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Treibhausgase in der afrikanischen Wüstenluft – tagsüber heiß, nachts eiskalt

In Südafrika gelegen, ist sie mit 400.000 qkm etwas größer als die Bundesrepublik. Je nach Gemütslage wird man diese Gegend entweder als großartig oder als trostlos bezeichnen. Falls ich Sie jetzt neugierig gemacht haben sollte, so soll mir das recht sein. Aber bitte verbringen Sie dort nicht Ihre Flitterwochen.

Als ich in mein Zimmer eincheckte, zusammen mit meinem Hund Snoopy, gab man mir den Tipp, lieber abends als in der Früh zu duschen. Warum? Weil die Wasserleitungen während der Nacht regelmäßig einfrieren. Das erstaunte mich, denn tagsüber hatte es gut und gerne 30˚C, es war immerhin Spätsommer. Aber tatsächlich, trotz elektrischer Heizlüfter sank die Temperatur mit jeder Minute nach Sonnenuntergang drastisch ab, und ich stieg schließlich mit allen Klamotten, die ich dabei hatte, ins Bett und fror trotzdem noch wie ein Schneider. Snoopy, der wuschelige Kerl, kam allerdings recht gut mit der Kälte zurecht.

Ursache für diese drastische Abkühlung ist der Mangel an Wassermolekülen in der Wüstenluft. Schauen wir uns das mal genauer an.

Die Wetterfrösche reden dann von „Strahlungsfrost“

Luft von beispielsweise 20˚C kann bis zu 17 Gramm Wasser pro Kubikmeter aufnehmen. Diese maximale Menge hängt stark von der Temperatur ab: je wärmer, desto mehr. Bei 25°C sind es immerhin schon 23 Gramm. Meist wird die Feuchtigkeit unter diesem Wert liegen, man spricht dann von der „relativen Feuchtigkeit“, die kleiner als 100 Prozent ist. Da fliegen die Wassermoleküle dann einzeln in der Gegend herum und stoßen sich mit den Luftmolekülen. Die Luft – sofern sie sauber ist – ist dabei total transparent. Bei 100 Prozent sind wir zwar noch nicht unter Wasser, aber die H2O-Moleküle treffen so häufig auf Artgenossen, dass sie sich zu winzigen Tröpfchen zusammenrotten – sie kondensieren – und schweben in der Luft umher.

Wasser und Luft sind in unserer Atmosphäre in einem permanenten Wechselspiel. Über Ozeanen, Seen oder feuchtem Gelände lädt sich die Luft mit Wasser auf, und wenn die Temperatur fällt, dann kondensiert das Wasser, es bilden sich Wolken oder Nebel, Regen oder Tau. Dieser Prozess ist für unser tägliches Leben von großer Bedeutung. Er stellt einen großen Teil dessen dar, was als Wetter bezeichnet wird.

Das unkondensierte Wasser in der Atmosphäre ist zwar nicht sichtbar, aber es ist ein „Treibhausgas“, das heißt es lässt die Sonnenstrahlen zwar ziemlich ungehindert durch, aber es absorbiert die von der Erde abgegebene, langwellige Wärmestrahlung. Das führt dazu, dass diese nicht weit kommt: Sie bleibt in den Wassermolekülen hängen und heizt die Atmosphäre auf beziehungsweise sorgt dafür, dass sich die Luft nachts weniger abkühlt. Ist die Luft aber sehr trocken, so wie in der Wüste, dann geht die Wärmestrahlung von der Erdoberfläche ungebremst in den Weltraum, und es wird nach Sonnenuntergang saukalt. Das beobachten wir übrigens nicht nur in der Wüste. Auch in unseren Breiten kann es, etwa im Herbst, solch klare Nächte geben, bei denen das Thermometer unter null Grad sinkt. Die Wetterfrösche reden dann von „Strahlungsfrost“.

Kontrastprogramm

Wenn Sie von der erwähnten Halbwüste tausend Kilometer nach Osten reisen, dann landen Sie am Indischen Ozean und, wenn Sie Glück haben, in den St. Lucia Wetlands. Hier sind Sie als Flitterwöchner wesentlich besser aufgehoben: Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass keine Wärmestrahlung in den Weltraum entweicht, es bleibt auch bei Dunkelheit angenehm warm und Sie können auf der Terrasse nach Mitternacht noch Ihre Piña Colada genießen.

Als aufmerksame Leserin oder Leser haben Sie jetzt natürlich eine Frage: Warum führt das Wasser in der Luft dann nicht zu einer grenzenlosen Erwärmung der Erde? Warum steigt die Temperatur in den Feuchtgebieten dieser Erde dann nicht beliebig hoch? Höhere Temperaturen führen doch dazu, dass mehr Wasser in der Luft ist, mehr Wasser in der Luft führt zu stärkerer Absorption der langwelligen Wärmeabstrahlung, das führt zu höheren Temperaturen und so weiter. Warum findet dieser Teufelskreis nicht statt?

Das liegt daran, dass, egal wie warm es ist, sich früher oder später Wolken bilden. Je wärmer es wird, desto wasserreicher werden diese Wolken. Wenn Sie auf einer tropischen Insel schon mal in den typischen nachmittäglichen Regen gekommen sind, dann können Sie das vielleicht bestätigen. Nach fünf Sekunden sieht man aus, als würde man an einem „Wet-T-Shirt-Contest“ teilnehmen und nach zehn Minuten ist der Wolkenguss vorbei.

Vom Flugzeug aus sind diese Wolken blendend weiß, solange wir noch „on Top“ sind. Das deutet darauf hin, dass sie das Sonnenlicht reflektieren, die Wolken sorgen also dafür, dass so gut wie keine Sonnenenergie mehr zur Erde vordringt; sie wird in den Weltraum zurückgelenkt. Sobald der Flieger aber in die Wolken taucht, wird es stockfinster und bleibt so bis zum Boden, allerdings haben sich die Augen dann schon adaptiert, und es kommt uns weniger dunkel vor.

Also: Wasser in Form von Wolken bremst tagsüber die Aufwärmung der Erde, Feuchtigkeit in der Luft bremst nachts die Abkühlung. Das in der Luft verteilte Wasser ist einerseits ein potentes Treibhausgas, andererseits dank Wolkenbildung ein gigantischer Sonnenschirm. Dieser natürliche Kreislauf ist ein perfekter Thermostat.

Noch ein Treibhausgas

Lassen Sie uns noch nach anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre suchen. Das sind also Gase wie Wasserdampf, welche das sichtbare Sonnenlicht so ziemlich ungehindert durchlassen, die aber die infrarote Strahlung, die von der warmen Erde emittiert wird, absorbieren. Offensichtlich sind die beiden Hauptbestandteile der Luft, nämlich Stick- und Sauerstoff, keine Treibhausgase; sie lassen die Wärmestrahlung der Erde ungehindert in den Weltraum entweichen. Darum wird es ja in der Wüste nachts so kalt.

Stickstoff wird von den Chemikern N2 geschrieben, Sauerstoff ist O2 und Wasser bekanntlich H2O. Stickstoff tritt in der Luft als Molekül auf, das aus zwei identischen Atomen besteht, und mit dem Sauerstoff ist es nicht viel anders. Das Wassermolekül dagegen besteht aus drei Atomen. Die Erfahrung zeigt nun, dass Moleküle von Treibhausgasen aus mindestens drei Atomen bestehen, oder aber aus zwei Atomen, die nicht identisch sind.

Ja, natürlich, CO2, Kohlendioxid ist so ein Kandidat. Das Molekül besteht bekanntlich aus drei Atomen und kommt in der Luft mit einer Konzentration von 0,04 Prozent vor. Wenn wir hier von Prozenten reden, dann beziehen wir uns nicht auf das Gewicht, sondern auf die Zahl der Moleküle. 0,04 Prozent heißt, dass von 100 Molekülen in der Luft durchschnittlich 0,04 CO2 wären. Das ist wenig anschaulich, man rechnet daher besser mit ppm = parts per million, dann bekommen wir eine Konzentration von 400 ppm. In einer Million Luftmoleküle wären dann etwa 400 Moleküle CO2. Das ist nicht viel. Es ist etwa so, wie wenn 400 Schlachtenbummler einer Provinzmannschaft in die Millionenstadt München einziehen, wo ihr Verein gegen Bayern spielt. Die paar Schlachtenbummler gehen in der Menge unter, zumindest solange sie noch nüchtern sind.

Vergleichen wir die Konzentration von CO2 mit der von H2O: Wir hatten gesagt, dass Luft von 20°C maximal 17 g Wasser pro qm aufnehmen kann. Wenn man das umrechnet, dann sind das etwa zwei Prozent oder 20.000 ppm. Das wäre dann vergleichbar mit den 20.000 Fans von Bayern München, die ebenfalls in der Stadt umherziehen. Die fallen schon mehr auf. Warum spielt dann das relativ seltene CO2 angeblich so eine große Rolle?

Viel Lärm um nichts?

Seit Jahrzehnten dreht sich so ziemlich alles um CO2 oder auch Carbon, wie es manchmal etwas unwissend genannt wird. Es bedrohe das Überleben der Menschheit, und bereits jetzt suchten Klimaflüchtlinge Schutz vor der Erderwärmung in der Bundesrepublik. Von Greta, die das Gas angeblich sehen kann, werden wir aufgefordert, in Panik zu geraten, und die Politik in Deutschland dient fast nur noch der Vermeidung von CO2.

Nach besagter Nacht in der Wüste kommt mir das alles etwas übertrieben vor. Wo war das verdammte CO2, als ich dort wie ein Schneider gefroren habe? Schließlich ist das Zeug ja gleichmäßig über den Globus verteilt, ganz anders als das Wasser. Über mir in der Karoo war also auch damals der allgegenwärtige, mörderische Schirm aus CO2, der angeblich die nächtliche Abkühlung der Erde behindert. Davon habe ich absolut nichts bemerkt. Durch Studium der einschlägigen Literatur wurde mein subjektives Erlebnis mehr als bestätigt: In der Sahara kann es tagsüber sogar 40°C haben und dann Nachtfrost.

Stimmt das denn überhaupt mit dem CO2 als Treibhausgas? Ich antworte mit Radio Eriwan: „Im Prinzip ja.“ Die Physik beschreibt die Wirkung der CO2-Moleküle auf die von der Erde abgestrahlten Wellen ganz eindeutig. Es zeigt sich aber auch, dass der Effekt auf die globalen Temperaturen durch die Messdaten nur mit sehr viel Zureden und gutem Willen zu beobachten ist. Es gibt offensichtlich andere Faktoren, welche die Temperatur wesentlich stärker beeinflussen als CO2.

Und noch etwas: der Abschirmungseffekt durch ein Treibhausgas tritt sofort auf. Wenn die Luft trocken ist, dann wird es in derselben Nacht kalt und wenn sie feucht ist, dann bleibt es in genau dieser Nacht warm. Die globale Erwärmung sollte also mit dem Anstieg von CO2 Schritt halten. Die beiden über die Jahre erstellten Datenreihen zur CO2-Konzentration und zur globalen Temperatur sollten deutlich korrelieren. Das ist aber nicht der Fall. Zwischen 2000 und 2015 gab es keinen systematischen Anstieg, sondern nur Schwankungen anderen Ursprungs von etwa ± 0,1°C, siehe hier. Es gab dann auch den Namenswechsel von „Global Warming“ zu „Climate Change“.

Es mag natürlich sein, dass Sekundärfolgen des CO2-Anstiegs erst lange verzögert einsetzten, die Erwärmung aber muss mit ihm synchron gehen. Lassen Sie uns zur Antwort des Senders Radio Eriwan zurückkommen. Es bleibt bei „im Prinzip ja“. Die Theorie fordert es, dass CO2 das Klima beeinflusst. Die Erfahrung aber zeigt, dass dieser Einfluss nicht zweifelsfrei zu messen ist. Vermutlich spielt das Thema Wasser in seinen verschiedenen Aggregatszuständen eine viel zu dominante Rolle bei der Feinabstimmung der Energiebilanz auf Erden.

In diesem Sinne wäre es aus wissenschaftlicher Sicht sowohl töricht, diese Zusammenhänge zu leugnen, als auch sie als gesichert hinzustellen. Global Warming ist weder ausgeschlossen noch gesichert – mit anderen Worten, es ist möglich. Das soll die Politiker nicht daran hindern, im Sinne der Risikovorbeugung geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Und das tun sie ja seit Jahrzehnten voller Aufopferung und mit grandiosem Erfolg – wenn man den Medien Glauben schenken darf. Vielleicht stellt sich aber eines Tages heraus, dass wir das arme CO2 grundlos verdächtigt haben, und dann werden wir ein neues Urteil fällen: geruchlos, farblos, unschuldig.

Hans Hofmann-Reinecke ist promovierter Kernphysiker und schreibt auf der Achse des Guten. Dieser Artikel erschien zuerst dort und bei www.think-again.org und im Buch „Grün und Dumm“. Mit freundlicher Genehmigung. 




Klimabe­dingte Migration, Flucht und Vertreibung – Eine Frage globaler Gerechtigkeit. Und die Frage, ob jede*r sich vom Klima betroffen Fühlende Anrecht auf einen deutschen Klimapass bekommen soll

Richtig soll sein, dass Sie gesagt habe, dass nicht alle, sondern lediglich alle Klimaflüchtlinge – davon zu Beginn nur solche von Südseeinseln (ca. zwei Millionen), also nicht (sofort) alle im Antrag genannten, 150 Millionen als akut bezeichneten Klimaflüchtlinge – das einklagbare Recht auf einen deutschen Klimapass bekommen sollen.

Laut unseren Medien sei die erste Darstellung einfach nur dumm und rääääächts. Die zweite – und bestimmt richtige Darstellung – sei dagegen beruhigend, denn darin stecke die bekannte, GRÜNE Vernunft und Sachkenntnis, mittels deren Zukunftsthemen richtungsweisend gelöst werden ([8] und Tagesschau 16.12.2019 [5]).

Ein GRÜNER Leitantrag an den Bundestag

Entstanden ist die ganze Aufregung, weil C. Roth federführend einen Antrag der GRÜNEN ([6] Drucksache 1 9/1 5781, 19. Wahlperiode 1 0.12.2019) an den Bundestag eingereicht hat. Manche haben diesen wohl gelesen und sind wegen des Inhalts anscheinend so etwas, wie „vom Stuhl“ gefallen.

GRÜNE Ideen können (in Deutschland) jedoch nie falsch oder gar schlecht sein. Wer so etwas behauptet, gar noch verbreitet, wie (nicht nur) ein Vertreter einer Oppositionspartei im Bundestag:
AfD, Jörg Meuthen auf facebook: … Liebe Leser, die sogenannten „Grünen“ wollen nichts weniger als die Abschaffung des Nationalstaats in seiner bisherigen, bewährten Form. Ihr großes Experimentierlabor hierfür ist Deutschland …
… So hat nun Claudia Roth die Forderung erhoben, dass Deutschland selbsternannten „Klimaflüchtlingen“ aus aller Welt neuartige „Klimapässe“ ausstellen sollte, die selbigen dann „eine selbstbestimmte und frühzeitige Umsiedlung“ ermöglichen würden.
Aber damit nicht genug: Den Migranten sollen dann, so will es Frau Roth, nach ihrer Ankunft in unserem Vaterland sogleich „staatsbürgerähnliche Rechte“ eingeräumt werden. …
ist entweder weit, weit rääächts, oder einfach zu ungebildet, um der GRÜNEN Genialität zu begreifen. Für unsere Medien der übliche Auftrag, Fachpersonen der GRÜNEN zu befragen und das Missverständnis fürsorgend richtig zu stellen ([8] Der Tagesspiegel, [9] dpa-Faktencheck, [5] Tagesschau, Anlage A).

Die Vorgeschichte

Der aktuelle Antrag der Grünen im Bundestag zum Klimapass basiert auf einem Leitantrag von einem Parteitag im letzten Jahr [1]. Damals wurde es bereits publiziert. Es gab allerdings Medien, die solche Ideen nicht als „grandiose, GRÜNE Idee, leider vom dummen Volk wieder nicht verstanden“, sondern als das, was es ist, betrachteten und auch so publizierten:
[3] ZEIT Online 21. November 2018: Klimapass? Eine verrückte Idee
Die Grünen wollen Bewohnern der vom Klimawandel bedrohten Regionen einen Pass für die Länder ausstellen, die den Klimawandel verursachen. Klingt gut, ist aber irre.
… Wir haben zu viel CO2 in die Atmosphäre geblasen, vorgestern, gestern und wir tun es heute noch so ungehemmt, als würde es kein Morgen geben … Dafür müssen wir Verantwortung übernehmen – zum Beispiel mit dem Klimapass. Das finden jedenfalls die Grünen. In ihrem gerade eben verabschiedeten Wahlprogramm steht zu lesen: „Historisch betrachtet sind die westlichen Industriestaaten die Hauptverursacher klimaschädigender Treibhausgase. Daher soll die EU zusammen mit anderen Industriestaaten vorangehen und im Rahmen einer gemeinsamen Regelung den Bewohner*innen von bedrohten Inselstaaten, die durch die Klimakrise unbewohnbar werden, Klimapässe anbieten.“

Die Idee geht auf den weltweit renommierten deutschen Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber zurück, den Gründer und jahrelangen Vorsitzenden des Potsdamer Klimaforschungsinstituts. Auch der Wissenschaftliche Beirat der Regierung für Globale Umweltveränderungen (WGBU) hat sie aufgenommen. Die WGBU bezeichnet den Klimapass als ein „zentrales Instrument einer menschenwürdigen Klimapolitik“. In dem Politikpapier, das der WGBU der Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) vergangen Sommer überreichte, steht zu lesen, der Klimapass „soll von der Erderwärmung existenziell bedrohten Personen die Option bieten, Zugang zu und staatsbürgergleiche Rechte in weitgehend sicheren Ländern zu erhalten“.

Was sich allerdings schon damals lesen lies: Die GRÜNEN haben eine schon länger „kreisende“ Idee nur wieder aufgegriffen und fordern deren Umsetzung. Die etablierten Parteien wissen ebenfalls längst von dieser Idee, haben sie auch vor einiger Zeit „begrüßt“, sich aber nicht getraut, sie auch umzusetzen. Aber im Kern finden sie diese nicht schlecht.

Sie machen es also anders: Frau Merkel ließ es sich nicht nehmen, in Marrakesch den UN-Klimapakt zu unterzeichnen, der genau die Umsetzung solcher Ideen (an den Länderparlamenten vorbei) vorbereitet.
Der Vorteil: Die etablierten Parteien wissen genau, dass diese Idee derzeit den hier schon länger Lebenden nicht vermittelbar ist und Stimmen kosten würde. Es bleibt also nur die Lösung, dass die UN über die EU es als Verordnung vorschreibt. EU-Verordnungen umgehen alle nationalen Parlamente und sind EU-weit sofort Gesetz. Damit hat man das gleiche Ziel erreicht, kann aber „Stein und Bein“ schwören, daran nicht schuld zu sein.
Umgekehrt, man kann erzählen, dass es verpflichtende Aufgabe der Politik ist, die Umsetzung zu controllen, weil man sonst an die EU eine hohe Strafe zahlen muss.

Die GRÜNEN, (noch) nicht in Regierungsverantwortung, müssen auf solche Winkelzüge der Politik keine Rücksicht nehmen.

Der Antrag der GRÜNEN

Es war deshalb anzunehmen, dass die GRÜNEN einen solchen Beschluss in ihr Parteiprogramm aufnehmen. Schließlich können sie immer neu feststellen, dass keine ihrer Ideen, so blöde oder unglaubwürdig sie auch sei, ihnen Wählerstimmen kostet.

Und so kam, was kommen muss: Die GRÜNEN stellten einen Antrag „Der Bundestag wolle beschließen“:
[6] Deutscher Bundestag Drucksache 1 9/1 5781, 19. Wahlperiode 1 0.12.2019, Antrag Klimabedingte Migration, Flucht und Vertreibung – Eine Frage globaler Gerechtigkeit

Die GRÜNEN wissen: Es gibt nichts Schlimmes auf der Welt, für das nicht wir – über das Klima – verantwortlich sind

[6] Antrag der GRÜNEN: Der Deutsche Bundestag stellt fest:
Die Klimakrise führt zu einschneidenden Veränderungen in der Welt – schon heute. Für Millionen von Menschen weltweit ist die Erderwärmung längst kein theoretisches Phänomen mehr. Tagtäglich erleben sie die Zerstörung ihrer Gegenwart. Klimakrise bedeutet für sie Wüstenbildung, Ernteverlust, Versalzung der Böden, Wasserknappheit, Überschwemmung oder Hitzewellen und Brände. Extreme Wetterereignisse nehmen zu, Ökosysteme und Lebensgrundlagen werden zerstört, Hunger und Armut verschärft.
Klimakrise: das ist aber auch der unermessliche Verlust von sicherem Zuhause, von Heimat, von jahrtausendealten Kulturgütern. Die Zahl der Menschen, die durch klimabedingte Ereignisse vertrieben wurden, hat sich seit den 70er-Jahren vervierfacht.
Ganze Inselgruppen und breite Küstengebiete drohen, zukünftig von der Weltkarte zu verschwinden. Heute schon werden innerstaatlich mehr Menschen durch klima- und umweltbedingte Katastrophen wie Fluten und Stürme als durch Gewalt und Konflikte vertrieben.

Diese Auflistung ist insofern interessant, als sie allen Daten der realen Welt widerspricht. Es sind ausschließlich Ergebnisse simulierter Klimaszenarien, welche vielleicht – oder auch nicht – eintreffen könnten. Dieser Hintergrund wird dem Parlament, welches der Liste zustimmen soll (und aus Dummheit, gepaart mit politischer, vorauseilender „Gehorsamkeit“ auch werden) aber nicht mitgeteilt.

Sie wissen auch genau, wie viele Klimaopfer es gibt, bzw. vertrauen jedem, der es zu wissen vorgibt

[6] Antrag der GRÜNEN: … Das Internal Displacement Monitoring Centre registrierte in der Zeit von 2008 bis 2017 durchschnittlich mehr als 24 Millionen erstmals Vertriebene pro Jahr, Tendenz steigend. Die jüngste Studie des UN-Klimarats (IPCC) geht davon aus, dass selbst beim Erreichen des zwei-Grad-Ziels bis zum Jahr 2050 bis zu 280 Millionen Menschen vertrieben werden, innerhalb ihres jeweiligen Landes und über die Grenzen hinaus. In ihrer Groundswell-Studie aus dem Jahr 2018 rechnet die Weltbank mit 140 Millionen klimabedingt Vertriebenen allein in Sub-Sahara-Afrika, Südasien und Südamerika bis 2050. Allerdings legt sie auch dar, dass circa 80 Prozent der Vertreibung durch ambitionierte Minderung und Anpassung vermeidbar seien.
Eines jedenfalls wird deutlich:
Auch wenn es unterschiedliche Schätzungen und Modellrechnungen gibt, die Herausforderungen durch weltweite Klimafolgen sind erheblich – und sie wachsen …

Wir wissen schon, dass es nicht so ist. Aber in der Zukunft könnte es so kommen. Und Apokalypsen fabulieren ist zudem sooo schöööön …

[6] Antrag der GRÜNEN: … Bereits zwei Grad Erderwärmung würden derweil ausreichen, um ganze Staaten wie das im Pazifik liegende Tuvalu komplett verschwinden zu lassen. Nicht nur Inselstaaten sind betroffen: Eine aktuelle Studie von Climate Central kommt zu dem Ergebnis, dass durch den Anstieg des Meeresspiegels verschiedene Küsten-Megacities wie
Bangkok, Shanghai, Mumbai oder Alexandria unbewohnbar würden. Rund 150 Millionen Menschen leben heute auf Land, das bis Mitte des Jahrhunderts unter der Hochwasserlinie liegen könnte.
In vielfacher Hinsicht ist die Klimakrise eine Krise der globalen Gerechtigkeit: Während sich auch in Deutschland und Europa die extremen Wetterereignisse verdichten, trifft die Klimakrise in erster Linie den globalen Süden – und damit just jene Regionen dieses Planeten, die am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben. In den betroffenen Regionen wiederum sind besonders diejenigen betroffen, deren Existenz auf natürlichen Ressourcen beruht und die die geringsten Möglichkeiten haben, sich vor Naturgefahren zu schützen oder auf klimatische Veränderungen zu reagieren: Subsistenzbäuerinnen und -bauern, Kleinfischer und Kleinfischerinnen – insbesondere Frauen, Kinder, Minderheiten und andere vulnerable Gruppen. Dabei wirkt die Klimakrise nicht nur unmittelbar auf die Lebensrealität vor Ort ein, sondern verschärft bereits
bestehende Probleme zum Teil erheblich. Konflikte um immer knappere Ressourcen
nehmen zu. Elementare Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheit, eine saubere Umwelt und ein Leben in Würde – Menschenrechte also, die vielerorts ohnehin unter besonderem Druck stehen – werden infolge der Klimakrise zusätzlich verletzlich ….

Grenzenlos soll unsere Hilfe (vom Geld unserer Bürger zu bezahlen) werden. Denn wo schlechtes Wetter ist, soll niemand wohnen müssen

[6] Antrag der GRÜNEN: … Es ist deshalb auch Aufgabe und Verantwortung aller Industriestaaten, eine Antwort auf die Phänomene klimabedingter Migration, Flucht und Vertreibung zu geben …
… Zugleich nehmen Naturkatastrophen wie Fluten und Stürme an Intensität, Ausmaß und Häufigkeit zu – auch infolge der Klimakrise. In diesen und anderen Fällen ist der Zusammenhang zur Erderwärmung zwar wissenschaftlich anerkannt, aber komplex.

Es wurde bislang kein Instrument entwickelt, um transnationale Migration im Zusammenhang mit Klimaveränderungen zu legitimieren. Entsprechend geraten Menschen, die vor plötzlichen Extremwetterereignissen fliehen, sei es nun temporär oder dauerhaft, in eine völkerrechtliche Schutzlücke. Das entsprechende Vakuum muss die internationale Staatengemeinschaft dringend füllen.
Mit Blick auf die Situation von Binnenvertriebenen ist die konsequente Umsetzung der UN-Leitlinien betreffend Binnenvertreibung (Guiding Principles on Internal Displacement) zu stärken, die ausdrücklich auch Fälle von „natürlichen oder vom Menschen verursachten Katastrophen“ und damit auch Extremwetterereignisse abdecken – und die Betroffenen explizit „
vor der zwangsweisen Rückführung an einen Ort oder Neuansiedlung an einem Ort“ schützen, „an dem ihr Leben, ihre Sicherheit, ihre Freiheit und/oder ihre Gesundheit gefährdet wären“ …

Wer sich betroffen fühlt, soll würdevoll entscheiden können (ob er in unser Sozialsystem kommen will)

[6] Antrag der GRÜNEN: … Im migrationspolitischen Bereich wiederum wird es vor allem darauf ankommen, dass durch individuelle Mobilitätsrechte vorausschauende Planung für die Betroffenen ermöglicht wird; dass diese also selbstbestimmt, frühzeitig und würdevoll über eine mögliche Migration entscheiden können; dass es aber auch Orte gibt, an denen sie sich
niederlassen können.
Auch muss sich die internationale Staatengemeinschaft darauf einigen, wie sie mit dem erwartbaren Verlust ganzer Staatsgebiete umzugehen gedenkt. Entsprechende Debatten und Verhandlungen bedürfen deutlich mehr Nachdruck. Wenn absehbar ist, dass beispielsweise Inselstaaten im Pazifik vollständig verschwinden, muss dringend festgelegt werden, welche völkerrechtlichen Folgen der Verlust des Territoriums für die Betroffenen, ihre Staatsangehörigkeit und ihren Schutzanspruch mit sich bringt. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass Staatenlosigkeit de facto und de jure verhindert wird. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, Lösungen international voranzutreiben – etwa die Idee eines Klimapasses, dessen individueller Ansatz den Betroffenen ermöglicht, selbstbestimmt und frühzeitig über ihre Migration zu entscheiden …

Die folgende Listung der GRÜNEN Forderungen an Deutschland ist so umfangreich, unverständlich und juristisches „Harakiri“, dass davon auszugehen ist, die Unterzeichner haben sie selbst nicht (mehr) verstanden

Vollständige Listung siehe Anlage B. Hier nur ein minimalistischer Auszug. Man wird den Verdacht nicht los, dass ein erheblicher Teil des GRÜNEN Klientels aus Jurist*innen besteht, die so, wie inzwischen viele Anwaltskanzleien über die Migranten an den von diesen (auf Kosten der Steuer zahlenden Bürger) ausufernden Asylprozessen verdienen, an den mit diesen Forderungen verbundenen, weltweiten – dann zig-millionenfachen – Klima-Betroffenheitsprozessen verdienen möchten, wie es Greenpeace und Germanwatch ja aktuell schon „üben“. Zur Umsetzung bedient man sich zweier bewährter Prinzipien:
-dem von C. Junker: Setze eine Idee in die Welt. Wenn niemand darauf reagiert, setze sie um
-und dem von Horst Seehofer: Formuliere eine Gesetzesvorlage so unverständlich, dass niemand ihren Sinn und Inhalt begreift. Keiner wird es zugeben und so kann es Gesetz werden.

Selbstverständlich soll der nicht verbindliche Beschluss des Klimaabkommens für Deutschland Gesetz werden (was mit dem Klimagesetz bereits gestartet wurde). Ein Vorgeschmack, dass der von Frau Merkel 2018 unterzeichnete – angeblich nur als Absichtserklärung gedachte – UN-Migrationspakt genau so einmal auch deutsches Gesetz und einklagbar werden wird.

[6] Antrag der GRÜNEN: … Anlage II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf:
1. … die vollständige Einhaltung der Pariser Klimaziele und der Nachhaltigkeitsziele sicherzustellen;
2. der Verpflichtung des Pariser Klimaabkommens nachzukommen … sondern Ausdruck historischer Verantwortung, globaler Gerechtigkeit und des Menschenrechtsschutzes zugleich sind;
4. gemäß Verursacherprinzip den deutschen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung … diese Gelder strikt an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen auszurichten;
6. elementare Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheit und ein Leben in Würde … zu garantieren …
13. sich … für die Einrichtung eines globalen Verursacherfonds … zum Beispiel auch bei Umsiedlungen im Rahmen klimabedingter Migrationsbewegungen …
14. auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene effektiven Rechtsschutz für diejenigen zu ermöglichen, die durch die Folgen der Klimakrise konkrete Schäden und Verluste erleiden … für die Stärkung des Rechtswegs und des Instruments der Klimaklagen einzusetzen …
25. sich dafür einzusetzen, umweltinduzierte beziehungsweise klimabedingte Migration rechtzeitig, würdevoll, selbstbestimmt, sicher und vor allem legal durch völkerrechtlich verbriefte individuelle Mobilitätsrechte zu ermöglichen; den Betroffenen das Recht zu garantieren, innerhalb ihres Landes, in der Region und gegebenenfalls über die eigene Region hinaus umzusiedeln; von der Erderwärmung existenziell bedrohten Personen die Option zu bieten, Zugang zu Schutz und letztlich staatsbürgergleichen Rechten in weitgehend sicheren Ländern, insbesondere in Staaten mit historisch oder gegenwärtig hohen Treibhausgasemissionen zu erlangen …
26. zu diesem Zweck auch die Einführung eines Klimapasses national, europaweit und international voranzutreiben und in einer ersten Phase den Bevölkerungen kleiner Inselstaaten anzubieten, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel unbewohnbar werden;
28. ein modernes Einwanderungsrecht mit Punktesystem einzuführen und über eine Einwanderungskommission gegebenenfalls zusätzlich Punkte zur vereinfachten Arbeitsmigration für von der Klimakrise Betroffene zu vergeben;
29. sich dafür einzusetzen, die Kategorie des subsidiären Schutzes im Rahmen der EU-Anerkennungsrichtlinie (2011/95/EU) auf Katastrophenvertriebene auszuweiten; auf nationaler Ebene die Familienzusammenführung wieder zu stärken sowie die im Schengen-Kodex vorgesehene Möglichkeit humanitärer Visa konsequenter zu nutzen;
30. grundsätzlich großzügige und verlässliche Aufnahmekontingente über das Resettlement-Programm des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) zu ermöglichen, den deutschen Anteil am jährlichen, vom UNHCR ermittelten Resettlement-Bedarf entsprechend der eigenen Wirtschaftskraft zu erfüllen…

Berlin, den 10. Dezember 2019
Katrin Göring-Eckardt, Dr. Anton Hofreiter und Fraktion

Nach dem – wirklich mühsamen – Durchlesen des vollständigen Antrags bleibt nur eine Feststellung: Es ist geradezu „der Wahnsinn“, wie sich die GRÜNEN mit dem Klimawandel auskennen (meinen). Sie können zwar Kobolde und Kobald nicht unterscheiden, sie wissen den Unterschied zwischen Speicher und Stromnetz nicht und auch nicht, wie die Pendlerpauschale funktioniert.
Aber beim Klima sind sie wohl überzeugt, endlich alles wirklich zu wissen. Dabei hat man bei diesem Antrag den Verdacht, dass irgendjemand alle irgendwo zu findenden, alarmistischen Schlagwörter und nationale, wie internationale, wie NGO-basierende Lösungsvorschläge zusammengesucht und zusammenhanglos in diesen Antrag kopiert hat. Dies nach der Devise: wenn ich möglichst viel hineinkopiere, wird irgend etwas davon ja wohl stimmen. Es vorab zu klären, kann aber nicht unsere Aufgabe sein.

Vielleicht tut der Autor den GRÜNEN dabei doch unrecht und es steckt umgekehrt, ein klares, strategisches Kalkül dahinter. Denn umso unsinniger und unverständlicher etwas beim Klima und Energie ist, umso leichter findet unsere Umweltministerin (gemeinsam mit den etablierten Parteien) daran Gefallen und stimmt zu. Die (schon wahlfähigen) Freitagshüpfer sowieso. Wer auf Bildung verzichtet, verfällt leicht dem Glauben, dass viel und dazu unverständlich geschriebener Text „Wissenschaftlichkeit“ ausweist.

Deutschland und seine CO2-Erbschuld

[6] Antrag der GRÜNEN: …Begründung
Mit dem Pariser Klimaabkommen … wurde vereinbart, dass Länder mit großem ökologischem Fußabdruck entsprechend Verantwortung übernehmen und mit den Ländern des globalen Südens nach gemeinsamen Lösungen suchen. Die konsequente Implementierung der vereinbarten Maßnahmen ist also bei Weitem kein Almosen. Vielmehr steht auch die Bundesrepublik Deutschland – historisch, aber auch vertraglich – in der Verantwortung für Weltzusammenhänge, die sie mitverursacht hat und weiterhin mit verursacht … führt die Klimakrise doch ebenso zu Menschenrechtsverletzungen wie letztere die Anpassung an die Klimakrise erschweren ….
… Menschen sind bereits betroffen und werden zukünftig gezwungen sein, umzusiedeln – weil ihr Boden vertrocknet, weil durch den steigenden Meeresspiegel ihre Häuser unterspült werden, weil der nahegelegene Staudamm unter der Last der schmelzenden Gletscher zu bersten droht.

Organisation für Migration (IOM) definiert klimabedingte Migrantinnen und Migranten vor diesem Hintergrund als „Personen oder Personengruppe, die aufgrund plötzlicher oder fortschreitender deutlicher Veränderungen der ihr Leben beeinflussenden Umwelt- und Lebensbedingungen gezwungen sind oder sich veranlasst sehen, ihre Heimat zu verlassen, sei es zeitweise oder permanent, und die sich innerhalb ihres Heimatlandes oder über dessen Grenzen hinaus bewegen“.
… Es gibt aber auch Situationen, die sich deutlich klarer darstellen lassen. Insbesondere die Bewohnerinnen und Bewohner flacher Inselstaaten, vor allem im Pazifik, sind mit der Notwendigkeit einer mittelfristigen Umsiedlung sehr direkt konfrontiert …
Eines jedenfalls ist offenkundig: Es wird den einen großen internationalen Wurf zum Umgang mit klimabedingter Migration, Flucht und Vertreibung auf absehbare Zeit nicht geben …
Auch die Bundesregierung muss dazu beitragen, klimabedingte Migration sicher, selbstbestimmt und planbar zu gestalten
Schätzungen zufolge sind bereits 150 Millionen Indigene von den Folgen des Klimawandels betroffen. Sehr häufig leben sie in sensiblen Ökosystemen wie kleinen Inselstaaten oder Atollen im Pazifik, in tropischen Regenwäldern, in arktischen Regionen, im Hochland der Anden und des Himalaya oder in den Wüstengebieten Afrikas; in Lebenswelten also, die stärker und unmittelbarer von der Klimakrise betroffen sind als andere …

Haben nun 140 Millionen, sich als „Klimaflüchtlinge“ Fühlende, Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft? Medien sagen: Nein, (nicht nur) der Autor sagt: Ja

Was eine C. Roth in einem Interview wohlwollenden Redakteur*innen erzählt, ist ohne Belang. Sie hat (rein persönliche Meinung des Autors [10]) nicht im Ansatz ausreichende Ahnung über das – beantragte –Thema.

Alleine wichtig ist nur, was im Antrag steht:
[6] Antrag der GRÜNEN: … Schätzungen zufolge sind bereits 150 Millionen … von den Folgen des Klimawandels betroffen
Im Antrag werden demnach sogar mehr als 140 Millionen als Klimafolgen-betroffen genannt. Und weiter liest man, dass alle Klimaflüchtlinge – und die, welche sich dafür halten – Anrecht auf einen deutschen Klimapass haben sollen:
[6] Antrag der GRÜNEN: ... Mit Blick auf die Situation von Binnenvertriebenen ist die konsequente Umsetzung der UN-Leitlinien betreffend Binnenvertreibung (Guiding Principles on Internal Displacement) zu stärken, die ausdrücklich auch Fälle von „natürlichen oder vom Menschen verursachten Katastrophen“ und damit auch Extremwetterereignisse abdecken – und die Betroffenen explizit „vor der zwangsweisen Rückführung an einen Ort oder Neuansiedlung an einem Ort“ schützen, „an dem ihr Leben, ihre Sicherheit, ihre Freiheit und/oder ihre Gesundheit gefährdet wären“ …
26. zu diesem Zweck auch die Einführung eines Klimapasses national … voranzutreiben und in einer ersten Phase den Bevölkerungen kleiner Inselstaaten anzubieten, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel unbewohnbar werden …

Es lässt sich klar herauslesen, dass mindestens 150 Millionen – in Zukunft also noch viel mehr – bereits akut Klimabetroffene sind. Einschränkend erwähnt wird nur, dass eine „erste Phase“ vorgeschaltet werden soll. Nirgens ist im Antrag jedoch davon die Rede, die Klimapass-Rechte nicht auf alle, sich als „Klimaflüchtlinge“ bezeichnenden oder benannten auszuweiten, also irgendwie einzuschränken.

Der ARD Faktenfinder hat diese Sichtung wohl nicht vorgenommen [5]. Vielleicht, weil der „Klärungs-“Beauftragte schon nach kurzem Überfliegen feststellte, was aus dem Antrag dann herauszulesen wäre. In der Erklärungsnot ist es naheliegend und einfacher, Frau C. Roth zu befragen. Die weiß auf alles die „vernünftige“ Antwort, im Zweifelsfall, dass ein Text vollkommen anders interpretiert werden muss und gemeint sei, als er geschrieben steht und wer die deutsche Grammatik richtig anwendet, eben räääächts ist, und/oder nicht ausreichend intelligent sein kann.

Zum Inhalt der GRÜNEN, hemmungslosen Fabulierungen über Klimawandel und Vulnerabilität ließen sich viele Rezensionen schreiben. Zu diesen Themen finden sich solche (nicht nur) auf EIKE aber bereits zuhauf. Deshalb nur der Link zu einer externen „Betrachtung“, die kurz und prägnant den im Antrag hinterlegten, GRÜNEN Wahnsinn beschreibt:
Achgut: Inseln versenken mit Claudia Roth

Fazit
Entfällt. Der (bewusst) umfangreiche Originaltext ist selbsterklärend.
Der Autor ist gespannt, welche Spannweite an Meinungen im Blog dazu dargestellt und diskutiert werden.

Anlage A

[5] Tagesschau: Antrag der Grünen Aufregung um den „Klimapass“
Rechte Blogs behaupten, Grünen-Politikerin Roth habe die deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen „Klimaflüchtlinge“ gefordert. Hintergrund ist ein Antrag, in dem es auch um den „Klimapass“ geht. Was steckt dahinter?
Von Patrick Gensing, ARD-faktenfinder
„Claudia Roth fordert deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen ‚Klimaflüchtlinge“, behaupten Seiten wie „PI-News“ oder „Anonymousnews“. AfD-Chef Jörg Meuthen schreibt auf Facebook, Roth wolle „unser Land abschaffen“, die deutsche Staatsbürgerschaft solle an „Klima-Flüchtlinge verschenkt werden“. Tausende Nutzer teilen diese Berichte und Behauptungen. Auch die „Bild“-Zeitung berichtet über einen Plan, der es „in sich“ habe, und Empörung bei anderen Parteien.
„PI-News“ behauptet, Roth fordere die deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen Flüchtlinge.

Antrag im Bundestag
Hintergrund ist eine Debatte im Bundestag, der am Freitag auf Antrag der Grünen über die Folgen „klimabedingter Migration, Flucht und Vertreibung“ diskutierte. In dem Antrag hieß es:
Ganze Inselgruppen und breite Küstengebiete drohen, zukünftig von der Weltkarte zu verschwinden. Heute schon werden innerstaatlich mehr Menschen durch klima- und umweltbedingte Katastrophen wie Fluten und Stürme als durch Gewalt und Konflikte vertrieben.

Der Bundestag solle die Regierung daher auffordern, die Einführung eines Klimapasses voranzutreiben.

„Lösungsansätze vor Ort“
Haben die Grünen damit die deutsche Staatsbürgerschaft für 140 Millionen Flüchtlinge gefordert? In einem Interview antwortete Roth auf die Frage, ob all diese Menschen hierherkommen sollten:
Die wenigsten wollen das. Natürlich will die Kaffeebäuerin aus dem Benin nicht nach Bamberg ins Anker-Zentrum. Wenn sie schon umsiedeln muss, dann wenigstens regional. Es geht also primär darum, Mechanismen und Lösungsansätze vor Ort zu unterstützen – in der afrikanischen Tschad-Region zum Beispiel, wo große Dürre herrscht, oder in Bangladesch, wo ganze Landstriche vom Meer verschluckt werden.
Im Folgenden spricht sie dann über „Bürgerinnen und Bürgern pazifischer Inselstaaten wie Tuvalu oder Kiribati“, deren „Land vollständig im Meer zu verschwinden droht“. In solchen Fällen sei ein „Klimapass“ ein „Lösungsvorschlag“. Roth bezog diese Aussage also nicht auf die Zahl von geschätzt 140 Millionen Flüchtlingen, sondern auf die Bewohner von Staaten, die vollständig verschwinden könnten.

Anlage B

Anmerkung: Lang, aber immer noch nicht der vollständige Text, sondern nur die wichtige Anlage mit den Forderungen an den Bundestag:

[6] Antrag der GRÜNEN: …Anlage II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf:
1. eine umfassende Kehrtwende hin zu einem sozial-ökologischen Wandel in allen Sektoren und Politikbereichen einzuleiten, ein besonderes Augenmerk auf Politikkohärenz und strukturelle Reformen zu legen, und die vollständige Einhaltung
der Pariser Klimaziele und der Nachhaltigkeitsziele sicherzustellen;
2. der Verpflichtung des Pariser Klimaabkommens nachzukommen und das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten nach dem Klimagerechtigkeits- und Verursacherprinzip ernst zu nehmen, das sowohl für die Industrie- als auch für die Schwellenländer gilt und für alle Bereiche der Nachhaltigkeit gelten muss;
3. sich dazu zu bekennen, dass die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nicht nur klimaoder entwicklungspolitisch geboten – sondern Ausdruck historischer Verantwortung, globaler Gerechtigkeit und des Menschenrechtsschutzes zugleich sind;
4. gemäß Verursacherprinzip den deutschen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung auf den fairen Anteil von rund zehn Prozent des Kopenhagen-Versprechens anzuheben und allergrößtenteils aus öffentlichen Mitteln zu erbringen; zu diesem Zweck die Ausgaben für internationale Klimafinanzierung um jährlich 800 Millionen Euro sowie die weiteren Ausgaben für offizielle Entwicklungszusammenarbeit (ODA) um jährlich 1,2 Milliarden Euro zu erhöhen, bis das jahrzehntealte Versprechen, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für globale Entwicklung auszugeben, endlich erfüllt ist; danach die Klimagelder weiter anwachsen zu lassen mit dem Ziel, die Zusätzlichkeit der Zusagen zur internationalen Klimafinanzierung gegenüber dem 0,7-Prozent-Ziel mittelfristig sicherzustellen; diese Gelder strikt an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen auszurichten;
5. die Anzahl der Vorhaben, die die Unterstützung von Frauen, marginalisierten Gruppen und Subsistenzbäuerinnen und -bauern bei der Bewältigung der Klimakrise zum Hauptziel haben, deutlich zu erhöhen; zugleich sicherzustellen, dass alle klimapolitischen Vorhaben gender-responsiven und inklusiven Kriterien entsprechen
Global gerecht handeln, Menschenrechte schützen
6. elementare Menschenrechte wie das Recht auf Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheit und ein Leben in Würde zu achten, zu schützen und zu garantieren; auf eine allumfassende Anerkennung des Menschenrechtes auf saubere Umwelt hinzuwirken; den extraterritorialen Staatenpflichten nachzukommen, sich gegenseitig zu unterstützen und zusammenzuarbeiten, um die Menschenrechte aller Menschen zu verwirklichen;
7. sich auf internationaler Ebene im Rahmen der Staatengemeinschaft entschieden gegen die Kriminalisierung von Menschen- und nicht zuletzt Frauenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern sowie gegen die systematische Verfolgung der derzeit besonders gefährdeten Landrechts- und Umweltaktivistinnen und –aktivisten einzusetzen; 8. sich für eine Stärkung des UN-Menschenrechtsrats sowie der bestehenden UNSonderberichterstatterinnen und -berichterstatter einzusetzen – darunter derer für Umwelt und Menschenrechte, für die Menschenrechte von Migrantinnen und Migranten sowie für die Menschenrechte von Binnenvertriebenen;
9. sich dafür einzusetzen, dass Menschenrechtsverstöße im Kontext der Klimakrise nicht zuletzt auf UN-Ebene noch sehr viel stärker in den Fokus rücken, genauer klassifiziert und menschenrechtliche Entwicklungen im Kontext klimabedingter Migration und Flucht gezielter beobachtet werden; 10. sich für die völkerrechtliche Verankerung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte einzusetzen und den UN Binding Treaty Prozess als globales und rechtsverbindliches Abkommen engagiert voranzutreiben; sich insgesamt für eine wirksame Ausrichtung globaler Produktions- und Lieferkettenprozesse auf die strikte Einhaltung der völkerrechtlich verbrieften Menschenrechte stark zu machen – inklusive der Menschenrechte der dritten Generation;
Resilienzaufbau und Anpassungsmaßnahmen verstärken, Schäden und Verluste kompensieren
11. sich national, auf europäischer wie internationaler Ebene dafür stark zu machen, dass den vom Klimawandel betroffenen Menschen in ihren Heimatländern eine umfangreiche internationale Unterstützung für Resilienzaufbau und zur Anpassung an den Klimawandel zukommt, explizit auch für Maßnahmen zur Prävention und Reduktion klimabedingter Migration und Vertreibung;
12. die Zusagen für die internationale Klimafinanzierung bedarfsgerecht aufzustocken, die Bedarfe für die Finanzierung von Schäden und Verlusten zu ermitteln und zusätzlich Gelder bereitzustellen für entstandene Schäden und Verluste, für die bisher im UNFCCC-Rahmen keinerlei Mittel vorgesehen sind;
13. sich vor diesem Hintergrund für die Einrichtung eines globalen Verursacherfonds zur fairen Lastenverteilung zum Ausgleich von Schäden und Verlusten einzusetzen – zum Beispiel auch bei Umsiedlungen im Rahmen klimabedingter Migrationsbewegungen oder Wiederaufbau nach Extremwetterereignissen; sich proaktiv an einer zielgerichteten Debatte über dessen Ausmaß, dessen institutionelle Ansiedlung, über eine Beitragsgewichtung gemäß Verursacherprinzip sowie über
mögliche Finanzierungsinstrumente zu beteiligen;
14. auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene effektiven Rechtsschutz für diejenigen zu ermöglichen, die durch die Folgen der Klimakrise konkrete Schäden und Verluste erleiden – insbesondere, solange die Verursacherstaaten selbst keine ausreichenden finanziellen Mittel für den Umgang mit Loss and Damage zur Verfügung stellen beziehungsweise keine politische Lösung gefunden ist – und sich entsprechend für die Stärkung des Rechtswegs und des Instruments der Klimaklagen einzusetzen;
15. Klimarisikoversicherungen aktiv voranzutreiben; darauf zu achten, dass diese armen und verwundbaren Bevölkerungsgruppen sowie Staaten zugutekommen, ohne finanzielle Risiken einseitig auf sie abzuwälzen; dazu beizutragen, die Klimarisikoversicherungen gemäß Verursacherprinzip auszugestalten und in ein breiteres Konzept zum Risikomanagement einzubetten;
16. im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe gezielt Risikoregionen bei der Vorbereitung auf klimatische Veränderungen und den Katastrophenfall zu helfen, indem die Katastrophenvorsorge ausgebaut wird, Frühwarnsysteme auf- oder ausgebaut sowie Maßnahmen zur Risikominderung in den jeweiligen nationalen Systemen verankert und mit wirksamen Rechtsvorschriften untermauert werden;
17. besonders betroffene Länder bei der Schaffung eines erhöhten Bewusstseins für umwelt- und klimapolitische Belange im Bildungs- und Ausbildungswesen zu unterstützen, um Menschen in diesem Bereich zu befähigen und lokale Governance-Strukturen zu stärken;
18. die internationale humanitäre Hilfe für Katastrophenvertriebene zu erhöhen, offene Zuständigkeitsfragen zu klären, die schnelle und flexible Koordinierung internationaler humanitärer Hilfe zu gewährleisten sowie eine frühzeitige Übergangshilfe und einen schnellen Wiederaufbau vor Ort gemäß dem Ansatz „Build Back Better“ zu leisten – damit Dörfer, Städte und Infrastruktur insgesamt rasch und entlang lokaler Schwerpunktsetzung wieder aufgebaut werden können;
19. sich im Rahmen ihrer Programme zur Stärkung von Anpassung und Resilienz gezielt für alternative Einkommensmöglichkeiten und entsprechende Fortbildungsmaßnahmen für Frauen und Kinder sowie Alte stark zu machen, da es häufig sie sind, die infolge von (klimabedingten und sonstigen) Migrationsbewegungen in sozioökonomisch unterversorgten Regionen zurückbleiben;
Migration, Flucht und Vertreibung im Kontext der Klimakrise
20. sich auf nationaler und EU-Ebene dafür einzusetzen, dass ausreichend Gelder bereitgestellt werden, um bestehende Datenlücken auf dem Gebiet der klimabedingten Migration, Flucht und Vertreibung bestmöglich zu schließen und entsprechende interdisziplinäre Forschungsvorhaben auch in den betroffenen Regionen zu unterstützen – gerade auch mit Blick auf komplexe Phänomene wie Migrationsbewegungen infolge schleichender Umweltveränderungen;
21. sich dafür einzusetzen, bestehende Arbeitsprozesse zu klimabedingter Flucht und Migration nach Kräften politisch, strukturell und finanziell zu unterstützen, sich gegenüber anderen Staaten insbesondere aus dem Kreis der Industrieländer für diese Prozesse einzusetzen, deren enge Anbindung an Zivilgesellschaft und Forschung sicherzustellen sowie gemeinsam mit möglichst vielen weiteren Staaten bislang erarbeitete Empfehlungen und bestehende effektive Praktiken auch umzusetzen;
22. Mittel zur Verfügung zu stellen, um den Arbeitsplan der Task Force on Displacement umzusetzen; sich dafür einzusetzen, dass die bereits erarbeiteten Empfehlungen der Task Force in nationale wie europäische Politik integriert werden;
23. die Empfehlungen aus dem Globalen Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration sowie dem Globalen Pakt für Flüchtlinge auf nationaler wie europäischer Ebene engagiert voranzutreiben;
24. sich dafür einzusetzen, die bestehenden Multi-Stakeholder-Prozesse auf den unterschiedlichen Ebenen noch kohärenter zu koordinieren; a. zu diesem Zweck die Themenkomplexe „Schäden und Verluste“ sowie „klimabedingte Migration, Flucht und Vertreibung“ – und damit die Arbeit der Taskforce on Displacement des Warsaw International Mechanism for Loss
and Damage im Rahmen der UNFCCC-Architektur – systematisch und in angemessenem Umfang auf der Tagesordnung der jährlichen UN-Klimakonferenzen zu verankern;
b. durch eine wertgebundene Außenpolitik der Bundesregierung in diesem Bereich auch innerhalb der Vereinten Nationen auf eine Klärung und Herstellung der Zuständigkeiten für den Schutz von klimabedingt Vertriebenen im humanitären Sektor sowie aufklare Zielvereinbarungen und Ergebnisse hinzuarbeiten; durch die Einberufung eines Sonderbeauftragen (Special Representative) beziehungsweise eines Sonderberaters (Special Advisor) für klimabedingte Migration, Flucht und Vertreibung in der Struktur des UNGeneralsekretariats zu verbessern;
25. sich dafür einzusetzen, umweltinduzierte beziehungsweise klimabedingte Migration rechtzeitig, würdevoll, selbstbestimmt, sicher und vor allem legal durch völkerrechtlich verbriefte individuelle Mobilitätsrechte zu ermöglichen; den Betroffenen das Recht zu garantieren, innerhalb ihres Landes, in der Region und gegebenenfalls über die eigene Region hinaus umzusiedeln; von der Erderwärmung existenziell bedrohten Personen die Option zu bieten, Zugang zu Schutz und letztlich staatsbürgergleichen Rechten in weitgehend sicheren Ländern, insbesondere in Staaten mit historisch oder gegenwärtig hohen Treibhausgasemissionen zu erlangen – und so dem Verlust grundlegender Rechte vorzubeugen;
26. zu diesem Zweck auch die Einführung eines Klimapasses national, europaweit und international voranzutreiben und in einer ersten Phase den Bevölkerungen kleiner Inselstaaten anzubieten, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel unbewohnbar werden;
27. sich im Rahmen der Entwicklungs- und Außenpolitik dafür einzusetzen, alle Debatten und Verhandlungen über eine vorausschauende und planbare Migration, über Versorgung und Integration, als auch über regionale Lösungsansätze und
Mechanismen gemeinsam mit den Betroffenen zu führen, Ownership sicherzustellen und die notwendige Finanzierung gemeinsam mit den betroffenen Staaten zu garantieren;
28. ein modernes Einwanderungsrecht mit Punktesystem einzuführen und über eine Einwanderungskommission gegebenenfalls zusätzlich Punkte zur vereinfachten Arbeitsmigration für von der Klimakrise Betroffene zu vergeben;
29. sich dafür einzusetzen, die Kategorie des subsidiären Schutzes im Rahmen der EU-Anerkennungsrichtlinie (2011/95/EU) auf Katastrophenvertriebene auszuweiten; auf nationaler Ebene die Familienzusammenführung wieder zu stärken sowie die im Schengen-Kodex vorgesehene Möglichkeit humanitärer Visa konsequenter zu nutzen;
30. grundsätzlich großzügige und verlässliche Aufnahmekontingente über das Resettlement-Programm des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) zu ermöglichen, den deutschen Anteil am jährlichen, vom UNHCR ermittelten Resettlement-Bedarf entsprechend der eigenen Wirtschaftskraft zu erfüllen; und gegenüber anderen EU-Mitgliedstaaten auf deren jeweilige Teilnahme am Resettlement-Programm hinzuwirken; Klimapolitik: international, feministisch, intersektional
31. sicherzustellen, dass sämtliche Projekte und Politiken zum Schutz von klimabedingt Vertriebenen einem menschenrechtsbasierten, partizipativen Ansatz folgen und die Rechte der besonders verletzlichen Menschen gewahrt werden;
32. sich dafür einzusetzen, dass – gerade weil Frauen und Mädchen, marginalisierte Gruppen sowie Indigene auf besondere Weise von der Klimakrise betroffen sind – ihnen eine Schlüsselfunktion in den Verhandlungen, Bewältigungsstrategien
und Anpassungsmaßnahmen zukommt;
33. eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung des Europäischen Auswärtigen Dienstes und der Kommission im Bereich Klimadiplomatie zu gewährleisten;
34. den auf der COP23 in Bonn verabschiedeten Gender Action Plan national umzusetzen, Gender-Aspekte in der nationalen und europäischen Klimapolitik deutlich zu verankern sowie die Partizipation und Gleichstellung von Frauen und marginalisierten Gruppen im UNFCCC-Prozess zu gewährleisten;
35. in der Außen-, Entwicklungs-, Sicherheits- sowie Klimapolitik stets und prinzipiell eine intersektional-feministische Perspektive einzunehmen;
Berlin, den 10. Dezember 2019
Katrin Göring-Eckardt, Dr. Anton Hofreiter und Fraktion

Quellen

[1] GRÜNE: Dokument: 43.Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz 9.-11.November2018,Leipzig; Änderungsantrag zu EP-U-01 Nach Zeile 658 einfügen: 1.7 Europäischer Klimapass als Baustein menschenwürdiger Klimapolitik

[2] ZEIT Online 10. November 2018: Die Grünen: Bedingt radikal

[3] ZEIT Online 21. November 2018: Klimapass: Klimapass? Eine verrückte Idee

[4] Tichys Einblick So, 15. Dezember 2019: Pläne der Grünen: mit dem „Klimapass“ nach Deutschland einwandern

[5] Tagesschau 16.12.2019: Antrag der Grünen Aufregung um den „Klimapass“

[6] Achgut 19.12.2019: Inseln versenken mit Claudia Roth Stell dir vor: Der Sahel ergrünt und die Pazifik-Inseln wachsen. Und keiner geht hin und guckt mal nach.

[7] ntv Freitag, 13. Dezember 2019: Frühzeitige Umsiedlung Grünen-Politikerin Roth fordert „Klimapass“ für Flüchtlinge

[8] Der Tagesspiegel 16.12.2019: Gesetzesentwurf der Grünen-Fraktion Was hinter der „Klimapass“-Idee steckt

[9] dpa-Faktencheck 19.12.2019: Masseneinwanderung über „Klimapass“? Szenarien vollkommen übertrieben

[10] EIKE 30. April 2019: Claudia Roth auf Forschungsreise zum Klimawandel




Skandal-Youtuber Rezo, seine „Lieblingspartei“ CDU und der „Klimaschutz“

Man fragt sich als vernünftiger kritischer Bürger natürlich, wie ein Grüntickender die Kanzlerpartei kritisieren kann, deren alternativlose Allein-Entscheiderin 2011 linkspopulistisch nach eingehender medialer Panikmache wegen eines Atomunfalls in Japan den Atomausstieg und die verteuerbaren Energien ohne jede demokratische Diskussion durchsetzte. Antwort: Aus Sicht der Indoktrinierten hat die CDU-Regierung unser Energienetz noch nicht vollständig mit Zappelstrom ruiniert und die Strompreise noch nicht genügend unsozial verteuert. Da geht doch noch mehr!

In etwas mehr als einer Viertelstunde lässt sich Rezo über die Theorie vom menschgemachten Klimawandel und der CDU-Klimarettungs-Politik aus. Der WDR mit seiner Polit-Sendung Quarks (früher Quarks&Co) hat schon einen „Faktencheck“ gemacht und hat natürlich am grünfühlenden Rezo nur wenig auszusetzen. Na, wir aber schon!
(Dank an Quarks für die Auflistung mit den Video-Zeitabschnitten)

EIKES Faktencheck:

01:21 Die letzten vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnung. – Sofern man die unzuverlässigen globalen Messungen ernst nehmen kann. Hier ein Vortrag von EIKE-Vize Michael Limburg dazu. Sogar PIK-Rahmstorf gab zu, daß man die absoluten Temperaturwerte gar nicht genau bestimmen kann (sondern nur die Änderungen). Und von 2000 bis heute gibt es einen Hiatus, eine Zeit ohne globale Erwärmung.

01:35 Die globale Durchschnittstemperatur ist um etwa ein Grad gestiegen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. – Wundert nicht, da wir sonnenzyklus-bedingt seit 1850 in einem Wärmeoptimum leben. Deswegen schmolzen auch Gletscher. Ab 2030-2040 wird es sonnenbedingt wieder kälter werden.

02:14 1°C Erderwärmung ist verdammt viel.Unfug – unser Referent Dr. Kröpelin zB. sagte dazu, 1°C mittlere Erwärmung merke man selbst in Nordafrika nicht. Hirschhausens Vergleich mit dem menschlichen Körper und Fieber ist derart konstruiert, das er rein gar nichts aussagt. Der menschliche Körper ist ein im Vergleich zur Atmosphäre winziges System, das auf absolute Temperaturerhöhung oder Gifte wie Blausäure vorhersehbar heftig reagiert. Zudem ist die „gefährliche“ Temperaturerhöhung der erdnahen Luftschichten ein Mittelwert, nicht absolut.

04:26 Der Klimawandel [Richtung Hitze] schadet unserer Gesundheit. – Nein, denn warum fliegen die Deutschen im Winter auf die Kanaren in wärmeres Klima? Ansonsten ist Klimawandel natürlich und fordert teils Opfer. In kühleren Phasen (zB. Maunder-Minimum) gab es weniger zu essen und die Menschen wurden leichter von Seuchen dahingerafft. In wärmeren Phasen (zB. jetzt) sterben in heißen Sommern ältere Leute an Hitzschlag. Diese Hitzetoten sind den Grippetoten und den Erkältungskrankheiten im kalten Wintern entgegenzuhalten (die ebenfalls schwache Menschen wie Senioren besonders betrifft).

04:47 Der Klimawandel führt zu mehr Naturkatastrophen. – Fake news; selbst der Weltklimarat (IPCC) belegt das genaue Gegenteil in Kapitel 2.6 seines Sachstandsberichts AR5 von 2013, wir haben aus gegebenem Anlass mehrfach darüber berichtet, zum Beispiel hier und hier. Die immer wieder behaupteten „häufigeren Extremwetterereignisse“ sind vom IPCC nicht auffindbar. Noch dümmer aber: Die Eiszeit-Katastrophe infolge Aufheizung im Film „The day after tomorrow“ (Übermorgen, USA 2004) .

07:29 Der Klimawandel führt zu mehr Migration. – Unser Referent Kröpelin dazu: „Es gibt nicht einen Klimaflüchtling“. Warum auch – Klimaaufheizung über 150 Jahre merkt man nicht, auch nicht in Afrika. Das Argument ist konstruiert, um weiter Panik vor Migration zu schüren, bzw. um Massenimmigration nach Norden zu rechtfertigen.

08:26 Der Klimawandel führt zu Massenaussterben. – Das ist ebenfalls Fake news, s. zum Beispiel (hier). In der Evolution der Lebewesen sterben und entstehen laufend Arten – wie der Klimawandel ein natürlicher Vorgang. Ausgestorbene Arten müssen, nebenbei gesagt, nicht wirklich verschwunden sein. Sie haben sich teils fortentwickelt und aufgespalten; der Vormensch Australopithecus zum Beispiel ist nicht weg, das sind heute wir.

Zumeist sterben endemische, also nur an einem isolierten Ort vorkommende Arten schnell aus, die ökologisch genau an diesen Ort angepasst sind. Da hat der Mensch durch Umwelt- und Landschaftseingriffe durchaus seinen Anteil daran. Das bißchen mehr CO2 in der Luft hat damit aber nichts zu tun.

Die bedeutsamsten Arten für ein Ökosystem oder die gesamte Biosphäre sind in der Regel nicht die Endemiker, sondern die Allrounder, die ökologische Schwankungen problemlos abkönnen. Das nennt der Ökobiologe „eury-ök“. Daß Arten aus dem warmen Südeuropa nach Norden kommen, ist nicht ungewöhnlich in einem Wärmeoptimum und normal. Tiere und Pflanzen migrieren, wenn es das Ökosystem zulässt. Nebenbei: Nach dem Krieg gab es in Berlin Malaria-Ausbrüche; in den umliegenden Seen wurden daher die Mücken bekämpft. Die Mückenplage wurde allerdings nicht durch den vermehrten CO2-Ausstoß der Kanonen und Raketen im Krieg ausgelöst.

09:16 Die Erderwärmung wird durch Treibhausgase wie CO2 oder Methan verursacht. – Taktische Simplifizierung, um den natürlichen Klimawandel als „menschgemacht“ zu etikettieren. Rezo hat es einfach nicht kapiert: Es geht nur um die vermutete Erderwärmung durch das zusätzliche (!) menschgemachte CO2 in der Atmosphäre, Und der Wert dieser Erwärmung ist der Wissenschaft bis heute unbekannt. Das bestätigt das IPCC selber auf Seite 16 verschämt in einer Fußnote. Wörtlich heißt es dort „No best estimate for equilibrium climate sensitivity can now be given because of a lack of agreement on values across assessed lines of evidence and studies“ (hier).  Das Klima unseres Planeten wird multikausal von der Erdsonne, den Mondzyklen, den Zyklen der schweren Nachbarplaneten, der kosmischen Hintergrundstrahlung, Vulkanausbrüchen, und, ja, auch zu geringen Teilen von Atmosphärengasen bestimmt. Bis etwa 1990 war das Konsens in der Naturwissenschaft; heute reduziert man monokausal auf CO2 und Methan. Hat etwas Infantiles.

12:31 Der Mensch ist am Klimawandel schuld (wissenschaftlicher Konsens). – Nein, siehe oben. Der CO2-Eintrag der „männlichen weißen Industrie“ ist nicht nachgewiesenermaßen „schuld“ am Klimawandel. Der Treibhauseffekt im kleinen simplen Garten-Gewächshaus ist nicht auf die äußerst komplexe und komplizierte Erdatmosphäre übertragbar.

15:39 Wir brauchen sehr drastische Maßnahmen. – Nein, da der Klimawandel nicht vom Menschen verursacht wird. Und selbst wenn: Deutschland z.B. ist nur für rund 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Eine Halbierung dieser Emissionen würde bis zu (oder mehr als?) 4,5 Billionen Euro kosten und unseren Wohlstand nachhaltig ruinieren. Effekt auf das weltweite Klima: null.

16:57 Wenn wir 1,5°C Erderwärmung überschreiten, gibt es irreversible Schäden. – Der natürliche Klimawandel kann örtlich nicht mehr reparierbare Schäden verursachen, daran können wir aber nichts ändern. Aber bislang ist noch kein Inselchen oder Atoll tatsächlich in Gefahr, zu versinken, weil der Meeresspiegel weltweit eher fällt als steigt. Unsere Referentin Maria da Assunção Araújo dazu.

Es mag in der Erdgeschichte klimatische „Kipp-Punkte“ gegeben haben, die zu Extremklimata führten, die das Leben beinahe vernichteten (Bsp. die Super-Eiszeit vor dem Kambrium). Eine Super-Heißzeit mit globaler Wüstenbildung gab es aber bislang nicht. Die Heißzeiten, z.B. die Hoch-Zeit der Dinosaurier, waren paradiesische Zeiten mit enormer Artenvielfalt. Unter dem Eispanzer von Antarktika liegen Fossilien von Riesenlurchen u.v.a.

18:14 Die Energiewende ist wirtschaftlich machbar. – Nein, die Energiewende ist sowohl technologisch wie wirtschaftlich nicht machbar. Merkels populistische Bauchentscheidung von 2011 wird uns bis zu (oder mehr als?) 4,5 Billionen Euro kosten, wenn die Politik so weitermacht. Schon jetzt ächzen die ärmeren Schichten unter den weltweit einzigartig hohen Energiekosten in Deutschland.

Der „Zappelstrom“ der Windrädchen ist nicht grundlastfähig und wird zu flächendeckenden Total-Stromausfällen führen. Die Industrie wird das Spielchen nicht mitmachen und wandert ins Ausland ab, wie die großen Autohersteller es bereits seit Jahren tun. Die Energiewende der CDU unter Merkel wird sich daher nur für eine kleine Schicht von opportunistischen grünen/schwarzen Aktienbesitzern (u.ä.) rechnen, die sich entweder Dieselgeneratoren kaufen oder, wie die Industrie, gleich auswandern. Fazit: Merkels Energiewende ist ein Umverteilungsprogramm von unten nach oben.

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Mittlerweile hat der blauhaarige Rezo Unterstützung von rund 90 Youtubern bekommen, die seinen Klimaquark papageienhaft nachplappern. Schauen Sie mal rein, kennen Sie einen von diesen indoktrinierten Millennials? Am lustigsten ist die Pamela-Anderson-Imitatorin.
Was die wohl beruflich machen werden, wenn wegen der Energiewende bald laufend der Strom ausfällt und keiner mehr ihre Schminktipps oder Musikrezensionen gucken kann?

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Journalistische Offenlegung: Autor AR Göhring ist seit 2013 Mitglied der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands und seit 2017 Mitglied der Werte-Union.




Klimawandel muss endlich weltweit als Asylgrund anerkannt werden

Beispielsweise ist der Klimawandel mittlerweile eine Fluchtursache

PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber: [5] Im Mittelpunkt des Politikpapiers steht die Frage, wie eine zeit–gerechte Transformation gestaltet werden kann … Verursacher des Klimawandels in die Pflicht nimmt… Rechtsschutz schaffen für all jene Menschen, die von den Folgen des Klimawandels geschädigt werden; einen Klimapass für die menschenwürdige Migration derer, die aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlassen müssen sowie einen Transformationsfonds für einen gerechten Strukturwandel..
So steht es im aktuellen WBGU-Politik-Strategiepapier [5]: Zeit–gerechte Klimapolitik: Vier Initiativen für Fairness,
welches die an die Unkenntnis und Faktenignoranz ihrer Vorgängerin nahtlos anknüpfende Svenja Schulze (Langzeitstudium: Germanistik und Politikwissenschaft) und der Staatssekretär im BMBF, Georg Schütte (Studium: Medien- und Kommunikationswissenschaftler) vom Forschungsministerium, trotz seiner teils abstrusen Aussagen huldvoll annahmen.

Wissenschaftliche Grundlagen

Dieses WBGU „Strategiedokument“ behauptet im Kapitel „Klimawissenschaftlicher Hintergrund“, dass alleine der menschliche CO2-Ausstoß für die jüngeren Klimabewegungen verantwortlich ist, obwohl sich die abrupt seit ca. einer Millionen Jahre ca. alle 100.000 Jahre regelmäßig wiederkehrenden Eiszeiten ohne CO2-Einfluss entwickelten:
[18]Die Deglaziation wird nicht durch CO2, sondern durch Orbitalzyklen angestoßen.
CO
2 verstärkt jedoch das Ausmaß der Erderwärmung, das nicht durch Orbitalzyklen allein erklärt werden kann und sorgt zudem für eine Verteilung der Erwärmung über den gesamten Globus.

Und obwohl inzwischen bekannt ist, dass die häufige Aussage, in neuerer Zeit beobachtete Wetteränderungen seien in Häufigkeit und Geschwindigkeit in der Vergangenheit „noch nie dagewesen“, oft lediglich auf falschen Analysen beruhen. Das Strategiepapier jedoch „belegt“ dessen angeblich schlimmen Auswirkungen anhand von Studien, welche teils nichts anderes bieten, als neu parametrierte Simulationen, welche immer neue, noch schlimmere Klimazukunftsvisionen als alle bisher bekannten auszuspucken vermögen.

So sehen „Belege“ aus

Extremereignisse

WBGU, Zeit-gerechte Klimapolitik: [5]: … Ein Beispiel für die schädlichen Auswirkungen sind Extremwetterereignisse. Global betrachtet haben in den letzten Jahrzehnten die Stärke und die Häufigkeit solcher Ereignisse zugenommen (Herring et al., 2018).
„Herring et al., 2018“ ist eine Publizierung von 166 Seiten, in denen verschiedenste, weltweite Wetter-Extremereignisse auf statistische Signifikanz menschengemachten Temperatureinflusses analysiert wurden. Oft, indem mittels Simulationsläufen das „wirkliche“ Ereignis (ohne Klimawandel-Einfluss) „ermittelt“ und die Differenz als Beleg für einen menschengemachten Einfluss ausgewiesen wird. Allerdings kann in vielen Fällen keine Signifikanz ausgewiesen werden, was in der Studie dann steht, allerdings nicht im WBGU-Papier.
Herring et al., 2018 (Auszüge):
Model simulations indicate that anthropogenic climate change has made extreme snowstorms less likely over the mid-Atlantic United States. Empirical evidence shows no decline since 1901, with recent storms colder than before.
Grob übersetzt: Modellsimulationen zeigen, dass der anthropogene Klimawandel extreme Schneestürme in den mittelatlantischen Vereinigten Staaten weniger wahrscheinlich gemacht hat. Empirische Beweise zeigen keinen Rückgang seit 1901, wobei die jüngsten Stürme kälter waren als zuvor.
Northeast Brazil experienced profound water shortages in 2016 due to a five-year drought. Using multiple methods, we could not find sufficient evidence that anthropogenic climate change increased drought risk.
Grob übersetzt: In Nordostbrasilien herrschte 2016 aufgrund einer fünfjährigen Dürre ein ausgeprägter Wassermangel. Mit mehreren Methoden konnten wir keine ausreichenden Beweise dafür finden, dass der anthropogene Klimawandel das Dürrerisiko erhöhte.

A warm winter 2015/16 followed by a wet spring enabled exceptionally high ecosystem gross primary productivity on the Iberian Peninsula. Climate-ecosystem model simulations show warming winters and increased CO2 availability benefit ecosystem productivity, but no increase in spring precipitation.
Grob übersetzt: Ein warmer Winter 2015/16, gefolgt von einem nassen Frühling, ermöglichte auf der Iberischen Halbinsel eine außergewöhnlich hohe Bruttoproduktivität des Ökosystems. Klima-Ökosystem-Modellsimulationen zeigen wärmende Winter. Eine erhöhte Verfügbarkeit von CO2 wirkt sich auf die Ökosystemproduktivität positiv aus. Die Niederschlagsmenge im Frühling steigt nicht an.
Das wundert nicht, denn so ist es auch dem IPCC seit dem AR5 (2014) [15] und aktuell wieder bekannt:
EIKE 11. November 2018: Zum jüngsten IPCC-Bericht SR-15 von 2018: Von Klimakatastrophen keine Spur!

Der WBGU vermittelt davon vollkommen unbeeindruckt, jedoch ausschließlich eine Aneinanderreihung alarmistischer Aussagen:
WBGU [5]: … Die bis heute beobachtete globale Erwärmung bringt bereits schwerwiegende Veränderungen mit sich, die
sich ganz unmittelbar auf die Lebensbedingungen der Menschen auswirken. Auch in einer 2°C-Welt sind besonders die ärmsten Bevölkerungsgruppen, die bislang am wenigsten von den Vorteilen der Moderne profitieren konnten, am heftigsten betroffen (King und Harrington, 2018).
Diese Studie (King und Harrington, 2018) nimmt einfach an, dass Extremereignisse zunehmen und simuliert darauf aufbauend „Betroffenheiten“:
King und Harrington, 2018 [13]: [12]Climate change is increasing the frequency of heat waveschanging rainfall patternsraising sea levels and damaging coral reefs through increasing bleaching events.

Aus Daten, wie sie das folgende Bild aus der Studie zeigt, „gelingt“ es den Studienautoren, zunehmende „Betroffenheiten“ zwischen einer Temperaturerhöhung von 1,5 Grad und 2 Grad „auszuweisen“.

Bild 1 [13] S/N Ratio (local change in average temperature (the “signal”) and the variability in temperature (the “noise”)) und Bruttoinlandsprodukt (GDP) verschiedener Länder. Grafik vom Autor um die Hilfslinien 1,5/2 °C und Umrahmung von drei Länderbereichen zwischen 1,5 und 2 Grad Globaltemperatur-Erhöhung ergänzt
Weiter geht es mit Extremwetter.
WBGU [5]: Zudem wird erwartet, dass die Stärke tropischer Wirbelstürme mit der Erwärmung weiter zunimmt – sowohl im Mittel als auch hinsichtlich der Zunahme von Stürmen der obersten Kategorie (Sobel et al., 2016).
Diese Studie „entdeckt“, dass derzeit zwar kein Trend mit zunehmender Intensität messbar ist. Aber sie „weiß“, dass dies nur daran liegt, weil in der Vergangenheit zu wenig Intensität vorlag. Und sie weiß auch den Grund: Aerosole haben die „wahren“ – also ohne die Aerosole viel höher ausgefallenen – Intensitäten unterdrückt. Die Studienautoren wissen angeblich ganz genau, was ihre Vorgänger falsch annahmen. Leider finden deren Nachfolger heraus, dass auch deren Annahmen noch viel falscher sein können:
Kaltesonne 15. November 2018: Klimamodelle rechnen mit falschen Rußdaten
Wie wurden die „richtigen“ Daten in „Sobel et al., 2016 „ermittelt? Durch Rückwärtssimulation. Da „klar“ ist, dass die Intensität mit steigender Temperatur zunehmen muss, fällt die simulierte Wirbelsturmzukunft nun natürlich viel schlimmer aus.
Irgendeine Reflexion, geschweige Erwähnung von Studien mit anderen Feststellungen dazu, ist im WBGU-Strategiepapier nicht zu finden, obwohl es davon ebenfalls genügend gibt:
kaltesonne 3.12.2013: Wer hätte das gedacht: Studien können keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme im Indischen und Pazifischen Ozean feststellen
kaltesonne 21.12.2017: Neue Modellierungsergebnisse: Wirbelstürme werden in Zukunft wohl seltener und weniger intensiv

Meeresspiegel

Weiter geht es mit den „Belegen“. Zum Meeresspiegelanstieg ist es nicht anders. Das „Wissensgremium“ textet dazu, dass die meisten Studien davon ausgehen, „dass sie bis mindestens Ende des 21. Jahrhunderts nur minimale Auswirkungen auf die Überschwemmungen haben werden“. Das entspricht allen Messungen, ist aber nicht alarmistisch. Also werden wieder Studien gelistet, welche es alarmistischer ausweisen.

WBGU [5]: … Alleine das Schmelzen des antarktischen Eisschilds könnte bis zum Jahr 2100 über 1 m und bis 2500 über 15  m zum Meeresspiegelanstieg beitragen (DeConto und Pollard, 2016). Die höchsten Werte sind für die
Tropen zu erwarten, wo unter einem Business-as-usualSzenario ein Großteil der Atolle durch zunehmende
Überflutungen bereits bis Mitte des 21. Jahrhunderts unbewohnbar sein könnte (Storlazzi et al., 2018).
Liest man die zitierte Studie „DeConto und Pollard, 2016“, trifft man auf die Annahmen der Studienautoren, dass die Antarktis mit einer mittleren Landtemperatur von ca. -40 °C und einer bisher gemessenen Temperaturerhöhung von 1,2°C in hundert Jahren [11] auch vom Land her zu schmelzen beginnen könnte. Die Studienautoren geben zwar selbst zu, dass ihre Simulationsergebnisse rein spekulativ sind, aber als „Beleg“ ist so eine „Simulations-Spekulativstudie“ für die WBGU ausreichend, wissend, dass unsere Umweltministerin sicher niemals fachliche Hintergründe nachprüfen würde:
[6] DeConto and co-author David Pollard, a palaeoclimatologist at Pennsylvania State University in University Park, developed a climate model that accounts for ice loss caused by warming ocean currents — which can eat at the underside of the ice sheet — and for rising atmospheric temperatures that melt it from above.
Ultimately, he and Pollard tested how well different versions of their model simulated the past, and then used the ones that performed best to project future sea-level rise. They found that over time, atmospheric warming would become the main driver of ice loss.
“I think their processes
are still a bit speculative, … suggests that Antarctic ice melt driven by rising greenhouse-gas emissions could boost global sea levels by up to 39 centimetres by 2100, and by as much as 3 metres by 2300.

Um die Verschlimmerung zu erreichen mussten die Autoren das Extremszenario RCP8.5 zusätzlich um alarmistische Annahmen erweitern. Das entsprechende Bild in „DeConto und Pollard, 2016“ sieht wie folgt aus:

Bild 2 Figure 5 (Auszug a) Large Ensemble model analyses of future Antarctic contributions to GMSL. a, RCP ensembles to 2500. Quelle: DeConto und Pollard, 2016

Für das typische – zum Beispiel vom DWD in seinem Klimaatlas immer angezeigte – Szenario RCP2.6 liefert auch diese Studie für das Jahr 2100 nur einen simulierten Pegelanstieg von +11 (+-11 cm) und trifft damit gut den Wert, welchen der renommierte – aber nicht alarmistisch geneigte – Pegelfachmann, Prof. (Emeritus) Mörner als wahrscheinlichen Wert angibt.

Was in der Studie – aber nicht beim WBGU – steht: In vergangenen Warmzeiten war der Meeresspiegel bei gleicher CO2-Dichte auch schon 10 … 30 m höher als derzeit. Ohne auch nur entfernt zu wissen, woran das wirklich lag, wird einfach davon ausgegangen, dass bei den aktuellen, etwas über 400 ppm CO2 damit 30 m „zu wenig“ Pegel herrschen. Steigt das CO2 (oder auch nicht), „explodiert“ nach der CO2-Theorie folglich der Seepegel in den Simulationen.
Eine Kausalität, welche allerdings keinesfalls stimmen muss. Und auch nicht naheliegt, da es einen anderen Schluss zulässt: Der CO2 Gehalt hatte in der Vergangenheit (und damit auch heute) keinen signifikanten Einfluss auf den Meerespegel. Seine gravierenden Veränderungen um weit über 100 m haben andere Ursachen. Läge der Pegel im Jahr 2500 wirklich bei +15,65 m, würde sich lediglich wiederholen, was in vergangenen Eiszeiten ohne jegliches menschliche Zutun schon geschehen ist. Im Kampf gegen das CO2 wäre dann allerdings jeder Cent nutzlos vergeudet.

Hemmungslos wird nun allerdings wirklich alles gelistet, wenn es nur irgendwie einen Klimaalarm „belegen“ kann. Auf die Qualität der „Belegführung“ wurde dabei leider wenig geachtet:
WBGU
[5]: … Auch der Anstieg des globalen Meeresspiegels hat sich durch die globale Erwärmung weiter beschleunigt (Chen et al., 2017; Nerem et al., 2018) und wird in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten die Lebensbedingungen vieler Millionen Menschen entscheidend prägen (IPCC, 2014)
Nehme man die Studie „Nerem et al., 2018“. Dieser „gelingt“ es wie üblich mit statistischen Tricks – eher Falschanwendung -, aus lange bekannten Daten „neue, bisher unbekannte Inhalte“ herauszurechnen, welche bisher angeblich alle Fachpersonen übersehen haben. Das Ergebnis: viel mehr Klimaalarm, als bisher geahnt wurde.
In einem Artikel wurde das vom Autor bereits rezensiert:
EIKE 06.03.2018: Flashcrash Klimaalarm. Wer Klimaalarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 1)
kaltesonne informierte ebenfalls darüber: Der Meeresspiegel
Mitte Februar ging eine erschreckende Mitteilung durch alle Medien, auch die
Tagesschau mahnte: Der Pegel steigt nicht linear sondern quadratisch und bis Ende des Jahrhunderts haben wir 65 cm zu erwarten! Bei linearem Anstieg mit den heutigen Raten von ca. 3mm/a wären es nur beherrschbare 25 cm. Was steckte dahinter? Die Eilmeldungen gingen zurück auf diese Arbeit unter Führung von  Robert S. Nerem von der Universität Boulder/Colorado. Darin hatten die Autoren die Schwankungen des Meeresspiegels die ENSO erzeugt, aus den Beobachtungen heraus rechnen sollen. Ein ElNino lässt es im Ostpazifik viel mehr regnen und das viele Wasser im Ozean führt zu einem temporären Anstieg des globalen Meeresspiegels. Umgekehrt, bei einer LaNina, wird viel Regenwasser auf Land (besonders Australien)  zwischengespeichert und dieser vorübergehende Mangel im Ozean ist auch global deutlich sichtbar.
Wie Sie in Abb. 6 gut sehen können, hatten wir nahe dem Beginn der Satellitenaufzeichnungen 1998 einen Wasserüberschuss, nach 2010 einen Mangel und 2017 wieder zu viel. Die beteiligten Autoren entfernten jedoch diese natürlichen Schwankungen nicht vollständig, wie sich bald
herausstellte. Dadurch ging der jüngste El Nino zumindest teilweise in die Rechnungen ein und beeinflusste den Trend, ebenso die LaNina 2011/12 und der ElNino 1997/98. Diese zeitliche Verteilung muss einen wachsenden Trend produzieren. Mit diesem Lapsus in den Daten legte man in Nerem et al (2018) einen quadratischen Fit und extrapolierte flugs bis 2100. Ein solches Verfahren impliziert einen Anfängerfehler, den man „Overfitting“ nennt. Eine viel zu kleine  Datenbasis von 1993 bis 2017, hier auch noch fehlerbehaftet, erzeugt einen viel zu sicher geglaubten Trend bis 2100.

Weil auch dies immer noch nicht immer für einen großen Alarm „reicht“, dürfen beim WBGU Studien auch neue, schlimmer als die schlimmsten IPCC-Szenarien simulierende Zukunftsannahmen fabulieren: „scenarios, respectively (2223); and RCP8.5+icesheet collapse“ ..

Klimaflüchtlinge

Entsprechend sind die Ableitungen der Anzahl Klimaflüchtlinge:
WBGU [5]: … Obwohl allein schon die Definition einer Migrationsentscheidung aufgrund des Klimawandels schwierig ist und deshalb auch die Zahlen in der Literatur stark voneinander abweichen (Adger et al., 2014), soll hier beispielhaft eine Abschätzung der Weltbank zu Binnenmigration genannt werden: Bis zum Jahr 2050 könnten in Afrika südlich der Sahara, Südasien und Lateinamerika mehr als 143 Mio. Menschen klimabedingt zum Aufbruch gezwungen werden (Rigaud et al., 2018).
Von der in der wissenschaftlichen Wirklichkeit diskutierten Problematik solcher Zählungen findet sich wieder keine Spur:
kaltesonne 14.3.2018: ETH Zürich zum Konzept eines klimawandelbedingten Flüchtlingsanstiegs: Spekulativ und nicht ausreichend durch solide Daten untermauert
kaltesonne: Ausführliche Kritiken an der Asyl-Prognose in „Science“
… In der aktuellen Ausgabe von „Science“ hatte ich eine Studie entdeckt, die mir seltsam vorkam. Anhand einer simplen statistischen Korrelation sagen die beiden Autoren die Auswirkung der globalen Erwärmung auf die Zahl von Flüchtlingen vorher, die aus Nordafrika nach Europa ziehen.
Meine Recherche ergab, dass die Studie tatsächlich äußerst zweifelhaft ist. Ich zitiere
in meinem Artikel auf SPIEGEL ONLINE diverse Experten. Weil ich naturgemäß jeweils nur kleine Teile ihrer Aussagen zitieren konnte, stelle ich die interessanten Stellungnahmen der von mir befragten Wissenschaftler hier in voller Länge vor:
Weiterlesen im Blog von Axel Bojanowski.
Teil 2 des Weihnachtswunders steuerte der ansonsten in Klimafragen so unkritische Focus bei.
Auch dort lehnte man die neue Arbeit ab und verwahrte sich gegen aktivistisch gefärbte Forschung. War Michael Odenwald bereits im Weihnachtsurlaub? Focus am 22. Dezember 2017:
“Hochspekulativ und dumm”: Forscher zerlegen Studie, die neue Flüchtlingswelle prognostiziert
[..] Doch nun regt sich in der wissenschaftlichen Gemeinde Zweifel an der Studie. William Briggs von der Universität Cornell sagte gegenüber dem “Spiegel“: “Die dümmste, idiotischste Anwendung von Statistik, die ich seit Langem gesehen habe.” Auch Tobias Ide vom Georg-Eckert-Institut in Braunschweig warnt davor, “den Zusammenhang zwischen wärmeren Temperaturen und Migration derart vereinfacht darzustellen”. Die Wissenschaftlicher der Columbia University hatten demnach lediglich analysiert, wie hoch und lange die Temperatur in den Maisanbaugebieten bestimmter Länder über 20 Grad gestiegen war – und dann festgestellt, dass in solchen Zeiten mehr Asylanträge aus diesen Ländern gestellt wurden.
Ganzen Artikel auf focus.de lesen.

Auffällig ist, dass das Hauptproblem vieler in den Vulnerabilitätssimulationen betrachteten Länder – die extreme Geburtenrate und zunehmend auch „Sozialleistungsmigration“ [16] – (bewusst?) keine Erwähnung und Betrachtung findet. Für die WBGU gilt für alle aktuellen und zukünftigen Übel als Ursache alleine das anthropogene CO2.

Die Klima-Flüchtlingskrise

Zur Begründung wiederholt das Strategiepapier einfach alle bekannten Allgemeinplätze:
WBGU
[5]: .. Im 21. Jahrhundert stehen wir am Beginn einer Flüchtlingskrise, die sich bezüglich Ursache und Dynamik nicht mit der des frühen 20. Jahrhunderts vergleichen lässt, aber schlussendlich zu noch größerem Leid führen könnte. Die Rede ist von der anthropogenen Erderwärmung, die den Meeresspiegel steigen lässt, den globalen Wasserkreislauf verändert, die Extremwetterregime verschärft ganze Vegetationszonen verschiebt und dadurch die Lebensgrundlagen von hunderten Millionen Menschen bedroht. Bereits heute, da die planetare Oberflächentemperatur nur um etwa 1°C gestiegen ist, kommt es zu klimabedingten Migrationsbewegungen (Ionesco et al., 2017; IDMC und NRC, 2017).
Die durch den Bürgerkrieg in Syrien ausgelöste Flüchtlingskrise im Nahen Osten und Europa dürft schon ursächlich mit dem Klimawandel verknüpf sein, denn eine Jahrtausenddürre im „Fruchtbaren Halbmond“ verschärft ab 2011 die sozialen und politischen Spannungen in der Region (Kelley et al., 2015, 2017).
Auch dazu keinerlei Erwähnung kritisch eingestellter Darstellungen:
EIKE 22.02.2016: SPIEGEL ONLINE: Der Klimawandel ist nicht für den Syrienkrieg verantwortlich
EIKE 21.09.2016: Ist der „Arabische Frühling“ wirklich wegen unserem CO2 gescheitert? Eine von Herrn Rahmstorf begrüßte Studie legt es nahe
kaltesonne 29.2.2016: Deutsches Klimakonsortium pfeift Rahmstorf zurück: Klimawandel ist nur ein Treiber von vielen im Syrienkonflikt
Und weiter geht es im ausschließlich klimaalarmistischen Stil.
WBGU
[5]: .. Völlig unbestreitbar ist der kausale Zusammenhang zwischen dem menschengemachten Klimawandel und der Existenzbedrohung flacher Inselstaaten. Selbst wenn die Begrenzung der Erderwärmung auf 2°C gelingen sollte, dürft ein Meeresspiegelanstieg im Meterbereich ganze Territorien versenken – und damit nationale Identitäten im konventionellen völkerrechtlichen Sinn auslöschen (Storlazzi et al., 2018). Die entsprechenden Staatsvölker können ihr Überleben dann nur durch Verlassen ihrer schwindenden Länder sichern.

Während aktuell keine AGW-zuordenbare Bedrohung festgestellt werden kann:
EIKE 27. April 2018: SOS Südsee – Der Ozean steigt nicht übernatürlich, dafür umso stärker die Propaganda in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung (Teil 2)
„gelingt“ es dieser zitierten Studie „Storlazzi et al., 2018“ in Simulationen und unter Annahme besonders schlimmer Randbedingungen und Verstärkungseffekte, Zukunftsbedrohungen zu erzeugen.

Bild 3 Storlazzi et al., 2018: Fig. 5 The projected percentage of Roi inundated because of SLR and flooded annually because of the combined effects of waves and SLR through time for different SLR and climatic scenarios.

Eine solche, rein tendenzielle „Studie“ müsste man ablehnen

Jeder Vernünftige (zumindest der Autor) würde das Papier postwendend zurückweisen und dem Beirat auferlegen, erst einmal eine neutral bewertende und damit glaubhafte Darlegung zu erarbeiten, beziehungsweise diesen Beirat als für solche Aufgaben wohl ungeeignet in Frage stellen. Dazu muss man kein Fachmann sein, sondern nur eben einige der zitierten, „belegenden“ Studien orientierend sichten und sich über den wirklichen Wissensstand, vor allem die weltweiten Messdaten informieren.

Wenn es um Klimapolitik geht, sucht man solches im Berliner Politikbetrieb leider vollkommen vergeblich. Und die Auswahl der Beiratsmitglieder erklärt es auch: Die „Fachwissenschaft“ Klima – hier allerdings nur im Rahmen von Klima-Simulationen, denn das PIK forscht nicht wirklich übers Klima – ist alleine durch Herrn Schellnhuber vom PIK repräsentiert, der Rest sind wohl ohne Übertreibung „Nachläufer“ zur Umsetzung seiner Visionen [10].
Beirat des WBGU
Prof. Dr. Sabine Schlacke (Vorsitzende): Rechtswissenschaftlerin
Prof. Dr. Dirk Messner (Vorsitzender): Politikwissenschaftler
Prof. Dr. Martina Fromhold-Eisebith: Wirtschaftsgeographin
Prof. Dr. Ulrike Grote: Agrar- und Entwicklungsökonomin
Prof. Dr. Ellen Matthies: Psychologin
Prof. Dr. Karen Pittel: Ökonomin
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber CBE: Physiker
Prof. Dr. Ina Schieferdecker: Digitalisierungswissenschaftlerin
Prof. Dr. Uwe Schneidewind: Nachhaltigkeitswissenschaftler

Doch das Gegenteil passiert

C. Roth ist dafür nur eines der vielen möglichen Beispiele. Wohl überall, wo man das Hirn abschalten und einem GRÜNEN, oder Antifa-Mainstream hinterherlaufen kann, ist sie dabei. Da dürfen die Klimaflüchtlinge nicht fehlen.
WELT 09.11.2018: [1] Vor dem Parteitag der Grünen hat Claudia Roth eine Ausweitung des Asylrechts etwa für Klimaflüchtlinge gefordert.
Vor dem Grünen-Parteitag in Leipzig fordert die frühere Vorsitzende Claudia Roth, das Asylrecht zu erweitern. „Wir müssen die Kriterien für das Recht auf Asyl ausbauen. Beispielsweise ist der Klimawandel mittlerweile eine Fluchtursache“, sagte die Bundestagsvizepräsidentin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die EU müsse als eine Hauptverursacherin der Klimakrise mit einer Initiative zur Aufnahme bedrohter Menschen vorangehen.

Der GRÜNE Nachwuchs ist nicht besser

WELT 09.11.2018: [1]Unterstützung bekam sie von Grüne-Jugend-Chefin Ricarda Lang. Erstes Ziel müsse sein, dass durch eine „radikale Klimapolitik“ Menschen am besten erst gar nicht in die Lage gebracht werden sollten, ihre Heimat zu verlassen. Für Inselstaaten wie Kiribati reiche das aber nicht mehr aus, sie würden bald unbewohnbar. „Diese Menschen müssen die Chance zur frühzeitigen und würdevollen Migration erhalten“, sagte sie …
Man würde meinen, im Zeichen von Internet und google kämen solche Personen irgendwann doch noch auf die Idee, sich die leicht erreichbaren Fakten anzusehen. Wenn es allerdings die WBGU-Beiratsmitglieder, welche sich alle als Professoren ausweisen schon nicht machen, und Umweltminister*innen, sowie die regelmäßig auf Spesen zu den Klimagipfeln eilenden ca. 30.000 „Fachpersonen“ ebenfalls nicht:
[17] EIKE 27.11.2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 1 (2)

Wie kann man es dann von politischen (möchtegern-)Größen erwarten. Leider summiert sich Halbwissen statistisch nicht und damit bleibt ideologiebedingt bestehen, was wir aktuell schon haben.
EIKE 15.04.2017: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert
EIKE 12.06.2017: Fake News: Zuerst der SWR, nun der BR: Ein Südseeparadies versinkt im Meer. Öffentlich-Rechtliche Klimawandel-Agitation in Endlosschleife
Es lässt sich zeigen, dass ausgerechnet das laut dieser Frau Lang „bald unbewohnbare“ Kiribati mit einem gemessenen Pegelanstieg von 0,58 mm/pa (5,8 cm in hundert Jahren) die niedrigste Anstiegsrate aller Pazifikinseln (und weit unter dem Weltdurchschnitt) aufweist. Einfach nur unverschämt, wie daraus abgeleitet wird, dass diese Atollgruppe „bald unbewohnbar“ würde (und es die Redaktion der „WELT“ unkommentiert weitergibt).

Bild 4 [14] Tidenpegel Kiribati und eine längere Pegelreihe von Neuseeland. Alle Pegel vom Autor auf das Jahr 2012 normiert. Quelle: PSMSL Viewer
Immer mehr tropische Stürme können auch nicht sein:

Bild 5 [14] Anzahl von Wirbelstürmen der Kategorie 5 in der Region Südpazifik/Australien. Quelle: Paul Homewood / Wikipedia
Und ein „noch nie“ in der jüngeren Klimageschichte dagewesener Pegel ebenfalls nicht:

Bild 6 [14] Langfristiger globaler Meerespegelverlauf und CO2-Konzentration. Quelle: No Tricks Zone: AGW ‘Disaster’ Predictions RecycledVerlauf eines Proxis der Marshall-Inseln im westlichen Pazifik

Es gibt kein Problem, welches GRÜNE nicht erkennen und lösen

Jeder sollte sich die 10 Minuten Zeit nehmen und das Video der Präsentation dieser GRÜNEN Europawahl-Kandidatin ansehen.

Bild 7 GRÜNE Europawahlkandidatin. Rede (und Link zu YouTube) Ska Keller – Rede auf dem Bundesparteitag 2018 in Leipzig

Man muss sich allerdings trotzdem fragen, ob die GRÜNEN nicht zuletzt noch von einer inzwischen außer Kontrolle geratenen Kanzlerin überholt werden:
Tichys Einblick 13. November 2018: Migration – einklagbares Recht unter dem Dach der Bundesrepublik

Quellen

[1] WELT 09.11.2018: Claudia Roth fordert eine Ausweitung des Asylrechts

Stand: 09.11.2018

[2] Achgut 09.11.2018: Wenn das Klima in die Flucht treibt

[3] NDR Talkshow: Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock

[4] ScienceScepticalBlog 28. September 2018: Der Meeresspiegelanstieg

[5] PIK Nachrichten 31.08.2018:Zeit-gerechte Klimapolitik: vier Initiativen für Fairness

[6] DeConto und Pollard, 2016, Nature 2016: Antarctic model raises prospect of unstoppable ice collapse Sea levels could rise by more than 15 metres by 2500 if greenhouse-gas emissions continue to grow.

[7] EIKE Der jüngste IPCC-Bericht SR-15 von 2018: Von Klimakatastrophen keine Spur!

[8] Storlazzi et al., 2018: Most atolls will be uninhabitable by the mid-21st century because of sea-level rise exacerbating wave-driven flooding

[9] WBGU Politikpapier 9, 2018: Zeit–gerechte Klimapolitik: Vier Initiativen für Fairness

https://www.wbgu.de/de/pp9/

[10] EIKE 25.05.2018: Zu jedem Parteitag eine Freifahrt in der Klima-Geisterbahn

[11] Umweltbundesamt: Das Klima der Antarktis

[12] Resilience: King und Harrington, 2018 Exceeding 1.5C of Global Warming will Hit Poorest the Hardest

[13] King und Harrington, 2018: The Inequality of Climate Change From 1.5 to 2°C of Global Warming

[14] EIKE 12.06.2017: Fake News: Zuerst der SWR, nun der BR: Ein Südseeparadies versinkt im Meer. Öffentlich-Rechtliche Klimawandel-Agitation in Endlosschleife
[15] EIKE, 20.06.2017: Gegen Klimaflüchtlinge helfen nur noch C. Juncker und der Pariser Klimavertrag Alternativ: Nicht der Klimawandel bedroht uns, sondern unsere Politiker

[16] EIKE 09. Juli 2018: Überbevölkerungsprobleme bekämpfen wir ganz aktiv – durch noch mehr CO2-Reduktion

[17] EIKE 27.11.2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 1 (2)

[18] Klimafakten.de: Behauptung: „Der CO2-Anstieg ist nicht Ursache, sondern Folge des Klimawandels“




Das Sommertheater im Juli und andere Klima-Phantasien

Sehr geehrter Herr Limburg,

unser  Bericht über die Sonnenaktivität im Juli zeigt erneut, dass die Sonnenfleckenzahl mit 1,6  im langjährigen Vergleich außerordentlich schwach war. Dies gilt insgesamt für den im Dezember 2008 begonnenen und etwa noch 1 Jahr andauernden Sonnenzyklus, der seit 200 Jahren die schwächste Sonnenaktivität aufweist. Klimatisch wird das deswegen bedeutsam, weil auch der nächste Zyklus, der etwa bis 2030 andauern wird, sehr schwach zu werden droht.Die Auswirkungen werden wir erst mit einem Zeitverzug von einigen Jahren feststellen können. Aussagen über klimatische Einflüsse natürlichen oder anthropogenen Ursprungs kann man eben nur über eine Zeitdauer von 30 Jahren und mehr treffen.

Das Sommertheater im Juli

In der Hitze des nordeuropäischen Sommers hatte man einen anderen Eindruck. Da reichte schon ein heisser Juli in einer Region des Erdballs, um den letzten Beweis der Klimakatastrophe hervorzuzaubern.
„In 17 Jahren Wettervorhersage habe ich so etwas noch nicht erlebt“, echauffierte sich der Meteorologe Özden Terli im ZDF.
Das ist schlicht falsch. Im Juli 2015 war es auf der Nordhalbkugel wärmer, im Juli 2016 ebenso und auch im Juli 2017 war es wärmer. Und der Juli 2006 war in Deutschland  deutlich wärmer.

Temperaturen im Sinkflug

Entscheidend ist die globale Mitteltemperatur. Und da sind wir in 2018 im Sinkflug. Auch der August 2018 hat das eindrucksvoll belegt. Die heute bekanntgegebenen Daten der satellitengestützen UAH-Messungen für August zeigen nur noch eine um 0,19 °C  große Abweichung vom 30-jährigen Mittelwert. Ich werde mich nicht hinreißen lassen, daraus voreilige Schlüsse zu ziehen. Aber das, was sich grüne Alarmisten in  Politik, Wissenschaft und Medien an Sommertheater geleistet haben, ist nur noch zu subsumieren unter „Der Zweck heiligt die Mittel“.

Kippelemente für eine angstgeleitete Politik

Das gilt auch für  eine Arbeit, die in der Schwüle des Juli Furore machte. Eine Reihe von Wissenschaftlern um den bekannten Hans Joachim Schellnhuber ( die Arbeit wurde am 19. Juni eingereicht und am 6. Juli akzeptiert, ein neuer Sprintrekord zwischen Abgabe und Annahme) entwerfen darin eine Szenario, in dem bestimmte Kippelemente das Klima der Erde in neue, unentrinnbare heiße Gleichgewichte treiben. Das Entscheidende steht in der Schlussfolgerung : Zu vermeiden geht das nur durch eine neue „Erdsystemverwaltung“. Der Leser war gespannt auf Berechnungen, Softwarecodes, empirische Herleitungen- und findet nichts dergleichen. Reine Spekulation.Science Fiction. Hokus-Pokus.

Die Temperaturtrends bleiben konstant

Es bleibt dabei : trägt man Jahr für Jahr seit 1960 den Trend der ansteigenden Temperaturen auf, also von 1960 bis 1990, 1961 bis 1991, bis hin zu  1988 bis 2018, dann bleiben die Steigungen bei 1,6 bis 1,8 C pro Jahrhundert seit dreissig Jahren konstant. Da müsste man keine grosse Angst haben, vor dem was uns in diesem Jahrhundert erwartet. Das sagt uns die Empirie. Da braucht man Kippelemente aus der Science Fiction-Welt, um uns zu einer angstgeleiteten Politik zu verführen.

WGBU fordert Klimapass

Wie schlimm die Instrumentalisierung von Politik durch Klimawissenschaft und umgekehrt  geworden ist, zeigt eine brandneue Studie des WGBU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) Zeitgerechte Klimapolitik -Vier Intitiaven für Fairness.
Vorsitzender des Beirats ist Prof. Schellnhuber. Der Beirat berichtet direkt an die  Bundesregierung  und empfiehlt ihr Klimapässe für klimabedingte Migranten und Migrantinnen auszustellen. Der Klimapass „soll den einzelnen Menschen in die Lage versetzen, frei über seine Fortwanderung zu entscheiden“. Der WGBU geht von „Schätzungen für globale umweltbedingte Migration bis zum Jahr 2050 von 25 Mio. bis zu 1 Mrd. betroffenen Personen“ aus.“Schier unerträglich ist die Vorstellung, dass Millionen Klimamigrant*innen in den kommenden Jahrzehnten auf kriminelle Schlepperorganisationen angewiesen wären“. „In einer ersten Phase sollte der Klimapass den Bevölkerungen kleiner Inselstaaten, deren Staatsgebiet durch den Klimawandel unbewohnbar werden dürfte, frühzeitige, freiwillige und humane Migrationswege eröffnen. Mittelfristig sollte der Pass auch massiv bedrohten Menschen anderer Staaten, einschließlich Binnenvertriebener, zur Verfügung stehen. Als Aufnahmeländer sollten sich Staaten mit erheblichen historischen wie heutigen Treibhausgasemissionen und somit großer Verantwortung für den Klimawandel engagieren.“ Als kurzfristigen ersten Schritt schlägt der WGBU vor :“ Im Rahmen der 24. Klimakonferenz in Katowice (im Dezember 2018,d.Verf.) sollte die Bundesregierung als Vorreiterin potenzieller Aufnahmeländer den Klimapass als Angebot für die Bevölkerung flacher Inselstaaten vorschlagen“.

Flächenvergrößerung in Tuvalu

Erneut geht es mehr um Science Fiction. Denn es gibt mehrere Arbeiten der jüngsten Vergangenheit, die ein „Untergehen“ vieler Inselstaaten ausschließen, sondern ehereine Flächenvergrößerung feststellen.
Es lohnt sich das Politikpapier ( so nennen es die Wissenschaftler) nachzulesen, um das krude Denken derjenigen aufzuspüren, die mit allen Mitteln eine „Große Transformation“ herbeisehnen. Adressat ist die Bundesregierung, die das Papier in Person der Bundesumweltministerin Schultze und dem Wissenschaftstaatsekretär Schütte brav entgegennahmen und versprachen, die Vorschläge zu prüfen.
Es ist schlimm, wie dilettantisch unsere Bundesregierung agiert, es ist schlimm,wie eindimensional sie Kommissionen besetzt und es ist schlimm, dass niemand in dieser Bundesregierung den Mut hat, Vorschläge, die auf falschen Behauptungen beruhen, als das zu bezeichnen, was es ist : politische Propaganda sich selbst überschätzender Wissenschaftler.
Niemand widerspricht. Es ist unfassbar.

Herzlichst
Ihr
Fritz Vahrenholt




„Globale Erwärmung bringt mehr „Flüchtlinge“ hervor“ – dieser Studie glauben nur Aktivisten

Die Studie, die im Journal Science veröffentlicht wurde, behauptet, dass aufgrund von „Temperaturen, die vom gemäßigten Optimum (~ 20 ° C) [nach oben] abwichen, die Asylanträge in nicht linearer Weise von 2000 bis 2014 erhöhten“.

„Dies ist das perfekte Beispiel dafür, warum die Regierung [Trump] den Klimawandel nicht ignorieren sollte“, sagte Michael Oppenheimer, Geowissenschaftler an der Princeton University und Aktivist der globalen Erwärmung, zu Axios.

Oppenheimer, ein häufiger Kritiker der Trump-Regierung, stand damit nicht allein. In Medienkreisen wurde über die neue Studie ausführlich berichtet, wobei viele dies in den Kontext von Präsident Donald Trump stellten, der die globale Erwärmung nicht mehr als Bedrohung der nationalen Sicherheit betrachtet.

„Es ist kurzsichtig“, sagte Co-Autor Wolfram Schlenker, ein Ökonom an der Columbia University, gegenüber Time. „Vorfälle, die im Ausland auftreten, werden Sie auch in Ihrem eigenen Land bekommen.“

Schlenkers Studie ergab, dass Temperaturänderungen [- steigerungen] oberhalb vom „klimatischen Optimum“ von 68 Grad Fahrenheit [20°C] zu einer Zunahme von Asylsuchenden aus 103 armen Ländern nach Europa führten. Die Studie legt nahe, dass eine zukünftige Erwärmung die Zahl der Asylsuchenden bis 2100 um 188 Prozent erhöhen könnte, wenn die globale Erwärmung nicht eingedämmt wird.

„Ein Großteil der Schäden durch den Klimawandel tritt in Entwicklungsländern auf und man könnte meinen, dass wir in Europa oder wir in den USA davon isoliert sind“, sagte Schlenker gegenüber Time. „Aber das übersieht die Nebenwirkungen und wie wir miteinander verbunden sind.“

Die Studie liefert eine Bestätigung für ein Lieblingsargument von Aktivisten – die globale Erwärmung wird mehr Flüchtlinge hervorbringen, aufgrund von Gewaltkonflikten und extremen Wetterereignissen. Dieser Zusammenhang wird heftig diskutiert , aber das hat einige „Gelehrte“ und Aktivisten nicht davon abgehalten, den syrischen Bürgerkrieg und den Aufstieg des ISIS auf die globale Erwärmung zu schieben.

Aber Schlenkers Studie ist fehlerhaft, sagen Kritiker. Die Studie betrachtet nicht nur eine sehr kurze Zeitspanne – nur 14 Jahre -, sie begründet auch nicht die Ursache dafür, warum Asylsuchende tatsächlich ihre Heimat verlassen.

Korrelation ist keine Kausalität, besonders wenn man sich ein kompliziertes Thema nur über einen kurzen Zeitraum betrachtet.

„Es ist die dümmste, idiotischste Verwendung von Statistiken, die ich in mehr als einem Jahrzehnt gesehen habe“, schrieb der Statistiker und Skeptiker der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung William Briggs in seinem Blog.„In den Daten von 15 Jahren hoffen sie, eine nichtlineare Antwort in Asylanträgen gefunden zu haben, die durch Temperaturänderungen um ein Zehntel Grad verursacht wird. Wogegen sie alles andere konstant halten können, z.B. die Politik. Es scheint in dieser Studie nicht anerkannt zu werden, dass in der EU die Politik überhaupt eine Rolle spielt“.

Millionen von Flüchtlingen haben ihren Weg nach Europa gefunden, einige sind vor dem Krieg in Syrien geflohen und andere suchen nach neuen Möglichkeiten in reichen Ländern. Politisch hat Europa die Flüchtlingsströme weitgehend akzeptiert und den Zuwanderern großzügige Vorteile geboten.

Briggs stellte fest, dass die Studie von Schlenker erhöhte Asylbewerbungen auch gefunden dann hat, als in deren Heimatländern die Temperaturen unter das „klimatische Optimum“ abnahmen.

Die große Mehrheit der Asylsuchenden kommt aus Syrien und dem Nahen Osten. Dies wirft die Frage auf, warum Flüchtlinge aus armen Ländern, wenn die Temperaturen fallen, nach Europa fliehen, wo die Durchschnittstemperatur noch kühler ist?

„Die Menschen sind auch viel zu aufgeregt, wenn sie Vorhersagen aufgetischt bekommen, die ihre schlimmsten Ängste bestätigen. Daher denken sie nicht daran, die Vorhersagen gegen die Realität zu prüfen“, so Briggs.

Erschienen auf The Daily Caller am 22.12.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

http://dailycaller.com/2017/12/22/new-study-linking-global-warming-to-refugees-is-most-idiotic-use-of-statistics-this-expert-has-seen-in-a-long-time/




Das Europäische Parla­ment: Durch Folgen des Klima­wandels Vertrie­benen soll ein spezieller, inter­nationaler Schutz­status gewährt werden

Im dem EU-Parlament eigenen Sprachduktus liest sich das wie folgt:

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 5. April 2017 zur Bewältigung von Flüchtlings- und Migrantenströmen: Die Rolle des auswärtigen Handelns der EU (2015/2342(INI))

Das Europäische Parlament,

… in der Erwägung, dass dem Hohen Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) zufolge im Jahr 2015 65,3 Millionen Menschen – darunter 40,8 Millionen Binnenvertriebene und 21,3 Millionen Flüchtlinge – aufgrund von Konflikten, Gewalt, Verstößen gegen die Menschenrechte, Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht und Destabilisierung Vertriebene waren; in der Erwägung, dass darüber hinaus Menschen durch Naturkatastrophen, Ungleichheiten, Armut, schlechte sozioökonomischen Aussichten, den Klimawandel, mangelnde ernsthafte, wirksame und langfristig ausgerichtete entwicklungspolitische Maßnahmen sowie den mangelnden politischen Willen, die strukturellen Probleme, die diesen Migrationsströmen zugrunde liegen, nachhaltig zu bekämpfen, zur Flucht gezwungen wurden; in der Erwägung, dass laut Zahlen des UNHCR mindestens 10 Millionen Menschen staatenlos sind …

Ein umfassendes und von festen Grundsätzen geleitetes Vorgehen der EU zur Bewältigung der Herausforderungen der Mobilität
… betont, dass im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der EU weiterhin die Ursachen von Vertreibung und Migration –d. h. bewaffnete Konflikte, auf jedwedem Grund basierende Verfolgung, geschlechtsspezifische Gewalt, schlechte Regierungsführung, Armut, mangelnde wirtschaftliche Chancen und der Klimawandel – angegangen und wirksam bekämpft werden sollten, indem – im Einklang mit dem Ziel Nr. 16 für nachhaltige Entwicklung der neuen Agenda 2030 sowie mit den in der Charta der Vereinten Nationen niedergelegten Grundsätzen und den Grundsätzen des Völkerrechts – die staatliche Fragilität bekämpft wird, Frieden und Sicherheit, die Lösung von Konflikten und Aussöhnungsprozesse nach Konflikten sowie Gerechtigkeit und Fairness gefördert und die Institutionen, die Verwaltungskapazitäten, die Demokratie, die verantwortungsvolle Regierungsführung, die Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten gestärkt werden ...

Verbesserte Steuerung der internationalen Migration: eine globale Verantwortung
… fordert die EU und die Mitgliedstaaten auf, ihre Verantwortung im Hinblick auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel ernst zu nehmen, das Klimaschutzabkommen von Paris zügig umzusetzen und eine führende Rolle dahingehend einzunehmen, dass die Folgen des Klimawandels auf Massenvertreibungen anerkannt werden, da Umfang und Häufigkeit von Vertreibungen voraussichtlich zunehmen werden; fordert die EU insbesondere auf, den vom Klimawandel betroffenen Ländern ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um ihnen dabei zu helfen, sich an die Folgen anzupassen und diese zu mildern; betont, dass dies nicht auf Kosten der herkömmlichen Entwicklungszusammenarbeit, die auf die Verringerung der Armut abzielt, geschehen darf; ist der Ansicht, dass Personen, die durch die Folgen des Klimawandels vertrieben werden, ein spezieller internationaler Schutzstatus gewährt werden sollte, mit dem deren besonderer Lage Rechnung getragen wird …
… betont, dass das auswärtige Handeln der EU friedensorientiert, proaktiv und nicht in erster Linie reaktiv, sondern vorausschauend sein sollte und dass damit Ziele verfolgt werden sollten, die bei Auftreten neuer Krisen abgeändert werden; unterstützt eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und Drittländern in den Bereichen Sicherheit, Bildung und Informationsaustausch, um die Steuerung der Migration zu verbessern und neue Krisen zu verhindern; verweist darauf, dass das Phänomen der Migration auf ein komplexes Geflecht von Ursachen, wie etwa auf die wachsende Bevölkerung, Armut, einen Mangel an Möglichkeiten und die unzureichende Schaffung von Arbeitsplätzen, politische Instabilität, Verstöße gegen die Menschenrechte, politische Unterdrückung, Verfolgung, militärische Konflikte und andere Arten von Gewalt sowie den
Klimawandel, zurückzuführen ist; verweist darauf, dass durch die Bekämpfung dieser Probleme die Hauptursachen von Vertreibung und Migration abgeschwächt werden können; betont, dass es unabdingbar ist, die Politikkohärenz auf zwei Ebenen zu stärken, und zwar zwischen der Innen- und der Außenpolitik der EU, und – im Rahmen des auswärtigen Handelns selbst – zwischen der Erweiterungspolitik, der europäischen Nachbarschaftspolitik und den bilateralen Beziehungen zu strategischen Partnern der EU sowie zwischen der Entwicklungs- und der Handelspolitik; vertritt die Auffassung, dass die Handelspolitik mit Entwicklungsländern von gegenseitigem Nutzen geprägt sein sollte und dass die wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen diesen Ländern und der EU in angemessener Weise berücksichtigt werden sollten; unterstreicht die Bedeutung, die der Gruppe von Kommissionsmitgliedern für Maßnahmen im Außenbereich bei der Koordinierung der Maßnahmen der EU im Bereich Migration auf höchster politischer Ebene und als Anstoßgeberin für eine ehrgeizige gemeinsame Migrationspolitik der EU zukommt …

Angemessene Handlungsinstrumente
... betont, dass zur Bewältigung neuer und langwieriger Katastrophen und Anfälligkeiten langfristige und vorhersehbare Investitionen sowie die Einhaltung der neuen Agenda für nachhaltige Entwicklung erforderlich sind, insbesondere indem gefördert wird, dass die Akteure in den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklung, Friedenskonsolidierung und Klimawandel gemeinsame Risikobewertungen, Planung und Finanzierungen vornehmen …

Bekommt jeder Arme von irgendwoher auf der Welt dann bei uns automatisch einen Schutzstatus?

Im deutschen Anerkennungsverfahren wird von den Anerkennungsprüfern nicht erkannt, wenn jemand die Sprache seines „Heimatlandes“ nicht sprechen kann. Dieses Problem und das Problem, auch noch Armutsflüchtlinge erkennen zu müssen, dürfte sich damit erledigen. Denn es reicht dann, das Wort „Klimawandel“ in irgend einer Sprache zu kennen. Nachdem der Klimawandel nach offizieller Meinung die ganze Welt erfasst hat, bekommt jeder Arme von irgendwo auf der Welt so automatisch einen Schutzstatus.

Wenn nicht einmal Obama – als er Präsident war – mit seinem riesigen Beraterstab herausbekommen konnte, dass die Hurricanaktivitäten in seinem Heimatland abnehmen (wie es zum Beispiel leicht googelbar auf WUWT mit mehreren Grafiken dargestellt ist) und das falsche Gegenteil behauptete, wie es nun der Chef von NASA GISS, Gavin Schmidt in einem Fernsehinterview zugab [1], wie soll dann ein kleiner Amts-Sachbearbeiter künftig klären können, ob irgendwo auf der Welt der Klimawandel ausreichender Fluchtgrund war oder nicht. Zudem würden solche mit jeder Ablehnung, angefangen von der Kanzlerin über die Bundes-Umweltministerin bis zu denen in den vielen Bundesländern, eine ganze Kette honoriger und über viele Beraterstäbe verfügender Fachperson*innen, die alle felsenfest vom allgegenwärtigen und globalen Klimawandel überzeugt sind, vor den Kopf stoßen müssen.
Wahrscheinlich wird man dann Fachfirmen wie WWF, Greenpeace und kirchliche Hilfs-Organisationen beauftragen, Klimavulnerabilitäts-Fluchtanerkenntnis-Zertifikate auszustellen – oder es werden (von diesen geschulten) neue Behörden errichtet. Auf jeden Fall schaffen wir auch das.

Quellen

[1] WUWT: NASA Head Ducks Debate, Concedes No Rise In Hurricanes…Says We’ll Have To Wait For It!