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Die Zehn Gebote der Ökoreligion

In dem gleichen Maße, wie sich die Kirchen leerten, füllten sich die Räume der neuen Erweckungsbewegung. Heute gehören Freilicht-Gottesdienste am Freitag zum festen religiösen Repertoire. Und es erschien eine neue Heilige: Greta, Tochter der Opernsängerin Malena Ernman und des Schauspielers Svante Thunberg. Greta ward im Land der sanftäugigen Elche unter dem Schein des Nordlichtes geboren, um die Welt ins Helle zu führen. Die alte und die neue Kirche setzen gemeinsam eine große tiefgläubige Transformation der Glaubensschwestern und -brüder in Gang. Unter den Sittenwächter*innen Robert Habeck, Analena Baerbock, Anton Hofreither und Katrin Göring-Eckardt soll die Pflicht zur einzig wahren Meinung nun zur Staatsräson werden.

Als von einer Vorahnung Erleuchtete haben wir schon vor fast 15 Jahren die zehn Gebote der Ökoreligion formuliert und später ein Video dazu aufgenommen, um die Generation Rezo rechtzeitig religiös zu unterweisen. Wir sind stolz darauf, dass unsere Darreichungen ihren Weg nahezu eins zu eins in den Influencer-Wertekanon gefunden haben.

Unser Öko-Klassiker eignet sich aktuell als Eröffnungs-Botschaft für Großveranstaltungen aller Art, etwa Fridays For Future, Parteitage, Lindenberg-Konzerte oder die Jahres-Hauptversammlung von Volkswagen. Bitte alle mitbeten! Wer nur die Lippen bewegt, verrät sich als Zweifler und Ungläubiger. Auf ihn wartet das Fegefeuer oder eine Umerziehung in der Bento-Redaktion.

Entweder wird unser kleiner Gebote-Katalog in kommenden Äonen als so etwas wie das erste Buch Mose des 21. Jahrhunderts in den Kanon der religiösen Weltliteratur aufgenommen oder als Zeugnis für den Anfang vom Ende Deutschlands, wie wir es kannten. In jedem Fall sind sie aktueller denn je und haben einen festen Platz im Achgut.com Pfingstprogramm verdient. Außerdem sind wir auf der Suche nach einem Bildhauer, der sie für die Ewigkeit in Stein meißelt.

Die Zehn Gebote des Ökoglaubens

Das erste Gebot: Du sollst dich fürchten!

Das furchtbarste Szenario ist das wahrscheinlichste. Auch wenn es einmal gut ging, so kommt es beim nächsten Mal umso schlimmer.

Das zweite Gebot: Du sollst ein schlechtes Gewissen haben!

Wer lebt, schadet der Umwelt – alleine schon durch seine Existenz.

Das dritte Gebot: Du sollst nicht zweifeln!

Die Ökobewegung irrt nie. Wer daran zweifelt, dient den Ungläubigen.

Das vierte Gebot: Die Natur ist unser gütiger Gott!

Sie besteht aus Pandabären, Robbenbabys, Sonnenuntergängen und Blumen. Erdbeben, Wirbelstürme und Killerviren sind Folgen menschlicher Hybris.

Das fünfte Gebot: Du sollst deine Gattung verachten!

Der Mensch ist das Krebsgeschwür des Globus. Vor seinem Auftauchen war der Planet eine friedliche Idylle.

Das sechste Gebot: Du sollst die Freiheit des Marktes verabscheuen!

Der Planet kann nur durch zentrale Planung internationaler Großbürokratien gerettet werden.

Das siebte Gebot: Du sollst nicht konsumieren!

Was immer du auch kaufst, benutzt oder verbrauchst: Es schadet der Umwelt. Die Zuteilung von Gütern sollte den weisen Priestern des Ökologismus übertragen werden.

Das achte Gebot: Du sollst nicht an ein besseres Morgen glauben!

Verhindere Veränderungen und Fortschritte, denn früher war alles besser.

Das neunte Gebot: Du sollst die Technik gering schätzen!

Abhilfe kann allenfalls durch fundamentale gesellschaftliche Umsteuerungsprozesse kommen. Niemals durch die Erfindung technikgläubiger Ingenieure.

Das zehnte Gebot: Wisse, die Schuld ist weiß, männlich, christlich und westlich!

Die Unschuld ist eine Urwaldindianerin.

 

Mit freundlicher Genehmigung von Achgut-Pogo, Dirk Maxeiner. Zuerst erscheinen bei der Achse des Guten.

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Portofrei zu beziehen hier.




Die Aktion „Klarsicht“

Die Aktion der beiden Autoren nennt sich „Klarsicht“ und besteht aus einer inzwischen umfangreichen Reihe von gut aufgemachten Schriften zum Umweltschutz, zu Energietechnologien und zur Klimatologie. Die Autoren formulieren es folgendermaßen:

Wir – die Unterzeichner – beschäftigen uns seit vielen Jahren sowohl beruflich als auch privat mit Umweltschutz, Energietechnologien und Klimatologie. Das Ergebnis unserer Recherchen wollen wir nun einem breiten Publikum näherbrin- gen, in der Hoffnung, dass wir damit eine öffentliche Debatte anstoßen, um die panik- artige Reaktion auf den Klimawandel zu hinterfragen. Damit verbunden erhoffen wir uns auch eine Rückkehr zu einer vernünftigen Energiepolitik. Die Erkenntnisse der Wissenschaft zum Klimawandel finden nicht den notwendigen Niederschlag in den Medien. Diese Lücke wollen wir füllen. Wir können uns auf ein bundesweites Netzwerk von kompetenten Fachleuten stützen, die wir in die geplanten Veröffentlichungen auch einbinden werden. Wir haben uns in der Vergangenheit durch zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und eine Buchveröffentlichung zu Wort gemeldet. Januar 2017, Steven Michelbach und Norbert Patzner, 97980 Bad Mergentheim“

Soweit die beiden Autoren von „Klarsicht“. EIKE unterstützt die Klarsicht-Aktion, macht aber gleichzeitig deutlich, dass es nicht in allen fachlichen Aussagen 100% mit „Klarsicht“ übereinstimmt. In Grundtendenz und Zielrichtung besteht freilich völlige Kongruenz, wobei insbesondere der Widerstand gegen die Windenergie hervorzuheben ist. Auf der Webseite der Vernunftkraft findet sich eine Zusammenstellung aller bisher erschienenen neun Klarsicht – Ausgaben sowie des Positionspapiers des Berliner Kreises der Union zur Klima- und Energiepolitik. Alle Schriften der Klarsicht-Reihe können unter dem angebenen Weblink als pdf heruntergeladen werden.

Noch eine abschließende Anmerkung: ein Musterbeispiel, wie stark Ideologie Hirne zu vernebeln vermag, bietet ein Interview, veröffentlich in „Klimaretter.info“, der EIKE-Bericht darüber (hier). In diesem Fall freilich nicht das Interview selber, sondern die Leserkommentare, die zu gefühlten 80% Gift und Galle spucken, aber nicht auf einen einzigen vom Interviewten (EIKE-Vizepräsident Michael Limburg) genannten Punkt sachlich einzugehen vermögen. Nüchterner Fakt ist, dass sich M. Limburg im Interview sachlich begründet über eine andere Energie- und Klimapolitik ausgesprochen hat.

Mit einer neuen Energie- und Klimapolitik braucht man selbstverständlich nicht einverstanden zu sein. Man sollte dann aber seine Gegenmeinung ebenfalls sachlich begründen. Dass sachliche Gegenbegründungen nirgendwo im Kommentarblog von Klimaretter.info auffindbar sind, sagt viel über die geistige Kultur der betreffenden Blogger aus. Zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Kommentare belegen es mustergültig. So mahnt ein Kommentator das in Demokratien übliche Vorgehen an mit der Aufforderung

1) Warum nimmt du nicht zu einem einzigen der Inhalte Stellung und sagst, was daran falsch ist?

Die unmittelbare Antwort darauf

2) Wenn es keine Inhalte gibt, kann man dazu auch keine Stellung nehmen. Und gegen Fake-News Stellung zu beziehen ist nicht energieeffizient und damit nicht umweltfreundlich.

Besser als diese Antwort kann fehlendes Demokratieverständnis und leider auch geistige Demenz nicht demonstriert werden. Hat der Betreffende überhaupt eine halbwegs ordentliche Schule besucht? Was bleibt eigentlich noch, wenn man nicht mehr sachlich argumentiert und den Meinungsgegner nur noch diffamiert? Die logische Kette ist bekannt: Nach Diffamierung kommt erst die gewaltsame Bekämpfung (Beispiel Antifa gegen nicht genehme demokratische Partien) und dann die versuchte physische Vernichtung. Ob dieser sich abzeichnende Öko-Faschismus den angesprochenen Kommentatoren in Klimaretter.info bewusst ist? Es sieht nicht danach aus, mehr nach der Haltung „Eine öko-religiös begründete Sache rechtfertigt alles“.

Ein Lichtblick muss aber erwähnt werden: „Klimaretter.info“ hat das Interview veröffentlicht und alle(?) Kommentare, soweit den Spielregeln gehorchend, zugelassen. Dies ist wenigstens der Anfang eines Versuchs von demokratischer Streitkultur. Ob weitere folgen werden? Man hofft es, darf aber skeptisch sein.