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Öko-Angst

Die verheerenden Auswirkungen der Erzeugung von Öko-Angst bei Kindern: Climate.Etc als Antidot: Vor ein paar Tagen erhielt ich folgenden Brief via E-Mail:

An die geschätzte Dr. Judith Curry

Sie kennen mich nicht, aber ich bin ein häufiger Leser Ihrer Artikel und finde sie sowohl faszinierend als auch Augen öffnend. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt erwünscht ist, Ihnen einige Worte der Ermutigung anzubieten, aber zuerst möchte ich im Detail erklären, warum ich mich entschlossen habe, Sie per E-Mail mit dieser eher seltsamen Methode zu kontaktieren, eine Nachricht anzubieten. Es ist, weil Sie meine Meinung über die globale Erwärmung und den Klimawandel völlig verändert haben. Seien Sie versichert, dass ich nicht der Einzige bin, der beginnt, die Dinge in einem anderen, wissenschaftlicheren Licht zu sehen.

Ich bin in der „Ära“ der 90er Jahre aufgewachsen: „Saurer Regen wird uns alle umbringen! ‚Alle Bäume werden gefällt werden!‘ ‚Die Menschen schaden der Umwelt mehr als sie ihr nützen!“ Jede Art von beängstigender Vorhersage, die Sie sich vorstellen können und die Sie sofort benennen können, war ich ausgesetzt, und das in einem Alter, in dem ich die Bedeutung von ‚hinterfrage, was du hörst‘ noch nicht ganz verstanden hatte. Ich glaubte voll und ganz – buchstäblich bis zu diesem Jahr – dass die Erde in Flammen untergehen würde, dass die Ozeane mit Öl bedeckt sein würden, dass die Regenwälder alle verschwinden würden und dass die Erde jedem Kreis der Hölle in Dantes Inferno sehr ähneln würde. Es war auch nicht gerade hilfreich, dass ich bei einer Tante und einem Onkel aufgewachsen bin, die Zeugen Jehovas waren und die mir immer wieder sagten, dass die Welt untergehen würde! Wenn man dann noch die häufigen Nachrichtenberichte hinzufügt (ich war nicht in der Lage, sie zu ignorieren – meine verstorbene Mutter schmetterte sie durch das Haus), hat man einen ziemlich großen Klumpen Angst. Nein, im Ernst, während meiner Mittelschulzeit wurde bei mir GAD zusammen mit Depressionen diagnostiziert.

Ich zucke jetzt zusammen, wenn ich all die jüngeren Leute sehe (ich bin Anfang dreißig), die genau so handeln wie ich – mit der Mentalität, dass Menschen eine Plage sind und dass sie ALLES Gute ruinieren. Das war der erste Stich, der mir sagte, dass etwas nicht stimmt. Wir leben in dem am wenigsten verschmutzten Land von allen, unsere Luftqualität hat sich drastisch verbessert, die Wälder sind größtenteils intakt, es gibt MEHR Grün, und bedrohte Arten feiern ein Comeback, das ich mir in meinen jungen Jahren nie hätte vorstellen können. Warum werden wir dann ständig mit „der Mensch ist die Krankheit“-Botschaften bombardiert? Das ständige Sirenengeheul von „TUN SIE ETWAS!“ hat mich so fertig gemacht, dass ich nach einer Art Beruhigung gesucht habe – nicht die beste Art, mit einem Problem umzugehen, aber es war meine Methode – und ich bin auf Ihre Seite gestoßen. Meine „Seite“ hat sich oft über Wissenschaftler lustig gemacht, die entweder versuchen, die bildlichen Flammen, die durch ihre Panik entstanden sind, zu löschen oder besser noch, die Ausbreitung der Feuer zu verhindern. Warum sollte jemand nicht hören wollen: „Gute Nachrichten! Der Planet ist NICHT dem Untergang geweiht!“?

Ich habe so viel über diese „Klimaleugner“ gehört und fühlte mich beklommen, als ich auf Ihre Seite kam, als ob ich tatsächlich die verbotene Frucht aus der Ferne betrachten würde und dachte, dass ich jeden Moment von einem Racheengel für meinen Ungehorsam niedergestreckt werden würde. (Nochmals, ich bin in einem einigermaßen christlichen Haushalt aufgewachsen, das hat die Sache nicht gerade erleichtert…) Nichts dergleichen ist passiert. Ich spottete zuerst und dachte: „Diese Person liegt völlig falsch. Das Klima ist schlecht, Menschen werden sterben, irgendwo auf dem Ozean gibt es Überschwemmungen –“ Doch dann erinnerte ich mich daran, dass ich einmal über zwanzig Jahre meines Lebens in der Nähe einer Stadt am Meer gelebt habe. Nichts dergleichen geschah auch nur ansatzweise! In der Tat ist der Meeresspiegel in der Nähe meiner alten Heimatstadt nicht viel gestiegen. Wir hatten in zwei Jahrzehnten nur eine Handvoll Hurrikane.

Wenn die Klima-„Leugner“ so geistesgestört wären und so sehr darauf aus wären, dem „Großkapital“ zu helfen, warum sind ihre Seiten dann ausschließlich von Spenden abhängig, und warum sind ihre Argumente so klar und deutlich? Sie klingen überhaupt nicht geistesgestört, da Sie Wissenschaftler sind (jemand, der aktiv die WISSENSCHAFTLICHE METHODE ZUM BEOBACHTEN BENUTZT! Ja, ich weiß, so viele Hütchen, aber ich wünschte, es gäbe Personen im Hintergrund, die das hören können!), also warum ist es das Ziel, die Leute zu erniedrigen, die aktiv die Auswirkungen des Klimas und das Klima selbst studieren? Das machte keinen Sinn. Dann ging ich zu „Watt’s Up With That?“, „Not A Lot of People Know That“, „CFACT“, „Farm Babe“, die Liste geht weiter und weiter, und ich wollte meine eigenen Ansichten hinterfragen (als ob es meine eigenen Ansichten wären… das waren sie nicht, es waren Eindrücke, die mir im zarten Alter von zehn Jahren eingetrichtert wurden…) und ich fand eine Fülle von Punkten, die fundierter und weniger theatralisch waren als, sagen wir, das Geschrei, die Welt stehe in Flammen. Wie traurig ist es für die eigentliche Wissenschaft, dass ihre wahren Praktiker zugunsten von Junk-Science in die Ecke gedrängt werden. („Weil es feststeht und weil wir es sagen, deswegen ist es so!“)

Inzwischen sind die tatsächlichen gestörten „Wissenschaftler“ Leute wie Bill Nye (es tut mir weh, das zu schreiben, weil ich ihn als Kind eigentlich sehr mochte – seine Show war ziemlich unterhaltsam und informativ), die darauf bestehen, dass die Menschen sterben müssen, damit der Planet überlebt. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich es viel lieber vermeiden würde, mit ihnen zu reden, als mit jemandem, der sagt: „Fossile Brennstoffe, die von Menschen verbrannt werden, verändern den Planeten nicht und hier ist der Grund dafür.“ Wenigstens will der ‚Leugner‘ mich nicht tot sehen, nur weil ich atme.

Bitte, bitte, BITTE… machen Sie weiter mit dem, was Sie tun, und ich hoffe, dass es Ihnen und Ihren Kollegen gelingt, noch viele Köpfe zu ändern, bevor dieser Wahnsinn zum Tragen kommt!  Sie wissen das nicht, aber Sie bringen den Menschen Hoffnung statt Verzweiflung, Sie und Michael Schellenberger, Roger Pielke Jr., Paul Homewood und viele andere, von denen ich sicher bin, dass ich sie aufgrund fehlerhafter Erinnerung ausgelassen habe (oder mangelnder Recherche, wenn Sie mich auf viele andere hinweisen könnten, die ich vielleicht übersehen habe, lassen Sie es mich bitte wissen, wenn Sie so geneigt sind.

Kommentar von Judith Curry dazu

Die Strategie, „den Kindern Angst einzujagen“, ist absolut verwerflich. Ich wuchs in den späten 1950er-1960er Jahren auf. Die Kinder-Angst-Taktik dieser Zeit waren die Russen – sie waren bereit, die USA zu übernehmen, wir würden bombardiert werden (erinnern Sie sich an die Luftschutzbunker dieser Ära?), wir würden unsere Freiheiten verlieren, Ihre Nachbarn könnten russische Spione sein (hat jemand die TV-Show The Americans gesehen? Sie ist großartig). Diese Angst wurde mir von einer katholischen Nonne vermittelt, die auf dem Schulhof noch verstärkt wurde. Im reifen Alter von 8 Jahren endete ich mit einem Magengeschwür, weil ich mir Sorgen machte. Mein Arzt sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen, das sei alles nur dumme Politik, und ich solle einfach meine Kindheit genießen. Ich sagte ‚Ok‘ und war mit all dem so gut wie fertig. Aber die expliziten, von der Regierung sanktionierten und akademischen Bemühungen in der ‚cli-sci Kommunikation‘ (Klima-‚Krise‘, ‚Notfall‘, ‚Aussterben‘), um Kinder über den Klimawandel für politische Zwecke zu erschrecken, ist absolut verwerflich.

Solche Panikmache wird nach hinten losgehen, wenn die Kinder aufwachsen und sehen, dass die beängstigenden Prophezeiungen unerfüllt bleiben. Wir züchten Generationen von Menschen heran, die lernen, Wissenschaftlern zu misstrauen. Den Kindern wird mit gruseligen Klimageschichten mehr Schaden zugefügt als mit allen Folgen des Klimawandels in ihrem Leben.

In der Zwischenzeit fungieren Climate Etc. und andere Blogs als wichtiges Gegenmittel gegen solche ungerechtfertigte, verwerfliche und schädliche Rhetorik.

Link: https://judithcurry.com/2021/05/06/eco-anxiety/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




US-Klimasite für Kinder fällt durch

Der Artikel begann mit dem Versuch, den Leser davon zu überzeugen, dass das Hinzufügen von Kohlendioxid zum Wasser dieses immer versauert. Während dies für Süßwasser zutreffend ist – Süßwasser kann leicht versauern mit einem pH-Wert unter 7 infolge des gelösten Kohlendioxids – ist dies für Meerwasser definitiv falsch. Meerwasser enthält hohe Salzkonzentrationen. Und während die meisten Leute glauben, dass das Salz im Meerwasser Tafelsalz ist (Natriumchlorid) enthält es aber auch hohe Konzentrationen von Salzen wie Karbonaten und Bikarbonaten. Dies sind Säure bindende Substanzen, welche das Meerwasser alkalisch machen (basisch: pH über 7) und nicht sauer. Der Säurebinder Alka-Seltzer ist im Wesentlichen Natrium-Bikarbonat.

Wenn sich CO2 in Meerwasser löst, bildet sich Kohlensäure, chemisch als eine schwache Säure klassifiziert. Allerdings sind Karbonate und Bikarbonate Salze dieser schwachen Säure, und wenn eine schwache Säure mit einem dieser Salze zusammenkommt, bildet sich etwas, das als Puffer-System bekannt ist. Puffersysteme halten den pH (welcher festlegt, ob etwas sauer oder alkalisch ist) konstant. Unsere Ozeane sind gigantische Puffersysteme, bis zu einem pH-Wert von etwa 8,2. Der tatsächliche pH-Wert eines jeden Puffersystems hängt ab vom Verhältnis der Konzentrationen schwacher Säuren oder schwacher Basen zu ihren Salzen.

Komischerweise ist das CO2-Bikarbonat-Puffersystem genau das gleiche Puffersystem, welches den pH des menschlichen Blutes auf einem konstanten Wert von 7,4 hält. Unser Blut ist etwas weniger alkalisch (und liegt nahe an einem neutralen pH-Wert von 7) als Meerwasser, weil die Konzentration gelösten CO2 im Blut etwa 130 mal größer ist als im Meerwasser. Um Meerwasser tatsächlich mit CO2 zu versauern (d. h. dessen pH-Wert unter 7 zu drücken), müsste das CO2-Niveau in der Atmosphäre auf etwa 70.000 ppmv zunehmen, verglichen mit den 400 ppmv von heute.

Ich möchte allen Pingeligen darauf hinweisen, dass diese Zahlen Näherungswerte sind, weil der pH abhängig ist von der Temperatur und anderen Lösungseigenschaften. Zum Beispiel liegt die Temperatur des Blutes bei etwa 37°C; die von Meerwasser dagegen schwankt zwischen etwa 2°C nahe den Polen und etwa 30°C am Äquator. Die Trennung zwischen saurem und alkalischem Wasser (neutral) liegt bei nur 25°C.

Außerdem gilt im Gegensatz zum allgemeinen Glauben, dass falls eine Lösung weniger alkalisch ist, sie deswegen noch lange nicht saurer ist. Es ist nicht so wie bei „heiß oder kalt“, was immer relativ zur Umgebung gilt. Laut Definition kann eine Lösung nicht gleichzeitig sauer und alkalisch sein. Bei 25°C ist eine Lösung sauer, falls der pH-Wert unter 7 liegt, und alkalisch, falls er über 7 liegt. Eine Lösung nahezulegen, die mit einem pH von 8,1 saurer ist als eine mit einem pH von 8,4 ist eine komplette Fehlinterpretation des Konzeptes von sauer und basisch.

James Barrante of Cheshire is a retired college professor of physical chemistry.

Link: http://icecap.us/index.php/go/icing-the-hype vom 5. April 2017

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Unabhängig vom fachlichen Inhalt des beschriebenen Tatbestandes, derfür sich vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen auch ziemlich interessant ist: Die Indoktrination von Kindern scheint umfassend und vollständig zu sein. Und inzwischen schlägt das auch auf die hiesige Grundschule durch, an der ich bei der Betreuung der SchülerInnen ehrenamtlich arbeite. – C. F.