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„Pandemie-Effekt“: Bremste Lockdown die Schneeschmelze im Industal?

Spektrum berichtet, daß eine Forschergruppe der Universität von Kalifornien in Santa Barbara (UCSB) es für sehr wahrscheinlich halte, daß Lockdown-bedingt 30 % weniger Industrie-Feinstaub wie Kohlepartikel ausgestoßen worden seinen, die sich sonst auf den Schneeflächen rund ums Industal in Pakistan ablagern. Da der Schnee somit „weißer“ ist, strahlt er mehr Wellenlängen des Sonnenlichts zurück ins All oder die Atmosphäre, die dann nicht in Wärme umgewandelt werden und den Schnee aufheizen. Der Laie kennt den Effekt der Schnee-Albedo von der berüchtigten Schneeblindheit: Die Augen bekommen die volle Sonnenstrahlung ins Auge, bis die Netzhaut vorübergehend abschaltet.

2020 sei daher deutlich weniger Schnee geschmolzen, als im Jahresmittel vorher. Gemessen habe man das mit Fernerkundungsdaten; Proben wurden noch keine genommen. Erst damit könne man die Hypothese überprüfen (Warum veröffentlichen die dann jetzt schon?).

Wir haben eine Alternativhypothese anzubieten: Es wird zumindest auf der Nordhalbkugel Solarzyklus-bedingt immer kühler, wie man überall seit Dezember beim Anblick von Blizzards selbst erleben konnte. Logisches Ergebnis ist natürlich ein verringertes Abschmelzen von Schneemassen auf Bergen.

Könnte es sein, daß die Schnell-Veröffentlichung, deren Titel übrigens gar nicht so konjunktivlastig ist, interessensmotiviert ist? Könnte es sein, daß die „Pandemie“- und die Klimaerzählung verschmolzen werden, um bestimmte, davon unabhängige Ziele zu erreichen; und Wissenschaftler als Verbreiter und Verteidiger des Narrativs dienen? Entscheiden Sie selbst:

COVID-19-Quarantänen zeigen eine verringerte Verschmutzung von Schnee und Eis im Indus-Einzugsgebiet




Corona und die Genauigkeit von Statistik

Der Berliner „Tagesspiegel“ meldete eine aktuelle Erkenntnis solch wissenschaftlicher Expert*innen zu Corona: [1]Schon lange vermutet, jetzt auch wissenschaftlich belegt: Die Luftqualität beeinflusst, wie viele Menschen in einer Region an Covid-19 sterben
Und das mit einer Präzision, die alles in den Schatten stellt: “ … Wir haben herausgefunden, dass ein Anstieg von nur einem Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft mit einer 15 Prozent höheren Todesrate von Covid-19 zusammenhängt …“

Das wirklich Schuldige ist gefunden

Damit ist wissenschaftlich bewiesen: Mag die Politik auch nicht ganz unschuldig an der schnellen und globalen Verbreitung des Corona-Virus sein, am wirklichen Problem – der hohen Mortalität und Belastungen der medizinischen Infrastruktur – hat sie keinen Anteil, beziehungsweise, wären sie früh genug GRÜNem Rat nach noch reinerer Luft gefolgt, wären viele – und nun berechenbare – Mortalitätsfälle verhinderbar gewesen.

Glaube und Statistik sind nicht weit voneinander entfernt

Anmerkung: Der Autor ist ein überzeugter Verfechter von gut angewandter Statistik. Was allerdings von angeblichen „Wissenschaftlern“ – vor allem beim Klima, Ökoenergie und nun der Coronakrise – dazu gerechnet wird, ist so weit ab von jeglicher Seriösität, dass dahinter Methodik angenommen werden muss. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn das in diesen „Wissenschaften“ ausgemerzt würde. Erkennbar geschieht genau das jedoch nicht. Und unsere Medien finden das auch richtig toll, weil es die geforderten Schlagzeilen liefert.

Renommierte Institute rechnen besonders genau

Der Tagesspiegel bezieht sich auf die Studie: [2] Harvard T.H. Chan School of Public Health: Exposure to air pollution and COVID-19 mortality in the United States
Wobei fraglich ist, ob jemand von der Redaktion diese Studie selbst gelesen und verstanden hat. Eher wurden nur Inhalte der reißerischen Pressemitteilung kopiert und medial verstärkt.
In der Studie selbst wurde untersucht: [2] We investigate whether long-term average exposure to fine particulate matter (PM2.5) increases the risk of COVID-19 deaths in the United States

Mit enormem Aufwand und Sorgfalt wurden in dieser Studie über ca. 3.000 (in den abschließenden Berechnungen ca. 2.400) regionale Datensätze alle möglichen Störfaktoren multivariat-statistisch herausgerechnet. Dies um an den einen (vermuteten) Einflussfaktor (unter vielen): Die mittlere Feinststaubkonzentration PM2.5 vom Jahr 2000 bis 2016 zu gelangen, mit der die am Coronavirus verstorbenen Probanten 16 Jahre lang lebten und daraus präzise deren Mortalitätseinfluss auf Corona-infiszierte Probanten zu berechnen:
[2] Methods: Data was collected for approximately 3,000 counties in the United States (98% of the population) up to April 04, 2020. We fit zero-inflated negative binomial mixed models using county level COVID-19 deaths as the outcome and county level long-term average of PM2.5 as the exposure. We adjust by population size, hospital beds, number of individuals tested, weather, and socioeconomic and behavioral variables including, but not limited to obesity and smoking. We include a random intercept by state to account for potential correlation in counties within the same state.
Und das quantifizierte, gesicherte, bezüglich der Wahrscheinlichkeit genau eingrenzbare Ergebnis lautet:
[2] Results: We found that an increase of only 1 g/m3 in PM2.5* is associated with a 15% increase in the COVID-19 death rate, 95% confidence interval (CI) (5%, 25%). Results are statistically significant and robust to secondary and sensitivity analyses … Conclusions: A small increase in long-term exposure to PM2.5 leads to a large increase in
COVID-19 death rate, with the magnitude of increase 20 times that observed for PM2.5 and allcause mortality …
*PM2,5 ist der feinste Feinstaub mit einer Partikelgröße bis 2,5 Mikrometer. Der Grenzwert in Deutschland beträgt laut UBA seit 2015 25 μg/m3. In den untersuchten Gebieten der USA betrug der Durchschnittswert 9 μg/m3.

Die Harvard-Feinststaub-Coronavirus-Studie

Anbei ein kurzer Blick in die Studie.
Datengewinnung und Auswertung:
COVID-19 deaths: We obtain COVID-19 death counts for each county in the United States Exposure to air pollution: We calculate county level long-term exposure to PM2.5 (averaged for 2000 to 2016) from an established exposure prediction models.
Potential Confounders (potentionelle Störfaktoren): We consider the following sixteen county level variables and one state level variable as potential confounders: population density, percent of the population ≥65, percent living in poverty, median household income, percent black, percent Hispanic, percent of the adult population with less than a high school education, median house value, percent of owner-occupied housing, population mean BMI (an indicator of obesity), percent ever-smokers, number of hospital beds, and average daily temperature and relative humidity for summer (June-September) and winter (December-February) for each county,
Statistical methods: We fit zero-inflated negative binomial mixed models (ZNB) using COVID-19 deaths as the outcome and PM2.5 as the exposure of interest
Results: Our study utilized data from 3,080 counties, of which 2,395 (77.8%) have reported zero COVID-19 deaths at the time of this analysis. Table 2 describes the data used in our analyses. Al COVID-19 death counts are cumulative counts up to April 4, 2020.

Dazu die in der Studie gezeigte Übersicht der Feinststaubverteilung in den USA:

Bild 1 [2] USA: county level 17-year long-term average of PM2.5 concentrations (2000-2016) in the US in g/m3

Ein anderess Bild der Feinststaukonzentrationen

Bild 2 Verteilungsbild der Feinststaubkonzentration. Quelle: USA, Atmospheric Composition Analysis Group

Die in der Studie gezeigte Verteilung der Corona-Mortalität, bezogen auf die Einwohnerzahlen:

Bild 3 [2] USA: county level number of COVID-19 deaths per one million population in the US up to and including April 4, 2020
Bild 4 zeigt die tabellierten Daten der sorgfältig herausgerechneten, weiteren Einflussgrößen (County level risk fastors characteristics). Man beachte die großteils (mehr als) enormen Standardabweichungen (SD):
Beispiel: % Below poverty level (% unter der Armutsgrenze): 10,3 (5.1)
Gelesen wird das: Mittelwert: 10,3; Standardabweichung: 5,1
Die Aussage daraus: Der wahrscheinlichste Wert ist 10,3 (Mittelwert). Will man diesen jedoch mit 95 % „Sicherheit“ wissen, bzw. den Wertebereich darin eingrenzen, dann liegt er allerdings irgendwo zwischen 0,1 … 20,5 (Anm.: +- 2 x Standardabweichung schließen 95 % Fläche der Normalverteilung ein).

Viele Streuungswerte in dieser Tabelle zeigen (neben der teils extremen Unsicherheit) ein weiteres Problem: Die Basiswerte beginnen bei Null. Deren Standardabweichungen (2 mal; 3 mal Standardabweichung) reichen teils bis gegen Null und teils ins Negative. Ein drastischer Hinweis, dass es sich mindestens um schiefe Verteilungen handeln muss. In solchen Fällen ist eine solch einfache Varianzangabe aber falsch. Noch falscher wäre, wenn damit gerechnet und beurteilt würde …

Bild 4 [2] Table 2: Characteristics for the Study Cohort up to and including April 04, 2020

Feinststaub (PM2.5) und weitere Luftschadstoffe

Nun eine kurze Übersicht, welche und mit welchem Anteil Luftschadstoffe vorliegen (können).

Bild 5 USA: Mittlerer Anteil von Feinstaub an den weiteren Luftverschmutzungs-Anteilen im Studien-Betrachtungszeitraum 2000 … 2016

Bild 6 Deutschland [3] Anteile von Luftschadstoffen an einer Straßen-Messstelle. Anm.: Die US-Studie betrachtete nur PM2.5
Bild 7 Beispielhaft (Deutschland): [3] Abnahme von Luftschadstoffen an einer Straßen-Messstelle mit der Entfernung

Bild 8.1 USA: Beispielhafter Verlauf und Streuung von Feinstaub im Studienzeitraum (2000 …. 2016)

Bild 8.2 Beispiel Deutschland: Relative Veränderungen von Luftschadstoffen in Deutschland über die Jahre. Quelle: UBA

Korrelation oder regellose „Kugelhaufen“

Nun Daten zu „Corona“:

Bild 9 Corona-Mortalitätsraten international (Auszug). Datenquelle

Bild 10 Mortalitätsraten international. Grafik vom Autor erstellt (Daten Bild 9)

Ein Streudiagramm zeigt augenscheinlicher als statistische Zahlenwerte (z.B. der Korrelationsfaktor), ob es eine mögliche Korrelation oder eher nur eine Stochastik (regelloser Zusammenhang) vorliegt.

Zum Beispiel zeigt die internationale, auf die Anzahl der Fälle bezogene Mortalitätsrate eher Unregelmäßigkeit (wenig Zusammenhang, also keine Korrelation), was bedeutet: Die Summe an Infizierten in einem Land hat keinen Zusammenhang auf die Mortalitätsrate. Und das gilt sowohl für große, mittlere und kleine Fallzahlen.

Bild 11.1 Mortalitätsraten international, bezogen auf die Fallzahl. Grafik vom Autor erstellt (Daten von Bild 9)

Bild 11.2 Mortalitätsraten international, bezogen auf die Fallzahl, jedoch ohne den „Ausreisserwert“ USA. Grafik vom Autor erstellt (Daten von Bild 9)

Bild 11.3 Mortalitätsraten international, bezogen auf die Fallzahl. Diesmal für kleinere Fallzahlen. Grafik vom Autor erstellt (Daten von Bild 9)

Ein vergleichbares – korrelationsloses – Bild ergibt sich auch für Deutschland. Damit ist sichergestellt, dass die Ergebnisse nicht durch eventuelle, schlechte Erfassungsqualitäten im Ausland verfälscht wird.

Bild 11.4 Mortalitätsrate/Anzahl Corona-Fälle Deutschland alle Landkreise (bis auf zwei). Grafik vom Autor erstellt

Auch scheint es (zumindest in Deutschland) keine gute Korrelation zwischen der Einwohnerzahl und der Coronamortalität zu geben (Bild 11.5).

Bild 11.5 Einwohnerzahlen deutscher Bundesländer/Corona-Mortalitätsraten. Grafik vom Autor erstellt

Die Studie schafft es trotzdem, solche eher stochastischen Einflüsse herauszurechnen: We adjust by population size …
Und (laut den Autoren) gelang es ihr aucg, durch Herausrechnen aller anderen, möglichen Störfaktoren, den Einflusswert zu finden und berechenbare Korrekturwerte zu erhalten: We adjust by … number of individuals tested,

Leider finden sich in der Studie keinerlei solche Diagramme, auch nicht zum betrachteten PM2,5-Wert. In der Studie selbst wird sowieso kein wenig bis kein Wert darauf gelegt, die Ableitungen nachvollziehbar darzulegen. Sowohl in dieser, wie auch in vielen anderen Studien (welche der Autor bisher zum Klimawandel und Ökoenergie gelesen hat), wäre dafür auch gar kein Platz, denn sie sind oft nur wenige Seiten lang. Die Peer-Reviewer sind aber bestimmt immer so kompetent, Studien trotzdem inhaltlich genau überprüfen zu können. Wobei diese Studie noch nicht peer-reviewt wurde.

Bleibt noch die Frage, wie weitere, extreme Störfaktoren „herausgerechnet“ werden (konnten):
Wuhan erhöhte mal „so eben“ die Höhe der Mortalität um 50 %;
-In Belgien sollen mit Corona-Virus Gestorbene in Alten- und Pflegeheimen teils nicht erfasst worden sein;
-jeder mit Corona-Virus-Infekt Verstorbene gilt automatisch als „Coronaopfer“.

Lässt sich mit dieser Festlegung überhaupt noch seriös nach kleineren Einflussfaktoren auswerten? Bestimmt kommen solche Ungenauigkeiten in den USA-Daten gar nicht vor …

Ein Fazit

Nach Sichtung der Studie (und vielen Zahlen über „Corona“) behauptet der Autor, dass die von den Studienautoren getätigte Aussage zur Mortalitätsauswirkung von Feinststaub keine Fakten, sondern eher eine Vermutung ist. Diese Aussage aus den vielen Daten mit ihren unterschiedlichsten Verläufen über den Untersuchungszeitraum und wohl oft auch unbekannten (falls überhaupt) statistischen Verteilungen lässt sich wohl kaum – und schon gar nicht – mit der angegebenen Genauigkeit ermitteln.

Allerdings ist der Beleg für die Aussage des Autors durch Nachrechnen, einmal aufgrund der (weniger als) rudimentären Angaben in der Studie nicht möglich und ein Aufbereiten anhand von Material aus den Originalquellen privat nicht entfernt durchführbar.
Anhand der Daten-“Qualität“ der deutschen Coronadaten soll weiter gezeigt werden, weshalb daran gezweifelt wird.

Corona(Daten) von Deutschland

Einnige Daten lassen sich beim Robert-Koch-Institut [4] einsehen. Anbei Darstellungen daraus mit eigenen Ergänzungen (Datenstand 12.04.2020). Leider legt dieses Institut eher Wert auf optisch „schöne“, als auf informative und auswertbare Darstellungen, so dass einige Grafiken anhand der Tabellenwerte selbst erstellt werden mussten.

Bild 12 [4] Bundesländer-bezogene Falldichte an Corona-Fällen
Es fällt auf, dass die „Technologieländer“ Bayern und Baden-Württemberg bezüglich der Fallzahlen und der relativen Mortalität die höchsten Werte aufweisen. Dem Autor ist es deshalb unverständlich, warum der Bayerische Landesvater, Dr. Söder in Bayerischen Zeitungen überschwänglich für sein viel zu spät begonnenes und dann an vielen Bundesländern vorbei verschärftes Corona-Krisenmanagement gelobt wird.

Bild 13 [4] Bundesländer-bezogene Falldichte an Corona-Fällen. Grafik vom Autor erstellt
Bild 14 [4] Bundesländer: Relative Mortalität. Grafik vom Autor erstellt
Zum Glück sind für Deutschland einige Daten auch zu den Landkreisen hinterlegt. Es lohnt sich, diese mal anzusehen. Denn mit diesem liegt ein im Ansatz mit der US-Studie vergleichbares Datenmaterial vor.

Bild 15 [4] Corona-Falldichte für alle deutschen Landkreise
Der Autor hat (orientierende) „Auswertungen“ für alle Landkreise mit mindestens 100 Coronafällen gemacht, was eine statistisch auswertbare Anzahl von 305 Landkreisen ergibt.
Anmerkung: in der US-Studie wurden Regionen ab 10 Fällen in die Auswertung aufgenommen. Bei diesen ist die wichtige Mortalitätszahl jedoch sehr häufig Null. Als Folge werden die Streuungen und Vertrauensbereiche groß und die Verwendung solcher Daten macht die Aussagegenauigkeit eher schlechter als besser.

Das erste Diagramm der Mortalitätsrate Betroffener zeigt eine schöne, geometrische Verteilung (wie man sie wegen der mit Null beginnenden Fallzahlen laut Lehrbuch auch erwartet).
Es gibt recht „tödliche“ Landkreise und verblüffend gesunde. Nach der Krise wäre es interessant, die Gründe für eine solch weite Mortalitätsspanne zu erfahren.

Bild 16 [4] Alle deutschen Landkreise mit einer Fallzahl ab 100. Verteilungsbild: Anzahl Todesfälle/Corona-Fall (Mortalitätsrate Betroffener). Grafik vom Autor erstellt
Nun das gleiche Histogramm, aber mit allen Landkreisen (also auch denen unter 100 Fällen und Mortalitätszahlen von Null). Die minimale Fallzahl beträgt dann 11 Fälle, also mehr, als in der US-Studie als ausreichend erachtet wurde.

Man sieht nun ganz deutlich, dass die Landkreise mit kleinen Fallzahlen die Verteilung „zerstören“. Ein pauschaliertes Auswerten wie mit der oberen Verteilung – vielleicht sogar mit Annahme einer Normalverteilung (weil es sich nur damit mit vertretbarem Aufwand rechnen lässt) – würde zu enormen Fehlern führen.

Bild 17 [4] Alle deutschen Landkreise (minimale Fallzahl ist 11). Verteilungsbild: Anzahl Todesfälle/Corona-Fall
Nun Auszüge von Mortalitätswerten (Anzahl Todesfälle/Coronafall) für verschiedene Landkreise, um die gewaltigen Mortalitätsspannen zu zeigen, die keine „Rücksicht“ auf Stadt- oder Landkreis nehmen:

Bild 18.1 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.2 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.3 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.4 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.5 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)
Bild 18.6 [4] Relative Anzahl Todesfälle (Beispiele)

Lässt sich daraus etwas ableiten?

Man benötigt sehr viel Phantasie, um daraus einen signifikanten Einfluss von Feinststaub zu ahnen, oder gar abzuleiten.

Beispiele:
– Bayern ist gerade als Flächenland sehr stark betroffen. Die Mortalität der von Luftschadstoffen laut der Deutschen Umwelthilfe stark betroffenen Stadt München liegt mit 0,88 % jedoch im unteren Bereich
Anmerkung: Diese Begründung kann auch falsch sein, denn Feinststaub wird in größerem Maß (zwischen 10 … 20 %) auch von der Landwirtschaft emittiert. Nach der Studie könnte es bezüglich Corona also vielleicht günstiger sein, länger in einer ansonsten mit anderen Schadstoffen hoch belasteten Stadt zu wohnen
– Berlin Neukölln (Innenstadtbereich) liegt mit 2,11 % gleichauf wie die ländliche Gegend Dahme-Wald-Spreekreis.
– Die Stadt Wolfsburg, die Landkreise   Lüchow-Dannenberg und der Odenwaldkreis haben (für Deutschland) eine extreme Mortalität von 12 … 14 %
– Die Stadt Fürth liegt mit einer Mortalität von 4,91 % unter der ihres sehr ländlichen Landkreises mit 7,37 %.

Wovon können so unterschiedliche Fallzahlen – dazu noch entgegengesetzt, wie man es nach der Studienaussage erwarten würde – eventuell abhängen:
Gerade steht in einer Lokalausgabe (Ausgabe vom 14.04.): Zahl der Toten im Landkreis steigt. Über die Osterfeiertage sind im Landkreis Fürth weitere Coronaopfer zu beklagen. Alle stammen aus Seniorenheimen (Anmerkung: Fast alle vorherigen Corona-Todesfälle im Landkreis und der Stadt stammen ebenfalls „aus“ Seniorenheimen).

Seniorenheime haben anscheinend eine extreme, positive Korrelation zur Coronamortalität.
Vielleicht gehen vor allem feinststaubgeschädigte Personen in Seniorenheime, oder in Seniorenheime sind vor allem feinststaubbelastete Gebäude, oder etwas ganz anderes ist wesentliche Ursache …

Auf jeden Fall müss(t)en nach einer so eindeutigen, statistischen Korrelation vorrangig alle! Seniorenheime „geräumt“ werden, um die Mortalitätszahlen zu verringern …
Warum ordnet dies bei einer solch extremen Korrelation niemand an … ?

Gut, in Italien mit seiner extrem hohen Mortalität von 32 % auf 100.000 Einwohner soll es vor allem (auch) daran liegen, dass die Betroffenen gerade nicht in Seniorenheimen wohnen, sondern zuhause im Kreis ihrer Großfamilien. Ein Beispiel, wie es für den gleichen Sachverhalt zwei gegensätzliche Korrelationen gibt und Beispiel, dass eine Korrelation keine analytische Aussage ersetzt, oder/und zu Fehlinterpretationen verführt.

Verschmutzung als Ursache kann nie falsch sein. Und die NGOs können dann endlich auch zu Corona „Tote“ weltweit einfachst berechnen …

Vielleicht ist es in Italien dann doch auch die Feinstaubbelastung, wie es ja schon publiziert wurde, da der Ausbruch in einer Industriezone „startete“?
BR24: 24.03.2020: #Faktenfuchs: Was hat Luftverschmutzung mit Corona zu tun?
Forscher vermuten einen Zusammenhang von Luftverschmutzung und dem Verlauf von Lungenkrankheiten bei Covid-19-Patienten. Es könnte eine Erklärung für die hohe Todesrate in Norditalien sein. Ein #Faktenfuchs zum Stand der Erkenntnisse.
Die Karte der Europäischen Umweltagentur EEA ist eindeutig: Italien hat im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten die am stärksten belastete Luft. Vor allem die Region Norditalien, die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen ist, hat eine historisch hohe Luftverschmutzung aufzuweisen. Die EEA nimmt für ihre Berechnung der Luftverschmutzung Stickstoffdioxid (NO2), Feinstaub und bodennahes Ozon zusammen – alles Faktoren, die im stark industrialisierten und eng besiedelten Norden Italiens zu finden sind.
… Zwar lägen noch keine Forschungsergebnisse zu Covid-19 und Luftverschmutzung vor, es sei jedoch naheliegend, dass es eine Verbindung geben könnte, da „die überwältigende Mehrheit der Studien beweist, dass Luftverschmutzung eine große Rolle dabei spielt, ob eine pneumatische Erkrankung mild oder schwer verläuft“.
… Auch der Berliner Virologe Christian Drosten wird in seinem NDR-Podcast (
Folge 18) auf eine mögliche Verbindung von Luftverschmutzung und Lungenkrankheiten angesprochen. Drosten sagt, dass “einiges darüber spekuliert werde”, dass aber weitere Korrelationen (wechselseitige Beziehungen) ebenfalls zu berücksichtigen seien – wie beispielsweise das Rauchen. So sei für Drosten eine mögliche Erklärung dafür, dass in China mehr Männer als Frauen an Covid-19 erkrankt sind, darauf zurückzuführen, dass „in China vor allem die Männer rauchen“.

Nun hat der Autor gelesen, dass in der am schwersten betroffenen Zone in Italien – in der auch die Pandemie begann – vor allem viele Chinesen leben, welche als Gastarbeiter in der lokalen Industrie beschäftigt sind. Und diese haben über längere Zeit – als der Virus in China längst wütete – regen Personenaustausch mit ihrem Heimatland gehabt. Schließlich hat nur der penetrant doofe US-Präsident frühzeitig seine Grenzen für Chinesen dicht gemacht, was v. d. Leyen (Ärztin) damals auch sofort als ungeheuerlich geisselte und Deutschland – das blind alles macht, was und wie die EU es vorgibt (ist so im Koalitionsvertrag festgelegt) – pflichtbewusst auch lange nicht machte und danach erst einmal vollkommen inkonsequent.

So konnten noch lang nach dem Ausrufen der Pandemie Iraner problemlos und unbehelligt aus ihrem Hotspot nach Deutschland einfliegen.
Als in Ischgl ein Ansteckungshotspot herrschte, beeilte man sich die mit hoher Wahrscheinlichkeit anteilig mit infizierten Deutschen Urlauber schnell zurückfahren zu lassen. Maßnahmen für diese Risikogruppe daheim? Völlige Fehlanzeige.

Auch die im BR24-Artikel gezeigte Karte der Umweltverschmutzung zeigt etwas Sonderbares: Warum haben Italien und Spanien eine ähnlich (und dazu extrem hohe) Mortalitätsrate, obwohl in Spanien eher wenig Luftverschmutzung zu sehen ist? Und Österreich mit den östlichen Ländern, welche von „Luftverschmutzung“ ebenfalls ganz dunkel sind, melden kaum Mortalität, die dafür in Frankreich mit seiner „reinen Luft“ wieder sehr stark wütet.
Alles Fragen, die unsere Medien nicht stellen.

Bild 19 Luftverschmutzung in Europa (BR24)

Und laut BR24 gibt es noch weitere Risiken:
… weitere Risikofaktoren, die laut der amerikanischen Forscherin Sabra Klein von der Johns Hopkins University dazu führten, dass Männer ebenfalls als eigene Risikogruppe zu betrachten sind – genau wie ältere Menschen …
… Darüber hinaus sind Männer als eigene Risikogruppe zu betrachten, da sie deutlich häufiger durch den neuartigen Corona-Virus erkranken und auch sterben …

Wie man sieht, ist die Qualität der Daten nicht allzu gut und bereits orientierende Analyseversuche zeigen starke Inhomogenitäten.
Versuchen welche, dieses Problem zumindest ansatzweise zu lösen, werden diese nicht unterstützt, sondern daran Mängel gesucht: RP online: Zweifel an Seriosität der Heinsberg-Studie
Ausgerechnet die Politik forciert die „Zweifel“, wo gerade sie Interesse an besseren Daten haben sollte.
In Amerika scheint es damit nicht besser zu stehen. Der Artikel: EIKE 15. April 2020: Die Kurve abflachen
zeigt, dass es auch in den USA kaum gelingt, selbst scheinbar plausible Einflussfaktoren wirklich zu bestimmen oder zu belegen.

Trotzdem sagen die Sudienautoren, dass es ihnen bei einer im Vergleich geringen Einflussgröße mit hoher Genauigkeit gelungen wäre.

Datenqualität der Feinstaubbelastung PM2.5 in Deutschland

Die Studie berechnet für die gesamte USA aus den Daten vom Jahr 2000 bis 2016 genau einen Einfluss heraus. Sehen wir einmal nach, ob dies im Hochtechnologieland Deutschland mit seinen umfangreichen Schadstoff-Monitoringprogrammen für den Einfluss von Feinststaub realistisch durchführbar wäre.

Das Umweltbundesamt gibt an: UBA PM2,5 wird seit dem Jahr 2008 deutschlandweit an rund 200 Messstationen überwacht.
Für ganz Deutschland Beginn im Jahr 2008 mit gerade einmal 200 Messstationen? Da müssen die USA ja mindestens acht Jahre früher und viel, viel flächendeckender begonnen haben …

Allerdings publiziert das UBA eine Grafik mit Feinstaubdaten, beginnend mit dem Jahr 2000:

Bild 20 Verlaufsgrafik von Luftschadstoffen seit 2000. Quelle: UBA

Danach hat die Konzentration beginnend mit dem Jahr 2000 von 77,3 % auf 20 % im Jahr 2016 abgenommen (Minderung: von 100 % auf 26 %; -74 %)

Eine andere Verlaufsgrafik aus einem Bundesland zeigt weitere Details:

Bild 21 Bundesland NRW. Verlauf der PM2.5-Konzentration an verschiedenen Verkehrs- und Landmessstellen seit 1998. Die Jahresmittelwerte haben je nach Messort einen Bereich zwischen 30 … 10 Mikrogramm/m³

Bild 22 Jahresverlauf der Feinstaubkonzentration in Bad Heilbrunn

Verlauf der Feinstaub-Konzentration über den Messzeitraum vom 7. November 2012 bis 28. Mai 2013: Einzelmesswerte für das Tagesmittel, der Mittelwert und der Zielwert über den gesamten Messzeitraum. Quelle: BLfU Bayern. Bericht Luftgüte im Bad Heilbrunn, 2014

Kann man bei solch großen Unterschieden während und im Betrachtungszeitraum für eine Einflussgrößenberechnung noch den Mittelwert über 16 Jahre verwenden, wie es die US-Studie gemacht hat?

Das UBA erstellt auch Jahresberichte (leider nur für wenige Jahre und erst ab 2010 auf der Homepage zu finden). Darin sieht man die große Spanne an regionalen Unterschieden und kurzzeitigen Veränderungen:

Bild 23 Deutschland, Verteilung des Feinststaubwertes PM2.5 in den Jahren 2010; 2017; 2019. Quelle: UBA Jahresberichte

Nachdem das UBA schreibt, dass im Jahr 2008 deutschlandweit mit 200 Messstellen begonnen wurde, ein Blick nach Bayern.
Für das Jahr 2010 sind im UBA-Dokument: Dokument Erstellt am 25.03.2014: Jährliche Auswertung Feinstaub (PM2,5)- 2010 (Excel-Version)

für ganz Bayern fünf Stationen gelistet, diese konzentriert in drei Städten:

Bild 24 Beim UBA im Bericht zum Jahr 2010 für Bayern gelistete Feinststaub-Messstationen

Im Bericht zum Jahr 2017 sind für Bayern 30 Messstationen gelistet und für ganz München nun vier:

Bild 25 Beim UBA im Bericht zum Jahr 2017 für München gelistete Feinststaub-Messstationen

Für die Großstadt München beträgt die Stationsabdeckung nun anstelle zwei Messstationen gewaltige vier.

Damit lässt sich „fundierte“ Statistik betreiben. Den Zahlen sieht man ja nicht an, wie falsch sie sein können.

Bild 26 Bayern und München Feinststaubkonzentrationen von 2000 bis 2017 (vom Autor berechnet)

Eine Frage war noch offen: Wie genau wird eigentlich gemessen? In einem TÜV-Bericht stehen für eine hochwertige Messstation über die Messgenauigkeit: [5] Genauigkeit: +-2,0 μ/m3 <80 μ/m3
Erinnerung: Alleine die Mess(un)genauigkeit von +-2,0 μ/m3 würden nach der Studie eine Mortalitätsveränderung von 60 % bedeuten (können).

Das war aber noch nicht alles. Mache bezweifeln, ob die verwendete Messmethodik die medizinische Gefährdung wiederspiegelt:
ruhrmobil: Feinstaub: Woher kommt er, wie gefährlich ist er und wie kann man ihn messen?
Kritik und Diskussion
Die Messmethode des Projektes und die der staatlicher Stellen liefern basierend auf einer Partikelanzahl und Größe jedoch eine Masse bezogen auf Volumen als Messergebnis (μg/m³). Dies ist ungenau, da die Zusammensetzung des Staubs unbekannt ist und ein einzelnes Partikel leicht oder schwer sein kann. Die Ermittlung der Masse beruht hierbei also auf einer angenommenen Zusammensetzung des Feinstaubs.
Auch die in Europa gesetzten Grenzwerte sind massebezogene Grenzwerte. Dies muss grundsätzlich hinterfragt werden. Insbesondere, weil die Wirkung über den Atemweg bis hinein in die Blutbahn auf einen Partikel beruht und daher die Partikelanzahl als Messgröße und Grenzwert viel aussagekräftiger wäre und eine bessere Beurteilung der Situation ermöglichen würde.

Fazit

Nun nehme man vereinfacht an, dass die Datenqualität und Einflussfaktoren in Deutschland und den USA in etwa vergleichbar sind.
Der Autor würde es nach der durchgeführten Betrachtung darüber jedoch nie „wagen“, aus den Deutschen (und Europäischen) Daten den Einfluss von Feinststaub herauszurechnen und mit der in der US-Studie angegebenen Präzision zu publizieren.

Allerdings hat er dazu auch weder einen Auftrag, noch bekäme er extra Fördermittel (wie die Studienautoren mit neun Förderquellen). Muss deshalb aber auch kein (gewünschtes) Ergebnis abliefern.

Wie könnte so ein „Gewünschtes“ aussehen:
[2] … Für New York bedeutet das konkret, dass 250 Menschen weniger an Covid.19 gestorben wären, wenn die Luft in den vergangenen 20 Jahren nur ein Mikrogramm weniger Feinstaubpartikel pro Kubikmeter enthalten hätte …

Für New York gibt es nun seit dieser Studie den „Fakt“ genau berechneter, zusätzlicher 250 Coronaverstorbener, falls in New York vom Jahr 2000 bis 2016 genau 1 Mikrogramm Feinststaub weniger in der Atemluft gewesen wäre …
Die Stadt liegt mit ihrem Feinststaubniveau allerdings nur auf Platz 918 der „Weltrangliste“: WIKIPEDIA Liste der Städte mit der weltweit stärksten Luftverschmutzung
Viele Städte in Deutschland (WIKIPEDIA listet 70 Städte, welche ein höheres PM2.5 Ranking als New York haben) liegen in ihrem Schadstoffranking weit darüber:

Bild 27 Weltweites Ranking der Schadstoffbelastung (kleiner Auszug). Quelle: WIKIPEDIA Liste der Städte mit der weltweit stärksten Luftverschmutzung

Aus der UBA Messwertetabelle zum Jahr 2017 lässt sich allerdings als Jahresmittelwert errechnen: Berlin: 14,8; Cottbus 15; Frankfurt (Oder): 15,5; Bielefeld: 14; Krefeld 14.
Solche Differenzen zwischenverschiedenen Fundstellen dürfen einen aber nicht wundern.

Bei solchen Aussagen zur „vorgezogenen Mortalität“ fehlt immer: Und wann wären die Betroffenen (hier in der Regel alte und gesundheitlich stark vorbelastete Personen) sonst gestorben. Auch: wie haben sie denn (noch) gelebt? Wieviel ‰ (oft sind es ja nur wenige Tage/Wochen) an Lebenszeit ging wirklich verloren und hat diese überhaupt eine Relevanz.

Doch warten wir ab, wann Greenpeace, Germanwatch, Bund Naturschutz (nicht nur) für Deutsche Städte darauf basierend Horrorzahlen vorgezogener Coronatoten publizieren und die Deutsche Umwelthilfe daraufhin diese Städte verklagt.

Wer meint, solche „Datenqualität“, aber zugleich „gesicherte“ Ableitungen daraus wären nur dem kurzfristigen „Coronafall“ geschuldet, irrt. Beim sich stetig ändernden Klima ist es sehr sehr ähnlich.

Wieder ein Nachtrag

Wenn es nicht so traurig wäre. Aber eine Meldung zeigt wieder, wie katastrophal die Datenlage selbst bei einem Pandemiefall, welcher alleine die EU mehrere Billiarden EUR kosten wird, selbst nach vielen Monaten bleibt.

Wie gelistet, hieß es in einer älteren Mitteilung, dass in Belgien Gestorbene in Seniorenheimen teils nicht erfasst worden seien. Nun schreibt der SPIEGEL, dass es eher umgekehrt wäre. Allerdings sei man dort inzwischen dabei, (in der Statistiknot, weil die Mortalität im Ländervergleich so schlecht abschneidet, was bei Politikern immer zu irgendeinem Handeln führt) zwischen „normal“ Gestorbenen und „Coronamortalität“ zu unterscheiden (warum machen das die anderen Länder nicht?).

Beispiel aus dem kleinen Land Belgien:
DER SPIEGEL Samstag, 18. April 2020: Hohe Todeszahlen: Das belgische Corona-Rätsel
In keinem Flächenstaat auf der Welt ist die Zahl der Corona-Toten im Verhältnis zur Einwohnerzahl höher als in Belgien. Die Föderalregierung gerät unter Druck.
Der Virologe Steven Van Gucht hat vor allem die Situation in den Pflegeheimen im Visier. Er ist Vorsitzender des nationalen wissenschaftlichen Corona-Ausschusses und in der Krise alles andere als unumstritten.
„Die Todesfälle in den Krankenhäusern sind in den letzten zwei Wochen stabil geblieben“, sagte er am vergangenen Freitag, „aber in den Seniorenheimen verzeichnen wir seit April einen stetigen Anstieg“. Der Grund: Belgien zählt Sterbefälle in Altenheimen offenbar oft auch zu den Corona-Toten; auch dann, wenn die Todesursache nicht klar ist.
Von den 289 Toten in Altenheimen, die am Donnerstag gemeldet wurden, konnten nur 91 eindeutig als Corona-Tote klassifiziert werden – und die übrigen gut zwei Drittel nur als mögliche Covid-19-Fälle. Es sei möglich, dass Belgien dadurch seine Todeszahlen überschätze, so Van Gucht …

Und trotzdem behaupten Studienautoren, sie könnten genau den Einfluss von Feinststaub berechnen.

Quellen

[1] Der Tagesspiegel 11.04.2020: Coronavirus-Studie aus Harvard Hohe Luftverschmutzung führt zu deutlich mehr Covid-19-Toten

[2] Studie Harvard T.H. Chan School of Public Health: Exposure to air pollution and COVID-19 mortality in the United States

[3] GfBU Consult, Gutachten: Betrachtung der verkehrsbedingten Luftschadstoffe im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplans „Neues Stadion am Flugplatz … „ …

[4] Robert-Koch-Institut: Covid-19 Fallzahlen

[5] TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH: TÜV-Bericht: 936/21209885/G Köln, 20. September 2013




Diesel weg, Feinstaub futsch – dennoch hohe Messwerte

Aus Oldenburg kommt die Nachricht, dass es dort keine Diesel-Fahrverbote geben wird. Die DUH habe erklärt, dass ihre Klage »aufgrund nachträglich eingetretener Umstände nicht mehr begründet« sei, teilte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg der Stadt Oldenburg mit.

Die Verblüffung über das unfreiwillige »Corona-Groß-Experiment« hält immer noch an. Auf unseren Straßen fahren deutlich weniger Autos als vor dem »Shutdown«, dennoch sinken die Luftschadstoffwerte in vielen Städten nicht.

Die sollten eigentlich drastisch gesunken sein, wenn man davon ausgeht, was uns NGOs wie der Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und Umwelt- und Verkehrsminister jahrelang erzählten: Der Verkehr sei an der Luftverschmutzung schuld, vor allem der Diesel, der daher weg müsse.

Damit begründeten auch die verschiedenen Verwaltungsrichter ihre Verdikte in den vielen Verfahren, die die DUH vom Zaun gebrochen hat.

Doch jetzt ist der Diesel weg – dennoch zeigen die Messstationen immer noch hohe schwankende Werte. Eigentlich müsste Stuttgart fast einem Luftkurort gleichen, wenn man den Erzählungen über den Anteil der Autos glaubt. Insbesondere die Dieselmotoren sollen für 80 Prozent der Luftschadstoffe verantwortlich sein. TEberichtete.

Der deutlich geringere Verkehr müsste sich also deutlich stärker bemerkbar machen. Das tut er offenkundig nicht. Die verschiedenen Schadstoffe in der Luft hängen von sehr vielen verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel Wetterlagen und auch Heizungen ab.

Die Autos selbst sind seit mehr als zehn Jahren nach immer weiter verschärften Emissionswerten deutlich sauberer geworden. Aufwendige und teure Abgasreinigungsanlagen unter den Wagenböden sorgen dafür, dass kaum noch Stickoxide oder wie beim Diesel praktisch keine Rußpartikel mehr aus dem Auspuff kommen. Ein Diesel ohne Filter lässt übrigens in eineinhalb Stunden die Menge an Feinstaub heraus, wie sie beim Rauchen einer Zigarette entsteht.

Doch die Grenzwerte wurden schneller nach unten verschoben, als die Autos sauberer werden konnten. Effekt: Die Luft wurde zwar immer sauberer, der Eindruck allerdings, sie werde immer gefährlicher, aber immer größer. Über Normen kann man Technologien beeinflussen, zerstören oder in den Himmel heben.

Vom Tisch ist seit diesem Monat die merkwürdigste Regelung der baden-württembergischen Landeshauptstadt: der Feinstaubalarm. Damit erregte die Stadt Stuttgart im Januar 2016 Aufsehen. Sobald der Deutsche Wetterdienst für mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre vorausgesagt hatte, wurde zum Feinstaubalarm geblasen. An sämtlichen Autobahnschildern leuchteten Feinstaubalarm-Hinweise auf verbunden mit der Bitte, Bus, Bahn oder das Fahrrad zu benutzen.

An diesem Mittwoch, 15. April, endet die »aktuelle Periode«, wie die Landeshauptstadt verkündet. Diese ‚fünfte Jahreszeit‘ soll nicht weiter fortgesetzt werden, nachdem seit zwei Jahren diese Grenzwerte eingehalten wurden. Für Verwirrung dürften allerdings jetzt wieder die Bäume im Stadtgebiet sorgen. Die produzieren in jedem Frühjahr solch gewaltige Mengen an Blütenstaub, dass die Messinstrumente höchste Alarmstufe anzeigen.

Feinstaubalarm müsste allerdings nach wie vor in den U- und S-Bahnen ausgerufen werden. Denn den meisten Feinstaub erzeugt der Schienenverkehr. Wenn die stählernen Räder auf den Eisenschienen kräftig bremsen, wirkt das wie eine Feinstaubmühle. Der Abrieb ist beträchtlich und in den U-Bahnen sammelt der sich zu relativ hohen Werten an.

Bahn und Bus erweisen sich zu Zeiten gefährlicher Virenerkrankungen weiterhin als höchst problematisches Verkehrsmittel. Stehen doch hier die Fahrgäste auf engem Raum beisammen – ideale Bedingungen für das Verbreiten kritischer Viren. Dennoch wollen Verkehrsminister wie Winfried Hermann (Grüne, Baden-Württemberg) und Hendrik Wüst (CDU, NRW) eine stärkere Unterstützung für den öffentlichen Nahverkehr. Aufgrund der Corona-Krise seien im März 80 Prozent weniger Fahrgäste unterwegs gewesen, erklärten sie, die aus Angst vor einer Infektion Busse und Bahnen vermeiden. Pro Monat fällt damit ein großer Teil der Einnahmen durch den Verkauf von Fahrkarten in Höhe von rund einer Milliarde Euro weg.

DUH-Chef, Vielflieger Jürgen Resch, der mit seinen Allmachtsfantasien am liebsten ein generelles Fahrverbot durchsetzen wollte, reagierte jetzt bemerkenswert schwach auf die erstaunlichen Ergebnisse des unfreiwilligen Coronaexperimentes. »Für den Faktor Wetter ist der liebe Gott verantwortlich, aber für den menschengemachten Faktor sind wir verantwortlich,« erklärte Resch gegenüber der Welt. »Es verwundere ihn nicht, dass ‚die Stickstoffdioxid-Leugner‘ die Kurven nun so interpretieren wollten, dass der Verkehr einen geringen oder gar keinen Einfluss auf die Schadstoffwerte hätten. ‚Die Diskussion ist völlig absurd‘, sagte Resch. ‚Dass wir so wenige Corona-Tote haben, liegt auch an unserer guten Luft im Vergleich mit der Lombardei.‘«

Währenddessen kommt aus Oldenburg die Nachricht, dass es dort keine Dieselfahrverbote geben wird. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) habe erklärt, dass ihre Klage »aufgrund nachträglich eingetretener Umstände nicht mehr begründet« sei, teilte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg der Stadt Oldenburg mit.

Bei der Messstation in Oldenburg handelt es sich übrigens um jene Station am Heiligengeistwall, die sich mit merkwürdigen Werten während eines Marathonlaufeshervortat. Am 23. Oktober 2018 war die Innenstadt gesperrt, Hunderte von Läufern zogen vorbei. Die Messstation, die unmittelbar am Straßenrand steht, registrierte einen relativ hohen Mittelwert von 37 µg/m3 mit Spitzen bis zu 54 µg/m3. »Dicke Luft« also auch ohne Autos.




Zweifel an Elektrobussen wachsen *

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen 90 Busse mit Batterieantrieb kaufen. Die Elektrobusse kosten den dreifachen Preis im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen. Im Vergleich zu den bisherigen Bussen weisen die Elektromodelle im Alltagsbetrieb jedoch noch einen weiteren, gravierenden Nachteil auf.

Vor allem auf der Buslinie 142 setzt die BVG probeweise schon jetzt einige Elektrobusse ein, die von Mercedes und dem polnischen Hersteller Solaris geliefert wurden. Bei diesen Fahrzeugen mit Batterie fällt vor allem die sehr geringe Reichweite auf. Während die normalen Dieselbusse auf tägliche Reichweiten von rund 700 Kilometern kommen, müssen die Elektrobusse bereits nach einer Fahrtstrecke von 140 Kilometern wieder zurück an die Ladesäule.

Da auch das Stromtanken mehrere Stunden dauert, reduziert sich die Einsatzdauer so stark, dass scherzhaft bereits von „Halbzeitkräften“ die Rede ist. Wegen der geringen Reichweite setzen die Verkehrsbetriebe die Batteriefahrzeuge bislang nur auf relativ kurzen Abschnitten ein. Die nun georderten „New Urbino 12 electric“ des Posener Herstellers Solaris werden zudem auch noch zu den eher kleineren Bussen im BVG-Fuhrpark gehören. Sie sind für maximal 70 Fahrgäste ausgelegt.

Schon in wenigen Jahren werden auf die Verkehrsbetriebe zudem Anschaffungskosten in Milliardenhöhe zukommen. BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass die Busflotte bis 2030 komplett auf Strom umgestellt werden soll.

Mit derzeit etwa 1400 Fahrzeugen verfügen die landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe ohnehin über den größten Busfuhrpark in Deutschland. Die jetzt bestellten

90 Fahrzeuge schlagen inklusive der Ladeinfrastruktur mit 61 Millionen Euro zu Buche.

Einen Teil der immensen Kosten – voraussichtlich 14 Millionen Euro – will der Bund übernehmen. Der Großteil von wahrscheinlich 47 Millionen Euro werden indes das Land Berlin und die BVG schultern müssen. Die Folge: Trotz der Förderung durch den Bund wird bei diesem ersten Großauftrag jeder der E-Busse ein Mehrfaches dessen kosten, was für einen herkömmlichen Dieselbus bezahlt werden muss.

Anderswo mehren sich die Stimmen, die vor einer ausschließlichen Festlegung auf batteriegetriebene Elektrofahrzeuge warnen. So forderte Thomas Kiel vom Deutschen Städtetag auf einer Fachtagung in Berlin, dass grundsätzlich technologieoffen gearbeitet werden müsse: „Wir wissen schließlich nicht, welche Technologie sich in Zukunft durchsetzen wird“.

Die Frage der Technologieoffenheit steht auch im Zentrum einer Debatte, die mittlerweile in der deutschen Automobilindustrie geführt wird. Der VW-Konzern unter seinem Chef Herbert Diess hat einen radikalen Schwenk hin zur Elektromobilität eingeleitet. Zudem kommt von VW auch die Forderung nach einem „Masterplan Elektromobilität“, mit dem etwa der Bau von Stromtankstellen organisiert werden soll.

In der Branche ist die von VW vorangetriebene Festlegung auf die Elektromobilität allerdings durchaus umstritten. Wolf-Henning Scheider, Chef des Zulieferers ZF, kommentierte etwa im Berliner „Tagesspiegel“: „Man darf nicht die Strategie eines einzelnen Unternehmens mit der gesamten Branche gleichsetzen.“

Mit deutlichen Zweifeln hat sich auch der BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich zu Wort gemeldet. Er sprach von einem „hochgejubelten“ Trend zur Elektrifizierung, während das tatsächliche Interesse bei den Kunden in Europa nur gering sei. „Es gibt keine Anfragen von Kunden für Batterie-Elektroautos. Keine“, so Fröhlich vor Pressevertretern. Chancen sieht der Entwicklungschef des deutschen Premiumherstellers in Europa bei Fahrzeugen mit Hybridantrieb, die eine gute Elektro-Reichweite vorweisen können.

Auch auf dem wichtigen chinesischen Markt bahnt sich eine Entwick­lung an, die starken Einfluss auf die Zukunftspläne der deutschen Autobauer ausüben dürfte. Die chinesische Regierung will ihre Subventionen für Elektroautos in diesem Jahr drastisch kürzen und langfristig sogar weitgehend auslaufen lassen. Beobachter rechnen damit, dass die chinesischen Autobauer als Reaktion auf die Subventionskürzungen ihre Preise für Elektroautos deutlich erhöhen werden.

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)*  Anmerkung der EIKE-Readktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung05.07.2019,  S.5,  NORMAN HANERT,  Zweifel an Elektrobussen wachsen“,  EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor für die Gestattung der ungekürzten Übernahme.

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Über 100 Wissenschaftler protestieren gegen Feinstaub-Hysterie

Die These, dass Feinstaub und Stickstoffverbindungen in deutschen Städten gesundheitsgefährdend seien, wird von mehr als 100 Wissenschaftlern bezweifelt, meldet dernewsticker. In einem Papier, über das die „Welt“ berichtet habe, heiße es, die Unterzeichner sähen „derzeit keine wissenschaftliche Begründung für die aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und NOx“. Sie forderten daher eine Neubewertung der wissenschaftlichen Studien durch unabhängige Forscher. Am Mittwoch solle das Papier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), der Deutschen Lungenstiftung und des Verbandes Pneumologischer Kliniken im Internet veröffentlicht werden.

Der Lungenmediziner Dieter Köhler, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und nun Mitverfasser des Papiers, hält die Grenzwerte, die per EU-Verordnung erlassen wurden, für „völlig unsinnig“. Köhler sagte der „Welt“, dass die WHO-Studie wesentliche Aspekte ausklammere, wenn sie die etwas kürzere Lebenserwartung von Anwohnern verkehrsreicher Straßen mit der Lebenserwartung in besseren Wohngegenden vergleiche.

Der Betrag erschien zuerst auf ACHGUT hier




Wir schaffen das! Das Auto wird für Otto Normalverbaucher unerschwinglich!

Und der ebenfalls anwesende Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Otto Wittke (CDU) spielte dann noch ohne jede Scham den Gesslerhut, wenn er, ohne wenn und aber  – wie auch Özdemir und Benz- darauf bestand, dass selbst unsinnige, ja sogar für Beschäftigung und Wohlstand höchst gefährliche, Grenzwerte „einzuhalten“ seien.

Holger Douglas hat sich bei TICHYS Einblick intensiv mit diesen Typen in der Hart aber Fair Sendung auseinander gesetzt. (hier). Fachleute waren dort – bis auf den Pneumologen und Dipl Ing. Prof. Köhler- unerwünscht. Bspw. fehlte ein Motorenfachmann, wie bspw. Mr. Diesel, der AfD Bundestagsabgeordnete Dr. Dirk Spaniel. Den wollte man offenbar nicht. Er hätte nur gestört.

Der ebenfalls anwesende Vertreter der Automobilindustrie tat das, was man von ihm erwartete – er machte den Kotau. Natürlich wolle man auch die unsinnigsten Vorschriften einhalten, nur jetzt, wenn auch nur ein bisschen, begehre man auf, gucke ganz frech, und teile der Obrigkeit höchst untertänig mit, dass man keine Ahnung habe, wie man die physikalischen Gesetze so biegen könne, dass die unsinnigen Grenzwerte, diesmal für den CO2 Ausstoß bewältigt werden könnten.
Die Zeitung „Auto Motor Sport“ tat daher das naheliegende und untersuchte die Kosten, die diese Selbstmord-Grenzwert-Gesetzgebung zur Folge haben würde. In der jungen Freiheit wird  das thematisiert (hier). Überneutral wird dort berichtet, dass – wie es der Aufsichtsratschef von VW Dieter Bötsch britisch untertreibend nannte – das, das „zur sozialen Frage“ werden könnte.

Wir lesen dort

Elektromotoren besonders bei Kleinwagen teuer

Bis 2030 werden die CO2-Grenzwerte für die Neuwagen sukzessive gesenkt werden. Das Magazin auto motor und sport hat die Preissteigerungen durch sauberere Motoren in Kleinwagen anhand mehrerer Beispiele berechnet. Demnach würde der aktuelle VW Polo, ein Kleinwagen mit 65 PS zum Preis von 13.500 Euro, der als Erstauto in Frage kommen könnte, die CO2-Grenzwerte für 2021 (95 Gramm pro Kilometer) mit seinen 110 g/km bereits überschreiten.

Die Variante als 1,0 TSI Bluemotion stoße 85 g/km aus und läge damit unter dem vorgegebenen Wert. Allerdings kostet er bereits mindestens 19.800 Euro. Und ab 2025 wäre auch dieses Modell nicht mehr regelkonform, da die Grenzwerte dann auf 80 g/km sinken. 2030 darf der CO2-Ausstoß dann nur noch bei 59 g/km liegen.

Der VW Up, ein noch kleinerer Wagen, kostet dem Blatt zufolge als Elektromodell mit 23.000 Euro sogar mehr als der größere Diesel-Polo. Grund dafür seien die hohen Kosten für Lithium-Ionen-Akkus. Obwohl Elektroautos wegen ihrer vergleichsweise geringen Reichweiten von bis zu 400 Kilometer prädestiniert für die Stadt seien, amortisierten sich die höheren Kosten für Elektromotoren nur bei großen Autos, folgert die Automobilzeitschrift. (ls)

 

„Deutschsein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun“!

Dieser ebenso törichte, wie offenbar wahre Spruch wird Richard Wagner zugeschrieben. Gestern erlebt er mal wieder seine volle Bestätigung.




Der Reichenfeinstaub

Nicht nur das anheimelnde Ambiente eines beruhigenden Kaminfeuers ist die Ursache der Verbreitung dieser Heizungsart, die ohnehin meist nur die Zusatzheizung darstellt. Vielmehr ist es das gute Gewissen, das die Schicht gut verdienender sich ökologisch korrekt verstehender Menschen antreibt, in ihrer CO2-zentrierten Weltsicht die Faktoren Feinstaub, Kohlenmonoxid und Stickoxide zu ignorieren. Holz verbrennen ist in, denn es gilt als „klimaneutral“. Über die Sinnfälligkeit „neutralen“ Klimas, das „neutralem“ Wetter entstammen müsste, oder der vermeintlichen „Klimawirkung“ der Holzverbrennung inklusive der Holzgewinnung und –bearbeitung möge jeder selbst nachdenken.

Das grüne Reinheitsgebot für die Holzheizung schreibt unbehandeltes, trockenes Holz als Brennstoff vor. Inwieweit nicht ganz charakterfeste CO2-Triebtäter der Verlockung erliegen, den schnellen und preiswerten Entsorgungsweg durch den Kaminschlot auch für anderes Material zu nutzen, kann man nicht wissen. Dann käme als Abgaskomponente noch Dioxin hinzu. Praktisch und sinnvoll ist natürlich auch, dem ziemlich schnell runter brennenden Holzfeuer das eine oder andere Braunkohlebrikett hinzuzufügen, um die hohe Frequenz des Nachlegens der Scheite zu verringern. Ergebnis ist dann böser fossiler Staub.

Natürlich sollen die kommunalen Feinstaubfestspiele kontrolliert werden. In Stuttgart geht man beim Staubalarm auf diese Weisevor: „Das Befeuern privater Kaminöfen, die nur dem Wohlbefinden dienen, ist ab dem Abend verboten“. Bei Dunkelheit ist dies besonders gut kontrollierbar. Der grimmige Nachbar kann natürlich auch der Nase nach Anzeige erstatten.

Deutschland ist ein waldreiches Land, der Holznachwuchs reicht jedoch nicht zur Deckung der Nachfrage aus, zudem sind Importe oft billiger. Etwa 80 Prozent der deutschen Holzimporte kommen aus der EU, insbesondere aus Skandinavien und dem Baltikum. Allerdings gibt es auch Einkäufe aus so genannten kritischen Staaten, wo illegaler Einschlag, nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Ursprung von Stämmen oder Schnitzeln in ökologisch sensiblen Bereichen wie Regenwäldern vermutet werden kann.

Der Reichenfeinstaub ist gewissermaßen auch die Herstellung von Gerechtigkeit, denn Armenfeinstaub gibt es auch und schon länger. So wie wir gutes (natürliches) und böses (anthropogenes) CO2inzwischen ideologisch rein trennen, kann man dies auch beim Feinstaub quellengemäß tun. Der Armenfeinstaub hat dieselbe toxische Wirkung wie der Reichen- oder Mittelschichtstaub. Wie auch der vom Diesel, Benziner, von Kupplung und Reifen, vom Silvesterfeuerwerk, aus der Landwirtschaft oder aus der Sahara. Man trifft aber den Armenfeinstaub eher in abgehängten, metropolfernen Dörfern, wo alte Kachelöfen und gusseiserne Erbstücke die Finanzkraft der Heizer widerspiegeln. Allerdings stammt das hier verbrannte Holz meist aus der Umgebung, privaten Flächen und Wäldern oder selbst gesammeltem Kleinholz.

Muss dann ein Landei aus der Provinz mit dem gepflegten und gehüteten Alt-Diesel in die Großstadt zum Job, drohen Fahrverbotszonen, Nahverkehrsabgabenund Tempo-30-Zonen mit dem hirnrissigen Zusatzschild „Luftreinhaltung“. Über die Sinnfälligkeit des Letztgenannten äußerte sich Dieter Nuhr sehr treffend in seinem Jahresrückblick 2018(ab 30:25). Im heutigen Deutschland fällt Kabarettisten die Aufgabe zu, Tatsachen öffentlich und deutlich zu kommunizieren. Wir sollten respektvoll zur Kenntnis nehmen, dass dies in einem GEZ-finanzierten Medium stattfinden kann.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes emittieren die Holzheizungen 20 Kilotonnen Feinstaub pro Jahr. Kein „Umweltskandal“, der nicht von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegeißelt wird. Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz von 2010 ergeben sich nach Baujahr der Öfen und Kamine gestaltete Fristen zur Nachrüstung einer Abgasreinigung, Nichtbefolgung kann Strafen bis 50.000 Euro nach sich ziehen. Ein neues Arbeitsfeld für die Außendienstmitarbeiter der DUH.

Einschub der Redaktion

Edenhfer vom PIK forderte 2007 Gesetze zur Förderung der „Erneuerbaren“, mit der ehrlichen Begründung:

Sie sollen rentablen Technologien Klötze ans Bein binden, neuen grünen Technologien uneinholbare Vorteile verschaffen[1]

[1][1]Zitat aus Heft „et“ – Energiewirtschaftliche Tagesfragen 5- 2007

 

Einflussreiche Kräfte rufen immer lauter nach einer CO2-Steuer. Ziel ist, fossile Brennstoffe so zu verteuern, dass die „Erneuerbaren“ in die Reichweite einer Wirtschaftlichkeit kommen. Die Folge wird sein, dass Reiche wie Arme mehr Holz heizen werden. Den einen dient dann der Kamin weniger der heimeligen Atmosphäre, sondern der Erwärmung des in besseren Zeiten zu hohen Preisen und niedrigen Zinsen gebauten superisolierten Kastens. Für die Armen ändert sich am Holzofen nichts, aber Autofahren und ÖPNV werden für sie halt überproportional teurer.

Legen wir noch einen Scheit nach und machen es uns auf dem Sofa gemütlich.




DIESEL, NO UND OZON »Moderne Dieselmotoren sind Ozonkiller und Rußfilter.«

Die Vorschriften für Abgasemissionen von Dieselmotoren durch EU und deutsche Behörden haben in der vergangenen Dekade die Giftigkeit der Luft erhöht statt gesenkt, weil sie die falschen Schwerpunkte gesetzt haben. Statt der Gesundheit zu dienen, schaden sie ihr.

Zu diesen aufsehenerregenden Schlüssen kommen Prof. Dr. Paul Tavan und Dr. Robert Denschlag. Der Physikprofessor im Ruhestand und sein früherer Mitarbeiter haben in einer Studie den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Zusammensetzung und Toxizität der Abgase moderner Dieselmotoren zusammengefasst. Anschließend analysierten sie den Einfluss der Abgase auf die Toxizität der Atemluft. Sie kommen zum Schluss, dass moderne Dieselmotoren sogar die Stadtluft reinigen können.

Ihre Kritik an dem derzeit geltenden Regelwerk der europäischen Abgasvorschriften: Die Regulierungsbehörden konzentrieren sich lediglich auf NOx Emissionen. Sie unterscheiden aber nicht zwischen den beiden Stickstoffoxiden NO und NO2. Doch die weisen erhebliche Unterschiede auf, die bedeutsam für die Gesundheit sind.

Während NO in den in der Stadtluft vorkommenden Konzentrationen als ungiftig angesehen werden kann, ist NO2 ein toxisches Reizgas.

»Merkwürdigerweise werden Atemluftgrenzwerte für NO2, Emissionsgrenzwerte aber für die Summe NOx = NO + NO2 formuliert, wodurch der wesentliche Unterschied zwischen NO und NO2 verwischt wird.«

Die Behörden haben eine wichtige Eigenschaft der Emissionen moderner Dieselmotoren übersehen: »Sie befreien die Luft von hochtoxischem Ozon und senken somit die Ozonbelastung (sog. Sommersmog). Ferner wurde nicht zur Kenntnis genommen, dass solche Dieselmotoren die Stadtluft dank moderner Abgasnachbehandlung von krebserregenden Rußpartikeln aus Holzverbrennung, die vor allem im Winter in der angesaugten Luft schweben, befreien. Kommission und Parlament der EU haben schließlich den 2017 durch die US-Umweltbehörde erbrachten wissenschaftlichen Nachweis, dass von geringen NO2-Konzentrationen im Bereich von 40-100 μg/m3 keinerlei Gesundheitsgefahren ausgehen, ignoriert.
Stattdessen haben EU Kommission und EU Parlament an den Anfang des Jahrtausends in Bezug auf Stickoxid-Emissionen getroffenen und ursprünglich gut gemeinten Entscheidungen festgehalten. Dadurch wurde zum einen die Lufttoxizität durch die Erhöhung der Ozonbelastung vergrößert und zum anderen das Vermögen von Millionen von Autofahrern geschädigt.«Denn die regulatorisch erzwungene Reduktion der Stickstoffoxid-Emissionen aufgrund der Katalysatoren und verbesserter Motorentechnik erhöht nachweislich den Ozongehalt der Atmosphäre. Das von Dieselmotoren fast ausschließlich emittierte Stickstoffmonoxid (NO) entgiftet gewissermaßen die Stadtluft vom gefährlichen Ozon. Das ist ein Reizgas und wirkt fünfmal stärker als NO2, wenn man die Grenzwerte beider Gase am Arbeitplatz als Referenz wählt.

Die Entgiftung funktioniert folgendermaßen: Das dem Auspuff entweichende Stickstoffmonoxid (NO) reagiert mit Ozon (O3) zu Stickstoffdioxid (NO2) und Luftsauerstoff (O2). Tagsüber kann sich dieser Prozess unter der Einwirkung der solaren UV-Strahlung auch zum Teil umkehren. Es entstehen dann erneut Stickstoffmonoxid und das zuvor aus der Atmosphäre entnommene Ozon. Sobald die Sonneneinstrahlung nachlässt, kehrt sich dieser Prozess um: Das photochemisch entstandene stark toxische Ozon verschwindet wieder und erzeugt dabei aus dem ungiftigen Stickstoffmonoxid das viel weniger toxische Stickstoffdioxid.

Aufgrund des beschriebene Prozesses können Stickoxide aus modernen Dieselmotoren aber nicht, wie häufig behauptet wird, die Quelle von hohen Ozon-(O3)-Konzentrationen in der Luft sein. Das Ozon entsteht vielmehr, vor allem an heißen Sommertagen, überall in der Biosphäre aus zerfallendem organischem Material und Luftsauerstoff unter der Einwirkung solarer UV-Strahlung.

Eine andere Quelle von Ozon in den unteren Atmosphärenschichten sind vertikale Turbulenzen. Diese transportieren Ozon aus der Ozonschicht der Stratosphäre ein atmosphärisches Stockwerk tiefer an die Erdoberfläche. Eine Folge aus dem oben beschriebenen Mechanismus ist, dass im Wald die Ozonkonzentration im Jahresmittel auch nachts noch auf relativ hohem Niveau oberhalb von 50 µg/Kubikmeter bleibt und tagsüber auf 70 µg/Kubikmeter ansteigt, weil dort der Eintrag an Stickstoffmonoxid aus Dieselmotoren entfällt.

In verkehrsreichen Städten dagegen variiert der Ozongehalt aufgrund des hohen Eintrags an Stickstoffmonoxid zwischen lediglich 20 µg/Kubikmeter (nachts) und 45 µg/Kubikmeter (tagsüber). Ein weiterer Beweis für die Bedeutung des oben beschriebenen Prozesses ist der weltweit in vielen Städten beobachtete Anstieg der Ozonkonzentration an Wochenenden. Dieser Anstieg folgt aus dem geringeren Verkehrsaufkommen und dem dadurch reduzierten Stickstoffmonoxid-Eintrag.

NICHT DER DIESEL- DIE POLITIK STINKT

Das bedeutet: Stadtluft ist im Hinblick auf das Reizgas Ozon vor allem im Sommer weniger toxisch als Landluft. Andererseits ist Stadtluft aber heutzutage im Winter vor allem durch Holzruß aus den Holzöfen, Kaminen und Pelletheizungen belastet, die in Städten 25 % des gesamten Feinstaubeintrages verursachen. Dieselmotoren geben aufgrund ihrer neuen Technologien praktisch keine anderen Stoffe außer Stickstoffmonoxid und CO2 mehr ab. Aus dem Auspuff kommt vor allem kein Dieselruß mehr, den halten die Partikelfilter wirksam zurück. Die Zeiten, da qualmende Rußwolken und unverbrannte Kohlenwasserstoffe aus dem Auspuff kamen, sind vorbei; moderne Dieselfahrzeuge sind nur noch in den Schlagzeilen »Stinker«.Tavan und Denschlag folgern: »Diese Filtereigenschaft kommt der Stadtluft gerade im Winter zu gute, da die wieder in Mode gekommene Verfeuerung von Holz große Mengen sehr kleiner Rußpartikel freisetzt. Solche in der städtischen Ansaugluft schwebende Rußpartikel werden von Dieselmotoren angesaugt und dann durch Verbrennung, Katalyse und Filterung beseitigt.

Moderne Dieselmotoren emittieren spätestens seit 2009 (Eu-ro5-Norm) neben CO2 das ungiftige Stickstoffmonoxid NO und sonst fast nichts. Das den Auspuff verlassende NO wandelt sich in der Umgebungsluft in NO2 um, indem es dem hochtoxischen bodennahen Ozon (O3) ein Sauerstoffatom (O) entzieht und es so in Luftsauerstoff (O2) verwandelt. Bei der Erzeugung des vom EU-Atemluft-Grenzwert inkriminierten NO2 leistet das von Dieselmotoren emit-tierte NO also den nützlichen Dienst, das stark toxische Ozon durch das fünfmal weniger toxische NO2 zu ersetzen.

Sie formulieren sogar: »Plakativ ausgedrückt sind moderne Dieselmotoren also Rußfilter und Ozonkiller«.

Sie weisen anhand von Daten von Luftmeßstationen in Nordrhein-Westfalen nach, dass die Verringerung der NO-Emissionen seit 1984 zu einem starken Anstieg der mittleren Ozon-Konzentration insbesondere in urbanen Gebieten führen: »Hierdurch stieg die Toxizität der Atemluft dort effektiv an, obgleich ihr NO2-Gehalt abnahm. Die Emissionsregulation für NOx hat also das Gegenteil der beabsichtigten Gesundheitsfürsorge erreicht.«

»Der gültige EU-Grenzwert von 40 μg/m3 für NO2 in der Luft von Städten stammt aus Zeiten, in denen Dieselmotoren neben NOx noch große Mengen Ruß und andere Schadstoffe ausstießen. Man hoffte damals, mit der Reduktion von NOx die übrigen Schadstoffe zu beschränken. Heute aber wissen wir, dass die regulatorische Beschränkung der NOx Emissionen durch Motoren kontraproduktiv ist, da sie die Emission des Ozonkillers NO verringert und so die Toxizität der Luft erhöht.«

»Zu Beginn des Jahrtausends war das Zusammentreffen von erhöhten NO2 Konzentrationen mit Gesundheitsschäden (»vorzeitigen Todesfällen«) nicht von der Hand zu weisen, weil damals gesundheitsschädliche Stoffe von Dieselmotoren immer gemeinsam mit NOx emittiert wurden. Dass auch in manchen heutigen epidemiologischen Studien (z.B. in einem kürzlich vom Bundesgesundheitsamt veröffentlichten Bericht) immer noch Gesundheitsschäden erhöhten NO2 Konzentrationen angelastet werden, widerspricht dem Stand der Wissenschaft.« Das hat nicht zuletzt die US-Umweltbehörde im August 2017 erneut festgestellt. Prof. Dr. Paul Tavan und Dr. Robert Denschlag fassen die für uns zum Teil sehr überraschenden Einsichten, die unser Studium verfügbarer Literatur zur Entwicklung der Dieselmotoren-Technik, der damit einhergehenden Änderungen der von ihnen emittierten Abgase sowie der daraus folgenden Wirkung auf die menschliche Gesundheit geliefert hat, folgendermaßen zusammen:1. Dieselmotoren neuerer Technologie emittieren außer CO2 und NO fast nichts, insbesondere nicht mehr den gefährlichen Dieselruß.

2. Das durch den Auspuff abgegebene NO ist ein nützliches Gas, weil es durch Vernichtung von Ozon (O3) die Gesamttoxizität der Atemluft verringert, wie Langzeitmessungen aus Nordrhein-Westfalen eindeutig bestätigt haben.

3. Der Grund für diese positive Wirkung ist die Entgiftungsreaktion. Insbesondere wirken NOx-Emissionen (bei kleinen Beimischungen von NO2) nach den Daten eher schwach hemmend als, wie häufig behauptet, fördernd auf die photochemische Ozon-Produktion in verkehrsreichen Gebieten.

4. Dieselmotoren neuerer Technologie können den in der Stadtluft schwebenden Holzruß, der von den zunehmenden Holzöfen stammt, und den ebenfalls in der Luft schwebenden Dieselruß aus Motoren älterer Technologie ansaugen und rückstandslos verbrennen.

5. Die Regulierungsbemühungen der Behörden zur Luftreinhaltung waren in Bezug auf die Befreiung der Luft von Dieselruß erfolgreich. Sie haben aber bei oxidierenden Gasen wie O3 und NO2 das Gegenteil dessen bewirkt, was beabsichtigt war: Die Toxizität der Luft ist im Jahresmittel beträchtlich größer statt kleiner geworden.

Einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lufttoxizität liefert also gegenwärtig die weitere Reduktion der NOx-Emissionen, die durch den Übergang zur Euro6_Norm erzwungen wird. Also müssen Nachrüstungen von Euro5 Dieselmotoren durch sogenannte SCR Katalysatoren als besonders gesundheitsschädlich angesehen werden.

Der Beitrag erschien zuerst auf TICHYS Einblick hier




Denkstaub – Die Wahrheit über Feinstaub in Berlin

Der Verkehr ist es nicht, der den Feinstaub in Berlin erzeugt. Nur vier Prozent des Feinstaubes stammen von Auto-Abgasen. Das sagt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in ihrer Antwort auf eine Anfrage des Berliner FDP-Abgeordneten Marcel Luthe. Sie beruft sich auf eine Studie der Leibnitz-Institutes für Troposphärenforschung (TROPOS). Aus der geht hervor, dass 65 Prozent der Luftbelastungen in Berlin auf Quellen zurückzuführen sind, die nicht in Berlin liegen.

Als Beispiel werden Kraftwerke ohne Filter, Waldbrände, Kreuzfahrtschiffe genannt, obwohl es in Deutschland keine Kraftwerke ohne Rauchgasreinigung, Schwefelfilter und Stickoxid-Katalysatoren mehr geben darf. Sehr merkwürdig. Der Wind trage die Partikel dann in die Stadt. Marcel Luthe:»Ein Großteil des Feinstaubs ist nicht in Berlin menschengemacht. Die grünen Ideologen versuchen, das Weltklima in Berlin zu retten – was weder logisch noch sinnvoll ist.« Er kritisierte Versuche, die Mobilität der Berliner einzuschränken.

In Berlin seien die Ursachen allerdings »vornehmlich im Verkehrssektor und im Heizungssektor« zu finden. Für 15 Prozent des Feinstaubs sei der Abrieb von Autoreifen und Aufwirbelung von Straßenstaub verantwortlich.

Wie wäre es dann, wenn die Städte wieder so etwas wie die Straßenreinigung einführten? Umweltzonen werden zwar plakativ eingerichtet. Aber die Stadtverwaltungen tun nichts, um zum Beispiel mit Wassersprengfahrzeugen die Straßen effektiv von Staub und Dreck zu befreien. Solch sinnvollen und früher verbreitet praktizierte Aktionen allerdings kosten Geld und machen aus grün-schwarzer Sicht das schöne Schreckensgebilde von der lebensgefährlichen Luft kaputt.

Es könnten auch der Betrieb sämtlicher Fotokopierer verboten werden oder das Rauchen; hier entstehen erheblich größere Feinstaubmengen, als sie ein Dieselmotor ausbläst. Dazu gehört auch das immer beliebtere Shisha-Rauchen. Dabei entsteht durch die verkokelnde Kohle nicht nur Feinstaub in hohen Mengen, sondern auch Kohlenmonoxid. Das ist wirklich lebensgefährlich. Nicht umsonst enden Shisha-Rauchparties in geschlossenen Räumen öfter mal im Krankenhaus.Im Südwesten, in Stuttgart, weiß man zwar nicht so genau, was Luftmessstationen messen: Ist es Feinstaub vom Straßenverkehr oder sind es Pollen, die die Bäume in diesem Frühjahr besonders zahlreich produziert haben. Nur eines wissen Grüne und CDU in der Landesregierung: Es müssen Fahrverbote her.

Denn die Luft in der Landeshauptstadt soll so schlecht sein, dass nur noch eins hilft: Autos raus. Dort werden die Bewohner zwar immer älter, aber CDU und Grüne unter Ministerpräsident Kretschmann haben in dieser Woche in Stuttgart Fahrverbote beschlossen.

So soll es in Stuttgart ab Januar 2019 Diesel-Fahrverbote geben. Zunächst sollen nur Fahrzeuge mit der Abgas-Norm Euro 4 und schlechter betroffen sein. Aber später dürften auch Autos der Euro 5 Norm dazu kommen. Nähere Einzelheiten, welche Streckenabschnitte betroffen sein sollen, sind noch nicht bekannt.Unter dem grünen Oberbürgermeister Fritz Kuhn verwahrlost das einstige Musterstädtle und Sinnbild schwäbischer Kehrwoche immer mehr und eifert im Verdrecken des öffentlichen Bildes Berlin und Frankfurt nach. Aber mit Fahrverboten lässt es sich so wunderbar ablenken.

Anregend dürften Klagen werden, die sich gegen die falschen Messungen an Deutschlands berühmtester Messstelle am Neckartor wenden. Denn deren Messungen sind zweifelhaft. Sie stehen nicht im Einklang mit den EU-Vorgaben, wie wir hier öfter berichtet haben. Vor allem sehen die Werte bereits ein paar Meter neben dem Hotspot Messstelle Neckartor ganz anders aus.

Statt einer grundsätzlichen Debatte über den Sinn und Unsinn von Grenzwerten und häufig fehlerhaften Messungen lässt sich die Politik von windigen Organisationen wie der Deutschen Umwelthilfe, die unter anderem vom Steuerzahler und Autobauer-Konkurrenten Toyota unterstützt werden, vor sich her treiben. Debattiert werden müsste, auf welch windiger Grundlage solche Fahrverbote und die damit verbundene gigantische Wertvernichtung von Autos beruhen. Es gibt keine sinnvolle Begründung für geltende Grenzwerte. Sie sind politisch von Bürokratie und Interessensgruppen ausgehandelte Grenzwerte, die ohne tiefere wissenschaftliche Fundierung festgelegt wurden.Solche aus der Luft geholten Zahlen halten Wissenschaftler, die sich ihr Leben lang mit Luftverschmutzung und Feinstaub beschäftigen, für ausgemachten Quatsch. So hat in Stuttgart Professor Ulrich Kull bis zu seiner Pensionierung unter anderem die Auswirkungen von Luftverschmutzung auf Pflanzen untersucht. Feinstaub, so erklärte er, setze sich nämlich aus unterschiedlichen Materialien zusammen und sei umso gefährlicher, je kleiner die Partikel sind.

Aber mit den bisherigen Messmethoden werden alle Partikel gemessen, sowohl die kleineren als auch die größeren. Hier liege der Knackpunkt der Feinstaubdebatte: Sollten basierend darauf Fahrverbote verhängt werden, wären diese wohl gerichtlich anfechtbar, sagte Kull.Es erstaunt übrigens, dass sich auch die CDU im einstigen Kernland des Automobilbaues an der Totengräberei der immer noch wichtigsten Industrie beteiligt. Vielleicht hilft erst ein großflächiger Produktionsstopp in den Werkshallen der Daimler AG, weil zu wenig Autos verkauft werden. Bei VW geht das in diesem Sommer schon los.

Keine Frage: Saubere Luft ist ein hohes Gut. Doch die Welt wird in Deutschland kaum gerettet werden. Die Luftqualität in unseren Städten ist deutlich besser geworden. Von zehn- oder gar hunderttausend Toten zu reden, ist üble Propaganda.
Die EU hat Grenzwerte von 0,04 ppm ( Parts per Million ) für Stickoxide vorgegeben, die nahe am natürlichen Stickoxidgehalt der Luft von 0,005 ppm liegen. Das bedeutet: Industrie, Verkehr und Heizungen dürfen keine Produkte bei der Verbrennung mehr ausstoßen. Verblüffend: Ein »fast Nichts« in der Luft soll zu Tausenden von Toten führen!

Die Grünen müssten auch Gewitter verbieten. Denn bei jeder dieser himmlischen Erscheinungen werden diese Werte deutlich überschritten. Der Umwelt dürften Fahrverbote ziemlich egal sein. Die Folgen beschränkter Autobanne werden kaum messbar sein. Erst großflächige Fahrverbote dürften einen Effekt auf die Luftqualität der Stadt zeigen, wenn auch noch die Heizungen abgeschaltet und die Bäume abgeholzt werden. Auch für die immer beliebteren Holzkamine und Pelletheizungen in Stuttgarter Halbhöhenlage gilt ebenfalls: ausmachen.Und, oje, der Sahara muss auch verboten werden, immer wieder ihre Millionen Tonnen an feinem Sand unter anderem nach Europa zu schicken. Eine Feinstaubgefahr allerhöchster Stufe, zumal auf diesen Partikeln auch viele Bakterien mitreisen.

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Neues Chaos bei Luftmessstellen

Was wird hier eigentlich gemessen? Wie richtig ist das? Und wie kann dieser dubiose Messwerte-Wirrwarr tatsächlich als Fundament von Fahrverboten herhalten?

So weiß man in Stuttgart nicht, was die Feinstaubmessgeräte tatsächlich gemessen haben. An Deutschlands »tödlichster« Straßenecke wurden bis Ende März an 16 Tagen mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft gemessen. Im gesamten Jahr darf an maximal 35 Tagen der Wert überschritten werden.

Jetzt stellt sich heraus, was jeder Asthmatiker in der schwäbischen Metropole um diese Zeit am eigenen Leib gespürt hat: Es waren die Pollen. Dieses Jahr war ein ungewöhnlich hohes Aufkommen an Blütenpollen, das schlug sich in den Messungen nieder. Normalerweise sind Pollen ein wenig größer und werden von der zweiten, feineren Stufe der Messsysteme nicht erfasst.Aber in diesem Jahr scheinen sich die Pollen nicht an die Vorschriften gehalten zu haben und flogen auch in geringen Größen durch die Gegend und verwirrten die Messgeräte. Die Natur hat es gewagt, mit ihrer unermeßlichen Feinstaubproduktion die menschengemachte weit in den Schatten zu stellen. Eine Gefahr für die Gesundheit stellt laut Aussagen von Wissenschaftlern beides nicht dar.

Nun spielen die Feinstaubwerte an dieser Messstation keine größere Rolle mehr. Sie sind niedrig, steigen nur in der Heizsaison an, wenn auf Halbhöhenlage die Holzkamine angeworfen werden, oder wenn die Bäume Frühling feiern.

Erhöht sind die Stickoxid-Werte direkt an dieser Station, über deren unkorrekte Lage wir hier schon häufig berichtet haben. Misst man ein paar Meter weiter, sinken die Werte drastisch ab. Wie seriös also die Messungen sind, ist mehr als zweifelhaft, wie das unsere Messstellen-Aktion ergeben hat. Genau die Station am Neckartor in Stuttgart steht konträr zu den EU-Vorschriften. Ihre Ergebnisse dürften also nicht als Rechtfertigung für Fahrverbote dienen.

Die aber hat gerade die grün-schwarze Landesregierung unter Ministerpräsident Kretschmann in dieser Woche grundsätzlich beschlossen. Auch die CDU Landtagsfraktion im Stuttgarter Landtag hat für Fahrverbote ab 1. Januar 2019 gestimmt. Die Details müssten allerdings noch geklärt werden, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz.So ganz wohl ist selbst den Grünen im Herzen des deutschen Automobilbaues offenbar nicht. Schwarz brachte ein »Bündnis für Luftreinhaltung« mit Ausbau des Personennahverkehrs, Elektromobilität, flüssigerer und intelligenterer Verkehrsführung sowie Hardware-Nachrüstung in das öffentliche Gerede.

Ob aber nach möglichen demonstrativen Fahrverboten die restgrünen Lehrer und Beamten in Stuttgarter Halbhöhenlage für einen Wahlerfolg Kretschmanns ausreichen werden, dürfte sehr die Frage sein. Die mehrheitlich in der Auto- und Zulieferindustrie Arbeitenden dürften das angesichts der Gefahren für die Arbeitsplätze anders sehen.

Regulär finden voraussichtlich im März 2021 die nächsten Landtagswahlen statt.
Es wäre das erste flächendeckende Fahrverbot zu einem angeblichen »Gesundheitsschutz« in der Republik. Mit dem Verbot reagiert das Land auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Die Richter folgten den Argumenten des Klägers Deutsche Umwelthilfe (DUH). Fahrverbote seien zulässig und geboten, wenn es kein anderes Mittel gebe, um die Stickstoffdioxidwerte schnell zu senken.

Kretschmann vollmundig: »Wir sind ein Rechtsstaat, wir halten uns an das Urteil.« Doch die Stickstoffdioxidbelastung am Neckartor lag Ende Mai bezogen auf das Jahresmittel bei 68,6 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, zulässig sind 40 Mikrogramm. Das Gericht hält Fahrverbote auch für Diesel mit der Abgasnorm Euro 5 für möglich, aber frühestens zum 1. September 2019. Ein Gutachten für die Landesregierung, das der StZ vorliegt, nennt für das Fahrverbot bis einschließlich Euro 4 einen Wert von 60 Mikrogramm, einschließlich Euro 5 von 48 Mikrogramm.Die Richter haben die Möglichkeit eröffnet, von weiteren Verboten abzusehen, wenn man sich dem Grenzwert stark annähert. Hier könnte sich weiterer Streit mit der DUH anbahnen.

Gute Voraussetzungen für Klagen gegen Fahrverbote. Unzuverlässige oder falsche Messungen können wohl kaum zur Rechtfertigung von Fahrverboten dienen. Einmal ganz abgesehen davon, dass die Grenzwerte vollkommen willkürlich gewählt wurden und nichts mit einer Gefährdung der Gesundheit zu tun haben.

Immerhin legt jetzt Daimler als erster Autohersteller Widerspruch gegen den Zwangsrückruf seines Transporters Vito ein. Das Kraftfahrtbundesamt hält seit einer deftigen Rüge des Bundesverkehrsministers bestimmte Funktionen in der Motorsteuerung für unzulässig. Daimler soll deshalb 4.900 Vitos zurückrufen, damit Software-Updates aufgespielt werden können. Diese Motoren übrigens kommen von Renault-Nissan. Gegen die restlichen 774.000 Autos hat das Kraftfahrtbundesamt es noch nicht geschafft, einen klaren offiziellen Bescheid mit Begründung vorzulegen. Auch diesem Bescheid will Daimler dann widersprechen.

Vermutlich sind alle Mitarbeiter des Kraftfahrtbundesamtes damit beschäftigt, vor der Zulassung jeden einzelnen neuen Wagen nach den neuen Richtlinien zu prüfen.

Immerhin sorgt die Diesel-Affäre für die ersten Einnahmen des Flughafens Berlin-Brandenburg. VW nutzt einen Teil der leeren Flächen als Abstellplatz für hunderttausende nagelneuer Autos, die ihrer Genehmigung harren. Derweil gammeln sie vor sich hin und werden von Vögeln eingekotet.Der ehemalige Interessensvertretung der Autofahrer, der ADAC, will jetzt am Dieseldesaster verdienen, indem er nachweist, dass eine im Prinzip unsinnige Nachrüstung von älteren Dieselfahrzeugen mindestens 50.000 Kilometer funktioniert. Was nicht besonders viel ist und kaum Aussagekraft hat, aber immerhin vom vom grünen Verkehrsminister Baden-Württembergs, also den Steuerzahlern im Südwesten, bezahlt wird.

Deutschland 2018: Ein heilloses Autodesaster, gut verdienende NGOs und Abmahnvereine wie die Deutsche Umwelthilfe, die ersten Erträge eines Flughafens, den niemand fertig stellen kann, aus Abstellgebühren für Autos, die zweifelhafte Grenzwerte nicht einhalten können.

Kann man das jetzt als neuen Wirtschaftskreislauf bezeichnen? Zumindest Grüne würden dem begeistert zustimmen.

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Große Leseraktion: Wie manipulieren Messstationen die Umweltbelastung in Ihrer Stadt? – Teil 9

Immer wieder stechen die angeblich lebensgefährlichen Grenzwertüberschreitungen aus Stuttgart und München hervor. Tausende von Toten durch Abgase von Dieselautos. Erhellend ist da ein Blick auf einen Bericht des Spiegel über die Lebenserwartungen der Menschen in unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Vorweg genommen sei, dass Stuttgart und München zu den Gebieten mit der höchsten Lebenserwartung gehören. Ein Fall für die Statistiker.

Der Ingenieur Fred F. Mueller hat sich genauer in die Statistiken des Umweltbundesamtes vertieft und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Vorab merkt Mueller an, dass »das Umweltbundesamt (UBA) im Rahmen seiner neuesten Veröffentlichung über angeblich 6.000 NO2-Tote und mehr als 400.000 angebliche Diabetesfälle durch NO2 im Jahre 2014 so freundlich war, eine Grafik zu veröffentlichen, die seine eigene ständige Panikmache als Fake-News entlarvt.«

Mueller weiter: »Diese vom UBA selbst in Auftrag gegebene Untersuchung dokumentiert, dass nur ein verschwindend kleiner Teil der deutschen Bevölkerung überhaupt an Orten wohnt, wo die Immissionsmesswerte den Jahresgrenzwert von 40 µg/m3 überschreiten. Schon seit 2010 zeigt sie selbst in der Kategorie zwischen 35 und 40 µg/m3 gar keine Farbbalken mehr, und die Kategorie über 40 µg/m3 wird gar nicht erst aufgeführt.“

Die in den Medien immer wieder kursierenden Behauptungen des UBA über angeblich viel zu hohe NO2-Werte in Städten beruht auf einem recht simplem, aber sehr wirksamem Trick: Man platziert seit vielen Jahren einen erheblichen Teil der Messstationen nicht etwa da, wo sie für den größten Teil des Stadtgebiets repräsentativ wären, sondern gezielt dort, wo man in eng begrenzten »Hot-Spot-Bereichen« die höchsten überhaupt aufzufindenden Messwerte auftreiben kann. So findet sich in einer Pressemeldung des Landesumweltamtes Baden-Württemberg der Hinweis, dass schon 2006 alle Gemeinden in Baden-Württemberg gebeten wurden, sogenannte straßennahe Belastungsschwerpunkte zu melden, an denen dann sogenannte Spotmessstellen eingerichtet wurden. Hiervon gibt es allein in Stuttgart vier Stück, das sind 50 % aller städtischen Messstellen.

Die „Belastung“ der Stuttgarter Bürger wird demnach zu einem geradezu grotesk überproportionalen Anteil aus Daten hergeleitet, die an vier räumlich eng begrenzten Hot-Spots erfasst werden. Zudem wurden diese Messstationen immer mal wieder anders platziert: Wenn die Belastungssituation an einer Messstelle unter den Grenzwert gefallen ist, wird ein anderer Ort gesucht und gefunden, wo man noch die gewünscht hohen NO2-Werte auftreiben kann. Vor diesem Hintergrund bekommen die jeweiligen oberen Kurven eine ganz neue Bedeutung.

Bild oben: So manipuliert das UBA die Öffentlichkeit mit »kreativ« neu selektierten Informationen seiner Messstationen. Das untere Bild wurde zwischenzeitlich von der Webseite entfernt. (Quelle: Umweltbundesamt)

Das dokumentiert eine gleich doppelte Manipulation durch das UBA. Einerseits sind im Prinzip nur die grünen und gelben Kurven der beiden Teilbilder maßgeblich für die tatsächliche Luftqualität für vermutlich mehr als 99,98 % der deutschen Bevölkerung. Die obersten Kurven gelten nur für die „Hot-Spot“-Messstellen, die nur für einen verschwindend kleinen Bruchteil der Bevölkerung relevant sind. Obwohl beide Bilder aus dem gleichen Kalenderjahr stammen, unterscheiden sich die jeweils oberen Kurven drastisch. Grund hierfür ist die Tatsache, dass man 2016 eine »Hintergrund«-Broschüre mit dem Titel »Luftqualität 2015 Vorläufige Auswertung« herausbrachte, deren Stoßrichtung betont alarmistisch war. Die Botschaft im Kapitel über NO2 war: »Stickstoffdioxid: Kaum Besserung gegenüber dem Vorjahr«. Da den Autoren die vorhandenen Grafiken wohl nicht dramatisch genug waren, wurden die Verläufe sowohl der mittleren als auch der oberen Kurve im oberen Bild durch kreative Auswahl der Datensätze nach oben frisiert, damit sie besser zur Botschaft passten (man beachte hierbei auch die Farbwahl). Das untere Bild wurde mittlerweile von der UBA-Webseite entfernt, es ist jedoch nahezu deckungsgleich mit einer Fassung aus dem Jahr 2017.

Reutlingen, Lederstraße 

Aus Reutlingen schickt uns TE-Leser Thomas A. Bilder der Messstelle in der Lederstraße, Höhe Matthäus Alber Haus an der B312. Den Aufstellungsort bezeichnet er als Skandal. Die Stadt Reutlingen wird aktuell von der Deutschen Umwelthilfe (DHU) verklagt. Es wurde bereits eine Pförtnerampel im westlichen Zugang von Reutlingen installiert, um 12.000 Fahrzeuge täglich umzuleiten. Ergebnis: Ausweichverkehr in Wohngebiete und Staus.

Ludwigshafen

Aus Ludwigshafen schreibt TE-Leser Andreas H: »Vielen Dank für diese Initiative. Sie wird ihre Wirkung nicht verfehlen, denke ich. Es ist aber ein weiteres Beispiel für das Versagen eines Staates, wenn sich die Bürger selbst um Dinge kümmern müssen, für die eben diese Bürger einen Beamtenapparat von ihren Steuern bezahlen. Auch in der Innenstadt von Ludwigshafen am Rhein steht eine Messstation an einem Ort, wo diese nicht hingehört: auf dem Grünstreifen inmitten einer 4-spurigen Straße, der Heinigstraße. Aber nicht nur, dass sie praktisch »im« Verkehr steht. Sie steht dazu noch im Einzugsbereich einer Kreuzung und im Berufsverkehr in deren Rückstau. Die Messstation stand übrigens jahrelang direkt vorne an der Kreuzung und wurde erst vor kurzem um 25 Meter versetzt. Von grottenfalsch nach falsch sozusagen. Die Messwerte sind im Jahresmittel mit 45 µg trotzdem nur gering über dem Grenzwert und wie praktisch überall sinken diese stetig weiter ab. Eine Klage der unseligen DUH ist trotzdem denkbar.«Er schließt: »Tun wir etwas, diesem unlauter handelnden Abmahnverein die Geschäftsgrundlage zu entziehen, wenn sich Stadt LU und Land RLP nicht dazu in der Lage sehen, Richtlinien einzuhalten.«

Dortmund

TE-Leser Reiner S. schickt Bilder aus Dortmund. Die SPD-regierte Stadt hat noch zwei weitere politisch gewollte Messtellen, einmal an der Steinstrasse ca. 20 Meter von der vielbefahrenen Kreuzung Münster-/Steinstrasse entfernt. Dieser Messpunkt liegt nur ca. 7,5 Meter von der Steinstrasse entfernt. Zum andereren die Messtelle Burgweg, sie liegt ca. 30 Meter von der ebenfalls vielbefahrenen Kreuzung Evingerstrasse/Burgweg entfernt. Der Abstand vom Burgweg zur Messtelle beträgt ca. 8 Meter, ist also viel zu klein.

Dresden

Mehrere Leser waren in Dresden unterwegs und haben Meßstellen fotografiert. Ralf L. zeigt die Messstation Schlesischer Platz in Dresden, direkt am Bahnhof DD-Neustadt:

»Direkt vor dem Bahnhof auf einem gepflasterten Platz und richtig schön mit dunkelgrauen Lamellen verkleidet, schwitzt sie so vor sich hin, damit ihr nicht zu heiß wird, hat man ihr wohl eine Klimaanlage spendiert. Die gehört aber wohl eher dem Türkischen Imbiss an der Stirnseite. In Fahrtrichtung links sind Haltestellen für vier verschiedene Straßenbahnlinien und Busse.

Messstation Winckelmannstr./Schnorrstr. in Dresden

An dieser Messstation gibt es wohl nichts zu meckern, außer dass die Fahrzeuge auch rückwärts dicht an die Station heranfahren könnten!

Messstation Bergstr. 78/80 in Dresden

Diese Station ist wohl die Ausgeburt/Planung eines absoluten Autohassers! Ungefähr fünf bis sechs Meter hinter der Station steht ein festinstallierter Passbildautomat, in diesem Starenkasten nisten selbige aber nicht, ich hab extra nachgeschaut. Meine Beobachtung: Kurz vor dem Blitzer wird stark abgebremst, um dann wieder sehr stark zu beschleunigen, da es ja bergauf geht! Auf diese Weise erhöhen sich der Bremsabrieb und der Abgaswert natürlich deutlich, ein Schelm der sich so was ausgedacht hat, oder?«

Thomas N. schickt uns seinen Beitrag über die Messstation in Dresden an der Bergstraße: »Die Bergstraße ist als Zubringerstraße zur Autobahn A17 sehr stark frequentiert mit PKW, LKW und auch Reisebussen. Die Autobahnzubringerrichtung der Bergstraße ist dort in diesem Bereich zusätzlich noch ansteigend, also bergauf, so dass LKW´s und Busse nach einem Stopp an der vorgelagerten Ampelkreuzung ordentlich aufs Gaspedal treten müssen, um halbwegs vernünftig vom Fleck zu kommen. In den Stoßzeiten ist dort regelmäßig mit Stau zu rechnen, zumal es auch nicht wirklich dort eine Grüne Welle gibt. Die Station steht direkt an der zweispurigen Zubringerstraße, 120 Meter hinter einer Ampelkreuzung und fünf Meter hinter einer kleineren ampellosen Ausfahrt. Es stehen Bäume an der Station, so dass dort sicherlich auch keine ordentliche Luftzirkulation bei vollen Blattwuchs gegeben ist.«

Fotos der Umweltmessstation Dresden-Bergstraße auch von Leser Ulrich A.: »Die starke Steigung der Straße ist gut an den Mauer- und Hausfluchten zu sehen. Die vorliegenden „verkehrsarmen“ Fotos entstanden am Ostersonntag gegen 14 Uhr. Zu sehen ist die Station, unmittelbar am Fahrbahnrand der steil ansteigenden Berg(!)straße plaziert, rund 100 m nach einer Ampelkreuzung bzw. 150 m hinter einer rege bedienten Bushaltestelle. Wie heutzutage üblich, schießen sich die Busse per Rot für alle anderen Verkehrsteilnehmer nach dem eigenen Halt die Strecke frei. Die Station misst deshalb auch (gewollt) keine normalen Werte, sondern die viel stärkeren Anfahremissionen bei Berganfahrt. Nebenbei lässt sich der Container, wie zu sehen, auch noch ausgezeichnet als Sichtschirm des unmittelbar dahinter stehenden Blitzers nutzen. Welch Zufall!«

Würzburg 

Aus Würzburg mailt Leser Werner S.: »Die von mir beigefügten Bilder zeigen eine der zwei Messstationen in Würzburg. Eine dritte Station in der Innenstadt wurde Ende 2011 außer Betrieb genommen. In den Bildern handelt sich um die Station am „Stadtring-Süd“, einem Teilstück der B19, eine der Hauptverkehrsstraßen durch Würzburg. Die Station ist in dem einen Bild mit einem Pfeil gekennzeichnet. Die Straße wird bei Störungen am nahegelegenen Autobahnkreuz Biebelried (A3 / A7) gerne als Ausweichroute für den Fernverkehr genutzt. Zu den Hauptverkehrszeiten kommt es im Bereich der Station stets zu zähfließendem Verkehr mit Stop-and-Go, bedingt durch die Ampel an der nachfolgenden Kreuzung. Auf dem größten Teil der Strecke verläuft parallel eine Bahnstrecke. Somit sind die ermittelten Messwerte nicht repräsentativ für das Stadtgebiet.«

Zum Schluss noch nach München. Leser Hubert G. schickt uns dieses Bild der merkwürdigsten Station, wenn sie denn eine sein sollte. »Anbei ein Foto vom Isartorplatz in München. Ich sehe des Öfteren, wie Techniker die Litfaßsäule über einer eingebauten Tür öffnen und Wartungsarbeiten durchführen. Hinter der Tür verbergen sich eine ganze Menge Hightech-Gerätschaften. Eigentlich eine gute Idee, so was Teures hinter einer Litfaßsäule zu tarnen. Kennt man aber den Sinn und Zweck des Ganzen, findet man das schon nicht mehr so lustig. Oben aus dem Dach ragt ein Ansaugstutzen. Ich nehme an, dass damit die entsprechenden Luftwerte gemessen werden. Ob diese Messstation allerdings das gleiche misst, was sonst üblicherweise im Rahmen der Feinstaubmessungen erfolgt, weiß ich nicht.«Wir konnten aus der Ferne nicht herausbekommen, um was es sich handelt. Früher hätte man vermutet, hier verkriechen sich die Spione des Bundesnachrichtendienstes. Die sind aber nicht mehr in München, sondern nach Berlin gezogen.


Schicken Sie bitte an Tichys Einblick aus Ihrer Stadt Fotos der Messstationen. Bitte notieren Sie den genauen Standort. Aus einem weiteren Foto sollte das Umfeld der Messstation ersichtlich sein. Bitte schicken sie die Fotos an redaktion@tichyseinblick.de; Sie erteilen uns damit automatisch das Recht, Ihr Foto zu veröffentlichen. Wir freuen uns auch über Beiträge aus der Lokalpresse zu diesem Thema.

Vielen Dank!


Hier geht es zu Teil 1 – Messstationen in Stuttgart, Leipzig, Fulda, Magdeburg, Rostock, Marburg und Tübingen

Hier geht es zu Teil 2 – Messstationen in Ludwigsburg, Hannover, München und Siegen

Hier geht es zu Teil 3 – Messstationen in Hamburg, Wiesbaden, Cottbus, Dortmund und München

Hier geht es zu Teil 4 – Messstationen in Berlin, Hannover, Halle an der Saale, Wuppertal und Göttingen 

Hier geht es zu Teil 5 – Messstationen in Darmstadt, Leonberg, Kiel und Gelsenkirchen

Hier geht es zu Teil 6 – Messstationen in München, Plauen/Vogtland, Osnabrück und Norderstedt

Hier geht es zu Teil 7 – Messstationen in Oldenburg, Köln, Leipzig, Nürnberg, Kassel und Essen

Hier geht es zu Teil 8 – Messstationen in Potsdam, Berlin, Duisburg und Stralsund

Übernommen von Tichys Einblick hier




Umweltbundesamt erstellt die Unstatistik des Monats – Diesel, Stickstoff und 6000 Tote

Die Unstatistik März 2018 sind die 6000 angeblichen Stickstofftoten im Jahr 2014 in Deutschland. Eine Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt wurde, will herausgefunden haben, dass 5996 Bundesbürger an Herz-Kreislauf-Krankheiten vorzeitig verstorben seien, die sie sich durch NO2-Belastung zugezogen hätten. Die methodischen und konzeptionellen Mängel dieser Studie wurden schon an anderer Stelle kritisiert, unter anderem bei „Spiegel online“ und welt.de, sowie kabarettistisch aufgespießt bei „Nuhr im Ersten“ in der ARD (ab Sendeminute 24:40). Die Zahl 6000 ist das Produkt einer reinen Modellrechnung; es gibt zwar die Vermutung, aber keinen Nachweis, dass NOx zum Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt. Kaum ein Arzt hat bisher die NOx-Belastung als Todesursache angegeben.

Die Stickstoff-Debatte läuft einseitig und mit Gedächtnisverlust: Früher haben wir uns um CO2 und das Ozonloch gesorgt und deswegen den Diesel gepriesen; heute sorgen wir uns um NOx und preisen das Elektroauto. Dabei übersehen wir, dass jede Technik Vor- und Nachteile hat, wie eine frühere Veröffentlichung des Umweltbundesamtes veranschaulicht. Ein Elektroauto mit 250 km Reichweite verursacht in Deutschland derzeit weit mehr Treibhausgasemissionen als ein Diesel, vor allem wegen der Strombereitstellung und des Energieaufwands für die Produktion (in Frankreich ist das wegen des Atomstroms anders, aber dieser ist in Deutschland mehrheitlich unerwünscht). Auch ohne Elektroautos schätzt das Umweltbundesamt, dass die NOx Emission der herkömmlichen Kraftfahrzeuge bis 2030 um 56 Prozent niedriger sein wird als im Jahr 2014 und die Feinstaub-Emission sogar um 82 Prozent niedriger – alleine durch die Verbreitung der Euro-6 Norm und Partikelfilter. Sollte es 2030 sechs Millionen Elektrofahrzeuge geben, wie im Nationalen Entwicklungsplan angestrebt, dann fällt dies vergleichsweise wenig ins Gewicht, mit einer zusätzlichen Abnahme von 12 und 4 Prozentpunkten bei NOx und Feinstaub.

Belastungen durch Feinstaub und NOx sind vergleichsweise gering

Am Ende ist es hilfreich, sich die Risiken vergleichend anzusehen. Die Feinstaub-Produktion von drei Zigaretten ist zehnmal so hoch wie jene, die am Auspuff eines alten Ford Mondeo Euro-3 Diesel eine halbe Stunde lang gemessen wurde. Ein Adventskranz mit vier brennenden Kerzen kann bereits die Grenzwerte für NOx überschreiten.

Weiterhin sei betont, dass die Zahl der durch ein Risiko gleich welcher Art verstorbenen Menschen selbst bei korrekter Berechnung nur ein sehr irreführender Indikator für die Gesundheitsgefahren ist, die von dieser Risikoquelle ausgehen. Denn diese Zahl kann selbst dann zunehmen, wenn die Gefahr selber abnimmt – ganz einfach dadurch, dass andere Risiken ausfallen. Mit diesem Argument hatten wir bereits die 13 Millionen Umwelttoten der Weltgesundheitsorganisation zur Unstatistik Dezember 2017 gekürt.

Die großen Killer heutzutage sind Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel und ungesundes Essen. Die von Umweltschützern immer wieder betonten Gefahren durch Feinstaub oder Pflanzengifte sind dagegen in Deutschland relativ klein. In dieser Debatte gibt es nur zwei Fakten, die von niemandem zu bestreiten sind: Die Belastung durch Umweltschadstoffe einschließlich Stickstoff nimmt in Deutschland seit Jahrzehnten ab und die Deutschen leben im Durchschnitt immer länger. Diese Erfolge sollten wir würdigen, statt uns durch Schreckensnachrichten und Panikmache verunsichern zu lassen.

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Ansprechpartner:

Prof. Dr. Walter Krämer,                         Tel.: (0231) 755-3125
Jörg Schäfer (Pressestelle RWI),             Tel.: (0201) 8149-244

Siehe auch Webseite des RWI mit der Pressenotiz

Alle „Unstatistiken“ finden Sie im Internet unter www.unstatistik.de .




WENN DER GRÜNE ARM ES WILL: Feinstaub in Stuttgart – Bäume fällen und U-Bahnhöfe besser meiden

Die TE-Leser-Aktion, (und von EIKE; Anmerkung der Redaktion) die Luftmessstellen zu überprüfen, sorgt sichtbar für Unruhe, auch bei den Behörden. »Die Messstellen stehen richtig!« Das hat jetzt das baden-württembergische Verkehrsministerium betont. Vor allem werde die Luft an der als Deutschlands schmutzigster Stelle verrufene Neckartor korrekt gemessen.

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten sich bekanntlich auf ihrer Konferenz in Nürnberg im April dafür ausgesprochen, alle Luftmessstellen zu überprüfen. Das sah wohl der von Rücktrittsrufen bedrohte Verkehrsminister Herrmann (Grüne) als Angriff und verteidigte sich mit einem rasch einberufenen »Workshop«.

Wenig überraschendes Ergebnis laut ministerieller Pressemeldung: »Die Messungen zur Überwachung der Luftqualität in Baden-Württemberg erfüllen alle bundesgesetzlichen Anforderungen der Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen (39. BImSchV).« Und: »Der Workshop hat bestätigt, dass keine begründeten Zweifel an der Qualität, dem Umfang und den Standorten der Messungen zur Luftqualität bestehen«, so Christoph Erdmenger, Leiter der Abteilung Nachhaltige Mobilität im Ministerium für Verkehr.Beteiligt waren Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Umwelt, darunter auch die neue Präsidentin der für die Messungen zuständigen LUBW Landesanstalt für Umwelt, Eva Bell: »Die LUBW ist sich der Relevanz der Standortauswahl bewusst.«

Bell: »Seit Beginn der Spotmessungen Anfang 2004 wurde die Standortauswahl und die Erfüllung der einzelnen Kriterien dokumentiert und regelmäßig überprüft. Die Auswahl der Standorte erfolgte immer auf Grundlage der rechtlichen Vorschriften in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium und den betroffenen Kommunen.«Die Ergebnisse der Prüfungen sind über die Homepage der LUBW öffentlich verfügbar. Für die besonders im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehende Messstelle Stuttgart Am Neckartor wurde eigens eine FAQ auf der Homepage des Ministeriums für Verkehr eingerichtet.

An der Spitze der Karlsruher Anstalt steht seit vergangenem Herbst Eva Bell, eine Ernährungswissenschaftlerin und frühere Verbraucherschützerin. Sie hat die grüne Karriereleiter durch verschiedenen Posten und Pöstchen in den diversen Stellen durchlaufen und ersetzte die vor einem Jahr plötzlich zurückgetretene bisherige langjährige Präsidenten der LUBW, eine CDU-Politikerin.

»Dass sich die grün dominierte Landesregierung und die von ihr protegierten Parteigänger in Behörden und Verbänden natürlich selbst einen Blankoschein ausstellen, ist nicht wirklich überraschend«, schreibt Ingenieur Fred. C. Mueller, der sich gründlich mit Luftmesstechnik befasst.

Wes Geistes Kind die Leute seien, die »hier von ihren grünroten Spezln über Jahre in sichere Verwaltungspöstchen gehievt wurden«, könne man schon daraus erkennen, dass das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur in Baden-Württemberg Stickoxid pauschal als »Krankmacher« bezeichne.

»Dies ist für eine Behörde, zu deren Verantwortungsbereich die wissenschaftlich korrekt durchgeführte Beurteilung der Auswirkungen des Verkehrs gehört, geradezu atemberaubend dümmlich. Hier wurde nicht zwischen NO2 und NO unterschieden, die bei den infrage kommenden Konzentrationen sehr unterschiedliche Auswirkungen auf den Menschen haben. Während NO2 bei den infrage kommenden Konzentrationen allenfalls ein mildes Reizgas ist, handelt es sich bei NO um einen lebensrettenden Botenstoff, der bei der Beatmung von Herzinfarktpatienten eingesetzt wird.«.Mittlerweile hat die Prüforganisation DEKRA ebenfalls die Luftsituation rund ums Stuttgarter Neckartor in einer eigenen Aktion gemessen. Die DEKRA-Fachleute gingen vor allem dem Feinstaub nach. Überraschendes Ergebnis: Man sollte die Stuttgarter U-und S-Bahnhöfe meiden, denn dort ist die Feinstaubbelastung deutlich höher als am Neckartor.

Wie die Stuttgarter Nachrichten jetzt berichteten (nachdem sie kurz vorher Jörg Kachelmann in gleicher Frage noch widersprochen hatten), ermittelten zwei DEKRA-Mitarbeiter auf einer mehrstündigen Tour mit zwei Testgeräten, wie viel Feinstaub an unterschiedlichen Stellen in der Luft schwebt.

»In der unteren Etage des Bahnhofs Charlottenplatz, wo sich ein Teil der Gleise befindet, schnellt der Messwert auf 100 Mikrogramm pro Kubikmeter hinauf – das ist das Doppelte des Tagesgrenzwerts. Solche Ausschläge sind zunächst mit Vorsicht zu genießen, sagt Clemens Klinke, Technischer Direktor und Chef der Autosparte von DEKRA. Denn sie zeigten zunächst nur eines: wie empfindlich die Messgeräte sind, die derart geringe Konzentrationen aufspüren – und wie stark selbst kleinste Veränderungen in der unmittelbaren Umgebung die Werte beeinflussen.«Um welch sensibles Umfeld es sich handelt, machen die Worte von Klinke deutlich: »Um einen solchen kurzzeitigen Anstieg auszulösen, kann es schon reichen, wenn in der Bahn jemand vorbeiläuft und die Luft verwirbelt.«

»Doch zwei Stationen weiter gehen die Messwerte in den Bahnhöfen erneut steil nach oben. Dort befindet sich das Neckartor, das Stuttgart wegen seiner hohen Schadstoff-Messwerte bundesweite Bekanntheit verschafft hat. Auf der U-Bahn-Fahrt dorthin liegt der Feinstaubgehalt erneut die meiste Zeit um die 25 Mikrogramm, doch beim Aussteigen in dem unterirdischen Bahnhof schießen sie erneut nach oben – dieses Mal sogar auf 120 Mikrogramm. Allerdings nur in der Station. Kaum erreichen sie die vielbefahrene Durchgangsstraße an Deutschlands angeblich dreckigster Kreuzung, geht es wieder steil bergab mit der Feinstaubkonzentration – auf 25 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Überraschend ebenso ein weiteres Detail in der lesenswerten Reportage: »Eine weitere Überraschung gibt es in der Stuttgarter Königstraße, als der Wert plötzlich von 20 auf 150 Mikrogramm hochschnellt. Die Ursache ist ein Raucher, der an den beiden Mitarbeitern vorbeiläuft und die Feinstaubkonzentration kurzzeitig weit über das hinaus steigert, was selbst in den U-Bahn-Stationen gemessen wurde.«

Der Bericht hält noch eine weiteres unerwartetes Ergebnis bereit: Der Mann der DEKRA misst an der Kreuzung am berüchtigten Neckartor nicht – wie zu erwarten – Horrorwerte, sondern einen Feinstaubgehalt, der um rund 20 Prozent niedriger liegt als an der staatlichen Messstelle der LUBW.»Die LUBW-Station steht zwar nicht direkt an der Kreuzung, dafür aber vor einer großen Hausfront und hier wiederum in der Nähe eines Vorsprungs. Das könnte die Messwerte entscheidend beeinflussen, meint Klinke: »Offensichtlich hat der Luftstau an der Gebäudefassade einen stärkeren Einfluss auf die Messwerte als die Staus auf der Kreuzung.«

Messanalytiker wissen eben: Entscheidend bei einer Messung ist die Stelle, an der gemessen wird. Das wissen auch die Fachleute der LUBW. Lediglich die grünen Spitzen in der Verwaltung versuchen zu retuschieren.

Die beste Idee kommt aus dem Workshöple des Verkehrsministeriums: Bäume weg aus dem Schlossgarten! Die Bäume in dem altehrwürdigen Stuttgarter Schlossgarten würden »wie eine Wand« (Bell) wirken und die Werte an der nahen Messstelle Neckartor in die Höhe treiben. Also sei es im Sinne des Gesundheitsschutzes, wie der parlamentarische Berater der CDU-Landtagsfraktion, Manuel Zipperer, vorschlug, die »Auslichtung des Baumbestandes im Schlossgarten« zu prüfen. Bäume also in dem 600 Jahre alten Schlosspark fällen, um am Neckartor dubiose Grenzwerte zu senken!

Hat da jetzt jemand laut gelacht oder heiser?

Der Beitrag erschien zuerst bei Tichys Einblick hier




Bundesverkehrsministerium: Luft-Messstellen werden überprüft

In der Debatte um mögliche Fahrverbote für Dieselautos in deutschen Innenstädten, stellt das Bundesverkehrsministerium jetzt die Standorte einzelner Messstationen in Frage. „Einige Standorte von Messtellen werden zurzeit kritisch hinterfragt, ob sie überhaupt den europäischen Vorgaben entsprechen“, sagte der Staatssekretär Steffen Bilger (CDU) der „Bild“-Zeitung (Samstag). „Zumindest für die Zukunft muss gelten: Neue Messstellen sollten objektive Werte ermitteln und nicht die schlechtestmöglichen.“ Zugleich stellte Bilger geltende Grenzwerte in Frage. „Wenn Grenzwerte unsinnig sind, müssen sie geändert werden. Darüber sollte auf europäischer Ebene diskutiert werden.“

Dank an unsere Leser für Ihre Hilfe

Wir danken noch einmal unseren Lesern, die sich mit viel Engagement und Mühe um die Bilder bemüht haben. Ohne dies und ohne Sie wäre die Aktion nicht möglich. Denn die Einsendungen zeigen: Viele der Messstellen sind fragwürdig gewählt. Dies können wir nicht im Einzelnen nachweisen, denn dafür fehlt einer Redaktion die technische Kapazität. Aber sichtbar wird: Durch Häuser und Mauern verengte Straßenräume kommt es in vielen Fällen zu einer Verzerrung der Messungen, die doch im Sinne der Verordnung „respräsentativ“ für einen größeren Stadt-Raum und der Belastung für die Einwohner sein sollen. Wer Messstellen unmittelbar an Steigungen oder Ampeln aufstellt, erhält an genau dieser Stelle wegen des notwendigen Abbremsens und Anfahrens Werte, die nicht repräsentativ für eine längere Strecke Straße sind – aber genau das ist erforderlich.Es ist eine etwas komplexe Materie, vor allem die Vorschriften sorgen leicht für Verwirrung. Sie sollen es auch ein wenig. Es gibt für alle EU-Mitgliedsstaaten die EU-Richtlinien »für saubere Luft«. Sie wird durch deutsche Verordnungen in nationales Recht umgesetzt. Die sind ähnlich, weisen aber doch häufig Unterschiede auf, sind häufig nicht eindeutig und widersprechen sich sogar teilweise.

Anpassung nach oben

Die deutschen Regeln haben die Tendenz, höhere Grenzwerte zu produzieren. So sagt die EU-Richtlinie zum Beispiel, dass der Luftstrom um den Einlass der Messöffnung in einem Umkreis von 270° nicht beeinträchtigt werden darf. Die deutsche Vorschrift macht daraus »Bei Probenahmestellen an der Baufluchtlinie soll die Luft in einem Bogen von mindestens 270 Grad oder 180 Grad frei strömen.«
Eine scheinbar unbedeutende Wortänderung, doch damit eröffnet sich eine Reihe von Messmanipulationsmöglichkeiten. Es ist außerdem keine »Muss«-Vorschrift wie die der EU, sondern eine »Kann«-Vorschrift. Abweichungen sind also erlaubt, Betroffene können dann nicht so ohne weiteres klagen.

Das muss man sich nicht freiwillig antun, deswegen haben wir in der ersten Folge kurz beschrieben und auf einen Text hingewiesen, der sich dieser Problematik politisch gesteuerter Meßverfahren annimmt, auf die jetzt Verkehrs-Staatssekretär Bilger hinweist.

Dann ist zu unterscheiden zwischen Hotspot-Messungen und repräsentativen Messungen. Selbst der Hotspot sollte für mindestens 100 Meter Strassenlänge gelten. Es gelten weiterhin unter anderem folgende Grundsätze: »Messstationen für den städtischen Hintergrund« sind Standorte in städtischen Gebieten, an denen die Werte repräsentativ für die Exposition der allgemeinen städtischen Bevölkerung sind. Die Probenahmestellen müssen grundsätzlich für ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern repräsentativ sein.Der Ort von Probenahmestellen, an denen Messungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit vorgenommen werden, ist so zu wählen, dass Daten gewonnen werden über Bereiche innerhalb von Gebieten und Ballungsräumen, in denen die höchsten Konzentrationen auftreten, denen die Bevölkerung wahrscheinlich direkt oder indirekt über einen Zeitraum ausgesetzt sein wird, der im Vergleich zum Mittelungszeitraum der betreffenden Grenzwerte signifikant ist.

Man kann das so interpretieren, dass die Messwerte nicht repräsentativ sind, wenn sich nicht stets die gleichen Leute stundenlang dort aufhalten – und genau das ist an Verkehrsbrennpunkten der Fall: Niemand wohnt oder arbeitet dort. Wer daran vorbeigeht, ist nur kürzeste Zeit der Belastung ausgesetzt – das ist ein anderer Zustand als eine Dauerbelastung.

Der Ort von Probenahmestellen ist zudem so zu wählen, dass die Messung nur sehr kleinräumiger Umweltzustände in ihrer unmittelbaren Nähe vermieden wird. Das bedeutet, dass der Ort der Probenahmestelle so zu wählen ist, dass die Luftproben – soweit möglich – für die Luftqualität eines Straßenabschnitts von nicht weniger als 100 Meter Länge bei Probenahmestellen für den Verkehr repräsentativ sind.
Deshalb ist beispielsweise die Station am Stuttgarter Neckartor ungeeignet und juristisch angreifbar. Schon auf der anderen Straßenseite gäbe es ganz andere Daten.

Die Vorgaben der EU im Hinblick darauf, dass die Messstationen repräsentativ sein soll, sind eindeutig. In Deutschland dagegen wird ein anderes Ziel verfolgt. Schon 2006 wurden in Baden-Württemberg etwa alle Gemeinden gebeten, sogenannte straßennahe Belastungsschwerpunkte zu melden, an denen dann sogenannte Spotmessstellen eingerichtet wurden.»Hiervon gibt es allein in Stuttgart vier Stück, das sind 50 Prozent aller städtischen Messstellen. Die »Belastung« der Stuttgarter Bürger wird demnach zu einem geradezu grotesk überproportionalen Anteil aus Daten hergeleitet, die auch an vier räumlich eng begrenzten Hot-Spots erfasst werden. Auch in anderen »schmutzigen« Städten mit angeblich hohen NO2-Werten wurde und wird mit dem gleichen Trick gearbeitet.«

Wohnen auf der Stadtautobahn?

So fand eine internationale Untersuchung 2015 heraus, dass entlang der Berliner Stadtautobahn die stärkste Belastung bei über 60µg/ m3 lag. Betroffen davon seien aber nur 0,02 Prozent der Bevölkerung einer Millionenstadt.

Die Messstelle Fulda ist so ein Fall, den wir in der ersten Folge vorgestellt hatten. Sie verstößt gegen die deutschen Bestimmungen, im 39. Bundesimmissionsschutzgesetzes. Dort steht ausdrücklich, dass keine Bäume abschattend wirken dürfen. Sie steht unmittelbar am Straßenrand, kein Wunder, dass sie hohe Messwerte liefert – die dann repräsentativ sein sollen? Genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Aus extrembelasteten, kleinräumigen Situationen wird dann eine flächendeckende, repräsentative Belastung ermittelt.

Die Einstufung der Immissionsbelastung vor Ort lautet: hoch. Mit Daten einer solchen Meßstation soll dann eine repräsentative Übersicht ermöglicht werden? Die Bevölkerung wird über die aktuellen Belastungen laufend informiert.

Die Messstellen sollen dort aufgestellt werden, wo sich Menschen aufhalten, also nicht kurz vorbeilaufen. Das ist hier bei der Messstelle in der Petersberger Straße offenkundig nicht der Fall. Es sind auch keine weiteren Messungen bekannt, wie sich die Werte im Abstand der Station darstellen. Denn auch der Abstand hat erhebliche Auswirkungen auf die Konzentration.

Gefummel am Neckartor

Das wurde beispielhaft in Stuttgart untersucht. Daher nochmal zurück zur »berühmtesten« Messstelle Deutschlands, Stuttgart, Neckartor. Dort haben die Messungen von Ingenieuren des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gezeigt, dass die Situation nur ein paar Meter von der Messstation entfernt vollkommen anders aussieht. Jürgen Pfeil vom KIT sagte gegenüber der »Welt«: »Unsere Messungen zeigen, dass sich die Stickoxidwerte schon 20 bis 25 Meter von den Straßen weg halbieren.«

An den beiden Messtagen ergab sich, verteilt über mehrere Stationen, ein Mittelwert von 35 Mikrogramm NO2, was innerhalb des Zulässigen ist. Und geht man in die Höhe, wird die Luft ebenfalls besser. Auf der Fußgängerbrücke, die die sechsspurige B14 überspannt, seien um ein Drittel geringere Werte als die offiziellen ermittelt worden. »Auch in den Straßen am Neckartor sind die Messwerte deutlich geringer.«Es gab auch stichprobenartigen Kontrollmessungen der Behörden in der Umgebung des Neckartors. Ergebnis: Die Stickoxid-Konzentration sind in der angrenzenden Schubartstraße 60 Prozent geringer ist als die an der Messstelle Neckartor.

Der Leiter des Institutes, Thomas Koch, zieht das Fazit: »Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung muss man feststellen, dass die prinzipielle Diskussion über den Diesel absolut aus dem Ruder geraten ist und Fahrverbote völlig überzogen sind.«

Wissenschaftler des Institutes für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik der Universität Stuttgart hatten sich ebenfalls mit der »räumlichen und zeitlichen Variabilität von NO2 und Partikeln entlang einer verkehrsreichen Bundesstraße in Stuttgart« befasst. Sie untersuchten auch, wie die Gaskonzentrationen mit jedem Schritt Entfernung von der Messstation abnehmen und ob die Grenzwerte an anderen Streckenabschnitten ebenfalls überschritten werden.

Das Ergebnis überrascht nicht wirklich:

  • Die Luftverunreinigungen nehmen mit Abstand zur Quelle (Straße) sehr schnell ab. Das gilt für NO2 stärker als für Partikel.
  • Es existiert ein starker vertikaler Gradient der NOx-/NO-/NO2-Konzentrationen.

Die Aussage des Umweltbundesamtes ist offenkundig falsch: »Stadtbewohner in Deutschland atmen weiter zu viel gefährliches Stickstoffdioxid ein.« Die Messungen sind zum großen Teil Unsinn! Darum geht es auch kaum. Die Welt zitiert auch Christoph Erdmenger, ursprünglich grüner Landeschef in Sachsen-Anhalt, den es in die oberen Etagen des Stuttgarter Verkehrsministerium gespült hat. Der sagt unverhohlen: »Ich denke nicht, dass wir um Verkehrsbeschränkungen herumkommen, wenn die Grenzwerte überall eingehalten werden sollen.«

Das sagt der Mensch ganz apodiktisch und man hört richtig seine Freude an Fahrverboten der ungeliebten Autos, und vor allem der freien Mobilität. Der Verkehr wohlgemerkt, trägt nur zu einem Teil der Luftkomponenten bei. Es geht, um das ganz klar zu sagen, nicht darum, keine saubere Luft zu wollen. Man muss jedoch feststellen, dass die Luftsituation hierzulande – abgesehen von den Staustrecken – sehr sauber ist. Es war sehr teuer, das zu erreichen. Jetzt tragen die Autofahrer die hohen Kosten für die aufwendige Chemiefabrik unter dem Wagenboden. Die ist mittlerweile fast so teuer wie der Motor, geht natürlich auch kaputt, verursacht Ausfälle und Kosten.Da ist sehr die Frage, was man noch zumuten kann und vor allem, welcher Nutzen damit erreicht werden kann. Diese Bilanz ist negativ. Ginge es den NGOs tatsächlich um die Rettung der Welt, wären die Gelder besser in den meisten Städten der Dritten Welt angelegt. Dort könnte mit diesen Mitteln, die hierzulande gerade für kaum messbare, aber teure Effekte herausgeschmissen werden, viel mehr in Sachen »sauberer Luft« erreicht werden.

Politik im Panikmodus

Modernere Fahrzeuge und Feuerstellen würden ziemlich rasch für bessere Luftverhältnisse sorgen. Aber dann könnten die NGOs hierzulande nicht so schön Ihr Panikmodus-Süppchen kochen.

Muss man übrigens dazu sagen, dass merkwürdigerweise 17 Prozent der Messstationen im Regierungsbezirk Stuttgart liegen?

Ein TE-Leser erinnert daran, dass für die Aufstellung der Messstation am Neckartor jener Überzeugungstäter verantwortlich war, der seinerzeit auch für den berühmten Ozonversuch bei Heilbronn verantwortlich war. Zur Erinnerung: Im Juni 1994 wurde die Autobahn bei Heilbronn gesperrt, die Produktion in Fabriken teilweise stillgelegt mit dem Ziel, die angeblich zu hohen Ozonwerte zu besiegen. Das hat natürlich nicht funktioniert, die Ozonwerte dachten nicht daran, sich an grüne Vorgaben zu halten, sondern stiegen teilweise sogar an. Erzeugt wurden Kosten in Millionenhöhe.

Der damals verantwortliche Überzeugungstäter, Geschäftsführer des früheren Zentrums für Umweltmessungen, Umwelterhebungen und Gerätesicherheit (UMEG), die so viel Geld herausgeworfen haben, dass sich sogar der Rechnungshof beschwerte, ist pensioniert, sprach sich natürlich für die Reduzierung, gemeint also Abschaffung, des Individualverkehrs aus, saß bis vor zwei Jahren noch für die Grünen im Ludwigsburger Kreistag, und betätigt sich als freiberuflicher Umweltberater.

Die Substanzen, mit denen Panik erzeugt wird, wechseln im Laufe der Jahre. Das Ziel bleibt gleich. Für Schäden wird niemand zur Verantwortung gezogen.

Der Beitrag erschien zuerst bei Tichys Einblick hier


Schicken Sie bitte an TICHYS Einblick aus Ihrer Stadt Fotos der Messstationen. Bitte notieren Sie den genauen Standort. Aus einem weiteren Foto sollte das Umfeld der Messstation ersichtlich sein. Bitte schicken sie die Fotos an redaktion@tichyseinblick.de; Sie erteilen uns damit automatisch das Recht, Ihr Foto zu veröffentlichen. Wir freuen uns auch über Beiträge aus der Lokalpresse zu diesem Thema.

Vielen Dank!


Hier geht es zu Teil 1 – Messstationen in Stuttgart, Leipzig, Fulda, Magdeburg, Rostock, Marburg und Tübingen

Hier geht es zu Teil 2 – Messstationen in Ludwigsburg, Hannover, München und Siegen

Hier geht es zu Teil 3 – Messstationen in Hamburg, Wiesbaden, Cottbus, Dortmund und München

Hier geht es zu Teil 4 – Messstationen in Berlin, Hannover, Halle an der Saale, Wuppertal und Göttingen 

Hier geht es zu Teil 5 – Messstationen in Darmstadt, Leonberg, Kiel und Gelsenkirchen




Bitte nur Studien mit dem richtigen Ergebnis

Man könne sagen, die Konzentrationen auch bei Stickoxiden, über die man jetzt beim Diesel redet, sind vollkommen ungefährlich. Die realen Risiken seien völlig überschätzt. Auf diese Aussage seines Gesprächspartners war der MDR-Moderator offenbar nicht vorbereitet. Etwas ungläubig fragte er nach, wie Köhler denn den Ergebnissen der meisten Wissenschaftler widersprechen könne. Köhlers Antwort:
„Das Dilemma ist, dass die Wissenschafts- und die Forschungsförderung eng zusammenhängen und es werden tatsächlich nur Studien veröffentlicht, die ein Risiko darstellen.“
Man könne das aber in diesen Studien gar nicht erfassen, weil das Risiko im Vergleich zu anderen Einflüssen viel zu gering sei.
„Es gibt Kollegen, die sagen: Du hast ja recht, aber wenn ich das sage, dann kann ich mein Institut zumachen.“
Prof. Köhler ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Er ist ferner Mitglied mehrerer Fachgesellschaften und Mitglied der Gutachterkommission für ärztliche Haftpflichtfragen der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie Sachverständiger für das Bundesgesundheitsamt und Sprecher des Arbeitskreises pneumologischer Kliniken Deutschlands. / Link zum Fundstück
Wenn nicht mehr auffindbar dann hier
Übernommen von ACHGUT hier
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