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Moderne Klimawandel-Wissenschaft

Sie liefern auch einen wahrscheinlichen Wert von 2,4°C auf Seite 9, obwohl sie auf Seite 2 einen Wert „nahe 3,0“ angeben. Der Wert auf Seite 9 ist nicht weit entfernt von der empirischen Schätzung von 2°C von Guy Callendar aus dem Jahr 1938, aber deutlich höher als der von Nic Lewis und Judith Curry (Lewis & Curry, 2018) angegebene Wert von 1,2°C bis 1,95°C (Bereich von 17% bis 83%, best estmate 1,5°C).

Das IPCC schätzt in seinem AR5-Bericht (Bindoff & Stott, 2013) die ECS auf einen Temperaturbereich zwischen 1,5°C und 4,5°C und liefert kein best estimate. Diese Spanne entspricht genau der des Charney-Berichts vor 34 Jahren. Während sich die empirischen, auf Beobachtungen basierenden Schätzungen deutlich verringert haben, hat sich die theoretische Bandbreite nicht verändert, obwohl Tausende von staatlich finanzierten Wissenschaftlern Milliarden von Dollar dafür ausgegeben haben. Die Daten sind heute sehr ähnlich, und es scheint keine Rolle zu spielen, dass sie mit leistungsfähigeren Computern und Milliarden von Dollar schneller ausgegeben werden. Mit Dung funktioniert es auf dieselbe Weise.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Wenn wir den AR5 genau unter die Lupe nehmen, wie es Monckton et al. in MSLB15 taten, einem Aufsatz mit dem Titel „Why Models run hot: results from a irreducially simple climate model“ (Monckton, Soon, Legates, & Briggs, 2015), sehen wir, dass die Elemente der theoretischen AR5-Berechnungen darauf hindeuten, dass sich der Bereich nach unten verengt. Angesichts des politischen Umfelds beim IPCC kann man leicht vermuten, dass die Politiker nicht zugeben wollen, dass die theoretischen Risiken des CO2-bedingten Klimawandels abnehmen. Je mehr empirische Schätzungen des CO2-Effekts erscheinen und je mehr theoretische Arbeit geleistet wird, desto mehr fragt man sich, wie lange die Politiker die deutlich überhöhte Spanne von 1,5°C bis 4,5°C noch unterstützen können.

Die Schätzungen der ECS sind seit langem rückläufig, wie Nicola Scafetta und Kollegen 2017 gezeigt haben. Abbildung 1 stammt aus ihrer Studie:

Abbildung 1: Der Rückgang der Schätzungen der ECS von 2000 bis 2015. Quelle: Scafetta, Mirandola und Bianchini, 2017.

In den 1980er Jahren wurde die Idee der katastrophalen, vom Menschen verursachten (oder anthropogenen) globalen Erwärmung (CAGW) entwickelt. Seitdem schlagen die Alarmisten Jahr für Jahr die Trommel. In den Vereinigten Staaten fand am 23. Juni 1988 im Dirksen-Senatsbürogebäude in Washington, DC eine Senatsausschusssitzung zum Thema CAGW statt, die von Senator Tim Wirth ausgerichtet wurde. Es war ein heißer und feuchter Tag im sumpfigen Washington, DC. Das Treffen war ein Wendepunkt, was nicht zuletzt Dr. James Hansen von der NASA zu verdanken war. In seiner Präsentation vor dem Kongressausschuss sagte er:

1988 ist es wärmer als jemals zuvor in der Geschichte der instrumentellen Messungen.

Alles in allem sind die Beweise dafür, dass sich die Erde um einen Betrag erwärmt, der zu groß ist, um eine zufällige Fluktuation zu sein, und die Ähnlichkeit der Erwärmung mit der durch den Treibhauseffekt zu erwartenden, ein sehr starker Fall. Meiner Meinung nach … ist der Treibhauseffekt entdeckt worden, und er verändert jetzt unser Klima.

Die gegenwärtig beobachtete globale Erwärmung liegt nahe 0,4 Grad C, relativ zur ‚Klimatologie‘, die als Mittelwert der dreißig Jahre (1951 – 1980) definiert ist. … können wir mit etwa 99-prozentiger Sicherheit feststellen, dass die gegenwärtigen Temperaturen eher einen echten Erwärmungstrend als eine zufällige Schwankung über den Zeitraum von 30 Jahren darstellen“. (Hansen, 1988)

ExxonMobil glaubte, dass die natürliche Variabilität ±0,5°C betrug. Man war der Meinung, dass eine Veränderung größer als diese sein musste, um signifikant zu sein. Offensichtlich schränkte Hansen diesen natürlichen Bereich irgendwie ein. Die Welt kühlte sich von 1944 bis 1977 global ab und begann sich dann 1978 zu erwärmen. Ein Anstieg von 0,4°C ist nicht viel, so dass die Verwendung dieses Wertes, um festzustellen, dass der „Treibhauseffekt“ nach einer langen Abkühlungsperiode festgestellt wurde, hätte Stirnrunzeln und Fragen hervorrufen müssen. Man beachte, dass Hansen „Treibhauseffekt“ sagt, wenn er den „vom Menschen verursachten Treibhauseffekt“ oder „verstärkter Treibhauseffekt“ meint. Es gibt einen natürlichen Treibhauseffekt, der durch natürliches CO2 und andere Treibhausgase, insbesondere Wasserdampf, verursacht wird. Dies ist der Beginn einer Täuschungstaktik, die von den Alarmisten häufig angewendet wird. Um die natürlichen Ursachen des Klimawandels zu ignorieren, setzen sie den „Treibhauseffekt“ mit dem „vom Menschen verursachten Treibhauseffekt“ gleich. Außerdem verwenden sie „globale Erwärmung“ als Synonym für „vom Menschen verursachte globale Erwärmung“, und „Klimawandel“ ist gleichbedeutend mit „vom Menschen verursachter Klimaänderung“. Diese Art von trügerischer und manipulativer Sprache wird auch heute noch verwendet.

Die IPCC-Berichte

Der erste IPCC-Bericht (FAR) unter dem Vorsitz von Bert Bolin stellte fest, dass die globale Erwärmung bis 1992, als der Bericht veröffentlicht wurde, in den Bereich der „natürlichen Klimavariabilität“ fiel und nicht unbedingt auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen war (IPCC, 1990, S. XII). Sie hielten den eindeutigen Nachweis eines menschlichen Einflusses „für ein Jahrzehnt oder länger für unwahrscheinlich“. Bert Bolin war der Meinung, dass James Hansens Aussage im Kongress 1988 die Bedeutung der jüngsten globalen Erwärmung übertrieben habe.

Der zweite, 1996 veröffentlichte Bericht SAR kam zu dem Ergebnis, dass „die Abwägung der Beweise auf einen erkennbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima hindeutet“. (IPCC, 1996, S. 4). Dies basierte jedoch auf unveröffentlichten und nicht überprüften Arbeiten von Benjamin Santer und Kollegen. Seine Studie legte nahe, dass die Vorhersagen der Klimamodelle über die Erwärmung in der Troposphäre und die Abkühlung in der Stratosphäre dem entsprachen, was sich abspielte. Er nannte dies einen „Fingerabdruck“ des menschlichen Einflusses auf das Klima (Santer, et al., 1996a). Nach der Veröffentlichung der Studie stellte sich heraus, dass Santer bzgl. dieses Fingerabdrucks „Rosinenpickerei“ betrieben hatte (Michaels & Knappenberger, 1996). Die Studie wurde zurückgewiesen, und der IPCC wurde gedemütigt. Diese Demütigung wurde noch dadurch verstärkt, dass die für den IPCC verantwortlichen Politiker dabei erwischt wurden, wie sie die wissenschaftlichen Berichte innerhalb der SAR veränderten, um sie ihrer Summary for Policymakers anzupassen (Seitz, 1996).

Der 2001 veröffentlichte dritte Bericht TAR stellte fest, dass „der Großteil der in den letzten 50 Jahren beobachteten Erwärmung wahrscheinlich auf den Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen zurückzuführen ist“. (IPCC, 2001, S. 10). Sie stützten diese Entscheidung auf den „Hockeyschläger“, der sich später als fehlerhaft erwies. Bis zur Veröffentlichung des vierten Berichts (AR4) im Jahr 2007 zeigten zahlreiche Untersuchungen des Hockeyschlägers, dass er fehlerhaft war und zu wenig Variabilität aufwies. Dies wurde im vierten Bericht, AR4, von Keith Briffa eingeräumt, der, etwas beschönigend, schrieb, dass der Hockeyschläger zu empfindlich auf bestimmte Proxies (Baumringe) und die statistischen Verfahren (Hauptkomponenten) reagierte, welche zu seiner Konstruktion verwendet worden waren (IPCC, 2007b, S. 436). Willie Soon und Sallie Baliunas zeigten, dass der Hockeyschläger nicht die Daten widerspiegelte, die zu seiner Konstruktion verwendet wurden (Soon & Baliunas, 2003). Der Hockeyschläger entpuppte sich als eine ausgeklügelte Fiktion, die einzig und allein aus einem fehlerhaften statistischen Verfahren und einem schlecht ausgewählten Satz von Temperaturproxies entstand (National Research Council, 2006, S. 112-116) und (Wegman, Scott, & Said, 2010, S. 4-5, 48-50).

Als AR4 im Jahr 2007 veröffentlicht wurde, hatte die Führung des IPCC aufgegeben, direkte Beweise dafür zu finden, dass der Mensch den Klimawandel beherrscht. Sie hatten es mit dem „Fingerabdruck“ von Santer und dem „Hockeyschläger“ von Michael Mann versucht und konnten die Öffentlichkeit mit beidem nicht überzeugen. So versuchten sie im AR4, die Öffentlichkeit mit Klimamodellen zu überzeugen, dass „der größte Teil des beobachteten Anstiegs der globalen Durchschnittstemperaturen seit Mitte des 20. (IPCC, 2007b, S. 10) sehr wahrscheinlich der beobachteten Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre geschuldet ist“. Sie präsentieren keine Beobachtungen, sondern lediglich Modellergebnisse. Der fünfte Bericht, AR5, war lediglich eine Wiederholung von AR4. Dieselben zwei Modelle, dasselbe Ergebnis. Wie bereits erwähnt, zeigte MSLB15 (Monckton, Soon, Legates, & Briggs, 2015), dass die neueren Ergebnisse des AR5-Modells darauf hindeuteten, dass die Schlagzeilen des IPCC die Empfindlichkeit des Klimas gegenüber CO2 überbewerten, aber dieses Ergebnis wurde im Bericht weder erklärt noch eingeräumt.

Während also die empirischen Berechnungen der Klimasensitivität gegenüber CO2 nun eine ECS zwischen 1,1°C und 2,45°C zeigen (siehe Tabelle 1), blieben die theoretischen Schätzungen bei 1,5 bis 4,5 – mit Ausnahme von AR4, als diese auf 2,0 bis 4,5 geändert wurde. Die Bereiche in Tabelle 1 sind allesamt 5% bis 95% Bereiche, soweit ich das beurteilen kann.

Tabelle 1. Verschiedene Schätzungen der ECS. Alle sind theoretische Berechnungen mit Ausnahme von Lewis und Curry, deren Schätzung auf Beobachtungen beruht:

Tausende von Wissenschaftlern und Milliarden von Dollar später haben wir also immer noch die gleiche theoretische Unsicherheit über die Auswirkungen von CO2 auf das Klima. Die einzige empirische Schätzung der ECS, die gezeigt wird, liegt bei etwa 1,5°C. Die meisten dieser empirischen Schätzungen liegen unter 2°C und gruppieren sich um 1,5°C bis 1,6°C (Lewis & Curry, 2018). Die empirische Schätzung von Guy Callendar lag bei 2°C (Callendar, 1938) und die theoretische Schätzung von Arrhenius (Arrhenius, 1908) bei 4°C. Man kann also sagen, dass die gesamte Arbeit und das Geld, das seit 1938 aufgewendet wurde, um den Klimawandel dem Menschen zuzuschreiben, verschwendet wurde.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Wird es nun besser? Wie steht es mit der neuesten Generation theoretischer Modelle, CMIP6? Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die Ergebnisse nicht besser, sondern schlechter werden, wie Ron Clutz und John Christy berichten. Während die meisten der neuen Modelle absurd überhöhte Werte für die ECS zeigen, ist es interessant, dass die neueste Version des russischen Modells, INM-CM4, auf das ich in meinem vorherigen Beitrag Bezug genommen habe, jetzt eine ECS von 1,83 vorhersagt. Mit Ausnahme des INM-CM4 haben wir also seit 1938 keine Fortschritte gesehen. Wie meine verstorbene Großmutter Marie McCartney sagen würde, „ist das jetzt nicht einfach großartig?“.

This is a condensed excerpt, with minor modifications, from my new book, Politics and Climate Change: A History.

To download the bibliography, click here.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/11/12/modern-climate-change-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




GISS-Institut mit andert­halb Millionen US$ an ungeneh­migten Ausgaben ertappt

Nun fanden Inspektoren zu allem Überfluss noch heraus, dass das GISS-Institut in den letzten Jahren knapp anderthalb Millionen US-Dollar nichtgenehmigter Gelder ausgegeben hat. Daily Caller am 6. April 2018:

Untersuchung: Missmanagement am Globale-Erwärmung-Arm der NASA führte zu einer nicht genehmigten Geldverschwendung von 1,6 Millionen Dollar

Der Forschungsbereich globale Erwärmung bei der NASA verschwendete zweckwidrig 1,63 Millionen Dollar während der letzten sechs Jahre infolge mangelnder Aufsicht. Dies meldete ein Ermittlungsbüro des General-Inspekteurs (IG). Der Bericht des IG deckte „zahlreiche Fälle unsachgemäßer Verwendung von Geldern der NASA auf seitens Mitarbeitern des Goddard Institute for Space Studies (GISS), Zahlungsempfängern und Kontraktoren für Forschungsausgaben, Unterverträge und Computerausrüstung“. Die Auditoren fanden im Einzelnen: „1,47 Millionen Dollar unsachgemäßer Ausgaben bei Kooperativ-Verträgen mit Bezug zu NASA GISS mit der Columbia-University sowie 147.138 Dollar unsachgemäßer Ausgaben für die IT-Firma Trinnovium LLC „für rechtswidrige Zuwendungen“. Columbia University beispielsweise gab 1.219.491,41 Dollar für Verträge, finanzielle Hilfen und Zuwendungen an Studenten sowie Kurzzeit-Mitarbeiter – wobei alle Vorgänge nicht im cooperative agreement enthalten waren. Außerdem fand man über 633.000 Dollar, welche als Schulgeld geflossen waren.

Weiterlesen beim Daily Caller und bei WUWT.

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung: Es handelt sich hier um einen Auszug einer Zusammenstellung von Meldungen auf dem Blog „Die Kalte Sonne“. Der Link dahin: http://www.kaltesonne.de/giss-institut-mit-us1-5-millionen-an-ungenehmigten-ausgaben-ertappt/




Ex-UK-Minister Peter Lilley: Der „Klima-industrielle Komplex“ verschwendet 100 Milliarden…

In einer von der Global Warming Policy Foundation GWPF veröffentlichten Studie mit dem Titel Cost of Energy Review hebt Peter Lilley die vernichtende Kritik von Prof. Dieter Helm hervor, die dieser in seiner Begutachtung umrissen hatte. Die Studie war von der Regierung in Auftrag gegeben worden.

„Helm zeigt, dass die Ziele des Klimawandel-Gesetzes, also die Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen, schon mit einem Bruchteil der 100 Milliarden Pfund hätte erreicht werden können, welche bislang ausgegeben worden sind. Die Energiekosten sind dadurch bereits um 20% gestiegen“.

Lilley argumentiert, dass der Erfolg der Unterdrückung jedweder Debatte seitens Industrie, Politik, Bürokratie und Akademia noch bedeutender ist als die rücksichtslose Verschwendung öffentlicher Gelder.

„Normalerweise hätte eine Verschwendung in diesem Ausmaß zu einem Aufschrei im Parlament und überall sonst geführt. Aber die Interessen dieser Gruppen haben Helms Begutachtung mit einer lahmen Belobigung einfach vom Tisch gewischt und sie der Vergessenheit anheim gestellt“.

Lilley stellt die Behauptung auf, dass die berühmte Warnung von Präsident Eisenhower vor der Macht nicht nur des ,militärisch-industriellen Komplexes‘, sondern auch ähnlicher Kombinationen im Bereich der zivilen Politik wahr wird.

Eisenhower hat seine Warnung sehr präzise formuliert: ,Eine Regierungsverordnung wird praktisch zu einem Substitut für intellektuelle Neugier … Die Aussicht, dass die Gelehrten der Nation dominiert werden von Regierungsvorgaben, Projektvergabe und der Macht des Geldes ist immer präsent und muss mit Argusaugen überwacht werden‘. Wir erleben derzeit das Entstehen eines mächtigen ,Klima-industriellen Komplexes‘ in UK“.

Was noch gefährlicher ist: falls der Klima-industrielle Komplex eine solche rücksichtslose Missachtung grundlegender ökonomischer Wahrheiten an den Tag legen kann, besteht die Gefahr, dass sie genauso fahrlässig die Risiken übertreiben, die sich aus der Wissenschaft der globalen Erwärmung ergeben. Die meisten Wissenschaftler bleiben gewissenhaft objektiv bei ihrer Arbeit. Aber sie wissen, dass sie ihre Karriere aufs Spiel stellen, wenn sie übertriebene Behauptungen in Frage stellen, welche Andere bzgl. Ausmaß, Tempo oder Auswirkungen der globalen Erwärmung aufstellen. Folglich gehen die Behauptungen der Alarmisten einfach durch, während die Beweise dafür, dass wir uns an die globale Erwärmung anpassen können anstatt sie zu verhindern, herunter gespielt werden“.

Die Studie: The Helm Review and the Climate-Industrial Complex (pdf)

Link: https://www.thegwpf.com/climate-industrial-complex-wasting-100-billion-and-shutting-down-debate-warns-lilley/




Wo Klimaschutz­programme bestimmen, spielen Sinn und Geld über­haupt keine Rolle mehr

Die Berliner Stadtreinigung reinigt nun auch die Luft vom Pflanzendünger CO2

Beispiele zum Beleg gräbt in schöner Regelmäßigkeit die (Des-)Informationsseite unserer Klimaberaterin aus, allerdings – im Gegensatz zum Autor – um damit die großen Erfolge im Klimakampf zu preisen.
Klimaretter.Info: [1] Stadtreinigung will sich von CO₂ reinigen
wollen die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) bis 2025 weitere 67.000 Tonnen CO2 einsparen. Dazu unterzeichneten der mit rund 5.000 Beschäftigten größte kommunale Entsorger Deutschlands und der Berliner Senat am Donnerstag ihre dritte Klimaschutzvereinbarung, wie beide Partner am Donnerstag mitteilten.

In der Pressemitteilung der Stadt Berlin kann man es dann in Fakten und Zahlen nachlesen. Je mehr (Geld-)Sorgen ein Bundesland hat, um so, mehr muss es sich zur Weltrettung verpflichten. Denn das Geld der Armen ist ja ein Mehrfaches dessen der Reichen wert.

Senat Berlin, Pressemitteilung: [2] Auf freiwilliger Basis verpflichtet sich darin die BSR zum dritten Mal in Folge, die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren. So soll durch gezielte Investitionen und Maßnahmen in verschiedenen Bereichen bis 2025 eine CO2-Entlastung von 67.000 Tonnen erreicht werden.
… Berlin will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden … Klimaschutzvereinbarungen mit landeseigenen Unternehmen wie der
BSR setzen ein Zeichen für diese gemeinsame Anstrengung für mehr Klimaschutz in Berlin.

Für eine so wichtige Aufgabe müssen sogar Wahlversprechen hintenangestellt werden. Wer dachte, mit der Wahl von GRÜN in Berlin würde sich (Wahl-)Politik ändern, sieht sich getäuscht (dass GRÜN beim Versuch, Diäten heimlich zu erhöhen, ebenfalls sofort mit dabei ist, kann man wiederum in BW sehen [6]):
DER TAGESSPIEGEL: [3] Rot-Rot-Grün Wasser und BSR werden nicht billiger

… Nein, in diesem Jahr steigen die Gebühren der BSR für die Müllabfuhr nicht noch einmal – die Stadtreinigung hat schon erhöht im Januar. Und die Wasserbetriebe bekommen nicht noch mehr Geld – deren Tarife waren schon so hoch, dass das Bundeskartellamt einschreiten musste…. Und früher wetterten die Grünen auch gegen die hohen Gebühren. Zumal diese Haushalte mit kleinem Budget besonders hart treffen.

Man muss das verstehen. Schließlich sind 130 Millionen EUR zur CO2-Minderung auch kein Pappenstiel. Wie gut, dass man sich da wenigstens beim Geld-Ausgeben zuverlässig auf Kollegialität verlassen kann.
Stefan Tidow (Bündnis 90/Die Grünen, Politologe) erklärt: [2] „Die BSR bleibt ein verlässlicher Partner des Landes. Das gilt auch, wenn es darum geht, die ehrgeizigen klimapolitischen Ziele Berlins zu erreichen … Für BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß ist Klimaschutz Teil der Strategie des Unternehmens: „Wir ruhen uns nicht auf den Erfolgen der letzten Jahre aus, sondern legen nochmal eine Schippe drauf … Dafür werden wir in den nächsten Jahren 130 Millionen Euro investieren.“
Die „Erfüllungsgehilfen“ – nein, natürlich die Fachmannschaft der unteren Ebenen, hat man dafür schon gebildet:
EIKE, 22.03.2017: Klimamönche*, alternativ: die Klimaelite unserer Behörden,
und mit diesen soll es gelingen, den neuen Treppenwitz der Geschichte, von Klimaretter freudig verkündet: Reinigen der Atmosphäre vom lebensnotwendigen Pflanzennährstoff CO2, umzusetzen. Schmutz bleibt Schmutz und der Auftrag ist Schmutz zu entfernen, Denken findet sich nicht unter der Rubrik Beauftragung.

Zum Glück gelingt dies auf diese Art nicht, aber die Kosten dafür sind trotzdem mehr als nur Peanuts.

Wieder ein grober Nutzen- / Kosten-Vergleich

Maßnahme der Berliner Stadtreinigung: 130 Millionen Euro Ausgaben zur Vermeidung von 67.000 Tonnen CO2 bis zum Jahr 2025!
Man rechne einmal kurz nach:
67.000 Tonnen CO2 ergeben 8,7 x 10-6 ppm CO2-Anteil in der Atmosphäre (Anmerkung: 1 ppm = 0,000001).
Pro Jahr „entgiftet“ die Berliner Stadtreinigung die Atmosphäre damit um 0,0000011 Stück CO2-Moleküle pro 1 Millionen Luftmolekülen, an denen die klimaerhitzende Strahlung nicht mehr zurückprallt und die Welt aufheizen könnte.

Die segensreiche Wirkung auf das Weltklima ist entsprechend fulminant:
Der aktuelle Wert von ca. 400 ppm CO2-Anteil in der Atmosphäre „verringert“ sich dank der BSR in den 8 Jahren auf 399,9999913 ppm; oder um ca. 0,0000011 ppm / pa.
Als Nutzen ergibt sich eine (rechnerische) Temperaturverhinderung beim (zu hohen) IPCC-Forcing in den acht Jahren von:
-93 x 10-9 °C, ausgetippt ca. minus 0,0000001 °C, oder minus 0,0000000116 °C / pa, sehr wahrscheinlich davon jedoch nur ein Drittel, wenn das realistischere Forcing von 1 °C / ppm-Verdopplung angesetzt wird.

Würde die BSR diese Maßnahme konsequent bis zum Jahr 2100 weiterführen (rein hypothetisch, aber wenn man diese mit dem Jahr 2025 enden lässt, wird die Anzahl an Nullen nach dem Komma viel zu lang), würde durch die generöse Maßnahme der Berliner Stadtreinigung die Welttemperatur um ganz, ganz grob maximal:
0,0000006 °C*,
aber eher unter 0,0000002 °C* „verringert,
und das zu (fiktiven) Kosten von 10,8 Milliarden EUR.
Anm.: Hoffentlich haben sich beim Schätzen nicht irgendwo Nullen verschoben. Aber auf ein paar Nullen mehr oder weniger kommt es (sprichwörtlich) wirklich nicht an.
*Zur Abschätzung: pauschaliert die Hälfte eines Einmalimpulses dieser CO2-Menge, die in diesem Zeitraum bereits erhebliche Rückdiffusion nicht berücksichtigt.

Fester Glaube kann Berge versetzten

Diese wirklich monströsen Erfolge im Klimakampf der Stadt Berlin werden von einem ehemaligen Büroleiter der Frau C. Roth und einer geschichtspolitisch promovierten BSR-Chefin vollmundig proklamiert:
Stefan Tidow erklärt: [2] „Die BSR bleibt ein verlässlicher Partner des Landes … Das gilt auch, wenn es darum geht, die ehrgeizigen klimapolitischen Ziele Berlins zu erreichen ...
… Für BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß ist Klimaschutz Teil der Strategie des Unternehmens: „Wir ruhen uns nicht auf den Erfolgen der letzten Jahre aus … Dafür werden wir in den nächsten Jahren 130 Millionen Euro investieren.“

Man erkennt überdeutlich, dass diese „Eliten“ noch nie über ihre auswendig gelernten Sprechblasen nachgedacht haben und Fake-News in Reinkultur präsentieren. Leider verhalten sich die berichtenden Redakteure ebenso, womit diesen „Führungskräften“ die Blamage einer reflektierenden Argumentation erspart bleibt.
Für einen noch nicht so schlimm denkruinierten Bürger stellt sich jedoch die Frage, ob Abwarten und Anpassung an das sich stetig verändernde Klima nicht die bei Weitem sinnvollere Variante wäre.

Solche gedanklichen Abweichungen wären allerdings für Personen, welche im politisch beeinflussten Umfeld etwas werden möchten, höchst gefährlich. Denn unsere Kanzlerin hat mit ihrer Bestätigung des „Stern-Reports“ in ihrer Rede am 5.Juli 2016 beim VII. Petersberger Klimadialog genau dieses verneint:
Fr. Merkel: … Ich will diese Mehrkosten nicht kleinreden. Aber wir wissen spätestens seit dem Stern-Report, dass sie sich langfristig – eigentlich schon mittelfristig – bezahlt machen. Wenn wir sehen, wie viele Folgen des Klimawandels wir ansonsten zu gewärtigen haben, dann wissen wir, dass sich das allemal lohnt.
Und wenn es unsere Kanzlerin so sicher weiß. Wer wagt es, dieser ausgewiesenen Fachfrau und einem von einem leibhaftigen „Sir“ geschriebenem Report ([8]: … Auftragsarbeit eines Beamten für eine Regierung mit einem politischen Programm …“) zu widersprechen? – nur jemand, der seinen sicheren, politischen Selbstmord als Planziel vorhat.
Im Achgut-Artikel [8] Unbequem ist stets genehm, ist beschrieben, wie ein Bundespräsident dieses „Problem“ eigenständigen Denkens vorbildlich gar nicht erst aufkommen lässt.

Fast freut man sich inzwischen über „ehrlichen“ Beschiss

Eine Anmerkung kann sich der Autor nicht verkneifen. Ihm sind Versorger-Vorstände wie der hoch-bezahlte der Nürnberger N-Ergie da fast schon „lieber“. Bei solchen merkt man, dass sie aus persönlichen Vorteilen (bekommt, wie ein SPD-Verantwortlicher der Stadt extra in der Zeitung betonte „bewusst“ ein so hohes Gehalt) heraus ihre Kunden und den politisch besetzten Aufsichtsrat mit ihren „Weltrettungsmaßnahmen“ einfach nur über den Tisch ziehen wollen [4] [5]. Dagegen lässt sich sachlich argumentieren.

Wenn Politologen – die modernen Theologen der Ideologien -, inzwischen scheinbar „massenhaft“ von UNIs produziert, es „vollbringen“, weiß man nie so recht, wie argumentativ dagegen anzugehen wäre. Man fragt sich immer: Glauben die das wirklich – fiele ihnen in aller Regel ja nicht schwer, da selten eine Ausbildung zum Fachgebiet vorliegt – oder machen sie es auch nur zu ihrem Vorteil? Das Ergebnis: Hohe, gut bezahlte Posten im Einflussbereich der Politik, ist allerdings das Gleiche:
BSR Vorstandsvorsitzende, Tanja Wielgoß: WIKIPEDIA Studium: Politik-, Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften, Dissertation: „Der Parti socialiste und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands im europäischen Integrationsprozess – 1989-1999“,
Stefan Tidow (Bündnis 90/Die Grünen, Politologe): Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Pädagogik, ehemals Büroleiter von C. Roth und J. Trittin.

Als Trost hilft da nur: Nicht alles von dem ausgegebenen Geld ist verpuffender Öko-Weihrauch. Zumindest ein Teil des Invests hat ja auch einen praktischen Nutzen. Zudem entstehen bei den nach Gewerkschaftsmeinung sowieso viel zu „schlanken“ öffentlichen Unternehmen neue Arbeitsplätz, die vorher unbekannt waren und welcher (dafür zahlende) Bürger könnte etwas gegen Arbeitsplätze haben:
[2] … Dazu gehören BSR-Beschäftigte, die als Klimalotsen in ihren jeweiligen Organisationseinheiten für „Gutes Klima“ sorgen, indem sie die Energiesparziele der BSR mit Tipps und Kniffs vor Ort voranbringen …
EIKE, 22.03.2017: Klimamönche*, alternativ: die Klimaelite unserer Behörden

Und immer daran denken: Die Grünen fordern in jedem Bundesland ein Klimaschutzgesetz. Dann kann jedes Kind das Land zu mehr Aktivismus verklagen und wird von den entsprechenden NGOs und Interessenverbänden dazu hofiert:
Klimaretter.Info: [7] Indisches Mädchen verklagt Regierung
Richter entscheiden nach dem Gesetz und nicht nach dem Verstand. Hier gibt es wirklich einen der ominösen Kippunkte, ab dem Wahnsinn eine Eigendynamik entfalten kann, wie es aus der Geschichte bekannt ist.

Quellen

[2] Berlin, Senatsverwaltung für Umwelt. Verkehr und Klimaschutz: Pressemitteilung vom 20.04.2017 BSR will bis 2025 weitere 67.000 Tonnen CO2 einsparen

[3] DER TAGESSPIEGEL: Rot-Rot-Grün Wasser und BSR werden nicht billiger

[4] EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten

[5] EIKE 30.11.2016: Ökostrom verschieben zur Lösung der EEG-Blockade Ein lokaler Versorger ist innovativ und löst das Speicherproblem – koste es was es wolle

[6] STUTTGARTER ZEITUNG: Rückkehr zur Abgeordneten-Pension Vor Jahren eine Großtat, heute nur Murks

[7] Klimaretter.Info: Indisches Mädchen verklagt Regierung

[8] Achgut.com: Unbequem ist stets genehm: Die Irrtümer des Klimawarners Joachim Gauck