leistung von 413 Megawatt bereitzustellen. Lediglich 30 Megatt Leistung werden aus einem Windpark in Märkisch-Linden (gelegentlich und bei Windflaute nicht) bereitgestellt.

Wir halten das für vernünftig, weil es keinen Sinn macht, in Zukunft ausschließlich auf Ökostrom setzen zu wollen. Denn dann würde die Bahn wegen des volativen Stroms nur noch gelegentlich fahren oder sie müßte wieder verstärkt Dieselloks einsetzen.

Das normale Wechselstromnetz mit 50 Hz kann Bahnstrom mit 16 2/3 Hz nicht liefern, das etwa 7.700 km lange Bahnstromnetz nutzt Fernleitungstrassen mit 110 kV, an der Oberleitung steht 15kV (+20% – 30%) für den Betrieb der Züge bereit. Wenn man den gesamten Stromverbrauch aller 20.000 Züge der Bahn zusammenzählt, dann kommt man auf einen Verbrauch von rd. 27,5 Terrawattstunden pro Jahr. Das sind mehr als 5 % des Stromverbrauchs für ganz Deutschland. (512 Terrawatt in 2019) Insoweit relativiert sich der Wasserstromanteil für die Hamburger S-Bahn in Höhe von 471 Megawatt pro Jahr ganz schnell.

Hochrechnen kann jeder, auch die Bahn. Quelle: DB- integrierter Bericht, Frankfurt 2019

Und noch ein relativierender Hinweis:

Ein ICE der Baureihe 3 benötigt für die Stromaufnahme rd. 5 Megawatt (Anmerkung der EIKE REdaktion: Vermutlich im Mittel). 1 Megawatt werden für die Rückspeisung benötigt. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 170 km/h und 220 Reisenden (=48 % Auslastung) verbraucht ein ICE der Baureihe 3 10,7 kWh auf 100 Streckenkilometer. 40 % entfallen auf die Überwindung des Luftwiderstandes. Bei 300 km/h sind es bereits 80 % der aufzuwendenden Energie. (Kuhne 2015 s.u.)

Mal abgesehen davon, dass wir CO2 für ein überlebenswichtiges Spurengas halten und dieses wiederum wenig Einfluss auf die Klimaerwärmung hat (jedenfalls konnte bisher wissenschaftlich  nicht nachgewiesen werden, dass der Mensch allein hierfür verantwortlich sein soll) und von daher gesehen Reduzierungsstrategien keinen großen Sinn machen, ist das Öko-Versprechen der staatseigenen Bahn eher propagandistisch zu sehen, da nur 60 % der Strecken bisher elektrifiziert sind.

Das Ökoversprechen gilt auch nicht für den Güter- und Nahverkehr und für die zahlreichen sonstigen Liegenschaften einschließlich der bahneigenen Schenker-Spedition. Einstweilen bleibt die grüne Mär vom Ökostrom der Bahn daher nichts weiter als eine große Show.

Und wenn die Bahn zusammen mit der Bundesregierung bis 2038 es tatsächlich schaffen sollte, alle Bereiche mit 100% Ökostrom zu versorgen, dann werden sich drei brennende Fragen erneut stellen: wie soll die Grundlast ohne Bahnstromkraftwerke  sichergestellt werden ? Und wie wird sich das auf die Pünktlichkeit sowie auf die Tarifpolitik auswirken?  Denn Ökostrom ist dreimal so teuer wie konventioneller Strom. Wir sind gespannt.

Bis dahin: gute Fahrt mit „100% Öko“!

Anmerkung der EIKE-Redaktion

Der Beitrag entstammt der Dezember 2020 Ausgabe der Reviekohle-Energienachrichen. Wir danken der Revierkohle und bekunden unsere volle Unterstützung der deutschen Kohleverbrennung. Da zunehmendes CO2 das Pflanzenwachstum und damit die Welternährungsernten erhöht und da bis heute kein wissenschaftlicher Nachweis einer maßgebenden oder gar gefährlichen globalen Erwärmung vorliegt, halten wir alle direkte CO2-Vermeidung oder gar gesellschaftspolitische Vorhaben bis hin zur „großen Transformation“ oder dem „great reset“ als eine neue Art von gefährlichem Sozialismus.

Nach kommunistischem Sozialismus, National-Sozialismus soll es nun offensichtlich in den Öko-Sozialismus gehen. Die Folgen waren und sind stets die gleichen: Abschaffung von Demokratie, Freiheit und konträrer Diskussion bis hin zu brutaler Diktatur. Alle Bewegungen, ob weltlich oder religiös, die absolute Umwälzung planen, haben noch stets mit Mord, Totschlag und unzähligen Opfern geendet.

 

 

Quellenhinweise:

Hamburger Abendblatt vom 27.11.2020;

S-Bahn 4.de, Fahrgastinformation der DB Energie GmbH vom 28.11.2017;

S-Bahn-Aktuell vom 08.12.2019, Hildesheimer Presse vom 11.10.2019; Energieexperten. org vom 05.02.2012;

Stern vom 12.09. 2019;

Horizont.net vom 25.09.2020;

Kupferinstitut.de vom 09.02. 2020;

Gruen. Deutschebahn.com: Wasserkraft ist unser Zugpferd, (Hauspostille Nr. 16 vom Nov. 2020;

Inside-Bahn.de vom 13.11.2019; Kuhne, Manfred: Energieverbrauch von Bahn und Flugzeug, in: airliners.de vom 22.09. 2015;

Integrierter Bericht, Deutsche Bahn (Hrsg.) Frankfurt 2019;

Welt vom 04.12.2009 und 11.09.2019;

Frankfurter Rundschau vom 2.4.2018; Deutsche Welle vom 27.11.2020;

DB Energie GmbH, wikipedia;

Der Spiegel vom 19.11.2020 sowie RK-Redaktion vom 11.12.2020

 

 




Hurra – keine neuen Windräder mehr, wir haben schon zu viel Ökostrom !

Hier der zugehörige ZDF-Teletext vom 27.Juni 2020 vollständig im Wortlaut:

Viel Sonne und Wind: Ökostrom-Rekord im ersten Halbjahr                                  

Viel Wind und Sonnenschein in der ersten Jahreshälfte haben die Erzeugung von Ökostrom in Deutschland auf ein Rekordhoch getrieben. Von Januar bis Juni wurden nach Berechnungen des Energiekonzerns Eon rund 126 Milliarden Kilowattstunden „grüner“ Strom ins Netz eingespeist. Das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Diese Menge an Ökostrom reiche rechnerisch aus, um den Strombedarf sämtlicher Haushalte in Deutschland und den Niederlanden zusammen für das ganze Jahr zu decken„.

Was für eine gute Nachricht!

Dann brauchen wir ja keine neuen Windräder und Solarpanelen mehr!

Alle Gegenwind-Bürgerinitiativen werden sich freuen, und es herrscht wieder Frieden und Sonnenschein in aller Herzen unseres schönen Deutschlands. Aber Moment mal! Nur „die Haushalte“ schreibt das ZDF. Und was ist mit der Industrie? Zugegeben, das ist eine ganz schön kleinliche Frage. Denn Ihr, liebe grüne Windradfreunde mit Euren niedlichen Spatzengehirnen (Kobalt gleich Kobold,  Stromnetz ist Speicher, Strom kommt aus der Steckdose…., Ihr wisst schon), braucht doch gar keine Industrie! Eure lieben Grünjournalisten schreiben das doch unentwegt, dann muss es wohl stimmen. Weg mit Kohle, Uran, Gas, denn Wind, Sonne und Partys feiern reichen vollkommen. Also ist dieses lästige Industrie-Problem schon mal gelöst.

Aber was ist mit unverschämten Fachkritikern? Die behaupten doch frech, dass der Wind sehr oft ausbleibt und die Sonne angeblich nachts nicht scheint – habt Ihr etwa solche Behauptungen jemals ernst genommen? Nein, na also. Und dann ist auch noch das ZDF feige: Schreibt in seinem Text doch tatsächlich „rechnerisch“ und dies sogar im Konjunktiv „reiche aus“. Was meinen die denn damit, wollen die sich distanzieren oder nur ausdrücken, dass es jemand anderes gesagt hat? Ist so ein Herumeiern der ZDF-Teletextler etwa die richtige Haltung, wie wir sie alle bald gesetzlich vorgeschrieben bekommen?

Daher mein Ratschlag an Euch, liebe Windradgrüne von überall und insbesondere von den Medien: Gaa..nich um kümmern bei unverschämter Kritik! Mit rechnen oder „rechnerisch“ hat Euer grünes Kränzchen ja glücklicherweise nichts am Hut. Das haben nur die Profiteure, die diesen Windrad-Dingsbums bauen, verkaufen und dafür üppige Subventionen aus unseren und auch Euren Steuern abgreifen. Halt, eh ich’s vergesse, die von der Windradindustrie geschmierten Bürgermeister und Lokalpolitiker haben’s natürlich auch mit rechnen – in ihre eigene Tasche hinein selbstverständlich. Nur Ihr nicht „un det is jut so“ (Zitat Wowereit). Für Euch ist rechnen überflüssig, macht heute alles der Computer.  Kritik an Eurer schönen neuen Windräderwelt ist ohnehin nur lächerlich, denn das große grüne Bild stimmt doch. Und da seid Ihr ganz vorne und liegt ganz toll richtig, Bravo!

Zu allem Überfluss faseln Fachkritiker auch noch etwas von zu geringer Leistungsdichte der Erneuerbaren und den daraus folgenden irren Material-, Landschaftsverbräuchen. Sie fabulieren auch vom Umbringen von Störchen bis hin zu Fledermäusen und vom Windrad-Infraschall, der Anrainer zur Verzweiflung treibt. Liebe Windradgrüne und Euch zuschreibende Jounalisten/Journalistinnen, hört bloß nicht auf diesen Unsinn! Erstens kapiert Ihr es wegen Euren verpassten Mathe-, Technik- und Physikunterrichts sowieso nicht, und außerdem: Was sind schon Physik, Technik oder gar Mathe? Unnützes Zeugs, steht in unverständlichen Büchern und hat mit der viel besseren grünen Wirklichkeit nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Soweit alles paletti in der schönen neuen Welt der Erneuerbaren. Aber nun, liebe Windrad- und Solarzellen-Grüne sowie liebe Grünschreibende, Ihr solltet jetzt besser weghören – ist nämlich nichts für Euch. Denn das mit der mangelnden Leistungsdichte und dem Flatterstrom aus Wind und Sonne findet man (hier), (hier), (hier), (hier). Die Verfasser dieser humorlosen Kritik am grünen Energiewende-Wolkenkuckucksheim sind leider von EIKE – also ganz böse Buben. Dummerweise erzählen aber auch die drei Haupt-Physikordinarien der Universität Heidelberg (hier) so etwa das Gleiche wie diese beiden EIKE-Bösen. Und auch ein nicht ganz unbekannter Ökonom namens Prof. Hans-Werner Sinn (hier, hier) erzählt Analoges. Weitere party pooper, die es auch noch erzählen, lassen wir weg – wird sonst zu lang.

Doch was soll’s. Entscheidend sind ausreichend viele Wähler mit ebenso grün-nachhaltigen Spatzengehirnen wie die in Euren Köpfen. Die wurden nämlich über die Jahre von Euren lieben Journalistenfreunden mit permanentem Grüngeschreibsel völlig verblödet und kreuzen Euch infolgedessen begeistert auf dem Wahlzettel an. Schließlich wollen sie auch die Welt auf Kosten Deutschlands retten und lassen sich dafür klaglos ihre Steuern im Wind verbrennen, ohne aufzumucken. Und die wohnen auch meist in der Stadt und haben deswegen kein Windrädchen neben ihrer Wohnung. Ist zwar dummes Stimmvieh, aber für Euch ganz super, da muss man wirklich gratulieren.

Ihr seid nun gefragte Leute bei der nächsten GroKo. Da braucht Euch kleinliches Herumkritisieren nicht zu jucken. Außerdem solltet Ihr dann das Wahlalter noch unbedingt um weitere Jahre herabsetzen, wir schlagen 12 Jahre vor, dann seid Ihr nie mehr zu toppen. Die Euch zuschreibenden Zeitungen werden’s super begründen können. Ihr lieben Grünverseuchten habt zwar von Tuten und Blasen keine Ahnung, dafür seid Ihr aber umso liebenswerter. Dass gerade Kinder und Jugendliche mit grün-rotem Quatsch und der Weltrettung superleicht zu ködern sind, das wisst Ihr noch glücklicherweise ganz gut.

Darf man trotz dieser schönen Entwicklung ein kleines Caveat anmerken? Es wird vielleicht brenzlig, wenn wir hierzulande nur noch Multi-Kulti, keine Industrie, nur noch Partys und keine Polizei mehr haben – so wie fast schon in unserer sexy Hauptstadt Berlin. Dort ist die Polizei gesetzlich schon so gut wie verboten, und der Rest passt ebenfalls gut dazu. Pardon, liebe Berliner, wir wollten mit dieser Anmerkung nicht einseitig sein, denn das grüne Stuttgart ist auch nicht mehr weit weg von Euren lässig-schönen Verhältnissen Und interessant-spannende Drogenszenen wie im Görlitzer Park gibt’s inzwischen auch in anderen deutschen Großstädten. Es steht also alles bestens.

Um nun aber wieder auf Euch zu kommen, liebe Windradfreunde und liebe Grünschreiberlinge, weil ich’s sonst noch vergesse:  Leider wird bald das Geld fehlen, um Eure wertvollen beruflichen Tätigkeiten zu bezahlen. Mit Produktivem habt Ihr’s nämlich nicht so. Ihr kümmert Euch lieber um lebenswichtige Fächer wie Kommunikationspsychologie oder Theaterwissenschaft, die im globalen Wettbewerb so richtig punkten und reinhauen. Daher wünsche ich Euch alles Gute für die Zukunft.




100 % Ökostrom für das Hahn-Meitner-Institut – oder, wie man klaren Betrug mittels Milchmädchen­rechnung dem Steuerzahler aufdrückt.

Sehr geehrter Herr Liebe,

besten Dank für Ihre Information über den Ökostrombezug des Hahn-Meitner-Instituts aus Skandinavien Sicher wird es sich dabei um „reinen“ (oder „sauberen“) Wasserkraftstrom aus Norwegen handeln (doch nicht etwa um den so „gefährlichen“ Atiomstrom aus Schweden!). Dabei besteht allerdings die „Gefahr“, das dieses schöne Land seinen Status als „Klima-Primus“ verliert! Wenn sie ihren gesamten Wasserkraftstrom verkaufen, werden sie wahrscheinlich Kohlestrom (PFUI!) für ihren Eigenverbrauch einsetzen müssen!

Werden sich die Norweger/Skandinavier trotzdem nach wie vor nur geringe CO2-Emissionen anrechnen lassen – und die Deutschen lassen sich ebenfalls niedrige Emissionenen anrechnen, weil sie ja Ökostrom aus Skandinavien einsetzen? Ist ja auch nur ein kleiner Betrug, den keiner bemerkt…

Für mich ist das alles sehr interessant, weil ich in einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung genau dieses Thema vor zwei Jahren angeschnitten habe. Es gab viel Zustimmung – und großes Schweigen von den Verantwortlichen für dieses Betrug. Lesen Sie den Beitrag in der Anlage! Ufer, Tappert Interview Ökostrom für Leipziger Verkehrsbetriebe. LVZ 120218

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Ufer

Dr. rer. oec., Ing. Dietmar Ufer

Grünewaldstr. 1

04103 Leipzig

(Klimanotstandszone)

E-Mail: Ufer-L@t-online.de

 

—–Original-Nachricht—–

Sehr geehrter Herr Dr. Ufer,
ihre Beiträge zu verschiedenen Themen finde ich immer sehr Interessant. Besonders gefiel mir der Disput über den Ökostrom. Etwas ähnliches kann ich hier zum besten geben. Ich arbeitete im Hahn-Meitner-Institut in Berlin-Wannsee (heute HZB) und bekomme deren Informationszeitung „Lichtblick“ zugeschickt. In einer Ausgabe wurde mitgeteilt, dass das Institut zu 100% Ökostrom aus Skandinavien beziehen wird. Das interessierte mich natürlich wie das technisch realisiert wird. Aber lesen sie bitte selbst.
Sowas kann man nur Volksverdummung nennen.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Liebe

 

Kommentar der EIKE Redaktion:

Auszug aus dem „Lichtblick-Artikel“(Teaserbild oben)
Die Energiemanagerin Carina Hanke schreibt u.a. darin: „Dadurch erhöhte sich der Arbeits-Preis pro Kilowattstunde leicht um 2 Cent“.
Bei den Mengen, die das HZB verbraucht, dürfte es sich um eine satte Preiserhöhung von ca. 10 % handeln. Zu Lasten des Steuerzahlers versteht sich.
Denn das HZB zahlt eh eine separate Anschlussgebühr für ihre satten 57 GWh p.a. Verbrauch (57.000.000 kWh) -Tendenz steigend- und dazu einen niedrigeren Industriearbeitspreis.

Bezogen auf ihren Verbrauch erhöhte sich dadurch die Rechnung des HZB mal eben um 0,02 € x 57*10^6 = 1,14 Mio €! Tendenz steigend wie oben angemerkt wird.

Das ist die leichte Arbeitspreiserhöhung.
Frau Hanke vermeidet eine einfache Dreisatzrechnung, wohl um ihre Leser nicht zu überfordern, dafür geht sie aber ins Volle mit ihrer Propaganda. Und von Öko-Strombezug aus Skaninavien ist im „Bekennerschreiben“ der Frau Hanke an den Frager auch keine Rede mehr. Nur vom „normalen Strommix“ (wie auch anders), aber „eingesparten“ 17.400 t CO2. Die müssen dann wohl vom Himmels fallen. Im Normalsprech des Normalbürgers nennt man ein solches Vorgehen „Etikettenschwindel“ oder offiziell Betrug. Eigentlich überall ein Fall für den Staatsanwalt. Nur nicht im EU-Deutschland.
So einfach kann „Klimaschutz“ sein.




Windkraftanlagen sind reine Geldverschwendung – für die Bürger, nicht für die Profiteure

Diese Zahl muß man sich auf der Zunge zergehen lassen – 364 Millionen Euro, mehr als eine Drittelmilliarde! Das ist der Betrag, den die Bundesnetzagentur den Windrad-Anbietern 2019 ohne Leistung überwies – für das erste Quartal! Macht schlappe 121 Millionen pro Monat. Das ist nicht der Preis für in unsere Häuser geströmte Elektronen, nein, das allein ist der Betrag für nicht gelieferten Strom in der Größe von 3,23 tWh, der wegen Netzüberlastung nicht mehr in die Leitung paßte. Es war alles von Anfang an bekannt: Der Zappelstrom der Windräder (und Solarpaneele) ist für das landesweite Netz einer Industrienation unbrauchbar – mal kommt viel zu viel an, mal viel zu wenig. Wird zu viel geliefert, muß nach EEG trotzdem gezahlt werden. Daß die Nord-Süd-Leitungen Deutschlands nicht ausreichen, um den Strom von den windreichen Küsten zu den Großverbrauchern der schwäbisch-bayerischen Industrie zu leiten, war ebenfalls von Anfang an bekannt. Kein Wunder: In einem modernen Industrieland mit grundlastfähigen Fossil- oder Kern-Kraftwerken sind Riesenleitungen für gewaltige Überproduktion nicht nötig. Früher mußte man nur ein paar zentrale Großmeiler anschließen, heute ein Riesenheer von 30.000 Windrädern, eine Million (!) Sonnenkraftanlagen und viele, viele Biogasanlagen. Ein Kollege aus Indien erzählte mir, in seinem vernünftigen Land gebe es auch Windräder, aber nur für lokale Energieversorgung in der Landwirtschaft oder für abgelegene Dörfer. Ins nationale Netz würde von denen nichts eingespeist.

2019 war „außergewöhnlich windschwach“, wie Wolfram Axthelm vom Lobbyverein Bundesverband WindEnergie (BWE) meint. Zum Unglück der Verbraucher, denn im ersten Vorjahresquartal mußten wir Stromkunden „nur“ 228 Millionen Euro für Ausfälle berappen. Eigentlich ist es Zeit für einen Verbraucher-Aufstand in Deutschland. Wir haben in Europa mit die höchsten Strompreise. Seit 2.000 ist der Betrag um 118% von 13,94 auf 30,43 Cent pro kWh gestiegen. Den höchsten Anteil dabei haben dabei Steuern und Umlagen – satte 57 Prozent. Man sieht: Ohne das rotgrüne und Merkels Erneuerbare Energien-Gesetz und die plötzliche völlig ungeplante „Energiewende“ hätten wir einen sozial ohne weiteres verträglichen Strompreis – der geneigte Leser sei an die vielen Stromsperrungen im Lande erinnert. Stromsperrungen, weil arme Bürger die Abgaben für die Milliardäre und Millionäre nicht mehr zahlen können – dafür wünschte man sich ein „Fridays for…“!

Ein paar offizielle Zahlen:

Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE)

Gelieferte Energie Windkraft, Januar bis Juni 2019: rund 67 tWh

Gelieferte Energie Braunkohle, Januar bis Juni 2019: rund 53 tWh

Gelieferte Energie Steinkohle, Januar bis Juni 2019: rund 26,4 tWh

Gelieferte Energie Kernkraft, Januar bis Juni 2019: rund 34,7 tWh.

Angeblich machen die „Erneuerbaren“ (Wind, Sonne, Biomasse, Wasser) einen Nettostromanteil von 47% aus, wobei Fachleute eher von etwa 15% ausgehen, da die Regierung und die Profiteure stets von der Nennleistung der Windräder und Solarpaneele ausgehen, die die maximal mögliche, also rein theoretische Leistung, beziffern.

Die konkreten Zahlen, offiziell, lauten: 125 tWh kämen von „Erneuerbaren“, das Gesamtvolumen betrage 245 tWh. Wenn beim Ökostrom-Anteil gepfuscht wird, ist das Gesamtvolumen dann falsch angegeben, oder nur der Anteil der herkömmlich erzeugten Leistung? Man kommt sich vor wie ein DDR-Bürger anno `86 beim Schauen der Aktuellen Kamera……

 




Was die Monopolkommission unterlässt!

Auf Wissenschaftler und Experten mit Scheuklappen sollte man sich lieber nicht verlassen. Nur Scheuklappen für Pferde haben ihre Berechtigung: Die Vierbeiner sollen nur das von Reiter oder Kutscher vorgegebene Ziel antraben, Scheuklappen sie bekanntlich davon nicht ablenken. Aber Wissenschaftler und Experten sind keine Pferde, sondern wichtige Ratgeber. Wenn nämlich Sie ein Ziel ansteuern, sollten sie über den Horizont ihres begrenzten Fachgebietes hinausblicken können, auch andere wissenschaftliche Disziplinen im Blick haben und bedenken, ob das Ziel, das sie als Ratgeber anzusteuern beauftragt sind, auch wirklich sinnvoll ist. So zu verfahren, ist umso wichtiger, je mehr die Spezialisierung auch in den Wissenschaften immer weiter ausufert und Detail-Wissen wichtiges Allgemein-Wissen zurückdrängt. Blicke über den Zaun ihres verengten Fachgebietes zu werfen, wäre auch der deutschen Monopolkommission anzuraten. 

Den Kernpunkt der Kritik an der Energiewende lässt die Monopolkommission aus

Neulich hat diese Kommission*) der staatlichen Energiewende-Politik ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Sie tut das in ihrem Sondergutachten zur Energiepolitik, das  sie alle zwei Jahre vorlegt.**) Dabei beanstandet sie die Energiewende allerdings nicht grundsätzlich, obwohl diese Politik staatliche Intervention pur ist: Die Energiewende-Politik schaltet in der Stromerzeugung den Wettbewerb zwischen den Energieträgern aus und beglückt die Erzeuger von Wind-, Solar- und Biogasstrom mit hohen Subventionen, diktiert auf diese Weise die Strompreise und treibt sie nach oben. Subventionen und Preisdiktat sind nicht Wettbewerb. Sie fördern den Wettbewerb nicht, sie zerstören ihn. Eben in diese Wunde der Energiewende müsste die Monopolkommission den Finger legen. Das aber tut sie nicht.

Verfangen im interventionistischem Klein-Klein – Funktionsfähiger Wettbewerb sieht anders aus

Stattdessen befasst sie sich damit, wie der Staat mit seiner Intervention die Energiewende effizienter hinbekommt. Sie kritisiert herum an der Ausführung, bemängelt die Ausschreibungen der Kommunen für Gas- und Stromleitungen, kritisiert die Menge an Regulierungen, Zielen und Steuerungswirkungen als nur noch schwer überschaubar, mahnt das konsequente Vermeiden von CO2-Emissionen an, wirft dem Gesetzgeber Stückwerk vor, hantiert an allen möglichen Stellschrauben, gibt überaus zahlreiche Handlungsempfehlungen. Kurzum, so, wie sich der Staat mit seiner unsäglichen Energiewende-Bürokratie im Regelungsdickicht verfangen hat, das immer neuen Höhepunkten zustrebt – wie das bei staatlichen Interventionen üblicherweise der Fall ist und es der Wirtschaftswissenschaftler Ludwig von Mises schon in den 1930er Jahren dargestellt hat – so verliert sich in diesem interventionistischem Klein-Klein auch die Monopolkommission. Funktionsfähiger Wettbewerb, für den sie eintreten soll, sieht anders aus. Von der Monopolkommission muss der Bürger erwarten, dass sie wettbewerbspolitisch verfehlte Gesetzgebung nicht mit Ratschlägen zur besseren Anwendung unterstützt, sondern sagt, dass sie wettbewerbspolitisch verfehlt ist.

 

Was die Monopolkommission fahrlässig versäumt

Die Klimaschutzpolitik, mit der die Wende zum „Ökostrom“ offiziell politisch begründet wird, stellt die Monopolkommission nicht infrage, nimmt sie (fahrlässig) als gegeben hin. Man mag einwenden, es sei doch auch nicht ihre Aufgabe, darüber zu befinden, ob das anthropogene CO2zu höheren Temperaturen auf der Erde führt und daher das gegenwärtige Klima zu „schützen“ ist. Gewiss, das soll sie nicht und kann sie nicht. Aber andere können das: Naturwissenschaftler. Das Wenigste aber, was auch die Mitglieder der Monopolkommission in den vielen Jahren mitbekommen haben müssen, ist, dass diese CO2-Erwärmungsthese wissenschaftlich alles andere als einhellig geteilt wird, nicht bewiesen und damit zumindest umstritten ist.***)  Was bestritten ist, ist nicht unumstößlich belegt. Was nicht belegt ist, darf nicht zu einer Politik werden, die ruinöse Folgen hat.

Worauf die Monopolkommission wenigstens hinweisen müsste

Wenn sie das also wissen und sich zusätzlich kundig machen können, dann müssen sie sich – gerade weil sie  Ökonomen und Unternehmensführer sind – klarmachen können, dass man auf unbewiesene, umstrittene Thesen keine so leichtsinnige, folgenschwere und super-teure Politik wie die der Energiewende aufbauen darf. Und würden sie sich zusätzlich kundig machen, dann würden sie sogar darauf stoßen, dass dieses Ökostrom-Trara sehr wahrscheinlich aus ganz anderen Gründen stattfindet, als die Erde vor (vorgeblich) anthropogener Erwärmung zu schützen. Die Monopolkommission hätte also Grund und Verpflichtung genug, auf diesen Leichtsinn und diese Folgenschwere wenigstens hinzuweisen und so die Fragwürdigkeit der Energiewende öffentlich zu machen. Auf gute und unwiderlegliche Gründe gegen den Strom aus „erneuerbaren“ Energien (EE-Strom) kann sie sich dabei berufen, vor allem auf diese:

Die fünf naturgesetzlich bedingten Hauptmängel der Energiewende

1. Wind und Sonnenlicht haben eine viel zu geringe Energiedichte. Das heißt: Um sie zu nutzen, ist zwangsläufig ein riesiger Flächenbedarf nötig mit zigtausenden Windkraft- und Fotovoltaik-Anlagen. Das gilt ebenso für den Energiepflanzenanbau zur Herstellung von „Biogas“.  (Näheres zur Energie- oder Leistungsdichte hier).

2. EE-Strom ist unzuverlässig. Denn Wind und Sonne scheinen, wann sie wollen, und nicht, wann sie sollen. Sie erzeugen daher nur wetterabhängigen Zufallsstrom, auch Wackelstrom genannt. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn immer mehr EE-Anlagen in Betrieb gehen. Sie sind ebenso unsicher sind wie weniger Anlagen Denn es gibt Wetterlagen, in denen alle Anlagen überhaupt keinen Strom erzeugen, unabhängig davon, wieviele es sind. Denn 26 500 Anlagen liefern bei Windstille genauso wenig Strom wie 170 000, nämlich Null. Das Gleiche gilt für Solaranlagen mit ihrem Strom aus Sonnenschein. Wasserkraft lieferte  2016 nur 3,3 Prozent des Bruttostroms, und ein weiterer Ausbau ist in Deutschland nicht möglich.

3. Wetterabhängiger Zufallsstrom bedeutet schlechte Regelbarkeit. Dadurch kann man mit ihm die erforderliche Netzstabilität nicht sicherstellen – im Gegensatz zu Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken. Nur diese drei Letztgenannten vermögen es, die Soll-Netzfrequenz von 50 Hertz stabil zu halten. Schon bei einer Abweichung von 0,2 Hertz von der Sollfrequenz besteht die Stromausfall-Gefahr, kann es zappenduster werden. Daher ist Zufallsstrom nicht grundlastfähig, also nicht in der Lage, den jeweiligen Strombedarf jederzeit sicherzustellen.

4. Der Nutzungsgrad von EE-Strom ist zu gering. Bei Windkraftanlagen liegt er bei knapp 20 Prozent ihrer Nennleistung, bei Solaranlagen (Fotovoltaik) um 10 Prozent. Das heißt: Diese „Stromfabriken“ stehen zwischen 80  und 90 Prozent der Zeit eines Jahres still. Das ist Verschwendung pur.

5. Strom ist in der nötigen Größenordnung nicht direkt speicherbar. Was die Verbraucher an Strom gerade abfordern, muss sekundengenau in der gleichen Menge auch erzeugt werden. Oder umgekehrt formuliert: Strom muss, sowie erzeugt, auch sofort verbraucht werden – innerhalb einer Zehntel Sekunde. Wenn Wind und Sonne mehr Strom erzeugen, als gerade benötigt wird und der Überschuss nicht im Ausland unterzubringen ist, müssen die EE-Anlagen abgestellt werden. Technische Tricks, diesen Strom indirekt zu speichern, indem man die elektrische Energie zum Beispiel in gasförmige Energie (Methan) umwandelt (Power-to-Gas-Verfahren), haben einen extrem schlechten Wirkungsgrad, bei dem drei Viertel der Energie verloren gehen. Sie sind daher unglaublich teuer, also sehr unwirtschaftlich. Rein technisch ist zwar vieles möglich, aber nicht alles technisch Mögliche ist auch sinnvoll und bezahlbar.

Für die Stromverbraucher ist das Gutachten letztlich so gut wie wertlos

Diese fünf Mängel sind naturgesetzlich bedingt. Sie hängen dem EE-Strom unausweichlich und unwiderleglich an wie ein schwerer Klotz. Es sind daher inhärente Mängel. Schon sie allein genügen, um von der Stromerzeugung mittels Wind und Sonne  die Finger zu lassen. Trotzdem tun Bundesregierung, Politiker aller Altparteien und die Profiteure der Energiewende-Politik so, als gäbe es diese Naturgesetzlichkeit nicht. An dieser Missachtung wird die Energiewende letztlich auch scheitern. Aber erst nach horrenden Kosten für Bürger, Unternehmen und Volkswirtschaft. Da dies die Folge des zerstörten Wettbewerbs in der Stromerzeugung ist, ist das Sondergutachten für Stromverbraucher letztlich so gut wie nichts wert.

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*) „Die Monopolkommission besteht aus fünf Mitgliedern, die über besondere volkswirtschaftliche, betriebswirtschaftliche, sozialpolitische, technologische oder wirtschaftsrechtliche Kenntnisse und Erfahrungen verfügen müssen.“ (hier). Beraten soll sie Bundesregierung und Gesetzgeber zur  Wettbewerbspolitik, zum Wettbewerbsrecht und zur staatlichen Regulierung. Im Wesentlichen geht es darum zu beobachten und zu untersuchen, wie es um den Wettbewerb bestellt ist, und zur Wettbewerbsentwicklung Stellung zu nehmen.

**) Sondergutachten 77: Energie 2017: Gezielt vorgehen, Stückwerk vermeiden (hier). Es ist das sechste zum Energiemarkt und 154 Seiten lang. Der volle Text des Sondergutachtens hier. Die gesetzliche Grundlage ist Paragraph 62 des Energiewirtschaftsgesetzes.

***) Kritisch zur Energiewende und Klimaschutzpolitik Stellung bezogen hat als einzige deutsche Partei die AfD: „Die Untersuchungen einiger Institute zur langfristigen Entwicklung des Klimas aufgrund menschlicher CO2-Emissionen sind sehr unsicherheitsbehaftet, teilweise widerlegt und beruhen nur auf Computer-Modellen. Das Klima hat sich in der Erdgeschichte stets, also auch vor der Industrialisierung und ohne menschlichen Einfluss verändert. Die AfD tritt dafür ein, die Klimaforschung, soweit sie lediglich auf Computer-Modellen basiert und nicht ergebnisoffen betrieben wird, nicht weiter zu fördern und die einseitige Darstellung des anthropogenen CO2 als vermeintliche Ursache von befürchteter Klimaerwärmung aufzugeben.“ (Aus dem Wahlprogramm der AfD Schleswig-Holstein). Ähnlich formuliert ist es im Grundsatz- und Wahlprogramm der AfD-Bundespartei.

Übernommen vom Blog des Autors hier




Wie dank SPD-Super Martins genialer Idee die Energiewende gerettet wird

Bündnis Bürgerenergie BBEn: [1] Lernen und Vielfalt wieder zulassen!“ 

Der Artikel auf der Homepage des Bündnisses Bürgerenergie ist ein Interview mit der „EEG-Person“ der SPD. Wie inzwischen „üblich“, keine Fachperson mit technischem Wissen über Energie, aber als Politikwissenschaftlerin sicher mit dem über die richtige Meinung darüber:
[1] Die promovierte Politikwissenschaftlerin Nina Scheer, seit 2013 im Bundestag, ist Ansprechpartnerin für erneuerbare Energien und Umweltwirtschaft der SPD-Fraktion und seit 2010 Vorstand der Hermann-Scheer-Stiftung.

Ergänzt sollte werden, dass Nina Scheer, die Tochter des SPD Solarheilands Hermann Scheer ist, der in seinen diversen Solarverbänden und -Vereinen immer dieselben Personen unterbrachte und auf diese Weise eine enorme öffentlich Vielfalt vortäuschte, die es nie gab.

Der Verein „Bündnis Bürgerenergie“ und die Redaktion von Klimaretter haben ein Anliegen, welches Gegenstand einer intensiven Befragung ist:

 

Das Herz der Energiewende schlägt nicht mehr richtig

[1] klimaretter.info: Frau Scheer, die Bürgerenergie – dezentral, demokratisch und ökologisch – gilt als Herz der Energiewende. Das schlägt inzwischen aber nicht mehr richtig. Was muss politisch passieren, damit sich das wieder ändert?
Die politisch versierte Fachfrau kennt sich aus. Sie kann alle Schlagwörter (flexibel, Speicher, Netze, ganz modern: sektorübergreifend) abspulen und weiß auch den Kern des EEG-Lösungs-Problems ganz spontan: Mehr Subventionen (ökologische Voraussetzungen) und schließlich das aktuelle Zauberwort, um den Ökostrom doch noch billiger als konventionellen zu machen: Den Preis der konventionellen Stromerzeugung durch CO2- Kosten massiv zu erhöhen.
[1] Nina Scheer: Dazu braucht es vor allem Anreize, damit die Energie vor Ort wirtschaftlich genutzt werden kann, sowohl durch Kommunen und Stadtwerke als auch durch Bürgerinnen und Bürger und ihre Verbünde. Diese Anreize müssen flexible Stromangebote, Speicher und Netze einbeziehen und auch sektorenübergreifend sein, sonst kann die Rechnung nicht aufgehen.
Damit Wirtschaftlichkeit und Markt aber richtig funktionieren können, müssen erst einmal auch sozial-ökologische Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehören für mich eine angemessene Bepreisung von Schadstoffen oder anderweitige Maßnahmen, die das Emittieren unterbinden.

 

Dabei ist unser EEG weltweit als unausweichlich und attraktiv erkannt

Sie hat auch gelernt, dass Illusionen als Argument bei Themen welche (in Deutschland) von der Politik gesteuert werden meistens auf gläubiste Moderator*innen treffen und ist (als nicht-Technikerin) wohl fest davon überzeugt, dass Psychologie die physikalischen Probleme des Ohmschen Gesetzes problemlos lösen kann. Ganz sicher kennt sie die Intention von Klimaretter als Sprachrohr „ihrer“ Energieberaterin ebenfalls sehr genau:
[1] Nina Scheer: Es gibt massive Bestrebungen, den Ausbau der Erneuerbaren zu bremsen. Seit diese weltweit als unausweichlich und attraktiv erkannt werden, will allerdings keiner mehr offen gegen die Energiewende wettern – stattdessen entsteht ein eigenes sogenanntes Wording.
Nur weil ständig gesagt wird, der EEG-Strom sei teuer, fehlt ihm hier die Akzeptanz

Und dann erklärt Sie, welche besonderen Lösungen nur die SPD bietet, um der Energiewende zum sicheren Erfolg zu verhelfen. Einmal muss man den Bürgern (noch) konsequenter einbläuen, dass Anordnungen der Politik immer zu Ihrem Guten sind und „Feindsender“ gefälligst nicht gehört werden sollen. Auch scheint Sie überzeugt zu sein, dass die Energiewende in Wirklichkeit gar nicht teuer ist, weil die auf den Stromrechnungen aufgedruckten (zweithöchsten in der EU) Preise nur vom Hörensagen kämen.
[1] Nina Scheer: Wenn die Menschen ständig gesagt bekommen, dass die Veränderungen um sie herum teuer, verkehrt und unnütz sind, werden diese Veränderungen erschwert oder bekämpft. Die laufende Akzeptanz-Debatte ist sicher auch Folge dieser Entwicklung.

 

Martin schlägt vor, dass Arbeitslose geschult werden. Diese werden sich dann um den EEG-Strom kümmern

Zum Schluss erklärt Sie einen genialen EEG-Lösungsvorschlag mit ihrem neuen SPD-Vorsitzenden: Arbeitslose werden geschult, damit sie sich „um den Strom kümmern können“.
In Zukunft wird nämlich jemand, der sich weigert, oder dem das Geld fehlt, sich „um den Strom selbst zu kümmern“ ihn nicht mehr bezahlen können. Aber bald werden Arbeitslose*innen zu „Stromaktivierern“ qualifiziert und wissen es dann genau. Und dank dieser Qualifizierung kann er dann versuchen, ihn von des Nachbars Grenzen „zu sich hinüber zu schaufeln“. Das geht ganz einfach, weil dabei eine App auf dem Smartphone hilft. Wer diese dank konsequenter Qualifizierung zu bedienen gelernt hat, bekommt seine Energie künftig so problemlos von den Nachbarn, wie früher von seinem Versorger (der ihn, weil er es nicht bezahlen kann, nicht mehr beliefert).
[1] Nina Scheer: Für eine erfolgreiche Abkehr vom fossilen Energiesystem brauchen wir massive Struktur-, Investitions- und Qualifikationsprogramme, die den Menschen und Regionen des Wandels nutzen. Insofern kann auch das von Martin Schulz vorgeschlagene „Arbeitslosengeld Q“ [2] einen wichtigen Anknüpfungspunkt bieten, am besten in Kombination mit einer wirksamen Schadstoffbepreisung.

BBEn [1] René Mono: Die Verbraucher wurden lange dazu erzogen, sich nicht um ihren Strom zu kümmern, sagt René Mono, Vorstand beim Bündnis Bürgerenergie. Jetzt geht es darum, sie zu aktivieren. Die Technik für die nächste Stufe der dezentralen Energiewende ist da: Neue Smartphone-Anwendungen machen den „Strom von nebenan“ möglich.

Es erinnert etwas an die Zeit, als Arbeitslose gefördert wurden, sich selbständig zu machen und darüber die unterstellende Erklärung kursierte: Wenn jeder Arbeitslose selbständiger Frisör geworden ist und einem anderen „arbeitslosem Frisör“ die Haare schneidet, hat jeder eine sinnvolle Beschäftigung, einen sicheren Umsatz, und er zahlt Steuern und Sozialabgaben.
Das Fördermodell wurde aus mehreren Gründen wieder eingestellt.

Nun ist nicht einmal diese Idee ganz neu. Die zu Energieberatern geschulten Arbeitslosen sind die Vorstufe. Auch diese lösen keines der EEG-Probleme, dürfen aber qualifiziert erklären, dass Energie nur dann teuer ist, wenn man sie verwendet, wer darauf verzichtet, davon jedoch überhaupt nichts bemerkt. Und der Staat löst das Problem, indem er den Bürger verstärkt überwachen lässt und ihn verdonnert, die Geräte dafür selbst zu bezahlen:
EIKE: Intelligente Stromzähler für Dummerchen jetzt Pflicht,
obwohl ein Kleinverbraucher nicht einmal die laufenden Zusatzkosten des Zählers einsparen kann.
Solche Mechanismen waren eine in sozialistischen Ländern ebenfalls gern bemühte Lösungsmethode, wenn es etwas nicht gab oder unbezahlbar wurde.

Auffällig ist, wie diese Fachfrau (für Politikwissenschaft) ständig vom CO2 – dem für alle Grünpflanzen lebensnotwendigen Pflanzendünger – als Schadstoff spricht und damit zeigt, dass sie ebenfalls nur eine der vielen Sprechpuppen bildet, welche diesen Unsinn nachplappern. Leider liegt diese Fachdame damit voll im Trend, so dass sie selbst es gar nicht mehr bemerkt.
Ansonsten: Neue Ideen-Impulse sind auch von der „erneuerten“ SPD nicht zu erwarten.
Wie das Interview zeigt, legen die davon Profitierenden auch keinen Wert darauf. Zur Ehrenrettung: Dies ist nicht auf Deutschland beschränkt: EIKE: Großinvenstoren drängen darauf, CO2 mehr zu bepreisen, zur Fortführung von Subventionen als Teil der Klimapolitik

Ein Dank geht an das Redaktionsteam von klimaretter.info und die dahinter steckende Energie und Klimaberaterin C. Kemfert: Es gibt praktisch keine Seite, welche so konstant und wirklich wie am Fließband anschauliches Material zur Darstellung des „alltäglichen Klima- und EEG-Wahnsinns“ produziert.
Der Autor wäre gerne einmal dabei, wenn solche Thesen mit der „Beraterin“ in einem der Berliner „politischen Fachkreise“ besprochen werden. Wird dort darüber gelacht, oder nehmen die Anwesenden das ernst? Wahrscheinlich sind die (Wenigen, falls überhaupt), welche etwas Ahnung haben mucksmäuschenstill, um ihre Karriere nicht zu gefährden.

 

Quellen

[1]
BBEn: Lernen und Vielfalt wieder zulassen!

[2]
tagesschau.de: Schulz bekommt sein ALG Q
Der Vorstand der Sozialdemokraten spricht sich für die Einführung eines Arbeitslosengeldes aus, um Qualifizierungsmaßnahmen zu ermöglichen … Betroffene sollen unterstützt werden, sich um Weiterqualifizierung zu kümmern, sagte SPD-Generalsekretärin Katarina Barley im Anschluss der Vorstandssitzung. Es gehe um einen bislang nicht vorhandenen Rechtsanspruch auf Weiterbildungsmaßnahmen, den die SPD einführen will.

 




Legaler Betrug vom TÜV beglaubigt – Der TÜV, die Sandra und die grünen Elektronen

Alles so schön grün hier: »Bei unserem OSTSEE-STROM handelt es sich um ein ökologisch wertvolles Produkt.« So werben die Stadtwerke Rostock um ihre grünen, aber unbedarfteren Kunden und wollen ihnen noch ein wenig mehr Geld als ohnehin schon für den sündhaft teuren Strom aus der Tasche ziehen. (Hier)

»Ihre Vorteile liegen auf der Hand« säuseln die Werber: »Monatlich kündbar, keine Mindestvertragslaufzeit.«

Dann sollen Umweltgewissen und Geldbeutel aufgehen:

»Der Strommix setzt sich zusammen aus Wasserkraft und der Erzeugung über die emissionsarme und erdgasbetriebene GuD-Anlage in Rostock Marienehe. Er kommt gänzlich ohne Anteile aus Atom-, Kohle- und Ölkraftwerken aus.«

Und als krönendes Argument fügen sie dem erleichterten Kunden ein Siegel des TÜV bei:

»Zertifizierung geprüfter Ökostrom gem. VdTÜV Standard 1304.«

Na, wenn das nicht das umweltbewußte Herz beruhigt, was denn sonst? Der TÜV (»Wir machen die Welt sicherer!«) bescheinigt also gegen gutes Geld grüne Ideologie. Zertifizierungen sind nun mal nicht billig.

Das aber wiederum findet Revierkohle nicht so gut. Hier sind tatsächlich Fachleute an Bord, die sich als politischer Verband verstehen und die Interessen seiner Mitglieder nach außen vertreten. Schwerpunkte der Arbeit bilden unter anderem die Energiepolitik und die Öffentlichkeitsarbeit für den Deutschen Steinkohlebergbau (Auslaufarbeit) die Vermittlung von Industriestrom über einen eigenen Energiedienst.

Sie wissen, wie sich das mit solch komplizierten Dingen wie elektrischem Strom tatsächlich verhält.

Daher ihr Verdacht: Irreführende Werbung, wenn die Stadtwerke Rostock mit dem TÜV Siegel werben, ihr Ökostrom komme gänzlich ohne Anteile an Strom aus Atom-, Kohle- oder Ölkraftwerken aus.

»Wir haben Grund zur Annahme,«, so schreiben sie an den TÜV, »daß aufgrund Ihrer Zertifizierung die Stadtwerke Rostock irreführende Werbung gem. $ 5II, Abs. 1 UWG i.V.m. $ 16 Abs. 1 UWG betreibt.«

Revierkohle also fragt beim TÜV nach, wie der denn zu seiner Zertifizierung komme: »Bevor wir den Rechtsweg prüfen, möchten wir von Ihnen gerne wissen, was Sie hinsichtlich der Beschaffenheit des Stroms veranlaßt hat, den Stadtwerken Rostock zu bescheinigen, daß der Strommix gänzlich ohne Anteile aus Atom-, Kohle- und Ölkraftwerken auskommt.«

»Es mag zwar sein, daß die Stadtwerke Rostock ihren Strom aus einem Wasserkraftwerk eingekauft haben, dennoch fließt dieser Strom nicht als reine ‚Ökostrom‘ durch die Leitungen bis hin zum Endverbraucher.«

»Insofern vermitteln Sie den Eindruck, es handele sich um ‚sauberen Strom’. Gleichzeitig suggerieren Sie damit, daß Strom aus konventionellen Kraftwerken ‚schmutzig‘ wäre.«

Revierkohle bittet mit einem freundlichen »Glückauf« um Darlegung der Rechtsauffassung des TÜV.

Den liefert die politisch korrekte neue Geschäftführung des TÜV NORD CERT, glücklicherweise eine Frau, Sandra Gerhartz.

Vom Wesen des Stromes hat die Sandra vom TÜV Nord CERT nicht so viel verstanden. Technische Kompetenz bei einem technischen Überwachungsverein wird sowieso überbewertet. Die Geschäftsführerin verlegt sich also aufs Blumige und beschreibt in einem launigen Wortschwall:

»Jegliche Ökostromzertifizierungen basieren auf einer bilanziellen Prüfung gemäß der EU-Richtlinie 2829. Die bilanziell entwerteten Herkunftsnachweise werden durch das Umweltbundesamt registriert.«

Lustig wirds, wenn die Sandra vom TÜV technische Hintergründe darlegen soll:

»Physikalisch gesehen kann der Strom nicht wie andere Produkte individuell in direkten Chargen an den Endkunden geliefert werden.«

Her mit der Kiste Strom.

Es ist ja auch nicht so einfach mit dem Ökostrom. Das hat die Sandra schon ganz richtig erkannt. Elektrönchen zählen ( die Grünen ins Töpfchen, die Grauen ins Tröpfchen ) geht nicht.

»Wenn sich Kunden für reinen Ökostrom entscheiden, dann wird damit der Gesamtanteil von Strom aus erneuerbaren Quellen gezielt gefördert.«

Also alles Schwindel in Sachen Ökostrom. Den gibt es gar nicht. Das traut sich die geschäftsführende Sandra denn doch nicht zu schreiben. Also fabuliert sie weiter:

»Aufgrund der physikalischen Eigenschaften elektrischer Energie ist es jedoch unmöglich zu steuern, daß nur jene Elektronen fließen, die ursprünglich aus Erneuerbaren Quellen gewonnen wurden.«

»Somit kann aus der Steckdose dennoch Strom aus konventionellen fossilen Quellen oder Atomstrom kommen.«

Auweia, böse Elektronen aus einem Atomkraftwerk versauen jetzt das gute Gewissen?

»Dies ist jedoch keine Verzerrung, da die physikalischen Eigenschaften von Strom – unabhängig von der Quelle – stets gleich sind. Diese Eigenschaften wurden somit von den gesetzgebenden Organen der Bundesrepublik und der Europäischen Union bei der Erstellung der o.a. gesetzlichen Regeln berücksichtigt.«

Puh, gerade noch einmal so geschafft, eine höhere Autorität ins Spiel zu bringen und damit ihre Erzählkunst aufzuwerten versuchen.

Wir wollen die Sandra jetzt nicht verwirren, aber sie hat offenbar die grundlegenden Eigenschaften des Stroms nicht so ganz verstanden. Da machen sich keine Elektronen auf die Wanderschaft durch die Leitungen, sondern es wird Energie transportiert. Träger dieser Energie sind elektromagnetische Felder. Die Elektronen selbst fließen immer nur ein kurzes Stückchen hin und her. Dieser Energie ist es ziemlich egal, wer sie in Bewegung setzt, in der Regel muß Wärmeenergie in elektrische Energie umgewandelt werden. Grün ist da schon gleich gar nichts. Und Wind, Wasser und Sonne sind viel zu schwach, als daß sie einen lohnenden Anteil liefern könnten.

»Es wird damit deutlich, daß die Anteile an Strom aus erneuerbaren Quellen nur bilanziell dargestellt werden können. Die Ökostromzertifizierungen des TÜV NORD basieren im Wesentlichen auf den o.a. Herkunftsnachweisen und dienen somit der Überprüfung der Konformität mit den gesetzlichen Anforderungen an den erneuerbaren Charakter des vertriebenen Stroms.«

Schreibt sie weiter. Klartext hinter dem Wortschwall: alles Schwindel mit dem Ökostrom. Wo Ökostrom draufsteht, ist kein Ökostrom drin! Hauptsache, wir kassieren zusätzlich – zertifiziertes Abzocken dank TÜV! Wobei der TÜV sich insofern fein aus der Affäre zieht, indem er zertifiziert, was in den gesetzlichen Bedingungen steht. Der Betrug ist legalisiert, der TÜV stempelt lediglich ab: Paßt alles zu den Gesetzen!

Sandra Gerhartz ist, wie der TÜV stolz schreibt, nein, nicht Sozialarbeiterin, sondern Diplom-Ökonomin und baute das »Geschäft der verbrauchernahen Zertifizierungen auf«, zum Beispiel »Medizinprodukte, Lebensmittel, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Bildung«.

Also alles Aufgaben, bei denen man Leuten politisch korrekt das Geld aus der Tasche ziehen kann.

Ihre Kollegin beim TÜV NORD (»Excellence for our Business«), die Svea, ist für Zertifizierung, Spenden und Sponsoring zuständig. Kann sie mal bei der Deutschen Umwelthilfe vorbeischauen.

Der TÜV verschleiert offenbar die Betrugsabsichten, minder bedachten Verbrauchern teuer ein gutes Gewissen mit Ökostrom zu verkaufen.




Der Wind weht überhaupt nicht immer irgendwo: Ein Nachtrag zum Märchen von der Wind-Grundlast­fähigkeit

[3] Offshore ersetzt Steinkohlekraftwerke und ist grundlastfähig
Maximal zwei bis drei Tage im Jahr weht auf der Nordsee kein Wind. Gleichzeitig kommt es aufgrund der großen Anzahl dezentraler Einspeiser zu Ausgleichseffekten: Jede Stunde im Jahr wird durch erneuerbare Energieerzeuger in Deutschland Strom produziert.
Münchner Stadtwerke: [5] Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke München:
… Bis 2025 wollen wir so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Eine ganz wesentliche Bedeutung bei der Umsetzung hat die Windkraft, insbesondere Offshore. Sie hat das größte Potenzial und
ist sogar grundlastfähig.

Die Wind-Einspeisedaten von 15 Ländern

Bild 1 zeigt die Ganglinien von 15 Staaten (obere Leiste) über zwei Jahre. Da die Windenergieerzeugung von Deutschland parallel in hellblau dargestellt ist, zeigt sich über-deutlich, dass selbst über die Fläche der 15 Staaten keinerlei Grundlast-Ausgleich erfolgt.

Bild 1 Windenergie-Einspeisung von 15 Euro-Staaten (dunkelblau) im Vergleich mit Deutschland (hellblau) im Jahr 2015 -2016. Quelle: [1]
Den Verlauf der gesamten Ökostrom-Einspeisung dieser zwei Jahre für Deutschland zeigt Bild 2. Die einzige, erwähnenswerte „Grundlast“ erzeugen Biomasse-Strom und Wasserkraft – welche beide aber in Deutschland nicht mehr ausbaufähig sind.

Bild 2 Verlauf der Öksotrom-Einspeisung Deutschland der Jahre 2015 – 2016. Quelle: Agora

Immer neu muss man darauf hinweisen: Die fehlende Energie bis zur Bedarfslinie müssen konventionelle Kraftwerke liefern. Diese „verstopfen“ nicht die Netze, wie es von NGOs und GRÜNEN Ministern verkündet wird, sondern sie retten diese täglich neu vor dem sicheren Blackout.

Es hindert aber zum Beispiel Greenpeace nicht, absoluten Schachsinn zu publizieren, den dann unsere Medien und GRÜNE Umwelt(Landes-)Minister dankend aufnahmen.
WELT N24, 31.05.2016 : Kohlekraftwerke „verstopfen“ Stromnetze
An teuren Engpässen im Stromnetz sind Greenpeace zufolge vor allem unflexible Atom- und Kohlekraftwerke schuld. Auch wenn viel Wind- und Sonnenenergie erzeugt werde, drosselten sie ihre Leistung kaum, heißt es in einer von der Umweltschutzorganisation in Auftrag gegebenen Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Nach Angaben der schleswig-holsteinischen Landesregierung werden rund acht Prozent des gesamten Ökostroms in dem Land nach diesem Muster «abgeregelt», das ist Greenpeace zufolge ein Spitzenwert.
… Der Kieler Energieminister Robert Habeck (Grüne) sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir haben ja nicht zu viel Erneuerbaren Strom, sondern Koh
le- und Atomkraftwerke, die das Netz verstopfen. Wenn die aus den Netzen verschwinden würden, hätten wir ordentlich Platz.»

Dass das, was dieser Minister Habeck (Studium der Philosophie, Philologie und Germanistik) vermittelt, ebenfalls nur zeigt, dass keinerlei fachlichen Kenntnisse über Energiesysteme vorliegen und welche Folgen dies hat und noch haben wird, zeigte sich wieder demonstrativ über Weihnachten:
EIKE 31.12.2016: [5] Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorhergesagten Lauf
Der Ganglinienverlauf über zwei Monate (Bild 3) bestätigt es nochmals im Detail. Bei Windkraft ist keinerlei Grundlast in Sicht, überdeutlich ist die großflächige synchronität der Windeinspeisung auch in der Detailauflösung zu erkennen.

Bild 3 Windenergie-Einspeisung von 15 Euro-Staaten (dunkelblau) im Vergleich mit Deutschland (hellblau) für die Monate November und Dezember 2016. Quelle: [1]
Welcher Abstand zum Bedarf besteht, zeigt nochmals Bild 4. Und dabei sprechen Greenpeace und ein GRÜNER Minister von „Verstopfung“ durch die konventionellen Kraftwerke.

Bild 4 Verlauf der Öksotrom-Einspeisung Deutschland im Novermber – Dezember 2016. Quelle: Agora

 Was wollen uns diese Ganglinien sagen?

Neben dem, dass man eine auch nur minimalste Grundlastfähigkeit der Windkraft selbst im EU-weiten Rahmen „vergessen“ kann, zeigt es überdeutlich die Speicherproblematik. So lange Speicher nicht im Größtmaßstab zur Verfügung stehen und dazu auch noch bezahlbar bleiben – was noch, wenn es überhaupt möglich wird, Jahrzehnte dauert – ist und bleibt der Ausbau der Ökoenergie ein Desaster.
EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)

Für die, welche davon profitieren, ist das kein Problem

Verbands-Interessenvertreter schaffen es problem- und hemmungslos, einfach einen aller Physik und kommerziellen Möglichkeiten Hohn sprechenden Wunschkatalog zusammenzustellen und dann den staunenden Medien zu erzählen, mit „etwas technologischem Fortschritt“ und „verlässlichem Grundrauschen“ lässt sich doch jede EEG-Zukunft lösen. Lässt sich nicht, aber bis es auffällt, sind die eigenen Taschen ja gefüllt.
[4] Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie BEE:
„Wir haben enorme Potenziale in der Windenergie insbesondere an Land, wir haben noch enorme Potenziale in der Fotovoltaik, und wir haben auch noch enorme Potenziale in der Bioenergie, der Wasserkraft und der Geothermie. Alle fünf Erneuerbaren werden weiter wachsen. Die Windenergie wird das große Stromvolumen liefern zu sehr günstigen Konditionen, die Fotovoltaik wird die Lastspitzen zur Mittagszeit abdecken, die Bioenergie wird die Schwankungen der anderen beiden ausgleichen. Und Geothermie und Wasserkraft sind sozusagen ein verlässliches Grundrauschen, das dann noch dazu kommt.“
Auch Claudia Kemfert hält den Ausstieg aus der Kernkraft für realistisch, obwohl sie nicht ganz so optimistisch ist wie Umweltverbände und der BEE. Die Grundlastversorgung und auch die Preisentwicklung sind für sie kaum ein Problem.
„Die erneuerbaren Energien sind auch grundlastfähig. Biomassekraftwerke sind grundlastfähig, die können Sie auch immer einsetzen. Sie können natürlich auch die Erneuerbaren Energien so gut miteinander verbinden und speichern, dass Sie dann auch eine Grundlast haben. Da ist natürlich noch technologischer Fortschritt notwendig, aber das ist auch möglich, und da wird es ja auch hingehen.“

Wo kommt die Grundlast nach dem Zwangs-Abschalten der Kraftwerke dann her?

Die hat in Zukunft der Stromkunde selbst zu bevorraten, indem er gezwungen wird, sich Speicher anzulegen. Natürlich wird ihm das „zu seinem Vorteil“ vermittelt.
[4] So beschreibt Ralph Kampwirth das ehrgeizige Ziel des Stromlieferanten Lichtblick, seinen Beitrag dazu zu leisten:
„Wir wollen ja mit 100.000 Zuhause-Kraftwerken Deutschlands größtes Gaskraftwerk aufbauen.“
Noch klingt das utopisch, denn zunächst ist Lichtblick nur in Hamburg mit dem Projekt an den Start gegangen. Knapp 10 Anlagen werden jede Woche installiert, weitere Ballungsräume wie das Ruhrgebiet oder Berlin sollen für den Vertrieb erschlossen werden. Da, wo es läuft, gibt es zumindest zufriedene Gesichter. Denn Uwe Thormählen freut sich nicht nur über seine Kostenersparnisse:
„Wir wollten ja auch etwas für die Umwelt tun, wir haben auch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach, und jetzt haben wir noch diese Geschichte und erzeugen Strom im Keller, und wenn sich mehrere Leute dafür entscheiden würden, dann hätten wir tatsächlich wohl in Deutschland die Möglichkeit, die Großkraftwerke nach und nach zu ersetzen.“

Den Verkauf der erforderlichen Ausrüstung und vor allem der lukrativen, späteren DV-technischen Versorgung sehen die Versorger – auch die kommunalen – als ihr großes Zukunfts-Modell:
EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
SolarServer: Am 20.10.2016 erhielten die Caterva GmbH (Pullach bei München) und die N-ERGIE Aktiengesellschaft (Nürnberg) für ihr Projekt „SWARM“ den Bayerischen Energiepreis in der Kategorie „Energieverteilung und -speicherung“.
SWARM zeige, dass Photovoltaik-Stromspeicher für Eigenheime sowohl Privathaushalten dienen als auch höchst wirkungsvoll zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen können, so die Begründung der Jury.
Was hinter diesem gelobten Abzocker-Modell steckt, wurde bereits beschrieben:
EIKE 6.6.2015: Schlaraffenland im EEG-Paradies – Wie man die Verbraucher gegeneinander ausspielen und dann austricksen kann

Deshalb haben die Versorger auch nicht das Geringste Interesse daran, dass Strom billiger wird

Und es hat sogar seine Berechtigung. Umso teurer der Haushaltsstrom wird, umso Kosten-sparender wird der Eigenverbrauch. Niemand im Versorger- und Netzbereich hat deshalb noch irgend ein Interesse daran, Strom billig zu machen. Ausschließlich teurer Haushaltsstrom sichert die neuen Geschäftsmodelle.
Klar, dreht kein Versorger an der Preisschraube – die meisten haben ja einen kommunalen Bürger-Auftrag und kümmern sich auch darum, wie es jüngst ein Aufruf: Die Stromkunden sollen sich bitte in Berlin bei Frau Merkel beschweren; jüngst zeigte:
EIKE 22.11.2016: Energieversorger helfen ihren Kunden gegen teuren EEG-Strom! Aktion lokaler Versorger in Bayern: Energiewende bezahlbar.
Man wehrt sich nur nicht dagegen, dass zum Beispiel die CO2-Zertifikate von der Politik – unterstützt von deren Beratern – teuer gemacht werden:
Zeitschrift Ökologie Politik, Februar 2012: Interview mit Prof. Dr. Claudia Kemfert „Ein CO2-Preis von 60 Euro pro Tonne ist nötig!“
Alleine damit wird der konventionelle Strom schon so hochpreissig, dass der Ökostrom „billig“ erscheint und das Abschalten der verbliebenen Kraftwerke mit kommerziellem Zwang begründet werden kann.

Wer sich keinen Speicher in den Keller legen will oder kann – wird in naher Zukunft erleben, dass der Staat zwar über einen Rundfunk-Staatsvertrag für die Unterhaltung des Bürgers zu sorgen hat, dies aber nicht für die Stromversorgung gilt.
EIKE 02.11.2016: Verwundert, weil ihr Stadtteil dank EEG zeitweise keinen Strom bekommt? Auf unserer Homepage wurde doch darüber informiert!

Und wenn etwas daran schief geht? Es gibt keine Parteien-, oder Politikerhaftung (gilt auch für die Berater). Jede der letzten Generationen durfte bisher etwas aus Trümmern neu aufbauen …. Visionäre haben wir dafür zuhauf:
[6] Publik Forum Edition, Oberursel 2009. Hans-Peter Gensichen: Armut wird uns retten Geteilter Wohlstand in einer Gesellschaft des Weniger: These 10 (Ein gemeinsamer Wohlstand): Südliche Theorie der Befreiung aus der Armut und Nördliche Theorie der Befreiung zur Armut und aus dem Reichtum heraus sind verwandt, allerdings über Kreuz. Eine akzeptierte und gestaltete Süd-Nord-Annäherung der Entwicklungsniveaus drückt diese Verwandtschaft aus: Eine dortige Befreiung aus der Armut und eine hiesige Befreiung in die Armut haben ein gemeinsames Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien.

Quellen

[1] Rolf Schuster, Datensatz der Ganglinien Wind für 15 Länder

[2] EIKE 28.01.2016: Ein EEG-Märchen wird zum Öko-Dogma – Offshore Windkraft sei grundlastfähig

[3] PROJEKT Firmengruppe, Homepage

[4] Deutschlandfunk: „Grundlast ist altes Denken!

[5] EIKE 31.12.2016: Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorhergesagten Lauf
http://www.eike-klima-energie.eu/2016/12/31/die-zahltage-des-eeg-beginnen-ihren-vorhergesagten-lauf/

[6] EIKE 18.04.2016: Kirche und Klimawandel




Greenpeace Energy: Keine Energiewende, aber Geschäfte mit der Atomindustrie!

Im Oktober 2009 feierte die einst von Greenpeace-Mitarbeitern ins Leben gerufene Genossenschaft ihren zehnten Geburtstag. In der aktuellen Ausgabe von NovoArgumente (104, 1–2 2010) bewertet Novo-Chefredakteur Thomas Deichmann, was aus dem Engagement geworden ist. In einer umfangreichen Studie vergleicht der Greenpeace-Experte die hehren Ansprüche mit der Wirklichkeit und zieht ernüchternde Bilanz.
Versprochen wurde und wird die „Energiewende“, ihre Realisierung fällt jedoch schwer. Für Kunden des Ökostromanbieters wird mitunter Strom aus uralten österreichischen Wasserkraftwerken bezogen. Am einstigen Renommier- und Großprojekt Weserkraftwerk bei Bremen hat sich Planet Energy, der Kraftwerksbauer von Greenpeace Energy, verhoben. Beim Neubau eigener Ökokraftwerke werden Geschäfte mit Siemens und Areva gemacht, während der Regenbogenkriegerverein Kampagnen gegen die beiden Kernkraftwerksbauer organisiert. Greenpeace Energy liefere laut Deichmann ein Beispiel dafür, wie man sich mit einfältiger Öko-Autarkie-Ideologie das eigene Leben erschwert: „Im Kleinen zeigt sich daran, woran auch im Großen die anvisierte Energiewende nur scheitern kann.“…

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Mehr zum Thema finden Sie im Novo-Dossier „Grüne NGOs".

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