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Unantastbarer Sonderstatus für Windräder

Gegen den Bau neuer Windräder können sich Betroffene künftig wahrscheinlich nicht mehr wehren und gegen sie klagen. Denn die sollen in den Rang der »nationalen Sicherheit« erhoben werden. Sogenannter Ökostrom soll jetzt das neue Heiligtum der Energiewende werden und einen unantastbaren Sonderstatus erhalten.

Laut Entwurf der jüngsten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes soll Paragraf 1 des bestehenden EEGs unter anderem durch folgenden Satz ersetzt werden: »Die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit.«

Ein unscheinbarer Satz mit weitreichenden Folgen, auf die Energierechtsexperte Gernot Engel in einem Gespräch mit Welt am Sonntag aufmerksam macht. Dabei handele es sich um einen energiepolitischen Wendepunkt, denn rechtliche Auseinandersetzung um den Bau neuer Anlagen könnten fortan mit dem Argument »öffentliche Sicherheit«niedergebügelt werden.

Das ist nur das letzte Tüpfelchen auf dem i. Schon lange verkündet Bundeswirtschaftsminister Altmaier, dass schneller neue Windräder gebaut werden sollen, und veranstaltet ein tosendes Wortgeklingel von »historischem Konsens für Klimaschutz«, »Charta für Klimaneutralität und Wirtschaftskraft« bis hin zu »klares Zukunftssignal«.

Er weiß natürlich, genauso wie fast das gesamte politische Berlin, dass die Energiewende krachend gescheitert ist, und steht deshalb mit dem anderen Fuß auf der Bremse.

Die Windindustrie verkauft ihre riesigen Anlagen immer seltener, Windradproduzenten machen ihre Werke dicht und einer der »Windkraftunternehmer« der ersten Stunde, der wegen mutmaßlicher Betrügereien um Energieprojekte verhaftete Hendrik Holt, muss sogar seine drei Bentleys versteigern lassen.

Sie macht also entsprechend Druck – flankiert von grüner Klimapanikmache. Mit Verweis auf die diversen Klimaabkommen und »Selbstverpflichtungen« sollen mit aller Gewalt noch weitere Windradanlagen ins Land gedrückt werden.

Mit einem »Investitionsbeschleunigungsgesetz« sollen »Genehmigungshemmnisse« ausgeknipst, damit Instanzenwege verkürzt und lästige Klagen der Bürger ausgeschaltet werden. Die Mindestabstandsregeln, die die Abstände von Windkraftanlagen zu Häusern regeln, sollen aufgeweicht werden und damit Windräder näher an Siedlungen heranrücken dürfen. Der Artenschutz spielt schon lange keine Rolle mehr, Windräder dürfen Vögel töten.

Die derzeitige Berliner Politik träumt davon, bis zum Jahr 2050 mindestens 80 Prozent des deutschen Stromverbrauches durch sogenannte »erneuerbare Energien« zu decken. Das bedeutet übrigens schon einmal einen Schritt zurück; vor einiger Zeit hieß es totalitär, dass nicht 80, sondern 100 Prozent Strom aus Wind und Sonne kommen sollen.

Doch mittlerweile sind fast alle Gebiete in Deutschland, in denen auch nur ein Hauch von Wind weht, zugepflastert. Holger Franke, (FDP): »In Deutschland stehen bisher 30.000 Windräder. 90.000 sind die Zielgröße für die #Energiewende. Das hat weitreichenden Folgen für Landschaft, Natur und Anwohner.«

In Deutschland stehen bisher 30000 Windräder. 90000 sind die Zielgröße für die #Energiewende. Das hat weitreichenden Folgen für Landschaft, Natur und Anwohner. https://t.co/oMDi4j0e6m via @welt

Doch Wind und Sonne richten sich nicht nach den Vorgaben der Berliner Utopisten, sondern wehen, wann sie wollen. Das bedeutet, Strom gibt es nur dann, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Trotz der irrsinnigen Summen, die in die sogenannte Energiewende gesteckt wurden, liefern Sonne und Wind nur 7,2 % des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland. Den Löwenanteil leisten Kohle und Kernkraft. Die liefern dann, wenn Strom benötigt wird.

Mehr Windräder bedeuten: Strom aus der Steckdose nur noch ab und zu. Die Spitzenwerte bei der Stromerzeugung werden höher, aber die Täler werden nicht ausgebügelt, weil auch 90.000 Windräder nur schwerlich Strom liefern können, wenn Flaute herrscht.

Der Verein »Vernunftkraft« hat sich die Mühe gemacht, die fatalen Folgen von mehr Windrädern zu dokumentieren. In den vergangenen zehn Jahren wurde die Zahl der Windräder mehr als verdoppelt. Doch damit wurde nur das Grundproblem erhöht: »Viel hilft nicht viel!«

Wie die Grafiken zeigen, wird dadurch die Stromversorgung immer wackliger. Mehr Windräder liefern höhere Stromspitzen; dann wissen die Betreiber der Übertragungsnetze oft nicht, wohin mit den vielen Strommengen. Es gibt keine Speicher, in denen Strom in den Mengen gespeichert werden kann, in denen er benötigt wird.

Doch ist diese Windstromerzeugung in keinem Fall geeignet, den Stromverbrauch zu decken, wie er in dieser Grafik in Braun zu sehen ist.

Quelle: Vernunftkraft

Ein folgenschwerer Irrtum der Windapostel war die Annahme, irgendwo werde schon Wind wehen, man müsse die Energie nur entsprechend verteilen. Doch es zeigt sich: Flauten herrschen häufig über halb Europa, in kaum einem Gebiet kann dann Windstrom erzeugt werden.

Konventionelle Kraftwerke, die den Strom dann liefern, wenn er benötigt wird, wollen die Grünen abschalten, das Kernkraftwerk Philippsburg wurde bereits in die Luft gesprengt. Strom gibt es nur noch bei entsprechenden Wetterlagen, Kochen, Backen, warmes Wasser und Duschen nur noch, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.

Experten des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e. V. (VDE) warnen, dass die Stabilität der Stromnetze gefährdet wird: »Das Abschalten der Kernkraftwerke und das Zurückfahren der Kohleverstromung in den nächsten zehn Jahren wird, trotz des geplanten Ausbaus von Windenergie- und Photovoltaikanlagen, zu einer Unterversorgung mit elektrischer Energie führen. Weder die Versorgungs- noch die Netzsicherheit ist gewährleistet.«

In Gefahr ist dagegen die nationale Sicherheit, wenn wieder mal totale Flaute herrscht, sich kaum ein Windrad dreht und die Sonne nur tagsüber scheint. Da lohnt ein kurzer Blick nach Kalifornien, jenem grünen US-Bundesland, das noch vorreiternder als das grüne Deutschland sein will. Das macht es vor: Bis 2030 soll der Strom zur Hälfte aus Solarenergie erzeugt werden, alle Hausbauer wurden verpflichtet, ab diesem Jahr Fotovoltaikanlagen aufs Dach zu montieren. Konventionelle Kraftwerke werden abgeschaltet, das Stromnetz mit sehr stark schwankenden Einspeisung ist immer schwieriger zu beherrschen.

Der Wirtschaftsprofessor der Stanford University, Frank Wolak, warnt: »Wir haben jetzt eine viel riskantere Energieversorgung, weil die Sonne nicht immer scheint, wenn wir wollen, und der Wind nicht immer weht, wenn wir wollen.«

Folge: Die Kalifornier haben mit immer heftigeren Stromausfällen zu kämpfen.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Das deutsche „CO“-Syndrom – Solingen

Die wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets

In der neuesten Ausgabe von „Romerike Berge“ – der Zeitschrift für das Bergische Land – erschien ein lesenswerter Beitrag von Dietrich Thier[1].

Er zeigt, wie die Industrialisierung des Ruhrgebietes begann. Dabei wird die große Bedeutung von Friedrich Harkort (1793 – 1880) und die Gründung von einer auf Dampfmaschinen beruhenden Industrie dargestellt.

In der Tat haben der Kohlebergbau und die Einführung der Dampfmaschine nach englischem Vorbild die wirtschaftliche Entwicklung im Westen Deutschlands entscheidend geprägt. Zahlreiche Unternehmen entstanden in den südlich angrenzenden Regionen (Sauerland, Bergisches Land und Siegerland). Wasserwege wurden ausgebaut, es entstanden neue Kanäle, die den Transport von Kohle nach Mitteldeutschland und an die Nordseeküste ermöglichten. Das bot auch gute Transportmöglichkeiten für schwedisches Erz, das die relativ geringen Erzvorkommen des Siegerlandes wirkungsvoll ergänzte.

Wachsende Stahlindustrie und weitere Industrien führten zu einem starken Bevölkerungsboom. Dem folgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dann auch eine Industrialisierung in den südlich gelegenen Mittelgebirgsregionen.

Dramatische Änderungen der Randbedingungen

Nach dem 2. Weltkrieg ergab sich dann eine dramatische Änderung der ökonomischen Rahmenbedingungen: Preisgünstigere Importkohle verdrängte die Ruhrkohle, die Stahlindustrie verlagerte ihre Standorte an die belgische und niederländische Küste, denn dort stehen Kohle und Erz zu niedrigeren Kosten zur Verfügung.

Das Ruhrgebiet erlebte eine dramatische Existenzkrise, die NRW-Regierung versuchte mit dem „Entwicklungsprogrammen RUHR“ aus dem Jahre 1968 gegenzusteuern[2]. Trotz gigantischer Investitionen dauerte es gleichwohl Jahrzehnte, bis sich das Land von diesen dramatischen Veränderungen einigermaßen erholt hatte und die Maßnahmen von Bund und NRW griffen. Die Folgen dieser Krise sind heute noch zu spüren. Der Markt sorgte in den vergangenen Jahrzehnten dafür, dass in NRW ein tragfähiger Mix an Energieträgern aus Erdgas, Erdöl und Kohleimporten entstand. Damit  erreichte man eine halbwegs krisenfreie wirtschaftliche Entwicklung.

Der Himmel über der Ruhr wurde wieder „blau“.

Vergessene Strukturkrise

Für Regionalökonomen war es ein außerordentlich wichtiges Arbeitsfeld. Für einen, der diese dramatische Entwicklung in den 60er-, 70er- und 80er-Jahre verfolgen konnte, ist es unbegreiflich, wie die derzeitige deutsche „Klimapolitik“ einfach so hingenommen und die eigentlich gar nicht so lange zurückliegende Zeit der Strukturkrise an der Ruhr schlicht vergessen wird.

Vor Jahrhunderten stand am heutigen Mühlenhof (heute Solinger Innenstadt) eine windbetriebene Getreidemühle. Diese Investition stellte sich jedoch als nicht erfolgreich heraus. Deshalb trat dann ein Antrieb durch Zugtiere an die Stelle.

Kohle spielte erst dann eine Rolle für die wirtschaftliche und energetische Entwicklung Solingens, als sie nicht mehr mit Pferdefuhrwerken über „Kohlenstraßen“ sondern durch die Eisenbahn transportiert wurde. Erst mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Ohligs nach Remscheid – mit der berühmten Müngstener Brücke – und mit der sogenannten „Korkenziehertrasse“ über Wald und Gräfrath nach Wuppertal-Vohwinkel war eine leistungsfähige Versorgung der Stadt mit Kohle und Gas möglich. Das galt natürlich auch für die Lieferung bzw. den Abtransport von Roh- und Fertigprodukten.

Bis dahin aber herrschte Energiemangel in Solingen. Die Stadt musste sich – wie auch viele andere Städte südlich der Ruhr – gegen konkurrierende Standorte durchsetzen. Es gab hier keine nennenswerten Erzvorkommen. Die Solinger Hersteller von Messer- und Besteckwaren waren auf Importe von Vorprodukten, Rohstoffen und Energie angewiesen und die aus der Wupper mit Stauwerken gewonnene Energie reichte für das Schmiedehandwerk und die Herstellung von Klingen so eben aus.

Entwicklung des Iserlohner Wirtschaftsraumes

Im Vergleich zu Solingen – wegen der Nähe zu Köln und der Rheinschiene – nahm das märkische Iserlohn zusammen mit anderen Städten am Nordrand des rheinischen Schiefergebirges eine Entwicklung unter ganz anderen Bedingungen. Bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts erlangten  hier der Eisenerz- und Galmeibergbau[3] prägende Bedeutung. Als Energiequellen standen dort in geringem Umfang Kohle und in bedeutenderem Umfang Holz aus dem gemeindlich bewirtschafteten Stadtwald zur Verfügung. Der märkische „Ose-mund“ („Ose“ steht für Stab und „Mund“ oder „Mud“ steht für Erz) war ein begehrtes Produkt im Mittelalter. Dickere Eisenstangen wurden in Drahtziehereien zu dünneren Drähten verarbeitet. Das geschah in zahlreichen Betrieben der sog. Gilde der >Panzerer<[4].

 

Die weitere Entwicklung des Iserlohner Wirtschaftsraumes ist von der vorab bereits angeführten Industriedynamik des Ruhrgebietes bestimmt[5]. Die Umstellung auf  „Import“ von Rohprodukten bereitete der Iserlohner Wirtschaft Schwierigkeiten. Zwar gab es im preußischen Potsdam schon frühzeitig Überlegungen, Iserlohn an die Lennetal-Eisenbahnlinie vom Ruhrgebiet ins Siegerland anzubinden, das traf aber auf Widerstand[6]. Später nach Fertigstellung der Bahnlinie von Letmathe bis Iserlohn[7] und dem Bahnanschluss an Dortmund – half man sich mit einer anderen Form von „Straßenbahn“[8]. Die Güterwagen der Reichs- und später Bundesbahn wurden auf Fahrgestelle der Kreisbahn mit schmalerer Spurbreite „aufgespurt“ und dann zu den verschiedenen Kunden (Industriebetriebe, Schlachthof, Gaswerke etc.) transportiert. Dieses Verfahren wurde noch bis in die späten 1950er Jahre praktiziert.

Solinger Stadtwerke opfern die Hälfte ihres Energieangebotes der „Energiewende“

An beiden betrachteten Standorten wurde dann der Transport von Gütern auf normalen Straßen von Kraftfahrzeugen übernommen. In Solingen stellte man die sog. „Korkenziehertrasse“ ein und wandelte sie in einen Wander- und Radweg um. Solinger Güterbahnhöfe gab man auf und der alte zentrale „Personen“-Bahnhof wurde an eine andere Stelle verlegt. Er stellt sich nun nur  noch als schlichter Haltepunkt für Dieseltriebwagen dar.

Die Solinger Stadtwerke propagieren die „Energiewende“ und setzen sich über >facebook< für den Ausbau der „Wind- und Solarenergie“ ein.

https://www.stadtwerke-solingen.de/ueber-uns/events/elektromobilitaetstag

Das ist nicht unproblematisch. Eine Stadt, die eine – wie oben bereits gezeigt wurde – kritische Energievergangenheit überlebt hat, übernimmt ohne sorgfältige Prüfung die Politik der deutschen „Klima- und Energiewende“, die auf Kohle und Kernenergie verzichten will.

Dazu hilft ein Blick auf die deutsche Energielage am 18. August 2020. An diesem Tage werden um 12 Uhr bundesweit insgesamt 69,03 GW  Strom angeboten. Davon stammen 24,76 GW – also knapp 25 % aus Stein-und Braunkohlekraftwerken sowie aus Kernenergie.

Am gleichen Tage (18. August 2020) um 1.0 Uhr betrug das Stromangebot insgesamt 43,87 GW. Kohle- und Kernenergie lieferten  nahezu unverändert 24,93 GW.

Der „Energiewende“ (ohne Kohle- und Kernenergie) sol-len – folgt man den Solinger Stadtwerken – 56,8% des derzeitigen Energieangebotes geopfert werden. Die o.a. Angaben[9] enthalten keine Daten über den Energieverbrauch im Verkehrssektor. Es fehlen also die Energiemengen, die an Kfz-Tankstellen in Form von Benzin, Super, Diesel und Gas an „traditionelle“ Kfz-Nutzer ausgegeben werden.

Beim Kraftfahrt-Bundesamt wurden in 2018 insgesamt 46.4 Mio Kraftfahrzeuge registriert. Davon hatten 30,4 Mio einen Benzin- und 15,2 Mio einen Diesel-Antrieb. Nur 53.861 Kfz. wurden elektrisch und 236.710 hybrid angetrieben.[10]

Folgen der Energiewende für Solingen

Wird also die „Energiewende“ nach den derzeit geltenden politischen Plänen durchgeführt, wird in Nachtzeiten, die nach den Vorstellungen der „Energiewender“ zum Aufladen der Kfz-Batterien genutzt werden könnten, also deutlich weniger Stromenergie  zur Verfügung stehen, da die Sonne zu dieser Zeit nicht scheint.

Sollte die deutsche Energiepolitik („Weg von Kohle und Kernenergie“) Realität werden, werden die nächtlichen Lade-Möglichkeiten für E-Kfz und die Nachfrage nach „Ladestrom“ begrenzt. Somit verlagert sich diese Nachfrage in die Tageszeiten und damit gleichzeitig aus den Vororten und Wohngebieten in die Zentrumslagen der Städte mit stadtfunktionell wichtigen Beschäftigungs- und Einkaufsmöglichkeiten.

Profitable Lademöglichkeiten für E-Motoren könnten sich dann in den Stadtzentren konzentrieren. Das verändert die Angebotsseite städtischer Grundstücksmärkte dramatisch. Um die neuen Vorstellungen von Mobilität der Einwohner zu gewährleisten, müssen an Wohn-, Beschäftigungs- und Einkaufsstandorten in Städten ausreichende E-Ladekapazitäten zur Verfügung stehen.

Zuverlässige Aussagen darüber, wo genau die E-Mobil-Nutzer die Möglichkeiten zur Aufladung ihrer Fahrzeuge suchen werden, kann es nicht derzeit geben. Aussagen darüber, was die Umgestaltung der E-Netze die Bürger kosten wird, lassen sich derzeit ebenfalls nicht machen. An einigen Stellen in Solingen wurden bereits Ladesäulen aufgestellt (so auf dem Gelände der Stadtsparkasse in Central und auf einem Parkplatz in Wald), Hinweise darauf, in welchem Umfang die genutzt werden, fehlen.

Traditionelle Anbieter von Treibstoffen (Tankstellen) kalkulieren ihren – lagebedingt – kostspieligen Flächenbedarf aufgrund der Zeit, die für das Betanken von Fahrzeugen an ihren Tanksäulen benötigt wird. Je kürzer die Tankzeiten sind, umso mehr Kunden werden in gegebener Zeit ihre Treibstoffnachfrage befriedigen und damit für Umsatz sorgen. So gibt es gute Gründe dafür, dass die Betreiber von Tankstellen nicht nur verschiedene Einzelhandelswaren (Süßigkeiten, Getränke etc.) anbieten, sondern auch verschiedene andere Dienstleistungen (Wagenwäsche, Ölwechsel und andere einfache Reparaturen etc) anbieten. Anbieter von traditionellen Tankstellen werden also aus wirtschaftlichen Gründen keine Fläche für zeitaufwendige E-Betankung anbieten.

Welche Technologie steht zur Verfügung?

Einen breiten, aber auch beunruhigenden Einblick in die derzeit auf dem Markt befindlichen Technologien zur  Beladung von Kraftfahrzeugen mit Elektrizität bietet: https://de.wikipedia.org/wiki/Ladestation_(Elektrofahrzeug)

Je nach derzeit verfügbarer Technologie entstehen nicht nur erhebliche Probleme mit dem Flächenbedarf in Innenstädten sondern auch in Gebieten mit verdichteter Wohnbebauung (Beispiele: Kinderhaus und Berg Fidel in Münster, Hasseldelle in Solingen, ausgedehnte Plattenbaugebiete in vielen anderen Städten in West- und Ostdeutschland).

Die Solinger Innenstadt wurde gegen Ende des Krieges durch Bomben zerstört. In den 80er-Jahren gab es eine Keller-Ladenpassage unter der zentralen Haltestelle des mit Strom betriebenen O-Bus-Systems am Neumarkt. Fußgänger erreichten die  Geschäftsflächen über schräge Rampen. Diese „Einkaufspassage“ wurde später aufgegeben und es entstanden Tiefgaragen (Mühlenhof, Hofgarten u.a.). Dazu gibt es noch einen oberirdischen, gebührenpflichtigen Parkplatz zwischen Neumarkt und Kölner Straße. Der wird jedoch dem Neubau der Stadtsparkasse weichen.

In letzter Zeit gab es verschiedene Berichte über E-Mobile, die in Brand gerieten.[11] Die Deutsche Post AG gab den Einsatz von E-Gepäcktransportern auf. Sollte es sich erweisen, dass E-Mobile die vorhandenen Tiefgaragen aus Sicherheitsgründen nicht nutzen dürfen, wird die Erreichbarkeit der Innenstadt für Käufer und Besucher extrem reduziert. Das wird auch gelten, wenn E-Mobilisten die Tiefgaragen zwar benutzen dürfen, wohl aber unter allen Umständen meiden, weil die Bilder von explodierenden E-Autos Wirkung zeigen. Nutzer herkömmlicher Fahrzeuge werden Tiefgaragen dann wohl ebenfalls meiden.

In Solingen werden demzufolge die Parkhäuser vor allem am Mühlenhof und Hofcenter leer stehen. Das wird die bereits bestehenden Leerstände im Innenstadt-Einzelhandel klar verstärken. Die Funktion der Solinger Innenstadt würde also in Frage gestellt. Bisher gab es eigenartigerweise noch keine Kritik aus Händlerkreisen an der E-Mobilitätskampagne der Stadtwerke.

Nicht nur im Innenstadtbereich wird es erhebliche Flächenkonflikte mit normalen PKW-Nutzern geben, die ihre Fahrzeuge bisher am Straßenrand kostenfrei parken können und nun mit der steigenden Nachfrage nach E-Ladeplätzen konfrontiert werden.  Eigentümer von Privatparkplätzen werden je nach Ladetechnologie mit erheblichem Investitionsaufwand rechnen müssen.

Urbane Grundstrukturen werden zerstört

Insgesamt wird also mit einem beachtlichen Um- und Ausbau des städtischen Stromnetzes zu rechnen sein. Die Träume der Solinger Stadtwerke werden die Bürger sehr teuer bezahlen.

Hier tut sich ein neues Feld auf: Städte konkurrieren um zufriedene Einwohner und gute Möglichkeiten für Einkauf und Beschäftigung.

Was passiert, wenn urbane Grundfunktionen gestört werden, war sehr deutlich an ostdeutschen Städten zu sehen. Der systembedingten Zerstörung ostdeutscher Städte[12] folgten nach 1989 zunächst zahlreiche gigantisch große Kaufparks auf der grünen Wiese zwischen oder nahe an traditionellen Städten („Saale-Park“ zwischen Halle und Leipzig, das „Röhrsdorf-Center“ bei Chemnitz, das  „Pleissen-Center“ bei Zwickau und viele andere).

Die Bemühungen (sog. „Zwickau-Arcaden“ und Tiefgarage am innerstädtischen Kornmarkt) um die Wiederbelebung der Zwickauer Innenstadt habe ich in meiner Zwickauer Zeit in der Zusammenarbeit mit der „AG Stadtmarketing Zwickau“ erlebt. Dort wurde nicht nur das „Globus-Center“ nahe an der Stadtgrenze sondern auch der Endpunkt der „Vogtlandbahn“ in unmittelbarer Nähe des Zwickauer Rathauses zu einem ernsthaften Urbanitätsproblem. Eine wichtige radiale  Verkehrsachse ins Zentrum wurde unter Bahnrecht gestellt und damit stadtfunktionell entwertet.

Nach all diesen Erfahrungen bleiben mir als Regionalökonom erhebliche Zweifel, ob die „E-Mobilisierung“ ein Segen für die Städte sein kann.

Allein zwischen Ladesäulenanbietern und traditionellen Tankstellen wird ein mörderischer Wettbewerb entstehen. Die Auswirkungen auf den urbanen Grundstücksmarkt sind unkalkulierbar. Verheerende Auswirkungen wird diese Politik auch auf die Mobilität der Bevölkerung haben. Andere Städte werden dem Beispiel wohl nicht folgen, in Solingen könnte es also zu massiven Bevölkerungsverlusten kommen.

Zuverlässige Aussagen darüber, was die Umgestaltung der E-Netze den Bürger insgesamt kosten wird, lassen sich derzeit nicht machen.

Hans-Lothar Fischer promovierte 1968 bei Hans K. Schneider am Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen der Universität Münster über das wirtschaftliche Wachstum von Städten, arbeitete von 1969 bis 1974 als Dezernent bei der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung in Wiesbaden. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung in 2003 lehrte er als Professur für Regionalökonomik und allgemeine VWL an der FH für öffentliche Verwaltung NW (Münster und Düsseldorf), an der FHöV Brandenburg (Bernau) und an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Fakultät Wirtschaftswissenschaften.

 

[1] Dietrich Thier, Bergisches Kapital für das Ruhrgebiet – Die Kontakte und das Kapital einer frühen Maschinenbauanstalt des Ruhrgebietes kamen aus dem Tal der Wupper, Romerike Berge, Heft 2/2020, S. 2 – 21

[2] Hans Karl Schneider, Herbert Biermann, Hans-Lothar Fischer, Die Einkommens- und Beschäftigungswirkungen der Teilmaßnahmen des Entwicklungsprogramms Ruhr, Gutachten im Auftrag der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, Münster 1968, unveröffentlicht. Die Werte unserer Beschäftigtenprognose lagen um Größenordnungen unter den von der Landesregierung erhofften (und verkündeten) Werten.

[3] Wilhelm Schulte, Iserlohn – Geschichte einer Stadt, 1937, S. 82. Für das Jahr 1688 sind in einem Bericht des Rechenmeisters Jakob am Ende insgesamt 17 Eisenbergwerke aufgezeichnet. Der gleiche Bericht nennt 11 Eisenhütten.

[4] „Die Bedingungen für die Aufnahme in die Panzergilde sind in den Ordnungen von 1570 und 1675 im wesentlichen die gleichen“, Wilhelm Schulte, aaO, S. 122

[5] Theo Horstmann (Hrsg.), Elektrifizierung in Westfalen, Fotodokumente aus dem Archiv der VEW, Essen 2000

[6] Hans-Werner Hildenbrand, Die Iserlohner Industrie – vom Panzerhemd zur Ankerkette, Zeitungsverlag Iserlohn 1983, S. 68 – 69

[7] Beim Bau dieser Strecke wurde übrigens die „Dechenhöhle“ – eine Tropfsteinhöhle entdeckt.

[8] Rolf Löttgers, Wolfgang Reimann, Kleinbahn Westig-Ihmert-Altena und Iserlohner Kreisbahn, Die Geschichte der Iserlohner Kreisbahn, Band 2: Der Güterverkehr, DGEG Medien 2015. Wie das  konkret aussah, zeigt ein Foto in: https://ruhrkultour.de/das-deutsche-co-syndrom-solingen/?fbclid=IwAR12rHXR2udwqSi6xPwXAjjT2gaL41Md7We7RwYtSEjnFkUGWq_mZbOhKVU

[9] https://www.energy-charts.de/power_de.htm

[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftfahrzeug#Deutschland_2

[11] In einem dieser TV-Berichte wurde die Aussage getroffen, dass E-Mobile nicht häufiger in Brand gerieten  als  normal angetriebene Kraftfahrzeuge. Diese Aussage kann man nicht unkommentiert lassen. Die Anzahl der konventionell angetriebenen Kraftfahrzeuge über steigt die der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge derzeit noch um ein Vielfaches.

https://www.youtube.com/watch?v=W4J5bWv2-QY

Also ist die Explosions- und Brandwahrscheinlichkeit bei E-Mobilen im Vergleich zu der bei traditionell betriebenen Kraftfahrzeugen um Zehnerpotenzen höher. Das ist also – wie so oft in Politik und öffentlicher Verwaltung – ein überaus schludriger Umgang mit Methoden der Statistik

[12] Eine Produktion des DDR-Fernsehens im Oktober 1989 trug den Titel „Ist Leipzig noch zu retten“.




Reiner Unsinn: Es gibt kein wirtschaftliches Argument für die Umwandlung von Wind- oder Sonnenstrom in Wasserstoffgas

Der größte Teil des auf dem Markt verfügbaren Wasserstoffs (rund 95%) wird aus fossilen Brennstoffen durch Dampfreformierung oder partielle Oxidation der Methan- und Kohlevergasung hergestellt, wobei nur ein winziger Teil durch Biomassevergasung oder Elektrolyse von Wasser oder Solarthermochemie erzeugt wird.

Die Dampf-Methan-Reformierung, die derzeit führende Technologie zur Erzeugung von Wasserstoff in großen Mengen, extrahiert Wasserstoff aus Methan, letzteres üblicherweise in Form von Erdgas. Der Prozess setzt Kohlendioxid und Kohlenmonoxid in die Atmosphäre frei. Was natürlich nicht zum Klimakult passt.

Eine andere Methode zur Erzeugung von Wasserstoff ist die Elektrolyse, bei der enorme Mengen an Elektrizität zerkaut werden, die durch ein riesiges Wasservolumen geleitet wird, um die Wasserstoff- und Sauerstoffatome zu trennen. Das große Plus dieser Methode soll sein, dass [beim Gewinnen von Wasserstoffgas und auch dem späteren Verbrennen] kein Kohlendioxid freigesetzt wird.

Rendite Suchende für erneuerbare Energien, haben das Konzept der Erzeugung von Wasserstoffgas mithilfe von Wind und Sonne aufgegriffen, um nutzlosen, unvorhersehbaren und unzuverlässigen Strom in etwas umzuwandeln, das nach Bedarf genutzt werden kann. Anstatt vorher als etwas, das von den Launen der Mutter Natur abhängt.

Wenn die Erzeugung industrieller Wasserstoffmengen mit Elektrizität nur vage wirtschaftlich wäre, wäre [es schon längst gemacht worden …, wäre dann] Kohlekraft zu nutzen, der naheliegende Weg, als die billigste und zuverlässigste Stromquelle von allen, [auch deshalb, weil Australien über riesige Kohlenvorräte verfügt].

Aber das ist nicht der Sinn und Zweck des großen Wasserstoffschwindels. Hier geht es um Unternehmensgier und Rendite.

Die Regeln der Physik (nicht zuletzt die Thermodynamik) erzwingen, dass unabhängig von der Stromquelle mehr Energie verbraucht wird als jemals zuvor, wenn Elektrizität in Wasserstoffgas umgewandelt, gespeichert und wieder zu Wärme oder Strom gewandelt wird. Dies bedeutet, dass dies keinen Nettoenergievorteil zur Folge hat.

Die Speicherung und Verteilung von Wasserstoffgas ist nicht ohne Herausforderungen. Der Versuch, das Gas in großen Mengen einzudämmen, birgt die Gefahr von Explosionen im industriellen Maßstab, da es einen niedrigen Zündpunkt hat und leicht brennbar ist. [Aufgrund der kleinsten Moleküle,] neigt Wasserstoff dazu, selbst aus Stahltanks auszutreten [~ zu diffundieren]. Mehr als nur einige Anlagen und Wasserstoffspeicher  und Tankstellen  sind explodiert .

Viv Forbes weist auch darauf hin, dass der Wasserverbrauch dabei nicht unerheblich ist, insbesondere in Australien: dem trockensten Kontinent der Erde.

 

Nicht so grün
Saltbush Club
Viv Forbes
11. September 2020

Solarenergie ist sehr dünn, daher bedecken Solarkollektoren gewöhnlich große Freiflächen, stehlen Ackerland, lassen wilde Kräuter und Gräser nach Sonnenlicht hungern und schaffen „Sonnenwüsten“.

Windkraftanlagen beziehen Energie aus Winden, die häufig Feuchtigkeit aus dem Ozean bringen. Diese Wälle von Turbinen erzeugen dann Regenschatten, die mehr Regen in der Nähe der Turbinen und mehr Dürren nach dem Abwind erzeugen, damit erhöhen sie das Buschbrandrisiko. Am besten funktionieren die Windanlagen entlang der Gratlinien, wo auch Adler nach Thermik suchen.  Es ist kein Wunder, dass Vögel und Fledermäuse wie von wirbelnden Sensen zerhackt werden. WKA‘s nerven auch Mensch und Tier mit Lärm.

Offshore breiten sich Windanlagen wie eine Wand aus Türmen vor der Küste aus, so dass weniger Wind und Regen das Ufer erreichen. Das ist überhaupt nicht grün.

Dann haben wir auch noch die Biokraftstoffskandale. Dies ist eine von den Vereinten Nationen geförderte Dummheit, bei der Wälder in Amerika abgeholzt und über den Atlantik verschifft werden, um in einem britischen Kraftwerk zu verbrennen.  In Indonesien und Brasilien. werden einheimische Wälder gerodet, um Palmöl für Biodiesel anzubauen; und es werden Lebensmittelkörner destilliert, um Ethanolkraftstoff für Kraftfahrzeuge herzustellen. An nichts davon ist Grünes dran.

Jetzt wollen grüne Träumer unser kostbares Wasser nutzen, um Wasserstoff in einem Round-Robin-Elektrolyseprozess herzustellen, der weitaus mehr Energie verbraucht, als er jemals produzieren kann. [Ringversuch oder Ringvergleich bzw. Laborleistungstest  -englisch Round Robin Test / Proficiency Test]

Die Elektrolyse verbraucht neun Tonnen Wasser plus jede Menge Strom, um eine Tonne Wasserstoff zu gewinnen. Dieses aufbereitete Wasser wird erst zurückgewonnen, wenn der Wasserstoff verbrannt ist (im Gegensatz zu Wasser in Dampfturbinen, in denen das meiste Wasser wiederverwendet wird und ein Teil über Kühltürme in die Atmosphäre entweicht).

Wasserstoff ist ein niedrig-energie aber explosives Gas. [Hier ein Vergleich Heizwerte zu Benzin / Diesel].  Das Sammeln, Lagern und Exportieren wird ein gefährliches Geschäft sein und das Produzieren wird eine Unmenge australische Wasser- und Strommengen verbrauchen, um trendigen „grünen“ Kraftstoff für Asien zu erzeugen. Durch das Verbrennen dieses Kraftstoffs wird reines australisches Wasser in den diesigen asiatischen Himmel freigesetzt. Aber die australische Regierung finanziert Wasserstoffspekulationen mit 70 Millionen Dollar.

Grüne Energie ist nicht grün. Es hat enorme Kosten für seltene Metalle; es schafft Giftmüllprobleme; Sonnenkollektoren erzeugen Sonnenwüsten; Windflügel hacken Vögel und stehlen Wind und Regen aus dem Landesinneren; und jetzt wollen sie frisches Wasser und Energie stehlen, um energiesparenden explosiven Wasserstoff zu exportieren.

Im Gegensatz dazu ist Kohle fossiler Sonnenschein. Das Verbrennen setzt neue Energie für die Industrie frei und seine Verbrennungsprodukte bringen große Vorteile für die grüne Welt – Wasserdampf, Kohlendioxid-Pflanzennahrung und wertvolle pflanzliche Mikronährstoffe [und nicht zu vergessen Gips für die Bauindustrie].

Warum sollten wir unseren Sonnenschein, Wind und unser frisches Wasser über Wasserstoff exportieren und unseren reichlich vorhandenen fossilen Sonnenschein als „politisch gestrandetes Gut“ unter der Erde einsperren?

Alles das ist nicht grün – es ist grüne Dummheit.
Saltbush Club

https://stopthesethings.com/2020/10/01/pure-nonsense-no-economic-case-for-converting-wind-or-solar-power-to-hydrogen-gas/




Was hinter Klimaschutz und Energiewende steckt

Einstimmung ins Thema: Die Klimaschutz- und Energiewendepolitik wird bewusst frei von wesentlichen Tatsachen und Argumenten betrieben, nämlich entgegen naturwissenschaftlichen und physikalisch-technischen. Ihre Befürworter versuchen, jede Erörterung darüber zu vermeiden. Die Fakten stören. Sie stören nicht nur die Politiker in Regierungen und Parteien, sie stören auch alle jene in Wirtschaft und Organisationen, die mit und an dieser Politik viel Geld verdienen. Sie ist zu einem Geschäftsmodell geworden. Die Zahl dieser Gewinnler ist derart groß und derart ausgeweitet worden, dass es überaus schwer ist, gegen deren Widerstand in der breiten Öffentlichkeit eine Aufklärung durchzusetzen. Diese Aufklärung muss auch aufzeigen, dass Klimaschutz und Energiepolitik in das weit umfassendere Projekt der „Großen Transformation“ eingebettet sind. Roland Tichy schrieb am 5. Mai 2020:

„Als hätten sie nichts anderes zu tun, baldowern Politiker die große Transformation aus, mit der die Wirtschaft nach ihren Vorstellungen verändert werden soll. Die ganze Wirtschaft soll irgendwie klimaneutral umgebaut, die Steuern weiterhin erhöht, der Kapitalismus beendet, der Staatseinfluss noch weiter ausgedehnt und überhaupt Marktwirtschaft überwunden werden. Wirtschaft wird behandelt wie eine Spielzeugeisenbahn, die von irgendwelchen Politikern nach ihren Plänen umgebaut werden darf, um das Spielvergnügen zu erhöhen.“ (hier).

Zu viele Medien schwimmen in diesem Strom mit, informieren nur einseitig und beteiligen sich an der notwendigen Aufklärung nicht. Was immer dafür die Gründe sein mögen: Wenn die Medien nicht wahrnehmen, was ihre eigentliche Aufgabe ist, nämlich unabhängig und umfassend genug zu informieren, müssen es andere tun. Zum Beispiel Andreas Geisenheiner in dem folgenden Gastbeitrag. Er ist promovierter Verfahrenstechniker und hat ein 35-jähriges Berufsleben in leitenden technischen Positionen der europäischen Zellstoffindustrie hinter sich. Dazu gehörten auch detaillierte Energiebilanzierungen für bestehende und neu zu errichtende Werke. Seit 2014 arbeitet er intensiv an der Energiepolitik der AfD auf Landes und Bundesebene und nimmt die Aufgabe eines Koordinators dieser Programmarbeit wahr. Die Zwischenüberschriften in seinem Text sind mehrheitlich von mir eingefügt.       Klaus Peter Krause

Die große Transformation – der Weg in eine neue Welt-Gesellschaft

Gastbeitrag von Dr. Andreas Geisenheiner

Die Bundesregierung hat zur Umsetzung der Dekarbonisierung 2016 am Bundestag vorbei den Klimaschutzplan 2050 verordnet und dann mit Hochdruck an einem Klimaschutzgesetz gearbeitet. Am 17. Dezember 2019 hat es der Bundestag beschlossen. Mit dem Gesetz ist das Ziel der Dekarbonisierung (Vermeiden von CO2) rechtlich bindende Vorschrift geworden. Außerdem hat die Bundesregierung angekündigt, durch zusätzliche Installation von Windkraft- und Photovoltaikanlagen – über den bisher geplanten Umfang hinaus – den eingetretenen Rückstand bei der Reduzierung der CO2-Emissionen aufzuholen. Die Energiewende, bestehend aus den drei Bereichen: Stromwende, Wärmewende und Verkehrswende, ist aber nur der erste Teil des gesamtgesellschaftlichen Projektes der Großen Transformation.

Der Anspruch der Großen Transformation    

In Deutschland hat die Große Transformation spätestens im Jahr 2000 mit dem Erlass des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG) begonnen. Um nicht die Vergleichbarkeit mit dem China aufgezwungenen „Großen Sprung“ unter Mao Zedong aufkommen zu lassen, haben es die Protagonisten der Energiewende bisher vermieden, den Namen „Große Transformation“ offen auszusprechen. Diese Hülle wurde mit der Rede der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im März 20181) zum ersten Mal fallen gelassen. Es handelt sich um eine von den Vereinten Nationen gesteuerte konzertierte Aktion zur Umsetzung der Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU).2) 3)

„Menschengemachte Klimakatastrophe“ wissenschaftlich weder bewiesen noch absehbar beweisbar 

Die UN-Organisation UNFCCC4) organisiert die jährlichen Klimakonferenzen. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat die Aufgabe, die wissenschaftlichen Grundlagen für eine als menschengemacht kommende Klimakatastrophe zu liefern. Die theoretischen Grundlagen und Handlungsvorschriften für die daraus folgende ökologistische Weltrevolution stehen in den deutschen WBGU-Papieren. Eine „menschengemachte Klimakatastrophe“ ist wissenschaftlich aber weder bewiesen, noch absehbar beweisbar. Klarer als bei Jasper von Altenbockum5) ist die zugrundeliegende und fatale Verflechtung von Politik und Wissenschaft nicht zu kritisieren:

Wissenschaft mit politischer Verformung   

„Das enge Verhältnis von Wissenschaft und Politik trägt dazu bei, dass Politiker für sich beanspruchen, geradezu naturwissenschaftlich begründete, ‚alternativlose‘ Entscheidungen treffen zu können. Unterschlagen wird dabei, dass sich Politiker gerne mit Wissenschaftlern umgeben, die ihnen geben, was sie haben möchten. Das begünstigt wiederum Wissenschaftler, die gerne anbieten und ‚belegen‘, was sie geben sollen. Da es in den meisten Fällen um kompliziertere Zusammenhänge geht, als die Frage, ob die Erde rund oder eine Scheibe ist, geht Politik auf diesem Weg nicht etwa ihrer wissenschaftlichen Vollendung entgegen, sondern die Wissenschaft ihrer politischen Verformung.“

Ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug über die Köpfe der Bürger hinweg

Über die Köpfe der deutschen Bürger hinweg findet zurzeit ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug statt. Nach Kernkraftwerken, Energieversorgern und der deutschen Kohleverstromung steht nun als nächstes der Auto-Individualverkehr zur Disposition. Über die „EU-Bande“6)werden Gesetze für Auto-Abgaswerte beschlossen, die technisch nicht realisierbar sind und unübersehbar nur dazu dienen, den Verbrennungsmotor abzuschaffen. Früher noch neutral berichtende deutsche Medien üben sich jetzt in freiwilliger Gleichschaltung als Vertreter einer neuen Öko-Ideologie. Gefordert ist nicht mehr Fachwissen und breite Recherche, sondern vor allem Haltung.

Beratergremium mit gefährlichen, von Visionen getriebenen Fanatikern

Der WBGU-Beirat 2008 bis 2013.*) Von ihm stammt das Hauptgutachten zur „Großen Transformation“  (Fotoquelle: WBGU)

Transparent gemacht und klar strukturiert erfährt man dies alles von Herausgeber Uwe Schneidewind in „Die große Transformation: Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels7). Schneidewind ist Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie und Mitglied des WBGU. Er ist mit der globalen Ökoideologie-Szene bestens vernetzt, deren Verzweigungen und Ausmaße das Literaturverzeichnis seines Buchs widerspiegelt. Bei den auftretenden Akteuren handelt es sich keineswegs um fehlgeleitete Verrückte, wie man zunächst annehmen könnte, sondern um gefährliche, von Visionen und Unterstützern getriebene Fanatiker, die im WBGU-Beratergremium der Bundesregierung sitzen. Die Mitglieder des WBGU werden von der Bundesregierung alle vier Jahre neu berufen.

„Der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit“

Die Große Transformation, so bei Schneidewind, sei der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit: vom Neolithikum, über die industrielle Revolution rettet die Menschheit nun den Planeten vom eigen auferlegten Joche der Ausbeutung. Das wird der besseren Motivation halber als moralische Revolution zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz verkauft, vergleichbar der Abschaffung der Sklaverei, weil damit von uns gerade Lebenden die jahrhundertelange Ausbeutung des Planeten beendet werde. Es ist ein Anspruch unerhörten Gewichts, eine Hybris.

Verhältnismäßigkeit vernachlässigt, persönliche Verantwortung verpönt

Seitens der Klimawissenschaft werden gerade alarmistische Argumentationen bewusst eingesetzt, da dann der moralische Aspekt in den Blickpunkt gerät. Ein dafür stetig benutztes Dogma ist das Vorsorgeprinzip, für das ein Absolutheitsanspruch erhoben wird. Es besagt (Roger Scruton):

„Wenn ein bestimmtes Handeln für die Umwelt oder Gesundheit des Menschen eine Gefahr darstellen könnte, dann sollten vorsorglich Maßnahmen getroffen werden, selbst wenn die dahinterstehende Ursache-Wirkungs-Beziehung wissenschaftlich noch nicht voll erforscht wurde.“

Das Vorsorgeprinzip behandelt aber immer nur Einzelrisiken. Jedes Einzelrisiko wird isoliert betrachtet und möglichst auf null reduziert, was in der Regel zu Verboten führt. Doch Risiken treten nie isoliert auf, sondern stets in Wechselwirkung mit anderen. Das Verbot einer Technik erhöht Risiken auf anderen Sektoren. Unter Vernachlässigung jeder Verhältnismäßigkeit wird mit der Verabsolutierung des Vorsorgeprinzips keine Abwägung von Chancen und Risiken mehr vorgenommen. Die Übernahme persönlicher Verantwortung als Wesenselement menschlicher Freiheit ist damit verpönt.

Angestrebt wird eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung

Nachhaltigkeit, so Schneidewind weiter, sei „gutes Leben für 10 Milliarden Menschen überall, heute und in Zukunft, innerhalb der planetarischen Leitplanken (2°-Ziel). Das Recht auf Würde, Entfaltung und Entwicklungschancen billigen wir nicht nur den Menschen innerhalb eines Staatsgebietes zu, sondern allen Menschen auf der ganzen Welt.“

Das politische Projekt der Großen Transformation setzt sich nicht nur über die Naturgesetze hinweg, sondern auch über die bestehende Staats- und Wirtschaftsordnung. Die leistungsorientierte Marktwirtschaft in nationalstaatlicher Verantwortung ist demnach in eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung zu überführen. Auffällig ist die Akzeptanz einer bereits mit 10 Milliarden angepeilten Weltbevölkerung. Die Zwangsläufigkeit exzessiven Bevölkerungswachstums wird an keiner Stelle diskutiert, genauso wenig, wie die Annahme einer 80-prozentigen Urbanisierung. Das nachfolgende Schema gibt die machtpolitische Essenz der langatmigen Texte des Buches wieder.

Wie die Darstellung zeigt, läuft es darauf hinaus, eine Meritokratie angeblich „wissender Experten“ zu installieren, eine Herrschaftsform, der u.a. der linke Soziologe Reiner Mausfeld8) die immanente Dominanz von Eigeninteressen zuschreibt.

Freie demokratische Entscheidung über die Transformation wird ausgeblendet

Von freier demokratischer Entscheidung der Bürger über die im Buch geschilderte Transformation ist nichts zu finden. Etabliert werden sollen Überredung, Überzeugung, Glauben, Überwachung, Kontrolle und Pioniere des Handelns. Was von derartigen Vorstellungen zu halten ist, hat bereits im Jahre 2011 der Historiker W. Wippermann (FU Berlin) in einem Interview des FOCUS9 „Auf dem direkten Weg in die Klimadiktatur?“ über den WBGU aufgezeigt.

Erkaufte Bereitwilligkeit von Forschung, Wirtschaft und anderen Interessengruppen

Die Einzelaktivisten werden dabei mittels einer selbstorganisierten „guten“ Zivilgesellschaft gesteuert, die aus Nichtregierungsorganisationen (NGO) und anderen Gruppen besteht. Über deren Anführer behält die Regierung durch die Zuwendung finanzieller Mittel und sonstiger Privilegien die volle Kontrolle aller zivilgesellschaftlichen Aktivitäten. Die Bereitwilligkeit von Forschung und Wirtschaft wird über subventionierte Aufträge erkauft. Die Repräsentanz des Wählerwillens ist durch die Entmachtung der Parlamente und die fortgesetzte Erosion von Nationalstaaten aufgehoben. Wie werden derartig weitreichende Vorstellungen gerechtfertigt?

  1. Die menschgemachte Änderung des „globalen Klimas“ sei wissenschaftlich belegt, sehr schädlich und könne nur mit der zwangsbehafteten Klimaschutzmaßnahme der CO2-Vermeidung (Dekarbonisierung) in noch tolerierbaren Grenzen gehalten werden
    (Rahmstorf).10)
  2. Der Ressourcenmangel erlaube es nicht, die bisherige Lebensweise von technisch/zivilisatorischem Fortschritt beizubehalten.

Bei Schneidewinds „Kunst des gesellschaftlichen Wandels“ sind dementsprechend sieben Wenden definiert:

die Energiewende

  • die Konsumwende,
  • die Ressourcenwende,
  • die Mobilitätswende,
  • die Ernährungswende,
  • die urbane Wende,
  • die Industriewende und eine
  • transformative Wissenschaft.

Zwangsabschaffung bestehender Techniken, Indoktrinierung der jungen Generation

Als neuer Schlüsselbegriff wird die „Exnovation“ gebraucht, also die Zwangsabschaffung bestehender Techniken wie bei Atom- und Kohleausstieg zugunsten neuer, innovativer Freiräume. Der angestrebte Systemwechsel weg vom Kapitalismus wird als „radikal inkrementeller Wandel“verkauft, um jede Anmutung revolutionärer Absichten zu vermeiden. Für die gesellschaftliche Basis setzt Schneidewind auf die Pioniere des Wandels, ermächtigt durch den Dreiklang von Haltung, Wissen und Fähigkeiten. Wie in allen Diktaturen setzt man auf eine Indoktrinierung der jungen Generation. Sinnstiftend wird eine notwendige Weltrettung als Ersatzreligion für die schwindende Bindekraft der christlichen Kirchen verkauft. Mit der Rettung des Planeten ist die Aufgabe gefunden, die der „Größe unserer Schuld“ angemessen sei. Das sichtbar anwachsende akademische Proletariat aus Sozial- und Geisteswissenschaftlern findet hier sein Betätigungsfeld.

Die Treiber der Großen Transformation     

Für den theoretischen Unterbau der genannten Ziele wurde in den letzten Jahrzehnten ein Netzwerk von staatlichen Institutionen, halbprivaten Instituten und Stiftungen installiert und ausgebaut. Dies offenzulegen, sprengt den Rahmen dieses Beitrags. Als Flaggschiffe seien genannt: Deutsche Gesellschaft „Club of Rome“ e.V. mit etwa 40 Prominenten (u.a. C. Kemfert, E.U. v. Weizsäcker); das bereits erwähnte Wuppertal Institut WI mit 220 Mitarbeitern, Jahresbudget geschätzt 60 Millionen und das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK (J. Rockström, H. J. Schellnhuber, S. Rahmstorf, O. Edenhofer) mit 300 Mitarbeitern, die 30-köpfige  AGORA-Energie­wende gGmbH, direkt geführt aus den relevanten Bundesministerien (P. Graichen).

Kritische Stimmen zur Großen Transformation  

Neben den Kapiteln zur Klima- und Energiepolitik in Parteiprogrammen der AfD11) finden sich kritische Betrachtungen vielfach in der „Jungen Freiheit“, bei „Tichys Einblick“, bei „Achgut“ und insbesondere bei EIKE, mit fundierten klimarealistischen Aussagen. Wichtige Einzelstimmen einer allgemein konservativen Gegenpolitik sind Roger Scruton12) und Alexander Gauland13), die den bürgerlich-demokratischen Nationalstaat gegen derartige Deformationsabsichten vehement verteidigen. Gegen den Klimaalarmismus wenden sich auf fachlicher Grundlage insbesondere Vahrenholt14), Lomborg15), Lüdecke16), Dahm17), Shaviv18) und Bolz19) und gegen das Konzept der fehlgesteuerten Energiewende: Limburg20), Hennig21), Wendland22), Heller23) und Sinn.24)

Resümee 

► Ein internationales Netzwerk aus Eliten und links-grünen Ideologen betreibt, wenig öffentlich wahrgenommen, die Transformation unseres westlichen Gesellschaftssystems.

► Die Komponenten dieser Transformation werden unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit gezielt vorbereitet und überraschend beschlossen.

► Mit der AGW-Hypothese (anthropogenic global warming) und deren Dramatisierung als Klimakatastrophe wird die große Transformation zu einer moralischen Revolution aufgeblasen.

► Aktuell ist die AfD die einzige politische Kraft, die die daraus resultierenden Gefahren für Wohlstand und Demokratie benennt, und deshalb das konservative Lager im Kampf gegen das Grün-Linke Lager anführen wird.

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*) Foto (WBGU-Beirat von links nach rechts): Nebojsa Nakicenovic, Hans Joachim Schellnhuber (Vorsitzender), Inge Paulini (Generalsekretärin), Claus Leggewie, Sabine Schlacke, Stefan Rahmstorf, Renate Schubert, Jürgen Schmid, Reinhold Leinfelder, Dirk Messner (stellv. Vorsitzender).

1)   Svenja Schulze Rede im Bundestag: https://www.bmu.de/rede/bundestagsrede-von-svenja-schulze-zum-amtsantritt/

2)   WBGU Hauptgutachten 2011, Welt im Wandel: https://www.wbgu.de/hauptgutachten/hg-2011-transformation/

3)     WBGU Hauptgutachten 2016, Der Umzug der Menschheit – die transformative Kraft der Städte: https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu.de/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/hg2016/wbgu_hg2016.pdf

4)   UNFCCC = United Nations Framework Convention on Climate Change

5)     Jasper von Altenbockum, FAZ vom 23.1.2019

6)   Mit „EU-Bande“ ist die Umgehung früherer rein nationaler Gesetzgebungs-Abläufe durch gezielte Verlagerung in die EU und Rückspiel von EU-Behörden gemeint (aktuell PKW-Emissionen)

7) Uwe Schneidewind 2017 „Die Große Transformation, eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“: ISBN:   978-3-596-70259-6, 528 Seiten, FISCHER Taschenbuch

8)   Reiner Mausfeld 2018 „Warum schweigen die Lämmer“: ISBN-13: 9783864892257, 304 Seiten, Verlag: Westend

9)   Wolfgang Wippermann 2011 im FOCUS „Auf direktem Weg in die Klimadiktatur?“: https://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/tid-22565/klimawandel-auf-direktem-weg-in-die-klimadiktatur_aid_634490.html

10)   Stefan Rahmstorf 2012 „Der Klimawandel“: ISBN-13: 9783406726729, 144 Seiten, Verlag: Beck

11) www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/01/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

12)   Roger Scruton 2013 „Grüne Philosophie, ein konservativer Denkansatz“: ISBN-13: 9783641096861, Verlag: Diederichs

13)   Alexander Gauland 2017 „Anleitung zum Konservativsein“: ISBN-13: 9783944872490, 138 Seiten, Landt Verlag

14)   Fritz Vahrenholt 2012 „Die kalte Sonne“: ISBN-13: 9783426521540, 349 Seiten, Verlag: Droemer/Knaur

15)   Björn Lomborg 2003 „Apokalypse No“: ISBN-13: 9783934920187, 556 Seiten, Verlag: Klampen

16) Horst-J. Lüdecke 2013 „Energie und Klima“: ISBN-13: 9783816934325, Verlag: Expert-Verlag

17)   Hans-Peter Dahm 2015 „Der heutige Klimawandel“: 978-3-89574-879-0 (ISBN), 162 Seiten, Verlag Dr. Köster

18)   Prof. Nir Shaviv vom Racah Institut für Physik an der Hebräischen Universität Jerusalem am 28. November in Berlin bei der Anhörung des Bundestags-Umweltausschusses: https://www.youtube.com/watch?v=xJSVjCrrCu0

19)   Norbert Bolz 2019 bei ACHGUT „Die grüne Katastrophenkirche“: https://www.achgut.com/artikel/die_gruene_katastrophen_kirche

20)   Michael Limburg 2017 „Strom ist nicht gleich Strom“: ISBN/EAN: 9783940431547, 237 Seiten, TvR  Medienverlag

21)   Frank Hennig 2017 „Dunkelflaute“: ISBN-13: 9783959720625, 269 Seiten, Finanzbuch Verlag

22)   Anna Veronika Wendland: http://nuklearia.de/2018/11/03/faktencheck-beim-umweltministerium/; www.achgut.com/artikel/streitschrift_wider_die_unfehlbarkeit_der_energiepaepste

23)   Peter Heller 2018: www.achgut.com/artikel/baueme_wachsen_von_selbst_kraftwerke_nicht

24)   Prof. Dr. Hans-Werner Sinn 2011 „Das Grüne Paradoxon“: https://www.youtube.com/watch?v=AA_oAtGrN3k;
„Energiewende ins Nichts“: https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier

 




„Retten Sie Deutschland aus dem Würgegriff der Klimamafia“ – Impressionen aus der Plenardebatte des Deutschen Bundestages

Diese Woche war „Klimawoche“ im Deutschen Bundestag.

Wirklich? Ja wirklich.

„Klimawoche“ offiziell Nachhaltigkeitswoche, lautete jedenfalls der interne Arbeitstitel für eine große Zahl von Themen,  über die diese Woche im Plenum diskutiert und über Anträge der Fraktionen, zu denen die entsprechenden Diskussionen geführt werden und über die abgestimmt werden sollte. Es waren Themen, die rund um das Generalthema Klima, in irgendeiner Weise von ihm berührt oder ausgelöst wurden. Sei es die Themen Klima, Treibhausgasemissionen, Pariser Klimaübereinkunft o.ä direkt, oder indirekt über Kernkraft, Elektromobilität, Wasserstoffwirtschaft u.v.a.m.

Und trotz der Wichtigkeit dieser Thematik, hat kaum eines der Medien davon Kenntnis genommen. Schweigen im Blätterwald, Stille in den ÖR Medien. So maßlos erregt im letzten Jahr die Medien, jede Sekunde, die der Tag so hatte, eine Schreckensmeldung, eine Lobhudelei der Grünen wegen ihrer Haltung zur selbst ausgerufenen „Klimakrise“, eine Lobpreisung nach der anderen an die Friday for Future Hüpfer und ihre zahllosen Zeloten, den Menschen in sämtliche Sinnesorgane brüllten, so still, ja stumm waren sie zu dieser Thematik in dieser Woche.

Und dabei hatte sich das Parlament viel vorgenommen. (Hier finden Sie Näheres dazu)

Zahlreiche Anträge standen zur Diskussion und zur Abstimmung. Und zu jedem wurde etwas gesagt. Im Wesentlichen zwar immer das Gleiche, oft verzuckert mit den üblichen Lobhudeleien ob der Weisheit der Regierung, aber auch oft mit Vorschlägen das Elend noch zu überbieten.

Doch gelegentlich ging es kräftig und vor allem kontrovers zu Sache. Der FDP fing zwar nett an, doch leider ging ihr mittendrin die Lust aus Opposition zu spielen und so versuchte sie dann mit einem donnernden „Ja aber“ zu kaschieren, dass sie eigentlich begeistert ist von der Idee mit deutschem Wesen die Welt vor dem Klimakatastrophe zu retten.

Und für Christian Lindner stellt sich die Frage: „Warum ist der Deutsche Bundestag nicht das erste klimaneutrale Parlament?“ Der FDP-Chef stellte in der Generaldebatte auch die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung beim Klimaschutz infrage. Von der Klimakanzlerin und dem Klimakabinett habe man nichts mehr gehört oder gesehen. Lindner forderte, die Bundesregierung müsse sich auf die Instrumente konzentrieren, die wirklich wichtig sind.  Er mahnte: „Es schmelzen die Eisberge und die Schuldenberge wachsen, und beides müssen wir mit gleicher Aufmerksamkeit bekämpfen.“ so der FDP Chef nach dem FDP liberalen Portal.

Die deutschen Ingenieure und Tüftler seien doch nun die besten der Welt meinte ein weiterer ihrer Redner, der Philosoph im Hauptberuf, Dr. Lukas Köhler. Doch er kann eigentlich nur die Vergangenheit gemeint haben, denn gegenwärtig verlassen jährlich zehntausende dieser Macher das Land, und die Politik tut ihr Bestes, das sich das in den nächsten Wochen noch drastisch verstärkt. Nach Chemie-, Energie- und Grundstoffindustrie wird gerade die Automobil-Industrie geschlachtet, bald gefolgt vom Maschinenbau. Ihnen allen steht eine Entlassungswelle nie gekannten Ausmaßes bevor.(hier alle Reden im Tagesprotokoll vom 17.9.20)

Daher nannten leider nur – und mal wieder muss man sagen- die Redner der AfD das Kind beim Namen. Weg mit der Klimaübereinkunft von Paris, dem direkten Weg ins Elend, und weg mit der Energiewende und all ihren spinnerten, jeder Physik hohnsprechenden, Projekten.

Sehen und hören sie dazu die Rede von Karsten Hilse (Umweltpolitischer Sprecher der AfD Fraktion)

„ Ändern sie ihren Kurs, stimmen sie für unser Deutschland und retten sie Deutschland aus dem Würgegriff der Klimamafia!

und hier die Rede von Marc Bernhard „Diese Art von Weltenrettung braucht kein Mensch!“

„Unerwünschte Wahrheiten – was Sie über den Klimawandel wissen sollten“

War es nun Zufall oder nicht, jedenfalls erschien am selben 17. September 2020 das neue Buch des Autoren Duos Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning mit dem treffenden Titel „Unerwünschte Wahrheiten – was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ (Hier).

Und der Blog Achgut veröffentlichte dazu ein Podcast Interview mit Fritz Vahrenholt in der Rubrik „in Dubio“ unter dem Titel: „Zwei Prozent Weltrettung“


das Sie hier nachhören können. Es lohnt sich.
 

Fazit

Und wie das mit dem Klimathema für seriöse Leute so ist, alle drei Protagonisten kamen mit zum Teil fast identischen Worten zum selben Urteil. Das ursprüngliche Orchideenthema Klimawandel wurde von einer Weltveränderungssekte gekapert, dann zur Klimakatastrophe umerfunden, um über die Energiewende und andere Zwangsmaßnahmen als Werkzeuge, zu einer sozialistischen Ökodiktatur zu kommen.

Dazu dient die vom wissenschaftlichen Beirat „globale Umwelt“  unter der Regie des Klimafolgenforschers Hans Joachim (John für seine Freunde) Schellnhuber ersonnene „große Transformation“, die heute schon Staatsziel der Merkelregierung ist, und die morgen – wenn es nach Frau von der Leyen geht- Staatsziel (obwohl die EU kein Staat ist) der EU sein soll.

Wer das immer noch nicht glaubt, schaue sich den New Green Deal der EU, die Charta für den Klimaschutz des Herren Altmeyer oder die Website des World Economic Forum an, dem Forum auf dem ca. 3000 der mächtigsten Leute dieser Welt ihre Richtung abstimmen. Dort wird nun auch die Corona-Panik-Krise als Chance begriffen (Window of opportunity) um die Welt mittels eines Reset (Neustart) umzugestalten. Frau Merkel ist immer dabei. Nur Trump nicht. Und natürlich die Chinesen, Inder, eigentlich der Rest der Welt auch nicht.

 




Corona-Hilfen sollen die ins Chaos treibende Energiewende stützen

Die Geschäftsführerin des BDEW, dessen Mitglieder für 90 Prozent des Stromabsatzes stehen, fordert durch ihre Pressestelle ständig den weiteren Ausbau von Wind- und Solaranlagen, um die Emissionen von Kohlenstoffdioxid nach den Plänen der Bundesregierung zu senken. Im Jahr 2030 sollen 65 Prozent des Stromes aus sogenannten erneuerbaren Quellen kommen. Nach den Angaben des BDEW müssten dazu jährlich Windgeneratoren mit einer installierten Leistung von mindestens 3.700 Megawatt (MW) hinzukommen. Die Fotovoltaik müsste mit einer installierten Leistung von 5.000 MW jährlich wachsen. Für Freiflächen sollten vorwiegend die Bereiche neben Autobahnen und Schienen dienen. Zur Finanzierung sollten auch die geplanten Corona-Hilfen herangezogen werden.

Umweltschäden wachsen

Nach den Forderungen von Frau Andreae sollen also jedes Jahr zu den fast 30.000 Windgeneratoren in Deutschland noch mehr als 1.000 der 3,5 MW-Klasse oder mehr als 1.500 der 2,3 MW-Klasse hinzukommen. Mit maximalen Höhen bis zur Flügelspitze von 229 Metern überragen sie den Kölner Dom um 70 Meter. Die Angaben für den Flächenbedarf von Fundament, Montage- und Wartungsplatz sowie der Zuwege schwanken stark. Profiteure und Wendepolitiker sehen oft nur die Versiegelung durch das Fundament als nachteilig an. Umweltschützer und Kritiker der Energiewende tragen dagegen häufiger zu hohe Zahlen in die Diskussion. Realistisch auch aus eigener Anschauung der rund 20 Windgeneratoren, die meinen Wohnort umgeben, ist ein Flächenverbrauch von 4.000 bis 5.000 Quadratmeter/Windgenerator. Nach diesem Wert will Frau Andreae Jahr für Jahr 6 Millionen Quadratmeter, also 6 Quadratkilometern, der landwirtschaftlichen Nutzung oder der Waldwirtschaft entziehen. Ein Kraftwerk, das die gleiche Strommenge im Jahr erzeugt, hat dagegen nur einen Flächenbedarf von weniger als 0,5 Quadratkilometer. Über die rotierenden Flügel der Generatoren als Todesfalle für viele Insekten, Vögel und Fledermäuse wird oft berichtet. Die Fallen werden mit jeder Anlage mehr. Ist das Umweltschutz?

Rund 40 Quadratkilometer werden jährlich für den von Frau Andreae geforderten 5.000 MW Fotovoltaik-Ausbau verspiegelt und der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Ein Kraftwerk mit maximal 0,5 Quadratkilometer Flächenbedarf würde die gleiche Jahresmenge an Strom erzeugen.

Kosten

Über Kosten gibt es kaum Angaben bei den Erfolgsmeldungen zur Energiewende. Eingeräumt wird jedoch, die Wende sei nicht kostenlos zu haben. Das ist ein kleiner Schritt in die Realität nach dem jahrelangen Glauben: Wir müssen die regenerativen Energien nutzen, denn die Sonne schickt uns keine Rechnung. Doch das Konzentrieren und Umwandeln der Sonnenenergie ist sehr aufwändig. Diese Kosten werden gern vernachlässigt. Der BDEW könnte mit seinem großen Stab und den Kenntnissen und Erfahrungen seiner Mitglieder die Kosten für die Nutzung der regenerativen Energie und deren weiteren Anstieg aufgrund der Forderungen seiner Geschäftsführerin recht genau ermitteln. Doch dazu wird keine Stellung bezogen.

Für eine einfache Übersicht kann man gut mit Faustregeln arbeiten. Die Investitionskosten für eine elektrische Leistung von einem Kilowatt (1 kW) liegen bei 1.000 Euro. Die geforderten Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 3.700 MW erfordern danach eine Investitionssumme von 3,7 Milliarden Euro jedes Jahr. Die tatsächliche Leistung schwankt je nach Windstärke zwischen Null und 70 Prozent. Im Jahresmittel sind es 20 Prozent, also 740 MW. Ein Kraftwerk mit dieser Leistung kostet aber nur 740 Millionen Euro. Hinzu kommt, ein Kraftwerk wird für mindestens 30 Jahre Betriebszeit ausgelegt. Windgeneratoren fallen nach 20 Jahren aus dem Vergütungssystem nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) und werden damit unwirtschaftlich. Allein die Abschreibungen belasten den Windstrom mit 3 Cent/Kilowattstunde (Ct/kWh). (Braunkohlestrom: 0,4 Ct/kWh). Hinzu kommen die Kosten für Demontage und Entsorgung nach 20 Jahren, die Pacht für das Grundstück, die Verzinsung des Kapitals, die Betriebs- und Wartungskosten und die Gewerbesteuer. Der gesamte Aufwand liegt bei deutlich mehr als 6 Ct/kWh, während ein Braunkohlekraftwerk den Strom für 3 Ct/kWh produziert.

Noch ungünstiger sieht es bei der Fotovoltaik aus. Die mittlere Jahresleistung liegt nur bei 12 Prozent. Damit übersteigen die Investitionskosten noch die der Windanlagen.

Akzeptanz

Die Akzeptanz der Wendeanlagen durch die Bevölkerung und die lokalen Behörden müsse verbessert werden, um den weiteren Ausbau zu ermöglichen, ist eine weitere Forderung. Dazu sollen die Anlieger verbilligten Strom erhalten und die Städte und Gemeinden eine Abgabe von 0,2 Ct/kWh Windstrom erhalten. Dies riecht sehr nach Bestechung per Gesetz, denn die angeblichen Gewinnabgaben müssen alle Stromkunden mit höheren Strompreisen oder Steuern bezahlen.

Die Netzbetreiber, die auf ein stabiles Stromnetz verpflichtet sind, würden den wetterabhängigen und ständig schwankenden Wind- und Solarstrom nicht akzeptieren. Denn sie müssen die großen Leistungsänderungen durch Böen und Wolken auf den Bedarf einregeln. Dazu dienen Kraftwerke im ungünstigen Teillastbereich, deren Leistung je nach Bedarf erhöht oder vermindert wird. Bei Dunkelheit und Windstille müssen die Kraftwerke die gesamte Leistung erbringen. Die Regelkosten haben sich durch die Einspeisung von Wendestrom in den letzten 20 Jahren von 100 Millionen Euro auf 1.500 Millionen im Jahr erhöht. Die Netzbetreiber mussten nach dem EEG verpflichtet werden, die Einspeisung des teuren und mit aufwändigen Regelkosten belasteten Stroms zu akzeptieren.

Netzstabilität

Für ein stabiles Stromnetz sind große regelbare Kraftwerke erforderlich, die rund um die Uhr Grundlast liefern. Die Kraftwerke sind synchronisiert, das heißt, alle Kraftwerke speisen mit der gleichen Frequenz und Phase in das Netz ein. Die Frequenz wird durch die großen rotierenden Massen der Generatoren stabil gehalten. Schaltet sich ein weiterer Verbraucher ein, kommt der Strom zunächst aus der Rotationsenergie der Generatoren, die dadurch abgebremst werden. Die Frequenzänderung ist das Signal, die Dampfzufuhr auf die Turbinen zu erhöhen, bis die 50 Hertz im Netz wieder erreicht sind. Schalten Verbraucher ab, wird die Dampfzufuhr vermindert. Die stark und schnell schwankenden Leistungen der Wind- und Solaranlagen erfordern wesentlich höhere Regelleistungen. Die Grundlast muss wenigstens 45 Prozent betragen, sonst bricht das Netz zusammen. Ein Stromnetz mit 65 Prozent Wind- und Solarstrom ist nicht stabil.

Die deutsche Zukunft ist in Kalifornien, USA, schon Realität. Der Staat will Vorreiter in den USA in der Klima- und Wendepolitik werden und hat viele Kohle- und Gaskraftwerke, sowie auch Kernkraftwerke abgeschaltet. Am 14. August 2020 war abends akuter Strommangel, weil die Sonne nicht mehr schien, die Klimaanlagen aber noch voll in Betrieb waren. Es musste jeweils eine Stunde wechselweise der Strom für 200.000 bis 250.000 Kunden abgeschaltet werden, um einen Netzzusammenbruch zu verhindern. Insgesamt traf dies rund 4 Millionen Menschen. In dieser Zeit zahlten die Stromversorger mehr als einen Dollar für eine Kilowattstunde, um die Versorgung notdürftig aufrecht zu erhalten.

Auch in Deutschland gibt es immer häufiger Stromabschaltungen. Hier sind bisher nur Anlagen stromintensiver Betriebe betroffen, die für ihre Produktionsausfälle eine Vergütung erhalten. Auch diese Vergütungen treiben den Strompreis weiter nach oben. Der normale Stromkunde ist noch von Abschaltungen verschont worden. In den Zeiten der Stromknappheit importiert Deutschland zu hohen Preisen Strom, soweit er angeboten wird.

Folgerungen

Die Politik der Bundesregierung wird massiv in ihrer Wendepolitik von der Geschäftsführung des BDEW unterstützt zu Lasten der deutschen Volkswirtschaft. Die Geschäftsführung schädigt damit auch ihre eigenen Stadtwerke und Energieversorger, die sehr moderne Kraftwerke mit Brennstoff sparender Kraft-Wärmekopplung aufgeben und abschreiben müssen.

Die Energiewende kostet uns insgesamt jährlich 50 Milliarden Euro, wenn man alle Aufwendungen zusammen rechnet. Wird die Energiewende beendet, steht dieses Geld zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Corona-Krise zur Verfügung. Innerhalb von 4 Jahren können die dafür geplanten 200 Milliarden Euro zurückgezahlt werden. Gleichzeitig fällt der Strompreis auf die Hälfte. Das führt zu einer höheren Kaufkraft und kostengünstigerer Produktion in den Betrieben. Die derzeitige Abwanderung der Industrie wegen zu hoher Strompreise wird gestoppt oder sogar umgekehrt. Das ist der Weg aus der Krise. Die Corona-Hilfen in Aktionen zur Energiewende umzulenken, ist ein Weg in die Armut und Bedeutungslosigkeit.

Der Beitrag erschien zuerst bei Jouwatch hier




Neue Broschüre: 9 Fragen zur „Energiewende“ von Horst-Joachim Lüdecke

3. aktualisierte Auflage, aus dem TvR Medienverlag Jena, 2020.

ISBN 978-3-940431-60-8. Jena 2020. 28 S. 4,00 EUR (D)

Für die „Energiewende“, eigentlich eine Neuordnung der Stromproduktion, gab es nie einen sachlichen Grund. Ihre Undurchführbarkeit wird immer deutlicher. Prof. Dr. Lüdecke zeigt, daß bei diesem politischen Großprojekt weder die naturwissenschaftlichen Prämissen stimmen, noch die erwünschten Ergebnisse eintreten. Ganz im Gegenteil: Unsere Umwelt wird durch Windanlagen und Hochspannungsleitungen immer weiter zerstört, während die Kosten immer weiter steigen.

Aus dem Inhalt:

Frage 1: Welche Methoden sind unverzichtbar für unsere Energieversorgung?

Frage 2: Was bezweckt die ”Energiewende”?

Frage 3: Was ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), was hat es bewirkt?

Frage 4: Welcher Strom ist umweltschädlich?

Frage 5: Welche Nachteile haben neue Energien?

5.1 Zu geringe Leistungsdichte und massive Umweltschädigung

5.2 Flatterstrom und Blackout-Gefahr

Frage 6: Welche Vorteile haben neue Energien?

Frage 7: Kosten der Energiewende, neue Arbeitsplätze?

Frage 8: Wo sind revolutionäre Techniken für die Energiewende?

Frage 9: Dürfen wir noch fossile Brennstoffe verfeuern?

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Die Perfidie der EU: Energiepolitik und Taxonomie

Es besteht kein Zweifel, dass die Corona-Pandemie das Gefüge der Weltwirtschaft in einem Maße getroffen hat, das den meisten unvorstellbar schien. Jedem denkenden Menschen dürfte klar sein, dass die Wiederherstellung dieses Gefüges von global verknüpften Verkehrswegen und Produktionsketten eine internationale Zusammenarbeit geradezu herausfordert. Die Lage zwingt uns, auf das Thema „Wirtschaftsentwicklung“ einen neuen Blick in die Zukunft zu richten. Denn eins dürfte klar sein: um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, brauchen wir die Verfügbarkeit von sehr viel mehr Energie, sehr viel mehr Wasser , sehr viel mehr Nahrungsmitteln und eine Modernisierung unserer Transport- und Verkehrswege und auch der Bildungseinrichtungen.

Besonders für Europa und die Bundesrepublik stellt sich die Frage: Sind wir überhaupt, insbesondere im Vergleich mit Asien, dafür gerüstet? Die Anwort lautet: Nein. Es wurde übermäßig viel Geld gedruckt, aber dieses Geld wird weiterhin und zunehmend in vorwiegend unproduktive Investitionen gesteckt, die auch in der Vergangenheit schon mehr dem Niedergang als dem Fortschritt dienten. Eine schleichende Deindustrialisierung ist infolgedessen bereits im Gange.

Dieser Trend wird an zwei Ausrichtungen des New Green Deal der EU unter Frau v. der Leyen besonders deutlich:

  1. Energiepolitik
  2. Taxonomie

Hand auf Herz, wissen Sie, was Taxonomie bedeutet? Hier die Erklärung. Noch einmal Hand aufs Herz, wissen Sie es jetzt? Immer noch nicht? Sie können beruhigt sein, denn dieser Begriff ist bewusst von der EU gewählt, damit die dahinter steckende Unverschämtheit der Bevölkerung gegenüber unbemerkt bleibt*). Deshalb ist es sehr nützlich, dass der Verband der Familienunternehmen in einem Positionspapier vom Mai 2020 diese Politik endlich einer kritischen Bewertung unterzieht. Er kommt zu dem Schluß, dass der Verlauf der sogenannten Energiewende ein Debakel ist und von Vorbildfunktion nicht im mindesten die Rede sein kann. Es werde kein Land dieser Welt dem deutschen Weg folgen „wenn mit der Energiewende deutscher Prägung die Gefahr einer Deindustrialisierung sehenden Auges in Kauf genommen wird“.

Seit Jahren laufe alles „darauf hinaus, dass wir in Deutschland ökonomische Nachteile in immensen Höhen in Kauf nehmen, ohne europäisch und international einen Vorteil zu erzielen. Im Gegenteil, eine derartige Strategie ist unter globalen Gesichtspunkten extrem kontraproduktiv.“ Da durch den ebenfalls milliardenschweren hastigen Kohleausstieg die Grundlastsicherung gefährdet sei, dürfe eine wissenschaftliche und politische Diskussion um die Verschiebung des geplanten „Atomausstiegs“ kein Tabu sein.

Auch Prof. Sinn argumentiert in seinem neuen Buch „Der Corona-Schock“ ,im Moment der Krise falle es besonders ins Auge, dass die Energiepolitik in Deutschland sich auf einem weltfremden Kurs befindet: „Weltweit gibt es 440 Atomkraftwerke, und ca. 50 neue sind in Bau, davon elf in China. China plant schon 36 weitere Kraftwerke. Japan hat sich vom Ausstieg verabschiedet und nimmt die meisten Reaktoren nach einer Modernisierung sukzessive wieder in Betrieb… Wir haben eine solch massive Belastung des Staates und der zukünftigen Generationen durch diese Krise, dass wir uns die Zerstörung einer funktionierenden und klimaneutralen Energieproduktion durch Kernkraft eigentlich nicht erlauben können.

Der andere fatale Plan des New Green Deal läuft unter dem Stichwort „Taxonomie“*). Bei Prof. Sinn heißt es dazu: „Leider werden jetzt in der Krise Dinge durchgewunken, die die Öffentlichkeit gar nicht registriert. Denken Sie an die Taxonomieverordnung der EU zu Umweltfragen vom Dezember 2019. Da macht die EU-Kommission einen Kriterienkatalog auf, den Banken in Zukunft bei der Kreditvergabe berücksichtigen müssen. Sie müssen unterscheiden, wie grün die Aktivitäten ihrer Kunden sind, und danach werden die Kreditkonditionen bemessen. Das bedeutet eine zentralplanerische Steuerung derWirtschaft durch eine Kommandozentrale in Brüssel….Das führt zu Willkür, das führt zu einem unglaublichen Machtzuwachs der Bürokraten… Lobbys sind tätig, damit das, was man selber macht, als grün deklariert wird, damit die eigene Branche dann in Zukunft billige Kredite vom Bankensystem erhält, die refinanziert werden durch das Eurosystem. Das sind geradezu unglaubliche zentralplanerische Entwicklungen, die die wirtschaftliche Effizienz der Eurozone aushöhlen ….

Auch im Positionspapier des Verbandes des Familienunternehmen wird darauf hingewiesen, dass diese Richtlinien einer angeblich „nachhaltigen Finanzwirtschaft“ besonders die deutsche Wirtschaft mit ihrer starken Aufstellung im Industriebereich treffen werde. Wesentliche Elemente des New Green Deal sind von der Finanzmarktlobby geplant und auf deren kurzfristigen Ziele ausgerichtet. Das Verheerende daran: Mit dieser als „sustainable Finance“ bezeichneten Strategie werden Investitionen systematisch in Bereiche gelenkt, die Energiedichten des Mittelalters begünstigen (wie Wind-und Solartechnik ). Der Rest der Welt richtet dagegen den Blick auf Technologien, die selbst die gegenwärtigen Energiedichten, um von den mittelalterlich geringen der Erneuerbaren ganz zu schweigen, um ein vielfaches übersteigen werden (hier).

Die Kritik daran ist also nicht nur berechtigt. Sie wirft die Frage auf, ob Deutschland und Europa als Industrieraum überhaupt eine Zukunft haben können. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Corona-Pandemie muß man sich erst recht fragen, welche Konsequenzen es für den Verlauf der Pandemie hätte, wenn auf die höchst effiziente deutsche Industrie kein Verlaß mehr ist.

Im Übrigen gibt es sowohl in Europa als auch in Amerika eine wachsende Bewegung junger Leute, die den Ausbau moderner Kerntechnik sowie die Entwicklung der Fusionstechnik befürwortet, weil gerade dem Umweltschutz damit viel besser gedient ist. Es wäre der Wissenschaftstradition Deutschlands mehr als angemessen, diesen Trend zu beflügeln statt den Rückwärtsgang beizubehalten.

 

Anmerkung von Horst-Joachim Lüdecke:

*) Die Wortwahl des Begriffs „Taxonomie“ legt bereits die Perfidie des EU-Vorgehens offen: Von der Öffentlichkeit soll der Begriff besser nicht verstanden werden, die von J.-C. Juncker zynisch und unverholen ausgesprochene Unverschämtheit des Betrugs an der Bevölkerung wird hier zum wiederholten Male bestätigt.

Im Übrigen kann jeder Konsument den planwirtschaftlichen Durchgriff der Brüsseler Gaunerei bereits an anscheinlichen Nebensächlichkeiten selber nachvollziehen. Beim Kauf einer neuen Waschmaschine erklärt Ihnen der Verkäufer, dass ab nächstem Jahr rigide Maßnahmen zur Wasser- und Stromersparnis gesetzlich vorgeschrieben sind. Die bisherigen sinnlosen „Eco“-Waschgänge sind irgend wann eben nicht mehr abschaltbar und der Verbraucher wird sich damit abfinden müssen, ohne wie bei den jetzigen Maschinen noch selber entscheiden zu dürfen, wieviel Wasser oder Strom seine Wäsche erhalten soll. Wenn Sie also überall diesen Öko-Unsinn in Prospekten von Industrieunternehmen und in den Funktionen ihrer Produkte wiederfinden, so ist dies kein Zufall. Die betroffenen Unternehmen werden dazu mit dem EU-Schraubstock erpresst und gezwungen.

Wir meinen daher, dass es höchste Zeit für eine Reform der EU ist, die heute bereits zur planwirtschaftlichen EUdssR mutiert ist. Auch Deutschlands Energiewende ist pure Planwirtschaft, die in letzter Konsequenz noch nie zu etwas Anderem als dem kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch des betreffenden Landes geführt hat – eine Lehre, die trotz aller historischen Überprüfbarkeit kein Sozialist jemals zu begreifen vermag. Es ist daher überfällig, dass – bei aller Zustimmung zur EU (einer anderen EU als heute, wohlgemerkt) – jedes EU-Land die Souveränität zumindest über seine Energiepolitik und Rechtsprechung zurückgewinnt. Wenn das nicht möglich ist, bleibt nur noch der Dexit, die Briten haben uns gezeigt, dass es funktioniert.

Am schlimmsten treibt es die EU-Zentralbank (EZB) mit dem grenzenlosen Gelddrucken. Hier erinnert der italienische Finanz- und WirtschaftsministerTremonti im italienischen Il Giornale vom 18.08.2020 an ähnliche Vorgänge in den dunklen Zeiten vor ca. 80 Jahren (vom Italienischen ins Deutsche übersetzt): „Wenden wir uns einen Moment dem alten Berlin zu und hier dem bekanntesten und berühmtesten „Zauberer des Geldes“, Hjalmar Schacht, Erfinder des „MeFo“ (hier): das Gold der Mephistopheles, das auf die metallurgische Industrie angewendet wurde, Austauschkunstwerk mit dem die deutsche Militärindustrie des Dritten Reiches finanziert wurde. Aber ein Kuriosum: Schacht wusste, dass der Trick nicht lange dauern konnte. In diesem Zusammenhang sagte der bewunderte Demokrat Keynes im Jahr 1941: „Die Tatsache, dass diese Methode im Dienste des Bösen angewendet wurde, darf uns nicht daran hindern, den technischen Vorteil zu erkennen, den sie im Dienste eines guten Zwecks bieten würde.“ Und was haben Schachts Methode und Keynes ‚Worte mit der Gegenwart zu tun? Das MeFo-System unterscheidet sich im Grunde nicht von dem, was die EZB ab 2012 angewendet hat, um quantitative Lockerungs- und Fiat-Gelder zu erzeugen, Geld, das aus dem Nichts kommt, heute zusätzlich zur Turbo-Währung von Turboverschuldung. Diese Maßnahmen waren  notwendig, um den Euro und Europa zu rettenUns wurde freilich nicht gesagt: wovor eigentlich retten? Aus welcher Ursache oder aus welcher Schuld? Vielleicht erfahren wir dies erst dann, wenn zur Rechtfertigung der EU-Wirtschaftspolitik die tragischen Fehler bei der Bewältigung der Krise ab 2008 und dann im folgenden Jahrzehnt zugegeben werden.“

 




Die Abrechnung mit der Energiewende

Kritische und ablehnende Bücher zur sogenannten Energiewende gibt es etliche. Nun ist ein weiteres erschienen. Es ist das gründlichste, das ich kenne. Auch das umfassendste. Geschrieben hat es der Diplom-Ingenieur und Fachmann für Elektrotechnik Klaus Maier. Das Buch heißt „Die Abrechnung mit der Energiewende“. Rhetorisch fragt Maier „Warum Abrechnung?“ Seine Antwort: „Ich will mit dem Narrativ*) der notwendigen Energiewende abrechnen. In Abrechnen steckt auch der Teil rechnen, und das passt auch, weil meine Arbeit mit vielen Berechnungen verbunden war.“ Maier versteht sein Buch als Fundamentalkritik: Die Energiewende mit ihrem Schwerpunkt, anthropogenes Kohlendioxid (CO2) zu vermeiden, sei weder notwendig noch machbar. Dies sorgfältig zu begründen und mit Zahlen zu belegen, sei der Anspruch des Buches. Viele Energiewende-Kritiker meinten, diese müsse einfach nur besser gemacht werden. Das bezieht sich auf jene, die sich im Klein-Klein der Ausgestaltung verzetteln und interventionistisch verheddern. Wer aber, wie Maier, weiß und belegt, dass die technischen und wirtschaftlichen Hürden der Energiewende unüberwindbar sind, muss sich mit diesem Klein-Klein überhaupt nicht befassen, sondern darf es einfach links liegen lassen und erwähnt es nur am Rande. So verfährt er dann auch.

An wen sich das Buch richtet

Für wen ist das Buch geschrieben, an wen richtet es sich? Klar, für alle, an alle. Eher bescheiden äußert sich der Autor selbst dazu. Für ihn ist der Adressat der „am Thema interessierte Durchschnittsbürger“ wie auch die “Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalisten“. Nicht auch die politische Führung? Die nämlich erwähnt Maier nicht. Vermutlich deswegen, weil sie gegenüber Wissensvermittlung, wenn sie ihnen nicht in ihren politischen Kram passt, resistent ist; hinter ihrer Klimaschutz- und Energiewendepolitik stehen andere Beweggründe. Klimaschutz ist nur das dem Volk vorgegebene Ziel, damit es mitmacht und die ihm damit aufgezwungenen Unbilden ohne Auflehnung und Aufstand  hinnimmt – wie beim Gesundheitsschutz gegen das Coronavirus.

Teil 1: Die nötige Wissensgrundlage für den Durchschnittsbürger

Aber eine „breite Leserschaft“ möchte Maier dann doch gewinnen. Damit dies gelingt, hat er sein Buch dreigeteilt. Das Motto des ersten Teils lautet „Was Sie wissen sollten“. Er ist für den besagten „Durchschnittsbürger“ bestimmt, beschränkt sich auf die wirklich notwendige Information, erfordert keine besonderen Vorkenntnisse und ist auf Allgemeinverständlichkeit besonders bedacht. Er schafft die nötige Wissensgrundlage. Dieser Teil, so Maier, sollte fortlaufend gelesen werden, weil dessen Kapitel aufeinander aufbauen. Mit 105 Seiten ist das auch für den zeitbedrängten Leser gut zu bewältigten.

Teil 2: Die näheren Details für den, der mehr wissen will

Wer es genauer wissen will“, kommt dann im zweiten Teil auf seine Kosten. Hier handelt Maier die jeweiligen Aspekte der Energiewende detailliert ab. In seiner Leseanleitung erläutert er: „Die Kapitel sind weitgehend in sich geschlossen, so dass man diesen Teil des Buches eher wie ein Lexikon zum Nachschlagen verstehen sollte.“ Hier erwartet Maier vom Leser „stellenweise gewisse ökonomische, technische und physikalische Grundkenntnisse“. Auch konfrontiert er ihn mit mehr Zahlen und anspruchsvollen Grafiken. Vor allem aber erfährt der Leser, was es volkswirtschaftlich und ihn selbst kostet, wenn der Strom ohne die fossile Primärenergie („Dekarbonisierung“) und ohne Kernkraft  bis 2050 und von 2050 an zu 90 Prozent aus alternativer Energie (vor allem Wind, Sonnenschein, Pflanzenvergärung) durch staatlich interventionistischen Zwang erzeugt werden muss. Es sind erschreckende und abschreckenden Dimensionen, die Einhalt geradezu gebieten.  Dem Umfang und informatorisch-argumentativem Gewicht nach (262 Seiten) ist dies der Hauptteil des Buches.

Teil 3: Das Untermauern des Dargestellten als Dokumentation

Im dritten Teil mit „Details und vielen Zahlen“ (63 Seiten) untermauert Maier seine Bewertung und das Kostenergebnis der Energiewende bis zu ihrem bitteren Endzustand in aller Ausführlichkeit und Sorgfalt. Er versteht diesen Teil als Dokumentation. Detailliert und ausführlich stellt er an einem Szenario dar, wie er bei den Berechnungen vorgegangen ist, zeigt auf, mit welchen Methoden und Annahmen er gearbeitet und welchen Aufwand er dabei betrieben hat. Zugleich gibt er damit ein Beispiel für die allseits bewunderte und meisterhafte deutsche Ingenieurszunft.

Die Pflicht, sich kundig zu machen

Diese Dreiteilung des Buches ist eine famose Idee. Sie trennt, was die Interessen und Bedürfnisse der Leser unterscheidet. Auf diese Weise wird der Text einerseits zugeschnitten auf die breite Allgemeinheit und andererseits auf die fachlich Peniblen. Da er die Politiker wohl kaum erreichen und zur Umkehr (noch nicht) bewegen wird, sollten ihn wenigstens die Fachleute in den öffentlich-rechtlichen Institutionen zumindest zur Kenntnis nehmen. Später zu behaupten, sie hätten von alldem so gar nichts gewusst, wenn sie eines Tages zur Verantwortung gezogen werden, wird ihrer Glaubwürdigkeit nicht gerade guttun. Vor allem die Journalisten, soweit sie die Energiewende-Politik ideologisch zustimmend begleiten und ihre Kundschaft einseitig oder sogar falsch informieren, statt diese Politik kritisch zu hinterfragen, sollten sich durch das Buch kundig machen, wenn sie mit sich und ihren Kunden  ehrlich sein wollen. Es wäre eine Rückbesinnung auf journalistische Tugend und Pflicht. Als „vierte Gewalt“ stehen auch sie in der Verantwortung.

Die Energiewende wird scheitern, weil sie nicht machbar ist

Die Stichworte, die Maier im ersten Buchteil teils informierend, teils kritisch beleuchtet oder auch regelrecht auseinander nimmt, lauten unter anderem: Energie und was das ist, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Technik und Ideenreichtum, das Stromversorgungssystem, Heizen und Dämmen bei Gebäuden, die Mobilitätswende, Energiesparen, die Energiewende mit Sektorkoppelung und Gegenkonzept zur Energiewende. Zusammenfassend schreibt er: „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass eine Umsetzung der geplanten Energiewende zur Erreichung der Dekarbonisierung nicht möglich ist.“ Erstens sei der für den nötigen Strom erforderlichen Ausbau der volatilen alternativen Energien (Windkraft, Fotovoltaik) in Deutschland nicht möglich. Zweitens würden die prognostizierten Kosten für diese Energiewende jeden vorstellbaren Rahmen sprengen. Dazu zwei Merksätze: „Die Energiewende wird an ihren inhärenten Fakten scheitern. Die Energiewende ist nicht, wie oft gesagt wird, schlecht gemacht, sie ist schlicht nicht machbar.“

Die Energiewende-Ziele, die verfehlt werden

Ferner: Die wesentlichen Ziele der Energiewende werden sogar verfehlt. Stichwort Klimaschutz: „Deutschland kann nichts ausrichten.“ Stichwort Umweltschutz: „Zehntausende Windräder und Monokulturen mit Energiepflanzen sind kein Umweltschutz.“ Stichwort Elektro-Mobilität: „CO2-Einsparung wird nicht erreicht. Rohstoffproblem: Lithium und Kobalt.“ Stichwort Ressourcenschonung: „Windenergieanlagen brauchen rund 30-fach mehr an Stahl und Beton als [herkömmliche]  Kraftwerke.“ Stichwort Arbeitsplätze: „Sind nur durch hohe Subventionen zu erhalten; dafür Verlust  von Arbeitsplätzen an anderer Stelle.“ Stichwort Glaubwürdigkeit der Experten: „Die Experten haben sich mehrfach erheblich vertan.“ Stichwort Verhältnismäßigkeit: „Große Umweltschäden und Kosten ohne nennenswerte Klimawirkung.“ Stichwort Erfolgsaussichten: „VEE-Ausbau**) und Kosten sind nicht durchsetzbar.“ Stichwort Ausstieg aus Kohle und Kernkraft: „Unverantwortliche Gefährdung der Versorgungssicherheit.“ Kürzer, vernichtender und schmerzhafter geht das Abkanzeln nicht.

Die Energiewende als GAU = Größter Anzunehmender Unfug

Maier zitiert den Kernkrafttechniker Manfred Haferburg (einst Oberschichtleiter im Kernkraftwerk Greifswald zur DDR-Zeit): „Die Energiewende wurde vergurkt, sie ist ein Super-GAU (Größter anzunehmender Unfug). Die lecke Kuppel des Illusionsreaktors ist das Dach über dem Plenarsaal im Bundestag. Nach 20 Jahren EEG ist die Zielerreichung schlichtweg ‚unrealistisch‘. Eine halbe Billion Euro wurde ausgegeben. Die Strom-Infrastruktur kommt dem Blackout näher. Deutschland ist Strompreismeister. Die Industrie verabschiedet sich. Dem Weltklima nützt das alles gar nichts.“ Im Kern nicht anders Sigmar Gabriel 2014, damals Vizekanzler und SPD-Vorsitzender: „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht. Die Wahrheit ist, dass wir in allen Feldern die Komplexität der Energiewende überschätzt haben.“ Auch an dieses Zitat erinnert Maier. Ich selbst habe Haferburg als seriös und sachkundig einmal kennengelernt.

Die Wiederlegung der CO2-Theorie und vieles anderes

Im zweiten Teil des Buches befasst sich Maier mit den Themen  Medien, Angst, der Mensch als soziales Wesen, Wahrheit, Korrelation und Kausalität, Vorsorgeprinzip, Klimawandel, Klimakatastrophe, Verschwörungstheorien, moralischer Anspruch der Energiewende, Weltenergiebedarf, Kosten versus Nutzen der Energiewende, Volatilitätsproblem, Stromnetz, dezentrale Stromversorgung, Ausstieg aus Kohle und Kernkraft, Risiken, Sicherheit sowie Zukunft der Kernenergie, Speicherkonzepte, Sektorkopplung und Technik, Ausbaugrenze der VEE, Peak Oil und Rohstoffe, Mobilität, Biokraftstoffe und anderes mehr. Er fragt, ob man sich auf die Wissenschaftler und das IPPC verlassen kann und sich die Wissenschaftler wirklich alle einig sind. Er widerlegt die CO2-Theorie. Er legt hier dar, wie er bei seinen Berechnungen für die Energiewende-Kosten vorgegangen ist und was dabei an Ergebnissen herausgekommen ist.

Energiewende-Mehrkosten 2050 für eine 4-köpfige Familie jährlich 26 000 Euro

Diese Ergebnisse, die Kosten der Energiewende in Deutschland, sind erschütternd. Sie beziehen sich auf das politische Ziel, 90 Prozent des anthropogenen CO2 bis zum Jahr 2050 einzusparen und den Ausstieg aus der Kernkraft 2022 vollzogen zu haben (= Maiers „Szenario 7“ von insgesamt zwölf). Es sind die Kosten, die als Folge der Energiewende  z u s ä t z l i c h  entstehen, also die Mehrkosten über das hinaus, was  o h n e   die Energiewende aufzubringen wäre. Gesamtwirtschaftlich erreichen sie 2045 mit rund 480 Milliarden Euro im Jahr einen Höhepunkt. Die Kostenkurve flacht sich dann etwas ab. Um das Jahr 2050 herum belaufen sich die Energiewende-Zusatzkosten auf zwischen 450 und 460 Milliarden Euro.  J ä h r l i c h.  Diese volkswirtschaftlichen Kosten teilen sich auf die Unternehmen und die Bevölkerung auf. Letztlich tragen aber müssen sie als Verbraucher die Bürger. Umgelegt auf eine fiktive vierköpfige Familie ist das  w ö c h e n t l i c h  eine zusätzliche Belastung von 500 Euro. Aufs Jahr gerechnet sind das 26.000 Euro. Zu verstehen sind sie als Durchschnittswerte.  (Seite 381 und 383).

Merksätze und Informationen am Rande

Eingestreut in den Text und graphisch hervorgehoben sind Merksätze als Erkenntniszusammenfassung sowie Informationen am Rande, die aber im jeweiligen Zusammenhang von Bedeutung sind, was das Lesen optisch erleichtert. Beispiele: „Es gibt keinen Beweis, dass der Mensch den Anstieg der globalen Temperatur wesentlich verschuldet hat.“ Oder: „ Wenn wir die falschen Risiken fürchten und die tatsächlichen Risiken verharmlosen, treffen wir falsche Entscheidungen.“ Oder: „Arbeitsplätze, die nur durch Subventionen geschaffen und gehalten werden können oder die durch Bürokratie entstehen, sind volkswirtschaftlich schädlich.“ Oder: „Diese Energiewende wird für die normalen Bereiche des Lebens wie Mobilität und Wohnen unbezahlbar.“

Warum das Stromnetz keinen Strom speichern kann

Maiers Diktion ist gänzlich unpolemisch, der sprachliche Ausdruck sachlich nüchtern, der Text allgemeinverständlich. Wenn Maier apodiktische Äußerungen vermeiden will, schreibt er korrekt lieber „meiner Meinung nach“. Anschaulich erklärt er, warum das Stromnetz keinen Strom speichert, was aber eine unwissende Politikerin von ihm ernsthaft meinte erwarten zu können und sich damit öffentlich der Lächerlichkeit preisgab. Didaktisch geschickt spricht er die Leser immer wieder auch direkt an: „Ist Ihnen schon mal aufgefallen …? Oder: „Sie haben sicher auch schon davon gelesen oder gehört …“ Aufgelockert ist das Buch mit 169 teils farblichen Abbildungen und 27 Tabellen. Quellengaben und Hinweise in 510 Fußnoten, Diagramme, Glossar, Abbildungs- und Stichwortverzeichnis runden die Nutzbarkeit es Buches ab.

Eine Kehrtwende ist zwingend 

Maier hat ein Buch vorgelegt***), das für die Energiewende vernichtend ist. In aller Breite und Seriosität führt es vor, was Politiker für Schaden anrichten und den Bürgern antun, ohne es in dieser Weise auszusprechen. Damit ist eine Kehrtwende zwingend. Die aber ist nicht in Sicht. Noch nicht. Hierzu passt einer von Maiers Merksätzen (Seite 129): „Die Zeit muss reif sein, denn ein so grundsätzlicher Politikschwenk ist weder von den derzeitigen Politikern zu erwarten – sie würden damit ihr grundsätzliches Scheitern eingestehen – noch von den Bürgern, die sich über Jahrzehnte auf die heutige Politik eingestellt haben, weil sie anhaltend über die wirtschaftlichen und naturwissenschaftlichen Umstände getäuscht worden sind.“ Daher sei dem Buch die „breite Leserschaft“ gewünscht – und unserem Land, denn nur eine mehrheitlich wirklich informierte Bürgerschaft kann die Politiker zur Umkehr zwingen und den Energiewende-Wahnsinn beenden.

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*)  Narrativ (= Erzählung) ist ein Modewort, hier zu verstehen als in eine „große Erzählung“ verpackte Ideologie.

**)  VEE = Volatile Erneuerbare Energien. Wie Maier natürlich weiß, ist Energie nicht erneuerbar, sondern nur umwandelbar in eine andere Energieform. Er erklärt es an einer Stelle auch, bleibt aber bei diesem Begriff, weil er eingeführt sei und allgemein verwendet und verstanden werde.

***)  Klaus Maier: Die Abrechnung … mit der Energiewende. Der Energiewende-Check. Verlag tredition GmbH, Hamburg 2020. 522 Seiten. Als Paperback 24,95 Euro (ISBN 978-3-347-06789-9). Gebunden 32,95 (ISBN 978-3-347-06790-5).

Zusätzliche Informationen, auch zum Herunterladen, finden Sie unter diesem Link: https://www.magentacloud.de/share/ad8hd2e2oa#$/  Der Autor will sie schrittweise erweitern.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




„Auf keinen Fall sollte man jetzt noch ein neues Auto mit Verbrennungsmotor kaufen“ – Volker Quaschning

Quaschning ist Teilen unserer Leserschaft noch als Lobbyist alternativer Energiegewinnung durch Solarthermie bekannt (bekannt wurde zB. Desertec usw.). Als die Pilotsysteme wegen Unwirtschaftlichkeit nicht mehr gefördert und beendet wurden, blieb Quaschning trotzdem im für ihn lukrativen Markt der „Erneuerbaren“.

Besonders bekannt wurde er mit seinem umstrittenen Video, in dem er in einem See steht und immer weiter hereinsteigt, um die „steigenden Meeresspiegel“ zu symbolisieren. Danach führt er einen Treibhaus-Gas-Versuch unter haarsträubenden Bedingungen durch, um die Klimakollaps-Theorie zu beweisen (wir berichteten).

Aktuell betätigt er sich als Lobbyist für die erwiesenermaßen unwirtschaftlichen und umweltschädigenden E-Autos; er selbst fährt laut taz-Artikel eines Tesla.

Die taz meint einleitend zum Interview,

…zu den Lieblingsbeschäftigungen der kritischen Bürger gehört es, die angeblichen Defizite des Elektroautos aufzulisten.“

Es ist also von vornherein klar, daß dieses Interview garantiert nicht kritisch sein wird, sondern klar pro E-Auto und contra „rechts“ (kritische Bürger) ausgelegt ist.

Immerhin zählt der taz-Autor noch die rationalen Argumente auf:

  1. E-Autos können eine schlechtere Energiebilanz haben, wenn man die Produktion mitzählt.

Quaschning entgegnet ohne Beleg, daß die Bilanz heute schon besser sei; und daß bei Nutzung ausschließlich alternativer Energien sogar Klimaneutralität erreicht werde.

Stimmt nicht: Wie schon lange bekannt, braucht die Herstellung eines E-Autos deutlich mehr Energie, und außerdem kritische Rohstoffe, als es bei Verbrennern der Fall ist. Die Amortisierung braucht bis zu zehn Jahre, wobei der Strom immer auch aus Kohle- oder Gaskraft kommen muß.

  1. Bei der Herstellung eines E-Autos fallen mehr als doppelt so viele Tonnen CO2 an.

Q gibt zu, daß die Akku-Autos viel schwerer seien und wiederholt einfach das Argument, irgendwann in 15 Jahren würde deutscher Strom nur noch erneuerbare Quellen haben. Schon 2019 hätten Wind und Sonne mehr Energie geliefert als die Kohle.

Kein Wort über nutzlosen Zappelstrom und extreme Kosten für den Steuerzahler, von dem reiche Tesla-Fahrer profitieren. Auch keine Nachfrage vom Redakteur.

  1. Die Akkus haben begrenzte Lebenszeit; daher fallen laufend neue Emissionen an.

Q widerspricht und wirft nur die Zahl der Hersteller-Garantie von acht Jahren oder 160.000km ein. Wenn aber die Amortisierung schon bis zehn Jahre dauert, macht der Akku-Tausch nach acht Jahren den Vorteil zunichte. Von Bränden und unmöglicher Rezyklisierung kein Wort von Q.

  1. Unsozialer und umweltschädlicher Abbau der Rohstoffe

Q wischt das einfach weg und erwähnt die enorme Wasserverschwendung in der trockenen Atacama oder im Flamingo-Schutzgebiet mit keinem Wort; die unsägliche Kinderarbeit im Kongo nennt er nur vorgeschoben, weil das Kobalt von dort auch in Wärmekraft-Turbinen vorkomme. Stattdessen behauptet er, daß der Abbau jeglicher Ressourcen wie Ölsand in Kanada immer schlimm sei und kein Trinkwasser für Li-Gewinnung benötigt werde (und die Landwirtschaft?).

Dem ist zu entgegnen, daß normale Autos Massen-Ressourcen wie Mineralöl und Stahl benötigen, statt zusätzliche Ausbeutung von Rohstoffen wie Lithium zu forcieren.

  1. Wasserstoff-Auto oder Biosprit als Alternative?

Q sagt klar, daß die H2-Gewinnung drei mal mehr Energie benötige als die Ladung eines Li-Akkus und daher nur ein Nischenprodukt sein könne. Auch Energiepflanzen sieht er kritisch, weil die Anbaugebiete nicht vorhanden seien und das Ganze umweltfeindlich sei. Da wollen wir nicht widersprechen, recht hat er: Die Verluste durch Elektrolyse von Wasser, Speicherung und Leitung des Gases sind derart hoch, daß das Förder-Programm der Regierung nur als irrsinnig bezeichnet werden kann. Und die riesigen Monokulturen für Mais und Raps verschandeln unsere Landschaften fast noch mehr als die Windradwälder.

Es fragt sich nur, wieso Q an der Stelle plötzlich nicht mehr politisch, sondern realistisch ist. Wenn er früher schon so vehement für Solarthermie eingetreten ist, könnte es sein, daß er Lieder singt, die ihm Brot liefern, was immer das heißen mag. Er besitzt ja einen Tesla.

  1. Es gibt nicht genug Strom für immer mehr E-Autos

Q sagt einfachm falsch, weil für die Energiewende in Deutschland die Zahl der Autos halbiert werden müsse. Wenn die verbleibenden 50% alle Stromer seien, sei der zusätzliche Strombedarf nur 10% gegenüber heute.

Danke, sagen wir da nur, daß Sie zugeben, die Bürger dieses Landes de-mobilisieren zu wollen.

„Das E-Auto ist nur der erste Schritt zu gar kein Auto“,

schrieb kürzlich ein hellsichtiger Leser.

Was Quaschning verschweigt: Die 50% E-Autos könnten sich nur Wohlhabende leisten und müssen vom Steuerzahler, also allen, subventioniert werden. Und der Zappelstrom der Windräder und Solarmodule ist zum größten Teil wertlos und könnte die vielen Stromer, die meist nachts geladen würden, niemals versorgen. Im Gegenteil: Viele Stromer würden das Netz regelmäßig derart belasten, daß mit häufigen Ausfällen zu rechnen ist.

  1. Stromer haben zu geringe Reichweite

„Für die Klimakrise müssen wir in den nächsten 15 Jahren möglichst CO2-neutral werden“, sagt Q als erstes dazu.

Eine schöne Freudsche Fehlleistung, nur hätte er hier „Energiekrise“ sagen müssen; denn seine E-Autos erzeugen die Krise erst. Zur geringen Reichweite sagt er nichts, da er weiß, daß man sie nur steigern kann, wenn man in ein sowieso schon überschweres Fahrzeug einen noch größeren Akku einbaut. Stattdessen behauptet er, daß jeder neue Verbrenner die „Klimaschutzziele“ torpedieren würde (man kann kein Schiff torpedieren, das nicht schwimmt….).

  1. „Wie sehen Sie die Auswirkungen der Coronakrise für die Transformation von der fossilen zur postfossilen Mobilität?“

Hier wiederholt Q nur die Argumente von Kollege Rahmstorf und seiner PIKler, daß Corona und Klima irgendwie ähnlich seien, nur Klima sei viel schlimmer. Die E-Auto-Förderung verhindere die Krise und würde neue Jobs schaffen. Nun, die Jobs einer Gigafabrik von Tesla bei Berlin sind nicht wirtschaftlich, da sie nur durch staatlichen Finanztransfer existieren können.

Die Millionen Jobs des „Fossilkapitalismus“ hingegen tragen sich von allein und könnten ohne staatliche Eingriffe Wohlstand für ein ganzes Land produzieren

  1. Fazit

Die korrekten Argumente von Quaschning zu H2 und Biosprit zeigen, daß der studierte und promovierte Ingenieur sehr wohl rechnen kann. Da Ingenieure eine gründliche Ausbildung in Thermo- und Elektrodynamik genossen haben, müßte er auch um die Unmöglichkeit einer „Mobilitätswende“ oder „Energiewende“ mittels Lithium-Autos wissen. Daß er sie dennoch bewirbt, wie früher die Solarthermie, zeigt, daß er einfach nur ein Lobbyist ist. Und das nur für einen Titel, ein großes Haus und einen Tesla. Für wie wenig die Menschen doch bereit sind, ungleich größere Verluste bei ihren Mitbürgern zu verantworten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Elektroautos : Die unterschätzte Gefahr*

Regelmäßig versichern Automobilexperten, dass die Brandgefahr von E-Autos nicht höher sei als bei herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Der Tod einer 19-Jährigen, die in Brandenburg bei einem Unfall in einem E-Auto verbrannte, hat nun aber erneut zu der Frage geführt, wie sicher Elektrofahrzeuge tatsächlich sind. 

Nach Angaben der Feuerwehr war die junge Frau am 28. Juli in Groß Kreutz, Landkreis Potsdam-Mittelmark mit ihrem E-Auto in einer Linkskurve aus noch ungeklärter Ursache von der Landstraße abgekommen und mit einem Baum kollidiert. Nachdem das Fahrzeug zu brennen begonnen hatte, konnte die junge Fahrerin nicht mehr gerettet werden.

Ein Polizeisprecher sagte, es sei schwierig gewesen, die verunglückte Frau aus dem Elektroauto zu bergen. Weiter wurde mitgeteilt, dass Feuerwehrleute versucht haben, die Akkus des E-Autos zu kühlen, um eine Explosion zu verhindern. Nach dem Einsatz forderte der Gemeindewehrführer von Groß Kreutz neue Materialien und Schulungen für solche Unfälle:

„E-Autos sind relativ schwierig zu löschen, diese Erfahrungen haben wir nicht“, so der Vertreter der örtlichen Feuerwehr.

Es fehlt an Schulung und Material

Nicht nur in Brandenburg stellen Unfälle von Elektroautos für Feuerwehrleute und Rettungssanitäter eine besondere Schwierigkeit dar. Obwohl die Zulassungszahlen der „Stromer“ immer noch recht dürftig sind, müssen die Rettungskräfte im ganzen Land auf Unfälle mit E-Fahrzeugen vorbereitet sein. Nötig sind dabei neben Schulungen zu den Besonderheiten der Fahrzeuge auch neue technische Hilfsmittel.

Werden bei Unfällen die Lithium-Ionen-Batterien der E-Autos beschädigt, kann dies nämlich zum gefürchteten „thermischen Durchbrennen“ führen. Dabei treten Temperaturen auf, die in kürzester Zeit auf mehrere hundert Grad Celsius ansteigen. Um einen brennenden Li-Ionen-Akku zu löschen, bedarf es oft sehr großer Mengen an Wasser, in manchen Fällen bis zu 30.000 Liter. Zudem haben Feuerwehrleute inzwischen die Erfahrung machen müssen, dass eigentlich gelöschte Akku-Brände noch nach Tagen immer wieder aufflammen können.

Angesichts solcher Schwierigkeiten greifen Einsatzkräfte bei Unfällen mit E-Autos mittlerweile auf Löschcontainer zurück. Per Kran oder Seilwinde werden die Unfallfahrzeuge dabei zunächst in wasserdichte Spezialcontainer gehievt, die dann mit Löschwasser geflutet werden. Die tückischen Batteriebrände werden dadurch regelrecht „ertränkt“.

Mittlerweile sind mehrere Anbieter für solche Löschcontainer auf dem Markt. Allerdings stellt die bundesweite Ausrüstung örtlicher Feuerwehren mit der neuen Technik einen erheblichen Kostenfaktor dar.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  14. August 2020, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Norman Hanert  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Die Abrechnung … mit der Energiewende – der Energiewende-Check

Das Buch wurde im Juli 2020 veröffentlicht. Klaus Maier, ein erfahrener Elektroingenieur im Ruhestand, hat sich mit der Energiewende viele Jahre intensiv beschäftigt. Schon das Geleitwort von Dr.-Ing. Detlef Ahlborn zeigt, worauf das Buch abzielt: Den gut klingenden Beschreibungen und Behauptungen der Energiewende-Ideologen und -Profiteure müssen endlich belastbare, zahlengestützte Fakten entgegengehalten werden. Das ist vermutlich auch der Grund, warum der Autor „Die Abrechnung“ als Titel gewählt hat.

Das fast schon erdrückende, aber sehr gut strukturierte Zahlenmaterial liefert viele Einsichten. Durch diese quantitative Sicht auf das Thema hebt sich dieses Buch von vielen anderen vergleichbaren Büchern ab. So werden insbesondere die immensen Kosten der Energiewende mit den daraus resultierenden Risiken für den Industriestandort Deutschland auch quantitativ und damit nachvollziehbar deutlich.

Die drei Teile des Buchs behandeln das Thema in unterschiedlicher Tiefe, so dass der einfach Interessierte, wie auch der wissenschaftlich Orientierte die für ihn notwendigen Informationen, Begründungen und Analysen findet. Angefangen von der Frage, was Energie ist und welche Bedeutung sie hat, bis zur Berechnung eines konkreten Zukunftsszenarios eines Strom- und Energieversorgungssystems mit Sektorkopplung zieht sich der Spannungsbogen. Die Berechnung dieses Szenarios über 50 Seiten verlangt einige Mitarbeit des Lesers, die erhaltene  Informationen rechtfertigt diesen Aufwand aber.

Praktisch alle Aspekte und Fassetten der Energiewende werden behandelt. Letztlich geht es um die Frage: Ist die Energiewende überhaupt technisch, ökonomisch und gesellschaftlich umsetzbar? Der Autor kommt zu dem zahlenmäßig unwiderlegbaren Schluss, dass die Energiewende, so wie sie begründet und geplant ist, weder nötig ist, noch jemals erfolgreich werden kann.

Im Buch gibt es neben den technischen Passagen auch locker Formuliertes, wobei den politischen, psychologischen und menschlichen Fragen nachgegangen wird, um auf diese Weise den vielfältigen und unterschiedlichen aspekten des Großprojekts Energiewende Rechnung zu tragen. Als stellvertretendes Beispiel sei der allgemeine Umgang mit Risiken erwähnt. Wer weiß schon, welche Rolle die sicher unzutreffende LNT-Hypothese bei der Beurteilung radioaktiver Strahlung spielt?

Das Buch ist in 41 Kapiteln gegliedert. Querverweise zwischen den Kapiteln erlauben das systematische Erarbeiten von detaillierteren Fragen zur Energiewende. Über 500 Quellenangaben und Erläuterungen, ein Glossar und ein ausführliches Stichwortverzeichnis runden das Werk ab.

Das Buch hat das Ziel, dem Wust der vielfältigen Meinungen und Interessen ein faktenbasiertes Kompendium zur Versachlichung entgegenzuhalten. Die Daten des Buchs:

524 Seiten, 27 Tabellen, 169 Abbildungen (48 in Farbe);

Paperback, 978-3-347-06789-9:  24,95 EUR, Bestellung hier

als Hardcover 978-3-347-06790-5:  32,95 EUR. Bestellung hier:

 




Teure Energiewende – Die Stromrechnung zeigt es

Ich habe vor ein paar Tagen meine jährliche Stromrechnung erhalten, weil ich wieder mal gewechselt habe, um die deutlichen Wechselrabatte zu nutzen. Meinen Strom habe ich in der Abrechnungsperiode für 27,2 Cent/Kilowattstunde brutto bezogen. Das ist etwa 10 Prozent weniger als der derzeitige Durchschnittspreis. Dafür kann man die Mühe des Lieferantenwechsels schon auf sich nehmen.

Der Lieferant führte als Anlage die Steuern, Umlagen und andere staatliche Abgaben auf. Es waren genau 50 Prozent des Bruttostrompreises. Ohne gesetzliche Abgaben wäre der Strom also nur halb so teuer. Die Abgaben sind zum 1. Januar dieses Jahres um gut 3 Prozent gestiegen. Wesentlichen Anteil daran hat die Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG).

Doch die EEG-Umlage mit rund 30 Milliarden Euro/Jahr einschließlich Mehrwertsteuer ist nur ein Teil der Wendekosten. Die Profiteure der Wende haben mit ihrer gut vernetzten Lobby weitere Abgaben durchgesetzt. Den Strom ihrer Windgeneratoren auf hoher See brauchen sie nicht an Land zu leiten. Diese Aufgabe wurde den Übertragungsnetzbetreibern auferlegt. Wenn die Stromtrassen zum Land nicht rechtzeitig fertig sind, wird der Off-Shore Strom, der nicht geliefert werden kann, trotzdem vergütet. Zahlen muss das der Stromkunde mit der Off-Shore Netzumlage nach § 17f, Absatz 5 des Energiewirtschaftsgesetzes mit 2 Milliarden Euro/Jahr.  Die Kosten für den Stromtransport an Land sind in den allgemeinen Netzgebühren enthalten. Es sollen 5 Cent/Kilowattstunde sein. Sie werden nicht als Off-Shore Kosten ausgewiesen.

Stromintensive Betriebe sind mit den hohen Netzkosten in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich. Ihnen wird ein Teil der Netzgebühren erlassen auf Kosten der übrigen Letztverbraucher. Die werden nach der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) mit einer Netzumlage von 1,7 Milliarden Euro/Jahr belastet, die den Gebührenausfall von den stromintensiven Betrieben deckt.

Schnell heranziehende Wolken und abflauender Wind führen zu einem kritischen Leistungsabfall im Stromnetz, weil Wind- und Solaranlagen nicht mehr genügend liefern. Um einen Zusammenbruch zu vermeiden, werden dann Betriebe mit hoher Leistung (Aluminium-Elektrolyse usw.) abgeschaltet. Der Produktionsausfall wird vergütet. Zahlen muss das wiederum der Endkunde mit einer Umlage nach § 18 der Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten (AbLaV) mit 33 Millionen Euro/Jahr. Mit jeder weiteren Wind- und Solaranlage wird dieser Betrag steigen.

Bei der Stromerzeugung geht rund 60 Prozent der eingesetzten Energie als Abwärme verloren. Es ist sinnvoll, diese Abwärme zum Heizen zu nutzen. Dabei gibt es ein Problem. Im Sommer braucht man keine Wärme. Daher müssen solche kombinierten Strom- und Wärme erzeugenden Anlagen entweder auf den Wärmebedarf oder aber auf den Strombedarf ausgelegt werden. Meistens wird die Bedarfswärme erzeugt und Strom ist ein Nebenprodukt. Der Strom wird nach dem Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz – KWKG) vergütet. Auch dafür muss der Letztverbraucher mit einer Umlage von 1,1 Milliarden Euro/Jahr zahlen.

Für das Einsammeln des Stroms von den dezentralen Wind-, Solar- und Biogasanlagen muss das Verteilernetz ausgebaut und verstärkt werden. Stromtrassen werden von Nord- nach Süddeutschland gebaut, um Windstrom in den Süden zu bringen. (Niemand erklärt, welcher Strom fließen soll, wenn der Wind nicht weht.) Wegen Bürgerproteste werden große Teile der Leitungen in die Erde verlegt. Die Kosten steigen damit von 1 Million auf 7 Millionen Euro für jeden Kilometer. Lange Leitungen haben hohe Stromverluste. Bei dem Transport nach Süddeutschland sind es etwa 10 Prozent. Hinzu kommen die Kosten für den Regelstrom, der den vom Wetter gesteuerten Wind- und Solarstrom auf den Bedarf ergänzt. Allein die Bedarfsregelung ist durch die Energiewende von 100 Millionen Euro/Jahr auf 1,5 Milliarden gestiegen. Der Netzausbau, die Regelungskosten und die Leitungsverluste wegen der Energiewende dürften Kosten von mehr als 10 Milliarden Euro im Jahr verursachen, die als Netzkosten versteckt sind.

Ökostrom wird nicht geliefert

Mein Stromlieferant bietet einen Strommix aus Kraftwerken und Ökostromanlagen an. Zusätzlich gibt es noch den Naturstrom Gold, der nur aus Ökostrom besteht. Jeder Kunde erhält jedoch den Strommix, der in seinem lokalen Netz ist, egal, ob er Naturstrom oder einen beliebigen Mix haben wollte. Der Lieferant kauft lediglich die verschiedenen Strommengen ein, die zu beliebigen Zeiten in das Netz eingespeist werden. Der Verkauf von Ökostrom ist also eine Irreführung der Kunden. Sie erhalten ihn nicht.

Mit jeder weiteren Ökostromanlage steigen die Stromkosten weiter. Als Folge müssen Industriebetriebe schließen oder in kostengünstigere Länder abwandern. Wann wird dies den Politikern bewusst?

Die direkten Kosten der Energiewende belaufen sich auf annähernd 50 Milliarden Euro/Jahr. Das sind mehr als 600 Euro je Einwohner. Mit der Beendigung der Energiewende wird die Kaufkraft der Bevölkerung deutlich erhöht. Gleichzeitig sinken die Stromkosten für die Industrie. Produkte werden preiswerter. Der Export wird gestützt und das Abwandern der Betriebe aus Deutschland gestoppt. Dies ist ein effektiver Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise. Werden die Politiker diesen Weg gehen?

 

Stromverbraucherschutz NAEB e.V.




Nachricht vom EIKE Präsidenten

Einen kleinen Vorgeschmack darauf bietet ein Beitrag in einem der letzten „Spiegel“, in dem unser Institut vom notorischen PIK-Professor Rahmstorf in alter Relotius-Manier als „etikettenschwindlerisch“ und „Verbreiter von Falschinformationen“ bezeichnet wird. Außer uns wird keine andere deutsche Organisation in dieser Kolumne namentlich genannt.

Beispiel Video, warum EIKE bei den Offiziellen so beliebt ist. Interview von MMNews mit Michael Limburg Vizepräsident EIKE am 9.7.20

Warum ist das so? Neben der politischen Auseinandersetzung sind alle Kritiker der derzeitigen Politik – auch wir – seitens diverser Behörden in einen Kleinkrieg um steuerliche, datenschutz- und medienrechtliche Fragen verwickelt worden, so daß sich manch einer dazu entschließen mußte, seine Webseite zu schließen. Dazu kommen immer wieder Hacker-Angriffe oder Proteste plötzlich auftauchender sogenannter „besorgter Bürger“ wie etwa in Sinsheim vor dem Vortrag von Prof. Lüdecke.

Man hat manchmal den Eindruck, daß sich die Medien und die „Grünen“ aller Parteien hauptsächlich mit unserem Institut beschäftigen, wenn es um Kritik an der herrschenden Klima- und Energiepolitik geht. Es vergeht praktisch kein Monat, ohne daß der WDR, Prof. Lesch, selbst ernannte Undercover-Reporter oder Influencer wie der blauhaarige Yannick Frickenschmidt („Rezo“) über uns oder unsere Anliegen Falschinformationen verbreiten.

Mit Ihrer Hilfe konnten wir bisher alle Zumutungen gegen uns abwehren und darüber hinaus unsere Konferenzserie, Webseiten und Publikationsreihe am Leben erhalten. An den vielen positiven Rückmeldungen mit steigender Tendenz sehe ich auch, daß wir damit auch immer mehr Menschen erreichen. Da es weiter gehen muß, bitte ich Sie jedoch hiermit, uns nochmals mit Ihrer Spende zu helfen!

IBAN: DE34 8309 4454 0042 4292 01    BIC/SWIFT: GENODEF1RUJ

Scheuen Sie sich bitte nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren. Wir sind wegen Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung (noch?) gemeinnützig und dürfen nach dem Bescheid des Finanzamtes Jena vom 30. 4. 2019 abzugsfähige Spendenquittungen ausstellen. Alle Spenderdaten werden streng vertraulich behandelt. Falls Sie schon gespendet haben, bedanke ich mich schon jetzt.

Dr. Holger Thuß




Grüne fördern Kinderarbeit und ökologische Zerstörung

Umweltschützer hatten behauptet, der US Forest Service sei nicht befugt, die Genehmigung zu erteilen, da ein 161 m langer Abschnitt 180 m unterhalb des 3500 km langen Appalachian Trail kreuzen würde. Dieser wird vom National Park Service verwaltet. Die Mehrheitsmeinung von Richter Thomas hat diese Behauptung entkräftet.

Die Pipeline-Projektentwickler Dominion Resources und Duke Energy sollten die USFS- und andere Genehmigungen relativ bald erhalten – und die Pipeline Anfang 2022 in Betrieb nehmen – es sei denn, eine Biden-Regierung übernimmt 2021 die Leitung (mit AOC als wachsamem Klima- und Energieberater von Biden und den Demokraten) und verhängt im Rahmen des Green New Deal Verbote für Bohrungen, Fracking, Pipelines und schließlich jegliche Nutzung von Erdgas, Öl und Kohle.
Unterdessen planen Umweltschutzgruppen weitere Klagen. Sie bestehen darauf, dass die Pipeline Flüsse und Bäche der Gefahr einer verstärkten Sedimentation aussetzen, unberührte Landschaften verschandeln und empfindliche Arten schädigen würde.

Diese Pläne und Behauptungen unterstreichen, wie unflexibel sie geworden sind, wenn es darum geht, sich gegen jegliche Nutzung fossiler Brennstoffe in den USA auszusprechen. Wie unfähig, die weit größeren menschlichen und ökologischen Auswirkungen der von ihnen favorisierten Energiesysteme zu erkennen oder vernünftig zu diskutieren. Wie sehr sie sich auf eklatante Doppelmoral und die Herrschaft des Pöbels verlassen, statt auf rationale, kohärente und überzeugende Diskussionen.

Vor kaum ein paar Jahren nahmen der Sierra Club und verbündete Gruppen gerne 187 Millionen Dollar und mehr von Michael Bloomberg, Erdgasproduzenten und anderen Finanziers, um ihren Krieg gegen die Kohle zu führen. Nachdem sie die meisten US-Kohlebergwerke und -kraftwerke geschlossen hatten, verwandelten sie Gas von einem „klimafreundlichen Brückentreibstoff“ in das personifizierte Böse. Heute wollen sie die Nutzung fossiler Brennstoffe landesweit beenden. Durch Täuschung, Beschwörung und Abbruch der Debatte haben sie sich selbst davon überzeugt, dass Wind-, Sonnen-, Batterie- und Biokraftstoff-„Alternativen“ irgendwie „sauber, grün, erneuerbar und nachhaltig“ sind. Die Realität sagt jedoch etwas ganz anderes.

Die Atlantikküsten-Pipeline wird unterirdisch verlaufen, meist unsichtbar unter einer grasbewachsenen Trasse. Jegliche Sedimentation wird während der kurzfristigen Bauarbeiten auftreten, wenn einige Wildtiere abgeschreckt oder für eine Weile verdrängt werden. Jegliche Bedrohung für empfindliche Arten, selbst im Falle eines Lecks, wird minimal sein.

Im krassen Gegensatz dazu werden ihre bevorzugten Energiesysteme massive, dauerhafte Auswirkungen haben – in Virginia und weit über seine Grenzen hinaus. Die Sonnenkollektoren in Virginia [in deutscher Übersetzung hier] werden mehr als achtmal die Landfläche von Washington, DC, bedecken. Hunderte von 260 Meter hohen, Vögel zu Tausenden tötenden Windturbinen werden vor der Küste von Virginia Beach einen enormen Hindernisparcours für Wale, Schiffe und Flugzeuge bilden. Viele Tausend 1.200-Pfund-Batterien werden für einen oder zwei Tage ohne Sonne und Wind als Ersatz für Kohle und Solarstrom dienen.

Hunderte von Kilometern neuer Fernleitungen werden in den Himmel ragen und sich über die Landschaft schlängeln. Allein der Transport von Windstrom aus West Virginia nach Blacksburg, Roanoke und Lynchburg, Virginia – und von Solarenergie aus all diesen Virginia-Paneelen nach Staunton und Harrisonburg – wird mehrere neue Fernleitungen über den Appalachian Trail erfordern. Nicht 180 Meter unterhalb, sondern quer über den Appalachian Trail.

Aber irgendwie sollen wir und unsere Gerichte glauben, dass all diese enormen Industrieanlagen – und die Sprengungen, die Baumrodungen, die Maschinen, der Lärm und andere Auswirkungen, die mit dem Bau und der Instandhaltung dieser Anlagen verbunden sind – keine Verlandung der Flüsse, keine Wunden in der Landschaft oder Schäden an empfindlichen Spezies‘ verursachen werden.

In Wirklichkeit werden die radikalen Grünen, Versorgungsunternehmen und Demokraten, die diese Projekte unter dem Virginia „Clean“ Economy Act fördern, einfach verlangen, dass die Gerichte die von ihnen vorgebrachten Argumente und Umweltgesetze ignorieren, die sie angeführt haben, als sie gegen Kohle- und Gaskraftwerke und die damit verbundenen Pipelines und Übertragungsleitungen wüteten. Sie werden verlangen, dass Bürgergruppen, die gegen diese monströsen Wind-, Solar- und Batteriekomplexe protestieren, aus dem Gericht geworfen werden. Sie werden wollen, dass auf nationaler Ebene mit zweierlei Maß gemessen wird.

Der Verzicht auf fossile Brennstoffe würde bedeuten, dass Amerika 100 % seines Benzins und alle seine Erdöl- und Erdgasvorräte für Pharmazeutika, Kosmetika, Farben, Kunstfasern, Düngemittel – und Kunststoffe für Mobiltelefone, Computer, Autokarosserien, Verpackungen, Rotorblätter von Windturbinen, Solarzellenfolien und zahllose andere Produkte – ersetzen müsste. Dazu müssten etwa 280 Millionen Hektar Land mit Nahrungsmitteln und Lebensraum (viermal so groß wie die Landfläche von Texas) in Mais-, Zuckerrohr- und Rapsplantagen für Biokraftstoffe zur Herstellung von Ethanol und Biodiesel umgewandelt werden.

Extremere Versionen des Grünen New Deal würden Kohle, Gas und Atomstrom sowie Notstrom, Gas zum Heizen von Häusern, Kohle und Gas für Fabriken und Verbrennungsfahrzeuge eliminieren. Wir würden alles durch Wind oder Sonne ersetzen – und Wind oder Sonne an guten Tagen nutzen, um genug zusätzlichen Strom zu erzeugen, um die Batterien für sieben wind- und sonnenlose Tage aufzuladen. Das sind 8,5 Milliarden Megawatt – doppelt so viel, wie wir 2018 verbraucht haben!

Wir bräuchten etwa 75 Milliarden Sonnenkollektoren … oder 4,2 Millionen 1,8-MW-Onshore-Windturbinen … oder 320.000 10-MW-Offshore-Windturbinen … und etwa 3,5 Milliarden 100-kWh-Batterien als Backup. Beton, Stahl, Kupfer, Lithium, Seltene Erden, Aluminium, Kobalt, Plastik und andere Materialien zu ihrer Herstellung würden wesentlich mehr Bergbau und Produktion erfordern, als die Welt je gesehen hat – fast alles mit fossilen Brennstoffen.

Umweltschützer sind gegen fast jeden Bergbau überall in den Vereinigten Staaten und sogar gegen US-Unternehmen, die in Übersee nach strengen westlichen Regeln arbeiten. Das bedeutet, dass lebenswichtige Metalle und Mineralien an Orten wie Baotou, der Inneren Mongolei, Bolivien und der Demokratischen Republik Kongo, meist unter chinesischer Kontrolle, unter minimalen bis nicht vorhandenen Arbeits-, Lohn-, Umwelt-, Rückgewinnungs- und Arbeitsschutzvorschriften abgebaut und verarbeitet werden. Die Bergbau- und Industriegebiete sind zu riesigen toxischen Ödlandstrichen geworden.

Allein für Kobalt schuften mehr als 40.000 kongolesische Kinder, teilweise gerade mal 4 Jahre alt an der Seite ihrer Eltern für einen Dollar pro Tag in den Minen und riskieren dabei, in Höhlen verschüttet zu werden und ständig schmutzigen, giftigen, radioaktiven Schlamm, Staub, Wasser und Luft ausgesetzt zu sein. Das ist heute – für den heutigen Bedarf an Batterien, Sonnenkollektoren und Windturbinen. Stellen Sie sich vor, wie viele benötigt würden, um den Grünen New Deal zu bedienen. Vielleicht 400.000? 4.000.000?

Allein in China wird es bald 200 Mal mehr kohlebefeuerte Kraftwerke geben als in Virginia abgeschaltet werden. Im Laufe des Jahres 2020, so das Beratungsunternehmen Wood Mackenzie, werden Europa und die Vereinigten Staaten 22.000 Megawatt Kohlekraftwerkskapazität stilllegen – selbst wenn Asien 49.000 Megawatt neue Kohlekraftwerke eröffnet, zusätzlich zu denen, die es bereits besitzt, und zusätzlich zu seiner wachsenden Flotte von Gaskraftwerken.

China baut oder finanziert zahlreiche Kohle- und Gaskraftwerke in Afrika und Asien. Indien verfügt bereits über Hunderte von Kohlekraftwerken und baut oder plant 400 weitere. China und Indien bauen oder planen außerdem Hunderte neuer Flughäfen und bringen Millionen neuer Autos und Lastwagen auf ihre Straßen. Das (plus der GND-Bergbau, -Verarbeitung und -Herstellung) bedeutet – selbst wenn Virginia oder die gesamten USA morgen den gesamten Verbrauch fossiler Brennstoffe verzichten würden – es würde keinen Unterschied hinsichtlich der globalen Kohlendioxidwerte machen.

Diese Verbrechen an Umwelt und Menschenrechten können nur unter einem System zügelloser Doppelmoral geschehen: der gleichen Art, die Gottesdienste und Beerdigungen, Anti-Blockade-Proteste und Trump-Kundgebungen abschrecken und verbieten – während sie Aufmärsche der Black Lives Matter zulassen, entschuldigen und loben, die allzu oft in Anti-Polizei-Mobs, Aufstände, Plünderungen, Brandstiftung, Schläge und Morde an Menschen wie David Dorn und Patrick Underwood verwandelt wurden, deren ebenfalls kostbares schwarzes Leben dieser Menge sicherlich nicht viel bedeutet hat.

Sie verlangen auch, dass die erwachte Campus-Annullierungskultur ihre intolerante, autoritäre Herrschaft in unseren Städten, in den Medien, in den sozialen Medien und sogar in den gesetzgebenden Körperschaften und Gerichten verbreitet, um ständigen Zorn und Anarchie einzuflößen und jeden zum Schweigen zu bringen, zu diffamieren und zu bestrafen, der es wagt, nuancierte oder konträre Standpunkte zu vertreten. Jeder Sieg bringt neue Forderungen mit sich, ohne Rechenschaft für das Chaos und die Zerstörung, die sie anrichten.

Warum sollten ländliche, arme Minderheiten- und Arbeiterfamilien und -gemeinschaften die ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden akzeptieren, die bei der Verfolgung dieser pseudo-erneuerbaren Energie-Utopie angerichtet werden? Warum sollten Afrikaner, Asiaten und Lateinamerikaner den Sklavenstatus akzeptieren, um diese Agenda voranzubringen?

Die Situation spitzt sich zu. Hoffen wir, dass die jetzt schweigende Mehrheit Recht und Ordnung, eine zivile Debatte, eine durchdachte Reflexion über unsere komplexe Geschichte und eine rationale Lösung dieser heiklen Probleme wiederherstellen kann.

Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of books and articles on energy, environment, climate and human rights issues.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/06/22/greens-promote-child-slave-labor-and-ecological-destruction/

Übersetzt von Linguee und bearbeitet von Chris Frey EIKE