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Kohlestreit : Die Grünen und „Ende Gelände“ )*

Nach Besetzungen im rheinländischen Kohlerevier im Sommer hatte die Bewegung „Ende Gelände“ für das letzte Novemberwochenende angekündigt, „wir fahren in die Lausitz und blockieren die Orte der Zerstörung“. Erklärtes Ziel der Radikalen ist es, über „zivilen Ungehorsam“ den Braunkohleabbau sofort zu stoppen.

Bereits am Morgen des 30. November kam es am Tagebau Jänschwalde zu Übergriffen durch gewalttätige Aktivisten, bei denen drei Polizeibeamte verletzt wurden. Obwohl der Energieversorger Leag vor Gefahren gewarnt hatte, überwanden die radikalen Kohlegegner auch Zäune und verschafften sich in Welzow-Süd und Jänschwalde Zutritt zu Tagebauen. In Jänschwalde besetzten Anhänger von „Ende Gelände“ auch Gleisanlagen und schnitten so das Kraftwerk vom Kohle-Nachschub ab. Als Reaktion fuhr der Energieversorger das Kraftwerk Jänschwalde auf ein Minimum herunter, um mit den vorhandenen Kohlevorräten zumindest die Fernwärmeversorgung der Großstadt Cottbus sichern zu können.

Bei dieser Notmaßnahme dürften Erfahrungen aus dem Jahr 2016 hilfreich gewesen sein. Damals waren etwa 1600 Kohlegegner in den Tagebau Welzow eingedrungen. Die Aktivisten hielten über einen Zeitraum von 24 Stunden Kohlegleise besetzt. Der damalige Kraftwerksbetreiber Vattenfall sah sich wegen des Ausbleibens von Kohlenachschub gezwungen, die Leistung des Kraftwerks Schwarze Pumpe extrem zu drosseln. Zeitweise wurde sogar ein Totalausfall des Kraftwerks befürchtet, das Städte in Brandenburg und Sachsen mit Fernwärme versorgt.

Notmaßnahmen gegen Desaster

Die früheren Erfahrungen mit „Ende Gelände“ spielten auch bei den Vorbereitungen der Polizei auf die jüngsten Attacken eine Rolle. Ein Großaufgebot von Polizeikräften, Wasserwerfer und sogar eine Reiterstaffel sollten einen Ansturm von Kohlegegnern auf ein Kraftwerk wie im Jahr 2016 verhindern. Über das ge-samte Novemberwochenende waren

2600 Polizisten aus mehren Bundesländern in der Lausitz im Einsatz.

„Ende Gelände“ hatte auch für Sachsen Aktionen gegen die Kohleverstromung angekündigt. Die Landkreise Görlitz und Bautzen hatten im Vorfeld bereits Versammlungen unter freiem Himmel im Umfeld mehrerer Tagebaue verboten beziehungsweise das Umfeld eines Bahngleises zur Sperrzone erklärt. Auch im Kohlerevier Leipzig war wichtige Bergbau-Infrastruktur zur Verbotszone erklärt worden.

Dennoch drangen mehr als 1000 Kohlegegner in einen Tagebau bei Leipzig ein. Dabei wurde eine Polizeikette durchbrochen und Beamte mit Schlägen und Tritten attackiert. Im Vorfeld hatte „Ende Gelände“ angekündigt, mit den Aktionen keine Menschen gefährden zu wollen. Mit Blick auf diesen Anspruch sagte ein Sprecher der sächsischen Polizei: „Die Friedlichkeit können wir nicht bestätigen.“

Tatsächlich stellt die Radikalität der Kohlegegner auch ein erhebliches Streitpotenzial für die neuen Dreier-Koalitionen in Dresden und Potsdam dar. In Brandenburg haben SPD, CDU und Grüne erst am 19. Januar ihren Koalitionsvertrag unterschrieben. In dem Papier erklären die drei Bündnispartner die Absicht, in Brandenburg eine „Verbindung von Klimaschutz mit Wertschöpfung, Arbeitsplätze(n)“ zu verwirklichen. Vereinbart hat die schwarz-rot-grüne „Kenia“-Koalition, die Kohleverstromung in Brandenburg schrittweise zu reduzieren und bei entsprechenden Rahmenbedingungen im Jahr 2035, spätestens aber Ende 2038 zu beenden.

Im Kontrast zu dieser frisch ausgehandelten Vereinbarung der Koalitionspartner steht Unterstützung der Proteste von „Ende Gelände“ durch Mitglieder der Grünen Jugend. Mitglieder der Nachwuchsorganisation haben im Internet Videos veröffentlicht, die darauf hindeuten, dass sie bei den Aktionen in der Lausitz mit von der Partie waren.

Bemerkenswert ist auch ein Vorgang im Cottbuser Stadtparlament. Initiiert von der SPD-Fraktion, hatte eine breite Mehrheit der Stadtverordneten eine gemeinsame Erklärung beschlossen, in der mit Blick auf von „Ende Gelände“ geplante Proteste „gewalttätige und rechtswidrige Aktionen“ verurteilt wurden. Diese würden der Lausitz keinen Schritt weiterhelfen und sich „direkt gegen Zusammenhalt, Vernunft und Versorgungssicherheit“ richten, so die Erklärung.

Grüne Jugend in zwielichtiger Rolle

Die SPD-Initiative wurde von der Linkspartei über die CDU bis hin zur AfD unterstützt, nicht jedoch von den Stadtverordneten der Grünen. Diese verfassten eine eigene Erklärung, die zwar auch eine Ablehnung der geplanten Aktionen von „Ende Gelände“ enthielt, zudem aber auch Kritik am Verein „Pro Lausitzer Braunkohle“. Dem Verein gehören die Bergbau-Gewerkschaft IG BCE, betroffene Arbeitnehmer in der Energiewirtschaft und weitere Akteure an, die sich gegen einen überstürzten Ausstieg aus der Kohle aussprechen.

Bei ihren Protesten stießen die Aktivisten von „Ende Gelände“ in der Lausitz auf Dutzende Mahnwachen von Kohle-Befürwortern. Unter anderem hatten sich Bergleute am Kraftwerk Jänschwalde versammelt. Aufgestellt hatten die Kohlekumpel bei ihren Mahnwachen Transparente, auf denen Losungen wie „Wir leben von der Kohle! … und nicht von grünen Märchen“ zu lesen waren.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 6. Dez. 2019, S.5; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Norman Hanert für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Antwort zu den Kommentaren bei meinem Beitrag vom 15.11.2019 [1] : „Was macht die Politik, wenn sich herausstellt, der Klimawandel ist nicht menschgemacht ?“

Werte und geschätzte Kommentatoren,

In meiner Einleitung habe ich mit Absicht die Reaktion im Altertum von zwei kämpfenden Heeren nach einer Sonnenfinsternis zitiert: Das waren noch sehr gottesfürchtige Menschen. – Aus Ihren Kommentaren geht eine Gottesfurcht vor Wetterunbilden, auch Erdbeben, und damit auch vor Klimabeeinflussung nicht einmal andeutungsweise hervor! Sind es doch die kosmischen Faktoren, die immer stärker in der Wissenschaft hervortreten und es mehr als unwahrscheinlich erscheinen lassen, wir Menschen könnten das Klima nach unseren Wünschen steuern! Meine Frage wäre vielleicht richtiger gestellt gewesen, wenn ich formuliert hätte „Wie ändert sich die Politik, ….“, denn die Politiker (leider häufig auch als „die Politik“ bezeichnet) lassen dann das durchführen, was von ihnen als richtige Politik erachtet worden ist.

Es ist richtig, dass die jetzigen Politiker, besonders die, die der Regierung angehören, kaum dazu gebracht werden könnten, in ihrer „Klimastrategie“ umzuschwenken – zumal die große EU noch dahintersteht. Aber Regierungen können ja auch abgewählt werden und andere Mitglieder und Parteien an die Macht kommen. Das ist zwar momentan unwahrscheinlich, aber es lohnt sich trotzdem, einmal aufzuzeigen, was an unserer Energiestrategie anders werden müsste.

Es ist mir unerfindlich, wie gesagt werden konnte, die Elektrizitäts-Erzeugung auf Braunkohlebasis müsse sofort aufgegeben werden, ohne dass vorher eine neue sichere Erzeugerbasis bereitgestellt ist und richtig funktioniert – die Stromerzeugung darf ja nicht unterbrochen werden, und die sozialen Probleme der Gruben – und Kraftwerksbetriebe müssten erst danach gelöst werden.

Natürlich ist es das EEG, das in dem angenommenen Fall abgeschafft werden muss, wie auch bereits mehrfach von Ihnen kommentiert.  Nur  steht mit diesem Gesetz noch eine nicht unerhebliche Industrie in Verbindung, die nicht plötzlich ins Bodenlose fallen sollte. Die Abschaffung muss also vorsichtig und vielleicht auch recht langsam erfolgen, damit große soziale Spannungen vermieden werden – eine recht schwierige Aufgabe, die eine neue Energiepolitik berücksichtigen müsste. Gerade an dieser Stelle weiß ich nicht, wie das am besten zu bewerkstelligen wäre, und hatte gehofft, jemand würde hier einen gangbaren Weg aufzeigen. – Änderungen beim PIK, UBA und Grenzwerten müssten auch erfolgen.

Schließlich hatte ich gehofft, dass in den Kommentaren etwas mehr zur Kernenergie beigetragen würde, da gab es von Ihrer Seite aber kaum Bemerkungen.

Ich könnte mir vorstellen, dass die neuartigen Kernkraftwerke, so wie sie in einigen Ländern bereits laufen und weiter geplant sind, und die kaum langlebigen radioaktiven Abfall produzieren und Uran und Thorium 100%ig ausnutzen, die Hauptstromerzeuger werden. Dann sollten damit bei uns in Deutschland die Kraftwerke auf Steinkohlebasis nach und nach ersetzt werden – nicht weil damit viel CO2verschwände, sondern weil unsere Rohstoffversorgung auf eine ganz geringe Tonnage zusammen schrumpfte. Die derzeit noch Millionen Tonnen Importkohle brauchten nicht mehr transportiert und gelagert zu werden, wobei die Transportwege ja auch nicht immer sicher sind. In ganz ferner Zukunft (in 100 oder auch 300 Jahren ?) könnte die Kohle sogar knapp werden, was bei Uran und Thorium nie der Fall sein würde. Nur unsere Braunkohle könnte ruhig weiter abgebaut und „verstromt“ werden, wobei eine gute Abgasreinigung selbstverständlich gegeben sein muss (und auch ist). Und die jetzt bestehenden Kernkraftwerke müssten so lange betrieben werden, wie sie technisch dazu in der Lage sind. Windräder, Photovoltaiktafeln und Kraftwerke auf Faulgasbasis dürften nur weiter betrieben werden, wenn keine Subventionen mehr erfolgen und kein Vorrang auf dem Strommarkt gewährt wird.

In Deutschland brauchten wir an mehreren Technischen Universitäten neue Fakultäten für Kernenergie; das deutsche Patent zum Dual-Fluid-Reaktor (DFR) müsste großtechnisch entwickelt werden (kostet viel Geld!).

Ohne ausreichende Energieversorgung und ohne sicheren elektrischen Strom funktionieren unsere Zivilisationen mit den wachsenden Einwohnerzahlen nicht mehr, und die „Erneuerbaren“ (was sie nicht sind) können niemals das Energie-Versorgungssystem allein aufrechterhalten. Soweit mein eigener Kommentar.

[1]

https://eike.institute/2019/11/15/was-macht-die-politik-wenn-sich-herausstellt-der-klimawandel-ist-nicht-menschgemacht/

 




Politik bzgl. globaler Erwärmung bringt Chaos

Die wütenden Buschbrände in Kalifornien sowie Erdgas-Verknappungen in New York bis hin zu den Gelbwesten-Protesten in Frankreich – sie alle haben eine gemeinsame Ursache. Diese besteht in Gestalt der Politiker, welche vermeintlich den „Klimawandel“ bekämpfen wollen, deren Maßnahmen aber die gegenteiligen Auswirkungen haben, schädigen sie doch schwer die Umwelt und fügen den Bürgern ökonomisch schweren Schaden zu.

Auch die jüngsten Unruhen in Chile und Ecuador wegen steigender Treibstoff- und Transportkosten spiegeln den explosiven gesellschaftlich-ökonomischen Effekt von Klimapolitik.

Kalifornien kommt immer mehr als ein gescheiterter Staat daher, regiert von einer politischen Klasse, welche in vollstem Umfang der Globale-Erwärmung-Ideologie folgt. Gouverneur Gavin Newsom war der Nachfolger von Gouverneur Jerry Brown, dem Gottvater des Klima-Extremismus‘.

Deren Politik des Kampfes gegen Klimawandel haben dem Staat eine Kaskade von außer Kontrolle geratenen Buschfeuern beschert, die höchsten Energiekosten der USA (über 50% höher als im [US-]nationalen Mittel), einen kostspieligen Hochgeschwindigkeitszug nach Nirgendwo und ein völlig unzureichendes System von Wasserreservoiren, welches Dürren abfedern kann. Sogar die galoppierende Obdachlosen-Krise in den großen Städten des Staates kann zumindest teilweise auf die Ablehnung neuer Entwicklungen zurückgeführt werden.

Der größte Versorger Kaliforniens, Pacific Gas & Electric, kann die Lichter nicht am Brennen halten ohne gegenwärtige massive Stromausfälle wegen unzureichender Wartung des Netzes und Stützung auf Vorschriften bzgl. erneuerbarer Energie, verordnet vom Staat. Gleichzeitig lehnt dieser gleiche Staat es ab, staatliche Forstgebiete auszulichten, besonders in der Nähe von Stromleitungen, und das ist einer der Hauptursachen für die Brände, die jetzt so verheerend auch Wohngebiete heimsuchen.

Noch einmal, es ist die Klimapolitik der Regierung, die diese Fiaskos zu verantworten hat, keine „Vetternwirtschaft“ bei PG&E und auch nicht „Klimawandel“, wie es Gouverneur Newsom in seinem Versuch, die Verantwortung von sich zu weisen, uns einreden will. PG&E steht zu 100% unter Kontrolle der Newsom-Regierung – der Versorger darf nicht einmal husten, geschweige denn Profite erwirtschaften, ohne Erlaubnis der staatlichen Public Utilities Commission.

Auf der anderen Seite der Nation, in New York State, steht die politische Klasse derjenigen in Kalifornien um fast nichts nach. Gouverneur Andrew Cuomo lehnt es unverändert ab, neue Pipeline-Infrastrukturen zu genehmigen, um Erdgas von außerhalb seines Staates zu der dicht bevölkerten Metropol-Region von New York City zu leiten. Dies hat die wirtschaftliche Entwicklung stark beeinträchtigt.

Auf die Klagen über Energiemangel seitens Bürger und Firmen reagierte der Gouverneur mit den sattsam bekannten Schuldzuweisungen, in diesem Falle an das National Grid und Consolidated Edison, zwei Hauptversorger, die angeblich für die zunehmende Energie-Knappheit verantwortlich sein sollen.

New York City und -State haben auch ihre eigenen Green New Deals abgesegnet, welche die staatsweite Energiekrise verschärfen werden. Die Planung des Staates sieht vor, einem Rat berufener Bürokraten die Vollmacht zu erteilen, Versorgern und Energieunternehmen Quoten erneuerbarer Energie vorzuschreiben. Wie in Kalifornien dürften dadurch die Energiepreise für Hausbesitzer und Industrien unaufhaltsam steigen, ebenso wie das Risiko der Verknappung.

Und all das ist so, während massive Schiefer-Reserven in seinem Staat jenseits von Gouverneur Cuomos Wahrnehmung liegen. Anderenfalls könnten diese Reserven billiges Erdgas erzeugen und die Wirtschaft seines Staates nach oben katapultieren.

Die Amerikaner sind noch nicht in Aufruhr hinsichtlich dieser kostspieligen und kontraproduktiven Politik. Vielmehr schreien low-level-Protestierer nach einer Ausweitung dieses gleichen Klimapolitik-Wahnsinns – ohne jedes Verständnis für die unheilvollen Auswirkungen dieser Politik, deren hässliche Fratze ihnen direkt in die Augen sieht.

Während der letzten Wochen wurde beispielsweise die Schauspielerin Jane Fonda in Washington, D.C. wiederholt verhaftet, weil sie an einer pathetischen Protest-Demonstration teilgenommen hatte, um von Politikern zu fordern, noch mehr zum Kampf gegen Klimawandel zu tun. Vielleicht sehnt sie sich nach dem Ruhm in jenen Tagen, als sie gegen den nordvietnamesischen Feind protestierte. Ms. Fonda, die von sich behauptet, eine Klimawissenschaftlerin zu sein, ist entweder sehr vergesslich bzgl. der gescheiterten Klimapolitik in ihrem Heimatstaat Kalifornien, oder diese Politik ist ihr auch egal, kann doch ihre wohlhabende Lebensweise leicht mit den resultierenden steigenden Energiekosten und den Bedrohungen grundlegender Lebensstandards fertig werden.

Wie lange wird es noch dauern, bis diese verheerende Klimawandel-Politik in den USA Proteste auslösen wird?

Die „Gelbwesten“-Unruhen in Frankreich im vorigen Sommer waren aufgeflammt, nachdem die Regierung im Namen des Kampfes gegen Klimawandel höhere Energiesteuern verfügt hatte. Jüngste Unruhen in Ecuador und Chile sind ebenfalls auf höhere Treibstoffpreise und steigende Fahrpreise für die Metro zurückzuführen. Beides hat die ohnehin schon großen ökonomischen Probleme der Menschen in beiden Ländern noch verschärft.

Falls weitere Staaten oder die [US-]Bundesregierung einer Klimapolitik wie in Kalifornien und New York huldigen – wird es dann in den Straßen vieler Städte in den USA am Ende so aussehen wie in Chile, Ecuador oder Frankreich?

Schauen wir flüchtig in die Zukunft, sehen wir nicht ein sich erwärmendes Klima. Wir sehen in eine sich überhitzende Welt aufgrund vom Menschen verursachter Unruhen, die infolge der schädlichen Auswirkungen einer Klimawandel-Politik auf die nicht-wohlhabende Bevölkerung ausbrechen.

CFACT, founded in 1985 by Craig Rucker and the late (truly great) David Rothbard, examines the relationship between human freedom, and issues of energy, environment, climate, economics, civil rights and more.

Link: https://www.cfact.org/2019/10/30/global-warming-policies-wreaking-havoc/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klima-Alarmis­mus ist inzwischen eine echte ökono­mische Bedrohung der USA

Westeuropa ist bereits schwer geschädigt durch den Klima-Betrug und bekleidet längst nicht mehr die Führungsposition bzgl. Technologie und Ökonomie, die es früher lange Zeit hatte. Die USA wurden negativ beeinträchtigt durch all die Gelder, welche für ökonomisch verheerende Erneuerbare verschwendet werden, aber das gegenwärtige fiskalische Stimulans ist groß genug, dies zu verschleiern, außer in sehr blauen [= von den Demokraten beherrschten] US-Staaten wie Kalifornien. Dort sind die Energiepreise substantiell gestiegen, und so mancher Arbeiter zieht um in Gebiete mit billigerer Energie.

Hinsichtlich anderer Staaten – falls der Betrug immer weiter geht und sich noch weiter ausbreitet, werden die „alten“ entwickelten Länder die primären Verlierer sein, weil diese viel mehr Geld für viel mehr Energie viel geringerer Qualität ausgeben. Ein Vorschlag, der Green New Deal (GND), bedeutet die Verschwendung von etwa der Hälfte des US-BIP für diesen virtue signalling während der nächsten zehn Jahre. Das bedeutet, dass das BIP um die Hälfte sinken wird, ist doch virtue signalling der einzige vermeintliche Nutzen dieser Hälfte. Falls die USA beschließen, den GND zu implementieren, wie es die Demokraten wollen, wird man die Konsequenzen bald leidvoll spüren. Aber mindestens zwei große Länder wären die großen Gewinner, nämlich China und Indien, erweitern doch diese ihre schon jetzt große Anzahl von Kohlekraftwerken rapide, was sie auf der Grundlage ihres Status‘ als Entwicklungsland tun (wie China in dieser Gruppe gelangt ist, verstehe ich nicht). Ich glaube, dass jedes Land der Welt in der Lage sein sollte, die billigsten und nützlichsten Kraftwerke zu errichten, aber im Falle Indien ist das besonders überzeugend. China, Indien und andere unterentwickelte Länder müssen viel weniger für Energie ausgeben, was in der Folge ihre Produkte interessanter für immer mehr Kunden macht, weil die Produktion billiger ist und die Endpreise niedriger liegen.

Es ist daher ziemlich eindeutig, dass der Klima-Alarmismus China und Indien zu ökonomischen Vorteilen verhilft durch die in der entwickelten Welt hindurch geisternde radikale Dekarbonisierung. Nicht so eindeutig ist, ob die USA bzgl. des Paris-Abkommens weiterhin außen vor bleiben, falls Trump die Wahlen im nächsten Jahr verliert. Dies könnte zu einer verhängnisvollen Reduktion der ökonomischen Stärke der USA führen, besonders verglichen mit China. Die Energie-Unabhängigkeit der USA ist unter der Trump-Regierung erreicht worden, könnte aber rapide erodiert werden durch einen Präsident der Demokraten oder den Kongress, falls dieser ein Ende der Fracking-Technologie oder ein Verbot der Ölförderung auf öffentlichen Ländereien beschließt.

Die für die USA vorteilhafteste Energiepolitik ist jene der Trump-Regierung. Diese stimulierende Politik hat zur Energie-Unabhängigkeit der USA beigetragen. Jene von einigen Präsidentschaftskandidaten der Demokraten kolportierte Energiepolitik könnte sich sehr gut ökonomisch katastrophal auswirken, indem die USA wirtschaftlich ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren infolge von Energiepreisen – hoch getrieben durch Dekarbonisierung und schlechte Energie-Zuverlässigkeit vieler Erneuerbaren. Mit der Verkündung des GND sind diese Aussichten eine reale Möglichkeit, falls die Demokraten die Wahlen 2020 gewinnen sollten.

[Originally Published at Carlin Economics and Science]

Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/climate-alarmism-is-now-a-real-economic-threat-to-the-us

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Kommentar des Übersetzers: Die unverhohlene Warnung vor einem Erfolg der Demokraten in den USA im nächsten Jahr scheint etwas dick aufgetragen. Zwischen seinen Worten tritt aber die Angst des Autors vor einer solchen Entwicklung hervor. Diese Angst wird von Vielen bei uns und auch vom Übersetzer geteilt, nur dass wir außer der AfD keine Alternative haben. – C. F.




Zweifel an Elektrobussen wachsen *

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen 90 Busse mit Batterieantrieb kaufen. Die Elektrobusse kosten den dreifachen Preis im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen. Im Vergleich zu den bisherigen Bussen weisen die Elektromodelle im Alltagsbetrieb jedoch noch einen weiteren, gravierenden Nachteil auf.

Vor allem auf der Buslinie 142 setzt die BVG probeweise schon jetzt einige Elektrobusse ein, die von Mercedes und dem polnischen Hersteller Solaris geliefert wurden. Bei diesen Fahrzeugen mit Batterie fällt vor allem die sehr geringe Reichweite auf. Während die normalen Dieselbusse auf tägliche Reichweiten von rund 700 Kilometern kommen, müssen die Elektrobusse bereits nach einer Fahrtstrecke von 140 Kilometern wieder zurück an die Ladesäule.

Da auch das Stromtanken mehrere Stunden dauert, reduziert sich die Einsatzdauer so stark, dass scherzhaft bereits von „Halbzeitkräften“ die Rede ist. Wegen der geringen Reichweite setzen die Verkehrsbetriebe die Batteriefahrzeuge bislang nur auf relativ kurzen Abschnitten ein. Die nun georderten „New Urbino 12 electric“ des Posener Herstellers Solaris werden zudem auch noch zu den eher kleineren Bussen im BVG-Fuhrpark gehören. Sie sind für maximal 70 Fahrgäste ausgelegt.

Schon in wenigen Jahren werden auf die Verkehrsbetriebe zudem Anschaffungskosten in Milliardenhöhe zukommen. BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass die Busflotte bis 2030 komplett auf Strom umgestellt werden soll.

Mit derzeit etwa 1400 Fahrzeugen verfügen die landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe ohnehin über den größten Busfuhrpark in Deutschland. Die jetzt bestellten

90 Fahrzeuge schlagen inklusive der Ladeinfrastruktur mit 61 Millionen Euro zu Buche.

Einen Teil der immensen Kosten – voraussichtlich 14 Millionen Euro – will der Bund übernehmen. Der Großteil von wahrscheinlich 47 Millionen Euro werden indes das Land Berlin und die BVG schultern müssen. Die Folge: Trotz der Förderung durch den Bund wird bei diesem ersten Großauftrag jeder der E-Busse ein Mehrfaches dessen kosten, was für einen herkömmlichen Dieselbus bezahlt werden muss.

Anderswo mehren sich die Stimmen, die vor einer ausschließlichen Festlegung auf batteriegetriebene Elektrofahrzeuge warnen. So forderte Thomas Kiel vom Deutschen Städtetag auf einer Fachtagung in Berlin, dass grundsätzlich technologieoffen gearbeitet werden müsse: „Wir wissen schließlich nicht, welche Technologie sich in Zukunft durchsetzen wird“.

Die Frage der Technologieoffenheit steht auch im Zentrum einer Debatte, die mittlerweile in der deutschen Automobilindustrie geführt wird. Der VW-Konzern unter seinem Chef Herbert Diess hat einen radikalen Schwenk hin zur Elektromobilität eingeleitet. Zudem kommt von VW auch die Forderung nach einem „Masterplan Elektromobilität“, mit dem etwa der Bau von Stromtankstellen organisiert werden soll.

In der Branche ist die von VW vorangetriebene Festlegung auf die Elektromobilität allerdings durchaus umstritten. Wolf-Henning Scheider, Chef des Zulieferers ZF, kommentierte etwa im Berliner „Tagesspiegel“: „Man darf nicht die Strategie eines einzelnen Unternehmens mit der gesamten Branche gleichsetzen.“

Mit deutlichen Zweifeln hat sich auch der BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich zu Wort gemeldet. Er sprach von einem „hochgejubelten“ Trend zur Elektrifizierung, während das tatsächliche Interesse bei den Kunden in Europa nur gering sei. „Es gibt keine Anfragen von Kunden für Batterie-Elektroautos. Keine“, so Fröhlich vor Pressevertretern. Chancen sieht der Entwicklungschef des deutschen Premiumherstellers in Europa bei Fahrzeugen mit Hybridantrieb, die eine gute Elektro-Reichweite vorweisen können.

Auch auf dem wichtigen chinesischen Markt bahnt sich eine Entwick­lung an, die starken Einfluss auf die Zukunftspläne der deutschen Autobauer ausüben dürfte. Die chinesische Regierung will ihre Subventionen für Elektroautos in diesem Jahr drastisch kürzen und langfristig sogar weitgehend auslaufen lassen. Beobachter rechnen damit, dass die chinesischen Autobauer als Reaktion auf die Subventionskürzungen ihre Preise für Elektroautos deutlich erhöhen werden.

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)*  Anmerkung der EIKE-Readktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung05.07.2019,  S.5,  NORMAN HANERT,  Zweifel an Elektrobussen wachsen“,  EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor für die Gestattung der ungekürzten Übernahme.

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Wohlstands-Verblödung*

Schweizer Politiker wollen aus der Schweiz heraus die Erde retten.

Die Schweiz lebt im trügerischen Glück der Wohlstandsverblödung. Die Wirtschaft läuft, die Börse brummt, die Sonne scheint. Niemand macht sich ernsthaft über etwas Konkretes Sorgen. Wir haben Zeit und Musse, uns den Kopf zu zerbrechen über einen Klimanotstand, der laut Modellrechnungen am Ende des Jahrhunderts eintreten sollte. Oder auch nicht.

Wohlstandsverblödung ist kein Charakterfehler, keine angeborene oder erworbene Eigenschaft, die einige trifft und andere nicht. Wohlstandsverblödung kann alle erwischen. Sie erfasst uns, ohne dass wir es merken. Die Überlebensinstinkte schlafen ein. Wir werden übermütig. Wir glauben, uns alles leisten zu können. Plötzlich kommt der Knall.

Vom Boxer Muhammad Ali stammt der Satz: «Du gehst nur von den Schlägen k.o., die du nicht kommen siehst.» In der Politik gilt: Man geht auch durch Schläge k.o., die man kommen sieht und die man sich sogar selber zugefügt hat. Wohlstandsverblödung folgt auf den Wohlstand, den man für selbstverständlich, für naturgegeben hält.

Wohlstandsverblödet ist zum Beispiel die von Bundesrat und Parlament beschlossene Energiewende, der Ausstieg aus der Kernenergie ohne Absicherung neuer verlässlicher Quellen. Mittlerweile müssen die betroffenen Bundesämter zugeben, dass sie keine Ahnung haben, wie sie die Schweiz künftig mit Energie versorgen wollen. Die Chefbeamten ersetzen Strategie durch Hoffnung. Die Stromnot wird die Auslandabhängigkeit der Schweiz massiv erhöhen und damit ihre Erpressbarkeit.

Wohlstandsverblödet ist auch die Idee, dass die Schweiz eine anhaltende hohe Netto-Zuwanderung von über 70 000 Personen pro Jahr verkraften kann. In den letzten dreizehn Jahren kamen netto eine Million Menschen in die Schweiz. Wir haben eine höhere Pro-Kopf-Zuwanderung als die Vereinigten Staaten. Der Andrang hat die Erwerbslosenquote auf 4,9 Prozent hochschnellen lassen trotz Hochkonjunktur, während die Produktivität im gleichen Zeitraum sank.

Selbstüberschätzung und Übermut sind Rezepte für den Niedergang. Sicheres Indiz dafür ist etwa die Forderung nach Vaterschaftsurlaub und Elternzeit. Man müsste eine Statistik darüber führen, wie intensiv die Schweiz derzeit politisch darüber diskutiert, wie sich hier am schnellsten eine fremdfinanzierte Freizeitgesellschaft installieren lässt. Die Frage, wer den Kuchen macht, den alle schon vorher verteilen wollen, wird als unanständig zurückgewiesen.

Die Schweiz, lautet der Einwand, sei reich. Sie könne sich das leisten. Kann sie das? Die Freisinnigen kippten am letzten Wochenende in der Klimafrage um. Die Parteidelegierten verordneten dem Freisinn eine scharfe Öko-Wende mit Verboten, Abgaben, Steuern und staatlichen Interventionen. Es war gespenstisch, wie widerstandslos die FDP im Zuge des aktuellen Klimapopulismus zahlreiche ihrer Grundsätze einfach fallenliess.

Exemplarisch in ihrer zeitgeistverliebten Abgehobenheit war die Ansprache des Zürcher Ständerats Ruedi Noser. Nur in wohlstandsleichtsinnigen Zeiten kommen solche Sätze unwidersprochen durch, werden sie sogar beklatscht: «Die Schweiz kann es sich als reiches Land leisten, einen grösseren Effort für die Zukunft des Planeten zu leisten als andere.» Und weiter: «Wir sollten bis 2050 klimaneutral sein.»

Früher waren die Politiker zufrieden, wenn es der Schweiz einigermassen gutging. Heute muss es mindestens die Zukunft des Planeten sein. Es gibt nicht nur eine Inflation des Geldes. Es gibt auch eine inflationäre Aufblähung politischer Begriffe.

Der Klimawandel ist heute die billigste Folie, auf der man sich als Wohltäter aufspielen kann. Wer zu den Guten gehören will, gibt sich als Klimaschützer aus. Und wer zu den Guten gehört, darf alles behaupten, muss nichts mehr belegen. Das allgemein für gut Gehaltene genügt sich selbst.

Nehmen wir Noser beim Wort. Seine Freisinnigen wollen die Schweiz bis 2050 «klimaneutral» machen, also den Schweizer CO2-Ausstoss auf netto null absenken. Netto null heisst: Alles, was in der Schweiz nicht eingespart wird, muss im Ausland durch Geldzahlungen in einer Art Ablasshandel kompensiert werden.

Und wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.

Vermutlich wissen die Delegierten, die Noser applaudiert haben, gar nicht, worauf sie sich unseriöserweise eingelassen haben. Wer das menschengemachte CO2 abschaffen will, will die moderne Zivilisation abschaffen.

Ohne CO2 kann man keinen Zement herstellen, folglich keinen Beton, keine Gebäude und keine modernen Häuser oder Brücken bauen. Die Asphaltierung von Strassen setzt grosse Mengen an CO2 frei. Wer darauf verzichten möchte, muss zurück zu Feldwegen, Kopfsteinpflastern oder Steinplatten wie die alten Römer.

Ohne CO2-Ausstoss müssten wir auf Kunststoffe verzichten, auf Pharmaprodukte, darunter Aspirin. Stahlproduktion könnte man vergessen, also gäbe es auch keine Eisenbahnen mehr. Der Ausstieg aus dem menschengemachten CO2 würde die Energiekosten drastisch in die Höhe treiben, zahllose Industriebetriebe unprofitabel machen, Unternehmen aus der Schweiz vertreiben und Arbeitsplätze vernichten. Die erforderlichen Gebäudesanierungen, die von den Klimaschützern gefordert werden, dürften viele Rentner in den Ruin stürzen und die Mieten verteuern.

Die Forderung nach null CO2 bis 2050 ist noch verrückter als der Plan, ohne Ersatzlösung aus der Kernenergie auszusteigen. Dass solche Ideen überhaupt geäussert, ernsthaft aufgenommen und in Ansätzen sogar realisiert werden, ist nur durch das eingangs geschilderte Phänomen der Wohlstandsverblödung zu erklären.

Man fordert Dinge, die nicht durchdacht sind. Oder man meint nicht ernst, was man fordert. Politiker, die aus der kleinen Schweiz heraus den Planeten retten wollen, haben den Kontakt zur Wirklichkeit verloren. Oder wollen sie uns für dumm verkaufen?




Deutschlands Flatterstrom-Drama*

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) verkündete die frohe Botschaft auf Twitter: Neuer Rekord! Am Ostermontag hatten die neuen erneuerbaren Energien (NEE) einen Anteil von 77 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung! Auch der SPIEGEL feierte den 22. April 2019 als Datum, an dem die grüne Welt fast Realität geworden sei: «An diesem Tag schien die Sonne von morgens bis abends, der Wind trieb die Windmühlen im ganzen Land zur vollen Leistung. [. . .] Es war ein Zauber, das perfekte Zusammenspiel aus Natur und moderner Technik. Leider hielt er nur für diesen einen Tag.»

In der Euphorie ging fast vergessen, dass dieser Erfolg nicht nur einer aussergewöhnlichen Wetterlage, sondern auch einer tiefen Nachfrage zu verdanken war. Am Ostermontag wurde auch in Deutschland kaum gearbeitet. Tatsächlich wurde der deutsche Strombedarf schon einmal für ein paar Minuten sogar zu hundert Prozent vom Wind gedeckt, nämlich in den frühen Morgenstunden des 1. Januar 2018. Nur war das keine gute Nachricht für die Stromversorger.

Produzenten bezahlen

Der Marktpreis sackte damals auf minus 76 Euro pro Megawattstunde (MWh). Das heisst: Die Produzenten lieferten die Elektrizität nicht nur gratis, sie bezahlten sogar dafür, dass ihnen jemand den Strom abnahm. Und das nicht zu knapp. Es liegt an der Physik: Man darf nicht mehr ins Netz einspeisen, als man herausnimmt, sonst bricht es zusammen. Oft ist es aber billiger, für die Abnahme des Stroms zu bezahlen als Kraftwerke herunter- und später wieder hochzufahren. Sofern sich der Strom nicht ins Ausland verramschen lässt, bietet sich etwa die Deutsche Bahn als Abnehmerin an. Sie vernichtet den Strom gewinnbringend, indem sie etwa Weichenheizungen im Sommer hochfährt. Ob es nun feiner Ökostrom ist oder verpönter Kohlestrom, ist dem Netz egal. Strom ist Strom.

Der Ostermontag 2019 war in dieser Hinsicht noch verheerender als der Neujahrstag 2018. Das lässt sich einer Grafik (siehe unten) entnehmen, die das eingangs erwähnte Fraunhofer-Institut verdienstvollerweise veröffentlicht hat. Hier wird aufgeschlüsselt, wie viel Elektrizität fossile Kraftwerke, Solar- und Windgeneratoren in Deutschland jeweils produzieren, wie viel unter dem Strich exportiert oder importiert wird und wie sich der Marktpreis an der Strombörse entwickelt. Am Ostersonntag fiel der Preis auf bis zu minus 155 Euro pro MWh.

Insgesamt dürften sich die Verluste der deutschen Stromproduzenten an der Börse für jenen Tag auf fast 17 Millionen Euro summieren. Zählt man die Subventionen für Grünstrom im Umfang von 115 Millionen Euro hinzu, läppert sich ein Negativsaldo von über 130 Millionen Euro zusammen.

Störfaktor im Netz

Wie die Grafik zeigt, trieb der Wind die Preise schon am frühen Morgen des 22. April auf unter null. Dramatisch wurde es ab zehn Uhr, als die Solarproduktion einsetzte: Von minus 22 Euro über minus 90 Euro rasselte der Preis auf minus 155 Euro (14 Uhr). Nach 17 Uhr ging es ebenso rasant wieder in Richtung null. Doch damit war der Albtraum noch nicht ausgestanden. Nach 21 Uhr liess eine Windspitze die Preise wieder fallen; zwei Stunden lang mussten die Produzenten 20 Euro pro MWh zahlen, damit ihnen jemand die Energie abnahm.

Doch es blieb nicht beim schwarzen Ostermontag. Verfolgt man die Strombörse über die ganze Woche, stellt man erstens fest: Just um die Mittagszeit, wenn der Solarstrom fliesst, fallen die Preise mit sturer Regelmässigkeit. Und zweitens: Während der Windstrom im Laufe der Woche zusehends abflaut, steigen auch die Marktpreise. Im Klartext: Der hochsubventionierte Flatterstrom aus Wind- und Sonnenenergie macht nicht nur die Marktpreise kaputt, sondern macht sich damit auch selber unrentabel.

Da die der Wetterlaune ausgesetzten Solar- und Windanlagen den Strom selten liefern, wenn man ihn braucht, kann auch Deutschland nicht auf konventionelle Kraftwerke verzichten. In der Praxis erweist sich der teuer subventionierte Ökostrom oft nur als Störfaktor im Netz.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Deutschlands Flatterstrom-Drama | Die Weltwoche, Nr. 21 (2019)| 23. Mai 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und den Autoren Martin Schlumpf und Alex Baur für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Energiewende* : Harte Tour

Die als «ausgewogene Information» verbrämte Staatspropaganda mag bei der Abstimmung über die Energiewende verfangen haben. Doch sobald es um konkrete Projekte geht, informieren sich die Anwohner genauer – und dann ist Widerstand programmiert. Die Windmühlen machen Lärm (auch in der Nacht), sie beeinträchtigen Landschaft und Fauna massiv, und rentabel sind sie in der Schweiz höchstens dank absurd hoher Subventionen (rund das Fünffache des Marktpreises) und privilegierter Zwangseinspeisung.

800 Anlagen geplant, 37 gebaut

Bislang konnten landesweit gerade mal 37 von 800 geplanten Windrädern gebaut werden. Viele Projekte sind definitiv gescheitert. Als Stolperstein erwies sich nicht zuletzt der Mindestabstand von 700 Metern zu bewohntem Gebiet, wie ihn etwa der Kanton Baselland oder die Gemeinde Triengen LU baurechtlich festgeschrieben haben. Es gibt Bestrebungen, diese Distanz nach der Höhe der Anlage zu bemessen. Es wäre wohl das Ende der Windmühlen in der dichtbesiedelten Schweiz, die sich wegen schwacher und unsteter Winde ohnehin nicht für diese Technologie eignet. Anlagen auf Bergkuppen brächten wohl etwas mehr Ertrag, doch hier laufen die Landschafts- und Tierschützer Sturm.

Nachdem die Propaganda wenig bewirkte, versuchen es die Energiewender nun auf die harte Tour. Gemäss einem vom BfE bestellten Rechtsgutachten soll es den Gemeinden und Kantonen nicht mehr erlaubt sein, Mindestabstände festzulegen; sie seien vielmehr verpflichtet, die Windenergie zu fördern. Vorläufig ist das nicht mehr als eine Juristenmeinung. Ob dem wirklich so ist, wird das Bundesgericht wohl dereinst entscheiden. Doch eines ist schon heute klar: Eine Energiewende, die dem Volk mit Propagandatricks und juristischen Drohungen aufgezwungen wird, ist a priori zum Scheitern verurteilt.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : Energiewende : Harte Tour | Die Weltwoche, Nr. 17 (2019)| 25. April 2019 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor  Alex Baur für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Abrissbirne der Labor Party: 50% „Erneuerbare Energien“ garantieren die wirtschaftliche Zerstörung Australiens

In den 1970er Jahren gab es in Adelaide zwei  von damals fünf Motorenherstellern in Australien (General Motors Holden und Chrysler – 1977 von Mitsubishi übernommen; die anderen sind Ford, Leyland und Nissan). An Zulieferern gab es in Adelaide auch eine Reihe von Komponentenherstellern, darunter Reifen (Uniroyal – später Bridgestone), Räder und Felgen (ROH) und Stoßdämpfer (Monroe-Wylie) – mit Tausenden von Beschäftigten. Auf ihrem Höhepunkt beschäftigten Holden und Chrysler über 11.000 Mitarbeiter.

Außerdem unterstützte Südaustralien Unternehmen, die Textilien, Möbel, Haushaltswaren und eine ganze Reihe anderer Produkte herstellen.

Zurück geschaut,  garantierten südaustralische Unternehmen den überwiegenden  Lebensunterhalt  für die Arbeiterklasse in den Vororten von Adelaide.

Die Motorenhersteller sind längst ausgewandert und andere Fertigungsbetriebe sind nahezu verschwunden. Der lange versprochene Bergbauboom erwies sich als Reinfall, wobei die Bergbauinvestoren Queensland, Westaustralien und das Northern Territory bevorzugten. Und die Reste seiner mineralverarbeitenden Industrie – Stahl bei Whyalla – Blei und Zink bei Port Pirie – erhalten staatliche Unterstützung und betteln ständig um mehr.

Kurz gesagt, die Hauptstadt von Wind- und Sonnenergie in Australien – Adalaide, der Ort, dessen Lobbyisten es geschafft haben, einen 50% igen Anteil der „Erneuerbaren“ als Zielquote im  Renewable Energy Target (RET) festzuschreiben, hat dort zu den höchsten Strompreisen der Welt geführt und zu einem Stromnetz am Rande des ständigen Zusammenbruchs – das Ganze ist ein unausweichlicher wirtschaftlicher Zusammenbruch.

Kaum zum Lachen ist es, dass Mark Butler von Labor (Abgeordneter des Parlaments] geradezu versessen darauf ist,  die gleiche Art von wirtschaftlichem Untergang im ganzen Land einzuführen.

Für den Fall, dass Oppositionsführer Bill Shorten nach der Wahl im nächsten Mai in die Bundesregierung einziehen kann, wird Butler in der Lage sein, die gesamte australische Wirtschaft mit einem RET von 50% und einem Emissionsreduktionsziel von 45% zu zerstören.

  • Australien, stell dich schon mal darauf ein, denn die Erfahrung der Südaustralier wird dann auch deine werden.

 

 

Hier beschreibt Nick Cater, was angesagt ist, sollte die Labor Party die Macht übernehmen.

Treffen Sie die größte Bedrohung unserer Energiewirtschaft.
Der Australier
Nick Cater
26. November 2018

Der Moderator der ABC 7.30 Nachrichten,  Leigh Sales musste vier Versuche unternehmen, um dem Experten der oppositionellen Labor Party für Klimawandel und Energie,  Mark Butler eine widerspenstige Antwort zu entringen, auf die einzige Frage die es wert war, gestellt zu werden:.

Wird es die Preise senken?

Zu sehen, wie Butler nach Zahlen suchte – irgendeine Zahl -, um sein übertriebenes Ziel für erneuerbare Energien zu rechtfertigen, war nicht gerade beruhigend.

Nun, was wir sagen, ist, dass die nationale Energie-Garantie immer noch der beste Weg ist, um diese Energiekrise zu lösen.“ Die NEG würde die Strompreise „in der Größenordnung von 550 USD“ senken, sagte er. Das Energy Security Board hat dies gesagt.

Das unflexible TV-Format für aktuelle Interviews erlaubt es dem Moderator nicht, sein iPhone zu nehmen und nebenbei Fakten und Gesagtes zu überprüfen. Was für Butler ein Glück war, da er sich geirrt hatte.

Das Energiekomitee geht davon aus, dass die NEG dem durchschnittlichen Energieverbraucher 150 US-Dollar und nicht 550 US-Dollar pro Jahr einsparen würde. Nicht, dass es wichtig ist, da es ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen ist. Die Modellierung basiert auf einem angenommenen RET  [Zielmarge für EE] von 36,1 Prozent im Jahr 2030, nicht auf den von Labor angepeilten 50 Prozent.

Vergiss Paris. Die größte Bedrohung für die Energiewirtschaft von Australien ist nicht die UN, sondern Bill Shorten.

[NEG – Einzelhändler wie Gas-, Solar- und Windparkbesitzer müssen Verträge unterzeichnen, in denen sie sich verpflichten, eine Mindestmenge an jederzeit verfügbarer Energie bereitzustellen. Der dann an die Verbraucher verkaufte Strom, muss einen durchschnittlichen Energiemix (Emissionsniveau) aufweisen, welcher die im Rahmen des Pariser Abkommens festgelegten australischen CO2-Reduktionsziele erfüllt. – Die derzeitige Regierung ging von 26% EE Anteil aus, Labor strebt 45 bis 50% EE an.]

Auf Twitter ist ein kurzes Statement von Mark Butler zu sehen – vom Autor des The Australian als Abrissbirne der Ökonomie bezeichnet.

Die Zukunft des australischen Energiesystems liegt in den erneuerbaren Energien – nicht in neuer Kohle. Nur Labor wird diese Zukunft liefern.

Eine erste Antwort an Mark Butler ist auf Twitter vorhanden,

Twitter_Antwort von Pontificates an Mark-Butler

[Wer im Original auf die Grafik klickt, sieht den Spruch: Sag mir noch mal, wie es der Umwelt geholfen hätte?]

Unabhängig davon, was man über das Pariser Abkommen denkt, der notwendige Verzicht auf anderweitig wesentlich nützlichere Investitionen, um die Vereinbarung zu erreichen, wurde bereits geleistet. Milliardenbeträge an Subventionen wurden in Wind- und Solarparks investiert, um sicherzustellen, dass wir unser Ziel für den Energiesektor frühzeitig erreichen werden.

Wir sind klare Favoriten, unser gesetztes Ziel zu erreichen, nicht zuletzt dank der direkten Aktionsinitiative der Abbott-Regierung, einem Programm, das den Kohlenstoff zu einem Bruchteil des Preises der erneuerbaren Energien von Labor verringert und dabei den praktischen Nutzen hat, den Boden zu verbessern. Australien hält CO2-Zertifikate in Höhe von 120 Millionen Tonnen, nachdem es unsere Kyoto-Verpflichtung übertroffen hat. Auch das sollte bei unseren Pariser Verpflichtungen angerechnet werden.

Für die haarigen T-Shirt tragenden Klima-Zwangsneurotiker sind jedoch die vielen schmerzhaften Belastungen kaum genug. Der Plan für erneuerbare Energien des Oppositionsführers ermutigt sie, ein theoretisches Ziel weit oberhalb unserer Pariser Verpflichtungen zu verfolgen, das gegenüber wirtschaftlichen und technologischen Zwängen blind ist. Die Wissenschaft beschäftigt sich mit der Ökonomie von RETs, was auch immer die Leugner sagen mögen. Der einzige Weg, um widerstrebende Investoren davon zu überzeugen, Geld in unausgereifte Technologien wie Wind und Sonne zu investieren, besteht darin, ihnen Bestechungsgelder anzubieten – oder Subventionen, wie die Ökonomen es vorziehen. Je mehr erneuerbare Energie in das Netz eingespeist werden soll, desto höher ist die Subvention. Ganz einfach.

Da war der Rat von Kevin Rudd vor einem Jahrzehnt von der Productivity Commission [~Wirtschaftsrat]. Er warnte davor, dass ein 20-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien zu höheren Strompreisen führen und die willkommene Einladung für Anlagemanager bedeuten würde. Denselben Rat gab auch der von Rudd ausgesuchte Berater für Klimawandel, Ross Garnaut, der 2008 warnte, dass ein aggressives Ziel „die Strompreise für den Einzelhandel stark beeinflussen“ würde.

Was sind die Kosten?“ fragte er in seinem Bericht. „Wer trägt die Kosten? Was sind die langfristigen Konsequenzen?“ Shorten ist es nicht dringlich, diese wichtigen Fragen zu prüfen. Er zieht es vor, die bequeme Fiktion beizubehalten, dass „große Umweltverschmutzer“ dieses Etikett seiner Eitelkeits-Energiepolitik gerne aufgreifen werden.

Julia Gillard war zumindest offen, bezüglich der Kosten für erneuerbare Energien und schlug vor, uns stattdessen mit einer Kohlendioxidsteuer zu beaufschlagen. Sie war sich bewusst, was das bei den Familien und Unternehmen verursachen würde und schlug vor, die erzielten Einnahmen zu verwenden, um den Betroffenen zu helfen, mit höheren Preisen fertig zu werden. Subventionen sind ein stumpfes Werkzeug, das schwere Schäden verursachen kann. Sie gehen davon aus, dass Regierungen besser wissen was zu machen ist als Märkte. Und jemand muss dafür bezahlen. Gillards Subventionen sind eindeutig; Shorten wird sie nicht näher definieren, aber wenn wir sie als Steuerzahler oder als Kunde zahlen, ist die Belastung gleich.

Der Mangel an Grundlastkapazität wird kritisch. Mit einem  50% RET (Ziel) wird es schlimmer werden. Mindestens von fünf weiteren Kohle- und Gaskraftwerken können wir uns verabschieden: Liddell und Vales Point in New South Wales, Yallourn in Victoria, Gladstone C in Queensland und Torrens Island B in Südaustralien Energiemarkt. Über den Energiesektor hinaus wird Druck ausgeübt, da das von Labor vorgeschlagene 45-prozentige Emissionsverringerungsziel nicht allein durch Energie erreicht werden kann, selbst bei einem RET von 50%. nicht

Landwirte werden mit Landnutzungsbeschränkungen konfrontiert und für die Blähungen von Methan ihrer Viehbestände verantwortlich gemacht. Es Druck kommen, für die Autos so strenge Emissionsgrenzwerte festzulegen wie in Europa, wo der Referenzwert für 2021 auf 95 g / km festgelegt wurde, was weniger als die Hälfte eines z.B.  Ford-Territory entspricht (SUV, etwa VW Touran).

Die von Labor in der vergangenen Woche angekündigten willkürlichen Maßnahmen deuten darauf hin, dass Labor weder die Ungeheuerlichkeit der Herausforderung, die ihr Ziel erfordert, noch das Ausmaß der Schäden für die Wirtschaft berücksichtigen werden. Der Plan trägt das Kennzeichen ideologischer Visionen in seiner schlimmsten Form, eine Sammlung halbgebackener Ideale, die auf eine Wandtafel geworfen werden, ohne den Gedanken auf etwas so Nützliches wie eine Kosten-Nutzen-Studie überhaupt aufkommen zu lassen. Es ist der Populismus der Linken, der hier groß geschrieben wird: eine vereinfachte Lösung für eine schlecht definierte Herausforderung, bei der wirtschaftliche Kosten selten betrachtet werden, Vorteile werden in Kauf genommen und der Gegner wird als verabscheuungswürdig erklärt.

Shorten hat den Energiemarkt der Zukunft mit der RET Zielmarge verknüpft und schlägt jetzt vor, damit zu beginnen. Die Kapitalallokation wird stark verzerrt, Anleger werden belohnt, zynische Investoren erzielen auf Kosten von Familien große Gewinne und diejenigen, die reich genug sind, um in Sonnenkollektoren zu investieren, erhalten subventionierte Batterien, das Ganze ist ein eklatantes Beispiel für die Förderung der Wohlhabenden.

Konservative in der liberalen Partei, die aus verständlichen Gründen gegen das Pariser Abkommen eine Nachhutklage erhoben haben, erkennen, dass sich das Spiel geändert hat.

Die Schlacht um Paris ist vorbei, wie Churchill gesagt haben könnte. Der Kampf um Australien steht kurz bevor.

Nick Cater ist Geschäftsführer des Menzies Research Center.

The Australian

Gefunden auf stopthesethings vom 03.12.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2018/12/03/wrecking-ball-labors-50-ret-guarantees-wholesale-economic-destruction/

 

Nachsatz:

Ich freue mich, dass wir auch deutschsprachige Leser in Australien haben.
Vielleicht sind diese so freundlich, uns evtl. neuere Informationen zu kommunizieren?




Bloßgestellt: Deutschlands Energie­wende katastrophal gescheitert!

Auszüge aus dem Untersuchungsbericht: „Nach einer amtlichen offiziellen Überprüfung hat das dafür zuständige Amt, der Bundesrechnungshof, der Bundesregierung ein weitgehendes Scheitern der Transformation von Deutschlands Energiesystemen vorgeworfen.

Etwas über ein Jahr vor dem Eckpfeiler der deutschen Klimapolitik, also dem Jahr 2020, hat die Behörde in einer Zustandsbeschreibung die katastrophale Energiepolitik der Regierung bloßgestellt. Deutschland wird seine Ziele verfehlen sowohl bzgl. der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und des primären Energieverbrauchs als auch bzgl. zunehmender Energie-Produktivität und dem Anteil erneuerbarer Energie im Transportwesen. Gleichzeitig haben die Regierenden der Nation enorme Kosten auferlegt“.

Die Überprüfung kam außerdem zu dem Ergebnis, dass das gesamte Programm ein monumentaler bürokratischer Alptraum ist, wobei „die Bundesregierung im Übrigen die Kosten keineswegs im Griff hat und jede Transparenz in dieser Hinsicht fehlt“.

„Der Umfang des Gesetzespaketes ist ebenfalls atemberaubend“, sagte ein Sprecher. „Allein auf nationaler Ebene gibt es 26 Gesetze und 33 Vorschriften, welche die Erzeugung, Speicherung, Übertragung, Verteilung und Verbrauch von Energie steuern. Es gibt jedoch keine Stelle, an der alles zusammen läuft, keine Stelle, wo die Verantwortung für das alles übernommen wird“, kritisierte der Sprecher.

„Beispielsweise gibt es keine quantifizierbaren Ziele, keine messbaren Indikatoren hinsichtlich der Ziele der Energiepolitik bzgl. Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit. Hier stochern wir im Nebel“. Seit nunmehr fünf Jahren war das Wirtschaftsministerium für den Übergang zu grüner Energie verantwortlich, aber das Ministerium ist nicht in der Lage zu bestimmen, was man tun muss um sicherzustellen, dass die Ziele der Energiewende vorzeigbar und ökonomisch erreicht werden.

„Alles in allem versucht das Wirtschaftsministerium, den Eindruck zu vermitteln, dass gegenwärtig die Koordination und Kontrolle der Energie-Transition auf optimalem Niveau ist“, folgern die Prüfer. „Scheitert dies, könnte die deutsche und die internationale Öffentlichkeit den Eindruck bekommen, dass Deutschland einfach unfähig ist, die Energiewende erfolgreich zu gestalten und zu implementieren, wie es für die gesamte Gesellschaft und langfristig geplant ist“.

Deutschlands Strompreise sind explodiert und liegen derzeit auf dem höchsten Niveau der EU, hauptsächlich infolge des Energiewende-Debakels:

Wie es immer der Fall ist – die klima-alarmistischen Befürworter erneuerbarer Energie und die Mainstream-Medien werden sowohl in Europa als auch in den USA alles nur mögliche tun, um dieses katastrophale Politik-Debakel vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/09/30/germanys-energiewende-program-exposed-as-a-catastrophic-failure/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Dieser Beitrag ist eine Zusammenfassung eines Beitrages auf Deutsch in „Die Welt“ von Daniel Wetzel. Es ist also quasi eine Rückübersetzung. Hoch interessant sind aber zwei Dinge: Erstens, dass man im Ausland tatsächlich genau verfolgt, was in Deutschland los ist. Bei der GWPF in UK erschien dieser Beitrag in englischer Übersetzung. Das hat man auch bei WUWT in den USA bemerkt, und es ist zweitens hoch interessant, was in dieser Zusammenfassung hervor gehoben wird, wo die auswärtigen Beobachter also den Schwerpunkt setzen. Aus diesen beiden Gründen wurde der Beitrag von WUWT hier übersetzt. Bewusst sind dabei auch die wörtlichen Zitate rückübersetzt worden. – Chris Frey, Übersetzer




Wer wird den europäischen Kalten Energie-Krieg gewinnen? Russland und die USA!

Abseits der Diplomatie folgt die scheinbare Verrücktheit des US-Präsidenten einer bestimmten Methode. Mr. Trump weiß, dass Europa Erdgas braucht, und unter Anspielung auf Befürchtungen – zu Recht oder nicht – dass Russland wieder einmal eine Bedrohung des Friedens in Europa darstellt, hofft er, dass Deutschland und die EU mehr Gas aus den USA importieren werden.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem eine diplomatische Charme-Offensive entgegen gesetzt, darunter auch zwei Treffen während der letzten vier Monate mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel – wobei eines davon im vorigen Monat dreieinhalb Stunden dauerte – und ein Besuch in Österreich, wo er einen Kosaken-Chor mitbrachte und Arm in Arm mit der Außenministerin Karin Kneissl anlässlich deren Hochzeit tanzte.

Schiebt man einmal Mr. Trumps diplomatische Offensive und Mr.Putins Tanzkünste beiseite, wird sich an der europäischen Front wahrscheinlich eine Art Energie-Realpolitik entfalten, in der ökonomische Notwendigkeiten und geopolitische Realitäten und nicht Ideologie zugrunde liegen.

Der Einsatz für Russland ist hoch. Öl und Gas machen die Haupteinkünfte seiner Exporte aus. Aber auch der Einsatz für die EU ist hoch. Geht Nord Stream 2 erst einmal in Betrieb, werden etwa 40% aller Gasimporte nach Europa aus Russland kommen.

EU und Russland: Wechselseitige Abhängigkeit

Dennoch, trotz ihrer wechselseitigen Abhängigkeit befinden sich die EU und Russland in „einem offenen Kampf hinsichtlich der Normen internationalen Verhaltens“ – innerhalb des Europäischen Rates für auswärtige Beziehungen (ECFR). Einer jüngsten PEW-Umfrage zufolge „fehlt“ 78% der Europäer das „Vertrauen“, dass Russland „das Richtige tun werde“, wenn es um Welt-Angelegenheiten geht. Auch merkte der ECFR an, dass der Sieg in diesem Kampf nicht im „Kampf gegen Russland“, sondern mit einer „Verbesserung von Europas Belastbarkeit“ erreicht werden wird.

Mr. Trump erkennt in dem Europäischen Misstrauen gegenüber Russland eine Gelegenheit. Der globale Energiesektor war Schauplatz massiver Umbrüche, zum größten Teil weil die USA jetzt zum größten Erzeuger von Erdgas und zu einem rapide wachsenden Exporteur geworden sind. Vor dieser Transformation war die primäre Option Europas bei der Minimierung der Abhängigkeit von russischer Energie der Nahe Osten mit all seinen geopolitischen Belastungen.

Selbstinteresse vs. Selbstinteresse

EU-Beamte bleiben dabei, dass die USA lediglich ihren „Eigeninteressen“ folgen bei dem Schub für ihre Exporte verflüssigten Erdgases. Natürlich ist das so. Und Europa hat sein eigenes Selbstinteresse hier. Genau dann, wenn Handelspartner gegenseitige Selbstinteressen haben, können sensitive Handels- und Geschäftsbeziehungen geschmiedet werden.

Zufällig braucht Europa keine teuren Flüssiggas-Importterminals zu bauen, um der Energie-Transition in den USA Rechnung zu tragen. Die bestehende Anzahl von EU-Terminals ist derzeit nur zu einem Viertel ausgelastet. Würde man die volle Kapazität ausschöpfen, könnte man fast drei mal so viel Erdgas importieren wie für die Nord Stream 2-Pipeline vorgesehen.

Während der letzten Wochen hat sich die EU ein wenig empfänglich gezeigt für den Gedanken, amerikanisches Flüssiggas zu importieren – so lange die Preise „wettbewerbsfähig“ bleiben. Ja, Gazprom kann Gas nach Europa zu einem geringeren Preis liefern als selbst rekordniedrige Preise für Flüssiggas-Schiffe es je könnten. Aber die Führer der EU haben anderswo eine Politik begrüßt, welche eine nicht preisliche Haltung enthält: Hier sind Belastbarkeit und Diversität noch etwas wert.

Auf der Grundlage der gegenwärtigen Preisdifferenz zwischen russischem und amerikanischem Flüssiggas würden die Kosten für Energieimporte der EU insgesamt um weniger als 5% steigen – selbst wenn Europa seine Import-Kapazität bzgl. amerikanischen Flüssiggases voll ausschöpfen würde. Langfristig wäre dies ein Schnäppchen als Absicherung der Belastbarkeit. Vielleicht können die EU-Diplomaten einige dieser Ausgaben verhandeln als Ausgleich für steigende NATO-Verpflichtungen.

Flüssiggas: Sollte die EU das aus Amerika kaufen?

Es gibt jene, die glauben, dass Europa sich diversifizieren könnte, indem die Strategie bzgl. alternativer Energie beschleunigt wird. Aber selbst wenn Wind, Solar und andere alternative Quellen die Erwartungen übertreffen, werden Öl und Gas immer noch lange Zeit die Hauptquelle für Energie in Europa sein. In der Zwischenzeit wird der Kollaps der Erzeugung von Gas aus der Nordsee die Deckung des Bedarfs aus heimischen Quellen abnehmen lassen, und zwar um mehr als die Kapazität von Nord Stream 2.

Wie wird dieser Krieg nach Art des Kalten Krieges um Europas Energiebedarf ausgehen? Pragmatischerweise natürlich mit einem zunehmenden Mix aus den USA und direkt aus Osten strömendem Gas. Man vergesse nicht, dass weder Mr. Trump noch Mr. Putin ewig da sein werden – genau wie ihre Vorfahren als Kalte Krieger. Wörter wie „Geiseln“ und „kontrolliert“ können mit den richtigen diplomatischen Untermauerungen ersetzt werden durch „Kooperation“ und „Partnerschaft“.

Der ganze Beitrag steht hier.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Warnung an alle grünen Politiker: Kanada – Das Gesetz bzgl. Grüner Energie ist tot!

Es ist kaum möglich, eine umfassende Zusammenstellung aller Narreteien der Regierung zu erstellen. Eine Saga, welche im Jahre 2009 unter dem damaligen Premierminister der Liberalen Dalton McGuinty begonnen hatte, erfreute sich einer vollen und erdrückenden Umarmung seiner Nachfolgerin Kathleen Wynne, welche den von den unzuverlässigsten Quellen erzeugten Strom mit Schwindel erregenden Summen subventionierte. Sie umklammerte mit einer grünen eisernen Faust kleine Städte und entfernt liegende Ortschaften, stimulierte sowohl den Bau von Gaskraftwerken als auch deren nachfolgenden abrupten Abriss, kastrierte kleine Unternehmen, stellte die Ärmsten der Provinz vor die Wahl zwischen Energie oder Brot und führte dann das größte Gemetzel unter der Liberalen Partei von Ontario herbei. All das kann nicht in einer Spalte zusammengefasst werden.

Alles in allem war es die atemberaubendste Story von Halluzinationen über Windmühlen seit Miguel de Cervantes seinen „Don Quichotte von La Mancha“ geschrieben hat.

Es ist ziemlich heikel, ein Grüner zu sein. Die Story des McGuinty/Wynne-Kreuzzugs, den Bürgern von Ontario den vollen grünen Moralismus überzustülpen, koste es, was es wolle, sollte eine drastische Warnung an alle Politiker weltweit sein, dass „going green“ nicht der unschuldige Weg ist, als der er immer kolportiert wird. Und dass es niemals ausreicht, den Bürgern in den salbungsvollen Tönen einer Sonntagspredigt zu sagen „nehmt eure Medizin, es ist zu eurem Besten“.

Es ist erstaunlich, wie oft Politiker, gewählt um einer bestimmten Rechtsprechung zu dienen – sei es nun auf lokaler oder staatlicher Ebene – sich selbst diese grandiosen und grünen globalen Agenden überziehen. „Tut uns leid, wir können keine Schlaglöcher ausbessern, die Entwässerung nicht vor dem Sturzregen reinigen, Staufallen in den Straßen nicht beseitigen oder Straßenbahnen rechtzeitig fertigstellen – aber hallo, wir verbieten Plastik-Strohhalme und Einkaufsbeutel, und wir werben für Solar auf riesigen Plakaten“. Falls man eine Stadt regieren kann, verschiebe man die Rettung des Planeten auf einen anderen Tag. Falls man Regierungsgelder an private Bürger fließen lässt, um es ihnen zu ermöglichen, ihre Stromrechnungen zu bezahlen, weil ihre eigene Politik erst dafür gesorgt hat, die Stromrechnungen so steigen zu lassen, dass man dazu aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage ist, dann erinnere man sich an die Wahnvorstellung, dass die globale Erwärmung das ist, was zu lösen sie gewählt worden waren.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/the-green-energy-act-is-dead-let-that-be-a-warning-to-green-politicians/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Rundbrief der GWPF vom 26. September 2018 – Thema Energie­politik

Deutschland ringt mit dem Ende der Kohle-Energie, stellt doch die populistische AfD den Grünen Konsens in Frage

Der Kohle-Showdown reflektiert den mühsamen Kampf der deutschen Regierung um den Übergang zu erneuerbarer Energie. Falls es der Regierung nicht gelingt zu zeigen, dass es Klimaschutz sorgfältig ausbalancieren kann mit einer bezahlbaren und sicheren Energieversorgung, „dann wird das zu einer großen Herausforderung, die Wähler bei der Stange zu halten“, sagte Georg Kippels von der CDU während einer Tour durch seinen Wahlkreis im Rheinland. Dort hat er immer größere Schwierigkeiten, Angela Merkels Energiepolitik zu verteidigen. Bei der Wahl im vorigen Jahr konnte die AfD ihren Stimmenanteil in seinem Wahlkreis mehr als verdoppeln. – Bloomberg, 27. September 2018

Merkel wird vorgeworfen, sich im Zuge ihres Kampfes für das CO2-Ziel auf einen ,schmutzigen Deal‘ mit Autobauern eingelassen zu haben

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat den Zorn von Klima-Aktivisten und sogar von ihrem eigenen Umweltministerium auf sich gezogen, nachdem sie sich zuvor dagegen ausgesprochen hatte, die von der EU vorgegebenen CO2-Grenzen bis 2030 anzuheben. Die endgültige Vorschrift bzgl. Reduktion ist abhängig von einem Votum der EU-Kommission. Gestern jedoch widersprach Merkel öffentlich ihrem Umweltminister, als sie vor einer Tagung des BDI sagte, dass von der Kommission vorgegebene Ziel von 30% bestehen bleiben sollte. Sie sagte, dass höhere Ziele die Gefahr mit sich bringen, dass Autohersteller ihre Produktionsstätten nach außerhalb von Europa auslagern. – Forbes, 26. September 2018

,Angela Merkel ist eine Versagerin‘ – Die Autorität der deutschen Kanzlerin schwindet dahin vor dem Hintergrund von Widerstand aus den Reihen ihrer eigenen Partei.

Angela Merkel wurde als eine „Versagerin“ beschimpft, und zwar von Mitgliedern ihrer eigenen Partei in einer beispiellosen Rebellion, welche die deutsche Kanzlerin zu entthronen droht. Nach 18 Jahren an der Spitze der CDU sah sich Frau Merkel mit einem „Aufstand“ konfrontiert, als die Parlamentarier ihrer Partei ihre Rechte Hand aus dem Amt wählten. – Daily Express, 27. September 2018.

[Es sieht fast so aus, als hätte da noch mehr stattgefunden als in den deutschen Medien zu lesen war. Anm. d. Übers.]

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Und noch zwei Meldungen, die dazu passen:

Man vergesse Paris: Frankreich steht vor Einschnitten bzgl. Wachstum erneuerbarer Energie

Die französische Regierung wird den Anstieg ihrer Ausgaben für Erneuerbare im Jahre 2019 drastisch reduzieren, weist doch der Haushaltsentwurf des Ökologie-Ministeriums einen Anstieg von lediglich 1,3% aus, welcher gleichauf mit der Inflationsrate liegt. Der Vorgang wird Frankreich zwingen, sich nach alternativen Energieträgern umzusehen, nachdem das Land Kohle-Energie aus UK importieren musste, als die Temperaturen im vorigen Winter stark gefallen waren. – The Energy Advocate, 26. September 2018

UN-Chef wettert gegen das Scheitern der Welt, die globale Erwärmung aufzuhalten

Der Chef der UN machte fehlende Führung verantwortlich für das Scheitern der Welt, strenge Entscheidungen zu treffen, um die globale Erwärmung aufzuhalten, und warnte, dass ein Schlüsselziel des Pariser Klima-Abkommens auf dem Spiel steht. – Associated Press, 26. September 2018

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Verlogener „Klimagipfel“ von Gov. Brown kaschiert den global stark zunehmen­den Verbrauch fossiler Treibstoffe …

Gouverneur Browns Klima-Plauderei führte zu nichts weiter als einem gewaltigen Hype, zu Schall und Rauch ohne jeden Anschein nachvollziehbarer Daten, ohne irgendeinen festen Plan von Maßnahmen, um messbare Ziele zu erreichen. Die Klima-Plauderei ignorierte einfach die überwältigend feste Wahrheit, dass die Welt sich einem steigenden Verbrauch fossiler Treibstoffe zugewandt hat, darunter Kohle, Erdgas und Öl. Dies geht eindeutig aus den globalen Energie-Daten hervor.

Ebenso ignoriert wurde die Tatsache, dass die Welt immer mehr kostspielige und unzuverlässige Vorschriften bzgl. erneuerbarer Energie aufhebt und ignoriert, ebenso wie Subventionen sowie bedeutungslose Emissionsziele, welche ohnehin keinen messbaren Einfluss auf die globalen Temperaturen haben.

Die Teilnehmer an dem Geplauder taten außerdem einfach so, als ob die globalen Klimamodelle das zukünftige globale Klima zutreffend simulieren können, obwohl das IPCC höchstselbst eingeräumt hatte, dass diese Modelle das globale Klima eben nicht projizieren können und daher komplett unzulänglich sind, um eine globale Klimapolitik zu verfolgen.

Die plumpen und nur vage umrissenen Programme, welche auf dem „Gipfel“ angesprochen worden waren, werden lediglich die Energiekosten dramatisch weiter in die Höhe treiben und die Kalifornier mit niedrigem Einkommen bestrafen – durch etwas, das absolut gar nichts global bzgl. Klima und Energie zur Folge hat.

Medien wie die L. A. Times [L. A. = Los Angeles] brachten zahlreiche kriecherische Artikel, welche die Propaganda und den Hype reflektierten, der auf dem „Gipfel“ zutage trat, wobei diese Artikel weitere Beweise dafür waren, wie weit die Medien sich von der Realität entfernt haben, wenn es um das globale Klima und Energie geht.

Gouverneur Brown plusterte sich gewaltig auf, dass sein Geplauder „global“ war, und die Zeitung schrieb: „Gov. Brown betonte, dass die Konferenz in San Francisco ein globaler Gipfelsein sollte, wobei unter seiner Leitung auch auswärtige Repräsentanten wie der chinesische Klima-Chefunterhändler Xie Zhenhua und Anand Mahindra, ein prominenter indischer Industrie-Kapitän, anwesend waren“.

Auf dem Geplauder ging es jedoch niemals um Daten aus China und Indien bzgl. deren steigenden Energieverbrauchs während der letzten 15 Jahre oder deren zukünftiger projizierter Energieverbrauch. Vielmehr haben sich diese Länder einem steigenden Verbrauch fossiler Treibstoffe im Allgemeinen und Kohle im besonderen zugewandt, wie die Energiedaten eindeutig zeigen:

Auch die gewaltige Zunahme des Kohleverbrauchs zur Stromerzeugung in den Asien-Pazifik-Ländern während des vorigen Jahrzehnts wurde ignoriert und auf dem Klima-Geplauder von Gov. Brown verschleiert.

Und noch etwas wurde auf diesem „Gipfel“-Zirkus ignoriert, nämlich die Tatsache, dass die stärkste zukünftige Zunahme des Energieverbrauchs im Gebiet Asien-Pazifik stattfinden wird und dass fossile Treibstoffe, und nicht Erneuerbare, den großen Löwenanteil bei der Deckung dieser Energienachfrage decken werden.

Dass auf dem Brown-Geplauder in keiner Weise die gut dokumentierten Daten zum globalen Energieverbrauch ein Thema waren, zeigt ganz eindeutig, dass es sich hier um eine rein politische Propaganda handelte, die überhaupt keine Relevanz oder Intention spiegelte, bedeutsame Schritte oder Pläne umzusetzen, welche irgendwelche globalen Konsequenzen haben würde. Dieser Mangel wurde übertüncht mit einem grotesken und lächerlichen Medien-Hype in Artikeln über das Geplauder. Darunter waren auch so erhellende Feststellungen wie:

„Wir stehen hier vor einer sehr ungewöhnlichen Herausforderung“, sagte Brown in einem Interview in seinem Büro. „Sie erreicht uns von überall her auf diesem Planeten. Jeder trägt dazu bei, und jeder muss etwas tun, sie zu bekämpfen. Es ist eine total einzigartige weltweite Herausforderung, die es noch nie gab. Es gibt nichts Vergleichbares. Es ist, als ob man einen gewaltigen Felsen den Mount Everest hinauf rollt. Und wir stehen ganz unten“.

Und weiter: „Falls man irgendeine Art Treffen abhält, welches groß genug ist, um einen sozialen und politischen Schub auszulösen, endet man bei der Frage, ob dieser Schub ausgereicht hat, etwas zu erreichen“, sagte Jonathan Pershing, während der Obama-Regierung Klima-Sonderbotschafter. Die Myriaden und weiter zunehmenden Maßgaben auf dem Tisch in San Francisco werden sich summieren. Anzeichen für Klima-Maßnahmen zeichnen sich auch auf Gemeindeebene ab. Über 70 Städte, darunter Atlanta, Denver und Orlando, haben sich dem Ziel verschrieben, genügend erneuerbaren Energie einzurichten (hier), um den gesamten Strombedarf zu decken, obwohl viele Bürgermeister sich jetzt am Kopf kratzen, wie sie das bewerkstelligen sollen“.

Ebenfalls kein Wort wert waren jüngste Entscheidungen in China, die Subventionen für Wind und Solar zu kürzen, welche ein Chaos erzeugt haben bei dem Versuch, eine zuverlässige Planung für diese Ressourcen auf den Weg zu bringen. Dies spiegelte sich auch in einem kürzlich erschienenen Artikel:

„Diese neue Politik führt die Industrie an einen Scheideweg. Während der 12. Fünf-Jahre-Plan-Periode (2011 bis 2015) wurden Subventionen spät ausgezahlt, und es gab eine erhebliche Verschwendung von Wind und Solarenergie. Das hätte man bis jetzt lernen können“, sagt Meng Xiangan, stellvertretender Direktor der Erneuerbare-Energie-Gesellschaft. „Um eine Wiederholung zu vermeiden, kann die Lobby entweder für eine Verlängerung der Subventionen kämpfen und die rapide und nicht nachhaltige Ausweitung fortsetzen, oder sie kann akzeptieren, dass neue Kapazitäten eine immer größere Herausforderung bzgl. der Kosten darstellen.

Ohne Subventionen gibt es keinerlei Profit aus Investitionen über ein Jahrzehnt lang. Darum sind Landbesitzer und Investoren nicht an einer Ausbreitung von Solar interessiert. Chinas Gesellschaft der Photovoltaik-Industrie erwartet 30 bis 35 Gigawatt neuer Solar-Kapazität im Jahre 2018, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 43%.

Dieser Rückzug von regierungsamtlichen Vorschriften für Erneuerbare erfolgt zur gleichen Zeit, in der in China erneut der Verbrauch von auf Kohle basierendem Treibstoff zunimmt, wie es in einem anderen Artikel heißt:

„Das Ergebnis der in Paris ansässigen International Energy Agency (IEA) enthält die Aussage einer internationalen Gruppe von Klimawissenschaftlern, welche die Zunahme des Kohleverbrauchs in China für den starken Anstieg globaler Treibhausgas-Emissionen seit dem Jahr 2013 verantwortlich machen.

Die Warnung des Global Carbon Project vor einem 2%-Sprung der Emissionen im Jahre 2017 fiel zusammen mit der Veröffentlichung der langfristigen Energie-Vorhersage der IEA und seiner ersten tiefer gehenden Analyse in China der letzten 10 Jahre.

In seinem globalen Kohlenstoff-Budget aus dem Jahr 2017 führte die Wissenschaftlergruppe einen Anstieg des Kohleverbrauchs in China um projizierte 3% an sowie eine Zunahme der Emissionen um 3,5% als Gründe für den Klima-Rückschlag nach drei Jahren relativer Stabilität.

Diese Umstände zeigen ganz klar, wie idiotisch Browns Behauptungen sind, vor allem in Bezug auf seine oft gehypte Behauptung, dass sein globaler Partner China die Welt anführt beim „Kampf gegen den Klimawandel“.

Oft war auf der Versammlung davon die Rede, warum Elektrofahrzeuge (EVs) so bedeutsam sind für den Transportsektor zur Erreichung zukünftiger Emissions-Reduktionen. Aber wieder wurden keinerlei Daten präsentiert hinsichtlich dieses Luftschlosses. Der globale Energieverbrauch im Transportsektor zeigt, wie unbedeutend EVs sind hinsichtlich des Energiebedarfs im globalen Transportwesen. Dies zeigt sich in den folgenden beiden Graphiken:

Erneut hob Brown bei dem Treffen sein neues Gesetz hervor, dem zufolge bis zum Jahr 2045 in Kalifornien ein global bedeutungsloses und vollkommen unerreichbares Luftschloss von 100% sauberer Energie erreicht werden soll, und verbreitete weiteren Unsinn hinsichtlich riesiger unrealistischer Zahlen von EVs für jenen [US-]Staat. In einem Artikel der L. A. Times liest man:

„Am Montag unterzeichnete Gouverneur Brown ein Gesetz, welchem zufolge die kalifornischen Versorger bis zum Jahr 2045 100% ihres Stromes aus Null-Kohlenstoff-Quellen beziehen müssen. Er setzte auch das Ziel fest, bis 2030 5 Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, während er 2,5 Milliarden Dollar bereitstellt an Rabatten für die Fahrzeuge und den Aufbau der Strom-Infrastruktur.

5% aller verkauften Autos in Kalifornien waren EVs, in den gesamten USA war es 1%“.

Aber der Verkauf in Amerika ist noch viel schwieriger, auch in Kalifornien. Eine Initiative des Gesetzgebers in diesem Jahr, den Verkauf neuer Benzinfahrzeuge ab dem Jahr 2040 zu verbieten, verlief im Sande.

„Wollen Sie, dass ich eine Presserklärung abgebe des Inhalts ,Keine Verbrennungsmotoren mehr‘?“ sagte Brown in einem Interview. „Es gibt 32 Millionen davon in Kalifornien. So geht es nicht. Wir müssen eine Alternative anbieten … Wir müssen das schaffen“.

Ein Artikel in der New York Times stellte bloß, wie unbedeutend im globalen Maßstab Browns Klima-alarmistische Zuhörerschaft wirklich ist, wenn es darin heißt:

„Nur 16 [US-]Staaten und Puerto Rico haben tatsächlich versprochen, sich an das Paris-Abkommen zu halten. In den meisten dieser Staaten regieren die Demokraten, und deren Bemühungen, von Republikanern regierte Staaten wie Ohio oder Texas davon zu überzeugen mitzumachen, waren fast durchweg erfolglos“.

Gouverneur Brown beendete seine kleine Klima-Soiree mit der Ankündigung, dass der Staat einen eigenen Satelliten starten werde, um den Klimawandel zu untersuchen. Aber wie alles andere auch auf diesem „Gipfel“ war dieses Programm zumeist nur ein Hype ohne jede konkreten Inhalt, wie in einem Artikel der Times beschrieben:

„Der Staat will den Satelliten bauen zusammen mit der in San Francisco ansässigen Firma Planet Labs, einem Unternehmen, das im Jahre 2010 von ex-NASA-Wissenschaftlern gegründet worden war. Kalifornien kann ultimativ viele Satelliten ins Weltall bringen, wie aus dem Büro des Gouverneurs verlautete. Das California Air Resources Board entwickelt gerade die Überwachungs-Technologie des Satelliten. Für den Start wurde kein Datum genannt, aber er wird sich vermutlich noch viele Jahre hinziehen“.

Der Brown-„Gipfel“ war nichts weiter als ein Bündel Klima-Alarmismus und Erneuerbare-Energie-Propaganda ohne jede praktische globale Bedeutung. Er diente nur dazu aufzuzeigen, wie viele Nachrichten in den Printmedien für so einen Haufen vollständigen Blödsinn verschwendet werden können. Jedwede Vortäuschung einer Relation zwischen diesem „Gipfel“ und der globalen Klima- und Energie-Realität zeigte eindeutig, dass eine solche Relation nicht existent ist.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/09/20/gov-browns-phony-climate-summit-conceals-global-wide-increased-use-of-fossil-fuels-and-rejection-of-climate-alarmism-energy-policy/

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Das Treffen fand auch mit deutscher Beteiligung statt, und zwar in Gestalt von Ministerpräsident Kretschmann und anderen hochrangigen Deutschen. Daher wurde dieser Beitrag hier übersetzt.

Interessanterweise findet sich auch im jüngsten Rundbrief des Heartland Institutes eine Zusammenfassung der Berichterstattung in anderen Medien. Sie wird hier noch angefügt. Der Übersetzer möchte damit unterstreichen, wie einmal mehr Steuergelder für unsinnigste Projekte zum Fenster hinaus geworfen werden.

Das Heartland Institute weist die falschen Behauptungen des Globalen Klimamaßnahmen-Gipfels zurück

H. Sterling Burnett

Das Heartland Institute präsentierte eine kraftvolle wissenschaftliche Widerlegung der auf dem Global Climate Action Summit (GCAS) am 13. und 14. September in San Francisco aufgestellten Behauptungen. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown (Demokraten) hat ihn organisiert. Mit der Planung desselben begann Brown bereits kurz nachdem Präsident Trump die USA aus dem Paris-Abkommen zurückgezogen hatte. Für den CGAS mobilisierte Brown eine Unmenge hochrangiger Referenten, darunter Al Gore, Nancy Pelosi, John Kerry, Michael Bloomberg, Van Jones, Tom Steyer, Alec Baldwin, Harrison Ford sowie Dutzende Regierungsbeamten aus der ganzen Welt [auch aus Deutschland, s. o. Anm. d. Übers.]

Während der Kaffeepausen auf dem CGAS brachte Heartland zwei 90 Minuten lange Widerlegungen mittels Livestream von Wissenschaftlern und Klimapolitik-Experten, darunter Jay Lehr, Ph.D., Wissenschaftsleiter am Heartland Institute sowie Terry L. Gannon, Ph.D., einen Physiker am Independent Institute; Richard Keen Ph.D., meteorologischer Berater (emeritiert) an der University of Colorado in Boulder; Stanley Goldenberg, Hurrikan-Spezialist bei der NOAA sowie Tom Harris, Präsident der International Climate Science Coalition.

James Taylor, führendes Mitglied am Heartland Institute, bezeichnete die Widerlegung als notwendig, denn „als wir sahen, dass der CGAS im Gange war, hatten wir große Bedenken, ob dort tatsächlich eine die Wirklichkeit reflektierende Wissenschaft präsentiert werden würde“.

Und als ob Mutter Natur zeigen wollte, wie recht Taylor hatte, erreichte der Hurrikan Florence die Carolina-Staaten. Viele CGAS-Referenten politisierten diesen Sturm augenblicklich und machten für Naturkatastrophen wie Hurrikane und Buschfeuer die globale Erwärmung verantwortlich. Noch schlimmer, diese so genannten Experten zeigten mit Fingern auf die Republikaner und besonders auf Präsident Trump, ohne auch nur einen einzigen wissenschaftlichen Beweis vorzulegen, welcher ihre Hypothese stützen würde. Sprecher des Heartland Institutes präsentierten verifizierbare Daten, welche jene Behauptungen widerlegten.

Goldenberg merkte an, dass es keine langfristige Änderung der globalen Hurrikan-Aktivität gebe. Tatsächlich nahm während der letzten 80 Jahre die Anzahl starker Hurrikane (Kategorie 3 oder höher), welche auf das US-amerikanische Festland übergegriffen hatten, um 50% ab.

„Wir haben nichts gesehen, was auch nur ansatzweise eine beispiellose Zeit mit mehr Hurrikanen, stärkeren Hurrikanen belegt, falls man versteht, wie man historische Aufzeichnungen lesen muss“, sagte Goldenberg.

Viele Faktoren jenseits von Wasser- und Lufttemperaturen steuern die Bildung, Stärke und Lebensdauer von Hurrikanen, betonte Goldenberg. „Es gibt Wechselwirkungen mit dem Festland. Alle möglichen Faktoren spielen dabei eine Rolle. Es gab Jahre, in denen das Wasser des Atlantiks außerordentlich warm war, aber dennoch nur sehr geringe Hurrikan-Aktivität zu verzeichnen war, weil die atmosphärischen Bedingungen einfach nicht günstig waren für die Entwicklung dieser Stürme“.

Außerdem sprachen die Experten des Heartland Institutes Folgendes an: die Politisierung der Klimawissenschaft, damit die Regierung immer mehr die Wirtschaft kontrollieren kann; die Gefahren für die Armen, wenn sie keine fossilen Treibstoffe mehr verbrauchen dürfen; und die Tatsache, dass die heutigen Temperaturen im Gegensatz zu Behauptungen auf dem CGAS keineswegs die höchsten seit dem Ende der letzten Eiszeit waren.

Das Gremium zur wissenschaftlichen Widerlegung wurde von James Taylor und anderen Mitarbeitern am Heartland Institute in Zusammenarbeit mit dem Oakland Independent Institute innerhalb von weniger als drei Wochen organisiert. Trotz dieses kurzen Zeitrahmens erreichte dieses Gremium über 3000 Zuschauer auf dem Livestream. In der Washington Times und anderen Medien wurde darüber berichtet. Die Zuschauerzahl der Heartland-Widerlegung war um über 10% höher als dieselbe des CGAS. Und das, obwohl Brown ein ganzes Jahr der Planung gewidmet hatte, viele Millionen Dollar ausgab, eine massive PR-Kampagne lostrat und die Teilnahme vieler prominenter Politiker und Berühmtheiten auf die Beine gestellt hatte.

Quellen: The Heartland Institute; Global Climate Action Summit; The Washington Times

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Überregulierung im Energiesektor

Offensichtlich sind die Maßnahmen des Gesetzgebers ungeeignet, Emissionsminderungen zu erreichen, wie sich zuletzt am 13. Deutschen Energiekongress in München zeigte.

Das zunehmende Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit bei den klimapolitischen Zielen Deutschlands wird mittlerweile auch im Ausland wahrgenommen. Deutschland, das sich vor wenigen Jahren noch als Vorreiter bei den CO2-Emissionsminderungen geriert hat, ist in zehn Jahren nicht entscheidend weitergekommen. Im Stromsektor stagnieren die Emissionen, im Verkehrssektor steigen die Emissionen an und im Wärmesektor gehen sie kaum zurück. Dies liegt sicher nicht daran, dass es zu wenige staatliche Maßnahmen mit dem Ziel von Emissionsminderungen gäbe, aber offensichtlich sind es die falschen. So wurde dies auf dem 13. Deutschen Energiekongress diskutiert, an dem vor allem die deutschen Stadtwerke hochrangig vertreten waren.

Dass der Stromerzeugungssektor seine Emissionen in zehn Jahren des intensiven Ausbaus von wetterabhängigen Umgebungsenergien kaum senken konnte, zeigen Zahlen des Umweltbundesamts. Erstens wurden diese kleinen Absenkungen aber mit vielen EEG-Milliarden viel zu teuer erkauft, und zweitens führt eine Verringerung in Deutschland im Rahmen des Europäischen Emissionshandelssystem ETS nur zu einer Verlagerung der deutschen Emissionsrechte ins Ausland.

Die Politik des einseitigen Ausbaus wetterabhängiger Umgebungsenergien wurde auf dem Energiekongress aber als alternativlos hingenommen. Mehrfach war davon zu hören, dass die Chefs der lokalen Energieversorger die politischen Vorgaben mit Verweis auf die angeblich hohe Zustimmungsrate von 80 Prozent der deutschen Bevölkerung für den Ausbau von Wind- und Solarkraftwerken (WSK) nicht in Frage stellen. Dies, obwohl jedem bewusst war, welch enormen Zusatzkosten für Netzausbau gerade in Verteilnetzen und Redispatch-Maßnahmen zur Stabilisierung der Stromnetze bei WSK-Produktionsschwankungen verursacht werden. Da sich die Aufsichtsräte der Energieversorger überwiegend aus Politikern zusammensetzen, ist verständlich, warum sie die stark gestiegenen Gesamtkosten der Stromversorgung kaum thematisieren können.

Roger Miesen (RWE) erwähnte, dass bei weiterem Zubau an WSK die regelbare Leistung der Gaskraftwerke immer mehr benötigt würde. Dies wären dann aber nicht moderne GuD-Kraftwerke, sondern weniger effiziente Gasmotoren. Wegen ihres geringeren Wirkungsgrads hätten diese höhere Produktionskosten und würden erst bei Strompreisen von 90 – 100 EUR/MWh wirtschaftlich. Solche Preise müssten also künftig häufiger werden und würden die Durchschnittskosten der Stromproduktion anheben, aber auch die CO2-Emissionen wieder ansteigen lassen.

Helmar Mendez (LEAG, ein Braunkohle-Stromproduzent) bestätigte die auch hier geäußerte Aussage, dass es im heißen Sommer gerade Kernenergie und Braunkohle waren, die die Stromversorgung sichergestellt hätten. Auch Steinkohlekraftwerke hätten wegen der niedrigen Wasserstände nicht nur ein Kühlproblem gehabt, sondern auch die Versorgung mit Importkohle über die ausgetrockneten Wasserwege sei nicht mehr sichergestellt gewesen. Gaskraftwerke hätten gleichfalls mit Lieferengpässen zu kämpfen gehabt. Für die Versorgungssicherheit wären daher genau die Braunkohlekraftwerke derzeit unverzichtbar, die von der Politik derzeit bekämpft werden.

„Beruhigend“ war daher die Einlassung von Patrick Graichen (Agora), der sich sicher war, dass es auch bei einem Kohleausstieg nicht zu Stromausfällen kommen würde. Die Gefahr unkontrollierter Netzzusammenbrüche wurde von den meisten Teilnehmern in der Tat als gering angesehen – zu hoch ist der professionelle Stand der Ingenieure der Übertragungsnetzbetreiber – dass es aber bei Strommangel nicht zu stundenweisen Lastabwürfen ganzer Regionen kommen würde, wurde unter den Teilnehmern stark diskutiert.

Stadtwerke fordern Technologieoffenheit der Energiepolitik

Keiner der Gesprächspartner war sich vor allem im privaten Gespräch sicher, dass die steigenden Herausforderungen aus wetterbedingten Schwankungen der WSK auch künftig gelöst werden könnten. Daher forderten die Teilnehmer, dass die Politik keine technischen Vorgaben hinsichtlich von Lösungen machen sollten, sondern Emissionsziele beispielsweise über das Europäische Emissionshandelssystem ETS vorgeben müsste. Viele dezentrale Lösungen funktionierten in der Praxis, weil Techniker vor Ort die Entscheidungen treffen dürften, was am jeweiligen Standort wirtschaftlich und technisch funktioniert. So wurden mehrere Beispiele von Niedrig-Emission-Systemen, wo Strom- und Wärmeversorgung gekoppelt würden, vorgestellt. Diese mit detaillierten politischen Vorgaben zu beeinflussen, führe zu unnötig höheren Kosten und schlechteren Ergebnissen insgesamt.

Überhaupt: Die Sektorkopplung. Den Wenigsten dürfte bewusst sein, was es bedeutet, wenn sowohl Wärme- als auch Mobilitätssektoren auf elektrische Energie umgestellt würden. Norbert Breidenbach (mainova) zitierte eine Studie für Frankfurt. Dort beträgt die Kapazität des Gasnetzes ca. 4 GW, die des Stromnetzes ca. 1 GW. Um nun alle Gasheizungen auf Wärmepumpen umzustellen, müsste das Stromnetz mehr als verdoppelt werden, die meisten Häuser müssten umgebaut werden, jahrzehntelanges Verkehrschaos in der Stadt wäre die Folge.

Bei der Elektromobilität gibt es in kleinem Maßstab auch viele gute Lösungen. Öffentliche Parkplätze mit Stromanschluss werden allerdings nur zu 4 Prozent ausgelastet und rechnen sich derzeit nicht. Die heutigen Besitzer von Elektroautos können sich also offensichtlich zu Hause und am Arbeitsplatz in ausreichendem Maße mit Strom versorgen. Sollte die Elektromobilität allerdings populärer werden, müssten nach Aussagen eines BMW-Vertreters umfangreiche Steuersysteme aufgebaut werden, mit denen die Ladevorgänge in einem Stromnetz koordiniert würden, um Belastungsspitzen zu vermeiden. Bei ca. 3.600 Kilowattstunden Jahresverbrauch von E-PKW müssten zudem bei Voll-Elektrifizierung des Individualverkehrs weit über 100 TWh neu produziert werden, was mit WSK keine Aussicht auf Erfolg hat. Daher könne die Voll-Elektrifizierung kein politisches Ziel sein, die Nutzung von Erdgas, Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen sei auch eine mögliche Lösung, die parallel zu Batterien vielversprechend sei, um den CO2-Ausstoß des Individualverkehrs abzusenken.

Die Regulierung im Wärmesektor hat kaum messbare Ergebnisse erbracht

Im Wärmesektor wurde kaum ein gutes Haar an der bestehenden Regulierung gelassen. Die Energie-Einsparverordnung (EnEV) wurde über Jahre immer weiter verschärft und zwinge die Bauherren dazu, immer mehr in Dämmung zu investieren ohne Rücksicht auf Wirtschaftlichkeit und tatsächlicher Energieeinsparung. Wir seien gar ein „Volk der Dichter und Dämmer“ geworden, spitzte Axel Viehweger vom Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften einen bekannten Spruch treffend zu. In der Praxis funktionierten Passivhäuser nicht. Die Menschen fühlten sich in ihren abgedichteten Häusern nicht wohl, lüfteten daher mehr und ihre Wohlfühltemperatur, auf die sie ihre Heizungen einstellten, sei in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

Überhaupt sei es technisch nahezu unmöglich und wirtschaftlich unzumutbar, sämtliche Heizungen auf Wärmepumpen umzustellen. Der Gesamtenergiebedarf für Strom läge bei 580 TWh/a, der für Wärme dann bei ca. 1.300 TWh/a. Leitungsnetze und Stromproduktion müssten für die Elektrifizierung aller Heizsysteme massiv ausgebaut werden, was mit WSK wegen deren hohen Flächenverbrauch nicht möglich sei und wegen der wetterbedingt schwankenden Stromproduktion zu langen Ausfallzeiten für Heizungen führen könne.

Die Sanierung der Altbauten kommt unter den Rahmenbedingungen nur sehr langsam voran. Gerade bei sehr altem Bestand, wo je Wohneinheit Einzelthermen eingebaut seien, wäre eine Umstellung auf eine effiziente Zentralheizung nahezu so teuer wie ein Neubau. Viehweger stellte daher gerade im Hinblick auf die steigenden Mieten den einseitigen Fokus der Politik auf Dämmung – also Energieverbrauchsabsenkung – in Frage, und regte an, stattdessen an CO2-armen Brennstoffen zu forschen. Auch gebe es andere wirkungsvolle Maßnahmen, wie ein anderer Teilnehmer anmerkte. Beispielsweise liefen 70 Prozent der Viessmann-Heizkessel einer Erhebung zufolge vier Jahre nach Einbau noch mit Werkseinstellungen. Alleine die Nachjustierung der Steuerungssoftware könne ein Zehntel der Heizenergie einsparen.

Auch die derzeitigen Regelungen für Mieterstrommodelle wurden angegriffen. Sie seien überkomplex formuliert und verhinderten daher gerade eine Verbreitung. Dabei sei ein „Kollateralnutzen“ des Einbaus einer PV-Anlage, dass dabei auch das Dach saniert werden müsse, dabei gedämmt werden könne und damit der Gesamtenergiebedarf der Immobilie absinke.

Die Forderungen der Teilnehmer waren, dass der Staat die Regulierung via Ordnungsrecht und Vorschriften generell überdenken möge. An vielen Beispielen machten sie klar, dass bestehende Regulierung eines Fachressorts nicht ausreichend mit anderen Fachressorts abgestimmt sei. Der Ruf nach bezahlbarem Wohnraum der Sozialpolitiker vertrage sich nicht mit immer teureren Dämm-Maßnahmen aus Vorschriften der EnEV. Die Steuergesetzgebung und EEG-Vorschriften verhinderten die Verzahnung von Mieteinkünften mit (heutzutage gewerblichen) Einkünften aus Stromproduktion.

Regulierung abschaffen und durch technologieneutrale Fördermodelle ersetzen

Generell muss sich der Staat die Frage stellen, wie er die existierenden, überkomplexen und erfolglosen Regelungen massiv zusammenstreichen kann. Bei jeder Regulierung sollte gefragt werden, welches Ziel erreicht werden soll, und mit welchen Regeln dieses Ziel am effizientesten erreicht werden kann. Dann sollten technologieneutrale Regelungen eingeführt werden, und allenfalls Fördermodelle sollten Investitionen in Energieeffizienz bei Strom, Wärme und Mobilität erleichtern.

Dr. Björn Peters ist Ressortleiter Energiepolitik beim Deutschen Arbeitgeberverband e.V.

Der Beitrag erschien zuerst auf der Website des DAV hier