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Energieerzeugung der besseren Art – Die Kernkraft aufrichtig betrachtet

Weltweit sind derzeit 450 Kernreaktoren in Betrieb und es werden immer mehr. Insbesondere die sogenannte ›Generation IV‹ wird künftig vermehrt in Betrieb gehen, da dieser Kraftwerkstyp inhärent sicher ist, zudem den Brennstoffkreislauf schließt. Die Hauptargumente gegen Kernenergie – Unfallgefahr und Atommüll – sind bei diesem Konzept nicht mehr anwendbar.

Anders als Windräder und Photovoltaikanlagen besitzen Kernreaktoren eine hohe Effizienz, was automatisch mit optimaler Schonung der Umwelt einhergeht. Die Autoren führen sehr bildreiche Vergleiche an, die aufzeigen, welche fatale Rolle „Erneuerbare“ in der Energieerzeugung spielen und warum diese immense Schäden in der Natur verursachen. Sie weisen zudem darauf hin, dass die höchsten Umweltschäden nicht die hochentwickelten Nationen verursachen, sondern die Länder der Dritten Welt, die noch nicht in der Lage sind, Methoden höchster Energiedichte einzusetzen.

Sehr erhellend auch die Erläuterungen zur Energiedichte eines Stoffs. Hier wird schlagartig klar, dass Kernbrennstoff in einer ganz anderen Liga spielt, als etwa Steinkohle oder gar Lithium-Ionen-Akkus. Mit dem sogenannten Erntefaktor führen die Autoren plastisch vor Augen, dass weder Sonnenenergie noch Biomasse oder Windenergie die Wirtschaftlichkeitsschwelle übersteigen.

Im Buch sind auch Ungeheuerlichkeiten zu lesen, die sich die Politik hat einfallen lassen, um die „Energiewende“ in gutem Licht darstellen zu können. So kann etwa gegen eine geringe Gebühr der Kohlestrom ergrünen, indem er in Wasserstrom getauscht wird. Alles was dazu nötig ist, sind RECS-Zertifikate. Noch nicht einmal eine physische Verbindung zwischen den Stromleitungen muss existieren, da es sich lediglich um eine reine Umetikettierung handelt. So erklärt es sich, dass fast alle deutschen Stromversorger „100 Prozent Ökostrom“ anbieten können. Eine Mogelpackung, auf die sehr viele Bürger hereinfallen.

Im ungemein informativen Buch der beiden Autoren ist auch zu lesen, dass es vor 1,5 Milliarden Jahren im afrikanischen Gabun ein zufälliges Zusammentreffen von Uranvorkommen und Wasser gab. Das Ergebnis waren „Natur-Kernreaktoren“, die rund 500.000 Jahre lang mit geringer Leistung liefen. Verdampfte das Wasser, kam der Prozess zum Stillstand, da der Moderator nun fehlte.

Sehr wichtig auch die im Buch gemachte Feststellung, dass Radioaktivität „nicht ansteckend“ ist. Dies bedeutet, dass ein bestrahlter Gegenstand oder Organismus nicht selbst radioaktiv wird. Auch dies wird von interessierter Seite immer wieder behauptet, im Buch jedoch klargestellt, dass dem nicht so ist. Aufhorchen lässt zudem der Buchabschnitt, in dem erläutert wird, dass die natürliche radioaktive Strahlung in vielen Regionen der Erde weit stärker ist, als die der „radioaktiv verseuchten“ Gebiete in Tschernobyl und Fukushima.

Die Autoren heben zudem hervor, dass es hochradioaktiven Abfall über Millionen von Jahren nicht gibt, da radioaktive Elemente eine Halbwertzeit besitzen, sich daher von selbst auflösen. Mit der Aufgabe der Kernkraft gibt Deutschland eine Schlüsseltechnik aus der Hand, die weiterhin hohen Wohlstand generieren würde. Zwar nennen Kernkraftgegner gerne einen Zeitraum von 100 Jahren, wonach der Vorrat an Uran erschöpft wäre, doch sind dies bewusst irreführende Zahlen, da moderne Kernkraftwerke in der Lage sind, den Brennstoff besser zu nutzen. Die Autoren gehen hier von einem Zeitraum von wenigstens 20.000 Jahren aus. Wird das Uran gar aus dem Meerwasser extrahiert, so könnte Brennstoff für hunderte Millionen Jahre gewonnen werden.

Wie fatal sich der Ausstieg aus der Kernenergie darstellt, zeigt auch das Potenzial, Kraftstoffe synthetisch herzustellen. Beispielsweise sollte der Thorium-Hochtemperatur-Reaktor ›THTR-300‹ bei hohen Temperaturen von rund 1.000 Grad Celsius arbeiten und auf diese Weise günstig synthetische Kraftstoffe produzieren.

Mit dem Flüssigsalzreaktor sowie dem Dual-Fluid-Reaktor stellen die beiden Autoren höchst interessante Kernkraftwerkskonzepte vor. Sie erläutern, dass ein flüssiger Brennstoff den großen Vorteil hat, dass dieser während des Betriebs des Reaktors aufbereitet werden kann. Dadurch kann man den Reaktor besser steuern, zudem Spaltprodukte vom Reaktorkern fernhalten. Eine Kernschmelze wird bei diesem Konzept selbst bei hoher Leistungsdichte ausgeschlossen.

Höchst bemerkenswert ist, dass der Dual-Fluid-Reaktor Erntefaktoren von bis zu 5.000 erreichen kann – das 50-fache heutiger Kernreaktoren. Ganz zu schweigen von den Erntefaktoren von Windrädern und Photovoltaikanlagen, die lediglich auf einen Wert von 3,9 beziehungsweise 1,6 kommen. Sogar heutiger „Atommüll“ kann mit diesem Reaktortyp problemlos genutzt werden, sodass die Argumente der Kernkraftgegner hinsichtlich der langen Lagerdauer von Atommüll ins Leere laufen.

Die Autoren gewähren im Buch auch einen Einblick in die Forschungsanstrengungen großer Industrienationen in Sachen Kernkraft. Insbesondere China hat hier nach dem Ausstieg Deutschlands aus dem Kraftwerkmodell THTR-300 einen wichtigen Trumpf erhalten, künftig das eigene Volk mit dringend benötigter Energie zu versorgen. Nicht nur Fertigungsmaschinen, auch die kompletten Baupläne wanderten 1988 an die Tsinghua Universität.

Das Buch ›Kernenergie‹ von Götz Ruprecht und Horst-Joachim Lüdecke ist ein wirklich leicht lesbares, extrem informatives Werk, das in die Hände vor allem der jungen Generation gehört, denn die jungen Menschen sind es, die schlussendlich die negativen Konsequenzen einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Energiewende ausbaden müssen.

Der Beitrag erchien zuerst in „Die Welt der Fertigung“ hier

 




Der Terawatt-Heraus­forderung begegnen

Es ist kein von „unserem Schöpfer gestiftetes“ und auch nicht eines aus einer Verfassung oder einer UN-Charta hervorgehendes Menschenrecht. Wir haben keinen Anspruch darauf, es geschenkt zu bekommen. Aber es ist definitiv ein fundamentales Recht, Zugang zu dieser alles antreibenden Energiequelle zu haben; ein Recht für alle Menschen, um ihre Lebensumstände zu verbessern; und es darf niemandem der Zugang zu ausreichender, zuverlässiger und bezahlbarer Elektrizität verwehrt werden – nur aufgrund einer verlogenen Behauptung, dass der Stromverbrauch auf irgendeine Art und Weise Klima und Umwelt schädigen würde.

Man versuche, sich einmal vorzustellen, wie unsere Wohnungen, Schulen, die Gesundheitsvorsorge, das Geschäftsleben, die Gemeinde oder die Welt – unser Leben! – ohne diese großartige Energiequelle aussehen würde. Dann würde man Bryce aus vollem Herzen zustimmen.

In Kapitel 16 spricht Bryce von der „Terawatt-Herausforderung“ [the Terawatt Challenge]. Dieser Terminus wurde von Nobelpreisträger Richard Smalley geprägt, welcher postulierte, dass falls man allen Völkern der Welt ausreichend Strom zur Verfügung stellen würde, man großenteils die massiven Probleme wie Armut, verschmutzte Umwelt, verseuchtes Wasser und Nahrungsmittel-Verknappung eliminieren könnte. Bryce erklärt feierlich, dass unsere Welt von diesem Ziel immer noch weit entfernt ist. Aber wir können es erreichen.

Bryce erläutert die Historie der Nutzbarmachung von Strom, von Benjamin Franklin über Tesla, Edison und Westinghouse – bis hin zu dem weitaus weniger bekannten, aber genauso bedeutenden Pionier Frank Julian Sprague, der Motoren für elektrische Aufzüge (beim Bau von Wolkenkratzern unerlässlich) sowie die erste elektrische Eisenbahn der Nation entwickelte. Er illustriert, wie Franklin D. Roosevelt (FDR) bezahlbaren Strom ins ländliche Amerika brachte und den Bau massiver Staudämme überwachte, welche billigen Strom in jeden Winkel der USA brachten. Es war FDR, der im Jahre 1932 erklärte, dass „Strom nicht länger ein Luxus, sondern eine definitive Notwendigkeit“ ist.

Bryce konfrontiert uns dann mit der entsetzlichen Realität, dass etwa 3,3 Milliarden Menschen (45% der Menschheit!) heutzutage in Gebieten leben, wo der jährliche Pro-Kopf-Stromverbrauch weniger als 1000 kWh pro Jahr beträgt – das ist etwa die Menge, die sein heimischer Kühlschrank verbraucht. Diese Menschen überleben gerade noch so mit herausgezogenem Stecker.

Weitere 2,7 Milliarden Menschen (37%) hangeln sich durch ihr Leben in Low-Watt-Ländern. Nur 19% aller Menschen auf dem Planeten Erde leben in „High-Watt“-Ländern (Verbrauch über 4000 kWh pro Jahr) – die unterste Grenze, sagt Dr. Alan Pasternak, bei deren Unterschreiten Länder ihren Human Development Index nicht verbessern können.

Ein Haupthindernis ausreichender Stromversorgung für die Unplugged – und sogar die Low-Watt – Nationen ist also das Fehlen gesellschaftlicher Integrität, Kapitalanlagen und bezahlbare Energie. Und doch , um sicherzustellen, dass die gesamte Menschheit ihr volles Potential ausschöpfen kann – um Frauen aus endloser Schinderei zu erlösen und um es ihnen zu ermöglichen, ihre natürlichen Talente und ihr Können zu entwickeln – ist es erforderlich, dass das Menschenrecht für Strom anerkannt und realisiert wird.

Wie können wir dieses hochgesteckte, aber notwendige Ziel erreichen? Eine wesentliche Komponente gesellschaftlicher Integrität ist, dass Regierungen ihre gesetzgeberischen Kompetenzen nutzen. Die freiesten und wohlhabendsten Länder sind jene, deren Parteien an politischer und ökonomischer Macht teilhaben. In den ärmsten Ländern formen die Eliten die Gesellschaft zu ihrem eigenen Vorteil um auf Kosten der großen Masse ihrer Bevölkerung. Kapital – und Energie – sind viel leichter in einer freien Gesellschaft zu haben.

Um die Größe der Lücke zwischen Low-Watt- und High-Watt-Nationen zu illustrieren, zeichnet Bryce den kometenhaften Aufstieg der Gigantischen Fünf nach – Alphabet (Google), Amazon, Apple, Facebook und Microsoft – von denen jeder Einzelne mehr Strom in jedem Jahr verbraucht als viele Länder insgesamt verbrauchen. Finanzdienstleister, von Visa zu Bitcoin, haben ebenfalls gigantischen Strom-Hunger, ebenso wie die Marihuana-Industrie.

Diese Riesen wissen alle aus Erfahrung um die Kosten, die ihnen durch Stromausfälle entstehen – und ihren Kunden. Sowohl das Wetter als auch Sabotage gefährden das Stromnetz, aber die noch größere Bedrohung desselben ist die Dummheit jener, die glauben, dass Wind und Solar allein ausreichend Strom für eine High-Tech-Gesellschaft erzeugen können, geschweige denn für die Milliarden der Welt.

Bryce erläutert, wie vier Faktoren – Kosten, Speicherung, Größenordnung und Landverbrauch – die Erneuerbaren daran hindern, unsere Energieversorgung zu übernehmen. Strompreise in Ländern wie Deutschland schießen nach oben. Dort war man nach Fukushima in Panik geraten und hatte sich dran gemacht, alle Kernkraftwerke herunterzufahren. Ein Drittel der deutschen Industrie, darunter der Automobilsektor, sehen die steigenden Stromkosten als Bedrohung für ihre Existenz, schreibt Bryce.

Steigende Stromkosten folgten auch der Inkraftsetzung des Green Energy Act in Ontario, was wiederum zur politischen Schlappe der Liberal Party führte sowie zur Annullierung von 758 Verträgen bzgl. erneuerbarer Energie. Sogar in Kalifornien haben Menschenrechts-Aktivisten ein Gerichtsverfahren angestrengt und den Staat verklagt, weil die Klimapolitik des Staates Minderheiten und Verbraucher mit niedrigem Einkommen diskriminiert. Diese Klage befindet sich derzeit auf dem Weg durch die Instanzen.

Bryces Argumentation belegt, dass die Eliten, welche erneuerbare Energie durchpeitschen – genau wie Despoten in unterentwickelten Low-Watt-Ländern – die Armen und die Mittelklasse ignorieren und ländliche Gebiete behandeln, als ob diese unbewohnt oder einfach nur irrelevant sind – mit ihrer Verfolgung unerreichbarer Ziele, welche die Steuerzahler schwer belasten und zugleich die Zuverlässigkeit der Stromversorgung bedrohen.

Sollte beispielsweise Kalifornien der Vorschrift nach 80% Erneuerbare erreichen, wird dies einer massiven Ausweitung kostspieliger Energie-Speicherung bedürfen wegen der jahreszeitlichen Variabilität der Wind- und Solarstrom-Erzeugung. Das heutige Wachstum grüner Energie kann nicht einmal mit der jährlichen Zunahme der globale Strom-Nachfrage mithalten und schon gar nicht die gesamte konventionelle Energie ersetzen. Aber der letzte Nagel im Sarg der Erneuerbaren ist der Landverbrauch.

Bryce verweist auf zahlreiche Studien, welche zeigen, dass ein Gesamt-Windnetz bedeuten würde, dass Windparks ein Zehntel der gesamten Landfläche der Nation [= der USA] überziehen würden. Frustriert durch die Gleichgültigkeit urbaner Eliten gegenüber den Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in ländlichen Gebieten und auf Habitate aller Art, bekämpfen ländliche Staaten Windparks mit verstärkter Kraft. Gigantische Solarpaneel-Felder stellen einen auch vor die Wahl zwischen verschwindenden Ökosystemen und „sauberer“ Energie, die tatsächlich hohe Verschmutzung mit sich bringt. Der Abbau von Metallen und Mineralien zur Herstellung dieser Erneuerbaren-Systeme wäre ebenfalls monumental.

Trotz der Opposition der Umwelt-Fundamentalisten wenden sich Entwicklungsländer rapide der Kernkraft zu als Treibstoff der Zukunft. Aber, wie Bryce anmerkt, es bedarf nationaler Verpflichtungen nach Art des New Deal, um sowohl über die politische Stabilität als auch finanzielle Rücklagen zu verfügen, um große Kernkraftwerke zu errichten und ökonomisch zu betreiben. High-Watt-Länder haben sich selbst exorbitante Kosten für Genehmigungen und Vorschriften auferlegt, was die Aussichten für Kernkraft erheblich limitiert.

Dank Fracking ist Erdgas üppig verfügbar und billig geworden. Es muss ein Hauptbestandteil bei der zukünftigen Stromerzeugung annehmen. Und doch verbieten die Regierungen in High-Watt-Ländern das Fracking, verbieten den Bau neuer Pipelines und verlangen sogar, dass Bürger ihre Gas verbrennenden Einrichtungen einmotten sollen.

Trotz all der Angriffe auf bezahlbare und zuverlässige Treibstoffe ist Bryce optimistisch hinsichtlich der Fähigkeit und des Willens der Welt, die Terawatt-Herausforderung anzunehmen und einer stromhungrigen Welt ebendiesen Strom zur Verfügung zu stellen ohne die Biosphäre zu zerstören. Tatsächlich ist es einem Fünftel der Welt innerhalb nur eines Jahrhunderts gelungen, von Kein-Strom zu High-Watt überzugehen, und weitere drei Achtel sind auf irgendeine Weise elektrifiziert worden – und deren Umwelt hat durchweg davon profitiert.

Die humanistische Reaktion auf die Terawatt-Herausforderung ist Bryce zufolge die Milliarden, die im Dunklen leben, zu ermächtigen, in das helle Licht von Modernität, Fortschritt sowie eines besseren, längeren und wohlhabenderen Lebens zu treten. Das wird gesellschaftliche Integrität erfordern sowie massive Infusionen von Kapital und die richtige Wahl der Treibstoffe. Bryce räumt ein, dass die Elektrifizierung der Welt dauern wird. Aber es kann – und muss! – gemacht werden.

Die regierungsamtliche Gesetzgebung ob dieses Vorhabens wurde zunehmend aufgebläht und korrupt. Wir müssen bedeutsam unsere Standards sowohl für fossilen Treibstoff als auch für Kernkraftwerke ändern, uns aufgeschlossen zeigen gegenüber technologischen Fortschritten, die Falschheit der Behauptungen vieler Umwelt-Fundamentalisten erkennen sowie die Tatsache, dass es enorme Kosten für Natur, Habitate, menschliche Gesundheit und Menschenrechte bedeuten würde, wenn man mehr dieser Kraftwerke nicht hat.

Duggan Flanakin is director of policy research for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of many articles on energy, climate change and environmentalism.

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/meeting-the-terawatt-challenge

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Offenbar erste Corona-Mutation bei den Grünen aufgetreten!

Dass die Grünen jede sich bietende Gelegenheit ergreifen, sie für ihre politische Agenda zu nutzen, ist keine Neuigkeit. Nun schlägt man den Bogen vom tödlichen Virus zur tödlichen Atomkraft.

Frau Kotting-Uhl, Grünen-MdB, dort dem linken Flügel (!) zugehörig, Vorsitzende des Bundestagsauschusses für Umwelt, Natur und nukleare Sicherheit, verfasste einen

Brief an den niedersächsischen und den bayrischen Umweltminister und forderte die Aussetzung der geplanten Revisionen in den Kernkraftwerken Grohnde, Emsland und Grundremmingen sowie deren Abschaltung. Die Kraftwerke wären ein „Hotspot“ für Infektionen während der Reparaturarbeiten, zum Beispiel beim Brennelementewechsel.

Es liegt die Vermutung nahe, dass die Frau noch nie ein Kernkraftwerk von innen sah. Wer ist sie überhaupt? Eine Abgeordnete ohne abgeschlossene Ausbildung und nach ihrer Tätigkeitsvita nicht im Ansatz geeignet für den genannten Ausschussvorsitz. Sie studierte etwas Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte, versuchte sich dann als Dramaturgin an der badischen Landesbühne, bevor sie Expertin für alternatives Leben im Kraichgau wurde. Engagements bei BUND, WWF, Greenpeace, im Institut solidarische Moderne und anderswo sind verzeichnet.  Ihr Hobby ist der Kampf gegen die Atomenergie. Durch ein Bundestagsmandat ist die Ernährungsgrundlage seit 2005 glücklicherweise gesichert.

Hätte sie schon ein Kernkraftwerk aus der Nähe betrachtet, würde sie wissen, dass die Arbeitenden Abstände einhalten können und dass die im aktiven Bereich Tätigen zum Beispiel beim Brennelementewechsel ohnehin Schutzkleidung tragen. Zur Erklärung für die Grünen: Das sind meist weiße oder grüne Ganzkörper-Schutzanzüge inclusive Helm, ähnlich denen der Raumfahrer. Zudem sind die Reaktorgebäude nach grüner Weltsicht so verstrahlt, dass jedes Virus ohnehin sofort tot von der Wand fallen würde.

Als Begründung für die Abschaltung führt Frau Kotting-Uhl an, der gegenwärtige Stromverbrauch sei auch ohne die Kernkraftwerke gesichert. In der Tat wäre der Betrieb dieser Kernkraftwerke zur Zeit nicht zwingend notwendig, aber wegfallender Atomstrom würde durch fossilen Strom ersetzt, denn die Erneuerbaren speisen auf Grund ihres Einspeisevorrangs ohnehin alles ein, was sie dargebotsabhängig können. Die Umsetzung ihres Vorschlags würde die CO2-Emissionen wieder steigern, über dessen Sinkflug sich gegenwärtig so viele freuen.

Wenn es ihr ernst gewesen wäre mit dem Schutz der Beschäftigten während er Reparaturarbeiten, hätte sie auch eine Verschiebung der Revisionszeiträume fordern können (was die Unternehmen vermutlich ohnehin prüfen), aber warum die Kraftwerke deswegen außer Betrieb gehen sollen, bleibt ihr Geheimnis.

Obwohl sie stets in unermüdlichem Kampf gegen den Atomtod steht, ist ihr Brief psychisch auffällig. Erklärbar nur durch eine Corona-Mutation oder eine andere Folge des Virus,  die schwere psychische Störungen auslöst, möglicherweise sogar Enzephalopathie. Inzwischen wird diese These durch Beobachtungen gestützt.

Herr Spahn, handeln Sie! Diesmal rechtzeitig.

 

 

 

 

 

 




Wird der Westen die Kernenergie-Dominanz an Russland abtreten?

Aber seitdem hat sie Senator Bernie Sanders unterstützt, zu dessen Wahlprogramm ein Moratorium der Erneuerung von Lizenzen bzgl. Kernkraftwerken gehört – und der sagt, dass „wir aufhören müssen, neue Kernkraftwerke zu bauen und eine Lösung finden müssen für unser bestehendes Problem von Atommüll“.

Wahr ist, dass während die USA heutzutage sogar führend sind mit fast einhundert operationellen Kernkraft-Einrichtungen die Kernkraft kontrovers bleibt. Sollte eine von Sanders geführte US-Regierung dem deutschen Beispiel folgen, wo man führend ist bei der Aussonderung bestehender Kernkraftwerke ohne für Ersatz zu sorgen, könnte ein neuer Weltführer bzgl. Kernkraft sehr schnell die Bühne betreten.

Auch in China, das dafür bekannt ist Myriaden neuer Kohlekraftwerke zu bauen, ist man nicht untätig geblieben. In einem Artikel aus dem Jahr 2017 liest man, dass in China 38 Kernkraftwerke bereits operationell sind und weitere 19 im Bau. Dies macht China zur „sich am schnellsten entwickelnden Macht bzgl. Kernkraft weltweit“.

Aber es ist Russland, von wo in letzter Zeit der lauteste Lärm bzgl. Kernkraft zu vernehmen ist. Im Juli vorigen Jahres ging Präsident Putin in die Offensive gegen die Anti-Wachstum-Technokraten und Andere, welche Wind und Solar als Energiequellen der Zukunft favorisieren und die darauf bestehen, dass es „unmöglich und sinnlos ist zu versuchen, den menschlichen Fortschritt aufzuhalten“.

Auf einer Rede vor dem 2. Global Manufacturing and Industrialization Summit in Yekaterinburg in Russland proklamierte Putin stattdessen, dass „super-effiziente Ingenieurs- und Herstellungs-Lösungen dabei helfen werden, ein Gleichgewicht zwischen der Biosphäre (der Bereich Natur) und der Technosphäre (der Bereich kreative Vernunft) zu etablieren. Die Kernfusion wie in unserer Sonne ist ein Beispiel derartiger naturartiger Technologien“.

Putin pries die Arbeit des Kurchatov-Instituts in Russland, wo man bereits ein Projekt eines fission-fusion hybrid reactors auf den Weg gebracht hat, welcher noch in diesem Jahr operationell werden soll. Dessen Rolle soll die Steuerung der fortgeschrittenen Wissenschaft als kreative Kraft für das International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER)-Programm in Frankreich sein. Das erste Plasma soll im Jahre 2025 online gehen.

Caroline Delbert erklärt, dass der russische fission-fusion hybrid reactor mit Thorium betrieben werde, welches viel weniger reaktionsfreudig als Uran und auch viel mehr als Rohstoff vorhanden ist. Sein „bodenständiges“ Design, bestätigt Delbert, verkürzt die Zeit bis zur Inbetriebnahme.

Russlands Kernkraft-Initiativen reichen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Am 8. Februar verkündete der indische Botschafter in Russland, dass Russland während der nächsten zwei Jahrzehnte 20 weitere Kernkraftwerke in Indien errichten wird, aufbauend auf einer 18 Jahre langen Kooperation bzgl. Kernkraft zwischen den beiden Ländern.

Russland und Indien helfen auch Bangladesh bei der Konstruktion seines ersten Kernkraftwerkes und dürften ihre Zusammenarbeit noch ausbauen. Der indische Botschafter: „Russland hat bereits Abkommen in diesem Bereich mit einer Anzahl afrikanischer Länder. Äthiopien ist eines davon, und auch im Nahen Osten gehören einige Länder dazu. Es werden russische Projekte sein, aber mit indischer Kooperation“.

Derweil befinden sich die USA, große Gebiete Westeuropas und Japan nach Fukushima im besten Falle in einem Interessenkonflikt hinsichtlich der Rolle der Kernkraft bzgl. zuverlässiger und bezahlbarer Energie vor dem Hintergrund einer rasant steigenden Nachfrage. Einige EU-Staaten sind vehement gegen Kernkraft und haben ihre Strommärkte entsprechend den populistischen Forderungen bzgl. Wind und Solar umstrukturiert. Im nächsten Jahrzehnt wird es vermutlich eine Abnahme der Kapazität von Kernkraft geben, und nur in Frankreich, Finnland und der Slowakei werden neue Kernkraftwerke gebaut.

Aber trotz allem gibt es einige hoffnungsvolle Anzeichen, dass der Westen am Beginn einer neuen Ära der Kernkraft steht:

TerraPower verkündete eine Zusammenarbeit mit GE Hitachi Nuclear Energy, um den Versatile Test Reactor für das US-Energieministerium zu entwickeln und zu konstruieren.

● Das Princeton Plasma Physics Laboratory verkündete Pläne zur Wiederaufnahme des National Spherical Torus Experiment (NSTX) tokamak-Reaktors, die weitere Verpflichtung bzgl. ITER und den Bau eines kleineren und billigeren Prototyps eines Kraftwerkes.

● Ein Konsortium unter Führung von Rolls-Royce plant, 17 „revolutionäre Mini-Kernkraftwerke“ zu bauen und damit die acht alternden großskaligen Kernkraftwerke in UK zu ersetzen. Massenproduktion in neuen Fabriken kann zu kürzeren Bauzeiten und niedrigeren Kosten führen.

Wird der Westen dem offensichtlichen Eifer des Baus von Kernkraftwerken der neuen Art folgen? Vielleicht nicht. Der kanadische Journalist Matthew Ehret argumentiert, dass der Westen seit 50 Jahren dominiert wird durch eine neue „Wissenschaft der Begrenzungen“, welche als die größte Bedrohung der Menschheit ebendiese ansieht.

Ebenso beklagt Pieter Cleppe von Open Europe: „Während viele Befürworter von Erneuerbaren und Batterie-Technologien darauf verweisen, wie zukünftige technologische Entwicklungen die derzeit noch vorhandenen Schwächen ausmerzen werden, gehen nur sehr Wenige von technologischen Fortschritten der Kernkraft-Technologie aus. Im Gegenteil, Innovationen werden augenblicklich als gefährlich gebrandmarkt und gar nicht erst zugelassen“.

Westler sollten dem Geschäftsmann und Kernkraft-Befürworter Kazi Zahin Hasan aus Bangladesh zuhören, wenn er sagt: „Moderne Städte brauchen kontinuierlich Energie. Solar und Wind können dies ohne teure Batterie-Technologie nicht erreichen, doch genau diese zu kaufen war bisher noch kein Unternehmen und keine Stadt willens. Daher gibt es bis auf den heutigen Tag keine einzige große Stadt, die trotz Investitionen in Höhe von Milliarden Dollar ausschließlich durch Wind oder Solar mit Energie versorgt wird“.

Autor: Duggan Flanakin is the Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow. A former Senior Fellow with the Texas Public Policy Foundation, Mr. Flanakin authored definitive works on the creation of the Texas Commission on Environmental Quality and on environmental education in Texas. A brief history of his multifaceted career appears in his book, „Infinite Galaxies: Poems from the Dugout.“

Link: https://www.cfact.org/2020/02/13/will-the-west-cede-nuclear-energy-dominance-to-russia/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Das atomare Paradox: Professor Hundert­millisievert: Shunichi Yamashita – Teil 2

Aber der radioaktive Fallout, der berüchtigte schwarze Regen?

»Der größte Teil des Fallouts ging wahrscheinlich an einem anderen Ort nieder, als man ursprünglich angenommen hatte. Es ist daher schwierig, verlässliche Aussagen darüber zu machen. Eine signifikante Zunahme von Krebsfällen oder Fehlgeburten wurde aber nirgends in der Präfektur von Nagasaki festgestellt.«

Halb betäubt fahre ich gegen Abend zurück zu meinem Hotel, vorbei am Peace Park. Ein Nieselregen hat inzwischen eingesetzt und die letzten Touristen aus dem Park vertrieben. In der Schule hatte ich einst gelernt – ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen – dass eine nukleare Katastrophe ganze Landstriche auf Jahrzehnte unbewohnbar macht. Der Lehrer hatte uns Fotos von Kindern mit schrecklichen Missbildungen gezeigt. Ich ging nicht irgendwo in Afrika zur Schule, sondern in der Schweiz, einem Land also, das weltweit für ein exzellentes Bildungssystem gelobt wird. Meine Kinder und Enkel bekamen die gleichen Bilder vermittelt. Und jetzt das – alles Lug und Trug? Ist es möglich, dass wir alle einem kollektiven Wahn aufgesessen sind?

Ist Professor Shunichi Yamashita etwa der Spinner? Gibt es etwa eine Art Stockholm-Syndrom bei den Überlebenden der Atombombe, ein psychischer Kurzschluss, der die Opfer mit ihrem Peiniger verbündet? Will er – der Professor – einfach die brutale Realität nicht sehen? Oder ist er der einzige Vernünftige in einer Welt aus lauter Spinnern?

Mit der Energiewende will Deutschland der Welt zeigen, wie man das scheinbar Unmögliche möglich macht: radikal, alles nach Plan und alternativlos. Tatsächlich baute die Energiewende von allem Anfang an auf eine falsche Prämisse. Der überstürzte Atomausstieg ist unsinnig und macht die Welt keinen Deut sicherer.

Der einzige ist er jedenfalls nicht. Professor Yamashita ist bestens integriert in der wissenschaftlichen Community der Strahlenmedizin. Seine Langzeit-Forschungen in Nagasaki, Hiroshima, Tschernobyl und später in Fukushima sind international anerkannt, sie wurden nie von renommierten Forschern bezweifelt, geschweige denn widerlegt. Was Yamashita sagt, so stellte ich in Gesprächen mit anderen Strahlenmedizinern fest, ist Common Sense in der Fachwelt. Mainstream.

Wie ist es dann möglich, dass sich die Mär von den Krebstoten, den Monsterkindern und den auf ewig verwüsteten Landschaften so hartnäckig in den Köpfen hält? Ein deutscher Strahlenbiologe gab mir die Antwort, am Rande der Talk-Show Kerner Live auf RTL, an der wir beide teilnahmen. Die Sendung wurde in Hamburg im März 2011 aufgezeichnet, wenige Tage nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Die Informationslage war dürftig. Ich vertrat die Ansicht, dass es keinen Grund zur Panik gebe, da die Gefahr eines Tsunami in Deutschland doch eher gering sei. Die große Katastrophe in Japan sei das Erdbeben gewesen. Wegen der Kernschmelze dagegen sei bislang kein einziger Mensch gestorben oder auch nur ernsthaft verstrahlt oder verletzt worden. Meine Aussage löste eine allgemeine Betretenheit aus, der Moderator ließ mich danach vorsichtshalber kaum mehr zu Wort kommen. Doch nach der Sendung beglückwünschte mich ein Strahlenbiologe, der an meiner Seite im Panel aufgetreten war, zu meiner »mutigen und wichtigen Stellungnahme«. Die Hysterie, welche die deutschen Medien verbreiteten, meinte er, sei unbegründet und verantwortungslos, ja unerträglich. Das hätte er besser vor laufender Kamera gesagt, tadelte ich ihn, sein Wort als Wissenschaftler hätte ein viel höheres Gewicht gehabt als die Einschätzung des wahrscheinlich einzigen atomfreundlichen Journalisten im deutschen Sprachraum. »Ach wissen Sie«, rechtfertigte sich der Fachmann etwas betreten, »wenn man das so direkt sagt, gilt man sofort als Verharmloser.«

Kurz vor der Klimadämmerung: Reue in der CDU über den schnellen Atomausstieg

Es gibt kaum ein Thema, das derart von Ignoranz, Vorurteilen und falschen Mythen kontaminiert ist, wie die Kernspaltung. Der atomare Bann ist ein Paradebeispiel für den Fluch des Guten. Der Glaube an die gerechte Sache scheint jede Lüge zu rechtfertigen. Doch die Folgen der gutgemeinten falschen Warnungen sind nicht harmlos. Sie können mitunter eine tödliche Wirkung zeitigen.

Professor Yamashita war mir bereits im Frühling 2011 aufgefallen, anlässlich einer Reportage in Fukushima. Zwei Monate zuvor hatte das Tohoku-Erdbeben an der japanischen Ostküste schreckliche Schäden angerichtet und einen gewaltigen Tsunami ausgelöst. Ganze Landstriche und Siedlungen wurden verwüstet, 18.000 Menschen fanden damals in den Wassermassen den Tod. Das Bild der Zerstörung, das ich an der japanischen Ostküste antraf, war bedrückend. Der Tsunami hatte ganze Siedlungen dem Erdboden gleichgemacht, viele Bewohner hatten keine Chance zu fliehen. Wracks von einst stattlichen Schiffen und zur Unkenntlichkeit zermalmte Fahrzeuge aller Art, auf die man bis tief ins Landeinnere stieß, vermittelten einen Eindruck der unermesslichen Naturgewalt.

Der Tsunami hatte unter anderem auch das Kühlsystem von vier der insgesamt sechs Reaktorblöcke des Kernkraftwerkes Fukushima Daiichi zerstört. In drei Reaktoren kam es darauf zu einer Kernschmelze, bei der Wasserstoff freigesetzt wurde. Um einen Überdruck in den Reaktoren zu verhindern, wurde radioaktiver Dampf abgelassen, es kam zu Wasserstoffexplosionen. Der Wind überzog ein 20 bis 30 Kilometern langes und wenige Kilometer breites Gebiet nordwestlich der Reaktoren in der Folge mit erheblichen Mengen von radioaktivem Cäsium und Jod.

Zusammen mit dem Fotografen Mitsuhiro Shoy reiste ich damals zehn Tage lang durch die Präfektur Fukushima. Da und dort wagten wir auch mal einen Abstecher in die Sperrzone, welche die Regierung im 20-Kilometer-Radius um die havarierten Meiler errichtet hatte. Wir besuchten Notsiedlungen, die für die Evakuierten in aller Eile erstellt worden waren. Was wir hörten und sahen, hatte allerdings wenig gemein mit dem, was ich bislang in den europäischen Medien gelesen hatte. Diese berichteten vor allem über die Reaktorkatastrophe. Doch die Menschen vor Ort hatten ganz andere Sorgen. Es war der Tsunami, der getötet, ganze Landstriche zerstört und ihre fruchtbarsten Reisfelder versalzt hatte. Mit der Strahlung gingen die Überlebenden dagegen ziemlich abgeklärt und vernünftig um. Sie wussten, dass sie nie lebensbedrohlich war.

»Die Strahlengefahr nimmt mit der Distanz zu«, spöttelte mein Freund Mitsuhiro einmal, »je weiter die Menschen davon entfernt sind, desto größer ihre Angst – am größten ist sie am anderen Ende der Welt, in Deutschland.« Der Fotograf war zuvor mit deutschen Reportern unterwegs gewesen. Sie waren mit Schutzanzügen und Gasmasken angereist. Strahlenopfer waren gemäß Mitsuhiro das einzige Thema, das sie wirklich interessiert habe. Nach ein paar Tagen seien die Deutschen dann ziemlich enttäuscht wieder abgezogen. Für ihren Bericht, den mir Mitsuhiro zeigte, hätten sie nicht nach Japan reisen müssen. Sie hätten ihn auch aus ihrem Hamburger Büro schreiben können. Mit der Realität in Fukushima hatte er in meinen Augen nur am Rande zu tun.

Kernschmelzen hatte es früher schon geben, etwa 1957 im britischen Atomkraftwerk Windscale, 1965 auf dem sowjetischen Eisbrecher Lenin oder 1969 im schweizerischen AKW Lucens, wobei letzteres irreparabel beschädigt wurde (die Anlage wurde abgebaut, die Felskaverne, in der sie sich befand, dient heute dem Kanton Waadt als Staatsarchiv). Oder 1979 im Kernkraftwerk von Harrisburg.

Doch bis dahin war es, zumindest im Westen, immer gelungen, den Austritt von radioaktiven Stoen zu verhindern. Insofern war Fukushima ein Novum. Man wusste nun endlich, was der »größte anzunehmende Unfall« (GAU) bedeutete, und das gleich in dreifacher Ausführung.

Gegen 170.000 Menschen mussten in Fukushima 2011 wegen der atomaren Kontamination vorübergehend ihre Häuser und Höfe verlassen. Professor Shunichi Yamashita präsidierte damals die ärztliche Fachgruppe, welche die Verstrahlung vor Ort überwachte. Er sprach sich öffentlich gegen eine dauerhafte Evakuierung des Sperrgebietes aus. Die von der Regierung festgelegte Strahlenobergrenze von 20 Millisievert pro Jahr, so argumentierte er, sei viel zu tief. Die »Radiophobie«, wie er es nannte, also die irrationale Angst vor der Strahlung, war seiner Meinung nach eine viel größere Bedrohung. Bei Werten von bis zu 100 Millisievert pro Jahr, die in Fukushima nirgends erreicht wurden, seien keine nennenswerten Gesundheitsschäden zu befürchten. Die mit einer Evakuation verbundenen sozialen Belastungen, der Stress und die Entwurzelung, beeinträchtigen die Gesundheit ungleich stärker. Es sei ausreichend, vorübergehend auf den Verzehr lokaler Agrarprodukte zu verzichten. Demonstrativ verlegte der Professor seinen Wohnsitz von seiner Heimatstadt Nagasaki ins Krisengebiet von Fukushima, wo er für die folgenden drei Jahre blieb.

Professor Shunichi Yamashita war ein Glücksfall für die Bevölkerung von Fukushima. Weltweit gibt es kaum einen Forscher, der sich besser in der Materie auskennt. Nach seinen Studien in Nagasaki hatte er mehrere Jahre in den USA geforscht. Ab 1990 leitete er eine internationale Tschernobyl-Kommission unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen, welche die gesundheitlichen Folgen der Reaktorkatastrophe in der Ukraine untersuchte. Über ein Jahrzehnt lang pendelte Yamashita zwischen Kiew und Nagasaki. Zwischendurch arbeitete er drei Jahre lang für die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf, wo er maßgeblich am Tschernobyl-Bericht mitwirkte.

Die hochkarätige internationale Expertengruppe – insgesamt nahmen über hundert Forscher an den Untersuchungen teil – veröffentlichte 2006 einen Bericht zu Tschernobyl. Zwanzig Jahre nach der Reaktorkatastrophe in der Ukraine gelangte das Forscher-Team zu einem ernüchternden Fazit:

  • Lediglich 31 bis 56 Todesfälle konnten direkt auf die Strahlung zurückgeführt werden; eine Zunahme von Missbildungen bei Neugeborenen konnte nicht festgestellt werden.
  • Eine Erhöhung des Krebsrisikos ließ sich nur theoretisch errechnen, sie bewegte sich selbst in den am stärksten kontaminierten Gebieten im einstelligen Promillebereich. Das ergab zwar eine theoretische Zahl von 4000 Krebstoten in ganz Europa, die sich statistisch allerdings nicht nachweisen lässt.
  • Festgestellt wurde dagegen eine signifikante Zunahme von Schilddrüsenkrebs, vor allem bei Kindern, der allerdings selten tödlich verlief und der mit zwei einfachen Mitteln zu verhindern gewesen wäre: mit der Einnahme von Iod-Tabletten in den ersten Tagen nach der Katastrophe und vor allem mit dem Verzicht auf lokale Agrarprodukte während einiger Monate.
  • Die Schilddrüsenerkrankungen wären auch durch eine rechtzeitige Evakuation der Anwohner zu verhindern gewesen. Als die Umsiedlungen nach einer Woche begannen, war es zu spät. Da das radioaktive Iod-131 eine Halbwertszeit von lediglich acht Tagen hat, war die gefährlichste Phase zu diesem Zeitpunkt bereits vorbei.
  • Die flächendeckenden Evakuierungen, so der deprimierende Befund der Forscher, hatte ungleich mehr gesundheitliche Schäden bewirkt, als von der Strahlung zu erwarten gewesen wäre: Depressionen, Suchtverhalten, psychosomatische Leiden, soziale Isolation, Suizide, völlig unnötige Abtreibungen von vermeintlich beschädigten Föten.

Welch ein Kontrast zu den Medienberichten nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die von Tausenden von Toten fabulierten und spekulierten. Der WHO-Bericht entlarvte vor allem auch die Bilder von Fehlgeburten und Krebskranken, mit denen Hilfswerke damals spendenwirksam für ihre Tschernobyl-Projekte hausierten, als verantwortungslose Propaganda.

Man hätte nach der Veröffentlichung des WHO-Berichtes einen Aufschrei der Empörung erwartet oder zumindest eine engagierte Debatte. Natürlich hätte man die Befunde der Tschernobyl-Kommission auch hinterfragen oder kritisieren können. Doch nichts von dem geschah. Betretenes Schweigen. Der Bericht wurde von den meisten Massenmedien und der Politik einfach ignoriert. Sonst hätte man ja eingestehen müssen, einer Chimäre aufgesessen zu sein. Diese Größe brachten nur wenige auf.

»Errare humanum est«, besagt ein famoses lateinisches Sprichwort. Irren ist menschlich. Der zweite Halbsatz der Sentenz, »In errore perseverare stultum«, wird leider partout vergessen. Im Irrtum zu beharren jedoch ist dumm. Weil man die Fehler von Tschernobyl nicht wahrhaben wollte, verpasste man es, die nötigen Lehren zu ziehen. Das sollte sich in Fukushima rächen.

Bei der Bevölkerung von Fukushima und den lokalen Medien kamen Professor Yamashitas Entwarnungen gut an. Die ernsthafte Gelassenheit der Bevölkerung, die ich auf meiner Reportage im Katastrophengebiet erlebte, war bewundernswert. Doch als Yamashita forderte, die willkürlich verfügte Sperrzone im 20-Kilometer-Radius schnell wieder aufzuheben und auf ein paar wenige, räumlich eng begrenzte Hot Spots mit eektiv hoher Strahlung zu beschränken, regte sich unter Anti-AKW-Aktivisten in Tokio Widerstand. Sie warfen dem Professor aus Nagasaki vor, die Gefahr zu verharmlosen. Professor 100 Millisievert und Damashita (der Trickser) waren die milderen Schlötterlinge, die man ihm anhängte, Doktor Mengele gehörte zu den gröberen.

Einige Aktivisten reichten eine Strafanzeige ein gegen Yamashita, wegen vorsätzlicher Tötung. Der Vorwurf war juristisch absurd, die Staatsanwaltschaft erönete nicht einmal ein Verfahren. Doch das war Sto, über den sich auflagefördernd berichten und spekulieren ließ. In Japan wurde die Story anfänglich zwar kaum beachtet. Doch als die internationale Presse die Yamashita-Affäre aufnahm, schwappte sie zurück nach Japan und bekam plötzlich Gewicht. Die japanische Regierung wich dem medialen Druck. Obwohl es in vielen Gebieten schon nach wenigen Wochen keinen Grund mehr dafür gab, wurden die Sperrzonen um Fukushima Daiichi nur zögerlich aufgehoben.

Die Rückkehr der Vertriebenen verzögerte sich über mehrere Jahre. Viele ließen ihre Heimat für immer hinter sich. In den Barackendörfern der Vertriebenen, die ich zwei Jahre nach dem Tsunami erneut besuchte, traf ich Familien, die auseinandergerissen worden waren. Vor allem Frauen waren aus Sorge um ihre Kinder weggezogen, während ihre Männer blieben, nicht zuletzt aus Loyalität zum Arbeitgeber, die in Japan großgeschrieben wird. Viele der Evakuierten arbeiteten für den Stromriesen Tepco, die mit Abstand größte Firma in der Region. Sie fühlten sich auch moralisch verpflichtet, an Bord zu bleiben. Ältere Leute wollten in der Nähe der Grabstätten ihrer Vorfahren bleiben. Für Westler mag das alles fremd klingen, doch in Japan gelten andere Wertvorstellungen als in Europa oder Nordamerika.

Und vor allem eines wurde mir klar bei meinen Erkundungen in Fukushima: Hätte ich die Wahl, bei einem schweren Erdbeben unter einem Stausee oder neben einem AKW zu stehen, ich würde letzteres wählen. Wassermassen sind gefährlicher als die Strahlung.

Bei meinem Flug von Zürich nach Tokio wies der Geigerzähler, den ich stets bei mir trug, einen höheren Wert aus als während eines etwa gleich langen Aufenthalts in der Sperrzone von Fukushima. Das Phänomen ist bekannt. Jeder Linienpilot ist auf 10.000 Metern über Meer einer höheren Strahlendosis ausgesetzt, als in einem AKW zulässig wäre. Auch den 2500 Mitarbeitern von Tepco, die mit den Aufräumarbeiten in den havarierten Meilern von Fukushima beschäftigt waren, wurden geringere Dosen zugemutet. Ein Gesundheitsrisiko besteht weder für die Piloten noch für die Arbeiter in den Ruinen von Fukushima Daiichi.

Meine zweite Reise in die Sperrzone erfolgte zwei Jahre nach dem Reaktorunfall, diesmal oziell und direkt ins Herz des havarierten AKW. Es gab auch dort immer noch einige Hot Spots, an denen man sich nicht zu lange aufhalten sollte. Doch an den meisten Orten war die Strahlendosis inzwischen auf unbedenkliche Werte abgeflaut. Vieles wurde in mühseliger Kleinarbeit gereinigt. Ein großer Teil der strahlenden Partikel wurde vom Regen in den pazifischen Ozean gespült, wo sie derart verdünnt wurden, dass sie für Mensch und Umwelt keine Bedrohung mehr darstellen.

Das traurigste an der Kernschmelze von Fukushima war vielleicht, dass sie mit relativ einfachen Mitteln zu vermeiden gewesen wäre. Die Unfall-Reaktoren wurden in den 1970er Jahren gebaut, sie waren die ältesten im Land. Alle moderneren Atomreaktoren, auch jene der benachbarten, etwas moderneren Anlage Fukushima Daini, haben sowohl das Tohoku-Erdbeben wie auch den nachfolgenden Tsunami schadlos überstanden. Beim AKW in Onagawa etwa erreichte die Flut einen höheren Stand als in Fukushima.

Eine Bürgerinitiative stellt den Bundestagsabgeordneten Fragen zur Klimapolitik

Die Mängel der Meiler von Fukushima waren spätestens seit der Kernschmelze von Harrisburg (1979) bekannt. Neben dem Überdruck im Reaktor war der hoch explosive Wasserstoff der sich bei einer Kernschmelze bilden kann, das größte Risiko. Weltweit wurden nach Harrisburg viele Kernkraftwerke entsprechend nachgerüstet. 1993 reiste der Ingenieur Ferruccio Ferroni von der Schweizer Firma Elektrowatt nach Japan, um die Nachrüstung der Meiler von Fukushima mit so genannt passiven Wasserstoff-Rekombinatoren und Partikel-Filtern zu evaluieren. 1996 übermittelte Ferroni dem Stromriesen Tepco detaillierte Pläne für die Nachrüstung. Die Nachrüstung hätte auch bei einem totalen Stromausfall jene Katastrophe verhindert, die 18 Jahre später eintreten sollte. Man empfing Ferroni freundlich, danach hörte er nichts mehr. Tepco mochte die wenigen Millionen nicht ausgeben und sollte dafür noch teuer bezahlen.

187 Milliarden Dollar wird die dreifache Kernschmelze in Fukushima den Stromriesen Tepco voraussichtlich kosten. Der Rückbau und die Entschädigungen an die Anwohner schlagen mit je rund 70 Milliarden zu Buche, der Rest wird für die Entsorgung der verseuchten Böden veranschlagt. Die Aufräumarbeiten dürften noch Jahrzehnte dauern. Der exorbitante Betrag wird allerdings relativiert durch eine andere Zahl. Nach dem GAU in Fukushima fuhr Japan 2011 all seine 42 Kernreaktoren zu einer Sicherheitsüberprüfung herunter. Die meisten Anlagen stehen seither still. In der Folge musste Japan Jahr für Jahr zusätzlich Kohle, Öl und Gas im Wert von 30 bis 50 Milliarden Dollar importieren, um seine Stromversorgung sicherzustellen. Da dieses Geld nicht anderswo eingespart werden kann – der Brennstoff beläuft sich höchstens auf zehn Prozent des Betriebsaufwands eines Kernkraftwerkes – dürfte der durch den »Shutdown« verursachte volkswirtschaftliche Schaden die Kosten der Kernschmelze mittlerweile übertroffen haben.

Während meiner Reisen nach Fukushima versuchte ich mehrmals, Professor Shunichi Yamashita zu treen. Erfolglos. Ich erhielt stets eine ausgesprochen freundliche Absage, was in Anbetracht seiner Erfahrungen mit Journalisten auch nicht weiter verwunderlich war. 2015 zog sich Yamashita nach Nagasaki zurück, um sich wieder seiner Lehrtätigkeit und der Forschung am Atomic Bomb Disease Institute zu widmen. Er hatte getan, was in seiner Macht lag.

Im Frühling 2017 gelang es mir, den Professor am Rand einer WHO-Tagung in Genf kurz zu sprechen. Yamashita lud mich zu sich nach Hause ein. Wenn ich begreifen wolle, wie es sich mit der atomaren Verstrahlung verhalte, meinte Yamashita, müsse ich schon nach Nagasaki reisen. Dort würde er mir gerne alles vor Ort erklären.

Auszug aus dem Kapitel „Das atomare Paradox“, in:
Alex Baur, Der Fluch des Guten. Wenn der fromme Wunsch regiert – eine Schadensbilanz. münsterverlag, 344 Seiten, 22,00 €.

Hinweis: Das Buch ist erhältlich in Deutschland hier und in der Schweiz hier.




Das atomare Paradox: Professor Hundert­millisievert: Shunichi Yamashita – Teil 1

Shunichi Yamashita empfängt mich in seinem Haus, in den dicht bewaldeten Hügeln über Nagasaki. Die Aussicht ist betörend: Ein pulsierender Hafen, gesäumt von der Hirado-Hängebrücke, die sich elegant über die Bay schwingt, dahinter die vorgelagerten Inseln. Nagasaki ist eine wohlhabende, moderne und brummende Stadt. Fast im Tagesrhythmus schwemmen Luxuskreuzer am Quai des alten Hafenviertels Dejima Scharen von Touristen aus China, Korea und Taiwan an Land, die sich jeweils schnell in den Einkaufspalästen der Stadt verlieren. Die liebevoll restaurierten Straßenbahnen und die katholische Urakami-Kathedrale erinnern an vergangene Zeiten, in denen Nagasaki fast exklusiv für ganz Japan das Tor zur Welt war.

Ground Zero, das Epizentrum der Atombombe, die am 9. August 1945 mit einem Schlag gegen 70000 Menschen getötet und einen großen Teil der Stadt in ein Trümmerfeld verwandelt hatte, liegt direkt zu unseren Füssen. Als Yamashita 1952 hier geboren wurde, waren noch nicht alle Trümmer weggeräumt. In den Ruinen der Urakami-Kathedrale, keine 500 Meter vom Ground Zero entfernt, wurde er auf den klangvollen Namen Buenaventura getauft. Auch die Universitätsklinik von Nagasaki, wo Professor Yamashita einst seine Studien begann und wo er heute lehrt, lag in der unmittelbaren Todeszone. Es ist, als drehte sich sein ganzes Leben um Ground Zero.

Yamashitas hetten einen »kleinen Imbiss« für mich vorbereitet. Das hieß: wir verbrachten den ganzen Nachmittag mit dem Kosten einer Vielfalt von raffiniert zubereiteten Häppchen, an deren Namen ich mich nicht entsinnen will, von denen jedes seine Geschichte hatte und eines besser schmeckte als das andere. Mit zu Tisch saß eine hoch betagte aber immer noch wache und liebenswürdige Frau: Haru Yamashita, die Mutter des Professors.

Haru war damals, als Major Sweeney von der 393 Bombardement Squadron 9000 Meter über ihrem Kopf den Befehl zum Abwurf der Atombombe erteilte, sechzehn Jahre jung und ging ans Gymnasium. Sie saß zu Hause, knapp drei Kilometer vom Ground Zero entfernt, in ihrer Stube. Haru schaute gerade aus dem Fenster, als der wolkenverhangene Himmel plötzlich gleißend hell wurde, »so als wäre die Sonne explodiert«.

Sie habe einfach nur Glück gehabt, sagt die Frau mit einem Lächeln: »Ich war stärker als die Bombe«. Es gab Nachbarn, die den Angriff nicht überlebten. Haru erlitt bloß geringfügige Schäden durch herumfliegende Glassplitter. Der Urakami-Hügel, an dessen Westflanke sich ihr Elternhaus befand, bot etwas Schutz.

Als Haru nach den Sommerferien an ihre Schule zurückkehrte, so erzählt sie, fehlte die Hälfte der Mitschüler und der Lehrer. Sie kamen nie wieder. Zur Trauer gesellte sich der Hunger. Es vergingen Monate, bis die Versorgung mit dem Nötigsten wieder einigermaßen funktionierte. In der Not habe man das Kraut der Kartoffeln gegessen, erinnert sich die mittlerweile 88-jährige Frau, eine Orangenschale sei schon fast ein Luxus gewesen. Von der Strahlengefahr habe man zwar gewusst, doch diese sei damals noch kein großes Thema gewesen. Dass ihre Mutter auf dem Schwarzmarkt ihren schönen Kimono gegen Essen eintauschte, habe ihr mehr Kummer bereitet.

Die Strahlung zeitigte auch für Haru Yamashita und ihre Familie verheerende Folgen, allerdings ganz anders, als man es sich gemeinhin vorstellen würde. 1951 heiratete die junge Frau in den Ruinen der katholischen Urakami-Kathedrale, wo sie ein Jahr später ihren Erstgeborenen Shunichi auf den Namen Buenaventura taufte. Ihren Mann hatte sie zuvor sechs Jahre lang nur heimlich getroen. Bis sie schwanger wurde. Beide Familien sträubten sich gegen die Liaison. Denn Haru war eine Hibakuscha, eine Überlebende der Atombombe. Es hieß, sie würde bald an Krebs sterben. Und vor allem: Verstrahlte Frauen würden Krüppel und Monster gebären.

Haru Yamashita war kein Einzelfall. Sie ist eine von insgesamt 650.000 oziell anerkannten Hibakusha. Jahrelang wurden die Überlebenden der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki geschnitten wie Aussätzige. So als wäre Strahlung etwas Ansteckendes. Die Überlebenden wurden nicht nur auf dem Hochzeitsmarkt gemieden. Niemand wollte das Risiko eingehen, jemanden einzustellen, der womöglich krank war und bald an Krebs sterben würde.

Bereits 1957 erließ das japanische Parlament ein Gesetz, das den Hibakusha im Sinne einer Wiedergutmachung Privilegien bei der Krankenversicherung und bei den Renten einräumt. Doch erst im Verlauf der 1960er Jahre wurde einer breiten Öentlichkeit das Unrecht allmählich bewusst, welches man den Überlebenden angetan hatte. Die Diskriminierung der Hibakusha war nicht nur moralisch abstoßend, sie war auch sachlich unbegründet.

Das lässt sich mit einer einfachen Rechnung belegen. Im Frühling 2017 gab es in Japan immer noch 164.621 Hibakusha. Mit anderen Worten: 72 Jahre nach den Bombenabwürfen lebten rund ein Viertel der Registrierten immer noch. Japaner haben weltweit die höchste Lebenserwartung. Doch bei den Hibakusha liegt sie statistisch sogar leicht über dem Landesschnitt.

Wie ist das möglich? Was ist mit der Strahlung? Mit der auf Jahrzehnte, ja vielleicht Jahrhunderte hinaus kontaminierten Erde? »Was mich nicht umbrachte, hat mich stärker gemacht«, entgegnet mir Haru. Das Lächeln in ihren Augen hat sich nun in Spott verwandelt.

Professor Shunichi Yamashita widerspricht. So könne man das nicht sagen. Er vermutet, dass die bevorzugte medizinische Betreuung und der bessere Lebensstandard einen positiven Effekt auf die Lebenserwartung der Hibakusha gezeitigt hat. Beweisen lässt sich das allerdings nicht. Gemäß Yamashita ist das nur eine Vermutung.

Aber das Krebsrisiko? All die angeblichen Fälle von Leukämie?

»Gemäß den Langzeitstudien des Atomic Bomb Disease Institute in Nagasaki kann nur ein Prozent der Todesfälle unter den Hibakusha mit den Langzeitfolgen der Atombombe in Verbindung gebracht werden. Die theoretische Erhöhung des Krebsrisikos lag unter einem Promille, statistisch lässt es sich aber nicht nachweisen. Dies deckt sich mit den Erfahrungen und meinen Forschungen in Hiroshima und später in Tschernobyl. Das gilt mittlerweile als wissenschaftlich gesichert

Aber all die Fehlgeburten und schrecklichen Missbildungen bei Neugeborenen?

»Das ist ein Hoax. Eine Zunahme von Missbildungen bei Säuglingen konnte nie nachgewiesen werden. Eine potentielle Gefahr war schon früher bekannt, von Röntgenaufnahmen. Sie besteht aber nur in seltenen Fällen und in einer sehr frühen Phase der Schwangerschaft.«

 Aber die Fotos von verkrüppelten Tschernobyl-Kindern, die um die Welt gingen?

»Es gab diese Missbildungen vor den atomaren Katastrophen in Hiroshima, Nagasaki und Tschernobyl, es gab sie nachher. Eine Veränderung lässt sich statistisch nicht erkennen.«

Und die auf Jahrzehnte, ja vielleicht auf Jahrhunderte verseuchten und verstrahlten Landschaften?

Hinweis: Zum Thema habe ich ein Buch geschrieben mit dem Titel „Der Fluch des Guten“

In Deutschland erhältlich hier und in der Schweiz hier.




„Nukleare Renaissance“ durch neuartige Mini-Reaktoren ?*

Während in Deutschland Ende 2022 die Stromerzeugung durch Kernkraft auslaufen soll, ist trotz der Katastrophe von Fukushima immer öfter von einer „nuklearen Renaissance“ die Rede. Als Hoffnungsträger gilt insbesondere die Generation neuartiger Mini-Reaktoren.

Niedrigere Investitionskosten

Bereits bis Ende dieses Jahrzehnts will der britische Konzern Rolls-Royce plc mit der Auslieferung und dem Betrieb von Mini-Kernkraftwerken beginnen. Der aus dem bekannten Hersteller von Luxuslimousinen hervorgegangene Triebwerkshersteller setzt dabei auf kleine, modular aufgebaute Kraftwerke. Diese sollen in einem Werk produziert und dann per Lastkraftwagen transportiert und vor Ort installiert werden. In einem BBC-Interview erklärte Paul Stein, der Technik-Chef von Rolls-Royce, das Unternehmen habe bereits ein Konsortium zum Bau und zur Installation von Mini-Reaktoren gegründet. Schon bis zum Jahr 2029 sollen in Großbritannien bis zu 15 solcher „Small Nuclear Reactor“-Anlagen an das Netz gehen. Als erste Standorte hat das Unternehmen offenbar ehemalige Nuklearstandorte in Großbritannien im Auge, an denen die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden ist. Gegenüber der BBC bezifferte Stein den Weltmarkt für Mini-Kernkraftwerke auf 250 Milliarden Pfund, rund 300 Milliarden Euro.

Kürzere Bauzeit

Zwar bringen es viele der Kernkraftwerke, die in den letzten Jahren gebaut wurden, auf 1300 und mehr Megawatt. Doch nicht nur der britische Technologie-Konzern sieht viel Potenzial in Mini-Atomkraftwerken im Leistungsbereich bis zu 300 Megawatt. Weltweit forschen neben etablierten Nuklearkonzernen wie GE Hitachi Nuclear Energy (GEH) oder Toshiba auch zahlreiche Startup-Unternehmen an modularen Kleinreaktoren. Der Software-Milliardär Bill Gates ist beispielsweise ein Hauptinvestor des Unternehmens TerraPower, das an verschiedenen Varianten von neuartigen Reaktoren forscht. Ziemlich weit ist die russische Staatsholding Rosatom.

Serienherstellung wie am Fließband

Bereits vergangenes Jahr haben die Russen das schwimmende Kernkraftwerk „Akademik Lomonossow“ in Betrieb genommen, das die Stadt Pewek am Nordpolarmeer mit Energie versorgt. Die Grundkonzepte für die Technik der Mini-Reaktoren reichen zum Teil bis in die 1950er Jahre zurück. Auf Wunsch des

US-Militärs wurde damals bereits an miniaturisierten Reaktoren geforscht, die beispielsweise Flugzeuge antreiben sollten. Auch das heutige Russland profitiert von den jahrzehntelangen Erfahrungen, die beim Bau der sowjetischen Atom-U-Boote gewonnen wurden.

Weniger Zerfallswärme

Für die sogenannten Reaktoren der vierten Generation sprechen gleich mehrere Faktoren: Die Investitionskosten für Großkraftwerke liegen im Milliardenbereich, zudem zieht sich der Bau neuer Kernkraftwerke oft über lange Zeiträume hin. Weltweit wird derzeit an rund 50 Reaktorblöcken gebaut. Für einige dieser Anlagen wurde bereits in den 1980er Jahren der Grundstein gelegt. Die neueste Generation der transportablen Minikraftwerke soll dagegen kostengünstig wie am Fließband in Fabriken vorgefertigt werden. Im Unterschied zu den bisherigen Großreaktoren sollen die kleinen Anlagen auch mit viel weniger Personal auskommen. Mit diesen Kostenvorteilen könnte die neue Generation von Kernkraftanlagen insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer interessant sein.

Lösung des Atommüll-Problems

Die Befürworter der neuen Technik weisen zudem auch auf wichtige technische Vorteile hin. In den Mini-Reaktoren entsteht sehr viel weniger Zerfallswärme als in den herkömmlichen Druckwasser-Reaktoren. Dadurch können störungsarme Passiv-Kühlsysteme eingesetzt werden. Ein Konzept für einen Small Secure Transportable Autonomous Reactor (SSTAR), das im Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien entwickelt wurde, sieht sogar flüssiges Blei als Kühlmittel vor. Als Kraftwerksstandorte kommen damit auch Wüsten in Frage.

Insbesondere die neuartigen Flüssigsalz- und Laufwellenreaktoren werden inzwischen immer öfter als eine Lösung für das ungelöste Problem der Endlagerung von Atommüll genannt. Diese Reaktoren lassen sich statt mit angereichertem spaltbaren Material nämlich mit Thorium und Atommüll als Brennstoff betreiben. Als Abfallstoffe bleiben relativ kurzlebige Spaltprodukte übrig, die nur noch Hunderte Jahre, aber nicht mehr Jahrtausende gelagert werden müssen. Nach Angaben des US-Unternehmens Terrapower sollen die weltweit gelagerten Bestände an abgereichertem Uran ausreichen, um als Brennstoff in Reaktoren der neuen Generation 80 Prozent der Weltbevölkerung über ein Jahrtausend mit Energie zu versorgen. Zu Grunde gelegt wurde dabei sogar der hohe Energieverbrauch der US-Bürger.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  7. Februar 2020, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Norman Hanert  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Baden-Württemberg schaltet Atomkraftwerk ab, um Atomstrom aus Frankreich zu importieren!

🙂

Charlie Krüger analysiert wie immer glänzend.



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Antwort zu den Kommentaren bei meinem Beitrag vom 15.11.2019 [1] : „Was macht die Politik, wenn sich herausstellt, der Klimawandel ist nicht menschgemacht ?“

Werte und geschätzte Kommentatoren,

In meiner Einleitung habe ich mit Absicht die Reaktion im Altertum von zwei kämpfenden Heeren nach einer Sonnenfinsternis zitiert: Das waren noch sehr gottesfürchtige Menschen. – Aus Ihren Kommentaren geht eine Gottesfurcht vor Wetterunbilden, auch Erdbeben, und damit auch vor Klimabeeinflussung nicht einmal andeutungsweise hervor! Sind es doch die kosmischen Faktoren, die immer stärker in der Wissenschaft hervortreten und es mehr als unwahrscheinlich erscheinen lassen, wir Menschen könnten das Klima nach unseren Wünschen steuern! Meine Frage wäre vielleicht richtiger gestellt gewesen, wenn ich formuliert hätte „Wie ändert sich die Politik, ….“, denn die Politiker (leider häufig auch als „die Politik“ bezeichnet) lassen dann das durchführen, was von ihnen als richtige Politik erachtet worden ist.

Es ist richtig, dass die jetzigen Politiker, besonders die, die der Regierung angehören, kaum dazu gebracht werden könnten, in ihrer „Klimastrategie“ umzuschwenken – zumal die große EU noch dahintersteht. Aber Regierungen können ja auch abgewählt werden und andere Mitglieder und Parteien an die Macht kommen. Das ist zwar momentan unwahrscheinlich, aber es lohnt sich trotzdem, einmal aufzuzeigen, was an unserer Energiestrategie anders werden müsste.

Es ist mir unerfindlich, wie gesagt werden konnte, die Elektrizitäts-Erzeugung auf Braunkohlebasis müsse sofort aufgegeben werden, ohne dass vorher eine neue sichere Erzeugerbasis bereitgestellt ist und richtig funktioniert – die Stromerzeugung darf ja nicht unterbrochen werden, und die sozialen Probleme der Gruben – und Kraftwerksbetriebe müssten erst danach gelöst werden.

Natürlich ist es das EEG, das in dem angenommenen Fall abgeschafft werden muss, wie auch bereits mehrfach von Ihnen kommentiert.  Nur  steht mit diesem Gesetz noch eine nicht unerhebliche Industrie in Verbindung, die nicht plötzlich ins Bodenlose fallen sollte. Die Abschaffung muss also vorsichtig und vielleicht auch recht langsam erfolgen, damit große soziale Spannungen vermieden werden – eine recht schwierige Aufgabe, die eine neue Energiepolitik berücksichtigen müsste. Gerade an dieser Stelle weiß ich nicht, wie das am besten zu bewerkstelligen wäre, und hatte gehofft, jemand würde hier einen gangbaren Weg aufzeigen. – Änderungen beim PIK, UBA und Grenzwerten müssten auch erfolgen.

Schließlich hatte ich gehofft, dass in den Kommentaren etwas mehr zur Kernenergie beigetragen würde, da gab es von Ihrer Seite aber kaum Bemerkungen.

Ich könnte mir vorstellen, dass die neuartigen Kernkraftwerke, so wie sie in einigen Ländern bereits laufen und weiter geplant sind, und die kaum langlebigen radioaktiven Abfall produzieren und Uran und Thorium 100%ig ausnutzen, die Hauptstromerzeuger werden. Dann sollten damit bei uns in Deutschland die Kraftwerke auf Steinkohlebasis nach und nach ersetzt werden – nicht weil damit viel CO2verschwände, sondern weil unsere Rohstoffversorgung auf eine ganz geringe Tonnage zusammen schrumpfte. Die derzeit noch Millionen Tonnen Importkohle brauchten nicht mehr transportiert und gelagert zu werden, wobei die Transportwege ja auch nicht immer sicher sind. In ganz ferner Zukunft (in 100 oder auch 300 Jahren ?) könnte die Kohle sogar knapp werden, was bei Uran und Thorium nie der Fall sein würde. Nur unsere Braunkohle könnte ruhig weiter abgebaut und „verstromt“ werden, wobei eine gute Abgasreinigung selbstverständlich gegeben sein muss (und auch ist). Und die jetzt bestehenden Kernkraftwerke müssten so lange betrieben werden, wie sie technisch dazu in der Lage sind. Windräder, Photovoltaiktafeln und Kraftwerke auf Faulgasbasis dürften nur weiter betrieben werden, wenn keine Subventionen mehr erfolgen und kein Vorrang auf dem Strommarkt gewährt wird.

In Deutschland brauchten wir an mehreren Technischen Universitäten neue Fakultäten für Kernenergie; das deutsche Patent zum Dual-Fluid-Reaktor (DFR) müsste großtechnisch entwickelt werden (kostet viel Geld!).

Ohne ausreichende Energieversorgung und ohne sicheren elektrischen Strom funktionieren unsere Zivilisationen mit den wachsenden Einwohnerzahlen nicht mehr, und die „Erneuerbaren“ (was sie nicht sind) können niemals das Energie-Versorgungssystem allein aufrechterhalten. Soweit mein eigener Kommentar.

[1]

https://eike.institute/2019/11/15/was-macht-die-politik-wenn-sich-herausstellt-der-klimawandel-ist-nicht-menschgemacht/

 




Gesetzes­reform könnte Kernkraft wieder­beleben

Der südafrikanische Kernphysiker Kelvin Kemm nennt Kernkraft die sauberste, grünste und sicherste Form der Energieerzeugung. Während das 30 Jahre alte Kernkraftwerk Koeberg dem Land die billigste Energie verschafft, können kleine modulare Reaktoren, vor allem 100 bis 200-MW Kugelhaufen-Reaktoren das üppig vorhandene und sichere Thorium nutzen – ein Stoff, der nicht waffentauglich ist.

Sogar der umstrittene Klimaaktivist Michael Mann hat geäußert, dass Solar, Wind und fossil erzeugte Energie tatsächlich mehr Strahlung und Kontamination für die Umwelt bedeuten als Kernkraftwerke. Der Schöpfer der Gaia-Hypothese James Lovelock und der NASA-Klimaaktivist James Hansen preisen Kernenergie ebenfalls.

Und doch haben Deutschland und andere Nationen nichts Eiligeres zu tun als sich von der Kernkraft zu verabschieden. Bernie Sanders und Elizabeth Warren haben versprochen, im Zuge ihrer Verfolgung des Green New Deal alle Kernkraftwerke der USA auszumustern. Einer Umfrage von GALLUP aus dem Jahr 2016 zufolge – 5 Jahre nach der Fukushima-Havarie – sind 54% der Amerikaner gegen Kernkraft.

GALLUP interpretierte dieses Ergebnis dahingehend, dass die empfundene Vielfalt anderer Energiequellen und niedrige Energiepreise – und nicht Sicherheitsbedenken – die Hauptgründe für die Ablehnung von Kernkraft seitens der Öffentlichkeit sind. Aber das könnte nicht so genau zutreffen.

Umweltautor Michael Shellenberger, Gründer von Environmental Progress, schrieb in Forbes, dass „jede größere Studie einschließlich der jüngsten des britischen Medizinjournals Lancet zum gleichen Ergebnis kommt: Kernkraft ist die sicherste Art und Weise, zuverlässigen Strom zu erzeugen“.

Shellenberger erinnert daran, dass Präsident Eisenhower in seiner Rede im Jahre 1953 unter dem Motto [übersetzt] „Atome für den Frieden“ angesprochen hatte, dass Kernkraft die Erlösung für die Menschheit bedeuten könnte, nachdem sie diese schreckliche Technologie erfunden hatte. Eisenhower zufolge sollten Experten mobilisiert werden, „Kernkraft für den Gebrauch in der Landwirtschaft, der Medizin und in anderen friedlichen Aktivitäten aufzubereiten … um den Energie-hungrigen Gebieten der Welt üppig elektrische Energie zu verschaffen“.

Shellenberger fragt: „Wie konnte es passieren, dass wir vom Glorienschein der Kernkraft während der 1950er Jahre in die Furcht geglitten sind, die diese Technologie heutzutage umgibt?“ Hatten doch einst hoffnungsfrohe Wissenschaftler wie der Direktor des Oak Ridge National Laboratory Alvin Weinberg visionär verkündet, dass Kernenergie den Hunger in der Welt besiegen könnte.

Aber, so erklärt er, waren reichlich und billig zur Verfügung stehende Energie für Malthusianer und andere Extrem-Ökologen schlechte Nachrichten. Im Jahre 1950 jammerte der Wissenschaftler und Eugeniker Harrison Brown, dass die Menschheit „nicht zufrieden sein würde, bis die Erde vollständig und mit beträchtlicher Zahl von einer sich windenden Menschenmenge überdeckt ist, so wie der Kadaver einer Kuh mit einer pulsierenden Masse von Maden überzogen ist“.

Umweltgruppen unter Führung des Sierra Clubs begannen augenblicklich, eine niemals endende Kampagne loszutreten, um die Öffentlichkeit zu ängstigen (hier). In einem Dokument des Sierra Club aus dem Jahr 1974 wurde geprahlt: „Unsere Kampagne zur Hervorhebung der Gefahren der Kernkraft wird eine Richtlinie sein für eine Verschärfung von Gesetzen und der Industrie weitere Kosten aufbürden“.

Die Folgen dieser Kampagne beeinflusste die regierungsamtliche Unterstützung für Kernkraft. Shellenberger erklärt: „Anstatt die Öffentlichkeit anzuhalten, ruhig zu bleiben und so weiter zu machen (nach den seltenen Nuklear-Unfällen), drehten die Regierungen durch und evakuierten hunderttausende Menschen“.

Der Kernkraft-Ingenieur Richard Lester vom MIT stellt fest, dass ein Unternehmen, welches ein neues Reaktor-Design vorstellt, „vor der Perspektive steht, eine Milliarde Dollar oder mehr aufbringen zu müssen für ein Alles-oder-Nichts-Lizensierungs-Verfahren ohne Ende, ohne jede Sicherheit, was dabei herauskommen würde“. Inzwischen errichten China und Südkorea Reaktoren zu einem Sechstel der Kosten wie in den USA.

Ian Nemelka von strata.org verurteilte „opportunistische Gesetzgeber und die Nuclear Regulatory Commission (NRC)” dafür, mit den Ängsten zu spielen und eine so restriktive Politik aufzulegen, dass jedwede Kernkraft-Weiterentwicklung nahezu ausradiert wird. Ihm zufolge ist das Lizenzverfahren viel zu teuer und langwierig, um riskante Investitionen zu rechtfertigen, und ältere Kernkraftwerke werden ausgebremst durch neue Betriebsvorschriften – und zwar lange, bevor sie das Ende ihres Bestehens erreicht haben.

Der Chemiker Ashutosh Jogalekar schrieb im Jahre 2013 im Scientific American, dass „die großmaßstäbliche Anwendung von Kernenergie in den USA mehr durch politische Untätigkeit und geschürte Ängste ausgebremst worden ist als durch eine vernünftige Abschätzung von Kosten und Nutzen. Die hohen Kosten sind zumeist einmalig aufzubringen und wurzelten in unrealistischen Standards und überbordender Bürokratie“.

Können diese Ängste und Verzerrungen angesichts der zunehmenden Unterstützung der Kernkraft seitens des gesamten politischen Spektrums [?] überwunden werden?

Präsident Trump nimmt für sich in Anspruch, dass seine gesetzlichen Erleichterungen für andere Industrien Arbeitsplätze geschaffen und der US-Wirtschaft einen Schub verliehen haben bei nur wenigen umweltlichen Beeinträchtigungen. Er hat ähnliche Änderungen der Vorschriften bzgl. Kernkraftwerke angeregt. Aber wer wird diesen Kampf gewinnen? Die Anti-Kernkraft-Masse oder die Wissenschaftler und Menschenfreunde, welche bezahlbare, sichere und zuverlässige Kernkraft voranbringen wollen?

Die Antwort hängt von uns ab.

Autor: Duggan Flanakin is the Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow. A former Senior Fellow with both the Texas and Arkansas Public Policy Foundations, Mr. Flanakin has a Master’s in Public Policy from Regent University. During the years he spent reporting on environmental regulation in Texas and nationwide, Mr. Flanakin authored definitive works on the creation of the Texas Commission on Environmental Quality and on environmental education in Texas

Link: https://www.cfact.org/2019/10/20/regulatory-reform-could-reinvigorate-nuclear-energy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die fünfteilige Fernsehserie „Tschernobyl“; Eine Serie von SKY und HBO

Es ist ein Film, der zeigt, wie Menschen eine Katastrophe ausgelöst haben und dann damit umgegangen sind. War Tschernobyl das Schlimmste, was Menschen je angerichtet haben? Dazu zeigt der Film eine eindrucksvolle Szene. Eine alte Frau soll bei der Evakuierungsaktion ihr verstrahltes Anwesen verlassen, gerade, als sie ihre Kuh melkt. Sie sagt dem Soldaten, der sie nicht nur auffordert mitzukommen, sondern sie mit seiner Waffe bedroht: „Ich habe die Revolution überstanden, den anschließenden Bürgerkrieg, die Hungersnot nach der Zwangskollektivierung und die Kämpfe des 2. Weltkrieges. Wovor sollte ich noch Angst haben? Ich bleibe.“

Viele Leute, vorwiegend Alte, haben damals so entschieden. Es ist auch so: Alle die aufgeführten von Menschen absichtlich herbeigeführten Katastrophen waren schlimmer als Tschernobyl, selbst wenn man den übertriebensten Behauptungen glaubt.

Was im Film nicht gesagt wird: Wer sich der Evakuierung widersetzte, entschied meist richtig. In Weißrussland sollte niemand mehr als 40 Mikrosievert pro Stunde (µSv/h) ausgesetzt sein, wo höhere Werte gemessen wurden, holte man die Leute ab. 40 µSv/h ist zwar fast das Doppelte, was Astronauten u.a. in der Station „Mir“ aushalten mussten (27 µSv/h), aber das über Monate, während die Strahlung aus Tschernobyl schon nach 2 Wochen erheblich abgenommen hatte. Bewohnte Bereiche der Stadt Ramsar im Iran bekommen dauernd bis 28 µSv/h von Natur aus.

Ist nun aber Tschernobyl nur der schlimmste Unfall der Kerntechnik, oder die größte technische Katastrophe des 20. Jahrhunderts? Es war die größte Katastrophe der Technik überhaupt, liest man in einem Bericht der weißrussischen Regierung von 2016. Weißrussland hätte darunter am meister gelitten. Im selben Bericht wird aber auch geschrieben, die Zahl der Sterbefälle in Weißrussland pro 100.000 Personen und Jahr hätte keinen Anstieg gezeigt, nicht einmal unter den „Liquidatoren“. Das heißt, Opfer unter der nicht im Kraftwerk beschäftigten Bevölkerung gibt es nicht oder sie sind zu selten, um sich in der Sterbestatistik zu zeigen. Wie passt das zu der Aussage, es wäre die größte technische Katastrophe gewesen, mit „nur“ etwa 50 Toten?

Ich denke, das kann man schon sagen. Mehrere Zehntausend Menschen haben einige Jahrzehnte gearbeitet, um das größte Kraftwerkszentrum der Welt zu errichten, alles vergeblich. Eine Stadt mit 50.000 Einwohnern und dazu noch über 100 größere und kleine Orte wurden aufgegeben. Halb Europa wurde in Mitleidenschaft gezogen. Bei uns gilt: Niemand außerhalb des Geländes eines Kernkraftwerkes darf einer höheren Jahresdosis als 0,3 mSv ausgesetzt werden. Das ist wenig, 15 % der normalen Strahlenexposition im Flachland von 2 mSv. Unsere Kraftwerke haben diesen Grenzwert locker eingehalten, nicht einmal 0,1 mSv wurden jemals überschritten. Es hätte aber auch eine gewaltige Aufregung ausgelöst und wäre das Topthema in allen Medien gewesen, wären irgendwo ein paar Leute den 0,3 mSv nahegekommen oder sogar darüber hinaus.

Und da deckte das Unglück in einem Land, das gar nicht an Deutschland grenzt, uns von der Nordsee bis zu den Alpen mit radioaktiven Isotopen ein, was die meisten Menschen hier mit dem halben Grenzwert belastete, in großen Gebieten aber mit dem vollen Wert von 0,3 und hier und da auch mit mehr als 0,3 mSv/a.

Im Film konnten die Fachleute gar nicht begreifen, was passiert war, und hielten es für unmöglich. Uns an der „Asse“ ging es ebenso. Wir bestimmten die Aktivität von Regenwasser und konnten das Ergebnis nicht glauben. Das musste doch ein Messfehler sein!

Wir besorgten uns Daten, wie viel Aktivität in so einem Reaktor ist, und dividierten den Wert durch die Fläche von halb Europa. Das Ergebnis passte zu unseren Messwerten.

Die Beurteilung des Unglücks als größte technische Katastrophe ist schon berechtigt, und der Film darüber wirklich eindrucksvoll und sehenswert. Allerdings werden Strahlenwirkungen teilweise übertrieben dargestellt. Wer Strahlendosen über 7 Sievert abbekommt, stirbt nach qualvollem Leiden innerhalb von einigen Wochen. Ärzte können den Tod hinauszögern, aber nicht verhindern. Der Film zeigt da grässliche Bilder, aber so war es. Dass aber die Toten dann solche Strahlenquellen sind, dass man sie nicht anfassen darf, stimmt nicht.

Getötet wurden sie durch Gammastrahlen, die aber keine Radioaktivität im Körper erzeugen. Dazu kamen Neutronenstrahlen. Die sind tatsächlich in der Lage, aus normalen Atomen radioaktive zu machen. Wer aber wie ich einmal die Ausbeuten berechnet hat (nicht von Leichen), weiß, dass sehr wenig dabei herauskommt. Eine andere Möglichkeit ist, dass radioaktive Stoffe in die Körper der Leute eingedrungen sind. Trotz Schutzkleidung und teilweise Atemschutz mag das passiert sein, aber viel war es sicher nicht. Eine lebensgefährliche Strahlung aus den Körpern heraus ist nicht vorstellbar.

Im Film wird behauptet: Würde es zu einer Wasserstoffexplosion kommen, dann wäre das die eigentliche Katastrophe, auch die Stadt Kiew hätte aufgegeben werden müssen. Sicherlich nicht. In Fukushima hat es eine Wasserstoffexplosion gegeben. Dadurch wurde die Freisetzung erheblich erhöht, erreichte aber trotzdem bei weitem nicht den Grad von Tschernobyl. Eine Wasserstoffexplosion in Tschernobyl hätte zu einer erheblichen zusätzlichen Freisetzung von Radioaktivität geführt, so dass es gut war, dass man sie verhindern konnte. Aber mehr Radioaktivität als im Reaktor war, konnte nicht verstreut werden, und etwa ein Viertel war schon draußen.

In einem Film über Tschernobyl erwartet man, dass ein Anstieg der Krebsraten beobachtet wird. Wirklich? Im erwähnten Bericht der Weißrussischen Regierung wird das bestritten. Woher kommt überhaupt die Ansicht, mehr Krebs wäre zu erwarten?

Im Film wird einfach behauptet, es wäre so. Unabhängig vom Film möchte ich darlegen, woher diese Behauptungen kommen. Bei hohen Dosen, man hat das bei Hiroshima und Nagasaki beobachtet, gibt es wirklich einen Anstieg der Krebsraten. Aus den dortigen medizinischen Statistiken ließ sich ermitteln: Werden 100 Personen je einer Strahlendosis von einem Sievert (Sv) ausgesetzt, dann ist mit 5 zusätzlichen tödlichen Krebsfällen zu rechnen. Da es leider sowieso 25 Krebsfälle pro 100 Personen gibt, werden es also 30. Außerhalb des Reaktorgeländes von Tschernobyl hat niemand 1 Sv abbekommen. Aber für solche Fälle hat man die Kollektivdosis erfunden. Die 100 Leute, je 1 Sv, haben zusammen 100 Sv. Es gibt also pro 100 Sv 5 Tote. Die gesamte betroffene Bevölkerung um Tschernobyl hat zusammen etwa 80.000 Sv abbekommen. Für jeden waren es im Durchschnitt 16 mSv, also 5.000.000 x 0,016 = 80.000. 16 mSv sind nicht viel gegenüber der natürlichen Umgebungsstrahlung. Die bringt uns in 80 Jahren 2 x 80 = 160 mSv. Also bringen 16 mSv vermutlich keinen um, aber nun kommt die Kollektivdosis. Pro 100 Sv gibt es 5 Tote, also rechnet man: (80.000: 100) x 5 = 4.000 Tote.

Machen wir die Rechnung einmal für Schnaps. Jemand trinkt 2 l und stirbt an Alkoholvergiftung. Oder die Flasche wird an 100 Personen verteilt, jeder bekommt ein Schnäpschen von 20 ml. Aber zusammen sind es wieder 2 l, also muss genau einer von 100 sterben? Absurd? Aber so werden die Tschernobyl-Toten berechnet. 4.000 sind „Grünen“ jedoch zu wenig. Das lässt sich ändern. Der Ausgangswert von 5 zu 100 wird erhöht, die Kollektivdosis auch, so kommt man zu passenden Zahlen. Hat das aber etwas mit der Wirklichkeit zu tun?

 

Trotz dieser Übertreibungen: Der Film wird Anti-Atom-Aktivisten keine Freude machen. Das Fazit ist keineswegs: Diese Technik ist zu gefährlich, legt alle Kernkraftwerke still! In der fünften und letzten Folge wird die juristische Aufarbeitung gezeigt. Nur nebenbei wird erwähnt, dass auch die Konstrukteure eine Mitschuld trifft. Die Steuerstäbe hätten besser sein können.

 

Es geht um das Verhalten der Menschen. Vorgesetzte waren uneinsichtig, teilweise aber auch hilfreich, Untergebene waren zu gehorsam, Unangenehmes wurde unterdrückt. Aber Einige riskierten alles, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Nicht die Technik an sich, sondern das Verhalten der Menschen hat das Unglück herbeigeführt, durch Nachlässigkeit, Machtstreben und viele Lügen.

 

Das wird ganz allgemein gesagt: Die Wahrheit zu unterdrücken, kann immer nur schlimme Folgen haben.

 

Hannover, den 17.09.2019




Abgeordnete fordern Trump auf, Beschränkungen für ausländisches Uran zu verhängen

Die Abgeordneten Rob Bishop aus Utah, Liz Cheney aus Wyoming, Louie Gohmert aus Texas und Matt Gaetz aus Florida gehörten zu den wenigen Republikanern, die Trump aufforderten, 25 Prozent des US-amerikanischen Uranmarktes für die inländische Produktion zu reservieren. Ihre Anfrage kommt, als der Präsident überlegt, ob Quoten für importierte Uranprodukte festgelegt werden sollten.

„Die zunehmende Abhängigkeit unseres Landes von ausländischen, staatseigenen Uranquellen stellt eine Bedrohung für die nationale Sicherheit dar. Die Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung des Binnenmarktes mit diesem kritischen Mineral berühren die nationale Sicherheit“, so das Schreiben an den Präsidenten.

Trump hat nun eine Frist bis Samstag, um zu entscheiden, ob Quoten gemäß Abschnitt 232 des Trade Expansion Act verhängt werden sollen.

[en.Wiki: Gemäß Abschnitt 232 des Gesetzes von 1962, kann der Präsident unter bestimmten Umständen auf der Grundlage einer Empfehlung des US – Handelsministers Zölle erheben, wenn „ein Artikel in solchen Mengen oder unter solchen Umständen in die Vereinigten Staaten eingeführt wird, die die nationale Sicherheit gefährden oder beeinträchtigen . „]

Dieser gibt dem Präsidenten die Befugnis, die Auswirkungen von Importen auf die nationale Sicherheit zu prüfen und erforderlichenfalls Maßnahmen zu ergreifen. Das Handelsministerium legte die Ergebnisse einer solchen Untersuchung dem Weißen Haus im April vor.

Anlass für die Untersuchung war eine Petition zweier US-amerikanischer Uran-Abbauunternehmen, Ur-Energy Inc und Energy Fuels Inc, in der sie sich beschwerten, dass subventionierte ausländische Wettbewerber sie dazu geführt hätten, dass Kapazitäten abgebaut und Mitarbeiter entlassen werden mussten. (RELATED: Trump May Go Nuclear On Tariffs And Tax Uranium Imports) (~Trump könnte Zölle auf Import von Uran anheben)

Ein Vertreter des Western Caucus, der den Brief verfasst und verteilt hat, sagt, dass der Gesetzgeber den Prozess im Auge behält. [Der Western Caucus, ist eine überparteiliche Gruppe, innerhalb des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten, dem derzeit 74 Kongressabgeordnete angehören.]

„Die Kongressabgeordneten Paul Gosar und Andy Biggs haben bereits lange die Gefahr einer übermäßigen Abhängigkeit der USA von ausländischem Uran hingewiesen,“ sagte Ben Goldey, Sprecher des Western Caucus, in einer Erklärung gegenüber der Daily Caller News Foundation. „Der Western Caucus beobachtet die Ermittlungen nach Abschnitt 232 genau und wir sind auf die Ergebnisse gespannt.“

Zivile Kernkraftwerke und Nuklear-getriebene U-Boote der US-Marine sind auf Uran angewiesen, dessen Produktion in den USA seit den 1980er-Jahren zurückgegangen ist, weil inzwischen mehr und mehr aus dem Ausland stammt. Trump seinerseits zielt auf Chinas Uranexporte ab, während er weiterhin die Handelspraktiken des kommunistischen Landes beeinflussen will.

Der Präsident konzentriert sich insbesondere auf Komponenten und Maschinen für Reaktoren (U-235) zur Isotopentrennung. Die USA beziehen nur einen sehr geringen Prozentsatz ihres Urans aus China, so dass die Zölle in diesem Bereich wahrscheinlich keine großen Auswirkungen haben werden.

Was die US-Nuklearindustrie verärgern könnte, sind Gegenmaßnahmen von China, das plant, bis 2030 mindestens 100 Kernkraftwerke zu bauen, um die Abhängigkeit von Energie aus Kohle zu verringern. China ist in hohem Maße von Importen von Uran und Ausrüstung abhängig, zum Bau von Kernkraftwerken.

Gefunden auf Tha Daily Caller vom 12.07.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://dailycaller.com/2019/07/12/trump-tariffs-uranium-china/




Warum Australiens Verbot der Nutzung von Kernenergie dem Verstand und der Logik trotzt

Aufmacher: Wargus; wikimapia.org

Was aber nicht sonderlich auf dem Prüfstand steht, ist die Tatsache, dass die Propheten des Weltuntergangs zur Möglichkeit von CO2-freier Stromerzeugung schweigen.

Anstatt die einzige eigenständige Stromquelle zu fördern, die zuverlässig und kostengünstig Strom liefert, ohne dabei Kohlendioxid zu erzeugen, versteifen sich die Panikmacher darauf, dass Windmühlen und Sonnenkollektoren der einzige Weg sind, um dem drohenden Untergang zu entgehen.

Stark subventionierter und chaotisch intermittierender Wind- und Sonnenstrom bieten keine Hoffnung auf eine sinnvolle und zuverlässige Stromversorgung; Sie haben das noch nie geboten und werden es auch nie können.

Demzufolge können Klimaalarmisten, die CO2 verteufeln, aber die Kernenergie nicht vorantreiben, nicht ernst genommen werden. Und ihr Versagen, die Kernenergie voranzutreiben, ist ein ziemlich klares Indiz dafür, was ihre Agenda wirklich ist: den Westen zu deindustrialisieren und den Rest in steinzeitlicher Armut zu halten.

Australien verfügt über die  weltweit größten Uranreserven und ist trotz seiner begrenzten Drei-Minen-Politik der drittgrößte Uranexporteur der Welt .

Daher überrascht es andere Mitglieder der Ersten Welt im Allgemeinen, dass Australien nicht nur nicht selbst von der Kernkraft profitiert, sondern diese bereits Jahren verbietet.

Lassen Sie sich von einem australischen Politiker erklären, warum Australien als größter Uranexporteur die einzige G20-Nation ohne Atomkraft ist und so weit gehen will, selbst die Verarbeitung von Uran und dessen Verwendung als Brennstoff für die Stromerzeugung überhaupt, gesetzlich zu verbieten.

Das  Gesetz  zum Schutz der Umwelt und der biologischen Vielfalt und das australische Gesetz zum  Strahlenschutz und zur nuklearen Sicherheit verbieten insbesondere die Herstellung, den Betrieb, die Anreicherung oder die Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen.

Für einen australischen Uran-Bergmann muss die Tatsache, dass Australien unter den G20-Nationen das einzige Land ist, das das Verbot der Kernenergieerzeugung verbietet, nicht nur absurd, sondern völlig lächerlich erscheinen.

Einer von ihnen, Tony Gray, gründete Pancontinental Mining und war an der Erkundung und Entdeckung der Jabiluka-Uranvorkommen beteiligt. Dies ist eine überarbeitete Version seiner Rede auf der diesmonatigen AusIMM International Uranium Conference in Adelaide.

 

Lassen Sie uns unseren natürlichen Vorteil in Bezug auf Energie nutzen, um Wohlstand zu schaffen.

The Australian, Tony Gray, vom 20. Juni 2019

Australien ist eine Schatzkammer, eine riesige Aladdin-Höhle voller Energiequellen, die mit ihrer Kombination aus Uran, Kohle und Erdgas nahezu einzigartig auf der Welt ist, ganz zu schweigen von einer beneidenswerten Menge Öl.

Aber etwas stimmt nicht. Wir können uns niemals darauf einigen, wie der Segen genossen werden kann. Im Gegenteil, oft unter dem Deckmantel der Bekämpfung des Klimawandels, sprechen subversive Stimmen dagegen, dieses Erbe zu genießen.

Uran war früher der Teufel; jetzt ist es Kohle. In den USA finanzierte der Steinkohlenbergbau ironischerweise die Anti-Atomkampagne, denn Kohle war damals heilig. Heutzutage kommt sogar Erdgas aus der Hölle.

Wind und Sonne sind die neuen Heiligen, aber sie lassen sich nicht befehlen, wann sie zu unserer Energie beitragen.

Die Genese dieses Arguments (statt einer Debatte) geht auf die soziale Revolution der 1970er Jahre zurück, als die Umweltbewegung vom Wunsch junger Radikaler nach einem neuen Anliegen beflügelt wurde, nachdem der Frieden in Vietnam den aufregenden Protesten die Grundlage nahm. Ihre harte Linke verschlang die Regeln des Club of Rome, der 1972 seinen Bericht The Limits to Growth veröffentlichte, eine These, die den Boden für einen perfekten Sturm gegen den Kapitalismus bereitete, indem behauptet wurde, die Welt müsse ihre wirtschaftliche Aktivität auf das verlangsamen konzentrieren – was als nachhaltig wäre.

Es gibt in allen Nationen, mit Sicherheit in der westlichen Welt, eine idealistische Phase [, wenn die Menschen nicht durch Existenzsorgen gequält werden]. Die gesicherte Energieverteilung ist eine unabdingbare Voraussetzung für moderne Volkswirtschaften [und damit ein besonders lohnendes Ziel für linke Weltverbesserer]. Der Ressourcenreichtum Australiens bietet ein verlockendes Potenzial, insbesondere wenn die Kosten für die Bekämpfung der Entwicklung als leicht erschwinglich eingeschätzt werden.

1983 musste ich als geschäftsführender Vorsitzender von Pancontinental Mining dem Chief Operating Officer von Electricite de France (EDF), Jean Feron, mitteilen, dass die neue ALP-Regierung unserem Unternehmen nicht erlauben würde, seine Vereinbarung (im Wert von Hunderten von Millionen Dollar) zum Verkauf von Uran an EDF von Jabiluka [damals geplante Uran-Mine] abzuschließen Der Franzose schüttelte traurig den Kopf und sagte: „Vous etes trop riches“ („Du bist zu reich“).

Wir haben riesige Kohlevorkommen, sowohl metallurgische als auch dampfende, und sie werden attackiert. Die Tugend-Vorgeber haben ihr Ziel von Uran auf fossile Brennstoffe umgestellt, wobei Kohle das Hauptziel ist.

In Wahrheit gibt es berechtigten Grund zur Sorge. Genauso wie Ängste vor der Kernenergie (und ihrem Proxy-Uran) berücksichtigt werden müssen, muss die Geschichte vom Klimawandel angegangen werden. Aber beide Fälle werden besser in der ruhigen Luft der Vernunft als in einem Gewitter der Emotionen behandelt.

Noch schwieriger wird es, wenn die Akteure der Debatte über Wirtschaftsentwicklung gegensätzliche Vorstellungen von der Grundstruktur der Gesellschaft haben. Es ist wie „zwei Menschen, die im selben Bett schlafen, aber unterschiedliche Träume haben“, wie die Japaner sagen.

Die harte Linke nutzt „Klimawandel“ für ihr eigentliches Ziel. Diese Taktik, durch übertriebene „wissenschaftliche“ Behauptungen und die Auslösung von Alarm getrieben, hat zu einer erheblichen Gegenbewegung geführt, die durch Misstrauen [gegen die offiziellen Informationen] ausgelöst wurde.

Die jüngsten Bundeswahlen zeigten eine Gegenreaktion der regionalen Wählerschaft, die ungeduldig auf Verzögerungen in Bezug auf die Adani-Mine in Queensland durch die Labor Party reagierte und auf die Frage nach der Relevanz des Klimawandels im Allgemeinen.

Die Gegenreaktion kommt sogar von denen, die es für angebracht halten, angemessene Schritte zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu unternehmen. Dabei wird die Reputation der Wissenschaft geschwächt, das Vertrauen in Regierungen und Institutionen untergraben, die Öffentlichkeit unnötig geschreckt. Dabei bleiben oft sinnvolle und vernünftige Maßnahmen zur Bewältigung eines wichtigen Themas, dem fast alle zustimmen, auf der Strecke.

Unabhängig von der Politik, die unsere Regierung verfolgt, wäre es eine der albernsten, die Entwicklung unserer riesigen Energieressourcen, ob Uran, Kohle oder Erdöl, zu behindern.

Die Beschränkung unserer Uranindustrie, um der Welt als Vorbild zu dienen, machte keinen Unterschied für die Nutzung von Kernenergie in Übersee. Gleiches gilt für jeden Versuch, unsere Kohle als Signal zum Klimaschutz aufzugeben.

Das wäre Torheit und würde Investitionen und Arbeitsplätzen schaden. Die einzigen Nutznießer wären die Kohle produzierenden Länder, die mit uns im Wettbewerb stehen. Sie werden weiterhin Hunderte von Kohlekraftwerken auf der ganzen Welt versorgen, die noch in Betrieb sind (und gebaut werden), genau wie sich unsere politische Einschränkung des Uranabbaus in den 80er Jahren und das vollständige Verbot der Kernenergie in Australien 1998 als Segen erwiesen haben, für den Uranhandel in Kanada und Namibia.

The Australian (Bezahlsperre Anfrage)

Gefunden auf StopTheseThings vom 25.06.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/06/25/nuclear-no-brainer-why-australias-ban-on-nuclear-power-generation-defies-common-sense-logic/




Es klingt widersinnig, aber Fukushima, Tschernobyl und Three Mile Island (USA) zeigen, warum Kernkraft inhärent sicher ist.

„Bis jetzt sind fast eine Million Menschen an Gründen verstorben, die mit der Tschernobyl-Katastrophe zusammenhängen“, schrieb Helen Caldicott, eine Ärztin in Australien, in der New York Times. Fukushima „könnte hinsichtlich der Folgen noch weit über Tschernobyl hinausgehen“.

Viele Pro-Kernkraft-Menschen sind zu der Ansicht gekommen, dass der Unfall ein Beweis dafür war, dass die am meisten im Einsatz stehende Form eines Kernreaktors, der durch Wasser gekühlt wird, krachend gescheitert ist. Sie riefen nach einem radikal anderen Reaktortyp, um die Technologie „inhärent sicher“ zu machen.

Aber heute, acht Jahre nach Fukushima, zeigen sämtliche verfügbaren Studien und Statistiken, dass Caldicotts Schätzung der Anzahl der Todesopfer um eine Million zu hoch lag. Die Strahlung von Tschernobyl wird, wenn es hoch kommt, vielleicht 200 Menschen töten, aber die Strahlung aus Fukushima und Three Mile Island wird Null Menschen töten.

Mit anderen Worten, die Hauptlektion aus den beiden schlimmsten Kernkraft-Unfällen der letzten Zeit lautet, dass Kernenergie schon immer inhärent sicher war.

Die Wahrheit hinsichtlich der Sicherheit von Kernkraft ist so schockierend, dass es sich lohnt, die schlimmsten Unfälle näher zu betrachten. Beginnen wollen wir mit dem Schlimmsten des Schlimmen: Tschernobyl.

Das Kernkraftwerk liegt in der Ukraine, welche 1986 noch Bestandteil der Sowjetunion war. Die Operatoren verloren die Kontrolle über ein nicht autorisiertes Experiment, wodurch der Reaktor in Brand geriet. Es gab keinen Dom, um kontaminiertes Gas aufzuhalten, und durch das Feuer verteilten sich radioaktive Partikel auf der ganzen Welt. Viele folgerten daraus, dass Tschernobyl nicht nur der schlimmste Nuklear-Unfall der Geschichte war, sondern auch der schlimmstmögliche aller Nuklear-Unfälle.

28 Feuerwehrleute waren bei dem Versuch ums Leben gekommen, das Feuer in Tschernobyl zu löschen. Jedes einzelne dieser Todesopfer ist tragisch, aber man sollte es in der richtigen Perspektive betrachten. Im Jahre 2018 sind in den USA 86 Feuerwehrleute im Einsatz umgekommen (hier), und während der Terrorangriffe am 11. September 2001 waren es 343 Feuerwehrleute.

Den UN zufolge sind seit dem Unfall in Tschernobyl 19 der Ersthilfe Leistenden gestorben, und zwar aus „verschiedenen Gründen“, darunter Tuberkulose, Leber-Zirrhose, Herzanfälle und Traumata. Die UN folgerten, dass „Strahlung als Todesursache weniger deutlich geworden ist“.

Und wie ist das mit Krebs? Bis zum Jahr 2065 mag es 16.000 Fälle von Schilddrüsenkrebs geben; bis heute sind es 6000. Da die Todesrate bei dieser Krebsart lediglich 1 Prozent beträgt – die Behandlung ist recht einfach – können etwa 160 Todesfälle erwartet werden.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO behauptet auf ihrer Website, dass der Tschernobyl-Unfall zu 4000 Fällen vorzeitigen Todes führen könnte, aber Dr. Geraldine Thomas zufolge, welche die Gewebe-Bank von Tschernobyl ins Leben rief und verwaltet, beruht diese Zahl auf einem sich inzwischen als falsch erwiesen habenden Verfahren.

„Dieses Verfahren beruht auf der Extrapolation von Todesfällen durch Strahlung“, erklärte sie. Das Verfahren geht davon aus, dass es keinen Grenzwert gibt, unterhalb dessen Strahlung sicher ist. Aber diese Hypothese ist während der letzten Jahrzehnte längst diskreditiert worden, und zwar durch Daten aus allen möglichen Quellen.

Unterstützung für den Gedanken, dass Strahlung auf geringem Niveau harmlos ist, erwächst aus der Tatsache, dass Menschen, die an Orten mit hoher natürlicher Hintergrundstrahlung leben, einige der niedrigsten Krebsraten in den USA aufweisen.

Sogar relativ hohe Strahlendosen richten weitaus weniger Schaden an als die meisten Menschen denken. Sorgfältige, umfangreiche und langzeitliche Studien an Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sind ein sehr überzeugender Beweis dafür.

Die Krebsrate der Überlebenden war lediglich 10 Prozent höher, und die meisten Überlebenden sind nie an Krebs erkrankt. Selbst jene, die einer Dosis ausgesetzt waren, die 1000 mal höher war als der heute gesetzte Sicherheits-Grenzwert, wiesen eine um nur 16 Monate kürzere Lebenszeit auf.

Aber hat die japanische Regierung nicht kürzlich die Familie eines Mitarbeiters von Fukushima finanziell entschädigt aufgrund dessen Behauptung, dass sein Krebs dem Unfall geschuldet war?

Ja, hat sie, aber nur aus eindeutig politischen Gründen, und zwar auf der Grundlage der auf Konsens basierenden und Konflikte vermeidenden japanischen Politik und um die Schuld zu mindern, die politische Führer gegenüber Mitarbeitern und Anwohnern von Fukushima fühlen.

Dass die Krebserkrankung des Mitarbeiters dem Fukushima-Unglück geschuldet war, ist höchst unwahrscheinlich, weil – noch einmal – die Strahlendosis, welcher der Mitarbeiter ausgesetzt war, weitaus geringer war als es bei den Überlebenden der Atombombenabwürfe der Fall war. Diese wiesen etwas höhere Krebsraten auf.

Was ist mit Three Mile Island?* Nach dem Unfall im Jahre 1979 wurde das Time Magazine mit einem Deckblatt geziert, auf welchem über einem Bild des Kraftwerkes in glühenden Lettern „Nuclear Nightmare“ [nuklearer Albtraum] geschrieben stand. Albtraum? Wohl mehr ein Traum. Bei welcher anderen industriellen Technologie komm in einem katastrophalen Unfall kein einziger Mensch ums Leben?

Man erinnere sich an den Brand auf der Ölplattform Deepwater Horizon, bei dem 11 Menschen zu Tode kamen. Vier Monate später explodierte eine Erdgas-Pipeline unmittelbar südlich von San Francisco und tötete 8 Menschen, die in ihren Betten schliefen. Und das nur innerhalb eines Jahres, nämlich 2010.

Der schlimmste Unfall aller Zeiten bzgl. Energieerzeugung war im Jahre 1975 der Bruch eines Staudammes in China. Dabei waren zwischen 170.000 und 230.000 Menschen umgekommen.

[*Siehe die Anmerkung des Übersetzers am Ende dieses Beitrags!]

Die schlimmsten Unfälle bzgl. Kernkraft zeigen, dass die Technologie immer sicher war, und zwar aus dem gleichen inhärenten Grund dafür, warum nur so geringe Auswirkungen auf die Umwelt zu verzeichnen waren: Dieser Grund ist die hohe Energiedichte des Treibstoffes.

Kernspaltung zur Erzeugung von Wärme anstatt chemische Fesseln durch Feuer zu trennen erfordert nur winzige Mengen Treibstoff. Eine einzige Getränkedose voller Uran kann genügend Energie für ein gesamtes High Energy-Leben enthalten.

Wenn es zum Schlimmsten kommt und der Treibstoff schmilzt, dann ist die Anzahl der freiwerdenden Teilchen unbedeutend im Vergleich sowohl zu Explosionen fossiler Treibstoffe als auch zu täglichen Emissionen aus Heizen von Häusern, Autos und Kraftwerken, wodurch pro Jahr etwa 7 Millionen Menschen umkommen.

Dank der inhärenten Sicherheit von Kernkraft zeigen grundlegende wissenschaftliche Forschungen, dass durch Kernkraft bis heute mindestens zwei Millionen Todesfälle verhindert werden konnten infolge der Vermeidung, Biomasse und fossile Treibstoffe zu verbrennen. Der Ersatz oder der Nicht-Bau von Kernkraftwerken führt folglich zu mehr Todesfällen.

In dieser Hinsicht resultierte aus Fukushima tatsächlich eine Katastrophe bzgl. der menschlichen Gesundheit. Nur dass diese Katastrophe nicht verursacht worden ist durch die winzigen Strahlenmengen, die dabei freigesetzt worden waren.

Erzeugung von Angst und Panik

Die japanische Regierung hat nach Ansicht der Tschernobyl-Expertin Geraldine Thomas und anderer Strahlungsexperten zu der weit verbreiteten Ansicht beigetragen, dass Strahlung ein super-gefährliches Gift ist, und zwar weil sie die Rückkehr der Anwohner nach dem Unfall verboten hat und weil die Strahlung im Boden und im Wasser auf ein völlig unnötig niedriges Niveau reduziert worden ist.

Das Problem begann mit einer völlig übertriebenen Evakuierung. 60.000 Menschen wurden evakuiert, aber nur 30.000 sind zurückgekehrt. Während ein gewisses Ausmaß an Evakuierung gerechtfertigt gewesen sein mag, gab es niemals Gründe für eine derartig umfangreiche und langfristige Evakuierung.

Etwa 2000 Menschen kamen im Zuge der Evakuierungen ums Leben, während Andere – aus ihrer Heimat gerissen – unter Einsamkeit, Depressionen, Selbstmordgefahr, Mobbing an Schulen und Angst litten.

„Im Nachhinein können wir sagen, dass die Evakuierung ein Fehler war“, sagte Philipp Thomas, Professor für Risiko-Management an der University of Bristol und Leiter eines neuen Forschungsprojektes bzgl. Kernkraft-Unfällen. „Wir hätten empfohlen, niemanden zu evakuieren“.

Hinter der Evakuierung steckte die seitens der Regierung massiv übertriebene Säuberung des Bodens. Um ein Gefühl dafür zu vermitteln, welches Ausmaß diese Übertreibung hatte, bedenke man, dass das Colorado-Plateau aus natürlichen Gründen mehr Radioaktivität aufweist als die meisten Gebiete um Fukushima nach dem Unfall.

„Es gibt Gebiete auf der Welt, die noch viel radioaktiver sind als Colorado und deren Bewohner keine gesteigerten Krebsraten aufweisen“, erläutert Dr. Thomas. Und während das Strahlungsniveau in Fukushima rasch abnimmt, „bleibt die Lebenserwartung in jenen Gebieten hoch, weil die Strahlung nicht Folge einer Kontaminierung ist, sondern es sich um natürliche Hintergrund-Strahlung handelt“.

Selbst Bewohner von Gebieten mit der höchsten Kontaminierung wurden nicht durch die Strahlung geschädigt, wie aus einer umfassenden Studie an fast 8000 Bewohnern während der zwei bis drei Jahre nach dem Unfall hervorgeht.

Im Jahre 2017, als ich zum zweiten Mal nach Fukushima gereist bin, habe ich die Fassung verloren. Hungrig und müde wegen der Zeitverschiebung musste ich das lächerliche und teure Abtragen des fruchtbaren Bodens mit ansehen, welche in grüne Plastiktüten gefüllt wurde. Ich nahm einen Wissenschaftler am Umweltministerium ins Kreuzverhör.

Warum zerstören sie den wertvollen Ackerboden, um ein Strahlungsniveau zu reduzieren, dass schon jetzt weit unterhalb aller schädigenden Grenzen liegt? Warum gibt die Regierung Milliarden aus, um Gleiches mit dem Wasser in der Umgebung des Kraftwerkes zu tun? Gab es denn niemanden in Japan, der wenigstens etwas wusste über den medizinischen Einsatz von Strahlung?

Zunächst reagierte der regierungsamtliche Wissenschaftler mit der offiziellen Linie – sie beseitigen den Boden, um die Strahlung durch den Unfall zu entfernen.

Ich beschloss, intensiver nachzufragen und wiederholte meine Frage. Mein Dolmetscher sagte mir, dass der Experte meine Frage nicht verstanden hätte. Also redete ich mit ihm künftig über den Dolmetscher.

Dann sagte der Wissenschaftler wieder etwas, und ich konnte an seinem Tonfall schon erkennen, dass er etwas Anderes sagte. „Jeder Wissenschaftler und Strahlungsexperte der Welt, der hierher kommt, sagt das Gleiche. Wir wissen, dass die Reduktion des Strahlungsniveaus völlig unnötig ist. Wir machen es aber trotzdem, weil die Leute wollen, dass wir es tun“.

Die Wahrheit des Ganzen ist eingeräumt, und die Spannung zwischen uns war gebrochen. „Arigato gozaimasu!“ sagte ich, dankbar für die Ehrlichkeit des Mannes.

Sein Gesicht war traurig, als er die Lage erklärte, aber er war auch ruhiger. Die Manie hinter seinem Beharren, dass die „kontaminierte“ Erde zu „reinigen“ verlangt worden wäre, war verschwunden.

Und ich war nicht mehr erzürnt, nur erleichtert. Ich verstand sein Dilemma. Er hatte das offizielle Dogma nur deswegen wiederholt, weil sein Job und in größerem Umfang Kultur und Politik dies verlangten. Und es spiegelte den Umgang mit Strahlungsängsten seitens von Wissenschaftlern und Politikern, nicht nur in Japan.

Es gibt keinen Beweis dafür, dass geringe Strahlungsdosen die Menschen schädigen, aber anstatt deutlich darüber zu werden, haben Wissenschaftler in der Vergangenheit oftmals die Wahrheit verschleiert in einem fehlgeleiteten Befolgen des Vorsorgeprinzips. Dies führte jedoch dazu, dass das weit verbreitete Missverständnis bzgl. Strahlung sich verewigte.

Wir wissen auch, dass wenn Gesellschaften nicht die Kernkraft nutzen, sie zumeist fossile Treibstoffe verbrauchen, nicht Erneuerbare. Nach Fukushima hat Japan seine Kernkraftwerke abgeschaltet – und die Luftverschmutzung zeigte eine drastische Zunahme.

Die größten Verlierer sind wie immer die Verwundbarsten: jene mit Atemwegs-Erkrankungen, Kinder, Ältere, Kranke und Arme, welche überwiegend in den schmutzigsten Gebieten von Städten leben.

Klar ist auch, dass Menschen ihre Ängste vor anderen Dingen auf Nuklearunfälle projizieren. Wir wissen aus tief gehenden Forschungen während der siebziger Jahre, dass junge Menschen zu Anfang jenes Jahrzehnts die Ängste vor Atombomben auf Kernkraftwerke übertrugen. Kernkraftwerke werden als kleine Bomben wahrgenommen, und Nuklearunfälle werden als kleine Atomexplosionen betrachtet, vollständig mit Fallout und der Bedrohung durch Kontaminierung.

Es ist unmöglich, die panische Überreaktion aufgrund von Fukushima nicht als teilweise ausgelöst anzusehen durch den Horror von 15.875 Toten und weiteren 2533 Vermissten nach dem Tsunami. Der Soziologe Kyle Cleveland argumentierte überzeugend, dass Fukushima eine „moralische Panik“ auslöste und dass die Panik motiviert war durch den Wunsch der japanischen Nachrichtenmedien, sich an einer industriellen und technischen Elite zu rächen, welche als rücksichtslos, arrogant und korrupt empfunden werden.

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Die ganze Story steht hier.

Michael Shellenberger, President, Environmental Progress. Time Magazine “Hero of the Environment.”

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/03/12/it-sounds-crazy-but-fukushima-chernobyl-and-three-mile-island-show-why-nuclear-is-inherently-safe/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Anmerkung des Übersetzers zu dem Unfall in Three Mile Island: Dieser fiel gerade in die Zeit seines Aufenthaltes in den USA. Wohnort war das Dorf Brodheadsville in Pennsylvania. Das liegt nahe der Stadt Allentown, Google findet es sicher.

In der lokalen Zeitung, dem Pocono Record, war der Unfall überhaupt kein Thema! Im Beitrag erwähnt wird das Time Magazine, aber niemandem fiel es ein, diese Zeitschrift zu kaufen. In den Fernsehnachrichten gab es eine kurze Meldung über ein Brand in dem Kraftwerk, aber die Familie, bei der ich zur Untermiete wohnte, war völlig unbeeindruckt, denn ein Feuer gab es fast jeden Tag irgendwo. Erst in Briefen von Bekannten aus Deutschland wurde ich darauf aufmerksam, in denen ich besorgt gefragt wurde, ob es mir gut gehe. Damals gab es noch keine E-Mails und Internet, und Briefe waren etwa 1 Woche unterwegs.

Ich habe mich dann unter den Nachbarn etwas umgehört, aber niemanden schien das zu interessieren. Zu jener Zeit gab es gerade Unruhen unter Lastwagenfahrern (Trucker), und einer meiner Nachbarn, der mit einem riesigen Lastwagen Bier transportierte, konnte es sich nicht leisten, an einem Streik für bessere Bedingungen teilzunehmen. Aber er hatte Angst – in Amerika wird ja sehr schnell geschossen, wenn einem irgendetwas nicht passt.

In der Grundschule in Brodheadsville (Polk Elementary, kann heute anders heißen) war das Ganze ebenfalls kein Thema, obwohl es doch vermeintlich um die Zukunft der Kinder ging. Und so weiter, und so fort. Von Panik nicht die geringste Spur – offenbar ganz anders als im weit entfernten Deutschland, wo ob des Unfalls mächtig Panik geschürt worden war. – Chris Frey, Übersetzer




Deutschlands Versagen mit Erneuerbaren Energien: Die deutschen CO2-Emissionen sind zehnmal höher als im nuklear versorgten Frankreich

Das Ergebnis ist ein absolutes Debakel: Die Deutschen leiden an den zweithöchsten Strompreisen in Europa, direkt hinter dem windbetriebenen Dänemark, und die Preise steigen zweistellig in den Himmel. Das deutsche Stromnetz steht kurz vor dem Zusammenbruch.

Und das alles für den Versuch, die Emissionen von Kohlendioxid einzudämmen. Abgesehen von den Argumenten, ob CO2 ein giftiger Schadstoff oder ein natürlich vorkommendes und nützliches Spurengas ist, was die Pflanzen dringend benötigen – wenn das vorrangige Ziel des „Übergangs“ Deutschlands in eine wind – und sonnengetriebene Zukunft darin besteht, die Kohlendioxidemissionen zu senken, ist dies ein Ergebnis kläglicher Misserfolg – der die Deutschen bisher gut eine Billion Euro gekostet hat .

Im Vergleich dazu genießen die Verbraucher in Kernkraft versorgtem Frankreich nur einen Bruchteil der Strompreise, die sein östlicher Nachbar erleidet. Und seine CO2-Emissionen sind ein winziger Bruchteil der Emissionen, die das bewusst wind- und solarbetriebene Deutschland ausstößt. Sogar das kohlengetriebene Polen hat es geschafft, den CO2-Ausstoß schneller zu senken, als das stets tugendhafte Deutschland.

Deutsche werden von ihren Führer als Dummköpfe genommen. Und Macron möchte sein Land auf demselben zweifelhaften Weg schicken.

Die deutsche Regierung weiß bereits, dass es die für 2020 gesetzten CO2-Reduktionsziele nicht erreichen wird und die Lücke wird ziemlich groß sein. Deshalb wird die Schließung von Kohlekraftwerken verschoben und Nord Stream 2 wird gebaut, schreibt Dr. Józef Sobolewski, Direktor der Abteilung Atomenergie im polnischen Energieministerium. [Ursprünglich in Wszystko Co Najważniejsze (Alles was wichtig ist) veröffentlicht]

 

Standpunkt: Es gibt keinen heiligen Gral der Energie

World Nuclear News, und auch auf Wszystko Co Najważniejsze
Józef Sobolewski, 17. Dezember 2018

Im September dieses Jahres wurde ich eingeladen, an der IAEO-Generalkonferenz teilzunehmen.

[Internationale Atom Energie Agentur, 17 – 21 September 2018, Wien International Center] Ich sollte auf dem wissenschaftlichen Forum eine Präsentation halten, in der die Argumente für die Entwicklung der Kernenergie als Klimaschutzfaktor für ein Land dargelegt werden, das eine der höchsten CO2-Emissionsraten je kWh in Europa aufweist. Ich hätte einige übliche Aussagen vieler Berichte wiederholen können, aber als Physiker von Beruf, entschied ich mich, mich auf Fakten zu konzentrieren. [… anders als Frau Dr. Merkel, der Übers.]

Basierend auf den Daten der Europäischen Umweltagentur, habe ich die historischen Emissionsdaten für Polen, Deutschland und Frankreich verglichen. Die Ergebnisse sind zwar für mich offensichtlich, aber für viele schockierend. Ich habe festgestellt, dass Polen seine Emissionen in den letzten 20 Jahren praktisch um den gleichen Betrag wie Deutschland reduziert hat, dessen Gesamtinvestitionen für erneuerbare Energien 250 Milliarden Euro [eher das drei- bis vierfache, d. Üb.] überstiegen. Natürlich sprechen wir über leicht unterschiedliche Ebenen.

Die Emissionen je erzeugter kWh in Deutschland sind etwa halb so hoch wie in Polen, aber vergessen wir nicht, dass wir in Polen einen völlig anderen Ausgangspunkt hatten. Das Bild ist noch interessanter, wenn Sie sich Frankreich anschauen. Deutschland ist zwar führend in der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen, hat jedoch zehnmal höhere Emissionen als Frankreich, das sich zur Stromerzeugung auf Kernkraft abstützt. Und damit kommen wir zu sehr interessanten Erkenntnissen und Fragen.

Wie ist es möglich, dass ein Land, das stark in erneuerbare Energien investiert, zu einer ähnlichen Emissionsrate wie Polen kommt? Für Energieerzeugungsexperten ist die Antwort einfach: Unstabile Energiequellen erreichen eine gewisse Sättigung des Energiemixes, so dass ihre Weiterentwicklung nicht zu einer effektiven Steigerung ihres Anteils an der gesamten Energieerzeugung führt. Das Stromsystem ist immer abgeglichen. Energie wird nur in angeforderten Mengen erzeugt, wobei die Speichermöglichkeiten in der Regel vernachlässigbar sind. Das Energiesystem kann nicht ausschließlich von „erneuerbaren“ Energien gespeist werden, wenn die Industrie und die Verbraucher eine zuverlässige und dem Bedarf entsprechende Versorgung benötigen und diese wird im Falle Deutschlands hauptsächlich von Braunkohlekraftwerken bereitgestellt, den Kraftwerken mit den höchsten Emissionswerten.

Dr. Józef Sobolewski, Präsentation in Wien, Anteil der Windenergie an der Stromversorgung Polens

Unser westlicher Nachbar [gemeint ist Deutschland] ist sich dessen vollkommen bewusst und hebt neue Braunkohle-Tagebaugruben aus, im Gegensatz zum Ehrgeiz des Europäischen Parlaments, sich höhere Ziele zu setzen. Deutschland weiß bereits, dass es die für 2020 gesetzten Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen nicht erreichen wird und die Lücke wird beträchtlich sein. Deshalb verschiebt die deutsche Regierung die Schließung von Kohlekraftwerken und baut Nord Stream 2. Die einzige Möglichkeit zur Reduzierung von CO2 Emissionen besteht in der Annahme, dass der Rückzug aus Kohle und Kernkraftwerken nur aus Erdgas bestehen kann. Deshalb ist Deutschland fest entschlossen, den zweiten Abschnitt der Nord Stream-Gaspipeline fertigzustellen.

Ein deutscher Experte für Windenergie, Berater des deutschen Wirtschaftsministers, reiste kürzlich nach Warschau, um an den Universitäten von Warschau und dem Sejm interessante Vorlesungen über Windenergie als Stromversorgungsquelle zu halten. Er hatte die klare Botschaft, dass die Windenergie nicht die Basis des Energiesystems sein kann, weder onshore noch offshore. Er erklärte auch, warum der Heilige Gral für erneuerbare Energien – ein Energiespeicher, der die Lücke füllen kann, wenn der Wind landesweit einen Tag lang aufhört – nicht errichtet werden kann. Das bedeutet, der heilige Energie-Gral existiert nicht. Denken Sie daran, dass die „Windstille“ Wochen dauern kann.

Werfen wir einen Blick auf Frankreich, das 75% seiner Energie aus Kernkraftwerken bezieht. Der Rest wird von Wärmekraftwerken erzeugt und emittiert im Durchschnitt zehnmal weniger CO2 pro Kraftwerk als das benachbarte Deutschland. Der amtierende Präsident gab den Plan seines Vorgängers auf, der auf der Welle der grünen Ideologie zugesagt hatte, den Anteil der Kernenergie auf 50% zu reduzieren. Er [Macron] konstatierte, dass es auf die Verringerung der Emissionen ankommt und nicht auf die Art und Weise, wie dies erreicht wird. Um die Windlobby zu besänftigen, billigte er jedoch den Bau von Offshore-Windparks mit einem garantierten Strompreis, der fünfmal so hoch ist, wie der von Kernkraft. Nun, die Reichen können sich das leisten.

Die Europäische Union sollte sich der Frage stellen, ob die gewählte bzw. erzwungene Entwicklung von erneuerbaren Energien tatsächlich zum Klimaschutz führt – zur Verringerung der CO2-Emissionen – oder nur ein rentables Geschäft mit zwangsausgebeuteten Verbrauchern ist. Ich denke es ist das Letztere. Es mag sein, dass man anfangs glaubte, die Entwicklung der Windenergie wäre aus ökologischen Gründen voran getrieben, aber dann haben riesige Subventionen diese Art der Energieerzeugung in ein sehr profitables Geschäft verwandelt.

Vor einigen Jahren las ich einen Artikel eines Beraters: „Eine Windkraftanlage ist kein Windstromkraftwerk, es ist ein ausgezeichnetes Geldanlage.“ Und es stimmt, da es nicht leicht ist, eine andere Anlageform zu finden, die einen so hohen Gewinn für mehrere Jahre garantiert. Es ist auch ein Geschäft mit einer starken Lobby. Wie kann man sonst erklären, dass die Bestimmungen des SPD-CDU-Koalitionsvertrags, der explizit über den Export von „Energiewende“ spricht, auf den Schutz von fast 200.000 Arbeitsplätzen in Deutschland hinweist? Darüber hinaus unterstreicht das gleiche Dokument die Entscheidung, die Verwendung von Mitteln aus dem EU-Haushalt für die Entwicklung von Kernenergie zu sperren. So kann Deutschland EU-Beiträge, die in den EU-Haushalt eingezahlt werden, für die Förderung erneuerbarer Energiequellen in Deutschland verwenden, aber Polen kann die Beiträge nicht für die Kernenergie verwenden.

Man kann sich fragen, wer am meisten von der Förderung „erneuerbarer Energien“ profitiert. Es ist für mich offensichtlich, dass es nicht das Klima ist. Neben den mit erneuerbaren Energieträgern zusammenhängenden Industrien und Finanzmärkten sind die größten Nutznießer die Erdgaslieferanten. Erdgas, ein Rohstoff, der die Nutzung erneuerbarer Energiequellen fördert und dessen europäische Ressourcen nach und nach aufgebraucht werden, nicht aber Russlands [.. es sei denn, Fracking wird politisch opportun].  Ich würde nicht so sehr auf LNG [verflüssigtes Erdgas] zählen, denn die asiatischen Länder werden immer mehr zahlen können als wir und ihre Bedürfnisse sind definitiv größer und wachsen weiter.

Dr. Józef Sobolewski, Präsentation in Wien, geplante Kapazität der Stromversorgung in Polen. Die nicht verfügbaren (non-dispatchable) Erneuerbaren Energien sollen 2035 komplett auslaufen

Wenn die EU wirklich das Klima durch Verringerung der CO2-Emissionen schützen wollte, würde sie die Reduktionsziele unabhängig von der eingesetzten Technologie festlegen und dafür so effektiv wie möglich. Die effektivste derzeit verfügbare Technologie ist die Kernspaltung (die Fusionstechnologie braucht noch einen langen Weg bis zur Kommerzialisierung). Die Erzeugung von Atomenergie hat zwar hohe Investitionskosten, ist aber aufgrund ihrer langen Lebensdauer und niedrigen variablen Kosten sehr kostengünstig. Energie ist bei jedem Wetter verfügbar und garantiert so die Energiesicherheit. Tatsache ist, dass die Hälfte der emissionsfreien Energie der EU von Kernkraftwerken erzeugt wird.

Aber die Atomenergie hat ihre Gegner, vor allem ideologisch bedingte, deren Argument „Nein, weil es Nein“ ist. Sie verwenden meistens Unwahrheiten oder Falschdarstellungen im Gegensatz zu Fakten; Sie wissen nicht, wovon sie sprechen, und leider können sie mit Emotionen spielen. Aber es ist das Problem der westlichen Länder, das für die wachsenden Mächte Asiens, die sich dynamisch entwickeln, völlig irrelevant ist.

In den letzten 30 Jahren hat sich die Entwicklung der Kernenergie in der sogenannten Ersten Welt deutlich verlangsamt. Dies wurde zum einen durch den Ausfall des Tschernobyl-Kraftwerks verursacht (durch bewusste Fehlhandlung des Personals ausgelöst) und als die Atomkraft eine Wiederbelebung erlebte, machte ein Tsunami in Japan einen Strich durch die Rechnung. Obwohl in Fukushima niemand an der Strahlung gestorben ist, nutzten die Gegner der Atomenergie den Unfall, um eine massive Kampagne gegen sie aufzubauen und ihre wirtschaftliche Entwicklung zu verhindern.

Wie ich bereits erwähnt habe, gilt dies natürlich nicht für Entwicklungsländer. Dabei finden neben konventioneller Stromerzeugung auch neue Kerntechnologien eine viel breitere Anwendung. Sie ermöglichen die Erzeugung von Wärme für Heizzwecke oder Prozesswärme, sowie das Erreichen von Temperaturen, die eine effektive Pyrolyse mit Wasser ermöglichen. Genutzt zur Erzeugung des vielversprechendsten Brennstoffs – zu Wasserstoff. Und das alles ist ohne Emissionen in die Atmosphäre möglich.

Der Vorteil dieser neuen Lösungen liegt in der passiven Sicherheit: Es besteht keine Möglichkeit, dass der Kern eines Reaktors durch Kühlmittelverlust schmelzen könnte. Als früher „erste Welt“ beginnen wir nun den Entwicklungsländern hinterherzuhinken.

Vor kurzem wurden eine Reihe von Berichten über den Klimawandel veröffentlicht, die eindeutig auf die Notwendigkeit der Entwicklung der Kernenergie als der einzigen wirklichen Maßnahme hinweisen, die verhindern kann, dass sich das Böse verschlechtert. Ein Bericht der Internationalen Energieagentur, der zu Beginn dieses Jahres vorgelegt wurde, betont unparteiisch und ausgewogen die Notwendigkeit einer intensiven Entwicklung der Kernenergie. Am überraschendsten ist jedoch die jüngste Studie des IPCC, wonach von allen Szenarien, die zu einer Begrenzung des durchschnittlichen Temperaturanstiegs führen, die wirksamste die erhebliche Förderung der Kernenergie ist.

Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, über Änderungen der EU-Politik und die Ersetzung „erneuerbarer Energien“ durch „saubere Energie“ nachzudenken?

Original gefunden auf Wszystko Co Najważniejsze und World Nuclear News

Dr. Józef Sobolewski ist seit 2016 Direktor der Abteilung für Atomenergie im Energieministerium in Polen.
Zuvor war er an der Entwicklung von Stromnetzüberwachungsdiensten auf Grundlage unbemannten Fluges (Drohnen) von 2014 bis 2016 beteiligt. Von 1993 bis 2014 war Herr Sobolewski bei großen Unternehmen aus dem IT-Sektor, Electronic Data Systems (EDS), dann bei Hewlett-Packard (HP) in verschiedenen Führungspositionen im Zusammenhang mit der Einführung von IT-Systemen tätig. Geschäftsentwicklung und Vertriebsverwaltung auf regionaler Ebene (Mittel- und Osteuropa). Von 1979 bis 1982 war er am Institut für Kernforschung in Swierk / Warschau beschäftigt. Von 1985 bis 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Kernchemie in Mainz, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kernphysik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zu seinem akademischen Hintergrund promovierte er in Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutschland) und erlangte einem Master in Physik an der Warschauer Universität (in Kernphysik). Józef Sobolewski ist Autor zahlreicher Artikel in wissenschaftlichen und professionellen Fachzeitschriften sowie in Magazinen

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Wegen Copyright habe ich auf das Bild von Frau Dr. Merkel vom STT Original verzichtet. Erstaunt war ich, was Google-Bildsuche u.a. zu Tage fördert.

Gefunden auf stopthesethings vom 06.01.2019

Übersetzt und zusammengestellt von Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/01/06/germanys-renewable-energy-fail-german-co2-emissions-10-times-higher-than-nuclear-powered-france/