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Die widersprüch­liche Politik der Grünen zur Begren­zung der CO2-Emissionen

[Hervorhebung im Original]

Die Verbrennung von Biomasse erhöht den momentanen Ausstoß von CO2-Emissionen massiv .

● Diese sofortigen CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Biomasse heben alle potenziellen CO2-Emissionseinsparungen durch den Einsatz wetterabhängiger erneuerbarer Erzeugungstechnologien auf.

Sie ist in hohem Maße zerstörerisch für natürliche Umgebungen und Lebensräume, wo immer sie im notwendigen industriellen Maßstab abgeschöpft wird.

Deutschland und Großbritannien sind führend in der Entwicklung von Erneuerbaren Energien in Europa. Dieser Beitrag verwendet stündliche Erzeugungsdatensätze für 2019, die das Ausmaß verschiedener Erzeugungstechnologien über das Jahr hinweg zeigen.  Er kombiniert diese Stromerzeugungsdaten mit Daten zu den CO2-Emissionen verschiedener fossiler Brennstoffe, um das Ausmaß der CO2-Emissionen im Jahr 2019 zu zeigen.

Er stellt die Wirksamkeit der Verwendung von Biomasse zur Reduzierung der CO2-Emissionen überhaupt in Frage, weil:

In beiden Kontexten hebt das Ausmaß der CO2-Emissionen aus Biomasse jede potenzielle CO2-Emissionseinsparung durch die Nutzung wetterabhängiger erneuerbarer Energien auf.

Die Nutzung von Biomasse zur Stromerzeugung in Großbritannien und Deutschland hat die CO2-Emissionen erhöht und den vermeintlich negativen Effekt auf das Klima verschlimmert.

[Hervorhebung im Original]

Die gesamte grüne Politik, die Mehrausgaben und die staatlichen Subventionen für die Verbrennung von Biomasse und wetterabhängigen erneuerbaren Energien in Großbritannien und Deutschland haben also nichts anderes bewirkt, als die globalen CO2-Emissionen insgesamt zu erhöhen.

Vergleich der CO2-Emissionen bei der Verbrennung fossiler Treibstoffe zur Stromerzeugung:

Die Eigenschaften von fossilen Brennstoffen und Biomasse, die sich aus ihrer molekularen Struktur, ihren Produktionsprozessen und ihrer Brennbarkeit ergeben, bestimmen ihre CO2-Emissionseigenschaften wie folgt:

die geringsten CO2-Emissionen für den erzeugten Strom entstehen bei der Verbrennung von Erdgas, das sinnvollerweise durch Fracking gewonnen werden kann: Dies war der Ursprung der massiven CO2-Emissions-Reduktionen, die in den USA erreicht wurden.

alle Formen von Kohle produzieren im Vergleich zu Erdgas etwa doppelt so viel CO2 für den erzeugten Strom.

Die Abholzung von Waldgebieten, die anschließende Verwendung eines Teils des Holzes selbst oder die Verwendung fossiler Brennstoffe für die Trocknung, die Verarbeitung und den Transport des Holzes zur Verbrennung in abgelegenen Kraftwerken führt jedoch zu etwa 3,6-mal so hohen CO2-Emissionen wie Erdgas für die gleiche Stromleistung.

Realistsische Vetrfahren zur Reduktion von CO2-Emissionen

Die Fortschritte der Dekarbonisierung, die seit 1990 weltweit gemacht wurden, sind unten als CO2-Emissionen pro Kopf der Bevölkerung ausgedrückt zu sehen.

Aus der obigen Grafik wird deutlich, dass es nur begrenzte Möglichkeiten gibt, die CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung effektiv zu reduzieren:

1. die massive Nutzung der Kernenergie wie in Frankreich ließ die CO2-Emissionen pro Kopf jetzt auf ein Niveau unter dem globalen Durchschnitt sinken, nachdem sich Frankreich seit über 50 Jahren der Kernenergie verschrieben hatte. Die Franzosen haben jetzt den niedrigsten CO2-Emissionswert pro Kopf aller entwickelten Nationen. Sie beweisen damit die Wirksamkeit der Nutzung der Kernenergie zur Begrenzung der CO2-Emissionen. Die Kernenergie hat seit 1990 zu einer CO2-Reduktion von ~200 Mio. Tonnen pro Jahr beigetragen (~-28%). Frankreich produziert nun weniger als 1% der globalen CO2-Emissionen, gegenüber ~1,5% im Jahr 1990: dies entspricht einer Reduzierung der globalen CO2-Emissionen im Jahr 2019 um ~0,6%.

2. der Übergang von der Kohle- zur Gasverbrennung für die Stromerzeugung und eine Fracking-Revolution, wie in den USA, wo die jährlichen Emissionen seit 2005 um ~1.600 Millionen Tonnen pro Jahr (~-20%) gesunken sind. Die USA produzieren nun weniger als 15 % der globalen CO2-Emissionen, gegenüber ~22 % im Jahr 2000: Dies entspricht einer Reduzierung der globalen CO2-Emissionen 2019 um ~4,7 %.

3. In Großbritannien hat die frühere Politik der 1990er Jahre, „Dash for Gas“, im Wesentlichen Kohle für die Stromerzeugung durch Erdgas ersetzt. Dies hat zu einer CO2-Reduktion von ~160 Millionen Tonnen pro Jahr seit 1995 beigetragen (~-30%). Großbritannien ist für ~1,1 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich: Dies entspricht einer Reduzierung der globalen CO2-Emissionen für 2019 um ~0,47 %.

Unlogischerweise werden diese effektiven Mechanismen zur Reduktion der CO2-Emissionen, so diese denn erforderlich wäre, vom „grünen Denken“ abgelehnt. Die Verwendung von wetterabhängigen erneuerbaren Energien (Wind und Sonne) mag keine direkten Brennstoffkosten haben, aber sie sind in hohem Maße von der Verwendung fossiler Brennstoffe für ihre Herstellung, Installation und Wartung abhängig. Auch wenn ihr „Brennstoff“ nominell kostenlos ist, sind wetterabhängige erneuerbare Energien nicht in der Lage, echte CO2-Neutralität zu erreichen.

Der Kontext für westliche CO2-Reduktionspolitik

Die Stromerzeugung ist für etwa 1/4 der CO2-Emissionen einer Industrienation verantwortlich, die restlichen 3/4 werden durch Raumheizung, Verkehr und Industrie emittiert. Die Bekämpfung der für die Stromerzeugung verwendeten fossilen Brennstoffe betrifft also nur einen Teil des vermeintlichen CO2-Emissionsproblems. Der Ersatz dieser anderen Quellen von CO2-Emissionen wird sich als wesentlich problematischer und kostspieliger erweisen.

Es sollte beachtet werden, dass die EU(28) als Ganzes im Jahr 2019 weniger als 10 % der globalen CO2-Belastung emittierte: Von dieser CO2-Belastung machten die Emissionen Großbritanniens ~1,1% des globalen CO2 aus und Deutschlands CO2-Emissionen beliefen sich auf etwa 2%. Welche Maßnahmen auch immer von den westlichen Nationen ergriffen werden – sie können immer nur einen marginalen Teil der globalen „CO2-Emissionslast“ beeinflussen, die vom Denken der Klimaaktivisten als so schädlich angesehen wird.

Daher kann jede Maßnahme in der westlichen Welt, in der es eine aggressive Bewegung zur Reduzierung der CO2-Emissionen gibt, nur selbstschädigend sein angesichts des unvermeidlichen Anstiegs der Nachfrage seitens der Entwicklungsländer, die einen verbesserten Zugang zu verlässlicher elektrischer Energie benötigen, da sie das Wohlergehen ihrer Bevölkerungen entwickeln.

Quantifizierung der Vergeblichkeit: eine Schätzung der zukünftigen CO2-Emissionen für 2020

Die wichtigsten Maßnahmen westlicher Regierungen zur Begrenzung der CO2-Emissionen bestanden darin, einen Wechsel der zur Stromerzeugung verwendeten Brennstoffe vorzuschreiben. Das grüne Denken verlangt die Substitution von fossilen Brennstoffen und deren vollständigen Ersatz durch nominell „CO2-emissionsfreie“ Brennstoffe wie Wind- und Solarenergie sowie Biomasse.

Diese Maßnahmen zur Substitution von Stromquellen haben der Zuverlässigkeit der Stromnetze in Deutschland, Großbritannien, Südaustralien, Texas und Kalifornien bereits nachweislich massiv geschädigt, und sie machen die Stromversorgung überall dort zunehmend anfällig, wo diese Maßnahmen eingeführt werden. Eine windarme Periode in Großbritannien und Europa im November 2020 hätte beinahe den Ausfall des britischen Stromnetzes verursacht; eine windstille, kalte Periode im Februar dieses Jahres in Texas machte das texanische Stromnetz für mehr als eine Woche funktionsunfähig mit mehreren Millionen Haushalten ohne Strom und wahrscheinlichen Kosten und Schäden, die die eines großen Hurrikans übersteigen. Dieser Schaden wurde von der Politik selbst verursacht, nicht vom Klima.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Die Politik der Förderung von Biomasse

Energiequellen aus Biomasse werden von der Politik als nachhaltig und CO2-frei bezeichnet, nicht aber von der Vernunft. Deren Rationalität besteht darin, dass verbranntes Pflanzenmaterial durchaus nachwachsen kann und das bei der Verbrennung entstehende CO2 wieder aufnimmt.

● Diese Politik ist im Wesentlichen selbstzerstörerisch bei dem Ziel, die CO2-Emissionen zu begrenzen, um „das Klima zu retten“:

– Obwohl sie von der EU- und UK-Politik als „Kohlenstoff-neutral“ deklariert wird, ist sie in ihrer Wirkung bei weitem nicht kohlenstoffneutral: für die gleiche erzeugte Energie setzt die Verbrennung von Biomasse viel mehr CO2 frei als andere fossile Brennstoffe (Kohle, Braunkohle und vor allem Erdgas).

– Sie ist massiv zerstörerisch für die Wälder, egal wo das Holz geerntet wird.  In Europa reicht der Holzvorrat nicht einmal aus, um die Stromerzeugung teilweise aufrechtzuerhalten.

Eine solche Politik…

● benötigt bis zu 100 Jahre, um den zerstörten Lebensraum der einheimischen Waldtiere und die unberührte Umwelt vollständig wiederherzustellen und somit das gesamte CO2 zu absorbieren, das bei der Verbrennung der Biomasse in Kraftwerken sofort freigesetzt wird.

● erfordert erhebliche Wärmeenergie zum Trocknen und Verarbeiten des geernteten Holzmaterials, um es in das pelletierte, transportable Produkt umzuwandeln.

● erfordert einen erheblichen Einsatz fossiler Brennstoffe für den Transport über lange Strecken.

● hat beim Drax-Kraftwerk in UK, wo die britische Biomasse verbrannt wird, bereits eine erhebliche, subventionierte und kostspielige Umrüstung der Technologien für Erzeugung und die lokale Versorgung erfordert.

● diese Faktoren in Kombination zu einer zusätzlichen, sofortigen CO2-Freisetzung in die Atmosphäre führen, die etwa 3,6 Mal so hoch ist wie bei der Verbrennung von Erdgas für dieselbe Leistung.

The excess costs of Weather Dependent Renewable power generation in the EU(28): 2020

Review of Biomass Calculations in Achieving Net Zero Emissions Scenario.

Bildinschrift: Die derzeitige Praxis, Bäume als erneuerbare und kohlenstoffneutrale Option zu nutzen, macht in Theorie und Praxis einfach keinen Sinn. Wenn wir unsere Kohlenstoffemissionen reduzieren und trotzdem eine unterbrechungsfreie Stromversorgung haben wollen, könnten wir sofort damit beginnen, alle bestehenden, in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerke auf Erdgas umzustellen, und das Gleiche mit allen alten Kohlekraftwerken tun, die auf Holzpellets umgestellt werden

Drax Destroying Louisiana Forests [Das Drax-Kraftwerk in UK zerstört Wälder in Louisiana]

Diese Vergleichswerte werden verwendet, um die Folgen der CO2-Emissionen zu ermitteln, die entstehen, wenn man versucht, die Nutzung fossiler Brennstoffe im Gegensatz zu geernteter Biomasse zu vermeiden. Der Fortschritt der Dekarbonisierung seit 1990, der weltweit gemacht wurde, kann unten als CO2-Emissionen pro Kopf der Bevölkerung ausgedrückt werden.

Abschätzung der Effektivität der Politik zur CO2-Reduktion

Der Übergang von Kohle/Braunkohle/Biomasse zu Erdgas würde sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland zu erheblichen CO2-Einsparungen führen. Die USA haben ihre CO2-Emissionen seit dem Jahr 2000 bereits erheblich reduziert, indem sie unter dem Einfluss der Marktkräfte von Kohle auf Fracking-Erdgas zur Stromerzeugung umgestiegen sind (um ~20 %).

In der britischen Regierungspolitik jedoch trägt die Umstellung auf importierte Biomasse anstelle von Kohle, die hauptsächlich am Drax-Standort ~7 % der Stromerzeugung ausmacht, den größten Teil der überschüssigen CO2-Emissionen bei, nämlich ~29 Mio. Tonnen pro Jahr für nur ~7 % der britischen Stromerzeugung. Auf der anderen Seite liegt das absolute Maximum an potenzieller CO2-Reduktion durch den Einsatz von wetterabhängigen erneuerbaren Energien (Wind und Sonne) bei etwa 20 Millionen Tonnen pro Jahr (ohne Berücksichtigung des CO2-Ausstoßes, der für ihre Herstellung, Installation und Wartung notwendig ist).

Somit macht die Politik zur Verwendung von importierter Biomasse in Großbritannien alle potenziellen CO2-Emissionseinsparungen durch die Verwendung von wetterabhängigen erneuerbaren Energien (Wind und Solar) mehr als zunichte und erhöht darüber hinaus direkt die angeblich schädlichen CO2-Emissionen.

[Hervorhebung im Original]

Die folgende Tabelle fasst die groben Einschätzungen der Effektivität von Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen durch die beiden Hauptakteure in Europa, Großbritannien und Deutschland, zusammen. Sie schätzt, dass die britische Stromindustrie aufgrund des hohen Anteils von Erdgasfeuerungen mit geringen CO2-Emissionen im Gegensatz zu anderen fossilen Brennstoffen nur 20 % der CO2-Emissionen verursacht, während Deutschland mit einem geschätzten Normalwert von 25 % der CO2-Emissionen für seine Stromindustrie bewertet wird.

Die Studie schätzt erstens, dass durch den vollständigen Übergang von anderen fossilen Brennstoffen zu Erdgas die CO2-Emissionen vermieden werden könnten:

UK: minus 23,2 Millionen Tonnen pro Jahr

Deutschland: minus 72,9 Millionen Tonnen pro Jahr

Folglich negiert die Politik der Nutzung von Biomasse mit ihrer übermäßigen CO2-Belastung jegliche CO2-Reduzierung, die durch die Nutzung von Solar- und Windenergie sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland erreicht werden könnte.

[Hervorhebung im Original]

Parallele Berechnungen werden oben für die deutsche Situation gezeigt, wo es immer noch eine starke Abhängigkeit von Kohle und Braunkohle und zu einem geringeren Anteil von Biomasse für die Stromerzeugung gibt. Nichtsdestotrotz ist der deutsche Biomasseeinsatz etwas größer als die britischen CO2-Emissionen. Die deutsche Biomasse wird sowohl importiert als auch aus den einheimischen Wäldern Deutschlands bezogen, was bereits zu einer erheblichen Schädigung des Lebensraums führt.

Diese einfachen Berechnungen zeigen, dass alle bisherigen Investitionen in „Low Carbon“-Technologien“ nichts zur CO2-Reduktion beigetragen, sondern nur die CO2-Emissionen und Stromkosten sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland erhöht haben.

[Hervorhebung im Original]

CO2-Emissionen des Vereinigten Königreichs 2019

Die untenstehende Grafik zeigt den stündlichen Mix der britischen Stromerzeugung nach Technologie im Jahr 2019. Die durchschnittliche Leistung entspricht ~28 Gigawatt.

Seit der „Dash for Gas“-Politik in den 1990er Jahren sind die vorherrschenden britischen Brennstoffe für die Stromerzeugung Erdgas und Kernkraft. Die Verwendung von Kohle für die Stromerzeugung in Großbritannien ist jetzt weitgehend eingeschränkt. Sie wird nur noch gelegentlich eingesetzt und liefert ~2 % der Stromerzeugung. Nichtsdestotrotz hat die Not-Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken das britische Stromnetz in den Jahren 2019 und 2020 vor einem Ausfall bewahrt. Dieser Übergang hat die CO2-Emissionen reduziert. Die britischen CO2-Emissionen pro Kopf liegen jetzt nur noch 23 % über dem globalen Durchschnitt.

Obwohl das Vereinigte Königreich immer noch über eine beträchtliche Anzahl von Kernkraftwerken verfügt, die immer noch ~22 % der Stromproduktion liefern, werden die meisten dieser Kernkraftwerke vor 2030 das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Die britische Politik hat diese Grundlastkapazität nur langsam durch alternative Grundlastkraftwerke ersetzt. Auf der anderen Seite hat Großbritannien die Installationen von intermittenten und unzuverlässigen wetterabhängigen erneuerbaren Energien deutlich erhöht.

Auch im Jahr 2019 ist das Vereinigte Königreich kontinuierlich von ~7 % importiertem Strom abhängig, wobei es hauptsächlich Strom aus Frankreich importiert, der durch Kernenergie erzeugt wurde. Die Abhängigkeit Großbritanniens von Stromimporten sollte als existenzielles Risiko für die britische Stromversorgung in der unmittelbaren Zukunft betrachtet werden, insbesondere seit dem Brexit.

[Hervorhebung im Original]

Die Kohleverbrennung wurde in erheblichem Maße durch den Einsatz von Biomasse ersetzt, die hauptsächlich von der Ostküste der USA importiert wird, wo die Abholzung von Urwäldern den Bedarf deckt. Das einheimische Holzangebot im Vereinigten Königreich selbst ist nicht ausreichend.

Der Drax-Kraftwerkskomplex in Yorkshire wurde weitgehend auf die Verbrennung von Holzpellets umgestellt, die größtenteils aus den USA importiert werden, und ersetzt damit das Kohlekraftwerk.  Dies liefert etwa 7 % des britischen Stroms.  Die Substitution wurde durch die Klimapolitik der Regierung erzwungen, die behauptet, dass importierte Biomasse „Kohlenstoff-neutral“ ist, da sie schließlich das gesamte emittierte CO2 wieder absorbieren wird. Dieser Wiederherstellungsprozess wird jedoch etwa 100 Jahre dauern, wenn überhaupt, um den Wald und die natürlichen Lebensräume wiederherzustellen, die in diesem Prozess zerstört wurden.

Ursprünglich wurde der Drax-Kraftwerkskomplex absichtlich auf einem noch produktiven Kohleflöz platziert. Würde man also weiterhin diese Kohle anstelle von importierter Biomasse verbrennen, würde dies bei gleicher Leistung zu etwa der Hälfte der CO2-Emissionen führen wie die Verbrennung von importierter Biomasse.  Kürzlich, im November 2020, haben alternde Kohlekraftwerke das britische Stromnetz vor dem Zusammenbruch bewahrt. Diese Anlagen sollen alle innerhalb weniger Jahre geschlossen werden, um die Welt vor dem menschengemachten Klimawandel zu retten.

Wetterabhängige erneuerbare Energien (Windkraft On- und Offshore sowie Solar) machen bereits mehr als 55 % des installierten britischen Kraftwerksparks aus, tragen aber unzuverlässig nur ~23 % zur britischen Stromerzeugung bei. Insgesamt erreichen sie eine kombinierte Produktivität von ~21%. Wind- und Solarkraftwerke sind nicht disponierbar und liefern nur dann Strom, wenn die Sonne scheint und der Wind mit einer geeigneten Geschwindigkeit weht: Allein das ist ein echtes Problem für die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Stromversorgung, die für eine entwickelte Wirtschaft unerlässlich ist.

Weather Dependent Renewables Productivity: what do the numbers mean?

The performance of UK Weather Dependent Renewables: 2002 – 2019

Hinweis: Diese Schätzungen des Umfangs der installierten regelbaren Erzeugungsanlagen gehen davon aus, dass diese Erzeugungsquellen mit ihrer vollen Produktivität von 90 % arbeiten, und unterschätzen daher möglicherweise die Größe der tatsächlichen Anlagen. Die von der Politik vorgeschriebene und bevorzugte Nutzung von intermittierenden „wetterabhängigen erneuerbaren“ Erzeugungstechnologien verringert die Effektivität, Produktivität und Rentabilität von regelbaren Gas- oder Kohlekraftwerken und erhöht deren Wartungskosten.

Die drei CO2-emittierenden Technologien in Großbritannien sind ein großer Anteil an Erdgas, eine sehr begrenzte und gelegentliche Kohleerzeugung und ~7% der kontinuierlichen, einsatzfähigen Stromerzeugung aus Biomasse.  Diese 7% Biomasseerzeugung sind für ~37% der gesamten CO2-Emissionen der britischen Stromerzeugung verantwortlich.  Die Politik, die behauptet, dass Biomasse CO2-neutral ist, bedeutet, dass die CO2-Emissionen gegenüber der Verwendung von Erdgas zur Stromerzeugung um schätzungsweise 23 Millionen Tonnen pro Jahr erhöht werden.

Die Verteilung und das Ausmaß der britischen CO2-Emissionen über das Jahr sind unten dargestellt.

Die CO2-Emissionen von Deutschland im Jahre 2019

Die folgenden Graphiken zeigen stündliche Werte der Stromerzeugung in Deutschland aufgeschlüsselt nach Technologie. Der mittlere Ausstoß ist äquivalent zu ~65 Gigawatt:

Deutschland verfolgt seit 2011 seine „Energiewende-Politik“* und hat infolgedessen ~102 GW an wetterabhängigen erneuerbaren Energien (Wind und Solar) installiert, ~65 % des Kraftwerksparks.  Diese erneuerbaren Energien liefern ~30% des deutschen Stroms, aber intermittierend mit einer kombinierten Gesamtproduktivität von nur ~19%.   Deutschland hat sogar ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb genommen, um das Stromdefizit durch die Abschaltung der Kernenergie zu kompensieren.

[*Der Terminus „Energiewende“ in Bezug auf Deutschland steht so im Original und scheint auch zu einer englischen Vokabel zu werden wie etwa das englische (!) Wort „kindergarten“. A. d. Übers.]

Trotz seiner langjährigen „Energiewende“-Politik ist Deutschland immer noch massiv von fossilen und CO2-emittierenden Brennstoffen für seine Stromerzeugung abhängig:

Erdgas 16%

Biomasse 5%

Kohle 9%

Braunkohle 19%

CO2-emittierende Erzeugung 48,8% der Energie-Ausbeute

Das macht insgesamt etwa 49% der Stromerzeugung aus. Die Stromerzeugung aus Kohle und Braunkohle nimmt in Deutschland zu, um die selbstverschuldete Politik der Schließung von Kernkraftwerken zu kompensieren, die immer noch ~13% der gesamten produktiven Flotte ausmachen. Die durch die Fukushima-Katastrophe von 2011 ausgelöste Politik der Schließungen von Kernkraftwerken wird noch in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts abgeschlossen sein.

Die Energiewende mag die CO2-Emissionen etwas reduziert haben. Aber die deutschen CO2-Emissionen liegen mit 8,4 Tonnen pro Kopf und Jahr immer noch 87% über dem globalen Durchschnitt und gehören zu den höchsten der EU(28), ~30% über dem EU(28)-Durchschnitt.

Deutschland ist immer noch abhängig von einer bedeutenden Stromerzeugung durch Kernkraft, die ~12% der Stromproduktion liefert. Doch seit der Katastrophe von Fukushima hat die deutsche Politik ihre Kernkraftwerke vor dem Ende ihrer Nutzungsdauer abgeschaltet, was ein erhebliches Defizit in der Stromerzeugung hinterlässt. Die deutsche Politik erwartet, dass das Stromdefizit durch die Flotte der intermittierenden wetterabhängigen erneuerbaren Energien kompensiert wird.

Deutschland hat einen signifikanten Strombeitrag aus Biomasse, ~4,6%. Doch ob importiert oder aus heimischen Wäldern, sie trägt bereits zu den deutschen CO2-Emissionen von ~20% bei.

Wetterabhängige Erneuerbare Energien (Windkraft On- und Offshore sowie Solar) machen mittlerweile mehr als 64% des installierten deutschen Kraftwerksparks aus, tragen aber nur unzuverlässig ~28% des produzierten Stroms bei.

Die Überproduktion von Strom durch übermäßige Windkraftproduktion in den Wintermonaten bedeutet, dass Deutschland gezwungen ist, diesen überschüssigen Strom in die Nachbarländer zu exportieren, oft zu negativen Preisen. Dies stellt eine weitere Kostenbelastung für die deutschen Stromkunden dar. Deutschland ist auch von Stromimporten abhängig, vor allem von Kernkraftstrom aus Frankreich im Sommer, wenn die Windstrom-Erzeugung in der Regel gering ist.

Ausmaß und Größenordnung der deutschen CO2-Emissionen im Jahresverlauf sehen so aus:

Conclusions

Falls die Verringerung der CO2-Emissionen ein rationales Ziel zur Kontrolle des „Klimawandels“ wäre, ist der Übergang zur Verwendung von Erdgas zur Stromerzeugung ein wirksames Mittel zur Verringerung der CO2-Emissionen, nicht zur Beseitigung. Die Verwendung von Erdgas erfüllt nicht die „Net Zero“-Ansprüche der Klimaaktivisten.

● Die Verwendung von importierter Biomasse in Großbritannien und Deutschland ist als Mittel zur Reduzierung von CO2-Emissionen, die das Klima beeinträchtigen könnten, im Grunde selbstzerstörerisch. Die obigen Schätzungen zeigen, dass in Großbritannien die grüne Politik für erneuerbare Energien und Biomasse tatsächlich zu zusätzlichen CO2-Emissionen führt.

● In Großbritannien macht die Politik zur Nutzung von Biomasse bei Drax alle Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen vollständig zunichte, die durch den Einsatz von wetterabhängigen erneuerbaren Energien (Windkraft, Onshore- und Offshore-Anlagen sowie Solarenergie) hätten erreicht werden können.

[Hervorhebung im Original]

● Da Deutschland viel stärker auf die Nutzung von Kohle und Braunkohle sowie Biomasse setzt, macht dies die Investitionen in Wind- und Solarenergie zunichte und führt zu zusätzlichen CO2-Emissionen von ca. 20 Millionen Tonnen pro Jahr.

● Wo auch immer die Biomasse herkommt, z.B. aus Afrika, Nordamerika, Indonesien usw., die Umweltschäden, die die Industrie verursacht, sind auch mittelfristig weitgehend irreparabel.

Der jüngste Film von Michael Moore machte einen aufschlussreichen Punkt, dass es in den gesamten USA nur genug Waldholz gibt, um das Versorgungsnetz für ein einziges Jahr zu betreiben: danach sind die Wälder weg. Wohingegen Gas und andere fossile Brennstoffreserven noch längerfristig zur Verfügung stehen werden.

Alle Investitionen in wetterabhängige Erneuerbare Energien werden durch die widersprüchliche CO2-Reduktionspolitik der Verbrennung von Biomasse zunichte gemacht, die sowohl in Großbritannien und Deutschland als auch überall sonst, wo sie eingesetzt wird, zu einer Erhöhung der CO2-Emissionen führt.  Eine Schätzung der zusätzlichen Kosten, die durch den Einsatz von wetterabhängigen erneuerbaren Energien in ganz Europa entstehen, ist hier zu sehen:

The excess costs of Weather Dependent Renewable power generation in the EU(28): 2020

Wenn Regierungen eine Politik einführen und ihre finanzielle Unterstützung anordnen, dann sind Unternehmen gezwungen, die künstlich geschaffenen Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, auch wenn sie kontraproduktiv sein mögen.

Die anhaltende Abhängigkeit von großen Mengen fossiler Brennstoffe, Kohle und Braunkohle, in Deutschland macht die Klimaschutzziele der Energiewende zu einer großen Herausforderung, insbesondere mit der zusätzlichen Politik des Ausstiegs aus der CO2-freien Kernkraft-Stromerzeugung in den kommenden Jahren.

Der Import von Biomasse, wie in Großbritannien, belastet die Zahlungsbilanz und damit die Kunden der Stromerzeugungsindustrie.

All die Ausgaben für wetterabhängige erneuerbare Energien in Kombination mit der Verbrennung von Biomasse haben die CO2-Emissionen in Großbritannien und Europa sogar erhöht.

Das Ausmaß des wirtschaftlichen und im Übrigen auch „Klima“-Schadens, den die Klimaaktivisten mit der sentimentalen, aber effektiven Beendigung von Fracking zur Gewinnung von Erdgas in Großbritannien und ganz Europa angerichtet haben, ist massiv.

Ein hervorragender Weg, die westlichen Volkswirtschaften zu untergraben, ist es, ihre Energieerzeugung unzuverlässig und teuer zu machen.  Dieses Ziel des grünen Denkens wird nach und nach durch die Regierungspolitik in der gesamten westlichen Welt erreicht, jedoch ohne jedwedes Mandat der Wähler.

[Hervorhebung im Original]

Data sources

This post gratefully uses the following data sources:

  • Germany Renewables provided at hourly intervals

https://www.agora-energiewende.de/en/

  • United Kingdom Renewables output at 5 minute intervals, condensed to hourly intervals

https://www.gridwatch.templar.co.uk

  • France Renewables output at 15 minute intervals, condensed to hourly intervals

https://www.gridwatch.templar.co.uk/france

  • For the scale of EU(28) installations by the end of 2019, EurObserver’ER publish their Renewable Energy “Barometers” for each type of Renewable generation annually, for an example, see:

www.EurObservER-Wind-Energy-Barometer-2020.pdf

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/03/20/the-contradictory-green-policies-to-limit-co2-emissions/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Naturschutz : Basis gegen den Coup der Lobbyisten*

Im November 2019 rückte Jörg-Andreas Krüger (52) als Nachfolger von Olaf Tschimpke (63) an die Spitze des Naturschutzbunds Deutschland (NABU). Krüger, zuvor Mitglied der Geschäftsleitung des WWF, nahm alsbald Kontakt zur Partei- und Fraktionsspitze der Grünen in Berlin auf.

Monatelang verhandelte ein kleiner Kreis um den neuen Präsidenten mit Grünen-Parteichef Robert Habeck und dem Vize-Chef der Grünen-Bundestagsfraktion Oliver Krischer über ein abgestimmtes Strategiepapier zum schnelleren Ausbau der Windenergie. Anfang Dezember 2020 meldete die „Süddeutsche Zeitung“ den ausgehandelten Schulterschluss zwischen der einflussreichen Umweltschutzorganisation und den Grünen. Deren erklärtes Ziel ist 100 Prozent „Ökostrom“ bis 2030.

Schulterschluss für Ökostrom

In einem vierseitigen Positionspapier „zur Beschleunigung eines naturverträglichen Ausbaus der Windenergie“ erläutern die Vertragspartner ihre Vorstellungen von einem „besseren Klimaschutz“ im Einklang mit dem Naturschutz. Dass fast nichts an diesen Plänen „Öko“ ist, empört zahllose NABU-Aktive im ganzen Land.

Auf seiner Internetseite wirbt der NABU visuell für eine zukünftige Normalität in den ländlichen Gegenden, wie sie den tonangebenden Parteifunktionären vorschwebt. Ein Foto zeigt eine von Hecken umsäumte Agrarlandschaft mit einem angrenzenden Windpark. 16 Windräder ragen hoch in den blauen Himmel auf. Die Atmosphäre ist friedlich. Bilder wie dieses können jedoch die tiefe Spaltung auf allen Ebenen des NABU mit seinen über 800.000 Mitgliedern nicht kaschieren.

Mit seinem Coup hat Krüger den Naturschutzverband ohne Rücksprache mit der Basis und ohne formellen Beschluss auf einen Kurs umgesteuert, der eine Zerreißprobe nach sich ziehen könnte. Mit den Grünen und der Energiewirtschaft fordert jetzt auch der NABU, zwei Prozent der Landfläche Deutschlands für den Bau von Windparks freizugeben. De facto liefe dies auf eine Verdopplung der jetzt schon mit Windkraftanlagen besetzten Fläche hinaus.

Da der Platz für neue Windräder immer knapper wird, kann ein Zubau von weiteren Anlagen auch in bereits belasteten Regionen ermöglicht werden, sofern diese als „Vorranggebiete“ ausgewiesen sind. Nach dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ sollen Bundesländer, die ihre Ziele übererfüllen, finanziell belohnt werden. Wer sie nicht erreicht, muss einen Ausgleich schaffen.

NABU droht Zerreißprobe

In dem Papier finden sich weitere Vorschläge, die auf eine erhebliche Stärkung der Windkraftinvestoren abzielen. Der stärkste Tabubruch aus Sicht der Kritiker: Lange Planungs- und Genehmigungsverfahren mit Rechtsstreitigkeiten aufgrund von Belangen des Artenschutzes könnten in Zukunft verhindert werden, wenn für die Interessen der Windenergiewirtschaft der Ausnahmegrund der „öffentlichen Sicherheit“ angewendet wird.

Damit plädieren Grüne und NABU für die Erteilung artenschutzrechtlicher Ausnahmen vom Tötungsverbot. Nur Gegenden, in denen besonders viele windenergiesensible Vogelarten heimisch sind, sollen zu Ausschlussgebieten erklärt werden. Übrig bleibt von der behaupteten Aufwertung der Naturschutzbelange in dem Strategiepapier einzig der Ausschluss von weiteren Windparks in nicht dafür ausgewiesenen Flächen.

Bislang war der NABU eine der letzten großen Naturschutzorganisationen, die bei den zahllosen lokalen Konflikten wegen geplanter Windparks noch den Vogel- und Artenschutz ins Feld führte. Kein anderer Umweltverband klagte so häufig gegen die Windindustrie. Unterschätzt wurde von der NABU-Leitung der Widerstand von Tausenden mit Herzblut engagierten Mitgliedern vor Ort, aber auch von einigen Vorsitzenden einflussreicher Landesverbände. Nicht alle wollen namentlich zitiert werden.

Protest medial wenig beachtet

Von einem Kampf gegen den Vogelschutz ist die Rede. Statt ein Stoppschild gegen den Ausverkauf der Natur aufzurichten, der in den ländlichen Gegenden seit Jahren läuft, gebe nun nach Maßgabe der Bundesspitze auch der letzte Anwalt der Umwelt grünes Licht für immer mehr Windräder in den Gemeinden und weitere Rodungen in den Wäldern. Man werde sich „bis zum letzten Hemd gegen diese Nummer wehren“. Bezeichnenderweise wurde den Stimmen zorniger Aktiver gegen ein aus dem Ruder gelaufenes Verständnis von Klimaschutz lediglich von dem wenig bekannten Online-Magazin Riffreporter/Flugbegleiter Gehör verschafft, einer Genossenschaft von freien Journalisten.

Lob erntete die neue NABU dagegen vom Bundesverband Windenergie. Die Branche kann nun mit Rückendeckung des NABU gegen dessen eigene Mitglieder vorgehen, wenn sich diese mit Bürgerinitiativen vehement gegen Windparkprojekte in ihrer Region wehren.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  19. Februar 2021, S.4; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Australiens Fixierung auf subventionierte erneuerbaren Energien garantiert die wirtschaftliche Katastrophe

Beginnend mit John Howards [Liberals, war mal  Premierminister] Renewable Energy Target RET (Zielsetzung EE Anteile,  massiv erweitert von Kevin Rudd im Jahr 2009). im Jahr 2021 liegen die Subventionen für intermittierende Wind- und Sonnenenergie nun in der Größenordnung von 7 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Vor zwanzig Jahren, als alles begann, hatten australische Haushalte und Unternehmen die weltweit günstigsten Strompreise. Jetzt leiden sie unter den höchsten der Welt. Da Südaustralien von Wind- und Solarenergie besessen ist und unter den höchsten Einzelhandelspreisen für Strom im Land leidet, genauso wie in Deutschland und Dänemark.

Die wichtigsten politischen Parteien des Landes, die Liberal / National Coalition und die Australian Labor Party haben gemerkt wohin das führt, bemühen sie sich nun um Megabatterien und wollen Wind und Sonne in Wasserstoffgas umzuwandeln. Kohleenergie, Australiens zuverlässigste und billigste Energiequelle, wird mit Verachtung behandelt. Und insgesamt ignoriert man die Kernenergie, obwohl Australien auf Uranreserven sitzt und derzeit der drittgrößte Exporteur der Welt ist. Diese Uranreserven werden die grüne Religion locker überleben .

Jedoch gibt es in jeder der großen Parteien einige, die die Realität erkannt haben und verstehen, dass Australien, wenn es die vielen Arbeitsplätze in Bergbau, Aufbereitung und Herstellung von Mineralien [und Stahl] behalten will, seine Besessenheit von stark subventioniertem und völlig unzuverlässigem Wind und Sonne aufgeben muss.

Hier ist Alan Moran mit einem Update zu Australiens Energie Gemengelage.

 

Der Weltmeister für Null-Emissionen kommt unter Druck

The Australian, Alan Moran, 4. Februar 2021

Energie- und Treibhausgasemissionen sind erneut von zentraler Bedeutung für die politischen Turbulenzen in Australien.

Die Opposition hat Mark Butler {Stellvertretender Leiter der Opposition), den aktivsten Befürworter der „grünen Revolution“, vom Klimawandel und der Kontrolle der Energiepolitik nun als Gesundheitsexperte eingesetzt, aber keinen Hinweis darauf gegeben, dass sich die Politik ändern wird. In der Tat hat Butlers Nachfolger Chris Bowen gewarnt, dass Arbeitsplätze dezimiert werden, wenn sich die Nation nicht von kohlenstoffintensiven Industrien entfernt.

Diese Ansichten drücken das Vertrauen in erneuerbare Energien aus und zeigen eine bemerkenswerte Ignoranz darüber, warum alle schnell wachsenden Volkswirtschaften der Welt, einschließlich China, Indien und Vietnam, Kohle und nicht Wind als Rückgrat ihrer Energieversorgung verwenden.

Die Politik der Australian Labor Party ALP muss eine Gratwanderung unternehmen. Auf der einen Seite sind die Parlamentssitze in den Ländern und außerhalb der Vorstädte anfällig für die Abwendung der Arbeiter in Bergbau und dem privaten Sektor von der ALP. Auf der anderen Seite ist die ALP der Zunahme von grünen Politikern auf innerstädtischen Sitzen ausgesetzt, die stark von Beamten und solchen, die alternative Lebensstile bevorzugen dominiert sind.

Die Koalition ist in dieser Frage zerrissen. Abgesehen von ideologischen Visionen halten die Wets [~die Moderaten, die „dry“ sind die eher konservativen ] Sitze in inneren Vororten, die für grüne Einfälle etwas weniger prekär sind als die innerstädtischen Bastionen der ALP. Angesichts von Dave Sharma, Tim Wilson und Trent Zimmerman würden sie wahrscheinlich Bowens [Parlamentarier für New South Wales, Region McMahon],  Warnung zustimmen.

Die Pressesprecher der Koalition, insbesondere Craig Kelly und Matt Canavan, sehen in der Politik für erneuerbare Energien eine Untergrabung des komparativen Vorteils Australiens von billiger Kohlekraft und wünschen sich eine Umkehrung der Politik, die diese, Australiens zuverlässigste Stromquelle, bislang benachteiligt. Viele Mainstream-Liberale sind zwar besorgt über die schlechte Wirtschaft, die mit der zunehmenden Abhängigkeit von erneuerbaren Energien verbunden ist, haben jedoch ein gewisses Verständnis für Klimaalarmismus, legen großen Wert darauf, internationale Beschuldigungen für die Nutzung von Kohle zu vermeiden, und sind sich der Feindseligkeit der Aktivisten und der Zurückhaltung der Investoren bewusst..

All dies vor dem Hintergrund, dass Kohle, Gas und Öl nach den US-Wahlen eine neu gestartete Opposition von Kräften finden, die international gegen sie gerichtet sind. Als hartnäckiger Geschäftsmann von außerhalb der politischen Blase kam Donald Trump auf die politische Bühne, ohne das er von denen gestützt wurde, die ihr Leben damit verbracht hatten, für ein Amt zu kandidieren.

Trump fühlte sich nicht verpflichtet, wissenschaftlichen Wahrsagern zuzuhören und sie zu verehren,  wenn sie endlose, kostengünstige Lieferungen von Wind- und Sonnenenergie projizierten, die besser und billiger als fossile Brennstoffe sind, wenn nicht schon jetzt, dann aber ganz sicher innerhalb weniger Jahre. Er war auch keine Gefangener extravaganter Behauptungen über neuartiger Systeme zur Umwandlung von Energie wie Wasserstoff.

Als Trump antrat war schon zu erkennen,  dass die USA stetig relativen Wohlstand verloren hatte, ein Prozess, der während der Obama-Präsidentschaft beschleunigt wurde, als die Regulierungsmaßnahmen gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe intensiviert wurden, und dass Wind und Sonne bei hohen Kosten und geringer Zuverlässigkeit verstärkt unterstützt wurden .

Die Trump-Präsidentschaft hat viele dieser Verzerrungen rückgängig gemacht. Das Ergebnis war ein wirtschaftlicher Aufschwung, der größtenteils auf die Entwicklung billiger Energieversorgungen zurückzuführen war, die nicht länger durch feindliche Bundespolitik eingeschränkt wurden. Durch die Freigabe der politischen Fesseln für diese Branchen wurden die USA zum ersten Mal seit 60 Jahren wieder zu einem Energieexporteur und zu einem Magneten für energieintensive  heimische Industrien. Das verarbeitende Gewerbe kehrte zwei Jahrzehnte des relativen Rückgangs um.

Trumps Ablehnung von Maßnahmen zur Unterdrückung der Treibhausgasemissionen war besonders für Australien von Bedeutung, wo billige fossile Brennstoffe für den komparativen Vorteil des Landes von entscheidender Bedeutung sind.

Die Biden-Administration hat sich entschlossen, die Trump-Politik umzukehren. Er ist dem Pariser Abkommen wieder beigetreten, hat neue Ziele für Kohlenstoffemissionen festgelegt, die Exploration von Gas und Öl auf Bundesland verboten und die Genehmigung für eine umstrittene Nord-Süd-Pipeline widerrufen. Die Regierung spricht in ähnlicher Weise wie die EU über Handelsbeschränkungen für Importe aus Ländern, die als unzureichend bei der Reduzierung ihrer internen Emissionen angesehen werden.

Plötzlich fördert die gesamte entwickelte Welt eine verstärkte Dekarbonisierung. Die Entwicklungsländer, denen jahrzehntelang Freiräume zugesichert wurden und die sich aber keine Handelsbeschränkungen unterwerfen wollen, sind sich scheinbar einig.

Australien hat weit mehr Kapital pro Kopf verschwendet als jedes andere Land, um den Ersatz von Kohle durch erneuerbare Energien zu finanzieren. Das Steueräquivalent von 7 Mrd. USD pro Jahr übersteigt die Gillard-Kohlenstoffsteuer bei weitem. Trotzdem drängen interne und externe Stimmen darauf, mehr zu tun, und bezeichnen die Nation als Klima-Widerspenstig.

Scott Morrison sagt, wenn wir technologische Durchbrüche erzielen, um Wasserstoff für 2 USD pro Kilogramm zu produzieren, können wir Netto-Null-Emissionen erzielen. Das wäre eine Sache – nach der bisherigen Physik jedoch unmöglich mit Wasserstoff aus Wind / Sonne zu erreichen; und selbst bei Abspaltung aus Gas [zu diesem Preis] würde Wasserstoff das Dreifache des US-Gaspreises betragen.

Aufgrund strategischer Probleme in einer Welt, in der China konfrontativer geworden ist, kann Australien möglicherweise Maßnahmen zur Emissionsreduzierung verfolgen, die nach Ansicht der EU und der USA nicht mit denen anderer Industrieländer übereinstimmen. Es scheint der Fall zu sein, dass die Trump-Regierung die klaren Subventionen für die australische Aluminiumindustrie übersehen hat, als ihre gegenläufigen Handelsbeschränkungen die Importe für dieses Land freigaben.

Auf jeden Fall hat sich die Welt mit dem Amtsantritt von Joe Biden verändert. Australiens fortwährender Kampf, eine populistische, aber ruinöse Energiepolitik zu vermeiden, die auf Subventionen für erneuerbare Energien und der Vortäuschung technologischer Durchbrüche basiert, ist deutlich schwieriger geworden.

The Australian

https://stopthesethings.com/2021/02/08/wrecking-ball-australias-fixation-with-subsidised-renewables-guarantees-economic-disaster/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Präsident Biden wird des „Kriegs gegen die Energie“ beschuldigt, seiner ehrgeizigen Dekrete zur Bekämpfung des Klimawandels wegen

Eine Woche nach dem Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen und der Annullierung der Keystone XL-Pipeline unterzeichnete der Demokrat Dekrete, um die Nation auf einen „irreversiblen Weg“ zu einer Wirtschaft mit erneuerbaren Energien zu bringen. Er verwies auf die Risiken von Waldbränden, Überschwemmungen, Dürren und Stürmen und sagte, diese würden durch den Klimawandel verschlimmert.

„Wir können nicht länger warten“, sagte Biden im Weißen Haus. „Wir sehen es mit eigenen Augen. Wir fühlen es. Wir wissen es in unseren Knochen. Es ist eine existenzielle Bedrohung. Es gibt eine Klimakrise. Wir wissen, was zu tun ist; wir müssen es einfach tun. „

Die Exekutiv Aktionen des Präsidenten forderten auch Regierungsbehörden auf, Wissenschaftler vor „politischer Einmischung“ zu schützen; Subventionen für fossile Brennstoffe beseitigen; Schaffung einer „Zivilen Klima Initiative“ und Konservierung von 30% der US-amerikanischen Gebiete und Ozeane bis 2030, um die „Klimakrise“ zu bekämpfen.

Die Western Energy Alliance verschwendete keine Zeit damit, mit einer Bundesklage zurückzuschlagen. Sie argumentierte, dass das Leasingmoratorium von Herrn Biden seine Autorität überschritten und gegen eine Vielzahl von Bundesgesetzen verstoßen habe, einschließlich des National Environmental Policy Act.

 „Das Gesetz ist klar. Präsidenten sind nicht befugt, das Leasing auf öffentlichen Grundstücken zu verbieten. Alle Amerikaner besitzen das Öl und Erdgas unter öffentlichen Grundstücken und der Kongress ist angewiesen, in ihrem Namen verantwortungsbewusst entwickelt zu werden “, sagte Kathleen Sgamma, die Präsidentin der Allianz.

Während die Industrie für fossile Brennstoffe von seinen Maßnahmen schwer betroffen ist, wandte Herr Biden ein, dass er das vorhandene Fracking nicht beseitigt.

„Lassen Sie mich klar sagen, ich weiß, dass diese Frage immer auftaucht – wir werden Fracking nicht verbieten“, sagte der Präsident, „obwohl der Klimawandel das Zentrum unserer nationalen Sicherheit und Außenpolitik sein wird.“

Die Republikaner erklärten, die Regierung habe ihren „Krieg gegen die Energie“ begonnen, obwohl die Coronavirus-Pandemie bereits die Wirtschaft heimgesucht hatte. Sie sagten voraus, dass die Politik des Präsidenten die Energiekosten in die Höhe treiben, amerikanische Arbeitsplätze nach Übersee vertreiben und die Nation zwingen wird, sich wieder auf ausländische Importe zu verlassen , nachdem Energieunabhängigkeit zum ersten Mal seit 1957 während der Trump-Administration erreicht wurde.

„Ich bin dafür, auf sauberere Energieformen umzusteigen, aber wir müssen uns zum Beispiel mit der Realität auseinandersetzen, dass auf unseren Straßen 280 Millionen Autos mit Verbrennungsmotoren fahren“, sagte Texas Senator John Cornyn, Republikaner. „Wie kommen Familien zur Arbeit, ihre Kinder zur Schule oder können ihr Leben leben, wenn plötzlich die sehr natürliche Ressource, auf die sie für ihre Autos angewiesen sind, nicht mehr verfügbar ist?“

Das American Petroleum Institute API [ist der größte Interessenverband der Öl- und Gasindustrie einschließlich der petrochemischen Industrie in den USA] zitierte eine Analyse, aus der hervorgeht, dass ein Bundesleasing- und Explorationsverbot bis 2022 fast eine Million US-Arbeitsplätze kosten und Staatseinnahmen in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar für Staaten wie New Mexico gefährden würde, in denen ein Drittel der Bildungsfinanzierung durch Öl -und-Gas-Lizenzgebühren aus Bundesländern unterstützt wird.

„Mit einem Federstrich verschiebt die Regierung Amerikas glänzende Energiezukunft in die entgegengesetzte Richtung und versetzt uns auf einen Weg zu einer stärkeren Abhängigkeit von ausländischer Energie, die mit niedrigeren Umweltstandards erzeugt wird“, sagte Mike Sommers, President und CEO von API.

Die USA ist seit 2000 weltweit führend bei der Reduzierung der CO2-Emissionen, was zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, dass Kohlekraftwerke durch mit Erdgas betriebene ersetzt wurden. In China sind im gleichen Zeitraum die Emissionen gestiegen.

Die Bundesregierung besitzt fast 50% des Landes im westlichen Teil der unteren 48 Bundesstaaten. Im Jahr 2019 erreichten diese Bundesländer laut API 22% der gesamten US-Ölproduktion und 12% der Erdgasproduktion aus.

Der Sonderbeauftragte für das Klima, John F. Kerry [ehemaliger Außenminister und Trump Gegner] sagte, dass die Maßnahmen von Herrn Biden dringend erforderlich sind, um die von ihm als schädlich bezeichnete Politik des ehemaligen Präsidenten Donald Trump auszugleichen, der die US-Öl- und Gasförderung zu einer Position globaler Dominanz gemacht hat.

Herr Kerry bezog sich eindeutig auf Herrn Trump und sagte, dass die Maßnahmen der Biden-Regierung in Bezug auf Klima und saubere Energie so umfassend und mit den ausländischen Hauptstädten koordiniert sein werden, dass

„…in Zukunft niemand mehr in der Lage sein wird, das, was den Planeten angeht, rückgängig zu machen. Dieses wird in den nächsten Monaten und Jahren organisiert. Dies ist der Beginn von etwas Neuem, Dies ist ein Problem, bei dem ein Aussetzen buchstäblich keine Option ist. 2021 wird das Jahr sein, das die verlorene Zeit der letzten vier Jahre wirklich wettmacht.

Herr Kerry und die Klimaberaterin des Präsidenten, Gina McCarthy [Expertin für Umweltgesundheit und Luftverschmutzung] behaupteten wiederholt, dass ein schnellerer Übergang zur Produktion sauberer Energie und weg von fossilen Brennstoffen „gut bezahlte Gewerkschaftsarbeitsplätze“ schaffen werde.

„Die Lebensqualität wird besser, wenn Gina ihr Team zusammengestellt hat, das uns gesündere Möglichkeiten, weniger Krebs und sauberere Luft bietet“, sagte Kerry.

Die Republikaner verurteilten die Agenda der Regierung und warnten, dass das ultimative Ziel der Regierung „ein umfassendes Verbot fossiler Brennstoffe“ sei, sagte Senatorin Shelley Moore Capito, Republikanerin aus West Virginia und Mitglied des Senatsausschusses für Umweltfragen und öffentliche Arbeiten.

„Die Regierung von Biden signalisiert mit diesen Dekreten, dass Amerika von der Energieunabhängigkeit zur Abhängigkeit von ausländischen Quellen zurückkehrt„, sagte Frau Capito. „Dies ist eine wirtschaftliche, energetische und nationale Sicherheitskatastrophe in einem.

Umweltverbände begrüßten die Schritte des Präsidenten

„Wir werden den Fortgang der Klimakrise nicht verlangsamen, bis wir uns mit dem Rassismus der Systeme befassen, die es ermöglichen, einkommensschwache Gemeinschaften und farbige Kommunen als Mülldeponien zu betrachten“, sagte Ramon Cruz, Beamter des Sierra Clubs. „Diese Anweisungen von Präsident Biden werden beginnen, einen Teil des von unserer Rohstoffwirtschaft verursachten Schadens zu reparieren und sicherzustellen, dass die von Umweltverschmutzung betroffenen Gemeinden eine Stimme bei der Reparatur dieses Schadens haben.“

Zwischen den Stühlen sitzt Senator Joe Manchin, Demokrat aus West Virginia, dessen Staat ein führender Kohleproduzent ist. Er betonte, dass die Ausführungsverordnung „keine Auswirkungen auf Energieaktivitäten wie Bohren oder Genehmigen bestehender Verträge haben wird“.

Herr Kerry räumte ein, dass US-Maßnahmen zur Reduzierung schädlicher Emissionen allein den Klimawandel nicht beeinflussen werden, es sei denn, die USA überzeugen Nationen wie China und Indien, diesem Beispiel zu folgen und stellte fest, dass China für etwa 30% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, während die USA macht weniger als die Hälfte davon produziert.

„Wir könnten morgen mit Null Emissionen vorangehen, und das Problem [Klimawandel] ist nicht gelöst„, sagte Kerry.

Durch die Schritte des Präsidenten werden der Bundesbürokratie mehr Schichten hinzugefügt, wodurch eine interagierende Task Force des Weißen Hauses zur Überprüfung der Klimapolitik sowie ein neuer Beirat geschaffen werden.

Der Sprecher des Weißen Hauses sagte „.. Die Anweisung von Herrn Biden legt klar, dass Klimaüberlegungen ein wesentliches Element der US-Außenpolitik und der nationalen Sicherheit sind.“

Seine Order weist den Innenminister an, neue Öl- und Erdgaspachtverträge auf öffentlichen Grundstücken oder vor der Küste einzustellen, eine „strenge Überprüfung“ bestehender Pachtverträge und Genehmigungen für die Produktion fossiler Brennstoffe einzuleiten und das Ziel zu setzen, die Erzeugung erneuerbarer Energien aus Offshore-Wind bis 2030 zu verdoppeln.

Berichten zufolge plant die Regierung auch, der Federal Emergency Management Agency FEMA [~ Bundesnotfallagentur] die Umleitung von COVID-Notgeldern in Höhe von bis zu 10 Milliarden US-Dollar für Projekte zum Klimawandel zu ermöglichen.

Der frühere Stabschef des Weißen Hauses unter der Regierung Trump, Mark Meadows, sagte, der Plan sei ein Beweis dafür, dass „die radikale Linke ihre Prioritäten vorbringt“.

„Ob es nun unsere Grenzpolitik oder eine der anderen von ihm erlassenen Exekutivverordnungen ist, es wird eine echt abschreckende Wirkung auf die Arbeitsplätze haben“, sagte er bei „Fox & Friends“.

Herr Meadows stellte insbesondere die Umleitung der COVID-19-Hilfe in Frage.

„Es ist eine unerträgliche Situation, wenn man sich die entscheidende Rolle der FEMA bei der Sicherstellung ansieht, dass Impfstoffe das amerikanische Volk erreichen„, sagte Meadows am Mittwoch. „Die Agentur hat eine sehr wichtige Rolle dabei gespielt, sicherzustellen, dass diese Gelder auf gerechte Weise verteilt werden. Und doch werden wir 10 Milliarden US-Dollar für den Klimawandel bereitstellen?
…die meisten Amerikaner betrachten den Klimawandel nicht als „ihre Priorität Nr. 1“, für diese ist es wahrscheinlich das Virus. Wir müssen die Priorität dort behalten, wo sie ist “.

https://www.washingtontimes.com/news/2021/jan/27/biden-hit-same-day-lawsuit-over-ban-oil-and-gas-le/

Übersetzt durch Andreas Demmig




„Weltfremde Beschlüsse“ : Wie die Energiewende deutsche Automobilhersteller ins Ausland treibt*

Über Jahrzehnte war die Automobilindustrie ein Zugpferd für die gesamte deutsche Wirtschaft. Inzwischen geht es bei sogenannten Autogipfeln im Kanzleramt regelmäßig um staatliche Milliardenhilfen für die Autobauer und die Zulieferindustrie. Auf dem mittlerweile vierten Autogipfel hat die Bundesregierung diesen Monat nochmals Hilfe im Umfang von drei Milliarden Euro zugesagt. Allein für eine Lkw-Abwrackprämie, die den Verkauf neuerer Modelle ankurbeln soll, stellt der Bund eine Milliarde Euro zur Verfügung.

Überschattet wurde der vierte Autogipfel von Plänen der EU-Kommission für die neue Abgasnorm Euro 7. Die Brüsseler Pläne sehen vor, die Abgasgrenzwerte 2025 noch einmal drastisch zu verschärfen. Im Gegenzug scheint die EU-Kommission die Umweltbilanz von Elektroautos massiv schön rechnen zu wollen.

Die Bewertungen der neuen Abgasnorm gehen weit auseinander. Während einige Experten wie Ferdinand Dudenhöffer in der Umsetzung der Vorgaben technisch kein Problem sehen, warnt der CDU-Wirtschaftsrat vor „weltfremden Beschlüssen“ und der „Zerstörung der europäischen Automobilhersteller und ihrer vielen mittelständischen Zulieferer“.

Vorreiter Daimler und Bosch

Erste Anzeichen, dass sich Autobauer von Deutschland als Forschungs- und Produktionsort zunehmend verabschieden, sind bereits erkennbar. Daimler gab bekannt, zusammen mit seinem Großaktionär Gee­ly hochmoderne Benzinmotoren in China entwickeln zu wollen (siehe Meldung auf Seite 7). In einer Mitteilung ließ der Stuttgarter Autobauer wissen: „Um die globalen Märkte zu bedienen, wird der Export des Motors aus China in Betracht gezogen.“ Bosch entwickelt zusammen mit dem chinesischen Motorenhersteller Weichai neue Dieselmotoren für Lastkraftwagen. Auch in diesem Falle wird technologisches Wissen von Deutschland nach China verlagert. „Um die Effizienzverbesserung zu erreichen, hat Bosch nach eigenen Angaben vor allem sein Know-How aus dem Bereich des Common-Rail-Einspritzsystems eingebracht“, so die „Automobilwoche“. Die Führung in Peking setzt nicht allein auf die E-Mobilität, sondern gibt sich wesentlich technologie-offener als die EU-Kommission mit ihrem „European Green Deal“.

Das Reich der Mitte ist nicht der einzige Akteur, der hoffen kann, von der Fixierung der deutschen Politik auf E-Mobilität zu profitieren. Mit den E-Autos werden die Karten auf dem globalen Automobilmarkt weltweit neu gemischt. Da die E-Autos im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen relativ simpel konstruiert sind, wittern nun auch Länder eine Chance, die im Bau herkömmlicher Autos technologisch hinter führenden Autobaunationen wie Deutschland und Japan hinterherhinken. Neben der Türkei und Polen hat beispielweise zuletzt auch Russland einen Prototyp eines eigenen E-Autos vorgestellt.

Die zwei Seiten des Hypes um E-Autos lassen sich insbesondere in Kalifornien beobachten. Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA erlaubt ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen. Kaliforniens Regierung beruft sich beim Verbot auf den „Klimaschutz“ und die schlechte Luftqualität in Metropolen wie Los Angeles. Gleichzeitig ist in Kalifornien aber auch die Hauptzentrale von Tesla, dem Vorreiter des E-Autobaus, beheimatet. Das Verbot herkömmlicher Autos mit Verbrennungsmotor kann vor diesem Hintergrund faktisch auch als wirtschaftliche Standortpolitik verstanden werden.

Euro-7-Abgasnorm : „Ein riesiges Problem der Wirtschaft“

Im Auftrag der EU hat eine Expertengruppe namens „Advisory Group on Vehicle Emission Standards“ (AVGES) eine Studie zu einer neuen Euro-7-Abgasnorm gefertigt, die ab 2025 in Kraft treten soll. Nachdem Details aus dem Papier bekanntgeworden sind, hagelte es insbesondere aus Deutschland Kritik an den Plänen. In der Automobilbranche war im Zusammenhang mit Euro 7 sogar schon von einer „Kriegserklärung“ die Rede. Die Chefin des Branchenverbands VDA, Hildegard Müller, gehört zu den Kritikern: „Die Kommission will vorschreiben, dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss – sei es mit Anhänger am Berg oder im langsamen Stadtverkehr. Das ist technisch unmöglich, und das wissen auch alle.“

Anderer Meinung ist der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Er wies darauf hin, dass viele neue Diesel-Fahrzeugmodelle die für 2025 angedachten Stickoxid-Werte schon jetzt erreichen.  Auch Stefan Carstens, Geschäftsführer von EngineSens Motorsensor, hält die neue Abgasnorm für technisch machbar. Als Folge der zusätzlichen Kosten bei den Autos mit Verbrennungsmotor erwartet Carstens, dass die E-Autos wettbewerbsfähiger werden.

Bislang ist der Preisunterschied noch immer so groß, dass die Anschaffung eines E-Autos für viele Kunden unattraktiv ist. Verteuert sich auch die Alternative, nämlich Neuwagen mit einem Verbrennungsmotor, könnte dies zu einer Entwicklung führen, vor der Fritz Indra bereits vergangenes Jahr gewarnt hat. Der Motorenentwickler sprach davon, dass die Kunden mit ihren aktuellen Autos eigentlich hochzufrieden seien. Steigende Autopreise könnten viele potenzielle Käufer dazu veranlassen, eine Neuanschaffung um einige Jahre zu verschieben. Indra warnte, „wenn der übliche Sechs-Jahres-Zyklus bei Neuanschaffungen um ein, zwei oder drei Jahre unterbrochen wird, hat die Wirtschaft ein riesiges Problem“.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  27. November 2020, S.2; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Norman Hanert für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Die bevorstehenden Energie-Schrecken unter einer Biden-Regierung in den USA

Zwar deutet sich an, dass Joe Biden (höchstwahrscheinlich) die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen hat, ein gewisses Maß an Pragmatismus vorherrschen wird, da die exzessiven Wahlkampfversprechen der Demokraten dem kalten Licht der Welt entgegentreten und die tatsächlichen Kosten politischer Entscheidungen offensichtlich werden. Darüber hinaus müsste man feststellen, dass es Grenzen dafür gibt, was selbst eine US-Präsidentschaft – das mächtigste Exekutivamt der Welt – innerhalb der verfassungsmäßigen Grenzen tun kann. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der US-Senat republikanisch bleibt und somit die extremeren Zusagen bremsen wird, die im Namen von „Netto-Null“-Emissionen im Energiesektor bis 2035 und in der gesamten Wirtschaft bis 2050 gemacht wurden. Möglicherweise unterscheidet sich das Energie-Programm von Biden gar nicht so sehr von demjenigen von Trump.

Energiepolitische Diskontinuitäten

Aber man lasse sich nicht von beruhigenden Gedanken an politische Kontinuität unter einer Biden-Harris-Regierung einlullen. Der Kontrast in den republikanischen und demokratischen Weltanschauungen über fossile Brennstoffe und globale Energie-Geopolitik könnte nicht stärker sein. Und nirgendwo sind die Kosten so extravagant wie in den Versprechungen, die in Bezug auf den Grünen New Deal gemacht wurden. Die negativen Auswirkungen auf die inneren Angelegenheiten der USA werden so tiefgreifend sein wie auf der globalen Bühne. Die politische Diskontinuität, die im Öl- und Gassektor unter einer Biden-Administration erwartet wird, ist etwa so radikal, wie man sich das in den USA und auf der Weltbühne vorstellen kann.

Der Biden-Plan für eine „100% saubere Energiewirtschaft, die bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen erreicht“ wird von seiner Regierung verlangen, „eine Reihe neuer Exekutivverordnungen mit beispielloser Reichweite zu unterzeichnen, die weit über die Plattform der Obama-Biden-Regierung hinausgehen und uns auf den richtigen Weg bringen“. Der auf vier Jahre angelegte, 1,7 Billionen Dollar schwere Biden-Plan – der einen noch aggressiveren Aktionsplan der Demokraten des Repräsentantenhauses zur „Klimakrise“ widerspiegelt – beinhaltet das Verbot des Fracking in Bundesländern und -gewässern, die Verweigerung von Bundesgenehmigungen für neue Infrastrukturprojekte bzgl. fossiler Brennstoffe und die Gewährleistung von 100% sauberer erneuerbarer Energien bis 2035 bei der Stromerzeugung, in Gebäuden und im Verkehrswesen.

Joe Biden eierte während des Wahlkampfprozesses über sein vorgeschlagenes Fracking-Verbot herum, je nachdem, ob sich sein Publikum in einem Öl und Gas produzierenden Staat wie Pennsylvania oder im umweltbesessenen Kalifornien befand. Aber als Präsident, „wo die Verantwortung aufhört“, wird Biden beispielsweise mit der Situation in New Mexico umgehen müssen, wo die demokratische Abgeordnete Xochitl Torres Small wiederholt versucht hat, den Wählern ihre Unterstützung für die Öl- und Gasindustrie als wichtigste Stütze des Bundesstaates zu versichern.

Wird ein von den Demokraten regiertes New Mexico – das in hohem Maße von der Öl- und Gasförderung auf bundeseigenem Land abhängig ist – irgendwie von dem Fracking-Verbot einer Biden-Regierung „ausgenommen“ sein? Oder werden die Öl- und Gasarbeiter in diesem Bundesstaat zu Opferlämmern für die Sache des globalen Klimas? Eine Analyse der oil and gas association des Bundesstaates geht davon aus, dass New Mexico zu den Staaten gehören wird, die von einer Biden-Präsidentschaft potenziell am härtesten getroffen werden, da es bis 2022 über 62.000 Arbeitsplätze verlieren wird.

In Anlehnung an das vorangegangene Buch von Obama-Biden würde eine politisierte Umweltschutzbehörde unter Biden Öl- und Gaspipelines und andere fossile Brennstoff-Infrastrukturen blockieren, indem sie Aktivisten in die Lage versetzt, endlose Gerichtsverfahren wie im Fall der Dakota Access Pipeline einzuleiten. Eine Biden-Administration würde wahrscheinlich auch die „sue and settle“-Praktiken der Obama-Umweltschutzvereinbarung wieder aufleben lassen – Vereinbarungen, durch die radikale Umweltgruppen Klagen gegen Bundesbehörden einreichen, so dass gerichtlich angeordnete „Zustimmungsverfügungen“ auf der Grundlage einer im Voraus vereinbarten Vergleichsvereinbarung erlassen werden, die von gleichgesinnten Klimaanwälten gemeinsam im Voraus hinter verschlossenen Türen ausgearbeitet wurde.

Wiedereintritt in das Paris-Abkommen

Auf internationaler Ebene hat sich Biden verpflichtet, dem Pariser Abkommen sofort wieder beizutreten, falls er zum Präsidenten gewählt wird. Mit einem Schlag wird eine Biden-Harris-Regierung wichtige globale Energieakteure begünstigen, die durch Präsident Trumps „Energiedominanz“ und „America First“-Agenda auf eine harte Probe gestellt wurden. Eine Biden-Präsidentschaft, die die Rolle der USA als weltweit führender Öl- und Gasproduzent aufgeben würde, würde zweifellos von Russland und den Öl- und Gasexporteuren der OPEC begrüßt werden, haben diese doch mit niedrigen Energiepreisen zu kämpfen. Für Öl- und Gasunternehmen wie die russische Gazprom und Rosneft oder die saudi-arabische Aramco wäre die Aussicht auf eine von der US-Regierung herbeigeführte Degradierung der produktiven Öl- und Gasförderung aus Schiefergestein im eigenen Land im Rahmen einer Klimaschutzverpflichtung wie Musik in den Ohren.

Eine Biden-Harris-Regierung, welche die US-amerikanischen Öl- und Gasförderung einschränkt und auf die Prioritäten erneuerbare Energien und Klimawandel setzt, würde mit einem Schlag dafür sorgen, dass Russland, Saudi-Arabien und andere OPEC-Öl- und Gasproduzenten die lang gesuchten und gemeinsamen Ziele erreichen. Sie würde Ergebnisse erzielen, an denen die saudische Politik seit 2014 konsequent gescheitert ist, indem sie sich auf einen umfassenden Preiskampf gegen einen widerstandsfähigen und wiederauflebenden Öl- und Gassektor der USA eingelassen hat.

Der Nahe Osten: Vorsicht vor einer Biden-Präsidentschaft

Aber Biden ist kein ungetrübter Segen für den Nahen Osten. Während sie Russland, Saudi-Arabien und den Rest der OPEC+-Gruppe unterstützt, indem sie die Öl- und Gasförderung der USA behindert, wird eine Biden-Administration auch eine Lockerung der „Maximaldruck“-Sanktionen von Präsident Trump gegen den Iran in Erwägung ziehen. Bidens Loyalität gegenüber Präsident Obamas Vermächtnisprojekt zur Rehabilitierung des Iran ist allgemein bekannt, und er hat erklärt, dass er zum Nuklearabkommen von 2015 zurückkehren werde, wenn Teheran „die Einhaltung der Vorschriften wiederherstellt“. Eine mögliche Wiederaufnahme der iranischen Exporte von mehr als 2,5 Millionen Barrel pro Tag (dem Höchststand der Exporte im Jahr 2018 vor der Verhängung der Ölsanktionen von Präsident Trump) würde es der OPEC+-Gruppe unmöglich machen, Angebot und Nachfrage auszugleichen. Die Kürzungsvereinbarung der OPEC+ von 9,7 Millionen b/d droht in diesem Falle zusammen mit den Ölpreisen von ihrem bereits niedrigen Niveau unter 40 $/Barrel zusammenzubrechen.

Einem Newswire-Bericht zufolge sind wichtige Mitglieder der OPEC „skeptisch, dass Spannungen in der OPEC+-Allianz mit Joe Biden als US-Präsident wieder auftauchen könnten“ und „würden Präsident Donald Trump vermissen, der von der Kritik an der Gruppe zu einer rekordverdächtigen Kürzung der Ölfördermenge beigetragen hat“. Während Präsident Trump ein Abkommen zwischen Russland und Saudi-Arabien vermittelte, das zu einer Rekord-Kürzung der Ölförderung durch die OPEC+-Gruppe führte, würde ein zukünftiger Präsident Biden wahrscheinlich die Beziehungen der USA zu Saudi-Arabien (von Biden als „Paria“-Staat bezeichnet) und Russland (das er als die ernsthafteste Sicherheitsbedrohung für die US-Interessen betrachtet) neu bewerten.

Der Anstieg der amerikanischen Öl- und Gasexporte, der sich im letzten Jahrzehnt beschleunigte, ermöglichte es Präsident Trump, eine Agenda der „Energiedominanz“ zu verfolgen, die die USA weniger anfällig für politische und soziale Umwälzungen im Nahen Osten machte. Er vergrößerte seinen außenpolitischen Einfluss bei der Erreichung strategischer Ziele und gab seiner Regierung größeren Spielraum, um Verbündete zu unterstützen und Rivalen zu sanktionieren. Sie erleichterte es Präsident Trump, Exportsanktionen gegen Öl produzierende Gegner wie Venezuela und den Iran zu verhängen, ohne einen daraus resultierenden Anstieg der weltweiten Ölpreise befürchten zu müssen.

Eine Biden-Präsidentschaft, die sich der radikalen Dekarbonisierungsagenda verpflichtet fühlt, würde diese Errungenschaften untergraben und die USA und den Rest der Welt damit weitaus anfälliger für die Wechselfälle volatiler Energiemärkte und politischer Instabilität im Nahen Osten machen. Unabhängig davon, ob der Energieschock von der Dämmerung der USA als weltweit führender Öl- und Gasproduzent ausgeht (was zu hohen Öl- und Gaspreisen führt) oder vom Zusammenbruch des OPEC+-Produktionskürzungs-Abkommens, das durch das Wiederaufleben uneingeschränkter iranischer Exporte ausgelöst wurde (was zu sehr niedrigen Öl- und Gaspreisen führt) – eine Biden-Präsidentschaft birgt einige gefährliche Szenarien in globalen Energiefragen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/11/12/the-coming-energy-shocks-under-a-biden-administration/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Westen beabsichtigt Energie-Selbstmord: Wird das Erfolg haben?

Der Indizienbeweis für gesellschaftlichen Selbstmord

Das erste Beweisstück ist ein erstaunlicher Artikel, der letzte Woche in der Boston Review von einem Professor für Anthropologie an der Rutgers University veröffentlicht wurde. Der gute Professor meinte, dass Simbabwe und Puerto Rico „Modelle für das liefern, was wir als ‚Stillstands‘-Elektrizität [pauseful electricity] bezeichnen könnten“. Der Westen, so fuhr er fort, habe eine riesige Infrastruktur für die Erzeugung und den Verbrauch von Elektrizität rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr geschaffen. Da diese auf „den Planeten zerstörenden fossilen Brennstoffen und Atomkraft“ beruht, müssen wir den oben genannten armen Ländern nacheifern und das Klima retten, indem wir die Nachfrage nach der konstanten Versorgung mit Elektrizität aufgeben.

Fairerweise muss man aber auch den Professor mit den Worten zitieren, dass die Simbabwer und Puerto-Ricaner die Stromrationierung nicht akzeptiert haben, sondern durch die grobe Fahrlässigkeit und Korruption ihrer Regierungen aufgezwungen wurden. Der Professor kann nicht leichtfertig entlassen werden, und die Boston Review teilt ihren Sitz mit dem MIT und der Harvard-Universität, den Tempeln der Weisheit in der modernen westlichen Zivilisation. Und die Zeitschrift hat ihren Anteil an Anerkennung, zumindest für diejenigen, die einer bestimmten Überzeugung angehören: „Wenn es darum geht, neue und generative Ideen zu veröffentlichen, ist der Boston Review enmalig“, so Robin D. G. Kelley, Professor für Amerikanische Geschichte an der Universität von Kalifornien, Los Angeles. Und Naomi Klein, Aktivistin und Bestsellerautorin der New York Times, meint: „Der Boston Review ist im Moment so gut.“

Kommen wir nun zu unserem zweiten Beweisstück, diesmal von der anderen Seite des Komplexes „Klima-Notstand“. Professor Fritz Vahrenholt ist ein Gigant in der Umweltszene von Deutschland. (Das Land ist bekanntlich der weltweit führende nationale Vorkämpfer für alles, was mit Umwelt zu tun hat und dafür, dass Europa sich für „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ einsetzt). Prof. Vahrenholt ist promovierter Chemiker und begann seine berufliche Laufbahn im Umweltbundesamt in Berlin (zuständig für die chemische Industrie), bevor er ins hessische Umweltministerium wechselte. Von 1984 bis 1990 war er Staatssekretär für Umwelt, von 1991 bis 1997 Minister für Energie und Umwelt des Landes Hamburg.

Einen Tag vor der Veröffentlichung des Artikels im Boston Review am 5. Oktober erklärte Prof. Vahrenholt in einem deutschen Fernsehinterview klipp und klar, dass die Klimawissenschaft „politisiert“, „übertrieben“ und voller „Phantasie“ und „Märchen“ sei. Er verkündete: „Das [Pariser] Abkommen ist bereits tot. Putin sagt, es sei Unsinn. […] Die Amerikaner sind draußen. Die Chinesen müssen gar nichts tun. Es ist alles auf eine Handvoll europäischer Länder konzentriert. Die Europäische Kommission steckt massiv mit drin. Und ich sage voraus, dass sie die Ziele nur erreichen wird, wenn die europäischen Industrien zerstört werden“. Er beschimpfte Deutschland als ein Land, „das die breitere globale Debatte über die Klimawissenschaft verleugnet“. Weiter charakterisierte er Europas jüngsten Vorstoß für noch strengere Emissions-Reduktionsziele als Wahnsinn, der mit der sowjetischen Planwirtschaft vergleichbar sei, die zum spektakulären Scheitern verurteilt sei.

Das materielle Beweismaterial

In diesem Stadium könnte der Verteidiger gegen den Vorwurf des gesellschaftlichen Selbstmordes durchaus vor den vorsitzenden Richter springen und sagen: „Genug, Euer Ehren, das sind nur Indizienbeweise! Zeigen Sie dem Gericht den Beweis!“ Die Geschworenen könnten nämlich durchaus der Vermutung zustimmen, dass es sich trotz der gewichtigen Referenzen der beiden Professoren immer noch um bloße Personen handelt, die naturgemäß zu Übertreibungen oder Überspitzung neigen könnten. Wo sind die Beweise dafür, dass die Gesellschaft von der sprichwörtlichen Brücke springt?

An dieser Wende im Gerichtsverfahren könnte die Anklage, möglicherweise mit stillschweigendem Vertrauen in ihren Fall von gesellschaftlichem Selbstmord, sagen: „Lassen Sie uns nun über die Indizien hinausgehen und in den Bereich der substantiellen Beweise gehen, Euer Ehren… Lassen Sie mich nun zum Beispiel Deutschland selbst kommen“. In einer Analyse von 126 Ländern, die kaufkraftbereinigte Daten verwendet hat, rangiert Deutschland im internationalen Ranking (dem höchsten in Europa) bei den Strompreisen für Haushalte auf Platz 16. Bei den meisten Ländern mit noch höheren Preisen handelt es sich um krisengeschüttelte Entwicklungsländer wie Ruanda, Sierra Leone und Burkina Faso, in denen sich manche Menschen Strom überhaupt nicht leisten können, oder um isolierte Inselstaaten wie Vanuatu, die Cook-Inseln und Tonga. Den Daten für März 2020 zufolge lag der Strompreis für Haushalte in Deutschland bei 0,38 Dollar pro Kilowattstunde (kWh), verglichen mit 0,15 Dollar für US-Haushalte, 0,17 Dollar für Schweden, 0,21 Dollar für Frankreich und 0,26 Dollar im Vereinigten Königreich.

Deutschland hat tausende Hektar seiner alten germanischen Wälder gefällt und opfert seine gefährdeten Vogel- und Fledermausarten auf dem Altar des Grünen Gottes, indem es tausende von Windmühlen-Kruzifixen mit Armen aus erdölbasierten glasfaserverstärkten Epoxid- oder Polyesterharzen weiht, die in erdgasbetriebenen Öfen hergestellt werden. Seine Motoren benötigen seltene Erden wie Dysprosium, Neodym und Praseodym, die mit fossilen Brennstoffen gewonnen werden. Windmühlen werden auf Tausenden von Tonnen von Stahlbetontürmen mit Zement und Stahl gebaut, die in intensiv mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fabriken hergestellt werden. Am beunruhigendsten ist die Feststellung des führenden deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel, dass im Jahr 2014 17% aller deutschen Haushalte aufgrund einer „Energiekosten-Explosion“ in Armut leben. Seitdem sind die durchschnittlichen Strompreise für einen Drei-Personen-Haushalt in den letzten 15 Jahren um fast 68% gestiegen, weil die Grünen die Atomreaktoren, Erdgas- und Kohlekraftwerke des Landes in aller Eile abgeschaltet haben [oder abschalten wollen].

Wenden wir uns einem weiteren führenden Beispiel für gesellschaftlichen Selbstmord zu. Es handelt sich um Kalifornien – von überbesteuerten und belagerten Kleinunternehmen manchmal ausgesprochen humorlos als „Volksrepublik Kalifornien“ bezeichnet – das jahrzehntelang ausschließlich von der Demokratischen Partei geführt wurde. Laut dem Ingenieur Ronald Stein „erhöhen Kaliforniens grüner Kreuzzug und seine Maßnahmen die Kosten für Strom und Brennstoffe, was das Wachstum der Obdachlosigkeit, von Armut und Sozialhilfe garantiert und die Krise der Erschwinglichkeit von Wohnraum weiter anheizt“.

Kalifornien, die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, importiert heute den größten Teil seines Rohöls aus Übersee (da die Förderung seiner reichlich vorhandenen lokalen Ölressourcen praktisch verboten ist), und es importiert fast ein Drittel seines Stroms aus den Nachbarstaaten (da Atom- und erdgasbetriebene Kraftwerke nach und nach per Gesetz abgeschaltet werden). Zwischen 2011 und 2017 stiegen die kalifornischen Strompreise fünfmal schneller als in den übrigen USA, und heute zahlen die Kalifornier im Durchschnitt 60 Prozent mehr für Strom für Haushalte, Gewerbe und Industrie als der Rest des Landes. Mit wiederholten Stromausfällen hat sich Kalifornien selbst einen Status der Dritten Welt zuerkannt. In der Tat scheint der Staat den Rat des bekannten Anthropologieprofessors der Rutgers University vorweggenommen zu haben.

In einem bemerkenswerten Moment der Offenheit sagte Gouverneur Gavin Newsom Mitte August, dass die Abkehr des Bundesstaates von fossilen Brennstoffen ein Faktor ist, der zu den Stromausfällen im Bundesstaat beiträgt. Die Abschaffung von Produkten aus fossilen Brennstoffen und die Umstellung auf Sonnenenergie, Windmühlen und andere Formen grüner Energie hat zu dem geführt, was Newsom als „Lücken“ in der Zuverlässigkeit des Energienetzes bezeichnete. Zu allem Überfluss unterzeichnete der Gouverneur am 23. September eine Durchführungsverordnung, die den Verkauf neuer benzinbetriebener Fahrzeuge innerhalb von 15 Jahren verbietet, um die Luftverschmutzung zu verringern und die Ziele des Bundesstaates zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Die Umweltschutzbehörde (EPA) übermittelte dem grünen Gouverneur dieses auf gesundem Menschenverstand beruhende Urteil: „Kaliforniens Rekord an Stromausfällen – in Größe und Umfang beispiellos – in Verbindung mit den jüngsten Stromnachfragen an die Nachbarstaaten wirft die Frage auf, wie Sie eine Elektroautoflotte betreiben wollen, die mit einem erheblichen Anstieg des Strombedarfs einhergeht, wenn Sie heute nicht einmal die Lichter eingeschaltet lassen können.“

Aber es geht um die Rettung des Planeten!

Zu diesem Zeitpunkt würde der Verteidiger an den obersten moralischen Schiedsrichter aller energiepolitischen Debatten appellieren: „Wir müssen den Planeten retten!“. Dies, so wird die Verteidigung abschließend feststellen, ist alles, was es zu diesem überlangen Gerichtsstreit zu sagen gibt. „Wir begehen keinen Selbstmord, Euer Ehren, aber wir tun unser Bestes, um diesen überstürzten Ansturm auf genau den Selbstmord zu vermeiden, den der Staatsanwalt so drastisch missversteht“. Und mit einem Paukenschlag legt die unerschrockene Verteidigung ihren Fall mit der Enthüllung der Hockeyschläger-Graphik der drohenden globalen Katastrophe für maximale Wirkung auf die Geschworenen zu den Akten.

Aber die Anklage hat noch einen Pfeil in ihrem Köcher. Die Anklägerin zieht die Arbeiten des Nobelpreisträgers William Nordhaus zu Rate – dessen bahnbrechende Arbeit über die Ökonomie des Klimawandels ihm die Auszeichnung einbrachte – und stellt fest, dass die beste aktuelle Forschung zeigt, dass die Kosten des Klimawandels bis zum Ende des Jahrhunderts, wenn wir nichts unternehmen, weniger als 4% des globalen BIP betragen werden. Das bedeutet, wie der Bestsellerautor der New York Times, der „umweltskeptische“ Autor Björn Lomborg es ausdrückt, „dass die Einkommen, anstatt bis 2100 auf 450% zu steigen, vielleicht ’nur‘ auf 434% steigen werden.“ Aber „wie können wir dieser Behauptung trauen“, könnte ein Geschworener oder der Richter selbst fragen. „Nun, so sehr wie man dem Hockeyschläger-Diagramm trauen kann“, kommt die unvermeidliche Antwort. Aber wie kann man einem langfristige Prophezeiungen zeigenden globalen Temperaturdiagramm vertrauen, das auf wundersame Weise die gut dokumentierten historischen römischen und mittelalterlichen Warmzeiten mit Temperaturen, die so hoch wie (oder höher als) heute sind, auf wunderbare Weise einfach eliminiert hat?

Ultimative Resolution: Das Volk wird handeln

In diesem Stadium könnte ein Zuschauer dieses Gerichtsdramas durchaus verärgert die Hand heben und sagen, dass eine unfähige Jury unvermeidlich ist. Aber während dies in unserem theoretischen Gerichtssaal der Fall sein könnte, wird es im wirklichen Leben zwangsläufig eine Lösung geben. Es ist nichts Theoretisches daran, dass die unaufhaltsame Kraft des Klima-Alarmismus auf das unbewegliche Objekt der Bindung der Menschen an ihren gewohnten materiellen Lebensstandard trifft. Und solche Entschließungen finden in verschiedenen Teilen der Welt in Echtzeit statt und könnten durchaus die Frühindikatoren dafür sein, ob Europa und vielleicht auch die USA nach Trump voraussichtlich gesellschaftlich Selbstmord zu begehen.

Vielleicht eines der markanteren Beispiele für eine Lösung zeigte sich bei den nationalen Wahlen 2019 in Australien, wo der von den Mitte-Rechts-Liberalen geführte Premierminister Scott Morrison trotz aller Meinungsumfragen, die einen leichten Sieg der Labour-Partei vorhersagten, an der Macht blieb. Die Wahlstrategie der oppositionellen Labour-Partei, Klima-Alarmismus und Anti-Kohle-Gesetzgebung zur Schlüsselfrage zu machen, schlug bei dem von vielen als „Klimawahlen“ bezeichneten Urnengang fehl. Ein australischer Kommentator bemerkte dazu: „Wie man die unverlierbare Wahl verliert: Anti-Kohle sein“. Der US-Wahlumsturz von 2016 weist ebenfalls einige Parallelen auf. Die gescheiterte Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton behauptete, dass sie es am meisten bedauere, dass sie den „Krieg gegen die Kohle“ von Ex-Präsident Obama verdoppelt habe, und erklärte in ihrem Wahlkampf, dass „wir viele Bergarbeiter und Kohleunternehmen aus dem Geschäft bringen werden“.

Die Jury ist sich einig: Das moderne Wirtschaftswachstum hat in keinem einzigen Fall gezeigt, dass sich ein Land erfolgreich ohne den gleichzeitigen Einsatz fossiler Brennstoffe entwickelt, und die einfachen Menschen auf der ganzen Welt sind sich dessen voll bewusst.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/10/11/the-west-intends-energy-suicide-will-it-succeed/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Was hinter Klimaschutz und Energiewende steckt

Einstimmung ins Thema: Die Klimaschutz- und Energiewendepolitik wird bewusst frei von wesentlichen Tatsachen und Argumenten betrieben, nämlich entgegen naturwissenschaftlichen und physikalisch-technischen. Ihre Befürworter versuchen, jede Erörterung darüber zu vermeiden. Die Fakten stören. Sie stören nicht nur die Politiker in Regierungen und Parteien, sie stören auch alle jene in Wirtschaft und Organisationen, die mit und an dieser Politik viel Geld verdienen. Sie ist zu einem Geschäftsmodell geworden. Die Zahl dieser Gewinnler ist derart groß und derart ausgeweitet worden, dass es überaus schwer ist, gegen deren Widerstand in der breiten Öffentlichkeit eine Aufklärung durchzusetzen. Diese Aufklärung muss auch aufzeigen, dass Klimaschutz und Energiepolitik in das weit umfassendere Projekt der „Großen Transformation“ eingebettet sind. Roland Tichy schrieb am 5. Mai 2020:

„Als hätten sie nichts anderes zu tun, baldowern Politiker die große Transformation aus, mit der die Wirtschaft nach ihren Vorstellungen verändert werden soll. Die ganze Wirtschaft soll irgendwie klimaneutral umgebaut, die Steuern weiterhin erhöht, der Kapitalismus beendet, der Staatseinfluss noch weiter ausgedehnt und überhaupt Marktwirtschaft überwunden werden. Wirtschaft wird behandelt wie eine Spielzeugeisenbahn, die von irgendwelchen Politikern nach ihren Plänen umgebaut werden darf, um das Spielvergnügen zu erhöhen.“ (hier).

Zu viele Medien schwimmen in diesem Strom mit, informieren nur einseitig und beteiligen sich an der notwendigen Aufklärung nicht. Was immer dafür die Gründe sein mögen: Wenn die Medien nicht wahrnehmen, was ihre eigentliche Aufgabe ist, nämlich unabhängig und umfassend genug zu informieren, müssen es andere tun. Zum Beispiel Andreas Geisenheiner in dem folgenden Gastbeitrag. Er ist promovierter Verfahrenstechniker und hat ein 35-jähriges Berufsleben in leitenden technischen Positionen der europäischen Zellstoffindustrie hinter sich. Dazu gehörten auch detaillierte Energiebilanzierungen für bestehende und neu zu errichtende Werke. Seit 2014 arbeitet er intensiv an der Energiepolitik der AfD auf Landes und Bundesebene und nimmt die Aufgabe eines Koordinators dieser Programmarbeit wahr. Die Zwischenüberschriften in seinem Text sind mehrheitlich von mir eingefügt.       Klaus Peter Krause

Die große Transformation – der Weg in eine neue Welt-Gesellschaft

Gastbeitrag von Dr. Andreas Geisenheiner

Die Bundesregierung hat zur Umsetzung der Dekarbonisierung 2016 am Bundestag vorbei den Klimaschutzplan 2050 verordnet und dann mit Hochdruck an einem Klimaschutzgesetz gearbeitet. Am 17. Dezember 2019 hat es der Bundestag beschlossen. Mit dem Gesetz ist das Ziel der Dekarbonisierung (Vermeiden von CO2) rechtlich bindende Vorschrift geworden. Außerdem hat die Bundesregierung angekündigt, durch zusätzliche Installation von Windkraft- und Photovoltaikanlagen – über den bisher geplanten Umfang hinaus – den eingetretenen Rückstand bei der Reduzierung der CO2-Emissionen aufzuholen. Die Energiewende, bestehend aus den drei Bereichen: Stromwende, Wärmewende und Verkehrswende, ist aber nur der erste Teil des gesamtgesellschaftlichen Projektes der Großen Transformation.

Der Anspruch der Großen Transformation    

In Deutschland hat die Große Transformation spätestens im Jahr 2000 mit dem Erlass des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG) begonnen. Um nicht die Vergleichbarkeit mit dem China aufgezwungenen „Großen Sprung“ unter Mao Zedong aufkommen zu lassen, haben es die Protagonisten der Energiewende bisher vermieden, den Namen „Große Transformation“ offen auszusprechen. Diese Hülle wurde mit der Rede der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im März 20181) zum ersten Mal fallen gelassen. Es handelt sich um eine von den Vereinten Nationen gesteuerte konzertierte Aktion zur Umsetzung der Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU).2) 3)

„Menschengemachte Klimakatastrophe“ wissenschaftlich weder bewiesen noch absehbar beweisbar 

Die UN-Organisation UNFCCC4) organisiert die jährlichen Klimakonferenzen. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat die Aufgabe, die wissenschaftlichen Grundlagen für eine als menschengemacht kommende Klimakatastrophe zu liefern. Die theoretischen Grundlagen und Handlungsvorschriften für die daraus folgende ökologistische Weltrevolution stehen in den deutschen WBGU-Papieren. Eine „menschengemachte Klimakatastrophe“ ist wissenschaftlich aber weder bewiesen, noch absehbar beweisbar. Klarer als bei Jasper von Altenbockum5) ist die zugrundeliegende und fatale Verflechtung von Politik und Wissenschaft nicht zu kritisieren:

Wissenschaft mit politischer Verformung   

„Das enge Verhältnis von Wissenschaft und Politik trägt dazu bei, dass Politiker für sich beanspruchen, geradezu naturwissenschaftlich begründete, ‚alternativlose‘ Entscheidungen treffen zu können. Unterschlagen wird dabei, dass sich Politiker gerne mit Wissenschaftlern umgeben, die ihnen geben, was sie haben möchten. Das begünstigt wiederum Wissenschaftler, die gerne anbieten und ‚belegen‘, was sie geben sollen. Da es in den meisten Fällen um kompliziertere Zusammenhänge geht, als die Frage, ob die Erde rund oder eine Scheibe ist, geht Politik auf diesem Weg nicht etwa ihrer wissenschaftlichen Vollendung entgegen, sondern die Wissenschaft ihrer politischen Verformung.“

Ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug über die Köpfe der Bürger hinweg

Über die Köpfe der deutschen Bürger hinweg findet zurzeit ein historisch beispielsloser Schadensfeldzug statt. Nach Kernkraftwerken, Energieversorgern und der deutschen Kohleverstromung steht nun als nächstes der Auto-Individualverkehr zur Disposition. Über die „EU-Bande“6)werden Gesetze für Auto-Abgaswerte beschlossen, die technisch nicht realisierbar sind und unübersehbar nur dazu dienen, den Verbrennungsmotor abzuschaffen. Früher noch neutral berichtende deutsche Medien üben sich jetzt in freiwilliger Gleichschaltung als Vertreter einer neuen Öko-Ideologie. Gefordert ist nicht mehr Fachwissen und breite Recherche, sondern vor allem Haltung.

Beratergremium mit gefährlichen, von Visionen getriebenen Fanatikern

Der WBGU-Beirat 2008 bis 2013.*) Von ihm stammt das Hauptgutachten zur „Großen Transformation“  (Fotoquelle: WBGU)

Transparent gemacht und klar strukturiert erfährt man dies alles von Herausgeber Uwe Schneidewind in „Die große Transformation: Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels7). Schneidewind ist Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie und Mitglied des WBGU. Er ist mit der globalen Ökoideologie-Szene bestens vernetzt, deren Verzweigungen und Ausmaße das Literaturverzeichnis seines Buchs widerspiegelt. Bei den auftretenden Akteuren handelt es sich keineswegs um fehlgeleitete Verrückte, wie man zunächst annehmen könnte, sondern um gefährliche, von Visionen und Unterstützern getriebene Fanatiker, die im WBGU-Beratergremium der Bundesregierung sitzen. Die Mitglieder des WBGU werden von der Bundesregierung alle vier Jahre neu berufen.

„Der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit“

Die Große Transformation, so bei Schneidewind, sei der dritte epochale Umbruch in der Geschichte der Menschheit: vom Neolithikum, über die industrielle Revolution rettet die Menschheit nun den Planeten vom eigen auferlegten Joche der Ausbeutung. Das wird der besseren Motivation halber als moralische Revolution zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz verkauft, vergleichbar der Abschaffung der Sklaverei, weil damit von uns gerade Lebenden die jahrhundertelange Ausbeutung des Planeten beendet werde. Es ist ein Anspruch unerhörten Gewichts, eine Hybris.

Verhältnismäßigkeit vernachlässigt, persönliche Verantwortung verpönt

Seitens der Klimawissenschaft werden gerade alarmistische Argumentationen bewusst eingesetzt, da dann der moralische Aspekt in den Blickpunkt gerät. Ein dafür stetig benutztes Dogma ist das Vorsorgeprinzip, für das ein Absolutheitsanspruch erhoben wird. Es besagt (Roger Scruton):

„Wenn ein bestimmtes Handeln für die Umwelt oder Gesundheit des Menschen eine Gefahr darstellen könnte, dann sollten vorsorglich Maßnahmen getroffen werden, selbst wenn die dahinterstehende Ursache-Wirkungs-Beziehung wissenschaftlich noch nicht voll erforscht wurde.“

Das Vorsorgeprinzip behandelt aber immer nur Einzelrisiken. Jedes Einzelrisiko wird isoliert betrachtet und möglichst auf null reduziert, was in der Regel zu Verboten führt. Doch Risiken treten nie isoliert auf, sondern stets in Wechselwirkung mit anderen. Das Verbot einer Technik erhöht Risiken auf anderen Sektoren. Unter Vernachlässigung jeder Verhältnismäßigkeit wird mit der Verabsolutierung des Vorsorgeprinzips keine Abwägung von Chancen und Risiken mehr vorgenommen. Die Übernahme persönlicher Verantwortung als Wesenselement menschlicher Freiheit ist damit verpönt.

Angestrebt wird eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung

Nachhaltigkeit, so Schneidewind weiter, sei „gutes Leben für 10 Milliarden Menschen überall, heute und in Zukunft, innerhalb der planetarischen Leitplanken (2°-Ziel). Das Recht auf Würde, Entfaltung und Entwicklungschancen billigen wir nicht nur den Menschen innerhalb eines Staatsgebietes zu, sondern allen Menschen auf der ganzen Welt.“

Das politische Projekt der Großen Transformation setzt sich nicht nur über die Naturgesetze hinweg, sondern auch über die bestehende Staats- und Wirtschaftsordnung. Die leistungsorientierte Marktwirtschaft in nationalstaatlicher Verantwortung ist demnach in eine globale Staatswirtschaft der Gleichverteilung zu überführen. Auffällig ist die Akzeptanz einer bereits mit 10 Milliarden angepeilten Weltbevölkerung. Die Zwangsläufigkeit exzessiven Bevölkerungswachstums wird an keiner Stelle diskutiert, genauso wenig, wie die Annahme einer 80-prozentigen Urbanisierung. Das nachfolgende Schema gibt die machtpolitische Essenz der langatmigen Texte des Buches wieder.

Wie die Darstellung zeigt, läuft es darauf hinaus, eine Meritokratie angeblich „wissender Experten“ zu installieren, eine Herrschaftsform, der u.a. der linke Soziologe Reiner Mausfeld8) die immanente Dominanz von Eigeninteressen zuschreibt.

Freie demokratische Entscheidung über die Transformation wird ausgeblendet

Von freier demokratischer Entscheidung der Bürger über die im Buch geschilderte Transformation ist nichts zu finden. Etabliert werden sollen Überredung, Überzeugung, Glauben, Überwachung, Kontrolle und Pioniere des Handelns. Was von derartigen Vorstellungen zu halten ist, hat bereits im Jahre 2011 der Historiker W. Wippermann (FU Berlin) in einem Interview des FOCUS9 „Auf dem direkten Weg in die Klimadiktatur?“ über den WBGU aufgezeigt.

Erkaufte Bereitwilligkeit von Forschung, Wirtschaft und anderen Interessengruppen

Die Einzelaktivisten werden dabei mittels einer selbstorganisierten „guten“ Zivilgesellschaft gesteuert, die aus Nichtregierungsorganisationen (NGO) und anderen Gruppen besteht. Über deren Anführer behält die Regierung durch die Zuwendung finanzieller Mittel und sonstiger Privilegien die volle Kontrolle aller zivilgesellschaftlichen Aktivitäten. Die Bereitwilligkeit von Forschung und Wirtschaft wird über subventionierte Aufträge erkauft. Die Repräsentanz des Wählerwillens ist durch die Entmachtung der Parlamente und die fortgesetzte Erosion von Nationalstaaten aufgehoben. Wie werden derartig weitreichende Vorstellungen gerechtfertigt?

  1. Die menschgemachte Änderung des „globalen Klimas“ sei wissenschaftlich belegt, sehr schädlich und könne nur mit der zwangsbehafteten Klimaschutzmaßnahme der CO2-Vermeidung (Dekarbonisierung) in noch tolerierbaren Grenzen gehalten werden
    (Rahmstorf).10)
  2. Der Ressourcenmangel erlaube es nicht, die bisherige Lebensweise von technisch/zivilisatorischem Fortschritt beizubehalten.

Bei Schneidewinds „Kunst des gesellschaftlichen Wandels“ sind dementsprechend sieben Wenden definiert:

die Energiewende

  • die Konsumwende,
  • die Ressourcenwende,
  • die Mobilitätswende,
  • die Ernährungswende,
  • die urbane Wende,
  • die Industriewende und eine
  • transformative Wissenschaft.

Zwangsabschaffung bestehender Techniken, Indoktrinierung der jungen Generation

Als neuer Schlüsselbegriff wird die „Exnovation“ gebraucht, also die Zwangsabschaffung bestehender Techniken wie bei Atom- und Kohleausstieg zugunsten neuer, innovativer Freiräume. Der angestrebte Systemwechsel weg vom Kapitalismus wird als „radikal inkrementeller Wandel“verkauft, um jede Anmutung revolutionärer Absichten zu vermeiden. Für die gesellschaftliche Basis setzt Schneidewind auf die Pioniere des Wandels, ermächtigt durch den Dreiklang von Haltung, Wissen und Fähigkeiten. Wie in allen Diktaturen setzt man auf eine Indoktrinierung der jungen Generation. Sinnstiftend wird eine notwendige Weltrettung als Ersatzreligion für die schwindende Bindekraft der christlichen Kirchen verkauft. Mit der Rettung des Planeten ist die Aufgabe gefunden, die der „Größe unserer Schuld“ angemessen sei. Das sichtbar anwachsende akademische Proletariat aus Sozial- und Geisteswissenschaftlern findet hier sein Betätigungsfeld.

Die Treiber der Großen Transformation     

Für den theoretischen Unterbau der genannten Ziele wurde in den letzten Jahrzehnten ein Netzwerk von staatlichen Institutionen, halbprivaten Instituten und Stiftungen installiert und ausgebaut. Dies offenzulegen, sprengt den Rahmen dieses Beitrags. Als Flaggschiffe seien genannt: Deutsche Gesellschaft „Club of Rome“ e.V. mit etwa 40 Prominenten (u.a. C. Kemfert, E.U. v. Weizsäcker); das bereits erwähnte Wuppertal Institut WI mit 220 Mitarbeitern, Jahresbudget geschätzt 60 Millionen und das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK (J. Rockström, H. J. Schellnhuber, S. Rahmstorf, O. Edenhofer) mit 300 Mitarbeitern, die 30-köpfige  AGORA-Energie­wende gGmbH, direkt geführt aus den relevanten Bundesministerien (P. Graichen).

Kritische Stimmen zur Großen Transformation  

Neben den Kapiteln zur Klima- und Energiepolitik in Parteiprogrammen der AfD11) finden sich kritische Betrachtungen vielfach in der „Jungen Freiheit“, bei „Tichys Einblick“, bei „Achgut“ und insbesondere bei EIKE, mit fundierten klimarealistischen Aussagen. Wichtige Einzelstimmen einer allgemein konservativen Gegenpolitik sind Roger Scruton12) und Alexander Gauland13), die den bürgerlich-demokratischen Nationalstaat gegen derartige Deformationsabsichten vehement verteidigen. Gegen den Klimaalarmismus wenden sich auf fachlicher Grundlage insbesondere Vahrenholt14), Lomborg15), Lüdecke16), Dahm17), Shaviv18) und Bolz19) und gegen das Konzept der fehlgesteuerten Energiewende: Limburg20), Hennig21), Wendland22), Heller23) und Sinn.24)

Resümee 

► Ein internationales Netzwerk aus Eliten und links-grünen Ideologen betreibt, wenig öffentlich wahrgenommen, die Transformation unseres westlichen Gesellschaftssystems.

► Die Komponenten dieser Transformation werden unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit gezielt vorbereitet und überraschend beschlossen.

► Mit der AGW-Hypothese (anthropogenic global warming) und deren Dramatisierung als Klimakatastrophe wird die große Transformation zu einer moralischen Revolution aufgeblasen.

► Aktuell ist die AfD die einzige politische Kraft, die die daraus resultierenden Gefahren für Wohlstand und Demokratie benennt, und deshalb das konservative Lager im Kampf gegen das Grün-Linke Lager anführen wird.

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*) Foto (WBGU-Beirat von links nach rechts): Nebojsa Nakicenovic, Hans Joachim Schellnhuber (Vorsitzender), Inge Paulini (Generalsekretärin), Claus Leggewie, Sabine Schlacke, Stefan Rahmstorf, Renate Schubert, Jürgen Schmid, Reinhold Leinfelder, Dirk Messner (stellv. Vorsitzender).

1)   Svenja Schulze Rede im Bundestag: https://www.bmu.de/rede/bundestagsrede-von-svenja-schulze-zum-amtsantritt/

2)   WBGU Hauptgutachten 2011, Welt im Wandel: https://www.wbgu.de/hauptgutachten/hg-2011-transformation/

3)     WBGU Hauptgutachten 2016, Der Umzug der Menschheit – die transformative Kraft der Städte: https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu.de/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/hg2016/wbgu_hg2016.pdf

4)   UNFCCC = United Nations Framework Convention on Climate Change

5)     Jasper von Altenbockum, FAZ vom 23.1.2019

6)   Mit „EU-Bande“ ist die Umgehung früherer rein nationaler Gesetzgebungs-Abläufe durch gezielte Verlagerung in die EU und Rückspiel von EU-Behörden gemeint (aktuell PKW-Emissionen)

7) Uwe Schneidewind 2017 „Die Große Transformation, eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“: ISBN:   978-3-596-70259-6, 528 Seiten, FISCHER Taschenbuch

8)   Reiner Mausfeld 2018 „Warum schweigen die Lämmer“: ISBN-13: 9783864892257, 304 Seiten, Verlag: Westend

9)   Wolfgang Wippermann 2011 im FOCUS „Auf direktem Weg in die Klimadiktatur?“: https://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/tid-22565/klimawandel-auf-direktem-weg-in-die-klimadiktatur_aid_634490.html

10)   Stefan Rahmstorf 2012 „Der Klimawandel“: ISBN-13: 9783406726729, 144 Seiten, Verlag: Beck

11) www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/01/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

12)   Roger Scruton 2013 „Grüne Philosophie, ein konservativer Denkansatz“: ISBN-13: 9783641096861, Verlag: Diederichs

13)   Alexander Gauland 2017 „Anleitung zum Konservativsein“: ISBN-13: 9783944872490, 138 Seiten, Landt Verlag

14)   Fritz Vahrenholt 2012 „Die kalte Sonne“: ISBN-13: 9783426521540, 349 Seiten, Verlag: Droemer/Knaur

15)   Björn Lomborg 2003 „Apokalypse No“: ISBN-13: 9783934920187, 556 Seiten, Verlag: Klampen

16) Horst-J. Lüdecke 2013 „Energie und Klima“: ISBN-13: 9783816934325, Verlag: Expert-Verlag

17)   Hans-Peter Dahm 2015 „Der heutige Klimawandel“: 978-3-89574-879-0 (ISBN), 162 Seiten, Verlag Dr. Köster

18)   Prof. Nir Shaviv vom Racah Institut für Physik an der Hebräischen Universität Jerusalem am 28. November in Berlin bei der Anhörung des Bundestags-Umweltausschusses: https://www.youtube.com/watch?v=xJSVjCrrCu0

19)   Norbert Bolz 2019 bei ACHGUT „Die grüne Katastrophenkirche“: https://www.achgut.com/artikel/die_gruene_katastrophen_kirche

20)   Michael Limburg 2017 „Strom ist nicht gleich Strom“: ISBN/EAN: 9783940431547, 237 Seiten, TvR  Medienverlag

21)   Frank Hennig 2017 „Dunkelflaute“: ISBN-13: 9783959720625, 269 Seiten, Finanzbuch Verlag

22)   Anna Veronika Wendland: http://nuklearia.de/2018/11/03/faktencheck-beim-umweltministerium/; www.achgut.com/artikel/streitschrift_wider_die_unfehlbarkeit_der_energiepaepste

23)   Peter Heller 2018: www.achgut.com/artikel/baueme_wachsen_von_selbst_kraftwerke_nicht

24)   Prof. Dr. Hans-Werner Sinn 2011 „Das Grüne Paradoxon“: https://www.youtube.com/watch?v=AA_oAtGrN3k;
„Energiewende ins Nichts“: https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier

 




Die Perfidie der EU: Energiepolitik und Taxonomie

Es besteht kein Zweifel, dass die Corona-Pandemie das Gefüge der Weltwirtschaft in einem Maße getroffen hat, das den meisten unvorstellbar schien. Jedem denkenden Menschen dürfte klar sein, dass die Wiederherstellung dieses Gefüges von global verknüpften Verkehrswegen und Produktionsketten eine internationale Zusammenarbeit geradezu herausfordert. Die Lage zwingt uns, auf das Thema „Wirtschaftsentwicklung“ einen neuen Blick in die Zukunft zu richten. Denn eins dürfte klar sein: um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, brauchen wir die Verfügbarkeit von sehr viel mehr Energie, sehr viel mehr Wasser , sehr viel mehr Nahrungsmitteln und eine Modernisierung unserer Transport- und Verkehrswege und auch der Bildungseinrichtungen.

Besonders für Europa und die Bundesrepublik stellt sich die Frage: Sind wir überhaupt, insbesondere im Vergleich mit Asien, dafür gerüstet? Die Anwort lautet: Nein. Es wurde übermäßig viel Geld gedruckt, aber dieses Geld wird weiterhin und zunehmend in vorwiegend unproduktive Investitionen gesteckt, die auch in der Vergangenheit schon mehr dem Niedergang als dem Fortschritt dienten. Eine schleichende Deindustrialisierung ist infolgedessen bereits im Gange.

Dieser Trend wird an zwei Ausrichtungen des New Green Deal der EU unter Frau v. der Leyen besonders deutlich:

  1. Energiepolitik
  2. Taxonomie

Hand auf Herz, wissen Sie, was Taxonomie bedeutet? Hier die Erklärung. Noch einmal Hand aufs Herz, wissen Sie es jetzt? Immer noch nicht? Sie können beruhigt sein, denn dieser Begriff ist bewusst von der EU gewählt, damit die dahinter steckende Unverschämtheit der Bevölkerung gegenüber unbemerkt bleibt*). Deshalb ist es sehr nützlich, dass der Verband der Familienunternehmen in einem Positionspapier vom Mai 2020 diese Politik endlich einer kritischen Bewertung unterzieht. Er kommt zu dem Schluß, dass der Verlauf der sogenannten Energiewende ein Debakel ist und von Vorbildfunktion nicht im mindesten die Rede sein kann. Es werde kein Land dieser Welt dem deutschen Weg folgen „wenn mit der Energiewende deutscher Prägung die Gefahr einer Deindustrialisierung sehenden Auges in Kauf genommen wird“.

Seit Jahren laufe alles „darauf hinaus, dass wir in Deutschland ökonomische Nachteile in immensen Höhen in Kauf nehmen, ohne europäisch und international einen Vorteil zu erzielen. Im Gegenteil, eine derartige Strategie ist unter globalen Gesichtspunkten extrem kontraproduktiv.“ Da durch den ebenfalls milliardenschweren hastigen Kohleausstieg die Grundlastsicherung gefährdet sei, dürfe eine wissenschaftliche und politische Diskussion um die Verschiebung des geplanten „Atomausstiegs“ kein Tabu sein.

Auch Prof. Sinn argumentiert in seinem neuen Buch „Der Corona-Schock“ ,im Moment der Krise falle es besonders ins Auge, dass die Energiepolitik in Deutschland sich auf einem weltfremden Kurs befindet: „Weltweit gibt es 440 Atomkraftwerke, und ca. 50 neue sind in Bau, davon elf in China. China plant schon 36 weitere Kraftwerke. Japan hat sich vom Ausstieg verabschiedet und nimmt die meisten Reaktoren nach einer Modernisierung sukzessive wieder in Betrieb… Wir haben eine solch massive Belastung des Staates und der zukünftigen Generationen durch diese Krise, dass wir uns die Zerstörung einer funktionierenden und klimaneutralen Energieproduktion durch Kernkraft eigentlich nicht erlauben können.

Der andere fatale Plan des New Green Deal läuft unter dem Stichwort „Taxonomie“*). Bei Prof. Sinn heißt es dazu: „Leider werden jetzt in der Krise Dinge durchgewunken, die die Öffentlichkeit gar nicht registriert. Denken Sie an die Taxonomieverordnung der EU zu Umweltfragen vom Dezember 2019. Da macht die EU-Kommission einen Kriterienkatalog auf, den Banken in Zukunft bei der Kreditvergabe berücksichtigen müssen. Sie müssen unterscheiden, wie grün die Aktivitäten ihrer Kunden sind, und danach werden die Kreditkonditionen bemessen. Das bedeutet eine zentralplanerische Steuerung derWirtschaft durch eine Kommandozentrale in Brüssel….Das führt zu Willkür, das führt zu einem unglaublichen Machtzuwachs der Bürokraten… Lobbys sind tätig, damit das, was man selber macht, als grün deklariert wird, damit die eigene Branche dann in Zukunft billige Kredite vom Bankensystem erhält, die refinanziert werden durch das Eurosystem. Das sind geradezu unglaubliche zentralplanerische Entwicklungen, die die wirtschaftliche Effizienz der Eurozone aushöhlen ….

Auch im Positionspapier des Verbandes des Familienunternehmen wird darauf hingewiesen, dass diese Richtlinien einer angeblich „nachhaltigen Finanzwirtschaft“ besonders die deutsche Wirtschaft mit ihrer starken Aufstellung im Industriebereich treffen werde. Wesentliche Elemente des New Green Deal sind von der Finanzmarktlobby geplant und auf deren kurzfristigen Ziele ausgerichtet. Das Verheerende daran: Mit dieser als „sustainable Finance“ bezeichneten Strategie werden Investitionen systematisch in Bereiche gelenkt, die Energiedichten des Mittelalters begünstigen (wie Wind-und Solartechnik ). Der Rest der Welt richtet dagegen den Blick auf Technologien, die selbst die gegenwärtigen Energiedichten, um von den mittelalterlich geringen der Erneuerbaren ganz zu schweigen, um ein vielfaches übersteigen werden (hier).

Die Kritik daran ist also nicht nur berechtigt. Sie wirft die Frage auf, ob Deutschland und Europa als Industrieraum überhaupt eine Zukunft haben können. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Corona-Pandemie muß man sich erst recht fragen, welche Konsequenzen es für den Verlauf der Pandemie hätte, wenn auf die höchst effiziente deutsche Industrie kein Verlaß mehr ist.

Im Übrigen gibt es sowohl in Europa als auch in Amerika eine wachsende Bewegung junger Leute, die den Ausbau moderner Kerntechnik sowie die Entwicklung der Fusionstechnik befürwortet, weil gerade dem Umweltschutz damit viel besser gedient ist. Es wäre der Wissenschaftstradition Deutschlands mehr als angemessen, diesen Trend zu beflügeln statt den Rückwärtsgang beizubehalten.

 

Anmerkung von Horst-Joachim Lüdecke:

*) Die Wortwahl des Begriffs „Taxonomie“ legt bereits die Perfidie des EU-Vorgehens offen: Von der Öffentlichkeit soll der Begriff besser nicht verstanden werden, die von J.-C. Juncker zynisch und unverholen ausgesprochene Unverschämtheit des Betrugs an der Bevölkerung wird hier zum wiederholten Male bestätigt.

Im Übrigen kann jeder Konsument den planwirtschaftlichen Durchgriff der Brüsseler Gaunerei bereits an anscheinlichen Nebensächlichkeiten selber nachvollziehen. Beim Kauf einer neuen Waschmaschine erklärt Ihnen der Verkäufer, dass ab nächstem Jahr rigide Maßnahmen zur Wasser- und Stromersparnis gesetzlich vorgeschrieben sind. Die bisherigen sinnlosen „Eco“-Waschgänge sind irgend wann eben nicht mehr abschaltbar und der Verbraucher wird sich damit abfinden müssen, ohne wie bei den jetzigen Maschinen noch selber entscheiden zu dürfen, wieviel Wasser oder Strom seine Wäsche erhalten soll. Wenn Sie also überall diesen Öko-Unsinn in Prospekten von Industrieunternehmen und in den Funktionen ihrer Produkte wiederfinden, so ist dies kein Zufall. Die betroffenen Unternehmen werden dazu mit dem EU-Schraubstock erpresst und gezwungen.

Wir meinen daher, dass es höchste Zeit für eine Reform der EU ist, die heute bereits zur planwirtschaftlichen EUdssR mutiert ist. Auch Deutschlands Energiewende ist pure Planwirtschaft, die in letzter Konsequenz noch nie zu etwas Anderem als dem kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch des betreffenden Landes geführt hat – eine Lehre, die trotz aller historischen Überprüfbarkeit kein Sozialist jemals zu begreifen vermag. Es ist daher überfällig, dass – bei aller Zustimmung zur EU (einer anderen EU als heute, wohlgemerkt) – jedes EU-Land die Souveränität zumindest über seine Energiepolitik und Rechtsprechung zurückgewinnt. Wenn das nicht möglich ist, bleibt nur noch der Dexit, die Briten haben uns gezeigt, dass es funktioniert.

Am schlimmsten treibt es die EU-Zentralbank (EZB) mit dem grenzenlosen Gelddrucken. Hier erinnert der italienische Finanz- und WirtschaftsministerTremonti im italienischen Il Giornale vom 18.08.2020 an ähnliche Vorgänge in den dunklen Zeiten vor ca. 80 Jahren (vom Italienischen ins Deutsche übersetzt): „Wenden wir uns einen Moment dem alten Berlin zu und hier dem bekanntesten und berühmtesten „Zauberer des Geldes“, Hjalmar Schacht, Erfinder des „MeFo“ (hier): das Gold der Mephistopheles, das auf die metallurgische Industrie angewendet wurde, Austauschkunstwerk mit dem die deutsche Militärindustrie des Dritten Reiches finanziert wurde. Aber ein Kuriosum: Schacht wusste, dass der Trick nicht lange dauern konnte. In diesem Zusammenhang sagte der bewunderte Demokrat Keynes im Jahr 1941: „Die Tatsache, dass diese Methode im Dienste des Bösen angewendet wurde, darf uns nicht daran hindern, den technischen Vorteil zu erkennen, den sie im Dienste eines guten Zwecks bieten würde.“ Und was haben Schachts Methode und Keynes ‚Worte mit der Gegenwart zu tun? Das MeFo-System unterscheidet sich im Grunde nicht von dem, was die EZB ab 2012 angewendet hat, um quantitative Lockerungs- und Fiat-Gelder zu erzeugen, Geld, das aus dem Nichts kommt, heute zusätzlich zur Turbo-Währung von Turboverschuldung. Diese Maßnahmen waren  notwendig, um den Euro und Europa zu rettenUns wurde freilich nicht gesagt: wovor eigentlich retten? Aus welcher Ursache oder aus welcher Schuld? Vielleicht erfahren wir dies erst dann, wenn zur Rechtfertigung der EU-Wirtschaftspolitik die tragischen Fehler bei der Bewältigung der Krise ab 2008 und dann im folgenden Jahrzehnt zugegeben werden.“

 




Elektroautos : Die unterschätzte Gefahr*

Regelmäßig versichern Automobilexperten, dass die Brandgefahr von E-Autos nicht höher sei als bei herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Der Tod einer 19-Jährigen, die in Brandenburg bei einem Unfall in einem E-Auto verbrannte, hat nun aber erneut zu der Frage geführt, wie sicher Elektrofahrzeuge tatsächlich sind. 

Nach Angaben der Feuerwehr war die junge Frau am 28. Juli in Groß Kreutz, Landkreis Potsdam-Mittelmark mit ihrem E-Auto in einer Linkskurve aus noch ungeklärter Ursache von der Landstraße abgekommen und mit einem Baum kollidiert. Nachdem das Fahrzeug zu brennen begonnen hatte, konnte die junge Fahrerin nicht mehr gerettet werden.

Ein Polizeisprecher sagte, es sei schwierig gewesen, die verunglückte Frau aus dem Elektroauto zu bergen. Weiter wurde mitgeteilt, dass Feuerwehrleute versucht haben, die Akkus des E-Autos zu kühlen, um eine Explosion zu verhindern. Nach dem Einsatz forderte der Gemeindewehrführer von Groß Kreutz neue Materialien und Schulungen für solche Unfälle:

„E-Autos sind relativ schwierig zu löschen, diese Erfahrungen haben wir nicht“, so der Vertreter der örtlichen Feuerwehr.

Es fehlt an Schulung und Material

Nicht nur in Brandenburg stellen Unfälle von Elektroautos für Feuerwehrleute und Rettungssanitäter eine besondere Schwierigkeit dar. Obwohl die Zulassungszahlen der „Stromer“ immer noch recht dürftig sind, müssen die Rettungskräfte im ganzen Land auf Unfälle mit E-Fahrzeugen vorbereitet sein. Nötig sind dabei neben Schulungen zu den Besonderheiten der Fahrzeuge auch neue technische Hilfsmittel.

Werden bei Unfällen die Lithium-Ionen-Batterien der E-Autos beschädigt, kann dies nämlich zum gefürchteten „thermischen Durchbrennen“ führen. Dabei treten Temperaturen auf, die in kürzester Zeit auf mehrere hundert Grad Celsius ansteigen. Um einen brennenden Li-Ionen-Akku zu löschen, bedarf es oft sehr großer Mengen an Wasser, in manchen Fällen bis zu 30.000 Liter. Zudem haben Feuerwehrleute inzwischen die Erfahrung machen müssen, dass eigentlich gelöschte Akku-Brände noch nach Tagen immer wieder aufflammen können.

Angesichts solcher Schwierigkeiten greifen Einsatzkräfte bei Unfällen mit E-Autos mittlerweile auf Löschcontainer zurück. Per Kran oder Seilwinde werden die Unfallfahrzeuge dabei zunächst in wasserdichte Spezialcontainer gehievt, die dann mit Löschwasser geflutet werden. Die tückischen Batteriebrände werden dadurch regelrecht „ertränkt“.

Mittlerweile sind mehrere Anbieter für solche Löschcontainer auf dem Markt. Allerdings stellt die bundesweite Ausrüstung örtlicher Feuerwehren mit der neuen Technik einen erheblichen Kostenfaktor dar.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  14. August 2020, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Norman Hanert  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Betrüge­rische Prognosen und falsche Klima-Narrative halten ganze Nationen in Geiselhaft

Indien importiert große Mengen an Kohle, Öl und Erdgas aus den USA, vor allem um erschwinglichen Strom für sein Stromnetz zu erzeugen. Dieses Netz muss schnell wachsen, um den Bedarf von über 1,3 Milliarden Menschen zu decken. Über 300 Millionen von ihnen – vergleichbar mit der gesamten US-Bevölkerung – haben derzeit keinen Zugang zu Strom. Aber sie brauchen ihn dringend für ihre Gesundheit und für ihren Weg aus der schweren Armut.

Die Rechtfertigung für die Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe ist die Behauptung, dass der Klimawandel in der Zukunft verheerende Folgen haben wird, falls wir unsere Treibhausgasemissionen (THG) nicht reduzieren. Aber diese Behauptung steht nicht auf so festem Boden wie es die Mainstream-Medien und Politiker behaupten.

Tatsächlich deuten die Temperaturdaten darauf hin, dass die Behauptung übertrieben ist und tendenziell durch falsche Interpretationen fehlerhafter Modelle beeinflusst wird.

Das niemals endende Problem mit Modellen

Das Pariser Klimaabkommen und andere wichtige Klimaschutz-Vorgaben der Vereinten Nationen basieren strikt auf den Richtlinien, die in den Zustandsberichten eines als Intergovernmental Panel for Climate Change (IPCC) bekannten Klima-Flügels enthalten sind.

Der IPCC verwendet Vorhersagedaten, die von einer Vielzahl von Computer-Klimamodellen verarbeitet werden, um zu den politischen Empfehlungen in seinen Zustandsberichten zu gelangen.

Darunter sind auch Prognosen des Coupled Model Inter-Comparison Project (CMIP). CMIP besteht aus 100 verschiedenen Klimamodellen, die von führenden Modellierungsgruppen auf der ganzen Welt betrieben werden. Ihre Vorhersagen bilden die Grundlage für die Berichte des IPCC. Im Jahr 2013 enthielt der fünfte IPCC-Zustandsbericht (AR5) Klimamodelle des CMIP5 (fünfte Generation).

Doch die Prognosen dieser Modelle erwiesen sich als falsch. Sie übertrieben den Temperaturtrend und unterschieden sich deutlich von den Temperaturdaten, die von bodengestützten Thermometern, Sensoren an Wetterballons, Flugzeugen, Schiffen und Bojen, Satelliten-Fernerkundung und „Reanalysen“ abgeleitet wurden – letztere integrierten die Eingabe vieler verschiedener Datenquellen.

Dennoch nutzten weltweit für die Festlegung der Klima- und Energiepolitik zuständigen politischen Beauftragten diese Prognosen, um internationale Klimaabkommen wie das Pariser Abkommen zu rechtfertigen – und hören damit auch nicht auf.

Der bevorstehende sechste IPCC-Zustandsbericht (AR6), dessen Veröffentlichung für 2021 geplant ist, enthält Prognosen des CMIP6. Die CMIP6-Modelle erweisen sich jedoch als nicht besser als die CMIP5-Modelle. Tatsächlich sind die CMIP6-Modelle sogar schlechter!

Der leitende Klimatologe Dr. Roy Spencer hat beobachtet, dass „die CMIP6-Modelle von 1979 bis April 2020 eine um 50 Prozent höhere Nettooberflächenerwärmung (+1,08 Grad Celsius) zeigen als tatsächlich vom Boden aus gemessen (+0,72 Grad Celsius)“.

Zweifellos offenbart der Vergleich der CMIP5- und CMIP6-Vorhersagen mit den offiziellen HadCRUT-Temperaturdatensätzen eine sehr alte Geschichte: Modelle liegen bei der Vorhersage von Temperaturen in der realen Welt immer weit daneben und – verdächtigerweise – immer in die gleiche Richtung, nämlich nach oben.

Wir werden also nicht nur bezüglich des Klimas belogen, sondern werden durch den nächsten IPCC-Zustandsbericht erneut in die Irre geführt. Und mit noch extremeren falschen Prognosen wird es Forderungen nach einer noch restriktiveren Energiepolitik geben.

Es ist ziemlich erstaunlich, wie die nicht gewählten Politiker bei der UNO die führenden Politiker der Welt davon überzeugen und dazu überreden können, eine Klimapolitik zu verfolgen, die auf unwissenschaftlichen Schlussfolgerungen aus fehlerhaften Modellen beruht.

Auch die Mainstream-Medien haben ihren Teil dazu beigetragen. Die öffentliche Wahrnehmung des Klimawandels wurde stark durch eine voreingenommene Berichterstattung über das Klima-„Problem“ beeinflusst, wobei den enormen Diskrepanzen zwischen den Modellprognosen und den Beobachtungen in der realen Welt keine große Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Es ist nicht klar, um wie viel fehlerhafter die Projektionen bis zur endgültigen Veröffentlichung des neuen Bewertungsberichts werden. Aber eines ist klar: Die Energieversorgung auf der ganzen Welt wird durch pseudowissenschaftliche Interpretationen des Klima-Flaggschiffs der Vereinten Nationen in Geiselhaft genommen.

Vijay Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is a Research Contributor for the Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation living in New Delhi, India

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/07/15/faulty-forecasts-and-false-climate-narrative-hold-nations-hostage/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Kurven, die in den Untergang führen*

Klimaforscher wie auch Ökonomen sind bekannt dafür, dass sie die Welt gerne in vereinfachten Modellen darzustellen und zu erklären versuchen; aber jetzt wird die Szene dramatisch durch die Epidemiologen aufgemischt. Die Virenforscher haben im März und April einmalige Gelegenheiten für ihre Auftritte genutzt, um den Leuten Pandemie zu erklären und Regierungen zu lenken. Was die Ökonomen in der Wirtschaftspolitik seit Jahrzehnten versuchen und die Klimaforscher seit den neunziger Jahren praktizieren, haben jetzt die Epidemiologen in ganz grossem Stil und mit totaler medialer Präsenz geschafft: die hochspezialisierte, aber eindimensionale Wissenschaft zu missbrauchen, um politische Entscheide zu dirigieren. Mit ihren Modellen, Kurven und Untergangsprognosen, gemäss denen in der Schweiz bis zu 100 000 Tote zu befürchten seien, bewogen sie den Bundesrat zu grenzenlosen Staatseingriffen und einem Shutdown, der über Jahre hinaus existenzielle Schäden verursachen wird.

Schnell und radikal entlarvt

Alle drei Berufsgattungen arbeiten eigentlich nach ähnlichen Grundsätzen: Die Wissenschaftler zwängen komplexe Zusammenhänge und Entwicklungen in vereinfachte mathematische Modelle und leiten daraus Prognosen ab. Das ist ehrgeizig, aber legitim. Werden diese Modelle expertokratisch eingesetzt, sollten sie unabhängig überprüft und demokratisch diskutiert werden.

Die Ökonomen sind aus Erfahrung vorsichtiger geworden, weil sie einerseits die hohen Ungewissheiten nicht linearer Modelle und andererseits die ideologischen Schlagseiten der Modellannahmen nicht verbergen können, so dass ihre Prognosen weder als sicher noch als wertneutral gelten. Die Klimawissenschaftler haben ihre angeblich naturwissenschaftlich basierten Modelle wirkungsvoller auf politisches Verkaufen und mediale Propaganda getrimmt.

Für Klimatologen der Uno ist die Reduktion des CO2-Ausstosses die alles entscheidende Zielgrösse, um die Welt zu retten und zu regieren. So fabrizieren sie methodisch wacklige, aber politisch korrekte Klimamodelle, die auf Jahrzehnte hinaus exakt vorschreiben, wie viel man bis zum Jahr 2050 an CO2-Emissionen reduzieren muss, wenn man die Erderwärmung bis 2100 unter 1,5 oder 2 Grad halten will. Eigentlich ist klar, dass solche Panikprognosen wissenschaftlich unhaltbar und die extrem komplexen Wirkungs-zusammenhänge völlig unsicher sind. Aber mit dem CO2-Dogma haben es die Klimatologen immerhin geschafft, in der Politik die sogenannte Energiewende voranzubringen – ohne Rücksicht auf Verirrungen und Schäden durch Planwirtschaft.

Die Virusexperten treten ebenfalls mit Panikmodellen auf, die statt mit CO2 mit Todesfällen argumentieren. Es gibt zwei fundamentale Unterschiede. Erstens gelten ihre unsicheren Modellprognosen nicht für das Jahr 2050 oder 2100, sondern für die nächsten Wochen, und deshalb werden ihre krassen Prognosefehler schnell und radikal entlarvt. Zweitens sind die Wohlstandsverluste als Folge der durch die Modelle provozierten Massnahmen für die breite Bevölkerung direkt spürbar. Die wirtschaftlichen Schäden der Corona-Diktatur haben schon ein kritisches Umdenken bewirkt.

Nun stellt sich die Frage, wie rasch die Leute in der Klimafrage ähnliche Überlegungen anstellen werden :

Im schlimmeren Fall kann die Verbindung von Klima- mit Corona-Politik die Schweiz definitiv in eine Planwirtschafts- und Schuldenkrise führen, die uns und unsere Kinder und Enkel ökonomisch und sozial um mindestens eine Generation zurückwerfen könnte. Die Erfolge der Schuldenbremse der letzten zwanzig Jahre haben wir in zwei Monaten bereits verbrannt.

Im besseren Fall aber wird das Volk aus dem Corona-Desaster lernen, dass eine Energiepolitik mit unsinnigen Klimamodellen für den Planungshorizont 2050 genauso eine unverantwortliche Anmassung von Wissen ist, die den Wohlstand untergräbt und einen Haufen gescheiterter Fehlinvestitionen mit Schuldenbergen hinterlassen wird.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich : „Kurven, die in den Untergang führen“ | Die Weltwoche, Nr. 22 (2020)| 28.Mai 2020 ;

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor  Silvio Borner für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages, wie schon bei früheren Beiträgen :  http://www.weltwoche.ch/

Silvio Borner ist Mitglied im Carnot-Cournot-Netzwerk, einem Interdisziplinären Think Tank für Politikberatung in Technik und Wirtschaft  [http://www.c-c-netzwerk.ch/].

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Klimaaktivisten nutzen die COVID-19-Krise als Trittbrett, um mehr Subventionen für Wind & Solar zu fordern

Es ist egal, dass die am schlimmsten betroffenen COVID-19-Opfer auf Intensivstationen aufgenommen und an Beatmungsgeräte angeschlossen werden müssen, für die unabhängig von Wetter und Tageszeit rund um die Uhr Strom geliefert werden muss.

Hinter den kränklichen Bedenkenträgern des zukünftigen Wetters in dreißig oder mehr Jahren verbirgt sich eine Gruppe zynischer und opportunistischer Profitsuchender für erneuerbare Energien, die die Nacht zum Tag gemacht haben und mehr Unterstützung durch die Steuerzahler für bereits stark subventionierte und für immer chaotisch und intermittierende bleibende Wind- und Sonneneinstrahlung fordern.

‚Audacity‘ hier Verwegenheit, Beherztheit deckt es nicht wirklich ab, wie Alan Moran unten berichtet.

 

Grüne Aktivisten hoffen auf COVID Mitnahmeeffekt

Quadrant, Alan Moran, 16. April 2020

Der Papst nannte das Coronavirus törichterweise „Reaktion der Natur“ auf Versäumnisse, gegen den Klimawandel vorzugehen. Es war daher nicht verwunderlich, dass das Coronavirus rekrutiert werden würde, um zusätzliche Subventionen für erneuerbare Energien zu fordern, damit diese noch mehr den Strom von geringer Qualität verteuern können.

Coal Wire, eine Anti-Fossilen Publikation, kam eine Harvard- Studie gerade recht, in der festgestellt wurde, dass der Feinstaub PM2.5 [die Gesundheitsbelastung durch] das Coronavirus verschlimmert und Kohlekraftwerke daher eine wichtige Schadstoffquelle darstellen. Tatsächlich stammen jedoch weniger als 5 Prozent der PM2,5-Partikelemissionen aus der Energieerzeugung.

European enviroment agency

Ebenfalls schnell aus den Puschen kam der Leiter der in Paris ansässigen Internationalen Anti-Fossil-Energieagentur (IEA), Fatih Birol. Birol argumentierte, dass die Förderung „sauberer Energietechnologien wie Sonne , Wind , Wasserstoff , Batterien und Kohlenstoffabscheidung ein zentraler Bestandteil der Regierungen sein sollte“ (Anreizplan), um eine Krise niemals zu verschwenden. Dies wird durch eine Petition unterstützt, die von 180 EU-Politikern und Aktivisten unterzeichnet wurde. Die IEA geht davon aus, dass in diesem Jahr die Anzahl neuer Anlagen für erneuerbare Energien zurückgehen werden, hauptsächlich aufgrund von wirtschaftlichen Auswirkungen („Die Coronavirus-Pandemie könnte den Fortschritt der erneuerbaren Energien beeinträchtigen. Regierungen können helfen“).

Die australische Niederlassung der globalen Netzwerks Climateworks folgte dem mit einem überarbeiteten Zukunfts-Bericht-Entkarbonisierung und deren Leiterin, Anna Skarbek, erklärte Adam Morton von The Guardian, wie die Corona-Pandemie verwendet werden könnte, die Subventionen für erneuerbare Energien zu beschleunigen. Angesichts der hohen Kosten und der geringen Zuverlässigkeit von Wind / Sonne wäre dies eine große Herausforderung, selbst wenn die erzwungene Nachfragereduzierungen nicht zu einer Halbierung des Spotpreises von 90 USD pro MWh im letzten Jahr geführt hätten.

Sicherlich unterscheidet sich die Marktreaktion von der, die sich die Subventionsprofiteure und die Alarmisten erhofft haben. Der Kohleverbrauch bleibt auf einem Aufwärtstrend. Laut GlobalData wird die Produktion von thermischer Kohle in den nächsten vier Jahren aufgrund der steigenden Nachfrage aus Indien und China voraussichtlich um 1,9 Prozent pro Jahr auf 7,6 Milliarden Tonnen pro Jahr wachsen.

Goldman Sachs hat seine EU-CO2-Preisprognose halbiert, und Bloomberg stellt einen Einbruch der Nachfrage nach Dachanlagen für Photovoltaik fest. Matthew Warren, ein ehemaliger Lobbyist für die erneuerbare Industrie, fordert nun eine kontrollierte „ Verlangsamung “ seiner Unterstützung durch die Regierungen. [durch die niedrigen Preise für Gas und Öl, geraten die EE noch mehr in eine unrentable Hochpreissituation]

Australien orientiert sich jedoch weiterhin an der IEA und verfolgt weiterhin das Trugbild der Innovationen im Bereich der Kosten für erneuerbare Energien. Energieminister Angus Taylor, der von seinen Bürokraten unter Druck gesetzt wird, stellt nicht nur 70 Millionen Dollar zur Verfügung, um einen phantasievollen Durchbruch bei der Umwandlung von Wasserstoff in Energie zu erzielen, sondern besteht darauf – warten Sie einen Moment! – „Unternehmen Zugang zu öffentlichen Geldern im Wert von 70 Millionen Dollar gewähren, wenn diese Wasserstoffprojekte im kommerziellen Maßstab entwickeln. Es müssen jedoch erneuerbare Energien für „grünem Wasserstoff“ verwendet werden. Ich habe einen Artikel im Spectator, in dem die Katastrophe von Regierungen besprochen wird, die sich dem grünen Alarmismus und den Subventionssuchenden zuwenden.

Die Subventionen und Vorschriften, die die Nutzung von Wind / Sonne zur Stromerzeugung erfordern, kosten australische Haushalte und Unternehmen derzeit über 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr. [In Deutschland Größenordnung 30 Mrd. Euro] Darüber hinaus hat dies zur Schließung eines kostengünstigen, zuverlässigen Kohlekraftwerks geführt und infolgedessen zu einem Anstieg des Großhandelspreises für Strom zwischen 2015 und 2019 um 55 USD pro MWh. Bei einem Markt von 230.000 GWh hat kostete der Preisanstieg für 2015-19 fast 13 Milliarden Dollar pro Jahr.

Daher zahlen wir [in Australien] 17 Milliarden Dollar pro Jahr, um uns selbst Schaden zuzufügen! Der Verzicht auf die Stromsubventionen und -vorschriften würde uns einen Vorteil von 170 Milliarden Dollar bringen – das allein würde mehr als die Hälfte der 320 Milliarden Dollar abdecken, die für Coronavirus-gesteuerte Stimuli / Konsumunterstützung ausgegeben wurden.

Vorschriften wie die für Energie haben Australien seit Jahrzehnten dazu gebracht, den höchsten Lebensstandard der Welt zu verlieren. Ein einfaches Zurückwickeln bietet die Möglichkeit, die Auswirkungen der Coronavirus-Maßnahmen zu minimieren. Aber haben wir das Kaliber eines Politikers, der dies versteht und die notwendigen Reformen durchsetzen kann?

Quadrant

https://stopthesethings.com/2020/04/19/climate-cult-hijacks-covid-19-crisis-by-demanding-more-subsidies-for-wind-solar/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Holzpellets: Das schmutzige Geschäft mit der „sauberen“ Energie*

Aus Anlass der Klimakonferenz in Madrid vom 2. bis 13. Dezember 2019 veröffentlichten Vertreter des Wissenschaftsbeirats der Europäischen Akademien (EASAC) eine erneute Stellungnahme zur Nutzung von Holzbiomasse als Energiequelle. Bereits in zahlreichen früheren Mitteilungen hatte die EASAC gewarnt, dass Holzverbrennung zu Unrecht als „klimaneutrale“ Energieerzeugung eingestuft wird. Auch die einst hoch gelobten, stäbchenförmigen Holzpellets liefern laut EASAC keinen Beitrag zum „Klimaschutz“, im Gegenteil: Holz setze bei der Verbrennung pro Kilowattstunde mehr CO2 frei als Kohle.

Da einschlägige Warnungen aus berufenem Munde bislang konsequent ignoriert wurden, klang die Mitteilung der Wissenschaftler nachgerade verzweifelt. Michael Norton von der EASAC betont, dass hinsichtlich der Biomasse-Nutzung ein gravierender Unterschied zwischen dem Stand der Wissenschaft und realer Politik bestehe. Er bezeichnet es als einen gefährlichen Irrweg, dass die energetische Nutzung von Holzbiomasse in der EU als Beitrag zur Absenkung des CO2-Ausstoßes anerkannt ist. Das Fällen und Verbrennen von Bäumen in derzeitigem Umfang werde im Gegenteil den CO2-Gehalt in der Atmosphäre wahrscheinlich für Jahrzehnte um bis zu 30 Prozent erhöhen.

Gravierende ökologische Schäden sind bereits entstanden, weil britische und französische Kohlekraftwerke teilweise oder ganz auf die Verbrennung von Importholz aus den USA, Kanada, Russland und Osteuropa umgestellt haben. Ganze Wälder werden abgeholzt, da für den Betrieb eines einzigen Kraftwerksblocks bis zu 850 000 Tonnen Holz pro Jahr benötigt werden. Obwohl die holzverbrennenden Kraftwerke nun wesentlich mehr CO2 ausstoßen als vorher, dürfen die Energiekonzerne behaupten, dass sie ihre Emissionen gesenkt hätten. Der Strom gilt als „klimaneutral“.

Ganze Wälder werden abgeholzt

Als Folge der weltweit wachsenden Nachfrage nach Holz nimmt der illegale Holzeinschlag seit Jahren zu. In Deutschland hat sich der Holzverbrauch seit Anfang der 90er Jahre nach Angaben des Zentrums Holzwirtschaft der Universität Hamburg verdoppelt. 50 Prozent des Holzaufkommens werden mittlerweile energetisch genutzt. In Bayern ist „Energieholz“ der bedeutendste erneuerbare Energieträger. Unternehmen wie Vattenfall erhalten ihre Kohlekraftwerke mit Holzpellets aus nordamerikanischen Wäldern am Leben. Drei Millionen Tonnen Pellets hat das US-Unternehmen Enviva 2019 hergestellt und per Schiff an „klimabewusste“ Stromkonzerne geliefert.

Angeblich werden die Pellets aus Baumkronen, krummen Stämmen und Sägemehl hergestellt. Auch die in Deutschland hergestellten Pellets haben nach Angabe des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands eine quasi lupenreine Herkunft. Sie bestehen (entweder) komplett aus Sägeholzresten, die bei der Verwertung von zertifiziertem Holz anfallen, heißt es in einer Reaktion des Verbands auf den EASAC-Bericht, „oder sie stammen in Europa und fast überall in der Welt aus nachhaltiger Waldnutzung“.

„Fast überall“? Die schwammige Formulierung lässt ahnen, dass die Herkunftsangaben oft nicht viel wert sind. Man erinnert sich: In zahlreichen in Rumänien spielenden Filmen durchqueren ein oder mehrere Radlader mit Dutzenden, wahrscheinlich frisch geschlagenen Baumstämmen die Hintergrundkulisse. Auch Tropenholz wird in großen Mengen nach Europa importiert. Laut „Süddeutscher Zeitung“ („SZ“) gab es EU-weit seit Inkrafttreten der EU-Holzhandelsverordnung im März 2013 bis Anfang 2016 nur 346 Prüfungen, bei denen 124 Proben genommen worden seien. Bei festgestellten Verstößen seien lächerlich niedrige Strafen verhängt worden. Einige Länder kontrollieren laut den „SZ“-Recherchen Tropenholzimporte überhaupt nicht.

Der Ausstoß von Feinstaub, Ruß und Dioxinen ist bei Pellet-Heizungen höher als bei Öl- und Gasheizungen. Trotzdem wird das Heizen mit Pellets als „umweltverträglich“ gewertet – dieser Begriff ist wegen des geplanten Kohleausstiegs offenbar noch dehnbarer geworden.

Deutschland ist weltweit der umsatzstärkste Absatzmarkt für Holzpellets. Allein von 1999 bis 2008 wurden rund 100 000 Pellet-Anlagen in Privathaushalten installiert. Ausgelöst haben den Boom hohe Fördermittel, die Deutschland und andere Länder für die Umstellung auf Pelletheizungen zahlen.

Mythos vom „neutralen“ Kreislauf

Die EASAC bezeichnet es als einen schweren Fehler bei den Berechnungsregeln für die CO2-Emissionen, dass die Länder die CO2-Emissionen von Biomasse gemäß dem EU-Emissionshandel nicht auflisten müssten. Dasselbe gilt für das UN-System. Zugrunde liegt die Vorstellung, das Verbrennen von Holz sei nur Teil eines CO2-Kreislaufs, weil die Bäume, die verbrannt werden, zuvor CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Es werde somit kein zusätzliches CO2 in die Umwelt ausgestoßen wie beim Verbrauch von Kohle und Öl. EASAC-Vertreter Norton weist diese Idee zurück, denn es handele sich um einen massiven CO?-Ausstoß in sehr kurzer Zeit: „Da geht ein CO2-Schub in die Atmosphäre und bleibt dort, bis neue Bäume nachgewachsen sind. Was bekanntlich nicht über Nacht passiert, sondern 30, 40 oder sogar 60 Jahre dauert. Für das Klima ist es, als würde man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.“

Forstwirten, Energieunternehmen und Politikern aber wurde eine finanzielle Win-Win-Situation beschert. Da Länder wie Deutschland unter Zugzwang stehen, ihre Klimaziele zu erreichen, müsste die Bundesregierung ohne Anrechnung der Holzverbrennung die CO?-Bilanz nach unten korrigieren und würde alsdann die eigenen „Klimaziele“ sowie die EU-Vorgaben umso gravierender verfehlen. Um nicht vertragsbrüchig zu werden, müsste Deutschland dann noch mehr CO2-Zertifikate als bisher schon von Ländern aufkaufen, die ihre Ziele übererfüllen.

Unterdessen fordert eine Klage von Umweltschützern aus fünf EU-Mitgliedstaaten das „Aus“ für die Förderung von Biomasse durch die EU.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  24. April 2020, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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„Nukleare Renaissance“ durch neuartige Mini-Reaktoren ?*

Während in Deutschland Ende 2022 die Stromerzeugung durch Kernkraft auslaufen soll, ist trotz der Katastrophe von Fukushima immer öfter von einer „nuklearen Renaissance“ die Rede. Als Hoffnungsträger gilt insbesondere die Generation neuartiger Mini-Reaktoren.

Niedrigere Investitionskosten

Bereits bis Ende dieses Jahrzehnts will der britische Konzern Rolls-Royce plc mit der Auslieferung und dem Betrieb von Mini-Kernkraftwerken beginnen. Der aus dem bekannten Hersteller von Luxuslimousinen hervorgegangene Triebwerkshersteller setzt dabei auf kleine, modular aufgebaute Kraftwerke. Diese sollen in einem Werk produziert und dann per Lastkraftwagen transportiert und vor Ort installiert werden. In einem BBC-Interview erklärte Paul Stein, der Technik-Chef von Rolls-Royce, das Unternehmen habe bereits ein Konsortium zum Bau und zur Installation von Mini-Reaktoren gegründet. Schon bis zum Jahr 2029 sollen in Großbritannien bis zu 15 solcher „Small Nuclear Reactor“-Anlagen an das Netz gehen. Als erste Standorte hat das Unternehmen offenbar ehemalige Nuklearstandorte in Großbritannien im Auge, an denen die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden ist. Gegenüber der BBC bezifferte Stein den Weltmarkt für Mini-Kernkraftwerke auf 250 Milliarden Pfund, rund 300 Milliarden Euro.

Kürzere Bauzeit

Zwar bringen es viele der Kernkraftwerke, die in den letzten Jahren gebaut wurden, auf 1300 und mehr Megawatt. Doch nicht nur der britische Technologie-Konzern sieht viel Potenzial in Mini-Atomkraftwerken im Leistungsbereich bis zu 300 Megawatt. Weltweit forschen neben etablierten Nuklearkonzernen wie GE Hitachi Nuclear Energy (GEH) oder Toshiba auch zahlreiche Startup-Unternehmen an modularen Kleinreaktoren. Der Software-Milliardär Bill Gates ist beispielsweise ein Hauptinvestor des Unternehmens TerraPower, das an verschiedenen Varianten von neuartigen Reaktoren forscht. Ziemlich weit ist die russische Staatsholding Rosatom.

Serienherstellung wie am Fließband

Bereits vergangenes Jahr haben die Russen das schwimmende Kernkraftwerk „Akademik Lomonossow“ in Betrieb genommen, das die Stadt Pewek am Nordpolarmeer mit Energie versorgt. Die Grundkonzepte für die Technik der Mini-Reaktoren reichen zum Teil bis in die 1950er Jahre zurück. Auf Wunsch des

US-Militärs wurde damals bereits an miniaturisierten Reaktoren geforscht, die beispielsweise Flugzeuge antreiben sollten. Auch das heutige Russland profitiert von den jahrzehntelangen Erfahrungen, die beim Bau der sowjetischen Atom-U-Boote gewonnen wurden.

Weniger Zerfallswärme

Für die sogenannten Reaktoren der vierten Generation sprechen gleich mehrere Faktoren: Die Investitionskosten für Großkraftwerke liegen im Milliardenbereich, zudem zieht sich der Bau neuer Kernkraftwerke oft über lange Zeiträume hin. Weltweit wird derzeit an rund 50 Reaktorblöcken gebaut. Für einige dieser Anlagen wurde bereits in den 1980er Jahren der Grundstein gelegt. Die neueste Generation der transportablen Minikraftwerke soll dagegen kostengünstig wie am Fließband in Fabriken vorgefertigt werden. Im Unterschied zu den bisherigen Großreaktoren sollen die kleinen Anlagen auch mit viel weniger Personal auskommen. Mit diesen Kostenvorteilen könnte die neue Generation von Kernkraftanlagen insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer interessant sein.

Lösung des Atommüll-Problems

Die Befürworter der neuen Technik weisen zudem auch auf wichtige technische Vorteile hin. In den Mini-Reaktoren entsteht sehr viel weniger Zerfallswärme als in den herkömmlichen Druckwasser-Reaktoren. Dadurch können störungsarme Passiv-Kühlsysteme eingesetzt werden. Ein Konzept für einen Small Secure Transportable Autonomous Reactor (SSTAR), das im Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien entwickelt wurde, sieht sogar flüssiges Blei als Kühlmittel vor. Als Kraftwerksstandorte kommen damit auch Wüsten in Frage.

Insbesondere die neuartigen Flüssigsalz- und Laufwellenreaktoren werden inzwischen immer öfter als eine Lösung für das ungelöste Problem der Endlagerung von Atommüll genannt. Diese Reaktoren lassen sich statt mit angereichertem spaltbaren Material nämlich mit Thorium und Atommüll als Brennstoff betreiben. Als Abfallstoffe bleiben relativ kurzlebige Spaltprodukte übrig, die nur noch Hunderte Jahre, aber nicht mehr Jahrtausende gelagert werden müssen. Nach Angaben des US-Unternehmens Terrapower sollen die weltweit gelagerten Bestände an abgereichertem Uran ausreichen, um als Brennstoff in Reaktoren der neuen Generation 80 Prozent der Weltbevölkerung über ein Jahrtausend mit Energie zu versorgen. Zu Grunde gelegt wurde dabei sogar der hohe Energieverbrauch der US-Bürger.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  7. Februar 2020, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  Norman Hanert  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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