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Die deutsche Energieratlosigkeit!

Es gibt eine schöne Geschichte in den Abenteuern von Tim und Struppi des belgischen Zeichners Hergé. Beide sind zusammen mit Kapitän Haddock Gefangene auf einem Schiff, das explosives Material geladen hat. Auf hoher See bricht ein Feuer aus. Kapitän, Offiziere und Mannschaft springen voller Panik in die Rettungsboote und rudern mit aller Kraft weg von dem gefährlichen Schiff. In sicherer Entfernung warten sie auf die große Explosion. Doch nichts passiert. Eine große Welle hat das Feuer gelöscht. Die beiden Helden, Haddock und Tim, bringen das Schiff wieder in Fahrt und dampfen davon. Zurück bleibt eine wütende, ungläubige Besatzung mit ihrem hasenfüßigen Kapitän, allein auf dem weiten Ozean. Diese Comicepisode passt zu der Art und Weise, wie Deutschland auf die Ereignisse in Fukushima nach dem zerstörerischen Tsunami im März reagierte. Die Bundesregierung mit Kanzlerin Merkel an der Spitze, Politiker aller Parteien und ein großer Teil des Wählervolks hatten augenblicklich die Hosen voll und warfen alles über Bord, was zuvor in der Kernenergie als verlässlich gegolten hatte. Es herrschte blanke Panik. Jetzt – nach einem halben Jahr – sieht man: Panik ist ein schlechter Ratgeber. Fukushima hat sich nicht zu der atomaren Massenvernichtung ausgewachsen, die so viele in Deutschland erwartet hatten. Frau Merkel und ihr Volk sitzen nun in ihrem kleinen Boot und müssen den anderen – bioenergetisch angetrieben – hinterher hecheln. Zurück geht es nicht, dann müssten die Politiker zugeben, dass sie noch ängstlicher als die Bevölkerung waren, die sie vertreten. Und vorwärts, da ist es ungewiss. Da liegt eine Zukunft, bestimmt von ineffizienten und unzuverlässigen Energiequellen.

Weshalb haben andere Regierungen nicht so panikartig reagiert? Sie waren gelassener und dürften wohl Folgendes bedacht haben:

Die Havarie der Reaktoren von Fukushima 1 war Folge eines Jahrhundertbebens und eines Jahrtausend-Tsunamis. Alle KKW in der betroffenen Region, einschließlich Fukushima 1, haben das starke Beben ohne größere Schäden überstanden. Es war die 14 Meter hohe Tsunamiwelle, welche die Reaktoren von Fukushima 1 ausgeschaltet hat. Auslöser war also ein extremes Naturereignis.

Den Tsunami hätte die Anlage ohne größere Schäden überstehen können, wenn die Betreiber bestimmte Vorkehrungen getroffen hätten. [1] In den deutschen KKWs sind entsprechende Einrichtungen vorhanden, wie die Reaktorsicherheitskommission (RSK) in ihrer von der Bundesregierung initiierten Sicherheitsprüfung feststellte: Alle deutschen Kernkraftwerke weisen gegenüber Fukushima zusätzliche Sicherheitseinrichtungen sowie große Sicherheitsmargen auf, die einen Unfallablauf wie in Japan verhindern würden. Sie verfügen z. B. über verbunkerte, gegen Einwirkungen von außen geschützte Notstromeinrichtungen und sind so robust ausgelegt, dass sie das 100.000-jährige Erdbeben und das 10.000-jährige Hochwasser am jeweiligen Standort überstehen können. Der schwere Unfall in Fukushima 1 war also nicht naturgesetzlich unausweichlich und unvermeidlich. In Fukushima sind vier der sechs Reaktoren von der Katastrophe betroffen; bei drei von ihnen ist die Kernschmelze eingetreten. Für die deutsche Öffentlichkeit war dies der „Supergau“. Tatsache aber ist: Der Atomunfall ist nicht die Megakatastrophe, wie man sie in Deutschland erwartete und wie einige sie vielleicht auch gerne gehabt hätten: „Bis heute liegen keine Berichte vor, dass Menschen gesundheitliche Schäden als Folge von Strahlenbelastungen davongetragen hätten“, schreibt die Internationale Atomenergiebehörde in ihrem vorläufigen Bericht vom Juni des Jahres. [2]

Merkel aber hat nicht abgewartet. Sie legte bereits zwei Tage nach dem Reaktorunfall sieben Reaktoren in Deutschland still – eine absolut unangemessene und nicht begründbare Panikreaktion. Sie hat das Land damit auf einen abenteuerlichen Kurs gebracht, der noch viele Hunderte von Milliarden Euro kosten wird. Alle Parteien und große Teile der Bevölkerung sind bestürzend schnell und willig auf Atomhysterie und Energiewendejubel eingeschwenkt. Ebenso die Medien. Gegenstimmen waren und sind kaum zu hören.

Der Sonderweg

Der deutsche Sonderweg funktioniert nur mit viel Selbsttäuschung. Fukushima habe gezeigt, so der parteiübergreifende Konsens, dass die Kernenergie prinzipiell nicht zu beherrschen sei. Woran macht man das fest? An der Anzahl der havarierten Reaktoren in Fukushima, die trotz Riesenwelle und unzulänglichen Sicherheitseinrichtungen eben nicht „durchgegangen“ sind? Ist Kernenergie tatsächlich „die gefährlichste Technologie aller Zeiten“, wie das Hamburger Abendblatt im Juni schrieb? Was ist dann mit dem Straßenverkehr, der Jahr um Jahr weltweit eine Million Tote fordert? Darf man, wie ein Leitartikler in der Rheinzeitung, von der „menschenverachtenden Atomwirtschaft“ sprechen? Ist das nicht der geistige GAU, der größte anzunehmende Unsinn?

Angela Merkel begründete den Atomausstieg damit, dass im Falle eines Unfalls wie in Fukushima die Folgen „so verheerend und weitreichend [seien], dass sie die Risiken aller anderen Energieträger bei weitem übertreffen.“ Die vielen Toten im Kraftwerk Fukushima kann sie nicht meinen. Die gibt es nicht und wird es auch nicht geben. Meint sie den wirtschaftlichen Schaden durch die Zerstörung des Kraftwerks? Der dürfte sich in der Größenordnung des volkswirtschaftlichen Verlustes bewegen, der durch die Schnellstilllegung der deutschen Reaktoren und den endgültigen Ausstieg entsteht. Oder die Auswirkungen auf die Evakuierungszone um das Kraftwerk? Etwa 80.000 Menschen haben das Gebiet verlassen, Opfer der Strahlenkrankheit gab es nicht. Die frei gesetzten Radionuklide sind sehr ungleich verteilt. Eine beträchtliche Menge konzentriert sich dreißig Kilometer nordwestlich des Kraftwerks, während im größten Teil der evakuierten Zone die Strahlung sich schon im Mai nahe dem Normalwert bewegte. Im Januar nächsten Jahres, so damals die japanische Regierung, könne man vielleicht über eine Rückkehr der evakuierten Menschen entscheiden. [3] In Deutschland sieht man das anders: So war in der FAZ am 11. Juni über Fukushima zu lesen: „Millionen Menschen evakuiert, fast tausend Quadratkilometer Land auf unabsehbare Zeit unbewohnbar.“ [4] Eine derartige Panikmache hatte man bislang den Lobbyisten von Greenpeace überlassen. Das ist schließlich deren Broterwerb.

Inzwischen, Stand vom Juli, setzt die Anlage nur noch den zweimillionstel Teil an radioaktivem Material frei wie auf dem Höhepunkt der Krise am 15. März. Steht man heute direkt an der Kraftwerksgrenze, kann man mit einer maximalen Strahlenbelastung aus der Luft von 1,7 Millisievert pro Jahr (mSv/a) rechnen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Belastung durch die natürliche Hintergrundstrahlung liegt im globalen Mittel bei 2,4 mSv/a. Problematisch sind die Radionuklide, die sich am Boden abgesetzt haben. Etwa 95 Prozent des im März freigesetzten radioaktiven Materials bestanden aus Jod-Isotopen, die aufgrund ihrer geringen Halbwertzeit inzwischen nahezu verschwunden sind. Geblieben ist Cäsium-137, das in vielen Gebieten der evakuierten Zone Jahresdosen von mehr als 20 mSv liefert. 20 mSv ist die Dosis, die Arbeiter in einem Kernkraftwerk pro Jahr erhalten dürfen. Etwa so hoch ist auch die Dosis, die ein Patient bei einer einmaligen Computertomographie erhält. Zudem gibt es eine Reihe von Regionen auf der Erde, wo die natürliche Strahlung aus dem Boden erheblich höher ist – ohne gesundheitliche Schäden für die Bewohner. Soviel zur Unbewohnbarkeit auf unabsehbare Zeit. In Deutschland ist man sehr faktenresistent. Gemessen an den Auswirkungen, die tatsächlich in und um Fukushima zu beobachten sind, sind die hiesigen Katastrophenszenarien grotesk überzeichnet.

Was lässt sich wirklich lernen?

Gibt es etwas Positives an der Reaktorkatastrophe von Fukushima? Ja. Man kann daraus lernen – genauso wie aus Harrisburg und Tschernobyl. Die teilweise Kernschmelze im amerikanischen Kraftwerk TMI bei Harrisburg 1979 gilt als GAU, was eigentlich nur ein Auslegekriterium für den Bau eines Kernkraftwerks darstellt, im Mythenschatz der Kernenergiegegner aber für „größtmögliche Katastrophe“ steht. Und das Ergebnis? Am Reaktor war Totalverlust zu verzeichnen, aber es gab kein Strahlenopfer, kein Mensch wurde geschädigt, weder im Kraftwerk noch außerhalb davon. Vernachlässigbar geringe Mengen an radioaktivem Material gelangten in die Umgebung. Wenn man so will, war das Unglück von TMI ein unfreiwilliges, aber erfolgreiches Experiment, das die Wirksamkeit der Sicherheitseinrichtungen belegte. Wenige Jahre später, im sowjetischen Tschernobyl, kam es zum Supergau, zur „größtgrößtmögliche Katastrophe“. Ein Reaktor explodierte in vollem Betrieb und schleuderte große Mengen an radioaktivem Material in die Atmosphäre. Über die Folgen wird und wurde wüst spekuliert und übertrieben. Lobbyvereine wie Greenpeace sprechen (immer noch) von 100.000en, ja von Millionen Opfern. Tatsächlich liegt die Zahl der Opfer drastisch niedriger, nachzulesen in einer von der UNO veröffentlichten Studie: etwa 50 direkte Tote in der Anlage, einige tausend zusätzliche Krebserkrankungen. Das ist schlimm, liegt aber im unteren Bereich möglicher Zivilisationsrisiken. Und Fukushima? Zeigt dieser Unfall tatsächlich, wie etwa die Grünen meinen, die prinzipielle Unbeherrschbarkeit der Kerntechnik? Bei unaufgeregter Betrachtung lässt sich aus dem „ungewollten Großexperiment“ Fukushima allerdings ein anderer Schluss ziehen: vier havarierte Reaktoren, drei Kernschmelzen – trotzdem, wie gerade bilanziert, kein Megadesaster. Das war keine glückliche Fügung, das lag in der Natur der Dinge: Die Gesetze von Physik und Chemie geben einfach nicht mehr Katastrophe her. [5]

Amerikanische Kernphysiker sind auf diese grundlegende (und beruhigende) Einsicht bereits vor drei Jahrzehnten bei einer Nachbereitung des TMI- Unfalls gestoßen. Sie untersuchten ein „realistisches, aber sehr unwahrscheinliches Ereignis: die gleichzeitige Zerstörung von Systemen außerhalb der Containments, Risse in der Sicherheitshülle; eine Kernschmelze mit ungefilterter Freisetzung von radioaktivem Material“. Das klingt nach Fukushima. Und das Ergebnis dieser Untersuchung? „Selbst ein derartiges Ausnahmeereignis hätte, wenn überhaupt, nur wenige Todesfälle zur Folge. […] Die Freisetzung und die Ausbreitung radioaktiven Materials aus dem beschädigten oder geschmolzenen Brennstoff ist streng durch die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Materials beschränkt.“ [6] Wie in Fukushima!

Lebenslüge Atomdesaster

Anfang Juni sagte Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Regierungserklärung zur Energiewende, dass Fukushima ihre Haltung zur Kernenergie verändert habe. Ein Restrisiko könne sie nicht mehr akzeptieren. Auch andere haben ihre Haltung geändert, so George Monbiot, einer der prominentesten britischen Umweltschützer. So manchen Leser seiner wöchentlichen Kolumne im Guardian dürfte Monbiots Bekehrung, knapp zwei Wochen nach dem Tsunami, allerdings überrascht haben. „Als Folge des Desasters in Fukushima stehe ich der Kernenergie nicht länger neutral gegenüber. Ich befürworte jetzt diese Technologie.“ [7] Monbiot hat sich nicht aus ideologischen, sondern aus pragmatischen Gründen für die Kernenergie entschieden. Den engagierten Klimaschützer hat vor allem die Aussicht geängstigt, dass die Welt, insbesondere China, nun stärker wieder auf Kohle setzen werde – mit schlimmen Folgen: „In jeder Hinsicht (Klimawandel, Bergbau, lokale Umweltverschmutzung, Unfall- und Todeszahlen, Freisetzung von Radioaktivität)“, bilanziert Monbiot, ist Kohle hundertmal schlechter als Kernenergie.“ In mehreren Kommentaren erläuterte Monbiot seinen Sinneswandel, und er debattierte öffentlich mit Helen Caldicott, der globalen Ikone der Kernkraftgegner. Von ihr verlangte er Belege für die angeblich eine Million Tote durch Tschernobyl und andere gängige Horrorgeschichten. Erhalten hat er sie nicht. [8] Der grünen Bewegung wirft er vor, die Welt über die Gefahren radioaktiver Strahlung in die Irre zu führen. „Ihre Behauptungen […] haben keine wissenschaftliche Grundlage, halten Nachfragen nicht stand und sind fürchterlich falsch.“

Fürchterlich falsch sind auch die Annahmen, die der deutschen Energiewende zugrunde liegen: Es gab keine Strahlenopfer in und um Fukushima, und es wird keine auf immer unbewohnbare Todeszonen geben. Die deutsche Politik ignoriert diese positive Entwicklung, hält stattdessen am Erkenntnisstand vom März, ein paar Tage nach dem Tsunami, fest. Ausgangsniveau der Debatten, in denen Sozialwissenschaftler, Feuilletonisten und Ethiker den Ton angeben, ist immer noch die damals angenommene Megakatastrophe, die selbst die Bevölkerung Tokios dahinraffen könnte. Dass nichts von dem eingetreten ist, wird ausgeblendet. So funktionieren Lebenslügen. Lebenslügen müssen aufrechterhalten werden, damit man weiterleben kann. Bei manchen halten sie ein ganzes Leben, andere zerbrechen daran. Die deutsche Energiewende beruht auf der Lebenslüge „Atomdesaster Fukushima“.

Wie geht’s weiter?

Die Reaktorunfälle in Harrisburg und Tschernobyl hatten einschneidende Wirkung. Danach wurden nur noch wenige Kernkraftwerke gebaut, viele Ausbaupläne wurden auf Eis gelegt. Inzwischen sind allerdings wieder über 60 Reaktoren in Bau. Die Nachwehen von Fukushima sind verhaltener, sieht man einmal von dem „Hals über Kopf“-Ausstieg in Deutschland ab. Die Schweiz baut (vorerst) keine neuen Kernkraftwerke, lässt aber die vorhandenen laufen, Italien, das nie eingestiegen ist, will weiterhin auf Kernenergie verzichten und der vom japanischen Premier Kan vorgeschlagene Ausstieg irgendwann in der Zukunft stellt eine Privatmeinung dar. Andere Staaten haben ihre Ausbaupläne nicht aufgegeben. Im Mai empfahl der Council for Climate Change der britischen Regierung, außer den Erneuerbaren auch die Kernenergie weiter auszubauen. Sie, so der Rat, sei die effizienteste Methode der CO2- Vermeidung. China will bis 2020 60 neue Kernreaktoren in Betrieb nehmen (25 sind derzeit im Bau), Russland plant 35 Anlagen, unsere polnischen Nachbarn zwei Kernkraftwerke, die Niederlande und Litauen je eins. Südkorea wird vier Kernkraftwerke an die Vereinigten Arabischen Emirate liefern und will den eigenen Strombedarf bis 2030 zu über 40 Prozent mit Kernenergie decken. Gegenwärtig sind es 23 Prozent.

Die Liste ließe sich fortsetzen. Offensichtlich ist die Kernenergie kein Auslaufmodell. Analysten der britischen Economist Intelligence Unit, einer zur unabhängigen Economist Group gehörenden Beraterfirma, sehen ein „Jahrzehnt des Wachstums für die Kernenergie voraus, nur geringfügig beeinflusst durch den Fukushima-Unfall.“ Ihr im Juni veröffentlichter Bericht „The Future of Nuclear Energy“ trägt den bezeichnenden Untertitel „Ein Schritt zurück, zwei Schritte vorwärts“.

Deutschlands Energiewende ist emotionsgetrieben, aufgeladen durch die Angst vor Strahlung jeglicher Art. Dabei ist die Furcht größer als die tatsächliche Gefahr. Die Horrorvisionen, die selbst für niedrige Strahlendosen beschworen werden, stammen noch aus den Zeiten des atomaren Wettrüstens. [9] Was damals die Schrecken eines Nuklearkriegs aufzeigen sollte, haben die Grünen in ihren Mythenschatz übernommen und gegen die Kerntechnologie gewendet. Irrationale Ängste lassen sich damit einfach schüren und ausnutzen, wie die vergangenen Monate in Deutschland gezeigt haben. Ist es ethisch vertretbar, dass Politiker und Lobbygruppen zur Verfolgung eigennütziger Ziele weiten Teilen der Bevölkerung Angst einjagen? Merkels Ethikkommission hat dazu leider kein Wort verloren, im Gegensatz zu George Monbiot. Für ihn ist es eine moralische Frage: Darf man Menschen mit vollkommen übertriebenen Aussagen zu den Gefahren radioaktiver Strahlung in Angst und Schrecken versetzen? Man darf es nicht.

Weltweit arbeiten derzeit rund 450 Kernkraftwerke. Sie haben bislang etwa 64.000 Milliarden Kilowattstunden an Strom erzeugt. Dafür hätten sich, bei einer Lebensdauer von 20 Jahren pro Anlage, einige zehn Millionen Windräder drehen müssen. Durch den Nuklearstrom sind 15 bis 20 Milliarden Tonnen an Kohle in der Erde und einige 10.000 Bergleute am Leben geblieben. Rund 14 Prozent des Stroms werden weltweit durch Kernspaltung erzeugt, zwei Drittel durch Kohle und Gas. Kohle ist bei weitem der wichtigste Brennstoff für die Stromproduktion und wird es in den nächsten Jahrzehnten bleiben. Ohne die einheimische Kohle hätten die Milliardenbevölkerungen von China und Indien keine Aussicht, ihre im Schnitt immer noch ärmlichen Lebensbedingungen dem Niveau der reicheren Länder anzugleichen. Wenn man Kohle bei weltweit wachsendem Energiebedarf überhaupt ersetzen kann, wird dies nur allmählich geschehen, und zwar nicht durch Wind und Sonne. Der Ersatz von Kohlekraftwerken (die zuverlässig, effizient und damit billig Strom produzieren) durch Windräder und Solaranlagen (die teuren, nur unregelmäßig verfügbaren Strom liefern) ist eine Ausgabe, aber keine Investition. Davon profitieren einige wenige, aber die Mehrheit verliert. Diesen Luxus kann man sich in Deutschland (noch) leisten, aber nicht in China, Indien und anderen Ländern. Wohin wird sich also die Welt der Energie, realistisch gesehen, in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Sicher nicht in Richtung deutscher Energiewende. Das ist eine Sackgasse. Sie ist teuer, vernichtet Kapital und verschwendet Rohstoffe. Nur die effiziente Kernenergie kann die effiziente Kohleenergie ersetzen. Das wird dauern, denn die kerntechnische Industrie hat nach dreißig Jahren Auszeit viel an Substanz und Schwung verloren.

In gewissem Sinne beginnt die Kernenergie noch einmal neu – mit neuen Partnern und mit neuen Konzepten. Die Neuen im Geschäft sind China, Südkorea und Indien, sie dürften sich zu treibenden Kräften entwickeln. Korea zum Beispiel hat das Ziel, bis 2030 Kernkraftwerke für 400 Milliarden Euro zu exportieren. Schwer vorstellbar, dass Deutschland vergleichbare Summen mit Windrädern und PV-Anlagen verdienen kann. Nach technologischem Stillstand gibt es wieder Entwürfe und Planungen für neuartige Reaktoren. Es gibt neue Sicherheitskonzepte, passive Systeme, die auch funktionieren, wenn der Strom ausfällt und Reaktoren, die inhärent sicher sind, wo die Physik die Katastrophe von vornherein ausschließt. Inhärent sicher ist etwa der Hochtemperaturreaktor, den man in Deutschland schon einmal bis zum industriellen Prototyp entwickelt hatte. Chinesische Wissenschaftler bauen ihn nun neu. Er liefert nicht nur Strom, sondern auch Hochtemperaturwärme – ideal, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. Mit seiner Energiewende hat sich Deutschland von diesen technologischen Entwicklungen und vom größten Teil der Welt abgekoppelt. Für einen solchen Sprung ins Ungewisse müsste es schon sehr, sehr gute Gründe geben. Das Reaktorunglück von Fukushima liefert diese nicht.

Anmerkungen

[1] Siehe Eike Roth: „Fukushima und was wir daraus lernen können. Versuch einer Bewertung nach 80 Tagen“ in: Energie-Fakten.de,, 1. 6.11 und IAEA: „International Fact Finding Expert Mission of the Fukushima Dai-ichi NPP Accident. Following the Great East Japan Earthquake and Tsunami: Mission Report“, 16. 7. 11, pub.iaea.org.

[2] Siehe auch J. Nakosko, T. Lazo: „Fukushima.“ NEA News, 2011, Nr. 29.1, oecd-nea.org. Die Autoren stellen u. a. fest, dass in dem Kraftwerk acht von 2400 Arbeitern eine Strahlendosis von mehr als 250 MilliSievert (mSv) erhalten haben. Und was ist mit der „radioaktiven Wolke“? Im Bezirk Ibaraki, auf halbem Weg zwischen Tokio und Fukushima, lag der Höchstwert bei 0,35 Mikrosievert (μSv) pro Stunde. Erreicht wurde er am 22. März. Hätte diese Belastung ein Jahr lang angedauert, wäre die Bevölkerung mit etwa 3 mSv belastet worden, soviel wie die durchschnittliche natürliche Hintergrundstrahlung, die jeder Mensch erhält.

[3] World Nuclear News: „Cold shutdown a must for Fukushima return“ in: World Nuclear News, 19.5.11 world-nuclear-news.org.

[4] Joachim Müller-Jung: „Atompolitik nach Fukushima. Die nukleare Selbstdemontage“ FAZ 25.6.11, faz.net. Jung leitet übrigens die Wissenschaftsredaktion der FAZ.

[5] Auch dem Chef-Wissenschaftler der britischen Regierung, Sir Beddington, war diese grundlegende Einsicht vertraut. Damit konnte er die versammelten Mitglieder der britischen Botschaft in Tokio davon überzeugen, dass eine Flucht aus der japanischen Hauptstadt unnötig wäre. Da hatten sich die Angehörigen der deutschen Botschaft in Tokio bereits nach Osaka abgesetzt. Siehe: Heinz Horeis: „Fukushima 1: Worst case scenario German angstNovoArgumente Online 18.3.2011

[6] radscihealth.org/RSH/Realism/WP-Annex1.htm. An dieser Untersuchung war neben amerikanischen Forschungszentren auch das Kernforschungszentrum Karlsruhe beteiligt. Eine ausführliche Zusammenfassung durch milton levenson und frank rahn erschien 1981 in Nuclear Technology (Vol 53, May 1981). Das Papier wurde in die jeweilige Sprache aller Mitgliedsländer der Internationalen Atomenergiebehörde übersetzt. Ernsthafte Einwände gegen diese Ergebnisse gab es nicht.

[7] George Mobiot: „Going Critical“ The Guardian, 22 03.2011.

[8] monbiot.com/2011/04/04/evidence-meltdown/. Monbiot hat von Caldicott wissenschaftlich fundierte („peer reviewed“) Belege für 14 ihrer Horror-Behauptungen verlangt. Sie konnte keine ihrer Aussagen belegen.

Sehr lesenswert dazu die Korrespondenz.

[9] 1959 hat sich die Internationale Kommission für Strahlenschutz (ICRP) auf das LNT-Modell geeinigt (LNT ist die Abkürzung für „linear no threshold“). Es besagt, kurz gefasst, dass jede noch so geringe Strahlendosis gesundheitsschädlich ist. Die Summe mehrerer kleiner Strahlendosen hätte demnach die gleiche Wirkung wie eine einmalige große Dosis. In den Alltag übersetzt hieße das: An neun Tagen hintereinander jeweils 20 Minuten Sonnenbad zur Mittagszeit hätte die gleichen Folgen wie vier Stunden Sonnenbad am Stück. Namhafte Radiobiologen und Nuklearmediziner lehnen das LNT-Modell ab. Dagegen sprächen etwa Untersuchungen zur natürlichen Strahlenbelastung wie auch Erfahrungen aus der Strahlenmedizin. Siehe dazu zum Beispiel das Buch des britischen Nuklearmediziners wade allison, Radiation and Reason, 2009.

Heinz Horeis

Dieser Artikel ist zuerst in der aktuellen Printausgabe von NovoArgumente (#112 – II/2011) erschienen. Die Online-Version bei NovoArgumente finden Sie hier in drei Teile aufgeteilt.

Heinz Horeis ist freier Wissenschaftsjournalist. Mit dem Thema Energie befasst er sich seit der ersten großen Energiedebatte in den 1980er Jahren. Er ist Mitautor eines Buches über Strahlung und Radioaktivität, das jüngst in einen japanischen Verlag erschienen ist. Heinz Horeis prägte den Begriff “NIEs” für “Neue Ineffziente Energien” 




Die Renaissance der Kernenergie in der Welt!

Die zunehmende Aktivität bei den Neubauten zeigt sich an der zunehmenden Anzahl der in Bau befindlichen Kernkraftwerke: Das waren

Ende 2007                        29 KKW’s in Bau.

Ende 2008                         43 KKW’s in Bau

Ende 2009                         56 KKW’s in Bau

Weiterhin waren Ende 2009 80 KKW’s in konkreter Planung, 130 in beabsichtigter Planung.

Die Ende 2009 in Bau befindlichen Kernkraftwerke befinden sich in Finnland (1), Frankreich (1), Russland (10), Ukraine (2), Slowakei (2), Bulgarien (2), Iran (1), Pakistan (1), Argentinien (1), USA (1), Indien (5), China (20), Japan (1), Taiwan (2), Südkorea (6).

Europa

Frankreich: In Flamanville ist ein KKW (EPR) in Bau, ein zweiter Neubau ist in Planung.

Finnland: In Olkiluoto ist ein KKW in Bau (EPR von AREVA), 2 weitere KKW’s in Planung.

Schweden: Hatte 1980 den Ausstieg bis 2010 beschlossen. Barsebäck 1 + 2 (in der Nähe von Malmö + Kopenhagen) wurden stillgelegt (1999, 2005) aus Rücksichtnahme auf die dänischen Nachbarn, aber ausgeglichen durch Leistungserhöhungen der anderen KKW’s. Das Neubauverbot wurde von schwedischen Parlament aufgehoben, bis zu 10 neue KKW’s erlaubt das neue Gesetz.

Italien: Hatte nach Tschernobyl nach einer Volksabstimmung seine drei Kernkraftwerke still gelegt, dann jahrelang den Ersatzstrom aus französischen KKW’s bezogen. Jetzt wurde durch Parlamentsbeschluss mit überwältigender Mehrheit der Wiedereinstieg beschlossen. Es sollen 4 neue KKW’s gebaut werden und Italien will sich an Kernkraftwerken im Ausland beteiligen.

Tschechien: Die rechtlichen Hindernisse für zwei weitere Kraftwerksblöcke Temelin 3 + 4 wurden beseitigt, die Ausschreibung ist bereits erfolgt. Temelin versorgt schon jahrelang das Ausstiegsland Österreich mit KKW-Strom, das sind ca. 500kWh pro Bürger im Jahr (ca. 10% des gesamten österreichischen Strom oder ca. 30% des in den Haushalten verbrauchten Stroms). Eine österreichische Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gegen Temelin ist gescheitert.

Polen: Hat bisher kein KKW, Neubauten von 4 Kraftwerksblöcken sind geplant. Verschiedene Regionen Polens bewerben sich als Standort, ein Standort bei Danzig wurde festgelegt. Zusammenarbeit mit Frankreich ist vereinbart.

Schweiz: In der Vergangenheit wurde in mehreren Volksabstimmungen von den Bürgern der Ausstieg aus der Kernkraft abgelehnt. Die Gründe waren: Unabhängigkeit bewahren, volkswirtschaftlichen Schaden abwenden, Kernenergie ist CO2-frei. Seit eine Stromlücke droht, werden die Bürger durch vielfältige Information systematisch auf die Notwendigkeit von Neubauten vorbereitet. Die Neubauten werden an den bestehenden Standorten geplant, dort große Zustimmung unter der Bevölkerung. Alle bestehenden KKW’s haben unbefristete Betriebsbewilligung.

Belgien: Die Regierung hat einen früheren Beschluss von 2002, der die Laufzeit der 3 älteren KKW’s auf 40 Jahre beschränkte, aufgehoben und deren Laufzeit um weitere 10 Jahre (auf insges. 50 Jahre) verlängert. Damit wurde das in Belgien bestehende Gesetz, das auch den Ausstieg bis 2025 festlegte, in wesentlichen Teilen außer Kraft gesetzt.

Niederlande: Ein Ausstiegsbeschluss wurde zurück genommen, die Laufzeit des bestehenden KKW’s wurde um 30 Jahre verlängert. Das Verfahren zum Neubau eines zweiten Blockes in Borssele läuft.

Spanien: Laufzeitverlängerung um 10 Jahre von einem Block, Leistungserhöhungen bei bestehenden KKW’s. Damit wurde dem grundsätzlichen Bekenntnis Spaniens zu einem Ausstieg (das aber nicht per Gesetz fixiert ist) durch tatsächliches Handeln widersprochen.

Großbritannien: 10 potenzielle Standorte genehmigt, 4 große Blöcke an 2 Standorten in Planung

Russland: Am 16.6.2010 begannen die Russen mit den Bauarbeiten am zwei großen Kernkraftwerksblöcken in Kaliningrad (1200MW), dem früheren Königsberg. 2016 bzw. 2018 sollen sie fertig sein und Strom für den Export produzieren (nach Deutschland?). Laufzeitverlängerungen bei bestehende KKW’s um 15 Jahre bis 2025 genehmigt. 10 KKW’s in Bau.

Ungarn: 2 weitere Blöcke sind in Paks in Planung.

Slowakei: Im Rahmen des EU-Beitritts musste ein (oder 2?) KKW stillgelegt werden, es werden in früherer Zeit begonnene – aber unterbrochene – Neubauten fortgeführt.

Bulgarien: 2 KKW’s sind in Betrieb, 2 KKW’s sind in Bau.

Slowenien: ein zweiter Block ist in Krsko in Planung.

Rumänien: Planung für 2 neue Kernkraftwerksblöcke angelaufen.

Weißrußland: Bisher ohne KKW, plant 2 Neubauten, Vertrag mit Russland geschlossen.

Armenien: Der Ersatz des bestehenden KKW’s durch eine neue größere Anlage beschlossen.

Naher Osten

Emirate: Die Emirate haben 4 KKW’s in Korea bestellt für 20 Mrd. US$.

Jordanien: Plant den Bau von 4 KKW’s zur Stromerzeugung und Meerwasserentsalzung, dazu sind weitreichende Verträge mit Russland geschlossen worden.

Türkei: Hat bisher kein KKW, Neubauten von 4 Kraftwerksblöcken sind geplant, es wurden Verträge mit Russland geschlossen.

Amerika

USA: Für 59 der 104 KKW’s wurde die Betriebserlaubnis auf 60 Jahre erweitert. Bei den Behörden sind 18 Neubauanträge (COL = kombinierte Bau- und Betriebsbewilligungen) eingegangen für insgesamt 28 Kraftwerksblöcke (5 davon sind inzwischen vorläufig zurückgestellt). Mit dem Bau eines neuen Werkes für Reaktor-Schwerkomponenten wurde begonnen. Unter der Bevölkerung besteht seit Jahren eine überwiegende Zustimmung zur Kernkraft, die je nach Fragestellung 60 bis 80% beträgt.

Kanada: Laufzeitverlängerungen zwischen 10 und 30 Jahren genehmigt. Regierung beauftragt Energieversorger zu Neubauten.

Brasilien: Genehmigung zur Fertigstellung von ANGRA 3 ist erteilt.

Argentinien: Hat ein neues Kernenergiegesetz mit großer Mehrheit verabschiedet, welches Neubauten und Laufzeitverlängerungen um 30 Jahre erlaubt.

Fernost

Hier liegt das Schwergewicht bei den Kernkraftwerksneubauten, denn wirtschaftlicher Aufschwung ist untrennbar mit zunehmendem Stromverbrauch verknüpft (Ungekehrt erfolgt abnehmender Stromverbrauch nur bei Zusammenbruch der Wirtschaft, wie in den Jahren nach der deutschen Einheit durch den Niedergang der Wirtschaft in den neuen Bundesländern zu sehen war).

Insbesondere zu erwähnen sind China (die meisten Neubauten), Südkorea (steigt ein in den Export von KKW’s), Indien (betreibt 4 große Forschungszentren und entwickelt Brüter und Hochtemperaturreaktor). Auch steigen Staaten ein, die bisher keine KKW’s betreiben, zu nennen ist Vietnam.

Und wie geht es weiter?

Mit der Kernkraft geht es auf der ganzen Welt voran. Nur Deutschland steht abseits, der Ausstiegsbeschluss von Rot-Grün wurde von Schwarz-Gelb nicht aufgehoben, sondern seine Durchführung nur aufgeschoben. Unsere Nachbarn mit gesetzmäßig festgelegtem Ausstiegsbeschluss Italien, Schweden, Belgien, Niederlande waren realistischer, sie haben ihre früheren Entscheidungen als falsch erkannt und rückgängig gemacht.

Nur Österreich und Dänemark, die keine Kernkraftwerke betreiben, halten weiterhin an ihren politischen Entscheidungen gegen die Kernenergie fest.

Laufzeitverlängerungen, Neubauten und Neubauplanungen gibt es rund um Deutschland bei den näheren Nachbarn: Schweden, Niederlande, Belgien, Frankreich, Schweiz, Slowenien, Tschechien, Slowakei, Polen, Rußland. Alle diese Nachbarn machen ihre Planungen sicherlich auch in Hinblick auf das Verhalten Deutschlands, denn der Verkauf von Strom an ein reiches Land verspricht ein langfristiges gutes Geschäft (solange der Käufer noch zahlungskräftig ist).

In Deutschland werden die Lichter so schnell nicht ausgehen, dazu trägt auch der Bau der Ostseepipeline bei. Wenn beide Röhren fertig sind, wird die Kapazität nahezu ausreichend sein zum Ersatz sämtlicher deutscher Kernkraftwerke. Rußland baut Kernkraftwerke im eigenen Land, damit es Erdgas für den Export spart und so Devisen einnehmen kann. Erdgas gilt als saubere Energiequelle, die Kraftwerke sind schnell und billig zu bauen. Es gibt keinen (organisierten) Widerstand gegen Neubau von Erdgaskraftwerken. So wurden in den letzten 8 Jahren 11 Gaskraftwerke bei uns fertig gestellt, 1 Kohlekraftwerk und ein Kohle/Gas Kombikraftwerk. Mit seinem Gaslieferungen und dem in Bau befindlichen Kernkraftwerk in Königsberg dehnt Russland in aller Stille seine Macht nach Westen aus.

Der „revolutionäre Schritt Deutschlands hin zum Zeitalter der Erneuerbaren Energien“ (O-Ton Merkel) erzeugt angesichts der Entwicklung auf der Welt Unbehagen beim deutschen Bürger. Die fossilen Energiequellen reichen einige Jahrhunderte, die Quellen der Kernspaltungsenergie Uran und Thorium jedoch sehr viele Jahrtausende. Die Erneuerbaren Energien reichen nach menschlichem Ermessen zwar unendlich lange, ohne andere Quellen und heutigen Wohlstand angenommen allerdings nur für ca. 5% unserer Bürger. Was machen wir dann mit den anderen 95%? Wer soll die Subventionen verdienen?

Die Sonnenstaaten im nahen Osten haben verstanden, was zu tun ist: nicht Solarstrom, sondern Kernkraftstrom ist die Zukunft. Wann wird man das in Deutschlands Führungsetage begreifen?

Dr. Lutz Niemann, Stand Sept. 2010

Lesen Sie dazu auch die interessante Analyse vonr. Dr. Günther Keil & Dr. J. Wahl: "Der Siegeszug der Kernkraft" als pdf Dateianlage

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Das Märchen der schwindenden Uran-Reserven

Nur noch unsere Kanzlerin Angela Merkel vermochte kürzlich ihren Minister Röttgen auf seinem Weg des schnellstmöglichen Atomausstiegs noch ein wenig abzubremsen. Es gibt aber auch andere Welten als die von ökofanatischen deutschen Politikern und von jeder technisch/wirtschaftlichen Realität abgehobenen EU-Ökobürokraten. Die Kernenergie ist nämlich aus guten Gründen weltweit auf dem Vormarsch, EIKE hat hierzu sogar den hochrangigen IPCC-Advokaten James Hansen zu Wort kommen lassen. Insbesondere sind die kommenden Generationen von Kernkraftwerkstypen interessant, die inhärent sicher sein werden und nur noch einen verschwindenden Bruchteil der heutigen Abfälle zurücklassen. Sogar die Schweden als anerkannte Weltmeister in Sicherheitsfragen zögern inzwischen nicht mehr. Sie haben es im Gegensatz zu uns begriffen und sind aus dem „Atomausstieg“ konsequenterweise wieder „ausgestiegen“.

Wir wollen im Folgenden speziell die Frage der Kernbrennstoffe unter dem Aspekt der grundsätzlichen Endlichkeit aller Ressourcen näher betrachten. Oft ist zu hören, dass Uran, ähnlich wie Erdöl, in 100-Jahreszeiträumen knapp werden könnte. Was ist dran? Die beiliegende pdf-Zusammenstellung "Uranvorräte.pdf" erläutert die Situation und zeigt auf, dass Uran in seiner zukünftigen Verfügbarkeit keinesfalls mit der Endlichkeit von Kohle, Gas oder gar Erdöl vergleichbar ist.

Es gibt aber noch weitere Aspekte. Weitgehend unbekannt ist der erhebliche Ausstoß von Uran sowie von radioaktiven Restsubstanzen durch Kohlekraftwerke. Das angesehene US-Journal „Scientific American“ vergleicht diese Mengen – sicherlich wohl etwas übertrieben – sogar mit dem nuklearen Abfall aus Kernkraftwerken selber. Fest steht indes, dass Asche aus den Schornsteinen von Kohlekraftwerken zu einer zusätzlichen Ressource heranwachsen könnte. Die Firma Sparton Research aus Toronto (Kanada) erarbeitet zur Zeit zusammen mit der chinesischen National Nuclear Corporation (CNNC) ein Konzept zur Nutzung dieser Uran-Vorkommen aus Kraftwerks-Asche. Der Preis gemäß Sparton beträgt zur Zeit 77 US $ pro kg, bei einem Spot Preis von Uran nahe 90 US $ pro kg. Beim Sparton-Verfahren entsteht aus der Kraftwerksasche  durch Hinzufügen von Wasser, Schwefel und Säuren ein Brei, in welchem die Säuren das Uran binden. Um aus diesem Brei das Uran zu gewinnen, verwendet Sparton Kohlefilter, die aus Kokosnusschalen gewonnen werden.  Die gefilterte Lösung durchläuft danach das Granulat eines Ionen-Austauschers. Auf diese Weise kann gemäß Sparton etwa 2/3 des ursprünglichen Urans aus der Asche wiedergewonnen werden. Das extrahierte Uran wird in Ammoniumkarbonat gelöst und schlussendlich als „Yellow Cake“, einer Mischung aus Uran-Oxiden, ausgefällt.

Den Chinesen geht es im Hinblick auf ihre Versorgungssicherheit darum, jede Möglichkeit zu nutzen, um an das begehrte Uran heranzukommen. Hierzu dient nicht nur das oben beschriebene Kraftwerksascheverfahren, sondern sie extrahieren zusätzlich Uran aus Gold- und Kupferminen und schließlich auch aus Phosphorsäure, die bei der Produktion von Dünger anfällt. Aber nicht nur die Chinesen, auch die deutsch-amerikanische Firma NUKEM ist auf dem beschriebenen Sektor des „Ash-Mining“ tätig. Schlussendlich dürfen die praktisch unerschöpflichen Uranvorräte im Meerwasser nicht vergessen werden. Japan und Indien arbeiten an entsprechenden Gewinnungsverfahren. Der Preis für Uran aus Meerwasser ist z.Zeit etwa zehn mal höher als der aus Minen und ist infolgedessen noch uninteressant. Weitere Literatur hier, hier und hier.

In Deutschland wird über all diese Entwicklungen in bekannt freiwilliger Selbstgleichschaltung einer Tabuisierung der Kernkraft so gut wie nicht berichtet. Man erfreut sich lieber an neuen Arbeitsplätzen in alternativen Energieunternehmen, die durch die extrem kostspieligen Subventionen auf Kosten des Verbrauchers entstehen. Durch Kaufkraftverlust infolge erhöhter Strompreise geht anderswo für jeden dieser neuen Arbeitsplätze wieder ein Vielfaches an weiteren Arbeitsplätzen verloren. Für das technologisch aufwendige und dennoch völlig nutzlose Hochpäppeln einer hoffnungslos unwirtschaftlichen Energieerzeugungsmethode aus dem Mittelalter (Windmühlen) wird hochwertige Ingenieurleistung gebunden, die an anderer Stelle fehlt. Glücklicherweise wird sich der Windradunsinn in Zukunft vermehrt auf See austoben, so dass die Zahl der bemitleidenswerten Anrainer der Windradungetüme hoffentlich nicht weiter ansteigen wird.

Angesichts dieser Entwicklung kann einem Kommentar zu zwei Verlautbarungen deutscher Ökopropaganda, die schon seit Jahren so gut wie alle deutschen Medien gebetsmühlenartig durchziehen, nur den einschlägig subventionierten Spezialindustrien nützen und den Wahlbürger nachhaltig verdummen, nicht widerstanden werden. Die erste Verlautbarung:

„Wir brauchen für die deutsche Stromerzeugung einen Energiemix, in welchem die alternativen Energien Wind und Sonne einen maßgebenden Anteil haben müssen“,

und die zweite

„Kernkraft ist nur eine Übergangslösung“

Unser Kommentar: Warum? Ein Mix von Maßnahmen ist unter rationalen Kriterien zweifellos immer nur dann gerechtfertigt, wenn dadurch eine gefährliche oder eine unwirtschaftliche Versorgungssituation verbessert(!) werden kann. Hiervon ist im Fall der „erneuerbaren Energien“ keine Rede, denn die hoffnungslose Unwirtschaftlichkeit von Windrädern und Photozellen ist zumindest jedem Fachmann bestens bekannt und ausreichend dokumentiert, beispielsweise hier und hier, sowie als pdf-Anhang „WK_Heinzow.pdf“. Man braucht dabei nicht einmal die Umweltschäden zu nennen, die Windradparks den Landschaften zufügen. Bis heute konnte weder durch Windräder noch durch Photovoltaik ein einziges konventionelles Kraftwerk in Deutschland oder Dänemark (Windradweltmeister) ersetzt werden, so dass sich auch die Abhängigkeit von unsicheren Öl- oder Gas-Erzeugerländern nicht verringert.

Wind und Sonne in einem „Energiemix“ lassen an einen Fuhrunternehmer denken, der seine Fahrzeugflotte modernster spritsparender Transporter mit aller Gewalt durch einen „Fahrzeugmix“ ersetzen will, indem er Transporter des fünffachen Gewichts, zehnfachen Spritverbrauchs und zwanzigfacher Gestehungskosten hinzufügt – der Mann ist schlicht verrückt! Die zweite Behauptung erledigt sich von selber: „Kernenergie eine Übergangslösung? Wohin? Zu alternativen Energien?

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

(EIKE-Pressesprecher)

P.S. Leser Abert Krause hat auf einen Artikel zum Thema hingewiesen, der jetzt als pdf 9_QIN_Cina_1.pdf hinzugefügt wurde – Vielen Dank an Herrn Krause!

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Salzbergwerk „Asse“ ein Desaster – für wen eigentlich?

Im stillgelegten Salzbergwerk "Asse" bei Woifenbüttel wurden über Jahrzehnte, nachdem es dort kommerziell nichts mehr auszubeuten gab, Versuche zur Endlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Abfall gemacht. Nun wurde die Offentlichkeit durch Fernsehberichte und Zeitungsartikel aufgeschreckt: ,,Asse stürzt ein", "Asse säuft ab", Asse verseucht das Grundwasser radioaktiv", "Asse als Endlager ungeeignet", "Asse – ein Atomdesaster" lauteten die Schlagzeilen und ich sagte, das will ich selbst sehen. Hier die Ergebnisse: 

D "Asse stürzt ein" – Falsch! Salzbergwerke wie die "Asse" können nicht einfach einstürzen. Salz verhält sich geologisch nämlich wie Knetmasse ("Viskoplastizität"), die verschoben werden kann, ohne dabei einzustürzen 

D "Asse säuft ab" – Falsch! Die Kaverne des Wassereintritts befindet sich in 658 m Tiefe. Die Flüssigkeit ist gesättigte Salzlauge. Es wird gesammelt und einmal pro Woche, nach "Freimessung zur Unbedenklichkeit" mit einem Tankwagen in die 100 Kilometer entfernte Grube "Maria Glück‘ gefahren. In Norddeutschland werden ausgebeutete Salzbergwerke oft durch Fluten mit Wasser still gelegt. Das Wasser macht sie geologisch stabil. Anfangs löst das Wasser noch etwas Salz auf, bis es gesättigt ist. Danach ist die gesättigte Lauge sogar weniger kompressibel als das etwas poröse Salzgestein. 

D "Asse verseucht das Grundwasser radioaktiv" – Falsch!

Das ist völlig absurd. Es wurde der bergmännische Begriff "Grundwasser" (Wasser am Grunde des Bergwerkes), mit dem hydrologischen Begriff "Grundwasser" verwechselt. Das hydrologische Grundwasser gehört nach EU Wasserrahmenrichtlinie zum Oberflächenwasser eines Flussbassins, nicht aber Tiefenwasser 638 m unter der Erde. 

D "Asse als Endlager ungeeignet" Falsch!

Der Abraum wurde nicht oberirdisch auf Halde gefahren, sondern unter Tage belassen, indem die ausgeräumten rechteckigen Kavernen ( 60x40x20 Meter) größtenteils gleich wieder mit Abraum verfüllt wurden. Um die "Bergmechanik" und die Eignung zur Endlagerung zu untersuchen, wurden dreizehn leere Kavernen mit radioaktivem Abfall gefüllt, eine in 490 Meter Tiefe mit mittelaktivem und zwölf in 7~ Meter Tiefe mit schwachaktivem. Alles wurde in 125000 Fässern von jeweils 200 Litern Inhalt angeliefert. Einmal stürzte eine Ladung Fässer vom Transporffahrzeug. Ein Teil davon platzte auf. Das kontaminierte Material hatte eine Radioaktivität von maximal 8000 Becquerel Cs-137/kg. Er war noch nicht einmal schwachaktiv, weil damals die Untergrenze für schwachaktiven Abfall bei 10000 Becquerel/kg lag. Heute liegt sie bei 1000 Becquerel/kg. Seinerzeit brauchte die Asse GmbH keine Genehmigung, um das Unfallmaterial in 1000 Meter Tiefe beim Wiederauffüllen der Forschungsstrecken zu verfüllen. 

D "Asse- ein Atomdesaster" – Falsch!

Die Kaverne mi t dem höchsten Dosiswert wurde genau beobachtet. Eine Schautafel zeigt den Verlauf ihrer Dosiswerte in den vergangenen Jahrzehnten. Sie nahmen erst jahrelang stark ab. Danach fielen sie viele Jahre linear ab und waren damit für die Zukunft voraus berechenbar. Deshalb wurden die Messungen eingestellt. Eine andere Kaverne wurde nur teilverfüllt und durch ein Eisengitter gesichert, damit Besucher noch etwas sehen und eigene Messungen machen können. Einmal hat ein Besucher mit seinem eigenen hochempfindlichen Geigerzähler tatsächlich vor dem Eisengitter erhöhte radioaktive Strahlung gemessen. 

Es zeigte sich aber, dass die Strahlung von Kobaltspuren (Co-60) im Eisengitter stammte. Hinter dem Gitter war nur die extrem schwache Strahlung (des K-40) vom Füllmaterial zu messen. Bezüglich der Grenzwerte sollte man wissen: Der deutsche Grenzwert für Milch mit der wissenschaftlichen Bewertung "absolut unbedenklich" ist 500 Becquerel Cs-137/l. Rheumapatienten im Wannenbad in Bad Schlema legen sich in Badewasser mit 2000 Becquerel Ra-222/l. Demgegenüber sind 8000 Becquerel Cs-137/kg Salzmasse noch nicht einmal radiotherapeutisch nutzbar, weil niemand einfach so ein paar Gramm Salz mit dem Löffel essen würde. Übrigens, kann jedermann, Kleinkinder und Schwangere ausgenommen, nach Anmeldung bei "Info Asse" in das Bergwerk einfahren, seine eigenen Messgeräte mitnehmen und sich vor Ort kundig machen. Um mit den Worten von Jacques Delors, französischer Sozialist und dreifacher Präsident der Europäischen Union, zu enden: "Angstmachen ist ein Verbrechen an der Demokratie." 

Dr. Gerhard Stehlik EIKE

Lesen Sie seinen ausführlichen Bericht im Anhang und bilden sich selbst eine Meinung

*Röttgen: Rückholung von Asse-Fässern kostet 3,7 Milliarden

Berlin — Die Kosten für die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus dem maroden und einsturzgefährdete Atomendlager Asse werden derzeit auf 3,7 Milliarden Euro geschätzt. Das sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) im Umweltausschuss in Berlin. Röttgen sagte demnach, dass aufgrund der Bewertung der Langzeitsicherheit die "Rückholung der Abfälle" momentan als "beste Lösung" eingestuft worden sei. Es gebe aber noch keine endgültige Entscheidung. Röttgen verwies auch auf eine mögliche Kostenbeteiligung der Energieversorgungsunternehmen. Es gebe jedoch keine Rechtsgrundlage für eine Haftung, sagte er.

Nach Ansicht des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) soll das Lager in Niedersachsen möglichst schnell geräumt werden. Die Rückholung der Abfälle soll innerhalb von zehn Jahren erfolgen. Als Betreiber der Asse hatte das BfS in den vergangenen Monaten geprüft, wie das Problem mit dem Atommülllager bei Wolfenbüttel am besten zu lösen ist. Dort lagern rund 126.000 Fässer mit leicht- und mittelstark strahlendem Atommüll. Dabei war auch untersucht worden, ob die Fässer an ihrem Standort in 500 bis 700 Meter Tiefe sicher einbetoniert werden könnten oder ob eine Umlagerung in tiefere Schichten um tausend Meter eine Langzeitsicherheit gewährleisten würde.

Die Fässer waren zwischen 1967 und 1978 in das frühere Salzbergwerk Asse gebracht worden. Seit 1988 läuft Wasser in die Anlage. Die Behörde kann nach eigenen Angaben nicht ausschließen, dass sich die Menge so steigert, dass die Grube überflutet wird. Zudem ist die Stabilität der Schachtanlage beeinträchtigt.

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Endlager Gorleben: geeignet oder ungeeignet?

Vor kurzem zitierte Alexandra Jacobson in der „Neuen Westfälischen“ Jochen Stay mit der Erkenntnis, “Dass Gorleben ungeeignet sei, weil der Salzstock direkten Kontakt zur Oberfläche habe, sei zum Glück nun auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden“.  “.  Diese Tat­sache ist richtig, beweist aber genau das Gegenteil: Der Salzstock von Gorleben besteht in dieser Form seit ca. 80 Mill. Jahren.  Salzstöcke sind pilzförmige Körper von bis zu 1000 m Tiefe und vielen hundert Metern Breite und Länge. Das Gebirge in ihrer Umgebung enthält Grundwas­ser, und das reicht bis an den Außenrand der Salzstöcke. An den seitlichen Rändern und an der Oberfläche wird Salz abgelöst. Ob das viel ist und ständig erfolgt, oder wenig und dann stagniert, wird von der Geschwindigkeit bestimmt, mit der das Grundwasser sich erneu­ert. Erfolgt der Grundwasseraustausch schnell, löst das Grundwasser den Salzstock auf – er verschwindet. Salzstöcke sind deswegen entweder nicht mehr vorhanden oder sie sind dicht! Das den Salz­stock umgebende stagnierende Grundwasser ist gesättigt und kann kein weiteres Salz auf­nehmen. Das salzgesättigte Wasser ist außerdem schwerer und fließt nicht nach oben. Diese Gesetzmäßigkeiten garantieren, dass der Salzstock auch in Zukunft so bleibt wie er in den letzten Jahrmillionen war. Der Salzstock von Gorleben ist sachlich geeignet, darf es aber aus politischen Gründen nicht sein, denn er eignet sich zur Stimmungsmache und beeinflusst Wahlentscheidungen – und wie wirksam das funktioniert, wissen wir spätestens seit 1933.

Das Problem der Endlagerung muss dringend gelöst werden, denn der vorhandene Abfall muss entsorgt werden. Gorleben hat schon unendlich viel Geld gekostet und Zeit verbraucht.  Bei einem neuen Standort würde alles von vorne anfangen – und nach weiteren 20 Jahren würde sich auch der neue irgendwann dann auch als politisch ungeeignet herausstellen. Dass man immer noch Nuklearabfall in Fässer einbetoniert und in die Tiefsee versenkt  und damit direkt in den Wasserkreislauf, stört nicht und wird offensichtlich für ungefährlicher gehalten, als den Abfall dort zu begraben, wo er dem Wasserkreislauf für immer entzogen bleibt.  Apropos Gorleben: Nach seinem Beispiel wird in Neu Mexico seit Jahrzehnten ein Salzstock als Endlager betrieben.

Zum Atomausstieg: Gegenwärtig werden auf der Welt 443 AKW betrieben, sind 47 im Bau und 81 in der Planung. Selbstverständlich sind die Menschen dort alle dumm und verantwor­tungslos. Nur in Deutschland weiß man es besser und lässt sich in seiner Überzeugung durch nichts beirren, obwohl die Welt ja nicht das erste Mal an unserem Wesen genesen sollte. Es ist nicht zu fassen, wie viele Landsleute immer noch nicht aus der Geschichte gelernt haben, wozu Hybris und besserwissende Überzeugung schließlich führen.

Einstein hatte Recht: „Zwei Dinge sind unendlich: das Weltall und die Dummheit der Menschen“. 

Diplom-Geologe Prof. Dr. rer nat. Friedrich-Karl Ewert.