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„Diesel-Debakel: Hat Merkel uns das Chaos mit den Grenzwerten eingebrockt?“

Es ist nicht zu fassen: Hat die Langzeitkanzlerin schon 13 Jahre vor ihrer gnadenlosen „Energiewende“ im Jahre 2011, als sie populistisch und undemokratisch ohne Widerstand des bereits willigen Bundestages unsere Atomkraftwerke zur Stilllegung verdammte, die Zerstörung unserer Automobilindustrie vorbereitet?

„Die deutsche Position in Brüssel wurde auch damals schon ressort­abgestimmt, die federführende Bundesumweltministerin war Angela Merkel“, so das Ministerium auf Anfrage der Bild. „Mitte Juni 1998 sei es die spätere Kanzlerin gewesen, die im Umweltrat den Grenzwerten zugestimmt habe“, schreibt die Zeitung.

War Angela Merkel eigentlich jemals konservativ? Als sie in der Wendezeit nach einem neuen Betätigungsfeld suchte, habe sie zunächst bei der SPD vorbeigeschaut, so die DDR- und Neo-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld , und sei dann beim Demokratischen Aufbruch (DA) gelandet. Der wurde anschließend von der CDU „geschluckt“.  Die Weggefährten von Merkel an der Akademie der Wissenschaften wunderten sich darüber; sie wurde eher für eine Reformkommunistin mit grünen Ansichten gehalten. Nun ja, mittlerweile wundern sich die Kollegen und Bekannten vielleicht nicht mehr.

Dazu paßt ein interessantes Zitat der Kanzlerin aus dem Jahre 2017:

„Wir werden in 20 Jahren nur noch mit Sondererlaubnis selbständig Auto fahren dürfen.“

Aber keine Angst – damals zumindest wollte uns Merkel noch nicht alle in E-Busse stecken, es ging nur ums autonome Fahren. Allerdings -in 20 Jahren, 2038, was war da noch? Es wird die Kohleförderung beendet sein. Mh…….




Der Anfang ist gemacht….Deutsche Umwelthilfe will mehr Autos stilllegen

—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: Jürgen Resch [mailto:resch@duh.de]
Gesendet: Donnerstag, 26. April 2018 11:51
An: Xxxxx deutsche Bundestag>
Betreff: Wir brauchen Ihre Unterstützung: Teilen Sie uns mit, wo die Luft durch zu viel Verkehr verpestet ist!

Sehr geehrter Herr XXXXX,

nach dem großen Erfolg unserer ersten bundesweiten Stickoxid-Messaktion im Februar 2018, startet die Deutsche Umwelthilfe vom 1. bis 30. Juni 2018 nun eine Sommer-Messaktion: www.duh.de/abgasalarm <http://www.duh.de/abgasalarm>

Wir rufen Bewohner von deutschen Städten und Gemeinden auf, uns bis zum 20. Mai 2018 mitzuteilen, wo die Luft durch Dieselabgase verpestet ist – damit wir nachmessen können!

Bei der ersten Messaktion im Februar 2018 hat die DUH gesundheitlich bedenkliche Belastungen von über 20 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter in der Atemluft an 89 Prozent der 559 Messstellen festgestellt. Und zwar auch an bisher als nicht besonders belastet wahrgenommenen Orten wie der Kleinstadt Alsfeld (53.5 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter), in Höchberg (41,6 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter) oder Budenheim (40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter).

Wir möchten daher im Juni an 500 weiteren bisher nicht untersuchten Orten und Stadtteilen einen ganzen Monat lang die Luftqualität messen. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe!

Die Mittel aus dem Sofortprogramm für Saubere Luft der Bundesregierung müssen auf alle Städte und Gemeinden ausgedehnt werden, die unter gesundheitlich bedenklichen NO2-Werten leiden. Es dürfen nicht nur die wenigen Dutzenden Städte mit amtlichen Messpunkten finanziell unterstützt werden.

Gemeinsam können wir das ändern! Helfen Sie uns neue Hot-Spots der Luftbelastung aufzudecken und streuen Sie den Aufruf über Ihren Verteiler.

Zu diesem Zweck finden Sie unten einen Textbaustein, den Sie gerne nutzen können, sowie zwei verschiedene Bilder im Anhang, die Sie zur Verbreitung per E-Mail oder in den Sozialen Medien nutzen können.

Wichtig: Einsendeschluss für die Hinweise ist bereits der 20. Mai 2018.

Für Rückfragen stehe ich natürlich jederzeit zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Jürgen Resch

TEXTBAUSTEIN ZUR VERBREITUNG:

Atmen macht in Deutschland leider auch 2018 noch krank – und zwar nicht nur in der Nähe einer offiziellen Stickoxid-Messstation! Deshalb startet die Deutsche Umwelthilfe jetzt ihre zweite bundesweiten Stickoxid-Messaktion „Decke auf, wo Atmen krank macht!“

Unter www.duh.de/abgasalarm/ <http://www.duh.de/abgasalarm/>  könnt Ihr der Deutschen Umwelthilfe bis zum 20. Mai melden wo die Luft bei Euch vor der Tür dreckig ist! Gemessen wird vom 1. bis 30. Juni 2018.

In vielen tausend deutschen Städten und Gemeinden gibt es keine amtliche Messstation. Daher existiert dort auch kein Problembewusstsein. Die amtlichen Luftbelastungsdaten zeigen nur einen Ausschnitt des Problems. Tatsächlich ist es weit größer als bislang angenommen. Bei der ersten Messaktion im Februar 2018 hat die DUH gesundheitlich bedenkliche Belastungen von über 20 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter in der Atemluft an 89 Prozent der 559 Messstellen festgestellt. Und zwar auch an bisher als nicht besonders belastet wahrgenommenen Orten wie der Kleinstadt Alsfeld (53.5 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter), in Höchberg (41,6 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter) oder Budenheim (40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter).

Wenn die Atemluft vor Eurer Haustür, auf dem Weg zur Arbeit oder zur Kita durch einen dichten Straßenverkehr besonders schlecht ist, dann macht mit und deckt auf, wo Atmen krank macht: http://www.duh.de/abgasalarm/ <http://www.duh.de/abgasalarm/>

Es wird Zeit, dass die Luftbelastung in Deutschland ernst genommen wird und Politik und Wirtschaft endlich handeln: Jeder Mensch hat ein Recht auf saubere Luft!

Jürgen Resch | Bundesgeschäftsführer

Deutsche Umwelthilfe e.V. | Bundesgeschäftsstelle Berlin | Hackescher Markt 4 | 10178 Berlin
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TE: Große Leseraktion: Wie manipulieren Messstationen die Umweltbelastung in Ihrer Stadt? – Teil 8

Aus Potsdam schickt uns Leser Justus W. ein Bild der Messstation Zeppelinstraße zwischen Geschwister Scholl Straße und Nansenstraße. »Die Messstation steht im Prinzip an der ungünstigsten Stelle, also dort, wo die höchsten Werte zu erwarten sind: Nur an diesem letzten Ende vor der Einmündung in die Breite Straße ist die Zeppelinstraße (B1) so schluchtartig eng mit höheren Häusern bebaut. Das meiste andere der Straße ist recht offen und auch breiter (hinter der Kreuzung Kastanienallee Richtung Geltow).

Die Messstation steht an der engsten Stelle, nahe der Bahnlinie (nach vorne und durch den schrägen Verlauf auch seitlich), die Bäume (momentan nicht laubtragend) sorgen sicher auch noch dafür, dass die Abgase sich nicht verteilen können, sondern im Bereich der Messstation verbleiben und dort für falsch höhere Werte sorgen.

Als Konsequenz aus den abgeleiteten Maßnahmen, das heißt Verengung mit einspuriger Verkehrsführung für beide Richtungen einer Bundesstraße, also der B1, ergießt sich der Autoverkehr nun ins angrenzende Wohngebiet:

Nachfragen der Anwohner an die Stadt und das Landesumweltamt, nach welchen Kriterien die Messstationen genau dort und nicht woanders aufgestellt worden und die Messungen entstanden sind, ob sie validiert worden sind usw, blieben wegen Unwissenheit (!) unbeantwortet. Das Modell wird übrigens von der Stadt Potsdam gefeiert und als Vorbild für andere Kommunen gehandelt:«

Berlin, Hardenbergplatz

Wir müssen uns mit der Luft in jener Stadt befassen, die Hauptstadt zu sein beansprucht. Die Berliner Luft wird ja immer wieder gepriesen; für Außenstehende unverständlich, zeigt das doch höchstens deutlich »Wie kann man da für wenig Moos den Dicken Wilhelm machen!«

Die Luft ist zwar deutlich besser geworden, stellt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz fest. Auch ein Erfolg moderner Autoantriebe. Aber die Arbeit soll ja nicht ausgehen, Anforderungen im Zweifel erhöht werden, daher mit der Folge: Muss aber noch besser werden. Jetzt versucht die Verwaltung immerhin, den Verkehr wieder flüssiger zu machen und dadurch Staus mit höherem Abgasaufkommen zu vermeiden, genau das Gegenteil von dem also, was grüne Verkehrsplanung bisher bezweckte.

Unabhängig von der Frage, ob Standorte manipuliert wurden – die veröffentlichten Messwerte zeigen viel »Grün«, also keine Probleme mit der Luft. Der Monatsbericht für Januar 2018 stellt fest: »Insgesamt lag die Luftbelastung im Januar 2018 beim Stickstoffdioxid etwas unter dem Durchschnitt der Januar-Monate der vergangenen Jahre.« Die ach so fürchterliche Feinstaubbelastung »lag deutlich unter dem Durchschnitt.« Schlechte Zeiten für die Alarmisten von der ominösen Deutschen Umwelthilfe. Deren Geschäftsmodell gerät in Gefahr, zumal sie jetzt offenbar noch unter strenger Aufsicht internationaler NGOs wie ClientEarth zu stehen scheinen. Die wittern bekanntlich in Europa dicke Geschäftsmöglichkeiten mit Klagen im Umweltbereich und bezahlen zum Teil auch die DUH als Stoßtrupp für ihre Aktivitäten.

Heftig zieht die DUH gegen die so gesundheitsgefährdende Luft zu Felde in trauter Vereinigung mit den Medien. »Flächendeckend schlechte Luft in Berlin« schreibt eine Isabell in der »Morgenpost« und erzählt weiter im Artikel Unsinn: »Die Luft in Berlin ist noch viel stärker mit gesundheitsgefährdenden Stickoxiden belastet, als bisher bekannt.« Zu ihrer Kenntnis: Es gibt keinen Beleg dafür, dass Stickoxide in den Konzentrationen, um die es hier geht, gesundheitsgefährdend sind. Die amtlichen Messwerte jedenfalls ergeben zudem ein deutliches Absinken der als »Schadstoffe« bezeichneten Gase.

Sie beruft sich auf Messungen, die Aktivisten vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zusammen mit der Technischen Universität Berlin (TU) organisiert haben. Sie hatten im Herbst vergangenen Jahres mit sogenannten »Passivsammlern« Luftmessungen veranstaltet. Die können keine Spitzenwerte, sondern nur Mittelwerte über einen Zeitraum messen, sind preiswert, dafür nicht so genau und können in keiner Weise mit Messstationen verglichen werden. Morgenpost-Isabell schreibt hurtig: »Mit einer Messreihe hatten der RBB und die Technische Universität Berlin (TU) den Nachweis erbracht, dass die Berliner von der hohen Stickoxid-Belastung nahezu flächendeckend betroffen sind. Demnach liegen die Werte an 73 Standorten über dem zulässigen EU-Grenzwert. Insgesamt hatten die TU-Wissenschaftler an 110 Stellen die Konzentration von Stickoxid gemessen. Das Messnetz des Landes umfasst lediglich 39 Standorte.«»Die neuen Messergebnisse bestätigen, dass wir in Berlin an viel zu vielen Stellen viel zu hohe Werte haben«, sagte Berlins Umweltsenatorin Regine Günther voreilig der Berliner Morgenpost.

Weiß Isabell eigentlich, wie ein Nachweis korrekt erbracht wird? Immerhin gibt die TU in einem Anfall von Seriosität noch an, dass die Messunsicherheit zehn Prozent betrage. Bei einem Wert von 40µg/m3 sind also 44 µg/m3 noch im Rahmen der Messungenauigkeit. Es sind jedoch keine weiteren Dokumentationen bekannt, wie weit die Messenden sich an EU-Vorgaben wie Standorte, Höhe und Position der Ansaugöffnungen gehalten haben. Solche Messungen sollten nur mit dem eindeutigen Hinweis veröffentlicht werden, dass die Werte nicht den normgerechten Vorgaben entsprechen. So wurde auch nicht einmal ein komplettes Jahr der Verlauf für den vorgeschriebenen Jahresmittelwert registriert. Sie sind also nicht normgerecht und vergleichbar, sagen letztlich nicht viel aus und können von daher keine Aktivitäten wie Fahrverbote begründen. Wobei, der Gedanke, ein weitreichendes Fahrverbot im Moloch Berlin – der hätte schon etwas. Zumal angesichts des von rot-grün heruntergerockten öffentlichen Nahverkehrs. Die grüne Verkehrssenatorin wollte ja laut Tagesspiegel auch einmal ganz böse mit der S-Bahn schimpfen. Leider reportiert das Blatt nicht das laute Lachen aus den Reparaturhallen der S-Bahn.

Wie sehen die Messstationen aus? Aus Berlin schickt uns TE-Leser Erwin M.-E. Aufnahmen der Messstation am Hardenbergplatz 115. Die Messstelle ist eingeklemmt zwischen der stark befahrenen Hardenbergstraße und dem Buszufahrtsweg/-Abfahrtsweg am Hardenbergplatz. Neben dem Straßenverkehr vor dem Bahnhof starten und enden hier rund 13 BVG-Buslinien, die alle in geringem Abstand an der Messstation vorbeifahren. Trotzdem weist diese Station in diesem Jahr noch keine »Grenzwertüberschreitungen« auf, wie auch im vergangenen Jahr. Die Messwerte sind hier zu finden. Das dürfte eher ziemlich viel über den Alarmismus in Deutschland aussagen, den NGOs mit Fleiß betreiben.

Berlin, Schildhornstraße

Zwei TE-Leser schicken uns Bilder der Messstation in Berlin Steglitz, Schildhornstrasse 76. Es handelt sich um einen vierspurigen Autobahnzubringer. Die Messstation steht zwischen zwei Ampeln in kurzem Abstand mit häufigen Anfahrt- und Bremsvorgängen, zudem unter Bäumen, nach EU-Regelwerk nicht erlaubt: in einer vielbefahrene, enge Hauptverkehrsstraße, einer Parkbucht. Etwa 300m davor endet die Autobahnabfahrt. Ab Gritznerstraße handelt es sich um ein Tempo-30-Limit. Ein Tempoblitzer sowie zusätzlich ein Ampelblitzer stehen kurz vor der Messstation, so dass Tempo 30 weitgehend eingehalten wird. Insbesondere im Berufsverkehr wird dort oft noch langsamer gefahren, oft ist ein Halt an der Ampel Ecke Gritznerstraße erforderlich, Abbiegen (außerhalb des Berufsverkehrs  erlaubt) behindert den Verkehr an der Ecke zusätzlich. Dennoch veröffentlicht die Verwaltung den NO2-Meßwert für Januar 2018 von 44 µg/m3. Ziemlich wenig. Denn anmerken dazu muss man, dass die Nachweisgrenze für Chemoluminiszenzverfahren, mit denen die NO2 gemessen werden, bei 2,5µg/m3 liegt. In der Größenordnung dürfte auch der Messfehler der Anlagen liegen. Aus gesundheitlicher Sicht ist es gleichgültig, ob der Grenzwert von 40µg um 6 µg überschritten wird oder nicht. Die WHO sagt selbst dazu, dass es ein reiner Vorsorgewert ohne wissenschaftliche Basis ist.

Berlin, Wedding

Berliner Messstelle »010 Wedding (Hintergrund)«. Sie liegt ca. 20 m von der Amrumer Straße, einem Zubringer zur Stadtautobahn, entfernt und von einem Gebüsch verdeckt in der Limburger Straße. Die stark befahrene Luxemburger Str. ist ca. 50 m entfernt.

Duisburg, Kardinal-Galen-Straße

Hier steht die Station mit dem EU-Code DENW112 in der Kardinal-Galen-Straße auf dem Mittelstreifen der Straße. Zwei TE-Leser schicken uns Bilder dieser Station. Rechts und links fahren die Autos auf einer zweispurigen Straße durch die City zur Autobahn vorbei – nach EU-Richtlinien keine erlaubte Platzierung. Von der Messstation führt die Tabelle EU-Jahreskenngrößen für das Jahr 2017 keine Überschreitungen der NO2-Grenzwerte auf, übrigens auch nicht für Werte von Feinstaub. Auch die anderen Duisburger Messstationen melden keine signifikanten Überschreitungen – unabhängig von der Korrektheit der Aufstellung, Kalibrierung und Wartung. Das Ergebnis wird der DUH nicht gefallen.

Stralsund

Zum Abschluss eine gute Nachricht aus Stralsund. »Die Messstation in meiner Stadt befindet sich in Stralsund am Knieperdamm unmittelbar vor einer Ampelanlage und maximal 1,50 zur Fahrbahn.« Schreibt mit freundlichen Grüßen TE-Leser Manfred J. Die Station an diesem verkehrsreichen Ort liefert dennoch Werte unter den Grenzwerten. Die Luft in Mecklenburg-Vorpommern ist sauber. Schlechte Geschäftsbasis für die Deutsche Umwelthilfe. Mal sehen, was die sich einfallen lassen.

Die Luftqualität in Deutschland ist dank großer Anstrengungen und hoher Kosten zum großen Teil in Ordnung. Allzu durchsichtig sind die Interessen von Abmahntrupps wie der DUH.


Schicken Sie uns bitte aus Ihrer Stadt Fotos der Messstationen. Bitte notieren Sie den genauen Standort. Aus einem weiteren Foto sollte das Umfeld der Messstation ersichtlich sein. Bitte schicken sie die Fotos an redaktion@tichyseinblick.de; Sie erteilen uns damit automatisch das Recht, Ihr Foto zu veröffentlichen. Wir freuen uns auch über Beiträge aus der Lokalpresse zu diesem Thema.

Vielen Dank!


Hier geht es zu Teil 1 – Messstationen in Stuttgart, Leipzig, Fulda, Magdeburg, Rostock, Marburg und Tübingen

Hier geht es zu Teil 2 – Messstationen in Ludwigsburg, Hannover, München und Siegen

Hier geht es zu Teil 3 – Messstationen in Hamburg, Wiesbaden, Cottbus, Dortmund und München

Hier geht es zu Teil 4 – Messstationen in Berlin, Hannover, Halle an der Saale, Wuppertal und Göttingen 

Hier geht es zu Teil 5 – Messstationen in Darmstadt, Leonberg, Kiel und Gelsenkirchen

Hier geht es zu Teil 6 – Messstationen in München, Plauen/Vogtland, Osnabrück und Norderstedt

Hier geht es zu Teil 7 – Messstationen in Oldenburg, Köln, Leipzig, Nürnberg, Kassel und Essen

Der Beitrag wurde von TICHXS Einblick übernommen (hier)




Bitte nur Studien mit dem richtigen Ergebnis

Man könne sagen, die Konzentrationen auch bei Stickoxiden, über die man jetzt beim Diesel redet, sind vollkommen ungefährlich. Die realen Risiken seien völlig überschätzt. Auf diese Aussage seines Gesprächspartners war der MDR-Moderator offenbar nicht vorbereitet. Etwas ungläubig fragte er nach, wie Köhler denn den Ergebnissen der meisten Wissenschaftler widersprechen könne. Köhlers Antwort:
„Das Dilemma ist, dass die Wissenschafts- und die Forschungsförderung eng zusammenhängen und es werden tatsächlich nur Studien veröffentlicht, die ein Risiko darstellen.“
Man könne das aber in diesen Studien gar nicht erfassen, weil das Risiko im Vergleich zu anderen Einflüssen viel zu gering sei.
„Es gibt Kollegen, die sagen: Du hast ja recht, aber wenn ich das sage, dann kann ich mein Institut zumachen.“
Prof. Köhler ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Er ist ferner Mitglied mehrerer Fachgesellschaften und Mitglied der Gutachterkommission für ärztliche Haftpflichtfragen der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie Sachverständiger für das Bundesgesundheitsamt und Sprecher des Arbeitskreises pneumologischer Kliniken Deutschlands. / Link zum Fundstück
Wenn nicht mehr auffindbar dann hier
Übernommen von ACHGUT hier
Hier finden Sie noch ergänzende Informationen 



Diesel: Neue Gipfel der Hexenjagd

Diese künstliche mediale Empörung und das dadurch ausgelöste Echo in der Öffentlichkeit zeigen, wieweit es die heutigen Zivilisationsfeinde inzwischen geschafft haben, alle normalen Maßstäbe zu pervertieren und mit beliebigen Vorwürfen Hexenjagdstimmung zu erzeugen. Da werden Dinge, die zum normalen wissenschaftlichen Alltag bei klinischen bzw. toxikologischen Untersuchungen gehören, aus dem Zusammenhang gerissen, miteinander verquirlt und aufgebauscht, um dann der Bevölkerung als Horrorstory über angeblich unmenschliche, geradezu perverse Praktiken der bösen Automanager serviert zu werden.

Strenge Kriterien für Versuche an Tieren…

Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, ist zunächst darauf hinzuweisen, dass Versuche an Tieren ebenso wie solche an Menschen in allen Ländern des Westens schon seit langem streng limitiert und überwacht werden. Niemand kann einfach daherkommen und solche Versuche aus Lust und Laune heraus veranlassen. Allerdings sind Tierversuche nach wie vor unumgänglich, da sie ein entscheidendes Mittel sind, um Wirkungen und eventuelle Gefährdungen neuer Medikamente oder chemischer Substanzen einzuschätzen, bevor Menschen damit zu tun bekommen. Wer Tierversuche pauschal ablehnt wie manche sogenannten Tierschutzorganisationen, verunmöglicht den Fortschritt der Medizin und ist folgerichtig ein Menschenfeind – sogar der schlimmsten Art, denn er nimmt zahllosen Schwerkranken die Hoffnung auf Heilung. Man sollte solche Zeitgenossen mal auf einen Rundgang durch eine Station für krebskranke Kinder mitnehmen und sie zwingen, ihre Verurteilung jeglicher Tierversuche dem Personal und den Eltern gegenüber im Gespräch zu vertreten.

…und erst recht für solche an Menschen

Was die in Deutschland durchgeführten Versuche mit NO2 an Menschen angeht, so gehören derartige kontrollierte klinische Studien zum unverzichtbaren Instrumentarium der toxikologischen Forschung und wurden auch schon früher durchgeführt. Bei der Bundesärztekammer gibt es hierfür beispielsweise eine zentrale Ethikkommission aus Medizinern und Naturwissenschaftlern sowie Mitgliedern anderer Fakultäten, die ein schriftliches Votum für oder gegen das beantragte Forschungsvorhaben abgibt. Besonders empörend ist, dass man in der Presse den Eindruck erweckt, die Versuche an Menschen seien „mit Abgasen“ durchgeführt worden, was überhaupt nicht stimmt. Getestet wurde mit reinem NO2, einem Gas, das erst in höheren Dosierungen reizend wirkt. Getestet wurde mit Dosierungen weit unterhalb des MAK-Wertes, das ist die Dosierung, der Mitarbeiter in entsprechenden Betrieben acht Stunden am Tag und für ein ganzes Arbeitsleben ausgesetzt sein dürfen, OHNE gefährdet zu sein.

(Nachtrag: nach dem uns nun vorliegenden Abstract wurden mehrfache kurzzeitige Expositionen von 3 Stunden  bei 0, 0,1, 05 und 1,5 ppm NO2 durchgeführt. Das entspricht etwa 190, 950 und 2850 mikrogramm/ Kubukmeter. Nur der letzte Wert liegt oberhalb des aktuell geltenden deutschen Grenzwerts, aber bei nur 1/3 des vorher geltenden Grenzwerts von 9.000 mikrogramm/ Kubukmeter, der lange Jahre gültig war. In der Schweiz gilt nach wie vor ein MAK-Grenzwert von 6.000 mikrogramm/ Kubukmeter. Die Studie wurde wohl auch vor dem Hintergrund durchgeführt, dass die ausländischen Untersuchungen, die zur Absenkung des deutschen MAK Werts geführt hatten, nicht allzu klare Aussagen lieferten und man hier das nochmals nachprüfen wollte. Unterstützt wurde sie von der EUGT.)

In der Schweiz gilt beispielsweise ein MAK-Wert von 6.000 µg/m3, in Deutschland von 950 µg/m3. Dem ZDF gegenüber verlautbarte der zuständige Institutsleiter Thomas Kraus, die Studie habe „keinerlei Verbindung mit dem Abgasskandal. Die Studie von 2013 – lange vor dem VW-Dieselskandal – habe sich mit dem Stickstoffdioxidgrenzwert am Arbeitsplatz befasst. Weil der Grenzwert herabgesetzt worden sei und es keine Studien zu Menschen gegeben habe, seien 25 gesunde Menschen Belastungen ausgesetzt worden, die unterhalb der Belastungen am Arbeitsplatz lägen. Die Ethikkommission habe die 2016 veröffentlichte Studie als vertretbar bewertet“.

Zurück ins Mittelalter – oder noch weiter

Doch all dies hält unsere Politiker wie Fr. Bundesumweltministerin Hendricks nicht davon ab, ohne ernsthafte Prüfung des Sachverhalts den Ruf unserer wissenschaftlichen Einrichtungen durch die Verwendung von Begriffen wie „abscheulich“, „dreist“, „unseriös“ sowie „widerwärtig“ zu beschädigen. Man nimmt sich das Recht heraus, eine ganze Branche durch willkürliche Festlegung unsinniger Grenzwerte existenziell zu gefährden, und betreibt rachsüchtig Hexenjagden, wenn die Opfer versuchen, diese Festlegungen zu hinterfragen. Wir haben diesbezüglich inzwischen Zustände wie im Mittelalter. Die Politiker unserer etablierten Parteien sind im trauten Einklang mit ihren Hetzhunden in den Medien die Totengräber unserer technischen Zivilisation.

Fred F. Mueller

Anmerkung der Redaktion:

Dies ist ein neuer trauriger Tiefpunkt der medialen Hetze an der sich alle Medien – insbesondere die ÖR Medien- mit höchster Ausdauer intensiv beteiligen. Stellvertretend seien hier der rbb (genauso handhabt es aber auch der private Sender Klassik Radio) genannt, in dessen stündlicher Wiederholung  dieser Meldung jegliche Zahlenwerte, sowie die Bedingungen unter denen diese Versuch stattgefunden haben, vollständig fehlen. Lügen durch Weglassen. Eine bewährte immer wieder gern erprobte Methode. Stattdessen wird das Sprachrohr der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Seibert zitiert

„Die Industrie habe nicht zu prüfen ob die Grenzwerte sinnvoll sind, sondern sie einzuhalten“  

Vogt Gessler und Friedrich Schiller hätten ob dieses Rechtsverständnisses ihre helle Freude an ihm und seiner Chefin.
Noch eines: Die Kinderarbeit im Kongo (sogar 4 jährige!!!) zur Gewinnung von Kobalt für E-Auto-Batterien veranlasst niemanden dieser Heuchler zu einem Statement. Ein einvernehmlicher Versuch zur Feststellung der Reizwirkung von NOx hingegen alle Heuchler. 

 




Über STICKOXIDE und den DIESELMOTOR

Dass solche Darstellungen irrig sind, wurde an vielen Stellen bereits veröffentlicht. Der folgende Aufsatz unterstreicht das ausdrücklich und zeigt ebenfalls mit leicht errechenbaren Zahlen, was es mit Stickoxiden und den beim Dieselmotor emittierten Konzentrationen auf sich hat.

Chemische Gleichgewichte

 

            Reaktion A: N2 + O2   ↔   2 NO               („Stickstoffverbrennung“)

In einem Dieselabgas mit 74% Stickstoff und 6% Sauerstoff (s.u.) sind im chemischen Gleichgewicht folgende Stickoxide (NO) auf Grund der thermodynamischen Daten zu erwarten:

bei   25°C    1 zehnmillardstel ppm (=fast gar nichts)

bei    700°C    45 ppm

bei 1.200°C    1.300 ppm

bei 2.700°C    13 % (in Luft mit 23% O2), = 130.000 ppm

Die Gleichgewichtskonzentrationen geben aber noch nichts über die Reaktions-geschwindigkeiten an, weder zur Bildung noch zur Zersetzung. Dazu wird berichtet, dass unterhalb 700°C die Verbindung NO metastabil ist und sich praktisch nicht verändert, also weder sich bildet noch sich zersetzt; wenn also bei sehr hohen Temperaturen sich eine deutliche Menge gebildet hat und das Gasgemisch sehr schnell bis auf 700°C oder weniger abgeschreckt wird, bleibt viel des erhaltenen NO bestehen. Solches wurde früher im sogenannten „Nitrum“-Verfahren zur Luftverbrennung im Lichtbogenofen ( ̴ 2700°C !) durchgeführt (Herstellung von Salpetersäure).

Das Gas NO ist farblos und hat nur ein sehr geringes Lösungsvermögen in Wasser.

Reaktion B:   2 NO + O2   ↔   2 NO2       („Oxidation von Monoxid zu Dioxid“)

 

In Luft mit 23 % Sauerstoff und bei 25°C liegt das Verhältnis Dioxid zu Monoxid

(NO2 : NO) bei über 500.000.

So ist in Luft bei 25°C praktisch kein NO mehr neben NO2 vorhanden, die Reaktion ist aber sehr temperaturabhängig, und sie verläuft relativ schnell.

Bei ca. 480°C wird sie bereits endotherm, und der Zerfall von NO2 in NO und Sauerstoff setzt verstärkt ein, was bei 650°C so gut wie vollständig ist.

Das braune Gas NO2 löst sich gut in Wasser nach der Formel 2 NO2 + H2O → HNO2 + HNO3, die salpetrige Säure ihrerseits ist aber nicht beständig und zersetzt sich nach der Formel 3 HNO2 → HNO3 + H2O + 2 NO. Das dabei gebildete NO ist ein Problem bei jeder Gaswäsche, weil es sich erst wieder oxidieren muss, um weiter ausgewaschen werden zu können, häufig aber vorher entweicht.

Emissionskonzentrationen

Man spricht häufig von NOx-Konzentrationen, weil sowohl NO als auch NO2 vorhanden sein kann. Die Gleichgewichtsbetrachtungen zeigen aber, dass bei Raumtemperaturen praktisch nur NO2 vorhanden ist, es bildet sich aus NO und Luftsauerstoff ziemlich schnell. Bei hohen Temperaturen (Verbrennungen) kann sich aber nur NO bilden, das nach Abschreckung und bei Sauerstoffanwesenheit so gut wie vollständig verschwindet und so zu NO2 wird.

In der Industrie besagen die Abgasvorschriften, dass die Emissionskonzentration von NOx nicht höher als 100 mg/Nm3 ( ̴77 Gew.ppm) sein darf; es wird im Abgaskamin gemessen. Um diesen Wert zu erreichen, werden stickoxidhaltige Abgase normalerweise in einer Gaswäsche behandelt, wobei die Waschflüssigkeit alkalisch sein muss. Der Stickstoff wird so aus der Gasphase in eine Abwasserphase überführt und kann dort zu weiteren Schwierigkeiten führen, die aber beherrschbar sind (z.B. durch biologische Abwasserbehandlung).

Die emittierten NOx-Mengen führen nun in der Umgebung der Emissionsquelle zu Immissionen, deren zulässige Konzentrationen folgendermaßen definiert sind:

40 µg/Nm3 im Jahresmittel, höhere vereinzelte Spitzenwerte dürfen 200 µg/Nm3 während

1 Stunde nicht überschreiten.

Gemessen wird in einiger Entfernung von der Emissionsquelle und in der Nähe menschlicher Wohnungen unter Berücksichtigung der herrschenden Windrichtung. Die Messpunkte werden von den Überwachungsbehörden festgelegt. Das Verhältnis zwischen zulässiger Emissions- und Immissionskonzentration beträgt bei NOx also 2.500:1 (= erforderlicher Verdünnungsfaktor).

(1 Nm3, „Normkubikmeter“, ist der Kubikmeter bei 0°C und dem Druck von 1 atm oder 760 Torr)

An den Arbeitsplätzen in der Industrie gilt der sogenannte MAK-Wert („maximale Arbeitsplatzkonzentration“), er beträgt für Stickoxide 0,95 mg/Nm3 (= 950 µg/Nm3 oder 735 µg/kg), früher war er noch erheblich höher eingestuft. Dieser Wert bedeutet, dass die Beschäftigten während acht Stunden und fünfmal in der Woche dieser Konzentration maximal ausgesetzt sein dürfen – wobei keine gesundheitliche Beeinträchtigung zu befürchten wäre.

Verteilte man die 40 h Wochenarbeitszeit mit einer Belastung von 950 µg/Nm3 gleichmäßig auf die Gesamtzeit von 168 h in der Woche, ergäbe sich ein Durchschnittswert von 226 µg/Nm3, unter der Annahme, dass in den 128 Stunden Freizeit gar keine Belastung besteht. Dieser Wert entspricht etwa der zugelassenen kurzfristigen Immission von 200 µg/Nm3.

 

Verhältnisse bei Dieselmotoren

Die Verbrennung des Kraftstoffs in Dieselmotoren muss mit einem deutlichen Luftüberschuss erfolgen (λ ≥ 1,3), andernfalls wäre mit starker Rußbildung zu rechnen. Die Verbrennungstemperaturen im Zylinder sind sehr hoch (>> 1000°C), also erfolgt mit dem überschüssigen Sauerstoff auch eine Oxidation des Luftstickstoffs (s.o.), das gebildete NO wird dann sehr schnell in den Auspuff geleitet und unter 700 °C abgekühlt, so dass das unerwünschte Gas sich nicht weiter zersetzen kann und zu Emissionsproblemen führt. Im heißen Auspuff bei etwa 700°C werden 600-800 Vol.ppm gefunden (TÜV Essen, z.T. auch etwas weniger oder mehr). Das deckt sich gut mit obigen Berechnungen: Wenn bei 1200°C während der Verbrennung ̴ 1.300 ppm NO gebildet werden, so haben sie sich bei 700°C noch nicht bis auf < 100 ppm wieder zersetzt wegen der Geschwindigkeit der Abkühlung.

Bei stationären Großanlagen könnte jetzt wieder die schon erwähnte alkalische Gaswäsche installiert werden, was aber bei beweglichen Fahrzeugen nicht durchführbar ist. Hier bietet sich ein anderes Verfahren an: Das heiße Abgas wird mit einer wässerigen Lösung von Harnstoff behandelt, wobei nur die Stoffe N2, CO2 und H2O entstehen. Die summarische Reaktionsgleichung wäre ganz grob folgende:

CO(NH2)2 + H2O + 3 NO     →     5/2 N2 + CO2 + 3 H2O

Allerdings verläuft die Reaktion über Zwischenstufen, wobei auch NH3 (Ammoniak) gebildet wird; eine katalytische Unterstützung ist erforderlich. Das zeigt, dass die Dosierung der Harnstofflösung sehr genau erfolgen muss. Wird zu wenig eingespritzt, bleibt unbehandeltes NO übrig, bei einer Überdosierung entstehen Zersetzungsprodukte des Harnstoffs, die ebenfalls unerwünscht sind. Die Dosierung hängt weiter auch davon ab, wie hoch die Drehzahl des Motors ist, und wie viel Kraftstoff gerade zugegeben wird – einem Rechner müssen alle Einflussgrößen zugeführt werden, und der sorgt dann automatisch für die richtige Dosierung der 32,5 %-igen Harnstofflösung (als „AdBlue“ im Handel). Gemäß obiger Formel kann mit 1 kg Harnstoff 1,5 kg Stickoxid unschädlich gemacht werden; bezogen auf den Kraftstoffverbrauch, sei je nach Fahrweise mit 2 – 8 % Harnstoffeinsatz zu rechnen.

Weitere veröffentlichte Kennzahlen zum Dieselmotor: Je Liter Kraftstoff werden ca. 14 m3 Luft benötigt (bei λ= 1,4 als Überschussfaktor) und etwa 2,65 kg CO2 erzeugt. Seine Dichte beträgt 0,84 kg/l und der Heizwert 9,7 kWh/l.

Theoretische Verbrennungsrechnung im Dieselmotor:

Man kann folgende vereinfachte Reaktionsgleichung aufstellen, bei der als Kraftstoff Cetan genommen ist, Lambda mit 1,4 gerechnet wird und 800 ppm NO im Abgas entstehen sollen:

C16H34 + 24,5 O2 + 93,75 N2 + λ-Luft      16 CO2 + 17 H2O + 93,75 N2 + 0,1 NO + λ-Luft

226          784          2625          1363           704           306         2625            4             1359

Die Zahlen sind die Molekulargewichte in g; addiert ergibt sich, dass 226 g Kraftstoff 4.772 g Luft (=3.690 l) erfordern. Im Abgas werden 4 g NO aus der λ-Luft gebildet, es hat folgende Zusammensetzung :

Gewichts-%              Volumen-%

Stickstoff            73,4                           75,3

Sauerstoff            6,3                             5,6

CO2                      14,1                             9,2

Wasserdampf         6,1                          9,8

Stickoxid NO        0,080                         0,077 (unbehandelt, unverdünnt)

 

Die Abgasmenge beträgt 17,2 m3/kg oder 14,5 m3/l Kraftstoff. Als Luftbedarf ergibt sich 16,3 Nm3/kg oder 13,7 Nm3/l. Vielleicht wäre noch folgende Zahl interessant: Ein Fahrzeug, das einen Verbrauch von 5 l/100 km hat und mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h fährt, würde minütlich 833 m zurücklegen und dabei 42 ml (=35 g) Kraftstoff verbrauchen und rund 0,6 m3 Abgas produzieren.

Damit ein konzentriertes Abgas mit ca. 800 ppmgew NO in den Bereich dessen gelangt, das in der Industrie genehmigt ist (= 77 ppmgew), müsste es zunächst zehnfach verdünnt werden, was bei einem fahrenden Automobil, das minütlich beispielsweise 0,6 m3 ausstößt, leicht geschieht, eine weitere Verdünnung um den Faktor 105 wäre erforderlich, um den MAK-Wert zu erreichen. 0,6x10x105 = 630 m3 (= z.B. 2,5 m x 2,5 m x 100 m), ein Volumen, das ein Fahrzeug in 14 Sekunden durchfährt, so dass selbst diese Verdünnung kein Problem darstellt. Schwieriger wird es, den festgesetzten Immissionswert von 40 µg/Nm3 zu erreichen, der eine weitere Verdünnung um das 24-fache erforderte.

Das unverdünnte Abgas ist mit Sicherheit gesundheitsschädlich, sogar giftig beim direkten Einatmen (nach Abkühlung !), allein schon wegen seines hohen CO2-Gehaltes, eine Verdünnung ist also erforderlich. Der Faktor von 1 : 1.000 ist nicht schwer zu erreichen, wie dargestellt, um an den MAK-Wert des NOx zu gelangen. Trotzdem ist die Maßnahme, bei Fahrzeugstillstand den Motor abzustellen, wenn man sich im dichten Stadtverkehr befindet, richtig. Daraus resultiert, dass auch ein häufiges Wiederstarten erforderlich wird, was die Starterbatterie stark belastet. Die Batteriehersteller haben dieser Anforderung allerdings bereits Rechnung getragen.

Aus diesen Betrachtungen ergibt sich, dass bei dichtem Verkehr und Windstille sich NOx-Konzentrationen über dem Immissionsgrenzwert ergeben können. Das kann aber nicht durch eine wie auch immer geartete „Software“ verhindert werden, vielleicht nur etwas gemindert werden – die Naturgesetze der Verbrennung lassen sich nicht ändern. Die Anwendung der Harnstoffeinspritzung ist für so tiefe Grenzwerte wie 40 µg/Nm3 eine reale Möglichkeit, also das Anbringen einer „Hardware“, um bei der gängigen Wortwahl zu bleiben. Ob der Wert von 40 µg/Nm3 allerdings wirklich erforderlich ist, sollte noch einmal gründlich überprüft werden. Der gültige und bereits reduzierte MAK-Wert ist mit Sicherheit nach langen Untersuchungen festgelegt worden, eine geforderte weitere Reduzierung um das 24-fache für den Straßenverkehr erscheint um ein Vielfaches überzogen ! Der zeitweise bereits zulässige Immissionswert von 200 µg/Nm3 (21 % des MAK-Wertes) wird von Dieselfahrzeugen so gut wie nie in der Realität erreicht und sollte als Grenzwert eingeführt werden, weil er durchaus noch als gesundheitlich ungefährlich betrachtet werden muss. Damit erübrigte sich die große Aufregung über die „schrecklichen“ Dieselemissionen, und der „Skandal“ bezöge sich nur noch auf die betrügerischen Versprechungen einiger PKW-Hersteller.

Es sei noch auf eine relative Zahl hingewiesen, die bei NOx und auch bei CO2 gerne angeführt wird: Die Emissionsmenge je gefahrenen Kilometer. Das ist überhaupt keine technische Zahl, und sie sollte vollkommen unterbleiben. Die Emissionen hängen allein vom Kraftstoffverbrauch (in kg oder l) und vielleicht auch der Fahrweise ab – ein mit laufendem Motor stehendes Fahrzeug emittiert pro Kilometer unendlich viel ! Wer viele Liter Kraftstoff verbraucht, emittiert auch viele Mikrogramm NOx.

Bei Otto-Motoren wird ohne Luftüberschuss gearbeitet (λ = 1), dabei kann sich so gut wie kein NO bilden, wohl bleibt aber immer etwas unverbranntes CO übrig, das dann mittels zugeführter Luft an dem bekannten nachgeschalteten Katalysator zu CO2 umgesetzt und unschädlich gemacht wird.

Über den Autor:

„Dr. Reinhard Marx studierte Metallhüttenkunde in Aachen und war während seiner beruflichen Laufbahn in verschiedenen Metallhütten für Blei und Zink (Stolberg, Málaga, Duisburg, Harlingerode) tätig. Er spezialisierte sich später mehr auf die Weiterverarbeitung dieser Metalle, besonders zu Oxiden, wobei er sich als Technischer Leiter und Prokurist der Heubach GmbH  in Langelsheim auch mit Farb- und Korrosionsschutzpigmenten befasste.“