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Extreme Wetter­lagen verstärken sich. Bayern gehört zu den besonders gefähr­deten Regionen

Nicht fragen, sondern zahlen

Es berieten drei Fachpersonen: Eine von der Nürnberger Stadtentwässerung, jemand von der Stiftung Warentest und einer vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Für alle drei – und die Redaktion – war und ist absolut klar, dass sich global und auch im Großraum Nürnberg „extreme Wetterlagen“ verstärken.

Ergänzend als Beispiel der Leiter nordbayern.de kürzlich in einer Kolumne für höhere Spritpreise zum Klimaschutz: „ … aber da war doch was, oder? Schon mal das Wort Klimawandel gehört? Keine Frage. Wer es ernst meint mit dem Klimaschutz, der muss fossile Brennstoffe teurer machen … von einer Wende zugunsten des Klimaschutzes kann demnach nicht die Rede sein. … nur nebenbei sei angemerkt. Ein hoher Spritpreis macht Sinn: … um deutlich zu machen, dass wir keine zweite Erde im Kofferraum habe ….

Nur: stimmt das wirklich? Anbei wieder eine orientierende Nachschau.

Weit und breit ist keine Zunahme von Wetter-Extremereignissen in Sicht

Wohl am unbestechlichsten sind die Daten der Wetterstation Nürnberg. Über zwei Datensätze des DWD lassen sich damit Extremereignis-Daten teilweise ab ca. 1936 verfolgen. Grafiken daraus anbei:

Temperaturen

Weder die Tagesmittel-extreme, noch die Tages-Maximaltemperaturen steigen an. Nimmt man an, dass aufgrund der enormen Stadtausweitung ein urbaner Wärmeinseleffekt dazugekommen ist, gibt es überhaupt keine natürliche Erhöhung der (angeblich immer schlimmeren) Maximalwerte. Deshalb hat es in Deutschland – gemessen in Franken – auch 32 Jahre gebraucht, bis sich die Maximaltemperatur trotz angeblich schlimmstem Klimawandel gerade einmal um messtechnisch nicht unterscheidbare +0,1 Grad „erhöht“ hat [3].

Bild 1 Nürnberg, Tagesmittel der Temperatur seit 1936. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Bild 2 Nürnberg, Tagesmaximum der Temperatur seit 1936. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Warum erhöht sich trotzdem die Mitteltemperatur? Bild 3 zeigt es: Die Kälte wird seit 1956 weniger. Eigentlich ein Extreme verringernder, positiver Effekt. Der Autor konnte in den 70er Jahren in Berlin (West) erleben, was passiert, wenn in großen Regionen der Stadt die Wasserleitungen in Mietshäusern einfrieren und die Bewohner in Winterurlaub sind. Wer das nicht (mehr) erlebt, weiß gar nicht, vor was er verschont wurde. Aber es wird ja „ersehnt“, dass solche Zeiten wiederkommen.

Bild 3 Nürnberg, Tagesminimum der Temperatur seit 1936. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Wind

Der Wind wird eher schwächer (was die EEG-Windmüller bereits in arge Bedrängnis bringt). Und zwar sowohl als Tagesereignis, wie auch als Tagessummen.

Bild 4 Nürnberg, Tagesmaximum Wind seit 1954. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Bild 5 Nürnberg, 2-Tagessumme Wind seit 1954. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Bild 6 Nürnberg, 3-Tagessumme Wind seit 1954. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Niederschlag

Beim Niederschlag ist es ganz „schlimm“. Extreme nehmen signifikant ab. Aber gerade Niederschlagsextrema sollen eine der bereits erkennbaren, großen Gefahren des Klimawandels darstellen.

Bild 7 Nürnberg, Tagesniederschlag seit 1936. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Bild 8 Nürnberg, 2-tagesniederschlag seit 1936. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Schneehöhen

Eine nicht wichtige, aber doch interessante Grafik zeigt die Schneehöhen. Absolut bleiben sie stabil und sie nehmen beileibe nicht so ab, wie man es vermuten würde. Ein Bekannter des Autors sagte erst vor kurzem: Ein „Beleg“ für den (Klima-)Wandel wäre, dass es keinen Schnee mehr gibt, denn früher war er viel, viel höher. Die Messstelle zeigt wieder den großen Unterschied, zwischen dem „gefühlten“ Klimawandel und der gemessenen Wirklichkeit.

Bild 9 Nürnberg, Schneehöhen seit 1936. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten zusammengestellt

Fazit
Die gemessenen Daten der Nürnberger Wetterstation können wirklich nichts von den Aussagen der „Fachpersonen“ und der Redaktion bestätigen. Es stellt sich die Frage, woher diese ihre Information haben. Der Autor fragt dazu noch bei der Redaktion nach.

Werden die Differenzen immer extremer?

Eine Auswirkung des Klimawandels soll sein, dass die Differenzen immer extremer werden. Dazu die Ergebnisse der Sichtung für das laut dem Bayerischen Ministerpräsidenten „vom Klimawandel besonders stark betroffene Bayern“.

Bild 10 Bayern, Winterniederschlag seit 1881. Quelle: DWD Klimaatlas

Bild 11 Bayern, Winterniederschlag seit 1881, absolute Differenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten erstellt

Man sieht, dass der Winterniederschlag vollkommen unspektakulär verläuft und vom „Klimawandel“ kaum Notiz nimmt. Die Differenz hat große Spannen; ein schlimmes, unaufhörliches Ansteigen ist trotzdem nicht erkennbar. Auch die Simulationen verlaufen unspektakulär, wobei wie „üblich“, die meisten sowieso schon aktuell ziemlich daneben liegen.

Bild 12 Bayern, Sommerniederschlag seit 1881. Quelle: DWD Klimaatlas

Bild 13 Bayern, Sommerniederschlag seit 1881, absolute Differenz zum Vorjahr. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten erstellt

Man sieht, dass der Sommerniederschlag noch unspektakulärer verläuft. Die „Klimawandel-bedingt“ immer schlimmer werdenden Schwankungen (hier Jahresdifferenz) werden eher stetig weniger, als schlimmer.

Die Malaria kommt nach Europa zurück

Gerade prangt auf der Titelseite „meiner“ Lokalzeitung die Meldung: „Malaria breitet sich aus – Durch den Klimawandelerhöht sich das Risiko für Europa“. Anlass ist eine gerade veröffentlichte Studie der Uni Ausburg.
Mit ein Grund seien „die kräftigeren Niederschläge im Sommer und Herbst“. Im darauf folgenden „Hauptbericht“ geht es dann zwar um die Tigermücke. Die wurde aber eingeschleppt und taugt nicht so richtig „zum Klimawandel“. Allerdings droht dadurch eine neue Gefahr: „gerade die gegenwärtig so wichtigen Maßnahmen gegen Hitzeinseln in Großstädten, also zusätzliches Grün und Wasserflächen zur Abkühlung werden mehr Lebensraum für die Mücken schaffen“.
Doch dann kommt die wirkliche Erklärung für die Meldung: Um mögliche Gefahren bewerten zu können, ist es unbedingt erforderlich, weiter zu forschen und es wird, gefördert durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ein Risiko-Vorhersage- und Frühwarnsystem entwickelt. Es geht also vorwiegend um das Gewinnen und Begründen weiterer Forschungsgelder.

Dazu kurz eine Darstellung zu den „kräftigeren Niederschlägen im Sommer und Herbst“:

Bild 14 Deutschland Niederschlag Herbst seit 1881. Quelle: DWD Klimaatlas

Bild 15 Deutschland Niederschlag Sommer seit 1881. Quelle: DWD Klimaatlas

Es wird im Artikel zwar noch informiert „Malaria war bis Mitte des 20. Jahrhunderts bis nach Nordeuropa verbreitet, wurde dann aber durch die Trockenlegung von Sumpfgebieten, Drainagen in Feldern und den verstärkten Einsatz von Spritzmitteln zurückgedrängt“.
Vergessen wurde dabei jedoch, zuzufügen: Und als auch Teile vom Norden Europas Malariagebiet waren, war doch eine Kaltzeit. Wo ist da ein Zusammenhang mit dem Klimawandel? Macht nichts, der lässt sich irgendwie schon korrelieren.

Die den Anlass gebende Studie: „Present and future distribution of Anopheles vectors and potential malaria transmission stability in Europe and the Mediterranean“ entpuppt sich beim Hineinsehen als genau das, was uns als (Pseudo-)„Wissenschaft“ aktuell und vermehrt in der Zukunft erwartet. Alleine basierend auf dem Postulat: „Bei Wärme wird alles schlimmer“ und die Wärme steigt mit Sicherheit an (oder könnte ansteigen) sowie einfachen Korrelationen – unter völligem Verzicht auf die Einbindung anderer Zusammenhänge – werden mit Klimasimulationen darauf basierende Zukunftsszenarien simuliert und als „Wissen“ verkauft. Damit das Ergebnis auch wirklich ausreichend gruselig wird, simuliert man zur Verstärkung noch das völlig unwahrscheinliche Extremszenario RCP8.5.
Der wesentliche Erkenntnisgewinn aus der Studie lautet nur: Inzwischen haben auch geologische Fakultäten von Provinzuniversitäten die Möglichkeit ergriffen, mittels ausreichend niveauloser Simulationsstudien Fördergelder vom Füllhorn des Klimawandels abzugreifen.
Studienbeschreibung: Ein Aspekt des Klimawandels, der in der öffentlichen Debatte bislang wenig Beachtung fand, ist die Ausbreitung so genannter vektor-übertragener Krankheiten, also Krankheiten, die von einem Erreger tragenden Organismus übertragen werden. Dazu zählt zum Beispiel die Malaria, die von Anopheles, einer Stechmücken-Gattung übertragen wird.
Das verstärkte Auftauchen Anopheles-freundlicher Wetterlagen könnte zu einer Ausbreitung dieser
Stechmücken und infolgedessen zu einem Erstarken von Malaria in Europa und dem Mittelmeerraum führen. Wie genau diese Ausbreitung aussehen und in welchem Tempo sie vor sich gehen könnte, war bislang nicht genau prognostizierbar. Die Geographin PD Dr. Elke Hertig von der Universität Augsburg hat nun ein Modell vorgelegt, das genauere Aussagen ermöglicht.
Mit dem geostatistischen Ansatz boosted regression tree, BRT, modelliert Hertig das Vorkommen der Mücken in Europa bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Veränderungen in Temperatur und
Niederschlag zu einem deutlichen Ausbreiten von Malariamücken in Richtung Norden führen werden. Günstig für die Insekten sind vor allem die zu erwartenden wärmeren Frühlingstemperaturen und die kräftigeren Niederschläge in Sommer und Herbst …

Die Behörden zahlen bei Elementarschäden nichts mehr. Aus gutem Grund

Eine von Hochwassern seit „ewigen Zeiten“ besonders betroffene Gegend am Inn ist ein beredtes Beispiel, warum verstärkte Extremwetterschäden entstehen (können) und dazu, wie sich die Behörden – sofern diese sie (mit-)verursachen – „elegant“ aus der Affäre stehlen, inzwischen sogar, wie Bayern es beschlossen hat, dann vorsorglich an Betroffene keine Zahlungen mehr leisten. Es geht um die Extremwetterküche bei Simbach.

Ein mehr als 1000-jährliches Hochwasserereignis

Zuerst die „offizielle“ Information zum letzten, besonders schlimmen Hochwasserereignis in Bayern. Unsere Generation erlebte dort (angeblich) etwas, was das Wetter „alle 1000 Jahre“ zustande bringen soll:
WIKIPEDIA: Unwetter in Europa im Frühjahr 2016
… Ab dem 28. Mai kam es in Folge von Tiefdruckgebieten, in Deutschland als Elvira, Friederike und Gisela … bzw. als „Tief Mitteleuropa“ … bezeichnet, zu schweren Unwettern mit Starkregen und Blitzeinschlägen, Überschwemmungen, Sturzflut, Schlammlawinen, Windböen, Hagel und Tornados. Auch in weiteren europäischen Staaten kam es zu Extremwetterereignissen und Überschwemmungen, etwa in Paris und London
Wissenschaftler sind der Meinung, dass derartige extreme Regenfälle aufgrund des Klimawandels zugenommen haben und mit hoher Wahrscheinlichkeit – besonders in Europa – weiter zunehmen werden.
In Südostdeutschland war vor allem der niederbayerische Landkreis Rottal-Inn betroffen. Der Landrat rief hier am 1. Juni den Katastrophenfall aus. In Simbach am Inn wälzten sich plötzlich auftretende Wassermassen des Simbachs durch den darauf unvorbereiteten Ort. Auch die Nachbargemeinden Triftern und Tann waren stark betroffen …

WIKIPEDIA: Hochwasser am 1. Juni 2016
… Am Mittwoch, 1. Juni 2016, kam es infolge heftiger Regenfälle zu einem Hochwasser, das in der Region sieben Tote zur Folge hatte. In der Stadt trat der Simbach (linker Nebenfluss des Inns) über die Ufer; in der Spitze wurde gegen 14.15 Uhr statt des normalen Pegels von 50 Zentimetern ein Wert von 506 Zentimetern gemessen. Dieser Scheitel habe dort „bei Weitem jeden bisher beobachteten Wasserstand“ übertroffen, erklärte eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt. „Am Simbach wird von einem mehr als 1000-jährlichen Hochwasser ausgegangen.“ Am Donnerstagnachmittag, 2. Juni, stand das Wasser 51 Zentimeter hoch. Besonders betroffen waren neben Simbach auch die Gemeinden Triftern und Tann … Durch angespülte Bäume verstopfte der Durchfluss unter einer Straße westlich des Schulzentrums. Das Wasser staute sich oberhalb, bis der Straßendamm um 13.45 Uhr auf einer Länge von 50 Metern brach und sich das Wasser in einer Flutwelle in den Ort ergoss …

Dabei war es vorwiegend ein behördliches Versagen der letzten 60 Jahre

Die Flurbilder zeigen, worin in dieser Gegend ein Problem besteht: Es wird direkt in Überflutungsgebiete gebaut.

Bild 16 Flurbild mit eingezeichneten Hochwassergefahrenflächen bei Simbach am Inn. Quelle: LfU Bayern

Bild 17 Flurbild mit eingezeichneten Hochwassergefahrenflächen bei Simbach am Inn. Rot eingefärbt: Wohnbauflächen im Überschwemmungsgebiet für HQextrem. Quelle: LfU Bayern

Und wenn dann noch katastrophale Planungs- und Baufehler in der Infrastruktur des Hochwasserschutzes vorliegen, kommt es eben irgendwann zur Katastrophe. Und diese hat nicht (alleine) das Wetter verursacht, sondern die Nachlässigkeit der zuständigen Behörden und Ignorieren von Warnungen, wie sie zum Beispiel in einer Diplomarbeit über den Zulauf des Simbachs frühzeitig aufgezeigt wurde.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Gemeinde Simbach sich sehr wohl vorbildlich um Hochwasserschutz – wie es sich allerdings „gehört“, aber eben im globalen Maßstab gekümmert hat –und dafür auch einen Ökopreis wegen vorbildlicher CO2-Vermeidung bekam.

Jedoch, es gelang, einen Professor zu finden, der dem Bayerischen Landtag bestätigte, dass es doch nur das Wetter gewesen ist. Dieses wäre alleine daran schuld, dass durch den Bach mit typischen, 50 cm Wassertiefe ganz plötzlich eine riesige Flutwelle von 5 m Höhe!!!! und einer Ladung riesiger Baumstämme im Gepäck durch den Ort schoss.
So etwas – das könne er ganz genau berechnen – kommt ganz „natürlich“ alle 1000 Jahre schon mal vor. Leider Pech für die davon Betroffenen, dass die unbestechliche, präzise Statistik gerade jetzt zugeschlagen hatte.

Und keine der gut-bezahlten Bürgervertreter*innen im Landtag sahen sich veranlasst, wenigstens die Zeitungsartikel (an EIKE wollen wir gar nicht denken) welche ebenfalls auf das behördliche Versagen hinwiesen, zu nehmen und den Professor damit zu konfrontieren. Denn es ging im Landtag schließlich nur um zwei Punkte: Die Ideologie muss stimmen und der Staat will an die geschädigten Bürger so wenig wie möglich freiwillig bezahlen.
Nachlesen lässt sich die gesamte, traurige Geschichte:
EIKE 24.01.2017: Jahrtausendhochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Menetekel des Klimawandels
EIKE 06.07.2016 :
Das Unwetter bei Simbach am Inn – Ein Nachtrag zur Debatte im Bayerischen Landtag
EIKE 09.06.2016: An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen
Dabei gibt es überaus positive Beispiele von Gemeinden, welche solche Probleme erkannt und wirklich gelöst haben, wie zum Beispiel die Stadt Nürnberg. Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Innenstadt von Nürnberg von schlimmen Überschwemmungen der Pegnitz heimgesucht. Bis es der Stadt „zu viel wurde“ und einen Flut-Überleiter plante und schließlich auch baute (was zur Realisierung Jahrzehnte dauerte). Seit dessen Fertigstellung gibt es in Nürnberg sowohl ohne, als auch trotz Klimawandel keine Überschwemmung mehr.
Heute würde man stattdessen wohl den Klimanotstand ausrufen und die (beschlossenen) CO2-Reduzierungen der Stadt mit noch mehr Eifer (und Kosten) vorantreiben.

Versicherungen, dein Freund und Berater

Wie ungeniert, basierend auf fabulierten simulierten Szenarien inzwischen vorgegangen wird, zeigt auch ein Artikel auf Kaltesonne:
kaltesonne, 28. Mai 2019: Versicherer machen gute Geschäfte mit dem Klimawandel. Das Versicherungs Magazin berichtete im Februar 2019:
Versicherer untersuchen Klimawandel und suchen nach Lösungen
Der Sommer in Deutschland 2018 war heiß, ungewöhnlich heiß. Und ungewöhnlich lange heiß. Die Folgen: Waldbrände, Ernteausfälle und sonstige Hitzeschäden. Erste klare Kennzeichen des Klimawandels? Viele Experten bejahen dies. So auch Versicherungsexperten wie Eberhard Faust, Forschungsleiter Klimarisiken und Naturgefahren von Munich Re.
Wieder einmal die Munich Re, die über Stiftungen eng mit dem PIK-Institut verbandelt ist. Da wird ein heißer Sommer 2018 gerne als Beweis für die Klimakatastrophe genommen. Im Artikel heißt es weiter:
Seine Einschätzung und die seiner Kollegen der Munich Re: Bei den bisherigen Modellen und Untersuchungen zu den klimatischen Veränderungen seien „sicher noch Unsicherheiten im Spiel“, aber grundsätzlich sei zu erkennen, dass seit den 90er Jahren die Starkniederschläge in West- und Mitteleuropa um bis zu zehn Prozent zugenommen hätten. Und bei den Überschwemmungsereignissen in dieser Region müsste man „bis zu einer Verdopplung der Häufigkeit“ feststellen.

Es ist klar, dass ein Versicherungsmann dies so sehen muss. Aber was denkt die Wissenschaft darüber? Auskunft hierüber gibt die Webplattform ‘Klimawandel in Deutschland‘:
Seit 1951 hat sich die Häufigkeit von Starkniederschlag von mehr als 30 mm nur geringfügig erhöht. Die Veränderung ist aus statistischer Sicht jedoch insignifikant, so dass kein belastbarer Langzeittrend ausgemacht werden kann. Die Zeitreihe moderner Radardaten zum Starkregen ist leider noch zu kurz, um aussagekräftige Trends interpretieren zu können.
Auch das Umweltbundesamt konnte in seinem
Monitoringbericht 2015 zum Klimawandel keine belastbaren Trends zu Starkniederschlägen in Deutschland finden. Die Zahl der Tage mit einer Niederschlagssumme von 20 mm und mehr im Sommer ist seit 1951 nahezu unverändert geblieben. Im Winter ist der entsprechende Index (Flächenmittel der maximalen 5-Tagessumme der Niederschläge) zwar leicht angestiegen, wobei der Anstieg aufgrund der starken Variabilität von Jahr zu Jahr statistisch nicht signifikant ist.

Klimarekonstruktionen dokumentieren eine hohe natürliche Variabilität der Hochwasserhäufigkeit in Deutschland während der vergangenen Jahrhunderte. Studien zeigen, dass Hochwasser in Mitteleuropa in den vergangenen 500 Jahren nicht häufiger geworden zu sein scheinen. Dasselbe gilt auch auf Europa-Gesamtebene und die letzten 50 Jahre. Auf der 7. Deutschen Klimatagung im Oktober 2006 stellten Manfred Mudelsee und Gerd Tetzlaff Studienergebnisse vor, die auch für Deutschland keine Zunahme der Hochwasserereignisse sahen. Weil immer mehr Menschen an die Ufer zogen, stiegen aber die Schäden durch Hochwasser. Zieht man diesen Wertzuwachs-Effekt ab, zeigt sich Berechnungen zufolge keine ungewöhnliche Zunahme in den vergangenen vier Jahrzehnten.
Ein Teil der natürlichen Variabilität der Hochwässer geht offenbar auf Schwankungen der Sonnenaktivität zurück. Ein Team des Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam um Markus Czymzik rekonstruierte anhand von laminierten Sedimenten die Flutkatastrophengeschichte des bayerischen Ammersees für die vergangenen 450 Jahre.
Die Forscher fanden dabei einen deutlichen Zusammenhang der Hochwässer mit der Entwicklung der Sonnenaktivität.
Abseits der offiziellen wissenschaftlichen Analysen schafft sich hier die Versicherungsbranche ihre eigene Wirklichkeit zusammen, in der Hoffnung, dass wohl niemand die Fakten checkt…
Siehe auch:
Unwetter in Europa: Nicht mehr Überflutungen als früher
Neue begutachtete Studie in Nature Climate Change: Klimawandel lässt Hochwasser in Europa wohl in Zukunft seltener werden

Erlangen hat nun auch den Klimanotstand ausgerufen

Wie schon zu vermuten war, hat Erlangen (bei Nürnberg) als erste Kommune in Bayern nun auch den Klimanotstand ausgerufen. Laut Zeitung wurde damit dem Wunsch der Kinder von FFF stattgegeben. Gut, diese reiche Stadt hat kürzlich auch mit den höchsten Anteil an GRÜN-Wählern in Bayern ausgewiesen.

Die Lokalzeitung fand spontan auch einen Professor der Uni Erlangen, der in einem Interview bestätigen konnte, dass sowohl die Welt, als auch Franken erkennbar und schlimm vom Klimawandel betroffen ist und die Maßnahme der Stadt Erlangen und natürlich die Kinderproteste bei FFF ganz toll seien.

Der besagter Professor (Biologe, Forschungsgebiet: Paläobiologe) macht seit einem Jahr beim IPCC mit. Hintergrund ist, dass die Uni Erlangen inzwischen auf den Klimahysterie-Zug aufgesprungen ist: Uni Erlangen: Wir stärken maßgeblich den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt Klima und Ressourcen der Erde an der Naturwissenschaftlichen Fakultät
Ein Redakteur gab wie üblich, dem Befragten die eigene, und so als Antwort erwartete Meinung vor und wusste, dass es der Professor bestätigen würde:
Redakteur: Den Klimawandel und seine Auswirkungen bestreitet auch niemand mehr ernsthaft, oder?
Professor: Das ist richtig, es hat die gesamte Gesellschaft durchdrungen, dass wir ein Problem haben
Redakteur: Die Folgen sind ja jetzt bereits vor der Haustür zu sehen, etwa an den toten Kiefern entlang der Bundesstraße 4
Professor: Wir können die Auswirkungen des Klimawandels überall beobachten … Inwiefern sich der letzte große Sommer fortsetzen wird, ist eine der großen Unsicherheiten: Ob jetzt hier die Region austrocknet über lange Zeit, können wir auf der Skala nicht sagen. Aber generell wurden folgende Beobachtungen gemacht: Trockene Regionen werden trockener und feuchte Regionen feuchter durch den Klimawandel …
Redakteur: Also wird es zukünftig bei uns (Franken) noch trockener.
Professor: Genau, die Folgen der Erderwärmung präsentieren sich mit einer Schnelligkeit, dass das erschreckende zugleich etwas Gutes hat: Wenn man in seiner persönlichen Lebensspanne wahrnimmt, dass es früher mehr Insekten gab und kältere Winter als heute, ist es eine andere Sache, als wenn es über mehrere Generationen geht ….

Nun stimmt erst einmal nicht, dass „ … Trockene Regionen werden trockener und feuchte Regionen feuchter …“, wie es die Sahelzone beweist.
Aber auch das mit der Trockenheit in Franken, das nun bald austrocknen könne, zumindest dies in Zukunft droht, ist zwar gängige, laufend wiederholte Meinung, stimmt (wie auch für Bayern und Deutschland gesamt) aber nicht. Die folgenden Grafiken zeigen: Es gibt keinen eindeutigen Trend, sondern Zyklen. Und von einer stetigen Abnahme ist nichts in Sicht. Um das belegen zu können, bräuchte man viel längere Zeitreihen. Zumindest für Bürger sind solche beim DWD nicht verfügbar. Beide Grafiken – auch vom angeblich besonders von der Klimawandel-Trockenheit gebeuteltem Mainfranken – zeigen, dass der Jahresniederschlag ungefähr die Werte von 1950 hat, aber mit steigenden Minimalwerten. Das soll der Zeitpunkt sein, als der Klimawandel begann richtig schlimm zu werden.

Bild 18 Nürnberg, Niederschlag als gleitendes Jahresmittel seit 1937. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten erstellt

Bild 19 Würzburg, Niederschlag als gleitendes Jahresmittel seit 1948. Grafik vom Autor aus den DWD-Daten erstellt

Und eine Aussage von ihm: „ … Nun zeigen neue Arbeiten, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt … das heißt, wir können bis zum Ende des Jahrhunderts mit 60 cm Meeresspiegelanstieg rechnen … “,
stimmt zwar bezüglich solcher Studien, aber nicht bezüglich der Wahrheit der Aussagen darin.
Was man von Aussagen zum stetig und schlimm steigenden Meerespegel (nicht) halten sollte, wurde in vielen EIKE-Artikeln beschrieben [1] [2], woher die 60 cm Anstieg resultieren, hat „kaltesonne“ damals recherchiert:
kaltesonne: Der Meeresspiegel
Mitte Februar ging eine erschreckende Mitteilung durch alle Medien, auch die
Tagesschau mahnte: Der Pegel steigt nicht linear sondern quadratisch und bis Ende des Jahrhunderts haben wir 65 cm zu erwarten! Bei linearem Anstieg mit den heutigen Raten von ca. 3mm/a wären es nur beherrschbare 25 cm. Was steckte dahinter? Die Eilmeldungen gingen zurück auf diese Arbeit unter Führung von  Robert S. Nerem von der Universität Boulder/Colorado. Darin hatten die Autoren die Schwankungen des Meeresspiegels die ENSO erzeugt, aus den Beobachtungen heraus rechnen sollen. Ein El Nino lässt es im Ostpazifik viel mehr regnen und das viele Wasser im Ozean führt zu einem temporären Anstieg des globalen Meeresspiegels. Umgekehrt, bei einer La Nina, wird viel Regenwasser auf Land (besonders Australien)  zwischengespeichert und dieser vorübergehende Mangel im Ozean ist auch global deutlich sichtbar.
Wie Sie in Abb. 6 gut sehen können, hatten wir nahe dem Beginn der Satellitenaufzeichnungen 1998 einen Wasserüberschuss, nach 2010 einen Mangel und 2017 wieder zu viel. Die beteiligten Autoren entfernten jedoch diese natürlichen Schwankungen nicht vollständig, wie sich bald
herausstellte.  Dadurch ging der jüngste El Nino zumindest teilweise in die Rechnungen ein und beeinflusste den Trend, ebenso die La Nina 2011/12 und der El Nino 1997/98. Diese zeitliche Verteilung muss einen wachsenden Trend produzieren. Mit diesem Lapsus in den Daten legte man in Nerem et al (2018) einen quadratischen Fit und extrapolierte flugs bis 2100. Ein solches Verfahren impliziert einen Anfängerfehler, den man „Overfitting“ nennt. Eine viel zu kleine  Datenbasis von 1993 bis 2017, hier auch noch fehlerbehaftet, erzeugt einen viel zu sicher geglaubten Trend bis 2100.
Da der Arbeit keine Daten angefügt waren, musste man schon zwei, drei Stunden investieren um die Probleme freizulegen. Vermutlich hatten sich die Reviewer dieser Mühe nicht unterziehen wollen und ließen diese wissenschaftlichen Fehlleistung in ein  Journal passieren. Von da aus trat die Headline Ihren Zug durch die Medien der Welt an. Glatter Fehlalarm!
Es bleibt festzuhalten: 
ein fehlerhaftes Papier, dass in die Richtung des Alarmismus weist, schafft es bis in die Tagesschau und die Frühnachrichten vieler Rundfunkanstalten. Erkenntnisse über natürliche, die Temperaturentwicklung dämpfende Einflüsse wie die AMO oder die PDO schaffen es nicht einmal immer bis in den Wissenschaftsteil unserer Medien. So wird mit der Selektion von wissenschaftlichen Nachrichten Politik gemacht. Wir werden sehen, was die Entwicklungen der nächsten Jahre bringt. Beide bedeutenden Ozeanindizes negativ und eine unternormal starke Sonne, das wären schon Konterparts für weitere Erwärmungsszenarien. Wenn es dann offenkundig und für jedermann erfahrbar wird, werden wir das auch in unseren Zeitungen lesen.

Fazit

Wie beim Klimawandel und EEG üblich, vollkommenes investigatives Versagen eines Redakteurs. Und (wieder) ein Professor, der weiß, wer sein Institut finanziert und was man deshalb über das Klima zu erzählen hat.
Leider kann ein Bürger, der sich nicht selbst die Mühe macht, die fehlende (Recherche-)Arbeit der Redaktion zu übernehmen, dies nicht erkennen.

Quellen

[1] EIKE 16.05.2016: Als der Meeresspiegel doppelt so schnell anstieg – nur weil eine Studie nicht richtig gelesen wurde

[2] EIKE 06.03.2018: Flashcrash Klimaalarm. Wer Klimaalarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 1)

[3] EIKE 28.07.2015: 5. Juli 2015, der bisher heißeste Tag Deutschlands?




Haben wir den Gipfel des Alarmismus‘ bzgl. Klimawandel überschritten?

Das UN-Gremium sagt, die Apokalypse ist nahe herbeigekommen – buchstäblich. Seinen Berechnungen zufolge müssen die globalen Kohlenstoff-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 45% gesenkt werden – doppelt so stark wie in früheren Prognosen – und die Welt muss vollständig fossilen Treibstoffen entsagen während der nächsten drei Jahrzehnte, um eine Klimakatastrophe zu verhindern, in deren Zuge Küsten verschwinden und verbreitete Dürren und Krankheiten auftreten.

Diese Reduktionen „sind innerhalb der Gesetze von Chemie und Physik möglich“, sagt der Mitautor des Berichtes Jim Skea, und das ist erleichternd. Aber er fügte hinzu: „Wenn wir das tun, sind beispiellose Änderungen erforderlich“, und dem Report zufolge befinden sich einige Verfahren „in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung, einige sind konzeptioneller als andere, und sie sind noch nicht in großem Maßstab getestet worden“.

Ebenfalls noch nicht über die Zeit getestet sind die Klimamodelle des Gremiums, welche sensitiv auf Vorhersagen des Bevölkerungswachstums, Meeresströme und Strahlungsantriebe reagieren – inmitten einer Vielfalt wissenschaftlicher Variablen, die man noch gar nicht richtig verstanden hat. Die IPCC-Prophezeiungen ändern sich unentwegt weiter, weil die Klimamodelle sich immer noch im Frühstadium der Entwicklung befinden.

Während des Pariser Klima-Konklaves 2015 prophezeite das IPCC, dass zwei Grad Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau ein Armageddon verhindern würden. Und jetzt, nach weiteren Studien, hat das IPCC seine Sicherheitslinie auf 1,5 Grad gesenkt.

Dem IPCC zufolge würde eine Erwärmung um zwei Grad alle Korallenriffe zerstören, während eine solche um 1,5 Grad etwa 90% derselben dahinraffen würde. Etwa 80 Millionen Menschen könnten durch steigenden Meeresspiegel betroffen sein, falls die Temperatur um 2 Grad steigt; bei einem Anstieg um 1,5 Grad wären es lediglich 70 Millionen Menschen. Etwa 350 Millionen Stadtbewohner könnten unter Wasserknappheit leiden, wenn es 1,5 Grad wärmer wird, und 411 Millionen wären es bei 2 Grad Erwärmung.

Mit anderen Worten, die Menschheit wird den IPCC-Modellen zufolge auf jeden Fall untergehen, egal was wir tun. Nichtsdestotrotz ruft das IPCC nach sofortigen und drastischen ökonomischen Änderungen in größtem Umfang, welche alles und jeden betreffen würden, von der Automarke der Menschen bis hin zu dem, was sie essen. Millionen Acres Ackerland müssten zu Wäldern gemacht werden oder mit Solarpaneelen zugepflastert werden.

Ebenfalls erforderlich wären etwa 2,4 Billionen Dollar an jährlichen Investitionen für Klima-Anpassung und -Abschwächung – ebenfalls über die nächsten beiden Jahrzehnte. Aber der Ökonom Björn Lomborg hat vorige Woche auf diesem Blog geäußert, dass das IPCC noch vor ein paar Jahren geschätzt hatte, dass eine unverminderte globale Erwärmung in 60 Jahren zwischen 0,2% und 2% jährlich des Welt-BIP kosten würde. Also sollen wir jetzt mehr als Teil des BIP berappen, um einem Problem zu begegnen, dass erst in 60 Jahren akut wird, wenn die Welt über noch weitaus bessere Möglichkeiten verfügt, damit umzugehen.

Vielleicht hilft die schiere Unglaubwürdigkeit dieser Rezepte zu erklären, warum die Reaktion auf den UN-Bericht so gelangweilt ausfiel. Warum sollte man das gesamte ökonomische System der Erde umkrempeln, wenn wir ohnehin alle dem Untergang geweiht sind?

Das IPCC fordert auch eine Kohlenstoff-Steuer, um mehr Investitionen in Erneuerbare sowie andere teure Technologien im Embryo-Stadium zum Entfernen von Kohlenstoff aus der Atmosphäre zuwege zu bringen. Just versprach ExxonMobil vorige Woche 1 Million Dollar als politische Buße, um eine Kohlenstoff-Steuer zu fördern – wohl wissend, dass das Unternehmen diese an die Verbraucher durchreichen würde.

Eine Kohlenstoff-Steuer ist theoretisch der beste Weg, um die externen Klimaeinflüsse durch fossile Treibstoffe zu bekämpfen. Und wir könnten eine Kohlenstoff-Abgabe stützen, wenn sie durch die Eliminierung anderer Steuern ausgeglichen werden würde – wie etwa der Einkommenssteuer. Aber die Linken wollen eine Kohlenstoff-Steuer zusätzlich zu allen gegenwärtigen Steuern, um mehr Kontrolle über die Privat-Ökonomie zu erlangen.

Dies erklärt die häufigen politischen Rückschläge, wo immer man versucht hat, Kohlenstoff-Steuern einzuführen. Nachdem die australische Labour Party im Jahre 2012 eine Steuer von 23 Dollar pro Tonne Kohlenstoff eingeführt hatte, kamen die Konservativen an die Macht, und zwar über eine Kampagne, diese Steuer wieder zu kassieren, nachdem Strom- und Benzinpreise in die Höhe geschossen waren. Die Regierungen von kanadischen Provinzen wie z. B. diejenige von Alberta protestieren heftig gegen den Entwurf von Premierminister Justin Trudeau bzgl. einer Kohlenstoff-Steuer.

Nicht dass diese Kohlenstoff-Steuern auch nur den geringsten Unterschied ausmachen bzgl. der IPCC-Klimamodelle. Die meisten Kohlenstoff-Steuern bewegen sich um 20 Dollar pro Tonne. Und doch schätzt das Gremium, dass eine globale Kohlenstoff-Preis zwischen 135 und 5500 Dollar pro Tonne erforderlich wäre – was die Kosten für Benzin zwischen 1,20 und 49 Dollar pro Gallone [= ca. 4 Liter] steigen lassen würde – um die Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Auch Europa testet die Grenzen seiner Kohlenstoff-Opfer, bleiben die Erneuerbaren doch weit hinter den Erwartungen zurück, und selbst in Deutschland steigern die Grün-Gläubigen ihren Verbrauch von Kohle.

Die ganze Story steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/10/17/have-we-reached-peak-alarmism-on-climate-change/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Amis bleiben beim Klima­wandel weiter reser­viert, nur in Europa „rennt man damit offene Türen ein“ – oder: In den USA gibt es noch Klima­vernunft bei Behörden

Genau genommen ist der Artikel reines „Product Placement“ für das Buch und wäre damit nur ein Rüge wert. Die darin gezeigte, klimaalarmistische Information bewusst nicht hinterfragende Vorgehensweise der Redaktion (man hat auch den Eindruck, der Artikel erschien, weil er zum von unseren Medien konsequent betriebenen Bashing gegen D. Trump passte) weiter betrieben werden konnte, ist jedoch eine Rezension wert.

Buch ICEFALL

Der Zeitungsartikel beschreibt Weg und Intention des Buchautors und titulierten Forschers (von dem kein einziger Forschungsartikel mit Bezug zum Klimawandel zu recherchieren ist):
[1] John All riskierte sein Leben für die Forschung – Jetzt warnt er in den USA davor, den Klimawandel zu ignorieren
… All will seine Landsleute dazu bringen, der Tatsache des Klimawandels ins Auge zu sehen und sich entsprechend zu verhalten. In Europa würde er damit vielerorts offene Türen einrennen, doch in den USA ist die Lage anders.
Präsident Donald Trump hat die Erkenntnisse über die vom Menschen verursachte Klimaveränderung als Erfindung der Chinesen abgetan, um Amerika zu schaden. Die Umweltschutzbehörde EPA hat Informationen zum Klimawandel von ihrer Internetseite genommen …
John All schüttelt den Kopf. Er hat gesehen, wie der Schnee selbst auf den Bergspitzen schmilzt. Es wird immer gefährlicher: Bei früheren Klettertouren an einem Gletscher im südamerikanischen Cordillera-Blanca-Gebirge hatte er zwei Gletscherspalten zu überwinden, sagte All unserer Zeitung in Washington. „Bei meinem Besuch im vergangenen Jahr habe ich bei 300 aufgehört zu zählen“. … Trotz der vielen Anzeichen stecken viele Amerikaner den Kopf in den Sand.
In seinem Buch „ICEFALL“ erzählt All eine Geschichte aus dem Bundesstaat North Carolina. Dort hatte eine wissenschaftliche Untersuchung im Auftrag der Behörden ergeben, dass eine Gruppe von Ferienanlagen an der Atlantikküste bis zum Ende des Jahrhunderts dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer fallen werde. Entsetzt und unter dem Protest der Immobilienbranche, die um ihre Geschäfte auf den Inseln fürchtete, verbot North Carolina die Benutzung der Studie für Planungszwecke. Eine neu angeforderte Untersuchung produzierte weit weniger alarmierende Vorhersagen – weil der Zeithorizont auf 30 Jahre begrenzt wurde … Er fordert konkrete Schritte zur Anpassung an die nicht mehr verhinderbaren Auswirkungen des Klimawandels. Sonst drohen der USA der Absturz – wie damals ihm selbst.

Der Fall North Carolina

Nicht zufällig gibt es zu Carolina viele Studie und Ausarbeitungen mit Bezug zum Klimawandel. Denn diese Region liegt noch im Hurrikan-Gürtel und ist zudem äußerst flach, also wie geschaffen, um vom „Klimawandel“ besonders bedroht zu werden. Auch der Autor hatte sich schon damit beschäftigt und auf EIKE publiziert:
EIKE 01.11.2016: [2] Aus dem Lehrbuch zur Erzeugung von Klimaalarm Teil 2 Anmerkung: Behandelt umfangreich die Pegelsituation der Region Carolina.

Die Recherchen (des Autors) kamen zu dem Ergebnis, dass North Carolina weder von einem (übernatürlich steigenden) Meerespegel, noch vermehrten Hurricans bedroht ist. Wie üblich, besteht die Bedrohung ausschließlich in Computersimulationen.
Nun lässt sich einwenden: Beim Autor war ja auch nichts anderes zu erwarten. Im Gegensatz zum Buch des Forschers gibt er aber überall nachvollziehbare Quellen an. Wer also Fehler findet, kann diese im Blog jederzeit melden.

Jedenfalls zeigen die Tidenstationen um Carolina nirgens einen alarmistischen Pegelanstieg, in den meisten Fällen liegt er sogar unter dem globalen Durchschnitt.

Bild 2 [2] Pegel-Änderungs-Unterschiede in North-Carolina
Und selbst dies ist ein Prozess, der seit der letzten Eiszeit kontinuierlich voranschreitet und mit einem Klimawandel nichts zu tun hat. Während in Carolina der Pegel (aufgrund von Landsenkung) kontinuierlich zunahm:

[2] … Und ausgerechnet North-Carolina wies in der Historie starke Pegelschwankungen auf. Bild 3 zeigt, wie kontinuierlich der Pegel dort über die letzten 4.000 Jahre gestiegen ist. Der aktuelle Verlauf (Bild 5) zeigt aber zum Glück einen vollkommen unspektakulären, normalen Anstieg, der keine Klimawandel-Beschleunigung erkennen lässt.

Bild 3 Meerespegel-Proxis der letzten 4.000 Jahre. DUCK liegt in Region 1 (rote Proxis)

Verhält er sich global umgekehrt und langfristig ausgerechnet gegen den CO2-Trend.

Bild 4 Langfristiger globaler Meerespegelverlauf und CO2-KOnzentration. Quelle: No Tricks Zone: AGW ‘Disaster’ Predictions Recycled

An einem kurzfristigen (aber als längste Messreihe vorliegendem) Pegelverlauf lässt es sich gut erkennen.

Bild 5 Pegelverlauf von Wilmington, North Carolina 1935 … 2015 (längste Pegelreihe dieser Küstengegend)

Ein dortiger, lokaler Politiker bemerkte deshalb dazu: [2]… sagt Ducks Gemeindedirektor Christopher Layton am Telefon: Es ist beim Klimawandel ganz typisch geworden, bei fehlenden (oder dem Gewünschten widersprechenden) Daten, Betroffene alternativ stattdessen Geschichten erzählen zu lassen,

wie es der Autor jüngst auch feststellen (und publizieren) konnte:
EIKE 10.05.2017: Die Volkshochschule Hannover und ihre Ausstellung: Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel

In Alaska wird bereits umgesiedelt

Zu den im Buch (nicht im Zeitungsartikel) erwähnten, vom Klimawandel bedrohten Inuit, deren Dörfer (angeblich) wegen des Klimawandels höher gelegt werden müssen ein vergleichbares Bild. Wieder gibt es dazu bereits (nicht zufällig) eine Publizierung:
EIKE 26.08.2016: [3] Ein Inuit-Inseldorf in Alaska beschloss aus Furcht vor dem Klimawandel aufs Festland zu ziehen

Wesentlicher Hintergrund ist, dass bei der Anfang des letzten Jahrhunderts erzwungenen Zwangsansiedlung der Inuit diese in völliger Unkenntnis von Siedlungsbau vorwiegend auf ihren Sommer-Jagdplätzen direkt auf flachem Küsten-Schwemmland und vorgelagerten Barriere-Inseln bauten. Entsprechend anfällig sind diese für jede Art von Meeres- und Strömungsveränderungen sowie Stürmen.

Bild 6 Kivalina (Alaska) eine Eingeborenensiedlung mitten in einem Fluss-Mündungsgebiet. Quelle: WUWT: Breaking News! Seventh First Climate Refugees Discovered!


Bild 7 Lage von Kivalina (Alaska). Bildtext: Overview of the entire island on which Kivalina is located, in the winter, with ice on the ocean. Note the sediment being discharged out the channel by Kivalina, and the areas of reduced ice outside both channels through the barrier islands. Quelle: WUWT: Breaking News! Seventh First Climate Refugees Discovered!
Aber auch dies hat mit einem Klimawandel nichts zu tun. Die meisten Tidenpegel um Alaska fallen nämlich entgegen dem allgemeinen Trend.

Bild 8 [3] Tidenpegelverlauf Station Adak(5), Anchorage (7) auf den gleichen Endwert normiert. Vom Autor anhand der PSML-Daten erstelle Grafik

Bild 9 Tidenpegel um Alaska. Pfiele kennzeichnen die Änderungsrichtung und Größe. Quelle: NOAA Tides Current

Und noch etwas muss man dabei wissen. Zum Beispiel am 27. März 1964 war es zum Großen Alaska-Erdbeben gekommen (Magnitude 9,2!). In Seward stieg der Meeresspiegel ruckartig um einen ganzen Meter. Das entspricht beim mittleren Tidenpegelanstieg von ca 2 mm / pa ca. 500 Jahre „vorweggenommener Klimawandel“! und erklärt viele „Betroffenheitsgeschichten“ von Einwohnern, welche sich daran erinnern, dass es „vor dem Klimawandel nie so schlimm war“. Ein Problem durch die „wohlwollende“ Natur, welches Japan und die Südseeatolle ebenfalls wirklich permanent haben und (im Gegensatz zu denen des sich ständig wandelnden Klimas) wirklich eklatant ist.

Alles Informationen, welche weder das Buch, noch der Artikel mitteilen. Denn es würde bestimmt bei zu vielen doch langsam zu Zweifel an den Medien- und „Klimawissenschafts-„ Darstellungen führen.

Bild 10 Pegelverlauf mit Erdbeben von 1964 in Alaska

Ebenfalls schon öfters wurde publiziert, dass die Arktis zwar wärmer wird als der globale Durchschnitt, aber gerade erst die Temperaturen von vor 100 Jahren (aber bei weitem nicht deren Extreme) erreicht hat, wie es auch offizielle Daten stichhaltig ausweisen.

Bild 11 Temperaturverlauf Arktis

 

In Amerika wagt es eine Behörde nach Fakten und nicht nach Klimaalarmismus zu handeln – ein ungeheuerlicher Vorgang

Eines können Klimaaktivisten überhaupt nicht leiden: Wenn man sie nicht beachtet. In Europa ist dieses Problem fast nicht vorhanden, aber in den USA scheint auch bei den Behörden – in vollkommenem Gegensatz zu Deutschland [4] [5]- teilweise noch ein Rest an Vernunft zu existieren, die vielleicht durch Trump sogar noch oder wieder verstärkt wird. Entsprechend harsch sind die Reaktionen. Und das Buch zeigt eine davon:

Buch ICEFALL: … Alaska, not normally a progressive pathfinder, already took steps to move the native village of Newtok to higher ground as part of a federal program to counter the effects of climate change, a process that did not unfold easily but which may become more commonplace. Oc course, there was also the contrasting approach taken by the unimaginative politicans and developers in North Carolina. There, state lawmakers earned the ridicule of scientists als well as comedy-show hosts for trying to beat climate change by voting it away. A state-sponsored scientific study concluded that North Carolina`s lovely coastal barrier island would be all but inundated by rising sea level by the end of the century –wiping out billions of dollars in property and the related tourist economy.
Rather than begin to face this future, the legilature yielded to frantic real estate and business lobbyists, who were supported by climate-change deniers. Lawmakers voted to recommission the study – meaning that devlopment could continue on its merry way, unimpeded by science, common sense, or even the destruction of recent stormj events
.

Grobe (google-gestütze) Übersetzung: …. Alaska, normalerweise kein progressiver Wegweiser, hat bereits Schritte unternommen, um das Inuitdorf Newtok als Teil eines föderalen Programms auf höheren Grund zu verlagern, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, ein Prozess, der sich nicht leicht entfaltete, aber der alltäglicher werden könnte.

Natürlich gab es auch den kontrastierenden Ansatz der einfallslosen Politiker und Immobilien-Entwickler in North Carolina. Dort haben die staatlichen Behörden den Spott der Wissenschaftler ebenso gut verdient wie die Comedy-Show-Veranstalter, bei dem Versuch, den Klimawandel zu schlagen, indem sie sie gegen ihn stimmten. Eine staatlich geförderte, wissenschaftliche Studie schloss mit dem Ergebnis, dass North Carolina `s schöne Küstenbarriere Inseln durch einen ansteigenden Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts überschwemmt sind, vernichtend Milliarden von Dollar an Immobilien-Eigentum und die damit verbundenen touristischen Wirtschaft.
Anstatt sich dieser Zukunft zu stellen, krochen die Behörden vor den rasenden Immobilien- und Geschäfts-Lobbyisten, die von Klimaschutz-Deniers unterstützt wurden. Die Gesetzgeber stimmten dafür, die Studie zu revidieren – annehmend, dass man so fröhlich wie bisher weitermachen könnte, ungehindert durch die Wissenschaft, den gesunden Menschenverstand oder sogar der Zerstörung durch kürzlich erfolgte Sturm-Ereignisse.

Auch über diesen im Buch geschilderten Fall der dem Klimawandel (Alarmismus) gegenüber tauben – man könnte auch sagen: vernünftigen – Behörden gibt es ausreichend Information.

Carolina, Vernunft oder Unvernunft?

Denn auf dem Blog kaltesonne wurde genau dieser, im Buch gelistete Vorgang ausführlich beschrieben.

Kaltesonne 12. Juli 2012: Senat von North Carolina erteilt Rahmstorfs beschleunigtem Meeresspiegel eine Absage
Ein Umdenken hat eingesetzt. Ganz allmählich dämmert der Politik, dass mit der alarmistischen Endzeitstimmung – wie sie von einigen IPCC-nahen Klimawissenschaftlern verbreitetet wird – möglicherweise etwas faul ist. Wieviel Realität steckt in den Prognosen und wie viel ideologische Überzeugung? Ein schönes Beispiel hierfür spielt sich gerade in North Carolina an der US-amerikanischen Atlantikküste ab.

Ausgangspunkt ist ein kontroverser Bericht, den eine Expertengruppe der Küstenkommission von North Carolina im Jahr 2010 erstellt hatte. Hierin wird vorgeschlagen, einen Meeresspiegelanstieg von einem Meter bis 2100 für Planungszwecke anzunehmen. Dies ist deutlich mehr als die aktuelle Anstiegsgeschwindigkeit erwarten ließe. Laut Pegelmessungen steigt der Meeresspiegel in North Carolina derzeit nur um etwa 2 mm pro Jahr an, und wenn man den Satellitendaten glaubt um 3 mm/Jahr. Dies würde bis 2100 lediglich einen Anstieg von 20-30 cm ergeben. Nun nehmen die Autoren des Berichts jedoch für die Zukunft eine signifikante Steigerung der Anstiegsgeschwindigkeit an. Begründet wird dies mit der laut IPCC zu erwartenden starken globalen Erwärmung, was sich durch Wasserausdehnung und Eisschmelze in gesteigerte Meeresspiegelanstiegsraten übersetzen würde. Im Bericht wird hierzu eine Arbeit von Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zitiert. Auch wird Bezug genommen auf die Doktorarbeit des Amerikaners Andrew Kemp, der geologische Studien in den Salzmarschen von North Carolina durchführte und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs nachweisen konnte. Die Beschleunigung war dabei durchaus zu erwarten, da dies den Übergang von der Kleinen Eiszeit zur Modernen Wärmeperiode darstellt. Eine weitere Beschleunigung während der letzten 30 Jahre konnte hingegen nicht festgestellt werden …

Die Kritik der Fachkollegen folgte umgehend via Spiegel Online:
[Das Hauptproblem der neuen Untersuchung besteht darin], dass sie letztlich nur auf den Funden von der Küste North Carolinas beruht – was für eine Aussage der globalen Entwicklung zu wenig sein könnte. “Diese Studie eignet sich deshalb überhaupt nicht für Vorhersagen”, meint Jens Schröter vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. […] Zwar haben Rahmstorf und seine Kollegen auch Daten aus anderen Weltgegenden in ihre Studie einbezogen – doch die weichen teils erheblich von den Werten aus Nordamerika ab. “Nur die Daten aus North Carolina passen einigermaßen zur rekonstruierten Meeresspiegelentwicklung”, sagt Schröter. Er kritisiert, dass die PIK-Forscher versucht haben, mit ihren Daten ein bereits bestehendes Modell zu bestätigen. “Hätte man versucht, allein auf Basis der Daten eine Kurve zu entwickeln, wäre das wohl schwierig geworden.” Auch Michal Kucera von der Universität Tübingen hält die Frage, wie repräsentativ die Daten aus Nordamerika sind, für die “Achillesferse” der Studie. Wenigstens aber sei das Gebiet “eines der besten” für eine solche Untersuchung. Anderswo sei die Lage noch schwieriger.

Möglicherweise war also die Meeresspiegelanstiegsrate von North Carolina im 20. Jahrhundert doch nicht so beispielslos wie von Rahmstorf und seinen Kollegen angenommen. Und auch die Idee einer stetigen Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in den kommenden Jahrzehnten wird nicht von allen Kollegen uneingeschränkt geteilt. Spiegel Online dazu:
Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) bezeichnet den Beobachtungszeitraum von rund 2000 Jahren zwar als “eine Stärke der Studie”. Doch seien die langfristigen natürlichen Schwankungen des Meeresspiegels noch kaum verstanden: “Was in Zeiträumen von 300 bis 400 Jahren passiert, ist höchst umstritten.” […] Was aber die Prognosen über die künftige Entwicklung betrifft, hegt er ähnliche Zweifel wie Schröter: Wie viel Eis in der Arktis und der Antarktis in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wirklich verloren gehe, wisse heute niemand genau. “Das”, meint Latif, “muss man ehrlich sagen.”

Unter sorgfältiger Abwägung aller verfügbaren Informationen entschied der Senat von North Carolina im Juni 2012 mit 35 zu 12 Stimmen, dass bei Küstenschutzplanungen zukünftig mit der historisch gut dokumentierten Meeresspiegelanstiegsrate kalkuliert werden muss. Eine Beschleunigung wie sie von der Rahmstorf-Gruppe für die Zukunft postuliert wird, soll nicht eingerechnet werden. (Siehe Berichte auf junkscience, Climatewire, WUWT, John Droz Jr.). NACHTRAG: Das Gesetz wurde Anfang Juli 2012 auch vom Repräsentantenhaus von North Carolina abgesegnet. Nun muss nur noch der Governeur zustimmen.
Die republikanische Politikerin Pat McElraft hatte sich für die beschlossene Regelung eingesetzt und erklärte, dass sie eine zukünftige starke Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs als unrealistisch ansieht und dies lediglich Vermutungen darstellen …
Prof. Robert Dean von der University of Florida in Gainesville sieht bei einigen Ozeanographen einen ideologische Interessenskonflikt, bei dem es auch um die Sicherung von Forschungsfördergeldern geht, die vor allem bei alarmistischen Resultaten üppig sprudeln.

kaltesonne 27. Juli 2015: Neue Studie der Durham University verweist Rahmstorfs Sintflutszenarien für North Carolina in das Reich der Fabeln
Vor einigen Jahren reiste der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf durch die Salzwiesen North Carolinas an der Ostküste der USA. Gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten wollte er dort das Geheimnis des Meeresspiegels ein und für allemal klären. Und er fand Ungeheuerliches: Aus den Kalkschalen von Einzellern las die Rahmstorf-Gruppe heraus, dass der weltweite Meeresspiegel heute schneller als je zuvor in den letzten zweitausend Jahren ansteigt. Ein großer Tag für die Unterstützer der Klimakatastrophe. Kurz darauf herrschte aber Katerstimmung. Fachkollegen konnten Rahmstorfs Behauptung nicht nachvollziehen. North Carolina eignet sich nämlich gar nicht als Stellvertreter für die weltweite Meeresspiegelentwicklung. Der Meeresspiegel großer Teile der US-Ostküste ist global nicht repräsentativ. Die Anstiegsrate in anderen Teilen der Erde ist viel geringer.

Auch die politische Führung North Carolinas reagierte prompt und entschied, dass die von Rahmstorf vermutete enorme Steigerung des Meeresspiegels selbst für North Carolina nicht plausibel ist und daher in Planungen nicht zu berücksichtigen sei (siehe unseren Blogartikel „Senat von North Carolina erteilt Rahmstorfs beschleunigtem Meeresspiegel eine Absage“). Bereits in den Vorjahren hatte es in Fachkreisen Kritik an den überzogenen Prognosen des Potsdamers gegeben, so zum Beispiel anlässlich einer Analyse einer Arbeit von Vermeer und Rahmstorf aus dem Jahr 2009 auf Climate Sanity.

Die Rahmstorf-Truppe stellte auf stur. Sie blieben bei ihrer fragwürdigen Darstellung und hoffte offenbar, das eine oder andere Paper bei IPCC-freundlichen Journalen unterzubringen. Im Juli 2012 schickten Rahmstorf und Kollegen ein weiteres Manuskript zu den Salzwiesen in North Carolina auf die Reise durch die wissenschaftliche Begutachtung. Das Paper ging jedoch im Kugelhagel der Gutachterkritik schnell unter und schaffte es nicht durch das Reviewsystem (siehe unseren Beitrag „Fachzeitschrift ‘Climate of the Past’ lehnt Meeresspiegel-Manuskript von Rahmstorf-Gruppe ab: Gutachter finden fundamentale Fehler in der Methodik“).

Wie steht es nun wirklich um den Meeresspiegel in North Carolina? Ein Forscherteam um Matthew Brain von der britischen Durham University begab sich erneut in die Salzwiesen, um das Meeresspiegelrätsel zu lösen. Nun liegen die Ergebnisse vor, die im Januar 2015 im Fachblatt Quaternary Research publiziert wurden. Das Resultat des Brain-Teams unterscheidet sich dabei grundlegend von Rahmstorfs Vorstellungen: Laut den neuen Daten stieg der Meeresspiegel in North Carolina seit Ende der Kleinen Eiszeit 1845 um unspektakuläre 1,7 mm pro Jahr an. Dieser Anstieg vollzog sich ab 1900 relativ konstant, ohne Anzeichen für eine weitere Beschleunigung nach der initialen Anlaufphase …

Diese Darstellung klingt doch etwas anders als die im Buch und Zeitungsartikel vermittelte. Kommentar dazu erspart sich der Autor, mögen viele im Blog erscheinen.

Quellen

[1] Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten vom 8. Mai 2017, Artikel: Sein Kampf begann in einer Gletscherspalte

[2] EIKE 01.11.2016: Aus dem Lehrbuch zur Erzeugung von Klimaalarm Teil 2: So viel Meerespegel und Stürme hat es vor dem Klimawandel nie gegeben

[3] EIKE 26.08.2016: Ein Inuit-Inseldorf in Alaska beschloss aus Furcht vor dem Klimawandel aufs Festland zu ziehen – sofern es andere bezahlen

[4] EIKE 25.04.2017: Wo Klimaschutzprogramme bestimmen, spielen Sinn und Geld überhaupt keine Rolle mehr

[5] EIKE 14.05.2017: Land unter im Norden ab 2050 – oder: Pünktlich zur Tagung des UN-Klimasekretariats in Bonn steigt der (simulierte) Meeresspiegel verstärkt