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Walfänger-Gräber auf Spitzbergen beweisen: Im Mittelalter waren die Temperaturen deutlich höher als heute

Viele Medien wie auch ARD und ZDF bringen fast täglich irgendwelche Meldungen zu „KLIMA“ und Energie-Themen, die meistens im Tenor wie eine „Anklage gegen den menschgemachten Klimawandel“ rüberkommen sollen. Ständig werden Begriffe wie „Wärmster Winter aller Zeiten“ (Auch im ARD-Text) faktisch „gebrüllt“ damit ja auch der letzte Bürger/Zuschauer mitbekommen soll, daß hier sozusagen das „Extremste“ überhaupt, seit der Entstehung der Erde, gerade jetzt stattfinde und dies Alles auch noch nur allein durch den „bösen Mensch gemacht“ geschähe.

In diesem Kontext gab es in der ARD (Tagesschau/Tagesthemen) am 11. März 2020 einen Beitrag zur Bergung von einzelnen alten Särgen aus allmählich auftauendem Permafrostboden auf Spitzbergen. Spitzbergen ist eine zu Norwegen gehörende, kleine Inselgruppe im Nordmeer am Polarkreis, knapp unter dem 80. Breitengrad. Sie liegt etwa so hoch nördlich, wie der Nordteil von Grönland, im Nordpolarmeer. Dort wurden vor ca. 400 Jahren und davor, verstorbene und verunglückte Menschen bestattet. Dies übrigens in völlig normalen Holzsärgen und begraben in damals ganz normaler Erde dort auf Spitzbergen. Also absolut nichts mit Eis und Permafrost zu dieser Zeit. Damals war nämlich das ganze Erdklima um Einiges wärmer als heute und das auch noch lange vor jeder Industrialisierung. Damit werden all die heutigen Schlagzeilen mit „Wärmster Winter aller Zeiten“ und so, für die jetzige Zeitepoche, zu einer wirklich offensichtlichen blamablen und simplen Lügerei. Dies bewusst an den Fakten vorbei und  alles auch noch von immensen Steuergeldern/Forschungsgeldern finanziert, sowie solche einseitigen Senungen, bei ARD+ZDF, mit den GEZ-Zwangsgebühren zu bezahlen. Doch sehen Sie sich dazu bitte erst mal den wirklich kurzen ARD-TAGESTHEMEN-Filmbeitrag ab Minute 22:34 an:

Bei Interesse zu diesem Spitzbergen-Thema, können Sie gern auch diesen interessanten und recht neutralen Bericht lesen:

https://polarkreisportal.de/klimawandel-walfaenger-graeber-auf-spitzbergen-erodieren

Die aus vielen Nationen stammenden Walfänger, die vor ca. 400 Jahren, sowie davor und danach auf Spitzbergen waren, jagten vorrangig den Grönlandwal und mussten die Wale vor der Kenntnis und Perfektionierung der „Harpunenjagd“ zunächst meist per Treiben der Tiere mit Lärm und Erschrecken, an ein Insel-Ufer zum Stranden und Sterben bringen. Auch die  „Verarbeitung“ der so gestrandeten und getöteten Wale, erfolgte daher zunächst auf Inseln, wie Spitzbergen und Jan Mayen, direkt am jeweiligen Wal-Strandungsplatz. Dies war der Gewinn von „Blubber“ was ein damals sehr begehrtes Öl in Europa war. Zu dieser Zeit, also vor ca. 400 Jahren, war man dafür also auf Inseln wie Spitzbergen angewiesen. Erst in späteren Zeiten führten dann technische Fortschitte dazu, daß die erjagten Wale auf offener See mit Harpunen gejagt, anschließend auch direkt an Bord der Walfangschiffe zerlegt und verarbeitet werden konnten. Somit das Prozedere, was in Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ so detailliert beschrieben wird und was so in dem Roman auch erst ca. 200 Jahre später, als die Bestattungen der aktuell auftauenden Gräber, auf Spitzbergen geschah.

Wen dies näher interessiert und auch welche Schäden diese damaligen Walfänge angerichtet haben, kann dies gern hier nachlesen:

http://www.oekosystem-erde.de/html/walfang.html

Gemäß einiger Quellen, gibt es auf Spitzbergen ca. 800 historische Gräber von Walfängern, die übrigens aus so ziemlich allen europäischen Nationen mit Küsten stammten. Damals wurden ja nicht nur diese Gräber für verstorbene und verunglückte Walfänger angelegt, es fand auch ein ganz normales sommerliches Arbeiten, Leben und Treiben auf Spitzbergen, Jan Mayen und Teilen von Grönland statt. In dieser Zeit, die sich vom Mittelalter in die „Frühe Neuzeit“ hinzog, war das „Mittelalterliche Optimum“ eine sehr warme Zeitepoche, viel wärmer als all die uns heute als Horror beschriebenen 1 1/2 – 2 Grad wärmeren Prognosen in der ganzen aktuellen „Klimapolitik“ und all dies lange vor jeder Industrialisierung und damit auch ohne irgendwelche „schuldige“ CO2-Konzentrationen. Somit eine „natürliche“ Erwärmung/Warmzeit ohne auch nur den geringsten „Schuldeffekt“ des Menschen dafür., der genauso „natürlich“ mit dem Beginn und den Temperaturstürzen der „Kleinen Eiszeit“ ab etwa Mitte des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) endete.

Damit es wirklich jeder versteht. Auf Inseln wie Spitzbergen, gab es vor 400 Jahren keinerlei Permafrost, sondern nur in den Wintern Frost. Somit gab es in Spitzbergen und auch nebenan in Grönland, ganz normalen kargen Boden, in dem Särge mit den damaligen normalen Werkzeugen wie Schaufel und Hacke beerdigt werden konnten. Interessanterweise gibt es sogar eine mittelalterliche Karte von 1380, die in Italien gezeichnet wurde und nachweislich echt, also keine Fälschung ist, wo man sogar die Inlandsgebirge im Innern von Grönland passend abgebildet hat. In einer MITTELALTERLICHEN KARTE wohlgemerkt!

Dies ist um so bemerkenswerter, weil der moderne Mensch, erst ab dem Jahre 1959, als Ergebnis der damaligen Internationalen Grönlandexpedition EGIG, überhaupt die Existenz und Lage der grönländischen Inlands-Gebirgsketten unter dem grönländischen Inlandseis, per geophysikalischer Messungen beweisen und lokalisieren konnte. Im heutigen allmählich auftauenden Permafrost von Spitzbergen und auch den Küstenrändern von Grönland, gab es vor 400 Jahren in den Sommermonaten, völlig frostfreie und ganz normale Böden, in denen man die nun geborgenen Särge genauso wie im Binnen-Europa, bestatten konnte. Dazu ist für Grönlands Küstengebiete auch mittelalterlicher Ackerbau durch Wikinger überliefert und das Wort Grönland steht für „GRÜNLAND“ aus dem Norwegischen. Darüber hinaus wurden in Kanada bereits auf Neufundland, bisher zwei Wikingersiedlungen entdeckt, die nach deren Überlieferungen im „Vinland“ lagen, was „Weinland“ bedeutet und lange Zeit, nur als „unbewiesene Sagen“ galt.

Wer dazu weiß, wo heute die nördlichen Grenzen des Weinbaus liegen und dann erfährt, daß es im Mittelalter/Frühe-Neuzeit auch Weinbau bis hoch ins Baltikum gab, der staunt erst mal ungläubig. Im mittelalterlichen Norwegen etwa besaß der Erzbischof von Trondheim, dort seinen eigenen bischöflichen Weingarten am Bischofssitz. Wer sich das einmal ruhig überdenkt, der ahnt zumindest, um wieviel wärmer als heute, es damals auf diesem Planeten Erde war. Dies alles ohne menschliches Zutun und ohne all die Horrorszenarien des angeblichen Weltuntergangs der heutigen Zeit, falls es „menschgemacht“ um 2 Grad oder mehr, wärmer würde.

Wenn man sich nun nochmals all dies nur mal in Ruhe durch den Kopf gehen läßt und die „Panikmeldungen“ der Jetztzeit nüchterner überdenkt, bleibt zumindest Verwunderung und Rätselraten. Es gab tatsächlich und bewiesen, schon viel wärmere Zeiten auf der Erde, wie vor 400 Jahren und trotzdem ist der Planet damals nicht „gekippt“ und es kam damals trotz noch mehr Wärme als die ominösen „2 Grad mehr“ als heute, auch nicht zu einem Tier-Massensterben, nicht zu Küstenüberflutungen und all den Horrorszenarien, mit denen man das „Paris-Abkommen“ begründet hat. Warum war das damals eigentlich alles NICHT so aber käme HEUTE gemäß IPCC/PIK&Co. garantiert weltuntergangsmäßig auf uns zu? Dies alles durch eine angeblich „menschgemachte Klimaerwärmung“ durch den „Treibhauseffekt“, die übrigens entgegen aller Meldungen und IPCC-Berichte, leider wirklich noch immer NICHT wissenschaftlich bewiesen worden sind! Dies alles trotz schon irrsinnig hoher und hierzu verbratener Forschungsgelder in Milliardenhöhe überall! Seltsam ist da nur, dass keiner der unzähligen Journalisten und Reporter solche Fragen überhaupt stellt. Ist das jetzt nur scheinreligiöser „Klimaschutzglauben“ dieses Berufsstandes oder eher nüchtern ausgedrückt, nur allein die nackte Angst, sonst womöglich seinen Job zu verlieren?

Sie glauben das nicht? OK, dann meine Frage an die Leserinnen und Leser zum Beantworten unten in den Kommentarzeilen! WER als führender Spitzenwissenschaftler, hat denn bis heute, also März 2020 den „Treibhauseffekt“ und die „Schuld des Menschen“ konkret „wissenschaftlich bewiesen“ und dies dann in welcher konkreten Forschungsarbeit, bei welchem Wissenschafts-Institut bzw. Universität getätigt und WANN (Jahr/Monat) und WO (Forschungsstätte) erstmals veröffentlicht? Dazu natürlich wann der betreffende Forscher oder die Forscherin, für diese offenbar global immens wichtige „Erkenntnis mit Beweis“ dann logischerweise auch den dafür verdienten NOBELPREIS erhalten hat? Bitte nennen Sie mir diese Angaben im Kommentar dieses Beitrags und ich werde bei tatsächlichem Erfolg und Füllen einer Wissenslücke, dann darauf sofort Abbitte leisten und meine bisherige Unwissenheit darin entschuldigen.

Googeln hat dazu nämlich bisher keinerlei brauchbares Ergebnis gebracht! Gibt man bei Google „Treibhauseffekt „+“Beweis“ ein, dann liest man eher das Gegenteil aber keinen im Sinne des IPCC wirklich brauchbaren Funds. Dieser Artikel wird zu einem späteren Zeitpunkt hier, noch ein paar locker folgende eigene Ergänzungsartikel erhalten, in denen Sie lesen werden, dass bestimmte mittelalterliche Handels- und Pilgerwege über die Alpen, in der „Kleinen Eiszeit“ gemäß gefundener Aufzeichnungen von damals, ab ca. 1720 zunehmend vereisten („Kleine Eiszeit“) und damit nach Jahrhunderten der steten Nutzung durch die Menschen, dann völlig umpassierbar wurden.

Daß damals alpine Hochalmen vereisten und höchste Siedlungen aufgegeben werden mussten, was damit kurioserweise bereits damals sinngemäße „Klimaflüchtlinge“ ergab (also ab ca. 1720 !). Dies sind alles Dinge die die enorme Warmzeit des Mittelalters, zusätzlich zu den Särgen auf Spitzbergen unleugbar beweisen und belegen. Dazu sind es nun mal wirklich harte Tatsachen, die all die heutigen „klimapolitischen“ Aussagen, Behauptungen und Forderungen der Jetztzeit, als „Panikmache“ bloßstellen! Natur- und Umweltschutz, muss immer gern sein! Der Autor dieser Zeilen war einst selbst der zuständige Naturschutzreferent eines anerkannten Verbandes, für ein ganzes Bundesland. Das ist also das Normalste auf der Welt für verantwortungsbewusste Menschen. Doch „Klimaschutz“ ist da wie ein wohl gehütetes und ständig wiederholtes Hexenmärchen dagegen, wie eine Art „Ersatzreligion“ die das nüchterne eigene Denken der Bürger vernebelt.

Wie war das nochmal mit dem klassischen Zitat von Immanuel Kant, daß man den eigenen Verstand und das eigene Denken auch mutig nutzen solle, anstatt nur Anderen (Politik, IPCC, PIK, Wirtschaft, Verbände) das Denken und dies alles, viel zu gutgläubig zu überlassen?

 




„Gekonnte“ Statistik zeichnet sich dadurch aus, dass immer beweisbar ist, was bewiesen werden soll. Oder: Ein Beweis, dass es die mittelal­terliche Wärme­periode nicht gab

Beim Klimawandel gibt es nur eine Konstante: Es ist niemals etwas gewesen, was nicht sein darf

Der berühmte Hockeystick ließ alle „Ungereimtheiten“, das heißt Temperaturänderungen der letzten Jahrhunderte, hinter Algorithmen „verschwinden“. Das Mittelalter ist darin einfach ein fast horizontaler Strich, ein Effekt, der beim Mitteln von Daten, welche eher der Qualität eines Rauschens (neben anderen Mängeln) entsprechen, typisch ist.

Wie es damit konkret aussieht und dazu kommt, wurde bereits anhand eines berühmten“Proxi-Datensatzes referiert:
EIKE 11.05.2016: [5] Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES2k

Doch nun hat eine Studie anhand von genau diesem (grauslig schlechten) Proxi-Datensatz durch gekonnte Anwendung der Statistik herausbekommen (wollen), dass die (klimakritisch) wichtige, Mittelalterliche Warmzeit nur ein lokales Ereignis war und damit keinen globalen Einfluss hatte:
Studie: [2] No evidence for globally coherent warm and cold periods over the preindustrial Common Era
Eine Meldung, welche von praktisch allen Medien aufgenommen wurde und je nach deren „Qualitätsanspruch“ nur gelistet oder mit teils umfangreichen, redaktionellen Ergänzungen Verbreitung fand. Diesmal das Beispiel nicht aus der SZ, sondern vom Pendant im Norden, dem Berliner Tagesspiegel:
[4] Der Tagesspiegel, SINAN RECBER (Journalist | Umwelt & Wirtschaft | Psychologie): Studie widerlegt Argument der Klimaskeptiker 98 Prozent der Erde werden wärmer
Manche Menschen leugnen, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wird. Doch Forscher zeigen, dass der Temperaturanstieg nichts Natürliches ist.
... Aber nun ja, in der Geschichte der Erde gab es schon immer wärmere und kältere Perioden. Dass die Durchschnittstemperaturen steigen, ist also nichts Neues – kein Grund zur Panik. So lautet ein populäres Argument von Klimaskeptikern, die den menschlichen Einfluss auf die globale Erwärmung bezweifeln.
Dass der derzeitige Klimawandel beispiellos ist, und keine natürliche Erscheinung, haben Schweizer Forscher nun durch eine Studie gezeigt, die im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde. Die Temperaturanstiege der vergangenen 150 Jahre sind laut der Untersuchung fast auf der gesamten Welt gleichzeitig zu beobachten. Die Warm- oder Kaltzeiten der vergangenen zwei Jahrtausende seien hingegen immer nur auf bestimmte Gebiete beschränkt gewesen …

Der zum Artikel verantwortlich gelistete Journalist des Tagesspiegel, SINAN RECBER, postet auf seinem Twitter-Account Klimaalarm wie ein Wilder, bleibt mit 92 Followern jedoch nicht allzu bekannt. Zudem schreibt er auch fleißig Klimaalarm für die TAZ.

Seine fachliche Reputation dazu:
SINAN RECBER, taz: … Jahrgang 1995, schreibt gerne über Klimapolitik, Nachhaltigkeit und ökologische Themen. Er hat während seines Psychologie-Studiums in Wuppertal beim ZEIT Wissen Magazin in Hamburg hospitiert.

Die Mittelalterliche Wärmeperiode hat es nicht gegeben …

haben die Studienautoren ermittelt. Eine wichtige Belegdarstellung daraus zeigt Bild 2. Es zeigt laut den Autoren, dass es im Hochmittelalter keine MWP-Periode gab und Folge dessen die aktuelle unnatürlich-einzigartig sein muss. Bei dieser Darstellung ist zu beachten, dass das Bild keinen Temperaturverlauf, sondern den Anteil der positiven und negativen Temperaturanomalien (angeblich) über die gesamte Erde darstellt.

Bild 2 [2] Verteilung des Anteils von warmen und kalten Temperaturen (Proxis) über die Erde seit dem Jahr 0
Auf EIKE hat ein fleissiger Autor bereits über die neue Studie und ihre eklatanten Schwächen – zum Beispiel, dass die 2k-Proxis den Globus bei Weitem nicht abdecken -, berichtet:
EIKE 26.07.2019: [1] Klimajournalismus: Papa, Charly hat gesagt, sein Papa hat gesagt…- oder wie man faule Berner Studien „nature“ und damit Medien unterjubelt

und auch über das aktuelle MWP-Projekt von „kaltesonne“, welches die – bisher teils strittige -, globale Auswirkung der Mittelalterlichen Wärmeperiode anhand neuer Proxidaten immer deutlicher aufzeigt:
[1] Das KalteSonne-Projekt „Die Mittelalterliche Wärmeperiode“ zeigt also eindeutig, dass die Indikatoren für diese Warmzeit global auf allen Kontinente zu finden sind und es sich demnach um ein globales Ereignis handeln muss.
[1]
(Anmerkung: betrifft Bild 3) … Rote Punkte zeigen warme Bedingungen zur Zeit der MWP an, gelbe Punkte Trockenheit, grüne Punkte Feuchtigkeit. Blaue Punkte sind für Abkühlung während der MWP reserviert. Klicken Sie auf die jeweiligen Punkte, und es öffnet sich die Analyse des jeweiligen Papers. Ebenfalls aufrufbar ist die wichtigste Klimakurve der Arbeit.

Bild 3 kaltesonne MWP-Viewer

Die eklatanten Schwächen des Pages2k-Datensatzes sind bekannt. Da dieser aber die „richtige“ Klimarichtung, also wieder einen Hockeystick, ergibt, „stört“ es die „Klimawandel-„Wissenschaftler nicht:

Pages2k, NZZ: [3] Die globale Mitteltemperatur der letzten 2000 Jahre wurde mit sieben statistischen Methoden (M1–M7) rekonstruiert … (Anmerkung: betrifft Bild 4) Messungen (seit 1865)

Bild 4 [3] Quelle: Pages 2k Consortium, Nature Geoscience 2019 (dargestellt ist die Abweichung gegenüber dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990) – Grafik: svt.
Also wird der Datensatz allseits hoch gelobt, zum Beispiel von Herrn Rahmstorf (PIK):
Rahmstorf: Paläoklima: Die Hockeyschläger-Debatte

So ganz konnte man sich der massiven Kritik nicht verschließen und musste einige der eklatanten – die „AGW-Wissenschaftler“ nicht wirklich störenden – Fehler doch korrigieren:
EIKE: [6] Nächste Pleite: ,Globale‘ Rekonstruktion PAGES 2K kann den ,Hockeyschläger‘ nicht bestätigen

Bild 5 [6] Letzter Stand? der Pages2k Temperaturrekonstruktion der letzten 2000 Jahre
Man hätte sich also vorstellen können, dass eine so große Studiengruppe in einer neuen Studie wenigstens ergänzend die neuen, mindestens die zusätzlichen Daten des kaltesonne-MWP-Projektes oder der vielen anderen neuen Studien ansehen würde:
Vorindustrieller Klimawandel in Südamerika: Das Mittelalter war warm, Gletscher geschrumpft (1.11.2018)
Schottland-Klima der letzten 800 Jahre: Vorindustrielle Wärmephasen geben Rätsel auf (7.10.2018)
Mittelalterliche Klimaanomalie und Kleine Eiszeit in Brasilien (25.8.2018)
Cyanobakterien als Zeitzeugen: Ostsee im Mittelalter möglicherweise wärmer als heute (22.8.2018)
Um Antwort wird gebeten: Weshalb schneidet AWI-Pressemitteilung das Mittelalter weg? (14.8.2018)
Wissenslücke schließt sich: Die Mittelalterliche Wärmeperiode auf der Südhalbkugel (2.11.2017)
Wissenschaftler warnen: Baumringe in kaltgemäßigten Klimazonen nur bedingt für Temperaturrekonstruktionen geeignet (14.9.2016)
Internationale Baumringexperten: Mittelalterliche Wärmeperiode war heißer als gedacht. Klimamodelle scheitern bei Simulation (12.4.2016)
Eine Moräne macht noch keinen Winter: Mittelalterliche Wärmeperiode behauptet sich im Faktencheck gegen plumpes Aktivistenpaper zur kanadischen Baffininsel (11.1.2016)
Ganzen Kontinent mit einem Datenpunkt erklären? Antarktische Außenseiter-Studien zur Mittelalterliche Wärmeperiode offenbaren große Literaturlücken (15.12.2015)
Die Mittelalterliche Wärmeperiode in Afrika (23.11.2015)
Den Nerv getroffen: Führende deutsche Klimainstitute verweigern die Aussage zur Mittelalterlichen Wärmeperiode (17.11.2015)
Zweiter Klimazustandsbericht zum Ostseeraum: Mittelalterliche Wärmeperiode war um ein halbes Grad wärmer als heute (9.6.2015)
Überraschende Wendung: Alaskas Gletscher waren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode so kurz wie heute (2.11.2014)
Neue chinesische Temperaturkurve der letzten zwei Jahrtausende überrascht: Es war bereits mehrfach wärmer als heute (4.3.2013)
Neues zur Mittelalterlichen Wärmeperiode: Die wundersame Wiederholung der Temperaturgeschichte (26.11.2012)
Kein nordatlantisches Phänomen: Mittelalterliche Wärmeperiode und Kleine Eiszeit in den Anden gefunden (13.10.2012)
Neues Paper in Quaternary Science Reviews: Mittelalterliche Wärmeperiode und Kleine Eiszeit in den chilenischen Anden nachgewiesen (3.7.2012)
Abrupter Temperaturanstieg von mehr als einem Grad um 980 n. Chr. in Island: Mittelalterliche Wärmeperiode mit enormer Erwärmungsrate (17.6.2012)

Das taten sie aber nicht. Bei pro-Klimahysterie-Ergebnissen nicht schlimm: Gelobt wird ja nicht für den Inhalt und Sorgfalt, sondern für das „richtige“ Ergebnis.
Und deshalb zeigt der Autor einmal ganz kurz und mit gleicher „wissenschaftlicher“ Sorgfalt, zu welchem Ergebnis seine Studie zur MWP anhand der Daten des Pages2k-Projektes kommt.

Autorenstudie: Pages2k Proxidaten und die Mittelalterliche Warmzeit

Eigentlich bräuchte man gar nicht neu „belegen“. Bild 5 mit der revidierten, „globalen“ 2k Temperaturkurve zeigt ja schon überdeutlich eine Mittelalterliche Warmzeit. Beachtet man dazu, dass es sich bereits bei den Proxidaten oft um gering auflösende und bereits im Proxi glättende Werte handelt, die dann in der Zusammenfassung nochmals geglättet werden, weiß man, dass diese Kurve immer noch die globale, vergangene Temperaturwirklichkeit mit ihren vielen, kurzzeitigen Extremen großteils unterdrückt, diese „Unterdrückung in den Endwerten ab ca. 1850 allerdings immer stärker wegnimmt und damit (sicher nicht zufällig) die gleiche, überproportionale Hervorhebung wie der ursprüngliche Hockeystick erzeugt.

Anhand der analytischen Darstellungen aus dem Projekt lassen sich jedoch weitere Aussagen treffen. Bild 6 zeigt die Verteilung der pages2k Proxi-Temperaturwerte über den Globus und über den Auswerte-Zeitraum.
Einmal sieht man die eklatante Datenlücke (Grau) genau während den wichtigen Zeiträumen. Doch wo die Lücken nicht (so groß sind, dass der Zeitraum grau hinterlegt wurde) sieht man über die Frühzeit und das Mittelalter umfangreiche, über lange Zeiträume reichende Wärmeperiode(n).

Auf die Idee, solche Wärmeperioden wäre(n) nicht global gewesen, würde man anhand dieses Bildes nicht kommen. Wollte man die Aussage jedoch kritisieren, könnte man nur eines aussagen: Der Datensatz ist für diesen Zeitraum nicht aussagefähig (was die kritisierte Studie nicht getan hat).

Bild 6 [7] aus dem pages2k-Projekt (vom Autor ergänzt)
Als Lösungsversuch kann man nun einzelne Proxis ansehen und versuchen, sich daraus ein wahrscheinliches Bild über den langfristigen Verlauf zu machen. Deshalb nun Proxis der verschiedenen Regionen, um die Temperaturen während der MWP abzuschätzen

Antarktis

Die Sichtung durch den pages2k-Viewer kommt zu dem Ergebnis, dass eine Warmperiode während der besagten, mittelalterliche Zeit dort stattgefunden hat und durch Proxis belegt ist.

Bild 7 pages2k Proxiverläufe Antarktis. Quelle: pages2k Viewer (Grenzlinien vom Autor ergänzt)

Proxi-Einzelverläufe lassen dies präzisieren:

Bild 8 Antarctic WD2006A. Quelle: pages2k Viewer

Bild 9 Antarctic WD2005A. Quelle: pages2k Viewer

Bild 10 Antarctic Plateau Remote/PR-B. Quelle: pages2k Viewer

Arktis

Hinweis: Die Proxis der Arktis liegen meistens an der Grenze zur Arktis. Deshalb gibt es so viele.
Das Globaldiagramm (Bild 11) lässt keinen Schluss zu, außer den, dass über die Zeiträume praktisch alles vorkam. Man ahnt es: Eine „gute“ Mittelwertbildung würde aus dem „Proxispaghetti“ unweigerlich einen horizontalen Strich erzeugen, der erst am Ende, wo die Proxi- und Messbedingungen sich ändern, unweigerlich zu einem Hockeystick führt.

Trotzdem lassen Einzelproxis daraus (Bilder 12 – 14) aber augenscheinlich eine mittelalterliche Warmperiode identifizieren.
Ein Beispiel, dass das schematische Anwenden statistischer Methoden bei ungeeigneten Datensätzen – wie es in der Klima(Wandel)Wissenschaft hemmungslos gemacht wird -, oft nicht zu sinnvollen Aussagen führt.

Bild 11 Arctic. Quelle: pages2k Viewer

Bild 12 Arctic GRIP Grönland. Quelle: pages2k Viewer

Bild 13 Arctic Gulf of Alaska. Quelle: pages2k Viewer

Bild 14 Arctic Devon Ice Cap. Quelle: pages2k Viewer

Asien

Das Proxi-Globalbild (Bild 16) zeigt wieder nichts, außer, dass auch dieses ein chaotisches „Spaghetti“ an Proxiverläufen beinhaltet, welche den Summennutzen von Rauschen haben. Jeder Vernünftige würde daraus ableiten: Entweder sind die Proxis in vielen Fällen falsch und damit unbrauchbar (recht wahrscheinlich); sollen sie allerdings doch stimmen, dann gibt es ganz einfach keinen Sinn für einen Mittelwert, weil dieser nur den Witz von den Füßen, deren einer in Eis und der andere in kochendem Wasser steht und der Kopf sich über ein angenehmes Mittel freut, erfüllt.
Man würde – und müsste – dann also auf eine Mittelung, oder die Verwendung solcher Proxis verzichten. Aber durch „Statistik“ kommt immer der wichtige, horizontale Strich bis zum Beginn genauerer Messdaten zustande, der als alarmistischer Klimaverlauf benötigt wird.
In Zeiten, in denen eine fremd-gesteuerte, mental kranke 16-Jährige Politik und (AGW-)Klima-Wissenschaft vor sich „hertreiben“ darf:
Merkur: Greta Thunberg ruft zum Generalstreik auf – eine deutsche Bank will mitmachen

entscheiden sich eben auch Wissenschaftler in der Schweiz für das Leichtere und Fördermittel versprechende: Stures Anbiedern und Mitlaufen mit dem Trend, wie es auch ein CSU-Ministerpräsident, Herr Söder, nun ganz Bayern aufoktroyiert:
SZ, 29. Juli 2019: Bayerns Ministerpräsident Söder will Klimaschutz im Grundgesetz verankern

Bild 16 Asien global. Quelle: pages2k Viewer

Doch auch für den Raum Asien lassen sich aus den wenigen Langzeitproxis welch, eine Mittelalterliche Warmperiode unterstützende, finden. Man beachte im Proxi-Bild 17 auch die enormen Änderungsgeschwindigkeiten, welche es angeblich in der Vergangenheit noch nie gab.

Bild 17 Asien WULANJ (China). Quelle: pages2k Viewer

Australien

Das Proxi-Globalbild ist alleine deshalb interessant, weil es ausgerechnet für die heutige Zeit belegt, dass etwas an den Proxis wohl nicht stimmen kann. Jedenfalls finden sich vom „Verbrennen“ bis zur Ansage einer beginnenden Eiszeit alle Schlussverläufe.
Und eine Warmperiode im Mittelalter lässt sich ebenfalls finden, wie auch wieder enorme Änderungsgeschwindigkeiten, welche mit er der aktuellen –angeblich noch nie dagewesenen – problemlos mithalten können. Die grauen Linien sind teils Fehlerbereiche und/oder Extremwerte. Daraus lässt sich zumindest ahnen, was vor Ort an kurzfristigen Temperaturschwankungen wirklich passiert sein könnte. Hätte es damals schon unsere Medien gegeben, wäre denen wohl die rote Alarmfarbe ausgegangen.

Bild 18 Australien global. Quelle: pages2k Viewer

Bild 19 Australien Oroko. Quelle: pages2k Viewer

Bild 20 Australien Mt Read. Quelle: pages2k Viewer

Bild 21 Australien Buckleys Change. Quelle: pages2k Viewer

Südamerika

Irgendwie ist der AGW-Klimawandel noch nicht bis Südamerika gekommen. Kein längerfristiger Proxiverlauf hat „Ihn“ dort gesehen. Doch wieder interessant die teils enormen, kurzfristigen Änderungen in der Vergangenheit.

Bild 22 Südamerika global. Quelle: pages2k Viewer

Bild 23 Südamerika Quelccaya. Quelle: pages2k Viewer

Bild 24 Südamerika Laguna Aculeo. Quelle: pages2k Viewer

Europa

Es ist naheliegend, dass – wenn es die MWP gab – sich diese in Europa findet. Entsprechend zeigen es 2k Proxis. Man beachte, wie Proxis den jüngsten Temperaturanstieg nicht abbilden. Warum sollten sie es dann in der Vergangenheit gemacht haben? Das Schweizer Studienteam kam nicht auf solche naheliegenden Fragen. Die Beantwortung wäre sicher sehr störend gewesen.

Bild 25 Europa global. Quelle: pages2k Viewer

Bild 26 Europa NSC 12 Finnland. Quelle: pages2k Viewer

Bild 27 Europa Tor92 Finnland. Quelle: pages2k Viewer

Bild 28 Europa Nsc12. Quelle: pages2k

Bild 29 Europa Swi06. Quelle: pages2k

Bild 30 Europa Alb12 (Albanien). Quelle: pages2k

Nordamerika

Von Nordamerika gibt es zwei Globalverläufe: Einen langen und einen kurzen. Erkennbar ist der kurze Datensatz (Bild 32) unbrauchbar – zumindest zur statistischen Bearbeitung -, weil es sich dabei in Summe um ein eher stochastisches Datengemenge handelt; und der lange Datensatz (Bild 31) zeigt eindeutig eine mittelalterliche Warmperiode.

Bild 31 Nordamerika global (Langzeitverläufe). Quelle: pages2k

Bild 32 Nordamerika global kurz (Baumringproxis „Trees“). Quelle: pages2k

Langzeitproxi Nordamerika mit deutlich ausgewiesener MWP:

Bild 33 Nordamerika Conifer/hardwood ecoregion. Quelle: pages2k:

Pages2k-MWP Studienergebnis des Autors

Der Autor setzt hier die These, dass sein Ergebnis mit weniger Aufwand nicht ungenauer ist, als das der „berühmten“, Schweizer Studienautoren, allerdings deren Ergebnis widerspricht. Denn er benutzt die IPCC-Statistik, nach der man etwas ansieht und dann mittels „Abstimmen unter den Beteiligten“ den Mittelwert und Vertrauen(sbereich) textlich festlegt. Das gilt in der Klima(Wandel)Wissenschaft inzwischen ja als „high-end“ an Bewertungs- und Aussagequalität.

Und so behauptet er, dass es sogar anhand der für diese Aussage eigentlich ungeeigneten, da die Welt zur damaligen Zeit bei Weitem nicht abdeckenden, zudem teils schauderhaft falschen ungenauen Proxidaten wesentlich wahrscheinlicher als unwahrscheinlich ist, dass es eine (wenn nicht sogar mehrere) Warmperiode im Mittelalter (und davor) gegeben hat.

Nachdem zusätzliche Proxis aus dem kaltesonne MWP-Projekt mit erheblich besserer Flächenabdeckung dies bestätigen, kann man ziemlich sicher sein, dass solche Warmperioden global – teils natürlich mit Verzögerungen – existierten, zumindest so lange, bis neue Proxis (nicht wiederholt unzulässig angewandte Statistik über die schlechten) das widerlegen. Das ist derzeit nicht in Sicht.
In Sicht ist allerdings, dass man die Proxis „verlässt“ und das (gewünschte) Belegergebnis durch Simulieren erzielt. Das hat auch den großen Vorteil, dass Simulieren in AGW-Kreisen als genauer gilt und nicht von jedem Laien einfach, penetrant und ätzend „zerlegt“ werden können.

Nachtrag

Wer sich bis hierher durchgelesen hat und diesen Nachtrag mit den Bildern der auf NoTricksZone hinterlegten Studienauszügen ansieht, wird sich fragen, wie die Studie aus der Schweiz das alles vollkommen ignorieren konnte. Wer sich mit „Klimawandel“ auskennt, fragt sich, wie lange es noch dauern kann, bis nicht einmal irgend-Jemand aus der Wissenschaft den Mut hat, solchen Studien-Betrug durch Unterlassung anzuprangern und sich Autoren mit solchen Studien anfangen, für solche Arbeiten zu schämen.
Lediglich ein Herr Trump hat es begonnen. Es wird werden, wie bei der Hexenverfolgung: Erst als das Entdecken kein (risikoloses) Geld mehr einbrachte, kamen die wissenschaftlich dafür Zuständigen drauf, dass es auch gar keine gibt.
Und angestoßen hatten diese „neue“ Erkenntnis wissenschafts-fremde Personen.
Trump hat demnach die Change, als ein großer „Wissensentdecker“ in die Klimageschichte einzugehen. Hoffentlich hält er damit auch durch, beziehungsweise sich lange genug an der Regierung.

Zwischenzeitlich hat auch Herr Lüdecke zu dieser Schweizer Studie etwas auf EIKE geschrieben;
EIKE 30. Juli 2019: Das blinde Auge der Klimaforscher an der Universität Bern
Und auf NoTricksZone ist eine Serie neuester Studien mit ihren Klimagraphiken hinterlegt, welche alle eine MWP ausweisen:
NoTricksZone: 12 New Papers Provide Robust Evidence The Earth Was Warmer During Medieval Times
… Claims that modern temperatures are globally warmer than they were during Medieval times (~800 to 1250 A.D.) have been contradicted by a flurry of new (2019) scientific papers
Daraus Bildbeispiele

Bild 34 Quelle: NoTricksZone

Bild 35 Quelle: NoTricksZone

Bild 36 Quelle: NoTricksZone

Bild 37 Quelle: NoTricksZone

Bild 38 Quelle: NoTricksZone

Bild 39 Quelle: NoTricksZone

Bild 40 Quelle: NoTricksZone

Bild 42 Quelle: NoTricksZone

Bild 43 Quelle: NoTricksZone

Quellen

[1] EIKE 26.07.2019: Klimajournalismus: Papa, Charly hat gesagt, sein Papa hat gesagt…- oder wie man faule Berner Studien „nature“ und damit Medien unterjubelt

[2] Studie: No evidence for globally coherent warm and cold periods over the preindustrial Common Era

[3] NZZ 24.07.2019: So rasch und grossflächig ist die Temperatur in den letzten 2000 Jahren noch nie gestiegen – Drei Klimastudien mit Beteiligung von Forschern aus Bern enthüllen Details über kalte und warme Episoden vor der Industrialisierung: Sie betrafen immer nur einen Teil des Erdballs.

[4] Der Tagesspiegel: Studie widerlegt Argument der Klimaskeptiker 98 Prozent der Erde werden wärmer

[5] EIKE 11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES2k

[6] EIKE: Nächste Pleite: ,Globale‘ Rekonstruktion PAGES 2K kann den ,Hockeyschläger‘ nicht bestätigen

[7] http://www.realclimate.org/index.php/archives/2013/04/the-pages-2k-synthesis/




Wie immer: US-Klimabericht ignoriert wichtige Kritikpunkte von Gutachtern

Klimaberichte sind groß in Mode. Ständig wird irgendwo ein neuer Bericht veröffentlicht. Mal sind es einzelne deutsche Bundesländer, mal ist es ein IPCC Spezialbericht, und mal ist es ein Länderbericht. Im November 2018 wurde in den USA das Fourth National Climate Assessment (NCA) fertiggestellt. Der erste Band mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen kam bereits 2017 heraus. Ende 2018 folgte dann Band zwei mit den Klimafolgen. er sich die pdfs herunterladen möchte kann dies hier tun: Band 1, Band 2 (184 MB!).

In der Regel machen diese Berichte wenig Spaß. Die Einbettung in den vorindustriellen Klimakontext ist normalerweise schlecht, und schnell wird behauptet, die gesamte Erwärmung seit Ende der Kleinen Eiszeit sei anthropogen. Das kennen wir ja schon zur Genüge. Im NCA4-Bericht gibt es in Band 1 aber auf Seite 189 eine kleine Überraschung. Dort wird doch tatsächlich eine Temperaturrekonstruktion für die gemäßigten Breiten Nordamerikas gezeigt, die eine vorindustrielle Wärmephase aufweist:

Quelle: NCA4 Band 1

 

Die pollenbasierte Rekonstruktion scheint von Trouet et al. 2013 zu stammen, hne dass dies in der Bildunterschrift richtig deutlich gemacht wird. Eine Erklärung für die vorindustriellen Temperaturschwankungen hat der Bericht nicht anzubieten. Interessanterweise wurden zusammen mit dem Bericht auch die Gutachterprotokolle veröffentlicht (“Public Reviews” ganz unten hier). In den Kommentaren zu Band 1 geben auf 61 engbedruckten Seiten vor allem Michael MacCracken und Allison Crimmins eine Vielzahl von Änderungshinweisen (pdf hier). Interessant wird es im Begutachtungsverfahren von Band 2 (pdf hier). Ross McKitrick, der zusammen mit Steve McIntyre den Hockey Stick enttarnte, leistete ganze Arbeit. Ein Beispiel:

McKitrick:

How do you know that the climate is changing faster than at any point in human history? Ocean temperature data goes back a couple of decades and only measures the top layers. Tropospheric temperature records go back to 1958. Land surface records go back to the late 1800s, but quality is poor in most regions especially prior to WWII. Human history goes back 10,000 years or more. You are making statements you cannot possibly know to be true

Woher wissen Sie, dass sich das Klima schneller verändert als an irgendeinem Punkt der Menschheitsgeschichte? Die Temperaturdaten der Ozeane reichen einige Jahrzehnte zurück und messen nur die obersten Schichten. Temperaturrekorde in der Troposphäre reichen bis ins Jahr 1958 zurück. Die Bodenoberflächenrekorde reichen bis in die späten 1800er Jahre zurück, aber die Qualität ist in den meisten Regionen vor allem vor dem Zweiten Weltkrieg schlecht. Die Geschichte der Menschheit reicht 10.000 Jahre oder mehr zurück. Sie machen Aussagen, von denen Sie möglicherweise nicht wissen, dass sie wahr sind

Antwort der Berichtsautoren:

This statement is based on the extensive assessment of the peer-reviewed literature presented in NCA4 Volume I (Climate Science Special Report) and summarized here in NCA4 Vol. II in Chapter 2

Diese Aussage basiert auf der umfassenden Bewertung der von Experten geprüften Literatur, die im NCA4-Band I (Climate Science Special Report) vorgestellt und hier in NCA4-Band 4 zusammengefasst ist. II in Kapitel 2

Die Antwort war natürlich Unsinn, denn der erste Band beschäftigte sich herzlich wenig mit dem vorindustriellen holozänen Klima, war also beim besten Willen kein “extensive assessment”. Insofern sind wichtige Gutachterhinweise wie von Ross McKitrick fast wirkungslos, wenn den Autoren erlaubt wird, die Hinweise einfach zu ignorieren.

Der Klimaökonom Richard Tol warnte, dass die wirtschaftlichen Klimafolgenberechnungen des 2. Bandes nicht zuverlässig seien. Auch Roger Pielke Jr. fand etliche Ungereimtheiten. Daraufhin titelte Breitbart: “The National Climate Assessment Is a National Joke”. Andy Mayveröffentlichte auf WUWT eine Rezension, in dem er die Schwäche der verwendeten Klimaberichte hervorhob. Auch Dave Middletonrezensierte den Bericht (ebenfalls auf WUWT) und beschäftigte sich mit Logikfehlern zur Attribution sowie Zulieferwissenschaft, die von aktivistischen Stiftungen bezahlt wurde. Schließlich sei noch auf eine Besprechung von Gregory Wrightstone hingewiesen, der die Feuerstatistik ins Visier nahm.

Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne hier




Wissenslücke schließt sich: Die Mittelalterliche Wärmeperiode auf der Südhalbkugel

Die Öffentlichkeitsbeteiligung an der Klimaforschung erreicht dank einer explosionsartigen Zunahme der Vielfalt und Vielfalt von Bürgerforschungsprojekten neue Höhen. Diese bieten den Wissenschaftlern unterschiedliche Möglichkeiten, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zu fördern und gleichzeitig den wissenschaftlichen Nutzen zu maximieren. […] Citizen Science beschreibt die kollaborative Beteiligung von Amateurwissenschaftlern – meist Freiwilligen – an Forschungsprojekten, durch Beobachtungen, Datenanalysen oder durch Leihgaben von Werkzeugen. […]

Ganzen Artikel in Nature Climate Change lesen.

Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Bürgern ist sehr zu unterstützen, wenn wirklich alle am selben Ziel interessiert sind, nämlich der ergebnisoffenen Herangehensweise und der Erweiterung unseres Wissens. Wir sind selber Teil dieser positiven Entwicklung, da einige von Ihnen – unsere Blogleser – das Kartierprojekt zur Mittelalterlichen Klimaanomalie (bzw. Mittelalterliche Wärmpeperiode, MWP) durch Crowdfunding unterstützt haben. Uns allen war klar, dass die Sachlage zu ungenau bekannt war, die vorhandenen Daten daher systematisch mit modernen Methoden ausgewertet werden mussten. Unser Aufruf zum Projekt ist nun schon ein Weilchen her, und der eine oder andere mag sich gefragt haben, was daraus geworden ist.

Es gibt gute Nachrichten. Sie wissen bereits, dass wir fast 1000 Studien in unsere Google Maps MWP-Online-Karte eingetragen haben. Weitere 1000 Publikationen befinden sich in der Wartschleife. Vor einem Jahr begannen wir, unsere Auswert-Methodik zu vervollständigen. Software wurde organisiert, gelernt, verfeinert. Online-Tools wurden identifiziert und ausprobiert. Kooperationen wurden geschlossen. Unzählige Emails wurden an Wissenschaftler geschrieben, um Daten auszutauschen und Ergebnisse zu diskutieren. Es läuft wirklich gut, die Kooperationsbereitschaft ist hoch, eine echte Teamarbeit. Ende Oktober 2017 kam nun unser erstes wissenschaftliches Paper im Fachblatt Paleoceanography heraus:

Erwärmung und Abkühlung: Die mittelalterliche Klimaanomalie in Afrika und Arabien

Die mittelalterliche Klimaanomalie (MCA) ist in vielen Teilen der Welt eine bekannte Klimastörung mit einer Kernperiode von 1000-1200 n. Chr. Hier präsentieren wir eine Paläontemperatursynthese für die MCA in Afrika und Arabien, basierend auf 44 veröffentlichten Lokalitäten. Die Datensätze wurden gründlich korreliert und die MCA-Trends paläoklimatologisch kartiert. Die überwiegende Mehrheit der verfügbaren afro-arabischen Onshore-Standorte weist auf eine warme MCA hin, mit Ausnahme der südlichen Levante, wo die MCA anscheinend kalt war. MCA-Kühlung wurde auch in vielen Segmenten der afrikanisch-arabischen Auftriebs-Systeme [~Aufsteigendes Tiefenwasser] dokumentiert, als Folge von Veränderungen in den Windsystemen, die zu einer Intensivierung des Kaltwasserauftriebs führten. Offshore-Bohrkerne von außerhalb von Auftriebssystemen zeigen meist warme MCA-Bedingungen. Die wahrscheinlichsten Haupttreiber des beobachteten mittelalterlichen Klimawandels sind solare Antriebs- und Ozeanzyklen. Auffällige kalte Spitzen während der frühesten und letzten MCA können helfen, zwischen solarem (Oort Minimum) und ozeanischem Zyklus (Atlantic Multidecadal Oscillation, AMO) zu unterscheiden. Im Vergleich zu ihrem großen Anteil von fast einem Viertel der weltweiten Landmasse sind Daten aus Afrika und Arabien in den globalen Temperaturrekonstruktionen der letzten 2000 Jahre deutlich unterrepräsentiert. Onshore-Daten fehlen für die meisten Regionen in Afrika und Arabien, mit Ausnahme der regionalen Datencluster in Marokko, Südafrika, dem Ostafrikanischen Graben und der Levante-Küste. Um Paläotemperaturen in Afrika und Arabien robuster rekonstruieren zu können, ist ein systematisches Forschungsprogramm erforderlich.

Kurz zusammengefasst: Alle Land-Daten aus Afrika und Arabien zeigen eine Erwärmung während der MWP, mit Ausnahme von Israel, wo offenbar eine Abkühlung zu verzeichnen war. Vor den afrikanischen Küsten sah es anders aus. Hier haben veränderte Winde an vielen Stellen zu einem verstärkten Auftrieb kalter Tiefenwässer geführt, so dass die MWP eine Abkühlung erfuhr. Dies sind aber lediglich schmale Streifen, so dass sie flächenmäßig nicht übermäßig ins Gewicht fallen. Insgesamt ist festzustellen, dass es viel zu wenige Studien zur MWP-Temperaturentwicklung Afrikas/Arabiens gibt. Die beiden Gebiete machen ein Viertel der gesamten Landfläche der Erde aus und sind in den gängigen globalen Temperaturrekonstruktionen nur spärlich vertreten. Hier müssen dringend Studien aus schwerer zugänglichen Gebieten aus der Region her, in die sich die Forscher bislang aus logistischen Gründen nicht gewagt haben.

Wie geht es jetzt weiter? Ein Manuskript zum MWP-Hydroklima Afrikas ist zur Begutachtung eingereicht. Eine Studie zur MWP-Temperaturentwicklung der Antarktis ist in Arbeit, etwa zur Hälfte fertig. Im Anschluss wollen wir Australien/Ozeanien und Südamerika angehen, so dass wir daraus zusammenfassend einen Überblick zur MWP auf der Südhalbkugel gewinnen können. In der Vergangenheit wurde immer darauf hingewiesen, dass es die MWP auf der Südhalbkugel nicht gäbe bzw. die Sachlage unklar wäre. Wir wollen dabei helfen, in dieser Frage Klarheit zu erlangen. Wir gehen dabei absolut ergebnisoffen vor. Am Ende zählt die wissenschaftliche Wahrheit, unabhängig vom Standpunkt in der Klimadiskussion.

 

In eigener Sache:

Unser Crowdfunding-Ziel von € 25.000 haben wir Dank Ihrer Unterstützung bereits zu 60% erreicht. Es wäre toll, wenn wir die verbleibenden 40% auch noch schaffen würden. Computer brechen zusammen, Monitore geben Ihren Geist auf, Graphiksoftware muss gekauft werden, Kosten für Vortragsreisen entstehen. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, falls Sie geeignete Spender kennen bzw. selber helfen wollen. Auf diesem Weg bekommen Sie auch unsere Projekt-Kontonummer. Zudem gibt es weiterhin die online Paypal-Spenden-Option.

Apropos Vorträge. Sebastian Lüning wird am 8. November 2017 einen Vortrag zum paläoklimatologischen Kontext des 1,5-Gradziels halten. Der Vortrag findet in Birmingham auf Einladung der West Midlands Regionalgruppe der Geological Society of London statt. Beginn: 18:00 Uhr, Lapworth Museum of Geology and Earth Imaging Laboratory, Earth Sciences, University of Birmingham. B15 2TT.

Mit Dank übernommen von Kalte Sonne

englische Passagen übersetzt von Andreas Demmig

Wissenslücke schließt sich: Die Mittelalterliche Wärmeperiode auf der Südhalbkugel

 

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Bereits vorher gab es auf Kalte Sonne einen Beitrag zu diesem Thema

Neues zur Mittelalterlichen Wärmeperiode: Die wundersame Wiederholung der Temperaturgeschichte




Dokumentation der globalen Aus­dehnung der Mittelalter­lichen Warm­zeit

Planbeschreibung für die MWP

Ich verwende zur Kartografierung der MWP die von Dr. Sebastian Lüning und Fritz Vahrenholt erstellte Karte, um die globale Ausdehnung der MWP zu etablieren. Dessen Erstellung war ein ansehnliches Unterfangen, das ich sogar für preiswürdig halte.

Bei Research Gate schreibt Lüning:

Das Projekt hat zum Ziel, alle veröffentlichten Studien über die Mittelalterliche Klima-Anomalie im weltweiten Maßstab zu erkennen, zu erfassen und zu interpretieren. Die Daten werden visualisiert mittels einer frei zugänglichen Online-Karte: http://t1p.de/mwp.

Ich zeige einen Screenshot des Projektes in Abbildung 1, aber ich empfehle, sich die Online-Version bei http://t1p.de/mwp anzuschauen, weil sie eine Vielfalt von Daten enthält einschließlich Abstracts und Links zu den individuellen Studien-

(Anmerkung von Anthony Watts: Bei mir funktioniert dieser Kurzlink nicht. Unabhängig davon fand ich diesen Link zu einem Google-Map-Dokument, das bei manch einem besser gehen könnte).

Abbildung 1: Screenshot des MWP-Mapping-Project (Quelle: Lüning http://t1p.de/mwp, heruntergeladen am 27. Dezember 2016)

Ein erster oberflächlicher Blick auf Abbildung 1 zeigt, dass es eine große Anzahl von warm study locations gibt, die über die ganze Welt verteilt sind. Um jedoch die globale Anzahl der Warm-Kalt-Neutral-Trocken-Nass-Studien zu bestimmen, habe ich die kartierten Daten der 934 Studien heruntergeladen, die am 30. Dezember 2016 verfügbar waren, und habe diese in Abbildung 2 zusammengefasst:

Abbildung 2: Ergebnisse des MWP-Mapping-Project (Quelle: Lüning http://t1p.de/mwp, heruntergeladen am 30. Dezember 2016)

Folgende Beobachtungen lassen sich in Abbildung 2 erkennen:

a) Die Anzahl von Warm-Studien (497) liegt eindeutig viel höher als die Anzahl der anderen Studien und macht 53% aus, wenn man Temperatur- und Hydroklima-Daten heranzieht, und 88%, wenn nur Temperaturdaten herangezogen werden.

b) Die Anzahl von Kalt-Studien (18) ist sehr gering, anteilmäßig 2 bis 3% der anderen Studien.

c) Die Anzahl der Neutral-Studien (53) ist vergleichsweise klein, etwa 6 bis 9% aller Studien.

d) Die Anzahl von Studien, in denen es nur um hydroklimatische Daten geht, ist nicht signifikant. Die Anzahl der Trocken-Studien (184) bzw. der Nass-Studien (182) macht 20% bzw. 19% aller Studien aus.

Zusammengefasst: Die überwältigenden Beweise des MWP Mapping Project von Lüning bis heute zeigen, dass es während der MWP global warm war, aber es wird nicht sofort klar, wie ,warm‘ hier definiert ist.

Beschreibungen von warm oder kalt werden in den individuellen Studien geliefert. Zum Beispiel haben Kuhnert & Mulitza (2011: GeoB 9501) festgestellt, dass (Auszug aus Lüning):

es während der Mittelalterlichen Warmzeit von 800 bis 1200 etwa 1,1°C wärmer war (50-Jahre-Mittel) als während der nachfolgenden Kleinen Eiszeit“.

Während diese Beschreibung nützlich ist, erlaubt sie keinen Vergleich der MWP-Temperaturen mit denen der modernen Warmzeit. Daher vergleiche ich im Folgenden heutige Temperaturen mit denen während der MWP.

Wie warm war es während der MWP?

Viele der Literaturhinweise im MWP Mapping Project von Lüning werden auch in Ljungqvist (2010) erwähnt, so dass man Letztere heranziehen kann, um die Temperaturen auf der Nordhemisphäre NH während der MWP abzuschätzen.

Anmerkung: Ich habe die Ljungqvist (2010) NH-Studie herangezogen, weil ich die Daten bereits auf meinem Laptop verfügbar hatte. Natürlich können geneigte Leser ähnliche Verfahren mittels der von ihnen bevorzugten Studien durchführen, um geeignete Daten der globalen nordhemisphärischen Temperaturen abzuleiten, um diese mit den heutigen Temperaturen zu vergleichen.

Ljungqvist veröffentlichte seine Daten zusammen mit seiner Studie (das sollten andere Klimawissenschaftler auch tun), und Abbildung 3 zeigt meine Version der Ljundqvist-Karte (reproduziert unter Verwendung seiner Daten). Ich habe die Karte auch derart aufbereitet, dass man frühere Warm- und Kaltperioden zeigen kann.

Abbildung 3: Abschätzung der dekadischen mittleren Temperaturvariationen auf der außertropischen Nordhemisphäre (30° bis 90°N) (nach Ljungqvist 2010)

Anmerkungen zu Abbildung 3:

a) Alle Werte sind dekadische Mittelwerte.

b) Proxy-Temperaturen werden durch die dicke schwarze Linie dargestellt relativ zum Mittel 1961 bis 1990 der gemessenen Temperaturen aus der Varianz-adjustierten [?] CRUTEM3+HadSST2 90-30°N-Aufzeichnung.

c) Zwei Fehlerbalken der Standardabweichung sind hellgrau schattiert dargestellt.

d) CRUTEM3+HadSST2-Daten der instrumentellen Temperaturen werden in der roten Linie gezeigt.

Die folgenden Beobachtungen gehen aus Abbildung 3 klar hervor:

a) Die Temperatur der MWP war höher als die Proxy-Temperatur der Modernen Warmzeit – zu keiner Zeit liegen die modernen Proxys höher als die MWP-Proxys.

b) Die jüngste instrumentelle Temperatur liegt höher als die MWP-Temperatur.

c) Die MWP ist offensichtlich präindustriell, und es wäre logisch, die MWP-Temperatur als präindustrielle Temperatur heranzuziehen anstatt die der Kleinen Eiszeit LIA, wie es das Klima-Establishment so gerne tut.

Die Beobachtungen a) und b) haben Ljungqvists Kommentare zur Grundlage. Er führt aus (Hervorhebung hinzugefügt):

…die Mittelalterliche Warmzeit vom 9. bis zum 13. Jahrhundert scheint über dem mittleren Temperaturniveau von 1961 bis 1990 der außertropischen Nordhemisphäre zu liegen oder genauso hoch zu sein.“

Er fügte eine Mahnung zur Vorsicht hinzu (Hervorhebung zugefügt):

Seit dem Jahr 1990 jedoch gehen die mittleren Temperaturen auf der außertropischen Nordhemisphäre über diejenigen jeder anderen Warmphase der letzten zwei Jahrtausende hinaus, selbst über den Spitzenwert der MWP, falls man allein die instrumentellen Temperaturdaten betrachtet unabhängig von der Proxy-Rekonstruktion. Allerdings muss dieser scharfe Temperaturanstieg im Vergleich zur Magnitude der Wärme in früheren Warmzeiten sehr vorsichtig interpretiert werden, da er in der Proxy-Reproduktion selbst nicht auftaucht“.

Betrachtet man die Vorsichts-Anmerkung von Ljungqvist sowie Punkt b) oben, ist der Vergleich instrumenteller Temperaturen mit jenen aus Proxys abgeleiteten kein „Äpfel-mit-Äpfeln-Vergleich“, weil Proxy-Temperaturen gedämpft (abgeflacht) erscheinen, während Thermometeranzeigen sehr rasch auf Temperaturänderungen reagieren.

Ljungqvist beschreibt die abgeflachten Proxy-Temperaturen folglich so (Hervorhebung hinzugefügt):

Die Unsicherheit bei der Datierung von Proxy-Aufzeichnungen führt sehr wahrscheinlich zu einem „Abflachen“ der Werte des gleichen Klima-Ereignisses über viele hundert Jahre, so dass folglich in Wirklichkeit ein Lowpass-Filter angebracht wird, der es uns unmöglich macht, die wirkliche Amplitude von Kalt- und Warmzeiten zu erfassen … was wir stattdessen bekommen ist ein Mittel der Temperatur über ein oder zwei Jahrhunderte“.

Allerdings ist die Abflachung von Proxy-Aufzeichnungen nicht das einzige Problem, wenn man Proxys mit instrumentellen Temperaturen vergleicht – da gibt es auch das „Divergenz-Problem“. Wir untersuchen dieses für die Ljungqvist’sche Kalibrierungs-Periode von 1850 bis 1989 in Abbildung 4:

Abbildung 4: Vergleich von Proxy- und instrumentellen dekadischen mittleren Temperaturvariationen (nach Ljungqvist 2010)

Die dekadische Korrelation (r = 0.95, r² = 0.90) zwischen Proxy- und instrumenteller Temperatur ist während des Kalibrierungs-Zeitraumes von 1850 bis 1989 sehr hoch. Man beachte jedoch, dass die instrumentelle Temperaturspitze zwischen 1990 und 1999 nicht in der Kalibrierung herangezogen ist. Möglicherweise weil Abbildung 4 zeigt, dass der instrumentelle Temperatur-Spitzenwert 0,39°C für den Zeitraum 1990 bis 1999 beträgt, während der Proxy-Temperaturspitzenwert nur 0,06°C beträgt – eine Differenz von 0,33°C.

Diese Divergenz liegt außerhalb der beiden Fehlerbalken der Standardabweichung von ±0.12°C, wie sie von Ljundqvist angeführt worden sind, und es illustriert das Divergenz-Problem in einer Nussschale – Proxys folgen den jüngsten hohen instrumentellen Temperaturen nicht. Der Grund für diese Divergenz ist, dass die Proxy-Reaktion möglicherweise nicht linear ist anstatt der linearen Reaktion, von welcher in allen Klima-Rekonstruktionen bis auf den heutigen Tag ausgegangen wird.

Ljungqvist erklärt die Nichtlinearität (Hervorhebung hinzugefügt):

Ein Umstand, der möglicherweise zu einer Unterschätzung der wahren Variabilität geführt hat ist, dass wir eine lineare Reaktion im Voraus annehmen müssen zwischen Temperatur und Proxy. Falls diese Reaktion ihrer Natur nach nichtlinear ist, was wahrscheinlich oftmals der Fall ist, müssen unsere Interpretationen logischerweise falsch werden. Dies ist etwas, das zu einer Unterschätzung der Amplitude der Variabilität führen kann, welche außerhalb der Bandbreite von Temperaturen während der Kalibrierungs-Periode liegt“.

Als Bauingenieur stimme ich Ljungqvist zu, dass Nichtlinearität oftmals bei Proxys der Fall ist. Die meisten natürlichen Materialien, Bauholz, Steine usw., zeigen nichtlineares Verhalten. Allerdings ist es schwierig, dies in Worten zu erklären, weshalb ich dieses Konzept graphisch in Abbildung 5 erkläre:

Abbildung 5: indikative nichtlineare Reaktion für ein Temperatur-Proxy.

Der Deutlichkeit halber zeige ich den positiven Teil der Temperatur-Reaktion in Abbildung 5, aber man sollte nicht vergessen, dass es dabei eine entsprechende negative Reaktion gibt. Ich erkläre Abbildung 5 wie folgt:

a) Die Linie OAB repräsentiert die lineare Proxy-Reaktion der Temperatur, die gegenwärtig in Rekonstruktionen verwendet wird. Parameter P1 ergibt eine Temperatur T1 (via Punkt A), und die Reaktion nimmt linear zu, so dass Parameter P2 eine höhere Temperatur T2 anzeigt (via Punkt B).

b) Die Linie OACD repräsentiert die indikative nichtlineare Proxy-Reaktion auf die Temperatur. Parameter P1 liegt im linearen Teil der Kurve und ergibt daher die gleiche Temperatur T1 wie die in a).

c) Zusätzlich zu Punkt b) liegt der Parameter am Punkt C im nichtlinearen Teil der Kurve, was in der Temperatur T2 resultieren würde, welche signifikant höher ist als der aus der linearen Reaktion via Punkt A abgeleitete Wert von T1.

Zusammengefasst: Eine nichtlineare Reaktion von Proxy-Temperaturen kann zu zwei Temperaturwerten für einen einzelnen Proxy-Wert führen. Dies könnte problematisch bei der Entscheidung sein, welchen Temperaturwert man denn nun nehmen soll.

Allerdings kann für derzeitige Temperaturen die nichtlineare Reaktion des Proxys kalibriert werden gegen die instrumentelle Messung. Zum Beispiel, falls die Temperaturergebnisse in Abbildung 4 für einen einzelnen Proxy gelten würden, könnte man das folgende Verfahren anwenden:

a) Die nichtlineare Kurve würde kalibriert werden, so dass die Temperatur T1 = 0,08°C im linearen Teil der Kurve in Abbildung 5 liegen würde.

b) Die Temperatur T2 = 0,39°C würde so kalibriert werden dass sie im nichtlinearen Teil der Kurve in Abbildung 5 liegen würde.

Man beachte, dass die in Abbildung 4 verwendete lineare Reaktion T2 = 0.06°C zeigt, dass aber das Nichtlineare-Reaktion-Verfahren die Kalibrierung T2 = 0.39°C erlauben würde. Diese Art der nichtlinearen Kalibrierung würde bedeuten, dass historische Temperaturen höher liegen als jene, die geschätzt werden mittels einer linearen Proxy-Temperatur-Reaktion.

Außerdem ist die Kalibrierung in heutiger Zeit relativ einfach, weil wir Proxys vergleichen können mit instrumentellen Temperaturen, um festzustellen, welcher Temperaturwert korrekt ist, T1 oder T2. Allerdings sind historische Temperaturen problematischer, weil wir über viele tausend Jahre keinerlei instrumentelle Aufzeichnungen haben, um den korrekten Temperaturwert zu bestimmen, T1 oder T2. Nichtsdestotrotz können wir die korrekte Temperatur abschätzen, indem wir eine entsprechendes Verfahren wie dasjenige anwenden, welches Erdbeben-Ingenieure vornehmen, wie im Folgenden erklärt.

Erdbebenforscher entwerfen routinemäßig Strukturen für 1 seismisches Ereignis innerhalb von 500 Jahren und für eine spezielle Struktur (zum Beispiel Kernkraft-Einrichtungen) für 1 seismisches Ereignis in 5000 Jahren. Allerdings standen ihnen Seismographen-Messungen der Stärke von Erdbeben erst seit 1935 zur Verfügung, zu welchem Zeitpunkt Charles Richter diese Skala entwickelte. Erdbebenforscher lösen dieses Dilemma des kurzen Zeitraumes instrumenteller Messungen, indem sie historische Beschreibungen seismischer Ereignisse auswerten.

Zum Beispiel: die historische Aufzeichnung eines Erdbebens könnte eine Beschreibung enthalten wie „die Erde kochte“. Diese buchstäbliche Beschreibung bedeutet nicht, dass die Erde tatsächlich den Siedepunkt erreicht hatte. Sondern sie bedeutet, dass das Grundwasser in der Erde Blasen bis an die Oberfläche geschlagen hat – ein Prozess, der als Verflüssigung der Erde bekannt ist. Erdbebenforscher können dann diese Beschreibung heranziehen, um die Stärke der Erschütterungen zu schätzen, die zu der Verflüssigung führten, woraus sich die Stärke des Erdbebens an jener Stelle abschätzen lässt.

In der Klimawissenschaft könnte ebenfalls der richtige Temperaturwert T1 or T2 abgeschätzt werden, und zwar aus historischen Beschreibungen der Änderung der Vegetation, menschlicher Wohnorte usw. Zum Beispiel, falls unser Proxy in Grönland liegen würde, sind die folgenden Ergebnisse möglich:

a) Falls das Land zum Zeitpunkt des Proxys im Permafrostbereich liegen würde, dann würde man die niedrigere Temperatur T1 heranziehen.

b) Falls das Land von den Wikingern zum Zeitpunkt des Proxys kultiviert worden wäre (d. h. kein Permafrost), würde man die höhere Temperatur T2 heranziehen.

Obiges nichtlineare Verfahren würde offensichtlich mehr Arbeit für Paläo-Wissenschaftler bedeuten im Vergleich zu den gegenwärtigen linearen Kalibrierungs-Verfahren, aber von Erdbebenforschern wird diese Arbeit wird routinemäßig geleistet.

Zusätzlich wären aktuelle Proxys aus der Zeit nach dem Jahr 2000 nützlich für die Abschätzung, falls die Divergenz zwischen Proxys und instrumentellen Messungen zugenommen hat. Die Proxys würde auch eine genauere nichtlineare Kalibrierung der Proxy-Temperaturen ermöglichen, sagen wir, Punkt D in Abbildung 5. Seltsamerweise scheint es im Klima-Establishment starken Widerstand gegen die Veröffentlichung aktueller Proxys zu geben.

Der Gebrauch einer nichtlinearen Proxytemperatur-Reaktion würde in historisch hohen Temperaturen resultieren, wobei die hohen Temperaturen noch höher und die niedrigen Temperaturen noch tiefer berechnet werden.

Conclusions

Eine Übersicht der globalen Ausdehnung der MWP wird präsentiert und führt zu folgenden Ergebnissen:

1. Die MWP war ein globales Ereignis, und eine große Anzahl von Studien zeigt, dass Erwärmungsereignisse überwältigend häufiger als Kaltereignisse aufgetreten waren.

2. Allerdings würde die nicht unbedeutende, während der MWP aufgezeichneten Anzahl von Trocken- oder Nass-Ereignissen im MWP Mapping Project zeigen, dass vielleicht die Mittelalterliche Klima-Anomalie eine bessere Bezeichnung wäre als die MWP.

3. Die Temperaturen der Nordhemisphäre waren mindestens genauso hoch wie die instrumentellen Messungen im Zeitraum 1980 bis 1989.

4. Jüngste instrumentelle Temperaturmessungen zeigen höhere Temperaturen, wenn man sie mit MWP-Proxys vergleicht. Allerdings sollten instrumentelle Temperaturen nicht direkt verglichen werden mit Proxy-Temperaturen, weil dies kein Äpfel-mit-Äpfel-Vergleich ist. Proxy-Temperaturen werden im Zeitmaßstab von Jahrzehnten oder noch größeren abgeflacht.

5. Jüngste Proxy-Aufzeichnungen divergieren von instrumentellen Temperaturen – Thermometer zeigen höhere Werte, wenn man sie mit Proxys vergleicht.

6. Das Divergenzproblem in Punkt e) oben ist möglicherweise einer linearen Proxy-Temperatur-Reaktion geschuldet, von der in gegenwärtigen Temperatur-Rekonstruktionen ausgegangen wird. Eine nichtlineare Reaktion von Proxy-Temperaturen würde genauere Ergebnisse bringen bzgl. historisch hoher und niedriger Temperaturen sowie eine bessere Korrelation mit jüngsten instrumentellen Daten zeitigen.

Bis es eine gute Korrelation zwischen instrumentellen Temperaturen und Proxys gibt, kann kein seriöser Wissenschaftler definitiv feststellen, dass die gegenwärtigen Temperaturen die höchsten jemals seien.

Nachwort

Hinsichtlich des 2°C-Limits seitens des Klima-Establishments klingt die folgende Aussage (getroffen aufgrund der in diesem Beitrag präsentierten Fakten) längst nicht so alarmierend wie gegenwärtig von den Medien kolportiert:

Wir wissen, dass die Präindustriellen MWP-Temperaturen um rund 1°C ohne CO2 über jenen der Kleinen Eiszeit lagen, aber wir glauben auch, dass ein entsprechender Temperaturanstieg von der Kleinen Eiszeit bis zum Zeitraum 1980 bis 1989 durch CO2 verursacht ist. Daher glauben wir, dass wir CO2-Emissionen begrenzen müssen, um einen weiteren (gefährlichen) Anstieg um 1°C zu verhindern. Wir glauben“.

Ich denke, hier geht viel zu viel glauben vor sich und nicht genug echte Klimawissenschaft.

Ein guter Anfang wäre es, nichtlineare Reaktionen von Proxy-Temperaturen heranzuziehen, um genaue historische Höchst- und Tiefsttemperaturen zu etablieren.

Link: https://wattsupwiththat.com/2017/01/03/documenting-the-global-extent-of-the-medieval-warm-period/

Übersetzt von Chris Frey EIKE