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Vom Unsinn der Klimasensivität CS im IPCC Bericht AR5

Dr. Kiehl’s Paradoxon

Von Willis Eschenbach

Im Jahre 2007 wies Jeffrey Kiehl in einem im GRL veröffentlichten Papier mit dem Titel Twentieth century climate Modell response and Climate Sensitivity auf ein sonderbares Paradoxon hin. Alle von den verschiedenen Forschergruppen betriebenen Klimamodellle konnten die historischen Temperaturen an der Erdoberfläche ganz vernünftig nachbilden. Aus dieser Übereinstimmung wurde von Leuten wie z. B. im IPCC viel Aufhebens gemacht. Nach deren Ansicht ist das der Beleg, dass die Modellle stimmen, dass sie die natürlich gegebene Wirklichkeit abbilden.

Fig. 1. Kiehls Ergebnis beim Vergleich der Klimasensitivität (ECS) mit allen Antrieben. 

Das Paradoxon besteht darin, dass alle Modellle eine stark unterschiedliche Klimasensitivität zeigen, aber dass sie alle in etwa zum gleichen Ergebnis kommen … was stimmt da nicht? Und so schrieb Kiehl in seinem Papier:

[4] Ein sonderbarer Aspekt dieses Ergebnisses ist, dass es allgemein bekannt ist [Houghton et al., 2001], dass die gleichen Modellle, die bei der Simulation der Anomalien bei den Temperaturen an der Erdoberfläche übereinstimmen, signifikant bei der vorhergesagten Klimasensitivität voneinander abweichen. Die angegebene Spannweite bei der Klimasensitivität aus einer großen Anzahl von Modellen reicht normalerweise bei einer Verdoppelung des CO2 von 1.5 bis 4.5C, wobei die meisten der für die Klimawandel-Studien benutzten globalen Klimamodelle wenigstens um den Faktor Zwei beim Gleichgewicht der Klimsensitivität voneinander abweichen.

[5] Die Frage ist: wenn die KlimaModellle sich um einen Faktor von 2 bis 3 in der Klimasensitivität unterscheiden, wieso können sie alle die globalen Temperatur-Aufzeichnungen in einem vernünftigen Genauigkeitsgrad nachbilden?

Kann es so etwas geben? Die Modellle haben stark unterschiedliche Sensitivitäten … aber sie können alle die historischenTemperaturgänge wiedergeben? Wie ist das möglich?

Die Antwort schieben wir zunächst auf, zuerst hier die Antwort von Kiehl (Hervorhebung vom Verfasser):

Man hat herausgefunden, dass der anthropogene Gesamtantrieb bei sehr vielen Klimamodellen sich um den Faktor Zwei unterscheidet und dass der Gesamtantrieb umgekehrt zur Klimasensitivität korreliert ist.

Irgendwie macht das Sinn, weil, wenn der Gesamtantrieb größer ist, man ihn stärker vermindern (geringere Sensitivität) muss, um beim Temperaturgang zu einer Darstellung zu gelangen, die zur historischen Aufzeichnung passt. Kiehl hat aber trotzdem nicht recht.

Meine eigene Forschung im Beitrag Climate Sensitivity Deconstructed  vom Juni dieses Jahre hat gezeigt, dass der entscheidende Faktor nicht der Gesamtantrieb ist, wie Kiehl vermutete. Ich habe herausgefunden, dass die Klimasensitivität der Modellle sehr genau durch ein einfaches Trendverhältnis emuliert wird – Trend des Antriebs geteilt durch den Trend des Modell-Outputs


Fig. 2. Lambda verglichen mit dem Trend-Verhältnis. Rot zeigt die transiente Klimasensitivität (TCR) von vier Modellen plus einen 19-Modelle-Durchschnitt. Dunkelblau zeigt das Gleichgewicht der Klimasensitivität (ECS) der gleichen Modelle. Hellblau ist das Ergebnis aus den Antriebs-Datensätzen, wie sie sich aus tatsächlichen historischen Temperatur-Datensätzen ergeben.

Man sieht, dass Kiehls Fehler bei der Erkennung der Ursache der Veränderungen naheliegend ist. Erstens sind die Outputs der Modelle alle ziemlich ähnlich dem historischen Temperaturverlauf. Deswegen konnte Kiehl den Modell-Output vernachlässigen, was die Frage vereinfacht, aber die Ungenauigkeit vergrößert. Zweitens ist der Gesamtantrieb eine Anomalie, die bei Null anfängt am Beginn der historischen Rekonstruktion. Im Ergebnis ist der Gesamtantrieb irgendwie proportional zum Trend des Antriebs. Und das vergrößert auch noch die Ungenauigkeit. Aber bevor ich das Paradoxon löse und zugleich als Erster, der darüber schreibt, möchte ich Dr. Kiehl meine hohe Anerkennung zollen.

Ich hätte eigentlich nicht davon überrascht sein sollen, dass die Sensitivität wie von den Modellen errechnet, nichts anderes als das Trend-Verhältnis ist. Schließlich ist die kanonische Gleichung des herrschenden Klima-Paradigmas, dass der Antrieb direkt mittels der Klimasensitivität (lambda) auf die Temperatur bezogen ist. So ausgedrückt:

Temperaturänderung (∆T) = Klimasensitivität (lambda) mal Veränderung im Antrieb (∆F), oder kürzer,

∆T = lambda ∆F

Das impliziert natürlich

lambda = ∆T / ∆F

Und der Ausdruck auf der rechten Seite ist nichts anderes als das Verhältnis der Trends. 

Wir sehen also, dass, wenn wir uns für einen speziellen Antriebs-Datensatz für das Modell entschieden und dazu einen historischen Datensatz festgelegt haben, der Output passen wird, und damit haben wir die Klimasensitivität hineingepackt. Jetzt brauchen wir nicht einmal mehr das Modell, um sie zu berechnen. Es ist das Trend-Verhältnis – der Trend des historischen Temperatur-Datensatzes geteilt durch den Trend des Antriebs-Datensatzes. Das ergibt sich zwangsläufig aus der Definition.

Damit haben wir die vollständige Erklärung, warum nach jahrelang und immer wieder verbesserten Computer-Modelllen diese Modellle in immer besserer Genauigkeit und Komplexität die Vergangenheit rückwärts gerichtet voraussagen können … aber bei der Klimasensitivität immer noch nicht übereinstimmen.

Der Grund liegt darin, dass die Klimasensitivität überhaupt nichts mit den Modelllen zu tun hat, aber alles mit den Trends bei den Inputs für die Modellle (Antriebe) und den Outputs (Nach-Berechnungen historischer Temperaturverläufe).

Um es zusammenzufassen, wie Dr. Kiehl vermutete, sind die Variationen in der Klimasensitivität, so wie sie die Modelle ausgeben, nur auf die Unterschiede in den Trend-Differenzen zwischen den von den unterschiedlichen Modellen benutzten Antriebe und den Trends der Outputs zurückzuführen.

Angesichts dessen habe ich laut lachen müssen, als ich den jüngsten UNO-IPCC- Mischmasch von Wissenschaft, Glauben und Pseudo-Wissenschaft durchstudierte, der auch Fünfter Zustandsbericht heißt (AR5). Man halte sich vor Augen, dass das Folgende, wie der Name sagt, von einem Ausschuss von Regierungen kommt, nicht von Wissenschaftlern:

Die Spannweite der Modelle reicht beim Gleichgewicht der Klimasensitivität von 2.1°C bis 4.7°C, und das ist sehr ähnlich wie schon beim AR4. Es besteht sehr hohes Vertrauen, dass der zur Spreizung des Gleichgewichts der Klimasensitivität beitragende Primärfaktor das Feedback der Wolken ist. Das gilt sowohl für das moderne Klima wie für das Maximum der vergangenen Eiszeit.

Ich musste lachen, obschon mir zum Weinen war.  … Die IPCC-ler verstehen wirklich überhaupt nicht, was sie machen. Wie können sie “sehr hohes Vertrauen” (95%) haben, dass die Ursache der “Wolken-Feedback” ist, wenn sie an anderer Stelle zugeben, dass sie die Wirkung der Wolken überhaupt nicht verstehen? So schreiben sie über die Beobachtungen von Wolken und deren Wirkungen und viel weniger darüber, was sie in den Modellen damit machen:

• Beträchtliche Ungewissheit und daher niedriges Vertrauen betrifft die Beobachtungen der Wolkenveränderlichkeit im globalen Ausmaß und den Trends. {2.5.7} 

• Es besteht geringes Vertrauen, dass ein globaler Trend bei Trockenperioden oder Niederschlagsarmut beobachtet wurde, weil es keine direkte Beobachtungen gibt und methodische Unsicherheiten bei der Auswahl und geographische Inkonsistenzen bei den Trends. {2.6.2} 

• Es besteht geringes Vertrauen, dass berichtete Langzeit-Veränderungen (über Jahrhunderte) bei den Eigenschaften der Tropischen Zyklonen robust sind, wenn man die jüngeren Veränderungen der Beobachtungsmöglichkeiten in Betracht zieht. {2.6.3}

Ich muss schon sagen, ich für meinen Teil habe “sehr geringes” Vertrauen in die Beurteilungen der Grade des Vertrauens durch das IPCC in allen Dokumenten … 

Wie dem auch sei, liebe IPCC-ler, die Spannweite der Modell-Sensitivität kann nicht auf die zugegebenermaßen schwächlich modellierten Wirkungen der Wolken zurückgeführt werden. Sie hat auch rein garnichts damit zu tun, wie die Modelle im Inneren ablaufen. Die Klimasensitivität ist eine Funktion der Auswahl der Antriebe und dem gewünschten Output (dem historischen Temperaturgang), und sonst nichts.

Unter Berücksichtigung des Mangels an Verständnis auf seiten der Regierungen kann das noch ein langer Kampf bergauf werden. … Aber ich weiß ja nichts Besseres zu tun.

w.

Nachsatz vom Verfasser: Ich halte die ganze Vorstellung von einer “Klimasensitivität” für bedeutungslos im Kontext von natürlichen thermoregulierten Systemen, wie das Klima eins ist. In derartigen Systemen wird eine Zunahme in einem Teilbereich von einer Abnahme in einem anderen Teilbereich oder über einen längeren Zeitraum konterkariert. Hierzu verweise ich auf meine Beiträge It’s Not About Feedback und Emergent Climate Phenomena als Diskussionsbeiträge.

Original hier 

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Abkühlung der Klimakatastrophen- Erwärmungs-Angst. Neues zum kommenden IPCC AR5

Abkühlung der Klimakatastrophen- Erwärmungs-Angst

Von Matt Ridley

Schweigen wir über die große Klimawandel-Sause in Doha. Die theologischen Diskussionen in Katar aus dem Geheimreich der Klima-Verträge sind irrelevant. Die bei weitem wichtigste Debatte über den Klimawandel findet unter Wissenschaftlern zur Frage der Klima-Sensitivität statt: Wieviel Erwärmung wird eine Verdoppelung des atmosphärischen Kohlendioxids wirklich erzeugen? Im kommenden Jahr wird das IPCC seine eigene Antwort im Fünften Zustandsbericht (AR5) geben müssen.

In der Öffentlichkeit ist von einer IPCC-Debatte zu dieser Frage kaum etwas bekannt. Aber ich habe mit jemandem gesprochen, der sich auskennt: Nic Lewis aus Bath, England, erfolgreicher Finanzfachmann mit großen mathematischen und physikalischen Kenntnissen. Er befindet sich im Vorruhestand.

Zunächst hatte Lewis in Zusammenarbeit mit Anderen dicke statistische Fehler in einer 2009er Studie über die Antarktischen Temperaturen nachgewiesen. Im Jahre 2011 entdeckte er, dass das IPCC, gestützt auf eine unzulässige statistische Manipulation, die Ergebnisse eines Schlüsselpapiers von Piers Forster von der University of Reading und Jonathan Gregory vom britischen Wetterdienst so verändert hatte, dass das im Papier genannte kleine Risiko der Klimasensitivität zu einem sehr großen wurde. Lewis merkte auch, dass das IPCC über die Ergebnisse einer anderen Studie verfälschend berichtet hatte. Das führte dazu, dass das IPCC 2011 eine Korrektur veröffentlichen musste.

Herr Lewis sagte mir, dass die jüngsten auf Beobachtungen gestützten Abschätzungen des Effekts von Aerosolen (z. B. schweflige Partikel aus Kohle-Abgasen) so beschaffen sind, dass sie viel geringere Abkühlungswirkung haben, als man zur Zeit des Abfassens des letzten IPCC-Berichts noch glaubte. Und die Rate, mit der die Meere eine Treibhausgas-verursachte Erwärmung aufnähmen, sei inzwischen auch als ganz gering erkannt. Mit anderen Worten, die zwei Gründe, mit denen die neuerliche Verlangsamung und Abmilderung der Erwärmung erklärt werden soll, funktionieren nicht mehr. Ein Stillstand ist eingetreten, die globale Temperatur verharrt auf einer Höhe wie vor 16 Jahren.

Kurz gesagt: Aufgrund von Beobachtungen können wir nun abschätzen, wie sensibel die Temperatur auf das Kohlendioxid reagiert. Den unbewiesenen Rechen-Modellen brauchen wir keine große Aufmerksamkeit mehr zu schenken. Durch den Vergleich des Trends in der globalen Temperatur während der vergangenen 100-150 Jahre und unter Berücksichtigung der Veränderungen im Strahlungsantrieb (Erwärmungs- oder Abkühlungskraft) aus Kohlendioxid, Aerosolen und Sonstigem, minus Wärmeaufnahmen des Ozeans, verfügen wir nun über eine gute Abschätzungsmöglichkeit der Klimasensitivität.

Betrachtet man die besten Beobachtungsergebnisse der Veränderung der Jahrzehnt-Durchschnittstemperaturen 1871–1880 und 2002–2011, dazu die entsprechenden Veränderungen bei den Antrieben und der Meeres-Wärme-Aufnahme, so erhält man folgendes Ergebnis:

Eine Verdoppelung des CO2 wird zu einer Erwärmung zwischen 1,6° – 1,7°C führen.

Das ist viel weniger als die beste derzeitige IPCC-Schätzung von 3°C.

Lewis ist Fachgutachter für den kürzlich durchgesickerten Entwurf des fünften IPCC-Zustandsberichts der Arbeitsgruppe 1 „Wissenschaftliche Grundlagen“. Das IPCC verbot ihm, daraus zu zitieren, aber er kennt alle im Bericht enthaltenen und auf Beobachtungen beruhenden “Beste Abschätzungen” und Ungewissheiten. Seine Aussagen mir gegenüber bergen Sprengstoff.

Aus allem, was wir jetzt wissen, besteht überhaupt keine Gefahr, dass die angstmachende Temperaturerhöhung kommen wird. Mit Herrn Lewis’ eigenen Worten: „Unter dem IPCC-Szenario einer Verdoppelung des CO2, plus dem Aquivalent eines weiteren Anstiegs von anderen Treibhausgasen bis 2100, werden wir wahrscheinlich einen Temperaturanstieg von nicht mehr als 1°C erleben.

Ein kumulierte Veränderung von weniger 2°C bis zum Ende des Jahrhunderts wird keinen Schaden anrichten. Im Gegenteil, das wird uns gut tun – darauf hatten sich die IPCC-Wissenschaftler schon im letzten IPCC-Bericht verständigt. Die Niederschläge werden leicht zunehmen, die Wachstumsperioden länger, Grönlands Eisschild nur sehr langsam abschmelzen, usw.

Auch gute jüngere auf Beobachtungen beruhende Forschungen deuten auf eine Klimasensitivität von etwa 1,6°C bei einer Verdoppelung des CO2. Und eine eindrucksvolle Studie, in diesem Jahr von Magne Aldrin et al. vom norwegischen Computing Center veröffentlicht, gibt als höchstwahrscheinlichen Schätzwert 1,6°C an. Michael Ring und Michael Schlesinger von der University of Illinois, die die zuverlässigsten Temperatur-Aufzeichnungen benutzten, schätzen auch 1,6°C.

Die große Frage ist nun: Werden die Leit-Autoren des entsprechenden Kapitels des kommenden Zustandsberichts des IPCC akzeptieren, dass die besten auf Beobachtung beruhenden Indizien die bestehende IPCC-Schätzung von 2°-4,5°C „wahrscheinlicher“ Bandbreite der Klimasensitivität nicht mehr stützen? Leider nicht sehr wahrscheinlich – angesichts der Geschichte der Organisation bezüglich der Umkehrung von verwissenschaftlicher Politik in politisierte Wissenschaft, wie auch der Resistenz von Wissenschaftlern gegen die Einsicht, dass falsch ist, was sie seit Jahren behaupten!

***

Wie konnte es aber zu einem derartigen Missverständniss über die Klimasensitivität kommen, da die Treibhausgas-Eigenschaften des CO2 so gut erforscht sind? Die meisten Menschen halten dafür, dass die Theorie der gefährlichen Erderwärmung völlig auf CO2 beruhe. Dem ist aber nicht so.

Es gibt kaum Dissens unter Wissenschaftlern über den Betrag an Erwärmung, der allein von CO2 unter sonst gleichen Bedingungen hervorgerufen werden kann: etwa 1,1°-1,2°C bei einer Verdoppelung der prä-industriellen Höhen. Die gefährliche Erwärmung durch CO2 soll von Verstärkungen herrühren, positiven Rückkoppelungen – im Prinzip von Wasserdampf und den Wolken, die daraus entstehen.

Das geht so: Eine geringe Erwärmung (von wo auch immer) heizt das Meer auf, das führt zu feuchterer Luft – und Wasserdampf selbst ist ein Treibhausgas. Die sich aus Simulationsrechnungen in Modellen ergebenden Veränderungen der Bewölkung verstärken die Erwärmung noch mehr, und so erhöht sich die Temperatur ums Doppelte, Dreifache oder mehr.

Diese Annahme liegt jedem Modell des IPCC zugrunde, aber noch nicht einmal der größte Eiferer unter den Klimatologen würde behaupten, dass eine Verdreifachung eine weithin akzeptierte Tatsache wäre. Nur soviel dagegen: der Wasserdampf könnte ja auch nicht zunehmen. In einem jüngeren Papier der Colorado State University wurde geschlossen, dass „wir einen robusten Trend bei den globalen Wasserdampfdaten weder beweisen noch widerlegen können.“ Und außerdem, wie ein Physiker und Nobelpreisträger mit einer prominenten Stellung bei der Bekämpfung des Klimawandels mir gegenüber einmal zugeben musste: „Wir kennen noch nicht einmal das Vorzeichen“ des Wasserdampf-Effekts – mit anderen Worten, wir wissen nicht, ob er die Atmosphäre zusätzlich erwärmt oder abkühlt.

Dass die Klimamodelle bei der Behandlung der Wolken Schwierigkeiten haben, ist bekannt. Und es ist auch plausibel, dass es keine positive Netto-Rückwirkung von Wolken geben könnte. Wolken haben einen sehr starken Einfluss auf das Klimasystem – einige Arten kühlen durch Abschattung oder durch Wärmetransport nach oben und Abkühlung durch Gewitter. Andere dagegen erwärmen die Erde durch die Abschirmung der Strahlung in den Weltraum.

Wenn das tatsächlich so ist, hätten wir bislang etwa 0,6°C Erwärmung erlebt, und unsere Beobachtungsdaten würden auf etwa 1,2°C Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts deuten. Und das ist, das muss an dieser Stelle betont werden, wo wir derzeit in etwa stehen.

Die Wissenschaflter vom IPCC müssen im kommenden Jahr entscheiden, ob sie zugeben, dass die Indizien aus Beobachtungen nun in Richtung einer lauwarmen Erwärmung ohne nennenswerte Schädigung deuten, und dass dies im Gegensatz zu dem steht, was die komplexen und nicht verfizierbaren Computermodell-Simulationen sagen. Man kann nur wünschen, dass die Wissenschaftler es zugeben. Dies wäre im Interesse aller armen Menschen, deren Leben durch hohe Lebensmittel- und Energiepreise, durch die Verlagerung vom Getreideanbau auf Biotreibstoffe, und durch die Subventionierung der “Erneuerbaren” ruiniert wird, angetrieben von Karbonokraten und deren Finanzkumpanen.

Mr. Ridley schreibt die Kolummne “Mind and Matter” [Geist und Sache] im The Wall Street Journal. Er hat seit 25 Jahren viel zu Klimafragen publiziert. Seine Familie hat Land für den Kohlebergbau in Nordengland verpachtet. Das Projekt wird in fünf Jahren auslaufen.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE

Original hier




Das wissenschaftliche Ende der Klimakatastrophe – Fortsetzung

Insbesondere die ursprüngliche Arbeit von Lindzen et al., die inzwischen im Internet verfügbar ist und daher hier als pdf-File beigefügt werden darf, war unmittelbar nach ihrem Erscheinen heftiger Kritik ausgesetzt. So schrieb beispielsweise der dem IPCC nahe stehende Klimaforscher  Kevin Trenberth in http://www.realclimate.org/index.php/archives/2010/01/lindzen-and-choi-unraveled/:

–         die Arbeit sei nicht robust,

–         sie missinterpretiere die Luft-Wasser Interaktionen in den Tropen,

–         robustere Methoden zeigten keine Diskrepanzen zwischen IPCC-Modellen und Messungen,

–         die Arbeit hätte Messungen mit Modellen verglichen, die  unvollständige „Forcings“ aufwiesen und

–         die Arbeit würde die Klimasensitivität falsch berechnen.

Lindzen/Choi sahen sich mit dem offenen Eingeständnis, dass diese Kritik tatsächlich zu großen Teilen berechtigt ist, veranlasst, auf die Einwände von Trenberth im Detail einzugehen und eine Erwiderung/Ergänzung zu veröffentlichen, in der lückenlos auf alle Kritikpunkte eingegangen wird. Angesichts dieser Ergänzung darf indes ein in den inzwischen zahlreichen „Für-und-Wider-Blogs“ völlig übersehener Umstand nicht unerwähnt bleiben: die Arbeit von Paltridge, die leider nur als Abstract im Internet zugänglich ist, der hier als pdf-File angefügt ist und die auf Ballonmessungen der atmosphärischen Feuchte basiert, wurde bisher nicht kritisiert. Sie wies ebenso wie auch die Arbeit von Lindzen/Choi, aber auf einem anderen Wege, nach, dass Gegenkoppelungen überwiegen, konnte aber hierzu keine quantitativen Angaben machen. Aus diesem Grunde ist zumindest einmal zutreffend zu konstatieren:

Von einer gefährlichen Rückkoppelung, die die Klimasensitivität über die o.g. 1 Grad hinaustreibt, kann definitiv keine Rede mehr sein. Und da CO2-Verdoppelung grob mit dem Verbrennen aller fossilen Brennstoffressourcen der Erde gleichgesetzt werden kann, ist das Thema einer „globalen Klimakatastrophe infolge ansteigender anthropogener CO2-Emissionen“ wissenschaftlich jetzt wohl endgültig erledigt. Die Politik und industrielle Interessengruppen an einer gefährlichen globalen Erwärmung infolge anthropogener CO2-Emissionen werden sicher noch etwas länger brauchen, bis sie von dieser Wahrheit eingeholt werden.

Die Erwiderung/Korrektur von Lindzen und Choi liegt als pdf-File bei. Es erscheint wenig sinnvoll, auf die z.Teil sehr technischen Ausführungen hier in allen Einzelheiten näher einzugehen, der einschlägig klimawissenschaftlich gebildete Leser möge sich an die Originalarbeit halten. Nur das Wichtigste in Zusammenfassung:

–  die zu starke Glättung der 36-Tage Präzession des ERBE Satelliten  wurde durch eine bessere Auflösung ersetzt.

–  zu den Daten des ERBE Satelliten wurden nunmehr auch Daten des CERES Satelliten von 1985-1999 ergänzend hinzugezogen.

–  Rauschen der ausgehenden Strahlung sowie Strahlungsänderungen, die Oberflächen-Temperaturänderungen der Ozeane bewirken, wurden sorgfältig von den Strahlungsänderungen unterschieden, die durch Rückkoppelungseffekt infolge Änderungen der Oberflächen-Temperaturänderungen der Ozeane bewirkt werden.

–  Eine genauere Näherung für die Strahlungsbilanz ohne Rückkoppelungen wurde aufgestellt.

–  An der zulässigen Extrapolation der Ergebnisse von den Tropen auf gemäßigte Breiten wurde nicht abgegangen, da sie gemäß einer früheren Veröffentlichung des Autors (Lindzen, R.S., M.-D. Chou, and A.Y. Hou (20019, Does the Earth have an adaptive infrared iris?, Bull. Amr. Met. Soc., 82, 417-432) abgesichert ist.

Und um das Wichtigste nicht zu vergessen: Das Ergebnis der Erwiderung/Ergänzung von Lindzen/Choi unterscheidet sich um nichts von dem der ursprünglichen  Originalarbeit. Somit ist das wissenschaftliche Ende der anthropogenen Klimakatastrophe wiederholt und definitiv zu bestätigen. Wer jetzt noch von einem „Zwei Grad Ziel“ spricht, macht eine rein politische Aussage und nimmt dabei billigend die Unterschlagung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Kauf.

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Physiker

EIKE-Pressesprecher

Dr. Rainer Link, Physiker

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