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Lindzen reagiert auf den Brief des MIT, in welchem seine Petition an Trump mit der Forderung des Rückzugs aus dem UNFCCC zurück­gewiesen wird

Er ist nicht lang, aber ich werde den Stuss darin nicht übersetzen. Es reicht dieser eine Satz: „The risks to the Earth system associated with increasing Levels of carbon dioxide are almost universally agreed by climate scientists to be real ones. …“ Sehr interessant ist aber die Unterschriftenliste. Da sieht man nämlich, welche akademischen Titel die Unterzeichneten tragen (deren Namen kennt vermutlich ohnehin kaum jemand), die diesen gigantischen Betrug immer noch mittragen.

Darauf wiederum hat nun Prof. Lindzen geantwortet, wieder an den Präsidenten. Nahe liegend wäre es jetzt natürlich, wenn Präsident Trump beide Seiten zusammen zu einem persönlichen Gespräch einladen würde. In unserer Medienlandschaft hierzulande würde man davon natürlich nie etwas hören, aber auch auf klimarealistischen Websites war davon noch nicht die Rede, was anderenfalls aber mit Sicherheit der Fall wäre. Da warten wir einfach mal ab.

Hier folgt jetzt die Antwort von Prof. Lindzen auf den MIT-Brief:

Ende Einführung von Chris Frey

[Einführende Bemerkung von Anthony Watts:] Offensichtlich mochte es das MIT überhaupt nicht, dass der Name dieser Institution Eingang gefunden hatte in Prof. Lindzens Petition an den Präsidenten.

9. März 2017

President Donald Trump
The White House
Washington, DC

Sehr geehrter Herr Präsident:

Am 2. März sandten Mitglieder des MIT-Forschungsprogramms zu Atmosphäre, Ozeanen und Klima (PAOC) einen offenen Brief an das Weiße Haus mit Bezug auf die Petition, die ich in Umlauf gebracht hatte. Die Petition, inzwischen unterzeichnet von über 330 Wissenschaftler aus aller Welt, forderte ihre Regierungen auf, sich aus dem United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) zurückzuziehen.

Da das Direktorium des MIT das Thema Klima zu einem zentralen Punkt für das Institut gemacht hatte, wobei PAOC eine zentrale Rolle spielt, ist es keine Überraschung, dass die Abteilung gegen jedwede Einwände Stellung beziehen würde. Aber der PAOC-Brief zeigt sehr klar die Weisheit hinter der Mahnung von James Madison in The Federalist, 10:

Niemandem ist es gestattet, in seinem eigenen Fall zum Richter zu werden, weil sein Interesse eindeutig sein Urteil verzerren und seine Integrität korrumpieren würde, was nicht unwahrscheinlich ist. Aus dem gleichen Grunde – nein, mit noch größerem Grund ist eine Gruppe von Menschen nicht in der Lage, gleichzeitig Richter und Partei zu sein“.

Schon viel zu lange hat man einer Gruppe von Menschen, nämlich dem Establishment der Klimawissenschaftler, gestattet, gleichzeitig Richter und Partei dessen zu sein, was die „Risiken für das Erdsystem in Verbindung mit steigendem Kohlendioxid-Niveau“ wirklich sind. [Siehe das gewählte Originalzitat oben! Anm. d. Übers.]

Lassen Sie mich detaillierter erklären, warum wir einen Rückzug aus dem UNFCCC fordern.

Das UNFCCC wurde vor 25 Jahren ins Leben gerufen, um wissenschaftliche Unterstützung zu bekommen hinsichtlich der Gefahren zunehmenden Kohlendioxids [in der Atmosphäre]. Während dies zu einer großzügigen und rapide zunehmenden Unterstützung für diesen Bereich geführt hat, bleiben die angeblichen Gefahren hypothetische, auf Modellen basierende Projektionen. Im Gegensatz dazu treten die Vorteile eines steigenden CO2-Gehaltes und einer moderaten Erwärmung klarer hervor denn je, und sie werden unterstrichen durch Satellitenbilder, die eine dramatische Ergrünung der Erde zeigen.

Wir stellen fest:

Das IPCC behauptet nicht mehr eine größere Wahrscheinlichkeit einer signifikanten anstatt einer vernachlässigbaren zukünftigen Erwärmung.

Das IPCC hat schon lange eingeräumt, dass Klimawandel vor den sechziger Jahren nicht anthropogene Treibhausgase zur Ursache gehabt haben kann. Und trotzdem zeigen instrumentell gemessene Temperaturen schon vor diesem Zeitpunkt viele Erwärmungsperioden, ähnlich der seit 1960, beispielsweise von 1915 bis 1950 und von 1850 bis 1890. Keine davon kann verursacht sein durch eine Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes.

Modellprojektionen der Erwärmung während der letzten Jahrzehnte sind weit über das hinausgeschossen, was tatsächlich beobachtet worden ist.

Die Gemeinschaft der Modellierer hat offen zugegeben, dass die Fähigkeit bestehender Modelle, das Klima der Vergangenheit zu simulieren, nur aufgrund zahlreicher willkürlicher Adjustierungen erreicht worden ist.

Beobachtungen zeigen keine statistisch signifikanten Trends bzgl. Dürren oder Überschwemmungen sowie keine wie auch immer geartete Beschleunigung des seit langer Zeit erfolgenden Anstiegs des Meeresspiegels weltweit (etwa 6 Inches [ca. 15 cm] pro Jahrhundert).

Das gegenwärtige CO2-Niveau, etwa 400 ppm, ist immer noch sehr gering verglichen mit den Mittelwerten der geologischen Historie, als tausende PPM vorherrschend waren und das Leben auf dem Festland und den Ozeanen blühte und gedieh.

Forderungen, die CO2-Emissionen zu begrenzen, sind heute sogar noch weniger überzeugend als vor 25 Jahren. Die zukünftige Forschung sollte sich konzentrieren auf leidenschaftslose Klimawissenschaft hoher Qualität, und nicht auf Bemühungen, ein immer mehr zerfallendes Narrativ der „Kohlenstoff-Verschmutzung“ am Leben zu halten. Solange wissenschaftliche Forschung noch am Tropf des politisch getriebenen UNFCCC hängt, wird die Forschungsgemeinschaft hinsichtlich ihrer Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit scheitern, und diese Öffentlichkeit muss dafür die Rechnung zahlen.

Ich hoffe, dass diese Bemerkungen zu erklären helfen, warum über 300 Unterzeichner der ursprünglichen Petition (und es kommen täglich weitere Unterschriften hinzu) den Rückzug aus dem UNFCCC gefordert haben.

Respectfully yours,

Richard S. Lindzen, Professor Emeritus of Atmospheric Sciences

SUPPORTING SIGNERS:

Most of signers of the Petition, agree with my remarks above. In the limited time available to prepare the letter, it has been reviewed and approved by the following:

ABDUSSAMATOV, Habibullo Ismailovich: (Dr. sci., Phys. and Math. Sciences. ); Head of space research of the Sun sector at the Pulkovo observatory, head of the project The Lunar Observatory, St. Petersburg, (Russian Federation).

ALEXANDER, Ralph B.: (Ph.D. ,Physics, University of Oxford ); Former Associate Professor, Wayne State University, Detroit, author of Global Warming False Alarm (2012).

BASTARDI, Joseph: Chief Meteorologist, Weatherbell Analytics.

BRIGGS, William M.: (Ph.D., Statistics & Philosophy of Science); Author of Uncertainty: The Soul of Modeling, Probability & Statistics.

CLOUGH, Charles: (MS., Atmospheric Science); Founder and Retired Chief of the US Army Atmospheric Effects Team, Aberdeen Proving Ground, MD, Retired LtCol USAF (Res) Weather Officer.

DOIRON, Harold H.: (Ph.D., Mechanical Engineering, University of Houston 1970 ); Retired VP Engineering, InDyne, Inc.; Senior Manager, McDonnell Douglas Space Systems; and former NASA Apollo, Skylab and Space Shuttle Engineer Chairman, The Right Climate Stuff Research Team, composed of NASA manned space program retirees.

EASTERBROOK, Donald J.: (Ph.D.); Professor Emeritus of Geology at Western Washington University; former president of the Quaternary Geology and Geomorphology Division of GSA, Associate Editor of the GSA Bulletin for 15 years, and many other professional activities. He published four books and eight professional papers in the past year.

FORBES, Vivian R.: (BSc., Applied Sciences); FAusIMM, FSIA, geologist, financial analyst and pasture manager, author of many articles on climate, pollution, economic development and hydrocarbons. (Australia).

HAPPER, William: (Ph.D., Physics); Cyrus Fogg Brackett Professor of Physics (emeritus) Princeton University; Director of the Office of Energy Research, US Department of Energy, 1990-1993.

HAYDEN, Howard “Cork”: (PhD.); Professor Emeritus, University of Connecticut.

IDSO, Craig: (PhD, B.S., Geography, Arizona State University, M.S.,Agronomy, the University of Nebraska – Lincoln in 1996 ); Chairman of the board of the Center for the Study of Carbon Dioxide and Global Change.

LEGATES, David R.: (PhD, Climatology, University of Delaware); Certified Consulting Meterologist.

LUPO, Anthony: (Ph.D., Atmospheric Science); Professor of Atmospheric Science, University of Missouri.

MARKÓ, István E.: (PhD,Organic Chemistry, Catholic University of Louvain); professor and researcher of organic chemistry at the Catholic University of Louvain ( Belgium).

MOCKTON, Christopher: ; The Viscount Monckton of Brenchley (United Kingdom).

MOORE, Patrick: (PhD., Ecology, University of British Columbia, Honorary Doctorate of Science, North Carolina State University); National Award for Nuclear Science and History (Einstein Society).

NICHOLS, Rodney W.: (AB Physics, Harvard); Science and Technology policy Executive Vice President emeritus Rockefeller University President and CEO emeritus, NY Academy of Sciences Co-Founder CO2 Coalition.

SINGER, Fred S.: (Ph.D., Physics, Princeton University, BA, Electrical Engineering, Ohio State University); professor emeritus of environmental science at the University of Virginia. He directs the nonprofit Science and Environmental Policy Project (SEPP), which he founded in 1990 and incorporated in 1992 after retiring from the University of Virginia.

SOON, Willie: (PhD); Independent Scientist.

SPENCER, Roy W.: (Ph.D., Meteorology ’81; M.S., Meteorology, ’79; B.S., Atmospheric & Oceanic Science, ’78); Principal Research Scientist, University of Alabama in Huntsville; co-developer of method for satellite monitoring of global temperature; author of numerous papers on climate and satellite meteorology.

STEWARD, H. Leighton: (MS., Geology); Environmentalist, No. 1 New York Times Best Selling Author, Recipient numerous national environmental awards or directorships including the EPA, Louisiana Nature Conservancy, Audubon Nature Institute, the National Petroleum Council and the API. Former energy industry executive and chosen to represent industry on Presidential Missions under both Democratic and Republican Administrations.

MOTL, Lubos: (PhD., Physics ); former high-energy theoretical physics junior faculty at Harvard University (Czech Republic).

WYSMULLER, Thomas H.: (BA, Meteorology ); Ogunquit, Maine, NASA (Ret.); Chair, Water Day 2013, UNESCO IHE Water Research Institute, Delft, The Netherlands; Chair, Oceanographic Section, 2016 World Congress of Ocean, Qingdao China; NASA TRCS charter member.

ZYBACH, Bob: (PhD., Environmental Sciences, Oregon State University); http://www.ORWW.org, author of more than 100 popular articles and editorials regarding forest history, wildfire mitigation, reforestation planning, and Indian burning practices.

Original letter here: Lindzen Personal PAOC Explanation-final

https://wattsupwiththat.com/2017/03/09/lindzen-responds-to-the-mit-letter-objecting-to-his-petition-to-trump-to-withdraw-from-the-unfcc/




Die Erde ist nie im Gleichgewicht! Ein Beitrag von Richard Lindzen MIT

Die Erde erlebte Eiszeiten und Warmzeiten, Alligatoren wurden auf Spitzbergen gefun den. Eiszeiten kamen während der ver gangenen 700.000 Jahre in einem 100.000-Jahres-Zyklus, und es hat jüngere Zwischeneiszeiten gegeben, die anscheinend wärmer waren als die Jetztzeit, trotz niedrigerer Kohlendioxid-Spiegel. Noch jüngeren Datums sind die Mittelalterliche Warmperiode und die Kleine Eiszeit. Während Letz terer schoben sich die Alpengletscher vor und drohten, Dörfern zu überwalzen. Seit Anfang des 19. Jh. haben sich diese Gletscher zurückgezogen. Offen gesagt, wir haben keine vollständige Erklärung, weder für das Vorschieben noch für das Zurückweichen. Einige Alpengletscher schieben sich in der Tat nun wieder vor.

Bei kleineren Veränderungen der globalen mittleren Temperaturabweichung bedarf es keiner externen Ursache. Die Erde ist niemals im exakten Gleichgewicht. Die Strömungen in den gewaltigen Ozeanen, wo Wärme zwischen tiefen Schichten und der Oberfläche ausgetauscht wird, sorgt für Veränderungen auf Zeitskalen von Jahren bis Jahrhunderten. Beispiele sind El Nino, die Pazifische Dekadische Oszillation, die Atlantische Multi Dekadische Os­zillation usw. Jüngere Studien deuten darauf hin, dass diese Wechselhaftigkeit aus reicht, um alle Änderungen in den globalen Temperatur-Anomalien seit dem 19. Jh. zu erklären. Sicher, menschliche Emissionen von Kohlendioxid müssen irgend einen Ein fluss haben. Die entscheidende Frage ist nur, wie viel?

Weithin wird als Antwort akzeptiert, dass eine Verdoppelung von Kohlendioxid in der Atmosphäre die Energiebilanz der Erde um etwa 2 Prozent stören würde (es zeigt sich, dass man bei einer Verdoppelung immer den gleichen Wert erhält, ganz gleich, von welchem Ausgangswert man startet), und dies würde ohne Berücksichtigung der Rückkoppelungen etwa 2 Grad Fahrenheit Er wärmung erzeugen. Die während des vergan genen Jahrhunderts beobachtete Erwärmung würde keine stärkere Erwärmung bedeuten, selbst wenn sie allein von der Kohlendioxidzunahme verursacht worden wäre.

Dennoch sagen die aktuellen Klimamodelle voraus, dass eine Verdoppelung des Kohlendioxids eine stärkere Erwärmung erzeugen könnte: von 3,6 Grad bis 9 Grad Fahrenheit oder noch mehr. Dies deshalb, weil in diesen Modellen die weit wichtigeren strahlungsintensiven Substanzen, der Wasserdampf und die Wolken, als große Verstärker für jegliche Zunahme von Kohlendioxid behandelt werden. Das nennt man positive Rückkoppelung. Also wird, wenn allein schon durch Zuführung von Kohlendioxid die Fähigkeit der Erde zur Wärmeabstrahlung vermindert wird, diese Verminderung durch positive Rückkoppelungen noch weiter verstärkt.

Weiterhin ist allgemein akzeptiert, dass diese Prozesse in den aktuellen Modellen kaum nachgebildet sind, und es gibt stichhaltige Belege, dass die Rückkoppelungen in Wahrheit negativ und nicht positiv sein könnten. Um nur ein Beispiel zu nennen, vor 2,5 Milliar den Jahren hatte die Sonne 20 bis 30 Prozent weniger Strahlkraft als heute (zum Vergleich mit den 2 Prozent Veränderung in der Energiebilanz, die mit einer Verdoppe lung des Kohlendioxids einhergehen). Dennoch waren die Meere nicht zugefroren, die Temperatur scheint der heutigen ähnlich gewesen zu sein.

Das wurde von Carl Sagan als das Schwäche-Paradoxon der jungen Sonne bezeichnet. Seit 30 Jah ren hat man vergeblich nach einer Treibhausgaserklärung für das Paradoxon gesucht. Es stellt sich heraus, dass eine kleine negative Wolken-Rückkoppelung völlig ausreicht zur Erklärung. Mit der positiven Rückkoppelung der aktuellen Modelle ist keine Er klärung möglich.

Interessanterweise beträgt dem IPCC zufolge die menschenverursachte Treibhausgasverstärkung bereits ungefähr 86 Prozent dessen, was bei einer Verdoppelung des Kohlendioxids zu erwarten ist (die Hälfte davon geht auf das Konto von Methan, Stickoxiden, Freon und Ozon). Deshalb müssten die Modelle viel mehr Erwärmung zeigen, als gemessen wurde. Der Grund ist, weil sie willkürlich den Unterschied beseitigt haben, und dies im Wesentlichen auf unbekannte Aerosole zu rückgeführt haben.

Das IPCC behauptet, dass der Großteil der jüngsten Erwärmung (seit den 1950ern) auf den Menschen zurückgeführt werden kann, unter der Annahme, dass die aktuellen Mo delle die natürlichen internen Schwankungen angemessen berücksichtigten. Die Tat sache, dass es während der vergangenen 14 Jahre keine statistisch signifikante Erwärmung mehr gab, widerspricht dieser Annahme. Führende Modellierer-Gruppen in England und Deutschland haben das zugegeben. 

Aber die Modellierer haben nicht groß darüber geredet. Sie schlugen stattdessen vor, die Modelle weiter zu korrigieren, und dass die Erwärmung ab 2009, 2013, oder gar erst ab 2030 wieder zunehmen könnte.

Die Reaktion der Klimawandel-Enthusiasten auf das Ausbleiben der Erwärmung in den vergangenen Jahren war die Ansage, dass die vergangene Dekade die wärmste seit Beginn der Messungen sei. Wir reden hier über Zehntel-Grade, wobei inzwischen auch die Aufzeich nungen selbst fraglich geworden sind. Weil wir aber diesen Aufzeichnungen zufolge in einer relativ warmen Zeit leben, ist nicht überraschend, dass die vergangene De kade die wärmste gemessene war. Das widerspricht keinesfalls dem Ausblei ben der Erwärmung seit über einem Jahrzehnt.

Angenommen, dass die Belege (ich habe nur einige wenige aus der Fülle der Belege genannt) darauf hindeuten, dass die anthropogene Erwärmung grob übertrieben wor den ist, dann gäbe es auch keinen Grund für das Alarmschlagen. Selbst wenn die anthropogene Er wärmung bedeutend wäre, bestünde nur ein geringer Alarmierungsanlass. Denn Eisbären, polares Sommermeereis, regionale Dürren und Überschwemmungen, Korallensterben, Wirbelstürme, Alpengletscher, Malaria usw., haben alle nichts mit globaler mittlerer Temperaturabweichung zu tun, stattdessen mit einer großen Zahl von regionalen Variablen, darunter Temperaturen, Feuchtigkeit, Wolkenbedeckung, Niederschläge, Windrichtung und Stärke und Zustand des Meeres.

Wenn einige Modelle nahelegen, dass Veränderungen bei den alarmierenden Klimawandelphänomenen mit der globalen Erwärmung einher gehen, so ist keine logische Folge, dass die Veränderungen dieser Phänomene eine globale Erwärmung bedingen. Das heißt nicht, dass es keine Katastrophen mehr ge ben wird; die sind immer geschehen, und das wird sich auch nicht in der Zukunft än dern. Den Klimawandel mit symbolischen Gesten zu bekämpfen, wird daran sicher auch nichts ändern. Die Geschichte lehrt uns stattdessen, dass größerer Wohlstand und höhere Ent wicklung unsere Widerstandsfähigkeit gründlich stärken kann.

Nun kann man fragen, woher der erstaunliche Zuwachs im Alarmschlagen in den vergangenen 4 Jahren kam. Wenn eine Frage wie die des Klimawandels seit mehr als 20 Jahren da ist, werden viele Vorhaben entwickelt, um aus der Sache etwas herauszuschlagen. Die Interessen der Umweltbewegung für mehr Macht, Einfluss und Spenden sind hinreichend klar. Klar ist auch das Interesse der Bürokraten, für die mit der Kohlenstoff-Steue rung ein Traum Realität würde. Kohlendioxid ist schließlich ein Produkt der Atmung.

Politiker sehen die Möglichkeit für eine freudig begrüßte Besteuerung zur Rettung der Erde. Staaten sehen Möglichkeiten, aus dieser Frage Wettbewerbsvorteile zu ziehen. So auch private Firmen. Der Fall ENRON (eine jetzt bankrotte texanische Energiefirma) ist bezeichnend. Bevor sie in einer Art Feuerwerk skrupelloser Manipulationen zerplatzte, war ENRON eine der nachdrücklichsten Lobbyisten für Kyoto. Sie hatte ge hofft, eine der führenden Emissionsrecht-Handelsfirmen zu werden. Das war keine geringe Hoffnung. Jene Rechte werden sich wahrscheinlich im Bereich von Trillionen Dollar bewegen mit Handelsprovisionen im Werte von vielen Milliarden.

Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass Al Gore selbst mit derartigen Aktivitäten zu tun hat. Der Verkauf von Rechten ist bereits im vollen Gange, Organisationen verkaufen Verschmutzungsrechte, wobei sie manchmal sogar zugeben, dass die Emissionen unbedeutend sind. Die Möglichkeiten zur Korruption sind immens.

Zu guter Letzt sind da die Gutmenschen, die glauben, dass sie Intelligenz und Tugendhaftigkeit beweisen, wenn sie die Alarmschlägerei übernehmen. Für sie geht es um ihre psychi sche Gesundheit.

Klar ist, dass ein Aufhören der Erwärmung möglicher weise ein Dringlichkeitsgefühl erzeugen könnte. Für diejenigen, die sich in den eher korrupten Geschäftsumfeldern bewe gen, besteht dringender Handlungsbedarf, bevor die Öffentlichkeit merkt, was gespielt wird. Auch klar ist, dass eine Notwendigkeit zum mutigen Widerstand gegen die Hysterie gegeben ist. Ressourcen beim symbolischen Bekämp fen des allzeit stattfindenden Klimawandels zu verschwenden, ist kein Ersatz für Besonnenheit.

Prof. Richard Lindzen MIT

Dieser Artikel wurde für "The Free Lance-Star" in Fredericksburg, Va. geschrieben. Er kann hier im Original abgerufen werden. Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Helmuth Jäger für EIKE

Richard S. Lindzen hat die Alfred P. Sloan Professur für Atmosphärenwissenschaft am MIT. Für Leser, die ihm schreiben möchten, ist seine Adresse:rlindzen mit.edu.