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„Wie dumm von mir!“ Es geht nicht ums Klima, es geht um die totale Veränderung der Gesellschaft

Auf ein Kernfaktum traf ich schon in den ersten Tagen nach dem Themenwechsel, als ich kreuz und quer durch die Republik die Szene der Klima-Experten abtelefonierte. Ich wurde mit der Behauptung konfrontiert, dass es in der Szene zwei Parteien gibt, die nicht miteinander sprechen, weil die eine, sehr starke Partei, das nicht wolle, ja schon länger als seit einem Jahrzehnt systematisch unterband.

Bei den beiden „Parteien“ handelt es sich um die „Klima-Alarmisten“ einerseits und die „Kli­ma-Skeptiker“ andererseits.

Es gibt nicht viele Mitbürger, denen die beiden Begriffe bekannt sind, aber die Personen sind bekannt, die dafür stehen, zumindest eine, Greta Thunberg, nicht gerade eine wissenschaftliche Größe, aber sie führt im Bewusstsein der Öffentlichkeit aktuell die Riege der Klima-Alarmisten an. Sie bewegt mit ihrer Initiative zur Rettung der Welt in der Tat die Gemüter, wenn auch nicht überall in der Welt, aber immerhin vielerorts.

Die Riege der Klima-Skeptiker zu personalisieren, fällt schon schwerer. Der bekannteste Amateur auf diesem Gebiet, also durchaus mit Greta vergleichbar, ist der amerikanische Präsident Do­nald Trump, der sich durch den Ausstieg aus dem Pariser Klima-Abkommen auf diesem Gebiet pro­filiert hat.

Aber genau diese Tatsache ist für die Diskussion typisch, denn es fällt einem zur Seite der Kli­ma-Skeptiker in Deutschland kein öffentlich bekannter Name ein. Anderes gilt für die Seite der Kli­ma-Alarmisten, denn deren Front-Institut ist das in der Presse häufig genannte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Wenn man allerdings die Szene der Skeptiker, auch Klima-Leugner genannt, durchleuchtet, trifft man auf überwiegend männliche Emeriti mit grauen Haaren, die sich in Jahrzehnten auf renommierten deutschen Universitäten einen ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf erarbeitet ha­ben, deren Stimme aber komischerweise stets im Nichts verhallt.

Durch die Bank erzählen sie einem, dass es in Jahrzehnten nicht gelungen ist, mit den wissenschaftlichen Protagonisten des Potsdamer Instituts, immer wieder genannt werden die Namen Schellnhuber und Rahmstorf, ins Gespräch zu kommen. Selbst wenn gemeinsame Termine für einen Diskurs verabredet waren, stets wurden sie kurzfristig abgesagt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

„Selbst schuld“, mag manch einer der Beobachter denken, denn die Riege der Klima-Skeptiker spricht – anders als die geschlossene Riege der Alarmisten – nicht mit einer Stimme. Die Experten der Wissenschaft tun das, was Experten – vor allem im Bereich der Universitäten – schon immer tun: Sie streiten sich, sie sind sich nicht einig, sie verhaken sich in Details und sind unfähig, zurückzustecken.

Ich habe mir von allen Seiten Empfehlungen geholt, mit wem ich über dieses und jenes Thema sprechen sollte, und hörte immer wieder: „Aber bitte nicht mit dem Herrn …!“ Vor wenigen Wochen fand ein gut gemeinter Versuch statt, die Riege der Skeptiker in einem Verband zu organisieren. Die Folge war, dass sich einzelne Experten auf dem E-Mail-Verteiler schon nach we­nigen Tagen hin bis zu übelsten Beschimpfungen bekämpften – für Wissenschaftler mancher Diszi­plin nichts Ungewöhnliches. So gewinnt man aber keinen Krieg.

Hinter den Klima-Alarmisten steht die Staatsmacht

Abgekürzt kann man sagen, die Klima-Alarmisten dominieren die Medien und sie haben ein weiteres pre: Ihre Argumentation ist simpel – je mehr CO2 in der Atmosphäre, desto wärmer wird es auf der Erde. Und: Hinter ihnen steht zuvorderst das vorgenannte Potsdamer Institut, das Bundes­umweltamt, die Umwelthilfe e. V., das Bundesumweltministerium, die EU, die UN und ihr IP­CC-Weltklimarat, also alle zuständigen öffentlichen Institutionen, die geballte globale bürokratische Staatsmacht.

Sie alle berufen sich auf die angeblich wissenschaftlich fundierte Wahrheit vom CO2-ursächli­chen, von Menschen gemachten Klimawandel.

Die Skeptiker haben es doppelt schwer: Zum einen werden sie offensichtlich gezielt von den Mainstream-Medien verschwiegen, sodass sie niemand kennt, zum anderen fallen diesen Experten, bestehend aus Geologen, Astro-Physikern und Meteorologen so viele Klima-Faktoren ein, die alle zusammenwirken, dass sie nicht so simpel sagen können, wohin die Reise geht.

Sie haben keine einfache Wahrheit. Sie reden vom Einfluss der Sonnenzyklen, vom Einfluss der Meere (72 Prozent der Erdoberfläche!) und der Wolken, also von wahrlich unfassbare Größen und sagen: So wenig, wie der Mensch einen Sturm aufhalten kann, so wenig hat der Mensch Einfluss auf das Klima. Wie will man sich daran festhalten? Geht nicht.

Die Position klingt nach Inkompetenz, noch einmal verstärkt durch die Simplizität der Gegenmeinung – die für das gemeine Volk mundgerecht zubereitete Schädlichkeit von CO2, wie sie von den vorgenannten staatlichen Institutionen Propaganda-mäßig gesteuert wird.

Die Geschichte dahinter: Die Große Transformation

Die Geschichte dahinter lässt sich einfach erzählen. Sie hat eine Überschrift: „Die Große Transformation“. Der Begriff ist aus dem Jahr 1944 und stammt vom österreichischen Sozialöko­nomen Polanyi, der in einem gleichnamigen Buch den Weg in einen neuen Sozialismus beschrieb.

Der Titel wurde vom damaligen Leiter des Potsdam-Instituts, Hans Joachim Schellnhuber im Jahr 2007 in sein Potsdam-Memorandum übernommen, aus dem im Jahr 2011 ein 446-seitiges Hauptgutachten entstand, die „Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“, mitunterzeichnet von acht weiteren Wissenschaftlern, unter anderem dem Potsdamer Professor Stefan Rahmstorf. Doch, um die doch parteiische Potsdamer-Instituts-Quelle nach außen zu neutralisieren – nicht abwegig wäre zu sagen:

Um die Öffentlichkeit zu täuschen – institutionalisierte die Bundesregierung unter Angela Mer­kel den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Dieser scheinbar neutrale Beirat WBGU fungiert als Autor und Organisator diverser Veranstaltun­gen, seit 2013 ausgestattet mit einem millionenschweren Fördertopf.

Jedoch, dieses Geld wurde und wird nicht für neutrale Forschung eingesetzt, sondern im Zusammenwirken mit dem PIK dafür, einseitig CO2-Klimawandel-gerechte Forschung zu fördern und zugleich bundesweit mit aller Macht dafür zu sorgen, dass ergebnisoffen praktizierte Forschung unterblieb und, sobald Gegenmeinungen auftauchten, deren Protagonisten, nicht selten angesehenste Wissenschaftler, zu desavouieren und ihnen Forschungsetats wegzunehmen, Universitäten und Presseorgane unter Druck zu setzen, also alle Mittel eines totalitären Staates zu nutzen.

Reihenweise sprach ich in den vergangenen Monaten mit Unternehmern, Wissenschaftlern, Fachjournalisten und anderen, die mir ihre Entmutigung schilderten, weil sie über mehr als ein Jahrzehnt hinweg in haarsträubender Weise bei dem Versuch, ihre Wahrheit, also ihre ehrlich erarbeiteten Erkenntnisse, unter die Leute zu bringen, gescheitert sind.

 

Auf dem Weg in die DDR 2.0

Ergo, so scheint es zu sein: Alles, was zurzeit von der Bundesregierung als Druckprogramm zu Lasten der Automobilindustrie, zur Steuerung der Energieerzeugung und zur unnatürlichen Regulierung der Landwirtschaft auf dem Wege ist, ist langfristig in Potsdam geplant und auch offen am Ka­binettstisch der Bundesregierung beschlossen.

Erst am 23. März 2018 hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) noch einmal mit Stolz in einer Rede auf das Programm hingewiesen, als sie unter anderem sagte,

„Wir sind noch lange nicht am Ende des Weges. Vor uns liegen grundlegende Strukturveränderungen, oder wie es eben auch genannt wird, eine Große Transformation. Das gilt für neue Mobilitätssysteme, unsere Energieversorgung, neue industrielle Prozesse, die Digitalisierung und natürlich auch für neue Formen der Landwirtschaft.“
Siehe ab Minute 1:20 im Link hier.

Und ich dachte seit Monaten, es geht in Form einer sachlichen Auseinandersetzung nur ums Klima. Wie dumm von mir!

Der ganze Umbau der Wirtschaft soll von der Wissenschaft entwickelt und mehrheitlich, also vermeintlich demokratisch, beschlossen werden, mit anderen Worten, unter Ausschaltung der menschengesteuerten, natürlichen und stets mit Fehlern behafteten Entwicklung betrieben – entsprechend der gutachterlichen Empfehlung des WBGU!

Kein Zweifel, das ist der Fahrplan für einen langfristig und vor langer Zeit programmierten Weg in den wissenschaftlichen Sozialismus – hin zur DDR 2.0 oder venezolanischen Verhältnissen eben –, ausgedacht vom Chefideologen Schellnhuber und durchgesetzt von der ihm hörigen Kanzlerin.

Zuerst erschienen bei der EPOCH Times. Mit freundlicher Genehmigung.




Forschung : Top Five der Klimaleugner

Lennart O. Bengtsson – Der 1935 in Schweden geborene Umweltwissenschaftler und Meteorologe unterrichtete und forschte als Professor in Grossbritannien und Deutschland. Als Pionier von Langzeit-Wetterprognosen und Klimamodellen galt der hochdekorierte Forscher weltweit als Koryphäe, bis er 2014 in einer Studie Fehler an den Klimamodellen des Uno-Klimarates (IPCC) nachwies. Bengtsson stellte den durch CO2 verursachten Treibhauseffekt nicht grundsätzlich in Frage, bemängelte aber, dass sich der IPCC zweifelhafter Modelle bediente, welche viel zu dramatische Szenarien prognostizierten.

Als Bengtsson im selben Jahr Mitglied der GWPF (Global Warming Policy Foundation), eines Zusammenschlusses von skeptischen Wissenschaftlern, wurde, brach ein regelrechter Shitstorm über ihn herein. Bengtsson gab in der Folge seinen Rücktritt aus der GWPF bekannt – nicht etwa weil er seine Meinung geändert hatte, sondern weil er die permanenten Anfeindungen nicht auf sich nehmen mochte. «Die Situation erinnert mich an die McCarthy-Zeiten», hielt er in seinem Rücktrittsschreiben fest, «ich hätte mir etwas Derartiges in der einst friedlichen Gemeinschaft der Meteorologen nicht vorstellen können.» Die GWPF wurde 2009 gegründet, nachdem aufgrund von geleakten E-Mails Manipulationen in der Klimaforschung (Climategate) publik wurden; dem wissenschaftlichen Beirat des GWPF gehören rund drei Dutzend zum Teil namhafte Forscher an.

John R. Christy – Auch der 1951 in Kalifornien geborene Atmosphärenphysiker gehörte zu den Pionieren der Klimawissenschaften. Seit den 70er Jahren war er massgeblich an der Entwicklung von Temperaturmessungen mit Satelliten beteiligt. Bis 2003 wirkte Christy, zeitweise als führender Autor, bei fünf IPCC-Berichten mit. Christy beklagte öffentlich die politische Vereinnahmung der Wissenschaft und den Alarmismus. In einem BBC-Interview verurteilte er das «Gruppendenken» und den «Herdentrieb» in den Klimawissenschaften. Christy warnte davor, aufgrund von ungesicherten Hypothesen die Energie zu verteuern, was zu wirtschaftlichen Schäden führen könne, die in keinem Verhältnis ständen zu den möglichen Folgekosten der Erderwärmung. Den Zorn der Ökoaktivisten zog er auch mit der Aussage auf sich, dass ein massiver Ausbau der Kernenergie der effizienteste Weg zur Bekämpfung von CO2-Emissionen wäre. Die relativ kleinen und einfach kontrollierbaren Mengen an radioaktiven Abfällen wären das geringere Übel. Christy liess sich durch die massiven Angriffe aus der Mainstream-Szene allerdings nie entmutigen.

Judith A. Curry – In wissenschaftlichen Kreisen wurde die 1953 geborene und an mehreren amerikanischen Universitäten lehrende Geophysikerin durch atmosphärische Modelle, Fernmessungen sowie die Erforschung von atmosphärisch-ozeanischen Wechselwirkungen, Hurrikanen und Tornados bekannt. 2011 forderte sie ihre Forscherkollegen erstmals öffentlich auf, sich nicht für politische Kampagnen instrumentalisieren zu lassen. Bei einem halben Dutzend Auftritten vor den US-Parlamenten wies Curry immer wieder auf die grossen Wissenslücken bei der Erforschung des Klimas hin, die verlässliche Prognosen verunmöglichten. Curry bemängelte vor allem auch, dass der IPCC die Forschung zu den natürlichen Ursachen des Klimawandels völlig vernachlässige. Die Situation sei derart verfahren, dass man am besten den Reset-Knopf drücken sollte. 2017 wurde Curry unter anderem wegen dieser Aussage vom Georgia Institute of Technology, wo sie fünfzehn Jahre lang gewirkt hatte, in den Ruhestand gemobbt. Seither betreibt sie den Blog «Climate Etc.» (judithcurry.com), der die Debatte versachlichen soll. Persönliche Attacken sind auf diesem Blog strikt verboten, sachliche Kontroversen dagegen erwünscht.

Richard S. Lindzen – Der 1940 geborene amerikanische Mathematiker und Atmosphärenforscher (Massachusetts Institute of Technology, MIT) schrieb bereits 1964 eine Doktorarbeit über die Ozonschicht. Später spezialisierte er sich auf die stratosphärischen Winde in den Tropen und deren Einfluss aufs Klima. Er gilt als Spezialist für Wolken in hohen Lagen, welche die Temperatur auf der Erde in beide Richtungen beeinflussen können. Lindzen war einer der IPCC-Pioniere, im Bericht von 1995 schrieb er ein ganzes Kapitel. Allerdings war er auch einer der ersten Kritiker an den Modellen des Weltklimarates und den extremen Prophezeiungen, die alles andere als gefestigt seien. Generell sei es falsch, von einer «gesicherten Forschung» zu sprechen. In der Folge war seine Mitarbeit beim IPCC nicht mehr gefragt. Auch Lindzen war fortan persönlichen Diffamierungen des Klima-Establishments ausgesetzt, die ihn an weiteren wissenschaftlichen Publikationen allerdings nicht hinderten.

Nir J. Shaviv – Der 1972 in den USA geborene Physiker (Princeton, Hebrew University of Jerusalem) ist der Jüngste unter den Top Five der von den Apokalyptikern meistgehassten Klimaforscher. Shaviv machte sich bereits im Alter von dreissig Jahren einen Namen bei der Erforschung des Einflusses von kosmischen Strahlungen auf das Erdklima, bei dem unter anderem die Milchstrasse und die Sonne eine wichtige Rolle spielen. Nach seiner Ansicht lassen sich die Schwankungen der globalen Temperatur (Eiszeiten, Wärmephasen), die es schon immer gab, am ehesten durch kosmische Einflüsse erklären. Er stellt den menschengemachten Einfluss auf die Atmosphäre zwar nicht grundsätzlich in Abrede, hält diesen aber für weit geringer als gemeinhin angenommen. Shaviv bezeichnet auch den angeblichen «97-Prozent-Konsens» über den Klimawandel als Unfug: «Wissenschaft ist nicht demokratisch.» Trotz seiner kritischen Haltung hat er schon über hundert wissenschaftliche («peer-reviewed») Berichte publiziert.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion: Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Top Five der Klimaleugner | Die Weltwoche, Nr. 12 (2019)| 21. März 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor ALEX BAUR für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Nennen Sie Klimaskeptiker nicht “Leugner”, nennen Sie uns “Wahrhaftig”

[[ Einschub durch den Übersetzer: Zitat aus o.g. Beitrag in The Hill, die Argumente:

… Diejenigen, die bestimmte wissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien leugnen, sind weder Idioten noch Ludditen. Solche Individuen haben kein Problem mit den Früchten von Wissenschaft und Technologie wie Handys, Medikamente und Computer. Wissenschaftsleugner sind selektiv in ihrer Ablehnung der Wissenschaft, wenn sie sich auf eine spezifische Feststellung konzentrieren, die sie nicht mögen.

… Andererseits ist die Ablehnung der Klimawissenschaft auf den Widerstand gegen Veränderungen in der Wirtschaft und im Lebensstil gerichtet. [Veränderungen,] die zu einer erheblichen Beeinträchtigung bestimmter Lebensweisen führen würden, wenn wir uns von kohlenstoffbasierten Brennstoffen abwenden.

… Aber der Denialismus kann die Gesellschaft einem größeren Risiko aussetzen, indem sie sich nicht auf Worst-Case-Szenarien vorbereiten und Strategien zur Eindämmung unserer Auswirkungen auf die Umwelt ergreifen. Es ist Zeit für diejenigen, die leugnen, sich zu fragen: „Aber was, wenn ich falsch liege?“

Einschub Ende ]]

Dieses entstellende Hass-Wort, das einen lächerlichen Vergleich zwischen Skeptikern an bestimmten Aussagen von „Klimawissenschaftlern“ und denen unterstellt, die sagen, die Nazis hätten nicht sechs Millionen Juden ermordet, sollte von ernsthaften Akademikern nicht in den Mund genommen werden. Der Missbrauch durch intellektuelle Pygmäen zeigt auch hier wie immer, mehr als eine nur kleine Nervosität seitens des Establishments, denn die Welt erwärmt sich weiterhin in einer Geschwindigkeit, die deutlich unter dem liegt, was ursprünglich vorhergesagt wurde und wie sich herausstellt, gibt es eine gute Erklärung für die Diskrepanz.

Die beiden Hassredner trudeln weitschweifig durch die Geschichte von Herausforderer des wissenschaftlichen Establishment, deren Ansichten sich als richtig erwiesen haben (Hypatia, Giordano Bruno, Galileo, Benjamin Franklin und John Scopes), aber sie nehmen es nicht wahr, dass die heutigen Klimaskeptiker die „sciconoclasts“ sind [keine Übersetzung gefunden, meine sinngemäße Schätzung:  „Die, die Beweise in der Natur suchen“; der Übersetzer], und es ist die tief verschanzte und im allgemeinen totalitäre akademische Elite, mit der sie sich pietistisch [~ in Frömmigkeit] identifizieren, die heute genauso falsch liegen wie der Mob, der Hypatia für ihre nichtkonformistischen astronomischen Vorstellungen ermordete. Und auch die Kardinäle hatten unrecht, als sie Bruno zum Tode verurteilten.

[[ Hypatia (und hier) und Galileo habe ich recherchiert. Beide Persönlichkeiten sind nun gerade keine geeigneten Kandidaten als Vorbild für Klimaalarmisten, weil beide die Natur untersuchten und mit ihren Erkenntnissen gegen die Vorgaben der herrschenden Elite standen.

  • War Papst Urban VIII der erste Warmist? Aus dem Bild könnte man auch schließen, dass er sich weigert, durch Galileos Teleskop zu schauen. Die Leute neigen dazu, sich zu weigern, Beweise zu erwägen – wenn das, was sie entdecken könnten, dem widerspricht, was sie glauben.

Venedig 1609: Galileo Galilei zeigt, wie man das Teleskop benutzt.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung; https://www.hanisauland.de/kalender/201001/galileogalileitodestag

Galileo Galilei war ein Mathematiker und Physiker, der dem Denken in den Naturwissenschaften einen neuen „Kick“ gegeben hat. … Deswegen versuchte er, mit wissenschaftlichen Experimenten einer Sache auf den Grund zu gehen. Er wollte die Gesetzmäßigkeiten in der Natur feststellen – das war ganz neu, das war revolutionär.]]

 

Die beiden Mikrobiologen haben den Punkt völlig verpasst. Sie sprechen von „nahezu einstimmigem Konsens“, dass die Erde vor einer anthropogenen Klimaänderung steht. Die größte Anzahl von akademischen Arbeiten zum Klima, die jemals untersucht wurden – beeindruckende 11.944 Arbeiten in dem Zeitraum von 1991-2011 – zeigen „einen Konsens von nur 0,3 Prozent“, zur Unterstützung der Behauptung: „Der Klimawandel ist vom Menschen verursacht“. Die Frage, ob die zu erwartende kleine Erwärmung gefährlich sein wird, wurde nicht einmal gestellt; der „Konsens“ in dieser Frage ist noch geringer.

Selbst wenn es einen „nahezu einstimmigen Konsens“ gäbe, würde die Wissenschaft nicht durch Konsens, sondern durch informierten Dissens vorangetrieben [abweichende Meinungen]. Die von den Mikrobiologen selbst angeführten Beispiele machen deutlich, dass ein „Konsens“ fast immer falsch ist, zumindest an den Grenzen.

Newtons Himmelsmechanik wurde seit drei Jahrhunderten allgemein als korrekt angesehen, doch die Relativitätstheorie hat sie ersetzt – dank der Arbeit eines skeptischen Patentbeamten aus der Schweiz.

Und wie reagierte dann der wissenschaftliche „Konsens“? In Deutschland haben 100 Wissenschaftler ein Buch gegen Albert Einstein und seine „jüdische Wissenschaft“ geschrieben. Wo sind diese jetzt?

Die Mikrobiologen frönen dem abstoßendem Mantra der harten Linken um das zu bekräftigen: „Die Trump-Administration hat den Wert wissenschaftlicher Expertise immer wieder herabgesetzt und die Wissenschaftler eliminiert, die die Umweltschutzbehörde und das Justizministerium beraten.“

Nein, aber die Trump-Regierung hat politische Aktivisten, die sich als Wissenschaftler ausgeben, eliminiert und sie durch Wissenschaftler ersetzt, die bereit sind, Wissenschaft voranzustellen und totalitäre Politik nirgendwo zu unterstützen.

Die Mikrobiologen behaupten unverschämt: „Niemand leugnet … das Standardmodell der Teilchenphysik.“ Tatsächlich gibt es lebhafte und spekulative Debatten unter Kosmologen über die Entstehung des Universums und daher über das Entstehen und den Einfluss verschiedener Teilchen, deren Zahl und Eigenschaften sich mit verwirrender Schnelligkeit zu ändern scheinen, wenn neue Theorien vorangetrieben werden.

Die Mikrobiologen scheinen die von Klimarealisten vorgebrachten Begründungen nicht zu schätzen, warum diese überhaupt skeptisch sind, dass Klimawissenschaft und Klimaschutzökonomie in vielerlei Hinsicht einfach falsch sind. Es ist jetzt für alle außer einer irredentistischen [~ radikalen] Minderheit klar, dass die Klimamodelle in ihren Vorhersagen die Geschwindigkeit der globalen Erwärmung übertrieben haben, vielleicht sogar um das Dreifache.

Und da die beiden Mikrobiologen „Konsens“ betreiben, es herrscht in den Zeitschriften der Wirtschaftsökonomie nahezu Einigkeit, dass es zwei bis drei Größenordnungen kostspieliger ist, die weitgehend nicht vorhandene globale Erwärmung abzuschwächen, als diese geschehen zu lassen und sich an seine Konsequenzen anzupassen.

Ohne jegliche Beweise behaupten die Mikrobiologen indolent, dass „… die Ablehnung der Klimawissenschaft auf den Widerstand gegen Veränderungen in der Wirtschaft und im Lebensstil gerichtet ist, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung bestimmter Lebensweisen führen würden, wenn wir uns von kohlenstoffbasierten Brennstoffen abwenden.“

Erstens: Die Welt „wendet sich nicht ab“ von Kohle, Öl und Gas – ganz im Gegenteil. Zweitens beruht der akademische Widerstand gegen der Parteilinie in Klimafragen auf einer Reihe regelrechter Fehler der offiziellen Klimatologie.

Ein Beispiel: Nur ein Drittel der von den üblichen Verdächtigen vorhergesagten globalen Erwärmung, lässt sich mit den offiziellen Werten der Treibhausgas-Theorie erklären. Die verbleibenden zwei Drittel, so sagen sie, ergeben sich aus Folgewirkungen der direkten Erwärmung, bekannt als „Temperaturfeedback“. Die mittlere Schätzung des „Feedback-Anteils“ der offiziellen Klimatologie – also der Anteil der globalen Temperatur nach der direkten Erwärmung, die auf den Eingang der globalen Erwärmungsberechnung zurückgeführt wird – beträgt 0,65. Bei einer vorindustriellen Oberflächentemperatur von 287,5 Kelvin beträgt der theoretisch maximal mögliche Wert der Rückkopplungsfraktion – angenommen, dass der gesamte [behauptete] 32 K natürliche Treibhauseffekt rückkopplungsgetrieben ist – 32 / 287,5 oder 0,11. Absurderweise beträgt die offizielle beste Schätzung etwa das Sechsfache dieses absoluten Maximums.

Das bedeutet, dass es nicht mehr als 1,5 K globale Erwärmung für jede Verdopplung der CO2-Konzentration geben kann, und nicht die 3,3 K, die die derzeitige mittlere Schätzung der Modelle darstellt. Und 1,5 K Erwärmung, nicht viel mehr als 2,5 Fahrenheit, sind einfach nicht genug, um sich Sorgen zu machen.

Bezeichnenderweise benennen die beiden Mikrobiologen nicht einmal eine einzige wissenschaftliche Quelle, in ihrem rein parteipolitischen Gekreische gegen diejenigen, die ihre trostlos düstere, übersteigert totalitäre Wissenschaft nicht teilen. Von der Wissenschaft, über die diese beiden Wissenschaftler schreiben, wissen sie so wenig, dass sie sagen: „Wissenschaft … betrachtet ihr Wissen immer als provisorisch.“

Ein einziges Gegenbeispiel demonstriert ihre Unwissenheit bei der Verwendung des universellen Vervielfacher (nicht, dass sie es wissen würden, wenn sie darauf gestoßen wären). Sowohl auf einer hyperbolischen als auch auf einer euklidischen Fläche ist das Quadrat der Hypotenuse eines rechten Dreiecks immer gleich der Summe der Quadrate der beiden Katheten. Vielleicht haben sie nicht aufgepasst, als sie das als Schüler beigebracht bekamen. Einige wissenschaftliche Hypothesen, obwohl keineswegs alle, sind tatsächlich definitiv nachweisbar. Wir haben zum Beispiel oben definitiv gezeigt, mit unanfechtbarer Einfachheit, dass die globale Erwärmung, die als Reaktion auf einen verdoppelten CO2 Gehalt zu erwarten ist, 1,5 K nicht überschreiten kann.

Um die angepasst-predigenden Sprache der beiden Mikrobiologen auf sie selbst anzuwenden, es würde sich für totalitäre Wissenschaftler „ziemen“, wenn sie die Maxime aller Wissenschaftler beachtet hätten: „Ich kann mich irren“.

Sie befinden sich im Irrtum, wenn sie die jüngsten Wirbelstürme in der Karibik auf die globalen Erwärmung schieben. Allein aus dem guten und ausreichendem Grund, dass bereits vorher schlimmere und häufigere Wirbelstürme aufgetreten sind – was sie endeckt hätten, wenn sie daran gedacht hätten, dass wissenschaftliche Meinung wertlos ist, wenn sie nicht auf zumindest ein wenig elementarer Forschung besteht.

Daher nennen Sie uns Skeptiker nicht „Leugner“, nennen Sie uns „wahrhaftig“. Es ist die offizielle Parteilinie zum Klimathema, die offensichtlich nicht nur falsch ist, sondern auch selbstsüchtig.

 

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Niemand bezahlt mich, wissenschaftliche Fragen zu stellen. Wie es so vielen anderen unterstellt wird, die von einer Hand voll rechthaberischer Konformisten gemobbt und beschimpft werden, und es dann nicht wagen, solche Fragen zu stellen. Ich und diejenigen wie ich, stellen Fragen, denn im Gegensatz zu den Gläubigen, die ihre Köpfe zu Boden senken und sagen:“Ich glaube!“, wenn sie über die Meinung der Parte informiert werden. Unsere Annäherung an die natürliche Welt ist eine heilige Ehe der Neugier und Ehrfurcht, verkörpert in den beiden Wörtern, gefolgt von einem Fragezeichen, das sind die „Fons et Origo“ [lateinisch: Quelle und der Ursprung] aller wahren Wissenschaft: „Ich frage?“

Christopher Monckton von Brenchley, MA (Cantab.), ist Autor mehrerer gelehrsamer Studien zur Klimasensitivität und Klimaschutzökonomie.

 

Erschienen auf Spectator am 13.10.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://spectator.org/dont-call-climate-skeptics-deniers-call-us-correct/