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Ehrliche Klima-Debatte bedeutet: Weg mit der Hysterie!

Zu Beginn wollen wir feststellen, dass es keine „settled Science“ gibt, welche zeigt, dass menschliche Aktivitäten den Planeten gefährlich aufheizen; dass es keine auch nur halbwegs glaubhafte Umfrage gibt, die einen Konsens unter Wissenschaftlern zeigt; und dass keine vernünftige Person, die derartige falsche Repräsentationen anzweifeln, den Klimawandel leugnet oder dass es in jüngerer Zeit Erwärmung – und Abkühlung – gegeben hat. Derartige, von Agenden getriebene Behauptungen widersprechen diametral fundamentalen Prinzipien wissenschaftlicher Forschung und ehrlicher Diskussionen.

Die mittleren Temperaturen der Erde sind gestiegen, seit die Letzte einer ganzen, 90.000 Jahre langen Serie von Eiszeiten vor 12.000 bis 15.000 Jahren zu Ende ging. Außerdem war es vor etwa 2000 Jahren und dann wieder vor 1000 Jahren zumindest genauso warm wie heute; und seit dem Ende der Kleinen Eiszeit Mitte des 19. Jahrhunderts ist es nach dem Prinzip „drei Schritte vor, zwei zurück“ wieder wärmer geworden. Diese Erwärmung begann kurz nachdem General George Washington in Valley Forge im Jahre 1977 einen bitterkalten Winter überstehen und Napoleon seinen eisigen Rückzug von Moskau im Jahre 1812 antreten musste.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bis zu den vierziger Jahren ist es dann merklich wärmer geworden bis zu einem dem heutigen sehr ähnlichen Temperaturniveau. Dem folgte eine drei Jahrzehnte lange Phase der Abkühlung, was führende wissenschaftliche Organisationen veranlasste, eine Schlagzeilen-trächtige unmittelbar bevorstehende neue große Eiszeit zu prophezeien, verursacht durch Abgase aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe.

Ein Jahrzehnt später wurden die gleichen Abgase verantwortlich gemacht für die entgegengesetzte Krise – dass sie nämlich die Welt unmittelbar an einen „Tipping Point“ der Überhitzung geführt hätten. Die einzige Möglichkeit zur Lösung dieses Problems soll es sein, dass entwickelte Länder dem Kohlenstoff reduzierenden Kyoto-Protokoll beitreten, Kohlenstoff-Zertifikate von Al Gores Hedge Fund zu kaufen und sehr viel Geld an die UN zu zahlen zur Umverteilung als Buße für unfaires kapitalistisches Aufblühen.

Ja – genauso wie die jüngsten Pariser Klima-Vereinbarungen.

Augenblicklich wurde für diese klimatologische Katastrophe die Pflanzen düngenden CO2-Emissionen verantwortlich gemacht (jetzt umetikettiert als „Klima-Verschmutzung“), und ein International Panel on Climate Change (IPCC) wurde zusammen getrommelt, um diese Theorie zu sanktionieren, zu predigen – und den Völkern zu verkaufen. Genau das hat das IPCC getan, und mit dessen Ausblendung natürlicher Änderungen und Einflüsse oder der Verteidigung nachweislich völlig falscher Modell-Projektionen, mit politisch gefärbten alarmistischen Summary-Berichten und von den Medien aufgebauschten aktivistischen Anti-Fossile-Klima-Besprechungen waren sie enorm erfolgreich damit.

Ottmar Edenhofer, Leitautor des AR 4 des IPCC (2007) hat die Priorität in aller Offenheit benannt. In einer Rede im Jahre 2010 führte er aus: „Man muss sich von der Illusion befreien, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Stattdessen geht es bei der Klimapolitik darum, wie wir de facto das Weltvermögen umverteilen“.

Die UN-Klimachefin Christiana Figueires bemerkte zugespitzt, dass es das wirkliche Ziel der UN-Klimakonferenz in Paris 2014 war, „das (kapitalistische) ökonomische Entwicklungsmodell zu ändern, welches seit mindestens 150 Jahren bestimmend war, seit der Industriellen Revolution“.

Jene Pariser Konferenz-Agenda erhielt einen sehr nützlichen Schub seitens Wissenschaftlern an den Regierungsagenturen NASA und NOAA, die sehr zupass kommend wiederholt Behauptungen mit „den wärmsten Jahren jemals“ hinaus posaunt hatten. Beide haben Historien, in welchen sie in Kochtöpfen einer überhitzten globalen Erwärmung herum gerührt haben mit alarmierenden und statistisch unangreifbaren Behauptungen jüngster „rekordhoher“ Temperaturen.

Während das Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA, eine kleine Klimamodellierungs-Agentur in einem Bürogebäude in Manhattan, berichtete, dass das Jahr 2014, ein El-Nino-Jahr, das „wärmste Jahr jemals“ war, war es statistisch ununterscheidbar von den Jahren 2005, 2010 und 2016.

Folgerichtig proklamierte das GISS nun das Jahr 2016 als das neue wärmste Jahr „seit Beginn moderner Aufzeichnungen“, während der Unterschied zum Jahr 2015 innerhalb eines Viertels der statistischen Fehlerbandbreite lag.

Ein Whistleblower, dem einst die Abteilung Klimadaten bei der NOAA unterstand, hat jüngst offengelegt, dass die Agentur eiligst nicht verifizierte und betrügerische Daten zur globalen Temperatur aufbereitet und veröffentlicht hat mit der Absicht, von den UN und der Obama-Regierung favorisierte Agenden bzgl. der Pariser Klimakonferenz voranzutreiben. Das Ziel war es, fortschrittliche Nationen dazu zu bewegen, ihren Verbrauch fossiler Treibstoffe zu reduzieren und gewaltige Ausgaben zugunsten von Hilfsprojekten mit Klima-Bezug zu tätigen.

In der von der NOAA politisch sensationalisierten Studie von Thomas R. Karl (2015) wurden historische Klimadaten rückwirkend geändert, um den wohlbekannten „Klimawandel-Stillstand“ zu eliminieren … also eine Periode zwischen 1998 und 2013, in welcher sich die globalen Temperaturen nicht verändert haben trotz der viel beschworenen atmosphärischen CO2-Konzentrationen. Stattdessen wurde in dem Report behauptet, dass der „Stillstand“ oder die „Verlangsamung“ der globalen Erwärmung niemals existierte und dass die Temperaturen der Welt sogar noch stärker gestiegen seien als erwartet.

Obwohl Satellitenmessungen seit dem Jahr 1979 praktisch keinerlei über die normale Fehlerbandbreite hinaus gehende Änderungen feststellen konnten, ließen die manipulierten Daten jetzt das Jahr 2010 ausreichend warm erscheinen, um die Medien zu Schlagzeilen von einem Aufwärtstrend zu veranlassen. Außerdem zeigen Ballon-Aufstiege keine Erwärmung seit Ende der fünfziger Jahre, während Aufzeichnungen auf dem US-Festland seitens der zuverlässigsten Thermometer-Messpunkte – also solche, die nicht durch „Wärmeinsel“-Einflüsse oder falsche Aufstellungsorte kontaminiert sind – während der letzten 80 Jahre keine signifikante Erwärmung zeigten. Tatsächlich gab es seit den vierziger Jahren mehr Allzeit-Kälterekorde in den USA als Hitzerekorde.

Man gewöhne sich an natürliche Klimaänderungen; es gibt keine vernünftige Grundlage, diese zu leugnen. In der Zwischenzeit sollten wir nach politischen Klimaänderungen verlangen.

Link: https://www.cfact.org/2017/05/22/honest-climate-debate-means-taking-hysteria-out/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Falls Steuer­zahler nicht über Klima­wandel-Politik sprechen dürfen, dürfen Wissen­schaftler das auch nicht

Die Klima-Aktivistengruppe 350.org – geführt von dem Aktivisten Bill McKibben – twitterte, dass „Trumps Angriff auf den Clean Power Plan uns Tausende Menschenleben und Milliarden Dollar kosten könnte“. Der Präsident des Environmental Defense Fund Fred Krupp sagte, dass Trumps Plan „Menschenleben von Amerikanern fordern wird. Dadurch werden vorgeburtliche Todesfälle zunehmen, ebenso wie Herzschlag und Asthma, und Tage mit Krankmeldungen in Industrie und Schule werden steigen“. Der kalifornische Milliardär und Strippenzieher der Demokraten dazu: „Diese Maßnahmen sind ein Angriff auf amerikanische Werte, und sie bringen Gesundheit, Sicherheit und Wohlstand eines jeden einzelnen Amerikaners in Gefahr“.

Also ist die Klimawissenschaft, die eigentlich settled war, und die Unterhaltung, die im vorigen Jahrzehnt unterdrückt worden ist, jetzt offen für Diskussionen. Eine ganze Generation, der man eine andauernde klimatische Diät eingetrichtert hatte, dass globale Erwärmung ausschließlich unsere Schuld ist, hat jetzt die Gelegenheit, die andere Seite zu hören. Wissenschaftler, die aus der Klimabande ausgeschlossen worden waren, weil sie ihrer Bedenken hinsichtlich der Schwächen der Klimawissenschaft Ausdruck verliehen hatten, können jetzt aus dem Schatten hervortreten. Gesetzgeber, Reporter und Meinungsschreiber werden viel mehr lernen müssen als die einfache Aussage „Aber hallo, 97% der Wissenschaftler stimmen überein“, um ihre reflexhafte Haltung zum Klimawandel zu rechtfertigen.

Wer darf über Klimawandel reden?

Da erhebt sich jetzt die Frage: Wer darf denn jetzt über Klimawandel reden? Wir hören viel Blabla von Klimaaktivisten, wie ach so antiwissenschaftlich die Trump-Regierung ist und wie ihr ach so viele Nicht-Wissenschaftler angehören wie Scott Pruitt, Rick Perry und Ryan Zinke, die ultimativ Entscheidungen treffen bzgl. der Wissenschaftspolitik (um den Präsidenten selbst nicht zu erwähnen). Der Abgeordnete Lamar Smith, Vorsitzender des Wissenschaftskomitees des Weißen Hauses, wird regelmäßig auf grobe Weise von seinen Gegnern angegriffen, weil er keinen wissenschaftlichen Hintergrund hat.

Auch ich selbst wurde wiederholt hart angegangen, weil ich ohne wissenschaftlichen Titel über Klimawandel geschrieben und kommentiert habe. Erst vor Kurzem war ich Gegenstand von Tweets als Antwort auf eine Reaktion von The Federalist auf den Artikel von Tom Nichol mit dem Titel [übersetzt] „Der Tod von Expertentum“:

https://twitter.com/joey_mcl/status/846494741743222785

[Daraus: „Die Zurückweisung von Erfahrung und diese zu ersetzen durch ein scheinheiliges Bestehen darauf, dass jedermann das Recht auf eine eigene Meinung hat, ist dumm“.]

Hier wird impliziert, dass es mir nicht zusteht, als „Laie“ über Klimawandel zu schreiben. Die Tatsache, dass ich seit Jahren in der Politik tätig war, spielt keine Rolle. Die Tatsache, dass ich über andere wissenschaftliche Themen geschrieben habe wie Biotechnologie und Ernährung ist irrelevant. Die Tatsache, dass ich mich in dieses Thema vertieft habe, mit Menschen auf beiden Seiten des Themas gesprochen und positive Rückmeldungen hinsichtlich meiner Beiträge und Interviews zu diesem Thema bekommen habe, ist unerheblich. Ich sollte damit aufhören, weil ich keinen akademischen Titel habe, welcher meine Expertise bzgl. Klimawissenschaft belegt.

Ich bin ein Wissenschaftler, wer sind Sie?“

Ich habe dies nicht zum ersten Mal gehört; vielmehr ist es oftmals die Schmieren-Reaktion, die mir von Wissenschaftlern widerfährt, die mich diskreditieren wollen. Es ist auch ein Grund, warum nicht noch mehr Menschen Kontroverses über Klimawandel schreiben – weil der Gegenstoß der selbstgerechten Klimabande rasch und grob ist. Natürlich ist die Antwort Ich bin ein Wissenschaftler, wer sind Sie? teilweise arrogant, teilweise „STFU*, junge Frau!“ Schließlich wurde uns eingetrichtert, eingeschüchtert und unterwürfig der Intelligenz gegenüber zu sein, oder?

Während der nächsten vier Jahre wird man von der wissenschaftlichen Gemeinschaft viel hören darüber, wer über Klimapolitik diskutieren darf – und wer nicht. Aber falls meine klimawissenschaftlichen Freunde (ein paar habe ich tatsächlich) denken, dass nur sie den Klimawandel diskutieren können, dann folgen hier ein paar Spielregeln, an die auch sie sich zu halten haben.

Wenn man ein Klimawissenschaftler ist, darf man über Folgendes nicht diskutieren:

Steuerpolitik, weil man kein Buchhalter ist

Strafrecht, weil man kein Polizeibeamter ist

Einwanderungspolitik, weil man kein Rechtsanwalt ist

Infrastruktur-Politik, weil man kein Ingenieur ist

Politik zur Gesundheitsvorsorge, weil man kein Arzt ist

Wirtschaftspolitik, weil man kein Ökonom ist

Arbeitsplätze, weil man kein MBA* ist

Bildungspolitik, weil man kein Lehrer ist

Und an alle „Laien“ da draußen: reden Sie einfach darüber, wenn es sich ergibt!

[*MBA: Master of Business Administration, Akademischer Grad für Wirtschaft und Verwaltung. Anm. d. Übers.]

Falls Sie ein Bürger sind, sind sie interessiert an Klimawandel

Ich kann schon jetzt die Wissenschaftler gegen diese Denkweise protestieren hören: aber wir sind Bürger und haben das Recht, über alles zu diskutieren, das wir wollen!

Das ist der Punkt! Sie können das, und ich auch! Offensichtlich sollten wir auf Experten hören, wenn es um politische Entscheidungen (oder Rücknahme derselben) geht. Aber als Steuerzahler haben wir alle Interesse an Klimawandel. Wir zahlen dafür auf vielfältige Weise, von den Glühbirnen, die wir kaufen bis zu den Autos, mit dem wir an unsere Arbeitsstätten fahren. Unsere Stimmen unter der Prämisse, die Wissenschaft zu schützen, zu unterdrücken ist das aller-unwissenschaftlichste, was man tun kann.

Lassen wir also die Debatte beginnen.

Julie Kelly is a National Review Online contributor and food policy writer from Orland Park, Illinois. She’s also been published in the Wall Street Journal, Chicago Tribune, Forbes, and The Hill.

Link: http://thefederalist.com/2017/03/30/taxpayers-cant-talk-climate-change-policies-neither-can-scientists/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Diskussions-Einladung von EIKE an die Professoren Hans von Storch und Jochem Marotzke

Lieber Herr von Storch,

Der Artikel „Die Klima-Krieger“ aus Ihrer Feder, erschienen in der DIE WELT am 3.12.09, verdient Respekt (Artikel als "Storch.pdf" im Anhang). Werden doch hier in einer bedeutenden überregionalen deutschen Tageszeitung unter Hintansetzung politischer Korrektheit die aktuellen Verwerfungen in der Klimadiskussion offen ausgesprochen. Erlauben Sie mir hierzu Anmerkungen und Ergänzungen.

Sie führen aus, dass die „Alarmisten“ auf der einen und die „Skeptiker“ auf der anderen Seite eine festgelegte Weltsicht hätten und keine Hemmungen kennen würden, Wissenschaft als Handlanger einer guten Politik zu instrumentalisieren. Über die „Alarmisten“ braucht man sich nicht weiter auszulassen, entsprechende Zeitungsinterviews von medienpräsenten Klimawissenschaftlern des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gibt es genug. Deren Extrem-Aussagen und Widersprüche sind kaum nachvollziehbar. So etwa, wenn Kollege Schellnhuber in Phys. Rev. E 68, 046133 (2003) ausführt, dass er bei der Untersuchung von 95 Messstationen weltweit keine Hinweise auf eine globale Erwärmung auffinden konnte (auszugsweise Schellnhuber_1.pdf im Anhang) und auf der anderen Seite in einem ZEIT-Interview vom 26.3.2009 das Ende der Welt infolge globaler Erwärmung predigt (Schellnhuber_2.pdf im Anhang).

Auch die sog. „Klima-Skeptiker“ – ich ziehe die Bezeichnung „Klima-Realisten“ vor – haben eine bestimmte Weltsicht. Das ist trivial, denn eine Weltsicht hat jeder nachdenkende Zeitgenosse. Und natürlich gibt es unter den sog. Klima-Skeptikern auch Minderheiten von egomanen Erfindern neuer Klima-Hypothesen, von denen noch nie eine Fachzeitschrift berichtet hat. Die weit überwiegende Mehrheit der Klima-Realisten bewegt sich aber auf dem Boden der Physik und beachtet den heutigen Stand der Klima-Fachliteratur, die nicht mit den IPPC-Propagandaschriften "summaries for policymakers" zu verwechseln ist. Diese Mehrheit von fachnahen, oft bereits im Ruhestand befindlichen (weil dort nicht mehr beruflich zu schädigenden) Naturwissenschaftlern und Klimaexperten besteht aus engagierten Naturschützern, die zugleich das Wohl unserer Volkswirtschaft im Auge haben, keinerlei Nähe zur Erdölindustrie oder irgendwelchen Lobby-Gruppen aufweisen, konsequente Ressourcenschonung vertreten und die Klima-Fachliteratur gut kennen.

Diese Mehrheit ist der belegbaren Auffassung, dass es keinen Beweis für eine maßgebende Klimaschädlichkeit unserer, im globalen Kreislauf vernachlässigbaren anthropogenen CO2-Emissionen gibt. Ferner meint diese Gruppe, dass, unter der Prämisse einer Nutzlosigkeit von CO2-Emissionsvermeidung, die heute propagierte Klimapolitik unsere Umwelt schädigt, denn die hier verausgabten hohen Mittel sind für den echten Naturschutz verloren. Vor allem aber betont diese Gruppe immer wieder ihren Willen, Aussagen zum Klimaeinfluss des anthropogenen CO2 und die damit verbundenen politischen Handlungsdirektiven ausschließlich auf wissenschaftlicher Basis zu treffen. Dies schließt ausdrücklich ein, diese Auffassungen auch zu ändern, falls sich die wissenschaftliche Beweislage ändert.

Klima-Realisten finden bedauerlicherweise in der deutschen Medienlandschaft kaum Gehör. Als bestätigende Beispiele nenne ich Versuche von um Objektivität bemühten Medien – so etwas gibt es in Deutschland noch – und sogar des öffentlich rechtlichen Fernsehens, Vertreter der beiden gegnerischen Gruppen zu öffentlichen Streitgesprächen einzuladen. Während die an EIKE gerichteten Einladungen umgehend mit Nennung eines Vertreters beantwortet wurden, gelang es bis heute noch niemals, einen prominenten Verfechter der wichtigsten wissenschaftlichen Klima-Einrichtungen deutscher Forschungsinstitute oder gar einen „grünen“ Politiker für eine solche Auseinandersetzung zu gewinnen. Es bedurfte schon des handfesten Skandals am Hadley-Center, um wenigstens partiell eine größere Anzahl deutscher Journalisten zu veranlassen, ihre selbstgleichgeschalteten Klima-Scheuklappen zu lüften. Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf unsere demokratische Streitkultur sowie den technisch-naturwissenschaftlichen Bildungsnotstand und die ideologische Voreingenommenheit unserer Medien.

EIKE hat seine Meinung zur Klimafrage ausschließlich auf der Basis von in Fachpublikationen veröffentlichten wissenschaftlichen Erkenntnissen gebildet und hat ausreichend Klimafachleute in seinen Reihen, um seine Auffassung in Diskussionen mit jedem Meinungsgegner öffentlich zu verteidigen. Obwohl Mehrheiten kein Maßstab für den Wert einer wissenschaftlichen Aussage sind, erlaube ich mir dennoch darauf hinzuweisen, dass die vielen hunderte fachnaher Naturwissenschaftler und hochrangiger Klimaforscher als Unterzeichner von zahlreichen, gegen die Auffassung des IPCC gerichteten Manifeste und Petitionen zahlenmäßig die am IPCC-Prozess beteiligten Fachleute (etwa 500) weit übersteigen. Keines dieser Manifeste wurde jemals in maßgebenden Medien erwähnt, nur im Internet können sie aufgefunden werden – ein Zeichen für „Medienobjektivität“ in Deutschland?

In Ihrem Beitrag vertreten Sie – in Abweichung von Ihrer früher öffentlich geäußerten Meinung -, dass das politisch propagierte „Zwei-Grad“-Ziel für Sie persönlich wünschenswert und vertretbar sei. Nun ist jedem Fachmann bekannt und am 9.12.09 sogar im Wissenschaftsteil der FAZ vom Redakteur Müller-Jung populär beschrieben, dass das „Zwei-Grad“-Ziel eine absurde Forderung ist, die zwar der wohlfeilen politischen Instrumentalisierung dient, aber keine naturwissenschaftliche Basis aufweist. Dazu hat es eigentlich keines FAZ-Artikels bedurft. Wie soll denn solch ein Zwei-Grad-Ziel erreicht werden, wo es sich doch bekanntlich auf der Erde in einigen Regionen erwärmt und in anderen gleichzeitig abkühlt? Divergierende Temperaturverläufe irgendwie mitteln, oder gar nur die Erwärmungszonen berücksichtigen? Und wenn sogar das Verbrennen aller unserer fossilen Brennstoffe nach allgemeinem physikalischen Konsens (ohne Rückkoppelungseffekte) allenfalls nur für eine „global gemittelte“ globale Erwärmung von grob 1 0C ausreicht, ist dann das Zwei-Grad-Ziel nicht bereits erreicht? Oder warum nicht erst abwarten, bis die aktuelle globale Abkühlung wieder in Erwärmung umschlägt, was noch viele Jahrzehnte dauern kann, wenn wir überhaupt wieder in absehbarer Zeit die Segnungen einer Erwärmung genießen dürfen und die Erde nicht wieder in eine neue Eiszeit abgleitet? Ihnen als Physiker brauche ich im Übrigen nicht zu erklären, dass Ortsmittelung von Temperaturen fragwürdig ist, so etwas kennt die Physik nicht, nur die Statistik. Man vergleicht nämlich hierbei Systeme unterschiedlicher thermodynamischer Zustände und insbesondere unterschiedlicher Wärmekapazitäten miteinander, wie z.B. Ozean- mit Landtemperaturen. 

EIKE propagiert wissenschaftliche Ehrlichkeit. Aus diesem Grunde bietet EIKE Ihnen ganz herzlich an, die wissenschaftliche Begründung Ihrer Meinung von der Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2 auf unserer Webseite unter den EIKE-News unter „fremde Federn“ zu veröffentlichen. Insbesondere sind wir an einem Beweis dieser Hypothese interessiert, denn wir vertreten, dass es bis heute weder einen solchen Beweis noch schwerwiegende Hinweise darauf  gibt. Insbesondere geben die meteorologischen Messdaten keinen Anlass, von einer Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2 zu sprechen, was sogar das IPCC in seinem Report vom Jahre 2001 in Sec. 2.7 ausdrücklich bestätigt.

Wir werden auf Ihre Ausführungen – ebenfalls wissenschaftlich begründet – antworten. Vielleicht ist es auf diese Weise ja erreichbar, dass ein fruchtbarer, wissenschaftlich fundierter Streit zustande kommt und Partner unterschiedlicher Auffassung nicht mehr übereinander, sondern ausnahmsweise auch einmal miteinander öffentlich kommunizieren. Inzwischen wird die Webseite von EIKE stark besucht – auch von den Medien – , so dass ein solcher Disput, falls er denn angesichts Ihrer sicher hohen Arbeitsbelastung überhaupt eine Chance besitzt, einen wesentlichen Beitrag zur demokratisch-öffentlichen Meinungsvielfalt in der Klimadiskussion leisten könnte.

Mit kollegialen Grüßen

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Dipl.-Physiker

(EIKE-Pressesprecher)

Lieber Herr Marotzke,

die Zeitschrift „die junge Freiheit“ hatte am 4.12.09 zwei gegensätzliche Standpunkte zur CO2-Problematik veröffentlicht (Interview_Lüdecke_Marotzke.pdf). Sie vertraten hierbei den Standpunkt des IPCC, meine Wenigkeit die der „Klima-Realisten“, vulgo „Klima-Skeptiker“.

In Ihrem Beitrag sind einige Punkte enthalten, die mir unverständlich sind, so dass eine nähere Erläuterung von Ihrer Seite wünschenswert wäre. Beispielsweise verwundern Sie sich darüber, dass Klimawissenschaftler einen dem IPCC gegenüber „skeptischen“ Standpunkt vertreten würden und begründen dies mit dem Fehlen einer Erklärung zur Erwärmung der letzten Jahrzehnte, die ohne anthropogenes CO2 auskommt. Nun, diese Erklärung gibt es (auszugsweise Svensmark.pdf), sie ist in unzähligen Fachartikeln veröffentlicht und bezieht sich auf den Einfluss der Sonne auf Klimaparameter der Erde. CO2 wird dabei nicht benötigt.

Ferner schreiben Sie, dass es „dramatisch“ werden würde, wenn wir die CO2-Emissionen nicht einschränkten, ohne Belege für diese kommende „Dramatik“ zu nennen. Nach allgemeinem physikalischen Konsens beträgt die Klimasensitivität des CO2 („gemittelte“ globale Erwärmung bei Konzentrationsverdoppelung, was schon so etwa das Verbrennen aller unserer fossilen Rohstoffe erfordert) gerade einmal grob 1 0C ohne Wasserdamprückkoppelung. Genau diese Wasserdampfrückkoppelung wurde aber, wie Ihnen sicher bekannt ist, jüngst durch Messungen der Gruppen um R. Lindzen und G. Paldridge widerlegt (auszugsweise Lindzen.pdf und Paltridge.pdf). Vor allem aber verwundert mich Ihre Auffassung, gerade wegen der Unsicherheit über den Klimaeinfluss des CO2 kostspielige Emissions-Vorsorgemaßnahmen treffen zu müssen. Dies widerspricht jedem rationalen Vorgehen. Man begegnet üblicherweise einer Gefahr dann, wenn ausreichend Hinweise über deren Vorhandensein vorliegen, jedoch nicht dann, wenn die Unsicherheit über ihr Vorhandensein gegen ein Maximum strebt.

Da EIKE an einem wissenschaftlichen Beweis für die IPCC-Hypothese interessiert ist und bei Vorliegen eines solchen Beweises in guter wissenschaftlicher Tradition seine Meinung entsprechend ändern würde, laden wir Sie herzlich ein, auf unserer Webseite unter den News eine ausführliche, wissenschaftlich belegte  Begründung Ihrer Auffassung zu veröffentlichen. Wir werden darauf, ebenfalls wissenschaftlich begründet, antworten und erhoffen uns damit einen Dialog über ein für unsere Volkswirtschaft und den Naturschutz höchst bedeutsames Thema. Vielleicht ist es so ja möglich, endlich einmal miteinander und nicht übereinander zu kommunizieren.

Mit kollegialen Grüßen

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Dipl.-Physiker

(EIKE-Pressesprecher)

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